Schweizer Landtechnik 02/2015

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Schweizer Landtechnik

Februar 2015

ACKERBAU Unkrautregulierung – Gerätetechnik Unkrautregulierung – Weiterentwicklungen Fahrbericht: Lintrac 90 Agroscope Transfer: Heubelüftungsanlagen


Gülletechnik

Gülletechnik Mostereigeräte

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5. - 8. März 2 015 15. SCHWEIZERISCHE MESSE FÜR LANDWIRTSCHAFT WALD UND FORST SCHWERPUNKT BERGLANDWIRTSCHAFT

www.agrimesse.ch

Vielfältiges Aussteller-Spektrum, Tier-Ausstellung Täglich um 12 Uhr: Traktor-Oldtimer-Vorführung Öffnungszeiten: Täglich von 9 bis 17 Uhr Eintritt: Erwachsene Fr. 8.– Jugendliche bis 16 Jahre GRATIS Park-and-ride GRATIS Busverbindungen ab Bahnhof Linie 6


Editorial • Inhalt Februar 2015   ■

Editorial

Ueli Zweifel

■ Markt 4

Tier & Technik, 19. – 22. Februar

5

Agrimesse Thun, 5. – 8. März

6 Unkrautregulierung – Gerätetechnik im Überblick 13

Unkrautregulierung – Tendenzen bei der Gerätetechnik

18

«Stufenlos» erobert die Hänge

In bescheidner Manier

■ Impression

Die Ankündigung der Schweizer Nationalbank, mit sofortiger Wirkung nicht mehr gegen die Überbewertung des Schweizer Frankens anzukämpfen, gehört zu den vorerst letzten Ereignissen mit empfindlichen Auswirkungen für die (land)wirtschaftliche Zukunft. Darüber sind sich alle ziemlich einig. Doch nur kleinlaut, wenn überhaupt, wagen Politikerinnen und Politiker sowie

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Wirtschafts- und Finanzfachleute eine Prognose, was morgen und übermorgen sein wird. Immer mehr wird uns bewusst, dass wir zwar in vielen und in immer mehr Dingen Ursache und Wirkung kennen und durch mathematische Modelle sogar abbilden können. Die Modelle stossen allerdings an Grenzen respektive lassen die Menschen im Stich, wenn die Komplexität der Einflüsse und Abhängigkeiten alle Masse übersteigt. An einem solchen Punkt scheint, wenn nicht das reale Wirtschaftssystem, so doch das Finanzsystem mit seinen Auswirkungen auf das soziale Gefüge zu sein. Doch das eine funktioniert nicht ohne das andere. Die Situation entlastet uns nicht davon, den nächsten Schritt zu tun. Bezogen auf das vorliegende Heft, kann es heissen, gewissermassen in bescheidener Manier auf die mechanische Unkrautregulierung zu setzen. Wir zeigen die breite Palette an Arbeitswerkzeugen. Mehr Arbeit hat seinen Preis, und die Nachhaltigkeit verdankt den Aufwand. Wir zeigen auch, dass es auf besagtem Gebiet durchaus noch grosses Forschungspotenzial gibt.

Ausgabe Nr. 3 erscheint am 12. März 2015

18

Fahrbericht Lintrac 90

22

■ Wissen 26

Automatisch gesteuerte Hackmaschinen

27

Bridgestone: VT-Tractor

28

Unkrautregulierung – gute Voraussetzungen schaffen

■ Plattform 31

SLV – Teurer Franken gab zu reden

32

Pistenbully-Fahrer und Rebbauer

36

Sätechnik – präzise wie ein Uhrwerk

38

Düngerstreuer – für alle Fälle

40

Präzisionspflanzenschutz – Vision oder schon Zukunft?

36

■ Sicherheit 40

Sehen und gesehen werden – Affrischung zur Winterzeit

■ SVLT 45

Berichte Generalversammlungen SG, ZH, SO

48

Fahrkurs G40

49 Schweisskurse 50 CZV-Kurse 52 Sektionsnachrichten 54

Impressum und SVLT Stelleninserat Technischer Dienst

Agroscope Transfer | Nr. 38 / 2014

55

Richtlinien für Heubelüftungen Eine fachgerechte Planung sichert den Erfolg und spart Kosten

Titelbild: Optoelektronik und Mechanik – Die Verknüpfung schafft das ermüdungsfreie Präzisionsgerät. (Photo: Einböck)

2 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Markt | Aktuelles

15. «Tier & Technik St. Gallen» Vom 19. bis 22. Februar 2015 lädt die Tier & Technik in die Olma-Hallen ein. Die Internationale Messe für Nutztierhaltung, landwirtschaftliche Produktion, Spezialkulturen und Landtechnik verbuchte bei der letzten Durchführung Rekordzahlen. Sie hat sich im Laufe der Jahre zu einer der bedeutendsten Eigenmessen auf dem Platz St. Gallen entwickelt. Die Tier & Technik ist die grösste Fach­messe für Nutztierhaltung, landwirt­ schaftliche Produktion, Spezialkulturen und Landtechnik der Schweiz. An den vier Messetagen zeigen die über 470 Aussteller, wie leistungsstark sich die Schweizer Landwirtschaft heute präsentiert. Zusatzverdienste auf dem Hof und Milchschafe stehen im Mittelpunkt der Sonderschauen. Der 13. Schweizer Obstkulturtag widmet sich dem Thema «Apfelsorten für die Märkte von morgen». Vier Experten geben Anhaltspunkte für eine gute Wahl. Vorgestellt werden die Sortenstrategie ­im Südtirol, Erwartungen von Grossvertei­l­ern, Möglichkeiten des Marketings und

Chancen von neu gezüchteten, robusten Sorten. Das Angebot an der Tier & Technik ist wie immer reichhaltig. Es umfasst Hof- und Stalleinrichtungen, Maschinen, Betriebsund Verbrauchsstoffe, Produktionsmit­ ­­tel, Informationen über Spezialkulturen, Dienst­leistungen für eine fortschrittliche und wettbewerbsbereite Landwirt­schaft und vieles mehr. Ein Publikumsmagnet sind jeweils die Tiervorführungen und Tierschauen. Die Elite-Auktion und ­­­ der viel­besuchte Schauwettbewerb der ­Inte ­­res­ sengemeinschaft der Brown-SwissZüchter IGBS sind eindrucksvolle Leis­ tungs­aus­­weise der schweizerischen

SVLT in St. Gallen präsent An der 15. Tier & Technik vom 19. bis 22. Februar 2015 wird der Schweizerische Verband für Landtechnik SVLT gemeinsam mit der Eidgenössischen Forschungsanstalt Agroscope, dem Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung, an einem Stand seinen ­M esseauftritt haben. Vertreter der Sektionen St. Gallen, Thurgau und des Zentralsekretariats stehen an den vier Ausstellungstagen für Informationen und Auskünfte zur Verfügung. Standort: Halle 1.1, Stand Nr. 12 Öffnungszeiten und Anfahrt Die Messe ist vom 19. bis 22. Februar 2015 täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Besucher, die das Anstehen an den Messekassen vermeiden möchten, können Eintrittsticket / Gutschein entweder als OnlineTicket auf www.tierundtechnik.ch/tickets oder mit dem Smartphone unter m.tierundtechnik.ch als MobileTicket einfach und spesenfrei kaufen. In Zusammenarbeit mit SBB RailAway bietet die Tier & Technik allen Besucherinnen und Besuchern spezielle Tickets zu einem Sonderpreis an. Wer bereits ein Eintrittsticket /OnlineTicket besitzt, kauft nur das Rail-Ticket für ermässigte Bahnfahrt und Transfer (siehe unter sbb.ch/tierundtechnik). Weiteres unter www.tierundtechnik.ch.

Das Tier & Technik-Angebot umfasst unter anderem Hof- und Stalleinrichtungen sowie Maschinen. (Bild: t&t)

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Schweizer Landtechnik  2 2015

Milch­viehzucht, die kein Landwirt verpassen darf. Auf dem Programm der Tier & Technik steht auch wieder die Verleihung des «Agro-Star Suisse». Der Preis ist eine Aus­ zeichnung für Persönlichkeiten aus der Landwirtschaft. Nominiert wird, wer sich in besonderer Weise um die Schweizer Landwirtschaft verdient gemacht hat.­ Die Übergabe des Agro-Star Suisse findet am Donnerstag, 19.  Februar 2015, im Rahmen der Eröffnungsfeier der Tier & Technik statt. Gastredner ist Bernard Lehmann, Direktor Bundesamt für Landwirtschaft. «Mit Schweizer Qualitätsrindfleisch zum Erfolg», «Zusatzverdienst auf dem Hof», «Alternativmedizin in der Tierhaltung», «Erfolgreiche Milchproduktion durch Partnerschaft» oder «Mit welchen Genen in die Zukunft?»: Die Themenauswahl des diesjährigen Forumsprogramms ist so vielfältig wie die Landwirtschaft selbst. Die Fachveranstaltungen bieten an allen vier Messetagen Informationen aus Pra­x­is, Forschung und Entwicklung.  n


Aktuelles | Markt   n

Öffnungszeiten und Zufahrten Die AgriMesse in Thun ist täglich von 9 – 17 Uhr geöffnet. Eintritt: Erwachsene Fr. 8.–, Jugendliche bis 16 Jahre gratis. Gratis-Park-and-Ride, Gratis-Parkplätze Busverbindungen ab Bahnhof mit der Linie 6. Ganzes Gelände rollstuhlgängig. Anfahrt ab Autobahnausfahrt Thun Süd: signalisiert mit ThunExpo.

An der AgriMesse in Thun wird viel Landtechnik zu bestaunen sein.

(Bild: Ueli Zweifel)

AgriMesse Thun 5. – 8. März Die AgriMesse Thun ist eine schweizerische Messe für Landwirtschaft, Wald und Forst. Rund 190 Aussteller präsentieren sich vier Tage lang mit ihren Produkten wie Traktoren, Landmaschinen, Melktechnik und vielem mehr sowie entsprechenden Dienstleistungen rund um die Land-, Wald- und Forstwirtschaft. Eine Tierausstellung rundet das umfangreiche Ausstellerangebot ab. Am ersten März-Wochenende findet die 15. AgriMesse auf dem Messegelände der Thun-Expo statt. Rund 190 Aussteller

präsentieren auf mehr als 16 000 m2 ihre Produkte und Dienstleistungen für Land-, Wald- und Forstwirtschaft. Das Treffen der landwirtschaftlich interessierten Bevölkerung findet unter dem Patronat der Schweizerischen Agrotechnischen Vereinigung SAV (Association Agrotechnique Suisse / Associazione Agrotecnica Svizzera, AAS) statt.

Schwerpunkt Berglandwirtschaft Schwerpunkt ist die Berglandwirtschaft. Dem Besucher wird mit einem vielfältigen

Neuer Deutz-Dieselmotor für die Ausbildung an der HAFL

Leo Hürlimann, Geschäftsführer der Firma DEMTECH, übergibt den neuen VierzylinderDieselmotor an Roger Stirnimann, Dozent für Agrartechnik an der HAFL in Zollikofen.

Nähere Auskünfte zur AgriMesse Thun erteilt Messeleiter Christoph Studer, 079 650 54 39, info@agrimesse.ch. Weitere Informationen unter: www.agrimesse.ch

Ausstellerspektrum eine ideale Plattform geboten. Des Weiteren finden attraktive Tierschauen mit Milchvieh (Simmental, Swiss Fleckvieh, Original Braunvieh, Brown Swiss, Normande, Grauvieh) und Mutterkühen (Angus, Simmental, Braunvieh und Grauvieh) sowie diversen Edelschweinen statt. Die FALBE, Freunde Alter Landmaschinen Sektion Bern, zeigen eine Traktoren-Oldtimer-Show mit täglichen Vorführungen. Vier leistungsfähige Messerestaurants sorgen überdies für das leibliche Wohl.  n

Die Firma DEMTECH aus Hünenberg stellt der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) in Zollikofen einen neuen Deutz-Dieselmotor TCD 3.6 für Lehrzwecke zur Verfügung. Die Agrartechnik stellt im Bachelor-Studiengang Agronomie an der HAFL einen wichtigen Pfeiler dar. Nach Abschluss des Studiums übernehmen die HAFL-Absolventinnen und Absolventen oft wichtige Bindegliedfunktionen zwischen Agronomie und Agrartechnik. Das erfordert ein gutes Verständnis von Aufbau, Funktion und Betriebsverhalten einzelner Baugruppen, des Gesamtfahrzeuges sowie der Fahrzeug-Geräte-Kombinationen. Dieses Grundverständnis kann nur mit aktuellen Anschauungsobjekten aufgebaut werden. Mit dem Vierzylinder-Dieselmotor Deutz TCD 3.6 erhält die HAFL einen modernen Dieselmotor in Abgasstufe-3B-Konfiguration, an dem zahlreiche Motor- und Abgastechnologien wie Common Rail – Einspritzung, Wastegate-Turbolader, gekühlte Abgasrückführung, Oxidationskatalysator, Partikelfilter usw. – gezeigt werden können.  n 2 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Markt | Übersicht

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Schweizer Landtechnik  2 2015


Übersicht | Markt   n

Geräte für die erfolgreiche Unkrautbekämpfung Die mechanische Unkrautbekämpfung ist quasi «Bodenbearbeitung mit der feinen Klinge». Ein breites Angebot deckt die unterschiedlichsten Anforderungen ab, erschwert aber gleichzeitig die Auswahl der richtigen Technik. Die nachfolgende Marktübersicht zeigt das Angebot, ohne Gewähr auf Vollständigkeit. Ruedi Hunger Die mechanische Unkrautbekämpfung ist geprägt von verschiedenen Philosophien. Entsprechend zahlreich sind neben dem breiten Geräteangebot auch die unterschiedlichen Werkzeuge, die angeboten werden. Viele Maschinen können kulturspezifisch ausgerüstet werden.

Anbau Viele Hackgeräte sind für alle Anbauräume eines (Hack-)Traktors geeignet. Das heisst, neben dem bekannten Front-/Heckanbau kann bei Geräteträgern auch der Mittelanbauraum genutzt werden. Pferde eigenen sich gut für Hackarbeiten, daher gibt es für einzelne Geräte sogenannte «Pferdezugwagen».

Arbeitswerkzeuge Für eine korrekte Führung der Arbeitswerkzeuge sind Werkzeugform, Arbeitstiefe und Seitensteuerung verantwortlich. Entsprechend muss ein besonders Augenmerkt auf die Tiefen- und Seitenführung, den Anstellwinkel (Arbeitswerkzeug) und die Fahr­ geschwindigkeit gelegt werden.

Scharhackgeräte mit starren Zinken In der Regel ist jeder Hacksatz bzw. jede Hackeinheit auf einer «Werkzeugschiene» mon­tiert und damit verstellbar. Zudem wird das Gerät selbstständig geführt und kann sich mittels Parallelogramm optimal den Bodenunebenheiten anpassen. Zum Einsatz kommen ­ unterschiedliche Hackscharen, namentlich sind dies: Gänsefuss-, Standardund Flachhackscharen oder Winkelmesser. Die richtige Auswahl wird durch den Verwendungszweck und die Bodenart bestimmt. Wird ein einzelner Hacksatz nicht benötigt, kann er vielfach angehoben und in einer oberen Position verriegelt werden. Unter Hackscharen entsteht bei nassen Bodenbedingungen ein Schmierhorizont,

und bei unsorgfältigem Einsatz kommt es zu Wurzelverletzungen an Kulturpflanzen.

Gleichmässige Arbeitstiefe

Reihenunabhängige Geräte

Weitere Hersteller/Anbieter sind: • Econet Précicam (www.carre.fr) Import: Grunderco, Aesch LU, Satigny GE • Garford Farm Machinery (www.garford.com) • Pietro Moro (It.) (www.moropietro.it) • Poulsen Engineering DK (www.visionweeding.com) – 5 verschiedene Händler (Kress Partner) • Ruthenberg Landtechnik (www.ruthenberg-landtechnik.de) • Thyregod A/S Dänemark (www.thyregod.com) Import: Wyss Daniel, Ruppoldsried BE.  n

Beim Zinkenstriegel geht es mehr darum, die Aggressivität als die Arbeitstiefe vorzuwählen. Abrollende Geräte (Rollstriegel, Sternhackgerät) können in sehr leichten Scharhackgeräte mit Federzinken Böden dazu neigen, Erde vorzuschieben, Federzinke ist nicht gleich Federzinke. Beiund brauchen daher eine Arbeitstiefen­ spielsweise offeriert Kongskilde zwei Ausbegrenzung. Parallelogramm-geführte führungen, die Universal(feder)-S-Zinke Scharhackgeräte sind sowieso auf eine und die VCO-Zinke. Letztere ist etwas Tiefenbegrenzung angewiesen. Neben anders geformt und weist bei g ­ ­eringer dem hydraulischen Hubwerk am Traktor Be­ arbeitungstiefe eine höhere Arbeits­ ge­ nauigkeit auf. Als Arbeitswerkzeuge­ (Lage- oder Zugkraftregelung) ist die Tiefür die vibrierenden Federzinken kommen fenregelung über zwei Stützräder üblich. Mittels Handkurbel wird die Arbeitstiefe verschiedene Scharen infrage. Sie entwurzelt, Wurzelunkräuter oder schnei­den sie stufenlos ein- bzw. verstellt. Wenn höhere ab. Mit einer idealen Kombination aus Genauigkeit erforderlich ist, kommen vorZinken und Schar wird relativ wenig Erde laufende Einzel- oder Doppeltastrollen am zur Seite geschoben. Parallelogramm zur Anwendung. Vereinzelt kommen zur Tiefenführung Kufen zum Schutzscheiben oder -bleche Einsatz. Insbesondere Schar- und Zinkengeräte werfen oder schieben Erde zur Seite. Durch Hersteller parallel zum Arbeitswerkzeug mitdrehenVerschiedene Hersteller, so beispielsweise de Schutzscheiben oder geführte SchutzBadalini, Forbo-Bärtschi, Einböck, Hatzenbleche wird verhindert, dass Pflanzenreibichler, Kress und andere, stellen zahl­reiche hen mit Erde überdeckt werden. Gleich­Geräte für unterschiedliche Ein­satzzwecke zeitig begrenzen sie den Arbeitsbereich her. Andere, so Annaburger, Schmotzer, Treffler und Yetter, beschränken sich auf und verhindern dadurch, dass Kulturpflanzen gelockert werden. wenige, aber spezialisierte Geräte.

Striegel arbeiten ganzflächig. Dank ihrer grossen Arbeitsbreite erreichen sie höhere Flächenleistungen als Scharhackgeräte. Rotorstriegel wurden in Nordamerika als «Krustenbrecher» konstruiert und fanden in den vergangenen Jahren allmählich den Weg nach Europa. Für Rotorgeräte gibt es eine optimale Geschwindigkeit, die nach unten bzw. oben begeschränkt ist. Bei (zu) langsamer Fahrt ist die Wirksamkeit ungenügend, und wenn (zu) schnell gefahren wird, werden die Kulturpflanzen geschädigt. Rollstriegel (mit Stahlstiften) arbeiten bis zu 30 Grad schräg zur Reihe.

2 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Markt | Übersicht Tabelle: Marken, Gerätetypen und ihre Besonderheiten Annaburger Nutzfahrzeuge

Franco Badalini Srl Rivarolo –Mantovano (It)

www.annaburger.de

www.badalini.it

Hatzenbichler Agrotechnik

Kress & Co GmbH Landtechnik www.kress-landtechnik.de

www.hatzenbichler.com www.althaus.ch

Gerätetyp

Turborollstriegel (Zinkenstifte)

Reihenhackgerät (3 Baureihen)

Reihenfräse (7 Baureihen)

Rotorstriegel (Löffelzinken)

Sternhackgerät

Fingerhackgerät (Zusatzgerät)

Arbeitsprinzip

Passiv abrollender Rollstriegel. Bodenlockerung mit Häufelwirkung. Krusten brechen, lockern, ausreissen

Hacken, Krusten brechen,lockern, verschütten, schneiden

Aktiv angetrieben. Krusten brechen, krümeln, lockern, verschütten, schneiden

Passiv abrollende Zinkensterne. Krusten brechen, lockern, verschütten, ausreissen

Passiv abrollende Sterne arbeiten nach links/ rechts. Brechen, lockern, verschütten, ausreissen

Seitlich in die Pflanzreihe eingreifende Fingerhackelemente. Ausreissen, lockern, verschütten

3,00 m 6,00 m 15,00 m

5 – 13 Reihen 3 – 13 Reihen 3/4 Reihen

1 – 14 Reihen 1,85 – 6,50 m 2,90 – 7,70 m 4,50 – 13,00 m 5,00 – 11,00 m

3,20/4,40/6,40m (3-Punkt-Anbau)

2-reihig 2 – 4-reihig 2 – 8-reihig

3-fach verstellbar, kann an alle Hacksysteme montiert werden

Reihenabstand

Verstellbar, flächendeckend oder an Reihenabstand angepasst

45 – 50 cm 60/75/80 cm 100/130/150 cm verstellbar

40/45/50/60 35/45/50/55/ 60/70/80/100

Flächendeckend (Strichabstand 12 cm oder versetzt = 6 cm)

60 bis 100 cm vielseitig verstellbar

Klein ab 25 cm Gross ab 40 cm

Arbeitswerkzeuge

Turbo-Rollstriegel, 30 Zinken, Ø 500 mm

Federzinken mit 3 unterschiedlichen Scharformen Parallelogramm

Fräsmesser, Häufelschar Kombiniert mit Federzinken

36/50/72 Sterne (3-PunktAnbau) Ø 550 mm. 104/120/136 St. (aufgesattelt) Ø 550 mm. Paarweise an Tandemhalter

Modularer Aufbau, 1 bis 4 Hacksterne pro Einheit, Arbeitstiefe 5  cm, Parallel­ogramm (Flachstahl, verdreht)

Fingerhackelemente aus weichem oder festem Kunststoff. Fingerscheibe, flach arbeitend

Zinken- / Werkzeugform

Rundstahlzinken

Schmalschar, Gänsefussschar (und andere)

Winkelmesser Wendemesser, Y-Form

Löffelförmige Gusssterne (federbelastet), 2 cm breit

Hacksterne-Aggressivität einstellbar, links/ rechts arbeitend

Flach liegender, fingerförmiger Stern

Reihenschutz

Nicht vorgesehen

Seitlich geführte Schutzbleche oder Sternscheiben

Schutzhaube über Fräselement

Nicht vorgesehen

Schutzbleche (Heckanbau)

Nicht vorgesehen – greift aktiv in Reihe

Tiefen­ führung

Stützräder am Tragrahmen

Parallelogramm­führung,Tasträder

Stützräder

2 oder 4 Stützräder, verstellbar

2 Tast- bzw. Lenkräder

Tasträder

Seiten­ führung

Nachlauf

Spurkranzrollen, Lenkung (automatisch oder manuell)

Nachlauf

Nachlauf

Lenkräder (manuelle Lenkung)

Je nach Trägergerät (automatisch oder manuell)

Einsatz­ bereich

Getreide, Zuckerrüben, Mais, Raps, Kartoffeln usw.

Reihenkulturen: Tomaten, Rüben, Mais, Kartoffeln, Soja, Sonnenblumen

Reihenkulturen Intensivgemüsebau (Mais usw.)

Kulturpflanzen in frühem Entwicklungsstadium (3-Blatt-Stadium) Mais, Raps, Soja usw.

An- und Abhäufeln von Kartoffeln, Mais, Erdbeeren, Gemüsebau

Reihenkulturen: Mais, Sonnenblumen, Zucker­ rüben, Ackerbohnen, div. Gemüsearten

Anbau

Heckanbau (15 m, gezogen)

Heckanbau

Heckanbau

Heckanbau oder Aufsattelgeräte

Frontanbau, Mittel­ anbau (Geräteträger), Heckanbau

Zwischen-, Frontoder Heckanbau (Baukasten)

Transportbreite

3 m, klappbar

2,40 – 4,00 m hydr. klappbar

3 m, klappbar

k. A.

Max. 3,0 m, klappbar

k. A.

Besonder­ heiten

Option: zusätzl. Gänsefussscharen und Klingenscharen

Option: Düngersteueraufbau, Häufelscharen, Häufelscheiben, Nachlaufstriegel

Option: Düngerstreuer; Lockerungszinken; Nachlaufwalze; Handoder hydr. Lenkung

Option: Nachkrümelstriegel, ein- oder zweireihig

Option: Pferdezug­wagen, Dammstriegel, Fingerhacke, Autopilot, Hangausgleich

Kombinierbar mit verschiedenen Hackgeräten

Gewicht

390 kg 800 kg 2 550 kg

350 – 1195 kg 320 – 1500 kg 300 – 450 kg

330 – 1400 kg (je nach Typ)

900 – 1700 kg 5900 – 7000 kg

k. A.

k. A.

Arbeitseffekt Arbeitsbreite

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Schweizer Landtechnik  2 2015

9,40/10,60/12,20 m (aufgesattelt)


Übersicht | Markt   n

Maschinenfabrik Schmotzer

Einböck GmbH Dorf an der Pram (A)

www.schmotzer.de www.gvs-fried.ch

www.einboeck.at www.aebisuisse.ch

Maschio Gaspardo Campodarsego (It)

Einböck GmbH Dorf an der Pram (A)

www.maschionet.com

www.einboeck.at

Gerätetyp

Reihenhackgerät

Rollstriegel (Zinkenstifte)

Zinkenstriegel

Reihenhackgerät

Rotorstriegel (Löffelzinkel)

Reihenhackgerät

Arbeitsprinzip

Hacken. Krusten brechen, lockern, verschütten, schneiden

Passiv abrollender Rollstriegel. Krusten brechen, lockern, ausreissen, verschütten

Krusten brechen, verschütten, ausreissen. Krümeln

Hacken. Krusten brechen, lockern, verschütten, schneiden

Passiv abrollende Zinkensterne. Krusten brechen, lockern, verschütten, ausreissen

Hacken. Krusten brechen, lockern, verschütten, schneiden

Arbeitsbreite

6/12 m

3,00 bis 12,00 m 2/4/6/8 Sektoren (1,5 m breit)

1,50 bis 15,00 m und 18/24 m

4 – 6 / 6 – 12 / 12 – 18 Reihen

3,00, 4,80, 6,00 6,40 m 2 oder 4 Felder

2/4/6/8/12-reihig 5/6/8/9/12/15/ 18/24-reihig

Reihenabstand

25 bis 100 cm 16 bis 50 cm 25/35/50 cm

Gleichmässig verteilt, Strichabstand 15 cm. Jeweils 1,5 m breite Sektoren

Gleichmässig verteilt, Strichabstand 2,5 cm

45 – 50 – 70 – 80 cm

Rotorsterne 2-reihig angeordnet.Strichabstand 9,38 cm

30 – 50 cm ZR/Gemüse 60 – 70 cm Mais

Arbeitswerkzeuge

Schar- oder Scheibenhäufler, an Einzel- oder Mehrzweck-Parallelogramm.

20/40/60/80 Stern­räder mit Ø 500 mm, 6 mm Zinken, schräg gestellt

60 Federzinken auf 1,5 m Breite. Länge 380 oder 490 mm. Pendelnd, Felder

Gänsefuss- oder andere Scharen. Hackeinheit parallelogrammgeführt

Rotorsterne: Ø 520 mm mit je 16 wechselbaren Sternspitzen. Parallelogramm

Hackeinheit mit Paral­lelo­grammaufhängung, Einzugsverstärker

Zinken- / Werkzeugform

Abhängig vom Arbeitswerk­zeug Hackschar mit Gänsefussschar. Vibromesser

Federbelastete Zinkensterne, bestückt mit runden Stahlstiften

Ø 6,5/7/8 mm, Federzinken Aggressivität zentral einstellbar

12 mm, Vibrofederzinken

Zinkensterne bestückt mit löffelförmigen Zinken

Gänsefussscharen; Vibromesserzinken

Reihenschutz

glatte Hackschutzrollen oder Zahnschutzrollen

Nicht vorgesehen

Nicht vorgesehen

Seitliche Schutzbleche, schwimmend

Nicht vorgesehen

Gleitende Schutzbleche, Schutzscheiben

Tiefen­ führung

Vorlaufende Tastrollen, Führungsrollen

2 oder 4 einstellbare Stützräder

2 + 2 vor- und nachlaufende Tasträder, einstellbar (Typ Exact)

Vorlaufende Tasträder, einzeln einstellbar

Stützräder am Mittelrahmen. Hydraulisch verstellbares Parallelogramm

Tasträder, Parallelogramm

Seiten­ führung

Steuerscheiben (bis 8 cm tief)

Nicht vorgesehen

Nicht vorgesehen

k. A.

Nachlauf, selbst ausgleichend

Spurkranzräder, hydr. Lenkvorsteuerung, Oberlenkerlenkung

Einsatz­ bereich

Reihenkulturen: Mais, Rüben, Gemüse, Sonnenblumen, Soja

Vorauflauf gegen Wurzelunkräuter, Nachauflauf in jungen Kulturen

Kartoffeln, Mais, Sonnenblumen, Getreide, Raps, Soja

Reihenkulturen: Mais, Rüben, Gemüse, Sonnenblumen, Raps, Soja

Getreide, Mais, Raps, Soja usw.

Reihenkulturen: Mais, Rüben, Gemüse, Sonnenblumen, Soja

Anbau

Front- oder Heckanbau

Heckanbau

Heckanbau/ gezogen, aufgesattelt

Heckanbau

Heckanbau

Front- oder Heckanbau

Transportbreite

k. A.

3 m (starr) 3 m für alle klappbaren Geräte

1,50 bis 3,00 m, starr oder klappbar

2,50/2,90 m 2,50 – 3,83 m 3,25 – 6,50 m z.T. klappbar

3,00 m, klappbar

2,45 – 4,80 m 1,60 – 3,20 m 1,60 – 4,80 m

Besonder­ heiten

Option: vollautoma­tische Kamerasteuerung. Reihendüngerstreuer. Dammstriegel.

Option: hydr. Druckverstellung vom Fahrersitz aus

Option: reihenweise Anordnung der Zinken möglich. Hydr. Zinkenverstellung (Option)

Option: AufbauDüngerstreuer mit volumetrischer Dosierung

Option: Steinschutz am Mittelrahmen, AufbauSägerät für Untersaaten usw.

Gewicht

k. A.

