Schweizer Landtechnik 02/2020

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Februar 2020

HOFDÜNGER Gülle und Mist als Prügelknaben Effizient und gleichmässig verteilen Warnung im Gefahrenbereich 50 km/h: Was braucht es dazu?


A-SERIE: EIN ARBEITSHELD

Im 2020 schenken wir Ihnen 10 PS. Sie erhalten das Modell A114H4 zum Grundpreis vom A104H4.

Im Majorenacker 11 CH-8207 Schaffhausen info@gvs-agrar.ch www.gvs-agrar.ch Ihr Kontakt: Christian Walder 079 440 02 17

1716 PLAFFEIEN, Rappo Gebrüder AG 1797 MÜNCHENWILER, M. R. Tech GMBH 3148 LANZENHÄUSERN, Gurtner Technik GmbH 3232 INS, GVS Agrar Ins AG 3400 BURGDORF, Hess Durs GmbH 3538 RÖTHENBACH I.E., Schüpbach Reparaturwerkstätte 3555 TRUBSCHACHEN, Zaugg Forst- u. Landtechnik AG 4415 LAUSEN, Hugo Furrer AG 5322 KOBLENZ, GVS Fried AG 5324 FULL-REUENTHAL, Heinz Kämpf Landmaschinen AG 5502 HUNZENSCHWIL, Odermatt Landmaschinen AG 5630 MURI, Mosimann Paul 5734 REINACH, Stalder Technik GmbH 6153 UFHUSEN, Bamech AG 6221 RICKENBACH, Müller Sebastian AG 7000 CHUR, Mehli Andreas

8374 OBERWANGEN TG, Technik Center Grueb AG 8468 GUNTALINGEN, Heller Baumaschinen & Landtechnik GmbH 8207 SCHAFFHAUSEN, GVS Agrar AG 8564 WÄLDI, Reusser AGForst- und Maschinenbetrieb GmbH 8340 HINWIL, Grimm 8722 KALTBRUNN, Steiner Berchtold AG 8468 GUNTALINGEN, Heller Baumaschinen & Landtechnik GmbH 8832 WOLLERAU, Schuler 8564 WÄLDI, Reusser AGMaschinen und Fahrzeuge AG 8934 KNONAU, Hausheer & Sidler 8722 KALTBRUNN, Steiner Berchtold AG 9056 GAIS, Koch Maschinen AG Maschinen und Fahrzeuge AG 8834 SCHINDELLEGI, Schuler 9445 REBSTEIN, Rebstein AG Hausheer & Sidler 8934 KNONAU,Maschinencenter 9486 SCHAANWALD, Sentitechnik AG Anstalt 9056 GAIS, Koch Maschinen 9486 SCHAANWALD, Sentitechnik Anstalt


Februar 2020 | Editorial • Inhalt

Aktuelles

Editorial

4 Kurzmeldungen Markt 8 12 14 18 22 26 28 32

Der neue Fendt-Chef im Interview Traktoren-Zulassungen: leichter Anstieg

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Schwerpunkt: Hofdünger Gülle und Mist als Prügelknaben Was gibt es Neues bei der Gülletechnik? Mist gleichmässig verteilen Andreas Mehli: «Mehrwert mit Gülle» Mehr als nur ein Streuwerk Pufferstreifen beachten

Impression 34 36 38 40 44

«Superfex 700» von Farmtech Holzernte in Steillagen Zweite Generation Göweil «G1 F125» Selbstladender Ballen­wagen von Anderson Schweinwerfer-Kamera Fliegl «Osprey»

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Management 45 46 48

Mobil dokumentieren 50- und 60-km/h-Traktoren einlösen Was ist bei LED-Leuchten zu beachten?

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Wissen 50

Die fünf Stufen des automatischen Fahrens

Plattform 53 54

Sensoren überwachen Filter Die Lohnunternehmer trafen sich zur 2. LUTach

Sicherheit 56

Warn- und Sensoriksysteme

Passion 58

Roman Engeler

Case IH «4230» auf dem Betrieb Stillhard

SVLT 60 Der SVLT an der Tier & Technik 62 Sektionsversammlungen 66 Sektionsnachrichten 70 Porträt Michael Suter, Othmarsingen AG 71 Kurse und Impressum

Titelbild: Die emissionsmindernde Ausbringtechnik ist in der Schweiz bereits heute weit verbreitet. Der Bundesrat will nun die Ammoniakemissionen weiter senken. Bild: R. Hunger

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Gülle und Mist sind wertvolle Stoffe. Mit ihren hohen Gehalten an gebundenem Stickstoff, Phosphor und Kalium stellen sie gerade in einer heute von breiten Kreisen geforderten Kreislaufwirtschaft wichtige Elemente einer ökologischen Pflanzenernährung dar. Gülle und Mist stinken. Für die meisten Menschen riechen die von diesen Hofdüngern freigesetzten Gase wie Methan, Ammoniak oder Schwefelwasserstoff unangenehm. Gülle und Mist hat es viel zu viel: Solange noch relativ hohe Mengen an mineralischen Düngern bei uns zugeführt werden müssen, kann man eigentlich nicht von einem Überangebot sprechen. Gülle und Mist sind gefährlich, gefährden die Gesundheit und vergiften das Grundwasser. Punktuell nicht gänzlich auszuschliessen, aber von einer Verallgemeinerung dieser Aussage kann überhaupt nicht gesprochen werden, da die Ausbringung heute strengen Auflagen unterliegt, die auch kontrolliert werden. Nur schon diese vier kurzen Statements sollen aufzeigen, wie kontrovers die Hofdünger Gülle und Mist in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Ruedi Hunger schreibt in seinem einleitenden Artikel zum Schwerpunkt (ab Seite 14) dieser Ausgabe gar von den «Prügelknaben Gülle und Mist». Die Technik hat in den vergangenen Jahren vieles dazu beigetragen, dass gerade die negativen Aspekte – sprich Emissionen – im Umgang mit den Hofdüngern deutlich reduziert werden konnten. Das Potenzial ist aber noch nicht ausgeschöpft, die Technik entwickelt sich weiter. Dennoch wird es ein vollständig emissionsfreies Handling von Gülle und Mist kaum jemals geben. Ausgabe Nr. 3 erscheint am 12.3.2020

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Aktuelles

In Kürze Agco baut seinen Standort im französischen Beauvais weiter aus und schafft 200 neue Arbeitsplätze rund um die Produktion der Massey-Ferguson-Traktoren. Der neue Direktor von Wald Schweiz heisst Thomas Troger-Bumann. Er wird Nachfolger von Markus Brunner, der den Verband im letzten Jahr verlassen hat. Die «K80»-Kugelkopf-Notentriegelung von Scharmüller ist von der DLG erfolgreich auf ihre Wirksamkeit geprüft worden. Bei Krone gibt es einen Wechsel im Aufsichtsrat. Geschäftsführer Bernard Krone wird auch Vorsitzender im Aufsichtsrat. New Holland hat Sean Lennon zum Vizepräsidenten ernannt. Er wird in dieser Funktion für die Aktivitäten in Europa verantwortlich sein. Im Rahmen des Weltwirtschaftsforums 2020 (WEF) in Davos wurde der Fendt Werksverbund mit den Produktionsstandorten Marktoberdorf und Asbach-Bäumenheim als eines von 44 führenden Unternehmen in der Industrie 4.0 ausgezeichnet. Ute Seeling wird Direktorin der Hoch­ schule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL). Sie leitet seit 2007 das Kuratorium Waldarbeit, Forsttechnik und Holzlogistik (KWF) und übernimmt ihre neue Funktion am 1. September 2020. Fendt führt die neue Bedienphilosophie «FendtONE» neben der Baureihe «700 Vario» auch bei der gesamten Serie «300 Vario» ein. Rob Smith, Senior Vice President und General Manager für die Agco Regionen Europa und Naher Osten, hat das Unternehmen per Ende Januar verlassen und wird CEO des finnischen Kran- und Ladespezialisten Konecranes. Sein Nachfolger ist Torsten Dehner, bisher in leitender Funktion für das Ersatzteilgeschäft von Agco tätig. SDF hat mit der Modernisierung und Erweiterung des Traktorenwerks im indischen Ranipet begonnen, wo unter anderem die Plattform-Modelle «Argon» und «Frutteto Natural» von Same gebaut werden. Der «TM1000 ProgressiveTraction» von Trelleborg hat bei den Hevea Tire Industry Awards die Auszeichnung «Bester Landwirtschaftsreifen 2019» gewonnen. Elektro-Autos nehmen Fahrt auf: Die Zahl der Neuzulassungen hat sich in der Schweiz laut Bundesamt für Statistik 2019 mehr als verdoppelt.

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Anhängerbremsen im Fokus Armin Jost vom Bundesamt für Strassen informierte an der 80. Mitgliederversammlung des Schweizerischen Landmaschinenverbands (SLV) über den aktuellen Stand bei den Anhängerbremsen. Möglicherweise ist demnächst mit einer Weisung zu rechnen, wie es aus rechtlicher Sicht mit der Kombination aus «alt-rechtlichem» Traktor mit Ein-Leiter-Hydraulikbremse und einem neuen Anhänger, der ein Zweil-LeiterBremssystem aufweisen muss, weitergehen könnte. Auch wolle man Klarheit bezüglich der Zulassung von H2L-Bremsen schaffen. Grüne Politik revolutioniere durchaus auch die Landtechnik, führte SLV-Präsident Jürg Minger (Bild links) zu Beginn der Versammlung aus – ob dies einem passe oder nicht. Aber es gebe auch andere Einflussfaktoren wie beispielsweise die Freihandelsabkommen, die messbare Einflüsse auf die Agrartechnik ausüben würden. Das «Klima» bei den Landtechnikherstellern habe sich in letzter Zeit etwas verschlechtert, anderseits würden sich aber die Investi­ tionen in die Entwicklung neuer Technologien auf einem Höchststand be­ finden, führte Minger weiter aus. Leichtbauweise, Elektrifizierung, Automatisierung von Abläufen, Kommuni-

kation zwischen einzelnen Maschinen oder Vorhersagemodelle für Wartungsarbeiten bezeichnete Minger als aktuelle Megatrends der Landtechnik. Ivo Fausch, Bereichsleiter Verkauf bei GVS-Agrar (Bildmitte), wurde für Ugo Tosoni in den SLV-Vorstand gewählt. Nach Geschäftsführer Pierre-Alain Rom (Bild rechts) habe der SLV im vergangenen Geschäftsjahr drei Mitglieder hinzugewonnen und sechs verloren, so dass der Bestand heute 156 Mitglieder umfasse. Neu aufgegleist – und zwar in Zusammenarbeit mit Agroscope – wurde die Ausbildung der Kontrolleure für Melkanlagen. In diesem Bereich arbeitet der SLV zudem an einem neuen Branchenstandard. Die Vorarbeiten für die Agrama 2020 seien angelaufen und neue Ausstellungsinteressenten befänden sich in der Pipeline, hielt Rom fest.

Modul Lohnarbeiten «Kein Meister fällt vom Himmel.» Wer bei einem Lohnunternehmer arbeiten will oder die Absicht hat, ein Lohn­ unternehmen zu gründen, muss sich entsprechend darauf vorbereiten. Mit dem Wochenkurs «Modul Lohnarbeiten», der innerhalb der Betriebsleiterschule stattfindet, wird ein Grundstein für diese Tätigkeit gelegt. Neben wichtigen Themen wie Finanzierungsformen, Mehrwertsteuer, Maschinenkosten, Arbeitswirtschaft und Strassenverkehr, wird auch das Marketing (Romea Schneider, Strickhof) und das Auftreten beim Kunden (Thomas Haller, Lohnunternehmer) thematisiert. Immer mehr Landwirte und Lohnunternehmer werden mit Farm-Management-Informations-Systemen konfrontiert oder su-

chen eine Vereinfachung für die Daten­ erhebung. Im Rahmen des Moduls Lohnarbeiten erhielten 30 Teilnehmer kürzlich einen Einblick in die Managementtools von Barto (Jürg Guggisberg), Farmfacts (Ueli Hofer), MyJohnDeere (Christian Giger) und Agrarmonitor (Fabian Tillmann). Die diesjährige Organisation des von Strickhof und Plantahof abwechselnd durchgeführten Wochenkurses lag bei Konrad Merk, Plantahof.


Aktuelles

«Schon geschnallt?» 2018 war für die Landwirtschaft ein trauriges Jahr: Es ereigneten sich 46 tödliche Arbeitsunfälle. 16 davon waren auf umstürzende Fahrzeuge zurückzuführen, bei denen auch Lernende ihr Leben verloren. Diese Todesfälle hätten sich mit grosser Wahrscheinlichkeit verhindern lassen, wenn die Fahrzeugführenden angegurtet gewesen wären. Unter der Schirmherrschaft des Schweizer Bauernverbands (SBV) lanciert deshalb die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) 2020 eine zweijährig und breit angelegte gesamt­schweizerische Sensibilisierungskampagne für das Tragen von Gurten – auch in landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Diese läuft unter dem Titel «Schon geschnallt?» und will alle landwirtschaftlichen Organisationen einbinden. Nach der von Januar 2020 bis Dezember 2021 laufenden Kampagne sollen möglichst alle in der Landwirtschaft tätigen Personen die Kernbotschaft von «Schon

Winter-Demo Vor einzigartiger Kulisse und bei herrlichem Winterwetter trafen sich Ende Januar in Andermatt mit Hako, Timan, Snowstick, Tiga, Veraasen, JCB, Hostettler, Liebherr, Mutter, Syntrac, Hilltip, Wintec, Fiedler, Kubota, König, Ad. Bachmann, Heini, Cemo, Steyr, Keck­ex, Blue4You und Schiltrac nicht weniger als 22 verschiedene Technikanbieter und viele interessierte Besucher zur grossen Wintershow. Auch ohne frischen Schnee konnten die professionellen Maschinen und Schneeräumgeräte ihr Können demonstrieren. Anschliessend an die Vorführungen bot sich die Gelegenheit für Beratungs­ gespräche. Warme Verpflegung sorgte schliesslich für gute Laune.

Pendelnde Düse Meier-Brakenberg hat neu eine Pendeldüse für Hochdruckreiniger im Angebot, die laut Hersteller effizienter und materialschonender als eine Rotordüse sein soll. Durch die Bauform der Düse wird ein Punktstrahl kontinuierlich abgelenkt und pendelt in einem 25°-Sprühwinkel hin und her. Der schnell pendelnde Strahl sei besonders bei Spaltenböden effizient, indem die Innenseiten der Spalten beidseitig erfasst werden. Die Pendeldüse sei verschleissfest und in unterschiedlichen Grössen lieferbar. Geeignet ist sie für Reiniger mit 15 bis 40 Liter Wasserleistung pro Minute bei 5 bis 200 bar.

geschnallt?» kennen. Sie sollen zudem motiviert werden, allenfalls fehlende Gurten in geeigneter Form nachzurüsten und ganz selbstverständlich den Gurt anzulegen, wenn sie ein Landwirtschaftsfahrzeug bewegen. Schliesslich haben sie geschnallt, wie schnell und unerwartet ihr Gefährt kippen kann und wie trügerisch die vermeintliche Kontrolle über ein Fahrzeug ist.

Präziser hacken Bei der mechanischen Unkrautbekämpfung sollten die Hackmesser möglichst nahe an der Pflanzenreihe arbeiten, ohne die Kulturpflanze selbst oder ihre Wurzeln zu beschädigen. Bislang konnten Hackwerkzeuge aber nur manuell an das Wachstumsstadium der zu hackenden Kultur angepasst werden. Dafür musste man mehrere Schrauben lockern und wieder anziehen. Nachträgliche Anpassungen werden so selten gemacht. Der zu Lemken gehörende Hackspezialist Steketee stellt nun einen einfach zu bedienenden, zeitsparenden Mechanismus zur Anpassung der Hackwerkzeuge an die entsprechende Kulturpflanzengrösse vor.

motor betrieben wird. Der Fahrer kann die Werkzeugposition mittels eines mobilen Endgeräts anpassen und die korrekte Einstellung an der Hacke ausserhalb der Traktorkabine überprüfen. Diese Version soll 2021 im Markt verfügbar sein.

Version A des neuen Systems ermöglicht die stufenlose manuelle Anpassung der Werkzeuge anhand einer Spindel, die über eine Handkurbel betrieben wird und den Messerhalter verschiebt. Der neue Abstand lässt sich mittels der integrierten Skala problemlos messen und auf die Werkzeuge der weiteren Elemente übertragen. Version B (Bild) ermöglicht die stufenlose elektrische Anpassung der Werkzeuge anhand einer Spindel, die über einen Elektro2 2020 Schweizer Landtechnik

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Aktuelles

«Zeige, was du machst!» Den Schweizer Bauern weht aus der Gesellschaft zurzeit ein rauer Wind entgegen. Die Ansprüche gegenüber der Landwirtschaft steigen und fordern die Bauernfamilien heraus. Umso wichtiger wird der langfristige positive Beziehungsaufbau zur Bevölkerung. Nur eine aufgeklärte Bevölkerung weiss ihre Landwirtschaft richtig mitzutragen und zu unterstützen. Einblick geben und ins Gespräch kommen, darauf zielt der Nationale Tag der offenen Hoftüren vom 7. Juni 2020 ab.

triebe, zum Teil in Zusammenarbeit mit kantonalen Bauernverbänden, und stellt Hilfsmaterialien zur Verfügung. Die Anmeldung erfolgt online auf www.bauernportal.ch. Anmeldefrist ist der 30. März 2020.

Der Tag der offenen Hoftüren ist ein Projekt der Kampagne «Schweizer Bauern. Von hier, von Herzen» des Schweizer Bauernverbandes. Die Projektleitung liegt beim Landwirtschaftlichen Informationsdienst. Dieser koordiniert und bewirbt den Anlass schweizweit, unterstützt und berät die Be-

Mehr Präzision Amazone bietet für die Düngerstreuer-Baureihe «ZA-V» in der Einstiegsklasse das Terminal «EasySet 2» als Alternative zur hydraulischen Schieberbetätigung an. Dieses Terminal ermöglicht eine elektrische Schieberbetätigung via Knopfdruck. Somit entfallen die hydraulischen Anschlüsse für die Schieberbetätigung, und es wird lediglich ein 12-V-Stromanschluss für den Bediencomputer benötigt. «EasySet 2» kommt ohne Menüführung aus. Das heisst, jede Taste steht für eine Funktion und ist einfach zu bedienen. So können die Dosierschieber beidseitig oder einseitig elektrisch geöffnet und geschlossen werden. Die gewünschte Ausbringmenge wird im Terminal eingegeben und kann während des Streuvorganges in Einzel- oder in Zehnerschritten geändert werden. Dadurch entfallen das Absteigen vom Traktor und das manuelle Einstellen an der Einstellskala an der Rückseite der Maschine.

Neuer Websortierer Um beim Einlagern von Kartoffeln und Zwiebeln verschiedene Grössen zu sortieren, kommen so genannte Websortierer zum Einsatz. Für die Saison 2020 hat Grimme den Websortierer «WG 900» umfangreich weiterentwickelt. Durch einen optimierten Verlauf des Gummiweb-Sortierbandes konnte die nutzbare Sortier­ fläche um 15% zum Vorgängermodell vergrössert werden. Die Gesamtlänge des Sortierbandes ist jedoch gleich geblieben, sodass die Sortierbänder des Vorgängermodells weiterhin eingesetzt werden können. Zudem konnte die Fallstufe vom Sortierband auf das Sortierabfuhrband um 60 mm verringert werden. Damit die Gummiweb-Sortierbänder schneller und einfacher an die gewünschte Sortiergrösse angepasst werden können, sorgt das Schnellwechselsystem «QuickConnect» für bis zu 70 % Zeitersparnis im Vergleich zu herkömmlichen Verschlusssystemen. Um die beiden Enden des Sortierbandes miteinander verbinden zu können, wird das Hakenelement einfach auf den Verbindungsstab geklickt. Zum Öffnen kann das Schnellwechselsystem per Hand wieder gelöst werden.

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20. Agrimesse Seit dem Jahr 2000 findet in Thun jährlich die Agrimesse unter dem Patronat der Schweizerischen Agrotechnischen Vereinigung statt. Seit ihrem Start hat sich diese Messe zu einem wichtigen Treffpunkt in der Schweizer (Berg-)Landwirtschaft entwickelt. Dies wird durch viele langjährige Aussteller, Neuaussteller, viele Interessenten und vor allem durch die konstante Zahl von rund 20 000 Besuchern bestätigt. An den vier Messetagen präsentieren rund 190 Aussteller auf einer Fläche von 16 000 m² ihre Produkte und Dienstleistungen – heuer vom 27. Februar bis zum 1. März.


Aktuelles

«X-Tractor» zum Jubiläum Kubota feiert den 130. Jahrestag der Gründung mit der Vorstellung des Konzepttraktors «X-Tractor» (Cross Tractor). Dieser Traktor ist mit künstlicher Intelligenz und Elektrifizierungstechnologie ausgestattet, soll dereinst völlig autonom sein und die Zukunftsstrategie von Kubota darstellen. Kubota wurde 1890 von Gonshiro Kubota in Osaka, Japan, gegründet. Lag der Schwerpunkt anfangs noch auf der Herstellung von gusseisernen Rohren für Wasserleitungen, so stellte Kubota 1922 seinen ersten kerosinbetriebenen Motor vor. Später wurde das Angebot um landwirtschaftliche Maschinen erweitert. Heute ist Kubota Mehrheitsaktionär bei Kverneland, Besit­zer des US-amerikanischen Landmaschinenherstellers Great Plains und produziert im französischen Bierne Traktoren für den europäischen Markt. Im März 2019 gaben Kubota und Buhler Industries bekannt, dass Buhler Traktoren im Leistungsbereich von 170 bis 200 PS für Kubota fertigen wird.

Schulterschluss Die beiden Firmen A. Leiser AG und Eric Schweizer AG bieten den Landwirten neu Beratungen und Lösungen im Bereich des Futter- und Ackerbaus an. Durch diese Partnerschaft vereinen der Landmaschinenspezialist und der Saatgutproduzent das gemeinsame Wissen und können so Saatgut und Bodenbearbeitungsmaschinen optimal aufeinander abstimmen. Die Lösungen, die aus dieser Zusammenarbeit entstehen, haben Innovationscharakter und sind vielversprechend im Hinblick auf die kommenden Herausforderungen der Schweizer Landwirtschaft. Als Folge der gemeinsam entwickelten und optimierten Produkte werden die A. Leiser AG und die Eric Schweizer AG in den nächsten Jahren auch gemeinsam an diversen Messen und Veranstaltungen auftreten.

SMSWettbewerb Jeden Monat verlost die Schweizer Landtechnik in Partnerschaft mit einem Landmaschinen-Händler ein attraktives Traktoren-Modell.

In dieser Ausgabe ist es ein Modell John Deere «6210R» von Siku im Massstab 1:32.

SMS – und gewinnen mit Schär Landtechnik AG Langenthalstrasse 17 3368 Bleienbach

«Cross Flow» für 3 m Mit der Querförderschnecke «Novacat Cross Flow» bietet Pöttinger bereits seit geraumer Zeit eine Schwadzusammenführung unmittelbar nach dem Mähen ohne Aufbereiter an. Neben der Mähkombination «Novacat A10» und dem 3,5 m breiten Heckmähwerk «Novacat 352» bringt Pöttinger nun die kleinere, 3,0 m breite Version «Nova­ cat 302 Cross Flow» für Traktoren ab 100 PS auf den Markt. Für noch mehr Komfort gibt es neuerdings bei allen «Cross Flow»-Modellen eine hydraulische Rückwand­ öffnung. Das Öffnen erfolgt vom Traktorsitz aus mit einem kleinen Terminal. Mittels der Querförderschnecke wird das Futter unmittelbar nach dem Mähen zu einem Schwad zusammengeführt. Das erspart das Schwaden: Die Ernte erfolgt direkt mit der Presse oder dem Ladewagen. Für eine intensivere Trocknung des Mähgutes wird die Rückwand geöffnet und ein breiter Futterteppich abgelegt.

