Schweizer Landtechnik 02/2019

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Februar 2019

STALL UND HOF 7 Hochdruckreiniger im Vergleich Technik für Licht, Luft und Wasser Wegen Drehlicht vor Gericht Smarte Viehhüter unter der Lupe


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Die neue Dimension im Pflanzenschutz! Reto Maugweiler, 076 463 51 15

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1797 MÜNCHENWILER, M.R. Tech GmbH

8105 WATT, Benninger Landmaschinen AG

3179 KRIECHENWIL, Hämmerli AgroTech AG

8214 GÄCHLINGEN, GVS Agrar AG

3225 MÜNTSCHEMIER, Jampen Landmaschinen AG

8374 OBERWANGEN, Technikcenter Grueb AG

3324 HINDELBANK, Käser Agrotechnik AG

8476 UNTERSTAMMHEIM, Brack Landtechnik AG

3365 GRASSWIL, LMG Landmaschinen AG Grasswil

8566 NEUWILEN, Mühlethaler Technik AG

4147 ANGENSTEIN/AESCH, Brunner Daniel

8584 OPFERSHOFEN, Jakob Hofer AG

5054 KIRCHLEERAU, Peter Roos AG

8587 OBERAACH, Jakob Hofer AG

5078 EFFINGEN, Jürg Müller AG

8618 OETWIL AM SEE, Rüegsegger AG

5322 KOBLENZ, GVS Fried AG

8834 SCHINDELLEGI, Schuler Handels und Vertriebs AG

5502 HUNZENSCHWIL, Odermatt Landmaschinen AG

8934 KNONAU, Hausheer & Sidler AG

5634 MERENSCHWAND, Bucher Agrotechnik AG

9445 REBSTEIN, Maschinencenter Rebstein AG

6289 HÄMIKON, Bucher Agrotechnik AG

9475 SEVELEN, Maschinencenter Sevelen AG

7205 ZIZERS, Kohler Landmaschinen AG

9548 MATZINGEN, Schneider Landmaschinen AG


Februar 2019 | Editorial • Inhalt

Aktuelles

Editorial

4 Kurzmeldungen Markt 10 14 16 18 22 23 24 36 40 42 46

Spezialisten der Kälberfütterung im Gespräch Alleslader mit neuen Kabinen Zulassungsstatistik 2018 der Traktoren Smarte Viehhüter Debüt im Forst (Ver)mieten leicht gemacht

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Schwerpunkt: Stall und Hof 7 Kaltwasser-Hochdruckreiniger im Test Technik für Licht, Luft und Wasser Kriechstrom als schlechte Nebenerscheinung «Dreck» lässt sich nicht desinfizieren Rutschgefahr beseitigen

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Impression 50

Massey Ferguson «4709 Global»: einfach robust

Management 54 56

Ärger mit Drehlicht bis vor Gericht Mindestens 22 % des Betriebsgewichts

Sicherheit 57

Unfallverhütung im Umgang mit Rindern

Plattform 58 60

Ab Stock pressen ist hoch im Kurs Kraftstoffsparende Fahrweise

Wissen 62 64

Frequenzsteuerung hilft Strom sparen Die Unterblattspritzung kurz erklärt

Passion 66

John Deere «3650» weckt Emotionen

SVLT 68 Neue Prüfintervalle bei den Spritzentests 69 Sektionsversammlungen 72 Sektionsnachrichten 78 Porträt: Dichter und Bauer 79 Kurse und Impressum

Titelbild: Sauberkeit in Stall und Hof ist ein Gebot der Stunde und letztlich Grundlage für die Wirtschaftlichkeit eines jeden Betriebs.

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Roman Engeler

Ein Schwerpunkt in dieser Ausgabe der «Schweizer Landtechnik» widmet sich der Sauberkeit und der Hygiene auf dem Landwirtschaftsbetrieb. In einem gross angelegten Praxistest wurden nicht weniger als sieben Kaltwasser-Hochdruckreiniger der Profiklasse unter die Lupe genommen. Ab Seite 24 gibt es die detaillierten Informationen darüber, wie sich diese Geräte in den verschiedenen «Disziplinen», sei es in der Reinigung von Ställen, von Hof­plätzen oder von Landmaschinen, geschlagen haben. Selbst wenn die Landwirtschaft – speziell die Tierhaltung – von Aussenstehenden eher selten mit dem Begriff «Sauberkeit» in einen Zusammenhang gebracht wird: Ein sauberer Betrieb ist heute mehr denn je eine Grundvoraussetzung für ein wirtschaftliches Arbeiten auf dem Hof. Saubere und gepflegte Maschinen sorgen nicht nur für ein gutes Image in der Öffentlichkeit, sie sind in der Regel auch funk­ tionssicherer und weisen eine längere Nutzungsdauer auf. Die Hygiene ist gerade in der Haltung von Jungtieren zu einem wichtigen Kriterium geworden. Hygiene steht in der Aufzucht in einem direkten Zusammenhang mit der Tiergesundheit und diese beeinflusst ihrerseits den wirtschaftlichen Erfolg in der Nutztierhaltung. Das wissen auch die beiden Herren Markus und Thomas Förster vom gleichnamigen Familienunternehmen, das sich weltweit einen Namen in der Fütterung von Kälbern und Lämmern gemacht hat. Ab Seite 10 geben sie im Interview Auskunft darüber, wie sie mit den steigenden Anforderungen an die Tierhygiene umgehen und welche Lösungen sie dazu bereits entwickelt – oder dann noch in petto haben. Ausgabe Nr. 3 erscheint am 14. März 2019

Bild: M. Abderhalden

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Aktuelles

In Kürze

Flexibles Multitalent

Ende Dezember 2018 hat Werner Forstund Industrietechnik (Forsttraktoren «WF trac» und «Wario SCR») erneut Insolvenz angemeldet. Continental stattet die durch 20 Länder Europas führende «SmartTour» von Valtra mit Reifen des Typs «TractorMaster» aus und zeigt sein Reifenportfolio an den Standorten dieser Tour. Väderstad schliesst das Geschäftsjahr 2018 mit einem Rekordumsatz von über 300 Mio. Euro ab. Heuer kann die Kverneland-Gruppe ihr 140-jähriges Bestehen als internationaler Anbieter von Landmaschinen, Systemen und Dienstleistungen feiern. Vor 50 Jahren legte Alfons Holmer den Grundstein der Firma Holmer, die 1974 den ersten 6-reihigen Rübenroder entwickelte. Heute gehört das Unternehmen zur französischen Exel-Gruppe. Thomas Tilly erweitert die Geschäftsführung von Weidemann. Er verantwortet ab sofort den Bereich Forschung und Entwicklung. Frontlader-Hersteller Alö hat in China einen neuen Standort in Betrieb genommen und will dort seine Produktion verdoppeln. Inflationsgetrieben sowie aufgrund steigender Energie- und Lohnkosten kündigt Trelleborg eine Preiserhöhung für seine gesamte Produktpalette um 3 bis 5 % an. Auf der Bauma (8.–14. April 2019) in München wird Bobcat mit dem «E10e» den ersten elektrischen Minibagger der 1-Tonnen-Klasse in Kurzheckbauweise vorstellen. Mit dem «Cursor X» hat FPT Industrial eine neuartige, modular aufbaubare Antriebslösung für alle Arten von Nutzfahrzeugen entwickelt. Manitou konnte dank starker Nachfrage des weltweiten Baugewerbes den Umsatz im vergangenen Jahr um 19 % auf 1,884 Mrd. Euro steigern. Der Umsatz von Bucher Industries stieg im vergangenen Jahr um knapp 16 % auf CHF 3,07 Mrd. Der chinesische Reifenhersteller Tianli kommt mit neuen Grossreifen in Radialbauweise auf den Markt. Die Glyphosat-Verkäufe gingen 2017 in der Schweiz um 45 % zurück. Das zeigt die Pflanzenschutzmittel-Verkaufsstatistik des Bundesamts für Landwirtschaft.

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Pöttinger macht das «Multiline»-System nun auch in Verbindung mit dem Zwischenfruchtsäaggregat «Tegosem» verfügbar. Das System kann solo oder in Verbindung mit der «Tegosem» zur Zwischenfruchtaussaat sowie als Mulchsaatmaschine in Verbindung mit der mechanischen Sämaschine «Vita-

sem» oder der pneumatischen Sämaschine «Aerosem» eingesetzt werden. Das System vereinigt eine Kurzscheibenegge oder einen Grubber mit einer Sämaschine. So entsteht eine kostengünstige und schlagkräftige Saat-Technik. Mit «Tegosem» kann ein breites Spektrum an Sämereien von Senf über Gras und Raps bis hin zu Erbsen oder Bohnen ausgebracht werden. Die Dosierung ist elektrisch angetrieben. Zwei verschiedene Säwellen sorgen für eine exakte Ausbringung, selbst bei geringen Aussaatmengen. Die Saatgutverteilung erfolgt pneumatisch über Verteilbleche.

Ökonomische Einsteigermodelle Parallel zur Baureihe Same «Dorado natural», die Anfang November an der Eima vorgestellt wurde, ergänzt SDF auch die Marke «Deutz-Fahr» mit ökonomischen Einsteigermodellen im Leistungsbereich von 65 bis 97 PS. Über externe Abgasrückführung und Nachbehandlung mit Dieseloxidationskatalysator wird die Abgasstufe 3b eingehalten. Die Serie «5D Keyline» ist für kleinere landwirtschaftliche Betriebe und Nebenerwerbsbetriebe konzipiert. Hofarbeiten, leichte Transporte und Feldeinsätze auf überschaubaren Flächen gehören zu den Einsatzschwerpunkten dieser Traktoren, die mit einem mechanischen Wendegetriebe ausgestattet sind, das in zwei Varianten mit 15x15 oder 30x15 Gängen verfügbar ist. Beide Getriebe sind in Eco-Version mit reduzierter Motordrehzahl erhältlich, wodurch die Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h schon bei 1870 U/min erreicht wird. Alle Modelle sind mit nassen Scheibenbremsen an der Vorderachse ausgestattet. Die Vorderachsen weisen einen Lenkeinschlagswinkel von 55 ° auf. Allradantrieb und die Differentialsperren sind elektrohydraulisch schaltbar. Hydraulikseitig gibt es eine 50-l/min-Open-Center-Pumpe, die bis zu drei Steuergeräte im Heck versor-

gen kann. Der Heckkraftheber stemmt bis zu 3500 kg. Drei Zapfwellenkonfigurationen sind wählbar: 540/540Eco, 540/ 540Eco/1000 oder 540/540Eco plus Wegzapfwelle. Die Kabine, bei der man je nach Bedarf zwischen den drei Dachvarianten geschlossen, mit Glas- oder mit Polycarbonat-Dachluke wählen kann, ist auf Silent-Blöcken gelagert.


Aktuelles

Neue Organisation bei CNH Mit Fokus auf die Mega-Trends Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung wird CNH-Industrial neu in fünf organisatorische Bereiche aufgespalten. Diese sollen die bisherigen Regionalstrukturen ablösen. Das Management um den neuen CEO Hubertus Mühlhäuser (Bild) will sich mit dieser Umstrukturierung für den technologischen Wandel wappnen. «Die Unternehmen müssen sich kontinuierlich anpassen, verändern und neu ausrichten, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, um erfolgreich langfristige Werte zu generieren», sagt Mühlhäuser. Die neuen Bereiche werden unterteilt in Nutzfahrzeuge, Landmaschinen (New Holland, Case IH und Steyr), Baumaschinen, Antriebe und Motoren sowie Finanzdienstleistungen.

Aebi am «Chuenisbärgli»

Obwohl als Platzhirsch der diesjährigen Ski-Weltcuprennen ein Österreicher zuoberst auf dem Treppchen stand und das Schweizer Ski-Technik-Team sich mit etwas entfernteren Ehrenplätzen begnügen musste, trumpfte immerhin bei der Vorbereitung des Rennens ein Schweizer Technik-Spezialist gross auf – nämlich Landtechnik-Hersteller Aebi. Nach den erfolgreichen Einsätzen der Aebi-Geräte in den vergangenen Jahren setzen die Verantwortlichen auch 2019 wieder auf «rote» Unterstützung. Gleich sechs Fahrzeuge halfen der Mannschaft um Rennleiter Hans Pieren, damit trotz starkem Schneefall und 40 cm Neuschnee die Weltcuprennen stattfinden konnten. Zum Einsatz kamen dabei ein «TT281» mit Schneefräse auf Raupenlaufwerk, ein kompakter «EC170» mit Schneefräse (Bild), ein «TT211» sowie zwei «VT450 Vario».

Neues Logistikzentrum für Massey Ferguson Um die Produktionsprozesse weiter zu vereinfachen und zu beschleunigen, hat Massey Ferguson im letzten Jahr in Beau­ vais (F) auf einem 8 ha grossen Grundstück ein 3 ha umfassendes Logistikzentrum gebaut. Dieses Zentrum hat

die Aufgabe, die Produktionslinien möglichst just in time mit den notwendigen Komponenten zu versorgen. Es dient aber auch als Lager für die gemeinsam mit Claas betriebene Getriebeproduktion «Gima». An der Einweihungsfeier

wurde betont, dass am Standort Beauvais weitere Ausbauschritte geplant seien. So kann Agco eine benachbarte Parzelle (15,7 ha) mit bestehenden Fabrikgebäuden (4,5 ha) erwerben. Dort möchte Massey Ferguson unter dem Stichwort «vertikale Integration» einige der heute noch ausgelagerten Produktionsprozesse eingliedern, weiter das Besucherzentrum ausbauen und eine Teststrecke realisieren. Nach Abschluss dieses Expansionsplans soll das Mas­ sey-Ferguson-Kompetenzzentrum in Beauvais eine Gesamtfläche von 54 ha umfassen und bis zu 2500 Mitarbeitende beschäftigen. Für das Logistikzentrum habe Massey Ferguson rund 15 Mio. Euro investiert, in den vergangenen sechs Jahren seien es gar mehr als 300 Mio. Euro gewesen, wurde an der Einweihung betont. Die Stückzahlen sollen auf jährlich 18 000 Einheiten angehoben werden. Bis 2023 verspricht Massey Ferguson, 14 neue Traktor-Baureihen auf den Markt zu bringen.

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Aktuelles

Wintershow 2019

Saubere Betriebe

In der Landwirtschaft steht Wirtschaftlichkeit stets in direkter Verbindung mit der Sauberkeit. Kärcher bietet dazu entsprechendes Equipment für Maschinen, Ställe, Anlagen sowie Gebäude und präsentiert dieses an der Tier&Technik in St. Gallen (Halle 3.1, Stand 3.1.19) anhand von vier Produktschwerpunkten. Beim «iSolar» handelt es sich um ein geprüftes und zertifiziertes Hochdruckreiniger-Zubehör für die gründliche Reinigung von Solarmodulen. Mit «Tact²» präsentiert Kärcher die Top-Klasse professioneller Nass/ Trockensauger mit konstant hoher Saugleistung durch zwei Motoren und

lange Filterstandzeiten für kontinuierliches Arbeiten. Die neu entwickelten en Nass-/Trockensauger mit halbautomatischem Filterreinigungssystem erweisen sich als praktische Allrounder auch in der Landwirtschaft. Weiter hat das Unternehmen seine Mittelklasse der Kaltwasser-Hochdruckreiniger um besonders robuste Geräte mit stabilem Stahlrohrrahmen erweitert. Die «Cage»-­M odelle eignen sich für den Arbeitseinsatz in der Landwirtschaft und werden in Leistungsklassen mit einer Fördermenge von 580 bis 760 l/h und einem Arbeitsdruck von 120 bis 180 bar angeboten.

Treibstoff sparen Der Traktor ist die Schlüsselmaschine auf vielen Landwirtschaftsbetrieben. Doch ist das Verbrauchsverhalten bei Teilund Volllast bekannt? Welchen Einfluss hat die Ballastierung, welchen die Reifendrücke? Antworten auf diese und weitere Fragen gab es im Rahmen eines Kurses am Strickhof Lindau ZH. Für die Zielgruppe Fahrer und Führungspersonal von Lohnunternehmen sowie für weitere Interessierte organisierten Lohnunternehmer Schweiz, die Berner Hochschule HAFL und Robert Aebi Landtechnik AG diesen Kurs. Als Kursleiter waren vor Ort: Roger Stirnimann, HAFL, Stephan Berger, Strickhof, sowie die Teams von Lohnunternehmer Schweiz und Robert Aebi Landtechnik. Nebst einem Überblick zum Treibstoffsparen wurde das Verbrauchsverhalten eines Traktors aufgezeigt. Die Eco-Drive-Fahrweise bei typischen Traktoreinsätzen konnte praktisch umgesetzt werden und bei Übungen zum Thema Bodendruck gab es so manches «Aha»-Erlebnis.

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Bei teilweise stürmischen, aber wahrlich winterlichen Verhältnissen fand Ende Januar auf dem Gurnigel und auf dem Panzerschiessplatz Wichteln in Elm die heurige Wintershow statt. Grösster Blickfang war der Prototyp des «Syn Trac», einem neuen Systemfahrzeug aus Österreich. Das äusserst vielseitig einsetzbare Fahrzeug mit 425 PS wurde mit einer zusätzlichen dritten Achse mit Aufbaustreuer und Schneefräse im Einsatz gezeigt. Neben den eher im Kommunalbereich angesiedelten Trägerfahrzeugen von Holder waren auch landwirtschaftlich einsetzbare Fahrzeuge wie der Schiltrac «Eurotrans» oder ein Fendt «718 Vario» mit «Wintec»-Schneeschleuder im Einsatz. Als Neuheit wurden die Schneefräsen von Westa vorgestellt, die optional mit einer patentierten Kurvenfahrt- und Anfahrschutz-Mechanik erhältlich sind.


Aktuelles

«RTK-Signale für jeden Landwirt» «Wieso nicht allen Landwirten freien Zugang zu RTK-Signalen gewähren?» Das fragte Jürg Minger, Präsident des schweizerischen Landmaschinen-Verbandes (SLV), in seinem Referat an der 79. Mitgliederversammlung in Schönbühl BE. Damit könnte die Schweizer Landwirtschaft die von der Politik und der Gesellschaft geforderte Nachhaltigkeit optimal erfüllen und dazu erst noch einen weltweit einzigartigen Standard erreichen. «Die Digitalisierung der Landwirtschaft ist eine Chance, ein freier RTK-Zugang würde da mithelfen», ist Minger überzeugt. Der SLV-Präsident sprach in diesem Kontext unter anderem die Trinkwasser-Initiative sowie die kommende «AP22+» an. An der Mitgliederversammlung wurden Urs Schmid, Produkteleiter bei DeLaval, und Rolf Schaffner, CEO der Rapid-Gruppe, neu in den Vorstand gewählt. Urs Schmid nimmt anstelle von Thomas Bitterli Einsitz in der Fachgruppe «Hofeinrichtungen und Melktechnik». Rolf Schaffner seinerseits ersetzt in der Fachgruppe «Motorisierte Landmaschinen und Traktoren» Daniel Bernhard, der während vielen Jahren im SLV-Vorstand Einsitz hatte. Aufgelöst hat der SLV den Vertrag mit «Lectura». Mit diesem Vergleichsportal hätten die 156 SLV-Mitglieder die Möglichkeit gehabt, die Occasionspreise ihrer Landmaschinen mit denen in anderen Ländern Europas zu vergleichen, um so den aktuellen Marktpreis ermitteln zu können. «Das Interesse war nur gering, deshalb haben wir den Vertrag gekündigt», sagte Geschäftsführer Pierre-Alain Rom vor den rund 40 anwesenden Mitgliedern sowie den zahlreichen Gästen. Zufrieden zeigte sich der SLV mit der letztjährigen Agrama mit über 50 000 registrierten Besuchern. «Wie soll die Agrama in 10 Jahren aussehen?» Um diese Frage beantworten zu können, hat der SLV eine Arbeitsgruppe gebildet. Es gehe darum, die Zukunft der Agrama zu diskutieren und zu schauen, wie die grösste Landmaschinenmesse der Schweiz dereinst einmal aussehen könnte. Geehrt für ihr 25-Jahr-Firmenjubiläum wurden die Firmen Martin Ruckli AG, Buttisholz, Schiltrac Fahrzeugbau GmbH, Buochs, und Speriwa AG, Niederbipp. Im Bild von links: SLV-Präsident Jürg Minger, die beiden neuen Vorstandsmitglieder Urs Schmid und Rolf Schaffner sowie SLV-Geschäftsführer Pierre-Alain Rom.

Programm-Erweiterung Die von Düvelsdorf im vergangenen Jahr eingeführte Grünlandstriegel-Baureihe «Green.Rake Expert» gibt es neu auch in der 3-m-Variante. Der technische Aufbau dieser Version entspreche jener der grösseren Modelle, so der Hersteller aus dem deutschen Ottersberg. Passend zum neuen Grünlandstriegel bietet Düvelsdorf die Walze «Terra.Roller Eco 3.0 an». Ausgestattet mit Cam­bridge- oder Kronenringen, kann diese direkt mit dem

SMSWettbewerb Jeden Monat verlost die Schweizer Landtechnik in Partnerschaft mit einem Landmaschinen-Händler ein attraktives Traktoren-Modell.

In dieser Ausgabe ist es ein Modell des Fendt «1050 Vario» von Siku im Massstab 1:32.

SMS – und gewinnen mit Gujer Landmaschinen AG Horbenerstrasse 7 8308 Mesikon

«Green.Rake Expert» gekoppelt und zur Rückverfestigung im Grünland direkt hinter dem Striegel eingesetzt werden. Schreiben Sie ein SMS (1 Fr.) mit SVLT Name Adresse an die Nummer 880 und gewinnen Sie mit etwas Glück dieses Modell des Fendt «1050 Vario» von Siku. Der glückliche Gewinner des Modells eines Case IH «Farmall 115 U», das in der Januar-Ausgabe der «Schweizer Landtechnik» zur Verlosung ausgeschrieben wurde, ist Manfred Haller aus 4629 Fulenbach.

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Aktuelles

Pick-up-Entlastung

Händlervereinigung mit breitem Programm Traktoren und Futterernte von Claas, Fütterungstechnik von Trioliet, Anbaugeräte von Fliegl und Ballenwerkzeuge von Tanco: Die Ostschweizer Claas Händlervereinigung zeigt in der Halle 9.1 an der Tier&Technik ein breites Programm. Besonders hervorzuheben ist der mit einer Bauhöhe von gerademal 2.49 m Claas «Arion 420» mit Doppelrädern, den man als richtigen Bergtraktor betrachten und mit entsprechender Futterernte-Technik bestücken kann. Aus dem Segment der Fütterungstechnik sticht der Futtermischwagen Trioliet «Solomix 1-1200 VLH-B» mit Querförderband hervor.

Die Ladewagen «ZX 430», «ZX 470» und «ZX 560» aus der «ZX»-Baureihe von Krone gibt es in Serie neu mit einer elektro-hydraulischen Pick-up-Entlastung. Mit der Entlastungsregelung, die es so aktuell nur bei Krone gebe, lasse sich der Pick-up-Auflagedruck stufenlos und komfortabel von der Kabine aus einstellen, schreibt der Hersteller. Die Regelung sorge auch dafür, dass das Pickup stets mit konstantem Auflagedruck sanft über den Boden rolle und das Futter sauber aufnehme – auch in unebenem Gelände. Gleichzeitig gibt es für diese drei «ZX»Ladewagen auch grössere Bereifungsmöglichkeiten. Optional seien zwei 30,5 Zoll-Bereifungen im Angebot – und zwar für das Tandem- als auch für das Tridem-Achsaggregat. Wählbar sind die Reifenvarianten 710/50 R 30,5 und 800/45 R 30,5, die beide über ein spezielles Stollenprofil verfügen. Lediglich der «ZX 470» mit Tridemachse sei ausschliesslich mit 26,5“ Bereifung erhältlich.

Vier Jahreszeiten bei Leiser An der Tier&Technik (Halle 10, Stand 10.05) präsentiert sich A. Leiser AG sprichwörtlich in allen Jahreszeiten. Vom Pionier in Bodenstruktur und Rückverfestigung, dem Hersteller Güttler, werden auf Basis von Systemgeräten Lösungen aufgezeigt, wie man mehr Milch aus dem Grünland holen und wie man den Ackerbau massgeblich optimieren kann. Ein weiterer Fokus gilt dem Winterdienst und den Produkten von Rasco. Als Schweizer Innovation und Weltneuheit ist zudem der erste vollelektrisch betriebene Bobcat «e-S70» und ein Gesamtsystem zu sehen, mit dem man den Energieverbrauch optimal managen kann.

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Erfolgreich mit dem Güttler GreenMaster System. Lorenz Kissling Landwirt · Hägendorf

Mit dem Güttler GreenMaster verfügt Landwirt Lorenz Kissling über ein Systemgerät für den Mehrfacheinsatz in Grünland und Ackerbau. Die Maschine überzeugt dabei mit einem sehr hohen Nutzwert. In Hägendorf bewirtschaftet Landwirt Lorenz Kissling einen Gemischtbetrieb mit rund 48 ha. Er betreibt Milchwirtschaft, Acker- und Futterbau. Weiter bietet er Lohnarbeiten im Kommunal- sowie Landwirtschaftsbereich an, unter anderem auch im Bereich Saat. Im Ackerbau beschäftigt sich Lorenz Kissling mit dem Anbau von Getreide, Raps, Silomais und Eiweisserbsen. Das Grünland besteht unter anderem aus 15 ha Naturwiesen, welche nicht in der Fruchtfolge sind. Dies erfordert eine entsprechende Bestandespflege. Lorenz Kissling ist sich der Wichtigkeit eines ertrag-

Im Ackerbau kommt die Güttler-Walze als Frontpacker mit der Säkombination zum Einsatz

steht aus einem HarroFlex-Striegel mit Ripperboard und einer Güttler-Prismenwalze mit aufgebautem Präzisionssägerät und damit über zwei komplette 3-Punkt-Geräte. Sie sind über einen Koppelrahmen miteinander verbunden. Das erlaubt je nach Situation getrennte Arbeiten oder die Einsaat in einem Arbeitsgang. Die 12 mm Zinken von Harroflex und Ripperboard kämmen den alten Filz und die Rispe heraus und schaffen Platz, Licht sowie lockeres Erdmaterial und gleichen intensiv die Unebenheiten von Trittschäden oder Wildsauschäden aus. In die Lücken wird der Samen

te Breite der Kreiselegge und verbessert das Abrollverhalten des Traktors. Die flachere Arbeit der Kreiselegge spart gleich doppelt: Treibstoff und Abnutzung der Kreiselzinken. Im Frühling dient der GreenMaster der Bestockungsanregung von Getreide und die genial geschaffene Bodenstruktur ermöglicht gleichzeitig eine optimale Kapillarwirkung.

Güttler GreenMaster im Alpin-Einsatz mit dem Striegel an der Front und Walze am Heck

Güttler GreenMaster mit Ripperboard – der kürzeste 4-reihige Striegel der Welt – arbeitet intensiv mit der Walze zusammen

reichen und qualitativ hochwertigen Grünfutters bewusst, denn die Grundfutterleistung beeinflusst 80 % der Gesamtkosten der Milcherzeugung. Das Ziel sind niedrige direkte Futterkosten und bestmögliche Gesundheit der Tiere. Sie halten die Bestandsergänzungskosten tief. GreenMaster gegen Bestandsverschlechterung Durch Verdichtung, Narbenschäden, Mäuseschäden und mehr setzt in jedem Grünland nach kurzer Nutzungszeit eine Bestandsverschlechterung ein. Hinzu kommt die natürliche Alterung. Es entstehen Lücken und die Gemeine Rispe breitet sich aus. Ohne Nachsaat nimmt der Ertrag kontinuierlich ab. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, setzt Lorenz Kissling den Güttler GreenMaster ein. Damit bekämpft er die Gemeine Rispe, sät nach, regt die Bestockung der Gräser an und saniert die Wiesen nach starken Wildsauschäden. Der Güttler GreenMaster be-

abgelegt und über die intensive Güttler-Walze regelrecht in den Boden einmassiert. Die Walze schafft die nötige Rückverfestigung bei optimaler Bodenstruktur für einen optimalen Saataufgang. GreenMaster-Einsatz im Ackerbau Für eine hohe Auslastung der Maschine im Ganzjahreseinsatz sorgt die weitere Nutzung der GreenMaster im Ackerbau. Dort kommt die Walze als Frontpacker mit der Säkombination zum Einsatz. Sie gewährleistet die optimale Vorbearbeitung des Bodens über die gesam-

Ein schöner Grasbestand bedeutet ertragreiches und qualitativ hochwertiges Grünfutter

Klares Fazit Das durchdachte 5-in-1-System, das blitzschnell eingestellt und sehr hochwertig verarbeitet ist, begeistert Lorenz Kissling immer wieder neu. Für ihn lohnt sich die eigene Investition ganz besonders, weil die Einsaat dann stets zum besten Wetterzeitpunkt erfolgen kann. Zudem steigt die Geräteauslastung durch die überbetriebliche Ausmiete weiter. Dabei wird durch die Lage in Juranähe und beim Einsatz kleinerer Traktoren oder Terratrac, die Maschine gerne auch in der Alpin Version gefahren. D.h. Striegel an der Fronthydraulik, Säwalze am Heck. Der Umbau erfolgt dazu in nur wenigen Minuten.

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Markt | Interview

Markus (l) und Thomas Förster (r) vor dem «CalfRail», der automatisierten Variante für die Kälberfütterung von Kälbern in Einzelhaltung. Bilder: R. Engeler

Spezialisten durch und durch Seit 1971 entwickelt und baut Förster-Technik in Engen (D) nahe der Schweizer Grenze Geräte für die Kälberfütterung. Die «Schweizer Landtechnik» sprach mit den beiden Geschäftsführern Markus und Thomas Förster über die Entwicklung und die künftigen Herausforderungen des Unternehmens. Roman Engeler

Schweizer Landtechnik: Sie entwickeln seit fast einem halben Jahrhundert Technik für die Kälberfütterung. Was waren 1971 die Beweggründe für Ihren Vater, dieses Unternehmen zu gründen? Thomas Förster: Unser Vater fand nach dem Studium der Agrarwissenschaften eine erste Anstellung in der Futtermittelbranche und war in jungen Jahren unterwegs als Vertreter für Milchpulver im Süden Deutschlands. Zu dieser Zeit gab es bereits einfache Geräte für die Kälberfütterung, vorwiegend Pulver-Wasser-Automaten in der Kälbermast. Diese Automa10

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ten wiesen jedoch zahlreiche technische Unzulänglichkeiten auf, sei es bei der Genauigkeit der Dosierung oder generell bei der Zuverlässigkeit. Unser Vater, schon immer technisch sehr interessiert gewesen, reparierte oder verbesserte anfänglich diese Geräte, bis er realisierte, dass sich dieser Aufwand eigentlich kaum lohnt. So hat er dann selbst ein Gerät nach seinen Vorstellungen entworfen, das in seinen Grundprinzipien mit dem Pulvertrichter, der mit jeder Art von Milchpulvern klarkommt, mit dem Mixer und mit der Dosiergenauigkeit auch bei den heute aktuellen Automaten noch weiterlebt.

Welches sind für Ihr Unternehmen die besonderen technischen Meilensteine? Thomas Förster: Unsere ersten Maschinen waren rein mechanisch, haben aus Pulver und heissem Wasser eine Mischung angerührt. Es gab gewisse Einschränkungen, man konnte sie beispielsweise nur für die Kälbermast einsetzen, nicht aber für Aufzuchtkälber, bei denen man ja die Milchmenge begrenzen möchte. Ein erster Meilenstein war deshalb die Tiererkennung nach dem System der Kraftfutter-Automaten im Kuhstall. So konnte man die Kälber individuell und be-


Interview | Markt

grenzt mit Milch versorgen. Später wurden elektronische Bauteile wie Mikrocontroller, Tastaturen oder Displays allgemein verfügbar, die auch eine Firma von unserer Grösse kostengünstig anwenden und für massgeschneiderte Funktionen einsetzen konnte. Bei uns war das die Geburtsstunde des «StandAlone» Tränkeautomaten, der für sich alleine stehen konnte, der dank der verbauten Elektronik «intelligent» war und bei dem man quasi alles direkt am Gerät steuern konnte. Markus Förster: «Stand-Alone» war auch ein Schlagwort oder eine neue Bezeichnung für ein Konzept, bei dem der Tränkeautomat nicht mehr wie bisher als Anhängsel zu einem Computer im Kuhstall funktionierte. Als weiteren Meilenstein möchte ich unser Kälberdorf nennen. Ein konzeptioneller Ansatz, wie eine ideale Gruppenhaltung von Kälbern in einem offenen Stall mit viel frischer Luft sowie getrennter Liege- (Stroh) und Fressfläche (fester Boden) funktionieren kann. Thomas Förster: In den letzten Jahren sind die elektronische Vernetzung, die Einbindung von Smartphones über verschiedene Apps und die Datenspeicherung in Clouds hinzugekommen. Wir haben unser «Smart Calf System» mit den Modulen «Smart Drink Station», «Smart Neckband» sowie «Smart Water Station» und neuerdings mit dem «Smart Thermometer» entwickelt, die heute wichtige Daten zur Überwachung der Kälbergesundheit liefern.

Gab es in der Vergangenheit auch Entwicklungen, die nicht durchgestartet sind? Markus Förster: Ich kann dazu etwas erwähnen, wobei ich hoffe, dass dies doch

noch durchstarten wird. Wir haben nämlich ein Konzept für das Kolostrum-Handling entwickelt, mit dem man sämtliches Kolostrum aus dem Kuhstall abfüllen und lagern, wahlweise auch pasteurisieren, dann bei Bedarf wieder aufwärmen und verabreichen kann. Aus unserer Sicht eine wirtschaftliche Sache, die zudem der Gesundheit der Tiere dient, aber irgendwie hat sich diese Idee bisher noch nicht wie erwartet durchsetzen können.

Etwas still geworden ist es auch um den Kälbermilch-Pasteur. Hat der Markt dieses Produkt nicht im erwarteten Umfang aufgenommen? Thomas Förster: Wir sind nach wie vor überzeugt und Forschungsergebnisse belegen es auch, dass die Verabreichung von pasteurisierter Milch in der Kälberfütterung Vorteile bringen kann. Es ist aber mit einem gewissen Aufwand verbunden, sei es Arbeit oder seien es Investitionen in die Ausstattung. In den USA beispielsweise ist die Nachfrage nach dem Kälbermilch-Pasteur nach wie vor vorhanden, in Europa ist sie allerdings moderat.

Sie haben 2005 die Geschäftsführung von Ihren Eltern übernommen. Wie präsentiert sich das Unternehmen Förster-Technik heute? Markus Förster: Wir konnten über die Jahre hinweg stets ein kontinuierliches Wachstum verzeichnen – im Schnitt so um die 5 %. Heute beschäftigen wir 144 Mitarbeitende. Ich bin für den kaufmännischen Bereich verantwortlich, mein Bruder Thomas ist für die technischen Belange zuständig. Unser Unternehmen ist heute sehr Export-orientiert, gegen 90 % des Umsatzes generieren wir auf ausländischen Märkten. Wichtige Märkte sind für uns Deutschland, Frankreich, die Schweiz und England, aber auch Nordamerika, Japan und vermehrt China. Produziert wird alles hier in Engen. Wir betreiben zwei Vertriebsniederlassungen in Kanada und seit diesem Monat in Schanghai.

Wie sind Sie in der Schweiz aktiv?

Markus Förster: «Als mittelständisches Unternehmen sind wir auf den Datenaustausch zwischen Kuh- und Kälberstall vielleicht schon besser vorbereitet als grössere Firmen.»

Thomas Förster: In den meisten Auslandsmärkten organisieren wir den Vertrieb über die drei Melktechnik-Hersteller DeLaval, GEA und Lely. In einigen Ländern haben wir – historisch gewachsen – einen Vertrieb über Futtermittel-Hersteller. So auch in der Schweiz. Markus Förster: Mit Paul Wirth (Wirth Fütterungstechnik) beliefern wir in der Schweiz auch einen Händler direkt.