570/980/1470/ 1890 kg

140 bis 1500 kg

526 – 1254 kg 440 – 656 kg 940 – 1190 kg 1904 – 2572 kg

1030 oder 1780 kg

Arbeitseffekt

3930/5070 kg

580 – 2840 kg 360 – 2100 kg 440 – 2000 kg 360 – 1800 kg

Links: Hackbürsten sind aktiv angetrieben, dadurch lässt sich die Intensität steigern. Mitte: Die Unkraut­ bekämpfung mit Scharhackgeräten in Getreide erfordert einen grösseren Reihenabstand. Rechts: Das «Blind­ striegeln» ist eine Stärke des Zinkenstriegels. Im Bild Kartoffelnreihen wenige Tage nach dem Pflanzen.

2 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Markt | Übersicht Bärtschi Perma-Agrartechnik Hüswil (CH) www.baertschi.com

Hatzenbichler Agrotechnik

Treffler Maschinenbau

Kongskilde Industries A/S Soro (DK)

www.hatzenbichler.com www.althaus.ch

www.treffler.net www.gvs-fried.ch

www.kongskilde.com www.hm-maschinen.ch

Gerätetyp

Reihenhackbürste 500/760

Finger-/Scharhackgerät

Rollsternhacke «Mais»/«Kartoffel»

Zinkenstriegel

Hackgerät Vibro Crop Intelli

Arbeitsprinzip

Aktiv angetrieben, rotierend; aufbrechen, reiben, verschütten, ausreissen

Krusten brechen, belüften, lockern, verschütten, schneiden

Anhäufeln, weghäufeln, verschütten, krümeln, lockern, ausreissen

Krusten brechen, krümeln, reissen, lockern, verschütten

Hacken. Krusten brechen, belüften, lockern, verschütten, schneiden

Arbeitsbreite

1,50 – 2,70 m 1,50 – 6,00 m 1, 2 oder 3 (modular)

k. A.

4/6/8/12 Reihen (32 – 95 Sterne)

1,50 – 15,00 m 1 – 3 Zinkenfelder (19 versch. Typen)

8/12/18 Reihen

4 bis 12 Reihen (45/55) 4 bis 8 Reihen (55/80)

Reihenabstand

Ab 12 cm

Klein: ab 25 cm Mittel: ab 40cm Maxi: ab 90 cm

Stufenlos einstellbar von 50 bis 75 cm

Flächendeckend. Zinken auf sechs Traversen angeordnet

50 oder 75 cm (5 Zinken pro Hackeinheit)

45 – 55cm bis 55cm/3 Zinken 55 – 80 cm ab 55 cm/5 Zinken

Arbeitswerkzeuge

Flexible Bürsten mit 500/760 mm Ø

Hackparallelogramm als Werkzeugträger

Gehärtete Hacksterne. Anstellwinkel und Neigung verstellbar

Gleichbleibender, ver­stellbarer Zinkendruck, 200 – 5000 Gramm

37/41/55/61 Zinken; zusätzl. Saatstriegel

13 bis 37 und 21 bis 41 Scharen

Zinken- / Werkzeugform

Bürsten aus verschleissfesten Nylonborsten

Hackscharen (1 oder 3) Fingerhacke (klein/gross)

Flachstahl, verdreht

Rundstahlfederzinken, abgewinkelt

Vibro-S Zinken, VCO-Zinken; mit 13,5 cm breiter Schar

Vibro-S Zinken, VCO-Zinken; mit 13,5 cm breiter Schar

Reihenschutz

Tunnel mit 22 cm Durchlass; 6/10/14 cm breit

Manuelle Lenkung

Paralellogrammgeführte Schutzbleche

Nicht vorgesehen

Verstellbare mitdrehende Sternscheiben bzw. -teller

Verstellbare mitdrehende Sternscheiben bzw. -teller

Tiefen­ führung

Schwimmend, an federndem Pendel-Parallelogramm

Walkräder Lenkräder

Farmflexreifen. Frontanbau: Gummistützräder pendelnd

Vorlaufende Tragräder

Parallelogramm­ geführt; Tasträder und Stützräder mit AS-Profil

Parallelogrammgeführt; 4“ × 12“ Räder; Spindel­verstellung (0 – 7 cm)

Seiten­ führung

k. A.

Spurkranz- oder Pneuräder, manuelle Lenkung

Führungssech oder Spurkranzräder

Nicht vorgesehen

1 oder 2 Steuer­scheiben Kamerasteuerung Standard

Stabilisierungsscheiben, Führungssech (1 oder 2)

Einsatz­ bereich

Gemüsebau Baumschulen Sonderkulturen

Gemüsebau Baumschulen Sträucher Sonderkulturen

Reihenkulturen: Mais, Kartoffeln

Getreide, Mais, Raps, Kartoffeln usw

Reihenkulturen: Mais, Zuckerrüben, Sonnenblumen, Gemüse

Reihenkulturen: Mais, Zuckerrüben, Sonnenblumen, Gemüse

Anbau

Front-/Mittel-/Heckanbau

Front-/Mittel-/Heckanbau

Front- oder Heckanbau

Heckanbau

Heckanbau

Heckanbau

Transportbreite

Unter 3,00 m

Unter 3,00 m

Unter 3,00 m

2,90/3,00 m

Kombinationen über 3,0 m sind klappbar

Kombinationen über 3,0 m sind klappbar

Klappbar

Ab 3,0 m manuell oder hydr. klappbar

2,50 oder 3,00 m Klappbar, mit Transportverriegelung

3,00/3,70 m 4,70/6,79 m

Besonder­ heiten

Option: Präzisionsreihendüngerstreuer, Tragräder

Option: Pferdezugwagen

Option: Dammstriegel, Fingerhacke, Schutzbleche, Handlenkung, hydr. Lenkung

Option: GrünlandSchleppschiene

Option: hydr. Seitenverschiebung. GPSSektionskontrolle. Saatstriegel

Hackeinheiten sind auf Tragrahmen mit Einstellskala verstellbar

Gewicht

ab 300 kg ab 600 kg ab 1000 kg

k. A.

310 bis 750 kg (Kartoffeln) 755 bis 2200 kg (Mais)

ab 170 kg bis 1700 kg

1350/1572 2264/2600 kg

410 bis 1045 kg 455 bis 730  kg

Arbeitseffekt

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Schweizer Landtechnik  2 2015

Hackgerät Vibro Crop

Zum Teil hydr. klappbar


Übersicht | Markt   n

APV technische Produkte Hötzelsdorf (A)

Maschio Gaspardo Campodarsego (It)

Maschio Gaspardo Campodarsego (It)

www.apv.at www.serco.ch

www.maschio.de

www.maschio.de

Kress Landtechnik Vaihingen (D) www.kress-landtechnik.de

Gerätetyp

Rollstriegel RS 450/600

Kulturhackstriegel

MaiskulturHackgeräte

Rollstriegel (Rotary Hoe)

Scharhacksystem Argus/Habicht

Bügelhacke

Arbeitsprinzip

Verkrustung brechen, verschütten, ausreissen, krümeln

Verkrustung brechen, verschütten, ausreissen, krümeln

Verkrustung brechen, hacken, verschütten, ausreissen, schneiden

Verkrustung brechen, verschütten, ausreissen, krümeln

Krusten brechen, lockern, verschütten, ausreissen, schneiden

Krusten brechen, Bodenlockerung, Unkraut wird entwurzelt

Arbeitsbreite

4,50 m 6,00 m

1,50 – 3,00 m 4,50 – 12,00 m (1 bis 10 Zinkenfelder)

6/7/8 Reihen 4/6/7/8/12/16/18 12/18 Reihen

Bis 18 m

1–8 m 2 – 18 Reihen bis 3,0 m

1,50 – 6,00 m

Reihenabstand

Flächendeckend Ringabstand 9,0 cm

Gleichmässig verteilt; Strichabstand 3,1 cm

60/75 60/70/75 45/50/70/80

Flächendeckend

Min. 18/45 cm Min. 20/25/40 cm (Erdbeeren 40 – 110 cm)

Ab 20 cm

Arbeitswerkzeuge

52/68 Sternringe, Ø 510 mm; 26/34 Haltearme, gefedert

48 bis 480 Federzinken

Parallelogramm mit 3er- oder 5erFederzinkenelemente

Sternräder mit Zinken/ Spitzen

Parallelogrammgeführt, Gänsefussscharen,Winkelmesser, Dammset

Ineinander verschieb­ bare Körbe, auf zwei Achsen angeordnet

Zinken- / Werkzeugform

Je 16 löffelartig ausgebildete Spitzen

Zinkenlänge 450 mm Ø 7 (8 mm)

Federzinken mit verschiedenen Scharen (verschleissfest)

Löffelartig

1er-, 3er- oder 5erZinkenkopf. Starre Zinken

Bügelbreiten von 14 bis 38 cm, Ø 35 cm

Reihenschutz

Nicht vorgesehen

Nicht vorgesehen

Schwimmender Seitenschutz (Schutzblech) oder Sternscheiben

Nicht vorgesehen

Seitliche Schutzscheiben

Nicht notwendig, weil kein Seitendruck entsteht

Tiefen­ führung

2 Tasträder 16,0/6,5 – 8“

2 oder 4 Tasträder

Tastrad vor jedem Federelement (verstellbar)

Unterlenkerstützräder

Flachschar 3 cm Standard 3,7 cm Farmflex-Tastrad (verstellbar)

Nicht vorhanden Arbeitstiefe 2 – 4 cm

Seiten­ führung

Nachlauf

Nachlauf

Stützräder mit Spurkranz; Führungsscheiben, manuelle oder autom. Lenkung

Nachlauf

Nachlauf, Spurkranz­ räder, man. Feinsteuerung, autom. Steuerung

Nachlauf

Einsatz­ bereich

Getreide, Mais, Erbsen, Gemüse usw.

Getreide, Mais, Raps, Erbsen, Kartoffeln, Gemüse, ZR

Mais (Zuckerrüben, Sonnenblumen, Gemüse usw.)

Feldbau allgemein

Intensivgemüse, Ackerbau, Dammpflege, Getreide

Gemüsebau, Baumschulen, Sonderkulturen Zuckerrüben usw.

Anbau

Heckanbau

Heckanbau

Heckanbau

Heckanbau

Front- Heck- und Zwischenachsanbau (alle Systeme)

Front-, Mittel- Heckanbau, (Pferdezugwagen)

Transportbreite

3,0 m, hydr. klappbar

3,0 m Ab 3,0 m Scherklappung

2,5 m, darüber Klapp­ rahmen, oder gezogen

Bis 3,0 m starr, darüber klappbar

Hydraulische Klappung

Bis 3,0 m starr

Besonder­ heiten

Option: Ringabstand einstellbar; Prallblech; 1-/2-reihiger Zinkstriegel

Optionen: 8 mm Zinken Grünlandausrüstung

Option: Düngerstreuer  mit pneum. Verteilung aussen

Option: k. A.

Option: Fingerhacke, Dammpflegegerät, Düngerstreuer (nur Heckanbau). Kombinierbar mit Systemen anderer Hersteller.

Die Werkzeugwellen sind mittels Ketten verbunden und treiben sich gegenseitig an (1. Welle langsam, 2. Welle schnell)

Gewicht

1570 kg 2000 kg

140 – 250 kg (bis 3,00 m) 380 – 1500 kg (klappbar)

520/942 kg 470/580 kg 800/2245 kg 3000/3675 kg

k. A.

k. A.

k. A.

Arbeitseffekt

Links: Der passiv angetriebene Rollstriegel ist eine Alternative zum Zinkenstriegel.

Mitte: FederzinkenScharhackgerät kombiniert mit Düngerstreuer. Die Pflanzreihen werden durch Sternscheiben geschützt.

Rechts: Mit Scharhackgeräten lassen sich verschiedene Anbauräume am Traktor nutzen.

2 2015  Schweizer Landtechnik

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Trend | Markt   n

Mit dem Striegel werden bei der mechanischen Unkrautbekämpfung die grössten Flächenleistungen erzielt. Wichtig ist ein frühzeitiger Einsatz.

Unbeliebte Konkurrenz ausschalten Unkräuter konkurrieren mit den Nutzpflanzen um Bodenwasser, Nährstoffe und Licht. Sie schmälern damit den Ertrag. Ihre Regulierung ist mit Kosten und viel Arbeitszeit verbunden. Das Angebot an Maschinen für die mechanische Unkrautregulierung ist in den letzten Jahren immer breiter geworden. Viele Wege führen zum Ziel. Ruedi Hunger Ein grosser Teil der in Mitteleuropa vorkommenden Unkräuter waren ursprünglich nicht hier beheimatet. Zum Teil ­wurden sie aus Vorderasien, dem Mittelmeerraum oder dem Balkan um 5000 v. Chr. eingeschleppt. Andere stammen aus Afrika oder Asien und wurden durch den einsetzenden Handel nach Europa «importiert». Es entwickelten sich jeweils viele verschiedene Unkrautgesellschaften, die eine lange Entwicklungszeit nutzen konnten, um sich dem Ökosystem vor Ort anzupassen. Die Eigenschaften der Unkräuter wurden in Verlauf der Evolution bestimmt durch ökologische Nischen, auf die sie sich am jeweiligen Standort spezialisieren konnten. Die Wurzellänge sagt, aus bis in welche

Bodenschichten die Pflanze vordringen kann. Die Wuchshöhe bestimmt die Konkurrenzfähigkeit. Die Art, wie eine Pflanze den Winter übersteht, ob als Samen, als oberflächennaher Spross oder durch ein unterirdisches Speicherorgan, ist im Hinblick auf die Unkrautbekämpfung ein wichtiges Kriterium. Ebenso wichtig ist die Lebensdauer (einjährig, zwei- oder mehrjährig).

mehr durch chemische Verfahren abgelöst. Damit ging auch viel Wissen verloren. Seit einigen Jahren ist wieder eine gegenteilige Entwicklung zu beobachten. Vor allem Biobetriebe sind auf eine mechanische Unkrautregulierung angewiesen. Zudem machen Beitragleistungen für bodenschonende Anbauverfahren die mechanische Unkrautbekämpfung attraktiv.

Das «richtige» Hackgerät Ständiges Ringen Seit Jahrhunderten unterstützt der Mensch seine Kulturpflanze im Konkurrenzkampf gegen die Unkräuter mit mehr oder ­weniger grossem Erfolg. Die traditionelle mechanische Unkrautregulierung wurde ­ Mitte des letzten Jahrhunderts mehr und

Die Vielfalt an Geräten zur mechanischen Unkrautregulierung ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Oft werden diese Geräte nach Ideen und Erfahrungen von Praktikern für eine Kultur, eine Bodenart oder ein bestimmtes Verfahren entwickelt. Das «einzig richtige» Hackgerät gibt 2 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Markt | Trend

Speziell entwickelte Selbstfahrer eignen sich für Gemüsebaubetriebe und Spezialkulturen.

es nicht! Die Qualität der mechanischen Unkrautregulierung und der oberflächlichen Bodenbearbeitung mit dem Ziel, die frische Saat «zu pflegen», hängt weitgehend von der Feinabstimmung zwischen Gerät, Boden und Pflanze ab.

Ein verpasstes Stadium kommt nicht zurück Der Schlüssel zum Erfolg der mechanischen Unkrautregulierung liegt in der richtigen Strategie. Unerwünschte Pflanzen sollen in einem möglichst frühen Stadium wirkungsvoll unterdrückt werden, damit sie später in der Konkurrenz zur Kulturpflanzen unterliegen. Jede Pflanze hat ein Stadium höchster Empfindlichkeit gegenüber mechanischen Eingriffen, dieses gilt es zu nutzen. Dennoch, ein einzelner Durchgang mit einem Hackgerät reicht nicht aus, da eine zweite oder dritte Unkrautwelle folgt.

Scharhackgeräte werden mit unter­ schiedlichen Werkzeugen ausgerüstet (inkl. Schutzscheiben).

Geräte mit aktivem Werkzeugantrieb Hackbürsten: Gerade unter schwierigen Bodenverhältnissen lässt sich mit aktiv angetriebenen Hackwerkzeugen die In­ ­ ten­sität der Wirkung auf das Unkraut steigern. Hackbürsten arbeiten zwischen den Reihen. Während die Kulturpflanze durch einen Schutztunnel abgeschirmt wird, entwurzelt die Bürste zwischen den Reihen die noch nicht stark verankerten Unkraut­ pflanzen. Fingerhacken greifen in die Pflanzreihe und reissen Unkräuter bis zum 2-Blatt-Stadium aus.

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Schweizer Landtechnik  2 2015

Hackfräse: Rotierende Hackfräsen erreichen zwischen den Reihen eine nahezu 100%ige Unkrautwirkung. Nachteile sind die Zerstückelung der Wurzelunkräuter,

Arbeitswerkzeuge

Eigenschaften

Mögliche Nachteile

Gänsefussschar Hackscharen Flachhackschar Winkelmesser

Verkrustungen brechen Unkräuter abschneiden und/oder entwurzeln

Schmierhorizont Abschwemmen Wurzelverletzungen Verstopfungen

Roll-Hacksterne

Krusten brechen, entwurzeln, anhäufeln Regenwasserinfiltration verbessern

Verschütten, ungenügende Wirkung bei gut verwurzelten Unkräutern

Fingerhacke

Lockerung in der Reihe Unkräuter in jungem Stadium entwurzeln, zuschütten

Entwurzeln der Kulturpflanze, mangelnde Unkrautwirkung in späterem Stadium

Bügel/Jätkorb

Oberflächennahes Krustenbrechen Unkräuter in jungem Stadium entwurzeln

Mangelnde Unkrautwirkung in späterem Stadium

Fräsmesser

Intensives Krümeln Abschneiden, entwurzeln

Verschleiss, Abschwemmen von Feinerde, Wurzelverletzungen

Bürste

Oberflächlich kleine (junge) Unkräuter entwurzeln

Verschmieren bei Feuchtigkeit


Trend | Markt   n

eine zum Teil (zu) intensive Bodenbearbeitung und unter feuchten Bedingungen die Schmierschichtbildung.

Geräte mit passiven Werkzeugen Bügelhacken: Die passiv rotierenden Bügelhacken brechen oberflächennahe Verkrustungen gut auf. Kleine Unkräuter im Keimblatt- bis max. 2-Blatt-Stadium werden entwurzelt. In späteren Stadien ist der Bekämpfungserfolg entsprechend kleiner. Federzinken-Scharhackgerät: Feder­ zinken erzielen durch Vibrationen einen Lockerungs- und Entwurzelungseffekt (Unkräuter). Die Intensität hängt von der Arbeitstiefe, der Zinkenstellung und der Fahrgeschwindigkeit ab. Damit nicht anstelle einer oberflächlichen Lockerung­ ein Bodenbearbeitungseffekt erzielt wird, muss eine genaue Tiefeneinstellung geDer Hackstriegel zeigt eine gute Wirkung auf Unkräuter im Keimblatt- bis zum 2-Blatt-Stadium. wählt werden. Die Bodenlockerung ist markant und kann Fingerhacke: Die Fingerhacke greift bis fünf Zentimeter tief reichen. seitlich-flach in die Reihe ein und erfasst das Unkraut in der Reihe. Das Gerät wird Rollstriegel: Der Rollstriegel (Annaburergänzend zu Scharhackgeräten angebaut ger) ist eine Weiterentwicklung des Rotorund eignet sich für den Feldgemüsebau, striegels. Er ist im Aufbau ähnlich, unterscheidet sich aber dadurch, dass die aber auch für Soja, Rüben, Mais, Bohnen. Stern­stellung 30 Grad quer zur FahrrichAufgrund bisheriger Erfahrungen nutzen tung ausgerichtet ist. Die Zinken (Stifte) sich die Finger relativ schnell ab (teure sind in einer Kunststoffscheibe befestigt ­Ersatzbeschaffung). und können daher in beschränktem AusHackstriegel: Hackstriegel arbeiten ganzmass ausweichen. Die in den Boden einstechenden Werkzeuge flächig, das heisst, auch in der Reihe greider Rollhacke reissen Unkräuter aus oder fen die Zinken ein. Die Aggressivität der Sternhackgerät: Gerät, das schon seit verschütten sie. den 70er-Jahren zur Unkrautregulierung Zinken ist durch Veränderung des Winkels, der Stützradhöhe/Unterlenkerhöhe wählim Mais (und in den Kartoffeln) eingesetzt bar. Die Wirkung auf junge Unkräuter, die wird. In der Regel zwei getrennte Ar­ beitsdurchgänge (1  × Weghäufeln; 1  × noch schwach verwurzelt sind, ist gut. Anhäufeln). Die Schrägstellung der ArGerät mit der höchsten Flächenleistung. beitswerkzeuge muss vor dem jeweiligen Rotorstriegel: Die ganzflächige, abrolArbeitsdurchgang eingestellt werden. Die lende Arbeitsweise der Hacksterne zerrt Wirkung ­auf junge Unkräuter im KeimUnkräuter aus dem Boden oder verschütblatt- und 2-Blatt-Stadium ist gut. Ältere, tet sie. Der Arbeitseffekt wird durch Gegut verwurzelte Unkräuter werden «überschwindigkeitserhöhung verstärkt, allerrollt». dings steigen dadurch auch die Schäden an den Kulturpflanzen. Junge, wenig verScharhackgerät (starre Zinken): Scharwurzelte Unkräuter werden gut erfasst. hackgeräte schneiden das Unkraut knapp

ARTCode*

Maschine

AnschaffungsPreis (CHF)

5081

Hackstriegel 6 m

Auslastung pro Jahr (ha)/ Nutzungsdauer (Jahre)

Fixe Kosten (CHF / ha)

8 300.–

50/15

16.60

Variable Kosten (CHF/ha)

Entschädigungsansatz (CHF/ha)

3.74

22.37

5092

Sternhackgerät

14 000.–

40/15

34.20

17.89

57.29

5123

Bürstenhacke

13 000.–

25/15

46.92

58.50

115.96

5101

Kart.-Hackgerät

9 400.–

35/15

27.41

17.46

49.35

*Quelle: TractoScope 14 Berechnungsprogramm Maschinenkosten

Der Rollstriegel läuft schräg zur Reihe und entfernt dadurch kleine Unkräuter aus der Reihe.

2 2015  Schweizer Landtechnik

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Trend | Markt   n

unter der Erdoberfläche ab. Dadurch wird ebenfalls ein Lockerungseffekt erzielt. Un­kräuter werden zum Teil verschüttet. In der Reihe wird keine Wirkung erzielt. Die Kulturpflanzen werden durch Leitbleche oder Schutzscheiben vor Verschüttung geschützt. Die Geräte können für Frontoder Heckanbau geordert werden. Neu wird eine automatische Kamerasteuerung zur genauen Reihenführung eingesetzt. Torsionshacke: In Verbindung mit Scharhackgeräten wird die Torsionshacke zur Bearbeitung innerhalb der Reihe eingesetzt. Zwei flach über die/in der Erde streichende, speziell geformte Feder­ zinken säubern den Reihenbereich von Unkräutern. Die richtige Einstellung zu finden, ist nicht ganz einfach.

Klappbare, bis sechs Meter breite und automatisch gesteuerte Scharhackgeräte sind auf dem Markt.

Zusammenfassung Die auf unseren Äckern vorhandenen Unkräuter haben sich seit langer Zeit bestens an die örtlichen Bedingungen angepasst. Die mechanische Unkrautregulierung k­ ann erfolgreich sein, wenn die richtigen Bo­denund Witterungsbedingungen genutzt wer­den können. Un­kräuter im Keimblattoder 2-Blatt-Stadium sind sehr empfind­ lich. Diesem frühen Bekämpfungszeitpunkt folgt aber bei Kulturen mit spätem Reihenschluss eine zweite und dritte Unkraut­ welle. Die aufgeführten ART-Tarife sind Richtwerte für Maschinen ohne speziellen Ausrüstungsstandard, ohne Traktor und ohne Bedienungsperson, Wegzeiten usw. Eine betriebsspe­zifische Kostenberechnung kann mit dem ART-­Berechnungsprogramm vorgenommen werden.  n

Der Striegel ist ein vielseitig einsetzbares Gerät mit hoher Flächenleistung und geringen Kosten.

Die Rollhacke wird reihenunabhängig eingesetzt und erzielt eine ähnliche Wirkung wie der Striegel.

Die Sternhacke erzielt eine gute Wirkung auf junge Unkräuter bis zum 2-Blatt-Stadium.

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n  Markt | Trend

«Stufenlos» erobert die Hänge Die AGRAMA vom vergangenen November hat gezeigt, dass stufenlose Fahrantriebe nun auch die Transporter erobern. Nachdem Aebi bereits seit 2013 den ersten Transporter mit Stufenlosgetriebe anbietet, gibt es nun auch von Schiltrac und Reform neue Stufenlosmodelle. Wir haben für Sie die unterschiedlichen Bauarten angeschaut. Ruedi Burkhalter Gerade in der Hangmechanisierung wäre ein stufenloser Fahrantrieb wegen der erhöhten Sicherheit und des Komfortgewinns sehr sinnvoll. Aufgrund der engen Platzverhältnisse und der hohen Entwicklungskosten wurden aber Transporter bis vor Kurzem nur mit Schaltgetrieben ausgestattet. Nun allerdings haben bereits drei Transporterhersteller unterschiedliche Lösungen mit stufenloser Technik vorgestellt.

Im Arbeitsmodus arbeitet «HybridShift» wie ein normaler Hydrostat (grün und gelb).

Im Strassenmodus ist beim «HybridShift» der Hydrostat nicht in Betrieb. Es wird nur das Schaltgetriebe (blau) genutzt.

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Schweizer Landtechnik  2 2015

Stufenlos – ein weiter Begriff Der Begriff «stufenloser Antrieb» ist mit Vorsicht zu geniessen und führt nicht selten zu Verwirrung. Im Bereich der grösseren Standardtraktoren, wo der stufenlose Antrieb bereits weit verbreitet ist, werden mit «stufenlos» bzw. «Vario», «CVT» oder «TTV» fast ausnahmslos sogenannte «leistungsverzweigte» Getriebe bezeichnet (siehe Ausgabe 11 vom letzten November). Bei diesen Getrieben wird ein Teil der Leistung über einen mechanischen Weg übertragen, der Rest über den hydrostatischen Weg. Einfach er­­ klärt lässt sich die Fahrgeschwindigkeit dadurch regeln, dass der Widerstand im­ hydraulischen Zweig (Verhältnis von Fördervolumen der Pumpe zu Schluckvolumen des Hydromotors) verändert wird. Entsprechend verändert sich nicht nur die Fahrgeschwindigkeit, sondern auch der Anteil der hydrostatischen Leistungsübertragung und somit der Wirkungsgrad. In Hangfahrzeugen wie Transportern oder Zweiachsmähern hingegen ist diese bewährte leistungsverzweigte Antriebstechnik von Standardtraktoren in den meisten Fällen nicht 1 : 1 einsetzbar. Sie braucht zu viel Platz und würde unter Umständen eine völlige Neuentwicklung des Fahrzeugkonzepts erfordern, namentlich im Zusammenhang mit den Abtriebswellen für Fahrantrieb, Hydraulik und Zapfwelle. Das war bisher ein riskantes Unterfangen: Hangfahrzeuge werden in vergleichsweise kleinen Stückzahlen hergestellt und sind deshalb auch mit herkömmlicher Technik

bereits sehr teuer. Die Preissensibilität ist hier relativ hoch. Deshalb waren solche Kleinserien für Getriebehersteller bisher nicht interessant genug, um speziell kompaktere und leichtere Getriebeversionen zu entwickeln / lancieren.

Klassischer Hydrostat nur für Trägerfahrzeuge Der handelsübliche hydrostatische Fahrantrieb, wie er noch in den meisten Hang­geräteträgern eingebaut wird, ist gewissermassen die Mutter des stufenlosen Fahrantriebs für Hanglagen. Er besteht aus einer Verstellpumpe, einem bzw. mehreren Hydromotoren und in den meisten Fällen einem mechanischen Untersetzungsgetriebe für verschiedene Fahrbe­ reiche. Diese Technik braucht wenig Platz und ist somit einfach einzubauen. Zudem können relativ günstige Standardkomponenten eingebaut werden. Dieser Antrieb kommt aber mit der technischen Weiterentwicklung zunehmend unter Beschuss: Beanspruchte beim Hanggeräteträger der Fahrantrieb noch einen relativ geringen Anteil der Motorleistung, will man heute ein Fahrzeug mit einem Preis von über 100 000 Franken auch für Arbeiten mit hohem Leistungsanteil des Fahrantriebs (Transporte und andere Zugarbeiten) einsetzen. Doch dafür hat der herkömmliche Hydrostat gewichtige Nachteile: Er ver­ ursacht bedeutende Mehrkosten durch einen höheren Treibstoffverbrauch (siehe Grafik dritte Spalte rechts). Vor allem beim Transporter, bei dem der Fahrantrieb für


Trend | Markt   n

Strassenfahrten die gesamte, fürs Bergauffahren im A ­rbeitsmodus ebenfalls einen hohen ­ Anteil der Motorleistung beansprucht, ist ein herkömmlicher, rein hydrostatischer Fahrantrieb deshalb kaum ein gangbarer Weg. Bei modernen Hangfahrzeugen stehen die Entwickler also vor einer grossen Herausforderung: Wie kann der hohe Wirkungsgrad des mechanischen Getriebes, z. B. bei Transportaufgaben, mit den Vorzügen eines stufenlosen Antriebes, für den fein dosierten Geräteeinsatz, in einem Fahrzeug vereint und effizient genutzt werden, ohne dabei dabei die Kosten zu sehr in die Höhe zu schrauben oder zu grosse Kompromisse bei Wirkungsgrad oder Komfort eingehen zu müssen? Eine spannende Frage. Die Hersteller von Hangfahrzeugen verfolgen diesbezüglich ganz unterschiedliche Wege.