Schreiben Sie ein SMS (1 Fr.) mit SVLT Name Adresse an die Nummer 880 und gewinnen Sie mit etwas Glück dieses Modell des John Deere «6210R». Der glückliche Gewinner des Modells Case IH «Quadrac 600», das in der JanuarAusgabe der «Schweizer Landtechnik» zur Verlosung ausgeschrieben wurde, heisst Remo Iten und kommt aus 6331 Hünenberg ZG.

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Markt | Interview

Christoph Gröblinghoff verantwortet als Vorsitzender der Geschäftsführung die Geschicke von Fendt und will diese Marke global noch präsenter positionieren. Bilder: Roman Engeler

Fendt soll globaler Full-Liner werden Christoph Gröblinghoff übernahm per Anfang 2020 den Vorsitz der Geschäftsführung bei Fendt. Im Interview mit der «Schweizer Landtechnik» äussert sich der gelernte Landwirt und studierte Agraringenieur zu seinen unmittelbaren und langfristigen Zielen, die er mit Fendt erreichen möchte. Roman Engeler

Schweizer Landtechnik: Sie haben auf Anfang Jahr den Vorsitz der Geschäftsführung von Fendt übernommen. Wie fühlt man sich als Westfale, aufgewachsen auf einem Ackerbaubetrieb, im Grünland-dominierten Allgäu? Christoph Gröblinghoff: Ich fühle mir hier in Marktoberdorf sehr wohl und vermisse eigentlich nichts. Die Landwirtschaft ist ja eine regional äusserst heterogene Branche, und alle Akteure dieser Branche müssen mit dieser Heterogenität immer wieder zurechtkommen. Ich schätze alle Kunden, seien es jene auf einem Grün8

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landbetrieb in der Schweiz, auf einem Weinbaubetrieb irgendwo in Europa oder jene auf den Grossbetrieben im Osten. Welchen speziellen Bezug haben Sie zu Fendt? In meiner beruflichen Laufbahn war ich von 2003 bis 2014 im Landtechnik-Handel bei einer grossen deutschen Genossenschaft tätig. Während dieser Zeit pflegte ich bereits einen aktiven Kontakt zu Fendt. Im November 2014 stiess ich dann zu Agco, zum europäischen Sitz im schaffhausischen Neuhausen, und war dort für die Entwicklung des Händlernetzwerkes verantwort-

lich. Sie sehen also, dass ich seit mehr als 15 Jahren eng mit Fendt verbunden bin. Ihr Vorgänger hat gegenüber der «Schweizer Landtechnik» vor einigen Jahren die Fendt-Strategie «2020» erklärt. Erreichen Sie heuer die anvisierten 20 000 Traktoren? Das ist unser Plan. Wir werden alles tun, um in diesem Jahr diese Strategie erfüllen zu können. Ich möchte aber betonen, dass diese Strategie weit mehr umfasst als die jährliche Produktion von 20 000 Traktoren. Diese Strategie fusst auf wesentlich breiteren Füssen.


Interview | Markt

Auf welchen? Die Strategie «2020» umfasst alle Bereiche im gesamten Unternehmen. Nach aussen hin ist es das messbare Ziel der 20 000 Traktoren. Aber zu dieser Strategie gehören die motivierten Fendt-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, die Fendt-Qualität, das Netzwerk mit den Vertriebspartnern, die Innovationen oder der Schritt zum Fullliner. All dies, und zusammen mit dem «FendtGeist», wird letztlich das Wachstum der Marke «Fendt» nachhaltig erzeugen. Wie viele Traktoren liefen dann im letzten Jahr vom Band? Das kann ich Ihnen exakt sagen: Wir haben im vergangenen Jahr genau 19 012 Traktoren gebaut und weitgehend in den Handel gebracht. Im Heimmarkt belegt Fendt je nach Rechenart Platz zwei oder eins: Orten Sie in Deutschland noch Steigerungspotenzial? Luft nach oben gibt es immer. In Deutschland haben wir 2019 bei Traktoren mit mehr als 50 PS einen Marktanteil von 25,5 % erreicht. Das sind 5,1 % mehr als der Zweitplatzierte. Da gilt es in erster Linie einmal, diesen Platz auch in der Zukunft zu halten. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, wollen wir diesen Anteil sicherlich auch ausbauen. In der Schweiz ist Fendt seit einiger Zeit Marktführer. Woran liegt dies? Es liegt in der Kombination von Produkt und der Leistungsfähigkeit unseres Vertriebspartners GVS-Agrar, mit dem wir seit vielen Jahren ein ausgezeichnetes Geschäftsverhältnis pflegen. Diese Symbiose ist es, die auch in allen anderen Märkten letztlich über den Erfolg bestimmend ist. In der Schweiz ist es sicherlich entscheidend, dass wir mit den Baureihen «200 Vario» – in konventioneller Ausführung und als Schmalspurtraktor –, «300 Vario», «500 Vario» und «700 Vario» über ein hervorragendes Produktportfolio verfügen, das perfekt in diesen alpinen und voralpinen Raum passt. Im Zuge der Klimadiskussion kommt auch die Landwirtschaft unter Druck. Mit dem Fendt «e100» haben Sie einen Elektro-Traktor in Entwicklung. Wie steht es derzeit mit diesem Projekt? Wir sind damit gut unterwegs und befinden uns mitten in der Diskussion, wann wir diesen Traktor endgültig in Serie und auf den Markt bringen wollen. Es war

«Es gibt nicht mehr nur das eine Antriebssystem, es wird in naher Zukunft eine Vielfalt von solchen Systemen geben», sagt Christoph Gröblinghoff im Interview mit der «Schweizer Landtechnik».

rückblickend richtig, dass wir diesen Schritt nicht unüberlegt bereits 2018 oder 2019 gemacht haben, weil sich die Rahmenbedingungen nochmals verändert haben. Standen anfänglich die kommunalen Anforderungen im Fokus, so sind es heute – Sie haben es mit Ihrer Frage bereits angedeutet – auch die landwirtschaftlichen Aspekte. Die Elektrifizierung macht für die Landwirtschaft in diesem Leistungssegment Sinn. Ich denke aber nicht, dass es im höheren Leistungsbereich das Antriebssystem der Zukunft sein wird. Da wirken sich doch Einsatzdauer und Gewicht eher negativ aus. Wann sehen Sie den Markteintritt des Fendt «e100»? Wir werden Sie und die anderen Medien früh genug über diesen Schritt informieren.

ne Notwendigkeit, auf 600 PS oder mehr zu gehen. Wir stossen jetzt schon an Grenzen, sowohl was die Strassenverkehrsordnungen oder das Betriebsgewicht betrifft. Mit unseren Raupentraktoren decken wir den Leistungsbereich bis 650 PS ab. Der Markt in diesem hohen PS-Segment ist weltweit – in Europa wie in Russland oder Amerika – doch relativ klein und überschaubar. Das Bedienkonzept «FendtOne» ist eine von Fendts Antworten auf die Digitalisierung. Wie wurde dieses an der Agritechnica präsentierte Konzept von den Kunden aufgenommen? Ich kann resümieren: fulminant und begeistert. Das Konzept ist für Fendt wegweisend. Das Interesse im Markt ist vorhanden.

Arbeiten Sie im höheren Leistungsbereich auch an anderen alternativen Antrieben? Wir sehen den gleichen Ansatz, wie man ihn in der Automobilindustrie beobachtet: Es gibt nicht mehr nur das eine Antriebssystem, es wird in naher Zukunft eine Vielfalt von solchen Systemen geben. Neben dem Diesel- oder Verbrennungsmotor wird es die Elektrifizierung, die Teil-Elektrifizierung (auch bei Anhängegeräten) oder die Brennstoffzelle geben. Wir verfolgen diese Thematik intensiv. Bis zur Marktreife werden noch einige Jahre ins Land gehen.

Wird damit der Kunde nicht überfordert? Genau nicht, denn das Bedienkonzept «FendtOne» soll es ja so einfach wie nur möglich machen. Selbstverständlich wird es eine Umstellung für einen Fahrer eines 15 Jahre alten Traktors sein. Aber ein Mensch ist ja grundsätzlich neugierig und wenn man fast spielerisch den Weg in dieses Konzept findet, ist dies sicher eine tolle Sache. Wir werden übrigens in Frühjahr mit einer gross angelegten Roadshow durch Europa ziehen und dabei «FendtOne» im Umfeld unserer Vertriebspartner im praktischen Einsatz zeigen.

Im obersten Leistungssegment ist Fendt beim Standardtraktor mittlerweile bei 500 PS angekommen. Ist damit ein Plafond erreicht oder geht es noch weiter? Mit dem Fendt «1000 Vario» haben wir ein Plafond erreicht. Ich sehe derzeit kei-

«FendtOne» ist vorerst bei Modellen der Serien «300 Vario» und «700 Vario» vorgesehen. Wird dieses Konzept auch bei anderen Baureihen verfügbar? Ja, das ist denkbar, mehr möchte ich derzeit nicht dazu sagen. 2 2020 Schweizer Landtechnik

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Markt | Interview

Neben der Strategie «2020» gibt es noch jene der «Route 66», mit dem die Vertriebspartner und Händler auf Fendt-Exklusivität getrimmt werden sollen. Ist Fendt auch hier auf Kurs? Wir haben zum Ende des letzten Jahres im Segment Traktoren und Mähdrescher eine Exklusivität von über 97 % bei unse­ ren Vertriebspartnern erreicht. Über das gesamte Portfolio sind wir heute bei einer Exklusivität von 75 %. Wie ist diese Strategie von den Händlern aufgenommen worden? Der Handel hat dies positiv aufgenom­ men, weil er es verstanden hat, wohin Fendt strategisch möchte. Letztlich nützt es dem Handel, wenn er im Idealfall nur noch mit einem Hauptlieferanten zu tun hat. Wir legen unseren Händlern aber kei­ ne Daumenschrauben an und zwingen sie nicht, innerhalb eines kurzen Zeitraums nur noch Produkte von Fendt zu verkau­ fen. Es liegt ja auch in unserem Interesse, dass es unseren Händlern gut geht und diese sich entwickeln können. Das europäische Zufriedenheitsbarometer der Händler, das Fendt schon seit Jahren anführt, zeigt, dass unsere Marschrich­ tung so falsch nicht sein kann. «Route 66» ist ja mit zwei Dingen eng verknüpft: Das eine ist der Weg zum Fullliner und das an­ dere ist Exklusivität. Das eine bedingt das andere. Fullline haben wir zu einem gros­ sen Teil erfüllt, nachdem wir 2017 die Fut­ tertechnik-Sparte von Lely gekauft haben. Damit konnten wir die Lücke in der Grün­ landtechnik schliessen. Wir sind nun ein Hersteller mit einem interessanten Port­ folio für unsere Vertriebspartner. Sie haben es erwähnt. «Route 66» ist eng mit dem Fullliner-Konzept verbunden. Fendt spricht in diesem Zu-

Mit den Entwicklungsstrategien «2020» und «Route 66» sei man auf Kurs, betont Christoph Gröblinghoff.

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sammenhang gar vom Full-Fullliner. Gibt es in diesem Zusammenhang schon nächste Schritte? Wir sind jetzt an einem Punkt angekom­ men, an dem man etwas Zeit für die Kon­ solidierung braucht. Momentan gibt es kein strategisches Ziel, dass wir morgen in einem anderen Bereich sehr schnell aktiv sein müssen. Das heisst aber nicht, sollte sich eine Gelegenheit für eine Übernah­ me oder Kooperation bieten, dass wir dies ausschlagen würden.

passt zu Fendt, sie ist innovativ und tech­ nologisch führend.

Wie sieht es aktuell mit den Mähdreschern und Feldhäckslern aus? Wie haben sich in diesen Maschinensegmenten die Marktanteile von Fendt entwickelt? Der europäische Markt für diese Maschi­ nen war in den vergangenen Jahren rück­ läufig. Bei den Mähdreschern sind wir sehr zufrieden. Gerade mit dem «Ideal» sind wir gut unterwegs, können da im obersten Segment eine führende Rolle einnehmen und ein stets grösseres Stück aus dem Ku­ chen rausschneiden. Bei den Feldhäckslern haben wir ein hohes Leistungs- und Quali­ tätsniveau erreicht. Wir müssen hier aber mehr in den Vertrieb investieren.

Kommen wir noch zum «Xaver», diesem Roboter, der schon bald in Schwärmen die Felder bearbeiten soll. Sehen Sie darin wirklich die Zukunft des Ackerbaus? Es ist so wie bei den Antriebssystemen: Es gibt nicht das eine System, sondern viele Va­ rianten. Wir werden uns diesem Thema wei­ ter widmen, das Projekt weitertreiben. Ich bin überzeugt, dass es Gebiete geben wird, wo diese Schwarmtechnologie Sinn macht. Das ist vielleicht nicht der 3000-ha-Betrieb in der Ukraine, vielleicht eher die mittleren Ackerbaubetriebe.

Welche Stückzahlen beim «Katana» konnten Sie bisher im Markt platzieren? Diese Zahl liegt bei über 400 Maschinen. Dem Pflanzenschutz pfeift derzeit ein eisiger Wind um die Ohren. Wie steht es bei Fendt mit diesem Geschäftsbereich? Wir sehen diesen Bereich in der Zukunft weiterhin als wichtiges Geschäft, auch wenn der Pflanzenschutz in der Öffent­ lichkeit derzeit sehr kontrovers diskutiert wird. Wir sind mit dem «Rogator» bereits Marktführer in Deutschland bei den Selbstfahrern. Wir bauen die Palette zu­ dem bei den Anhängespritzen laufend aus, sowohl was die Tankinhalte als auch die Gestängebreiten betrifft. Momentan nicht angedacht ist ein Einstieg in die am Dreipunkt angebauten Feldspritzen. An der Agritechnica zeigte Fendt einen Teleskop-Lader aus der Produktion von Sennebogen. Wann kommen Sie damit auf den Markt? Mit dem Vertrieb dieser Teleskop-Lader (9 m, 5,5 t) werden wir im Sommer dieses Jahres starten. Es ist eine leistungsfähige und äusserst stabile Maschine mit dem Alleinstellungsmerkmal der mit in die Hö­ he fahrenden Kabine. Diese Maschine

Mit dem «Cargo T955» ist es vorerst nur ein Modell. Sind weitere Ausbauschritte geplant? Ja, wir werden demnächst mit einer klei­ neren Maschine nachlegen, ebenfalls in Kooperation mit Sennebogen. Wir bleiben aber im Segment der Teleskop-Lader und haben keine Ambitionen, in den Bereich der Rad- oder Kompaktlader einzusteigen.

Gibt es schon Vorstellungen über den Zeitpunkt der Marktreife? Nein, hier und heute noch nicht. Fendt wird vor allem beim Traktor als Premium-Produkt wahrgenommen. Wollen Sie künftig auch andere Käuferschichten ansprechen oder überlässt man dies den anderen Marken aus dem Hause Agco? Ja, wir überlassen dies unseren Schwes­ termarken. Das ist ja gerade der Vorteil eines Unternehmens mit mehreren Mar­ ken. Agco hat für die Marke «Fendt» eine klare Positionierung im Premium- oder Hightech-Segment bestimmt. Soll Fendt dann noch globaler werden? Eine grosse Herausforderung ist, dass Fendt global als Fullliner positioniert werden soll. Dazu haben wir bereits im letzten Jahr mit einem Projekt begonnen, Fendt als Fullliner in die Regionen Nord- und Südamerika so­ wie Australien und Neuseeland zu platzie­ ren. Neben den Traktoren sind dies der Mähdrescher «Ideal» – er wird übrigens aus­serhalb Europas nur noch als Fendt «Ide­ al» angeboten – und «Momentum», also die Sätechnik von Precision Planting. Mit diesen drei Produkten wollen wir die Marke «Fendt» globaler machen. Und dann wer­ den weitere Segmente wie die Grossernte­ technik (Quaderballen, Häcksler) folgen.


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Markt | Zulassungen

Die Zulassungen von Traktoren stiegen im vergangenen Jahr wieder über die Schwelle von 2000 Einheiten. Bild: SVLT

Schweizer Traktorenmarkt leicht gestiegen Mit 2026 Stück wurden in der Schweiz im letzten Jahr 78 Traktoren mehr zugelassen als ein Jahr zuvor. Die Marken-Rangliste wird weiterhin von Fendt vor John Deere, New Holland und Deutz-Fahr angeführt. Roman Engeler

PS-Statistik der zugelassenen Traktoren 2017–2019 % der zugelassenen Traktoren

40 35 30 25 20

2017 2018 2019

15 10 5 0 < 6

0

80 61-

0 0 0 0 0 0 0 10 0 -25 -30 -12 21-14 41-16 61-18 81-20 811 251 1 1 201 101 1

PS-Klassen

12

Schweizer Landtechnik 2 2020

> 3

00

Nachdem 2018 erstmals seit sehr langer Zeit weniger als 2000 Traktoren zugelas­ sen wurden, ist der Markt in der Schweiz im vergangenen Jahr wieder etwas an­ gestiegen, und zwar um 78 Einheiten auf 2026 Traktoren (+4 %). Die Rangliste der Zulassungen wird mit 376 Einheiten er­ neut von Fendt angeführt (+11,6  %). Fendt konnte seinen Marktanteil somit auf nunmehr 18,6 % steigern. Auf den weiteren Plätzen folgen John Deere mit 280 (–5,7  %), New Holland mit 256 (–7,6 %) und Deutz-Fahr mit 232 Stück (–17,7 %). Prozentual am meisten zulegen konnte JCB mit 500 % (plus 5 Modelle), am meis­ ten eingebüsst hat Claas mit –18,2 % (mi­ nus 20 Modelle). Bei den Stückzahlen konnte Valtra mit 46 Mehrzulassungen


Zulassungen | Markt

Transporter und Zweiachsmäher Bei den Transportern stiegen die Zulassungen um 10 Einheiten auf 132 Stück an, nachdem man vor einem Jahr einen Rückgang von 94 Modellen zu verzeichnen hatte. Mit Ausnahme von Aebi (–2 Modelle) konnten alle Marken etwas zulegen, am meisten Schiltrac mit +6. Angeführt wird die Rangliste wie schon letztes Jahr von Reform mit 66 Stück vor Aebi (31) und Lindner (22). Gefragtestes Modell war der Reform «Muli T7S» mit 29 vor dem Aebi «TP 420» mit 24 Modellen. Nochmals etwas zurück ging es mit den Zweiachsmähern. So waren es 2019 mit 241 Zulassungen 8 weniger als 2018. Diese Rangliste führt neu wieder Aebi mit 105 Modellen (+1) knapp vor Reform (101, –6) und Antonio Carraro (30, +7) an. Gefragtester Zweiachsmäher war auch 2019 wiederum der Aebi «TT211» (46 Stück) vor dem Reform «Metrac H7RX» mit 35 Einheiten.

(+79,3 %) brillieren, auf der Gegenseite ist es Deutz-Fahr mit einem Rückgang von 50 Modellen (–17,7 %). Ausgeglichene Werte weisen Case IH (76 Zulassungen 2018 und 2019), Lambor­ ghini (3) und McCormick (17) auf. Der

Zulassungen nach Marken 2019

2018

+ / –

%

Fendt

376

337

+39

18,6

John Deere

280

297

–17

13,8

New Holland

256

277

–21

12,6

Deutz-Fahr

232

281

−50

11,5

Massey Ferguson

131

122

+9

6,5

Valtra

104

58

+46

5,1

Lindner

91

64

+27

4,5

Claas

90

46

+27

4,4

Hürlimann

90

64

+26

4,4

Steyr

82

78

+4

4,0

Case IH

76

76

0

3,8

Kubota

59

67

–8

2,9

Same

52

44

+8

2,6

Rigitrac

44

26

+18

2,2

Landini

27

23

+4

1,3

McCormick

17

17

0

0,8

JCB

6

1

+5

0,3

Zetor

4

1

+3

0,2

Carraro

3

0

+3

0,1

Lamborghini

3

3

0

0,1

Übrige

3

1

+2

0,1

2026

1948

Total

+78 100,0

Transporter 2019

2018

+ / –

Reform

66

63

+3

Aebi

31

33

–2

Lindner

22

21

+1

Schiltrac

9

3

+6

Caron

4

2

+2

Total

132

122

+10

+ / –

Reform bleibt bei Transportern Marktführer. Bilder: R. Engeler

Zweiachsmäher 2019

2018

Aebi

105

104

+1

Reform

101

107

–6

Antonio Carraro

30

23

+7

Sauerburger

3

2

+1

BCS

2

4

–2

Pasquali

0

9

–9

241

249

–8

Total

Schweizer Hersteller Rigitrac konnte 44 Modelle in Verkehr bringen, 18 Modelle oder 69,2 % mehr als 2018. Allerdings profitierte Sepp Knüsel davon, dass er in den Tagen des alten Jahres noch einige Modelle mit auslaufenden Motoren (Abgasnorm) zulassen konnte. Topseller Das meistverkaufte Modell war auch im vergangenen Jahr ein Fendt, nämlich das Modell «211 Vario» mit 110 Stück. Zählt man die Schmalspur-Varianten hinzu, sind es rund 140 Einheiten dieses Typs. Rang zwei nimmt mit dem Fendt «313 Vario» und 96 Modellen ebenfalls ein Traktor des Marktoberdorfer Herstellers ein. Auf den weiteren Plätzen folgt John Deere mit den Modellen «6130R» (59 Modelle) und «5125R» (42 Modelle). Mit 317 zugelassenen Traktoren war der August für einmal der Topmonat. Im Mai waren es 234, im April 233. Der Dezember stach im vergangenen Jahr nicht besonders hervor. In den letzten Jahre war der Dezember wegen der neuen Abgasvorschriften stets ein Monat mit hohen Zulassungswerten, wobei an dieser Stelle erwähnt werden muss, dass die Zulassungen nicht mit den effektiven Verkaufszahlen gleichzusetzen sind. Ein Blick auf die Kantone zeigt, dass Bern mit 296 neu zugelassenen Traktoren weiterhin diese Rangliste anführt, und zwar vor Zürich (211) und Schaffhausen mit 206 Einheiten.

Gefragtester Zweiachsmäher war der Aebi «TT211».

PS-Klassen Wiederum hat die Redaktion der «Schweizer Landtechnik» die zugelassenen Traktoren bezüglich ihrer Leistungen in elf Klassen eingeteilt und diese Einteilung mit den Zahlen der Vorjahre 2017 und 2018 verglichen (siehe Grafik). Man stützte sich dabei auf die in den Hersteller-Prospekten publizierte Nennleistung ab, ohne besondere Unterscheidung, nach welcher Norm (ISO, ECE R 120 oder andere) diese Werte letztlich gemessen oder angegeben sind. Weiterhin ist die Kategorie von 101 bis 120 PS am stärksten vertreten, 2019 waren es 30,4 % (2018: 28,1 %) aller neu zugelassenen Modelle. An zweiter Stelle mit einem leichten Rückgang auf 20,6 % sind es Traktoren mit Leistungen von 81 bis 100 PS. Leicht angestiegen ist die Kategorie mit 121 bis 140 PS, nämlich von 18,6 auf 19,4 %. Insgesamt präsentiert sich aber diese Aufteilung in die PS-Klassen bei geringen, vielleicht auch eher zufälligen Verschiebungen als recht stabil. Weiterhin sind es rund 70 % aller neu zugelassenen Traktoren, die sich im Leistungsbereich von 81 und 140 PS bewegen. Die höchste Motorleistung eines im vergangenen Jahr neu zugelassenen Modells erreichte ein Fendt «942 Vario» (942 PS Nennleistung), der tiefste PS-Wert ergab sich aus dem detaillierten StatistikMaterial bei einem Kompakt-Traktor von John Deere. 2 2020 Schweizer Landtechnik

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Hofdünger

Die bodennahe Gülle-Applikation ist und bleibt die wirkungsvollste Minderungsmassnahme. Bild: Vogelsang

Gülle und Mist als Prügelknaben Durch Düngung werden dem Boden Nährstoffe zugeführt, die ihm durch die pflanzliche Produktion entzogen wurden. Ergänzend zu den Nährstoffvorräten im Boden spielen Hofdünger als wichtigste Dünger in der Schweizer Landwirtschaft eine massgebende, aber nicht unbestrittene Rolle. Ruedi Hunger

Ohne Nährstoffe kein Pflanzenwachstum. Neben den Nährstoffvorräten im Boden und den zugeführten Ernterückständen (Ackerbau) stehen einem Landwirtschaftsbetrieb mit Tierhaltung in erster Linie die eigenen Hofdünger zur Verfügung. Sie decken zwischen 60  % und 70 % des Stickstoff- und 80 % bis 85 % de Phosphorbedarfs. Es liegt daher im eigenen Interesse des Bewirtschafters, die Hofdünger effizient und verlustarm einzusetzen. Mineraldünger werden je nach Kultur noch ergänzend zugeführt.