Thomas Förster: «Wir untersuchen die Wirtschaftlichkeit unserer Technik regelmässig und arbeiten dabei mit neutralen Beratungsorganisationen zusammen.»

Sie stellen auch Tränkeautomaten für Dritte her. Können Sie sagen, in welchen Produkten heute überall Förster-Technik drinsteckt? Thomas Förster: Unsere Technik steckt in den Automaten der drei erwähnten Marken DeLaval, GEA und Lely.

Bieten Sie diesen Firmen den vollen Zugang zu Ihrer Technik an oder gibt es da eine Art Karenzfrist bei den Top-Neuheiten? Thomas Förster: In diesem Zusammenhang stellt sich mehr die Frage, welche Technik unsere OEM-Partner wollen. Bei gewissen Produkten aus unserem Portfolio kann es sein, dass diese nicht ins Konzept unserer Partner passen, beispielsweise, weil diese bereits über etwas Ähnliches verfügen. Markus Förster: Bei den genannten Partnern handelt es sich ja um grössere Firmen, da braucht es oftmals etwas mehr Zeit, bis eine Innovation in deren Vertriebsstrukturen eingebaut ist.

Sie bringen in regelmässiger Kadenz Neuheiten, darunter nicht selten prämierte Innovationen, auf den Markt. Wie gelingt es Ihnen, in diesem Markt technisch stets vorne mit dabei zu sein? Thomas Förster: Es ist ein Mix aus verschiedenen Ansätzen. Feedbacks von Kunden und von Vertriebspartnern spielen eine wichtige Rolle. Wir pflegen zudem enge Kooperationen mit Forschungsinstituten in fast aller Welt. 2 2019 Schweizer Landtechnik

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Markt | Interview

Verfügen Sie über besondere Testbetriebe? Thomas Förster: Wir halten stets eine kleine Kälbergruppe auf unserem Firmengelände. Da können wir die allerneusten Entwicklungen ohne zeitliche Verzögerung gleich selbst testen. Darüber hinaus verfügen wir in unmittelbarer Nachbarschaft über fünf bis zehn Betriebe, die für uns die Innovationen unter Praxisbedingungen ausprobieren. Testbetriebe haben wir auch im Ausland.

Überprüfen Sie in der Praxis auch die Wirtschaftlichkeit Ihrer Technik? Thomas Förster: Ja, wir untersuchen die Wirtschaftlichkeit unserer Technik, wobei wir zwei Aspekte besonders im Auge haben: Einerseits ist es die Arbeitszeit, die man durch den Einsatz unserer Produkte einsparen kann, anderseits ist es die verbesserte Gesundheit oder der bessere Tageszuwachs bei den Tieren. Um diese Wirtschaftlichkeit berechnen zu können, arbeiten wir mit unabhängigen Beratungsorganisationen zusammen.

Die Hygieneanforderungen in der Kälberaufzucht steigen ständig. Wie antworten Sie auf entsprechende Kundenwünsche? Thomas Förster: Wir bieten immer mehr Komfort und immer besser automatisierte Reinigungssysteme an. Ein Beispiel ist die «HygieneBox», mit der das komplette Schlauchsystem bis zu vier Mal täglich automatisch gespült werden kann – wahlweise gar mit bis zu zwei Spülmitteln. Neu eingeführt haben wir, dass der Nuckel nach jedem Gebrauch eines Kalbes mit Wasser abgespritzt werden kann. Schon in der Vergangenheit wurden die Reinigung der Mixer und Wärmetauscher automatisiert.

Das Unternehmen Förster-Technik werde auch in Zukunft ein Spezialist für die Fütterungstechnik bei Kälbern bleiben, betonen Markus und Thomas Förster im Interview mit der «Schweizer Landtechnik».

An der «Eurotier» in Hannover haben Sie einen antimikrobiellen Nuckel vorgestellt. Ist dieser bereits erhältlich und wie wurde er im Markt aufgenommen? Thomas Förster: Genau, auf diesem antimikrobiellen Nuckel «Yello Teat» können sich keine Bakterien ansiedeln und entsprechend vermehren. Dieser Nuckel ist aus einer speziellen Kautschuk-Mischung hergestellt. Darin enthalten ist ein Mittel mit antibakterieller Wirkung. Der Nuckel ist im Markt seit der Eurotier letzten Jahres erhältlich.

Wie gestaltet sich der Markt für das neuste Gesundheits-Tool im Kälberstall aus Ihrem Hause, nämlich für das «smarte» Thermometer? Thomas Förster: Dieses Thermometer gibt es auf dem Markt, bis dato sind es aber

noch unsere Testbetriebe, die dieses Instrument einsetzen. Über unsere Vertriebspartner wird es aber demnächst verfügbar werden und für unter 100 Euro je Stück zu beziehen sein.

Ein anderes, derzeit aktuelles Thema ist die Digitalisierung und elektronische Vernetzung in der Landwirtschaft, die auch vor dem Stall nicht haltmachen. Wie sind Sie in diesem Segment unterwegs? Thomas Förster: Ich denke, dass wir in diesem Bereich sehr gut unterwegs sind. Ich habe bereits unsere Cloud-Lösung angesprochen, die es schon fast seit fünf Jahren gibt (www.calf-cloud.com). Alle unsere Tränkeautomaten verfügen standardmässig – und ohne Zusatzkosten – über eine Verbindung zu dieser Datenwolke. Man kann den Automaten entweder mit einer

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Schweizer Landtechnik 2 2019

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Interview | Markt

App oder über die Cloud bedienen. Mit weiteren Instrumenten wie den «smarten» Halsbändern oder Thermometern ist es für den Tierhalter möglich, per Bluetooth viele Daten rund um das Tier zu erfassen und zu visualisieren.

Helfen Sie dem Landwirt bei der Auswertung dieser Daten? Thomas Förster: Bis jetzt ist es so, dass diese Hilfe in erster Linie in technischer Hinsicht erfolgt (Servicemodus). In Richtung Beratung haben wir diese Unterstützung noch nicht ausgebaut. Diese Unterstützung bieten aber unsere Vertriebspartner vor Ort, beispielsweise in der Schweiz die Futtermühlen.

Welche Entwicklungen sind in diesem Bereich noch zu erwarten? Thomas Förster: Die Digitalisierung wird wie in fast allen Bereichen unseres Lebens auch in der Kälberfütterung weiter voranschreiten und quasi «state-of-the-art» werden. Ich kann mir vorstellen, dass die nächsten grossen Schritte dann aber eher in Richtung Vereinfachung gehen, dass man die einzelnen Module besser verstehen kann. Beispielsweise, dass es Systeme gibt, die aus den vielen Millionen von Daten Zusammenfassungen erstellen und so dem Tierhalter mit wenigen Signalen aufzeigen, was zu tun ist.

Stichwort Vernetzung: Wie sorgen Sie als Spezialist der Kälberfütterung für den Datenaustausch mit dem Kuhstall? Kann ein Automat von Förster mit dem Melkroboter oder mit einem Herdenmanage-

ment-Programm im Kuhstall kommunizieren? Thomas Förster: In einzelnen Fällen sind wir mit solchen Programmen vernetzt. Über alles gesehen, ist dieser Datenaustausch aber noch nicht gut genug. Es sollten mehr Daten zwischen dem Kälberund dem Kuhstall fliessen. Der Ball in dieser Thematik liegt aber nicht nur bei uns. Ich kann mir vorstellen, dass auch die Melktechnik-Hersteller ihre Daten künftig in eine Cloud stellen und es dann einfacher wird, diese Daten von der einen Wolke in eine andere zu transferieren. In unserer «Calf Cloud» ist bereits eine solche Zugangsschnittstelle implementiert. Markus Förster: Wir sind, auch mit den Vorteilen eines mittelständischen Unternehmens, auf diesen Datenaustausch vielleicht schon besser vorbereitet, als dies grössere Hersteller sind. Aber, wie mein Bruder erwähnt hat, wir sind heute noch nicht dort, wo wir eigentlich sein möchten.

Gibt es schon Anzeichen, dass es für diesen Austausch dereinst eine normierte Schnittstelle geben wird? Thomas Förster: Es gab vor Jahren einmal einen Ansatz unter dem Titel «Adis» (Agricultural Data Interchange Syntax), über den man auch Traktoren und andere Landmaschinen einbinden wollte. Dieses System hat sich aber nie zu einem globalen Standard durchgesetzt, nicht zuletzt, weil amerikanische Firmen nicht mitgemacht haben. Heute wäre es vielleicht eher möglich, weil gerade das Internet neue Standards etabliert hat und diese auch für landwirtschaftliche Zwecke ge-

nutzt werden könnten. Es braucht aber immer noch den Willen aller Beteiligten.

In der Landtechnik ist ein Trend zum Fullliner nach dem Motto «alles aus einer Hand» feststellbar. Spüren Sie diesen Trend auch in der Hoftechnik? Markus Förster: In Asien oder Osteuropa hört man von Projekten, von Investoren, die auf der grünen Wiese riesige Ställe bauen wollen. Da besteht oft der Wunsch, diese Projekte mit nur einem Ansprechpartner realisieren zu können. Auf das Kalb bezogen, bieten wir als Förster-Technik schon jetzt alles aus einer Hand, aber dass wir dereinst Melk- und Stallbautechnik anbieten, denke ich eher nicht.

Können Sie sich als «Nur»-Spezialist der Kälberfütterung auch künftig im Markt behaupten? Markus und Thomas Förster: Unser Geschäftskonzept hat sich nun seit fast 50 Jahren bewährt. Wir werden aber wachsam sein, damit wir auf etwaige Veränderungen sofort reagieren können. Technisch gesehen wird es sicher in gewissen Bereichen Zusammenarbeitsformen geben, oder es gibt sie bereits, wenn wir beispielsweise an den Transport der Milch vom Melkroboter zum Tränkeautomaten denken. Vertriebsseitig bleiben wir mit unseren etablierten Händlern in engem Kontakt, haben dazu auch unseren Schulungsraum ausgebaut, sodass wir unsere Erkenntnisse rund um die professionelle Kälberhaltung noch besser vermitteln können. Das wird uns letztlich helfen, als Spezialist im Markt bestehen zu können.

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2 2019 Schweizer Landtechnik

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Markt | Neuheiten

Alleslader mit neuem Arbeitsplatz JCB stellt seine neue Teleskoplader-Baureihe «Agri Loadall Series III» vor. Die «Alleslader» glänzen vor allem mit einer völlig neuen Kabine und höheren Hubkräften.

125 PS (93 kW) oder 145 PS (108 kW) auf. Für den 109-PS-Motor ist ein neues JCB-«Torque Lock»-4-Gang-Lastschaltge­ triebe mit Wandler zu haben (40 km/h). Das automatische 6-Gang-Lastschalt­ getriebe JCB «Torque Lock» und das Hydro­stat-/Lastschaltgetriebe JCB «Dual­ Tech VT», beide ebenfalls bis 40 km/h, bleiben unverändert im Angebot.

Hydraulische Niveauregulierung Lukas Weninger*

Als neue Option für die Hydraulikanlage ist die hydraulische Niveauregulierung («Sway») an der Vorderachse erhältlich. Damit soll das präzise Absetzen der La­ dung erleichtert werden. Die Druckentlas­ tung für den Anbaugerätewechsel ist weiterhin in der Kabine und nun zusätz­ lich mittels Taster aussen an der Maschine möglich. Weitere Merkmale sind eine Rüttelfunktion für die Schaufel, eine au­ tomatische Schaufelrückstellung sowie ei­ ne Endlagendämpfung des Teleskoparms.

Gänzlich neue Kabine

Die neuen JCB-Teleskoplader der «Agri Loadall Series III» sind vor allem an der neuen Kabine erkennbar. Bilder: L. Weninger

Die Teleskoplader von JCB tragen seit ihrer erstmaligen Vorstellung im Jahr 1977 den Namen «Loadall» – frei übersetzt «Alles­ lader». Wenige Jahre danach kamen mit dem Beinamen «Agri» die ersten Tele­ skoplader auf den Markt, die speziell auf die Anforderungen in der Landwirtschaft ausgerichtet sind. Nun präsentieren die Engländer die jüngste Generation ihrer Te­ leskoplader: die «Agri Loadall Series III».

Mehr Hubkraft, neue Modellnamen Den vier neuen Modellen hat JCB eine um 100 bzw. 200 kg höhere Hubkraft spen­ diert. Dadurch erhalten die Telelader auch neue Modellbezeichnungen. Die jeweili­ gen Hubhöhen blieben unverändert. Die Eckdaten der Modelle «560-80» mit 6 t Hubkraft und 8 m Hubhöhe sowie der «536-70 LP» als Niedrigversion (LP = «low profile») bleiben unverändert. JCB wertet aber auch sie mit den Neuerungen der 14

Schweizer Landtechnik 2 2019

JCB Agri «Agri Loadall Series III» Modelle Hubkraft Hubhöhe Vorgänger

538-60

3,8 t

6m

536-60

532-70

3,2 t

7m

531-70

542-70

4,2 t

7m

541-70

536-95

3,6 t

9,5 m

535-95

anderen Modelle auf. Die neue Baureihe ist nach wie vor in den vier Ausstattungs­ varianten «Agri» (inklusive «Agri Smart Power» und «Agri TorqueLock 4»), «Agri Plus», «Agri Super» sowie «Agri Pro» zu haben. Auch die Motorisierungen bleiben von der Modellpflege unberührt: In den neuen Teleskopladern arbeiten die bekann­ ten, von JCB selbst gebauten «EcoMax»Motoren. Die Triebwerke mit 4,4 Liter bzw. 4,8 Liter Hubraum warten mit einer Leis­ tung von 75 PS (55 kW), 109 PS (81 kW),

Die grösste Neuerung an den jüngsten «Loadall»-Teleladern ist die völlig neu ent­ wickelte «Command Plus»-Kabine für alle Ausstattungsvarianten. Sie ist um 12 % grösser als bisher. Eine einteilige, bis ins Dach gezogene Frontscheibe ohne Quer­ träger sowie generell mehr Glasfläche ver­ bessern die Übersicht, auch auf den ange­ hobenen Arm. Der Lärmpegel beträgt laut JCB nur mehr 69 db(A), was eine Reduzie­ rung um 50 % bedeutet. Ein 7-Zoll-Dis­ play, eine Klimaanlage (auf Wunsch mit Automatik) und eine Handy-Halterung samt Freisprecheinrichtung sind weitere Highlights der neuen Kabine. * Der Autor ist Redaktor beim «Landwirt».

Das gänzlich neue Bedienkonzept sorgt für eine bessere Übersicht und mehr Ordnung in der Kabine.


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Markt | Übersicht

Weniger als 2000 Traktoren zugelassen Die zusammenfassenden Zahlen der Zulassungen für 2018 zeigen, dass der Absatz von Traktoren, aber auch von Transportern und Zweiachsmähern zurückgegangen ist. Roman Engeler

Die Zulassungen von Traktoren fielen im vergangenen Jahr unter die Schwelle von 2000 Einheiten. Bild: SVLT

Der Schweizer Traktorenmarkt ist im vergangenen Jahr unter 2000 Einheiten gerutscht. Mit 1946 zugelassenen Modellen resultierte 2018 ein Rückgang um 6,1 % im Vergleich zu 2017. Von den bekannteren Marken zulegen konnten Deutz-Fahr (+62 Stück, +28,8 %), John Deere (+17 Stück, +12,1  %) und Valtra (+17 Stück, +41,5 %), während Massey Ferguson (–35 Stück, –22,3  %), Steyr (–49 Stück, –38,6 %) und Fendt (–54 Stück, –13,8 %) stückzahlmässig die markantesten Einbussen verzeichnen mussten.

PS-Statistik der zugelassenen Traktoren 2018

% der zugelassenen Traktoren

40 35

2017

30

2018

25 20 15 10

Fendt vor John Deere

5

PS-Klassen

16

Schweizer Landtechnik 2 2019

0

30 1 ab

30 25 1–

0

25 0 20 1–

20 18 1–

16 1– 18 0

14 1– 16 0

12 1– 14 0

10 1– 12 0

81 –1 00

80 61 –

b is

60

0

Die Rangliste wird wie in den letzten Jahren angeführt von Fendt mit 337 Traktoren. John Deere konnte sich mit 297 Stück auf den zweiten Platz vorarbeiten und Deutz-Fahr hat sich mit den 281 einen Platz auf dem Podest zurückerobern kön-


Übersicht | Markt

nen. Mit dem vierten Platz und 277 zugelassenen Traktoren Vorlieb nehmen muss hingegen New Holland, dies nach Platz zwei im Vorjahr. Gut geschlagen hat sich der einzig verbliebene Schweizer Traktorenhersteller Rigitrac. Sepp Knüsel konnte stolze 26 Traktoren im Markt platzieren (+7 Einheiten), wogegen die andere Schweizer Marke «Hürlimann» (heute jedoch zur SDF-Gruppe gehörend) nur noch mit 64 Modellen in der Statistik auftaucht (–17 Einheiten). Wie fast üblich wurden mit 230 Einheiten im Dezember die meisten Traktoren zugelassen. Da dürften einige der Importeure ihre Bilanz noch etwas aufgebessert haben. Besonders viele Traktoren wurden in den Kantonen Bern (263), Schaffhausen (236), Zürich (187) und Waadt (167) neu zugelassen.

Beliebteste Modelle Mit total 130 Modellen in den verschiedensten Ausführungen (normal und Schmal­spur) führt der Fendt «211 Vario» wie in den Vorjahren die Rangliste bei den zugelassenen Modellen an. Fast erwartet wurde der Vorstoss in die Spitzengruppe des Modells «5125R» von John Deere mit 77 Einheiten. Weiter zu den beliebten Modellen gehören der Fendt «313 Vario» mit 75 und der «T5.120» von New Holland mit 55 Einheiten.

Zulassungen nach Marken

PS-Klassen Ausgewertet hat die «Schweizer Landtechnik» wiederum auch die PS-Klassen, wobei man sich dabei auf die Nennleistung in den Prospekten abstützte und keine besondere Unterscheidung zwischen der Messnorm (ISO, ECE R24 etc.) machte. Auf den ersten Blick sind nur geringe Veränderungen feststellbar. Nach wie vor ist die Klasse von 101 bis 120 PS das verkaufsstärkste Segment, allerdings nur noch mit 28,1 % gegenüber 36,7 % im Vorjahr. Dafür konnte die nächsthöhere (121–140 PS) von 11,4 auf 18,6 % zulegen, während das Segment 81 bis 100 PS anteilsmässig nahezu stabil blieb. Rund 70 % der 2018 neu immatrikulierten Traktoren weisen also eine Nennleistung zwischen 81 und 140 PS auf.

2018

2017

+ / – −54

Fendt

337

391

John Deere

297

265

32

Deutz-Fahr

281

219

62

New Holland

277

288

−11

Massey Ferguson

122

157

−35

Claas

110

102

8

Steyr

78

127

−49

Case IH

76

74

2

Kubota

67

82

−15

Hürlimann

64

81

−17

Lindner

64

99

−35

Valtra

58

41

17

Same

44

49

−5

Rigitrac

26

19

7

Landini

23

30

−7

Fazit

McCormick

17

26

−9

Gab es vom Jahr 2014 mit 2095 Zulassungen auf das Jahr 2015 mit 2534 Einheiten einen enormen Anstieg entgegen dem Trend, ist der Schweizer Traktorenmarkt seither kontinuierlich rückläufig (2016: 2202 Stück, 2017: 2074 Einheiten). Es sind stets auch äussere Faktoren, wie beispielsweise die Abgasnormen mit der «Noch»-Verfügbarkeit auslaufender Modelle oder – 2018 wohl ganz besonders – die Witterungsbedingungen und damit verbunden die Einkommen, die

Lamborghini

3

5

−2 −8

JCB

1

9

Zetor

1

4

−3

Carraro

0

2

−2

Kioti

0

1

−1

Übrige

0

3

−3

1946

2074

−128

Total

das Investitionsverhalten der Landwirte in die eine oder andere Richtung beeinflussen.

Transporter und Zweiachsmäher Bei den Transportern wurden ganze 94 Einheiten oder 43,5 % weniger abgesetzt als noch 2017. 122 Stück umfasste der Markt im vergangenen Jahr. Alle Marken mussten Federn lassen, am wenigsten die Reform-Werke, die dadurch ihren Markt­anteil auf über 50 % schrauben konnten. Gefragtestes Modell war der Aebi «TP 420», von dem 26 Stück neu zugelassen wurden. Mit 29 Modellen war der Juni der stärkste Zulassungsmonat bei den Trans­portern. Etwas weniger dramatisch, aber mit einem Rückgang von gut 18 % immer noch stark, sieht die Lage bei den Zweiachsmähern aus. In diesem Maschinensegment wurden im letzten Jahr 249 Stück im Markt platziert, 55 Einheiten weniger als 2017. Nahezu halten konnten sich die Reform-Werke (–1 Stück), so dass sich diese Marke auch hier zum Leader mit einem Marktanteil von 43 % entwickeln und so Aebi von dieser Position verdrängen konnte. Gefragtester Zweiachsmäher war der Aebi «TT211» (52 Stück). Als

absatzstärkste Monate entpuppten sich in der Maschinenkategorie der Mai mit 39 und der Juni mit 37 Einheiten. Transporter 2018

2017

+ / –

Reform

63

95

–32

Aebi

33

71

–38

Lindner

21

37

–16

Schiltrac

3

5

–2

Caron

2

8

–6

Total

122

216

–94

+ / –

Reform ist nun sowohl bei Transportern als auch bei Zweiachsmähern Marktführer. Bilder: R. Engeler

Zweiachsmäher 2018

2017

Reform

107

108

–1

Aebi

104

138

–34 –18

Antonio Carraro

23

41

Pasquali

9

7

2

BCS

4

6

–2

Sauerburger Total

2

4

–2

249

304

–55

Gefragtestes Modell bei den Zweiachsmähern war der Aebi «TT211».

2 2019 Schweizer Landtechnik

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Markt | Übersicht

verursachen Unfälle mit Weidetieren stark ansteigende Schadenssummen. So ist es naheliegend, dass Versicherungen zunehmend versuchen, zumindest einen Teil der Verantwortung und somit des Schadens mittels aufwendiger Untersuchungen auf den Tierhalter zu überwälzen. Wie ein Bundesgerichtsurteil aus dem Jahr 2004 zeigt, ist es für den Tierhalter von zentraler Bedeutung, nach einem Unfall möglichst detailliert nachweisen zu können, dass zum Zeitpunkt des Unfalls alle möglichen Massnahmen zur Optimierung der Sicherheit getroffen wurden. Ist dies nicht der Fall, können insbesondere schwere Personenschäden die Existenz eines Betriebs massiv gefährden. Wie in vielen anderen Bereichen, kann hier modernste Elektronik neue Lösungsansätze bieten.

Revolution dank Smartphone?

Mit Smartpone-Apps lassen sich Weidezäune kontinuierlich überwachen. Diese digitalen Anwendungen sollen Tierhaltern mehr Sicherheit und Komfort bringen. Bilder: R. Burkhalter

Ruhiger schlafen dank Elektrozaun-App? Elektronik und drahtlose Kommunikation läuten auch bei den Elektrozaungeräten ein neues Zeitalter ein. Die Überwachung und Bedienung von Elektrozäunen kann heute von überall zeitsparend über das Smartphone erfolgen. Ruedi Burkhalter

Die Bedeutung der Hüte-Sicherheit von Elektrozäunen nimmt laufend zu. Die damit verbundenen Risiken werden von Tierhaltern noch oft unterschätzt. Einerseits haben stetig zunehmende Verkehrsdichten, höhere Fahrgeschwindig18

Schweizer Landtechnik 2 2019

keiten von Zügen und die in grosser Zahl die Weideflächen umströmenden – oder möglicherweise gar betretenden – Naherholungs-Suchenden zur Folge, dass die Wahrscheinlichkeit eines Zwischenfalls heute grösser geworden ist. Anderseits

2012 verkündete der deutsche Hersteller Weidewächter UG auf seinen Werbeflyern eine «Revolution» im Bereich der Elektrozaungeräte. Mit dem Modell «Matrixx» stellte die Firma das nach eigenen Angaben erste Gerät vor, das über das GSM-Netz mit dem Smartphone des Tierhalters kommunizieren konnte. Dies ermöglichte es erstmals, mithilfe einer Smartphone-App grundsätzlich von jedem Ort der Welt mit Internetverbindung auch das Weidezaungerät zu überwachen und zu bedienen. Tatsächlich scheint diese Revolution angelaufen. Dies zeigte ein Besuch an der Eurotier im vergangenen November: Inzwischen hat bereits ein bedeutender Teil der bekannteren Hersteller für einzelne Modelle solche «Smart Fencing»-Lösungen im Programm.

Überwachung benötigt Sensoren Die Technologien unterscheiden sich stark und bieten verschiedene Funktionen aus den Bereichen «Überwachung» und «Bedienung». Im Bereich der Überwachung können wiederum zwei Teilbereiche unterschieden werden: Ein erster Teilbereich umfasst die Erfassung des aktuellen Zustands des Elektrozauns und die Kommunikation zwischen Zaun und Zaungerät. Im zweiten Teilbereich werden die Verarbeitung der durch Sensoren ermittelten Werte und die Kommunikation zwischen Zaungerät und Smartphone/ Tierhalter zusammengefasst. Zur Messung der Zaunspannung gibt es mehrere Ausbaustufen. Herkömmliche Zaungeräte messen nur am eigentlichen Gerät. Erfasst werden Zaunspannung am


Übersicht | Markt

kommuniziert über eine Drahtverbindung mit dem Gerät, lässt sich an einer praktischen Stelle in bis 50 m Distanz anbringen und ermöglicht so bereits ohne Smartphone eine bessere Zaunüberwachung. Das Weidezaungerät kann so an einer für Diebe nicht einsehbaren, gut geschützten Stelle angebracht werden.

SMS-Alarm oder Echtzeit-Überwachung

Die Geräte der «i»-Serie von Gallagher sind mit einem externen Anzeige-und Bedienkästchen ausgerüstet. Überwachung und Bedienung sind per SMS oder «Zaun-App» möglich.

Das «MatrixxEvo» von Weidewächter ist eines der günstigsten Geräte, das eine Echtzeit-Überwachung mit Bedienfunktionen über das Smartphone und zusätzlich eine «Geo-Fencing»-Funktion bietet.

Ausgang und Erdung. Die erforderliche Leistung, um eine bestimmte Spannung aufrechtzuerhalten, gibt Auskunft über Verluste durch Bewuchs oder andere Verlustquellen. Diese Messmethode kann nicht ermitteln, ob alle Bereiche des Zauns unter Spannung stehen. Wurde beispielsweise durch Vandalen eine Verbindung unterbrochen, zeigt das System möglicherweise beste Werte an, obwohl ein beträchtlicher Teil des Zauns gar nicht angeschlossen ist. Um dies auszuschlies­ sen, sind zusätzliche Sensoren ausserhalb des Geräts erforderlich. Am einfachsten lässt sich eine lückenlose Überwachung an Zäunen realisieren, die als Ringleitung ausgeführt sind, die wieder am Zaungerät enden. Die zusätzliche Spannungsmessung am Ende der Ringleitung stellt jeden Unterbruch sofort fest.

Gallagher mit bis zu sechs Zaunmonitoren

Für die Überwachung von Teilabschnitten des Zauns können bis zu sechs dieser externen Zaun-Monitore an einem «i»-Gerät von Gallagher angeschlossen werden.

Das externe Überwachungssystem «FenceControl» von AKO ermöglicht die Echtzeit-Überwachung per Smartphone-App mit allen handelsüblichen Weidezaungeräten.

Die zurzeit höchste Ausbaustufe bietet Gallagher mit den Geräten der «i»-Series: Diese bieten die Möglichkeit, die Messwerte von bis zu sechs «Zaunmonitoren» zu empfangen, die an gezielt ausgewählten Stellen des Zaunsystems montiert werden. So können auftretende Störungen sofort den einzelnen Teilabschnitten von längeren Zäunen zugeordnet werden. Das neuste Flaggschiff unter den Zaungeräten von Gallagher heisst «M5000i» und bietet Power für bis zu 100 km Zaunlänge. Als weitere Besonderheit hat Gallagher bei allen Geräten der «i»-Serie die Anzeige- und Bedienelemente aus dem Weidezaungerät entfernt und in einem handlichen externen Con­ troller-Kästchen untergebracht. Dieses

Auch für die Kommunikation zwischen Zaungerät und Tierhalter gibt es verschiedene Ausbaustufen. Als einfachste Variante ohne Smartphone bieten die meisten Hersteller bereits seit vielen Jahren optische und akustische Alarm-Systeme an. Hier werden bei einer Störung über Kabel oder Funkverbindung ein gezielt angebrachtes Blinklicht und / oder eine Sirene aktiviert. Als zweite Ausbaustufe bieten ebenfalls die meisten Hersteller ein System an, das über SMS mit dem Tierhalter kommuniziert. Einige SMS-Systeme, die häufig auch nachgerüstet werden können, senden nur Alarm-SMS ans Handy, sobald eine Störung auftritt. Andere Systeme ermöglichen es zusätzlich, per SMS das Gerät aus- und einzuschalten. Die höchste und noch relativ neue Ausbaustufe ist die Smartphone-App, die dem Tierhalter in Echtzeit die aktuellen Zauninformationen auf dem Smartphone anzeigt und meist auch erweiterte Bedienungsoptionen bietet.

«himps» mit lückenloser Dokumentation Mit der Weidezaun-App «himps» stellte die Firma Horizont an der Eurotier eines der neusten Systeme auf dem Markt vor. Es ist vorerst für die beiden Modelle

Das externe Überwachungssystem «Luda. Fence» funktioniert mit allen Weidezaun­ geräten und ist in den beiden Versionen «Free» und «Alarm+» erhältlich.

2 2019 Schweizer Landtechnik

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Markt | Übersicht

Patura (Baugleich mit Speedrite) hat mit dem «P8000 Tornado Power» ein Weidezaungerät mit völlig neuem Funktionsprinzip auf den Markt gebracht. Eine Smartphone-App für Überwachung und Bedienung soll demnächst auf den Markt kommen.

Die «L.Box» von Lacmé bietet mit der Lacme App (nur Android) für «Secur 2400» und «Secur 2600» auch Echtzeit-Überwachung.

«Ranger AN 70» und «Ranger AN 3000» erhältlich und erweitert damit etablierte Weidezaungeräte mit digitalen Technologien. Das smarte Weidezaungerät ermöglicht dem Tierhalter einen Echtzeit-Überblick über den Zustand der Weidezäune auf dem Smartphone und somit ein schnelles Reagieren, wenn eine Störung auftritt. Auf eine Störung oder einen minimalen Akku-Ladezustand wird der Tierhalter mit aktiven Push-Benachrichtigungen aufmerksam gemacht. Um die Arbeitsweise des Systems an die Bedin­ gungen wie angeschlossene Zaunlänge, Bewuchs oder Witterung anpassen zu können, lassen sich die für Alarme relevanten Grenzwerte wie Zaunspannung oder Akkustand einfach und individuell über die App verstellen. Zusätzlich wird der zeitliche Verlauf des Zaunzustandes mit den wichtigsten Messwerten dokumentiert und für eine bestimmte Zeitspanne in der App abgespeichert. Einerseits können diese Daten zwecks Optimierung von Zaun und Steuerung nachträglich analysiert werden, anderseits könnte die Dokumentation nach

Bei Horizont beispielsweise sind im Kaufpreis zwei gebührenfreie Jahre inbegriffen. Weiter ist zu beachten, dass Apps mit Echtzeit-Überwachung auch am Smartphone ein Datenpaket erfordern, was bei der SMS-Variante wegfällt.

Die Horizont-Weidezaun-App «himps» bietet Echtzeit-Überwachung mit einem grossen Funktionsumfang.

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Schweizer Landtechnik 2 2019

einem Unfall für den Nachweis verwendet werden, dass zum Zeitpunkt des Unfalls die Hüte-Sicherheit gewährleistet war.

GPS erhöht Diebstahl-Sicherheit Eine weitere, insbesondere für mobil eingesetzte Weidezaungeräte nützliche Funktion des Systems ist das «Geo-Fencing». Dazu ist das Gerät mit einem GPS-Empfänger ausgestattet. Sobald die Position des Geräts eine definierte Grundfläche verlässt, wird sofort ein Diebstahlalarm ausgelöst. In der Folge kann der Tierhalter die aktuelle Position des Geräts in Echtzeit verfolgen und dieses wieder auffinden.

Verbindung über GSM oder Wi-Fi Damit Smart-Fencing-Apps funktionieren, müssen sowohl das Weidezaungerät als auch das Smartphone über eine minimale Verbindungsqualität verfügen. Einige Hersteller bieten neben der GSM-Verbindung für stationär eingesetzte Geräte auch die Möglichkeit, die Verbindung über ein vorhandenes Wi-Fi-Netzwerk sicherzustellen. Diese Variante ist in der Regel stabil und vor allem gebührenfrei. Sie funktioniert aber nur in einem geringen Radius rund um das Netzwerk. Für alle anderen Fälle wird die Verbindung über eine SIM-Karte oder einen integrierten, Hersteller-spezifischen GSM-Zugang hergestellt, wie man ihn beispielsweise von den Amazon-«Kindle G3»-E-Book-Readern kennt. Vor dem Kauf sollte man sich nach allfällig anfallenden Gebühren erkundigen. Bei einigen Herstellern ist eine Verbindung bereits im Kaufpreis enthalten, wobei diese Gratis-Pakete nicht immer den vollen Funktionsumfang bieten.

Überwachung auch mit alten Geräten Auch wer sein vorhandenes Weidezaungerät weiter nutzen möchte, hat die Möglichkeit, eine Zaunüberwachung per Smartphone nachzurüsten. «Luda.Fence» von der schwedischen Firma Luda.Farm ist ein einfaches Überwachungsgerät, das an einer beliebigen Stelle des Zauns angebracht werden kann. Das Gerät mit integrierter SIM-Karte wählt automatisch immer den Netzbetreiber mit dem stärksten Signal aus. Der Zaunzustand kann per Smartphone-App abgelesen werden, auch Push-Benachrichtigungen sind möglich. Neben einer gebührenfreien Version mit reduziertem Funktionsumfang kostet die Vollversion mit der Funktion «Zaunspannungsgrafik» eine Gebühr von 60 Euro pro Jahr. Ein- und Ausschalten des Zaungeräts ist hier nicht möglich. «FenceControl» von AKO ist ein weiteres Überwachungssystem, das mit allen handelsüblichen Weidezaungeräten eingesetzt werden kann. Dieses Gerät kann zusätzlich die Zaunspannung sowie die Versorgungsspannungen in Echtzeit am Smartphone anzeigen. Wird ein mobiles Weidezaungerät über die gleiche Stromquelle (9 oder 12 Volt) wie die Kontroll­ einheit versorgt, ist auch ein Ein- und Ausschalten des überwachten Weidezaungeräts über die App möglich.


“Flexibilität und Tierwohl sind auf unserem Biobetrieb sehr wichtig.”

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Markt | Neuheiten

Hydraulikpumpe hat John Deere um 33 Pro­ zent von 90 cm³ auf 120 cm³ erhöht. Optimiert hat Deere auch das Chassis. So ist die Motorhaube nun tiefer angeordnet, was die Sicht des Fahrers verbessern soll. Zur Auswahl stehen eine feste oder eine drehbare und selbstnivellierende Kabine mit Klimaautomatik. Erhältlich ist der «1010G» mit sechs oder acht Rädern, mit verschiedener Bereifung oder auch mit einer Waage vorne am Kranspitz für das Erfassen der Gewichte direkt während des Ladens. Den Ladekran des Typs «CF5» gibt es in den drei Varianten 7,2 m, 8,5 m und 10 Meter.