Reform: zwei Konzepte vereint Reform stellte kürzlich als Antwort auf diese Herausforderung den neuen Reform Muli T10 X «HybridShift» vor. Mit dem HybridShift-Antrieb setzt Reform auf bewährte Technik, die neu kombiniert wird. In diesem Falle wurde der mechanische mit dem stufenlosen, hydrostatischen Fahrantrieb kombiniert, um Bedienungskomfort und Effizienz miteinander zu vereinen. Das Fahrzeug beruht auf der Plattform des Reform Muli T10 X. Der neue Fahrantrieb ist so aufgebaut, dass im Arbeitsmodus mit dem hydrostatischen Antrieb gefahren wird. Vor allem im Geräteeinsatz spielt der nachgeschaltete Hydrostat seine Stärken aus. In diesem Modus läuft die Leistung zuerst durch die mechanische Kupplung in das Schaltgetriebe und der Hydrostat wird zwischen Getriebeeingangs- und Getriebeausgangswelle zwischengeschaltet. Der Hydrostat kann also mit 8 Fahrbereichen bis zur erlaubten Höchst­ geschwindigkeit betrieben werden. Die Endgeschwindigkeit kann im Hydrostatmodus mit reduzierter Motordrehzahl gefahren werden. Im Strassenmodus

hingegen wird der Hydrostat vollkommen «stillgelegt» und das Fahrzeug wie mit einem herkömmlichen Schaltgetriebe und Splittinggruppe gefahren. Besonders für die Ansprüche des Transporters dürfte dies eine Lösung mit interessantem Preis / Leistungs-Verhältnis sein.

Rigitrac und Schiltrac: effizient dank Weitwinkeltechnik Ein anderer Weg wird beim Rigitrac und beim neuen Schiltrac «Eurotrans CVT» begangen. Diese beiden Fahrzeuge ­sind, wie übrigens auch immer mehr Teles­ koplader und Baumaschinen, mit einem sogenannten Grosswinkelhydrostaten aus­gerüstet. Es handelt sich dabei um ein System aus einer herkömmlichen Verstellpumpe, jedoch kombiniert mit einem effizienter arbeitenden Grosswinkel-Hydromotor. Bei herkömmlichen Hydrostaten arbeitet der Hydromotor nach dem sogenannten Schrägscheibenprinzip. Die Kolben, die den Ölstrom in eine Drehbe­ wegung umwandeln, sind immer parallel zur Abtriebswelle angeordnet. Mit dieser einfachen und kostengünstigen Bauweise lässt sich aber ein Schwenkwinkel von­ 22 Grad nicht überschreiten. Das heisst, die Kolben üben ihre Kraft in einem ungünstigen Winkel auf die Schrägscheibe aus. Entsprechend tief ist der Wirkungsgrad, insbesondere bei höheren Fahrge-

Beim Grosswinkelhydrostaten sind die Kolben über ein Schwenkjoch mit dem Gehäuse verbunden.

schwindigkeiten. Aus dieser Überlegung heraus hat Sauer Bibus den sogenannten ICVD-Grosswinkelhydrostaten entwickelt. Bei diesem werden die Kolben samt ­Gehäuse über ein Schwenkjoch und ein Tripodengelenk als Ganzes von der Abtriebswelle weggeschwenkt. Mit dieser allerdings teureren Bauweise ist dann ein Schwenkwinkel von maximal 45 Grad möglich. Der Grosswinkelhydrostat erreicht bei 45 Grad Schwenkwinkel einen Wirkungsgrad von bis zu 95 Prozent und ist in diesem Bereich also ähnlich effizient wie ein Schaltgetriebe. Erst wenn bei hoher Fahrgeschwindigkeit der Schwenkwinkel reduziert wird, sinkt der Wirkungsgrad unten (siehe Grafik).

Beim Grosswinkelhydrostaten ist das Kolbengehäuse mit einem Tripodengelenk mit der Welle verbunden.

Der Grosswinkelhydrostat (rot) weist über den ganzen Geschwindigkeitsbereich einen höheren Wirkungsgrad auf als der herkömmliche Hydrostat (blau Fahrbereich 1, schwarz Fahrbereich 2).

2 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Markt | Trend

Aebi mit Leistungsverzweigung Mit dem VT450 Vario hat Aebi 2013 als bisher einziger Hersteller einen Transpor­ ter mit leistungsverzweigtem Getriebe vorgestellt. Das Getriebe wurde in Zu­ sammenarbeit mit einem Partner aus ­Österreich entwickelt. Um die Entwick­ lungskosten auf grössere Stückzahlen verteilen zu können, wurde ein bisher einzigartiger Weg gewählt: Von diesem Getriebe gibt es neben der speziell für die Transporteranwendung «kompaktierten» Version auch eine länglich gebaute Versi­ on, die ab 2015 in Traktoren von Argo zum Einsatz kommen wird. Das Getriebe weist eine spezielle Bauweise mit zwei Planetensätzen auf. Bis zu einer Fahrge­ schindigkeit von 7,3 km/h ist der mecha­ nische Teil gesperrt und es wird rein hyd­ rostatisch angefahren. Erst bei dieser Geschwindigkeit wird dann der mechani­ sche Teil aktiviert, bis bei 19 km / h rein mechanisch gefahren wird. Danach wie­ derum wird auf den dritten Fahrbereich gewechselt, der bis zu einer technischen Fahrgeschwindigkeit von 56,5 km / h aus­ gelegt ist, das heisst, 40 km / h werden bereits mit einer reduzierten Motordreh­ zahl erreicht.

Kompakte Bauweise Eine besondere Bedeutung kommt im Getriebe von Aebi der neuartigen Hydro­ stateinheit zu. Es handelt sich dabei um die hydrostatische Kompakteinheit A40CT von Bosch Rexroth, die übrigens auch im Getriebe des Lintrac eingebaut wird. Um bei dieser Einheit eine kompakte und einfache Bauweise realisieren zu können, haben die Ingenieure auf eine höhere Leistungsdichte gesetzt. Der Hydromotor

Beim VT450 Vario von Aebi ist das leistungsverzweigte Getriebe speziell für die Platzverhältnisse im Transporter kompaktiert worden. P1 und P2 sind die beiden Planetensätze, KR, K1 und K2 sind die Kupplungen für die drei Fahrbereiche.

(fixer Winkel 20°) arbeitet mit einem ge­ ringen Schluckvolumen von 45 cm3, dafür aber mit einem beachtlichen Höchstdruck von 500 bar. Die Kombination mit einer intelligenten elektrischen Proportionalver­ stellung soll einen besonders guten Wir­ kungsgrad und hohe Zugkräfte ermög­ lichen. Dieselelektrischer Antrieb Welche Technik sich in der Hangmechanisierung zukünftig durchsetzen wird, ist zurzeit schwer abzuschätzen. Was man allerdings heute schon mit Sicherheit sagen kann, ist: Gerade für Hangeinsätze wäre der dieselelektrische Fahrantrieb von grossem Vorteil. Solche Fahrzeuge sind noch nicht auf dem Markt verfügbar, je­ doch stellte Rigitrac mit dem Modell «EWD120» bereits einen funktionieren­ den Prototyp vor. Elektrische Antriebe

Die hydrostatische Kompakteinheit A40CT von Bosch Rexroth ist dank hoher Leistungsdichte kompakter und effizienter als herkömmliche Hydrostateinheiten. (Bild: Bosch Rexroth)

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haben den Vorteil, dass die Kraftvertei­ lung zum Verbraucher, in diesem Fall die Räder, mit Kabeln konstruktiv einfacher ist als mit einer mechanischen Verbindung. Zudem ist die stufenlose Dreh­zahlregelung ohne Getriebe möglich. ­Da Elektromoto­ ren sehr einfach regelbar sind, ist ihr Ein­ satz nicht nur als Fahrantrieb interessant, genauso praktisch wäre diese Antriebsart gerade auch für Aufbaugeräte des Trans­ porters oder für den Antrieb externer Verbraucher (bsp. mo­biles Sägewerk). Der Rigitrac EWD120 ist mit vier elektrischen Radnabenmotoren ausgestattet, die je 33 kW leisten. Der Strom stammt von einem Generator, der direkt vom Diesel­ motor angetrieben wird. Die Elektromoto­ ren können einzeln ge­ regelt werden, damit kann das Dreh­ moment für jedes Rad genau so einge­stellt werden, wie es der Untergrund verlangt. Diese aktive Schlupfregelung wird über die Leistungs­ elektronik geregelt. Der Dieselmotor kann dadurch immer in seinem idealen Dreh­ zahlbereich treibstoffsparend betrieben werden. Mit elektrischen Antrieben wer­ den sehr hohe Wirkungsgrade erreicht, man bewegt sich in einem Bereich um­ 96 Prozent. Gerade im Hangeinsatz birgt der dieselelektrische Antrieb noch viel Potenzial: Wird hang­ abwärts gefahren, können die Radna­benmotoren eine be­ deutend grössere Bremswirkung bieten als ein mechanischer Antrieb. Der beim Bremsen produzierte Strom könnte mit entsprechend leichter Batterietechnik ge­ speichert und bei der nächsten Bergfahrt wieder genutzt werden. Zurzeit scheitert dieses Konzept noch an den zu hohen Kosten, und es gibt noch kaum Praxiser­ fahrung.  n


optisol_inserat-turbo-seed-zn_4c_89x261.ai 1 07.01.2015 14:24:58

LEGU – das unverzichtbare Heinzelmännchen für Ihre Fütterung Der selbstfahrende Futtermischwagen der Firma Gujer Innotec AG, optimiert Ihre Fütterung. Mit dem LEGU 2000 + 3000 wird Heu, Stroh, Mais und Grassilage (nur gehäckseltes Material) sowie Schnitzel, Getreide, Gemüse, Obst und Flüssigkeiten in Rekordzeit, locker gemischt. Dank der Schnelligkeit des LEGU können in kurzer Zeit verschiedene Mischungen hergestellt werden. Durch seinen hydrostatischen Fahrantrieb kann genauestens dosiert werden. Dieser Mischwagen garantiert mit seinem Mischwerk eine gleichmässige Mischung aller Zutaten. Der LEGU2000 13 PS / 20 PS mit Benzinmotor und der LEGU3000 20 PS mit

Benzin- und 24 PS mit Dieselmotor bestechen durch kompakte Bauweise sowie grosse Wendigkeit. Die Teflon beschichteten Misch- und Auslaufwannen versprechen einen geringen Verschleiss und somit eine lange Lebensdauer. Alle Modelle können mit einer Waage ausgestattet werden. Lassen Sie den LEGU bei Ihrer Fütterung mitmischen. Gujer Innotec AG Horbenerstrasse 7 8308 Mesikon 052 346 21 94 www.gujerinnotec.ch


n  Impression | Fahrbericht

Die Schweizer Landtechnik konnte erstmals einen Lindner Lintrac der ersten Serie fahren. Das moderne Design und die innovative Ausrüstung haben überzeugt. (Bilder: Ruedi Hunger)

Motor

Perkins Engines Company, 850 Series, 854E-E34TA, vier Zylinder, 3,4-l-Hubraum

Nennleistung

75 kW (102 PS) nach ISO14396; 420 Nm bei 1400 U / min

Triebwerk

ZF-Premium-Stufenlostechnologie TMT 09, Lindner «LDrive»-Bedienung, 40 km / h, zwei Fahrmodi (0 – 20 km / h und 0 – 40 km / h). Lenkbare Hinterachse, Hundegang, Lenkeinschlag-bereifungsabhängig (bis 20°)

Zapfwelle

430 / 540 / 750 / 1000 U / min Motorzapfwelle; stationäre Wegzapfwelle optional

Hydraulik

Bosch-Rexroth-Hydraulik mit Axialkolbenpumpe, Föderleistung 4 bis 88 l / min, 2-DW-Loadsensing-Steuergeräte, vier Kipperleitungen und ein druckloser Rücklauf

Hubkraft

Prospektangabe: 3500 kp Hubkraft (mit Hinterachslenkung reduziert auf zwei 800 kp)

Gewichte

Prospektangabe: Eigengewicht 3750 kg; max. Achslast vorne 3000 kg; max. Achslast hinten 3800 kg; höchstzulässiges Gesamtgewicht 5800 kg

Preis

Grundausrüstung Fr. 104 400.–, Option Lenkhinterachse Fr. 7873.– (Preis inkl. MWST)

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Fahrbericht | Impression   n

Unterwegs mit Premiumgetriebe und Lenkhinterachse Mitten unter grossen Traktoren hat es das Tiroler Unternehmen Lindner geschafft, an der Agritechnica 2013 in Hannover mit einem neuen Traktor Aufsehen zu erregen. Seither ist es nie mehr ruhig geworden um den «Lintrac90», mit Eignungsprofil für die Berglandwirtschaft, für Frontladerarbeiten und für Obstanlagen. Besondere Merkmale sind das stufenlose Getriebe von ZF und die lenkbare Hinterachse. Ruedi Hunger Während alle bisherigen Testfahrten mit Vorserienfahrzeugen gemacht wurden, hat es die Schweizer Landtechnik geschafft, den Lindner Lintrac90 erstmals als Serientraktor zu fahren. Quasi als vorgezogenes «Weihnachtsgeschenk» konnten wir Mitte Dezember ein erstes Fahrgefühl erfahren. Allerdings, bei den herrschenden Witterungs- und Bodenbedingungen konnte neben der Strasse gar nichts bewegt werden. So gesehen reduziert sich der Fahrbericht auf das Austesten der verschiedenen Fahr- und Lenkmöglichkeiten ohne Anhängelast. Das Fahrzeug wurde in Rücksprache mit der Firma Lindner in Kundl, vom LindnerStützpunkt «Battaglia Landmaschinen AG» in Thusis (GR), zur Verfügung gestellt.

Beweglichkeit ist seine Stärke Das in Kundl im Tirol beheimatete Unternehmen Lindner wollte mit dem Lintrac90 nicht einfach einen grösseren Traktor auf den Markt bringen. Lindner liess sich durch Versuchsergebnisse verschiedener Fahr­ zeuge (Standardtraktor, Spezialgeräteträger und 2-Achs-Mäher) beim Mähen in Hanglagen inspirieren. Die Lösung präsentierten die Tiroler dann erstmals an der Agritechnica 2013: Ein Standardtraktor mit lenkbarer

Hinterachse (optional) und moderner, stufenloser Getriebetechnologie. Beide Eigenschaften verleihen dem Neuling, nach ­Angaben von Lindner, eine gute Hangtauglichkeit verbunden mit extremer Wendigkeit. Abgesehen von der guten Beweglichkeit beim Mähen, «umkurvt» der Lintrac90 auch jeden Standardtraktor bei Frontladerarbeiten und macht selbst einem Hoflader Konkurrenz.

Einer von Perkins Engines Company Wie alle Lindner-Traktoren verfügt auch der Lintrac90 über einen Perkins-Dieselmotor. Der aus der 850er-Serie stammende 4-Zylinder-Motor verfügt über ein Bosch-Common-Rail-Einspritzsystem und eine 4-Ventil-Technik. Er realisiert einen beachtlichen Drehmomentanstieg von 40 Prozent, eine Angabe, die wir von Perkins übernommen haben. Leider konnten wir diese Eigenschaft beim Anfahren am Hang nicht auskosten. Aufgrund seiner IIIB-Abgasklasse wird der Motor bereits bei Perkins mit einem Partikelfilter ausgerüstet. Nach Angaben von Lindner kann dieser 3000 Stunden genutzt werden. Bei Bedarf erfolgt ein automatisches Regenerieren. Ist es so weit, erkennt dies der Fahrer und kann bei ungünstigen Situationen (im Gebäude usw.) das Regenerieren mittels Kippschalter abbrechen bzw. verschieben. Elektronik vergisst nicht – spätestens beim nächsten Motorstart wird wieder in den Abbrennmodus geschaltet.

höht oder reduziert sich die Geschwindigkeit, insgesamt lässt sie sich sehr feinfühlig anpassen. Vor dem Drehregler sind die Funktionstasten für den Langsamfahrmodus, den Tempomat und den Fussgasmodus angeordnet, dahinter jene für den 4-RadAntrieb und die Differentialsperre. Das «LDrive» wechselt durch Drücken nach vorn oder hinten den Fahrmodus. Im Powermodus ist der Traktor besonders kräftig und im Ecomodus sparsam unterwegs. Wenn der Fahrer eigene Arbeitsanforderungen hat, kann er diese im Promodus individuell programmieren. Das Stufenlostriebwerk TMT 09 ist aus der ZF-Getriebefamilie TERRAMATIC. Es verfügt über einen Hochleistungshydrostaten und einen Einfachplanetensatz. Das Gruppengetriebemodul besteht aus einem Doppelkupplungspaket, zwei Vorwärtsgruppen und einer Rückwärtsgruppe. Die lastschaltbare Wendeschaltung (Powershuttle) und die Stillstandsregelung (Power Zero) sind ebenfalls Teil der Ausstattung. Der Getriebespreizungsbereich erstreckt sich von - 20 bis + 40 (43) km / h. Das Getriebe beschleunigt stufenlos aus dem Stand bis zur maximalen Geschwindigkeit ohne Unterbrechung des Leistungsflusses.

Stufenlose Getriebetechnik von ZF

«Hunde-Gang»-Lenkung bei den 2-Achs-Mähern abgeschaut.

Motor starten, am Powershuttle die Fahrrichtung wählen, Gas geben und lenken, so fährt sich der Lintrac90. Das ist einfach –­ zu einfach, um alles zu sein. Gespannt waren wir auf das «LDrive». Platziert auf der Armlehne, lässt sich der Drehregler durch vertikales Drücken starten. Mit Drehen er-

Resultat der Lenkhinterachse, ein um rund zwei Meter reduzierter Wendekreisdurchmesser.

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n  Impression | Fahrbericht

Lintrac Herzstück: das stufenlose Premium-Getriebe. (Bild ZF)

Lenkachse vorne Die kompakte Bauweise begünstigt die Wendigkeit, dennoch entscheidet natürlich der Lenkeinschlag der Vorderachse über den Wendekreisdurchmesser. Dank 52 ° Lenkeinschlag misst dieser weniger als zehn Meter. Die vordere Lenkachse kann optional mit einem Selbstsperrdif­ ferential ausgerüstet werden. Eine achsgeführte Fronthydraulik wird auf Wunsch geliefert.

Mitlenkende Hinterachse

Stufenlose Getriebe werden ­ezüglich ihrer Bremswirkung bei b Talfahrten oft überschätzt oder – mit ande­ ren Worten – die Verbindung zum Motor (Ausnutzung eines Bremsmoments) ist­ nicht gewährleistet. Lindner hat vorgesorgt­ und zwischen Brems- und Kupplungspedal einen fussbedienten Knopf montiert. Bei Betätigung wird die Verbindung Motor– Getriebe «eingefroren», damit wird ver­ hindert, dass der Traktor unkontrolliert schneller wird.

Drehzahlen für jeden Bedarf Unser Kandidat verfügte über eine umfas­ sende Heck-Zapfwellenausrüstung. Mit den vier Geschwindigkeiten 430 / 540 / 750 /1000 werden die Bedürfnisse der Berg- und Grünlandbetriebe abgedeckt. Im Fussgas­ modus dreht die Zapfwelle abhängig von der Motordrehzahl, aber unabhängig von

der Fahrgeschwindigkeit. Die Option Weg­ zapfwelle fehlte – ergibt ja auch nur Sinn, wenn sie wirklich gebraucht wird –, kann aber zu einem Aufpreis von Fr. 1200.– ge­ ordert werden. In Verbindung mit der Fronthydraulik gibt es die Frontzapfwelle (1000 U / min).

Die Hinterachse hat’s in sich! Der Käufer wählt zwischen einer herkömmlichen, star­ ren Hinterachse oder der Lenkachse aus. ­Als Lenkachse wird ihr Lenkeinschlag (max. 20 °) abhängig vom Lenkeinschlag der Vor­ derachse (max. 52 °) gesteuert. Sie machte uns einen robusten Eindruck. Zu berück­

Wer am Hang fährt, braucht sichere Bremsen Der Lintrac90 verfügt über hydraulisch ­betätigte nasse Mehrscheibenbremsen. Ab 6 km / h wird beim Bremsen automatisch der Allrad zugeschaltet. Weiter kann auf Wunsch eine 4-Rad-Kardanbremse einge­ baut werden. Für etwas mehr als Fr. 4000.– gibt es eine Druckluftbremsanlage (EU+CH). Das ergibt dort Sinn, wo im Anhänger­ betrieb viel auf der Strasse gefahren wird. Sie war auf dem Testfahrzeug nicht ein­ gebaut.

Vorne: LDrive-Controller für Beschleunigung bzw. Motordrückung; umgeben von den Funktionstasten für Langsam-Fahrt, Tempomat und Fussgas-Modus. Hinten: Allrad und Differentialsperre.

sichtigen ist, dass der Lintrac90 als GrünlandStandardtraktor konzipiert und nicht dafür gebaut worden ist, grosse Lasten auf langen Strassenstrecken zu überführen. Die lenk­ bare Hinterachse ist nicht zuletzt eine Kon­ sequenz aus Vergleichsfahrten mit einem 2-Achs-Mäher in Schichtenlinie. Während ein Standardtraktor mit dem Frontmähwerk am Hang immer mit Abdrift kämpft, schafft es der Lintrac90 mit einer von der Vorderach­ se losgelösten Lenkart, diese Abtrift aufzu­ fangen. Schliesslich kann bei Bedarf auch im «Hunde-Gang» gefahren werden.

Hydraulikausrüstung

Der IIIB-Motor wird bereits bei Perkins mit einem Partikelfilter ausgerüstet.

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Bedingt durch die laufenden Optimierungen am Motor, ist es eng geworden unter der Motorhaube.

Der neue Lindner-Traktor ist mit einer BoschRexroth-Axialkolbenpumpe V1VO ausgerüs­ tet. Mit einem maximalen Arbeitsdruck von 200 bar und einer Förderleistung von maxi­ mal 88 l / min werden die erforderlichen Bedürfnisse abgedeckt. Rexroth attestiert ­ dieser Pumpe im Vergleich zu einer Kons­ tantpumpe eine Kraftstoffeinsparung bis zu 15 Prozent. Folglich hilft die Pumpe mit, den Kraftstoffverbrauch des Traktors moderat tief zu halten. Über maximal fünf Steuer­ geräte kann in der Praxis Öl bzw. ­Öldruck


Fahrbericht | Impression   n

Kompakt gebaut ist auch die Fronthydraulik, im Bild mit montierter Grundplatte für den Schneepflug.

Geschützt hinter der Anbaukonsole verlaufen die Lenkstange der Hinterachse und die Zusatzzylinder des Hubwerks.

Die Kabine ist auf einem Federsystem aufgebaut, das zusammen mit dem luftgefederten Sitz Stösse und Vibrationen absorbiert.

gelöst, öffnet sich die Motorhaube mit Gasdruckfedern selber und wird auch sicher in offener Position gehalten. Dennoch glauben wir, dass für den ersten «Zwick» der richtige Handgriff fehlt.

Wie jede andere Preisliste auch, weist die von Lindner vorerst einen Grundpreis aus; darauf aufgebaut wird anschliessend die gesamte Wunschausrüstung des Käufers. Alles in allem ist der Lindner Lintrac90 kein billiger Traktor, aber er ist preiswert und in Konkurrenz mit dem 2-Achs-Mäher die billigere Lösung.

I.B.C.-Monitor Analog zur EHR lässt sich auch die EFH (Fronthydraulik) einfach mit selbsterklärenden Symbolen steuern.

bezogen werden. Der Ölhaushalt zwischen Arbeitshydraulik / Lenkung und Getriebe ist getrennt.

Wohlfühlkabine Gespannt waren wir auf die Befindlichkeit in der Kabine, schliesslich stand ein kompakter Grünlandtraktor vor uns und kein Ackerbolide. Beengend war das Gefühl nie, und nach kurzer Umschau fühlten wir uns in der Kabine wohl. Dies umso mehr, weil die Armlehne mit «LDrive» und Joystick bequem nahe ist und die EHR / EFR ebenfalls gut erreichbar bleibt. Lindner hat die Kabine – im Vergleich zur Geotrac-Baureihe – etwas nach vorn und gleichzeitig nach unten versetzt. Der komfortable Arbeitsplatz mit guter Rundumsicht ist manchem «Arbeitskollegen» der 70- bis 80-kW-Klasse überlegen. Vom luftgefederten (Grammer-)Sitz aus lassen sich alle Scheiben ausstellen, zum Teil bis 90 °. Etwas ausgeprägt ist der mittige C-Posten; das ist aber nicht störend, höchstens gewöhnungsbedürftig. Etwas knifflig lässt sich die Motorhaube öffnen. Über das Vorderrad hinweg die Arretierung lösen und gleichzeitig die Haube öffnen ist gewöhnungsbedürftig. Einmal

Der Intelligente Bord Computer (I.B.C.) hat Lindner zusammen mit Bosch entwickelt. Am Monitor sind in der Hauptansicht alle wichtigen Fahrzeuginformationen ersichtlich. Das «Wandern» durch das Benutzermenü am I.B.C. (hinter dem Lenkrad) erfolgt im Stillstand. Gewählt wird zwischen An­leitung, Fahrzeugeinstellungen, Hydraulik, Serviceanzeige, Kamera oder Betriebsdaten. In der Praxis ist es realistisch, dass die gleichen Funktionen während der Arbeit an der «LDrive»-Armlehne über die Fernbedienung ausgewählt werden können. Ob die verhältnismässig kleine Schrift auch gelesen werden kann, hängt von den Lichtverhältnissen und den Konzentrationsmöglichkeiten des Fahrers ab. Es versteht sich von selbst, dass bei Strassenfahrten keine Anleitungen gelesen werden sollten.

Fazit Der Fahrtest mit dem Lintrac90 gab Appetit auf mehr. Erst beim Einsatz am Hang und dem Ausreizen von Lenkung und ­Getriebe erhält man wohl den richtigen E­indruck.  n

Grundpreis / Sonderausrüstung Für den Lintrac90 müssen in der Grundausrüstung Fr. 104 400.– auf den Tisch gelegt werden. Aus einer langen Liste mit Optionen kann der Käufer den Traktor für seine Bedürfnisse ausrüsten. Hier einige Beispiele: Für einen Aufpreis von Fr. 7873.– gibt es die Hinterachslenkung. Eine rumpfgeführte Fronthydraulik, inkl. Frontzapfwelle, kostet weitere Fr. 7592.–. Für rund Fr. 16 000.– ist ein Hauer-Frontlader inkl. Konsole, Schlauchkuppler, Schwingungstilgung und Montage erhältlich.

Bei zurückgeklappter Armlehne und nach vorn geschwenktem Lenkrad kann auch rechts in die Kabine eingestiegen werden.

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n  Wissen | Technisch

Die Kongskilde-«Vibro Crop Intelli»-Hackmaschine kann mit Section Control ausgerüstet werden, welche über ein GPS-Terminal in der Schlepperkabine gesteuert wird. Ein neuer hydraulisch verschiebbarer Rahmen steuert die Maschine mit Unterstützung einer Kamera in der Reihe, mit einer Genauigkeit von bis zu ca. 2,5 cm.

Automatisch gesteuerte Hackmaschinen Besonders im Gemüsebau ist die Unkrautbekämpfung eine Herausforderung. Zum einen kann das angebaute Gerät, zum anderen zusätzlich auch der Traktor mittels modernster Technik auf linientreuem Kurs gehalten werden. Des Weiteren werden drei praxistaugliche Lösungen der Gerätesteuerung vorgestellt. Ruedi Hunger Mit der «Vibro Crop Intelli» stellte Kongs­ kilde auf der Agritechnica 2013 eine neue Baureihe an Hackmaschinen mit Kamera­ steuerung und Teilbreitenschaltung vor. Die neue Vibro Crop Intelli ist in einen neuartigen, hydraulisch verschiebbaren Rahmen integriert, welcher direkt am Traktor angebaut wird. Geführt durch­ die Kamera und überwacht durch das Kontrollterminal in der Traktorkabine, wird die Hackeinheit im verschiebbaren Rahmen exakt entlang der Pflanzreihen geführt. Dieses System arbeitet mit einer Genauigkeit von ca. 2,5  cm, wodurch eine Bearbeitung – sofern es das Werk­ zeug erlaubt – dicht an der Pflanze ge­ währleistet wird. Vibro Crop Intelli kann mit der Teil­ breitenschaltung «GPS-Section-Control» ausgerüstet werden. Damit wird sicher­ gestellt, dass jedes einzelne Aggregat 26

Schweizer Landtechnik  2 2015

während ­ der Arbeit automatisch aus­ gehoben wird, wenn sich Sä- bzw. Pflanzreihen überschneiden. Damit wird­ auch garantiert, dass unregelmässig­ be­­grenz­te Schläge kontinuierlich bis ­an das Vor­gewende bearbeitet werden. Die Teil­ breitenschaltung stellt sicher, dass­ das gesamte Feld mit dem Hackgerät be­ arbeitet wird. Gesteuert wird das Section-Control-System über ein GPS-­ ­ Ter­ minal in der Traktorkabine Xenon­Scheinwerfer unterstützen bei schlechten Lichtverhältnissen oder bei Dunkel­ heit den Kameraeinsatz. Die Vibro Crop Intel­ li ist mit einem Reihenabstand von 50 cm (12- und 18-reihig) sowie 75 cm (8- oder 12-reihig) lieferbar.

Optitronic-Kamerasteuerung Die Firma Schmotzer ist für innovative Lösungen bekannt. Zur korrekten Len­

kung des Hackgeräts innerhalb der ­Reihen bietet Schmotzer, von der me­ chanischen über die servounterstützte Lenkung bis zur Kamerasteuerung «Op­ titronic» verschiedene Optionen an, u ­m alle Bedürfnisse der Kunden abzudecken. Die Optitronic-Kamerasteuerung analy­ siert mit 25 Bildern pro Sekunde den Reihenverlauf und gibt die not­wendigen Korrektursignale via Steuereinheit an­ ­die hydraulischen Steuerräder weiter, die dann Lenkarbeit leisten. Sogar sehr junge Pflanzen werden von der Kamera erfasst. Sollte das Signal zum Bei­ spiel bei zu­ gewachsenem Bestand oder fehlen­den Kulturpflanzen einmal aus­fallen, steuern die Räder ­ge­radeaus, ­und ­­das Hack­gerät wird ­ma­nuell lenkbar. SchmotzerHack­ geräte werden in Arbeitsbreiten­ bis 12 m oder 30 Reihen angeboten.