Düngung von Ackerflächen Die Düngung von Ackerkulturen ist nur eine von zahlreichen Massnahmen, die zum Erfolg einer Kultur beitragen. Mit der 14

Schweizer Landtechnik 2 2020

Düngung wird das Ziel angestrebt, die Kulturen mit ausreichenden Mengen an Nährstoffen zu versorgen, damit die Nährstoffverfügbarkeit während der Entwicklung der Kultur nicht zum limitierenden Faktor wird.

Düngung von Wiesen und Weiden Pflanzengemeinschaften auf Wiesen und Weiden sind von unterschiedlichem agronomischem Nutzen. Eine nicht auf die Nutzung abgestimmte Düngung verändert die Zusammensetzung einer Pflan­ zengemeinschaft. Die Düngung von Wiesen und Weiden berücksichtigt daher nicht nur den Nährstoffentzug der Pflanzen und den Nährstoffversorgungszustand des Bodens, sondern auch die bo-

tanische Zusammensetzung der standortbezogenen Pflanzengemeinschaft.

Hofdünger und Emissionen Gemäss Emissionsinventar der Schweiz betrugen die Ammoniakemissionen aus der Landwirtschaft im Jahr 2015 rund 48 000 t Stickstoff. Innerhalb der Landwirtschaft ist die Ausbringung von Gülle mit einem Anteil von 32 % die wichtigste Emissionsquelle. Diese Tatsache ist Ausgangspunkt für verschiedene Forschungsarbeiten, so wurden beispielsweise das Agroscope-Institut für Nachhaltigkeitswissenschaften INH und die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL vom Bundesamt für Landwirtschaft BLW und dem Bundesamt


Hofdünger

für Umwelt BAFU mit einem Forschungsprojekt zu den «Ammoniak-Emissionen nach Ausbringung von Gülle» beauftragt.

Hofdüngerausbringung Laut Forschung ist die Ausbringung von Hofdünger die wichtigste Quelle von Ammoniakverlusten. Das Ausbringen von Gülle mit emissionsmindernden Verfahren hat in den Jahren 1990 bis 2015 kontinuierlich zugenommen. Im Jahre 2015 wurden 37 % der Güllemenge mittels Schleppschlauch und bereits je ca. ein Prozent mittels Schleppschuh oder Gülledrill ausgebracht (Bericht Agrammon). Rund 30 % der Gülle werden in der Schweiz mittels Gülleverschlauchung ausgebracht. Das bedeutet unter anderem, dass die Transportkosten für die Gülle weniger ins Gewicht fallen als bei der Ausbringung mittels Druck- und Pumpfass. Rund 20  % der Güllemenge werden auf Ackerflächen ausgebracht, davon gut zwei Drittel auf Getreide (2011). Stallmist ist ein sehr wertvoller Dünger, der alle Hauptnährstoffe und zahlreiche Spurenelemente enthält. Festmist ist ebenfalls eine bedeutende Emissionsquelle, rund 30  % der N-Ausscheidungen landwirtschaftlicher Nutztiere sind in Festmist enthalten. Nach Kupper beträgt der Anteil der Festmist-Emissionen an den

Die Emissionen aus Mist halten länger an als bei Gülle. Bild: R. Hunger

gesamten NH3-Emissionen (bei der Ausbringung) rund zehn Prozent. Mist weist einen anderen Emissionsverlauf auf als Gülle, insbesondere dauern die Emissionen länger an, daher ist das Einarbeiten nach dem Ausbringen auf Ackerland eine direkte Minderungsmassnahme. In der Zeitspanne 1990 bis 2015 hat der Anteil von nach der Ausbringung nicht eingearbeitetem Mist zugenommen.

Möglichkeiten zur Gülleansäuerung (AgroCleanTech) Ansäuern mit …

Chem. Formel

Bemerkung

Nebenwirkungen Starke Säure – kritische Arbeitssicherheit. Wird in Dänemark kommerziell für die Gülleansäuerung eingesetzt.

Schwefelsäure

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Mineralische Säure

Milchsäure

C3 H 6 O 3

Organische Säure

Geringe Schaumbildung bei Zugabe in die Gülle. Säure wird rasch abgebaut.

Zugabe von Zucker oder Stärke

Mikroorganismen in der Gülle vergären Kohlehydrate. Dabei wird Carbonsäure gebildet und der pH-Wert abgesenkt (evtl. höhere Geruchsbelastung).

Säure aus organischen Reststoffen

Drei Varianten für das Ansäuern von Gülle

Stall

Die frische Gülle wird in einem separaten Behälter gesammelt, dann erfolgt die Zumischung von Schwefelsäure. Die Gülle wird belüftet, um die Bildung von Schaum und Schwefelwasserstoff zu unterbinden. Der pH-Wert steigt im Laufe der Lagerung wieder an.

Güllelager

Säure wird entweder kurz vor dem Ausbringen der Gülle oder bereits beim Befüllen des Lagers im Güllebehälter unter intensivem Umrühren zugegeben. Entstehender Schaum muss entfernt werden.

Gülleausbringung

Feldbasierte Methode. Das Ansäuern geschieht direkt beim Ausbringen der Gülle. Nachrüstung für Fass und/oder Traktor möglich (Fronthydraulik oder Fass).

Ein wertvoller Dünger oder Teufelszeug? Gülle ist ein Gemisch aus Kot und Harn und als solches ein natürlicher und wertvoller Dünger. Auf der anderen Seite hat Gülle ein schlechtes Image und wird von der Gesellschaft als Teufelszeug betrachtet. Darin zeigen sich auch Widersprüche. Während Mineraldünger als giftig und nicht biologisch abgestraft werden, werden die natürlichen Hofdünger als schlecht für «Nase» und Umwelt verteufelt. Gülle fällt regional in unterschiedlicher Menge an, was punktuell zu einem erhöhten Nährstoffanfall führen kann. Daher muss bzw. wird Gülle zum Teil auf der Strasse über weite Strecken transportiert. Aufgrund des hohen Wasseranteils ist Gülle aber nur bedingt transportwürdig.

Wann darf Gülle (nicht) ausgebracht werden? Stickstoffhaltige Dünger, und dazu zählen die Hofdünger, darf man grundsätzlich nur dann ausbringen, wenn Pflanzen die Nährstoffe, insbesondere den Stickstoff, auch aufnehmen können. Flüssige Dünger dürfen nicht ausgebracht werden, wenn der Boden wassergesättigt, gefroren, schneebedeckt oder ausgetrocknet ist. Wassergesättigt ist ein Boden, wenn er nicht mehr saugfähig (aufnahmefähig) ist und die Poren gefüllt sind. Sichtbar wird dies insbesondere, wenn auf dem Boden Wasserlachen liegen bleiben und/oder der Boden leicht knetbar ist. Als gefroren gilt der Boden per Definition, wenn sich an mehreren Stellen ein spitzer Gegenstand (Schraubenzieher G. 5) nicht mehr in den Boden stossen lässt. 2 2020 Schweizer Landtechnik

15


Hofdünger

Schneebedeckt ist der Boden, wenn zum Zeitpunkt der geplanten Ausbringung der Schnee witterungs- und standortbedingt länger als einen Tag liegen bleibt. Als ausgetrocknet wird der Boden eingestuft, wenn Wasser, das auf die Bodenoberfläche aufgebracht wird, nach 30 Sekunden noch nicht in den Boden infil­ triert ist. Die definierten Abstand-Auflagen zu Gewässern und Pufferstreifen sind einzuhalten (siehe Merkblatt Agridea). (Quelle: Vollzugshilfe Umweltschutz in der Landwirtschaft)

Ammoniak-Emissionen • Tageszeitliche Aspekte Laut dem Schlussbericht über Ammoniakemissionen aus dem Jahre 2016 gibt es einen tageszeitlichen Einfluss auf die NH3-Emissionen. Allerdings werden diese je nach Quelle unterschiedlich hoch beziffert. Relativ deutlich niedrigere Emissionen resultieren bei Ausbringung in den Morgenstunden, dagegen erfahren die Messwerte bei der Ausbringung von Gülle am Abend im Vergleich zum Mittag nur eine geringe Reduktion. Nicht gesichert, aber «zu erwarten» ist, dass der Ausbringzeitpunkt beim Einsatz von Schleppschlauch oder Schleppschuh einen geringeren Einfluss auf die Emissionsminderung hat als bei Verwendung des Pralltellers. Der deutlich kleinere Verlust bei Ausbringung am Morgen müsste mit weiteren Versuchen abgesichert werden, um gesicherte Aussagen zu machen. • Zeitlicher Verlauf der Emissionen Die gemessenen kumulierten Emissionen betragen innerhalb 24 Stunden im Verhältnis zum Verlust in 96 Stunden rund 82 %. Da diese Grössenordnung mit nur kleinen Abweichungen für alle Ausbringtechniken zutrifft, kann daraus geschlossen werden, dass in jedem Fall die ersten 24 Stunden entscheidend sind für die Höhe der Emissionen. • Einfluss der Gülleart Im direkten Vergleich sind die Emissionen aus Schweinegülle (Ø 12 % TAN) um rund einen Drittel tiefer als bei Rindergülle. Hinsichtlich des zeitlichen Emissionsverlaufs ist kein Unterschied zwischen den verschiedenen Gülle­ arten feststellbar.

Wie wird Gülle zu Feinstaub? Jeder, der schon einmal Gülle auf dem Feld verteilt hat, stellt sich die Frage, was Gülle wohl mit Feinstaub zu tun hat. Was auf den 16

Schweizer Landtechnik 2 2020

Separieren leistet keinen gesicherten Beitrag zur Emissionsminderung, wenn die feste Fraktion mitberücksichtigt wird. Bild: R. Hunger

ersten Blick nicht nachvollziehbar scheint, wird beim genaueren Hinsehen erkennbar. Selbst aus Gülle kann schädlicher Feinstaub entstehen. Die Erklärung dazu: • Feinstaub ist die Summe aller Schwebestoffe mit einer bestimmten Grösse in der Luft. Kurz umschrieben wird alles, was genauso wie ein kugeliges Partikel von 1 µm Durchmesser schwebt, als Feinstaub dieser Grösse bezeichnet. • Primärer Feinstaub entsteht direkt an der Quelle: z. B. (Staub-)Aufwirbelungen, Verbrennung. Sekundärer Fein­ staub bildet sich aus Gasen der Atmosphäre. Beispielsweise aus Gülle-Ammoniak-Emissionen. Zusammen mit Stick- und Schwefeloxiden können sich ultrafeine, aber leicht lösliche Salzpartikel bilden, die zu den sekundären Feinstäuben gezählt werden. • Feinstaub wird nicht ausgehustet. Daher gelangt Feinstaub bis in tiefere Atemwege und wird dort durch die Schleimhäute in den Körper aufgenommen. Dabei wird nicht nur das Lungengewebe geschädigt. • Generell gilt: Je feiner die (Fein-)Staubteilchen, desto gefährlicher sind sie für den Organismus.

senschaftlichen Begleitung, umgesetzt werden. Die Ansäuerung der Gülle erfolgt im Stall, bei der Lagerung oder bei der Ausbringung. Ziel ist das Absenken des pH-Werts der Gülle. Ammoniak (NH3) und Ammonium (NH4) befinden sich in der Gülle in der Regel im chemischen Gleichgewicht. Wird der pH-Wert gesenkt, verschiebt sich das Gleichgewicht in Richtung Ammonium (NH4), welches nicht ausgasen kann. Durch die Ansäuerung auf einen Zielwert von ca. pH 5,5 bis 6,0, welcher je nach Verfahren zur Erreichung einer merklichen Emissionsminderung notwendig ist, verändern sich die chemisch-physikalischen Eigenschaften der Gülle. Der angestrebte pH-Wert hängt vom Gülletyp und vom Verfahren ab (Tabelle 1). Das Ansäuern geschieht z.B. durch die Zugabe von Schwefelsäure (H2SO 4). Pro m³ Rindergülle werden etwa 5,5 kg, für Schweinegülle bis 15 kg be­ nötigt. Schwefelsäure ist ätzend und erfordert als Gefahrengut ein sorgfältiges Arbeiten. Im Auftrag des BLW hat die HAFL dazu eine Studie durchgeführt und entsprechend dokumentiert (www.ammoniak.ch/massnahmen/rindvieh «Studie HAFL zu Gülleansäuerung»).

Emissionsminderung durch Ansäuerung

Emissionsminderung durch Separieren

Die Ansäuerung der Gülle ist eine anerkannte Technologie zur Emissionsminderung von Ammoniak und zählt bei uns derzeit (noch) zu den fallspezifischen Massnahmen, die im betrieblichen Einzelfall, in der Regel mit einer fachlichen, wis-

Die Fest-Flüssig-Trennung (Separierung) der Gülle soll die Emissionen von Ammoniak reduzieren. Inwieweit die Separierung genau dieses Ziel erreicht, wird kontrovers diskutiert. Verschiedene Studien belegen eine Emissionsminderung nach


Hofdünger

Begriffe • Ntot Gesamtstickstoff • NH3 Ammoniak • NH4 Ammonium • TAN (engl. Total Ammoniacal Nitrogen) Ist die Summe von NH3 und NH4.

Das Ansäuern der Gülle reduziert die Ammoniakemissionen. Bild: SyreN

Fazit Eine emissionslose Hofdüngeranwendung gibt es nicht. Mit der notwendigen Sorgfalt und der heute angebotenen Technik können die Emissionen aber minimiert werden. Dennoch bleiben viele Fragen über das Minderungspotential nur ungenügend beantwortet. Eine unbefriedigen-

Anmerkung zur Grafik Die Applikation Hoduflu dient dazu, die Nährstoffverschiebungen, die von jedem Betrieb in seiner «Suisse-Bilanz» zu verbuchen sind, zu verwalten. Alle Verschiebungen von Hofdünger sowie Recyclingdünger innerhalb oder ausserhalb der Landwirtschaft werden vom Produzenten anhand von Lieferscheinen in Hoduflu erfasst. Damit wird ein Gesetzesauftrag erfüllt.

Gelieferte Nährstoffmengen nach Tierkategorie Nährstoffe (N und P) in Tonnen

dem Ausbringen der flüssigen Fraktion im Vergleich zur unbehandelten Gülle. Andere Studien, die neben der festen auch die flüssige Fraktion in die Überlegungen miteinbeziehen, tendieren dazu, die Emissionen während der Lagerung höher einzustufen, insbesondere wenn die Feststoffe kompostiert werden. Um eine höhere Sicherheit in der Beurteilung des Minderungspotentials durch Gülleseparation zu erreichen, hat die HAFL 2015 eine entsprechende Studie durchgeführt.

de Situation. So gibt es beispielsweise keine gesicherten wissenschaftlichen Daten zur emissionsmindernden Wirkung der Gülleseparierung über die ganze Hofdüngerkette. Studien belegen, dass durch die pH-Wert-Absenkung in der Gülle eine emissionsmindernde Wirkung erzielt wird. Allerdings sind die Folgen für den Pflanzenbau noch nicht abschliessend geklärt. Entmistungsroboter haben das Potential, durch wiederholtes Reinigen die Ammoniakemissionen zu reduzieren. Allerdings sind auch diese Annahmen noch nicht wissenschaftlich untermauert.

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Hofdünger

Beim neuen Vogelsang-Exaktverteiler lassen sich alle Wartungsarbeiten durch eine seitliche Wartungsöffnung durchführen. Bilder: R. Hunger

Trends bei Gülletechnik In den europäischen Ländern sind die Vorschriften zum Ausbringen von Gülle nicht einheitlich. Dennoch haben sie eine Gemeinsamkeit, sie werden laufend verschärft. Der Zwang zu genauer, bodennaher und effizienter Ausbringung veranlasst die Hersteller, sich mit zahlreichen technischen Problemen auseinanderzusetzen. Ruedi Hunger

Die Verschärfung der Düngungsvorschriften für Gülle und parallel dazu die saisonalen Einschränkungen für den Ausbringzeitpunkt führen dazu, dass grosse Güllemengen in kurzen Zeitfenstern ausgebracht werden müssen. Das wiederum hat zur Folge, dass Fassinhalte, Verteilerbreiten und folglich auch die Gewichte massiv angestiegen sind. Hersteller stehen beispielsweise auch vor der Herausforderung, grosse Arbeitsbreiten und kleine Güllegaben effizient «unter einen Hut» zu bringen. Derzeit werden daher Techniken weiterentwickelt, die von der Sensorik für Inhaltsstoffe bis zur kleinräumigen Variation der Ausbringmenge reichen. 18

Schweizer Landtechnik 2 2020

Das bedeutet, dass zur teilflächenspezifischen Düngung auch eine Mengenregulierung während der Fahrt gehört. Wenn man die präsentierte Hofdüngertechnik an der vergangenen Agritechnica näher unter die Lupe genommen hat, dann ist so einiges aufgefallen.

Breit ist nicht nur gut … Das Auffallendste sind die riesigen Dimensionen, welche die Gülletechnik inzwischen angenommen hat. Grosse Arbeitsbreiten haben aber nicht nur Vorteile. So muss beispielsweise ein Verteiler eine Vielzahl von Schleppschuhen versorgen. Damit steigt der Längen-Unter-

schied bei den Schlauchleitungen vom Verteiler zum Schleppschuh. Was wieder zur Folge hat, dass das übliche «V»-förmige Austragbild zu Beginn der Verteilarbeit grösser wird. Um diesen Effekt zu entschärfen, bietet Bomech seine 18 bis 24 Meter breiten Schleppschuhverteiler mit vier, anstatt zwei, Schneidverteilern an. Damit muss jeder Verteiler nur noch je die Hälfte der sonst üblichen Arbeitsbreiten bedienen, was am Feldende und bei der Bearbeitung von Keilen die Verteilge­ nauigkeit verbessert, gleichzeitig aber auch das Gestängegewicht erhöht. Übrigens gehen grosse Arbeitsbreiten nicht automatisch auf Kosten der Genauigkeit.


Hofdünger

Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat das 15 m breite «BlackBird»-Schleppschuhgestänge von Vogelsang ausgezeichnet. Der DLG-Test ergab, dass Gülle mit einem Variationskoeffizienten von unter 2 % verteilt wird.

Schwer, schwerer, am schwersten Gülle, insbesondere natürlich die verwendete Ausbringtechnik, wird immer auch mit hoher Bodenbelastung in Verbindung gebracht. Die Hersteller versuchen alles, um dieses Image zu relati­ vieren. Joskin hat beispielsweise beim «X-trem2»-Fass den Fassboden auf Höhe der Achse, auf noch schmale 760 mm verjüngt. Diese «Verjüngungskur» erlaubt den Einsatz von bis zu 850 mm breiten Reifen, und dies ohne den Einschlagwinkel der zwangsgelenkten Achse zu begrenzen. Dies bei einer Gesamtbreite von 3  m (mit 850/50R30.5). Gleichzeitig hat das Fass eine Hydro-Tandem-Federung, eine hydropneumatische Deichselfederung und hinten ein Hubwerk bekommen. Einen anderen Weg geht Fliegl beim Ein­ achsfass «Twist». Dieses ist mit einer Hundeganglenkung ausgestattet. Damit verläuft die Spur des Fasses mit einem Versatz von einem Meter neben der Traktorspur, ohne diese zu berühren. Technisch ist dies mit einer Drehschemellenkung und nicht mit der üblichen Achsschenkellenkung gelöst.

Mehr Gülle, weniger Wurst Futterverschmutzung durch Gülle ist im Grünland ein permanentes Thema. Neben dem Schnittzeitpunkt, der Witterung und dem Fliessverhalten der Gülle spielt die Gülleausbringtechnik eine ebenso grosse Rolle. Dank bodennaher Ausbringung der Gülle ist die Futterverschmutzung gegenüber der früheren Breitverteilung zurückgegangen. Allerdings hat man sich, insbesondere mit dem Schleppschlauch, neue Verschmutzungsquellen eingehandelt. Bekannt unter der Bezeichnung «Güllewürste» können diese bei zu tiefem Schnitt zu erheblichen Verschmutzungen führen. Im Kampf gegen diese Hinterlassenschaft hat Fliegl mit der Schleppschuhdüse «Twin» die Anzahl der Ausläufe verdoppelt und den Strickabstand auf 12,5 Zentimeter halbiert. Dank dieser Y-förmigen, metallischen Düse, die an einen Schleppschuh angebaut wird, verringert sich die Güllemenge je Auslass um die Hälfte, dies bei gleichbleibender Anzahl an Austrittslöchern am Schne-

Grosse, breite Reifen mit einem Reifendruck-Reguliersystem sind derzeit das einzige Mittel, den Bodendruck zu minimieren.

ckenkasten und ohne das Gestängegewicht erheblich zu erhöhen.

Neuer Injektor Dem Grundsatz nachlebend, die Gülle möglichst bodennah auszubringen, ist die Firma Evers mit je einem 6 und 9 Meter breiten Kombi-Gülleinjektor «Tribus» auf dem Markt. Laut Hersteller eignet er sich zum Einsatz in Getreidebeständen, Stoppeln, aber auch auf Grünland. Der Injektor besteht aus einer ersten Gerätereihe mit nachlaufenden Scheiben mit grossem Durchmesser, die den Boden schneiden und die Gülle infiltrieren lassen. Dahinter sind eine Scheibenegge und eine Stabwalze angeordnet. Auf Stoppeln kommen alle drei Gerätereihen zum Einsatz, damit die Gülle optimal eingearbeitet wird. Auf Grasland oder im Getreidebestand werden die zweite und dritte Reihe hydraulisch angehoben. Damit schlitzen nur die Scheiben der ersten Reihe den Boden und die Gülle kann einfliessen.

Effiziente Mengenregelung Neben Fahrgeschwindigkeit, Veränderung der Pumpendrehzahl bei Pumptankwagen, Bypassregelung und Verteilerkopf mit Durchflussregelung stellt Fliegl mit dem Schneckenverteiler «FlexFlow» eine weitere Variante für eine effiziente Mengenregulierung vor. Die bisherigen Schneckenverteiler haben in der Wanne Löcher für den Auslauf der Gülle. Die neue Bau-

art verfügt über eine zweite Wanne mit eingelassenen Langlöchern. Die beiden Wannen mit ihren unterschiedlichen Löchern können gegeneinander verschoben werden, so dass unterschiedlich grosse Auslassöffnungen entstehen. Um einer eventuellen Verstopfungsgefahr zu begegnen, können die Löcher auch kurzfristig und kurzzeitig auf maximale Überlappung gestellt werden.

Wissen, was drin ist! Zur Bestimmung der drei Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kali werden die bereits bekannten Nahinfrarotsensoren (NIRS) genutzt. Diese Technik wird aber von verschiedenen Fachleuten als noch nicht serienreif bezeichnet, da scheinbar zu wenig genau. Samson setzt neuerdings parallel dazu einen Sensor ein, der auf «Nuclear Magnetic Resonance»-Technologie* (NMR) basiert. Diese Analysemethode ermöglicht eine Analytik von Gülleinhaltsstoffen ohne matrixabhängige Kalibrationsanforderungen und verspricht daher tiefere Fehlerquoten bei der Gülleanalytik. Erste Laborvergleiche zeigen eine gute Übereinstimmung zwischen Laborwerten und NMR-Sensorik. In Verbindung mit der Teilbreitenschaltung Isobus Section Control und der Steuerung für eine variable Ausbringmenge VRA bietet Samson damit eine geschlossene Kette zur Umsetzung von Precision Farming für die Gülleausbringung an. 2 2020 Schweizer Landtechnik

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Hofdünger

optimal, wenn sie über einen Pendelausgleich und eine saubere Höhenführung für jeden Seitenarm verfügen.