Intelligente Kransteuerung

Wurde Ende Januar erstmals in den Schweizer Wäldern gezeigt: der Forwarder «1010G» mit 11 Tonnen Nutzlast aus der neuen G-Serie von John Deere. Bilder: H. Röthlisberger

Debüt im Forst John Deere hat mit der G-Serie eine neue Generation Forwarder im Programm. Neu ist auch der «1010G» mit 11 Tonnen Nutzlast und intelligenter Kransteuerung. Heinz Röthlisberger Der Schweizer Markt für Rückezüge ist mit jährlich rund 15 Maschinen hart umkämpft. Seinen Anteil an dieser nicht sehr hohen Stückzahl will sich auch John Deere sichern. Gute Karten in der Hand hat der Hersteller mit dem im letzten Jahr vorgestellten Forwarder «1010G» aus der neuen Generation der G-Serie. «Mit einer Nutzlast von 11 Tonnen eignet sich der

John Deere Forestry John Deere produziert seine Forstmaschinen im 1999 übernommenen Timberjack-Werk in Joensuu (Finnland). Ab 2006 hat John Deere die Marke «Timberjack», die ihren Ursprung in den 50er-Jahren in Woodstock (Ontario, Kanada) und bei vielen Forstleuten immer noch Kultstatus hat, nicht mehr aktiv verwendet. John Deere ist von den grossen Maschinenherstellern die einzige Firma, die sowohl Langholz- als auch Kurzholzmaschinen weltweit herstellt.

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Schweizer Landtechnik 2 2019

‹1010G› speziell für Schweizer Verhältnisse», sagt Stefan Etter. Der Produktmanager Forst der Robert Aebi Landtechnik AG war mit dem neuen Rückezug Ende Januar bei Forstunternehmern auf Schweizer Demotour. Eine wichtige Neuerung beim «1010G», der die Nachfolge des Typs «1010E» antritt, ist der 4,5Liter-4-Zylinder-Motor John Deere Power Tech Plus 4045, der die Abgasstufe 5 erfüllt und mit 131 kW/176 PS ein deutliches Leistungs­plus gegenüber dem bisherigen «1010E» mit 115 kW/155 PS aufweist. Bessere Werte zeigt der Motor auch beim Dreh­moment mit 730 Nm bei 1400 bis 1600 U/min (beim Vorgängermodell 645 Nm bei 1400 U/min).

2013 brachte John Deere für seine Rückezüge die intelligente Kransteuerung (Intelligent Boom Control, IBC) auf den Markt. Auch beim neuen «1010G» ist «IBC» als Option erhältlich. «Mit dieser Steuerung kann sich der Fahrer ganz auf den Greifer konzentrieren, ohne auf die Bewegungen des Krangelenks achten zu müssen», erläutert Stefan Etter den Vorteil dieser Kransteuerung. So müsse der Fahrer beispielsweise mit dem linken Joystick lediglich den Greifer horizontal, vorwärts, rückwärts oder seitlich bewegen. Die intelligente Kransteuerung übernehme dabei automatisch das Heben, Schwenken und die Verlängerung des Krans anhand der Position des Greifers. Zum System gehören auch eine vorprogrammierte Ent­ ladefunktion und eine elektrische End­ lagendämpfung, welche die Bewegungen der Zylinder abdämpft und ruckartige Lastschübe stoppt. «Mit ‹IBC› kann der Fahrer insgesamt präziser und schneller arbeiten, was den Fahrer bei langen Arbeitstagen entlastet und ihn dadurch weniger ermüdet», erklärt Etter.

Adaptive Steuerung Neu eingeführt hat John Deere die adaptive Antriebssteuerung. Diese passt die Drehzahl des Motors automatisch an die Motorauslastung an, was auch bei hohen Lasten für eine gleichmässige Fahrgeschwindigkeit sorgen soll. Die Grösse der

Optional gibt es für den Forwarder die intelligente Kransteuerung «IBC» und eine Waage vorne auf der Kranspitze.


Neuheiten | Markt

SMS-­Codenummer und der üblichen Bestätigung der allgemeinen Geschäftsbedingungen das Login erfolgt.

E-Mail- und Push-Nachrichten Und schon kann es losgehen: Unter «Mieten» eine Maschine oder einen Typ oder eine Maschinenkombination suchen und für eine bestimmte Periode reservieren, unter «Vermieten» die eigene(n) Maschine(n) mit Bild vorstellen und bei Anfrage bestätigen oder ablehnen, unter «Mein Team» die Kollegen, die von reduzierten Tarifen und speziellen Funktionen profitieren, sowie automatisch privilegierte Mitglieder einer allfälligen eigenen Maschinengemeinschaft mit­samt ihren Maschinen und Profilen einsehen oder unter «Rechnungen» die automatische Ausgabe der Rechnungen (Excel-Datei) an den Mieter auslösen. Selbstverständlich müssen die Vermiet- und Mietanfragen bestätigt werden.

«Auf den Praktiker ausgerichtet»

Michel Darbellay, Initiant der «FarmX»-App. Die App zum Mieten und Vermieten von Maschinen ist ab 15. Februar in Betrieb. Bild: D. Senn

«FarmX» – (ver)mieten leicht gemacht Die neue Plattform «FarmX» wird diesen 15. Februar scharf gestellt. Die App hat das Zeugs zu einem echten helveti­schen Hit. Dominik Senn

«FarmX» initiiert hat die Landwirtschaftskammer Agrijura, unter Impulsgebung durch Geschäftsführer Michel Darbellay. Er hat die Partner Maschinenring Schweiz, Prométerre (Association vaudoise de promotion des métiers de la terre) sowie Seccom (Start-up-Firma, die die Applikation, die App, schuf) zum Mitmachen bewegt und das BWL, den SBV, Agora, Agrisano und den SVLT erfolgreich zur Unterstützung beiziehen können. Herausgekommen ist eine Plattform, die den gemeinsamen Einsatz von Maschinen erleichtert.

So einfach geht das Hitverdächtig ist allein schon der einfach gehaltene Einstieg für den zukünftigen Benutzer. Ob jemand mieten oder vermieten will ist egal, beides ist auf derselben App möglich. Diese ist in Deutsch, Französisch und Italienisch für PC, Smartphone und Tablet verfügbar. Auf www.farmx.ch müssen Name, Wohnort und die eigene E-Mail-Adresse sowie ein Passwort eingegeben werden. In einem zweiten Schritt folgt eine automatische Bestätigung per Mail mit Abfrage der Handynummer, worauf mittels

Wie praktisch die App bedient werden kann, zeigt sich beispielsweise bei Maschinen mit Zähler: Das Zählerende vom Vormieter wird automatisch beim Neumieter als Zähleranfang vorgeschlagen. Wird die Verfügbarkeit entgegen der Reservierungsspanne beispielsweise vorverschoben, wird das angezeigt; der Neumieter kann entsprechend früher übernehmen. «Die App ist gänzlich auf den Praktiker zugeschnitten», sagt Michel Darbellay. Mehr Informationen: www.farmx.ch

Bis Mitte Jahr kostenlos Bis Mitte Jahr kann die «FarmX»-App kostenlos und unverbindlich getestet werden. Das Jahresabonnement für Anbieter von Maschinen und zur Nutzung von Mitgliederfunktionen kostet von Juli bis Dezember 2019 40 Franken und anschliessend 80 Franken pro Jahr, für reine Mieter kostet es nichts. Für jede vermietete Maschine wird ein Unkostenbeitrag von 20 Franken verrechnet, aber mit der Abonnementsrechnung des Folgejahres verrechnet. Der Erlös geht vollumfänglich in den Aufwand für Unterhalt und Pflege der App. Zu diesem Zweck treten die vier Partner (s. Text nebenan) in einer GmbH als Bewirtschafter der App auf und sorgen sich um deren Weiterentwicklung. Michel Darbellay: «Wir sind nicht gewinnorientiert, sondern wir streben den optimalen Anwendernutzen für den praktizierenden Landwirt an.»

2 2019 Schweizer Landtechnik

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Stall und Hof

Rund vier Wochen standen sieben Kaltwasser-Hochdruckreiniger der Profi-Klasse von ebenso vielen Marken für einen harten Praxistest im Einsatz. Bilder: M. Abderhalden, R. Engeler

Hochdruckreiniger im Praxistest Auf Landwirtschaftsbetrieben braucht es leistungsfähige und zuverlässige Hochdruck­ reiniger, die universell einsetzbar sind. Oft reicht auch ein Kaltwassergerät mit guter Leistung aus. Die «Schweizer Landtechnik» testete sieben Kaltwassergeräte der Profiklasse. Martin Abderhalden* und Roman Engeler

Während rund vier Wochen standen die sieben Kaltwasser-Hochdruckreiniger der Profi-Klasse von ebenso vielen Marken für einen harten Praxistest im Einsatz. Um einen fairen Vergleich zu ermöglichen und die Eigenschaften der Geräte vergleichen zu können, wurden vorab Leistung und Ausrüstung klar definiert. Für die Anforderungen in der Landwirtschaft wurde ein *Martin Abderhalden ist Landwirt und testet für die «Schweizer Landtechnik» regelmässig Maschinen und Geräte.

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Schweizer Landtechnik 2 2019

Richtband bei der Pumpenleistung von 1000 bis 1300 l/h bei einem Arbeitsdruck um die 200 bar festgelegt. Zur Ausstattung mussten eine Schlauchrolle, eine normale Lanze, ein Dreckfräser und eine Dosier­ vorrichtung für Reinigungsmittel gehören.

Optimale Abstimmung macht es aus Da Kaltwassergeräte systembedingt halt einfach nur kalt waschen können, haben sie beispielsweise bei Arbeiten, wo Fett, Eiweiss, Kalk oder Russ im Spiel sind, weniger Waschleistung. Deshalb ist es umso

wichtiger, dass das Gesamtpaket stimmt. Die optimale Kombination von Druck und Wasserförderleistung ist das beeinflussbare Hauptkriterium. Um das zu erreichen, müssen alle Komponenten von der Pumpe bis zur Düse zusammenpassen. Bauteile wie Schläuche, Drehgelenke, Durchführungen am Schlauchhaspel, Lanzen und natürlich die passende Düse müssen aufeinander abgestimmt sein, sonst geht beispielsweise nur wegen einer falsch dimensionierten Düse viel Waschkraft verloren.


Stall und Hof

Wichtig ist, was vorne rauskommt

beim Test die Literleistung vorne direkt bei der Düse gemessen. Bei allen Geräten wurden die original mitgelieferten Lanzen benutzt und jeweils das beste Ergebnis aufgeführt.

Leistungen auf dem Papier zu beurteilen und zu vergleichen, ist einfach, hat aber oft mit der Praxis nur wenig zu tun. Vielfach sind Leistungen anders gemessen oder ausgelegt und dann ist ein fairer Vergleich nicht möglich. Mit Hochdruckreinigern muss man arbeiten können, denn so zeigen sich schnell die Vor- und Nachteile der verschiedenen Modelle. Eine Leistung aus dem Gefühl heraus zu beurteilen, ist bei einem Quervergleich möglich, aber man muss dies auch begründen können. Um die «gefühlte» Wasch­leistung auch zu bestätigen, wurde

an Bedeutung verloren. Diese speziellen, kurzen Lanzen mischen vor dem Sprühkopf zusätzlich viel Luft dazu, so dass eine grosse Menge an zähfliessendem Schaum entsteht. Dieser haftet viel länger auf der Oberfläche und verbessert so das Einwirken merklich. Zudem ist auch der Verbrauch an Reinigungsmitteln viel geringer.

Schäumen statt beimischen Jedes Modell hat seine Stärken und Schwächen, die erst auffallen, wenn man ein paar Stunden damit gearbeitet hat. Da heute meist mit sogenannten Becherschaumlanzen eingeschäumt wird, hat die Bedeutung von Zusatztanks für Reinigungsmittel, aus denen mit der Injektorfunktion angesaugt und beigemischt wird,

Praktische Testkriterien Im Vergleichstest wurden bewusst nur Kriterien aus dem praktischen, täglichen Einsatz beurteilt. Für den Anwender ist das viel aussagekräftiger als theoretische Messungen und Leistungskurven.

Kränzle

MeierBrakenberg

Nilfisk

Lema

Kärcher

Ehrle

Moog

Quadro 1200TST

MBH 1260K

MC 6P-200/ 1050 XT

Red Power P21/200

HD 13/18-4 SX Plus

KD1340 Premium

P-KW 1300200

Anschlussleistung

7,5 kW

5,5 kW

7,3 kW

9,4 kW

9,2 kW

7,4 kW

8,1 kW

Steckertyp

J16

J16

J16

J32

J16

J16

J32

Fördermenge

1140 l/h

1260 l/h

1050 l/h

1260 l/h

1300 l/h

1300 l/h

1260 l/h

Pumpentyp

3-Kolben Axial

3-Kolben Reihe

4-Kolben Axial

3-Kolben Reihe

3-Kolben Axial

3-Kolben Reihe

3-Kolben Reihe

Pumpendrehzahl

1400 U/min

1450 U/min

1450 U/min

1450 U/min

1400 U/min

1400 U/min

1400 U/min

Arbeitsdruck

30–180 bar

140 bar

220 bar

200 bar

30–180 bar

30–170 bar

200 bar

Masse L x B x H (mm)

770 x 570 x 990

960 x 550 x 1260

910 x 590 x 1010

920 x 530 x 1070

560 x 500 x 1090

1020 x 620 x 1000

830 x 500 x 1000

Schlauchlänge

20 m

20 m

15 m

25 m

20 m

20 m

10 m

Gewicht

89 kg

89 kg

85 kg

75 kg

74 kg

97 kg

85 kg

l/min Testgerät (gemessen nach Düse, in Behälter aufgesammelte Menge

19 l/min 1140 l/h

21,6 l/min 1296 l/h

17,5 l/min 1050 l/h

17,6 l/min 1056 l/h

21,6 l/min 1296 l/h

19,4 l/min 1164 l/h

19 l/min 1140 l/h

Preis ab

CHF 3150.– inkl. MwSt.

1895.– Euro exkl. MwSt.

CHF 2873.– inkl. MwSt.

1916.– Euro exkl. MwSt.

CHF 3490.– inkl. MwSt.

CHF 2570.– inkl. MwSt.

CHF 3220.– inkl. MwSt.

Modell Technische Daten

Bewertungen Handling Transport

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Handling Arbeit

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Servicefreundlichkeit

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Waschen 2

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Waschen 3

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Technik

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Zubehör

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Preis/Leistung

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Ablagen

Anbieter

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kaercher.ch

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2 2019 Schweizer Landtechnik

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Stall und Hof

Die Manövrierfähigkeit ist ein Kriterium, gerade wenn man in unwegsamer Umgebung arbeitet.

• Waschen 1: Volle Leistung bei hart­ näckigen Flächen. Eine Herausforde­ rung war die Reinigung von Spalten­ böden mit Harnsteinablagerungen, die teils auch schon rutschig waren. Hier sind die jeweils zum Gerät gehö­ renden Dreckfräser zum Einsatz ge­ kommen. Durch den aggressiven, kreisenden Strahl war es sogar mit ei­ nigen Geräten möglich, die Beton­ oberflächen wieder aufzurauen. Zu­ sätzlich wurden alle Geräte bei der Fassadenreinigung sowie beim Entfer­ nen von Verschmutzungen und Farbe auf einer Betonwand eingesetzt. Hier konnten die Geräte zeigen, wie viel Arbeitsdruck und Waschleistung sie bringen. • Waschen 2: Bei der klassischen Reini­ gung von Landmaschinen muss oft der Druck angepasst werden, um heikle Stellen sorgfältig zu waschen. Ständige Wechsel der Arbeitsposition sind anstrengend. Hier ist gutes, zweckmässiges Zubehör mit einem guten Handling gefordert. Gute Schaumvorrichtungen und Verstell­ möglichkeiten sind dabei von grossem Nutzen. • Waschen 3: Für die Stallreinigung braucht es Waschleistung pur. Hier punkten Geräte mit perfekt abge­ stimmtem Zubehör – von der Pumpe bis zur Düse. Alle Geräte wurden über eine Stunde im Dauerbetrieb auf vol­ ler Leistung gefordert. Auch hier spielt die Ergonomie wieder eine grosse Rolle, da die Arbeitspositionen oft lange gleich sind. Untersucht wur­ de auch, wie sich Reinigungs- oder 26

Schweizer Landtechnik 2 2019

Arbeiten mit dem Dreckfräser im Laufstall.

Spezielle Lanzen mischen vor dem Sprühkopf zusätzlich viel Luft dazu, so dass eine grosse Menge an zähfliessendem Schaum entsteht.

Desinfektionsmitteln rationell und sparsam beimischen lassen. • Handling Transport: Wie kann das Gerät transportiert, verladen und fi­ xiert werden? Funktionieren Lanzen­ halter und die Feststellbremse? • Handling Arbeit: Da wurden Kriteri­ en wie das ermüdungsfreie Arbeiten mit der Lanzeneinheit, die Lage des Pistolengriffs in der Hand und die Ver­ stellbarkeit der Regler an der Lanze beurteilt. Weiter waren die Standfes­ tigkeit und der Wechsel von Zubehör Kriterien.

• Ablagen: Wie steht es um die Ab­ lagemöglichkeiten von Zubehör und Lanzen? • Service: Zugänglichkeit zu den Ser­ vice- und Wartungsstellen sowie zum Wasserfilter. • Technik: Wie ist die Bedienung des Geräts, gibt es Überwachungsfunkti­ onen? • Zubehör: Wie gross ist die Auswahl an erhältlichem Zubehör? • Preis/Leistung: Verhältnis von Preis und der zusammengefassten Leistung des Geräts.


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Stall und Hof

Der «Quadro 1200TST» von Kränzle ist mit bewährter und grösstenteils selbst gefertigter Technik ausgestattet.

Im hinteren Teil des Chassis befindet sich der Schwimmertank mit einem Fassungsvermögen von 16 l.

Allrounder mit bewährter Technik Kränzle stellte das Gerät «Quadro 1200TST» für den Test zur Verfügung. Es ist mit bewährter und auch grösstenteils selbst gefertigter Technik ausgestattet. Kompakt in der Erscheinung ist der mit einem «Roto-Mold»-Chassis aus Kunststoff ausgestattete Reiniger praktisch unzerstörbar und schützt den Motor vor Wasser und Schmutz. Im hinteren Teil des Chassis befindet sich der Schwimmertank mit einem Fassungsvermögen von 16 l. Eine Tandemachse mit vier grossen Rädern und das massive Fahrgestell sorgen für die nötige Mobilität. Für Kurvenfahrten muss der Hochdruckreiniger aber auf die Hinterräder abgekippt werden, ansonsten es anstrengend wird, besonders dann, wenn der Wassertank auch noch voll ist. Leider ist die Feststellbremse, die auf das rechte Vorderrad wirkt, nicht so zuverlässig und klemmte etwas zu wenig, so dass sich der Hochdruckreiniger schon mal während der Arbeit selbständig machte. Für extreme Bedingungen kann man das Fahrgestell auch in der unverwüstlichen Chromstahlversion haben. Zwischen dem massiven Schubbügel, der durch das Lösen von vier Rändelschrauben abgenommen werden kann, ist die Schlauchtrommel integriert. Der Schwerpunkt des Geräts sitzt recht tief, was eine gute Standfestigkeit gewährleistet. Die von Kränzle selbst gefertigte und recht ruhig laufende 3-Kolben-Pumpe schöpft 28

Schweizer Landtechnik 2 2019

1140 l/h bei einem Druck von 180 bar. Die Anschlussleistung von 7,5 kW, gespeist über einen J16-Stecker, dürfte in den meisten Gebäuden kein Problem sein. Beim Test hatte man eine Leistung von 19 l/min und somit 1140 l/h gemessen, genau wie die Werte der Herstellerangaben. Auf der ausserhalb der Verschalung montierten Pumpe ist ein Druck­regler vorhanden, mit dem sich der Arbeitsdruck von 30 bis 180 bar einstellen lässt. Ein Totalstopp-System mit verzögerter Motorabschaltung entlastet das Hochdrucksystem während des Betriebs. Der transparente Ansaugschlauch auf der rechten Geräteseite mit integriertem Filter ermöglicht es, Reinigungsmittel aus externen Gebinden anzusaugen. Diese werden dann dem Hochdruckstrahl beigemischt. Vorne auf dem Gehäuse kann man über einen Regler die Dosiermenge einstellen. Kränzle empfiehlt aber auch den Einsatz einer Becherschaumlanze, um Reinigungsmittel aufzutragen. Auf der Schlauchrolle, deren Arretierung etwas fummelig ist, waren 20 m eines schön flexiblen Hochdruckschlauchs montiert, was einen ordentlichen Aktionsradius ergibt, ohne das Gerät zu verschieben. Als einziger Testkandidat war der «Quadro 1200TST» mit geschraubten Kupplungen für die verschiedenen Lanzenanbauteile ausgerüstet. Eine sichere und bewährte Methode, aber wer einmal ein gutes

Schnellwechselsystem im Betrieb hatte, möchte dieses nicht mehr missen. Auf beiden Seiten gibt es einen Lanzenhalter, der die Bauteile ordentlich an Ort und Stelle hält. Super gelöst ist die seitliche Kabelhalterung.

Auf der ausserhalb der Verschalung montierten Pumpe ist ein Druckregler vorhanden.

Kurzbewertung + Schonung von Pumpe und Wasserzufuhr durch Schwimmertank/ Netztrennung + Tolle Kabelhalterung + Solide Verarbeitung – Feststellbremse fixiert zu wenig – Kein Schnellwechsel an Lanzen – Wassertank erhöht Gewicht , Transport etwas schwerfällig


Stall und Hof

Edel in Chromstahl, aber trotzdem funktionell: «MBH 1260K» von Meier-Brakenberg.

Vorbildlich sind die Halterungen für die Lanzen und das Kabel.

Leitungen und Zubehör ab Pumpe sind gut aufeinander abgestimmt.

Edel und funktionell Edel in Chromstahl, aber funktionell kommt der «MBH 1260K» des deutschen Herstellers Meier-Brakenberg daher. Man sieht sofort, dass das Gerät von einem Praktiker konstruiert wurde. Für den hohen Preis des Geräts in der Testversion bekommt man erstklassige Qualität und viel Zubehör. Der einfache Aufbau ohne technischen Schnickschnack ermöglicht eine schlanke Bauweise mit 55 cm Gerätebreite. So passt der Hochdruckreiniger durch schmale Türen und kann platzsparend abgestellt werden. Das gesamte Chassis mit Haltegriff ist aus Chromstahl gefertigt. Das Gerät kann wie ein Sackkarren auf zwei Rädern bewegt werden, wirkt handlich und beim Abstellen braucht es keine Feststellbremse. Durch den hoch montierten und soliden CNSSchlauchhaspel mit bis zu 35 m Hochdruckschlauch ist der Schwerpunkt weit oben und man muss beim Seitenzug da­ rauf achten, dass man das Gerät nicht zum Kippen bringt. Obwohl die Haube nach vorne geneigt ist und so gewisse Bauteile vor Spritzwasser schützt, kann sich unter Umständen Schmutz darunter ablagern. Vom Wasseranschluss geht es direkt über einen Wasserfilter auf die Pumpe. Die 5,5 kW Antriebsleistung bringen mit der

3-Kolben-Pumpe bei 140 bar Arbeitsdruck eine beachtliche Waschleistung zutage. Bei der Messung wurde eine Förderleistung von 21,6 l/min gemessen, was 1296 l/h entspricht: Dieser Wert übertrifft sogar die Angaben des Herstellers (1260 l/h) und gehört zu den zwei leistungsfähigsten Geräten im Test. Leider war bei dem Gerät anstelle der optionalen Start-/Stopp-Auto­ matik mit Strömungswächter nur ein Druckumlaufsystem mit einem By-PassVentil eingebaut. So wird bei Arbeitspausen das von der Hochdruckpumpe geförderte Wasser wieder zur Saugseite der Pumpe zurückgefördert. Dadurch ergibt sich eine schonende Druckentlastung, Motor und Pumpe aber laufen weiter, bis sie manuell ausgeschaltet werden. Die Druckregulierung erfolgt am Gerät oder ist über die Doppelstrahllanze möglich. Spätestens beim Wascheinsatz merkt man, wie gut Leitungen und Zubehör ab Pumpe aufeinander abgestimmt sind. Die ausgezeichnete Waschleistung war einzigartig, das trotz geringstem Arbeitsdruck aller getesteten Geräte. Speziell ist auch, dass Meier-Brakenberg die Lanzen selbst herstellt. Sie sind leicht sowie robust gefertigt und liegen gut in der Hand. Bei längerem Arbeiten sind Handschuhe empfehlenswert, da

die groben Rillen sonst unbequem werden. Der Pistolengriff ist für kleine Hände etwas gross, passt aber mit dem Schnellkuppelsystem prima. Vorbildlich sind die Halterungen für die Lanzen und das Kabel. Alles ist schnell und sicher verstaut. Einmalig im Test ist auch die separate, professionelle Schaumvorrichtung. Über ein zuschaltbares Injektor-Ventil wird mittels Ansaugschlauch aus einem Gebinde direkt Reinigungsmittel oder auch Desinfektionsmittel angesaugt und in den Hochdruckstrahl nach der Pumpe dazugemischt. Die speziell gelieferte, einstellbare Schaumlanze sprüht dann einen gewaltigen Schaumteppich auf die zu reinigenden Flächen – bei der Stalldesinfektion oder Maschinenreinigung eine super Sache.

Kurzbewertung + Solide und dauerhafte Konstruktion + Super Waschleistung + Professionelle Schaumvorrichtung – Hoher Schwerpunkt Schlauchhaspel – Start-/Stopp-Automatik nur mit Aufpreis – Hohes Eigengewicht

2 2019 Schweizer Landtechnik

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Stall und Hof

Der «MC 6P-200/1050 XT» von Nilfisk verfügt über eine solide und modern gestaltete Verschalung.

Für die Beimischung von Reinigungsmitteln stehen zwei separate Tanks bereit, die kompakt ins Gerät integriert sind.

Wendig und gut verpackt Der «MC 6P-200/1050 XT» von Nilfisk ist ein kompakter und wendiger Hochdruckreiniger. Eine solide und modern gestaltete Verschalung schützt das Innenleben vor Schmutz und Wasser, lässt sich zudem nach kurzem Entriegeln mit einem Schraubenzieher oder einer Münze schnell und einfach nach vorne klappen. Das Gerät passt dank dem werkzeuglos klappbaren Schiebebügel durchaus auch in den Kofferraum eines Autos. Der Bügel ist massiv gefertigt, lässt sich mit zwei grossen Rändelschrauben lösen und mit der befestigten Schlauchrolle einfach abklappen. Auf beiden Seiten des Chassis ist je ein praktischer Haltegriff für den Verlad und Transport montiert.

Der Nilfisk «MC 6P-200/1050 XT» ging als Einziger mit einer 4-Kolben-Axialpumpe in den Test.

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Schweizer Landtechnik 2 2019

Für die nötige Mobilität am Boden sorgen hinten zwei grosse und vorne (unten am Chassis) ein kleines, lenkbares und mit einer Bremse versehenes Stützrad. So lässt sich der Hochdruckeiniger trotz seines Eigen­gewichts von 85 kg recht bequem schieben und lenken. Im Gelände mit Unebenheiten bewegt man ihn einfach nach dem Sackkarrenprinzip und kippt ihn auf die Hinterräder. Ein tiefer Schwerpunkt garantiert einen guten Stand. Der Nilfisk «MC 6P-200/1050 XT» ging als Einziger mit einer hauseigenen 4-Kolben-Axialpumpe in den Vergleichstest. Mit 7,3  kW Antriebsleistung, 1050  l/h Pumpenleistung und 200 bar Pumpendruck war er zwar der «Kleinste» im Test, behauptete sich aber sehr gut. 17,5 l/min und somit 1050 l/h sind die gemessenen Werte der Pumpenleistung – exakt wie die Angaben des Herstellers. Das zeigt auch die gute Waschleistung, die davon zeugt, dass alles gut aufeinander abgestimmt ist. Die Start-/Stopp-Automatik sowie das flussgesteuerte Regelsystem verhindern unnötigen Druck auf die Bauteile. Vorne am Gerät lässt sich mit einem Drehrad der gewünschte Arbeitsdruck einstellen. Angenehm zum Arbeiten ist der flexible und kompakte Hochdruckschlauch. Allerdings dürften noch etwas mehr als 15  m Schlauch auf der Rolle sein, weiter wäre

eine Arretierung der Schlauchrolle praktisch. Die Schnellkupplungen am recht beque­men Pistolengriff und an den Lanzen sind solide und praktisch gefertigt. An der Doppellanze ist der Verstellknopf für die Bedienung mit Handschuhen etwas klein geraten. Gut sind die zwei Lanzenhalter, wobei sie noch etwas fester klemmen dürften, damit auf holprigem Untergrund alles am Ort bleibt. Für die Bei­ mischung von Reinigungsmitteln stehen zwei separate Tanks mit je 2,5 l Volumen zur Verfügung, die kompakt ins Gerät inte­griert sind. Mit dem Saugschlauch ist es aber auch möglich, aus einem externen Kanister anzusaugen. Oben auf dem Gerät befinden sich der Ein-Aus-Schalter, Mano­meter sowie die Umschaltung und Dosierschalter für die Zusatztanks. Gut gelungen ist der Halter für das Strom­ kabel. Praktisch ist die kleine Ablage hinten am Gerät.

Kurzbewertung + + + – – –

Gut abgestimmtes Zubehör Wendig und kompakt Angenehm flexibler Schlauch Nur 15 m Schlauch auf der Rolle Schlauchrolle nicht arretierbar Lanzenhalter klemmen knapp


Stall und Hof

Beim Lema «Red Power P21/200» trägt ein hochgezogener Rohrrah- Als einziges Gerät im Test verfügt der Hochdruckreiniger von Lema über men das Chassis auf den zwei gross dimensionierten Rädern. einen Stundenzähler.

Ohne Schnickschnack Man sieht schnell, dass der Lema «Red Power P21/200» einfach konstruiert ist. Ein hochgezogener Rohrrahmen trägt das Chassis auf den zwei gross dimensionierten Rädern und dient oben als Schiebebügel. Dadurch ist das Gerät ein Leichtgewicht und mit seinen 75 kg Eigengewicht lässt er sich gut in einen Kofferraum verladen, ebenso kann man ihn auf kleinem Raum lagern. Mit seinen 53 cm Breite kriegt man ihn durch die meisten Türen. Dank der gross dimensionierten, nach hinten vorstehenden Räder ist auch ein Befahren von Treppen möglich. Auf dem Rohrrahmen ist gleich die Schlauchrolle montiert. Leider kann Wasser in das Innere der Hohlprofile dringen, und die füllen sich mit der Zeit. Ablassbohrungen könnten hier Abhilfe schaffen. Als schlichte Abdeckung ist ein Schutzblech über die ganze Technik montiert. Rund­

Auf dem Rohrrahmen ist auch gleich die Schlauchrolle montiert.

herum ist das Gerät aber offen und dem Wasser und Schmutz voll ausgesetzt. Auf der Hinterseite wird der Wasseranschluss direkt an einen Wasserfilter geflanscht, der allfällige Fremdkörper von der nach­ folgenden Pumpe fernhält. Durch das Schauglas ist auch direkt sichtbar, wenn dieser zu reinigen ist. Leistungsmässig ist der «Red Power» mit 9,4 kW Anschlussleistung der Grösste im Test. Der wasser­ gekühlte Motor ist für Dauereinsätze ausgelegt. Ein J32-Stecker bedingt aber auch eine entsprechende Steckdose, die wohl nicht überall vorhanden ist. Die 3-Reihen-Kolbenpumpe bringt bei 1400 U/min 1260 l/h, und das bei 200 bar. Gemessen wurde ein Wert von 17,6 l/min, was 1056 l/h entspricht. Nach dem ersten Eindruck könnte das auch an der nicht idealen Abstimmung der Düsen liegen. Die Waschleistung konnte sich so nicht ganz entfalten. Durch die eingebaute, zeitverzögerte Abschaltautomatik wird der Motor bei Nichtgebrauch aus- und bei Bedarf wieder eingeschaltet. Das ist prima. Als einziges Gerät im Test verfügt der Hochdruckreiniger von Lema über einen Stundenzähler. Auf der gross dimensionierten Schlauchrolle sind sogar 25 m Hochdruckschlauch montiert. Das reicht für einen schönen Arbeitsradius aus. Wenn der Schlauch aufgerollt, aber noch voll Wasser

ist, verlagert sich der Schwerpunkt des Geräts recht weit nach oben, was wiederum die Standfestigkeit mindert. Eine Arretierung der Rolle würde das unbeabsichtigte Abrollen des Schlauchs verhindern. Die Pistole liegt gut in der Hand und die Schnellkuppler für die Lanzen sind robust konstruiert. Auch das Handling der Doppelstrahlrohrlanze mit der Druckverstellung am Griff passt. Beim Transport auf einem holprigen Platz halten die zwei Halterungen die Lanzen aber zu wenig fest. Das Stromkabel hält am besten, wenn man es um den Schiebegriff schlingt. Für die Beimischung von Reinigungsmitteln hat sich die mitgelieferte Becherschaumlanze gut bewährt. Die Dosierung ist so recht einfach und mit dem Schnellverschluss lässt sich diese gut mit der Lanze austauschen und man kann so rationell weiterarbeiten.

Kurzbewertung + Einfache Konstruktion + Stundenzähler integriert + 25 m Schlauch – Chassisrohre füllen sich mit Wasser (Rostwasserbildung) – J32-Steckdose nötig – Druckverstellung am Gerät selber nicht möglich

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Stall und Hof

Der «KD1340 Premium» von Ehrle kommt in modernem Design daher.

Am Tandemfahrwerk ist an der Hinterachse auf jeder Seite eine griffige Bremse integriert.

Funktionell und bewährt Der «KD1340 Premium» von Ehrle kommt in modernem Design und recht gross daher. Das robuste und selbsttragende Geräte-Chassis ist aus einem Stück gefertigt. Darin ist auch der 35 l fassende Wassertank mit Schwimmer integriert, der zu einem stolzen Eigengewicht von 97 kg beiträgt. Der Vorteil dieses Wassertanks ist, dass so eine Netztrennung des Wassereinspeisesystems gewährleistet ist. Das heisst, wenn durch einen Wasserrohrbruch im Trinkwassernetz ein plötzlicher Unterdruck entsteht, können keine Chemikalien aus dem Gerät angesogen werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass beim direkten Anschluss durch das Loslassen am Pistolengriff auf die Wassereinspeisung Schläge entstehen. Die Wasserleitungen und Armaturen können so unter Dauerbelastungen Schaden nehmen. Am Tandemfahrwerk ist an der Hinterachse auf jeder Seite je eine separate, griffige Bremse integriert, die gut greift und für ruhigen Stand bei der Arbeit sorgt. Eine schlagfeste Kunststoff-Abdeckhaube schützt die darunter liegende Technik perfekt vor Schmutz. Für den Verlad in ein Auto kann die Schubdeichsel, woran auch die Schlauchtrommel mit 20 m Hochdruckschlauch angebracht ist, demontiert werden. Etwas fummelig lässt sich der Drehgriff von der Schlauchtrom32

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mel schwenken, dafür arretiert diese aber sicher. Die 3-Kolben-Reihenpumpe mit 190 bar bei 1300 l/h Förderleistung wird durch einen 7,4 kW starken Motor angetrieben und mit dem J16-Stecker ist der «KD1340 Premium» fast überall einsetzbar. Gemessen wurden 19,4 l/min, was 1164 l/h ergibt. Das Start-/Stopp-System schaltet das Gerät, sobald man den Pistolengriff loslässt, mit einer Abschaltverzögerung von 20 Sekunden ab. Praktisch ist auch die Totalabschaltung, die den Hochdruckreiniger komplett abschaltet, sobald er 20 min nicht mehr benützt wird. Die Reinigungsmittelzufuhr erfolgt über einen Ansaugschlauch hinten am Gerät aus einem externen Gebinde. Oben auf der Haube befindet sich der Drehregler, womit sich die Dosierung einstellen lässt. Die Beimischung erfolgt vorbildlich im Hochdruckstrahl, das heisst nach der Pumpe. Praktisch und funktionell ist auch die mitgelieferte Becherschaumlanze. Sie wird einfach über die Schnellkupplung an den Pistolengriff montiert und los geht es. Die Mengendosierung lässt sich schnell und einfach einstellen. Angenehm ruhig ist der Geräuschpegel während der Arbeit. Prima sind die Schnellkupplungen für die verschiedenen Lanzen. Sie lassen sich zügig tauschen,

Das Kabel kann hinten am Gerät schnell und sauber verstaut werden.

sitzen sicher und fest. Wenn man mit der abgewinkelten Lanze länger arbeitet, ist der Winkel etwas zu steil und man ermüdet früher. Für die Ablage der Lanzen gibt es zwei Halterungen, die aber beim holprigen Transport nicht immer gut fixieren. Ein kleines, verschliessbares Fach für Kleinteile wie Ersatzdüsen wäre wünschenswert. Super ist die Halterung hinten am Gerät für das Kabel, das schnell und sauber verstaut werden kann.