Technisch | Wissen   n

GPS-Lenkung für Traktor und Gerät Für höchste Präzision bei Saat und mechanischer Unkrautbekämpfung reicht die GPS-Lenkung am Traktor allein nicht aus. Eine hochpräzise Lösung für das Problem hat die deutsche Firma Reichhardt mit dem Verschieberahmen «PSR Slide». Der in zwei Ausführungen gebaute Doppelrahmen wird zwischen Traktor und Gerät gebaut und lässt sich über einen Hydraulikzylinder verschieben. Der Schiebebereich beträgt jeweils 30 cm nach links und nach rechts. Die Auslenkung wird mittels Drehpotenziometer erfasst und als aktuelle Position dem Jobrechner übertragen. Der am Geräterahmen montierte Hydraulikzylinder wird über ein elektrohydraulisches Proportionalventil angesteuert. Für die Variante «PSR Slide RTK» benötigt das System einen 2-Frequenz-Empfänger, der das Korrektursignal verarbeiten kann. Sollen Traktor und Anbaugerät gelenkt werden, sind vorläufig noch zwei Lenksysteme und Bedienterminals notwendig. Da die beiden Lenksysteme nicht miteinander kommunizieren, müssen die vom Traktor

aufgezeichnete Referenzspur und die Koordinaten der Punkte A und B in das Terminal des anderen Lenksystems übertragen werden. Dabei können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 22 000 Euro. Der Jobrechner verarbeitet alternativ zu den GPS-Positionsdaten auch Messwerte von Ultraschallsensoren. Für die Ultraschall-Variante «PSR Slide Sonic» muss­ der Verschieberahmen links und rechts­ mit ­­je einem Ultraschallsensor ausgerüstet werden. Die Kosten belaufen sich auf etwa 17 000 Euro. Der Verschieberahmen wird in den Ausführungen L und XL gebaut. Die ein­ fachere L-Ausführung ist für Anbaugewichte bis 1 500 kg gebaut, die stärkere XL-Ausführung bis 4 000 kg. Fazit: Automatische Lenksysteme verbessern nicht nur das genaue Anschlussfahren bei der Aussaat, sie sind für eine präzise Unkrautbekämpfung eine grosse Erleich­ terung und in Spezialkulturen gar Vor­ aussetzung.  n

Bridgestone steigt oben ein Bridgestone präsentiert bei Rom den neuen «VT-Tractor» und steigt damit ins Premium-Segment bei den Traktorreifen ein. Ueli Zweifel VT-Tractor heisst das neue PremiumProdukt für Traktoren ab rund 150 PS Leistung. Der Reifen wurde der Fach-

presse im Bridgestonereifentestzen­trum von Aprilia (I) vorgestellt. Entwickelt hatten die Ingenieure den VF-Traktor­

Optitronic-Kameraerfassungssystem (1) in Verbindung mit einem hydraulisch (2) verschiebbaren Geräterahmen aus dem Hause Schmotzer.

Hydraulisch verschiebbarer Rahmen für die automatischen Gerätesteuerung (Einböck).

reifen im Technical Center Europe in der Nähe von Rom, hergestellt wird er im Bridgestone-Werk in Puente San Miguel in Spanien (VF = Very high Flexion). Die hervorragenden Qualitäten wurden von der DLG im Vergleich zu zwei IF (Improved Flexion) Reifen eruiert und auch die Workshops vor Ort auf dem Testzentrum dokumentierten sie eindrücklich. Die neuen Reifen: • konnten beim Traktionsvermögen mit weniger Schlupf zulegen; •  entwickeln im Acker eine höhere Aufstandsfläche, um den spezifischen Bodendruck zu reduzieren und •  sind in der Lage, auch auf der Strasse vergleichsweise sehr hohe Lasten bei niedrigem Luftdruck zu tragen. Wenigstens zum Teil kann man damit­ von einer Luftdruckregulierung zwischen Acker und Strasse Abstand nehmen. Hinzu kommt, dass ausgewählte Reifengrössen als «Narrow Rim Option» (NRO) auf Felgen von der gleichen Dimension wie für AS-Standardreifen aufgezogen werden können.

VF (Very high Flexion) steht auf den neuen VT Tractors von Bridgestone für höchste Ansprüche.

Wir kommen auf VT-Tractorreifen in der nächsten Ausgabe zurück.

2 2015  Schweizer Landtechnik

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Die mechanische Unkrautbekämpfung hat innerhalb weniger Jahre einen massiven technischen Innovationsschub erhalten. (Bild: Kongskilde)

Unkrautregulierung: gute Voraussetzungen schaffen Die Grundlage für eine erfolgreiche mechanische Unkrautregulierung wird durch das Anbaumanagement bestimmt. Neben den direkten mechanischen Eingriffen zählen die richtige Fruchtfolge, eine angepasste Bodenbearbeitung und jene Möglichkeiten, die der Stärkung der Kulturpflanze und Erhöhung der Konkurrenzkraft dienen, zu den indirekten Massnahmen. Ruedi Hunger Das «richtige» Hackgerät bearbeitet die Bodenoberfläche so, dass Verkrustungen aufgebrochen werden, dadurch aber kein wesentlich höheres Erosionsrisiko entsteht. Die Unkräuter sind im Wachstum und ihrer Ausbreitung so zu beeinträchtigen, dass sie der Konkurrenz der Kulturpflanze unterliegen. Neben diesen direkten Massnahmen gibt es eine Reihe indirekter Möglichkeiten, die den späteren Erfolg der Unkrautbekämpfung beeinflussen.

Fruchtfolge entsprechend planen Mit einer geregelten und entsprechend weiten Fruchtfolge sollen die positiven Einflüsse unterschiedlicher Kulturen auf die Verunkrautung genutzt werden. Kulturen, die eine gute Bodengare hinterlassen, sind vorteilhaft. Eine dauerhafte Bodenbedeckung unterdrückt die Erosion und reduziert die Verdunstung. Durch Beschattung wird insbesondere die Unkrautentwicklung redu28

Schweizer Landtechnik  2 2015

ziert. Ein häufiger Fruchtwechsel verschlechtert die Vermehrungsbedingungen für kulturspezifische Schädlinge und Unkräuter.

den Einsatz von Pflegegeräten; deshalb sind alle Vorkehrungen zu treffen, diese zu verhindern.

Saatgut und Saatbett

Nur wer frühzeitig beginnt, wird erfolgreich sein

Durch die Verwendung von zertifiziertem und folglich gesundem Saatgut mit hoher Triebkraft werden die Startbedingungen der jungen Kulturpflanzen verbessert und die Konkurrenzkraft wird gegenüber den Unkräutern erhöht. Eine sorgfältige Grundbodenbearbeitung und eine zielorientierte Saatbettvorbereitung schaffen optimale Bedingungen für die nachfolgende Saat. Die Saattiefe ist deshalb mitentscheidend, weil ein Saatkorn, das in feinkrümeliger Bodenstruktur in optimaler Tiefe abgelegt wird, sich gut verwurzeln kann. Damit später problemlos Hackgeräte eingesetzt werden können, ist in Reihenkulturen ein genaues Anschlussfahren erforderlich. Markante Fahrspuren stören später

Die Hauptfehler bei der mechanischen Unkrautbekämpfung werden beim Einsatzzeitpunkt der Geräte gemacht. Ein einmal verpasstes Stadium ist unwiderruflich vorbei. Unkrautgrösse, Bodenzustand und Witterung bestimmen den Erfolg. Die diversen nötigen Arbeitsschritte müssen in die Strategie eingeplant werden. Das frühe «Fädchen- bis Keimblattstadium» der Unkräuter soll, sofern es der Bodenzustand erlaubt, genutzt werden. Dies ist oft bereits wenige Tage nach der Saat der Fall. Dieser als «Blindstriegeln» bezeichnete Arbeitsgang wird bei verschiedenen Kulturen erfolgreich eingesetzt. Mit jeder Bodenbewegung werden weitere Unkrautsamen in


Praktisch | Wissen   n

Keimstimmung gebracht. Folglich erfordern erneut keimende Unkräuter weitere Striegeleinsätze. Alle Kulturen, insbesondere Mais, sind kurz bevor der Keimling durch die Bodenoberfläche stösst bis etwa zum 2-BlattStadium sehr striegelempfindlich. Einmal aufgelaufene Kulturpflanzen sollen vor jedem weiteren Striegeleinsatz wieder gut verwurzelt sein. Der Einsatz eines Zinkenoder Rollstriegels in den Nachmittagsstunden ist von Vorteil, da die Pflanzen dann elastischer sind. Mais reagiert sehr empfindlich auf das Verschütten mit Erde.

Zinken- und Rollstriegel arbeiten ganzflächig Die Einstellung der Aggressivität erfolgt durch Veränderung der Vorspannung an den Striegelzinken. Zum Teil erfolgt diese zentral pro Striegelelement. Der Zinkenstriegel der Firma Treffler zeichnet sich durch einen weiten Verstellbereich des Zinkendrucks von 200 bis 5000 g aus. Dieser kann optional hydraulisch oder elektronisch verstellt werden. Durch die separate Aufhängung der Zinken ist der Zinkendruck und somit die Arbeitsqualität auf jeder Arbeitshöhe identisch. Der Striegel arbeitet auch in Dammkulturen oder bei unebenen Verhältnissen optimal. Dank der grossen Flexibilität können zudem sämtliche hohen und niedrigen Kulturen im konventionellen und biologischen Anbau bearbeitet werden. Die Tandemaufhängung der Rotorstriegel ist federbelastet, zudem sorgt das nicht unerhebliche Eigengewicht auch bei trockenem Boden für genügend Eingriff. Die Arbeitstiefe wird über Stützräder kontrolliert. Der begrenzte Einsatzzeitraum (Blindstriegeln, 3-Blatt-Stadium bis Ende Schossen) ist ein Nachteil des Striegels, ebenso die geringe Wirkung bei grösseren, gut verwurzelten Unkräutern.

Im Zwischenreihenbereich Starre Scharhackgeräte werden zur Unkrautbekämpfung im Zwischenreihenbereich eingesetzt. Als Werkzeuge kommen unterschiedlich breite Scharen zum Einsatz. Sternhack- oder Rollhackgeräte reissen

durch ihre Arbeitsweise Unkräuter aus und verschütten ebenso viele. Ihre Arbeitsweise ist an- oder weghäufelnd. Um diesen Effekt wirkungsvoll nutzen zu können, muss die Nutzpflanze eine bestimmte Wachstumshöhe aufweisen. Verschüttete oder umgedrückte Pflanzen, insbesondere Mais, bleiben im Wachstum stark zurück oder sterben ganz ab. Scharhackgeräte sollen nur bei gut abgetrocknetem Boden eingesetzt werden. In der Reihe ist keine Unkrautbekämpfung möglich. Sternhackkörper füllen sich bei nassen Bedingungen mit Erde.

Wer erfolgreich Unkräuter kontrollieren will, muss sehr früh damit beginnen.

Im Reihenbereich Der Reihenbereich ist die eigentliche «Problemzone». Die Fingerhacke mit passiv angetriebenen, flach arbeitenden Metall-Sternrädern, welche flexible Gummifinger aufweisen und seitlich in die Pflanzreihe eingreifen, ist ein Gerät für diese Problemzone. Auch bei diesem Gerät ist ein frühzeitiger Einsatz angezeigt. Um ein gutes Arbeitsergebnis zu erzielen, ist neben einer genauen Einstellung auch ein sauberes Anschlussfahren bei der Saat erforderlich. Die Fingerhacke kann gut mit Scharhackgeräten kombiniert werden. Nachteilig ist je nach Boden der hohe Verschleiss an Gummifingern, verbunden mit erheblichen Ersatzkosten. Eine weitere Konstruktion für den Reihenbereich ist die aus Holland stammende «Torsionshacke». Sie besteht aus zwei im Reihenbereich flach über den Boden streichenden, speziell geformten Federzinken. Auch die Torsionshacke kann einfach an Scharhackgeräte angebaut werden. Die Kosten für die Torsionshacke sind tiefer als jene für die Fingerhacke, dafür ist die Einstellung etwas komplizierter.

Fazit Der Erfolg der Unkrautbekämpfung hängt von der richtigen Strategie ab. Mit dem Striegel wird im sehr frühen Unkrautstadium eine solide Grundlage für die mechanische Unkrautbekämpfung gelegt. Für die nachfolgenden Bekämpfungsmassnahmen eignen sich verschiedene Geräte mit passiv arbeitenden Werkzeugen. Im Reihenbereich kann eine Finger- oder eine Torsionshacke erfolgreich eingesetzt werden. Nur eine Bekämpfung im frühen Pflanzenstadium und die Erkenntnis, dass es mehrere Arbeitsgänge braucht, führen bei der Unkrautbekämpfung zum Erfolg.  n Die Art und Weise, wie die Bodenbearbeitung durchgeführt wird, ist für den späteren Unkrautdruck mitverantwortlich.

Der Treffler Präzisions-Zinkenstriegel arbeitet auch in Dammkulturen oder bei unebenen Verhältnissen optimal. (Bild Treffler)

Der eigentliche «Problembereich» bei der mechanischen Unkrautbekämpfung ist die Saat- oder Pflanzreihe. Mit der Finger­hacke kann er weitgehend entschärft werden. (Bild: Schmotzer)

Zu einem späteren Zeitpunkt müssen kulturspezifische Pflegegeräte eingesetzt werden. (Bild: Einböck)

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Richtig gute Arbeit. Traktoren von CLAAS.

Name

Stefan Naef

Geodaten

47°16.202 09°09.663

Land

Schweiz

Betrieb

34 ha Grünland 20 Milchkühe

Grüezi aus dem Toggenburg. Wir sind mit 20 Milchkühen ein Großbetrieb. Neugierig? Besuchen Sie uns: traktor.claas.com


Veranstaltung | Plattform   n

SLV: Teurer Franken gab zu reden Als «gigantische Wertvernichtung» bezeichnete an der 75. Mitgliederversammlung des SLV Präsident Jürg Minger die Aufgabe des Euro-FrankenMindestkurses von Fr. 1.20 durch die Schweizer Nationalbank (SNB). Neu nimmt Jürg Schmid im Vorstand Einsitz. Dominik Senn «Die Landtechnik wird aufgrund dieser Massnahme der SNB billiger werden», sagte Jürg Minger in seiner Tour d’horizon im Landgasthof Schönbühl BE, «das wird allerdings nicht von heute auf morgen geschehen, sondern sukzessive über die kommenden Monate.» Der Grund sei, dass es bei den Importeuren und Händlern noch grosse Lagerbestände an Landtechnik gibt, die während des Regimes des Euromindestkurses eingekauft worden sind. Minger: «Bei Eintauschgeschäften müssen nun auch die Rücknahmen entsprechend tiefer bewertet werden.» Dieser mittelfristige Preisrückgang bei der Neuproduktion habe auch einen Einfluss auf die Occasionen; diese müssen entsprechend abgeschrieben werden. Mit der «gigantischen Wertvernichtung», so Minger, nehme auch das Risiko bei ­der Finanzierung von Landtechnik zu, denn die Restwertberechnung sei von den Schwan­ kungen des Wechselkurses abhängig. Aufgrund der veränderten Umstände muss der SLV seine erst kürzlich publizierte Liste wieder überarbeiten.

Fachgruppenanliegen SLV-Geschäftsführer Pierre-Alain Rom kommentierte die Fachgruppenberichte. So meldete die Fachgruppe Ackerbau, im Bereich der gezogenen Bodenbearbeitungsmaschinen, welche nicht auf einem Transportfahrzeug oder auf Rädern trans­ portiert werden, sondern auf der zur Maschine gehörenden Gummipacker­ walze, ergäben sich Probleme bei der Stras­ senzulassung: Das hohe Eigengewicht ­­der Maschine macht eine Betriebsbremse nötig. Zudem müssen die Reifen einen Geschwindigkeits- und Traglastindex haben, über den die Hersteller seiner Kenntnis nach jedoch nicht verfügten.

Die Fachgruppe Melk- und Milchkühlan­ lagen hält fest, speziell Familienbetriebe mit einer Herdengrösse ab etwa 40 Milchkühen investierten immer häufiger in ­automatische Melksysteme; der Melkroboter halte in der Schweiz vermehrt Einzug, was eine konsequente fortlaufende Aus- und Weiterbildung der Installationsund Unterhaltsfachkräfte nötig mache. Die Untergruppe Technik (ehemals Bremsen) der Fachgruppe Motorisierte Landmaschinen und Traktoren, die seit einem Jahr durch die ART geführt wird, nimmt sich schwergewichtig der Themen wie Anforderungen an Bremssysteme für landwirtschaftliche Traktoren und vorderer Überhang für Anbaugeräte an Fronthydrauliken an. Als erfreulich gewertet wird der Umstand, dass aufgrund verschärfter Abgasvorschriften und neuer Motorentechnologien die Emissionen der Landtechnik stark abgenommen haben. Zu den Vorstandstätigkeiten gehörten­ das Schreiben an das Bundesamt für Landwirtschaft betreffend Agrarpolitik 2014 – 17, in dem er seine Bedenken zur Subventionierung der pfluglosen Bodenbearbeitung äusserte. Den neuen Ge­ setzesvorschriften angepasst wurde die neuste Auflage der Abgaswartungsdo­ kumente. Der Mitgliederbestand des SLV beträgt 157, 5 weniger als im Vorjahr. Ein rundes Firmen­jubiläum, 100 Jahre, feiert SACO Maschinenbau AG, Wald ZH. Auf 75 Jahre kommen Primus Transportgeräte AG, Neuenhof AG und RAUS AG, Centre Rosé FR, auf 50 Jahre die Ernest Roth AG in Porrentruy JU und die Meyer AG­ in Rothenburg LU. Die Jahresrechnung 2013 / 14 schliesst mit einem Defizit von knapp 30 000 Franken ab. Im Budget 2014 / 15 sind rund 75 000 Franken Ver-

SLV-Präsident Jürg Minger macht sich Sorgen um die Entwicklung im Schweizer Landmaschinenhandel. (Bilder: Dominik Senn)

Jürg Schmid, GF der Ott Landmaschinen AG, ist neues Vorstandsmitglied des SLV.

lust eingestellt. Für den vor Jahresfrist­ aus dem SLV-Vorstand zurückgetretenen Bendicht Hauswirth wurde von der Versammlung unter Applaus Jürg Schmid, Geschäftsführer der Ott Landmaschinen AG in Zollikofen BE, gewählt. Unter «Verschiedenem» orientierte Christian Stähli, Präsident Agrama, über die erfolgreich verlaufene 25. Ausgabe mit über 50 000 Besuchern; ein Votant gab ihm mit auf den Weg, den Zwei-JahresRhythmus zur Kosteneinsparung auf drei oder vier Jahre auszudehnen und den Montag als Ausstellungstag zu streichen, jedoch die Ausstellungsdauer zu belassen. Die nächste Mitgliederversammlung findet zur gleichen Zeit am gleichen Ort am Freitag, 22. Januar 2016, statt.  n 2 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Plattform | Report

Pistenbullyfahrer – und Rebbauer Sie sind solide Stützen des Schweizer Skitourismus: Landwirte und Landmaschinenmechaniker als Pistenbullyfahrer, wie der Jeninser Rebbauer Andreas Eggenberger im Skigebiet Parsenn. Dominik Senn

Im Pistenbully 600 von Kässbohrer sitzt Andreas Eggenberger vor einem imposanten Alpenparonama. (Werkbild)

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Report | Plattform   n

Der Hof von Andreas Eggenberger senior im Unterdorf von Jenins GR ist ein Milchviehbetrieb mit über zwei Dutzend Kühen, wenig Ackerbau (Mais) und Kunstwiesen. Dazu wollen zwei Pensionspferde und drei Hektaren Reben mit Blauburgunder- und etwas Riesling x Sylvanertrauben (ohne eigene Kelterung) gepflegt werden. Eggenbergers bieten regional Rundballenservice an – bis 3500 Ballen pro Jahr beträgt die Auslastung. Sohn Andreas Eggenberger mit Jahrgang 1990 ist auch Landwirt. Er wird den Betrieb einmal übernehmen. Das hat Zeit, denn die Eltern sind noch jung. Das erlaubt ihm in Zwischensaisons mit weniger Arbeitsanfall seinem geliebten Hobby Fahrzeugführen nachzugehen, «ich habe einfach Freude an Maschinen», sagt er. Die Arbeiten mit beiden Traktoren, die Festkammerpresse und der Rebbautraktor sind ihm zu wenig. Ein Kollege eröffnet ihm vor Jahresfrist, im Skigebiet Parsenn werde ein weiterer Pistenbullyfahrer gesucht. Zweimal absolviert er Probefahrten und wird ohne Umstände für die jetzt laufende Saison verpflichtet. Ortswechsel: Parsenn – blauer Himmel – Sonnenschein – Schnee, so weit das Auge reicht. Es ist 15 Uhr. Im Mannschaftslogis der Bergstation schrillt der Wecker. Pistenbullyfahrer Andreas Eggenberger wacht auf, und mit ihm erhebt sich sein Arbeitskollege. Bald sitzen sie mit weiteren Kollegen in einer Nische des Bergrestaurants und «frühstücken». Skifahrerinnen und -fahrer tun sich derweil an Zvieriplättli gütlich oder schlürfen heissen Tee. 16.30 Uhr: Für die Fahrer heisst es Antreten in der Werkstatt zwecks Zuteilung der Pisten. Punkt 17 Uhr stoppen alle Skilifts. Die Pisten werden gesperrt. Bald sind sie menschenleer. Der SOSRettungsdienst meldet Pistenfreigabe in die Werkstatt – das Zeichen für den Arbeitsbeginn.

und die Heizung der Kabine funktionieren perfekt. Er packt das horizontal stufenlos einstellbare Halblenkrad und fährt los. Mithilfe der Sticks können die linke und die rechte Kette einfach gesteuert werden, ideal für Fahrtrichtungsänderungen bei Schubarbeiten. Machtvoll greifen die Stege aus Aluminiumprofilen in den Schnee. Sie sind mit angenieteten Stahlschienen verstärkt auf das Raupenband geschraubt. 370 PS schieben das Gefährt flott hinauf zur Pistenoberkante, denn das Windenseil muss an einer der Verankerungen befestigt werden.

Fräswelle bis 1600 Umdrehungen Dann geht es die Piste rauf und runter. Mit 15 bis 20 km / h wird der Schnee vom Pflug aufgestossen und im zweiten Durchgang mittels der rund 5 m breiten Fräswelle gefräst; diese dreht bis 1600 Umdrehungen  /  min. Dadurch wird der Schnee verdichtet und mit den gelben Finishern ausgestrichen, was die schönen Längsrillen ergibt, die zum Skivergnügen einladen. Das grosse Räumschild sorgt für höchste Flexibilität im Einsatz, denn die Schildsteuerung unterstützt den Fahrer zusätzlich beim Arbeiten. Alle Einstellmöglichkeiten der Fräse können mit einer Memory-Funktion gespeichert und jederzeit abgerufen werden. Pistenbullys haben eines nicht: Bremsen, bloss eine Feststellbremse.

Wie wird man Pistenbullyfahrer? «Die Pistenbullys haben eine feine Steuerung», sagt Andreas Eggenberger, «sie fahren sich intuitiv, es ist eine reine Gefühlssache.» Was ihm besonders gefällt: Er ist allein im Cockpit, nur wenig Motorenlärm dringt in die Kabine. Seine Arbeit verrichtet er mitten in der prächtigen Natur, auf über 2500 Meter über Meer, «ein spezielles Feeling», sagt er. Pistenbullyfahrjobs werden nicht ausgeschrieben. Ist Bedarf an einem Fahrer da, macht das unter Kollegen die Runde. Sofort finden sich bereitwillige Fahrer, welche die Wintersaison bestreiten wollen. Die Einführung ist kurz, denn Chancen haben nur geübte Fahrzeugführer. Im Vorjahr macht jeder unter Begleitung ein, zwei Fahrten, plus später die nötige Anzahl Fahrten, um jedes neue Gebiet oder eine neue Maschine kennenzulernen.

Gefahr durch Windenseile Wichtig sind die Instruktionen für einen sicheren Fahrbetrieb, so Andreas Eggenberger: «Die grösste Gefahr für Skifahrer kommt von den Windenseilen, die von Skifahrern unterwegs nicht zu sehen sind.» Auch sind Schäden an Schild und Fräse tunlichst zu vermeiden, sie entstehen am ehesten durch Steine, Felsvorsprünge und durch die Schneedecke dringendes Wiesland. Nebst dem Fahren selbst steht der Tagesparkdienst an: zur Maschine schauen, diese innen

Mit 370 PS die Piste hinauf Andreas Eggenberger startet das Hochleistungstriebwerk seines Pistenbullys 600 von Kässbohrer, ein 8,9-l-Sechszylinder Cummins QSL 9. Fahrgestell, Ketten, Federung, Fahrantrieb, Hydraulik, Elektronik

Pistenbullyfahrer Andreas Eggenberger im Cockpit seines 600; mithilfe der Sticks können die linke und die rechte Kette einfach gesteuert werden, der übersichtliche Bildschirm liefert alle wichtigen Informationen und ermöglicht eine schnelle On-Board-Diagnose.

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n  Plattform | Report

Landwirte und Landmaschinenmechaniker bringen nötiges Fahrerwissen für die Bedienung der Pistenbullys mit, hier Andreas Eggenberger im Windenfahrzeug von Kässbohrer. (Bilder:Dominik Senn)

und aussen reinigen, die Raupen kontrollieren und nach Plan schmieren. Die Reparaturen und den Service besorgt Markus Adank aus Küblis in einer Festanstellung. Immerhin stehen allein im Skigebiet Parsenn 16 Pistenbullys einsatzbereit, einer davon für das Freilegen des Bahntrassees der Standseilbahn. Für den Fahrdienst sind 15 Fahrer in drei Gruppen eingeteilt. Immer 10 Fahrer bzw. zwei Gruppen sind jeweils sechs Nächte im Einsatz, die dritte Gruppe hat drei Tage frei. Jeder Fahrer hat «seinen» Pistenbully. Gearbeitet wird ab 17 Uhr, bis die Arbeit erledigt ist, im Normalfall um die acht Stunden am Tag, was sich je nach Schneefall markant erhöhen kann.

«Reines Fahrvergnügen» Die Entlöhnung ist vergleichsweise gering. Es werden keine Wochenend- und Nachtzuschläge verrechnet. Dafür gibt es 34

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Die Fräswelle dreht bis 1600 Umdrehungen / min und verdichtet dadurch den Schnee.


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Pistenbullys von Kässbohrer

Wiege des Schweizer Skisports

Windeneinsatz am Pistenbully

Die Kässbohrer Geländefahrzeug AG ist in Laupheim D angesiedelt und hat Niederlassungen und Tochterge­ sellschaften in Frankreich, Italien, Österreich, in den USA und in der Schweiz, im aargauischen Möriken. Mit einem Marktanteil von über 60 Prozent sind die Pistenbullys in der Pisten- und Loipenpflege sowie bei der Funparkgestaltung weltweit führend. Ihre Triebwerke besitzen eine integrierte Abgasreinigung und Russfilter. Der grössere Mercedes-BenzMotor OM 460 LA mit SCR-Technologie bringt nicht nur 455 PS auf die Raupen, sondern reduziert auch die Abgas­emission – besonders der Stickstoffoxide – und erfüllt die seit 2011 geltende Abgasvorschrift Tier 4i.

Das Skigebiet Parsenn gehört zu den schneesichersten Skiregionen und ist von Davos aus mit der Parsennbahn und von Klosters aus mit der Gotschnabahn zugänglich. Es gilt als Wiege des Skisports in der Schweiz. 1895 verirrten sich auf dem Weissfluhjoch vier englische Touristen und landeten in Küblis. Damit war die 12 km lange Parsennabfahrt entdeckt. Das Parsenn-Derby ist das älteste Skirennen der Schweiz. Seit der Eröffnung der Standseilbahn vor über 80 Jahren hat sich der Parsenn zum klassischen Skiberg mit schier endlosen Abfahrten auf breiten Pisten entwickelt. Alle sechs Skigebiete um Klosters / Davos herum sind mit 320 km schneesicheren Pisten und 59 Transportanlagen bestückt.

Für den Einsatz in Steillagen oder zum Verfrachten grosser Schneemengen dient beim Pistenbully 600 die Winde mit stufenloser Zugkraftregelung bis vier Tonnen Zugkraft und einem Kilometer Seillänge. Der gesamte Windenaufbau ist auf einem Drehkranz montiert, der sich um 360 ° dreht. Dies verhindert ein Verdrillen des Seiles. Die serien­ mässig zuschaltbare aktive Windensteuerung ermöglicht auch bei schwierigen Pistenbedingungen optimale Lenkeigenschaften der Maschine. Ausgewählte ­ Lenkparameter können den Schnee- und Pistenverhältnissen angepasst werden. Das seilschonende Windensystem und die hohe Lebensdauer der Zahnräder und Wellenlager sorgen für sichere ­ Einsätze.

Die Stege aus Aluminiumprofilen sind mit angenieteten Stahlschienen verstärkt.

Markus Adank aus Küblis bei der Revision des Raupenkettenantriebs.

Freipässe für alle Bahnen und Pisten des Skigebietes sowie teilweise der ganzen Schweiz. «Wegen des Lohns macht das keiner», sagt Andreas Eggenberger, «alle sind zum Fahrvergnügen hier. Personal zu rekrutieren, war für die Betreiber noch nie ein Problem. Um diesen Job reissen sich viele.» Übernachtet wird in Zweierzimmern auf der Bergstation Parsenn, welche die ganze Infrastruktur besitzt, damit die Pistenfahrer – als einzige – oben bleiben können. Ein Drittel der Fahrer sind Landwirte, ein weiteres Drittel Landmaschinenmechaniker (oder beides), welche die Arbeit im Nebenerwerb ausführen. Auch die übrigen Piloten sind «Maschinenverrückte», darunter Kran- und Baggerführer, so Andreas Eggenberger. Es ist 19 Uhr. Die zwei Fünfergruppen machen «Mittagspause». Sie nehmen zügig eine kräftigende Mahlzeit ein. Denn um 20 Uhr ist Weiterfahrt – bis fertig.  n

Landwirt Andreas Eggenberger beginnt sein Tagwerk nicht vor 17 Uhr.

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Präzise wie ein Uhrwerk

Amazone kommt mit der dritten Generation von Einzelkornsämaschinen auf den Markt. Zahlreiche Neuerungen zeichnen die neue Maschine aus, beibehalten wurde das bewährte System der Unterdruckvereinzelung. Gleichzeitig präsentiert Amazone auch eine neue pneumatische Getreidesämaschine. Sie löst die erfolgreiche Vorgängerserie ab. Ruedi Hunger

Einzelkornsämaschine ED Seit über 25 Jahren verkauft Amazone ED-Einzelkornsämaschinen und geht bei der ED im Bereich der Antriebe erstmals neue Wege. Nebst einer elektrisch angetriebenen Düngerdosierung verfügt die ED-Super über einen hydraulischen Vereinzelungsantrieb. Damit sind Saat- und Düngemengenverstellungen vereinfacht, wenn notwendig auch während der Fahrt verstellbar. Als Einstiegsvariante gibt es die ED-Spezial weiterhin mit mechanischem Antrieb der Vereinzelungsaggregate und der Düngerdosierung. Der Gebläseantrieb kann entweder hydraulisch oder über die Zapfwelle mechanisch gewählt werden. Zur Ermittlung der Fahrgeschwindigkeit stehen drei verschiedene Möglichkeiten

zur Verfügung: die Messung über einen Radarsensor, das Geschwindigkeitssignal des Traktors oder ein GPS-Geschwindigkeitssignal.