2-Phasen-Güllen Für die reibungslose Versorgung des Verteilfahrzeuges auf dem Feld werden für das zweiphasige Güllen spezielle Transportanhänger eingesetzt. Agrar baut ein entsprechendes Stahlfass. Annaburger unter anderem einen GFK-Sattelauflieger mit einem Gesamtgewicht von 28 Tonnen. Fliegl ist mit dem dreiachsigen PolyLine-Fass (34 t) auf dem Markt. Zun­ hammer hat zur Gewichtseinsparung seit 2015 ein rahmenloses «UltraLight»GFK-Transportfass im Angebot.

Zielführend andocken Ein Transportfass für die Strasse bringt Gülle für das Verteilfahrzeug auf dem Feld.

Teilflächenspezifische Gülledüngung Je grösser die Arbeitsbreiten bei Schleppverteilern, desto interessanter wird eine teilflächenspezifische Gülleausbringung. Gleichzeitig vergrössert sich, bedingt durch unterschiedliche Schlauchlängen, auch der «V-Effekt». Mit einem neuen Konzept ermöglicht Bomech beim Schleppschuhverteiler eine genauere Querverteilung. Mit vier Schneidverteilköpfen, verteilt auf das Gestänge, sollen die negativen Effekte ungleicher Schlauchlängen ausgeglichen werden. Dazu leistet auch ein durchflussgeregelter Verteilerkopf von Alrena seinen Beitrag. Der mittels Hydromotor angetriebene Rotor hat eine hohle Antriebswelle mit rotierenden Schneidscheiben. Die Querverteilung des Gestänges und der Innendruck im Verteilerkopf werden über den Querschnitt der Schlauchabgänge geregelt. Ein seitlich am Verteilkopf angebrachter Elektromotor ermöglicht die variable Durchflussregelung.

stänge von Vogelsang. Die schnabelartige und längliche Form des Schleppschuhs dringt leichter in den Boden ein. Die Schneidverteiler brauchen Wartung und bei Bedarf müssen Verschleissteile ersetzt werden. Vogelsang erleichtert beim «ExaCut ECQ»-Verteiler die Wartung und das Ersetzen von Verschleiss­ teilen durch eine grosszügige seitliche Wartungsklappe. Damit werden diese Arbeiten nicht nur erleichtert, sondern sie können auch deutlich einfacher und schneller ausgeführt werden. Die Messervorspannung lässt sich ohne Demontage und Sonderwerkzeuge spannen und entriegeln. Bedingt durch Arbeitsbreiten bis 24 m arbeiten Schleppschuhgestänge nur dann

Vielerorts hat die 2-Phasen-Gülletechnik wachsende Bedeutung. Grosse Güllemengen und damit hohe Gewichte werden mit speziellen Transportanhängern auf der Strasse transportiert. Am Feldrand erfolgt der «Umlad» auf speziell breit bereifte Verteilfässer (oder die Gülleverschlauchung). Beim Fassbefüllen auf dem Hof oder beim «Umfüllen» am Feldrand kommen sog. Andockstationen und entsprechende Andockarme zum Einsatz. Zunhammer hat das Front-Andocksystem «Profi-Fant» überarbeitet und führt die 200-mm-Leitung nun über das Traktordach. Dazu gibt es auf Wunsch ein Front-Kamerasystem. Vredo hat an der Agritechnica in Hannover ein automatisches Andocksystem vorgestellt. Mittels Kamera und Lichtimpulsen am Andockarm sowie reflektierenden Sensoren am Trichter werden die Positionierung und der Ab-

Weiterentwickelte Verteiltechnik Neben dem Fasskörper, der Pumpentechnik und dem Fahrwerk ist die Verteiltechnik die wichtigste Baugruppe am Güllefass. Entsprechend hoch sind die Bemühungen der Hersteller, die Gülle über die ganze Arbeitsbreite effizient und mit qualitativ hoher Querverteilung auszubringen. Zum Teil fliessen neuste Erkenntnisse aus Strömungssimulation und Fliessgeschwindigkeit der Gülle in die Ausgestaltung der Schleppschuhgestänge ein. Ein solches Beispiel ist das «BlackBird»-Ge20

Schweizer Landtechnik 2 2020

Eine sensorgesteuerte, teilflächenspezifische Gülledüngung stösst auf zunehmendes Interesse.


Hofdünger

Fahrer entlastet. Andocksysteme gibt es auch mit integriertem NIR-Sensor. Kombiniert mit einem integrierten Durchflussmengenmesser werden die Inhaltsstoffe bei Kotte/Garant während der Fassfüllung exakt ermittelt.

Fazit

Wissen, was drin ist: sollen die NIR-Werte auf der Andockstation, beim Fasseingang oder beim Ausbringen gemessen werden?

stand festgestellt und auf den Bedienungsmonitor in der Kabine übertragen. Ist der Trichter sicher erkannt, wird das Andocken per Tastendruck automatisch durchgeführt. Die korrekte Verbindung wird durch Näherungsschalter festgestellt, danach werden die Schieber am Trichter

und am Andockarm entsprechend geschaltet, so dass die Beladung erfolgen kann. Laut Hersteller führt das automatische Andocken zu mehr Sicherheit, da Fehlbedienungen der Schieber weitgehend ausgeschlossen sind. Das Andocken wird beschleunigt und gleichzeitig der

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Die beeindruckende Grösse der Gülletechnik wird von Messebesuchern immer wieder diskutiert. Losgelöst von den Dimensionen können aber immer interessante Trends entdeckt werden. Landtechnik lebt und entwickelt sich, das zeigt sich ganz speziell bei Gülletechnik. Die Grös­ sendimensionen sind ein Spiegelbild der Wirtschaftlichkeitsfrage und der immer schärfer werdenden Vorschriften. Allerdings geht diese Entwicklung eindeutig auf Kosten der lebenden Bodenmaterie. Bleibt zu hoffen, dass eine «obere Grenze» gefunden wird, bevor sich die Öffentlichkeit damit beschäftigt.

* NMR-Spektroskopie = Kernresonanz-Spektro­ skopie ist eine seit längerem bekannte Analysemethode. Sie dient hauptsächlich zur Strukturaufklärung von organischen Molekülen (Fachhochschule Nordwestschweiz).

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2 2020 Schweizer Landtechnik

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Hofdünger

Der «Standardmistzetter» für die Eigenmechanisierung verfügt über vier stehende Streuwalzen. Bild: R. Hunger

Mist effizient und gleichmässig verteilen Mangelhafte Längs- und Querverteilung der Mistzetter und zum Teil sehr unterschiedliche Nährstoffgehalte im Mist führen zu massiven Unterschieden bei der Nährstoffverteilung. Dabei sind die Vorgaben eigentlich klar, Nährstoffe müssen gleichmässig über die ganze Fläche verteilt werden. Ruedi Hunger

Nährstoffe werden von der Pflanze aus dem Boden aufgenommen und auf diese Weise dem Boden entzogen. Durch gezielte Düngung sollen die entzogenen Nährstoffe ersetzt werden. Im Fall von Mist soll zusätzlich ein positiver Beitrag zur Erhaltung des Humusanteils im Boden geleistet werden. Die Kunst der Düngung besteht darin, die betrieblichen Nährstoffkreisläufe so weit als möglich zu schliessen und die pflanzliche Produktion zu optimieren. Dabei soll der Nährstoffvorrat im Boden nicht ausgebeutet oder in schädlichem Mass erhöht werden.

Mistzetter, der Alleskönner Mistzetter verarbeiten alle festen (und halb22

Schweizer Landtechnik 2 2020

festen) Hofdünger von unterschiedlichen Tierkategorien, aber auch Kompost, Fermentationsprodukte und Feststoffe aus der Gülleseparation. Kaum eine andere Maschine muss eine grössere Vielfalt an «Produkten» von krümelig/erdig bis faserig/vernetzt verarbeiten. Zudem kann der Trockenmassegehalt von niedrig bis hoch schwanken. Bei angepassten Einsatzbedingungen beeinflusst viel/wenig oder kurzes/langes Stroh (allgemein Einstreumaterial) die Verarbeitungssicherheit nur geringfügig.

desto grösser sind aber die möglichen Unterschiede in der Längs- und Querverteilung. Um die vorgesehene Sollmenge auszubringen, müssen die «Mistzufuhr» zum Streuaggregat, die Fahrgeschwindigkeit und die Arbeitsbreite aufeinander abgestimmt werden. Die Mistzufuhr ergibt sich aus der Höhe und der Breite des Streuwerks und der Vorschubgeschwindigkeit des Kratz- oder Abschiebebodens. Unterschiede entstehen bei der Längs- und der Querverteilung.

Mistzetter, der Ungenaue?

Problem: Längsverteilung

Mistzetter verteilen Mist nicht grundsätzlich ungenau. Je unterschiedlicher und heterogener das zu verteilende Material ist,

Bei den meisten heute eingesetzten Miststreuern besteht zu Beginn und am Schluss der Wagenentleerung das Problem, dass


Hofdünger

die Streumenge deutlich von der im Mittel ausgebrachten Gabe abweicht. Beim DLGTest von Miststreuern wird für die Längsverteilung der Massenstrom durch kontinuierliche Messungen ermittelt. Ein wichtiger Kennwert ist dabei die «Streckung». Darunter wird der prozentuale Anteil der Entladedauer verstanden, während der die Ausbringmenge innerhalb der zulässigen Toleranzzone liegt. Beispiel: bei 60 % Streckung wird während (lediglich) 60 % der Entladedauer eine gleichbleibende Ausbringmenge erzielt (siehe Grafik 2). Zuvor und danach ist die Menge tiefer. Damit offenbart sich auch das Problem: die Längsverteilung beginnt mit dem Anlauf des Streuwerks/Kratzbodenvorschubs wobei zuerst der Freiraum zwischen Streuwerk und Mistladung überbrückt werden muss. Und wenn der Mistzetter fast leer ist, kippt der schmale Stapel noch um und wird oft nur noch vom mittleren Drittel der Schnecken erfasst und halbwegs gleichmässig verteilt. Am Anfang und am Ende ist der Massestrom also kleiner und weil der Mist locker ist, wird die Sollmenge nicht mehr erreicht. Ein Stauschieber verbessert die Anfangsphase, weil der Mist verdichtet werden kann ohne das Aggregat zu blo-

ckieren. Eine mittlaufende Schubwand bzw. ein Schubwagen verbessert und glättet die Unterschiede, weil damit bis fast zuletzt ein kontinuierlicher Massestrom erhalten bleibt (Streckung bis 90 %).

Problem: Querverteilung Die Querverteilung wird durch die Art der Streugüter beeinflusst. Leichte Teile fliegen weniger weit und haben eine hohe Windanfälligkeit. Schwere Teile werden in ihrer Flugbahn weniger durch Wind beeinflusst und fliegen weiter. Grundsätzlich setzt sich die Querverteilung zusammen aus dem Grundstreubild (max. Streubreite, z. B. 18 m) und der nutzbaren Arbeitsbreite im Toleranzbereich der Abweichungen (z.  B. 12 m). Die restlichen, theoretisch, sechs Meter müssen links und rechts bei der nächsten Anschlussfahrt durch Überlappung (je 3 m) abgedeckt werden. Von blossem Auge sind diese Überlappungs­ zonen, zum Beispiel im Stoppelfeld, oft schwierig zu finden oder abzuschätzen. Beim DLG-Test wird die Güte der Verteilqualität (bei fester Streubreite) mit einem Variationskoeffizienten (VK) beschrieben. Der VK-Wert sagt aus, wie gleichmässig die Fläche unter Berücksichtigung der

Entleerungszeit bei unterschiedlichen Arbeitsbreiten und Streuwerken Miststreuer Nutzlast

Liegende Walzen (3 m Arbeitsbreite)

Stehende Walzen (8 m Arbeitsbreite)

Breitstreuwerk (15 m Arbeitsbreite)

Einachser 7 Tonnen

17,5 Minuten 2330 m

6,6 Minuten 880 m

3,6 Minuten 470 m

Zweiachser 14 Tonnen

35,1 Minuten 4670 m

13,1 Minuten 1750 m

7,0 Minuten 930 m

Dreiachser 21 Tonnen

52,5 Minuten 7000 m

19,7 Minuten 2630 m

10,5 Minuten 1400 m

Überfahrener Flächenanteil

40 %

15 %

8 %

Muldenstreuer mit zwei stehenden Walzen und Stauschieber erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Bild: R. Hunger

Beurteilung für DLG-Test* (Querverteilung) Variationskoeffizient (VK) = Toleranzbereich aller Abweichungen bis 15 % 15−20 % 20−25 % 25−30 % über 30 %

Bewertung

sehr gut (++) gut (+) befriedigend (o) ausreichend (–) nicht ausreichend (– –)

* Zu Grafik «Querverteilung» auf der nächsten Seite. Überlappung nach weiteren Anschlussfahrten bestreut wird. Die Bewertung des VK ist in Tabelle 1 ersichtlich.

Problem: «hausgemacht» Aufgrund der sehr unterschiedlichen Zusammensetzung des Ausgangsmaterials und von konstruktiven Besonderheiten eines Mistzetters sind Streuunterschiede unvermeidlich. Sorgfältiges Laden und das Verdichten reduzieren die Hohlräume und verbessern die Verteilgenauigkeit. Das weit verbreitete Überladen erhöht die Fehlerquelle zusätzlich (Bordwandhöhe entspricht eigentlich der maximalen Genauigkeit des Streuaggregats). Mit dem richtigen Einsatz eines Stauschiebers vor den Streuwalzen kann durch gezieltes Abstreichen des Ladeguts die Längsverteilung verbessert werden. Streufehler können sich auf dem Feld kumulieren und zu massiver Unter- bzw. Überversorgung führen. Wird beispielsweise ein Feld jährlich mit dem gleichen Mistzetter und gleicher Fahrweise übermistet, summieren sich die Streufehler am Feldanfang und Feldende zu Teilflächen mit massiver Unter- oder Überversorgung.

Grosse Breitstreuer eignen sich für Lohnunternehmer, Grossbetriebe und den gemeinsamen Einsatz. Bild: Bergmann

2 2020 Schweizer Landtechnik

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Hofdünger

Optimierungspotenzial Der Fahrer hat begrenzte Möglichkeiten, insbesondere die Längsverteilung zu verbessern, indem er am Schluss der Entleerung den Kratzbodenvorschub erhöht. Diese manuelle Regelung reicht aber nicht aus, um eine gleichmässige Längsverteilung zu erzielen. Gewicht- oder drehmomentgesteuerte Vorschubregelung reguliert feiner und verbessert die Verteilung. Mistzetter mit Abschiebetechnik erzielen tendenziell eine bessere Längsverteilung als Kratzbodenstreuer. Allerdings kann die unterschiedliche Pressung bei fast vollem und fast leerem Wagen dennoch zu gewissen Unterschieden in der Längsverteilung führen.

Eigenschaften unterschiedlicher Streutechnik Streutechnik

Zufuhr/Verteiler

Arbeitsbreite

Windanfälligkeit

Kratzboden

3–4 m

klein

mittel

Stehende Walzen

Kratzboden

6–12 m

mittel

gross

Horizontale Streuteller

Kratzboden

10–24 m

sehr gross

sehr gross

Grafik 1: Querverteilung, Variationskoeffizient (VK) Streubreite 12 m Querverteilung QuerverteilungStapelmist Stapelmist1010tot

Querverteilung QuerverteilungStapelmist Stapelmist30 30tot

MZ 1

20 15

MZ 6

10

Liegend, stehend oder Teller? Seit vielen Jahrzehnten gibt es Streuwerke mit einer oder zwei liegenden Streuwalzen. Der Aufbau ist einfach und der Anschaffungspreis verhältnismässig günstig. Sie haben aber den grossen Nachteil, dass ihre Arbeitsbreite nur wenig mehr als die Wagenbreite misst. Das Interesse an diesem Streuwerk ist rückläufig. Streuwerke mit zwei oder vier stehenden Walzen dominieren bei Mistzettern für die Eigenmechanisierung und den gemeinschaftlichen Einsatz. Sie erreichen heute bei sorgfältigem Einsatz eine Streuqualität, die auch auf Grünland zufriedenstellend ist. Die robusten Muldenstreuer eignen sich besonders für Laufstallmist. Grosse Miststreuer mit Breitstreuwerk werden oft von Lohnunternehmern, Grossbetrieben oder auch Maschinengemeinschaften eingesetzt. Sie verfügen unter einer Abdeckhaube über zwei oder drei liegende Walzen, die den Mist abfräsen, durchmischen und auf die darunter befindlichen Streuteller werfen. Zwei oder vier Streuteller, welche Wurfweiten bis 20 m erreichen, übernehmen die eigentliche Streuarbeit. Die letztendlich erzielte Arbeitsbreite von 12 bis 15 m erfordert eine deutliche Überlappung.

Überlappung

Liegende Walzen

MZ 2

5 0

MZ 5

MZ 3

MZ 4 Messergebnisse DLG-Mistzetter-Test (2 Fabrikate / 6 Modelle) aus den Jahren 2011 und 2015. Je näher ein VK-Punkt dem Mittelpunkt ist, desto kleiner sind die Abweichungen (Bewertung siehe «Beurteilung» auf der vorderen Seite). Tendenziell ist die Querverteilung bei 30 t/ha besser als bei 10 t/ha.

Grafik 2: Längsverteilung, gefahrene Strecke (%) mit konstanter Verteilung Längsverteilung LängsverteilungStapelmist Stapelmist10 10 to t

Längsverteilung LängsverteilungStapelmist Stapelmist30 30tot

MZ 1

80 60

MZ 6

40

MZ 2

20 0

Fazit Der Begriff Düngung umfasst jegliche Zufuhr von unentbehrlichen Pflanzennährstoffen. Beim Ausbringen von Hofdünger, Mist im Besonderen, steht eine gleichmässige Verteilung über die ganze Fläche im Vordergrund. Mistzetter leisten gute Arbeit, auch wenn sie bei der Längs- und Querverteilung noch Defizite aufweisen. Mit sorgfältigem Beladen kann ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Verteilung geleistet werden. 24

Schweizer Landtechnik 2 2020

MZ 5

MZ 3

MZ 4 Ergebnisse DLG-Mistzetter-Test (2 Fabrikate / 6 Modelle) aus den Jahren 2011 und 2015. Je weiter der Punkt von der Mitte entfernt ist, desto länger ist der prozentuale Anteil der Entladedauer mit konstanter Dosierung (Streckung). Beispiel: «MZ 6» erreicht mit 10 t und 30 t konstant eine bessere Streckung als die übrigen Zetter.


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Hofdünger

Andreas Mehli: «Mit einem neuen effizienten Verfahren können wir einen streufähigen Naturdünger aus Gülle herstellen und so den Wert der Gülle steigern.» Bilder: R. Hunger

«Gülle ist zur Passion geworden» «Ich sehe in der Gülleseparation einen Wachstumsmarkt», sagt Andreas Mehli. Die «Schweizer Landtechnik» hat sich mit dem Vorsitzenden des gleichnamigen Unternehmens getroffen und mit ihm über das Unternehmen und seine Visionen gesprochen. Ruedi Hunger

Schweizer Landtechnik: Warum stellen Sie das Unternehmen auf drei Standbeine und konzentrieren sich nicht einfach «nur» auf Landmaschinen? Andreas Mehli: Schauen wir vorerst kurz zurück: Der Landmaschinenbetrieb war, inklu­sive des Lohnunternehmens, fast 25 Jahre lang eine Einzelfirma. Um das Unternehmen für die Zukunft auszurichten, war eine Umstrukturierung notwendig. Die Landmaschinen AG mit den beiden Werkstätten in Chur und Ilanz ist nun von der 26

Schweizer Landtechnik 2 2020

«Agro Service» getrennt. Das gibt den jewei­ligen Geschäftsführern mehr Selbstständigkeit. Die «Agro Service» wickelt Maschinendienstleistungen – sprich Lohnarbeiten – ab. Auf die «GRegio Energie AG» kommen wir später noch zu sprechen. Gibt es einen «Spezialfall Bündnerland» oder ist es eine allgemeine Tendenz, dass Landmaschinen allein nicht mehr existenzsichernd sind? Die Anzahl Landwirtschaftsbetriebe hat sich seit der Gründung meiner Unterneh-

mung fast halbiert. Dieser Trend wird sich, wenn auch abgeschwächt, fortsetzen. Deshalb ist es wichtig, vorauszuschauen und die Weichen rechtzeitig zu stellen. Das ist auch der Grund, warum die meisten Landmaschinenbetriebe noch andere Standbeine haben. Eigentlich war das schon immer so. Vielfach waren Kommu­nal- oder Forstbetriebe, der Handel mit Kleingeräten oder Schlosserarbeiten angegliedert. Landmaschinenbetriebe waren eigentlich schon immer flexibel aufgestellt.


Hofdünger

In Ihrem Standbein «Agro-Service» ist die Gülleseparation integriert, ist das ein Erfolgsmodell? Ich sehe in diesem Angebot einen Wachs­ tumsmarkt. Die Gülleseparation ist die Vorstufe für wichtige Nachfolgeverfah­ ren. Dünngülle kann effizienter einge­ setzt werden. Sei dies durch Vergärung im Festbettfermenter oder auch durch direk­ te Ausbringung mit dem Schlepp­ schlauch. Zudem kann auf Anlagen, die ähnlich aufgebaut sind wie eine Gras­ trocknungsanlage, ein trockener Natur­ dünger daraus hergestellt werden. Die Feststoffe können als Kompost, Biogas­ substrat, Einstreumaterial oder einfach als Dünger genutzt werden. Wie ist Ihre Aussage zu verstehen, dass Wirtschaftsdünger wieder einen Wert bekommen sollten. Mindestens einen Düngewert hat Gülle doch schon …? Ja natürlich, das hatte sie schon immer, und das ist auf vielen Betrieben noch im­ mer der Fall. Von den 24 Millionen Ton­ nen Hofdünger, die in der Schweiz an­ fallen, werden regional unterschiedlich rund zehn bis fünfzehn Prozent von den Betrieben wegtransportiert. Stark zuge­ nommen haben die kommunalen Ver­ gärer. Wir brauchen Lösungen für diese zehn bis fünfzehn Prozent, mehr nicht. Dann ist alles wieder im Lot. Die Proble­ me im Ausland sind ungleich grösser, trotzdem ist auch bei uns rechtzeitiges Handeln wichtig. Zitat: «Meine Vision ist, dass Kinder die Traktoren dereinst mit Gülle bezahlen können.» Sie planen Gegengeschäfte, Traktor gegen Gülle …? Zugegeben, eine provokative Aussage, die ich erklären will: Der schweizerische Gasverband hat das Ziel, bis ins Jahr 2030 dreissig Prozent des Erdgases, das für Komfortwärme gebraucht wird, durch Biogas zu ersetzen. Zudem wird eine sta­ bile Stromproduktion vor allem im Winter immer wichtiger. Umgekehrt hat die Landwirtschaft bei Biomasse das grösste nicht genutzte Potential. Zurzeit sind in der Schweiz etwa 30 bis 40 Biogasanla­ gen in der Planungsphase. Mit unserer neuen Hof-Biogasanlage «Flexbio» könn­ ten noch viele dazukommen. Was ich mit meiner Vision sagen will, ist, dass wir bei­ spielsweise mit einem neuen effizienten Verfahren einen streufähigen Naturdün­ ger aus Gülle herstellen können. Solche Dünger werden bereits zum doppelten

Milchpreis im Supermarkt angeboten. Da­ her meine Aussage, dass Gülle ihren Wert wieder bekommen wird. Wie weit auf dem Weg zum Ziel dieser Vision sind Sie heute, wenn man dies auf einer Skalierung von null bis zehn einreihen wollte? Ich würde sagen bei sieben bis acht. Zur­ zeit bauen wir die Pilot-Hof-Biogasanlage «Kuhrerhof» und werden diese in voller Grösse umsetzen. Das Naturdüngerpro­ jekt setzen wir bereits dieses Jahr in klei­ nerem Massstab um. Beides am Standort Chur. Was soll der Leser unter «GRegio Energie AG» verstehen? Der Name kommt von: Graubünden – re­ gionale Energien. In der «GRegio Energie AG» sind die Technologien rund um er­ neuerbare Energie untergebracht. Neben der hydrothermalen Karbonisierung bie­ ten wir Anlagen für Strom aus Holz, Na­ turdüngerproduktion und Kompaktbio­ gasanlagen an. Wir haben auch ein Con­ tractingmodell (Kooperationsform, die Redaktion) entwickelt. Eigene Projekte wie die Holzvergasung mit Naturdünger­ produktion in Chur und die Holzverga­ sung mit Holzpelletproduktion in Ilanz kommen bis 2021 dazu. Erneuerbare Energien sind seit längerem ein Thema. Was fasziniert Sie daran? Begonnen hat alles, als ich erfahren habe, dass die «Tegra», ein Unternehmens­ zweig der Axpo, welche aus Abfall-Holz Energie produziert, Verwendung für ihren Energieüberschuss suchte. Ich bin mit meinem Kollegen Ignaz Canova zusam­ mengesessen, um Visionen zu diskutie­ ren. Wir haben die heute vorhandenen Technologien zusammengebracht und weiterentwickelt. Im Vordergrund steht das Kreislaufdenken, um damit einen Bei­ trag zur Energiewende zu leisten. Was sind Ihre Ziele im Bereich Klima? Und eine Zusatzfrage, fühlen Sie sich verpflichtet, etwas zu unternehmen? Kurz gesagt, was gibt es Besseres, als mit einer wirtschaftlichen Weiterentwicklung gleichzeitig vorhandene Probleme zu lö­ sen? Das Potential ist enorm. Wir brauchen «nur» technische Lösungen, um dem Kli­ mawandel beizukommen, ohne dass wir verzichten müssen. Die Schweiz wird glo­ bal gesehen immer nur einen sehr kleinen Beitrag zum Klimawandel leisten können.