Kurzbewertung + Gut abgestimmtes Zubehör + Wassernetztrennung + Robuste Bauweise – Wassertank macht Gerät schwer – Lanzenhalter nicht optimal – Drehgriff bei Schlauchtrommel


Stall und Hof

Mit den kompakten Massen ist der Platzbedarf des Kärcher «HD 13/18-4 Zur Ausrüstung zählt die spezielle «EasyForce»-Pistole mit SX Plus» gering. Druckverstellung.

Kompakt und flexibel Als kompaktestes Gerät im Test konnte sich der Kärcher «HD 13/18-4 SX Plus» beweisen. Mit den kompakten Massen von nur 56 cm Länge und 50 cm Breite ist der Platzbedarf gering. Das Gerät ist rundum gut verpackt, lässt sich aber mit einer geschraubten Sicherung schnell öffnen. Die Schlauchrolle mit 20 m Hochdruckschlauch ist recht hoch oben montiert. Damit aber die Standsicherheit bestehen bleibt, wird der verdrehsichere «AntiTwist»-Schlauch im Gehäuse nach unten und direkt am Boden wieder herausgeführt. Das funktioniert super und es ist praktisch unmöglich, den Kärcher so zum Kippen zu bringen. Die beiden Räder sind weit hinten angebracht, so dass sie etwas vom Gehäuse wegstehen. Mit dem «Sackkarren-Prinzip» lassen sich praktisch alle Hindernisse bewältigen. Dadurch ist es problemlos möglich, das 74 kg schwere Gerät auch eine Treppe auf- und abzufahren oder das Ge-

Hinten im Gerät ist ein Tank mit einer Dosiereinstellung angebracht.

rät einfach auf die Ladefläche oder in den Kofferraum zu schieben. Bauartbedingt ist der wassergekühlte Motor hochkant im Gehäuse eingebaut und die Pumpe ist unterhalb davon platziert. Doch von der kompakten Erscheinung sollte man sich nicht täuschen lassen, denn die Leistung des «HD 13/18-4 SX Plus» ist wirklich top. Mit den stolzen 9,2 kW Anschlussleistung, die über einen J16-Stecker bezogen werden, und der hauseigenen 3-Kolben-Axialpumpe mit 1300 l/h Leistung bei 180 bar kommt richtig Power daher. Mit den gemessenen 21,6 l/min und 1296 l/h kommt praktisch die volle Pumpenleistung auch aus der Düse. Somit zählt der Kärcher zu den Leistungsstärksten im Test. Das erstaunt nicht auch zuletzt wegen des kompakten und angenehm flexibel zu führenden, 20 m langen Hochdruckschlauchs mit integriertem Drehgelenk und dem neuen «EasyLock»-Schnellverschluss. Dieser lässt sich aufgrund der Gewindesteigung und der integrierten konischen Abdichtung viel schneller an- und abschrauben als geschraubte Anschlüsse mit normalem Gewinde. Zur Ausrüstung zählt nebst dem optionalen Handgriff, der Schaumlanze und der soliden Schnellkupplung die spezielle «Easy­ Force»-Pistole mit der Druckverstellung – gerade bei längerem Arbeiten komfortabel

und angenehm. Vorteilhaft ist auch, dass die Druckverstellung so bei allen montierten Lanzen, Dreckfräsern oder Schaumlanzen anwendbar ist. Für die Sicherheit sorgen eine Abschaltung bei Leckagen oder Phasenausfall und eine integrierte Druckabschaltung. Da auch viel Zubehör angeboten wird, vermisst man einen zweiten, gut klemmenden Lanzen­ halter und ein verschliessbares Staufach. Hinten im Gerät ist ein Tank mit einer Dosier­ einstellung angebracht. Das Gerät verfügt über eine Elektronik zur Geräteüberwachung, die den aktuellen Zustand über eine kleine LED-Leuchte an der Front anzeigt. Treten Fehler auf, werden diese als Blinkcode angezeigt. Das Ein-/Ausschalten an der Front ist zentral positioniert, läuft jedoch etwas schwergängig. Doch die anderen nötigen Kontrollstellen wie Ölstand und Druck sind gut einsehbar.

Kurzbewertung + Kompakt und flexibel + Tolle Waschleistung + Zubehörangebot – Kabelhalter zum Wickeln wäre komfortabler – Zweiter Lanzenhalter fehlt – Kein Staufach

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Stall und Hof

Der «P-KW 1300-200» von Moog ist so konfektioniert, dass die Anforderungen in der Landwirtschaft gut abzudecken sind.

Das Schnellkuppelsystem mit kurzen und eher gering dimensionierten Steckkupplungen funktionierte im Test.

Einfache Technik mit Kontrollfunktion Der «P-KW 1300-200» von Moog ist in seiner Erscheinung kompakt und mit einfach zu bedienender Technik ausgestattet. Es handelt sich um ein konfektioniertes, für Moog speziell zusammengestelltes Modell, das die Anforderungen in der Landwirtschaft gut abdecken soll. Der Grundrahmen aus lackierten Stahlrohren trägt das 50 cm breite, schlanke Gerät auf zwei grossen Rädern. Mit diesem Mass lassen sich auch enge Passagen gut bewältigen. Transportiert wird dieses Gerät nach dem Sackkarrenprinzip, das Eigengewicht von 85 kg lässt sich so gut manövrieren. Eine Schlauchrolle für den Hochdruckschlauch ist direkt am Schiebebügel befestigt. Dieser kann für den Transport im Kofferraum werkzeuglos mit zwei Rändelschrauben gelöst und abgeklappt werden. Eine verschraubte Rundumverschalung schützt das Innenleben vor Schmutz und Feuchtigkeit. Sinnvoll ist das kleine Staufach für Kleinmaterial. Unter der Haube arbeitet eine 3-Kolben-Reihenpumpe mit 1260 l/h bei 200 bar Druck. Die laufruhige Pumpe mit einem Kopf aus Messing und mit Keramikkolben förderte – vorne an der Düse gemessen – 19 l/min, was doch ordentlichen 1140 l/h entspricht. An der Pumpe ist zusätzlich ein von aussen gut bedienbares Regelventil mit einem griffigen Drehknopf für die Druckregulie34

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rung montiert. Optional sind eine Vorrichtung oder eine Becherschaumlanze für die Beimischung von Reinigungsmitteln in den Hochdruckstrahl erhältlich. Für die 8,1 kW Anschlussleistung benötigt der Moog-Hochdruckreiniger einen J32Stecker, was eine entsprechende Steck­ dose bedingt. Gerade in älteren Gebäuden dürfte dies schwierig werden. Die verzögerte Start-/Stopp-Automatik sorgt für die Schonung von Pumpe und Zubehör. Trotz einfacher Technik verfügt der «P-KW 1300-200» über eine Kontrollelektronik, um die Störungen zu orten. Je nach Art der Störung schaltet das Gerät automatisch aus. Eine spezielle Störungsanzeige meldet per Blinkcode, welcher Fehler aufgetreten ist. Das System bemerkt auch Leckagen oder verstopfte Düsen. Weiter meldet eine weitere Anzeige die Intervalle für anstehende Wartungen des Geräts. Eine Schlauchrolle mit 10 m Hochdruckschlauch ist für den Einsatz in der Landwirtschaft etwas knapp und schränkt den Arbeitsradius ein. Für den Transport wäre eine Verriegelung der Trommel praktisch, damit der Schlauch nicht selbstständig abrollt. Der grossvolumige Schlauch ist recht flexibel und die Pistole passt gut in die Hand. Das Schnellkuppelsystem mit den kurzen und eher gering dimensionierten Steckkupplungen ist für den harten, pro-

fessionellen Gebrauch etwas knapp ausgelegt, funktionierte im Test aber. Vorne an der Doppellanze würde ein Düsenschutz gute Dienste tun. Für eine Lanze gibt es eine Halterung und für das Elektrokabel sind auf dem Schiebebügel passende Halterungen angebracht.

Sinnvoll gelöst: das kleine Staufach für Kleinmaterial.

Kurzbewertung + Kontrollfunktion mit Störungs­ anzeige + Staufach mit Deckel + Einfacher Aufbau – Schnellkupplungen eher knapp dimensioniert – 10 m Schlauch zu kurz – J32-Steckdose nötig


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Die richtige Lichtmenge und eine variable Lichtfarbe wirken sich positiv auf die Tiere aus. Bild: Lely

Technik für Licht, Luft und Wasser Licht bestimmt den Tages- und Lebensrhythmus aller Lebewesen. Lüftungs- und Stallklimageräte haben grossen Einfluss auf das Raumklima. Und Wasser ist das wichtigste Futtermittel für landwirtschaftliche Nutztiere. Ruedi Hunger

Licht wird vom Tierhalter oft nur subjektiv wahrgenommen, weil er unbewusst von seinen eigenen Bedürfnissen aus geht. Deutlich wird dies, wenn er beispielsweise beim Verlassen des Stalles das Licht ausschaltet und die Tiere im natürlichen Licht und damit oft im Dunkeln zurückbleiben. In der Geflügel- und Schweinehaltung werden bereits seit vielen Jahren gezielte Lichtprogramme eingesetzt. Licht spielt nicht nur beim Sehen und Orientieren eine wichtige Rolle: Licht ist ein täglicher Zeitgeber, beeinflusst das Verhalten und den Hormonhaushalt sowie die Physiologie der Rinder. 36

Schweizer Landtechnik 2 2019

Hell-Dunkel-Bereiche vermeiden Das Sehvermögen des Rindes unterscheidet sich in weiteren Punkten massgeblich von dem des Menschen. Die Augen liegen beim Rind seitlich am Kopf. Daher ist das Gesichtsfeld des Rindes mit 330 Grad sehr weit, aber nur in einem kleinen Bereich (30 ° bis 50 °) direkt vor dem Kopf überschneiden sich die Sehfelder beider Augen, sodass es dort dreidimensional sehen kann. Zudem ist die Sehschärfe des Rindes deutlich geringer als beim Menschen. Konturen werden vom Rind nur ansatzweise wahrgenommen. Das Umschalten vom Sehen in der Nähe auf das Sehen in

die Ferne ist dem Rind im Gegensatz zum Menschen kaum möglich. Eine gleichmässige Ausleuchtung in der Tag-Phase und vorhandene Kontraste an Übergängen im Stall sind daher sehr wichtig für einen reibungslosen Kuhverkehr. Auch die Anpassung an Hell und Dunkel verläuft beim Rind deutlich langsamer als beim Menschen. Somit sind Hell-Dunkel-Bereiche (Treibwege, Zutrieb Melkstand) im Stall zu vermeiden. Der Grund, warum Rinder hier stehen bleiben, ist, dass sie sich an die veränderte Helligkeit anpassen müssen. Umgekehrt sehen Rinder in der Dämmerung besser als der Mensch und benöti-


Stall und Hof

gen in der Nacht keine Beleuchtung zur Orientierung im Stall. Bewegungen nimmt das Rind sehr gut wahr, sein Auflösungsvermögen beträgt bis zu 60 Bilder pro Sekunde. Der Mensch kann nur deren 30 pro Sekunde wahrnehmen. Defekte Leuchten und Starter, die flimmern oder flackern, sind nicht nur für uns sehr unangenehm und rufen bei Rindern Stress hervor.

Unterschiedliche Ausleuchtung Milchviehställe besitzen verschiedene Funktionsbereiche. Im Fressbereich ist eine gute Ausleuchtung zur Wahrnehmung des Fressgitters, des Futters und des Umfeldes notwendig. Im Liegebereich hat das Licht während der Liege- und Ruhephase eine biologische Funktion. Insbesondere der Blaulicht-Anteil spielt hier eine Rolle. Im Laufbereich muss ausreichend Licht vorhanden sein, damit andere Kühe, Personen oder Gegenstände erkannt werden. Es wird eine gleichmässige Ausleuchtung von 150 lx (Lux) empfohlen. Spätlaktierende, vor allem aber trockenstehende Kühe sollten, wo möglich, im «Kurztag» gehalten werden. Das heisst, die Beleuchtungsdauer soll, wo möglich, auf acht Stunden reduziert sein. Im Separationsbereich muss eine manuelle Zuschaltung von Leuchtmitteln möglich sein. Zur Arbeitserledigung (Tierarzt usw.) wird eine Mindestbeleuchtungsstärke von 400 lx empfohlen. Kälber- und Jungvieh benötigen ausreichend Licht zur gesunden Entwicklung; daher empfiehlt sich eine Lichtintensität von 150 lx über 16 Stunden und dies während der ersten drei Lebenswochen, später reichen 14 Stunden. Im Melkbereich (auch AMS) sind

Licht Lichtstrom, Beleuchtungsstärke und Leuchtdichte sind die wichtigsten Kenngrössen der Stallbeleuchtung. Der Lichtstrom beschreibt die «Lichtmenge» einer Lampe, die in alle Richtungen gleichmässig abgegeben werden. Der Lichtstrom wird mit der Einheit «Lumen» (lm) bezeichnet. Die Beleuchtungsstärke gibt an, welcher Anteil des Lichtstroms auf eine definierte Fläche trifft. Die Beleuchtungsstärke wird mit Lumen pro Quadratmeter (lm/m2) oder gleichbedeutend «Lux» (lx) definiert. Der Helligkeitseindruck entsteht erst, wenn das Licht durch eine Fläche reflektiert bzw. transmittiert wird. Diese lichttechnische Kenngrösse (Leuchtdichte) wird in «Candela» pro Quadratmeter (cd/m2) angegeben.

Die Unterstützungslüfter sollen mit einem Neigungswinkel von 12 bis 15 Grad montiert werden. Bild: DeLaval

auffällige Schatten, sehr unterschiedliche Beleuchtungsstärken oder Blendung der Tiere zu verhindern. Die Leuchtmittel im Melkbereich müssen gegen Spritzwasser, erhöhte Luftfeuchtigkeit und Reinigungsmittel geschützt sein. Heute bieten sich bei Installationshöhen über 3,5 m LED-Flächenstrahler und unter 3,5 m LED-Langfeldleuchten an. Welche Leuchtmittel lichttechnisch und unter dem Aspekt der Energieeffizienz am besten geeignet sind, lässt sich mithilfe eines Leuchtenherstellers bzw. Vertriebspartners ermitteln.

Lüften für das «Wohlfühlklima» Rindvieh – insbesondere laktierende Kühe – sind unter warmen Bedingungen weit höherem Stress unterworfen als bei kühlen. Herzfrequenzmessungen bei Milchkühen in einem frei gelüfteten Stall zeigen, dass die Tiere bei Wärme (um 27 °C) nicht nur unter leichtem Hitzestress leiden, sondern dass ihr Organismus erheblich belastet wird (KTBL). Abhängig von der relativen Luftfeuchtigkeit, beginnt der eigentliche Hitzestress bereits viel früher, nämlich bei etwa 20 °C. Es ist daher eine Temperaturregelung durch technische Hilfsmittel dringend angezeigt. «Warum so viel Stress um den Stress»? Je nach Milchleistung oder Trächtigkeit setzt eine Kuh 30 und mehr Prozent der Futter­ energie in Wärme um. Unterschiedlichen Angaben zufolge liegt das «Wohlfühlklima» einer Kuh zwischen 2 bis 18 °C. Steigt nun die Stalltemperatur, müssen die Tiere ihren Temperaturhaushalt aktiv regulieren, indem sie mehr Wasser aufnehmen, die Durchblutung der Haut in-

tensivieren und durch schnellere Atmung die Wärmeabgabe über Verdunstung erhöhen. Erschwerend für das Tier ist das abnehmende Temperaturgefälle bei zunehmender Lufttemperatur, hohe Luftfeuchtigkeit, starke Wärmeeinstrahlung und fehlende Luftbewegung. Die Folgen von Hitzestress sind verringerte Futteraufnahme und kürzere Liegezeiten. Zudem sind sie ständig auf der Suche nach einem schattigen Ort. Oft wird nur an die laktierenden Kühe gedacht und die Kuhgruppen der Trockensteher und die frisch gekalbten Kühe werden vernachlässigt. Laut Fachleuten haben diese Tiere Anrecht auf den ersten Ventilator. Aufgrund der höheren Stoffwechselleistung ist die Wärmeproduktion einer Kuh von rund 800 Watt auf heute 1,5 kW (Hochleistungskühe) gestiegen. Daher ist es wichtig, dass sich der Milchviehhalter intensiv mit Stallklima-Systemen befasst. Das zeigte sich auch an der EuroTier 2018, wo vermehrt Stallklima-Systeme angeboten wurden, die mittels Sensoren über den «Temperatur-Feuchtigkeit-Index» THI gesteuert werden. Diese sensorgestützte Steuerung orientiert sich direkt an der Temperatur und der Feuchtigkeit im Stall. Entsprechend werden Ventilatoren und Kühlsysteme (Hochdrucknebel und Sprinkleranlagen) in Echtzeit gesteuert.

Luft in Bewegung halten Grossraumventilatoren mit einem Durchmesser von einem Meter und mehr haben nicht die Aufgaben, in erster Linie Frisch­ luft in den Stall zu blasen, sondern halten die Luft in Bewegung. Durch diese Unter2 2019 Schweizer Landtechnik

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stützungslüftung wird eine Luftbewegung erzeugt, welche die Wärmeabgabe der Tiere erleichtert. Als Richtwert wird ein Volumenstrom von 800 bis 1500 m3 je Stunde und Kuh empfohlen. Die optimale Luftgeschwindigkeit wird mit 0,5 bis 2,5 m/s angegeben. Die Ventilatoren sind in den Stall «drückend» zu montieren. Zudem soll ein ungehindertes Ansaugen von Nord bis Ost, nach Süd bis West und ein ungehindertes Ausblasen in Richtung der Offenfronten möglich sein.

Hochdruckvernebelung Bei der Hochdruckvernebelung wird Wasser über Düsen sehr fein vernebelt. Voraussetzung ist hoher Druck, feine Düsen, vorgefiltertes und gereinigtes Wasser. Bei der Niederdruckversprühung werden grosse Wassertropfen auf die Kühe versprüht, um das Fell zu durchnässen. Üblich ist eine Intervallschaltung 3/15 Minuten (aktiv/Pause) Der Abkühleffekt beruht in beiden Fällen auf dem physikalischen Prinzip, dass durch Verdunsten von Wasser Verdunstungskälte entsteht, die einen Abkühlungseffekt erzielt. In beiden Fällen steigt die relative Luftfeuchtigkeit im Stall und den Kühen wird gleichzeitig die eigene Möglichkeit eingeschränkt, Wärme durch Wasserverdampfung abzugeben. Je wärmer und trockener die Umgebungsluft ist, desto besser wirkt die Verdunstungskühlung. Kühe empfinden Hitze umso stärker, je höher die Luftfeuchte ist; daher sind Wasserdampfanlagen ab einem rela-

tiven Luftfeuchtigkeits-Wert von 70  % und mehr abzustellen.

Schlauchbelüftung Relativ neu ist die Schlauchbelüftung, auch PPT (Positive Pressure Tubes) genannt. Mit ihr soll jederzeit genügend frische Luft zu den Tieren gebracht werden, ohne dass Zugluft entsteht. Ventilatoren blasen die Luft durch grossvolumige, textile Belüftungsschläuche mit individuell berechneten Löchern. Die Dimensionierung des Ventilators richtet sich nach der Stallgrösse und der Anzahl Tiere. PPT sind an der Decke oder der Dach/Deckenkonstruktion tiefergehängt. Je nach Stallvolumen sind mehrere Schläuche vorhanden. Die Luftzufuhr wird über eine Stallklimasteuerung und über Ventilator-Motoren mit Frequenzumrichter reguliert. Dieses Lüftungssystem bedingt einen wirkungsvollen Luftaustausch über die Querlüftung. «Verbrauchte» Luft muss den Stall verlassen können. Schlauchbelüftungen eignen sich ebenfalls für Kälberställe und Kälberboxen

Wasser ist das wichtigste Nahrungsmittel Neben der festen Futterration wird die Leistung (Milch oder Fleisch) der Nutztiere direkt durch die angebotene Wassermenge beeinflusst. Im Vergleich zu den Weideoder Fresszeiten im Stall, die zwischen vier und neun Stunden betragen, nehmen Kühe im Normalfall das Wasser verteilt über mehrere Male während total etwa sieben

Luft Die Berechnung des Luftmassenstroms beruht auf der Tatsache, dass mit jedem Kilogramm Luft pro Stunde eine bestimmte Menge Wärme, Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid aus dem Stall gefördert wird. Entscheidend ist die Differenz zwischen dem Gehalt der jeweiligen Grösse in der Stallluft und in der Aussenluft. Da der erforderliche Luftmassenstrom in der Sommersituation am höchsten ist, wird dieser zuerst berechnet. (KTBL)

bis acht Minuten/Tag auf. Diese verhältnismässig kurze Aufnahmezeit unterstreicht die Wichtigkeit eines ungehinderten Zugangs zu Wasser. Rinder sind «Saugtrinker», sie tauchen bei der Wasseraufnahme das Flotzmaul wenige Zentimeter ins Wasser ein und bevorzugen eine freie Oberfläche. Der eigentliche «Wasseraufnahmevorgang» dauert durchschnittlich eine halbe Minute. Dies bei einer Aufnahmemenge von 18 bis 25 l/min. Durchschnittlich suchen Kühe die Tränkestelle etwa neunmal pro Tag auf. Die Unterschiede zwischen den Tieren sind sehr gross. Beobachtungen zeigen Schwankungen zwischen fünf und 26 Besuche am Wassertrog pro Tag. Die Rangordnung spielt eine grosse Rolle.

Trogtränke Im Laufstall ist die Trogtränke üblich. Sie wird so montiert, dass die Oberkante in

Zwei Trogtränken (Vordergrund) ermöglichen auch rangniedrigeren Tieren genügend Zutritt zu Wasser. Bild: R. Hunger

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Stall und Hof

flussmenge und der oft hohe Verschmutzungsgrad, welcher schliesslich für den Aufbau eines Biofilms um und hinter der Betätigungszunge verantwortlich ist. Im Becken kommt es regelmässig zur Ansammlung von Futterresten, was eine konsequente Reinigung erfordert.

Ballentränke

Beim Einsatz von Sprühsystemen ist der schädigende Einfluss von Feuchtigkeit im Stall ­ zu berücksichtigen. Bild: Schauer

einer Höhe von 80 cm (ab Boden) liegt. Trogtränken aus Edelstahl oder Kunststoff bieten den Tieren eine frei zugängliche Wasseroberfläche und damit ein artgerechtes Trinken. Die Wassertiefe beträgt üblicherweise 30 bis 40 cm und die Troglänge variiert zwischen einem und

Wasser Wasser siedet unter Normaldruck (1,0… bar) bei 100 °C, geht aber auch bei tieferen Temperaturen langsam in Wasserdampf über (Verdunstung) und erstarrt bei 0 °C zu Eis. Wasser erreicht das Dichtemaximum von 1,0 g/cm3 bei 4 °C. Beim Gefrieren zu Eis vergrössert sich das Volumen um etwa neun Prozent, was zum Platzen von mit Wasser gefüllten Gefässen führt.

zwei Meter. Ein Schwimmer steuert den Wassernachlauf. Die offene Wasseroberfläche erhöht das Verschmutzungsrisiko. Am Flotzmaul anhaftende Futterresten bilden im Trog rasch ein nährstoffreiches Sediment, welches die Wasserqualität negativ beeinträchtigt. Zudem kann es zu Verschmutzungen durch Kot von Rindern, Vögel und Nager kommen. Die Tränkestellen sollen gleichmässig im Stall verteilt sein und dürfen nicht in Sackgassen angebracht werden. Damit wird erreicht, dass auch rangniedrigere Tiere ständig eine Tränkestelle erreichen können.

«Tränkebecken» Schalentränken mit Ventilklappen, auch Zungentränke oder im herkömmlichen Sprachgebrauch «Tränkebecken» genannt, sind in der Anbindehaltung zu finden. Ihre Hauptnachteile sind die mangelnde Durch-

Gülletechnik

Gülletechnik Mostereigeräte

In einer Ballentränke wird der Wasserstand bzw. Nachlauf durch einen Schwimmer geregelt. Die Wasserzufuhr erfolgt von unten. Auch ohne Fremdenergie ist die Frostbzw. Funktionssicherheit bis etwa –20 °C gewährleistet. Somit eignen sich Ballentränken für offene Stallsysteme. Nicht geeignet sind Ballentränken für Kälber (Gegendruck) und Milchkühe, weil die Durchflussmenge zu gering ist. Futter- und Wasseraufnahme wechseln sich bei Rindern ab. Dies hat zur Folge, dass Verunreinigungen in den Wasserbehälter gelangen. Die Reinigung wird durch die kompakte Bauweise erschwert. Daher ist der seitliche Auslauf regelmässig zu benutzen.

Schlussfolgerung Nutztiere sind artgerecht zu halten. Nur wenn das Tierwohl erfüllt wird, kann von den Tieren Leistung in Form von Fruchtbarkeit, Milch, Fleisch und Zuwachs erwartet werden. Oft werden Licht, Luft und Wasser als selbstverständlich angesehen. Das sind sie nicht. Mit entsprechender technischer Ausrüstung, wie passende Leuchtmittel, gesteuertem Stallklima und guten Wassertränken, kann das Tierwohl noch optimiert werden. In jedem Fall sind die unterschiedlichen Tiergruppen und die Rangordnung zu berücksichtigen.

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Stall und Hof

Neudefinition von Ampere Mit Wirkung ab 20. Mai 2019 wird das «Ampere» neu definiert. Die Definition basiert auf der Elementarentladung (siehe Internationales Einheitensystem SI). Künftig ist die Definition des Amperes nur mehr von der Definition der Sekunde abhängig, jedoch nicht mehr von Meter und Kilogramm. Damit wird Ampere messtechnisch leichter umsetzbar als die bisherige Definition. (Quelle: SI & Wikipedia)

Was sind Kriechströme?

Auch Selbstfanggitter erfordern einen korrekten Potenzialausgleich. Bilder: R. Hunger

Kriechstrom als schlechte Nebenerscheinung Als Kriechstrom wird ein Strom bezeichnet, der nicht über das elektrische Leitungsnetz fliesst, sondern über andere leitfähige Materialien. Das kann das Wohlbefinden der Tiere negativ beeinflussen. Ruedi Hunger

Kühe die den Melkstand meiden, während des Melkens unruhig sind oder einen schlechten Milchfluss und hohe Zellzahlen haben. Das ist zwar ein frei gewähltes Szenario, aber nicht ganz frei aus der Luft gegriffen. Vielfach treten diese Probleme nach einem Neu- oder Umbau auf. Für den Tierhalter ist das kein Trost, dafür aber ein unhaltbarer Zustand. Es beginnt eine langwierige Ursachensuche. Doch womit soll man unter diesen Umständen beginnen? 40

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Ursachensuche Sind es konstruktive Gründe, stehen Lärm oder Vibrationen im Vordergrund? Sofort kommt auch die Frage, ob die Ursache beim Melker und seinem Arbeitsablauf zu suchen ist. Schliesslich weitet sich die Suche aus und die Problematik elektrischer Kriechströme kommt aufs Tapet. Nicht sichtbar, nicht fühlbar – oder für Kühe eben doch fühlbar? Man hat in solchen Situationen das Gefühl, hilflos zu sein.

Die Ursache eines Kriechstroms kann ein technischer Fehler sein, eine systembedingte Eigenschaft der Elektroinstallation oder ein externes magnetisches Wechselfeld, welches in einem leitfähigen Material eine Spannung induziert und damit Strom erzeugt. Kriechströme entstehen grundsätzlich zwischen Erdungsstellen im Verteilnetz. Über den kombinierten Neutral- und Schutzleiter, der üblicherweise bis an den Anschlusskasten geführt wird, können Rückströme in die Schutzleiter der Gebäude-Elektroinstallation fliessen. Diese verteilen sich als Kriechströme auf die in die Schutzerdungen einbezogenen Metallstrukturen, beispielsweise Versorgungsrohre oder Armierungen. Zusätzlich ist es möglich, dass Kriechströme von aus­sen über Metallinfrastrukturen, insbesondere Wasser- oder Gasversorgung und Kanalisation, in Gebäude gelangen. Die Kriechstromproblematik wird durch sog. «nichtlineare» Verbraucher verstärkt. Darunter versteht man Geräte und Apparaturen, die mittels elektronischer Bauteile die sinusförmige Netzspannung in andere, anwendungsbedingte Spannungsverläufe umwandeln. Heute sind eine grosse Anzahl ans Stromnetz angeschlossene Geräte sog. nichtlineare Verbraucher. Beispielsweise Netzteile, elektronische Vorschaltgeräte, Frequenzumrichter zur Steuerung von Elektromotoren oder Induktionsherde. Diese Geräte produzieren «Oberwellenströme», welche die Neutralleiter belasten und sich bei ungünstigen Elektroinstallationen über die Schutzleiter als Kriechströme im Gebäude ausbreiten können.

Ab wann «kribbelts»? Fliesst ein Erdfehlerstrom von 4 mA (Milliampere), spüren Menschen ein leichtes Kribbeln, eine Kuh hingegen reagiert wesentlich empfindlicher. Bereits Erdfehler-


Stall und Hof

Infos ESTI Das Eidgenössische Starkstrominspektorat ESTI beschreibt in seinem Bulletin 12/2018 wie das Auftreten von Differenzspannung durch fachmännische und korrekt ausgeführte Installationen vermieden werden können. Es soll nicht ­G egenstand dieses Artikels sein, den ganzen Sachverlauf zu übernehmen, sondern nur gezielt auf einige Punkte hinzuweisen. Das Bulletin ist unter www.bulletin.ch zu finden.

ströme von 0,5 mA bis 1,0 mA können negative Auswirkungen auf das Melken haben. Nutztiere, beispielsweise Rinder oder Schafe, können bei Berührung von Futterkrippen, Tränkevorrichtungen, Melkmaschinen und Betonböden mit dem Körper Differenzspannungen abgreifen. Das heisst, wenn eine Kuh mit ihrem Flotzmaul metallische Einrichtungen berührt und gleichzeitig mit ihren Klauen auf dem nassen, leitfähigen Stallboden oder im Melk­ stand steht, fliesst eine Differenzspannung durch ihren Körper. Bei einer Differenz-Wechselspannung von 1 V (Volt) oder bei Gleichspannung ab etwa 1,4 V können Körperströme von 1 bis 2 mA auftreten, welche die Tiere wahrnehmen können.

Potenzialausgleich Bei korrekter Auslegung der Installation des Potenzialausgleichs (NIN*) erreichen Differenzspannungen Werte von nur wenigen Millivolt. Damit lassen sich laut ESTI keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen begründen. Bei einem korrekt ausgeführten Erdungssystem fliessen diese Streuströme über metallische Leiter ab, beispielsweise Bewehrungsstähle. Differenz-Wechselspannungen im Volt-Bereich (d. h. im wahrnehmbaren Bereich für Tiere) treten im Erdschlussfall oder bei einem fehlenden, unterbrochenen oder ungenügenden Potenzialausgleich auf.

Was schafft Abhilfe? Werden für Tiere abgreifbare Differenz-Wechselspannungen über 1 V festgestellt, ist eine Installationskontrolle angezeigt. Inhaber einer Installationsbewilligung und einer Kontrollbewilligung sind beim ESTI unter https://verzeichnisse.esti. ch/de/aikb abrufbar. Eine solche Kontrolle erfordert möglicherweise Massnahmen im Bereich des Erdungssystems und des Potenzialausgleichs. Beim Bau neuer Nutztierställe sind einige Grundsätze be-

Viel Eisen und Wasser: Besonders perfid sind Kriechströme im Bereich von Tränkestellen.

züglich Erdverbindung einzuhalten. Ohne an dieser Stelle auf Details einzugehen, sei erwähnt, dass eine Massnahme der Einbau eines «Erdungsgitters» in die Betonböden ist (Standflächen der Tiere). Dieses muss dann ebenfalls in den zusätzlichen Schutz-Potenzialausgleich einbezogen werden. Weiter können beim Betrieb von drehzahlgeregelten elektrischen Geräten und Maschinen im Stallbereich zusätzliche Schutzleiter erforderlich sein. Dies betrifft geregelte Antriebe für Melkanlagen, Vakuumpumpen, Fütterungs-

und Förderanlagen, Gebläse, Pumpen, Photovoltaikanlagen sowie Lüftungs- und Klimaanlagen.

Fazit Kriech- oder Streustrom kann das Wohlbefinden der Tiere negativ beeinflussen. Um konkret festzustellen wo welcher Strom fliesst, ist eine Installationskontrolle mit umfangreichen Messungen angezeigt. Änderungen dürfen nur durch Inhaber einer Installationsbewilligung vorgenommen werden.

Was bedeutet Berührungsstrom? Berührungsstrom. Der beim Berühren von unter Spannung stehenden Teilen durch den Körper (Mensch, Tier) fliessende Strom. Erdung. Die Gesamtheit aller miteinander verbundenen Erder und Erdungsleitungen. Dazu gehören auch metallene Rohrleitungen, Fundamentarmierungen, metallene Umhüllungen von Kabeln, Erdseile. Fehlerstrom. Darunter versteht man einen Strom, der bei Versagen einer Installation (Isolationsverlust) entsteht. Fehlstrom. Ein aufgrund systembedingter Eigenschaften nicht auf elektrischen Leitun-

gen fliessender Strom (Sanitärinstallationen, verlegte Metallrohre, Erdreich). Induktive Kopplung. Kontaktlose Energieübertragung mithilfe eines magnetischen Wechselfeldes. Kapazitive Kopplung. Kontaktlose Energieübertragung mithilfe eines elektrischen Wechselfeldes. *NIN. Niederspannungs-Installationsnorm. Potenzialausgleich. Bezeichnung für eine elektrisch gut leitfähige Verbindung, die unterschiedliche elektrische Potenziale minimiert (umgangssprachlich «Erdung»).

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Stall und Hof

Hochdruckreiniger sind die Schlüsselmaschinen zur Stall- und Gerätereinigung. Bilder: M. Abderhalden

«Dreck» lässt sich nicht desinfizieren Eine Tierhaltung ohne entsprechende Hygiene ist heute undenkbar. Das Tierwohl und damit die Leistungs­ bedingungen sowie der wirtschaftliche Erfolg hängen sehr stark von der Hygiene ab. Damit wird die zielgerichtete Reinigung für Tierhalter ein Muss. Ruedi Hunger

Die erfolgreiche Stall- und Einrichtungs­ reinigung ist in sechs Schritte einteilbar. Damit die Reinigung mit nachfolgender Des­ infektion zum Erfolg führt, ist ein entsprechend grosszügiger Zeitrahmen zu wählen. Zwischen den einzelnen Schritten sind 42

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mehrstündige Einwirkungs- oder Trocknungsphasen einzuplanen (siehe Schema).

Grobreinigung Wenn alle Tiere den Stall oder einen Stallabschnitt bzw. ein Abteil verlassen haben,

werden zunächst alle groben Verschmutzungen trocken entfernt. Fütterungseinrichtungen werden entleert und die Futterkrippe gereinigt. Können Teile der Stall­ einrichtung nicht entfernt werden, und müssen diese zum Schutz vor Wasser abgedeckt werden, sollen sie vorgängig manuell gereinigt und desinfiziert werden. Andernfalls stellen sie bereits wieder eine potentielle Infektionsquelle dar.

Einweichen Nach der Grobreinigung folgt die Einweichphase. Im Fall von hartnäckiger Krustenbildung ist die Einweichphase auf mehrere Stunden auszudehnen. Bei Bedarf werden sogenannte Tenside zugesetzt, diese setzen die Oberflächenspannung des Wassers herab und fördern bei hartnäckigen Verschmutzungen das Eindringen. Bei Stallneubauten sind stationäre «Einweichanlagen» ein Thema. Damit die Verschmutzungen nicht wieder antrocknen, ist es wichtig, dass das Einweichen praktisch bis zum Beginn der Reinigung andauert.