Die Vereinzelung als «Kornkompetenz» Das Saugluftprinzip hat den Vorteil, dass die Vereinzelung der Körner unabhängig von der Kornform ist. Die Konstruktion der Scheibe ist so gewählt, dass die Körner diese ohne nochmalige Berührung in freiem Fall verlassen. Mit der längst bewährten Unterdruckvereinzelung können nahezu alle Kulturen ausgesät bzw. vereinzelt werden. Mit mehreren Scharoptionen werden die Wünsche der Kunden in unterschiedlichen Bodenarten berücksichtigt. Das Ziel ist ein schneller und sicherer Feldaufgang der Saat. Entsprechend ist die ED mit passenden Andruckrollen ausgerüstet. Der Saat-

Die dritte Generation der Einzelkornsämaschinen vereinzelt nach wie vor mit der bewährten Unterdruck­ver­einzelung. (Bilder: Amazone)

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gutbehälter wurde vergrössert und fasst nun 60 l.

Vereinfachtes Einstellen Der Düngerbehälter fasst 900  l, 1100  l oder in der Frontbehälterversion gar 2000 l. Grosse Sichtfenster erlauben dem Fahrer einen Blick auf das Vorratsvolumen. Optional gibt es für «dunkle Stunden» eine Innenbeleuchtung sowie natürlich auch eine elektrische Füllstandskontrolle. Neu ist der elektrische Antrieb der Düngerdosierung. Einstellung und Dosierung haben damit eine neue Qualität erreicht. Modern in Konstruktion und Design zeigt sich die neue Einzelkornsämaschine von Amazone.


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Amazone achtete bei der AD-P-Special im Rahmen des Gesamtkonzeptes auf die gute Zugänglichkeit zum Dosierer und auf den ungehinderten Aufstieg zum Saatgutbehälter.

Neue pneumatische Sämaschinen Die neue pneumatische Sämaschine AD-P Special überzeugt durch den verbesserten Bedienkomfort und die vielen attraktiven Detaillösungen. Auf den ersten Blick fällt die bessere Zu­ gänglichkeit zum Dosierer auf, auch der Aufstieg zum Saatbehälter weist Verbes­ serungen auf. Und spätestens dann, wenn die Saatbehälterabdeckung geöffnet wird, überrascht das Funktionskonzept der de­ ckenden Rollplane. Der Saatgutbehälter, ob er nun 850 l oder 1250 l fasst, hat den gleichen Grundauf­ bau und ist 220 cm breit. Mit einem Auf­ satz wird das Volumen auf 1100 l bzw. 1500 l vergrössert. Das Gebläse wird hyd­ raulisch angetrieben, dazu ist laut Ama­ zone ein Ölbedarf von nur 21 l / min not­ wendig.

Elektrisierend neu Beim genaueren Hinsehen wird der serien­ mässig verbaute elektrische Antrieb für den Dosierer ersichtlich. Damit werden das Kalibrieren per Knopfdruck und eine einfache Verstellung der Saatmenge von der Traktorkabine aus ermöglicht. Das ist keine neue Technik, neu an der Sache ist, dass der aus der Grossflächentechnik bekannte Dosierer auch in kleinere Sämaschinen wie der neuen AD-P Special eingebaut wird. Für den Wechsel der unterschiedli­ chen Dosierwalzen wurde das Platzange­ bot verbessert. Ein Schieber über dem Dosiergehäuse ermöglicht auch bei gefüll­

Der aus der Grossflächensätechnik bekannte elektronische Dosierer ist nun auch in der neuen AD-P-Special verbaut.

tem Saatgutbehälter einen Dosierwalzen­ wechsel.

Weniger Leerläufe Wer kennt es nicht, das wiederkehrende Auf- und Absteigen während eines Kalib­ riervorganges oder die unnötigen Wege zwischen Traktorkabine und Sämaschine. Das «ComfortPaket», mit dem die AD-P Spezial optional ausgerüstet wird, enthält ein 3,2 Zoll grosses Display. Dieses «Twin­ Terminal» ermöglicht dem Fahrer das Kalibrieren und im Anschluss die Eingabe der gewogenen Kalibriermenge direkt am TwinTerminal. Schliesslich wird auch die Restmengenentleerung einfacher.

Breitere Fahrgassen Amazone hat den immer breiteren Trak­ torreifen Rechnung getragen und die Fahrgassenschaltung auf bis zu fünf Rei­ hen pro Seite erweitert. Daraus errechnet sich eine Reifenbreite von 96,6 cm bei einem Reihenabstand von 16,6  cm oder eine solche von 75,0 cm bei 12,5 cm Reihenabstand.

Wie das Korn gebettet wird, so liegt es Neben den bekannten Schleppscharen gibt es die AD-P Special auch mit der bewährten RoTeC-Schar. Sie wurde über­ arbeitet. Durch die neue Anordnung des Verstellhebels für die Tiefenbegrenzungs­ scheibe wurde die Handhabung verein­ facht. Lagerung und Abdichtung der Ein­ scheibenschar sind verbessert worden, damit die Seitenkräfte der Einscheiben­

schar besser aufgenommen werden. Ins­ besondere das Verschleissverhalten der Lagerstelle in speziell abrasiven Bodenarten verbessert sich damit. Mit diesen Optimierungen der RoTeC-Schar werden auch die mechanischen Sämaschinen aus­ gerüstet.

Rolle oder Zinken? Traditionellerweise werden AmazoneSämaschinen mit dem Exaktstriegel aus­ gestattet. Er ist ein Allrounder für nahezu alle Bodenarten. Als Alternative für leichte Standorte gibt es neu den Rollstriegel. Die integrierte Überlastsicherung und die Konturfolge sind Spezialitäten des Rollstriegels. Der Rollendruck ist un­ abhängig vom Schardruck einstellbar, folglich können sich die beiden Elemente auch unabhängig voneinander bewegen, das heisst der Kontur anpassen. Unter feuchten Bedingungen, wenn Rollen zum Aufwickeln von Erde neigen, können sie komplett hochgestellt werden, sodass sie den Boden nicht mehr berührt. Dann ist nur noch der Schleppzinkenstriegel in Arbeitsstellung. Fazit: Still und leise, aber hin und wieder mit etwas Aufsehen halten die elektri­ schen Antriebe Einzug in der Landtechnik. Der elektrische Antrieb der Dosiereinheit an der AD-P Special ist ein Beispiel dafür. Mehr Komfort gibt es gleich «paketweise» in Form von optionaler Ausrüstung. Schliesslich wurden auch die Ablage- und Einbettungselemente für das Saatgut von Amazone überarbeitet.  n 2 2015  Schweizer Landtechnik

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Amazone befindet sich nach eigenen Angaben mit dem neuen Zentrifugalanbaustreuer ZA-V auf der Überholspur.

(Bilder: Amazone)

Ein Streuer für alle Fälle Im Fokus der Anforderungen an neue Düngerstreuer stehen die genaue Verteilung und ein exaktes Grenzstreuen. Amazone hat sein Streuerprogramm überarbeitet und stellt an der SIMA in Paris einen neuen Anbaudüngerstreuer mit der Bezeichnung ZA-V vor. Ruedi Hunger Das neue Streuwerk wurde komplett mithilfe von dreidimensionalen Streubildern entwickelt. Das Resultat sind grössere Wurfweite, stabilere und präzisere Streubilder. Auch wenn der ZA-V eine komplette Neuentwicklung ist, fusst er auf dem hunderttausendfach bewährten Funktionsprinzip des ZA (Zentrifugalanbaustreuer, 750 000 Stück seit 1958).

Zwei Trichter, sechs Grössen Der für die ZA-V-Düngerstreuer erhältliche Wiegerahmen (bis 3200 kg bzw. 4500 kg max. Nutzlast) ist mit einer 200-Hz-Wiegetechnik ausgerüstet. Den Streuer gibt es mit der Trichtereinfüllbreite von 222 cm in den Grössen 1700 l und 2000 l, die Version mit 270 cm breitem Trichter (Einfüllbreite) gibts in vier verschiedenen Grössen von 2200 l bis 4200 l.

bei kleinen und grossen Ausbringmengen einen kontinuierlichen Düngerfluss. Der Rühr­werkantrieb ist so konzipiert, dass sich die Rührwerkdrehzahl bei geschlossenen Schiebern automatisch von 45 U / min (normale Drehzahl) bis zum Stillstand reduziert und damit die Kornstruktur des Düngers nicht unnötig schädigt. Dank seitlicher Positionierung des Rührwerkantriebs konnte die Auslauföffnung frei über der Streuscheibe platziert werden. Damit befindet sich der Düngeraufgabepunkt nahe der Streuscheibenmitte und somit im Bereich der geringsten Umfangsgeschwindigkeit der Streuscheibe. Mit dieser Anordnung ist der Grundgedanke des «Soft Ballistic System» – die sanfte Aufgabe des Düngers auf die Streuscheibe – beim ZA-V zum «Soft Ballistic System pro» ausgebaut.

Mit korrigiertem Mengeneffekt Sanft, aber präzis Das Sternrührwerk liegt direkt über der tiefliegenden Auslauföffnung. Das begünstigt 38

Schweizer Landtechnik  2 2015

Die Auslauföffnung ist ein Resultat zahlreicher Versuche und Auswertungen von Streubildern in der eigenen Prüfhalle. Sie

ist so gestaltet, dass sie automatisch den Mengeneffekt korrigiert. Das Streubild bleibt bei allen Ausbringmengen und Fahrgeschwindigkeiten gleich und damit komplett unabhängig von der Streumenge. Maximal können 6,4 kg Dünger pro Sekunde durch beide Auslauföffnungen fliessen. Die kurzen und langen Streuschaufeln wurden neu ausgestaltet und erzeugen einen Multistreufächer. Damit wird verhindert, dass sich die Düngerkörner gegenseitig berühren und in der Flugbahn (negativ) beeinflussen.

Hart an der Grenze Ebenfalls eine Überarbeitung erfuhr die Grenzstreueinrichtung «Limiter V+». Sie ist nach unten offen und kann elektrisch sehr feinstufig in den Streufächer eingeschwenkt werden. Die Lamellengestaltung ist so gewählt, dass abhängig von der Absenktiefe eine zunehmende Umlenkung des Düngers erfolgt. In komplett abgesenkter Position sorgen zusätzliche Lamellen für ein exaktes


Report | Plattform   n

Fazit: Ganz im Sinn eines weltweiten FullLiners für den Intelligenten Pflanzenbau präsentiert Amazone einen neuen Anbaudüngerstreuer «für alle Fälle». Damit wird die bisherige Produktpalette wirkungsvoll ergänzt.  n

Der Exportanteil liegt bei 80 Prozent. Für Forschung und Entwicklung wurden fünf Prozent des Umsatzes ausgegeben. Die Amazone-Werke beschäftigen insgesamt 1800 Mitarbeiter, davon über 130 Lernende. Etwas über dem Durchschnitt des Gesamtprogramms entwickelten sich im vergangenen Jahr die Verkaufszahlen für Pflanzenschutzspritzen, Düngerstreuer sowie die Bodenbearbeitungs- und Sätechnik für den Grossflächeneinsatz. Die Grubberbaureihe «Cenius» sowie die Sämaschinenbaureihe «Cirrus» – beide für Grossflächen-Landwirtschaft – sind auf gute Nachfrage gestossen. Die Isobus-Düngerstreuer «ZA-TS» etablieren sich weiterhin gut am Markt. Bei Amazone ist im vergangenen Jahr die Produktion des neuen Volldrehpfluges «Cayron» angelaufen. Dazu wurde im Werk Leipzig eigens eine neue Fertigungshalle mit 2800 m2 Grundfläche erstellt.

500 400 300 200

468

Obwohl das Marktfeld schwieriger wurde, erzielte das deutsche Familienunternehmen mit Hauptsitz in Hasbergen-Gaste einen Umsatz von 468 Mio. Euro, gemäss Firmenangabe trotz Rückgang von neun Prozent gegenüber dem Spitzenjahr 2013 das zweitbeste Resultat.

600 515

Unternehmenswachstum mit Augenmass

Die Grenzstreueinrichtung kann vom Fahrer sehr feinfühlig – da elektrisch – in den Streufächer eingeschwenkt werden.

460

Damit die Ausbringmenge auch in Hanglagen wirklich stimmt, offeriert Amazone für Wiegestreuer als Option einen Neigungssensor. Schliesslich kommt es bei ungleichmässigem Füllen oder dem Streuen mit einseitig reduzierter Menge immer wieder zu ungleichmässiger Entleerung der beiden Trichterspitzen. Mit einem Leermeldesensor werden neu beide Auslauföffnungen überwacht. Die in drei verschiedenen Höhen positionierbaren Sensoren warnen den Fahrer frühzeitig.

Amazone, Mitglied des Vereins «Competence Center ISOBUS e.V» (CCI) zur Beschleunigung der Praxiseinführung von Isobus, rüstet alle ZA-V-Streuer serienmässig mit einem Isobus-Jobcomputer aus. Dieser kann über Amazone-Isobus-Terminals oder jedes andere Isobus-fähige Terminal angesteuert werden.

395

Sensoren zur Überwachung

Isobus-tauglich

290

Streubild entlang der Feldgrenze. Die Scheibendrehzahl muss nicht verändert werden.

100 0

2010

2011

2012

2013

2014

Die Umsatzzahlen sind gekennzeichnet durch einen steilen Anstieg von 2010 bis 2013 und den 9%igen Rückgang im Jahre 2014.

Zudem wurde im letzten Jahr ein neues Technikzentrum in HasbergenGaste mit 120 Arbeitsplätzen in der Abteilung Forschung und Entwicklung eröffnet. Ebenso sind das Produktmanagement und die IT-Fachleute in diesem Zentrum untergebracht. Am Standort Hude wurde das Kundentrainingscenter ausgebaut und das Ausbildungsteam aufgestockt. Damit wird es möglich, in Zukunft mehr (2014 = 500) Trainings- und Ausbildungskurse für Vertriebspartner und Kunden anzubieten. Das E-Learning wurde um zusätzliche Module erweitert. Zusätzliche neue Fertigungshallen wurden in Betrieb genommen, und schliesslich investierte Amazone in das Vertriebsund Servicenetz der Tochtergesellschaft in China. Insgesamt wurden im vergangen Jahr 15 Mio. Euro in Sachanlagen investiert. Zusammenfassung: Die Amazone-Geschäftsführer Christian Dreyer und Dr. Justus Dreyer rechnen vorerst mit einer Abschwächung der Märkte, mittelfristig glauben sie wieder an einen Aufschwung. Mit den Unternehmenszielen und der Fortsetzung der Innovationsführerschaft scheinen die Verantwortlichen in den AmazoneKernkompetenzen Unternehmenswachstum mit Augenmass mittelfristig zu erreichen. Die Geschäftsführer Dr. Justus Dreyer (l.) und Christian Dreyer (r.) erzielten mit ihrem Unternehmen trotz schwierigem Umfeld das zweitbeste Umsatzergebnis in der Unternehmergeschichte.

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n  Plattform | Hintergrund

Präzisionspflanzenschutz – Vision oder schon Zukunft? Die Bedeutung des Präzisionpflanzenschutzes in der Landwirtschaft nimmt laufend zu. Ein wichtiges Ziel ist die Reduzierung der chemischen Pflanzenschutzmittel im Ackerbau. Dieser Weg führt vielfach über die teilflächenspezifische Ausbringung von Herbiziden und über mechanische Verfahren. Zunehmende Bedeutung erhält die sensorische Pflanzenerkennung. Infrarot- und Lasertechnik sind weitere Verfahren mit Zukunft. Ruedi Hunger Der Bereich zwischen den Kulturpflanzen in der Reihe gilt bei der mechanischen Un­ krautbekämpfung nach wie vor als Pro­ blemzone. Im Vordergrund steht eine effi­ ziente Unkrautbekämpfung ohne Schädi­gung der Kulturpflanze. Normalerweise bearbeiten marktübliche Hackgeräte bis 80 % der Fläche zwischen den Reihen. Für den Reihenbereich stehen lediglich die Fingerund die Torsionshacke zur Verfügung.

Bildverarbeitung zur Unkrautbekämpfung Mit aufwendiger Sensortechnik werden al­ ternative Verfahren getestet, die bei mög­

lichst hohem Wirkungsgrad und gleichzeitig maximalem Schutz der Nutzpflanze Unkräuter entfernen. Der am Institut für Landtechnik der Universität Bonn entwi­ ckelte Prototyp einer Rotationshacke ist ein weiterer Ansatz für ein feldtaugliches Gerät zur Unkrautvernichtung im Reihenbereich. Der in der Praxis bereits mit Geschwindig­ keiten bis 7 km / h eingesetzte Versuchsträger verfügt über eine quer zur Pflanzreihe arbeitende, von einem Servomotor angetriebene Rotationshacke. Die Ein­ gangsdaten zur Antriebssteuerung liefern Bilder einer Bilderkennungskamera. Als Bindeglied zwischen Kamera und Servo-

Während der Zwischenreihenbereich mit konventionellen Hackgeräten gut bearbeitet werden kann, sind im Reihenbereich spezielle Techniken erforderlich. (Bild: Ruedi Hunger)

motor fungiert ein Echtzeitprozessor. In Kombination mit einem konventionellen Hackgerät und der Rotorhacke für den Reihenbereich wird eine flächendeckende Unkrautbekämpfung erreicht. Für eine An­ wendung in der Praxis sind weitere Opti­ mierungen notwendig, insbesondere die Entwicklung passender Algorithmen für verschiedene Kulturpflanzen.

Einfluss thermischer Strahlung Bereits 1969 wurde nachgewiesen, dass kurzzeitige Erwärmung von pflanzlichem Material auf 57 °C zu letalen* Gewebezer­ störungen führen kann. Als Alternative zur chemischen Bekämpfung von Unkraut und Schaderregern wird heute versucht, mit gebündelter Infrarotstrahlung eine nach­ haltige Wirkung zu erzielen. Mittels Halogenglühlampen mit hohem Infrarot­strahlungsanteil wurden am Institut für Landtechnik an der Universität Bonn (Budde; Damerow) entsprechende Versu­ che durchgeführt. Dabei wurde ein linearer Zusammenhang zwischen der eingestellten Leistung der Halogenlampe und der Blatt­ temperatur festgestellt. Der maximale Temperaturwert ist abhängig von der Blattdicke und der Grösse der bestrahlten Fläche. Ab einer Blatttemperatur von 55 °C kommt es zu partiellen Gewebezerstörun­ gen mit anschliessender Nekrosenbildung. Das bei der Zellzerstörung austretende Wasser verdunstet und bewirkt eine örtli­ che Kühlung des zerstörten Gewebes. Mit Ausnahme der wasserführenden Blattadern kühlt sich das Gewebe nach Abschal­ ten der Strahlungsquelle rasch ab. Zerstörte Zellen regenerieren nicht mehr. Eine Erwär­ mung auf 50 °C mit einer Einwirkdauer bis zu einer Minute war weder für Blatt noch für Schadpilz letal, das heisst, die Schader­ reger wurden weder geschädigt, noch er­ folgte eine Wachstumshemmung. Die For­ scher kommen zum Schluss, dass eine Behandlung von infiziertem Pflanzgewebe nur dann sinnvoll ist, wenn der Schadpilz in einem frühen Stadium erkannt und abgetö­ tet werden kann. Dies ist beim aktuellen Stand der Technik noch nicht möglich. Die Beschädigung von pflanzlichem Gewebe durch Infrarotstrahlung ist hingegen ein­ fach und stellt durchaus eine Alternative zur gängigen grossflächigen Behandlung mit Gasbrennern dar. (Quelle: Landtechnik – Agricultural Engineering 6 / 2013)

* Letale Dosis (LD) ist in der Toxikologie die Dosis eines bestimmtem Stoffes / der Strahlung, die auf ein bestimmtes Lebewesen tödlich (letal) wirkt.

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Schweizer Landtechnik  2 2015


Laser* gegen Unkraut Ein Laser entwickelt wie andere thermische Verfahren (Flamme, Infrarot, Heisswasser, Heissschaum) hohe Temperaturen, die an Pflanzen weitergegeben werden. Im Unterschied zu anderen Verfahren ist es durch hohe Präzision möglich, die komplette Wärmeenergie auf einem minimal grossen Punkt auf die Pflanze zu bringen. Die Verluste sind dadurch gering, und der komplette Energieeintrag erfolgt in die Pflanze. Um Unkräuter mittels Einsatz von Wärme schädigen und bekämpfen zu können, ist es

*Laser: «light amplification by stimulated emission of radiation» (grundlegender Prozess der Lichtverstärkung).

Fazit: Die kameragesteuerte Rotationshacke wird in wenigen Jahren praxisreif sein und als Ergänzung auf bestehende Hackgeräte aufgebaut. Thermische Verfahren mit Infrarot- oder Laser-Strahlung stecken noch unterschiedlich tief in den Kinderschuhen. Damit sie praxisgerecht eingesetzt werden können, müssen Verfahren entwickelt werden, mit denen auch eine entsprechende Flächenleistung erzielt wird. Voraussetzung ist ebenfalls ein elektrifizierter Traktor.  n

Übersicht über Pflanzenschutzmassnahmen (Institut für Landtechnik, Uni Bonn, Dissertation GUDE) Chemische Massnahmen

Physikalische Massnahmen

Ackerbauliche Massnahmen

Biologische Massnahmen

Biotechnische Massnahmen

Pestizide

Mechanisch

Bodenbearbeitung

Nutzarthropoden

Fungizide

Thermisch

Fruchtfolge

Pathogene

Physikalische, chemische Reize

Insektizide

Bestrahlung

Ausrottung von Befallsherden, Neben- und Zwischenwirten

Nutzung von Antagonisten

Herbizide Nematizide Bioregulatoren

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Saat- und Vermehrungsmaterial

Resistente Sorten Induzierte Resistenz

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Die Unkrautbekämpfung junger Pflanzen mit Laser steckt noch in der Erprobung.

wichtig, zu wissen, wie das Pflanzenmaterial auf hohe Temperaturen reagiert und welche Abwehrmechanismen die Pflanze dagegen aufweist. Proteine in der Pflanzenzelle werden ab 42 °C denaturiert. Damit verliert die Zellwand ihre Stabilität und der Turgordruck fällt ab, was schliesslich zum Absterben der erhitzten Pflanzenteile führt. Das im erhitzten Pflanzengewebe verdampfende Wasser führt zu einem weiteren Stabilitätsverlust. Als schwer überwindbare Brücken der Pflanzen gelten speziell behaarte oder dicke, massige Blätter. Eine Laserapplikation führt im betroffenen Gewebe einer Pflanze zu einem Loch, in der Grösse des Strahldurchmessers (0,5 mm). Das Gewebe verdampft an dieser Stelle sofort. Die Nachbarzellen werden als Folge des osmotischen Druckabfalls ebenfalls zerstört. Ausgedehnte Versuche zeigen, dass eine einzelne Applikation auf ein Blatt der Pflanze (bis 4-Blatt-Stadium) nicht den selben Erfolg bringt, wie die Applikation auf das Wachstumszentrum. Die Pflanzenart hat geringe Auswirkungen auf den Erfolg der Unkrautkontrolle; wichtig ist aber, dass Unkräuter das 4-Blatt-Stadium nicht überschreiten. Die Laser-Art spielt eine untergeordnete Rolle, hingegen lässt sich der Bekämpfungserfolg sehr stark durch die Laser-Leistung beeinflussen. Unkräuter im Keimblattstadium lassen sich bereits mit einer Applikationszeit von 10 ms dauerhaft schädigen (Quelle: Dissertation GUDE).

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n  Sicherheit | Strassenverkehr

Traktor mit Licht: Fahren mit Licht am Tag, seit 2014 nicht nur eine Empfehlung, sondern gesetzliche Vorschrift. (Bilder: Ueli Zweifel)

Sehen und gesehen werden – Auffrischung zur Winterzeit Gerade im Winterhalbjahr sind landwirtschaftliche Fahrzeuge oftmals bei schlechten Sichtverhältnissen unterwegs. Der Merksatz «sehen und gesehen werden» hat also seine besondere Relevanz. Aber auch bei guten Bedingungen im Sommer ist dieser Sicherheitsaspekt «Licht» an Fahrzeugen vordringlich, und seit 2014 ist das Licht auch tagsüber ein Muss. Dominique Berner*

Für landwirtschaftliche Fahrzeuge gelten grundsätzlich dieselben Beleuchtungsvorschriften wie für alle anderen Fahrzeuge. Hinzu kommen jedoch spezielle Bestimmungen. Diese sind in der Bauart und durch den Verwendungszweck der Fahrzeuge begründet.

Zusätzlich dürfen nach vorne Arbeitslichter installiert sein, die unterwegs auf der Stras­se aber nur für absolut notwendige Arbeiten (z. B. Ausleuchtung Schneepflug) eingeschaltet sein dürfen. Arbeitslichter im Feldeinsatz sind nicht reglementiert. Doch ist darauf zu achten, dass sie, in Strassennähe eingesetzt, Verkehrsteilnehmerinnen ­ und -teilnehmer nicht stören respektive blenden. KontrollSichtbarkeit von und nach vorne An der Fahrzeugfront müssen je zwei Ablampen für Arbeitslichter sind zwar nicht blend- und Fernlichter sowie Standlichter erforderlich, auf jeden Fall aber sinnvoll. vorhanden sein. Für Fahrzeuge, die an der An Transportanhängern mit einer Breite von Front Arbeitsgeräte aufnehmen können, über 2,10 m und  / oder einer Länge von 7 m sind zusätzliche Abblendlichter erlaubt;­ sind ab Baujahr 2000 nach vorn wirkende, Bei Strassenfahrt darf jedoch nur ein Paar weisse Markierlichter Pflicht. Arbeitsanhänger eingeschaltet sein. Die zur Zeichengabe in denselben Dimensionen brauchen die notwendigen Richtungsblinker müssen so Markierlichter unabhängig von ihrem Baujahr. angeordnet sein, dass sie von vorne erkennbar sind. Sichtbarkeit von und nach hinten Nach hinten sind für landwirtschaftliche Motorfahrzeugen je zwei Schluss- und * Bereichsleiter Weiterbildung und Beratung SVLT 42

Schweizer Landtechnik  2 2015

«Tagfahrlicht» Seit 2014 gilt die Vorschrift «Fahren mit Licht am Tag» mit Fahrzeugen ab Baujahr 1970. Zur Erfüllung dieser Pflicht können spezielle Tagfahrlichter oder das Abblendlicht verwendet werden. ­ Bei Tagfahr­lichtern ist zu beachten, dass dies vom Gesetz genau definierte ­Leuchtmittel sind, Standlichter erfüllen die Voraussetzungen nicht. Für Autos und Lastwagen eignen sich Tagfahrlichter sehr gut. Sie sind ­auch bei Neufahrzeugen die richtige Wahl. Bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen hingegen gestaltet sich die Montage relativ schwierig. Hinzu kommt, dass bei der Verwendung von Tagfahrlichtern Schlussund Markierlichter nicht brennen und bei schlechter Witterung und für Tunnelfahrten das Abblendlicht zwingend vorgeschrieben ist.


Strassenverkehr | Sicherheit   n

Bremslichter Pflicht. Letztere dürfen nicht dreieckig sein. Anhänger müssen ebenso ausgerüstet sein, zur Unterscheidung je­ doch mit dreieckigen Rückstrahlern. Analog sind vornehmlich im Dachbereich Arbeits­ scheinwerfer erlaubt. Diese dürfen jedoch für die Strassenfahrt nicht eingeschaltet sein. Eine Kontrollschildbeleuchtung ist nicht erfor­derlich. An sämtlichen Fahrzeugen mit einer Höchst­ geschwindigkeit von weniger als 80 km / h muss ein normiertes Höchstgeschwindig­ keitszeichen angebracht sein. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei Motorfahrzeugen im Fahrzeugausweis dementsprech­end ein­ getragen; es empfiehlt sich, re­flektierende Zeichen anzubringen. Nicht eingelöste An­ hänger haben in der Regel eine Höchstge­ schwindigkeit von 30 km / h, Abweichungen wären auf Typenschildern des Anhängers selbst oder auf dessen Achsen ersichtlich. Weiter benötigen alle Fahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 45 km / h und einer Breite über 1,30 m eine Heckmarkie­ rungstafel. Ausgenommen s­ ind Motorfahr­ zeuge mit der Einteilung «Traktor» im Fahr­ zeugausweis. Die Tafel darf weder zerschnitten noch verbogen oder verdeckt werden, sie muss sich in der Fahrzeugmitte oder links davon befinden.

Warnleuchten Gelbes Gefahrenlicht, landläufig auch Drehlicht genannt, ist an landwirtschaftlichen Fahrzeugen nur in definierten Fällen er­ laubt, einerseits, wenn Arbeitsgeräte mit einer Breite von über 3 m mitgeführt werden ­und andererseits beim Einsatz im Winterdienst. So oder so muss im Fahrzeugausweis ein Eintrag für die Drehlichter stehen. Der Gebrauch der Lichter ausserhalb des vor­ gesehenen Verwendungs­ zwecks ist verbo­ ten. Für AusnahmeArbeitsfahrzeuge wie Drescher und Feld­ häcksler ist ein Drehlicht auf Strassenfahrt vorgeschrieben.

(Abblend-)Licht am Tag An landwirtschaftlichen Fahrzeugen ist das Abblendlicht dem Tagfahrlicht vorzuziehen,

trotz dem höheren Stromverbrauch und ­der vergleichsweise kurzen Lebensdauer ­ der Leuchtmittel. Dem steht jedoch der Nutzen der grösseren Sicherheit gegenüber, zumal der effektive Mehraufwand für Treibstoff und Leuchtmittel unter den Maschinenkosten einen sehr geringen Stellenwert ein­ nimmt. Faktoren wie Fahrweise, Luftdruck, Einstellung der Arbeitsgeräte und nicht zu­ letzt der sinnvolle Einsatz einer Klimaanlage beeinflussen den Treibstoffverbrauch weit stärker als der Betrieb der Beleuchtung während des Tages.