«In der ‹GRegio› bieten wir Anlagen für Strom aus Holz, Naturdüngerproduktion und Kompaktbiogasanlagen an.»

Der Aufwand zur Erreichung unseres Kli­ mabeitrages ist im Verhältnis zum Ausland viel höher. Aber, wir können einen grossen Beitrag leisten, indem wir Vorreiter und Technologieentwickler sind. Ich sehe das bei der Entwicklung unserer HTC-Anlagen, die weltweit ein enormes Potential bieten. Ja, ich fühle mich verpflichtet, für die Zu­ kunft unserer Kinder sowohl ökologisch als ökonomisch etwas zu leisten. Schlussfrage: Sie sind in verdankenswerter Weise Hauptsponsor der SVLTSektion Graubünden. Wieso dieses Engagement? Das Engagement besteht nun schon seit vielen Jahren. Der Verband leistet gute, solide Arbeit, und dies für einen sehr fai­ ren Mitgliederbeitrag. Natürlich sind die Mitglieder allesamt potentielle Kunden. Deshalb werden wir auch in Zukunft Hauptsponsor bleiben.

Zur Firma Andreas Mehli hat seine Firma 1994 in Chur gegründet. Heute beschäftigt das Unternehmen, das im letzten Jahr das 25-Jahr-Jubiläum feiern konnte, 25 Mitarbeiter und 10 Lehrlinge. Die Unter­ nehmensstruktur steht auf drei Pfeilern. Neben der Landmaschinen AG mit Werk­ stätten in Ilanz und Chur zählen das Lohnunternehmen «AM AgroService» und die Energiesparte «GRegioEnergie AG» dazu.

2 2020 Schweizer Landtechnik

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Hofdünger

Rund zwei Drittel der erforderlichen Leistung eines durchschnittlichen Mistzetters beansprucht das Streuwerk. Bild: R. Hunger

Mistzetter − mehr als nur ein Streuwerk Das Streuwerk ist ein wichtiges Bauteil am Mistzetter. Doch selbst wenn man das Streuwerk ausblendet, gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Aspekte, die an einem Mistzetter wichtig sind, damit die Maschine effizient, bodenschonend und sicher eingesetzt werden kann. Ruedi Hunger

Das Mistauszetten von Hand war eine strenge, zeitraubende Arbeit. Deshalb wurde der Mistzetter schon früh «erfun­ den». Den eigentlichen Durchbruch schafften Mistzetter, nachdem die Trak­ toren serienmässig mit einer Zapfwelle ausgerüstet wurden. Ein moderner Mist­ streuer ist kaum mehr vergleichbar mit den ersten «Streumaschinen». Je nach Einsatzbedingungen kommen heute un­ terschiedliche Bauarten und Grössen zum 28

Schweizer Landtechnik 2 2020

Einsatz. Bestimmt durch die Maschinen­ grösse, spielen Leistungsbedarf, Kratz­ boden, Fahrwerk und Reifen eine wichti­ ge Rolle.

Die richtige Grösse wählen Die Grösse wird bestimmt durch auszu­ bringende Mistmengen, die Feldentfer­ nungsdistanzen und die für die Düngung nutzbaren Feldarbeitstage. Bereits bei der Evaluation der Grösse ist auch zu berück­

sichtigen, dass sich diese Maschine her­ vorragend für die gemeinschaftliche Nut­ zung eignet. Das Ladevolumen reicht beim Aufbau-Seitenstreuer von 2 m³ bis zu 6,5 m³. Mistzetter mit einem 4-Wal­ zen-Streuwerk (stehend) fassen zwischen 6,0 m³ und 10 m³. Muldenstreuer bis 12  m³ und Universalstreuer bis etwa 21 m³. Die bauliche Obergrenze liegt heu­ te bei etwa 30 m³. Gross- oder Universal­ streuer sind üblicherweise nur bei Lohn­


Hofdünger

Ladehöhe und können mit grossvolumi­ gen Reifen ausgestattet werden.

Schieben oder kratzen

Den Kratzboden gibt es mit unterschiedlichen Ketten und Mitnehmerleisten. Bild: R. Hunger

unternehmen im Einsatz. Bei mittelgros­ sen Mistzettern mit einem Ladevolumen bis etwa 12 m³ stimmt das Preis-/Leis­ tung-Verhältnis. Sie sollten aber überbe­ trieblich eingesetzt werden, denn nur so erreichen sie die betriebswirtschaftlich notwendige Mindestauslastung (siehe Ta­ belle auf der nächsten Seite).

Leistungsanspruch Der Leistungsbedarf für Mist- und Kom­ poststreuer setzt sich aus mechanischer und hydraulischer Antriebsleistung zu­ sammen. Zusätzlich gibt es einen erhebli­ chen Zugleistungsbedarf. Agroscope hat im FAT-Bericht 560 die erforderliche durchschnittliche Zapfwellenleistung mit 55 bis 60 % der Gesamtleistung definiert. Knapp 40 % werden für die Zugleistung benötigt und lediglich fünf Prozent der Gesamtleistung beansprucht die Hydrau­ likleistung. Der Einfluss einzelner Leistungsparameter auf den Gesamtleistungsbedarf kann sich verschieben. Beispielsweise verändert sich der Zugkraftbedarf mit zunehmender Entleerungszeit durch Gewichtsabnahme und veränderte Stützkraft. Zudem hängt der Zugkraftbedarf von Anhänger­ gewicht, Fahrgeschwindigkeit und Berei­ fung ab. Der Leistungsbedarf für das Streuwerk bewegt sich in einer grossen Bandbreite und hängt von der Bauart, dem Streugut und der Ausbringmenge ab. Dabei ist die Strohlänge ein entschei­ dender Faktor. Langes Stroh beeinflusst den Leistungsbedarf am Streuwerk, bei kurzem Stroh nehmen die Schubkräfte am Kratzboden zu.

Bauarten Bei Mistzettern wird in erster Linie zwi­ schen Aufbaustreuern und gezogenen Streuern unterschieden. Aufbaustreuer sind für Transporter bestimmt. Bezogen auf die Anordnung und Gestaltung der La­ deräume bei gezogenen Mistzettern wird zwischen Hoch- und Tiefladern unter­ schieden. Hochlader haben den Laderaum auf/über dem Fahrwerk, während sich die­ ser beim Tieflader auf der Achse bzw. zwi­ schen den Rädern befindet. Hochlader ha­ ben ein grösseres Ladevolumen und erfor­ dern vom Ladefahrzeug eine grössere Hubhöhe/Reichweite. Tieflader haben ei­ nen tieferen Schwerpunkt, eine niedrigere

Ein umlaufender Kratzboden mit hydrauli­ schem Antrieb, für die Regulierung der Ausbringmenge (0 bis 5,5 m/min), ist die übliche Ausrüstung. Der Klinkenrad­antrieb ist auslaufend. Eine andere Variante (Che­ vance) ist die mitlaufende Frontwand, wel­ che mit Ketten bis kurz vor die Streuwal­ zen mitgezogen wird. Nach dem Entleeren erfolgt der Rückzug in die Ausgangspositi­ on. Schliesslich gibt es den hydraulischen Abschiebe-Zetter (Fliegl). Das Ladegut wird ausschliesslich mittels Schiebewand an das Streuwerk geführt. Der umlaufende Kratzboden ist einfach (zwei Ketten) oder doppelt (vier Ketten) konstruiert. Die Mitnehmerleisten weisen unterschiedliche Profile auf. Moderne Mistzetter regeln den Vorschub bereits automatisch und gewichtsbezo­ gen. Mit einem aufgebauten Wiegesystem inkl. eines Sensors in der K-80-Zugöse wird die Streumenge via Isobus gewichts­ bezogen geregelt und entsprechend ohne Zutun des Fahrers dokumentiert. Mit GPS ist gar eine automatische Teilflächendün­ gung möglich.

Fahrwerke und deren Eigenschaften Kleine Mistzetter sind in der Regel mit einer Achse ausgerüstet. Da sie oft für die Eigen­ mechanisierung angeschafft werden, be­ steht die Gefahr, dass sie mit zu kleinen Rei­ fen gekauft werden. Mittelgrosse Mistzet­

Das Fahrwerk bestimmt die Nutzlast und den Fahrkomfort, die Reifen den Bodendruck. Bild: K. Merk

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Hofdünger

ter verfügen in der Regel über ein Tandem-Fahrwerk und Gross-Streuer haben drei Achsen. Solche mehrachsigen Fahrwerke haben als Folge geringerer Spurtiefe und Spurfahrens einen tieferen Roll­ widerstand. Das Rollwiderstandsverhalten wird auch durch die Entleerzeit und die veränderliche Stützkraft beeinflusst. Bei mehrachsigen Fahrwerken gibt es die gelenkte, die frei nachlaufende und die ungelenkte Achsvariante. Letztere gibt es nur noch für kleinere Zweiachser. Gelenkte Achsen sind notwendig, um hohen Verschleiss bei Kurvenfahrten, erhöhten Zugkraftbedarf und Pflanzen-/Grasnarbenschäden zu vermeiden.

Auszug Agroscope-Maschinenkosten 2019, Auslastung und Kosten Mistzetter Bauart

m3

Anschaffungs- Auslastung Fixe Kosten kosten Ø-Fr. Fuder/Jahr Fr./Jahr

Variable Kosten Fr./AE (Fuder)

2,5 Aufbau-Seitenstreuer 3,5 (zu Transporter) 4,5

16 500.− 20 000.− 23 000.−

80 80 100

1688.− 2012.− 2285.−

4.68 5.67 5.37

MistzetterSeitenstreuer (traktorgezogen)

5,0 7,0

28 000.− 39 000.−

120 150

2890.− 3915.−

5.60 6.50

MZ 4 stehende Walzen

8,0

30 000.−

150

3150.−

4.71

Mulden-Streuer

10 12

37 000.− 44 000.−

250 300

4514.− 5403.−

3.70 4.40

Universalstreuer

14 16 21

65 000.− 74 000.− 104 000.−

350 400 450

6479.− 8397.− 11 619.−

4.33 4.93 6.93

Federung und Liftachsen Auch bei der Achsfederung gibt es Unterschiede. Hohe und breite Reifen absorbieren bereits viele Unebenheiten. Eine Fahrwerkfederung erhöht die Laufruhe auf der Strasse zusätzlich (40 km/h). Eine Fahrwerkfederung verbessert nicht nur den Fahrkomfort, sondern schont auch die Aufbauten. Ungefederte Mistzetter verschmutzen tendenziell die Fahrbahn mehr, insbesondere wenn mit hohen Geschwindigkeiten gefahren wird. Eine zusätzliche Deichselfederung erhöht den Fahrkomfort insbesondere in beladenem Zustand. Die Federung der Achsen erfolgt mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch. Mechanische Systeme sind billiger, hydraulische und pneumatische Federsysteme haben einen längeren Federweg und verfügen über bessere Dämpfungs­ eigenschaften. Bei mehrachsigen Fahrwerken gibt’s die Möglichkeit einer Liftachse. Durch das Anheben der ersten Achse bei ungeladener Strassenfahrt wird der Rollwiderstand reduziert. Beim Fahren im Feld kann unter kritischen Adhäsionsbedingungen durch Anheben der Liftachse die Stützlast auf den Traktor erhöht werden. Triebachsen – elektrisch oder hydraulisch – wären heute möglich, haben derzeit aber kaum eine Bedeutung. Schliesslich ist ein besonderes Augenmerk auf Achsen, Bremssystem und Dimension der Bremsen zu legen. Mistzetter werden oft unter schwierigen Bedingungen eingesetzt, daher darf beim Fahrwerk nicht gespart werden.

über 3 m und die Kippgefahr steigt. Beim Tieflader laufen die Räder seitlich neben dem Laderaum, daher sind Reifenhöhen von über 180 cm möglich. Die Reifenbreite sollte mindestens der Breite der Traktorbereifung entsprechen. Die maximale Reifenbreite wird durch die Strassenverkehrsgesetzgebung bestimmt. In Frage kommen sowohl Diagonal- als auch Radialreifen. Grundsätzlich federn Radialreifen unter Last stärker ein und sie sind langlebiger. Bezogen auf den Bodenschutz weisen sie bei gleichen Aussenabmessungen eine grössere Aufstandsflä-

che auf als Diagonalreifen. Dafür verleihen die stabileren Seitenwände dem Diagonalreifen Vorteile bei Schrägfahrten am Hang. Hohe und breite Reifen haben ein grosses Luftvolumen. Dieses Luftvolumen bestimmt die Tragfähigkeit und zusammen mit dem Reifeninnendruck auch die Aufstandsfläche. Bei gleicher Belastung des Reifens verringert sich die Aufstandsfläche um etwa 20 %, wenn der Luftdruck um 50 % erhöht wird. Das Reifenprofil bestimmt die Abrollgeräusche auf der Strasse (Rillenprofil positiv). Stollenprofile weisen eine bessere

Reifen − Bindeglied zum Boden Die Reifenwahl hängt von der Bauart (Hoch- oder Tieflader) ab. Beim Hochlader sind Reifenhöhen bis maximal 140 cm möglich, sonst steigt die Ladehöhe auf 30

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Nicht zu vergessen ist die Sonderbauart «Seitenstreuer», die es sowohl als Aufbauzetter wie auch in gezogener Variante gibt. Bild: J. Fischer


Hofdünger

Spurstabilität am Hang auf. Blockprofile sind ein Kompromiss zwischen Rillen- und Stollenprofil.

Neben dem Streuwerk gibt es bei einem Mistzetter weitere wichtige Bauteile. Bauart und Zettergrösse werden durch die betrieblichen Gegebenheiten, wie Topo­ graphie, Hanglage, Auslastung/Mistmenge, Acker- und/oder Grünland, bestimmt. Oft wird beim Fahrwerk gespart. Das ist falsch, weil die Bodenbelastung bei ein­ facher und schmaler Bereifung wesentlich höher ist. Wer nachhaltig den Boden «entlasten» will, investiert in ein gutes Fahrwerk. Gleiches gilt für die Sicherheit im Feld und auf der Strasse. Das kostet zum Zeitpunkt der Anschaffung zwar viel Geld, zahlt sich aber auf lange Sicht mehrfach aus.

Prozentuale Verteilung des Leistungsbedarfs von Streuwerk und Kratzboden

Fazit

Messungen zum Leistungsbedarf 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0%

Leistungsbedarf Streuwerk Leistungsbedarf Kratzboden

100

81

76

Stroh lang; aus R’Ballen

Stroh geschnitten; aus R’Ballen

Häckselstroh (Scheibenradhäcksler)

100 100

81 92

76 119

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Hofdünger

macht. Für die Einhaltung des Gesetzes sind die kantonalen Landwirtschaftsämter zuständig.

Auch Silosäfte

An Waldrändern muss der Pufferstreifen mindestens drei Meter breit sein. Entlang von oberirdischen Gewässern mindestens sechs Meter. Bild: Heinz Röthlisberger

Pufferstreifen richtig abmessen

Die Pufferstreifen müssen entlang von Hecken, Feldgehölzen, Ufergehölzen und Waldrändern mindestens drei Meter breit sein. Entlang von oberirdischen Gewässern muss der Pufferstreifen mindestens sechs Meter breit sein, wobei das Düngerverbot nur auf den ersten drei Metern gilt. Zu den Düngern zählen unter anderem auch Hofdünger wie Jauche, Mist, Mistwässer und Silosäfte. Das heisst, dass in den Pufferstreifen auf den ersten drei Metern auch das Zwischenlagern von Silo- und Heuballen sowie Mist, Grüngut und Kompost verboten ist. Auf den zweiten drei Metern ist dies ebenfalls verboten, falls es sich um eine angemeldete Biodiversitätsförderfläche handelt. Ist es eine düngbare Fläche, ist die Zwischenlagerung auf den zweiten drei Metern erlaubt.

Merkblatt herunterladen

Beim Ausbringen von Dünger und Pflanzenschutzmitteln müssen die Abstände zu Gewässern, Hecken und Wäldern eingehalten werden. Hilfe dazu bietet das Merkblatt «Pufferstreifen richtig messen und bewirtschaften». Heinz Röthlisberger

Auf dem Kulturland ausgebrachte Hofdünger, Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel dürfen nicht in angrenzende Hecken, Feld- und Ufergehölze, Feuchtgebiete, Wälder oder Gewässer gelangen. Aus diesem Grund braucht es einen Pufferstreifen zwischen Kulturland und den erwähnten Lebensräumen. Es ist verboten, Gülle, Mist, Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel in diesem Pufferstreifen auszubringen. Ausgenommen sind Einzelstockbehandlungen von Problempflanzen, sofern diese mit anderen Massnahmen, wie regelmässigem Mähen, nicht erfolg­reich bekämpft werden können. Für den Biolandbau gilt diese Ausnahme nicht. Wer diese Abstände gemäss ökologischem Leistungsnachweis (ÖLN) nicht einhält, nimmt neben der Kürzung von Direktzahlungen auch strafrechtliche Folgen in Kauf. 32

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Zu nahe ans Gewässer Wie die Pufferstreifen richtig abgemessen werden, darüber gibt ein Merkblatt der Agridea Auskunft (siehe Kasten). In detaillierten Szenerien wird aufgezeigt, welche Abstände in welchen Situationen eingehalten werden müssen und wie diese abgemessen werden. Es lohnt sich, dieses Merkblatt herunterzuladen und genau zu studieren. Denn es kommt leider immer wieder vor, dass die Abstände nicht richtig bemessen werden und beispielsweise Gülle zu nahe an Gewässern ausgebracht wird. Aufgrund von solchen Vorfällen wurde in den letzten Jahren von Umweltverbänden und in Medienberichten immer wieder bemängelt, dass Kantone die Einhaltung der Abstände zu wenig gut kontrollieren würden. Das Bundesamt für Landwirtschaft BLW hat 2019 deshalb Auflagen für wirksame Kontrollen ge-

Das achtseitige Merkblatt «Pufferstreifen richtig messen und bewirtschaften» dient der korrekten Bemessung und Bewirtschaftung von Pufferstreifen (Streifen von mindestens drei Metern Breite mit Ausbringverbot für Düngeund Pflanzenschutzmittel) entlang von Oberflächengewässern, Feuchtgebieten, Hecken, Feldgehölzen und Waldrändern gemäss ökologischem Leistungsnachweis (ÖLN). Anhand von Beispielen wird aufgezeigt, wie die Abstände bei verschiedenen Bedingungen richtig gemessen werden. Das Merkblatt kann gratis heruntergeladen werden unter www.agridea.ch via «Publika­ tionen», «Pflanzenbau», «Umwelt Natur Landschaft» und «Beiträge im Öko­ausgleich». Oder im Suchfeld auf der Startseite «Merkblatt Pufferstreifen» eingeben. Telefon Agridea Lindau: 052 354 97 00


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Impression | Einsatzbericht

Dank feinem Streubild eignet sich der «Superfex 700» sehr gut für das Bemisten von Grünland. Bilder: R. Burkhalter

Eine saubere Sache Der «Superfex 700» von Farmtech ist ein klassischer Miststreuer für den Familienbetrieb. Im Testeinsatz der Schweizer Landtechnik ist er durch saubere Verarbeitung und saubere Arbeitsweise aufgefallen. Ruedi Burkhalter

Der slowenische Landmaschinenhersteller Farmtech bietet mit fünf Baureihen vom Bergstreuer «Minifex» bis zum Grossstreuer «Megafex» ein sehr breites Programm an Streuern. Die «Schweizer Landtechnik» hat den Standard-Miststreuer Superfex 700 im Praxiseinsatz getestet. Er bietet eine deutlich grössere Kapazität als der Bergmiststreuer «Minifex», ist aber aufgrund des tiefen Schwerpunkts und des Feinstreuwerks mit vier stehenden Walzen auch auf Grünlandbetrieben im Hügel­ gebiet sehr beliebt. Mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 7000 kg bietet die 1900 kg schwere Maschine rund 5100 kg Nutzlast. Das trapezförmige V-Chassis besteht aus einem 199 × 114 cm C-Rahmenprofil mit 4 mm Materialstärke für eine hohe Stabilität. Alle «Superfex»-Modelle sind auf Wunsch mit Oben- oder Untenanhängung erhältlich. Für die 50 cm hohen Bordwände verwendet Farmtech ein Stahlprofil der Firma 34

Schweizer Landtechnik 2 2020

Fuhrmann aus Österreich. Am Testkandidaten wurde das Ladevolumen aufgrund des Einsatzes in einer Maschinengemeinschaft mit über 30 Nutzern mit leicht ersetzbaren Holzaufsätzen auf gut 6 m³ erhöht.

Hardox-Messer mit feinem Streubild Das standardmässig verbaute Feinstreuwerk mit vier stehenden Walzen hat im Testeinsatz gute Noten erzielt. Im oberen Bereich sind die Walzen mit gezahnten, durch die Schraubverbindung einfach ersetzbaren Fräsmessern aus verschleissresistentem Hardox-Stahl bestückt. Ab einer Zapfwellendrehzahl von etwa 400 U/min wird ein sehr feines und regelmässiges Streubild erzielt. Im unteren Bereich sind alle vier Walzen mit einem zusätzlichen Teller mit Wurfschaufeln bestückt, so dass auch herunterfallende Stücke des Streuguts vollstän-

dig auf die ganze Streubreite von ma­ ximal 9 m verteilt werden. Dank dieser Walzenkonstruktion lassen sich mit dem «Superfex» auch feinere Streugüter wie Hühnermist oder Kompost problemlos verarbeiten, dafür wäre dann aber der optional erhältliche, an dieser Testmaschine nicht vorhandene hydraulische Stauschieber zu empfehlen. Will man den Super­ fex für andere Transportarbeiten einsetzen, lässt sich das Streuwerk über Schnellverschlüsse mit wenigen Handgriffen abmontieren.

Strasse und Beleuchtung bleiben sauber Insgesamt arbeitet man mit dem «Superfex» sehr sauber, was unter anderem durch die hydraulische Heckklappe ermöglicht wird, die bei Strassenfahrt durch das komplette Abschliessen des Streuwerks verhindert, das Mist auf die Strasse fällt. Der Bereich unter den Streutellern


Einsatzbericht | Impression

Die gezahnten Fräsmesser aus Hardox lassen sich durch die Schraubverbindung einfach ersetzen.

und trockenes Streugut alle «Superfex»Modelle auch mit einem Universalstreu­ werk mit zwei liegenden Fräswalzen und zwei grossen Streutellern erhältlich. Die­ ses erreicht dann eine grössere Arbeits­ breite, macht die Maschine jedoch mit ei­ nem Aufpreis von gut 10 000 Franken deutlich teurer. Der Spannungszustand des Kratzbodens lässt sich an den aussenliegenden Druck­ federn jederzeit einfach bestimmen.