Stall und Hof

Reinigen Der eigentliche Reinigungsvorgang mit einem Hochdruckreiniger und kaltem oder heissem Wasser hängt vom Verschmutzungsgrad und den Vorlieben des Landwirts ab. Es können geeignete Reinigungsmittel beigegeben werden. Oder wenn die entsprechende Ausrüstung vorhanden ist, wird im Niederdruck-Schaumverfahren gereinigt. Beide Reinigungs­ arten haben eine gute Tiefenwirkung und entfernen wirkungsvoll Kohlenhydrate, Fette und Eiweissablagerungen. In nassen Stallbereichen mit anorganischen Verschmutzungen (Wasserstein) wird gelegentlich auch eine saure Reini-

gung empfohlen. Vorgängig ist dann aber die Materialverträglichkeit (Installationen usw.) zu klären. Zu beachten ist, dass die Effektivität chemischer Reinigungspräparate nur nach einer gründlichen Grobreinigung zum Tragen kommt. Schaum verhält sich «dynamisch»: jedes geplatzte Schaumbläschen setzt neues Reinigungsmittel frei und liefert folglich ständig frische Lösung nach. Da beim Schaumverfahren mit geringem Spritzdruck gearbeitet wird, eignet es sich besonders für empfindliche Oberflächen. Schaum soll immer von unten nach oben aufgetragen werden, damit er länger an der Oberfläche haftet und nicht zu schnell

abfliesst. Die Einwirkdauer richtet sich ebenfalls nach dem Verschmutzungsgrad an den zu behandelnden Flächen.

Spülen Nach abgeschlossener Einwirkzeit müssen die Flächen gründlich mit Wasser gespült werden. Bei Abspülen gilt immer der Grundsatz, von oben nach unten! Ein gründliches Abspülen verhindert, dass die später eingestallten Tiere Chemikalienreste aufnehmen und dadurch gesundheitliche Schäden erleiden. Ausserdem wird auch die Bausubstanz des Stalles geschont, falls korrosive Stoffe eingesetzt werden.

Schema Eine erfolgreiche Gebäudereinigung lässt sich in sechs Schritte unterteilen: Grobreinigung

Reinigen

Einweichen

Trocknen

Spülen

Desinfizieren

Stärken und Schwächen von Schaumsystemen (DLG-Merkblatt 364) Technik und Anwendung

Stärken

Schwächen

Schaumlanzen Schaumlanzen werden in Verbindung mit einem HD-Gerät eingesetzt. In der Lanze ist meistens ein kleiner Produktebehälter integriert. Für die Desinfektion ist in jedem Fall eine Überprüfung der Konzentration in der Anwenderlösung empfehlenswert.

• Einfach • Preisgünstig • Gute Schaumqualität

• • • •

Wasserdruckgesteuerte Schaumgeräte Diese Schaumgeräte saugen die Chemikalien an. Sie bestehen aus dem Chemikalienbehälter, der Zuleitung und einer Schaumpistole bzw. Schaumlanze.

• Wenig störanfällig • Preisgünstig • Für mobile Geräte geeignet • Nur Wasserzuleitung nötig

• Für das Vor-/Nachspülen mit Wasser kann nur der Leitungsdruck genutzt werden.

Druckluftgesteuerte Schaumgeräte In einer Mischkammer wird zeitgleich oder zeitversetzt zur Chemikalienlösung Druckluft zu dosiert. Eine exakte Abstimmung ist notwendig, sonst kommt es zu Störungen bei der Schaumproduktion. Werden Chemie und Druckluft zeitgleich dosiert, ist eine definierte Schlauchlänge erforderlich, da sich der Schaum während des Durchflusses durch den Schlauch mehrfach auf- und abbaut.

• •

Stationäre Schaumanlagen Stationäre Schaumanlagen können sowohl wasserdruck- als auch druckluftgesteuert sein.

• Für häufige Anwendung • Arbeitssparend

Optimale und sehr gut ein- stellbare Schaumqualität Nachspülen mit Wasser sehr gut möglich

Begrenzte Dosiergenauigkeit Hohes Gewicht der Lanze Häufiges Nachfüllen nötig Direkter Kontakt mit Konzentrat

• •

Exakte Abstimmung von Wasserdruck und Druckluft ist absolut notwendig, sonst sind Funktionsstörungen möglich. Für mobile Anlagen nur bedingt geeig- net (Schlauchlänge)

Unflexibel, weil fest installiert

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Stall und Hof

Mit dem Einsatz von Schaum wird das Reinigen aktiv beschleunigt.

Trocknen Auch unter Zeitdruck sollte vor dem nächsten Arbeitsschritt ein vollständiges Abtrocknen abgewartet werden. Restfeuchtigkeit und Wasserlachen verdünnen das Desinfektionsmittel und reduzieren daher dessen Wirkung massiv.

Desinfizieren «Dreck lässt sich nicht desinfizieren», diese alte Weisheit hat auch heute noch ihre volle Gültigkeit. Durch das Desinfizieren wird die Zahl der Infektionserreger so

weit reduziert, dass das Risiko einer Infektion oder einer Krankheitsübertragung minimiert wird. In der landwirtschaftlichen Praxis ist eine vollständige Eliminierung aller Keime in Form einer «Sterilisation» weder möglich noch sinnvoll. Eine Desinfektion kann physikalisch, thermisch oder chemisch erfolgen. Die Standardverfahren in der Tierhaltung sind chemischer Natur, damit kommen Sub­ stanzen mit mikrobizider Wirkung zum Einsatz. Bei der Auswahl des Desinfektionsmittels ist auf den Temperaturbereich

der Anwendung zu achten. Die Einwirkungszeit sollte nicht kürzer als zwei bis vier Stunden sein, während dieser Zeit muss die Lüftung ausgeschaltet sein, um eine zu schnelle Abtrocknung der Oberfläche zu verhindern. Eine Aufwandmenge von 0,4 Liter je Quadratmeter Stallfläche wird als notwendiges Minimum bezeichnet (DLG-Merkblatt 364). Neben seiner Wirkung gegen Viren und Bakterien sollte das Produkt auch eine fungizide Wirkung aufweisen. Im Seuchenfall sind die behördlichen Vorschriften zu beach-

Stärken und Schwächen von Sonderformen zur Reinigung und Desinfektion Technik und Anwendung

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Stärken

Schwächen

Aufsattelgeräte Für grosse Stalleinheiten gibt es Sprüh- oder/und Schaumsysteme, die auf ein Fahrzeug aufgesattelt werden. In der Regel sind diese Systeme mit zusätzlichen Pumpen und einem Verteilgestänge ausgerüstet.

• • •

Für grosse Stalleinheiten Befahren von Ställen möglich Mitführen von grossen Men- gen Reinigungslösung

In der Regel nur für professionelle Reinigung (Firmen) interessant

Reinigungsroboter Spezialform von Reinigungstechnik, die immer weiter und für immer zahlreichere Einsatzbereiche weiterentwickelt wird. Reinigungsroboter fahren automatisch durch den Stall, sprühen den Stall ein und reinigen den Stallboden.

• •

Sehr gute Feinverteilung Teilautomatisierung möglich

Hohe Aerosolbildung, daher ist ein Atemschutz notwendig.

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Stall und Hof

Begriffe

Nach abgeschlossener Einwirkzeit müssen die Flächen gründlich mit Wasser gespült werden.

ten. Generell sind bei der Anwendung von Desinfektionsmitteln die persönli­ chen Schutzmassnahmen (PSA) zu beach­ ten (siehe Gefahrenblatt).

Fazit In der Tierhaltung ist eine Reinigung und Desinfektion dann erfolgreich, wenn es gelingt, die Gesamtkeimzahl auf rund 1000 KBE/cm² zu reduzieren. Der Begriff «visuell sauber» ist eine Interpretierungs­ frage. Eine offizielle Formulierung ist, dass die ursprüngliche Struktur und Be­

schaffenheit der Oberflächen deutlich er­ kennbar ist. Allerdings bleiben nicht sicht­ bare Verschmutzungen, wie Eiweiss und nicht kaltwasserlösliche Fette, bei nicht ausreichender Reinigung auf den Ober­ flächen, in Poren und Rissen haften und schränken die Wirkung der chemischen Desinfektionsmittel ein. Siehe «Schweizer Landtechnik» 1/2018 «Sechs Heisswasser-Hochdruckreiniger im Test». Eine Marktübersicht zu HD-Reinigern findet sich im Internet unter: www.agrartechnik.ch «Schwei­ zer Landtechnik» «Downloads».

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KBE/cm² ist die Abkürzung für «kolo­ nienbildende Einheiten» von Krankheits­ erregern. Schaumreiniger bestehen zum Beispiel aus Alkalien, Silikaten, Phosphaten, Bleich­ laugen, kationischen Tensiden, anioni­ schen Tensiden und Viskositätsreglern. Die Gefahrenbezeichnungen sind zu beachten! Tenside sind Substanzen, die die Oberflä­ chenspannung einer Flüssigkeit oder die Grenzflächenspannung zwischen zwei Phasen herabsetzen und die Bildung einer Dispersion ermöglichen. Eiweissfehler. Davon spricht man, wenn ein Desinfektionsmittel mit organischen Stoffen eine chemische Verbindung ein­ geht und dadurch «verbraucht» wird. Seifenfehler. Wenn ein Desinfektions­ mittel mit Resten von Reinigungsmittel reagiert, wird dieser Effekt als Seifenfeh­ ler bezeichnet. Temperaturfehler. Bezeichnung für einen Effekt, der bei einigen Desinfekti­ onsmitteln zum Tragen kommt, wenn die Raum-, Boden- oder Wandtemperatur unter 10 °C sinkt. Visuell sauber. Die Reinigung ist dann erfolgreich abgeschlossen, wenn alle Oberflächen, Futter- und Wasserleitungen im Stall «visuell sauber» sind und das abfliessende Wasser frei von Schmutz ist.

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Stall und Hof

«Entwicklung sowie Bewertung von Ver­ fahren» im ART-Bericht Nr. 690 veröf­ fentlicht. «Bei der Sanierung von Laufflä­ chen in Ställen geht es darum, dass die Oberflächenstruktur eine Rauheit auf­ weist, welche die notwendige Griffigkeit sicherstellt», sagt Beat Steiner. Er hat sich während seiner Zeit bei der Agroscope intensiv mit diesem Thema befasst und publiziert. Ein weiterer Befund können Klauenverlet­ zungen sein: Bei Spaltenböden sind sie ein Hinweis auf Ausbrechungen, zu grosse Spaltenweiten oder Niveauunter­ schiede zwischen den Bodenelementen. Beläge aus Gussasphalt wiederum kön­ nen mit fortschreitender Nutzungsdauer zu hohem Abrieb der Klauen führen. Be­ vor solche Befunde eskalieren, gilt es, die Böden genauer zu analysieren und ent­ sprechend zu sanieren.

Chemisches Aufrauen

Mechanische Sanierungsverfahren müssen auf die Anforderungen der Tiere und der Verfahrenstechnik abgestimmt sein. Bilder: B+M, Densbüren, Agroscope, Beat Steiner

Damit die Kühe nicht ausrutschen Glatte Laufflächen im Stall wirken sich negativ auf die Verhaltensweise der Tiere aus. Um die Trittsicherheit zu verbessern, gibt es verschiedene Sanierungsverfahren. Heinz Röthlisberger Auf rutschfesten Böden laufen Kühe mit erhobenem Kopf, machen sichere Schrit­ te und zeigen ein ausgeprägtes Brunst­ verhalten mit Aufspringen und Körper­ pflegeverhalten wie Lecken an der Schwanzwurzel. Leider nimmt die Tritt­ sicherheit von Beton-Laufflächen inner­ halb weniger Jahre stark ab. Dies wirkt sich negativ auf das Verhalten der Kühe 46

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aus. Die Merkmale dafür sind: unsicheres Laufen, gesenkter Kopf, kleine Schritte, Tiere, die bei der Brunst nicht aufsteigen, oder Verletzungen an den Klauen. Ist ei­ ne Kuh einmal lahm, verursacht dies ho­ he Kosten und die Kuh leidet unter Schmerzen und Stress. Mit der Sanierung von Beton-Laufflächen hat sich vor Jah­ ren die Agroscope beschäftigt und die

Mit dem chemischen Aufrauen kann an Beton-Oberflächen die Mikrorauheit ver­ bessert werden. Das Verfahren bietet sich insbesondere für Spaltenböden an. Bei fachgerechter Ausführung lässt sich die Rutschfestigkeit kurzfristig erhöhen. Dazu hat sich das folgende Vorgehen be­ währt: Nach einer intensiven Vorreini­ gung mit Wasser werden Flächen mit ei­ nem alkalischen Reinigungsmittel behan­ delt und mit dem Hochdruckreiniger abgespritzt. Das Abtragen der Kalk­ schichten erfolgt anschliessend durch mindestens drei Säurebehandlungen. Aufgrund der ökologischen und toxikolo­ gischen Unbedenklichkeit sowie der an­ wenderfreundlichen Handhabung bietet die Zitronensäure (Pulver) erhebliche Vor­ teile gegenüber anderen Produkten. In entsprechenden Untersuchungen wur­ den pro Behandlung 60 g Zitronensäu­ re-Pulver pro Quadratmeter aufgetragen. Nach der Sanierung nimmt die Rauheit jedoch rasch wieder ab. Die positive Wir­ kung des chemischen Aufrauens ist nur im Zeitraum eines Jahres gegeben und ist deshalb lediglich als kurzfristige Mass­ nahme mit einem Beitrag zur Stallhygie­ ne anzusehen. Angewendet auf mecha­ nisch unbeschädigten Böden, ist das Ver­ fahren schonend für das Betongefüge und die Kanten der Spalten.

Rillieren und Aufrauen von planbefestigten Flächen Ein von Agroscope entwickeltes Sanie­ rungsverfahren «Rillieren-Aufrauen» für planbefestigte Flächen basiert auf der


Stall und Hof

Laufflächen frühzeitig sanieren Glatte Laufflächen wirken sich negativ auf das Lauf-, Körperpflege- und Brunstverhalten aus. Ausrutschen führt oftmals zu Klauenschäden wie Sohlenquetschungen, Wandrissen und dergleichen. Gehäuftes Auftreten von mechanisch traumatischen Befunden oder zu hoher Klauenabrieb weisen auf schadhafte Stellen in den Oberflächen hin. So gilt es, Schäden wie Ausbrechungen, Absätze und scharfe Kanten zu eruieren und zu sanieren. Zur Verbesserung der Rutschfestigkeit eignet sich für Betonund Betonspaltenböden eine gezielte Kombination von Aufrauen und Rillieren. Verfahren, welche bei Spaltenböden die Kanten beschädigen, sind jedoch abzulehnen. Stimmen die baulich-technischen Voraussetzungen, eignen sich Gummibeläge zur Sanierung von planbefestigten und perforierten Böden.

ganzflächigen Bearbeitung in Längs- und Querrichtung in zwei Arbeitsschritten. Mit der gezielten Kombination von verschiedenen Fräswerkzeugen ist ein homogenes Bearbeiten mit geringen Arbeitstiefen durchführbar. Dies ist in zwei Arbeitsschritten möglich: 1. Rillieren längs mit Rund- und Achtkantlamellen: Achsabstand 20, Breite 10, Tiefe 3 mm. Die Rillierung wird in Entmistungs- beziehungsweise Entwässerungsrichtung ausgeführt. Um eine homogene Bearbeitung sicherzustellen, ist dazu eine Maschine mit einem stufenlosen Fahrantrieb erforderlich. 2. Aufrauen quer mit Rundlamellen: Achs­abstand 8 mm, Breite 7 mm, Tiefe 1,5 mm. Dazu eignet sich ein leichtes,

Was ist für neue Laufflächen zu beachten? • Laufflächen müssen trittsicher, plan- und reinigungsfreundlich ausgeführt sein. • Vorgefertigte Böden, ob planbefestigt oder perforiert, müssen den Tieren angepasste Funktionsmasse aufweisen. • Die Oberflächen müssen frei von Kanten und Absätzen sein, welche die Klauen gefährden; die Rauheit darf keinen übermässigen Hornabrieb verursachen. • Werden die Funktionsbereiche unterschiedlich ausgeführt, sind elastische Materialien insbesondere im Fressbereich vorzusehen. Damit Flüssigkeiten kontinuierlich von der Oberfläche abfliessen, ist ein Quergefälle von zwei bis drei Prozent und das Ableiten in entsprechend dimensionierte Harnsammelrinne erforderlich.

handgeführtes Aufraugerät, mit dem die oftmals kurzen Querfahrten und schlecht zugängliche Stellen effizient zu bewältigen sind. Die Querfahrt erfolgt in einem Winkel von 80 º zur Längsrillierung, um den Vorschub von Entmistungsgeräten nicht zu beeinträchtigen. Durch das Aufrauen mit Rund- anstelle von Fünfkantlamellen entsteht ebenfalls eine feine Rillierung; gleichzeitig ergeben sich weniger Ausbrechungen beim Beton. Durch das Rillieren erhöht sich die Haltbarkeit im Vergleich zu ausschliesslichem Aufrauen auf mindestens fünf Jahre. Häufiges und effizientes Reinigen mit entsprechend angepassten Schiebern ist auch auf den sanierten Laufflächen erforderlich. Wichtig: Bei jeglichen Sanierungsverfahren mittels

Rillieren gilt es, die Tiefe der Rillen so gering wie möglich zu halten, das heisst 2 bis 3 mm. Dadurch wird das Betongefüge geschont und es verbleibt bei der Entmistung weniger Restverschmutzung, was mit Blick auf Emissionen und Hygiene ein wichtiges Kriterium ist.

Mechanisches Aufrauen von Spaltenböden Vor der Sanierung von mehr als 10 Jahren alten Spaltenböden sind diese auf der Unterseite auf Risse und Abplatzungen zu prüfen. Sind schon Risse vorhanden, kann durch Erschütterungen der Beton weiter geschwächt werden. Auf perforierten Böden sind die Möglichkeiten für mechanische Sanierungsverfahren eingeschränkt. Schwere Geräte, welche zudem Schwingungen verursachen, dürfen nicht eingesetzt werden. In einem Verfahrensvergleich von Agroscope wurden schliesslich Lamellenfräsen und Hochdruck-Wasserstrahl (HDW) bei 500 bar mit Strahlmittel genauer untersucht und verglichen. Die Lamellenfräse wurde mit Rundlamellen bestückt und eine Längsrillierung sowie ein Waffelmuster (Rillieren diagonal) eingefräst. Dabei zeigte sich, dass eine Schädigung der Spaltenkanten auch bei minimalen Arbeitstiefen unvermeidlich ist. Die entstandenen Grate wurden mit einem Winkelschleifer entfernt. Das Verfahren HDW erfolgte mit 500 bar Wasserdruck und Zugabe von Strahlmittel. Entscheidend zur erforderlichen Erhöhung der Rutschfestigkeit ist das komplette Abtragen der Kalkschichten, was in den verglichenen Verfahren nur mit Hochdruck-Wasserstrahl und feinem Strahlmittel möglich ist. Die Messergebnisse von Agroscope zeigen (siehe Grafik), dass lediglich das Verfahren «HDW fein» die angestrebte Rutschfestigkeit ei-

Verkalkung führt zu Glätte

Die ganzflächige mechanische Sanierung soll die Rutschfestigkeit wiederherstellen. Für sicheres Laufen ist diese in Längs- und Querrichtung gleichermassen erforderlich, was beim Rillieren eine Bearbeitung in beide Richtungen voraussetzt.

Gründe für die Glätte auf Stallböden ist die Verkalkung der Oberflächen. Dies geschieht, weil an der Bodenoberfläche der Anteil des Zements besonders hoch ist. Daran lagern sich Harnstein, Milchstein und Kalkstein ab. Dieser Prozess wird unter anderem beeinflusst durch die Konzentrationen sowie die Temperatur. Besonders rasch verkalken die Flächen im Bereich von Tränken sowie permanent stark verschmutzten Bereichen.

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Begriffe Perforierte Böden. Spaltenböden (darunter alle Schlitzböden und Lochböden). Planbefestigte Betonböden. Aus Ortbeton gefertigte Betonböden oder Betonelemente mit geschlossener Oberfläche.

Sanierungsverfahren Hochdruck-Wasserstrahl mit Strahlmittel 0,6 bis 1 mm; erst durch komplettes Abtragen der Kalkschichten entsteht die erforderliche Rutschfestigkeit.

nes neuen Spaltenbodens erreicht. Mittlerweile bieten Sanierungsfirmen das Diamant-Fräsverfahren an, bei denen die Schäden an Spaltenkanten geringfügiger ausfallen. Durch die Kombination von zwei Arbeitsschritten «Aufrauen und Rillieren» sind mit solchen Verfahren vergleichbare Effekte wie auf planbefestigten Flächen möglich.

leitungen der Hersteller unbedingt zu beachten. Dies gilt auch für die erforderlichen Anpassungen an den Mistschiebern, wie das Abrunden von Schieberklappen. Damit keine Tiere auf die Gummibeläge in den Laufgängen liegen, müssen optimal eingestellte und gepflegte Liegeboxen vorhanden sein.

Flammstrahl-Verfahren Scheuern mit Granulat

Elastische Gummibeläge Gummibeläge lassen sich auf planbefestigten Laufflächen und auf Spaltenböden aufbringen. Um die wichtigste Eigenschaft der Verformbarkeit zu erhalten, muss ein Einsinken der Klauen um 3 bis 4 mm gewährleistet sein. Für Spaltenböden ist vorher zu prüfen, ob die statischen Voraussetzungen gegeben sind. Mit Blick auf die Kosten ist eine Sanierung von Spaltenböden mit Gummibelägen nur zu empfehlen, wenn die noch zu erwartende Lebensdauer der Spaltenelemente ebenso gross ist wie diejenige des Gummibelags. Bei Flächenelementen kann es darum gehen, verletzungsträchtige Stellen (zum Beispiel ausgebrochene Kanten) zu entschärfen oder die Schlitzweiten zu reduzieren. Damit die Selbstreinigung gewahrt bleibt, muss die Perforation genau mit dem Spaltenboden übereinstimmen. Deshalb ist der Spaltenboden exakt auszumessen, damit der Gummibelag passend angefertigt werden kann. Weist der Spaltenboden stark unterschiedliche Spaltenweiten auf, sind zur sicheren Befestigung entsprechende Spreizkeile nötig. Bei der Montage müssen temperaturbedingte Ausdehnungen mitberücksichtigt werden. Dazu sind die Montagean­48

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ren wurde vom LFZ Raumberg-Gumpenstein in Kooperation mit der ART Tänikon auf drei Betrieben vor und nach der Sanierung und auf vier weiteren Betrieben nur 16 Monate nach der Sanierung untersucht. Mit dem Kugelgranulat Scheuern wurde unmittelbar nach der Sanierung eine hohe Rutschfestigkeit erreicht, in der Folgemessung zeigte sich allerdings bereits eine deutliche Verringerung der Rutschfestigkeit. Im Vergleich zu den bereits bekannten Sanierungsverfahren (HDW und Aufrauen/Rillieren) konnte mit dem Kugelgranulat Scheuern nach rund 16 Monaten ein tendenziell höherer Gleitreibbeiwert gemessen werden. Positiv zu erwähnen ist der vibrationsarme und damit im Hinblick auf Schäden im Betongefüge schonende Geräteeinsatz.

Eine weitere Möglichkeit für die Sanierung von Stallböden ist das «Kugelgranulat-Scheuern», das die Firma Wimmer aus Östereich entwickelt hat. Bei diesem Verfahren wird über einen Elektro-Motor eine Scheuerplatte angetrieben und ein Kugelgranulat mit Wasser injiziert. Damit werden Verkalkungen an der Oberfläche vibrationsarm abgetragen. Dieses Verfah-

Relativ neu ist das Abflammen unter Einsatz eines Brenners mit einem 50 cm breiten Handgerät. Dabei werden Betonböden mit einem fast 3000 °C heissen Flammenstrahler erhitzt. Ziel des Hitze­ s­ chockes ist es, Ablagerungen an der Oberfläche abzusprengen. Angeboten wird dieses Verfahren von der französischen Firma Tounet. Nach neun Jahren müsse man die Behandlung wiederholen.

Weiterentwicklung einer Kombination von Aufrauen und Diamant-Fräsen auf Spaltenböden. Beschädigte Spaltenkanten, scharfe Kanten und Grate sind unvermeidlich und müssen z. B. mit einem Winkelschleifer entfernt werden.


Stall und Hof

ein solches Verfahren im Sanierungsfall in Ställen angewendet werden darf.

Fazit

Die Perforation des elastischen Gummibelags muss genau auf den Spaltenboden abgestimmt sein. Anpassungen an der Entmistungstechnik sind unerlässlich.

Eigenleistungen sind hier kaum möglich. Der Einsatz von hohen Temperaturen kann die Betonstruktur beeinträchtigen «Risse im Betongefüge». Die Arbeiter müssen über dicke, feuerfeste Schutzkleider verfügen. Brennbare Materialien dür-

fen sich nicht in der Nähe befinden. Spinnennetze, Staub und dergleichen müssen vorgängig entfernt werden. Und es müssen Löschmittel für den Brandfall zur Verfügung stehen. Unter den genannten Voraussetzungen erscheint es fraglich, ob

Nach 5 bis 10 Jahren Nutzungsdauer genügen viele Laufflächen nicht mehr den Anforderungen der Tiere. Zur Verbesserung der Laufflächenqualität bieten eine Vielzahl von Firmen verschiedene Sanierungsverfahren an, die sich in Eignung und Kosten deutlich unterscheiden. Für planbefestigte Laufflächen bieten sich verschiedene mechanische Verfahren für das Aufrauen und Rillieren an. Auf Spaltenböden ist die Anwendung solcher Verfahren limitiert und anspruchsvoll. So erweisen sich verschiedene bisher bekannte Fräsverfahren auf Spaltenböden als nicht tiergerecht. Deshalb sind weitere Optimierungsschritte bei Geräten und Werkzeugen erwünscht. Elastische Gummibelage eignen sich für ­planbefestigte und Spaltenböden. Letztere sind jedoch vorgängig auf ihre statischen Eigenschaften zu überprüfen. Literatur: ART-Bericht Nr. 690 «Sanierung von Beton-Laufflächen», 2007, Beat Steiner.

Anforderungen an das Sanierungsverfahren Aus Sicht der Tiere • • • •

Aus verfahrenstechnischer Sicht

rutschfeste Oberflächenstruktur keine hohen punktuellen Druckbelas- tungen auf Klauen keine scharfen Kanten und Grate womöglich elastisches Bodenmaterial

• homogene Bearbeitungsqualität • schonend für das Betongefüge • reinigungsfreundliche Oberfläche • kostengünstig • dauerhaft

Die Gleitreibwerte* der verschiedenen Sanierungsverfahren

0.40

Plan-befestigte Böden

Spaltenböden

Gleitreibwert (µ)

0.35 0.30 0.25 0.20 0.15 0.10 0.05 ren lie uen l i R ra f Au

n ille

R

vor Sanierung

sen frä ngs lä

llen rah rah räs l -St fein -St grob n f gona e W W l l Ril dia HD itte HD ittel m m

nach Sanierung

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* Messung mit Gleitmessgerät

Der Hochdruck-Wasserstrahl erzielt die besten Ergebnisse in Bezug auf die Rutschfestigkeit. Auf gleichem Niveau befindet sich das Verfahren «Rillieren-Aufrauen». Grafik: ART-Bericht 690

Sicheres Laufen setzt eine rutschhemmende Oberflächenstruktur voraus; das Sanierungsverfahren Rillieren-Aufrauen berücksichtigt Anforderungen der Tiere und der Verfahrenstechnik.

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Impression | Einsatzbericht

Der «4709 Global» stemmt hinten 3000 kg, auch für den Frontlader-Betrieb reicht die Tragfähigkeit aus. Bilder: R. Burkhalter, H. Röthlisberger

Einfach robust Der Massey Ferguson «4709 Global» mit offener Fahrerplattform trifft den Nerv der Zeit: Mit einfacher, aber trotzdem moderner Technik spricht er vor allem Betriebe an, die kostenbewusst arbeiten wollen. Ruedi Burkhalter

«Ich bin froh, dass diese Baureihe auf den Markt kam», sagt Christian Odermatt. Der Landwirt aus Lengnau im Kanton Aargau suchte nach einem ganz bestimmten Zweit-Traktor: Er sollte wendig und kompakt sein, um mit dem Frontlader auch die älteren, niedrigen Ställe des Betriebs ausmisten zu können, gleichzeitig aber robust genug, um auch die schweren Frontladerarbeiten auf dem Betrieb zügig zu erledigen. Mit dem «4709 Global» von Massey Ferguson hat er nun das perfekt zu den Anforderungen passende Arbeitsgerät gefunden. Die Konstruktionsplattform der «Global»-Traktoren im Leistungsbereich von 75 bis 130 PS ist das grösste Produktent50

Schweizer Landtechnik 2 2019

wicklungsprojekt in der Geschichte von Massey Ferguson. Das Ziel war es, das Grundkonzept des Traktors zu überarbeiten und mit dem besonderen Fokus auf Zweckmässigkeit und Zuverlässigkeit neu zu formen. Mit der gleichen Plattform sollten zudem die unterschiedlichsten Bedürfnisse von Kunden auf der ganzen Welt abgedeckt werden können. In der November-Ausgabe stellte die «Schweizer Landtechnik» mit dem «5709 Dyna4 Global» bereits einen 95 PS starken Traktor mit der höchsten Ausstattungsstufe der «Global»-Baureihen vor. Der hier vorgestellte «4709 Global» mit identischem 95-PS-Motor zeigt nun mit einfachster Ausstattung die Breite dieser Plattform auf.

Angenehmer Geräuschpegel Angetrieben wird der «4709 Global» von einem 3,3-Liter-Dreizylindermotor von Agco Power. Im Unterschied zum hier gezeigten Fahrzeug erfüllen die heute ausgelieferten Modelle die Abgasvorschrift der Stufe 4 mit elektronischer Common-Rail-Einspritzung, Vierventiltechnik sowie einer Kombination aus Dieseloxidationskatalysator und SCR-Katalysator. Das externe Abgasreinigungssystem bezeichnet MF als «All-in-One-System» und zeichnet sich dadurch aus, dass sowohl das SCR-System als auch der Dieseloxidations-Katalysator in einer extrem kompakten Einheit gut geschützt in die rechte Unterseite des Traktors integriert sind.


Einsatzbericht | Impression

Steckbrief MF «4709 Global» Motor: 3,3 l, 3 Zylinder von Agco Power; Abgasstufe 4 Maximale Leistung: 95 PS Abgasreinigung: DOC plus SCR (AdBlue) Getriebe: 12V/12R, auf Wunsch Kriechganguntersetzung Zapfwelle: 540/540 Eco oder 540/1000 oder 540/540 Eco/1000 Hydraulik: offenes System mit 27 l/min für interne Verbraucher, 65 l/min für Arbeitshydraulik Steuergeräte: 2 oder 3 DW mechanisch Hubwerk: 3000 kg maximale Hubkraft hinten Abmessungen: Höhe 2,59 m; Breite 1,56 bis 1,92 m, Länge 4,067 m Gewicht leer / max.: 3100 kg / 6200 kg Preis: Grundmaschine ab CHF 50 000.– (inkl. MwSt.) (Herstellerangaben)

Die Abgasnachbehandlungseinheit arbeitet mit einem sogenannten «Swirl»-Verwirbelungs-System, mit dem Abgase und AdBlue optimal vermischt werden sollen, sodass bei geringem AdBlue-Verbrauch auch ein geringerer Kühlbedarf entstehen soll. Zudem ist das System komplett wartungsfrei.

Gegenüber der vorherigen Generation ist der Stufe-4-Motor spürbar leiser geworden, sodass das Freiluftarbeiten mit einem durchaus angenehmen Geräuschpegel möglich ist. Mit Handgas und Motordrehzahlspeicher lassen sich beim Wenden schnell zwei Drehzahlniveaus abwechselnd abrufen. Bei der neu entwickelten Baureihe wurde auch auf eine einfache Wartung Wert gelegt. Die Wartungspunkte sind leicht erreichbar, so klappt die Motorhaube nach Betätigen der werkzeuglosen Entriegelung federunterstützt und butterweich komplett nach oben, wodurch Luftfilter, Batterie und Kühler bestens zugänglich sind. Vor grobem Schmutz schützt den Kühler ein mit einem Griff herausnehmbares Gitter.

Getriebe mit Fokus auf Effizienz Ein besonderes Augenmerk soll hier auf das Getriebe gelegt werden. Die Baureihe «4700 Global» wird hierzulande ausschliesslich mit einem mechanischen Wendegetriebe mit 12 Vorwärts- und 12 Rückwärtsgängen ausgeliefert, wobei zwei Gruppen mit je sechs Gängen in einem Doppel-H am Hauptschalthebel geschaltet werden. Auf Wunsch ist zusätzlich eine Kriechganguntersetzung im Verhältnis 1 : 14 erhältlich. «Was die Gangabstufung betrifft, hatte ich vor dem Kauf einige Zweifel», berichtet Christian Odermatt. «12 Gänge erschien mir doch eher knapp.

Ich war dann aber nach den ersten Einsätzen sehr positiv überrascht. Die Gangabstufung und die Überschneidung der zwei Gruppen genau im Hauptarbeitsbereich ist optimal gelungen und auch der sehr elastische Langhub-Motor trägt dazu bei, dass man bei allen erdenklichen Arbeiten nur sehr selten eine kleinere Abstufung wünschen würde.»

Mechanisch geschaltet Das mechanisch geschaltete Getriebe ist zwar grundsätzlich einfach aufgebaut, jedoch keineswegs Technik aus älteren Baureihen. Im Gegenteil: Das Getriebe wurde in modernem Design aufwendig von Grund auf neu entwickelt und mit geradem Leistungsfluss auf Effizienz und Langlebigkeit getrimmt. Die Druckschmierung und die gezielt kurz gebauten Ölleitungen sollen laut Massey Ferguson einen erstklassigen Wirkungsgrad ermöglichen. Einer der grössten Vorteile ist für Christian Odermatt zudem die erstklassige Schaltbarkeit: «Die Gänge lassen sich sogar schon unmittelbar nach dem Kaltstart sehr leicht und präzise schalten. Der einzige Wermutstropfen besteht für mich darin, dass der Traktor nach dem Kaltstart relativ viel Zeit benötigt, bis die volle Leistung zur Verfügung steht.» Kuppeln ist mit geringem Kraftaufwand über das Fusspedal oder auch nur auf Knopfdruck am «Easy Shift»-Knopf am

Die meisten Arbeiten werden mit einem schnell demontierbaren Fahrerschutzdach ausgeführt. Bild: Manuela Odermatt

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Impression | Einsatzbericht

den 80er-Jahren gewohnt ist. Trotzdem gibt es hinter dem Armaturenbrett einen Bordcomputer mit Hektar- und Kilometer­ zähler, dessen Digitalanzeige zwar etwas klein, jedoch zweckmässig ist. Alle Instru­ mente des orangerot hintergrundbeleuch­ teten Armaturenbretts sind gut ablesbar. Drehregler und Schnelleinzugstaste der op­ tionalen EHR sind rechts neben dem Fahrer­ sitz relativ weit unten angebracht.

Fazit

Viele Bedienungselemente wie die EHR-Drehregler sind rechts vom Fahrersitz untergebracht.

Hauptschalthebel möglich. Odermatt hat sich für die optional erhältliche, lastschalt­ bare Wendeschaltung mit «Power Shut­ tle»-Hebel und zusätzlichem «Comfort Control»-Drehregler unter dem Lenkrad entschieden. Daran kann der Fahrer jeder­ zeit die Agressivität der Wendevorgänge zwischen «sanft» und «schnell» verstellen.

ne 65 l/min-Hochdruckpumpe. Serien­ mässig sind zwei, auf Wunsch drei me­ chanische Zusatzsteuergeräte erhältlich. Obwohl der Traktor mit 3,1 t relativ leicht gebaut ist, bietet er dadurch, dass er mit einer Hinterachse vom «5700e SL» aus­ gerüstet ist, eine hohe maximale Hinter­ achslast von 5000 kg bei 6200 kg zulässi­ gem Gesamtgewicht.