Das Licht richtig schalten Genauso wichtig wie das Einschalten der Lichter ist das Ausschalten derselben. Mo­ derne Fahrzeuge wie auch nahezu alle Per­ sonenwagen haben eine Warneinrichtung, welche beim Verlassen des Fahrzeuges auf das eingeschaltete Licht hinweist. Da bei Traktoren eine solche Vorrichtung meistens fehlt, besteht die Gefahr, dass die einge­ schalteten Lichter die Fahrzeugbatterie lee­ ren. Abhilfe schafft hier die Kopplung des Lichtes mit dem Zündschlüssel. Je nach Schaltung brennt das Licht beim Einschalten der Zündung oder erst, wenn der Motor läuft; entsprechende Einbauten lassen sich meist einfach und kostengünstig reali­s­ieren. Zweckmässig ist in diesem Fall der Einbau einer Unterbrechungsmöglichkeit. Die ist besonders bei einem schwachen Lade­ zustand der Batterie und  /  oder bei tiefen Temperaturen von Nutzen, denn so steht die gesamte Kapazität der Batterie für den Startvorgang zur Verfügung.

Gelbes Gefahrenlicht (auch Drehlicht genannt) wird im Fahrzeugausweis eingetragen. Es darf auf dem Traktor nur eingeschaltet werden in Kombination mit überbreiten Arbeitsgeräten oder beim Einsatz im Winterdienst.

Die Leuchtmittelwahl Bei der Wahl der richtigen Lampe hat der Fahrzeughalter heute eine grosse Auswahl. Hinsichtlich Stromverbrauch und Lebens­ dauer sind Halogen- und je länger, desto mehr auch LED-Lampen Spitzenreiter auf dem Markt. Bei Abblend- und Fernlicht sind Halogen und Xenon sicher die erste Wahl, bei entsprechenden LED ist immer darauf zu achten, dass diese auch zugelassen sind. Für «schwache» Lichter wie Markier-, Schlussund Blinklampen erweisen sich LED als sehr zweckmässig, weil ihr Stromverbrauch minimal und die Lebensdauer ma­ ximal ist. Einzig beim Ein­

Kontaktbelegung für 7-polige Stecker: Der beim SVLT erhältliche «Steckdosenkleber» erfreut sich nach wie vor grosser Beliebtheit.

LED-Lampe: «LED, langlebig und sparsam»

satz für Blinker muss an einen Vorwider­ stand gedacht werden, da die Kontrolllampe unter Umständen die Funk­tion der Blinklampen nicht erkennt. Für Arbeitslichter sind Scheinwerfer mit LED-Leuchtmittel ebenfalls optimal geeig­ net. Der höhere Anschaffungspreis kom­ pensiert sich weitgehend durch lange Le­ bensdauer und die geringe Stromaufnahme. Für LED sollte ein warmweisses ­Licht ge­ wählt werden, da der Fahrer sonst auf längere Dauer geblendet werden kann. Gerade bei Schnee oder reflektierenden Maschinenteilen kann dieser Effekt lästig sein.  n 2 2015  Schweizer Landtechnik

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Bericht | SVLT   n

sammlungen Antworten vermitteln. Im Weiteren zählen die Spritzenprüfungen, ein Frühlingsausflug, die Verbandsreise nach Norditalien und Hundekurse zum Tätigkeitsprogramm. Neu ist, dass die Sektion in Zusammenarbeit mit Würth Innovation AG in Muolen SG SUVA-anerkannte Stapler-Fahrerkurse anbietet. In seinem Grusswort an die Versammlung betonte SVLT-Direktor Aldo Rui, der Verband sei für seine Mitglieder da; er und die Mitarbeiter im Zentralsekretariat in Riniken würden entsprechend handeln.

Das Burnout-Syndrom

Präsident und Vorstand des VLT-SG blicken zuversichtlich ins neue Jahr.

(Bild: Ruedi Hunger)

GV des VLT-SG: Wenn Arbeit zur Last wird Mit einem Referat zum Thema «Arbeitsfreude, Belastung, Chillen» endete die Generalversammlung der Sektion St. Gallen / Glarus / Appenzell (VLT-SG) in Goldach. Wenn Arbeit zur Last wird, geht die Lebensfreude verloren. Ruedi Hunger Die Generalversammlung der Sektion St. Gallen / Glarus /Appenzell (VLT-SG) wird traditionellerweise jeweils am ersten Samstag im neuen Jahr durchgeführt. Tagungsort war diesmal Goldach am Bodensee. Sektionspräsident Heiri Schmid, Bilten, ging in seinem Jahresbericht auf die Tätigkeiten des VLT-SG ein. Er dankte insbesondere den Vertragspartnern und Sponsoren für die Zusammenarbeit und die Unterstützung. Schmid verdankte den zurücktretenden Kreis-Obmänner Peter Schlauri und Martin Zahner die geleistete Arbeit. Mit Stefan Lenggenhager (Flawil) konnte erst ein Nachfolger gefunden werden. Geschäftsführerin Eliane Müller, Azmoos, erwähnte im Geschäftsbericht 2013 /14, dass neben etlichen Austritten doch wieder 38 Neueintritte zu verzeichnen sind.

Mit 2348 Mitglieder kann der VLT-SG einen stolzen Mitgliederbestand ausweisen. Die von Hans Popp, Steinach, präsentierte Jahresrechnung schliesst mit einem Vorschlag ab. Der Vorstand beantragte, den Jahresbeitrag von 67 Franken auf diesem Niveau zu belassen, stellte aber auf die nächstjährige GV eine Erhöhung in Aussicht. Nach 19 Jahren im Vorstand ist Alex Hofstetter, Kaltbrunn, zurückgetreten. Als Dank für seinen grossen Einsatz wurde er von den anwesenden Mitgliedern zum Ehrenmitglied gekürt. Der Technische Leiter, Ueli Lehmann, stellte das Tätigkeitsprogramm für das neue Jahr vor. Auf den Landwirtschaftsbetrieben gibt es noch viele Fragen zu den neuen Kontrollen von Güllelagern. Hier will der VLT-SG, laut Lehmann, an den Kreisver-

Das anschliessende Referat zum Thema «Arbeitsfreude, Belastung, Chillen» wurde gehalten von Marcel Bäni, Personaltrainer, Igis / Landquart. Stress ist zur täglichen Begleiterscheinung geworden. Ausgebranntsein ist ein Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung. Nicht selten endet dies heute auch bei Landwirten in psychosomatischen Erkrankungen und Depressionen. Selbst Aggressivität kann Teil des Burnout-Syndroms sein. Oft übertragen gestresste Menschen ihren Zustand auf andere Menschen in ihrem Umfeld. Insbesondere die Familie, die eigene Frau, ist davon betroffen. Darum rät Bäni jedem Landwirt: «Arbeite nicht mehr, als deine Frau erträgt.» Wenn Arbeit zur Last wird, geht Freude am Leben verloren. Eigentlich sind es ja nicht die täglichen Herausforderungen, die uns stressen, so Bäni, sondern unsere persönliche Bewertung und der Umgang mit stressigen Situationen; quasi selbst produzierter Stress, der durch Zeitdruck, Perfektionismus, Lebenseinstellung und Selbstverständnis hervorgerufen werde. Wer nicht nachtragend handelt, könne die Lebensfreude eher erhalten. Auf der anderen Seite gibt es Stress aus unvorhersehbaren Situationen, der nicht beeinflusst werden kann. Bäni rät, dass wir uns über Sachen, die man nicht ändern kann, auch nicht aufregen sollten, und meinte weiter: «Wir werden zu dem, wie wir denken.» Mit anderen Worten, jeder Mensch programmiert sich selber. Der Personaltrainer empfiehlt, vermehrt auf die eigenen Gedanken zu achten: Sind wir bestrebt, lösungsorientiert zu handeln, oder denken wir problembehaftet? Fakten, die jedem Versammlungsteilnehmer bewusst machten, wie komplex die Zusammenhänge von Frustration und Stress sind. Nur wer sich dessen bewusst ist, kann den spiralförmigen Absturz in eine depressive Stimmung verhindern.  n 2 2015  Schweizer Landtechnik

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n  SVLT | Bericht

Gut vernetzte Zürcher Sektion Zum traditionellen bäuerlichen Jahresanfang im Kanton Zürich gehört die Wülflingertagung am Strickhof und darin eingebettet die Hauptversammlung des Zürcher Verbandes für Landtechnik. Ueli Zweifel

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Der neue Präsident Urs Wegmann führte in wohltuender Frische zügig durch das Programm. Wir würden in einer Zeit leben, in der alles immer schneller gehe, sagte er. Und bezogen auf die Landwirtschaft meinte er, man könne den Veränderungen und neuen Vorschriften nicht ausweichen, die die agrarpolitischen Wendungen immer wieder abverlangten. Da sei es wichtig, sich auf Partner und Organisationen verlassen zu können, die durch Verhandlungen und Allianzen, die bäuerlichen Interessen mit Nachdruck einbringen, um zu verhältnismässigen Lösungen zu kommen. Gerade auch beim Schweizerischen Verband für Landtechnik werde im Interesse der Mitglieder vielfältige und sehr wichtige Hintergrundarbeit geleistet.

Informationsveranstaltungen zu Satellitenortung und Apps-Anwendungen sowie Landtechnikthemen wie Stufenlosgetriebe und Bodenbelastung drückten in der Berichtsperiode im Technikbereich den Stempel auf. Im Weiteren wurden nicht weniger als 270 Pflanzenschutzgeräte auf ihre Funktionstüchtigkeit getestet. In der Rechnung 2014, präsentiert durch den Kassier Hanspeter Baur, musste ein Defizit von fast 16 000 Franken hingenommen werden. Vor allem Mindereinnahmen bei den Mitgliedsbeiträgen und bei den F / G -Kursen sowie Mehrausgaben durch die intensive Verbandsarbeit waren dafür ausschlaggebend. Der Verlust ist dank erheblichen Eigenmitteln verkraftbar.

Was geboten wurde

Aktivitäten 2015

Die Aktivitäten der Zürcher Sektion gestalteten sich im letzten Jahr wieder sehr vielfältig. Dazu beigetragen haben insbesondere auch die Unterstützung durch das SVLT-Zentralsekretariat und die Zusammenarbeit mit der Strickhof Fachstelle Landtechnik, stellte Urs Wegmann fest. Als Beispiele nannte er drei Kurse für Staplerfahrer sowie diverse CZV-Kurse, die am Strickhof durchgeführt worden waren. Den G40-Fahrkurs hatten aus dem Kanton Zürich 69 Kandidatinnen und Kandidaten erfolgreich absolviert. Bei den F / G-Kursen meldeten sich 91 angehende Traktorfahrerinnen und -fahrer an.

Noch beantragte der Vorstand keine Erhöhung des Mitgliedsbeitrags von derzeit 70 Franken. Eine solche stellt Urs Wegmann aber für 2016 in Aussicht. Dann wird aller Voraussicht nach auch der Zentralkassenbeitrag des SVLT angehoben. Unter den Veranstaltungen für dieses Jahr wies das Vorstandsmitglied Stefan Pünter namentlich auf die Möglichkeiten hin, regional gebündelt Traktoren und Anhänger auf die Bremssicherheit hin prüfen zu lassen. Ebenfalls ins Dossier Sicherheit gehört das Angebot, bezogen auf den jeweiligen Maschinenpark, gezielt eine sicherheitsrelevante Beurteilung vorzu-

Schweizer Landtechnik  2 2015

Walter Blum wechselte nach der Lehre als Landmaschinenmechaniker 1982 zum Strickhof. Nunmehr geht er in Pension. Er faszinierte die Zuhörerschaft an der Jahresversammlung durch seine Reminiszenzen aus seiner langjährigen Tätigkeit als Maschinenberater und Maschinenkundelehrer. Den ersten Kontakt mit dem «Traktorenverband», so liess er verlauten, hatte er 1964 anlässlich der Traktorprüfung in der Zürcher Sihlpost. In einem Referat zeichnete Blum aus persönlichem Erleben ein vielgestaltiges Bild von den landtechnischen Entwicklungen generell und von seinen vielen Erlebnissen als Landtechniker und Maschinenkundelehrer am Strickhof im Speziellen. Wohlverstanden: Dabei gab es bis in die 90er-Jahre im Kanton Zürich noch fünf eigenständige landwirtschaftliche Schulen. (Bild: Ueli Zweifel)

nehmen und die strassenverkehrsrechtliche Konformität zu überprüfen. Mit einem herzlichen Applaus wurde die Sekretärin des Zürcher Verbandes für Landtechnik Charlotte Baumgartner verabschiedet. Ihre Funktionen übernimmt Carmen Frömelt. Das Sekretariat ist bekanntlich am Strickhof in Lindau domiziliert. In seiner Grussadresse wies der Zentralpräsident Max Binder auf die erfolgreiche Teilnahme des SVLT an der AGRAMA hin, und er konnte auch vermelden, dass man auf gutem Wege sei, zusammen mit dem Feuerwehrverband die 0,0-Promille Alkoholtoleranz abzuwenden, von der Berufschauffeure betroffen sind. Im Weiteren nutzte der neue SVLT-Direktor Aldo Rui die Gelegenheit, um sich an der Basis bei den Mitgliedern vorzustellen.  n

Tätigkeiten 2015 21. 2.  Vorbereitungskurs Theorieprüfung G30 17. 3. Bremsentestaktion, LARAG Rümlang 13. 6.  Bremsentestaktion, Graf Automobile, Mettmenstetten 12. 8.

P fluglos-Nacht, Betrieb Toni Meier, Flaach (Ausweichdatum 19. 8. 2015)

12. 9.  Vorbereitungskurs Theorieprüfung G30 28. 11. Vorbereitungskurs Theorieprüfung G30 Auf Anfrage: Persönliche Beratung: Tauglich für den Strassenverkehr. Weitere Kurse in Zusammenarbeit mit dem Strickhof und dem SVLT-Riniken siehe www.svlt-zh.ch


Bericht | SVLT   n

die obligatorische Weiterbildung gemäss Chauffeurzulassungsverordnung), dann am 21. Juni das Traktorengeschicklichkeitsfahren in Subingen, am 12. / 13. August einen Traktorfahrkurs für Frauen (Grundkurs / Aufbaukurs) und ebenfalls im August Feldspritzentests in Subingen, Witterswil und Sissach BL.

Kleiner Jahresgewinn

Der Vorstand der SVLT-Sektion Solothurn mit Paul Müller (Präsident), Christian Murer (neu Kassier), Martin Studinger (Aktuar), Andreas Baumberger (Vizepräsident), Beat Ochsenbein (Geschäftsführer) und Hansruedi Scheurer (Beisitzer); es fehlt Beat Roos. (Bild: Dominik Senn)

Solothurner schnuppern Sauerkrautdüfte Einstimmig genehmigt die Generalversammlung der Sektion Solothurn des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik sämtliche Anträge des Vorstandes und schnuppert beim anschliessenden Besuch der Schöni Feinfood in Oberbipp Sauerkrautdüfte. Dominik Senn Rund drei Dutzend Teilnehmer konnte Präsident Paul Müller zur Generalversammlung der SVLT-Sektion Solothurn in der «Post» in Riedholz begrüssen. Prägnant fasste er das abgelaufene Landwirtschaftsjahr zusammen: Der aussergewöhnlich schöne Frühling habe eine frühe Ernte eingeleitet, im Sommer regnete es immer dann, wann es nötig war, und nach den eher kühlen Sommermonaten Juli und August war der Herbst fast zu warm. «Bei den meisten Kulturen waren gute Erträge zu erzielen. Das war jedoch auch nötig, um die Nachteile der Agrarpolitik abfedern zu können», sagte er.

47 Feldspritzen getestet Unter den Verbandsaktivitäten im Jahr 2014 erwähnte er den zweitägigen Staplerkurs in Läufelfingen, den von zwölf Teilnehmern besuchten Kurs Kat. G, den

Beat Ochsenbein am Wallierhof erteilte, und die insgesamt 47 Feldspritzentests im August, die Geschäftsführer Beat Ochsenbein zusammen mit Vorstandsmitglied Christian Murer betreute. Einem ungewissen Ausgang strebt die Querele um die Holzbrücke in Murgenthal entgegen, bei welcher schärfere Gewichtslimiten eingeführt werden sollen, was schon nur die Durchfahrt mit grösseren Traktoren verunmöglichte. Die derzeitige Begrenzung ist bei 3,5 t Achslast. Gemäss Paul Müller sind mehrere Einsprachen eingegangen, worauf der Kanton die Brücke nochmals überprüfte. Was weiter geschehe, sei derzeit offen. Das Tätigkeitsprogramm 2015 sieht für März und April Vorbereitungskurse für Traktorund Mofaprüfungen vor, am 7.  /  8.  April einen landwirtschaftlichen Staplerkurs (mit Prüfung und einem Tag Anrechnung an

Beat Ochsenbein erläuterte anschliessend Jahresrechnung, Budget und Jahresbeitrag 2015, bevor er auf eigenen Wunsch zwecks Entlastung die zukünftige Rechnungslegung an Christian Murer übergab. Bei Einnahmen und Ausgabe von je rund 7000 Franken resultierte ein Gewinn von 237 Franken, welche vollumfänglich der Vermögensrechnung zugeführt wurden. Beim Staplerkurs, bei den Kursen Kat. G und bei den Feldspritzentests waren durchwegs tiefere Beteiligungen als im Vorjahr zu verzeichnen, was die Einnahmen spürbar schmälerte. Mit Genugtuung zur Kenntnis genommen wurde der Umstand, dass die Landi Wasseramt, auf deren Areal das Geschicklichkeitsfahren zu Gast sein darf, den Solothurner Verband mit jährlichen Beiträgen im dreistelligen Frankenbereich sponsert. Der Vorstand empfahl angesichts der ausgeglichenen Rechnung, den Jahresbeitrag bei 75 Franken zu belassen, wies gleichzeitig aber darauf hin, für 2016 könnte eine Erhöhung des Beitrags an den schweizerischen Verband ins Haus stehen. Von den 524 Mitgliedern meldeten sich im Berichtjahr 2014 deren 19 (meist altershalber) ab. Fünf neue traten der Sektion Solothurn bei, womit der aktuelle Bestand 510 Mitglieder beträgt. Sämtliche traktandierten Geschäfte wurden von der Versammlung jeweils einstimmig genehmigt und zum Teil mit Applaus verdankt.

Sauerkrautfabrik besichtigt Am Nachmittag stand die Besichtigung der Schöni-Feinfood-Sauerkrautfabrik in Oberbipp auf dem Programm. Geschäftsführer Walter Heer bot den Solothurner Landtechnikfreunden einen spannenden Einblick in das Familienunternehmen, das in der vierten Generation weitgehend naturbelassene Nahrungsmittel roh oder gekocht in Beutel oder Kessel abgefüllt herstellt, nebst Sauerkraut Rotkraut, Randensalat, Presskabis, Chicorée, Spargeln, Fenchel, Karotten und Kartoffeln, Sauerrüben, Dörrbohnen, Linsen, Weizen und Apfelmus.  n 2 2015  Schweizer Landtechnik

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SVLT ASETA

Fahrkurs G40 Mit dem Führerausweis Kategorie G und erfolgreich absolviertem Fahrkurs G40 können landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge und Landwirtschaftstraktoren sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorfahrkurs G40 ist vom Bundesamt für Strassen, ASTRA, anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen.

Kursbestätigung Angemeldete Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer erhalten eine Kursbestätigung. Diese Kursbestätigung ist eine auf einen Monat befristete Ausnahmebewilligung und berechtigt zum Lenken des Traktors mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h zu Ausbildungszwecken. Anhänger dürfen ausschliesslich auf dem direkten Weg zum Kursort und während des Kurses selbst mitgeführt werden.

Teilnahmebedingungen • Führerausweis Kategorie G • Traktor mit Fahrerschutz (Höchstgeschwindigkeit 30 oder 40 km/h) für den ersten Kurstag • Für den zweiten Kurstag Traktor und landwirtschaftlicher Anhänger (Garantiegewicht Anhänger mindestens 3500 kg). Die Versicherung der Fahrzeuge ist Sache der Teilnehmenden.

Kurskosten Mitglieder CHF 580.– (Nichtmitglieder CHF 630.–), abzüglich CHF 100.– vom Fonds für Verkehrssicherheit. Bei Abmeldung 14 Tage vor Kursbeginn wird ein Unkostenbeitrag von CHF 60.– erhoben. Nichterscheinen am Kurs berechtigt den SVLT, die vollen Kurskosten zu verlangen.  n

Informationen und Auskunft:

www.fahrkurse.ch www.g40.ch Kursorte und Kursdaten 2015 Änderungen vorbehalten Aarberg BE 05.03 + 10.03 02.04 + 07.04 30.04 + 05.05 Balgach SG 12.03 + 18.03 02.04 + 07.04 07.05 + 12.05. Bazenheid SG 11.03 + 17.03 25.03 + 31.03 09.04 + 13.04

20.05 + 26.05 Biberbrugg SZ 24.03 + 02.04 28.04 + 04.05 02.06 + 11.06 Brunegg AG 04.03 + 13.03 20.03 + 24.03 16.04 + 21.04 02.07 + 07.07

04.06 + 09.06 02.07 + 07.07 06.08 + 11.08 11.06 + 16.06 08.07 + 14.07 29.10 + 03.11 24.06 + 30.06 08.07 + 14.07 04.08 + 13.08

04.11 + 10.11 15.07 + 21.07 01.09 + 16.09 17.09 + 22.09 08.10 + 13.10 05.11 + 10.11

Anmeldung Fahrkurs G40 Kursort

Kursdatum

Name/Vorname Adresse PLZ, Wohnort Telefon

Mobile/E-Mail

Geburtsdatum SVLT-Mitgliedsnummer Nummer des Führerausweises (Feld 5 auf dem FAK)

Ich habe von den Teilnahmebedingungen Kenntnis genommen. Datum und Unterschrift Unterschrift des gesetzlichen Vertreters/Lehrmeisters

Einsenden an: SVLT, Postfach, 5223 Riniken, Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01, E-Mail: info@agrartechnik.ch

Bülach ZH 19.03 + 24.03 27.08 + 01.09 23.04 + 28.04 22.10 + 27.10 Bulle FR 07.04 + 16.04 04.08 + 13.08 21.04 + 30.04 01.09 + 10.09 05.05 + 13.05 04.09 + 09.09 02.06 + 11.06 15.09 + 24.09 07.07 + 16.07 29.09 + 08.10 21.07 + 30.07 14.10 + 22.10 Claro TI 08.05 + 11.05 25.09 + 28.09 12.06 + 15.06 Corcelles-près-Payerne VD 28.04 + 07.05 22.09 + 01.10 28.07 + 06.08 Courtételle JU 09.04 + 14.04 10.09 + 15.09 18.06 + 23.06 05.11 + 10.11 13.08 + 18.08 Düdingen FR 19.03 + 24.03 30.07 + 04.08 23.04 + 28.04 01.10 + 06.10 Frauenfeld TG 19.03 + 24.03 06.08 + 11.08 23.04 + 28.04 20.08 + 25.08 07.05 + 12.05 17.09 + 22.09 21.05 + 26.05 01.10 + 06.10 18.06 + 23.06 15.10 + 20.10 09.07 + 14.07 28.10 + 03.11 Gossau ZH 26.03 + 31.03 04.09 + 15.09 Hohenrain LU 05.03 + 10.03 05.08 + 11.08 08.04 + 14.04 23.09 + 29.09 10.06 + 16.06 28.10 + 03.11 Ilanz GR 28.05 + 03.06 10.09 + 15.09 06.08 + 11.08 Interlaken BE 07.05 + 13.05 01.10 + 07.10 13.08 + 19.08 Kägiswil OW 25.03 + 30.03 16.07 + 21.07 05.05 + 11.05 10.09 + 15.09 03.06 + 10.06 08.10 + 13.10 Konolfingen BE 05.03 + 10.03 23.07 + 28.07 09.04 + 14.04 20.08 + 25.08 07.05 + 12.05 24.09 + 29.09 11.06 + 16.06 La Sarraz VD 12.03 + 17.03 03.06 + 09.06 09.04 + 14.04 13.08 + 18.08 07.05 + 12.05 10.09 + 15.09 21.05 + 26.05 Landquart GR 26.02 + 03.03 18.06 + 23.06 19.03 + 24.03 09.07 + 14.07 07.04 + 16.04 05.08 + 12.08 23.04 + 28.04 24.09 + 29.09 03.06 + 09.06 22.10 + 27.10 Langnau i. E. BE 17.03 + 24.03 30.07 + 04.08 02.04 + 07.04 24.09 + 29.09 28.05 + 02.06 14.10 + 21.10 25.06 + 30.06 05.11 + 11.11 Les Hauts-Geneveys NE 02.04 + 07.04 27.08 + 01.09 28.05 + 02.06 24.09 + 29.09 09.07 + 14.07 29.10 + 04.11 Lindau ZH 23.04 + 28.04 24.09 + 28.09 13.08 + 19.08 Lyss BE 20.08 + 25.08 05.11 + 10.11 08.10 + 13.10 Lyssach BE 27.02 + 03.03 02.07 + 07.07 26.03 + 31.03 22.10 + 27.10 23.04 + 28.04 05.11 + 10.11 03.06 + 09.06

Marthalen ZH 16.04 + 21.04 09.07 + 13.07 12.05 + 19.05 20.08 + 24.08 03.06 + 08.06 Mettmenstetten ZH 12.03 + 17.03 06.08 + 11.08 26.05 + 03.06 01.10 + 06.10 09.07 + 14.07 Moudon VD 14.04 + 23.04 08.09 + 17.09 09.06 + 18.06 20.10 + 28.10 Niederurnen GL 23.04 + 28.04 17.09 + 22.09 27.08 + 01.09 Nyon VD 23.04 + 28.04 27.08 + 01.09 Oensingen SO 12.03 + 17.03 25.06 + 30.06 09.04 + 14.04 06.08 + 11.08 21.05 + 26.05 10.09 + 15.09 Saanen BE 11.06 + 17.06 26.08 + 31.08 Saint-Maurice VS 12.05 + 19.05 06.10 + 15.10 14.07 + 23.07 Salez SG 10.03 + 19.03 08.07 + 16.07 08.04 + 14.04 04.08 + 13.08 07.05 + 12.05 27.10 + 05.11 27.05 + 01.06 S-Chanf GR 10.07 + 17.07 Schöftland AG 03.06 + 09.06 16.07 + 21.07 Schwarzenburg BE 16.04 + 21.04 17.09 + 22.09 18.06 + 23.06 22.10 + 27.10 13.08 + 18.08 Schwyz SZ 18.03 + 24.03 19.08 + 25.08 13.05 + 19.05 14.10 + 20.10 Scuol GR 09.07 + 16.07 Sissach BL 09.04 + 14.04 24.09 + 29.09 25.06 + 30.06 22.10 + 27.10 06.08 + 11.08 Sitterdorf TG 12.03 + 17.03 16.07 + 20.07 26.03 + 31.03 18.08 + 27.08 30.04 + 05.05 24.09 + 29.09 13.05 + 19.05 08.10 + 13.10 28.05 + 01.06 22.10 + 27.10 25.06 + 30.06 Sursee LU 25.02 + 03.03 29.07 + 04.08 01.04 + 07.04 12.08 + 18.08 28.04 + 06.05 17.09 + 22.09 27.05 + 02.06 21.10 + 27.10 01.07 + 07.07 11.11 + 17.11 15.07 + 21.07 Thusis GR 16.04 + 21.04 20.08 + 25.08 Tramelan BE 07.05 + 12.05 08.10 + 13.10 Tuggen SZ 24.02 + 05.03 29.09 + 08.10 07.07 + 16.07 Visp VS 21.05 + 26.05 20.08 + 25.08 Willisau LU 03.03 + 11.03 05.08 + 10.08 07.05 + 12.05 29.10 + 03.11 10.06 + 16.06 Zweisimmen BE 23.04 + 27.04 06.08 + 12.08 28.05 + 02.06 17.09 + 22.09 09.07 + 14.07 Zwingen BL 25.06 + 30.06 01.10 + 06.10


Sektionen | SVLT   n

Werkstattkurse

SVLT ASETA

Schweissen Das Kursangebot richtet sich an handwerklich interessiertes Fachpersonal in Industrie- und Recyclingfirmen, Gartenbauund Kommunalbetrieben, Werkhöfen und Landwirtschaft. Schweisstechnische Fähigkeiten sind Grundvoraussetzungen, um konstruktive Aufgaben zu lösen und Instandstellungsarbeiten zu erledigen. Neue Kurse zur Schweisstechnik am Kurszentrum in Riniken sind darauf angelegt, das Know-how gezielt zu schulen und aufzufrischen. Das Training erfolgt an Einzelarbeitsplätzen, aus­gerüstet mit modernen Schweissgeräten von verschiedenen Herstellern. Die Schweisswerkstatt ist mit zentraler Abluftreinigung ausgerüstet. Die Kurse sind insbesondere auf Berufstätige ausgerichtet, die sich mit Schweisstechnik befassen (müssen) und diese nutzbringend und sicher anwenden wollen.