Der Ölstand der Winkelgetriebe lässt sich jederzeit an vier Schaugläsern ablesen.

blieb im Testeinsatz auch mit nassem, kle­ brigem Mist vorbildlich sauber, so dass insbesondere die Beleuchtung während des ganzen Testeinsatzes nie gereinigt werden musste. Auch die vier Winkel­ getriebe, in denen der Walzenantrieb im Ölbad läuft, blieben beim Einsatz sauber, so dass der Fahrer jederzeit an den prakti­ schen Schaugläsern den Ölstand über­ prüfen kann. Die Antriebsleistung für die Streuwalzen wird direkt über eine mehr­ fach gelagerte Welle nach hinten auf das Ölbadgetriebe geleitet. Für die Absiche­ rung sorgt direkt vor dem Streuwerk eine Nockenschaltkupplung, so dass sich der Anwender weder mit anfälligen An­ triebsketten noch mit Scherbolzen abmü­ hen muss. Optional sind speziell für feines

Spannen ohne Verrenkung Der Boden des Laderaums ist aus 30 mm starken, langlebigen Multiplex-Schicht­ holzplatten gefertigt. Deren glatte Oberflä­ che bietet eine gute Gleitfähig­ keit, so dass der Kratzboden mit gerin­ gem Kraftaufwand auskommt. Durch­ wegs positiv aufgefallen ist der Kratz­ boden mit zwei Rundstahlketten der Dimension 10 × 31 mm, der mit einigen Erleichterungen für den Anwender auf­ wartet: Die Spannung des Kratzbodens erfolgt automatisch durch Druckfedern, welche ausserhalb des Rahmenprofils auf der Vorderseite angebracht sind. Dadurch kann der Fahrer einerseits jederzeit mit ei­ nem kurzen Blick den Spannungszustand kontrollieren. Andererseits kann man auch sehr bequem nachspannen, ohne unter das Fahrzeug kriechen zu müssen. Bei jeder Feder ist zudem eine gut lesbare Beschriftung mit den einzuhaltenden Längenwerten angebracht – vorbildlich!

Einsatzsicherheit grossgeschrieben Zu erwähnen ist weiter die besondere Rückführung der Kratzbodenleisten auf der Unterseite. Die Leisten hängen nicht wie üblich einfach nur an den Ketten, sondern werden aussen durch Kunst­ stoffführungen auf der ganzen Länge zwangsgeführt. Diese Bauweise steht für

maximale Einsatzsicherheit, denn sollte der Kratzboden einmal nicht optimal ge­ spannt sein, treffen die Ketten auch in seitlicher Hanglage trotzdem immer ge­ nau ins Ziel. Der Kratzbodenantrieb erfolgt hydrau­ lisch über ein robustes Stirnradgetriebe. In der gezeigten Version wird dieser und die Heckklappe direkt über zwei Zusatz­ steuergeräte des Traktors betrieben. Die Geschwindigkeit wird manuell über ein Drosselventil verstellt, welches mit guten Verstellmöglichkeiten an den Traktor an­ gepasst werden kann. In der optional er­ hältlichen Version mit elektrohydrauli­ scher Komfortbedienung können dann alle hydraulischen Funktionen mit nur ei­ nem doppeltwirkenden Steuergerät be­ dient werden.

Fazit Insgesamt hat der «Superfex 700» im Testeinsatz mit durchdachter Konstruk­ tion und sauberer Verarbeitung einen durchwegs positiven Eindruck hinterlas­ sen. Auch die Details wie der Aufstieg in den Laderaum mit inneren und äusseren Stufen ist sehr praktisch. Positiv aufgefal­ len ist zudem die Beleuchtung, die neben den sauber gebliebenen Haupt-Rück­ leuchten zusätzlich weisse LED-Positions­ leuchten vorne an der Ladefläche sowie dreiseitige weiss-rot-orangene LED-Positi­ onsleuchten mit flexibler Befestigung im Bereich der Reifen umfasst. Kritikpunkte sind im Testeinsatz keine aufgefallen. Ledig­ lich den fehlenden Stauschieber hätten wir uns zur vollen Ausnutzung des Ladevolumens gewünscht. Die Testma­ schine ist in dieser Version für rund 20 000 Franken erhältlich.

Steckbrief Farmtech «Superfex700» Leergewicht: 1900 kg Gesamtgewicht: 7000 kg Leistungsbedarf: ab 56 PS Brückenmass: 4200 × 1800 mm Ladevolumen: 3,8 bis 8,8 m³ Abmessungen: Länge: 5550 mm; Breite: 2075 mm; Höhe: 2680 mm Stützlast: 1600 kg Bereifung: 15.0 / 55-17 bis 22.5 / 45-17 Kratzbodenketten: 2 × (10 × 31 mm), Bruchkraft 12 t Bremsen: 2-Leiter Luft; 2-Leiter hydrau­ lisch; Auflaufbremse (30 km/h) Preis Testversion: CHF 20 000.– (Herstellerangaben)

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Impression | Einsatzbericht

Grafische Darstellung der mobilen Seilkrananlage. Die Kopfstation ist hier auf einem Lastwagen montiert, kann aber auch auf einem Anhänger sein. Das Rückführseil wird bei dieser Darstellung über den Laufwagen geführt. Es kann aber auch via zusätzliche Umlenkrollen ausserhalb des zu bearbeitenden Trassees geführt werden. Grafik: R. Engeler (nach Mayr-Melnhof)

Holzernte in unwegsamen Lagen Die Holzernte in Steillagen ist nicht nur eine gefährliche und anstrengende Tätigkeit, sie ist auch immer eine logistische Herausforderung. Wie können die Stämme möglichst effizient und ohne den verbleibenden Baumbestand zu schädigen zu einem Platz für die weitere Bearbeitung und Lagerung gebracht werden? Roman Engeler

Mobile Seilkrananlagen sind für steile Hänge, aber auch für feuchte und empfindliche Standorte im Flachland ein erprobtes Verfahren für die komplizierte Holzernte. Die «Schweizer Landtechnik» hat das Unter­nehmen Bachmann-Forst GmbH aus Balterswil TG, das sich auf diese Holz­ernteTechnik spezialisiert hat, bei einem Einsatz mit dem Typ «Syncrofalke» des österreichischen Herstellers Mayr-Melnhof Forsttechnik begleitet. Das System «Syncrofalke» besteht aus einem kippbaren Mast, einer Seilwinde sowie einer Antriebseinheit, die gemeinsam auf einem Trägerfahrzeug – LKW oder Anhänger – montiert sind. 36

Schweizer Landtechnik 2 2020

Kopfstation festlegen

Verankerung Hauptmast

Bevor man jedoch mit einer solchen Anlage Stämme bergen kann, muss abgeklärt werden, wo man den «Kopf» mit dem fixierten Endmasten aufzustellen gedenkt. Dieser «Kopf», mit Kippmast, Diesel­ motor, Hydraulikanlage und Seilrollen, sollte nämlich so positioniert sein, dass man einerseits kurze Wege zum geschlagenen Holz hat, anderseits beim Betrieb den verbleibenden Baumbestand nicht schädigt. Zudem sollte er so zu liegen kommen, dass man mit einer Grund­ installation, quasi sternförmig, mehrere Bahnen legen kann, so dass ein möglichst grosser Schlagraum abgedeckt wird.

Ist die Kopfstation einmal festgelegt, wird der Kippmast mit insgesamt vier Abspannseilen in einem Winkel von 90° fixiert, entweder mit Rundschlingen an stehenden Bäumen oder an Ankerplatten, die bis zu 3 m tief im Boden verankert sind. Ein fünftes Abspannseil wird nach vorne gespannt, um mögliche Rückschläge auffangen zu können, beispielsweise wenn das Tragseil reisst.

Drei-Seil-System Mit einem leichten Montageseil wird anschliessend das Tragseil nach unten gezogen und dieses dort fixiert. Eine Seilbahn


Einsatzbericht | Impression

CAD-Darstellung des Laufwagens «Sherpa» mit Trag-, Zug- und Rückführseil. Bild: Mayr-Melnhof

Die Seiltrommeln an der Kopfstation mit der gegenläufigen Aufspulung von Zug- und Rückführseil. Bild: R. Engeler

Lastseil. Mit dem Rückholseil kann der Laufwagen aktiv wieder zurück an die Lade­stelle befördert werden. Mit diesem Verfahren kann bergauf, bergab und auch in der Ebene geseilt werden.

kann bis zu 900 m lang sein. Damit die Anlage eine gewisse Höhe bekommt, können Zwischenmasten gesetzt werden. Dazu verwendet man entweder stehende Bäume oder man setzt auch Stahlmasten ein. Auf oder an diesen Masten werden sogenannte Sättel montiert, damit der Laufwagen problemlos darüberfahren kann. Das Tragseil wird bis zu 8 t auf der Maschine gespannt. Zusammen mit der Zugkraft von rund 3 t muss dieses Seil also weit über 10 t aushalten können. Die Tragseilwinde ist in ein Spann- und Vorratsfach unterteilt. Während des Spannvorgangs lenkt eine hydraulisch betriebene Rolle das Tragseil vom Vorratsfach zum Spannfach um. Die gesamte Anlage funktioniert nach dem sogenannten Drei-Seil-Verfahren. Das heisst, es gibt neben dem Tragseil noch ein Zugseil und ein Rückführseil. Das Zugseil dient dabei gleichzeitig als

«Syncro»-Prinzip Zug- und Rückführseil sind auf zwei auf gleicher Welle gelagerten Seiltrommeln am Fuss des Seilmastens aufgespult – und zwar gegenläufig, so dass das Auf- und Abspulen der Seile beinahe synchron geschieht. Der Antrieb der Seiltrommeln erfolgt hydraulisch. Kleine Abweichungen vom exakten Synchronlauf der Seile, die sich durch das Auf- und Abspulen ergeben, gleicht ein zweiter Hydraulikmotor automatisch aus.

Laufwagen «Sherpa» Auf das Tragseil kommt ein funkgesteuerter und Zugseil-betriebener, knapp 500 kg

schwerer Laufwagen. Sein Fahrwerk besteht aus zwei pendelnd aufgehängten Doppelrollen-Laufwerken. In einem der Laufwerke ist die Tragseilklemme inte­ griert, im zweiten eine Pumpe für das Hydrauliksystem des Laufwagens, die durch die Fahrtbewegung des Laufwagens angetrieben wird. Mit dieser Hydraulik werden die Seilklemmen betätigt. Weiter befindet sich im Laufwagen auch eine Batterie für die elektrohydraulische Ventilschaltung und die Funksteuerung. Sind die Hydraulikspeicher ungenügend gefüllt, ertönt ein akustisches Signal. Im Ernte-Betrieb wird der Laufwagen per Funk vom Forstwart an der Kopfstation nach unten geschickt, wo er automatisch an einer vorgängig bestimmten (programmierten) Position hält, indem die Tragseilklemme zugreift. Danach löst sich die Zugseilklemme. Das Zugseil wird jetzt aktiv abgespult. Der Laufwagen befindet sich nun im Funkbereich des zweiten Forstwarts. Die Stämme werden mit Schlingen befestigt und durch das Zugseil hochgezogen. Per Funk wird dann die Zugseilklemme geschlossen und die Tragseilklemme gelöst. In der Folge wird der Laufwagen wieder nach oben geschickt, wo dieser erneut an einer vorprogrammierten Stelle hält und vom ersten Forstwart übernommen wird, der die Ladung absenkt, die Schlingen löst und die Stämme weiterbearbeitet.

Bis 900 m

Kostenbeispiel für Holzernte mit mobilem Seilkran Eher günstige Bedingungen Holzmenge m³ = 410

Leistung m3/h

Kosten pro m3

11

15

CHF 9658.−

6

CHF 4820.−

35

CHF 16 981.−

CHF 500.−

1

CHF 500.−

1

CHF 23 608.−

58

CHF 31 959.−

78

Kosten total

Holzen

CHF 6208.−

Installation

CHF 2400.−

Holzbringung Aufräumen Summe

Eher aufwändige Bedingungen

CHF 14 500.−

10

Kosten total

Leistung m3/h

Kosten pro m3

7

24 12

7

42

Ein einzelnes Trassee kann bei dieser Anlage bis 900 m lang sein. Der Laufwagen bewegt sich dabei mit einer Geschwindigkeit von knapp 10 m/s. Ein Temposensor löst bei Überschreiten einer Maximalgeschwindigkeit einen Lastabwurf und eine zeitverzögerte Bremsung des Laufwagens aus. Das Einrichten einer mobilen Seilkran-Anlage nimmt etwa einen halben Tag in Anspruch. Dieses Holzernte-Verfahren wird als effizient, bestandes- und bodenschonend eingestuft. 2 2020 Schweizer Landtechnik

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Impression | Fahrbericht

genügende Rechenleistung. Ebenfalls einzigartig sind die Kunststoffabstreifer, die nicht nur für einen ruhigen Lauf sorgen, sondern sich beim Aufprall mit einem Fremdkörper nicht verbiegen. Zudem verursacht der Kunststoff bei Reibung an den Zinken kaum Verschleiss und sorgt für eine vorteilhafte Abstreifwirkung der Zinken, was den Gutfluss zusätzlich verbessert.

Doppelbindung

Die robust gebaute Press-Wickel-Kombination «G1 F125» von Göweil zeichnet sich durch eine hohe Durchsatzleistung und einen enorm hohen Pressdruck aus. Damit lassen sich musterhafte Ballen machen. Bilder: J. Paar

Zweite Generation erfüllt Kundenwünsche Göweil gelang vor fünf Jahren mit der Rundballenpresse ein Senkrechtstart, hat sich doch die «G1 F125» besonders bei Lohnunternehmern und Betrieben mit hohen Ansprüchen einen guten Namen geschaffen. Nun gibt es zur nächsten Saison eine weiterentwickelte Version. Ruedi Burkhalter Göweil entwickelte sich vor fünf Jahren nach der Vorstellung der ersten Rundballenpresse des Herstellers schnell vom Quereinsteiger zum Senkrechtstarter. Insbesondere bei Lohnunternehmern und Betrieben mit hohen Ansprüchen erarbeiteten sich die Pressen und Press-Wickel-­ Kombinationen vom Typ «G1 F125» im oberen Profisegment einen guten Namen mit maximalen Durchsätzen, hohen Pressdichten, ruhiger Laufweise und robuster Konstruktion. Nun kommt der österreichische Hersteller mit der zweiten Generation auf den Markt.

Grundkonstruktion bleibt Erhalten bleiben bei der neuen Generation die Besonderheiten der Grundbau­ weise: Der Weg des Ernteguts führt weiterhin über den Rotor, was einen geradlinigen, effizienten Gutfluss ermöglicht. Die 38

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Schwerkraft drückt das Futter gegen den Rotor, statt wie üblich davon weg, was eine hohe Schnittqualität bei geringerem Kraftstoffverbrauch verspricht. Da sich das Schneidwerk über dem Rotor befindet, können die Messer auch bequem, und zwar von vorne, ohne Werkzeuge gewechselt werden. Dieser angenehme Messerwechsel wurde durch die neue Anordnung der Ersatzmesser weiter verbessert. Mit den 30 zweischneidigen Wendemessern wird eine theoretische Schnittlänge von 35 mm erreicht. Das kurvenbahnlose Pendel-Pickup mit einer Breite von 2,20 m und seitlichen Förderschnecken zeichnet sich weiterhin durch die zentrale Aufhängung mit einem Pendelbereich von 150 mm und einer flexiblen Bodenanpassung aus. Mit sechs Reihen und einem Zinkenabstand von 51 mm bietet sie auch bei breiten Schwaden eine

Göweil bleibt nach wie vor der einzige Hersteller mit einer Doppelbindung. Damit lässt sich entweder mit zwei Folien oder Netzen gleichzeitig arbeiten und so die Bindezeit halbieren. Oder aber es wird je eine Rolle Folie und Netz eingelegt, wodurch man je nach Kundenwunsch ohne Absteigen, nur mit einem Knopfdruck zwischen Netz- und Folienbindung hin- und herwechseln kann.

Doppelrollen-Niederhalter Nun zu den wichtigsten Neuheiten. Der serienmässig verbaute Doppelrollen-Niederhalter mit neuer Aufhängung steigert den Materialfluss auch bei ungleichmässigen Schwaden und sorgt für eine kontinuierliche sowie ausgeglichene Befüllung der Presskammer. Im Zentrum des Zuführsystems ist ein neuer 6-Stern-Rotor mit enormer Schluckleistung verbaut. Mit einem Durchmesser von 570 mm und aufgeschweissten Hardox-­ Zinkenreihen befördert der Rotor sowohl grosse, trockene Schwaden als auch Schwaden mit kurzem und noch nassem Futter sauber geschnitten und sicher in die Presskammer. Auffälligste Neuerung ist die Einzugswalze, die sich vor dem Rotor befindet und für eine Vorverdichtung des Ernteguts und eine höhere Durchsatzleistung sorgt. Mit angeschweissten Paddel­ blechen sorgt diese Walze für noch mehr Vortrieb. Die wichtigste Änderung ist hier jedoch beim Antrieb zu finden: In der ersten Generation zweigte der hydraulische Antrieb für gewisse Traktormodelle mit über 100 l/min fast zu viel Hydraulikleistung ab, was in der Praxis bemängelt wurde. Nun wird die Walze mechanisch angetrieben, lediglich bei drohendem Ansprechen der Sicherheitskupplung sorgt ein zusätzlicher Hydromotor kurzfristig dafür, dass Verstopfungen rechtzeitig verhindert werden. Das überarbeitete Einzugssystem soll nun auch bei nassem und kurzem Futter eine optimale Futteraufnahme gewährleisten. Sollte es dennoch zu Verstopfungen


Fahrbericht | Impression

zu erwähnen: Direkt hinter dem Rotor sorgt die Starterwalze mit einem speziellen Profil für eine optimale Ballendrehung sowie einen sicheren Ballenstart bei nassem und trockenem Erntegut. Eine Reinigungswalze im vorderen Bereich der Presskammer fördert zudem die Ein «Göweil-Highlight»: Mit der Doppelbindung für Netz oder Mantelfolie lassen sich die Bindezeiten halbieren. Bröckelverluste zurück in die Presskammer. Das Antriebssystem der Presse wird kommen, schafft das automatische Entstopfungssystem in Verbindung mit dem für eine weiter erhöhte Lebensdauer in der überarbeiteten Überlastkonzept Abhilfe. neuen Generation durch nochmals grösser dimensionierte Ketten verstärkt.

Perfekt abgesichert Die von der Zapfwelle ans Hauptgetriebe übertragene Leistung wird auf die Antriebsketten von Rotor und Pickup sowie Presskammer verteilt und von zwei Nockenschaltkupplungen getrennt abgesichert. Die Kupplungen werden von der Isobus-Steuerung überwacht. Reagiert die Nockenschaltkupplung des Rotors auf eine zu hohe Futtermenge im Förderkanal, so öffnet sich automatisch der hydraulische Schwenkboden. Beim Wiederanfahren des Rotors fliesst das überschüssige Futter ungehindert in die Presskammer. Der Schwenkboden schliesst von selbst und der Pressvorgang geht ungehindert weiter. Spricht die für die Presskammer zuständige Nockenschaltkupplung an, öffnet sich die Heckklappe automatisch um einige Zentimeter, der Ballen kann ungehindert gestartet und gebunden werden.

Bereifungsvarianten Mit dem beachtlichen Maschinengewicht von 8980 kg bekommt die Bereifung einen hohen Stellenwert. So hat es Göweil für die zweite Generation geschafft, die Konstruktion auf grössere Reifendurchmesser anzupassen. Die Press-Wickel-Kombination ist serienmässig mit grösseren Rädern mit 560/45-R22.5-«Flotation Trac»-Reifen von Vredestein bestückt. Optional gibt es auch breitere Varianten, bis hin zu 710/35R22.5 Reifen von Nokian für Extremverhältnisse, wobei sich dann die Gesamtbreite auf 3,30 m erhöht. Weiterhin kann die Maschine mit einer Triebachse ausgestattet werden. In Verbindung mit dem tiefen Schwerpunkt macht diese zusätzliche Antriebskraft die Maschine trotz ihres hohen Gewichts hangtauglich.

Platz für Folien und Netz Bröckelverluste gesammelt In Zusammenhang mit dem Gutfluss sind zwei neue Elemente in der Presskammer

Neu ist auch das Design der Maschine, wobei es nicht primär um die Optik geht. Im neu gestalteten und geschlossenen, hy-

Die Zuführwalze mit Paddelblechen wird jetzt mechanisch angetrieben. Bei drohender Verstopfung schaltet sich ein Ölmotor zu.

Steckbrief Göweil «G1 F125» Presskammer: Festkammer mit 18 Stahlwalzen, Ø 1,25 m Pickup: 2,20 m (nach DIN), Pendel-Pickup, ungesteuert, 6 Zinkenreihen, Kunststoffabstreifer, schwenkbare Tasträder, Doppelrollenniederhalter Rotor: 6-Stern-Rotor nach oben drehend, Ø 570 mm, Hardox-Zinken Schneidwerk: 30 Wendemesser, 30 Reservemesser, Schnittlänge 35 mm, hydraulische Balkensicherung, hydraulischer Schwenkboden Bindung: Folien- und Netzbindung, automatische Überwachung, optionale Doppelbindung Antrieb: Zapfwelle 1000 U/min, geteiltes Antriebskonzept, zwei Nockenschaltkupplungen, AFC – Auto Flow Control Bedienung: Isobus-Terminal, 2 Überwachungskameras Fahrwerk und Bereifung: 560/45 R22.5 (optional 710/35 R22.5), Druckluftbremsanlage, Knickdeichsel mit Federung Wickler: Doppelarmwickler, hydraulisch fahrbarer Wickeltisch, 4 Ballenleitrollen, hintere Hangrolle optional Masse: Gesamtgewicht: 8980 kg. Höhe: 2980 mm, Länge: 7420 mm, Breite: 3000 mm (mit Standardbereifung) Preis: ab CHF 140 000.– (exkl. MwSt.) (Herstellerangaben)

draulisch klappbaren Folienmagazin gibt es Platz für 14 Rollen Wickelfolie sowie zwei Mantelfolien- oder Netzrollen. Diese sind vor jeder Witterung und Beschädigung gut geschützt. Göweil bietet die neue Pressengeneration serienmässig mit einer Isobus-Steuerung an, die wahlweise über das Terminal des Traktors oder über ein von Göweil mitgeliefertes Display erfolgt.

Die Press-Wickel-Kombination ist serienmässig mit «Flotation Trac»-Reifen von Vredestein der Dimension «560/45-R22.5» bestückt.

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Impression | Einsatzbericht

Einer der ersten nach Europa ausgelieferten «RBM 2000 Pro» hat bei Good Silage inzwischen über 7000 Ballen transportiert und sich dabei zur unverzichtbaren Schlüsselmaschine bei der Ballenbergung entwickelt. Bilder: R. Hunger

Ballenladen ohne Rückwärtsgang Der kanadische Landtechnik-Hersteller Anderson hat einen selbstladenden Ballen­ transportwagen entwickelt. Die «Schweizer Landtechnik» hat ein erstes nach Europa geliefertes Modell unter die Lupe nehmen können. Ruedi Burkhalter

Auf der Agritechnica 2017 präsentierte der kanadische Hersteller Anderson mit dem «RBM Pro 2000» den weltweit ersten serienmässig hergestellten selbstladenden Ballentransportwagen für gewickelte Silage-Rundballen. Dieser ist in der Lage, gewickelte Silage-Rundballen ohne Beschädigung der Folie mit nur einem Traktor während der Fahrt auf dem Feld automatisiert zu laden, zu einem Lagerplatz zu transportieren und dort wiede­ rum in kürzester Zeit zu entladen.

löst werden. Weiter gibt es weniger Bodenverdichtungen, die beispielsweise beim Rangieren eines Frontlader-Traktors oder Teleskopladers beim herkömmlichen Aufladen lokal auftreten können. Werden die Ballen beim Pressen am Feldrand abgelegt, können diese sogar vom Feldweg aus geladen werden, ohne mit dem Anhänger aufs Feld fahren zu müssen. Alternativ dazu können aber auch übers ganze Feld verteilte Ballen mit dem Wagen, ohne anhalten zu müssen, eingesammelt werden.