Ausreichende Hydraulik Für ausreichende Hydraulikleistung sor­ gen im «4709 Global» zwei Zahnradpum­ pen: den Niederdruckkreislauf für Len­ kung und interne Verbraucher versorgt eine Pumpe mit 27 l/min), das Hubwerk und die externen Verbraucher versorgt ei­

Einfache, aber moderne Bedienung Die Bedienung des Traktors ist durchwegs einfach. Der Grossteil der Bedienelemente ist mechanisch oder als Schalter ausge­ führt, sodass man sich auch sofort zurecht­ findet, wenn man sich an einen Traktor aus

Die Wartungspunkte des Motors sind gut zugänglich. Das Kühlerpaket wird durch ein herausziehbares Gitter vor Verschmutzung geschützt.

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Schweizer Landtechnik 2 2019

Für einen Plattformtraktor der Eco­ nomy-Klasse bietet der «4709 Global» ein angenehmes Komfortniveau, der Fahrer muss trotz einfacher Ausführung nicht auf moderne Technik verzichten. Mit seiner ro­ busten Bauweise und seinen Leistungs­ werten ist er als kompakter Frontla­ der-Traktor top geeignet. Massey Fergu­ son hat in der Vergangenheit bereits mit Modellen wie «135» oder «165» einfache Arbeitstiere gebaut, die bis heute Kult-Sta­ tus geniessen. Die Modelle der «Global»­ Baureihen verfügen bestimmt über das Zeug, um diese Erfolgsgeschichte weiter­ zuschreiben. Die «4700»er-Baureihe gibt es neben dem hier gezeigten Modell mit 95 PS Maximalleistung auch als «4707» mit 75 PS und «4708» mit 85 PS. Bei der Arbeit mit einer Kombination aus Plattformtraktor und Frontlader sind je­ doch einige spezielle Anforderungen an die Arbeitssicherheit zu beachten. Darü­ ber berichtet die «Schweizer Landtech­ nik» in einer der nächsten Ausgaben.

Das «All-in-one»-Abgasreinigungssystem mit AdBlue-Tank.


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Management | Rechtsecke

Darf nun gelb blinken: Werner Weber mit seinem McCormick-Traktor «X4.50» mit weissem Kontrollschild, Schneepflug und dem gelben Gefahrenlicht. Bilder: H. Röthlisberger

Paragrafen-Reiterei um gelbes Gefahrenlicht Die Baselbieter Behörden wollten nicht, dass Werner Weber für Schneeräumarbeiten an seinem weiss eingelösten Traktor ein gelbes Gefahrenlicht einsetzt. Der Landwirt aus Liestal setzte sich zur Wehr. Mit Erfolg. Heinz Röthlisberger

Eigentlich war es nur eine Formalität. Doch was Werner Weber vom Neuhof in Liestal mit seinem Gesuch um Bewilligung für den Einsatz eines gelben Gefahrenlichts an seinem gewerblich eingelösten Traktor McCormick «X4.50» erleben musste, gibt zu denken. Es war 2017. Damals erhielt Weber vom Maschinenring Schweiz den Auftrag, den Winterdienst auf Bahnhofsa54

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realen sowie Park+­Ride-Flächen der SBB auszuführen. Die SBB verlangten, dass die eingesetzten Fahrzeuge mit einem gelben Gefahrenlicht ausgerüstet sein müssen. Dies aus Sicherheitsgründen. Passanten und Fahrzeuglenker sollen das Fahrzeug frühzeitig erkennen können. Weber montierte, wie von den SBB verlangt, ein gelbes Drehlicht auf das Kabinendach seines

Traktors. Das geht nicht ohne Bewilligung und Eintrag im Fahrzeugausweis. So liess er den mit einem weissen Kontrollschild, also gewerblich eingelösten Traktor, zuerst von der Motorfahrzeugkontrolle (MFK) Solothurn prüfen. Diese bescheinigte ihm im November 2017: «Gelbes Gefahrenlicht bewilligt, Verwendung nur beim Winterdienst gestattet». So weit, so gut.


Rechtsecke | Management

Anders die MFK Baselland Vier Tage später ging er mit den Prüfberichten und Unterlagen der MFK Solothurn zur MFK Basel-Landschaft, um in seinem Wohnkanton die Ausnahmeziffern 111 und 116 eintragen zu lassen. Die Ziffer 111 bedeutet «Gelbes Gefahrenlicht bewilligt, Verwendung nur wenn Zusatzgeräte mit einer Breite von mehr als 3 m mitgeführt» und die Ziffer 116 «Gelbes Gefahrenlicht bewilligt; Verwendung nur beim Winterdiensteinsatz gestattet». Hier aber begann die Paragrafen-Reiterei. Die MFK Baselland lehnte das Gesuch aufgrund von fehlenden Eintragsvoraussetzungen ein erstes Mal ab. Mitte Dezember stellte Weber erneut einen Antrag für eine Bewilligung. Auch dieses zweite Gesuch lehnte die MKF ab. Begründung: Landwirt Weber habe seinem Gesuch keine Auftragsbestätigung vorgelegt. Auch erfülle sein Fahrzeug nicht die Voraussetzungen für eine Bewilligung. Ein entsprechender Eintrag sei nur für landwirtschaftliche Traktoren mit grünem Kontrollschild möglich. Das infrage stehende Fahrzeug sei jedoch mit einem weissen Kontrollschild eingelöst. Paradoxerweise hätte die MFK das Drehlicht bewilligt, wenn es sich um einen «öffentlichen» Auftraggeber (Kanton oder Gemeinde) gehandelt hätte. Offenbar sind die SBB aber für die MKF Baselland kein solcher «öffentlicher» Auftraggeber.

angebracht werden dürfe. Es müsse demnach davon ausgegangen werden, dass der Beschwerdeführer Weber die Voraussetzungen nicht erfülle, «keine leicht erkennbare Gefahr» für die Verkehrsteilnehmer zu sein. Auch auf Bahnhöfen und deren Parkplätzen bestehe, so die Regierung, durch den Traktor von Weber keine Gefahr, weil das Räumen von Schnee mit einem Traktor eine langsame Geschwindigkeit erfordere. Fazit der Regierung: Der Schneeräum-Traktor von Werner Weber stellt für die anderen Verkehrsteilnehmer keine Gefahr dar. Der Regierungsrat schlug seinerseits als Alternative vor, man könne doch auf den SBB-Arealen Schilder anbringen, die auf den Winterdienst aufmerksam machen.

«nicht leicht erkennbare Gefahr» liege nach den Richtern insbesondere dann vor, wenn sie für die anderen Verkehrsteilnehmer als solche nicht voraussehbar sei. Auf den SBB-Arealen rund um die Bahnhöfe herrsche zu diesen Tageszeiten ein reger Verkehr. Dabei seien die Passanten häufig in Eile und folglich unaufmerksamer. Das Gericht kam zum Schluss, dass unter diesen Umständen ein Traktor mit einem Schneepflug nicht leicht erkennbar sei und damit für die Fussgänger und Autofahrer eine erhebliche Gefahr darstelle. Zu den von der Regierung vorgeschlagenen Warnschildern meinten die Richter, dass selbst auch Schilder dieser Gefahr nicht entgegenwirken können.

Realitätsfremd Beschwerde beim Kantonsgericht Gegen den Beschluss des Regierungsrates reichte Werner Weber im Juni mithilfe von Rechtsanwalt Stephan Stulz aus Baden AG Beschwerde beim Kantonsgericht ein. Für das beratende Gericht, übrigens mit fünf anwesenden Richtern, war der Fall offenbar zu viel der Paragrafen-Reiterei der Behörden und gab Werner Weber in seinem Urteil vom 31. Oktober vollumfänglich Recht. Das Gericht hielt in seinem Urteil fest, dass der Traktor mit Schneepflug und Salzstreuer von Weber eine «nicht leicht erkennbare Gefahr» darstelle und deshalb eine Bewilligung für den Einsatz eines gelben Gefahrenlichts zu erteilen ist. Eine

Die Erfahrung von Werner Weber zeigt, dass es sich lohnt, gegen solche Entscheide Beschwerde einzulegen. Dass etwas so Kleines, wie ein gelbes Gefahrenlicht, ein solch langwieriges Verfahren über mehrere Instanzen auslösen und hohe Kosten, auch für den Kanton selbst, verursachen kann, stimmt nachdenklich. Schon nur der Vorschlag der Regierung, mit Schildern auf die Gefahr des Winterdienstes aufmerksam zu machen, ist in einer Zeit, da alle auf das Handy schauen und eilig unterwegs sind, völlig realitätsfremd, und selbst die Richter sprachen, wie es im Nachhinein zu erfahren war, von einem Schildbürgerstreich, den es zu verhindern galt.

Beschwerde bei der Regierung Werner Weber verstand die Welt nicht mehr. «Ich konnte diesen Entscheid nicht nachvollziehen», sagt er. Dies auch, weil in den angrenzenden Kantonen Solothurn und Aargau, sowieso wohl auch in allen anderen Schweizer Kantonen, der Einsatz von gelben Drehlichtern auf Winterdienst-Traktoren erlaubt ist. Im letzten Februar reichte er deshalb gegen den Entscheid Beschwerde beim Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft ein. Erfolglos. Der Regierungsrat stellte sich hinter die MFK, wies im Juni die Beschwerde ab und brummte Werner Weber Fr. 400.– Verfahrenskosten auf. Begründet wurde dies mit vielen Paragrafen und einem akrobatischen Juristendeutsch, das für Laien nur sehr schwer zu entflechten ist.

Regierung sieht keine Gefahr Der Regierungsrat war beispielsweise der Meinung, dass der weiss eingelöste Traktor von Weber kein landwirtschaftliches Fahrzeug sei, weshalb an diesem gar kein Zusatzgerät mit einer Breite bis zu 3,5 m

«Es war nicht einfach»

«Das Urteil der Richter war für mich eine grosse Erleichterung und Genugtuung», sagt Werner Weber rückblickend. Denn der Entscheid, den Fall bis ans Kantonsgericht weiterzuziehen, sei nicht ganz einfach

gewesen. Schlussendlich sei ein solches Verfahren auch eine finanzielle Frage und man wisse zu Beginn nicht, ob man die Kosten am Schluss selber tragen müsse. Der negative Entscheid der MFK sei für ihn und für viele Berufskollegen nicht nachvollziehbar gewesen. Vor allem auch deswegen, weil das gelbe Gefahrenlicht in anderen Kantonen bewilligt worden wäre und eben auch der Sicherheit diene. Das Kämpfen jedenfalls hat sich für ihn gelohnt. Sogar noch mehr als erwartet. Ursprünglich war das gelbe Gefahrenlicht nur für den Einsatz auf SBB-Arealen vorgesehen. Mit dem Richterentscheid darf Weber das Drehlicht nun aber schon auf dem Weg dorthin blinken lassen. Zudem kann durch diesen Präzedenzfall davon ausgegangen werden, dass die MFK Baselland zukünftig auch allen anderen Bauern das gelbe Gefahrenlicht auf weiss eingelösten Traktoren bewilligen wird.

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Management | Praxisfragen

Frontgewicht

Traktorgewicht eine Anhängelast von 24 545 kg.

Stützlast

Leergewicht

Achslast Anhänger

Betriebsgewicht Traktor = Adhäsionsgewicht

Betriebsgewicht Anhänger = Anhängerlast

Gesamtzuggewicht Beispiel Berechnung Adhäsionsgewicht: Leergewicht auf Antriebsachsen Traktor 6120 kg + Frontgewicht 510 kg + Anhänger-Stützlast 2870 kg = 9500 kg Adhäsionsgewicht. Bild: Liebegg

Rechenbeispiel 3: Ein Traktor mit einem Eigengewicht von 6120 kg zieht einen Anhängerzug. Der Starrdeichselanhänger überträgt eine Stützlast von 2870 kg, zusätzlich ist der Traktor mit einem Frontgewicht von 510 kg an der Fronthydraulik ausgestattet. Mithilfe des Berechnungsprogramms Achslasten der Agroscope wurde in dieser theoretischen Berechnung, unter Berücksichtigung der Vorderachslast, die maximale Stützlast errechnet unter Einhaltung des Gesamtgewichts, der Hinterachslast und der Reifentragkraft. Theoretisch dürften mit diesem so ballastierten Traktor Anhänger mit einem Betriebsgewicht von 36 552 kg gezogen werden. Unter Einhaltung des gesetzlichen Gesamtzuggewichts von 40 t verbleibt somit eine Anhängelast von 33 370 kg.

Fahrzeugausweis zurate ziehen

Mindestens 22% des Betriebsgewichts Seit diesem Februar muss bei landwirtschaftlichen Fahrzeugkombinationen bis 40 km/h das Gewicht auf den Antriebsachsen («Adhäsionsgewicht») mindestens 22% des Betriebsgewichts betragen. Urs Rentsch Das Gewicht auf den Antriebsachsen («Adhäsionsgewicht») muss gemäss Verkehrsregelnverordnung VRV 67 Abs. 4, mindestens 22 Prozent des Betriebsgewichts (aktuelles Gewicht von Traktor und Anhänger) betragen. Diese Vorschrift gilt für landwirtschaftliche Fahrzeugkombinationen seit dem 1. Februar 2019 mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit über 25 km/h bis 40 km/h. Bei Allradtraktoren darf das Gewicht der Vorderachse als Antriebsachse dazugezählt werden, auch wenn der Allrad nicht permanent eingeschaltet ist. Es wird damit begründet, dass das Adhäsionsgewicht in erster Linie das Fortkommen in Steigungen bezweckt. Bisher war bei Traktoren einzig das Anfahrvermögen bei 15 Prozent Steigung vorgeschrieben (Alternativ drei Mal in fünf Minuten bei einer Steigung von 12 Prozent). Jedoch war das in der Praxis 56

Schweizer Landtechnik 2 2019

kaum kontrollierbar. Nachfolgend drei Rechenbeispiele: Rechenbeispiel 1: Hat der Traktor mit Vierradantrieb ein Leergewicht (gleich Adhäsionsgewicht) von 5000 kg, darf die Kombination aus Traktor und Anhängern maximal 22 727 kg wiegen, abzüglich des Traktorgewichts bleiben 17  727  kg Anhängelast übrig. Das gilt auch, wenn im Fahrzeugausweis eine höhere Anhängelast ausgewiesen ist.

Der Traktorführer sollte sich also vor einer Fahrt im Klaren sein, wie gross die Zuladung bei seinem Traktor ist. Zu diesem Zweck muss der Fahrzeugausweis zurate gezogen werden. Es schadet auch nicht, mit dem Traktor auf eine Waage zu fahren, um die effektiven Gewichte (Gesamtgewicht, Vorderachslast, Hinterachslast etc.) in Erfahrung zu bringen. Jede Zusatzausrüstung und nachträgliche Aufrüstung mit Ausrüstung (Fronthydraulik, Frontzapfwelle, Frontladerkonsole etc.) erhöht das Leergewicht und reduziert somit die Zuladung. Somit kann es sein, dass der Traktor schnell einmal mehrere 100 kg schwerer ist als im Prospekt, und nicht jedes Strassenverkehrsamt verlangt bei der Erstimmatrikulation einen Waagschein. Ebenso wichtig ist es, die Reifen zu kennen. Auf jedem Reifen steht neben der Grösse auch die entsprechende Reifentragkraft. Die Tragkraft eines Reifens ist jedoch abhängig vom Luftdruck. In den technischen Ratgebern der Reifenhersteller findet jeder das notwendige Wissen.

Achslastrechner Rechenbeispiel 2: Das Adhäsionsgewicht kann mit zusätzlicher Stützlast von Einachs-, Tandem- oder Tridemanhängern erhöht werden. Hat der Traktor 5000 kg Leergewicht plus eine Stützlast des Anhängers von 1500 kg, ergibt das ein Adhäsionsgewicht von 6500 kg. Nun darf die gesamte Kombination 29 545 kg wiegen, es verbleibt nach Abzug der 5000 kg

Das Berechnungsprogramm für Achslasten finden Sie im Internet unter: www.services.art.admin.ch/traktor/ Achslasten/Berechnungsprogramm-Achslasten.xlsx Berechnung Adhäsionsgewicht: www.liebegg.ch/de/aktuelles-landtechnik.html?linkid=5


Unfallverhütung | Sicherheit

Unfallverhütung im Umgang mit Rindern Nach Schätzungen stehen 15 bis 20 Prozent aller landwirtschaftlichen Unfälle im Zusammenhang mit Tierhaltung und Tierpflege. In Gebieten oder Betrieben, wo die Viehhaltung dominiert, dürfte der Anteil höher sein. Ruedi Hunger

terschiede zu gewöhnen. Optimale Ausleuchtung mit modernen Leuchtmitteln an neuralgischen Punkten, wie beispielsweise beim Übertritt vom Warteraum zum Melkstand oder Roboter, erleichtern den Kühen die Zirkulation.

Ergonomisch richtige Körperhaltung

Distanz zur Euterbodenhöhe (1), Distanz Melker-Tier (2), Körpergrösse (3) und die Melkgrubentiefe bestimmen die ergonomische Körperhaltung des Melkers. Bild: R. Hunger

Wer die Tiere und deren Verhaltensweise kennt, ist weniger unfallgefährdet. Der richtige Umgang erfordert aber Geduld, genaues Beobachten, Sorgfalt und Einfühlungsvermögen. Wenn Tiere angreifen, fühlen sie sich bedroht, verteidigen ihren Nachwuchs oder den Futterplatz. Wer das Drohgebaren der Tiere kennt, kann sich vorbeugend in Sicherheit bringen.

Rinder sehen anders Das Sichtfeld von Mensch und Tier unterscheidet sich. Wir sehen in einem breiten Bereich nach vorne deutlich. In einem ebenfalls breiten Bereich nach hinten sehen wir nichts. Links und rechts nehmen wir zwar Bewegungen wahr, aber nur undeutlich. Obwohl das Blickfeld einer Kuh total rund 270 ° umfasst, ist der undeutliche Bereich (links und rechts) grösser als beim Menschen. Sie realisiert in diesem

Bereich zwar eine Gefahr, kann sie aber nur ungenügend einordnen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass man ein Rind deutlich anspricht, wenn man sich ihm seitlich nähert. Der sichtbare Bereich einer Kuh nach vorne ist schmaler als beim Menschen, ebenso der nicht überblickbare Teil nach hinten.

Muskel-Skelett-Erkrankungen sind die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit beim Melkpersonal. Ursachen sind ergonomisch ungünstige Körperhaltungen. «Früher», beim Melken von Hand, standen Schmerzen an Knie und Rücken sowie Arthrose an den Fingern im Vordergrund. Mit der sich in den letzten Jahrzehnten ändernden Melktechnik war unter anderem die Erwartung verbunden, dass sich Beschwerden im Bereich des Muskel-Skelett-Systems reduzieren. Entgegen den Erwartungen stagniert die Anzahl, verändert hat sich aber die Art der Beschwerden. Beim Melken mit der Eimer- und Rohrmelkanlage werden häufig ungünstige Körperhaltungen eingenommen und schwere Lasten bewegt. Mit wachsenden Bestandesgrössen und der damit einhergehenden Technisierung und Automatisierung kommt es vermehrt zu gleichförmigen und sich wiederholenden Handhabungen. Insbesondere bei Frauen kommt es in der Folge neben Beeinträchtigungen in der Nacken- und Schulterregion auch zu gesundheitlichen Beschwerden im Bereich der Unterarme und Handgelenke.

Gefährdung reduzieren Durch technische Vorkehrungen wie Treibgatter oder Fressgitter wird die Unfallgefährdung reduziert. Rutschhemmende Böden, genügend grosse Türen, entsprechend breite Laufgänge und Gehflächen beruhigen das Verhalten der Tiere im Stall und mindern damit auch die Unfallgefährdung für den Menschen. Die Hell-Dunkel-Anpassung der Pupillen dauert beim Rindvieh rund zehnmal länger als beim Menschen. Kühe brauchen daher mehr Zeit um sich an Helligkeitsun-

Fazit Jeder Umgang mit Tieren erfordert Aufmerksamkeit. Wer sicher mit Tieren umgehen will, muss deren Verhalten kennen. Beim Treiben und Umbinden brauchen Rinder Zeit, um sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen. Mehr als ein Drittel der Unfälle in der Rindviehhaltung ereignt sich beim Melken. Dazukommen die gesundheitlichen Langzeitschäden, die durch falsche Körperhaltungen und Körperbelastungen entstehen. 2 2019 Schweizer Landtechnik

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Plattform | Reportage

Die auf Heu-ab-Stock-Pressen umgebaute Kuhn-Quaderballenpresse «LSB 1270» in der Scheune des Gutsbetriebs Chamau. Ein Schlauch am Auspuff leitet das Abgas nach draussen und verhindert auch einen Funkenflug. Bilder: H. Röthlisberger

Ab Stock pressen ist hoch im Kurs In der Schweiz ist das Heu-ab-Stock-Pressen nach wie vor sehr beliebt. Spezialisiert auf diesen Service ist seit 25 Jahren das Lohnunternehmen von Marcel Villiger und seinem Vater Felix in Alikon AG. Heinz Röthlisberger

«Heute haben wir einen Auftrag von der Chamau in Hünenberg», sagt Marcel Villi­ ger. Rund 400 Kubik Heu soll der Lohnun­ ternehmer aus Alikon dort ab Stock pres­ sen. Villiger ist mit seiner Quaderballen­ presse Kuhn «LSB 1270» vor Ort in der neu gebauten Futterscheune des Gutsbe­ triebs Chamau, der zum LBBZ Schluecht­ hof in Cham gehört. Die Presse mit Dosier­ anlage und grossem Aufnahme­ trichter, angehängt an einem Fendt Vario «313», ist schnell eingerichtet. Nicht ein­ mal fünf Minuten braucht Villiger dazu. Ein Einsatzgespräch mit Chamau-Be­ triebsleiter Lukas und «seinem» Lehrling, der den Kran bedient und ebenfalls Lukas heisst, und schon kann die Presse mit Heu «gefüttert» werden. Viel Handarbeit gibt es nicht. «Ist die Presse einmal eingerich­ 58

Schweizer Landtechnik 2 2019

tet, muss ich nur noch darauf achten, dass alles reibungslos läuft», sagt Villiger. Ist alles gut, betrage die Leistung mit der Kuhn-Presse zwischen 25 und 30 Ballen in der Stunde. Der Bestwert liege bei 50 Ballen. Das sei aber mit einem sehr leis­ tungsfähigen Heukran und geringem Weg zwischen Heustock zur Presse gewesen. Begrenzt werde die Leistung der Presse durch die Beschickung und die Situation in der Scheune. Sehr gut gehe das Heraus­ pressen, wenn der Betrieb über einen leis­ tungsfähigen Heukran verfüge. Natürlich hätten nicht alle Betriebe einen. Dort wird das Heu von Hand mit der Gabel durch mehrere Personen «herangegabelt». Ab­ gerechnet wird bei Villigers nach Balle. Mit Berücksichtigung der Zeit, wenn es extrem schnell oder extrem langsam geht.

Mit drei Pressen Villigers haben 25 Jahre Erfahrung mit Heu-ab-Stock-Pressen. Angefangen hat Felix, der Vater von Marcel, 1994 mit ei­ ner Deutz-Presse mit Ballenformat 60 × 120 × 240 cm, die mit einer Höhe von 2,4 m auch in klein gebauten Scheunen eingesetzt werden kann. Das Gewicht dieser Presse beträgt «nur» 5,5 Tonnen und kann auch nur mit einem kleinen Traktor angetrieben werden. Damit sei diese Kombination auch auf Heubo­ den-Einfahrten mit Holzboden geeignet. Mit einer Welger-Presse können Villigers zudem auch Kleinballen «vom Stock pres­ sen». Sowohl die Welger- wie auch die Deutz-Presse werden mit einem Dosierge­ rät mit grossem Trichter eingesetzt. Seit vier Jahren gehen Villigers zusätzlich mit


Reportage | Plattform

der bereits eingangs erwähnten Quaderballenpresse Kuhn «LSB 1270» mit Format 70 × 120 × 240 (Länge ist variabel) auf Tour. Vorne an der Presse, die in Raumhöhen ab 2,70 m passt, haben Villigers eine selbst gebaute grosszügige Dosieranlage mit zwei Einzugswalzen und einem hydraulisch klappbaren Trichter angebaut.

Mit 8 Messern «geschnitten» Mit der hydraulischen Bedieneinheit vorne an der Presse kann die Dosieranlage sowie der Aufnahmetrichter für das Heu bequem und vor allem sehr schnell in Position gebracht werden. Das vom Kran zugeführte Heu rutscht durch den Trichter ins Dosiergerät und von dort via Aufnahmekanal in die Presse. «Handarbeit ist nicht nötig, das Heu rutscht von selber und Verstopfungen haben wir keine», betont der 34-Jährige. Die gepressten Ballen werden in der Regel mit einem Hoflader oder mit dem Heukran weggestapelt. Normalerweise wird das Heu beim AbStock-Pressen nicht geschnitten. Villigers Presse verfügt über ein Schneidwerk, das beim Herauspressen auf der Chamau mit 8 Messern bestückt war. Dies weil der Betrieb das herausgepresste Heu für die Fütterung mit dem Fütterungsroboter benötigt und sich kurz geschnittenes Heu für den Roboter besser eignet.

Funkenflug vermeiden Das Ab-Stock-Pressen von Heu in einer Scheune ist wegen der Brandgefahr nicht zu unterschätzen. Das bestätigt auch Marcel Villiger. Auch wenn ihnen in den 25 Jahren noch nie etwas vorgefallen ist, passieren könne immer etwas. Damit es zu keinem Funkenflug aus dem Traktor-Auspuff kommt, leitet er das Abgas seines Traktors mit einem langen Schlauch ins Freie. Auch müsse konsequent darauf geachtet werden, dass kein Büschel Heu vom Heukran auf den Motoren- und Auspuffbereich falle. Kontrollieren müsse er während des Herauspressens zudem stetig den Kühler und den Luftfilter. «Die sind, je nach dem, wo man presst, schnell mit Staub und Heuhalmen zu und können zu Überhitzung des Traktors führen.» Zudem hätten Kinder beim Heu-ab-Stock-Pressen nichts zu suchen. Gross sei auch die Staubentwicklung. Da sei eine Staubmaske höchst empfehlenswert.

Sonst aber sei die Nachfrage nach Heuab-Stock-Pressen vorhanden und in der Schweiz nach wie vor sehr beliebt. Aufträge habe er auch viele aus Bergregionen. Vom Stock pressen könne er jeweils von März bis April, wenn die Bauern ihre Heulager leeren und diese so bereit für die kommende Ernte machen. Den grössten Teil aber presse er im Sommer nach dem 1. Schnitt. Viele Bauern hätten in den letzten Jahren ihre Betriebe aufgestockt und hätten heute mehr Land und Tiere, aber noch immer den gleich gros­ sen Heuraum. Diese bringen das Heu vom 1. Schnitt zuerst auf den Heustock ein, belüften dieses und würden es anschlies­ send wieder herauspressen. «Damit haben sie dann genügend Platz für den 2. und 3. Schnitt», sagt er. Vor allem sei dies auf Käsereibetrieben so.

Lohnunternehmen Villiger Neben dem Heu-ab-Stock-Pressen ist das Lohnunternehmen Villiger vom Sonnenhof in Alikon AG spezialisiert auf sämtliche Arbeiten von der Saat bis zur Ernte. Im Maschinenpark von Villigers stehen unter anderem fünf Mähdrescher, drei Häcksler, diverse Sämaschinen und Pressen für verschiedene Formate, Bodenbearbeitungsgeräte, Düngerstreuer und Feldspritzen. Marcel Villiger hat den Betrieb im Jahr 2017 von seinem Vater Felix übernommen und führt diesen gemeinsam mit seiner Frau. Zum Hof gehört ein Schweinemast- und Ackerbaubetrieb. Neben familieneigenen Angestellten beschäftigt das Lohnunternehmen Villiger einige festangestellte Mitarbeiter und während der Hochsaison zusätzliche Aushilfen.

Qualitativ gutes Heu ist gefragt Eigentlich könnte man sich fragen, wieso diese Bauern das Heu nicht gleich auf dem Feld pressen. Der Grund dafür sei, dass belüftetes Heu eben eine viel bessere Qualität aufweise als solches, das einige Tage auf dem Feld getrocknet werden muss. Ebenfalls sind die Futter- und Qualitätsverluste viel geringer und die Ballen können beim Ab-Stock-Pressen besser verdichtet werden, ohne dass dabei Schimmelbildung entsteht. Ausserdem gehen viele vom Stock gepresste Heuballen in den Verkauf. Mit belüftetem Heu von guter Qualität könne man im Handel einen guten Preis erzielen, sagt «Heu-ab-Stock-Pressen-Spezialist» Marcel Villiger.

Marcel Villiger ist Lohnunternehmer vom Sonnenhof in Alikon AG. Sein Vater Felix hat vor 25 Jahren begonnen, Heu ab Stock in Quaderballen zu pressen.

Im Sommer Heu vom 1. Schnitt Infolge des letztjährigen Hitzesommers rechnet Marcel Villiger wohl mit etwas weniger Aufträgen in diesem Frühling.

In kürzester Zeit bereit zum Pressen: Mit der hydraulischen Steuereinheit vorne an der Presse bringt Marcel Villiger die Dosiereinheit mit Trichter wie auch die Rutsche und deren Seitenwände in Position.

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Plattform | Reportage

Kraftstoffsparende Fahrweise Der Treibstoffverbrauch ist eine wirtschaftliche Komponente, beeinflusst zudem Klima und Umwelt. Wer sein Fahrzeug kennt, kann auf den Verbrauch positiv Einfluss nehmen. Ruedi Hunger

Roger Stirnimann, Dozent an der Berner Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL), erklärt Kursteilnehmern die wichtigen Motor-Kenndaten. Bilder: R. Hunger

Wer ein Fahrzeug verbrauchsoptimiert fahren will, muss die Eigenschaften des Traktors kennen. Dies und das Verstehen der wichtigsten Motorkennwerte sind eine gute Basis oder gar eine Voraussetzung für sparsames Fahren. Wenn Vergleiche zwischen verschiedenen Traktormodellen gezogen werden, braucht es dazu Angaben zu Leistung, Drehmoment, Nenndrehzahl und dem spezifischen Verbrauch. Aus der Leistungs- und der Drehmomentkurve lassen sich die wichtigsten Bereiche ablesen. Beispiele und Erklärungen zur Interpretation einer Leistungs- und Drehmomentkurve finden sich unter www.agri-ecodrive.ch und www.traktorentest.ch.

Fahrer spielt zentrale Rolle Das Bessere ist der Feind des Guten – das trifft auch bei den Baugruppen Getriebe 60

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und Hydraulik zu. Stufenlose oder geschaltete Getriebe? Dazu gibt es bezogen auf den Treibstoffverbrauch keine einheitliche Antwort. Bei der Optimierung des Treibstoffverbrauchs spielt das Verhalten des Fahrers eine zentrale Rolle, dabei definieren Geschwindigkeit und Leistung die Umsetzung der Eco-Drive-Strategie. Im Vordergrund steht sicher die bedarfsgerechte Motordrehzahl. Eine vorausschauende Fahrweise ist ein weiterer wichtiger Punkt. Hohes Einsparpotenzial bringt das Fahren im «Spargang» und die Nutzung der Eco-Zapfwelle.

Mittelweg wählen Die Arbeitsbreite der Anbaugeräte und die Traktorgrösse sollten zusammenpassen. Ein im Verhältnis zur Motorleistung des Traktors zu geringer Leistungsbedarf

des Anbaugerätes steigert den Kraftstoffverbrauch unnötig. Hohe Fahrgeschwindigkeiten mit Bodenbearbeitungsgeräten erhöhen zudem den Verschleiss massiv. Zudem muss unnötiges Fahrzeuggewicht bewegt werden. Im umgekehrten Fall, wenn im Vergleich zur Motorleistung der Leistungsbedarf des Anbaugerätes zu hoch ist, steigt der Kraftstoffverbrauch ebenfalls.

Fahrzeugunterhalt Insbesondere der richtige Unterhalt (Reinigung) der verschiedenen Kühlelemente am Motor und des Luftfilters wirken sich positiv auf den Treibstoffverbrauch aus. Beispielsweise führt ein schlecht gewarteter Luftfilter zu Leistungsverlusten und erhöht damit den Treibstoffverbrauch im Bereich von bis zu zwei Liter Diesel pro Stunde.


Reportage | Plattform

Die Eigenschaften des Motors kennen Das Kennen und Verstehen der wichtigsten Motorkennwerte des eingesetzten Zugfahrzeuges bildet die Basis für eine optimale und nachhaltige Umsetzung von Eco-Drive. Leistung, Drehmoment, Nenndrehzahl und spezifischer Verbrauch des Motors sind auch die entscheidenden Begriffe für den Vergleich zwischen verschiedenen Motor- bzw. Traktormodellen. Damit möglichst im Drehzahlbereich mit dem niedrigsten Kraftstoffverbrauch gearbeitet werden kann, müssen die technischen Eigenschaften des Traktors bekannt sein. Diese Daten stammen entweder vom Hersteller oder sind in einem neutralen Test (ART, DLG, usw.) erhoben worden.

Mit einem Zweileiter-Reifendruckregler lässt sich die Druckanpassung relativ rasch vollziehen.

So schwer wie nötig … … und so leicht wie möglich. Unnötiger Ballast verursacht nicht nur unnötige Bodenbelastung, sondern erhöht insgesamt den Treibstoffverbrauch. Zusätzliches Gewicht ist dann anzubringen, wenn damit die Lenksicherheit verbessert werden kann oder wenn damit der Schlupf reduziert werden kann. Danach sind die Ballastgewichte wieder zu entfernen.

stoffverbrauch ganz entscheidend. Ein tiefer Luftdruck erhöht den Rollwiderstand auf der Strasse. Im Acker verhält es sich gerade umgekehrt: Ein geringer Reifendruck ergibt eine geringere Spurtiefe und reduziert damit die Zugkraft. Für die Praxis ergibt sich daraus ein Dilemma, das nur durch automatische Reifendruckregler überwunden werden kann.

Fazit Verbindungsglied zum Boden Die richtigen Reifen mit dem passenden Reifeninnendruck beeinflussen den Treib-

Motivation und Bereitschaft des Traktorführers sind entscheidend für die Umsetzung von Treibstoff-Sparmassnahmen –

einerseits durch seine Kenntnisse über das Fahrzeug und dessen Einsatzoptimum, anderseits durch seine Fahrweise.

Ansatzpunkte zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs (Quelle: Eco-Drive, www.agri-ecodrive.ch) A Angepasste Ausstattung Anbaugeräte und Zugmaschine: Beide müssen aufeinander abgestimmt sein. B B allastierung Den Traktor nur mit dem notwendigen Ballast (Gewicht) ausrüsten. Leerfahrten mit Ballast vermeiden. C Angepasste Fahrweise Die Rolle des Traktorfahrers: «Eco-Drive»-­ Fahrweise bringt grosse Treibstoff­ein­ sparung. D Wartung Unzureichende Filterwartung führt zu Leistungsverlust und höherem Treibstoff­ verbrauch. E Reifendruck Möglichst geringer Reifendruck im Acker – möglichst hoher Reifendruck auf der Strasse.

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Wissen | Praktisch

Frequenzsteuerung hilft Strom sparen Konventionelle Melkanlagen werden zur Sicherheit mit überdimensionierten Vakuumpumpen ausgerüstet. Das benötigt verhältnismässig viel Strom. Durch Leistungssteuerung kann die Energieeffizienz verbessert werden. Ruedi Hunger

Einige wichtige Aspekte Die Jahresmilchproduktion muss mindestens 50 000 kg betragen. Die Vakuumpumpe muss elektrisch betrieben werden. Nicht jede Vakuumpumpe ist umrüstbar, aber zu 95 % sind auch alte Melkanlagen nachrüstbar. Der Frequenz­ umformer sollte möglichst nahe an der Vakuumpumpe eingebaut werden können. Interessenten, die einen Unterstützungsbeitrag beanspruchen möchten, müssen die Gesuchsunterlagen vor Beginn einer evtl. Installation einreichen.

zur Verfügung steht. In den letzten Jahren haben insbesondere Mikroprozessorenund Halbleitertechnologien zu Fortschritten bei der Frequenzumrichter-Technologie beigetragen.