Schweissverfahren und Kursdaten Lichtbogen-Handschweissen E-Hand: Das Lichtbogen-Handschweissen wird hauptsächlich zum Verbinden von Blechen und Rohren aus nicht legierten Stählen eingesetzt. Es können alle Blech- bzw. Rohrwanddicken in allen Posi­tionen verschweisst werden. Hauptanwendungsbereiche sind: • Stahl- und Brückenbau • Rohrleitungs- und Kesselbau • Behälter und Apparatebau • Reparaturschweissen

Positionen verschweisst werden. Hauptanwendungsbereiche sind: Blechbearbeitung, Rohrleitungs- und Kesselbau, Behälter- und Apparatebau Kurstyp: TIG 2 2 Tage CHF 640.–*, CHF 690.–** 02. + 03.3.2015 * Mitglied bei einer SVLT-Sektion ** Nichtmitglied Mitbringen: Arbeitskleidung (Überkleid), feste Arbeitsschuhe, Schweisserhelm, Handschuhe* * Fehlendes Material wird zur Verfügung gestellt. Weitere Infos und mögliche Anmeldung unter: www.fahrkurse.ch Anmeldeschluss: max. 2 Wochen vor Kursbeginn

Kurstyp: E-Hand 3 3 Tage CHF 850.–*, CHF 900.–** 12.–14.3.2015 16.–18.3.2015 Metall-Schutzgas-Schweissen (MAG/MIG): Das Metall-Schutzgas-Schweissen wird in nahezu allen Bereichen der Metallverarbeitung angewendet. Der Anwendungsbereich reicht vom Schweissen dünner Bleche im Karosseriebau bis zum Fügen dickwandiger Bauteile im Stahlbau. Bei Stählen wird das Schweissbad durch aktive Schutzgase vor Luftzutritt geschützt (MAG), Nichteisenmetalle werden mit inerten Schutzgasen geschweisst (MIG). Hauptanwendungsbereiche sind: • Fahrzeugbau • Fahrzeugreparatur, Stahlbau/Brückenbau • Maschinenbau

Anmeldung Schweisskurse Riniken Kurstyp: Kursdatum: Name: Vorname: Strasse: Nr.: PLZ: Ort: Telefon: Mobile: E-Mail: SVLT-Mitgliedsnr.: Geburtsdatum: Rechnungsadresse: (bitte unbedingt ausfüllen, falls Rechnungsempfänger

Kurstyp: MAG 2 2 Tage CHF 580.–*, CHF 630.–**

Kurstyp: MAG 3 3 Tage CHF 850.–*, CHF 900.–**

und Kursteilnehmer nicht identisch sind)

26. + 27.2.2015

09.–11.3.2015

PLZ: Ort:

Wolfram-Schutzgas-Schweissen (TIG): Das Wolfram-Schutzgas-Schweissen wird hauptsächlich zum Verbinden von Blechen und Rohren aus un- und hochlegierten Stählen eingesetzt. Es können alle Blech- bzw. Rohrwanddicken in allen

Name: Vorname Strasse: Nr.:

❒ Ich will von den Tarifen für Mitglieder profitieren und werde Mitglied. Datum: Unterschrift: Einsenden oder faxen an SVLT, Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken, Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01, E-Mail: zs@agrartechnik.ch, www.fahrkurse.ch 9 2014  Schweizer Landtechnik

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CZV-Kursangebote

SVLT ASETA

Obligatorische Weiterbildung für Lkw-Fahrer Ladung sicher und korrekt transportieren 1 Tag, Fr. 295.– (Nichtmitglieder Fr. 320.–)

Die Teilnehmenden erarbeiten Grundlagen für das korrekte Beladen und das Sichern ausgewählter Güter. Riniken AG Mi., 18.2.2015

Landquart GR Do., 12.3.2015

CZV – Runde zwei Seit dem 1. September muss jeder, der mit schweren Motorwagen Güter transportiert, im Besitz eines gültigen Fähigkeitsausweises sein. Der Ausweis hat eine Gültigkeit von fünf Jahren, in welchen wiederum die obligatorische Weiterbildung erfüllt werden muss. Praktisch bedeutet dies, dass, wer jetzt einen gültigen Fähigkeitsausweis für den Gütertransport hat, bis am 1. September 2019 Lastwagen fahren darf. Ist bis zu diesem Datum das Weiterbildungssoll von 35 Stunden erfüllt, kann der Ausweis bis 2024 verlängert werden. Neu im Angebot sind die Kurse «Kleinbus D1», «Brandschutz  / Verkehrsregeln» und «Alles im Griff». Letzterer Kurs behandelt Themen aus dem Strassenverkehrsrecht, über welche ein Chauffeur für das korrekte Verhalten im Strassenverkehr Bescheid wissen muss.

AED / BLS, Erste Hilfe 1 Tag, Fr. 295.– (Nichtmitglieder Fr. 320.–)

Kursanmeldung CZV 2014 Kurs ankreuzen: ❒ Zeitmanagement auf der Strasse, ❒ Ladung sicher und korrekt transportieren, ❒ Alles im Griff, ❒ AED / BLS, Erste Hilfe, ❒ Brandschutz, ❒ Fahren mit Kleinbus Kursort:

Kursdatum:

Die Teilnehmenden lernen das korrekte Verhalten am Unfallort. Sie vertiefen die Fähigkeit, die Lebensrettenden Sofortmassnahmen (BLS) rasch und zweckmässig anzuwenden. Sie lernen die Funktionen und den Einsatz des Wiederbelebungsgerätes «Automatisierter Externer Defibrillator» («AED») kennen. Momentan keine Ausschreibung

Name: Vorname: Strasse: Nr.: PLZ: Ort: Telefon: Natel: E-Mail: SVLT-Mitgliedsnr.: Geburtsdatum: Rechnungsadresse: (bitte unbedingt ausfüllen, falls Rechnungsempfänger und Kursteilnehmer nicht identisch sind) Name: Vorname Strasse: Nr.: PLZ: Ort:

❒ Ich will von den Tarifen für Mitglieder profitieren und werde Mitglied. Nummer des Führerausweises (Feld 5 auf dem FAK):

Ich habe von den Teilnahmebedingungen Kenntnis genommen. Datum: Unterschrift: Einsenden oder faxen an SVLT, Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken, Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01, 2014  Schweizer Landtechnik www.fahrkurse.ch 50E-Mail:12zs@agrartechnik.ch,

Weitere Informationen und Teilnahmebedingungen:

www.fahrkurse.ch


Sektionen | SVLT

Sicher Fahren, alles im Griff (SFA)

Generalversammlungen

1 Tag, Fr. 285.– (Nichtmitglieder Fr. 310.–)

Die Kursteilnehmenden kennen die Vorschriften des Strassenverkehrsgesetzes (SVG). Sie sind in der Lage, die Signale sowie die Verkehrsregeln (VRV) zu interpretieren und in der Praxis korrekt anzuwenden. Sie erkennen technische Mängel, können ihre Fahrzeuge den äusseren Bedingungen anpassen und kleine Störungen selbst beheben.

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Landquart GR Mo., 2.3.2015

NW Mittwoch, 18. Februar 2015, 20 Uhr, Rest. Sternen, Ennetbürgen

Anschliessend Referat über die Entwicklung und Produktion einer Nidwaldner Landtechnikneuheit.

Wülflingen ZH Fr., 27.2.2015

OW Mittwoch, 25. Februar 2015, 20 Uhr, Rest. Bahnhof, Sachseln

Anschliessend Videofilm «Zuckerrohr ernten in Brasilien».

Brandschutz / Verkehrsregeln

1 Tag, Fr. 285.– (Nichtmitglieder Fr. 310.–)

Die Teilnehmenden erarbeiten in Theorie und Praxis die Grundlagen für das korrekte, sichere und unfallfreie Fahren im Strassenverkehr. Der Berufsfahrer als Vorbild! Richtiges Verhalten im Strassentunnel! Korrektes Verhalten bei Verkehrsunfällen und Fahrzeugbränden! Riniken AG Mi., 25.3.2015

Zollikofen BE Fr., 27.3.2015

D1 – Fahren mit Klein- und Schulbus, Taxi

1 Tag, Fr. 285.– (Nichtmitglieder Fr. 310.–)

Die Fahrer können die für den Betrieb eines Fahrzeuges der Kategorie D1 geltenden gesetzlichen Grundlagen der VRV, der VZ, des AZG, der ARV und der CZV erklären und sind in der Lage, diese in der Praxis umzusetzen. Sie beschreiben, wie sie die Fahrgäste beim Ein- und Aussteigen sowie während der Fahrt optimal betreuen. Riniken AG

Hohenrain LU

Di., 10.3.2015

Mi., 4.3.2015

Die Preise verstehen sich inklusive Verpflegung, Kursunterlagen und Bescheinigung. Änderungen vorbehalten.

SZ Dienstag, 3. März 2015, 20 Uhr, Rest. Feld, Feusisberg

Lohnunternehmer Schweiz Freitag, 6. März 2015, 20 Uhr, Agrar Landtechnik AG, Balterswil

Am Nachmittag stehen Betriebsbesichtigungen und ein Programm für die Partnerinnen auf dem Programm.

BS, BL Dienstag, 10. März 2015, 20 Uhr, Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain, Sissach

Anschliessend Referat «Gentechnik auf dem Acker: Chancen, Risiken und mögliche Einsatzgebiete für die Schweiz» des Biologen Jan Lucht, scienceindustries, Wirtschaftsverband Chemie Pharma Biotech.

2 2015  Schweizer Landtechnik

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SVLT | Sektionen

AG «Schaffe met Ross» – Liebegger Kursangebot für Pferdeliebhaber 20. bis 24. April 2015 Das Landwirtschaftliche Zentrum Liebegg und die IG Arbeitspferde bieten gemeinsam einen Kurs für Pferdeliebhaber an. Vom 20. bis 24. April 2015 können während eines Wochenkurses Holzrücken, Transporte, Futter- und Ackerbauarbeiten mit dem Pferd und Zubehör praktisch erlernt werden. An den Abenden gibts Theorie zur Fütterung von Arbeitspferden, einen Stallbesuch und gemütliches Beisammensein. Anmeldeschluss: 28. Februar 2015. Weitere Informationen bei Ernst Rytz, Präsident IG Arbeitspferde, unter 079 522 34 84, me.rytz@ teleport.ch, oder bei Andreas Estermann, Landw. Zentrum Liebegg, 062 855 86 80, andreas.estermann@ag.ch.

Traktorfahren für Frauen Donnerstag, 9. April, oder Freitag, 10. April 2015, von 9 – 16 Uhr Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, Gränichen Dieser Kurs richtet sich an Frauen, welche ihre praktischen Traktorkenntnisse verbessern wollen. PW- oder Traktorfahrausweis wird verlangt, keine weiteren Vorkenntnisse notwendig. Kursleitung: Hansjörg Furter, Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg Kosten Fr. 110.–, inkl. Kursunterlagen und Mittagessen, wenn Ehemann, Partner oder Freund Mitglied beim AVLT, Aargauischer Verband für Landtechnik ist, Fr. 130.– für Nichtmitglieder des AVLT. Anmeldung bis 26. März 2015 an LZ Liebegg, 5722 Gränichen, Kurssekretariat, Marianna Kühn, 062 855 86 15, kurse@liebegg.ch

FR Führerausweis Kategorie G 7., 8. oder 9. April 2015 Der Freiburgische Verband für Landtechnik (FVLT) organisiert Kurse in Zusammenarbeit mit Instruktoren der Kantonspolizei und des Landwirtschaftlichen Instituts Grangeneuve, welche auf die Theorieprüfung für den Führerausweis Kategorie G (landwirtschaftliche Motorfahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 30 km / h.) vorbereiten, der ebenfalls zum Führen eines Motorfahrrades berechtigt. Der Kurs dauert einen Tag und findet entweder am 7., 8. oder 9. April 2015 statt. Teilnahmeberechtigt sind alle Jugendlichen, die vor dem 1. März 2002 geboren sind. Anmeldekarten sind in allen Sekretariaten der Orientierungsschulen des Kantons oder beim FVLT, laurent.guisolan@fr.ch, 026 305 55 58, erhältlich. Anmeldungen sind bis 1. März 2015 möglich.

TG Polenreise vom 6. bis 14. Juni Zu entdecken sind faszinierende Landschaften und mit der Landtechnik einige unbeschwerte Tage mit vielen Höhepunkten zu geniessen. Reisestationen sind: Warschau, Grojec, Chwalowice, Kazimierza-Wielka, Michalow, Krakau, Wadovice, Tychy, Stoza, Nowy-Sacz, Lacko-Zakopane,

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Schweizer Landtechnik  2 2015

Tatra, Bakowina, Tarzanska,. Der Flug ist um 12.05 ab Zürich mit Swiss, 2-Stunden-Flug, Hotelbezug, anschliessend Stadtrundfahrt, der Retourflug um 19.35 ab Krakau. Reisebegleitung Fredy Moser / Anna Rüsi-Kliezka. Preis pro Person im Doppelzimmer Fr. 1980.– (Einzelzimmerzuschlag Fr. 300.–). ­Anmeldung bis Samstag, 14.  Februar, bei der Geschäftsstelle VTL / Land­ technik, Markus Koller, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen, 071 966 ­22 43, info@tvlt.ch.

Pflanzenschutzgeräteprüfung Obstbau 23 März bis 2. April 2015 in Lanzenneunforn und Lommis Die Sprühgeräte müssen technisch in einwandfreiem Zustand zur Kontrolle erscheinen. Vorgeschrieben ist ein Frischwassertank von 10 % des Fassvolumens. Anmeldungen bis spätestens 7.  März 2015 an: VTL Landtechnik, Geschäftsstelle, Markus Koller, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen, 071 966 22 43, info@tvlt.ch

Pflanzenschutzgeräteprüfung Feldbau 23. März bis 2. April 2015 in Lanzenneunforn und Lommis Das Volumen des Spülwassertanks muss 10 % des Nenninhalts des Brühetanks aufweisen und muss fest montiert sein. Der VTL Landtechnik führt die Prüfung an folgenden Orten durch: Opfershofen (8. 4.), Hüttwilen (14. 4.), Frauenfeld (17. 4.), Hörhausen (23. 4.), Märwil (28. 4.), Engishofen (20. 5.), Bischofszell (30. 5.), Arenenberg (23. 6.). Alle Geräte, welche 2011 letztmals geprüft wurden und 2015 weiter im Einsatz stehen, müssen geprüft werden. Auch Geräte von Biobetrieben müssen geprüft sein. Anmeldungen bis spätestens 14. März 2015 an: VTL Landtechnik, Geschäftsstelle, Markus Koller, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen, 071 966 22 43, info@tvlt.ch

LU

Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils mittwochnachmittags statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet für Mitglieder Fr. 70.–, für Nichtmitglieder Fr. 90.–. Nächste vorgesehene Termine: 4. März 2015 in Willisau, 13.15 – 17.30 Uhr 25. März 2015 Hochdorf, 13.15 – 17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für Fr. 29.– Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils samstags in Büron und Sursee statt. Für Mitglieder Fr. 280.–, für Nichtmitglieder Fr. 300.–. Nächste vorgesehene Termine: 21. + 28. Februar 2015, 13.00 – 17.00 Uhr 7. + 14. März 2015, 13.00 – 17.00 Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Willisau, Schüpfheim und Hochdorf. Für Mitglieder Fr. 220.–, für Nichtmitglieder Fr. 240.–. Nächste Termine: 23. / 24. / 25. + 26. Januar 2015 in Willisau, 19.00 – 21.00 Uhr 9. / 10. / 16. + 17. März 2015 in Sursee, 19.00 – 21.00 Uhr Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als im Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lektionen) Lastwagenprüfung: Der Lastwagentheoriekurs dauert 32 Lektionen, während vier Wochen, jeweils einen Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg jede Woche möglich. Der nächste Kurs beginnt ab 25. Februar 2015, jeweils in Luzern. Infos und Anmeldung: Änderungen (z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit) bleiben vorbehalten: LVLT Fahrschule, Sennweidstrasse, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch, www.lvlt.ch.


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Sektionen | SVLT

SG, AI, AR, GL Letzte Kreisversammlung 2015 6. März 2015, 20 Uhr, Restaurant Adler, Schwanden Die letzte Kreisversammlung 2014 /15 findet am 6. März 2015, 20 Uhr, im Restaurant Adler in Schwanden statt. Das Thema lautet: Strom sparen – Kosten reduzieren – Wohin fliesst der Strom im Landwirtschaftsbetrieb? Referent: Felix Düring

Theoriekurse Kategorie G Im Theoriekurs Kat. F / G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km / h. Teilnahmebedingungen: • Mindestalter 14 Jahre (der Kurs kann je nach Kanton 1 – 2 Monate vor Vollendung des 14. Altersjahres besucht werden, in der Sektion GR bereits ab dem 13. Geburtstag) • Verstehen der Thematik

VLT-Staplerkurse 2015 Der Staplerkurs I für Deichselstapler und Gegengewichtsstapler dauert 2 Tage und kostet 520 Franken (plus 1 Tag CZV-Eintrag Fr. 30.–). Der Staplerkurs II für Deichselstapler, Gegengewichtsstapler und Teleskopstapler dauert 2,5 Tage und kostet 790 Franken (plus 1 Tag CZV-Eintrag Fr. 30.–). Theorietage sind am Freitag, 27. März, oder Samstag, 28. März 2015. Die Praxistage sind am 5. 3. / 6. 3. / 7. 3. / 2. 4. / 3. 4. oder 4. 4. 2015. Anmeldung bei der Geschäftsstelle 081 783 11 84, info@vlt-sg.ch

Obligatorischer Praxiskurs mit Hund Die neue Tierschutzverordnung des Bundes fordert von einem Hundehalter, welcher sich nach dem 1. September 2008 einen Hund angeschafft hat, die Vorlegung eines Sachkundenachweises. Alle Neubesitzer eines Hundes benötigen den Praxiskurs. Er muss innerhalb eines Jahres nach Erwerb des Hundes gemacht werden. Kursdauer: 4 Übungseinheiten von je ca. 1½ Stunden. Inhalt: Die Begegnung von Hund zu Hund / Mensch zu Hund / der Hund in Alltagssituationen. Kosten: Fr. 120.– , Nichtmitglieder 140.– Die nächsten Kurse: Region Werdenberg Montag, 9. / 16. /23. Februar / 2. März 2015, jeweils von 13.00 – 14.30 Uhr Region Altstätten Montag, 9. / 16. / 23. / 30. März 2015, jeweils von 13.00 – 14.30 Uhr Region Bilten / Benken Donnerstag, 5. / 12. / 19. / 26. März 2015, jeweils von 13.00 – 14.30 Uhr Region mittleres Toggenburg Dienstag, 3. / 10. / 17. / 24. März 2015, jeweils von 19.30 – 21.00 Uhr Region Niederbüren Donnerstag, 5. / 12. / 19. / 26. Februar 2015, jeweils von 14.00 – 15.30 Uhr Region Mörschwil Donnerstag, 5. / 12. / 19. / 26. März 2015, Donnerstag, 5. / 12. / 19. / 26. November 2015 jeweils von 14.00 – 15.00 Uhr Anmeldungen an Eliane Müller-Schönenberger, VLT-SG, Riethof 1, 9478 Azmoos, 081 783 11 84, info@vlt-sg.ch

Siehe auch www.fahrkurse.ch

Sektion

Datum

Kontakt

27. Mrz. + 2. Apr. 20. Mai + 27. Mai

Yvonne Vögeli, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch

AG Riniken Frick BE Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, bvlt@bluewin.ch BL,BS Sissach

25. Mrz. + 18. Apr. 21. Okt. + 7. Nov.

Susi Banga, 061 411 22 88, Gruthweg 103, 4142 Münchenstein, s.banga@bluewin.ch

Im April (Anmeldung bis 1. Mrz.)

AFETA, 026 305 55 00 laurent.guisolan@fr.ch

4. + 18. Mrz.

Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch

FR

GR Landquart

1. + 15. Apr. Ilanz

28. Mrz. + 8. Apr.

Thusis

11. + 22. Apr.

SG, AI, AR, GL 14. Mrz.

Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch

Büren

18. Mrz.

Beat Ochsenbein, 032 614 44 57,

Wallierhof Riedholz

25. Mrz.

ochsebeis@bluewin.ch

Ibach

1. Apr. + 8. Apr.

Wangen

18. Mrz. + 25. Mrz.

Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz & Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnerbeef.ch

Einsiedeln

15. Apr. + 22. Apr.

Schwanden

SO

SZ, UR

SO Zweitägiger Staplerkurs Dienstag / Mittwoch, 7. / 8. April, in Läufelfingen Der Staplerkurs auf Frontstapler, Schubmaststapler und Deichselstapler ist für Staplerfahrer mit Fahrpraxis und CZV- und SUVA-anerkannt (ein Tag wird schriftlich bestätigt). Kursleiter ist Sutter SKT Kurse GmbH (Staplerinstruktor nach SUVA-anerkannten SGL-Richtlinien und Sicherheitsfachmann). Die Kurskosten betragen 630 Franken, für SVLT-Mitglieder 590 Franken (alles inbegriffen. Anmeldung bis 2. März an VLT Solothurn, Beat Ochsenbein, Oberdorfstr. 26, 4554 Etzikon, 076 302 77 42, ochsebeis@bluewin.ch

TG Märwil

7. Mrz. + 18. Mrz.

Alterswilen

14. Mrz. + 25. Mrz.

Neukirch-Egnach

25. Apr. + 6. Mai

Müllheim

2. Mai + 13. Mai

VTL / Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstr. 9, 9542 Münchwilen

ZH Strickhof, Lindau

21. Febr. 13. Jun. 12. Sept.

SVLT ZH, Eschikon, 058 105 98 51, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt.zh.ch

2 2015  Schweizer Landtechnik

53


SVLT

Impressum

77. Jahrgang SVLT ASETA

Der Schweizerische Verband für Landtechnik ist die Dachorganisation von 23 kantonalen Sektionen. Er vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber der Öffentlichkeit und den Behörden, bietet Ausund Weiterbildung an und berät seine Mitglieder in neuen Verfahrenstechniken. Im Bereich Weiterbildung und Beratung suchen wir einen

Mitarbeiter im Technischen Dienst Ihre Hauptaufgaben • Qualifizierte Beratung der Mitglieder des SVLT in Fragen der Landtechnik und des landwirtschaftlichen Strassenverkehrs • Organisation von Fahrerkursen (Traktoren, Lastwagen, Stapler) • Organisation von Werkstattkursen • Betreuung der Sektionen und Fachgremien • Mitarbeit in der Interessenvertretung Sicherheit, Strassenverkehr, Betriebswirtschaft Ihr Profil • Sie haben eine landwirtschaftliche oder technische Ausbildung, idealerweise mit einer Weiterbildung (TS / FH) oder einige Jahre Berufserfahrung in der Landtechnik-Branche oder in der landwirtschaftlichen Beratung. • Sie beherrschen die deutsche Sprache in Wort und Schrift und verfügen über gute Französischkenntnisse. Anstellung Wir bieten Ihnen eine Aufgabe mit hoher Eigenverantwortung, ein innovatives Arbeitsumfeld und zeitgemässe Anstellungsbedingungen. Interessiert? Dann senden Sie uns bitte Ihre Bewerbungsunterlagen per Post oder per E-Mail an SVLT, Aldo Rui, Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken, aldo.rui@agrartechnik.ch. Wir freuen uns darauf, Sie kennen zu lernen. Für ergänzende Auskünfte steht Ihnen Herr Aldo Rui (Tel. 056 462 32 20) gerne zur Verfügung.

Inserentenverzeichnis Aebi Suisse AG, 3236 Gampelen AgriMesse Thun, 8594 Güttingen Agripromo, 3302 Moosseedorf AGRISANO Krankenkasse, 5200 Brugg AG Baertschi Perma Agrartecnic AG, 6152 Hüswil Baumgartner AG, 8108 Dällikon Blaser Swisslube AG, 3415 Hasle-Rüegsau Bucher AG Langenthal, 4901 Langenthal Chappuis AG, 6130 Willisau Dirim AG, 9213 Hauptwil Grunderco SA, 1242 Satigny

21 2 54 41 63 2 12 64 63 63 16

Gujer Landmaschinen AG, 8308 Mesikon 21, 63 Hans Meier AG, 6246 Altishofen 63 Jungheinrich AG, 5042 Hirschthal 44 Kurmann Technik AG, 6017 Ruswil 12 Landfreund AG, 3052 Zollikofen 44 Micarna SA, 1784 Courtepin 21 Ott Landmaschinen A, 3052 Zollikofen 16 PMA SA, 67610 La Wantzenau 16 Serco Landtechnik AG, 4538 Oberbipp 4 Snopex SA, 6828 Balerna 12, 16 STIHL Vertriebs AG, 8617 Mönchaltorf 44 Wälchli Maschinenfabrik AG, 4805 Brittnau 2

SVLT-Kleidersortiment und -Plakette Aus Platzgründen müssen wir auf den Abdruck des Bestellformulars / Berufsbekleidung verzichten. Sie können ihre Bestellung zum SVLT-Kleidersortiment auch über www.agrartechnik.ch/shop tätigen.

54

Schweizer Landtechnik  2 2015

Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik Max Binder, Präsident Aldo Rui, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 50 Ueli Zweifel: ulrich.zweifel@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Postfach, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch Inserate / Anzeigen Agripub Anzeigenservice, Seelandweg 7, CH-3013 Bern Alexandra Fuhrer, Tel. 031 330 95 01 Fax 031 330 95 30 landtechnik@agripub.ch Anzeigenverkauf Daniel Sempach, Tel. 034 415 10 41 daniel.sempach@agripub.ch Ulrich Rufer, Tel. 031 330 95 07 ulrich.rufer@agripub.ch Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2014. Kombinationsrabatt: 25% bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition Stämpfli AG Wölflistrasse 1 3001 Bern Erscheinungsweise 11-mal jährlich Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis. Ausland: auf Anfrage

Markt •  Übersicht zu Silo-Stretch-Folien •  Optimierung und Automatisierung der Rinderfütterung Plattform Landwirtschaftsreifen: Technik vom Feinsten (Bericht Michelin [F]) Sicherheit Unfallverhütung im Umgang mit Feinschneidern und Bläsern.

Nr. 3 / 2015 erscheint am 12. März 2015. Anzeigenschluss 20. Februar 2015


Technik Agroscope Transfer | Nr. 38 / 2014

Richtlinien für Heubelüftungsanlagen Eine fachgerechte Planung sichert den Erfolg und spart Kosten

November 2014

Christian Aschauer, Universität für Bodenkultur Wien (A) Susanne Jakschitz-Wild, Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft, Freising (D) Matthias Kittl, Landwirtschaftskammer Salzburg (A) Karl Neuhofer, ARGE Heumilch, Strasswalchen (A) Franz Nydegger, Agroscope, Ettenhausen (CH) Johannes Ostertag, Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft, Freising (D) Alfred Pöllinger, Lehr- und Forschungszentrum RaumbergGumpenstein, Irdning (A) Reinhard Resch, Lehr- und Forschungszentrum RaumbergGumpenstein, Irdning (A) Stefan Thurner, Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft, Freising (D) Gotthard Wirleitner, Seekirchen (A)

Foto: Franz Nydegger, Agroscope

Autoren

Heubelüftungsanlage mit Fotovoltaikpanels: Die elektrische und thermische Nutzung der Sonnenenergie erlaubt eine klimaschonende Heutrocknung. Heubelüftungsanlagen verringern Bröckelund Atmungsverluste, schränken die Tätigkeit von Pilzen und Bakterien erheblich ein und reduzieren das Wetterrisiko gegenüber der Bodentrocknung wesentlich. Einfache Kaltbelüftungsanlagen können aber bei ungünstigem Wetter den für eine sichere Lagerung erforderlichen Trockenmassegehalt von 87–88 % nicht innerhalb nützlicher Frist erreichen. Für eine effizientere Trocknung wird daher vermehrt erwärmte und/oder entfeuchtete Luft eingesetzt. Je nach Zusammensetzung des Pflanzenbestandes und bei einem Erntezeitpunkt im Stadium des Ähren-/Rispenschiebens der Leitgräser (z. B. Knaulgras) können damit Energiekonzentrationen im Bereich von 6 MJ Nettoenergie Laktation (NEL) pro Kilogramm Trockensubstanz

erreicht werden. Heu behält daher als hochwertiges Grundfutter seine Bedeutung, auch weil es nahezu keine sporenbildenden Bakterien enthält. Dies ist besonders für die Hartkäseerzeugung entscheidend. Der Energieaufwand zur Heutrocknung kann mithilfe der Solarenergie und der Wärmepumpentechnik gegenüber einer Trocknung mit fossilen Energieträgern wesentlich eingeschränkt werden. Eine CO2-neutrale Luftanwärmung mit Holzhackgut oder Stückholz ist für manche Betriebe eine Alternative, ebenso die Nutzung von Abwärme. Interessant ist die Kombination von Fotovoltaik mit thermischen Luftkollektoren. Eine gute Planung und Bedienung der Trocknungsanlage ist entscheidend für den Erfolg.

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n Agroscope Transfer Nr. 38 Bau Dimensionierung von Boxenanlagen Heubelüftungsanlagen bestehen aus mindestens einer rechteckigen Heubox mit dichtem Boden und Seitenwänden (Abb. 1). In dieser Box befindet sich ein flächig aufgebauter Rost, der das Heu trägt. Die entsprechenden Masse finden sich in Abbildung 3. Ein Ventilator bläst die Trocknungsluft unter den Rost, die Luft strömt durch das Heu, nimmt dabei Wasser auf und entweicht durch die Abluftöffnungen nach draussen. Die Boxenfläche ist mit dem Futterbedarf und der Erntefläche abzustimmen. Nach einer groben Faustregel sollten je Grossvieheinheit 6–10 m2 oder je ha pro Trocknungscharge rund 14–24 m2 belüftete Fläche zur Verfügung stehen. Boxenböden und Wände aus Beton sollten isoliert werden (z. B. mit Spanplatten). Um eine erste Mindestbeschickungshöhe von 1–1,5 m zu erreichen, sollten Belüftungsboxen auch nicht zu gross dimensioniert werden. Boxenflächen von über 250–300 m2 Grösse sollten unterteilt werden, eine Ausnahme sind Grossanlagen mit mehreren grossen Stöcken. Optimal sind rechteckige Formen mit einem Verhältnis von Breite zu Länge von max. 1 zu 1,5. Verschiedene Einblasarten an den Seiten oder in den Ecken sind möglich (Abb. 2).

Höhenmarken an der Boxenwand zeigen das Erntevolumen an, und es lassen sich auch ungleiche Beschickungshöhen besser von der Kranbühne aus erkennen.

Abb. 2: Anordnung des Einblaskanals, oben eckseitig, jedoch mit unterschiedlicher Rostträgeranordnung, unten mittig bzw. mit seitlichem Einblaskanal.