Good Silage AG Eine der ersten nach Europa ausgelieferten Maschinen hat bei Good Silage AG in Mels SG inzwischen über 7000 Ballen transportiert und sich dabei zur unverzichtbaren Schlüsselmaschine bei der Ballenbergung entwickelt. Das Arbeitsgerät ermöglicht Christoph Good eine deutlich höhere Schlagkraft bei gleichzeitig geringerem Personal- und Ma­ terialaufwand. Der Zeitaufwand für das Be- und Entladen ist deutlich geringer, zudem kann die zertifizierte hydraulische Ladungssicherung in wenigen Sekunden vom Traktor aus fixiert und wieder ge40

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Raffinierter Ladearm Um die beschädigungsfreie Aufnahme der Ballen ohne Anhalten zu ermöglichen, hat Anderson für den «RBM Pro 2000» einen raffinierten Ladearm mit sechs hydraulischen Funktionen entwickelt. Die in Fahrzeug-Längsrichtung verschiebbare Ballenklemmzange ist mit einem Sensor ausgestattet, so dass die angefahrenen Ballen selbst den automatischen Ladevorgang auslösen. Damit die Ballen vor dem Anheben nicht über den Boden geschleift werden, kann sich die Zange in dieser Phase synchron zur Fahrgeschwindigkeit nach

hinten verschieben. Während dieser Phase des Ladevorgangs muss der Fahrer die Fahrt kurz auf maximal 3 km/h verlangsamen, kann dann zum Anfahren des nächsten Ballens wieder beschleunigen.

Stehende und liegende Ballen Eine Besonderheit des Systems besteht darin, dass sowohl auf der Fläche stehende

Steckbrief «RBM 2000 Pro» Antrieb: Traktor-Hydraulik mit Load-Sensing, mind. 190 bar. Steuerventile: 1 dw, 1 ew. Leistungsbedarf: ab 100 bis 130 PS Ladekapazität: 2 × 7 Ballen auf Lade­ fläche plus 6 Ballen darüber Bereifung: Standard 550 / 45-22,6 Länge/Höhe: 11,76 m / 3,81 m Aussenbreite: Beladen, alle festen Teile und Bereifung innerhalb 2,55 m Ladungssicherung: Optional hydraulisch für 14 Ballen, mit DIN-Zertifikat Gewicht: Leer 7000 kg; gesamt 22 000 kg Stützlast: 3000 kg Preis: CHF 75 000.– Vertrieb: www.zuern.de (Herstellerangaben)


Einsatzbericht | Impression

Dank Drehfunktion an der Zange ist die Aufnahme von stehenden und liegenden Ballen möglich.

als auch auf der Rundung liegende Ballen aufgenommen werden können. Nach dem Zuschnappen der quer zur Fahrtrichtung ausgerichteten Klemmzange wird eine ste­ hende Balle zunächst über einen Dreh­ punkt auf dem Verschiebeprofil um 90° nach hinten auf den Ladearm gekippt und so vom Boden abgehoben. Dann wird das Verschiebeprofil wieder ganz nach vorne geschoben, bevor sich der ganze Ladearm zu heben beginnt. Zur Aufnahme von liegenden Ballen kann das System die Klemmzange über einen zusätzlichen Drehkranz längs zur Fahrt­ richtung positionieren. Sobald sich die fi­ xierten Ballen über dem Ladearm befin­ den, werden sie vor dem Anheben des Arms horizontal um 90° gedreht.

Am Monitor überwachen Alle Schritte des Ladevorgangs werden durch den «Danfoss Plus 1 Controller» vollautomatisch ausgeführt. Der Fahrer muss lediglich am Touchscreen-Monitor vorwählen, ob stehende oder liegende Ballen aufzunehmen sind. Christoph Good arbeitet wann immer möglich mit stehenden Ballen, da diese in einem be­ liebigen Winkel angefahren werden kön­ nen und dann der Ladevorgang wegen der nicht benötigten Drehkranz-Funktion so auch etwas weniger lange dauert.

Bis zu 20 Ballen Die Ladefläche des «RBM Pro 2000» bie­ tet Platz für zwei Reihen zu je sieben Bal­ len. Zusätzlich kann auf dem Monitor vor­ gewählt werden, ob eine weitere Reihe mit sechs Ballen auf den unteren Reihen abgelegt wird, wodurch sich die maxima­ le Ladekapazität von 20 Ballen ergibt. Auch das Ablegen der Ballen auf der Lade­ fläche erfolgt vollautomatisch, wobei der Ladearm für das Ablegen in der linken oder rechten Reihe unterschiedlich weit

Je nachdem, wie tief die Ladefläche beim Entladevorgang hinten abgesenkt wird, werden die Ballen stehend oder liegend abgelegt.

angehoben wird. Für das Ablegen in der dritten, oberen Reihe verfügt der Ladearm zusätzlich über eine Teleskop-Funktion. Der gesamte Ladevorgang nimmt pro Bal­ len rund 20 Sekunden in Anspruch. Das Ladesystem ermöglicht nicht nur eine enorm hohe Transportleistung mit einem Traktor, sondern bietet dem Fahrer hohen Komfort bei geringer Ermüdung. Sämtliche Hydraulikfunktionen der Ma­ schine können auf der linken Seite der Maschine auch manuell direkt auf dem Steuerblock betätigt werden.

Verschiebbare Tische Die Ladefläche besteht aus zwei Tischen, die für die Anpassung an unterschiedliche Ballendurchmesser über eine Seitenver­ schiebung verfügen. Jeder Tisch ist mit zwei Reihen grosser Kunststoffrollen aus­ gestattet, auf denen jeweils zwei oder drei von der Ladezange vorne abgelegte Ballen mit der über eine umlaufende Ket­ te hydraulisch angetriebenen Stirnwand (Schiebeschlitten) nach hinten geschoben werden können. Christoph Good arbeitet meist nur mit den zwei direkt auf der Ladefläche abge­ legten Reihen. Nur diese 14 Ballen kann er mit der von ihm in Zusammenarbeit mit dem Hersteller entwickelten hydrauli­ schen Ladungssicherung in wenigen Se­ kunden, ohne vom Traktor absteigen zu müssen, für die Strassenfahrt sichern. Das Ladungssicherungssystem, für welches der Hersteller ein DIN-Zertifikat mitliefert, bleibt im Unterschied zu vielen Mitbewer­ bern auch im beladenen Zustand inner­ halb der Gesamtbreite von 2,55 m. Er­ möglicht wird dies dadurch, dass die Bal­ len durch die Klemmwirkung etwas zusammengedrückt werden können. Im breitesten Bereich der Ballenrundung wird die Breite durch Flacheisen nur un­ wesentlich beeinflusst. Das Vierkantrohr

mit Haltewirkung ist weiter oben positio­ niert und steht deshalb nicht über die Bal­ len hinaus. Die obere dritte Reihe hinge­ gen müsste zusätzlich manuell mit Spann­ sets gesichert werden, was sich nur bei längeren Transportdistanzen lohnt.

Einfaches Abladen Zum Abladen der Ballen werden zunächst die hintersten Rollen, die als Anschlag dienen, auf die Linie der Ladefläche her­ untergeklappt. Dann kann die Ladefläche hinten abgesenkt und die Ladung mit der Stirnwand abgeschoben werden. Es gib zwei Ablagemöglichkeiten: Wird die Ladefläche nur etwa zur Hälfte abge­ senkt, kippen jeweils zwei Ballen nach hinten ab und werden auf der mit vielen Folienlagen gut geschützten Stirnseite stehend abgelegt. Diese Variante funktio­ niert jedoch nur mit der Zwei-ReihenBeladung. Bei der Zwei- oder Drei-Reihen-Beladung funktioniert die zweite Variante, bei der die Ladefläche ganz auf den Boden abge­ senkt wird, wodurch die Ballenreihen lie­ gend abgelegt werden.

Entladezeit-Vergleich Im direkten Vergleich des Abladevorgangs zeigt sich, dass in der Zeit, in welcher der «RBM pro 2000» die Ballen ablädt, bei ei­ nem herkömmlichen Transportanhänger nicht einmal alle Spannsets entfernt wer­ den können. Wenn also beim herkömmli­ chen Ballentransport mit dem Entladen begonnen wird, ist der «RBM Pro 2000» bereits wieder unterwegs aufs Feld. Bei kürzeren Transportdistanzen entspricht die Transportleistung der Maschine etwa der Stapelkapazität eines Frontladers.

Fazit Der Ballentransportwagen «RBM Pro 2000» hat sich im Einsatz bewährt. Foli­ 2 2020 Schweizer Landtechnik

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Impression | Einsatzbericht

Die Steuerung über den Monitor mit Touchfunktion ist einfach und übersichtlich.

enverletzungen seien weder beim Benoch beim Abladen je ein Thema gewesen, berichtet Christoph Good. Es müsse lediglich darauf geachtet werden, dass die Fläche zum Absetzen der Ballen von Steinen mit scharfen Kanten oder anderen spitzen Gegenständen befreit ist.

Möglich sind zwei Ablagevarianten: die Ablage der Ballen auf die geschützte Stirnseite bei der Zwei-Reihen-Beladung (links). Bei der zweiten Variante werden die Ballenreihen liegend abgelegt. Diese funktioniert auch bei der Drei-Reihen-Beladung.

Der Preis für den Wagen liegt je nach Ausrüstung und Bereifung bei rund CHF 75 000.−. Inzwischen hat Anderson diese Technik auch in einer leichteren und kür-

zeren Version als «Alpine Edition» mit 2×5-Ballen-Ladefläche und einer maximalen Kapazität von 14 Ballen auf den Markt gebracht.

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Impression | Testbericht

können. Verfügt der Traktor über einen Isobus-Monitor, so lässt sich der Schein­ werfer dort anschliessen. Dazu bietet Fliegl für einige Traktorenmarken vorkon­ fektionierte Übergangsstücke. Will man das System an einem Anhänger montieren, gibt es ein Set mit einem Spi­ ralkabel und Steckdosen, damit man es einfach an- und abkuppeln kann. Die hochwertigen LED-Lampen mit Streu­ linsen für eine breitflächige Lichtvertei­ lung leuchten den Raum weit über 15 m hinter das Fahrzeug auf einer Breite von 12 m aus. Die Leistung von 40 Watt er­ möglicht einen Lichtfluss von 3480 Lu­ men, was mehr ist, als Halogenschein­ werfer mit dreimal 55 Watt zusammen leisten. Sämtliche Bauteile sind gut ge­ schützt in einem massiven Aluminiumkör­ per mit markanten Kühlrippen für die Wärmeableitung untergebracht.

Schlagfest

Die Scheinwerfer-Kamera «Osprey» mit markanten Kühlrippen für die Wärme­ ableitung verfügt über eine Lichtleistung, wie sie drei herkömmliche 55-Watt-Halogenscheinwerfer zusammen leisten. Bilder: M. Abderhalden

Durchblick im Dunkeln Für Einsätze in der Dunkelheit hat Fliegl hat das Schweinwerfer-Kamera-System «Osprey» entwickelt. Martin Abderhalden*

Bei herkömmlichen Systemen wird eine Kame­ra meist durch externe Scheinwerfer oder Infrarotquellen unterstützt, oft aber mit schlechter Bildqualität als Resultat. Fliegl hat nun seine hochauflösende Rückfahr­ kamera «Eagle» mit einem leistungsstarken LED-Scheinwerfer vereint und in einer kom­ binierten Einheit zusammengefasst.

* Martin Abderhalden ist Landwirt und testet regelmässig Maschinen und Geräte für die «Schweizer Landtechnik».

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Isobus-kompatibel Das komplette Set beinhaltet den Schein­ werfer, ein Verbindungskabel und ein 7-Zoll-Display. Die Montage ist etwas aufwändig, denn der Scheinwerfer be­ nötigt neben einer Stromversorgung – 10 bis 30 V sind möglich – auch ein Kabel zur Datenübertragung auf den Monitor, der mit maximal drei Kameras gekoppelt werden kann. Im Test wurde der Schein­ werfer hinten an der Kabinendachkante eines Traktors montiert, um den hinteren Bereich der Maschine ausleuchten zu

Die Polycarbonat-Kameralinse verfügt über eine bessere Schlag-, Kratz- und Bruchfes­ tigkeit als Glas. Die Schutzart «IP69K» bie­ tet grösstmöglichen Schutz gegen das Ein­ dringen von Wasser und Staub. Somit kann der «Osprey»-Scheinwerfer auch problem­ los mit einem Heisswasser-Hochdruckrei­ niger gereinigt werden. Der Monitor kann mit den mitgelieferten Kits befestigt werden. Das Display ist 85 mm hoch und 155 mm breit. Es verfügt über eine Fernbedienung und einen auf­ steckbaren Blendschutz. Ein Lichtsensor aktiviert die Tastenbeleuchtung je nach Ta­ geslicht.

Fazit In der Praxis hat sich das Scheinwerfer-Ka­ mera-System von Fliegl gut bewährt. Eine perfekte Ausleuchtung mit dem taglicht­ weissen und angenehmen LED-Licht macht es für den Fahrer angenehm. Die Bildübertragung auf den Monitor klappt anstandslos und ohne Verzögerung. Auch bei voller Dunkelheit liefert die Kamera ein gutes Bild auf den Bildschirm. Einen guten Eindruck hinterliess zudem der Lampenkörper aus Aluminium. Der Preis von CHF 375.- für die Isobustaugliche Scheinwerfer-Kamera – das Set mit Monitor und Kabelsatz gibt es ab CHF 890.- beim Importeur Serco Landtechnik – ist bei dieser Qualität gerechtfertigt. Ob als Rückfahrkamera am Anhänger oder als Arbeitsscheinwerfer am Traktor – man bekommt eine hochwertige Technik, die gut für den abendlichen oder nächtlichen Einsatz geeignet ist.


Veranstaltung | Management

FMIS kompliziert seien und ein eventueller Verlust über die Datenhoheit bestehe.

Praxiserfahrungen Marc Grüter, Landwirt, und Marco Landis, Berater und Landwirt, äusserten sich zu ihren Erfahrungen mit elektronischer Datenerfassung. Wichtig sei, dass der Neueinsteiger wisse, was er brauche. Reicht ein einfacher Feldkalender, will ich einen elektronischen Feldkalender oder ein umfassendes Farm-ManagementInformationssystem? Datenerfassung ist ein Element, wichtig sei aber auch, dass aus diesen Daten schlussendlich durch Auswertung ein Mehrwert realisiert werde. Auch die Fragen, wo und wie die Daten erfasst werden, ob ausschliesslich im Büro, auf dem Smartphone oder auf dem Traktor, müssten beantwortet werden.

Barto AG und ADA-EDA Das mobile Dokumentieren interessiert heute viele Landwirte. zvg

Mobil dokumentieren Auf Fragen zur Büroorganisation und zu Farm-ManagementInformationssystemen gab es kürzlich im Forum AgroVet Strickhof umfassende Antworten. Ruedi Hunger

Datenerfassung bedeutet heute «tägliches Brot», und dies nicht nur sinnbildlich gesprochen. Tatsächlich hängt heute sehr viel Finanzielles von vollständigen Aufzeichnungen ab. Fast 200 interessierte Personen haben daher Mitte Januar eine vom SVLT-ZH organisierte Fachtagung besucht.

se sauber strukturiert sein. Gegenüber der «Papierwirtschaft» hat der Computer aber einige Vorteile: Beispielsweise hat er eine Suchfunktion, geringeren Platzbedarf und die Möglichkeit der einfachen Datenweiterleitung. Als Nachteil besteht die Gefahr eines Datenverlusts.

Entscheidung treffen

Management

In seinem Begrüssungsreferat über die Büroorganisation betonte Urs Wegmann: «Oft wird zu viel Papier aufbewahrt und im entscheidenden Moment nicht gefunden.» Suchen und Finden sind zwei wichtige Aspekte bei der Papierbearbeitung. Ebenso sind die Aufbewahrungspflicht und der Papierkorb weitere wichtige Elemente, die zu berücksichtigen sind. Gleiches gelte, so Wegmann, auch bei der PC-Arbeit. Wer nicht entscheidungsfreudig ist, hat auch mit der elektronischen Erfassung Mehrarbeit, denn auch diese müs-

Als Absolvent der «Höheren Fachschule Agrotechniker Strickhof» betonte Hans Fässler, dass mehr als drei Viertel der Landwirte die Datenerfassung und Aufbewahrungspflicht als grosse bis sehr grosse Belastung empfinden. Eine Online-Umfrage für seine Diplomarbeit habe gezeigt, dass ein grosses Bedürfnis nach Farm-Management-Informationssystemen (FMIS) bestehe. Damit in Verbindung gebracht werde die Hoffnung, dass es keine Mehrfach­ erfassung von Daten mehr gebe. Es wurde aber auch die Befürchtung geäussert, dass

Christian Schönbächler, Verwaltungsratspräsident der Barto AG, betonte in seinem Referat, dass es zwar einen Mega­ trend zu Smart Farming gebe, aber Digi­ talisierung sei nicht die Lösung für alle Probleme der Landwirtschaft. Die ADA (Agrar-Daten-Austausch) wurde 2017 «geboren» und hatte die Vision, den Datenaustausch in der Landwirtschaft zu realisieren. Den Mehrfacherfassungen sollte ein Riegel geschoben werden und mit der Version 2.0 soll ein von den Schweizer Bauern bewilligter Datenausgleich möglich sein. Alle Referenten, auch die Software-Anbieter, betonten, dass der Landwirt jederzeit die Datenhoheit besitzen soll und nur er bestimme, wer auf seine Daten zugreifen kann. Letztendlich ist der Kontrolldienst eine wichtige Institution, wenn es um Datenkonformität, Dateneinsicht und Datenaufbewahrungspflicht geht. Kontrollstellenleiter (ZH) Kurt Näf: «Wenn wichtige Daten fehlen, kann es teuer werden. Doch der Kontrolleur kann keinen Support bieten.»

Fazit Wer in eine vertiefte elektronische Daten­ erfassung, beispielsweise FMIS, einsteigen will, muss vorgängig seine realis­ tischen Bedürfnisse abklären. In einem zweiten Schritt soll eine Demoversion getestet werden. Das alles muss in der ruhigeren (Winter-)Zeit geschehen. Schliesslich sollte man sich bewusst sein, dass digitale Informationen den Gang übers Feld nicht erübrigen. 2 2020 Schweizer Landtechnik

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Management | Investment

Schneller ist nicht immer besser. Das Bundesamt für Strassen Astra empfiehlt vor der Einlösung eines 50-km/h- oder 60-km/h-Traktors eine genaue Wirtschaftlichkeitsprüfung. Bilder: zvg

Was gilt bei 50- und 60-km/h-Traktoren? Fahrtenschreiber, Schwerverkehrsabgabe, Lastwagen-Führerschein: Für gewerbliche Traktoren über 40 km/h gelten erhöhte Anforderungen. Nicht zu unterschätzen sind die höheren Betriebskosten. Heinz Röthlisberger

So genannte Schnellläufer-Traktoren, die 50 oder 60 km/h fahren, sind auf Schweizer Strassen selten anzutreffen. Der Hauptgrund dafür ist: Die Hürden für die Einlösung solcher Traktoren sind gross und der Zeitvorteil, der von 50-km/hoder 60-km/h-Gespannen auf der Strasse herausgeholt wird, ist unter normalen landwirtschaftlichen Einsatzverhältnissen oft nicht gross. Trotzdem bleiben Traktoren mit diesen Geschwindigkeiten ein Thema und Anfragen erreichen immer wieder unsere Redaktion. Was müssen Landwirte und Lohnunternehmer beachten, wenn sie einen Traktor einlösen wollen, der schneller als 40 km/h fährt? Die «Schweizer Landtechnik» hat beim Bundesamt für Strassen Astra nachgefragt. «Schweizer Landtechnik»: Welche Bestimmungen müssen erfüllt sein, damit in der Schweiz ein Traktor mit 46

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einer höheren Geschwindigkeit als 40 km/h eingelöst werden kann? Beispielsweise mit 50 km/h? Bundesamt für Strassen: Der Traktor muss den EU-Vorschriften entsprechen und für die Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h typen­ genehmigt sein. Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit über 40 km/h haben in der Bezeichnung der EU-Fahrzeugklasse den Buchstaben «b» angefügt, also beispielsweise «T1b» oder «T3b». Dies ist erkennbar auf dem Herstellerschild oder in der EU-Übereinstimmungsbescheinigung (CoC). Wo ist in der Schweiz das Geschwindigkeitslimit von Traktoren? Traktoren dürfen höchstens 60  km/h schnell fahren und keine Autobahnen und Autostrassen benützen. Muss ein 50-km/h-Traktor im Vergleich zu einem 40-km/h-Traktor zusätzliche

technische Auflagen erfüllen? Welche? Die Typengenehmigungsvorschriften der EU beinhalten verschiedene spezifische Anforderungen für Traktoren über 40 km/h. Die Hersteller setzen diese Vorgaben im Basisfahrzeug um. Aufgrund der schweizerischen Bau- und Ausrüstungsvorschriften ist zusätzlich der Einbau eines digitalen Fahrtenschreibers und das Anbringen des entsprechenden Höchstgeschwindigkeitszeichens verlangt. Wie sieht es bei der Nachprüfung aus? Die Nachprüfung des Fahrzeugs wird erstmals 5 Jahre nach der Zulassung verlangt, danach alle 3 Jahre anstelle von 5 Jahren bei land- und forstwirtschaftlichen Traktoren mit 40 km/h. Fällt ein so eingelöster Traktor unter die Schwerverkehrsabgabe? Ja, sofern das zulässige Gesamtgewicht


Investment | Management

des Traktors mehr als 3500 kg beträgt. Die Abgabe wird pauschal erhoben, ein LSVA-Erfassungsgerät muss nicht eingebaut werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Eidgenössischen Zollverwaltung www.lsva.ch. Welchen Führerausweis braucht es zum Fahren eines solchen Traktors? Bis 45  km/h Kategorie  F. Ab 45  km/h Höchstgeschwindigkeit gilt Folgendes: − Traktor mit Gesamtgewicht weniger als 3,5 t: Führerausweis Kategorie B; kein Fähigkeitsausweis (CZV) − Traktor mit Gesamtgewicht mehr als 3,5 t bis 7,5 t: Führerausweis Kategorie C1; Fähigkeitsausweis (CZV) Ja (ggf. Ausnahme nach Art. 3 CZV) − Traktor mit Gesamtgewicht mehr als 7,5 t: Führerausweis Kategorie C: Fähigkeitsausweis (CZV) Ja (ggf. Ausnahme nach Art. 3 CZV) Welche Auflagen für den Fahrer gibt es sonst noch? Das Fahrpersonal von gewerblich eingelösten Traktoren (mehr als 3,5 t) mit einer Höchstgeschwindigkeit über 40 km/h untersteht grundsätzlich den Vorschriften über die Arbeits- und Ruhezeit der berufsmässigen Motorfahrzeugführer und -führerinnen (ARV1) und muss daher über eine gültige Fahrerkarte für den Fahrtenschreiber verfügen. Ausnahmen können sich aus den konkreten Umständen der Verwendung des Traktors, der Tätigkeit des Fahrpersonals oder der Einlösung des Fahrzeugs ergeben.