Gesteuerte Vakuumpumpen Es gibt viele Gründe, die Drehzahl von E-Motoren für unterschiedliche Anwendungen anzupassen. Im Vordergrund stehen die Energieeinsparung und damit eine bessere Effizienz. Die Vakuumpumpe auf dem Michviehbetrieb erzeugt nicht nur Vakuum für die Melkmaschine, auch andere Vakuumverbraucher wie beispielsweise Torschliessmechanismen, Fütterungsautomaten und andere Ventilsteuerungen sind auf Vakuum angewiesen.

Eutergesundheit und Vakuum Die Frequenzsteuerung garantiert gleichbleibendes Vakuum bei reduziertem Stromverbrauch. Bilder: R. Hunger

Drehzahlvariable Antriebe mit Frequenz­ umrichtern (Frequenzsteuerung) sind in der Industrie, der Gebäudetechnik und anderen Bereichen weitverbreitet. Mit modernen Frequenzumrichtern können nahezu alle Antriebsaufgaben durchgeführt werden, wozu früher geregelte Gleichstromantriebe erforderlich waren. 62

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Was ist ein Frequenzumrichter? Frequenzumrichter (Frequenzumformer usw.) kennt man seit den späten 60er-Jahren. Diese Stromrichter können Wechselspannung in eine in der Frequenz und Amplitude veränderte Wechselspannung umwandeln, die anschliessend zur direkten Versorgung von Drehstrommotoren

Für eine gute Eutergesundheit ist ein richtig eingestelltes Vakuum absolut entscheidend. Da die Vakuumpumpen auch Belastungsspitzen, wie sie beim Waschvorgang auftreten können, abdecken müssen, arbeiten sie meistens mit konstanter Drehzahl. Die Überleistung in Form von Vakuum wird laufend über ein Regelventil ausgeglichen. Gelingt es, die Drehzahl und damit die Vakuumleistung mittels angepasster Mo-


Praktisch | Wissen

tor-Drehzahl an die wirklichen Bedürfnisse anzupassen, kann viel Strom gespart werden. Zur Drehzahlregelung braucht es die sensiblere Steuerung eines Vakuumsensors. Damit wird ausgeschlossen, dass Vakuumschwankungen an der Zitze entstehen. Dieser Vakuum-Sensor liefert dem

Frequenzumformer die notwendigen Impulse zur Drehzahlanpassung bzw. Drehzahlregulierung.

Gesuch für Unterstützungsbeitrag Eine frequenzgesteuerte Vakuumpumpe verbraucht nicht nur weniger Energie, son-

Drehzahlvariable E-Antriebe

dern reduziert auch den Pumpenlärm sowie die Erschütterungen und Vibrationen der Vakuumpumpe. Daraus resultiert nicht zuletzt ein höherer Melk- und Tierkomfort. Messungen auf Pilotbetrieben zeigten vor dem Einbau einer Leistungssteuerung einen durchschnittlichen Stromverbrauch der Vakuumpumpen zwischen 3600 kWh und 6600 kWh pro Jahr. Durch den Einbau konnten rund zwei Drittel der elektrischen Energie eingespart werden.

Förderung verlängert Andere

Drehzahlvariable Antriebe

Mechanisch (RiemenscheibeGetriebe)

Gleichstrom Netzgeführter Stromrichter

Elektrisch Andere

Frequenzumrichter

www.agrartechnik.ch

Wechsel-, Drehstrom

Keine Vorteile ohne Nachteile: Neben den erwähnten Vorteilen fallen für die Nachrüstung auch Investitionskosten an. Diese Einbaukosten belaufen sich für einen durchschnittlichen Betrieb in der Grössenordnung von CHF 4000.– bis 6000.– (ohne eventuelle zusätzliche bauseitige Kosten). Im Rahmen eines Förderprogrammes von AgroCleanTech gibt es für eine Umrüstung einen einmaligen Förderbeitrag in der Höhe von CHF 200.– bis 750.– pro Betrieb. Nach Auskunft von AgroCleanTech wurde das bis 2018 begrenzte Projekt auf vorerst unbestimmte Zeit verlängert. Weitere Informationen und Gesuchsformulare sind unter www.agrocleantech.ch zu finden.

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Wissen | Landtechnik-Begriffe

Förderung Seit dem 1. Januar 2014 fördert der Bund im Rahmen der Ressourceneffizienzbeiträge die Dropleg-Unterblattspritztechnik. www.blw.admin.ch «Ressourceneffizienzbeiträge».

Drop­leg-Technik kann es praktisch sein, die Droplegs an einem separaten Balken montiert zu belassen.

Genau abklären

Die Droplegs können als Zusatzausrüstung an konventionellen Feldspritzen am Spritzbalken befestigt werden. (Bilder: Haller Lohnunternehmen, Birrhard)

Die Unterblattspritzung Bei der Dropleg-Technik wird das Pflanzenschutzmittel mit Hängebein-Düsen unterhalb der Blüte an Blätter und Stängel der Pflanzen angetragen. Heinz Röthlisberger Im Zusammenhang mit den Ressourcen­ effizienzbeiträgen des Bundes und der Kantone wird oft auch von der Unterblattspritzung gesprochen. Eine technische Vorrichtung zur Unterblattspritzung von Reihenkulturen ist die Dropleg-Technik, was übersetzt so viel heisst wie «herabfallendes, hängendes Bein». Beim Drop­leg«Hängebein» werden, je nach Bauart und Einsatzbereich, eine oder mehrere Düsen innerhalb des Bestandes zwischen den Pflanzenreihen durchgeführt. Die Düsen können so gewählt und eingestellt werden, dass sie seitlich und leicht nach oben spritzen. Der grosse Vorteil ist, dass damit Fungizide und Insektizide auch an sonst schwer zugängliche Zielflächen wie Blatt­ unterseiten und bodennahe Sprossab-

«Landtechnik-Begriffe» In der Serie «Landtechnik-Begriffe» bereits erschienen: «AdBlue», «Common Rail», «Drehmomentwandler», «Ejektor», «Feuerverzinkt», «Metalldampflampe», «Load­ Sensing», «DOC», «LED-Lampe», «NIR-Sensor», «Wastegate», «Touchscreen» und «Telematik».

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schnitte angelagert werden. Kurz gesagt: Mit dieser Technik werden Wirkstoffe in aufwachsenden Kulturen wie z.  B. in Mais, Zuckerrüben oder Kartoffeln oder auch im Gemüsebau gezielter und effizienter ausgebracht. Dadurch können je nach Kultur und Gerät bis zu 80 Prozent an ausgebrachten Pflanzenschutzmengen eingespart werden. Die Dropleg-Spritztechnik lässt sich mit der Standardspritztechnik kombinieren; Düsen oberhalb des Bestandes kombiniert mit Düsen im Bestand bringen laut Agroscope beispielsweise Vorteile bei Kartoffeln, Rosenkohl und diversen weiteren Kulturen.

Bei der Anschaffung von Droplegs muss vorab genau abgeklärt werden, für welche Kultur(en) man diese Technik mit welchen Spritzbrühemengen einsetzen will. Es ist auf eine geeignete Länge der Drop­ legs für die vorgesehenen Kulturen zu achten. Dies ist besonders wichtig, wenn die Kultur kombiniert mit den Düsen des Droplegs von unten oder von der Seite und mit den Düsen am Balken von oben behandelt werden soll. Die Düsen am Balken sollten sich beim Spritzvorgang rund 50 cm über den obersten Pflanzenteilen befinden. Die Düsen am Dropleg müssen sich so weit unten im Pflanzenbestand befinden, dass sie die gewünschten unteren Sprossabschnitte und die Blattunterseiten zuverlässig besprühen. Was auch beachtet werden muss: Bei der Drop­legApplikationstechnik muss der Anwender bereit sein, sich mit der Technik zu befassen und einen kleinen Mehraufwand bei der Einführung und Anwendung in Kauf zu nehmen. Mehr Informationen: «Dropleg-Applikationstechnik», Oktober 2013, Agroscope Wädenswil, Jacob Rüegg und René Total. www.agroscope.ch (nach «Dropleg» suchen).

Eine Zusatzausrüstung Der Nachteil ist, dass Droplegs nur bei Kulturen, die in Reihen gesät oder gepflanzt werden, einsetzbar sind und auch eine zusätzliche Investition bedeuten. Das Dropleg ist eine Zusatzausrüstung für konventionelle Ackerfeldspritzgeräte. Je nach Balkengrösse dauert es 10 bis 15 Minuten, um die Droplegs an den am Träger­ balken befestigten Aufhängevorrichtungen zu montieren bzw. sie wieder zu entfernen. Bei häufigem Einsatz der

Beim Dropleg-System werden die Düsen innerhalb des Bestandes zwischen den Pflanzenreihen durchgeführt.


optisol_inserat-turbo-seed-zn_4c_89x261.ai 1 30.12.2014 17:14:37

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Passion | Youngtimer

Fährt auf John-Deere-Landtechnik ab: Daniel Hächler mit seinem «3650» auf dem Chilacher-Hof in Staufen AG. Bilder: D. Senn/zvg

Der John Deere «3650» weckt Emotionen Fahren mit dem John Deere «3650» weckt Emotionen, schwärmt Traktorhalter Daniel Hächler, der in Staufen AG einen grossen Munimastbetrieb leitet. Dominik Senn Der Munimastbetrieb «Chilacher-Hof» in Staufen AG mit seinen markanten vier Beton- und zwei Harvestore-Silos befindet sich in einer guten Mais- und Getreide­ anbauzone. Von den 73 ha Nutzfläche sind 70 ha in die Fruchtfolge integriert, die restlichen 3 ha zum Teil Naturwiesen. Eine Besonderheit: Die Ländereien liegen in den vier politischen Gemeinden Staufen, Buchs, Schafisheim und Lenzburg.

Munimast und Ackerbau Hervorgegangen ist der Munimastbetrieb aus einem ehemaligen Milchwirt66

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schaftsbetrieb in Buchs bei Aarau, der in den Jahren 1974 und 1975 umgesiedelt wurde, berichtet Daniel Hächler mit Jahrgang 1976, der den Hof gemeinsam mit seinem Vater bewirtschaftet. Damals seien ein Kälberstall mit Tiefstreue für 60 Kälber, ein Vormaststall mit Holzspalten für 60 Kälber und ein Maststall mit Spalten­boden für 180 Mastmuni erbaut worden. 2017 und 2018 erfolgte eine Betriebs­erweiterung durch einen Neubau eines Aufzucht- und Maststalls mit Getreide- und Strohlager, mit einem neuen Kälber- und Vormaststall mit Tiefstreue

für 140 Kälber und einem Maststall mit Gummimatten (Lospa) für 140 Mastmuni, also quasi eine Verdopplung der Tierhaltung seit der Aussiedlung. Die Tiere werden mit Silomais, Gras, Gerste, Weizen und Körnermais mehrmals täglich mittels Fütterungsroboter (Lely Vector) gefüttert. Das Getreide wird auf dem eigenen Landwirtschaftsbetrieb produziert, so Daniel Hächler, die nötigen Eiweisskomponenten werden aus Futtermühlen zugekauft. Bis auf das Dreschen und Ballenpressen wird alles mit eigenen Maschinen produziert.


Youngtimer | Passion

Rübenanbau eingestellt Aufgehört hat er aktuell mit dem Rübenanbau, aus dreierlei Gründen: Erstens wiege der Erlös den Aufwand für den Anbau nicht mehr auf. Zweitens steige der Aufwand für Pflanzenschutzmassnahmen laufend. Und drittens wird der Rübentranport immer aufwändiger: «Meines Erachtens ist der Traktor nicht geeignet für längere Strassentransporte, er gehört auf den Acker», begründet Daniel Hächler den Ausstieg.

Ab 1983 John Deere Bis 1992 gelangten über die Matra ein Bührer «RP 21» mit Jahrgang 1969 und ein Bührer «OP 17» mit Jahrgang 1975 sowie der John Deere «3650» mit Jahrgang 1991 und ein «2650» mit Jahrgang 1992 auf den Betrieb, gefolgt von einem «6910» mit Jahrgang 2001 und einem «6110RC» mit Jahrgang 2015, beide über die Bucher Agro-Technik AG in Hämikon. Dazu gesellte sich 1983 der selbstfahrende John-Deere-Feldhäcksler «5720» mit neuer Vielmesser-Trommel und komfortabler SG2-Kabine. Der «3650» ist der «Allrounder» auf dem Chilacher-Hof, schildert Daniel Hächler das Einsatzspek­ trum. Er hängt vorwiegend am Vier-Schar-Pflug und an der Säkombination und wird für das Maissilieren und Transportieren der Maissilage, aber auch des Hofdüngers eingesetzt. Jährlich kommen so zwischen 350 und 400 Stunden zusammen, inzwischen sind es 9500.

Mit Frontlader ausgestattet Der «6110RC» ist mit Frontlader ausgestattet, zum Ausmisten des neuen Stalls. In den ersten Stallungen ist für die John Deere kein Durchkommen, dort erledigen die Bührer die Arbeit. Der «6110RC» wird für allgemeine Sä-, Pflanzenschutz- und Düngearbeiten eingesetzt, der «6910» mehrheitlich für das Muldenkippen, Transporte, Silieren und wegen des automatischen Getriebes für das Grubbern und der «2650» für den Pflanzenschutz, das Düngerstreuen und das Kreiselheuen bzw. -schwadern.

«Auf John Deere abgefahren» «Seit meiner Schulzeit in den achtziger Jahren fahre ich auf John-Deere-Traktoren ab», sagt Daniel Hächler. Auch bei seiner Tour durch die USA haben es ihm die Sechszylinder-Dieselmotor-Traktoren der «40er»-Reihe mit dem elektrisch zuschaltbaren Allrad und der «50er»-Reihe mit Turbolader ab

Die John Deere «6910» und «3650» im gemeinsamen Grosseinsatz, daneben die markanten «Silotürme» des Chilacher-Hofs.

dem «3650» besonders angetan. «John-Deere-Traktoren fahren ist mit grossen Emotionen verbunden», schwärmt er, «man spürt, wie er auf Befehle reagiert und welche Töne er von sich gibt, als lebte er.»

Schätzt die «SG2»-Kabine Am meisten schätzt Hächler die «SG2»Kabine mit hervorragender Rundumsicht und einem Innengeräuschpegel von 79,5 dB(A), der damit leiser ist als in manchen Lastwagen oder sogar Personen­ wagen. Die Kabine sei zwar etwas eng,

dafür habe man freie Sicht auf die Anhängevorrichtung. Im bisherigen Leben des 5 t Eigengewicht schweren «3650» seien einmal die Kupplung, die Zapfwellenkupplung und einige Steuergeräte ersetzt worden. Der antriebsstarke und sparsame Motor mit 116 PS sei bis heute tadellos gelaufen. Das PowerSynchron-Getriebe weist 16 Vorwärts- und 8 Rückwärtsgänge (zwei unsynchronisierte Vorwärtsgruppen und eine Rückwärtsgruppe, 4 synchronisierte Gänge, 2 Lastschaltstufen) auf.

Weltmarktführer im Bereich Landtechnik John Deere ist sowohl der Name des Gründers als auch die Hauptmarke des US-amerikanischen Unternehmens Deere & Company, des Weltmarktführers im Bereich Landtechnik. Die Produktion erfolgt zu erheblichen Teilen ausserhalb Nordamerikas, massgeblich in Europa. So ist das Werk Mannheim der grösste Unternehmensstandort ausserhalb der USA. In Märkten, in denen John Deere nicht mit eigenen Verkaufsniederlassungen vertreten ist, werden die Produkte von nationalen Vertriebspartnern verkauft, die auch Kundendienst, Ersatzteilversorgung und Finanzierung anbieten. Nebst Traktoren, Mähdreschern, Feldhäckslern und Ballenpressen werden Baumwoll- und Zuckerrohrernter sowie spezielle Maschinen und Geräte zum

Pflanzenschutz, zur Aussaat und zur Bodenbearbeitung gefertigt. Die Produktpalette von John Deere umfasst weiter Baumaschinen (Radlader, Planierraupen und Laderaupen, Erdhobel, Bagger, Baggerlader usw.), Forstmaschinen, Kommunaltraktoren sowie Maschinen für Rasen-, Grundstücksund Golfplatzpflege. Auch werden Produkte für die GPS-gestützte Präzisionslandwirtschaft, die Ertragsmessung und -dokumentation sowie Software zum Flottenmanagement vertrieben. Das hier beschriebene John-Deere-Modell «3650» ist ein von 1983 bis 1994 gebauter Standardtraktor aus der 50er-Reihe. Er stammt wie der «6910» und der «6110RC» aus dem Werk Mannheim. Generalimporteur ist die Robert Aebi Landtechnik AG.

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Intern | Spritzentests

Spritzentests: neues Prüfintervall ab 2020

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Ab 2020 müssen Feldspritzen alle drei Jahre geprüft werden. Bisher waren es alle vier Jahre. Heinz Röthlisberger

Feldspritzen müssen ab 2020 neu alle drei Jahre geprüft werden. Bild: D. Senn

Apfel Diwa | © Agrisano

Pflanzenschutzspritzen müssen zuverlässig funktionieren. Damit dies so ist, werden die Spritzen regelmässig geprüft. Nun gibt es eine Änderung beim Prüfintervall. Grund dafür ist, dass in der EU ab 2020 neu ein Prüfintervall von drei Jahren gilt. Weil die Schweiz und EU die Prüfungen gegenseitig anerkennen und im Grenzgebiet Spritzen auch das Land wechseln, hat die Arbeitsgruppe «Spritzentest» beschlossen, das neue Prüfintervall von drei Jahren auch in der Schweiz einzuführen. Konkret heisst das: Ab nächstem Jahr (ab 2020), müssen Feldspritzen, anstelle wie bisher alle vier Jahre, neu alle drei Jahre geprüft werden. Wer also nächstes Jahr

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seine Feldspritze prüfen lässt, der muss diese 2023 wieder vorführen (siehe Tabelle). Wer seine Feldspritze in diesem Jahr (2019) prüfen lässt, für den gilt noch das bisherige, vierjährige Prüfintervall. Das Kalenderjahr gilt dabei wie bis anhin als Referenz: Wird beispielsweise eine Spritze im Kalenderjahr 2020 geprüft, so ist sie nach drei Jahren, also innerhalb des Kalenderjahres 2023, das nächste Mal zu prüfen. Es spielt dabei keine Rolle, zu welchem Zeitpunkt innerhalb eines Kalenderjahres der Spritzentest stattfindet.

Infos zu den Spritzentests Alles zu den Spritzentests, die Prüfstellen 2019, Richtlinien und auf was beim Be­reitstellen von Feldspritzen für Spritzentests geachtet werden muss, finden Sie auf der Homepage des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik SVLT. www.agrartechnik.ch Link, «Spritzentests»


Sektionen | SVLT

SH

SO

Rochade im Vorstand

Probe-Abos zur Mitgliederwerbung

An der Generalversammlung der Sektion Schaffhausen übernahm Martin Müller das Präsidium von Bruno Gnädinger. Martin Schilter wurde neu in den Vorstand gewählt.

Die Sektion Solothurn organisiert im März einen Informationsabend über die neuen Vorschriften im landwirtschaftlichen Strassenverkehr, Anhängerbremsen und vorderen Überhang.

Roman Engeler

Dominik Senn

Die 94. Generalversammlung der Sektion Schaffhausen, die mit Ständerat Hannes Germann einen Bundesparlamentarier zu Gast hatte, war geprägt von einer Rochade im Vorstand. Präsident Bruno Gnädinger trat zurück. In Anerkennung seiner 22-jährigen Vorstandstätigkeit wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. An seine Stelle wählte die Versammlung den Geschäftsführer Martin Müller, der seinerseits dieses Mandat an Adrian Hug übergab. Neu in den Vorstand wurde Martin Schilter gewählt, ein junger Landtechniker und Disponent, derzeit tätig bei GVS-Agrar. Die Jahresrechnung schloss mit einem Minus von CHF 4500.–, der Jahresbeitrag bleibt jedoch bei CHF 80.–, da das Vermögen als ausreichend betrachtet wurde. Das Tätigkeitsprogramm für 2019 sieht Staplerkurse und Kat.-G-Vorbereitungskurse sowie die Feld- und Obstspritzenkontrolle an verschiedenen Standorten vor. Am 2. Juni wird in Gächlingen ein Traktorgeschicklichkeitsfahren stattfinden.

Präsident Paul Müller hatte wenig Erfreuliches zum Berichtjahr 2018 zu melden. So starb am 19. April völlig unerwartet das Ehrenmitglied Konrad Flury. Am 3. Januar wütete Sturm «Burglind» und der Sommer bescherte Hitze sowie Trockenheit mit empfindlichen Ertragseinbussen für manchen Landwirt. Weiter mussten 24 Abgänge von Mitgliedern verkraftet werden, denen aber 7 Neuzugänge entgegenstehen, womit die Sektion mit 478 Mitgliedern ins 2019 starten konnte. Aus der Versammlung wurde spontan angeregt, für jedes gewonnene Neumitglied eine Prämie an den Vermittler auszurichten. Der unter den Gästen weilende SVLT-Verbandsdirektor Aldo Rui machte auf die Möglichkeit aufmerksam, potenziellen Neumitgliedern ein mehrmonatiges Probeabonnement der «Schweizer Landtechnik» in Aussicht zu stellen. Positive Meldungen waren die Teilnahme von zwölf Frauen am Traktorenfahrkurs im Ebenrain, die Feldspritzentests in Kestenholz und Sissach mit 22 Beteiligten sowie fast tausend Franken Mehreinnahmen in der Rechnung. Jeweils einstimmig genehmigten die knapp drei Dutzend Anwesenden Protokoll, Jahresbericht, Rechnung 2018 und den unveränderten Jahresbeitrag.

«Xaver», das Heinzelmännchen Der Sage nach waren Heinzelmännchen kleine Hausgeister, die nachts, wenn alle Hausbewohner schliefen, deren Arbeit verrichteten. Da sie aber einmal beobachtet wurden, verschwanden sie auf immer und ewig. Ob das Schwarm-Roboter-System «Xaver» von Fendt dereinst diese Rolle für Arbeiten auf dem Feld übernehmen kann, versuchte Nils Zehner von der «Swiss Future Farm» in Tänikon zu ergründen. Mit diesen knapp 50 kg schweren Robotern soll es möglich werden, eine ortsdifferenzierte und zielgerichtete Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen bis hin zur Einzelpflanzenbehandlung zu erreichen. Erste Versuche seien in der Maissaat vorgesehen – bis zur Praxisreife dürfte aber noch einige Zeit vergehen. Da immer weniger Landwirte auf stets weniger Fläche immer mehr Menschen ernähren müssten, käme man an moderner Technologie jedoch nicht vorbei, so Zehner.

Rochade im Vorstand: Martin Schilter, Adrian Hug, Martin Müller und Bruno Gnädinger (v. l. n. r.).

Mithilfe am Traktorengeschicklichkeitsfahren erbeten Noch im März sollen am Wallierhof interessierte Sektionsmitglieder über die Neuerungen im landwirtschaftlichen Strassenverkehr, bei den Anhängerbremsen und dem vorderen Überhang an einem Info-Abend auf den aktuellen Stand gesetzt werden. Am 3. April sind die Vorbereitungskurse für Traktor- und Mofaprüfung im Schulgebäude am Wallierhof anberaumt. Der Traktorenfahrkurs für Frauen im Ebenrain ist auf den 7. Mai angesetzt. Die Feldspritzentests finden im August in Subingen, Dittingen und Sissach statt. An einem Juni-Sonntag führt die Sektion Solothurn ein Traktorengeschicklichkeitsfahren durch. Auf viel Interesse stiess das Nachmittagsprogramm, die Besichtigung des Schlachthofs der Bell Schweiz AG mit Fleischverarbeitung in Oensingen.

Der Vorstand der SVLT-Sektion Solothurn (v. l.): Christian Murer, Geschäftsführer Beat Ochsenbein, Res Baumberger, Präsident Paul Müller, Beat Gross, Martin Studinger und Ruedi Scheurer. Bild: D. Senn

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SVLT | Sektionen

VD Auf Kurs

Achtung Bremsen

Verschiedene Kurzreferate bereicherten die diesjährige Versammlung der Waadt­länder-Sektion, die zudem über ein gutes Geschäftsjahr berichten konnte.

Philipp Freimann, Präsident des Verbandes für Landtechnik Zug, konnte in Steinhausen eine grosse Anzahl Mitglieder und Gäste zur 63. Generalversammlung begrüssen.

Roman Engeler

Ruedi Hunger

Die Mitglieder der SVLT-Sektion Waadt konnten anlässlich der Generalversammlung im Zivilschutzzentrum Gollion von einem guten Geschäftsjahr Kenntnis nehmen. Wie Präsident Jean-Luc Mayor und Geschäftsführerin Virginie Bugnon ausführten, konnte der Mitgliederbestand gehalten, sogar leicht erhöht werden. Möglich wurde dies dank verschiedener Aktivitäten wie der Teilnahme an Ausstellungen, an denen neue Mitglieder gewonnen und so die Abgänge kompensiert werden konnten. Die Jahresrechnung schloss mit einem Gewinn ab, sodass es keinen Anlass gab, am Jahresbeitrag etwas zu ändern, zumal Eigenkapital und Reserven ordentliche Umfänge aufweisen. Der Präsident wies im Übrigen darauf hin, dass die Sektionsmitglieder bei verschiedenen Anbietern und Sponsoren der Sektion von Rabatten profitieren können. Am 29. August soll in Aigle ein grosser landtechnischer Informationsanlass stattfinden.

Bremsen beschäftigen die Landwirte! Auch in Steinhausen warteten die zahlreich erschienenen Mitglieder gespannt auf die Ausführungen des Referenten. Bruno Mathis, Absolvent der HF-Techniker-Schule am LBBZ Schluechthof, hatte sich im Vorfeld zu seiner Diplomarbeit intensiv mit dem Thema «Neue Bremsvorschriften in der Landwirtschaft» auseinandergesetzt. Insbesondere hatte er auch Kontakt mit den Schweizer Herstellern von Anhängern und Fahrzeugtechnik und konnte deren Meinungen in seine Arbeit einfliessen lassen. Klar ist, dass neue Traktoren und Anhänger ein Zwei-Leiter-Bremssystem aufweisen müssen. Das kann ein pneumatisches oder hydraulisches System sein. Auch klar ist, dass «alte» Anhänger mit einer Ein-Leiter-Bremse auch weiterhin eingesetzt werden dürfen, wenn der Traktor die Voraussetzungen bietet und der Anhänger technisch korrekt ausgestattet ist. Die Diskussion zeigte, dass in der Praxis noch viele Fragen offen sind. Vor einer Neuanschaffung wird empfohlen, sich umfänglich beraten zu lassen, damit ein auf den Maschinenpark abgestimmtes Bremssystem gewählt werden kann.

Verschiedene Fachreferate Ein ganzer Reigen von Fachreferaten schloss die Versammlung vor dem obligaten «Fondue bourguignonne» ab. So wurde der Umgang mit Hochspannungsleitungen auf landwirtschaftlichen Grundstücken thematisiert und dabei auf die Gefahren sowie die erforderlichen Abstände bei Feldarbeiten hingewiesen. Weitere Themen waren die Neuerungen im Strassenverkehr und die Resultate von polizeilichen Kontrollen landwirtschaftlicher Fahrzeuge, wo die Waadtländer Landwirte viel Lob für den insgesamt guten Zustand – sieht man von einigen wenigen mangelhaften Anhängerbremsen ab – ihrer Fuhrpärke erhielten. Schliesslich wurde «FarmX», die neue Online-Plattform für die Maschinenausleihe, vorgestellt. Dieses Tool wird Mitte Februar an den Start gehen und ist eine echte Novität für die Organisation des überbetrieblichen Einsatzes von Landmaschinen.

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ZG

Arbeitsintensives Geschäftsjahr Mit seinen einleitenden Worten betonte Philipp Freimann, dass der Landwirtschaft im vergangenen Jahr nicht nur Hitze und Trockenheit zu schaffen machten. Er bezweifelte auch, dass der Konsument bereit ist, mehr für einheimische Landwirtschaftsprodukte zu bezahlen. «Wunschdenken und Handeln decken sich nicht», so der Präsident. Der VLT Zug und damit auch der Vorstand, blicken auf ein arbeitsintensives Jahr zurück. «… und doch hat es nur zu einem kleinen Rückschlag in der Rechnung gereicht», so die Anmerkung von Beat Betschart, dem Geschäftsführer. Nationalrat Werner Salzmann, Präsident des Schweizerischen Verbands für Landtechnik (SVLT), erinnerte in seinem Grusswort an das Bemühen des SVLT, sich aktueller Probleme anzunehmen. Dies insbesondere auch im Hinblick auf die kommende Trinkwasserinitiative und das Verbot synthetischer Pflanzenschutzmittel.

Sind auf Kurs: Sektionspräsident Jean-Luc Mayor (Mitte oben) und Geschäftsführerin Virginie Bugnon mit ihren Vorstandskollegen.

Die Führungscrew des VLT Zug blickt zuversichtlich in die Zukunft.

Bild. R. Engeler

Bild: R. Hunger

Schweizer Landtechnik 2 2019


Sektionen | SVLT

GE Genfer ehren Piffaretti Nach 22-jähriger Vorstandstätigkeit trat Jean Piffaretti aus dem Vorstand der Genfer SVLT-Sektion zurück und wurde für seine Arbeit entsprechend geehrt. Catherine Schweizer

Vorgängig zur 91. Jahresversammlung besuchten die Mitglieder der Genfer SVLT-Sektion die «Cidrerie de Meinier», einen lokalen Verarbeiter von Tafel- und Mostobst. Dieses Unternehmen wurde 2005 von drei Landwirten gegründet und produziert heute vor allem verschiedene Sorten von Süssmost und Apfelwein. Zu Beginn der Versammlung informierte Sektionspräsident Christophe Berthelet über ein Treffen mit kantonalen Behörden, das zum Ziel hatte, diese Institutionen über die Anforderungen des landwirtschaftlichen Strassenverkehrs ins Bild zu setzen, sodass diese auch bei Bauvorhaben Berücksichtigung finden. SVLT-Vizepräsident Bernard Nicod rief in seinem Grusswort auf, dass man bei Generationswechseln die Nachfolger zur Mitgliedschaft beim SVLT ermuntern sollte. Jean-Luc Jaton (BUL) wies auf die starke Zunahme von Todesfällen in der Landwirtschaft hin, die in der Mehrheit während der Tätigkeit mit Landmaschinen passiert seien. Er empfahl den Anwesenden, die Sicherheitsgurten zwingend zu tragen. Jean Rivollet lud interessierte Personen zu einem Drohnenflug-Training auf seinen Betrieb ein, das in Zusammenarbeit mit Vertical Master, einem Drohnenflug-Trainingszentrum, durchgeführt wird.

Einstimmigkeit bei Entscheiden Die Sektion hat im vergangenen Jahr 35 Obstbaum- und 42 Feldspritzen getestet. Der Mitgliederbestand blieb bei rund 250 Mitgliedern konstant. Die Jahresrechnung konnte mit einem Gewinn von CHF 2100.– abgeschlossen werden, sodass kein Anlass bestand, den Jahresbeitrag von CHF 80.– zu ändern. Guillaume Breasson (Puplinge) wurde als Nachfolger von Herbert Schutz als Revisor gewählt. Jacques Pottu und Flavien Desbiolles wurden bereits im letzten Jahr neu in den Vorstand gewählt, Präsident Christophe Berthelet und Geschäftsführer Bertrand Favre bleiben nochmals für ein Jahr in ihren Funktionen. Jean Piffaretti trat nach 22 Jahren aus diesem Gremium zurück. Seine Arbeit rund um die Organisation der Spritzentests und Verbandsreisen wurde ihm mit einer wunderschönen Glocke in den Farben der Sektion verdankt.

Schwerpunkt Berglandwirtschaft

28. 2. – 3. 3. 2019

19. Schwei zeri sche M esse für Landwi rtschaf t , Wal d und Forst Tägl i ch 9–17 U hr Erwachsene: C HF 8. – Jugendl i che bi s 16 Jahre: GR ATI S P ark-and-ri de B us Li ni e 6 ab B ahnhof

Jean Piffaretti erhält von Christophe Berthelet (l) und Bertrand Favre (r.) für seine Arbeit eine Glocke. Bild: C. Schweizer

Täglich LIVE dabei:

w w w. a g r i m e s s e. c h 2 2019 Schweizer Landtechnik

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SVLT | Sektionen

Generalversammlungen  FR Mittwoch, 13. Februar 2019, 9.30 Uhr Schwarzsee

Montag, 18. Februar 2019, 19.30 Uhr Cadenazzo

NW Mittwoch, 20. Februar 2019, 20.00 Uhr Rochushostatt 1, 6370 Oberdorf

GR

NE Freitag, 22. Februar 2019, 13.15 Uhr Café de Sports, La Chaux-de-Fonds

OW Mittwoch, 27. Februar 2019, 20 Uhr Landgasthof Schlüssel, Alpnach

SZ, UR

Donnerstag, 7. März 2019, 20 Uhr, Märchtstübli, Rothenthurm Referate von Hubert Estermann («Chancen und Risiken bei Maschinenge­ nossenschaften») und Aldo Rui («Aufbau von FarmX»)

LOHNUNTERNEHMER SCHWEIZ Freitag, 8. März 2019, 9 Uhr Serco Landtechnik, Oberbipp

JU Samstag, 16. März 2019, 10 Uhr Café de la Poste, rue du Lomont 1, Glovelier

BL, BS

Dienstag, 26. März 2019, 20 Uhr Ebenrain, Sissach

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Im Frühling 2019 treten verschiedene Änderungen bei verschiedenen Stras­ senverkehrsordnungen in Kraft. Am Landtechnikabend zeigen wir Ihnen an­ hand von Beispielen auf, von welchen Erleichterungen der Landwirt profitie­ ren kann und welche neuen Anforderungen dazu erfüllt werden müssen. Insbesondere werden folgende Themen behandelt: Vorderer Überhang, Achslasten, Adhäsionsgewicht. Die Kursleitung hat Hansjörg Furter, Land­ wirtschaftliches Zentrum Liebegg. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Veranstaltung steht allen interessierten Personen unentgeltlich offen.

Traktorfahrkurs für Frauen

Mittwoch, 20. Februar 2019, 20.00 Uhr Plantahof, Landquart

Aargauer Landtechnikabend: Vorderer Überhang, Achslasten, Adhäsionsgewicht Mittwoch, 20. März 2019, 19.30–22.00 Uhr Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, Gränichen, Aula

TI

AG

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Donnerstag, 11. April, oder Freitag, 12. April 2019, 9–16.15 Uhr Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, Gränichen Einmal einen Traktor erklärt bekommen, mit dem Traktor mit und ohne Anhänger manövrieren, Anbaugeräte wie Kreiselheuer, Kreiselschwader kennenlernen und an den Traktor anbauen. Dies ohne Stress und Zeit­ druck, damit Sie das nächste Mal, wenn «Not an der Frau» ist, Bescheid wissen bezüglich Bedienung des Traktors, wichtige Kontrollen, sicheres Manövrieren mit Traktor, Anhänger und Anbaugerät sowie Gefahrensi­ tuationen auf Hof, Gelände und Strasse. Dieser Kurs richtet sich an Frauen, welche ihre praktischen Trak­ tor-Kenntnisse verbessern wollen. Der PW- oder Traktorfahrausweis wird verlangt. Es sind keine weiteren Vorkenntnisse notwendig. Kursleiter ist Hansjörg Furter, Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg. Die Kosten betragen CHF 110.– inkl. Kursunterlagen und Mittagessen, wenn der Ehemann, Partner oder Freund Mitglied beim AVLT ist, ansons­ ten CHF 130.– Anmeldung bis 27. März 2019 an LZ Liebegg, 5722 Gränichen, Kursse­ kretariat, Ramona Jutzeler, 062 855 86 15, kurse@liebegg.ch.