Abb. 1: Luftführung (Pfeile) in einer Heubelüftungsanlage mit im Dach integriertem Sonnenkollektor. Die Trocknungsgeschwindigkeit hängt bei gleicher Temperatur stark vom Luftdurchsatz (Luftvolumenstrom) ab. Bei sehr starker Durchlüftung können feine Pflanzenkapillaren nicht ausreichend schnell Wasser nachführen. Das ist besonders bei grobstängeligem Belüftungsheu möglich. Zudem steigt der Druck mit der Luftgeschwindigkeit überproportional an, und es bilden sich leicht «Kamine», durch welche die Trocknungsluft ungenutzt abströmt. Ein Luftvolumenstrom von rund 0,11 m3 je Quadratmeter Fläche und Sekunde bei einem Spielraum von 0,07–0,14 m3/m2 und Sekunde (ca. 240–500 m3/m2 und Stunde) gilt als Stand der Technik (Baumgartner 1991). Der Richtwert des Volumenstromes soll zumindest bei halber Heustockhöhe erreicht werden. Bei voller Stockhöhe nimmt man eine Verringerung des Luftdurchsatzes auf 0,07 m3/s und m2 in Kauf. Auch im Entfeuchter-Umluftbetrieb ist ein Luftdurchsatz unterhalb von 0,11 m3/s und m2 sinnvoll. Durchgehende 56

Schweizer Landtechnik  2 2015

Abb. 3: Daten zum Boxen- und Rostbau. Je stärker die Boxenfläche von einem quadratischen Querschnitt abweicht, desto wichtiger ist eine ausreichende Rosthöhe. Empfehlenswert ist eine lichte Rosthöhe ab 50 cm. Durch eine gezielte Anordnung der Rostträger lassen sich tote Ecken ausgleichen. Zum Druckausgleich sollen die Rostträger grundsätzlich eher quer zur Einströmrichtung stehen (Abb. 3). Im oberen Bereich des Einströmkanals kann durch die Abdeckung mit Baustahlgitter oder


Agroscope Transfer Nr. 38 n wesentlichen Einfluss auf den Druck hat der auf die Fläche bezogene Luftdurchsatz (Abb. 6). Der maximale Druck des Ventilators sollte eine Reserve von mindestens 200 Pa bieten. Insgesamt ergibt das typischerweise bei der Boxentrocknung einen maximalen Druck von 800–1200 Pa. Der Volumenstrom verändert sich 1400 1300 1200

Stockhöhe

1100

erforderlicher Druck (Pa)

durch Bremsleisten der statische Druck erhöht werden. Die Boxenwand wird meist mit feuchtebeständigen OSB- oder MDF-Verlegeplatten von etwa 18 mm Stärke verkleidet. Zur Verstrebung eignen sich Kanthölzer, typisch mit einem Querschnitt von 16 cm x 14 cm. Die Verstrebung kann vertikal oder horizontal erfolgen. Empfehlenswert ist eine vertikale Verstrebung in Verbindung mit einem BreitflanschStahlträger an der Oberseite (Abb. 4). Dabei können die oberen Enden der vertikalen Kanthölzer zwischen die Flanschflächen eingeschoben werden. Im First und/oder im Giebel sind Abluftöffnungen notwendig (Abb. 5).

6m

1000

5m

900 800 700

4m

600 500 400

3m

300 200

2m

100

1m

0 0.03

0.04

0.05

0.06

0.07

0.08

0.09

0.1

0.11

0.12

0.13

0.14

0.15

0.16

spezifischer Volumenstrom (m³/s je m² Boxenfläche)

Abb. 6: Statischer Druck bei Wiesenheu in Boxen.

Abb. 4: Ausführung einer Boxenwand. Die Auswahl des Ventilators Der Ventilator soll den notwendigen Luftdurchsatz beim Gegendruck des Trockengutes und eventueller weiterer Strömungswiderstände sicherstellen. Bei fixer Antriebs-

1400

80

1200

70 60

1000

50 800 40 600 30 400

20

200

0

10

4

6

8

10

12

14

16

18

20

22

0

Abb. 5: Gebäudeentlüftung (links), Verkleidung mit nach unten fliehenden Bauelementen (rechts). drehzahl stellt sich je nach Widerstand automatisch ein bestimmter Druck und ein entsprechender Luftvolumenstrom ein. Sinkt der Strömungswiderstand, so steigt der Luftdurchsatz und umgekehrt. Jeder Ventilator weist einen spezifischen optimalen Betriebspunkt mit bestem Wirkungsgrad auf. Die Antriebsleistung kann bei einem hohen Druck wider Erwarten geringer sein als frei aus­ blasend ohne Gegendruck. Im Mittel ist je m Stockhöhe bei einem spezifischen Volumenstrom von 0,11 m3/s und m2 mit einem statischen Druck von 100–240 Pa zu rechnen. Dazu kommt eventuell der Druckverlust durch einen Sonnenkollektor (ca. 75–120 Pa), einen Entfeuchter (ca. 70–100 Pa) oder Wärmetauscher (ca. 50–80 Pa). Einen hohen Gegendruck erzeugt Kleeheu vom ersten Schnitt, besonders bei kurzer Schnittlänge und hoher Feuchtigkeit. Grobstängeliges Belüftungsheu wie etwa Luzerne baut dagegen wenig Gegendruck auf. Einen

Abb. 7: Druck-Volumen-Diagramm mit den Kennlinien für Anlagedruck, Leistungsaufnahme und Wirkungsgrad. dabei proportional zur Drehzahl, der Druck hingegen mit dem Quadrat und die Antriebsleistung mit der dritten Potenz der Drehzahländerung. Die Ventilatoreigenschaften werden am besten durch das Druck-Volumen-Diagramm dargestellt (Abb. 7). Tab. 1: Motordrehzahlen bei unterschiedlicher Frequenz. MotorAusführung

typische Drehzahl in U/min bei Direkt­antrieb 40 Hertz

50 Hertz

60 Hertz

4-polig

1180

1480

1770

6-polig

780

970

1160

8-polig

580

720

865

2 2015  Schweizer Landtechnik

57


n Agroscope Transfer Nr. 38 Tab. 2: Elektrischer Anschlusswert. Sicherung

möglicher Anschlusswert

25 A

14,4 kW

32 A

18,4 kW

50 A

28,7 kW

63 A

36,2 kW

80 A

43,9 kW

Werte gültig für Leistungsfaktor cos φ = 0,83

Dieses enthält die Kurven für den Anlagedruck, die Leistungsaufnahme und den Wirkungsgrad des Ventilators (inkl. Motor). Mit zunehmender Heustockhöhe und je nach Bedingungen verschiebt sich der Betriebspunkt auf der Druck-Kennlinie von rechts nach links. Der Betriebspunkt liegt dort, wo sich ein dem Ventilatordruck entsprechender Gegendruck einstellt. Im Diagramm ist das der Schnittpunkt der Anlagedrucklinie mit der Widerstandslinie (Abb. 7). Bei Verwendung von Frequenzwandlern werden Druck-Kennlinien für verschiedene Drehzahlen eingetragen, in Abhängigkeit von Polzahl und Drehzahl (Tab. 1). In der Praxis wird daher die Netzfrequenz von 50 Hertz eher nur im Bereich von 40–60 Hertz verändert. Mit Rücksicht auf mögliche Temperaturen der Trocknungsluft sollten Antriebsmotoren eine hohe Temperaturbeständigkeit haben. Diese wird am Typenschild als PTC-Wert (z. B. 150 °C) angegeben. Als Richtwert kann bei Boxentrocknung mit einer Motorleistung von 0,11 kW je m2 Boxenfläche gerechnet werden. Oft wird die Leistung von Ventilatoren und anderen Elektrogeräten durch die Hausanschluss-Sicherung begrenzt (Tab. 2).

Erhöhung der Trocknungsleistung Sonnenkollektoren (Dachabsaugung) Die Nutzung der Sonnenwärme sollte bei keiner Planung übersehen werden (Nydegger 1991). Meist bietet sich bei Gebäuden eine Dachabsaugung unterhalb der vorhandenen Dacheindeckung sowohl im Sparrendach (Abb. 8 und 9) als auch im Pfettendach (Abb. 10) an. Mit dunklen Dächern (Faserzement, Profilblech und Fotovoltaik-Panels) lassen sich Wirkungsgrade bis zu rund 50 % erreichen, bei Ziegeldächern bis zu 37 %. Je m2 Dachfläche kann man ungefähr mit 250–300 W nutzbarer Wärmeleistung rechnen.

Abb. 9: Sonnenkollektor (Dachabsaugung) bei Sparrendach mit traufenseitigem Sammelkanal. Empfehlenswert ist eine Dachkollektorfläche ab einer ­Grösse der doppelten bis dreifachen belüfteten Fläche. Ein Luftvolumenstrom von 100–200 m3/h je m2 Dachfläche hat

Abb. 10: Dachabsaugung für Pfettendach mit mittigem ­Sammelkanal in der Breite eines Binderfeldes. sich bewährt. Sehr lange Kollektorflächen (im Verhältnis zur Saugbreite) sind zu vermeiden. Auch bei vorhandenem Unterzug (Blinddach) ist eine Dachabsaugung möglich. Dazu muss bei innen liegendem Sammelkanal ein Streifen des Unterdaches über dem Sammelkanal entfernt werden, eventuell ist eine grössere Höhe der Lattung oder Konterlattung (je nach Art der Luftführung) über dem Unterdach erforderlich. Bei unterschiedlich langen Kollektorkanälen können unterschiedliche Kollektorkanalhöhen sinnvoll sein (Abb. 11). Für die optimale Berechnung der Kanalhöhe ist die Software ART-Soko (Nydegger 2010) geeignet. Eine Dachneigung von 20 Grad ist wegen des hohen Sonnenstandes während der Sommermonate ideal. Abweichungen von der idealen Südausrichtung verringern die Wärmeleistung im Sommer bei flacher Dachneigung nur wenig. Damit sind sogar flache nordseitige Dachhälften sinnvoll nutzbar (Abb. 12).

Abb. 11: Einbau des Unterdaches, optimale Kanalhöhe kleiner als Balkenhöhe (links), Kanalhöhe = Balkenhöhe (rechts). Abb. 8: Sonnenkollektor (Dachabsaugung) bei Sparrendach mit oben liegendem Sammelkanal. Voraussetzung für eine Dachabsaugung ist ein dichtes Unterdach (Luftleitplatte). Die Luftgeschwindigkeit soll im Bereich von 3–6,5 m/s liegen. 58

Schweizer Landtechnik  2 2015

In Sammelkanälen soll die Luftgeschwindigkeit unter 4 m/s gehalten werden. Insgesamt soll der erforderliche Saugdruck 100–150 Pa nicht übersteigen. Eine besonders interessante Lösung ist die Kombination von Fotovoltaik mit einer Dachwärmenutzung (Abb. 13–15).


Agroscope Transfer Nr. 38 n DachNeigung

15˚

dauer wesentlich verkürzen. Gelegentlich kann auch eine im Sommer stillgelegte Gebäudeheizung über einen Wärmetauscher genutzt werden. Die erforderliche Heizleistung wird aber oft unterschätzt.

20˚ 25˚

300

30˚

40˚ 45˚ 90˚

Südabweichung (45 = SO, SW, 90 = O, W, 180 = N) [Grad]

Abb. 12: Ausrichtungsfaktoren gegenüber Südrichtung für die Sommermonate. Dabei bewirkt eine Kühlung der Solarmodule um je 1 °C einen nahezu 0,5 % besseren elektrischen Wirkungsgrad. Die Wärmeleistung unterhalb der Module ist mit jener

Erforderliche Heizleistung [kW]

35˚

15°C

250

200 10°C 150 7°C

100

5°C Anwärmung!

50

0 0

5

10

15

20

25

Ventilator-Volumenstrom[m3/s]

Abb. 16: Erforderliche Heizleistung bei Schlechtwettereinsatz.

Abb. 13: Dachabsaugung kombiniert mit Fotovoltaik. herkömmlicher Abdeckungen vergleichbar. Während der Stillstandszeit der Trocknung sollte entweder für eine natürliche oder mechanische Luftströmung unterhalb der Module gesorgt werden. Zudem ist in Stallgebäuden auf die Funktion der Stalllüftung zu achten (Van Caenegem 2009). Trocknung mit Warmluftofen oder Wärmetauscher Mit angewärmter Luft in Verbindung mit Warmluftöfen (Abb. 16) oder Abwärmenutzung lässt sich die Trocknungs-

Abb. 14: Fotovoltaik auf bestehendem Dach mit horizontaler Luftführung und seitlichem Sammelkanal.

Abb. 15: Fotovoltaik auf bestehendem Dach mit Luftführung giebelwärts und Giebelabdeckung.

Je 10 000 m3 Luft pro Stunde benötigt man für 10  °C Anwärmung rund 33 kW Heizleistung. Eine starke Anwärmung um mehr als 15–20 °C erscheint aus Gründen der Energieeffizienz oder auch aus Rücksicht auf die Eiweisskomponenten des Trockengutes nicht sinnvoll. Problematisch in letzterer Hinsicht können bereits Lufttemperaturen oberhalb von 50  °C über mehrere Tage sein. Der spezifische Energieaufwand zum Abtrocknen von 1  kg Wasser liegt meist im Bereich von 0,9–1,6 kWh und ist damit relativ hoch. Brennholz oder Abwärme aus einer Kraft-Wärmekopplung (z.  B. von Biogasanlagen) steht aber oft kostengünstig zur Verfügung, während bei Entfeuchtern mit einem vergleichsweise höheren Preis pro kWh Energie zu rechnen ist. Oft ist auch der dazu nötige elektrische Anschlusswert nicht vorhanden. Warmluftöfen weisen auch einen nicht unwesentlichen elektrischen Leistungsbedarf auf. Bei der Aufstellung sind örtliche Brandschutzvorschriften zu beachten. Die Warmluft wird meist durch flexible Polyamidschläuche geführt. Bei Schlechtwetter können sich bei Warmbelüftung und mangelhafter Gebäudeentlüftung oberflächliche Kondensationsschichten bilden. Trocknung mit Luftentfeuchter Mit Luftentfeuchter-Wärmepumpen (Abb. 17) kann der spezifische Energieaufwand zum Trocknen gegenüber einer Luftanwärmung deutlich gesenkt werden. Die Wirkung ist aber weitgehend von den Einsatzbedingungen, insbesondere von Temperatur und Luftfeuchte abhängig. Unterhalb von 35–40 % relativer Luftfeuchtigkeit, aber auch bei Temperaturen unterhalb von 10 °C ist ein Entfeuchterbetrieb wenig wirksam. Im Gegensatz zur reinen Luftanwärmung wird auch die absolute Luftfeuchtigkeit und damit die Gefahr von Oberflächenkondensation verringert. Durch Abkühlung der Luft im Verdampfer unterhalb des Taupunktes wird Wasser abgeschieden. Am Kondensator führt die vorher entzogene Wärme mit der Kondensationswärme und Aggregatsabwärme zu einer Erwärmung von 2–8 °C. Bei einer Aussentemperatur von weniger als 8–10 °C kann es sogar zu einer Verdampfervereisung kom2 2015  Schweizer Landtechnik

59


n Agroscope Transfer Nr. 38 men. Dies lässt sich aber durch eine Heissgasrückführung vermeiden. Wichtig ist auch die Abstimmung des Luftdurchsatzes durch den Entfeuchter. Bei zu grossem Luftdurchsatz kann eventuell der Taupunkt nicht mehr erreicht werden. Ein sehr geringer Luftdurchsatz führt ebenso wie eine hohe Ansaugtemperatur zu einer erheblichen Temperaturdifferenz zwischen Verdampfer und Kondensator und zu hohem Kältemitteldruck, der wiederum mit hoher Leistungsaufnahme verbunden ist. Typische Werte für die Luftgeschwindigkeit am Verdampfer liegen bei 3–4 m/s. Luftentfeuchter können grundsätzlich im Hauptstrom («Vollentfeuchtung», Abb. 19) oder im Nebenstrom («Teilentfeuchtung») betrieben werden. Bei Teilentfeuchtung wird der Entfeuchter mit Abluft vom Trockengut gespeist, ein Hilfslüfter sorgt für einen optimalen Luftdurchsatz. Die entfeuchtete Luft wird danach

In der Praxis wird jedoch trotzdem ein geschätzter Anteil von rund 30–40  % des abgetrockneten Wassers am Gebäude kondensiert oder nach aussen abgegeben. Dabei muss beachtet werden, dass konstruktive Holzbauteile nicht über einen längeren Zeitraum erhöhter Luftfeuchtigkeit ausgesetzt werden. Erfahrungsgemäss ist ein Frischluftbetrieb ab etwa 25 °C Aussentemperatur zweckmässig, unterhalb davon ein

Abb. 19: Schema einer Luftentfeuchtung im Hauptstrom mit Umschaltklappe (Luftfluss s. Pfeile).

Abb. 17: Schema eines Luftentfeuchters (Luftfluss s. Pfeile). mit zusätzlicher Aussenluft vom Ventilator in den Heustock gedrückt. Bei Vollentfeuchtung kann entweder mit Frischluft oder mit Umluft getrocknet werden. Im Umluftbetrieb kann die Lufttemperatur erheblich ansteigen. 1.1

Kondensleistung je 10 kW Kompressorleistung [kg/min]

1.0 0.9 0.8 15 °C

0.7

20 °C 25 °C

0.6

30 °C 35 °C

0.5 0.4 0.3 0.2 0.1 0.0 40

45

50

55

60

65 70 75 80 Relative Luftfeuchtigkeit [%]

85

90

95

100

Abb. 18: Kondensleistung von Entfeuchtern in Abhängigkeit von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Damit verbessert sich auch die Kondensleistung (Abb. 18), ausserdem kann eine Verdampfervereisung vermieden werden. Allerdings ist bei völlig dichtem Gebäude die Trocknung durch die Kondensleistung des Entfeuchters beschränkt. 60

Schweizer Landtechnik  2 2015

Umluftbetrieb. Daher ist insbesondere in Verbindung mit einer Dachwärmenutzung eine Umschaltklappe zur Luftführung vorteilhaft. Bei Entfeuchterbetrieb ist eine Wärmeisolierung des Gebäudes, des Boxenbodens und von Lüftungskanälen sowie weiterer durch Kondensatausfall gefährdeter Flächen, an denen eine übermässige Abkühlung der warmen und feuchten Luft erfolgt, empfehlenswert. Wichtig ist eine wirksame Gebäudeentlüftung. Sogar im Entfeuchter-Umluftbetrieb sollte etwas Feuchtigkeit nach aussen gelangen können. Feuchte Luft hat eine geringere Dichte als trockene, daher sollten Entlüftungsöffnungen oben angeordnet sein. Steuergeräte Anlagensteuerungen erleichtern die Bedienung, können aber die Überwachung durch eine Bedienungsperson nicht voll ersetzen. Einfache Steuerungen für die Kaltbelüftung erfassen die Luftfeuchtigkeit, teilweise auch die Heutemperatur, und können bei Schlechtwetter einen Intervallbetrieb mit Unterbrechungen von typischerweise 2–3 Stunden durchführen. Speicherprogrammierbare Steuerungen können bei der Luftentfeuchtung automatisch zwischen Frischluft- und Umluftbetrieb umschalten oder in Verbindung mit Frequenzwandlern die Lüfterdrehzahl anpassen sowie einen begrenzten elektrischen Anschlusswert einhalten. Zudem kann der Luftdurchsatz bei Umlufttrocknung verringert oder bei Schönwetter erhöht werden. Durch Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit der Trocknungsluft vor und über dem Heu oder durch Berechnung des adiabatischen Sättigungsdefizits der Luft sowie Einstufung der Feuchtigkeit des Trockengutes ist eine Vorausschätzung der Trocknungszeit möglich, ebenso ein gesteuerter Intervallbetrieb.


Agroscope Transfer Nr. 38 n groben Beurteilung der Vortrocknung streicht man in die Handfläche gelegte Stängel mit dem Daumennagel in Längsrichtung aus. Bei mehr als 65 % Trockenmasse (< 35 % Feuchtigkeit) tritt am Stängelende kein Wasser mehr aus (Abb. 21).

6000 4800

5000

Gesamtgewicht [kg]

3350 4000 2480 1900

3000

1486

kg abzutrocknendes Wasser je t Heu Trockensubstanz

1175 933

2000

740

582

450

338 243 160 88

24

65

85

1000

0

15

20

25

30

35

40 45 50 55 60 Trockensubstanz [%]

70

75

80

Einlagern Eine möglichst lockere und gleichmässige Beschickung ist entscheidend für den Trocknungserfolg. Je nach Feuchtigkeit und Zusammensetzung des Trockengutes und der Anlagenleistung sollte die Schichthöhe einer Charge 1–2 m nicht überschreiten. Mehrere kleinere Chargen verbessern die Trocknungsleistung. Unterschiedlich dichte oder feuchte Stellen des Belüftungsheus führen zu unglei-

Abb. 20: Abzutrocknende Wassermenge.

Betrieb Anwelken ist entscheidend Frisches Grünfutter enthält rund 80 % Wasser, also nur 20 % Trockensubstanz. Bei der Trocknung müssen 4 kg Wasser pro kg Trockenmasse oder umgerechnet 3,35 kg Wasser je kg Heu abgeführt werden (Abb. 20). Belüftungsheu, das auf 60 % Trockenmasse am Boden vorgetrocknet wurde, enthält nur mehr rund 0,67 kg Wasser je kg Trockenmasse. Der wesentliche Teil der Trocknung passiert damit auf dem Feld. Die Vortrocknung bestimmt ganz entscheidend die Kosten für die folgende Unterdachtrocknung. Eine um rund 10 % höhere Feuchtigkeit des Belüftungsheus führt zur Verdoppelung der abzutrocknenden Wassermenge. Zum Trocknen von erntefri-

Abb. 21: Schätzung des Trockenmassegehaltes. schem Gras, z. B. in einer Heisslufttrocknung, muss im Vergleich zu typischem Belüftungsheu von 65 % Trockenmasse etwa die zehnfache Wassermenge abgeführt werden. Meist wird das Belüftungsheu am Folgetag nach dem Mähen eingefahren. Durch den Einsatz eines Mähaufbereiters sowie eine gezielte zwei- bis maximal dreimalige Bearbeitung mit dem Kreiselheuer kann der Trockenmassegehalt bei gutem Wetter auf 60–70 % erhöht werden. Zweckmässig ist dabei die Verwendung von Geräten mit kleinem Kreiseldurchmesser bei flacher Kreiselstellung. Dabei kann zuerst mit nahezu voller Zapfwellendrehzahl (z. B. 500 min-1) bei etwa 6–8 km/h gefahren werden, beim zweiten Durchgang sollte die Zapfwellendrehzahl auf 380–420 min-1 und bei einem notwendigen dritten Durchgang auf 340–400 min-1 reduziert werden. Nacheinander folgende Bearbeitungen sollten nicht in gleicher Fahrtrichtung, sondern eher über Kreuz oder gegenläufig erfolgen. Bei grobstängeligem Futter bringen Mähaufbereiter eine erhebliche Verkürzung der Trocknungszeit um 1–6 Stunden bei gleichzeitiger Einsparung eines Zettvorganges. Eintagesheu kommt aus Kostengründen eher nur bei ungünstigem Wetter für die Heubelüftung infrage. Zur

Abb. 22: Das Thermografie-Bild zeigt, dass warme Luft entlang den Wänden der Box entweicht (rote und gelbe Partien). cher Trocknungsdauer oder sogar zu Schimmelbildung. Unterschiedlich feuchte Futterpartien sollten stets auf der ganzen Boxenfläche verteilt werden. Erfahrene Heutrockner erkennen beim Barfussgehen auf dem Heustock bei laufendem Ventilator den Trocknungszustand und eventuelle Kaminbildungen. Grundsätzlich soll beim Beschicken von Boxen der Ventilator bereits laufen, um das Absetzen des Heus einzuschränken. Entfeuchteranlagen sollten während der Beschickung im Frischluftbetrieb gefahren werden, um eine übermäs­ sige Verschmutzung des Verdampfers zu verhindern. Trotzdem ist eine gelegentliche Reinigung der Wärmetauscherflächen notwendig. Entscheidend für den Trocknungserfolg ist eine gute Durchlüftung. Verdichtete Stellen werden umströmt und verderben leicht, dagegen führen Lockerbereiche durch Kaminbildung zu starken Luftverlusten. Solche können, besonders bei geringer Füllhöhe, auch entlang von Boxenwänden auftreten (Abb. 22). Das Schneiden des Belüftungsheus durch drei bis acht Messer im Ladewagen verbessert die gleichmässige Beschickung, ist aber bei sehr

Abb. 23: Messen des statischen Druckes. Ein Schlauch­ende wird unterhalb des Boxenrostes verlegt; 1 mm Wassersäule entspricht ca. 10 Pa. 2 2015  Schweizer Landtechnik

61


n Agroscope Transfer Nr. 38 jungem Futter entbehrlich. Bei der Kranbeschickung sollte die Greiferzange rüttelnd bei gleichzeitiger Seitwärtsbewegung geöffnet werden. Die Überwachung des statischen Druckes gibt Aufschluss über die Durchlüftung und ein eventuelles starkes «Setzen» eines Heustockes (Abb. 23). Anhand der relativen Feuchtigkeit der Abluft kann man grob auf den Trockenmassegehalt schliessen. Starke lokale Verdichtungen im Heu und eine schlechte Ausnutzung des Sättigungsdefizits der Luft können allerdings Trocknungswerte vortäuschen (Tab. 3). Tab. 3: Schätzung des Trocknungsfortschritts. Abluftfeuchte [%]

90

80

70

60

50

Trockenmasse [%]

68

74

78

82,5

85

Feuchtigkeit [%]

32

26

22

17,5

15

Betriebsarten Mit Kaltbelüftungs- und Sonnenkollektoranlagen kann der Ventilator bei Regenwetter im Intervallbetrieb laufen. Dabei ist besonders auf erhöhte Stocktemperaturen über 35 °C zu achten. Eine deutliche Abkühlung der Trocknungsluft ist stets ein Anzeichen für eine noch nicht abgeschlossene Trocknung. Beträgt die relative Luftfeuchtigkeit über dem Heu nur mehr 50 %, besonders nach einem Wiedereinschalten nach einer Trocknungspause von 2–3 Stunden, so kann man vom Erreichen der Lagerfähigkeit ausgehen. Nach einer Woche sollte aber weiter durch neuerliches Einschalten des Lüfters die Abluftfeuchte geprüft werden. Da verschiedene Kostenberechnungen (Nydegger und Wirleitner 2014) gezeigt haben, dass die Trocknung mit Sonnenkollektoren am kostengünstigsten ist, sollten Anlagen so ausgelegt sein, dass diese vor allem beim ersten Schnitt auf die ganze Stockfläche einsetzbar sind. Bei Kaltbelüftung und mit Sonnenkollektoranlagen ist es deshalb von Vorteil, wenn die ganze Stockfläche gleichzeitig beschickt und betrieben werden kann. Bei der Kombination von Sonnenkollektoren mit Luftentfeuchtern, Warmluftöfen etc. können Stöcke auch wechselweise belüftet werden. Mithilfe von Klappen wird einerseits zwischen Sonnenkollektor und Luftentfeuchter etc. und anderseits zwischen den Stöcken umgeschaltet. Faustzahlen zur Boxentrocknung: – erforderliche belüftete Fläche, je Grossvieheinheit 6–10 m2 oder je ha pro Trocknungscharge rund 14–24 m2 – Strömungswiderstand bei Wiesengras: 100–240  Pa/m Heustockhöhe, abhängig von Erntegut, spezifischem Volumenstrom und Schnittlänge – spezifischer Volumenstrom (z. B. 0,11 m3/s*m2 belüftete Fläche): Zu grosse Werte führen vor allem bei geringer Beschickungshöhe zu Kaminbildung und Luftverlust, zu niedrige Werte bringen eine geringe Schlagkraft. Eventuell Frequenzwandler zur stufenlosen Drehzahlvorwahl des Lüfters verwenden. – Ventilator-Volumenstrom: typisch 11 m3/s (= 39 600 m3/h) pro 100 m2 belüftete Fläche (bei halber Heustockhöhe), Mindestwert bei voller Stockhöhe: 0,07 m3/s pro m2 – Ventilator-Antriebsleistung: 11 kW je 100 m2 belüftete Fläche oder 0,75 kW pro ha Schnittfläche 62

Schweizer Landtechnik  2 2015

– Heizleistung bei Warmbelüftung: 12,5 kW je m3/s Ventilator-Volumenstrom und 10 °C Anwärmung Faustzahlen für Dachwärmenutzung: – Kollektorfläche = mindestens doppelte belüftete Fläche – nutzbare Leistung je m2 Kollektorfläche bei 800 W/m2 Einstrahlung bei freiliegendem Kollektor etwa 200– 350 W/m2, bei transparent abgedecktem Kollektor etwa 350–460 W/m2 – optimale Luftgeschwindigkeit im Kollektor 4–6 m/s – Luftgeschwindigkeit in Sammelkanälen möglichst nicht über 4–5 m/s – Der saugseitige Druckverlust sollte möglichst unter 100 Pa liegen. Faustzahlen für Trocknungsanlagen mit Luftentfeuchter: – Verhältnis Wärmepumpen-Nennleistung/Ventilatorleistung bei Hauptstrombetrieb ab 1:1, sonst bei Nebenstrombetrieb oder mit Bypassluft ab 0,5:1. Bei dauerndem Umluftbetrieb ist ein Verhältnis von 2:1 empfehlenswert.

Literatur − Baumgartner J., 1991. Die Heubelüftung von A–Z. FATBerichte 406. Agroscope, Ettenhausen. − Nydegger F., 1991. Sonnenkollektoren für die Heubelüftung, FAT-Berichte 407. Agroscope, Ettenhausen. − Nydegger F., 2010. ART-Soko. Dimensionierung von Sonnenkollektoren für die Heubelüftung, Programm-Version 2010 (2.0.1). Agroscope, Ettenhausen. − Nydegger F. & Wirleitner G., 2014. Vergleich von Kapazität und Kosten verschiedener Unterdachtrocknungsverfahren. 19. Alpenländisches Expertenforum 2014, S. 1–6. − Van Caenegem L., 2009. Thermische Nutzung von InDach-Photovoltaikanlagen. ART-Bericht 709. Agroscope, Ettenhausen − Wirleitner G., 2010. Qualitätsheu durch energieeffiziente Technik. 37. Viehwirtschaftliche Fachtagung 2010, Lehr- und Forschungszentrum für Landwirtschaft, Raumberg-Gumpenstein, S. 71–80.

Impressum Herausgeber

Agroscope, Tänikon 1, 8356 Ettenhausen, www.agroscope.ch

Abbildungen

Franz Nydegger (Abb. 1, 3, 11), Josef Braun (Abb. 13) Gotthard Wirleitner (restl. Abb.)

Redaktion

Erika Meili

Gestaltung und Druck

Sonderegger Druck AG, Weinfelden

Adressänderungen

Thomas Zaugg, thomas.zaugg@bbl.admin.ch

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© Agroscope 2014

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2296-7206 (print), 2296-7214 (online)


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