BL Theoretische Führerprüfung Kat. F/G Der Verband für Landtechnik beider Basel und Umgebung organisiert für Ju­ gendliche, welche im Jahre 2019 14 Jahre alt (Jahrgang 2005) oder älter wer­ den, Vorkurse und Prüfungen für die theoretische Führerprüfung Kat. F/G. Vorkurs: Mittwoch, 30.1.2019, 13.30 Uhr. Prüfung: Samstag, 16. Februar 2019 Vorkurs: Mittwoch, 8.5.2019, 13.30 Uhr. Prüfung: Samstag, 25.5.2019 Vorkurs: Mittwoch, 30.10.2019, 13.30 Uhr. Prüfung: Samstag, 16.11.2019. Durchführung der Vorkurse: 13.30 Uhr, Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain, Sissach, Kurslokal 1 Durchführung der Prüfungen: 9.00 Uhr, Motorfahrzeugprüfstation (MFP), Münchenstein Kurskosten: Mitglieder Fr. 40.– plus Lern-CD Fr. 40.–, Nichtmitglieder Fr. 80.– plus Lern-CD Fr. 40.–. Anmeldung bis spätestens 30 Tage vor Kursbeginn an: Marcel Itin, Hof Leim 261, 4466 Ormalingen, 076 416 27 13, marcelitin@ gmx.ch; bitte unbedingt Kurs und Geburtsdatum angeben.


Sektionen | SVLT

FR Bremsenkontrolle 2018 Der Freiburgische Verband für Landtechnik (FVLT) erhält die Bremstestkampagne aufrecht. Dieser Test ist gedacht für Karren und Anhänger aller Art, 30 oder 40 km/h, die während des ganzen Jahres im Einsatz stehen und deren Wartung leider oft vernachlässigt wird. Am Ende der Kontrolle werden die Eigentümer im Besitz einer genauen Diagnose ihrer Fahrzeuge sein, die von akkreditierten Fachbetrieben für Anhängerbremsen erstellt wird. Sie findet statt in der Nähe Ihres Wohnortes in dafür ausgerüsteten Ateliers. Die Liste der Werkstätten ist auf der Website unter www.­ ­agrotecsuisse.ch zu finden. Wichtig: Für die Prüfung müssen die Anhängerzüge mit pneumatischen oder hydraulischen Betriebsbremsen ausgerüstet sein. Für seine Mitglieder bietet der FVLT einen Rabatt von 50 Franken pro Achse. Dazu genügt es, eine Kopie der Rechnung an folgende Adresse zu senden: AFETA/FVLT, Robert Zurkinden, Heitiwil 23, 3186 Düdingen. Dieses Angebot gilt nicht für den Kauf von neuen Geräten oder bei einem später folgenden Aufgebot zur Expertise.

LU Aktuelles Kursangebot

Voranzeige Spritzentest 2019 18. / 19. / 20. März 2019 Gebläsespritzentest 21. / 22. + 26.–28. März 2019 Feldspritzentest Alle Spritzenbesitzer, welche keine Einladung erhalten bzw. die neu ihre Spritze prüfen möchten, bitten wir uns zu kontaktieren (info@lvlt.ch oder 041 467 39 02).

OW Traktoren-Geschicklichkeitsfahren in Alpnach Sonntag, 31. März 2019, Areal Pilatus Getränke AG, Alpnach Unter dem Patronat der Sektionen Ob- und Nidwalden des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik findet das Traktoren-Geschicklichkeitsfahren 2019 am Sonntag, 31. März, auf dem Areal der Pilatus Getränke AG in äOW statt. Der Umgang mit Maschinen muss gelernt sein, denn neben den gesetzlichen Vorschriften, die zu beachten sind, bildet auch die richtige Handhabung der landwirtschaftlichen Fahrzeuge Gewähr für unfallfreies Arbeiten. Jedermann ist herzlich zur Teilnahme eingeladen. Die Anmeldung ist von 9 bis 14 Uhr auf dem Platz, das Startgeld beträgt 25 Franken. Das OK freut sich auf interessante Begegnungen – auf dem Parcours oder in der Festwirtschaft. Es gibt einen Kinder-Parcours mit «Trätitraktoren». Die Gewinner jeder Kategorie sind an der Schweizer Meisterschaft im Sommer 2019 teilnahmeberechtigt.

Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder des Verbands Fr. 70.–, für Nichtmitglieder Fr. 90.–. Nächste Termine: Mittwoch, 20. Februar 2019 in Hochdorf, 13.15–17.30 Uhr Mittwoch, 27. März 2019 in Sursee, 13.15–17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für Fr. 29.– Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils in Büron und Sursee statt. Die Kosten betragen für Mitglieder Fr. 300.–, für Nichtmitglieder Fr. 320.–. Nächste Termine: Kurs 602: jeweils Samstag, 30. März/06. April 2019, 12.00–16.00 Uhr Kurs 604: jeweils Samstag, 11./18. Mai 2019, 13.00–17.00 Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Schüpfheim und Hochdorf: für Mitglieder Fr. 220.–, für Nichtmitglieder Fr. 240.– Nächste Termine: Kurs Nr. 402: 4 Abende jeweils Mittwoch/Donnerstag: 13./14./20./21. März 2019, 19.00–21.00 Uhr, in Sursee Die Kurse werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt. Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als zum Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lek­ tionen): für Mitglieder Fr. 539.–, für Nichtmitglieder Fr. 579.– Der Lastwagentheoriekurs dauert 32 Lektionen, während vier Wochen jeweils einen Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg ist jederzeit möglich. Der nächste Kurs beginnt am 22. März 2019; Durch­führung jeweils in Luzern.

SG

AR

AI

GL

Kreisversammlungen mit Referaten Es können auch Kreisversammlungen anderer Kreise besucht werden.

Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch

Freitag, 1. März 2019, 20.00 Uhr, Restaurant Schützenhof, Näfels: Pflanzenkohle und Hofdüngermanagement (GL Hinterland, GL Unterland)

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SVLT | Sektionen

Traktoren-Theoriekurs mit Prüfung 2019 Kursleiter ist Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach Kursort 1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Mittwoch nachmittag

Niederbüren, Schulh. Probelokal Mi, 20. Febr 19 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA

20. Mrz 19

Salez, Rheinhof Sa, 2. Mrz 19 Wangs, Parkhotel/StVA Mels

27. Mrz 19

Trogen, Rest. Krone Mi, 6. Mrz 19 Trogen, Rest. Krone/StVA Trogen

3. Apr 19

Widnau, Rest. Rosengarten Sa, 16. Mrz 19 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA Wangs, Parkhotel Sa, 6. Apr 19 Wangs, Parkhotel/StVA Mels

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27. Nov 19

Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 9. Nov 19 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA

4. Dez 19

Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 20. Nov 19 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn

11. Dez 19

Wangs, Parkhotel Sa, 23. Nov 19 Wangs, Parkhotel/StVA Mels

18. Dez 19

SO Vorbereitungskurse für die Traktorund Mofaprüfung

24. Apr 19 Mittwoch, 3. April, 13.30 bis 16.30 Uhr, Wallierhof, Riedholz 8. Mai 19

Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 10. Apr 19 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 27. Apr 19 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA

22. Mai 19

St. Peterzell, Schulhaus Sa, 11. Mai 19 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA

5. Jun 19

Salez, Rheinhof Sa, 25. Mai 19 Wangs, Parkhotel/StVA Mels

19. Jun 19

Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 29. Mai 19 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA

26. Jun 19

Widnau, Rest. Rosengarten Sa, 8. Jun 19 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA

3. Jul 19

15. Mai 19

Die Sektion Solothurn des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik führt im Schulgebäude Wallierhof in Riedholz die Vorbereitungskurse für die Traktor- und Mofaprüfung durch. Der Kurs findet am 3. April statt; bitte Schreibzeug mitbringen. Die Schüler können auch weitere Interessierte an den Kurs anmelden. Bei ungenügender Teilnehmerzahl wird der Kurs telefonisch abgesagt oder verschoben. Die Prüfung kann frühestens einen Monat vor dem vierzehnten Geburtstag an der MFK absolviert werden. Das Kursgeld beträgt für Sektionsmitglieder 30 Franken, für Nichtmitglieder 40 Franken; zusätzlich kostet die Lern-CD, falls erwünscht. Der Betrag ist am Kurstag zu entrichten, die Prüfungsgebühr wird von der MFK direkt erhoben. Bitte anmelden beim Kursleiter Beat Ochsenbein, 032 614 44 57 oder 076 302 77 42.

TG Russlandreise VTL/Landtechnik

Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 22. Jun 19 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA

17. Jul 19

Wangs, Parkhotel Sa, 6. Jul 19 Wangs, Parkhotel/StVA Mels

14. Aug 19

Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 10. Jul 19 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn

28. Aug 19

Trogen, Rest. Krone Mi, 21. Aug 19 Trogen, Rest. Krone/StVA Trogen Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 31. Aug 19 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA

18. Sept 19

Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 4. Sept 19 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA

25. Sept 19

Salez, Rheinhof Sa, 14. Sept 19 Wangs, Parkhotel/StVA Mels

9. Okt 19

11. Sept 19

St. Peterzell, Schulhaus Sa, 21. Sept 19 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA

16. Okt 19

Neu St. Johann, Klostergebäude Sa, 28. Sept 19 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn

23. Okt 19

Schweizer Landtechnik 2 2019

Widnau, Rest. Rosengarten Mi, 30. Okt 19 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA

Vom 4. bis 13. Juni 2019 Die Reiseleitung hat Jakob Bänninger, Teilhaber Betrieb CH Milch. Das Programm: 1. Tag Abflug Zürich über Moskau, nach Woronesch. 2. Tag: Besuch des Betriebs Ekoniva und der GK «Saretschnoje». 3. Tag Besuch des Bauernmarktes in Woronesch und eines Familienbetriebs, der auf 800 Hektaren Getreide, Soja und Sonnenblumen anbaut. 4. Tag Besichtigung eines Zuchtbetriebs, dann des Bauernhofs Knjazev und der Brauerei «Baltika». Anschliessend Fahrt mit dem Nachtzug nach Moskau. 5. Tag Besuch des Bauernmarktes in Moskau. Stadtrundfahrt mit Bus und Schiff in Moskau. 6. Tag Besuch der Käserei «Russischer Parmesan» und einer Obstund Beerenplantage. Anschliessend Fahrt nach Kaluga. 7. Tag Besuch des modernen Treibhausbetriebs Agrolnvest, ein Gemüsebaubetrieb mit 25 Gemüsearten. 8. Tag Besuch des Kosmonautik-Museums in Kaluga. Anschlies­send Fahrt zum Betrieb «Schweizer Milch». 9. Tag Besichtigung bei Ekoniva-Technik (Importeur von JD, JCB, Pöttinger etc.), anschliessend Rückflug nach Zürich. Preise und Leistungen: Person im Doppelzimmer: 2790 Franken, Einzel­ zimmerzuschlag 250 Franken. Inbegriffen sind Visum (wird durch uns organisiert), Flug, Eintritte, Besichtigungen, alle Mahlzeiten, Unterkunft in Mittelklassehotels mit Dusche/Bad und WC. Nicht inbegriffen An- und Abreise zum/vom Flughafen Zürich, Trinkgeld. Programmänderungen sind noch möglich. Anmeldeschluss ist der 1. März 2019. Bitte sofort anmel-


Sektionen | SVLT

den, die Platzzahl ist beschränkt. Anmeldung an: VTL/Landtechnik, Markus Koller, Weierhofstr. 9, 9542 Münchwilen, 071 966 22 43. Wichtig! Für das Visum werden folgende Unterlagen benötigt: Kopie des Passes (Gültigkeit mindestens bis 15. Dezember 2019). Zudem muss zwingend eine Doppelseite leer sein, Kopie einer Rückreiseversicherung (Rega, TCS oder, wenn in Krankenkasse enthalten, Kopie der Versicherungskarte). Bevorzugt wird die Kopie des Rega-Ausweises.

büffet in den aufgeführten Hotels, 4 × Abendessen in den Hotels, 3 × Abendessen in Restaurants, 3 × Mittagsimbiss, Stadtführung in Luxem­ burg, Gent und Brüssel, Grachtenfahrt durch Brügge, Schifffahrt durchs Maastal, alle Besichtigungen inkl. Eintritte, Degustationen und Verkostungen gemäss Programm, deutschsprachige Reiseleitung vom 2. bis 7. Tag sowie durchgehende Rattin-Reiseleitung durch Esther Stamm. Preis: Arrangement im Doppelzimmer pro Person Fr. 1960.– Zuschlag Einzelzimmer pro Person Fr. 330.– Annullierungs- und SOS-Schutz pro Person Fr. 80.– Auf Anmeldungen bis 31. Januar 2019 freut sich: Rattin AG, Frau Leila Wanner, Zollstrasse 95, 8212 Neuhausen, Tel. 052 633 00 00, leila.wanner@rattin.ch

Vorbereitungskurse zur Traktorenprüfung 23. Febr. / 15. Juni / 21. Sept. / 16. Nov., je von 9.30 bis 15.30 Uhr

ZH

Die Teilnahme ist 4–6 Monate vor dem 14. Geburtstag möglich (Not­ helfer- und Verkehrskundeausweis sind in dieser Kategorie noch nicht vorgeschrieben). Die Kosten betragen Fr. 110.–, für Mitglieder des SVLT Zürich Fr. 80.–. Im Preis inbegriffen sind eine Lern-CD oder Stick sowie eine Mittagsverpflegung mit Getränk. Onlineanmeldung: www.fahrkurse.ch, www.svlt-zh.ch, SVLT Zürich, Auskünfte unter 058 105 99 52

Grosse Verbandsreise nach Belgien Gruppe 1: Sonntag bis Sonntag, 19.–26. Mai 2019 Gruppe 2: Sonntag bis Sonntag, 9.–16. Juni 2019 Klein, aber fein – mit einem faszinierenden, facettenreichen Feuerwerk von traditionellen, kulturellen Schätzen, stimmungsvollen Landschaften, charmanten Dörfern, mondänen Küstenorten, märchenhaften Schlössern und Abteien brilliert Belgien auf kleinstem Raum. Reiseverlauf: 1. Tag: Sonntag, 19. Mai / 9. Juni 2019: Ostschweiz–Luxemburg–Arlon. 2. Tag: Montag, 20. Mai / 10. Juni 2019: Wallonien–Romantisches Maastal. Mit Besuch einer Farm und Übernachtung im Hotel Van der Valk in Nivelles-Süd. 3. Tag: Dienstag, 21. Mai / 11. Juni 2019: Provinz Hennegau–Oostkamp. Mit Besichtigung eines Milchwirtschafts- und eines Ackerbaubetriebs. 4. Tag: Mittwoch, 22. Mai / 12. Juni 2019: Westflandern–Nordseeküste. Nahe der französischen Grenze gibt’s einen Mischbetrieb und einen Hopfen-Hof zu besichtigen. 5. Tag: Donnerstag, 23. Mai / 13. Juni 2019: Nirgendwo anders findet sich so viel Geschichte pro Quadratmeter in einer völlig autofreien Innenstadt wie in Gent. 6. Tag: Freitag, 24. Mai / 14. Juni 2019: Am Vormittag kann Brügge, das Venedig des Nordens mit seinen Grachten, kennengelernt werden. In der Nähe der niederländischen Grenze wird ein Ackerbaubetrieb mit Rinder- und Truthahnzucht besucht. 7. Tag: Samstag, 25. Mai / 15. Juni 2019: Nach dem Frühstück geht’s nach Brüssel und am frühen Nachmittag ins nahe gelegene Kampenhout zu einem Betrieb, welcher Chicorée anbaut. Übernachtet wird in Lüttich. 8. Tag: Sonntag, 26. Mai / 16. Juni 2019: Heimreise über Koblenz–Mainz–Worms–Heidelberg –Stuttgart zurück in die Schweiz und an den Einsteigeort. Leistungen: Carfahrt in modernem Rattin-Reisecar, 7 × Übernachtung mit Frühstücks-

Lohnunternehmer Netzwerken mit den Lohnunternehmern Lohnunternehmer Schweiz lud seine Mitglieder, Sponsoren und Partnerorganisationen Mitte Januar zu einem Networking-Anlass ein. Das passende Ambiente dazu lieferte das familiengeführte Unternehmen Liebherr Machines SA in Bulle FR. Diese vor 70 Jahren in Deutschland gegründete und heute mit Holdingsitz in der Schweiz international tätige Firmengruppe beschäftigt weltweit rund 47 000 Mitarbeitende und erwirtschaftet einen Umsatz von rund 10 Mrd. Euro. In Bulle betreibt Liebherr eine imposante Produktion von Diesel- und Gasmotoren sowie von Hydraulik-Komponenten, die punktuell auch in Landmaschinen (z. B. das V12-Aggregat mit 24,2 l Hubraum in den neusten Häckslern von John Deere und Krone) Verwendung finden. Nach einer ausführlichen Firmenpräsentation durch Direktor Claude Ambrosini ging es auf einen Rundgang durch die Motorenproduktion (Bild), bevor dann beim Mittagessen, Kaffee und Kuchen das eigentliche «Netzwerken» unter den rund 100 Teilnehmern so richtig startete.

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SVLT | Sektionen

SVLT SVLT an der Tier&Technik

Theoriekurse Kategorie F/G Im Theoriekurs Kat. F / G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km/h. Siehe auch www.fahrkurse.ch

21. bis 24. Februar 2019 Rund 480 Aussteller präsentieren vom 21. bis 24. Februar 2019 auf dem Gelände der Olma Messen St. Gallen das volle Programm modernster landwirtschaftlicher Maschinen, Geräte und Produktionsmethoden. Das Angebot umfasst Hof- und Stalleinrichtungen, Landmaschinen, Betriebs- und Verbrauchsstoffe, Produktionsmittel, Informationen über Spezialkulturen und Dienstleistungen für eine fortschrittliche Landwirtschaft. An der Sonderschau und im Forum vermitteln Experten das Neueste zu Melkrobotern und Drohnen, zur Nutztierpraxis und zum Herdenmanagement sowie zur Fleisch- und Milchproduktion. Am 17. Schweizer Obstkulturtag vom Freitag, 22. Februar, zeigen Kommunikations-, Risiko- und Pflanzenschutzspezialisten Handlungsoptionen zum Thema «Obstbau im Wandel» auf. Digitalisierung in der Landwirtschaft «Die Digitalisierung macht auch vor der Landwirtschaft nicht Halt. Vor diesem Hintergrund bietet die Tier&Technik als Fachplattform Orientierung und gebündeltes Know-how für eine innovative Landwirtschaft», schreibt Nicolo Paganini, Direktor Olma Messen St. Gallen, im Geleitwort zur Messe. Die Sonderschau «Digitalisierung in der Landwirtschaft» lädt ein, sich über den digitalen Wandel zu informieren und sich beraten zu lassen, eine Drohne eigenhändig zu steuern oder einen Melkroboter und einen autonomen Roboter für mechanische Unkrautbekämpfung genauer unter die Lupe zu nehmen. Halle 1.1, Stand 1.1.04 Der Schweizerische Verband für Landtechnik und die Ostschweizer Sektionen sind in der Halle 1.1 (Stand 1.1.04) präsent. Wie in den letzten Jahren üblich, werden zu gewissen Zeiten zusätzlich Fachleute von Strassenverkehrsämtern, Polizei und Versicherungen anwesend sein, um spezielle Fragen beantworten zu können.

AG Kursorte und -daten: Do, 21./28.2.2019 Gränichen Liebegg, jeweils 18.30 Uhr; Do, 2./9.5.2019, Frick FIBL, jeweils 18.30 Uhr Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich) BL, BS Vorkurs Ebenrain, Sissach: Mi, 8.5.2019, 13.30 Uhr; Mi, 30.10.2019, 13.30 Uhr. Prüfung MFP Münchenstein: Sa, 16.2.2019; Sa, 25.5.2019; Sa, 16.11.2019 Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, www.bvlt.ch FR Kontakt: FVLT, Samuel Reinhard, route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49 GR Kursorte: Landquart, Ilanz, Thusis, Scuol, Samedan Kontakt: Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch NE Kontakt: M. Bernard Tschanz, chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch GL Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SH Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Martin Müller, Haldenhof 286, 8213 Neunkirch, 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch SO Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch SZ, UR Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch TG Kursorte und -daten: Bürglen: Sa, 23.2. / Sa, 9.3.2019; Altnau: Sa, 16.3. / Mi, 27.3.2019; Neukirch-Egnach: Sa, 27.4. / Mi, 8.5.2019; Bürglen: Sa, 24.8. / Sa, 7.9.2019; Bürglen: Sa, 24.8. / Sa, 7.9.2019; Müllheim: Sa, 26.10. / Mi, 6.11.2019; Fritschen: Sa, 7.12. / Mi, 18.12.2019 Kontakt: VTL / Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen VD Kursort: Oulens-sous-Echallens; Kursdaten: März, Juni und Oktober 2019 Kontakt: ASETA – Section vaudoise, Virginie Bugnon, chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch ZH Kursorte: Strickhof, Lindau. Kontakt: SVLT ZH, Eschikon 21, 058 105 98 22, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch

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Schweizer Landtechnik 2 2019


www.agrartechnik.ch Occasionen

L2104933 Grimme SE 75-55, 2019, Preis: auf Anfrage. Studer AG Lyssach, 3421 Lyssach, Tel.: +41 34 4474444, www.studer-landtechnik.ch

L2104918 New Holland T5.120, 2019, A, DLB, EHR, FH, FZW, gVA, K, KL, LS, Preis: auf Anfrage. Studer AG Lyssach, 3421 Lyssach, Tel.: +41 34 4474444, www.studer-landtechnik.ch

L2104916 Multicar Tremo X56, 2007, Preis: SFR 19.500,- (Normalsatz (7,7 %)) Studer AG Lyssach, 3421 Lyssach, Tel.: +41 34 4474444, www.studer-landtechnik.ch

L2101479 Joskin Alpina2 6000 S, 2019, 6000l, Preis: SFR 15.900,- (Normalsatz (7,7 %)) Kuoni Landtechnik AG, 5062 Oberhof, Tel.: +41 62 8676060, www.kuoni-landtechnik.ch

L2099568 Case IH CS 63 Allrad, 2001, 63/47 PS/kW, 3690h, Preis: SFR 25.200,- (Normalsatz (7,7 %)) Kuoni Landtechnik AG, 5062 Oberhof, Tel.: +41 62 8676060, www.kuoni-landtechnik.ch

L2099570 Steyr 8090 Allrad, 1988, 80/59 PS/kW, 6950h, Preis: SFR 22.500,- (Normalsatz (7,7 %)) Kuoni Landtechnik AG, 5062 Oberhof, Tel.: +41 62 8676060, www.kuoni-landtechnik.ch

L1436872 New Holland 5060, 2013, 120/89 PS/kW, 350h, KL, K, Preis: SFR 79.000,(Normalsatz (7,7 %)) Guthauser GmbH, Land- und Erntetechnik, 5024 Küttigen, Niklaus Guthauser, Tel.: +41 62 827 14 14, www.guthauser-gmbh.ch

L1373250 Fordson Super Major, 1961, 49/37 PS/kW, Preis: SFR 10.000,- (Normalsatz (7,7 %)) Guthauser GmbH, Land- und Erntetechnik, 5024 Küttigen, Niklaus Guthauser, Tel.: +41 62 827 14 14, www.guthauser-gmbh.ch

L1176941 New Holland T7.185, 2011, 175/129 PS/kW, 750h, Preis: SFR 99.000,- (Normalsatz (7,7 %)) Guthauser GmbH, Land- und Erntetechnik, 5024 Küttigen, Niklaus Guthauser, Tel.: +41 62 827 14 14, www.guthauser-gmbh.ch

L1718036 Jungheinrich DFG320, 2016, Preis: auf Anfrage. TECHNICA Agro+Kran, 9445 Rebstein, Albert Tobler, Tel.: +41 71 344 10 10, www.technica-kran.ch

L2034475 Gassner Kiebler Dosiergerät, Preis: auf Anfrage. TECHNICA Agro+Kran, 9445 Rebstein, Tel.: +41 71 3441010, www.technica-kran.ch

L1231247 Bayerwald BW-E 710, 2005, 10/8 PS/kW, 50h, Preis: SFR 1.100,- (exkl. Normalsatz (7, 7 %)) KELLER Forstmaschinen AG, 4537 Wiedlisbach, Stefan Keller, Tel.: +41 32 636 04 44, www.keller-forstmaschinen.ch

L1243425 Palax 55T TR, 2011, Preis: SFR 1.889,(exkl. Normalsatz (7,7 %)) KELLER Forstmaschinen AG, 4537 Wiedlisbach, Tel.: +41 32 6360444, www.keller-forstmaschinen.ch

L1564186 Timberjack 1270, 1992, 16272h, Preis: auf Anfrage. KELLER Forstmaschinen AG, 4537 Wiedlisbach, Stefan Keller, Tel.: +41 32 636 04 44, www.keller-forstmaschinen.ch

L2010981 Accord MC Connel Seedaerator Strip-till, 2014, 30h, 300cm, BEL, ExS, FGS, SAR, ZRP, Preis: SFR 39.000,- (Normalsatz (7,7 %)) Schär Landtechnik AG, 3368 Bleienbach, Hansruedi Schär, Tel.: +41 62 922 35 65, www.schaer-landtechnik.ch

L1939432 Fuchs VK 7, 2017, 7000l, BV, SL, Preis: SFR 39.000,- (Normalsatz (7,7 %)) Schär Landtechnik AG, 3368 Bleienbach, Hansruedi Schär, Tel.: +41 62 922 35 65, www.schaer-landtechnik.ch

L2055416 5125, 2017, 125/92 PS/kW, 100h, Preis: SFR 85.000,- (Normalsatz (7,7 %)) VÖLLMIN LANDTECHNIK AG, 4466 Ormalingen, Tel.: +41 61 9858666, www.voellmin-landtechnik.ch

L2055423 EHK 80, Preis: SFR 26.424,- (Normalsatz (7, 7 %)) VÖLLMIN LANDTECHNIK AG, 4466 Ormalingen, Tel.: +41 61 9858666, www.voellmin-landtechnik.ch

L2110018 Ford 5030, 1996, 65/48 PS/kW, 2300h, A, K, Preis: SFR 18.000,- (Normalsatz (7,7 %)) Erni Landmaschinen AG, 6122 Menznau, Patrik Erni, Tel.: +41 41 493 10 33, www.erni-landmaschinen.ch

L2107632 Agrar TL 189, 9999, 20m³, HK, KB, Preis: SFR 4.000,- (Normalsatz (7,7 %)) Erni Landmaschinen AG, 6122 Menznau, Tel.: +41 41 4931033, www.erni-landmaschinen.ch

Taurus Gebläse K4, 15/12 PS/kW, Preis: auf Anfrage. TECHNICA Agro+Kran, 9445 Rebstein, Albert Tobler, Tel.: +41 71 344 10 10, www.technica-kran.ch

L1805502

L2003755 Claas Arion 640 CIS, 2009, 175/129 PS/kW, 3650h, A, EHR, FH, K, KL, LS, PSH, Preis: SFR 59.000,- (Normalsatz (7,7 %)) Schär Landtechnik AG, 3368 Bleienbach, Hansruedi Schär, Tel.: +41 62 922 35 65, www.schaer-landtechnik.ch 505, Preis: SFR 3.800,- (Normalsatz (7,7 %)) VÖLLMIN LANDTECHNIK AG, 4466 Ormalingen, Tel.: +41 61 9858666, www.voellmin-landtec hnik.ch

L2111043

L2108416 Fella SM 310 FP-K, 2016, 15h, 300cm, FRT, SHB, Preis: SFR 9.500,- (Normalsatz (7,7 %)) Erni Landmaschinen AG, 6122 Menznau, Patrik Erni, Tel.: +41 41 493 10 33, www.erni-landmaschinen.ch


SVLT | Porträt

Dichter und Bauer Bosshart in Oberembrach ZH, gab es dort nicht einen be­ kannten Dichter dieses Namens? In der Tat lebte im Weiler Stürzikon Jakob Bosshart (1862–1924), der mit Heimatnovel­ len und Romanen sozialkritische Schweizer Literatur geschaf­ fen hat. Sein Geburtshaus ist ein prächtiger Riegelbau, der Kornspeicher von 1672 ein Fachwerkbau erster Güte, flan­ kiert von einer riesigen Linde. Das Besondere: Bossharts Urahnen leben immer noch dort, drei Generationen unter einem Dach. Sie sind nicht Dichter, sondern Bauern. Grossvater Ernst ist hochbetagt, hat sich aus dem Arbeitsleben verabschiedet. Vater Ueli ist Betriebs­ leiter des 24-ha-Milchwirtschafts- und Ackerbaubetriebs. Sohn Michael ist 29-jährig. Der Landwirt hat 2011/2012 am Strickhof die Betriebsleiterschule absolviert. «Ich habe in meinen Lehr- und Wanderjahren auswärts viel gelernt. Aber es war schön, wieder heimzukommen und auf dem eigenen Betrieb zu werken», sagt er. Dass er den elterlichen Betrieb einmal übernehmen wird, ist beschlossene Sache. Aber es pressiert nicht – aus gutem Grund: Bosshart junior hat im Jahre 2016 einen eigenen Pachtbetrieb angetreten, der unmittelbar an Vaters Betrieb grenzt. «Drei benachbarte Landwirte sind unabhängig vonei­ nander auf mich zugekommen und haben gesagt: Du bist jung und möchtest etwas erreichen. Willst du meinen Betrieb pachten?», erzählt er. Und ob er wollte. Der erste und grösste Verpächter ist Pferdehalter, der sich die Futterbeschaffung für seine Vierbeiner ausbedingte. «Warum die Landwirte auf mich gekommen sind, hat damit zu tun, dass wir immer auf gute Nachbarschaft bedacht sind. Genau aus diesem Grund habe ich, nach Rücksprache mit den Verpächtern, einen Teil unterverpachtet», sagt der besonnene Junglandwirt. Nun, er kann damit leben, denn sein Pachtbetrieb ist mit 32 ha grösser als Vaters Eigenbetrieb. Auf eigene Rechnung begann er gleich nach Pachtantritt in die Schlagkraft auf dem Feld zu investieren: ein 100-PS- und ein 160-PS-Traktor, ein Doppel­ schwader und ein moderner Transportanhänger zeugen da­ von. Michael Bosshart betreibt Ackerbau – Getreide, Mais, Raps – und Kunstwiesen zur Futterbeschaffung. Eigene Tiere hält der Junior nicht, dafür sömmert er Vaters Rinderherde. Die Betriebe von Vater und Sohn sind bloss buchhalterisch getrennt. Beide sind täglich zusammen im Viehstall anzutref­ fen, sie bewirtschaften beide Betriebe gemeinsam. Maschi­ nen werden grundsätzlich gegenseitig vermietet. Mit zwei Ausnahmen: Die Sämaschine und die Feldspritze sind zu glei­ chen Teilen in beider Besitz. Das Dreschen, Pressen und die Einzelsaat werden einem Lohnunternehmer abgetreten. Micha­el Bosshart ist daneben ein geselliger Zeitgenosse; er ist in der Dorffeuerwehr, aber auch Bezirksvereinspräsident Bülach des Bauernverbandes und Vorstandsmitglied der Jung­landwirte-Vereinigung Zürich.

Aufgezeichnet von Dominik Senn

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Kurse | SVLT

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT Kursorte G40

Die G40-Fahrkurse 2019

1260 Nyon VD* 1315 La Sarraz VD* 1510 Moudon VD* 1562 Corcelles-près-Payerne VD* 1630 Bulle FR** 1786 Sugiez FR** 1860 Aigle VD* (neuer Kursort) 1920 Martigny VS* 1964 Conthey VS* 2208 Les Hauts-Geneveys NE* 2720 Tramelan BE* 2852 Courtételle JU* 3186 Düdingen FR 3250 Lyss BE 3270 Aarberg BE 3421 Lyssach BE 3510 Konolfingen BE 3550 Langnau i. E. BE 3792 Saanen BE 3800 Interlaken BE 3818 Grindelwald BE 3930 Visp VS 4222 Zwingen BL 4415 Lausen BL 4538 Oberbipp BE 4702 Oensingen SO 5040 Schöftland AG 5505 Brunegg AG 6056 Kägiswil OW 6130 Willisau LU

6170 Schüpfheim LU (neuer Kursort) 6210 Sursee LU 6276 Hohenrain LU 6430 Schwyz SZ 6472 Erstfeld UR 6702 Claro TI*** 7130 Ilanz GR 7302 Landquart GR 7430 Thusis GR 7524 Zuoz GR**** 7550 Scuol GR**** 8180 Bülach ZH 8200 Schaffhausen SH 8315 Lindau ZH 8460 Marthalen ZH 8500 Frauenfeld TG 8625 Gossau ZH 8836 Biberbrugg SZ 8856 Tuggen SZ 8867 Niederurnen GL 8932 Mettmenstetten ZH 9133 Sitterdorf TG 9436 Balgach SG 9465 Salez SG 9602 Bazenheid SG * Sprache Französisch ** Sprache Deutsch u. Französisch *** Sprache Italienisch **** Sprache Italienisch u. Deutsch

Direkt zu den «G40»-Fahrkursen Über diesen QR-Code gelangen Sie direkt zu den Terminen und Anmeldungen der diesjährigen «G40»-Fahrkurse des SVLT.

Mit dem Führerausweis Kat. G und erfolgreich absolviertem Fahrkurs G40 können landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge und Landwirtschaftstraktoren sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorkurs G40 des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik ist vom Bundesamt für Strassen, ASTRA, anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Mehr Informationen auf unserer Homepage: www.fahrkurse.ch

CZV – Weiterbildungskurse

Kursort: Riniken AG

Kursart Kursdatum Erste Hilfe im Strassenverkehr, Deutsch

auf Anfrage

ARV1 / Digitaler Fahrtenschreiber, Deutsch

auf Anfrage

Ladungssicherung, Deutsch

08.03.2019

Moderne Fahrzeugtechnik, Deutsch

auf Anfrage

Hebegerätekurse SUVA-anerkannt: Gegengewichts- und Teleskopstaplerkurs; Instruktion Hoflader

Kursort und Sprache

Kurstag 1

Kurstag 2

Goldach SG, Deutsch

10.04.2019

11.04.2019

Oberbipp BE, Deutsch

27.02.2019

28.02.2019

Oberbipp BE, Deutsch

01.03.2019

02.03.2019

Rümlang ZH, Deutsch

07.05.2019

08.05.2019

Rümlang ZH, Deutsch

10.05.2019

11.05.2019

Chavornay VD, Französisch

22.02.2019

23.02.2019

Schweisskurse

Kursort: Riniken AG

Kursart Kursdaten

Informationen und Auskünfte: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch 056 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch

Lichtbogen-Handschweissen (E-Hand), Deutsch

20. und 21.03.2019

Lichtbogen-Handschweissen (E-Hand), Deutsch

11. und 12.11.2019

Metall-Schutzgasschweissen (MAG/MIG), Deutsch

04. und 05.11.2019

Wolfram-Schutzgasschweissen (TIG), Deutsch

20. und 21.11.2019

Impressum 81. Jahrgang www.agrartechnik.ch Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT NR Werner Salzmann, Präsident Aldo Rui, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 00 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung Dr. Roman Engeler, Postfach, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate/Anzeigen Alex Reimann Anzeigen-Verkauf Tel. 062 877 18 50 / 079 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2019. Kombinationsrabatt bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition AVD GOLDACH AG, Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

Nächste Ausgabe Schwerpunkt: Pflanzenschutz: Spritzen mit Verstand Impression: Vergleichstest von 75-PS-Traktoren Management: Anforderungen an ein Kamerasystem Plattform: Kunststoffe aus der Landwirtschaft

Nr. 3/2019 erscheint am 14. März 2019 Anzeigenschluss: 4. März 2019

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21. bis 24. Februar 2019 Stand 3.1.19 | Halle 3.1


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