Welche Farbe hat das Kontrollschild für solche «Schnellläufer»-Traktoren? Ist sie ausschliesslich weiss, oder gibt es noch andere Nummernfarben? Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit über 40 km/h werden als «gewerbliche Traktoren» zugelassen. Die Farbe der Kontrollschilder (vorne und hinten) ist daher weiss. Für Spezialanwendungen mit fest angebauten Geräten kann die Einteilung als Ausnahmefahrzeug (braun) oder als Arbeitsfahrzeug (blau) erforderlich sein. Diese Einteilungen sind dann mit Einschränkungen oder Auflagen verbunden (z. B. keine Transportfahrten erlaubt). Wie sieht es beim Einsatz von Breitreifen aus? Breitreifen können bei gewerblichen Traktoren anders als bei land- und forstwirtschaftlichen Fahrzeugen nicht für die Überschreitung der Breite von 2,55 m geltend gemacht werden (braun wegen Breitreifen). Allenfalls können vorübergehend Doppelräder montiert werden, wodurch der Traktor nicht zum Ausnahmefahrzeug wird (bleibt weiss). Mit welchen zusätzlichen Kosten im Vergleich zu einem 40-km/h-Traktor muss jemand rechnen, wenn er einen 50-km/h- oder 60-km/h-Traktor einlösen will? Durch die höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten und längeren Beschleunigungsphasen nimmt der Treibstoffverbrauch und der Verschleiss an den Fahrzeugen (Traktor

Die wichtigsten Eckpunkte In der Schweiz dürfen Traktoren maximal 60 km/h fahren. Ab 40 km/h muss der Traktor Folgendes erfüllen: • Typengenehmigung für diese Geschwindigkeiten (Erfüllen von technischen Anforderungen) • beispielsweise ist ab 45 km/h eine Dauerbremse für schwere Motorwagen ab 8 t Gesamtgewicht erforderlich • gewerblich eingelöst, weisse Kontrollschilder (Ausnahmen siehe Haupttext) • digitaler Fahrtenschreiber • der Schwerverkehrsabgabe LSVA unterstellt (pauschal) • Adhäsionsgewicht Gesamtzug: 25 Prozent (22 Prozent bis 40 km/h) • Nutzlastbeschränkung; die Nutzlast gewerblicher Traktoren mit Ladefläche (Transporter) ist auf 50 % des Leergewichts, jedoch höchstens 4 Tonnen,

beschränkt (bisher 3 Tonnen) • keine Überschreitung der Breite von 2,55 m mit Breitreifen möglich • Nachprüfungsintervall alle 3 Jahre (erstmals nach 5 Jahren) • Höchstgeschwindigkeitszeichen Auflagen für Fahrer von gewerblich eingelösten Traktoren • der Arbeits- und Ruhezeit AVR unterstellt • Lastwagen-Führerausweis gemäss Chauffeur-Zulassungsverordnung CZV (siehe Haupttext) • Für gewerbliche Fahrten gelten das Sonntagsfahrverbot sowie das Nachtfahrverbot von 22.00 bis 05.00 Uhr. Land- und forstwirtschaftliche Fahrten dürfen während des Sonntags- und Nachtfahrverbots mit weiss eingelösten Traktoren ausgeführt werden.

Traktoren mit Höchstgeschwindigkeit über 40 km/h müssen zusätzlich mit einem digitalen Fahrtenschreiber ausgerüstet sein.

und Anhänger) tendenziell zu. Unterschiede dürften auch im Kaufpreis der Fahrzeuge und der Verschleissteile (z. B. Reifen) bestehen. Die Einteilung als gewerblicher Traktor bewirkt, dass verschiedene für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge bis 40 km/h geschaffene Regelungen entfallen. Steuern und Abgaben kommen daher wie im übrigen Transportgewerbe zur Anwendung. Dazu addieren sich Kosten aus den bereits erwähnten Abgaben und allenfalls aus administrativen Mehraufwänden. Gilt das Sonntags- und Nachtfahrverbot für gewerbliche Traktoren auch für die Ausführung von landwirtschaftlichen Arbeiten? Nein. Fahrten mit gewerblichen Traktoren sind vom Sonntags- und Nachtfahrverbot ausgenommen, sofern diese während der Verbotszeiten ausschliesslich für land- und forstwirtschaftliche Fahrten verwendet werden. Das Sonntags- und Nachtfahrverbot gilt in diesem Fall also nicht (Verkehrsregelverordnung VRV, Art. 91a Abs. 1 Bst.) Gibt es Empfehlungen, wie man beim Einlösen von gewerblichen Traktoren vorgehen soll? Spezielle Empfehlungen wurden unseres Wissens zu dieser Thematik bisher nicht verfasst. Eine eingehende Wirtschaftlichkeitsprüfung ist unserer Ansicht nach für dieses Vorhaben aber ebenso wichtig wie die Abklärungen mit den zuständigen Behörden des Standortkantons. 2 2020 Schweizer Landtechnik

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Management | Ausbildung

Neue Verteiltechnik am Güllefass reduziert die Verschmutzung der Heckleuchten. Bilder: R. Hunger

Auf LED-Leuchtmittel umrüsten? Bei Güllefässern und Mistzettern sind die Heckleuchten einer erhöhten Verschmutzungs­ gefahr ausgesetzt. LED-Leuchtmittel verbessern die Leuchtkraft. Doch müssen auch diese Lampen gereinigt werden und die Umrüstung ist nicht immer einfach. Ruedi Hunger

Das Problem ist allgemein bekannt: Heckleuchten (Rücklichter/Blinker) an Güllefässern und Mistzettern sind einer grösseren Verschmutzungsgefahr ausgesetzt als andere Anhängerbeleuchtungen. Zwar bemühen sich die Hersteller, die Leuchtmittel so zu platzieren, dass sie möglichst wenig verschmutzen. Neben einer optimierten Position gibt es insbesondere bei Mistzettern auch Abdeckungen, die beim Anheben des Stauschiebers die Lampen abdecken. 48

Schweizer Landtechnik 2 2020

Gesehen werden heisst … Für starke Verschmutzungen gibt es zum manuellen Reinigen keine Alternativen. Der Fahrer ist auf alle Fälle verantwortlich für die Sauberkeit der Heckleuchten. Die gesetzlichen Anforderungen zur sichtbaren Distanz sind in der VTS in Art. 791 umschrieben (siehe Kasten). Damit auch Güllefässer und Mistzetter die geforderten Sichtdistanzen einhalten, sind selbst leichte Verschmutzungen, beispielsweise ein angetrockneter «Gülleschleier», zu

entfernen. Im Zusammenhang mit optimaler Sichtbarkeit muss auch die geforderte Blinkfrequenz (VTS Art. 792) ein­ gehalten werden. Zudem ist wichtig, dass der Fahrer auf einer «Kontrolleinrichtung» (VTS Art. 793) die Funktion des Blinkers überwachen kann.

LED-Leuchtmittel Lumineszenzdioden (Light Emitting Diode) LED haben auch in der Landwirtschaft breite Anwendung gefunden. Beim Anle-


Ausbildung | Management

gen einer Spannung leuchten diese Dioden, je nach Diodenwerkstoff, in unterschiedlichen Farben. Die Betriebsspannung liegt zwischen 1,5 V und 3 V. Mehrere LEDs können zu einer kompakten Leuchte oder einem Scheinwerfer geschaltet werden. Leuchtdioden LED werden neben Blinkleuchten auch für Bremsleuchten verwendet, da sie im Gegensatz zu den Metalldraht- oder Halogenlampen in wesentlich kürzerer Zeit (2 ms) ihre maximale Leuchtkraft erreichen.

Was muss bei der Montage beachtet werden? Nun könnte man glauben, dass LED-Leuchtmittel das Problem der Leuchten-Verschmutzung teilweise entschärfen. Die grös­ sere Leuchtkraft und das raschere Aufleuch­ten zählen zu den Vorteilen von LED-Leuchtmitteln. Sie entfernen aber keinen anhaftenden Schmutz auf dem Lampenglas. Folglich ändert sich nichts an der Reinigungspflicht. Gegenüber herkömmlichen Leuchten haben LEDs aber unbestrittene Vorteile. Beim Ersatz herkömmlicher Leuchten muss Folgendes beachtet werden: • Sobald die Beleuchtungsfunktionen durch einen Bordcomputer überwacht werden oder anstelle von normalen Blinkleuchten LED-Blinker eingesetzt werden, treten Probleme auf. • Die Ursache ist jeweils der geringe Stromverbrauch von LEDs. Beispielsweise hat eine herkömmliche Blinkerglühlampe einen Stromverbrauch von 21 W, eine LED-Leuchte dagegen nur 2–3 W. • Die Folge kann sein, dass der Bordcomputer eine defekte «Glühlampe» meldet oder die Blinkerkontrolllampe bei älteren Traktoren nicht aufleuchtet. Auf einen Nenner gebracht heisst das, das Zugfahrzeug «erkennt» den ordnungsgemäss angeschlossenen Anhänger nicht. Ein weiterer Fehler, der auftreten kann, ist eine wesentlich zu schnelle Blinkerfrequenz.

Lösungsvorschläge Generell ist es empfehlenswert, einen solchen Leuchtenumbau in einer Fachwerkstätte durchführen zu lassen, nicht zuletzt weil die technischen Ausrüstungsgegenstände sowieso von einem Fachgeschäft bezogen werden müssen. Damit dem Bordcomputer oder der Blinkerkontrolllampe eine 21V21W-Birne simuliert wird, kann ein Leistungswiderstand eingebaut werden, dann ist aber

Beim Standard-Mistzetter sind die Lampen an der Heckklappe montiert, dennoch können sie verschmutzen.

der Vorteil des niedrigen Stromverbrauchs nicht mehr gegeben. Die gesetzlich vorgeschriebene «Blinkerkontrolle» wird beim Ausfall eines Blinkers nicht mehr erfüllt. Gleiches gilt beim Einbau ei-

rol-Box überwacht alle Kanäle und der Bordcomputer zeigt keine Fehlermeldung an. Diese Komplettlösung ist sehr komfortabel, nur einstecken und losfahren. Sie hat aber ihren Preis (rund CHF 200.−).

Zusammenfassung

Auch LED-Leuchtmittel erfordern vom Fahrer eine regelmässige Funktions- und Reinigungskontrolle.

nes einfachen, lastabhängigen Blinkgebers. Erst ein lastabhängiger Blinkgeber, der explizit ein Kontrollmodul aufweist (mit Ausfallkontrolle), erfüllt die Forderungen.

Weitere Möglichkeiten Mehrkanalige Überwachungsmodule, welche über zwei bis sieben Ein- und Ausgänge verfügen, sind eine weitere Möglichkeit. Dabei kann über Potentiometer jeder Kanal einzeln eingestellt und damit den Anforderungen des Bordcomputers angepasst werden. Gleichzeitig ist die vorgeschriebene Blinkerausfallkontrolle integriert. Ein Einbau erfolgt beispielsweise im Kabelstrang zu den Leuchten. Schliesslich gibt es eine «LED-Control-Box Plug & Play». Darunter wird eine Komplettlösung verstanden, mit 7-poligem oder 13-poligem Stecker (und Dose), welche zwischen dem Zugfahrzeug und dem Anhänger eingesteckt wird. Die Cont-

Verschmutzte Rückleuchten gibt es bei landwirtschaftlichen Anhängern immer wieder. Insbesondere Güllefässer und Mistzetter sind davon betroffen. Das Problem mit der höheren Leuchtkraft von LED-Leuchtmitteln zu lösen, ist der falsche Ansatz. LEDs haben aber erwiesenermassen Vorteile gegenüber den herkömmlichen Leuchtmitteln. Beim Umrüsten sind einige Punkte zu beachten und die Fachwerkstätte hilft gern weiter.

Gesetz Die Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge VTS schreibt vor: Art. 79; Richtungsblinker 1 Richtungsblinker müssen bei klarer Sicht nachts wenigstens auf 300 m und tagsüber wenigstens auf 100 m sichtbar sein, ohne zu blenden. 2 Die Richtungsblinker müssen spätestens eine Sekunde nach dem Einschalten aufleuchten und eine Blinkfrequenz von 90 (+/−30) pro Minute aufweisen. Sie müssen je Seite vorn, seitlich und hinten gleichzeitig aufleuchten oder erlöschen. 3 Eine Kontrolleinrichtung muss die Funktion anzeigen. Sie kann akustisch oder optisch oder beides sein.

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Wissen | Technik

Autonomes Fahren wird nicht von heute auf morgen zur Normalität werden. Es wird sich vielmehr in einem langsamen Prozess über mehrere Stufen entwickeln. Bilder: Bosch

Die fünf Stufen des automatischen Fahrens Was genau meinen wir, wenn wir von fahrerlosen oder selbstfahrenden Autos sprechen, vom automatisierten oder autonomen Fahren? Hier sind die wichtigsten Begriffe und Definitionen im Überblick. Heinz Röthlisberger

Vielleicht haben Sie das auch schon mal erlebt. Wenn jemand über das automati­ sierte Fahren spricht, weiss man oft nicht genau, was der Gesprächspartner damit meint. Spricht er von Fahrzeugen, die selbst fahren – ohne dass ein Mensch steuert? Oder meint er damit Fahrzeuge, die den Fahrer lediglich entlasten, also z. B. das Bremsen und Lenken überneh­ men? Um die Automatisierung bei Fahr­ zeugen näher zu beschreiben, hat der Verband der Automobilingenieure, SAE International, sechs Stufen definiert. Das beginnt bei 0 und geht hin bis zu Stufe 5, bei welcher sich das Fahrzeug fahrerlos, also autonom, fortbewegt. Während Stu­ fe 3 «Bedingt automatisiertes Fahren», 50

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Stufe 4 «Hoch­ automatisiertes Fahren» und Stufe 5 «Autonomes Fahren» noch Zukunftsmusik sind, sind die Fahrer­ assistenzsysteme von Stufe 1 heute weit verbreitet und in vielen Autos im Einsatz. Eini­ ge Fahrzeuge bieten mit dem Lenk- und Spurführungsassistenten und fern­ gesteuertem Einparken bereits Assistenz­systeme aus Stufe 2 «Teil­auto­ matisiertes Fahren» an.

Beginn bei Stufe 0 Die Einteilung erfolgt schrittweise und beginnt bei Stufe 0 mit «Driver only» (Kei­ ne Automation). Der Fahrer lenkt und fährt vollkommen ohne Unterstützung durch Fahrerassistenzsysteme.

Stufe 1 Auf Stufe 1 sind die meisten Autos heute schon. Aktuelle Fahrerassistenzsysteme un­ terstützen den Fahrer bei der Fahraufgabe und sorgen so für mehr Sicherheit und Komfort. Das kann etwa die aktive Ge­ schwindigkeitsregelung mit «Stop & Go»-­ Funktion sein, die den Abstand zum voraus­ fahrenden Fahrzeug selbstständig regelt. Oder auch die Auffahr- und Perso­ nenwarnung mit City-­Bremsfunktion, die durch einen automatischen Bremsvorgang Kollisionen verhindern soll.

Stufe 2 Teilautomatisiertes Fahren ist heute be­ reits Wirklichkeit und kommt in den neu­


Technik | Wissen

Lidar ergänzt mit Radar und Kamera Bei der Entwicklung von autonomen Fahrzeugen setzen viele Hersteller auf Kameras und Radarsysteme, kombiniert mit Lidar-­ Sensoren. Lidar steht für «light detection and ranging» und ist eine mit dem Radar verwandte Methode zur optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung. Die Bilder, die der Bordcomputer aus den Lidar-­ Daten zusammensetzt, haben den Vorteil, dass sie einen bunt gepixelten dreidimensionalen Raum erzeugen, in dem sich das Fahrzeug orientieren kann. In Kombination mit Kamerabildern, Laser­daten und Ultraschall-Informationen entsteht so ein sehr

esten Autos in verschiedenen Funktionen zum Einsatz. Fahrerassistenzsysteme, wie etwa der Lenk- und Spurführungsassistent inklusive Stauassistent, erleichtern durch schlaue Technik den Strassenalltag: Sie können automatisch bremsen, beschleunigen und im Gegensatz zu Stufe 1 auch das Steuer teilautomatisiert übernehmen. Mit der Funktion «ferngesteuertes Einparken» können Autos erstmals fahrerlos in enge Parkbuchten einparken. Wie bei Stufe 1 bleibt der Fahrer jedoch

detailgenaues Bild der Fahrzeugumgebung. Auch Zweiräder mit schmalen Silhouetten und Kunststoffverkleidungen von Rollern könnten damit erkennt werden. Nachteil: Unfassbare Datenmengen und hohe Hardware-Kosten. Dennoch hat sich etwa bei der Google-Schwesterfirma Waymo, BMW, Autozulieferer Bosch und fast allen anderen Entwicklern die Kombination aus Kamera, Ultraschall, Radar und Lidar als Standard durchgesetzt. Tesla hingegen hält nichts von Lidar-Systemen. Als international relevanter Hersteller setzt Tesla auf eine Kombination von Kameras, Radar und Ultraschall.

Die meisten Entwickler setzen auf eine Kombination von Kameras, Radarsystemen und Lidar-Sensoren.

stets in der Verantwortung für das Autofahren und kann sich nicht vom Verkehrsgeschehen abwenden.

Stufe 3 Bei zukünftigen Systemen der Entwicklungsstufe 3 (Bedingt automatisiertes Fahren) gewinnt der Fahrer immer mehr Freiheit, indem er sich unter bestimmten Voraussetzungen dauerhaft vom Ver­ kehrs­geschehen abwenden kann und die Fahraufgabe vollständig an das Fahrzeug

delegiert. Das Fahrzeug ist mittels hochautomatisierter Systeme in der Lage, über längere Strecken und in bestimmten Verkehrssituationen, z. B. Autobahnfahrten, komplett selbstständig zu fahren. Der Fahrer muss jedoch in der Lage bleiben, die Fahraufgabe innerhalb weniger Sekunden, z.  B. in Baustellensituationen, wieder zu übernehmen. Bereits seit einigen Jahren erproben Forschungsfahrzeuge das bedingt automatisierte Fahren im öffentlichen Strassenverkehr, um dies irgendwann Realität werden zu lassen.

Stufe 4 Die Stufe 4 ist die Vorstufe zum autonomen Fahren, bei der das Fahrzeug den über­ wiegenden Teil seiner Fahrt selbstständig navigiert. Die Technologie für das automatisierte Fahren in Stufe 4 ist so weit weiter-

Die Stufen des autonomen Fahrens (SAE-Klassifikation*) SAE-Stufe

Name

Beschreibung

Quer- und Längsführung

Umgebungsbeobachtung

Rückfallebene

Stufe 0

Keine Automation

Der Fahrer fährt eigenständig, auch wenn unterstützende Systeme wie ABS oder ESP vorhanden sind.

Fahrer

Fahrer

Keine

Stufe 1

Assistenzsysteme

Fahrerassistenzsysteme helfen bei der Fahrzeugbedienung bei Längs- oder Querführung.

Fahrer und System

Fahrer

Fahrer

Stufe 2

Teilautomatisierung

Ein oder mehrere Fahrerassistenzsysteme helfen bei der Fahrzeugbedienung bei Längs- und gleichzeitiger Querführung.

System

Fahrer

Fahrer

Stufe 3

Autonomes Fahren mit der Erwartung, dass der Bedingt automatisiertes Fahrer auf Aufforderung zum Eingreifen reagieFahren ren muss.

System

System

Fahrer

Stufe 4

Hochautomatisiertes Fahren

Automatisierte Führung des Fahrzeugs ohne die Erwartung, dass der Fahrer auf Aufforderung zum Eingreifen reagiert. Ohne menschliche Reaktion steuert das Fahrzeug weiterhin autonom.

System

System

System

Vollautomatisierung Autonomes Fahren

Vollständig autonomes Fahren, bei dem die dynamische Fahraufgabe unter jeder Fahrbahn- und Umgebungsbedingung, welche auch von einem menschlichen Fahrer beherrscht wird, durchgeführt wird.

System

System

System

Stufe 5

*Die Norm «SAE J3016» beschreibt die Klassifizierung und Definition des autonomen Fahrens. Sie wurde von der SAE International (Verband der Autoingenieure) herausgegeben und gilt seit Januar 2014. Quelle: Wikipedia 2 2020 Schweizer Landtechnik

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Wissen | Technik

entwickelt, dass das selbstfahrende Auto sogar hochkomplexe urbane Verkehrssituationen, z. B. plötzlich auftretende Baustellen, ohne Eingriff des Fahrers meistern kann. Der Fahrer muss dennoch fahrtüchtig sein, um im Bedarfsfall die Fahraufgabe übernehmen zu können. Es ist jedoch denkbar, während der Fahrt z. B. zeitweise zu schlafen. Ignoriert der Fahrer die Warnhinweise, besitzt das System die Autorität, den Wagen in einen sicheren Zustand zu überführen – wie etwa anzuhalten. Während Stufe 4 noch einen Fahrer verlangt, kommt im nächsten Level beim autonomen Fahren das Fahrzeug ganz ohne Fahrer aus.

Stufe 5 Im Gegensatz zu Stufe 3 und 4 ist beim völlig autonomen Fahren (Stufe 5) weder eine Fahrtüchtigkeit noch eine Fahr­erlaubnis erforderlich – Lenkrad und Pedalerie sind somit entbehrlich. Das Fahrzeug übernimmt alle Fahrfunktionen. Einen Fahrer braucht es nicht mehr. Alle Personen im Wagen werden somit zu Passagieren, wodurch zum Beispiel auch Menschen mit Handicap neue Möglichkeiten der Mobilität eröffnet werden. Die Komplexität bzw. die Anforderung an technische Lösungen ist dabei ausgesprochen hoch. Deshalb werden komplett selbstfahrende Fahrzeuge, wenn überhaupt, zunächst mit relativ geringen Geschwindigkeiten im Stadtverkehr unterwegs sein. Auch wenn sie Autobahnen locker meistern können, wird sich ihr Einsatz zu Beginn auf Innenstädte und dort auf begrenzte Bereiche fokussieren, bis die Technik weiter fortgeschritten ist.

27.2. –1.3. 2020

Rechtliche Fragen

Schwerpunkt Berglandwirtschaft 20. S c h w e i z e r i s ch e Messe fü r Lan d w irtsch aft, Wald u n d Forst 1 9 0 A u ssteller, T iersch au , T r a k t o r - Old timer- Vorfü h ru n g en T äg lich 9– 17 Uh r E r w ach sen e: CHF 8. – J u g e n d l i ch e b is 16 Jah re: GRA T IS P ark- an d - rid e B u s Lin ie 6 ab Bah n h of w w w . ag rimesse. ch Täglich LIVE dabei:

Viele Experten sind sich einig, dass Stufe 4 irgendwann in den nächsten zehn Jahren umsetzbar ist. Bei Stufe 5, bei der die Fahrzeuge selbstständig ohne Fahrer fahren, wird es wohl noch lange dauern. Vorbedingung für eine Umsetzung ist die rechtliche Frage. Wer übernimmt die Haftung, wenn ein Unfall passiert? Da müssen viele juristische Fragen geklärt und wohl auch viele neue Gesetze eingeführt werden. Auch gibt es Unsicherheiten und Hemmnisse aus der Gesellschaft. Dies zeigt eine Umfrage der Universität St. Gallen. Gemäss dieser wird das autonome Fahren in der Schweiz mit zunehmendem Autonomiegrad eher abgelehnt. Je weniger der Fahrer in das Fahrgeschehen eingrei­fen kann, desto grösser ist seine Skepsis gegenüber dieser Technologie. Die Technik für autonomes Fahren mag irgend­einmal bereit sein. Aber ob es der Mensch ist? 52

Schweizer Landtechnik 2 2020


Hintergrund | Plattform

tandhaltung. Als relevante Informationen aufbereitet, kommen die digitalen Daten zurück an den OEM, wo sie den Endkunden im Telematiksystem oder über eine App zur Verfügung stehen.

Für Flottenüberwachung

Die grafische Benutzeroberfläche (Dashboard) bietet einen guten Überblick über den Filterstatus der Fahrzeugflotte. Bilder: Mann+Hummel

Wenn Sensoren Filter überwachen Moderne Motoren sind mit zahlreichen Filtern ausgerüstet. Da laut Hersteller regelmässige Wechselintervalle eingehalten werden müssen, sind diese Wechsel mit einem nicht unerheblichen Kostenfaktor verbunden. Ruedi Hunger

Öl- und Luftfilter werden schon lange von einem Über- bzw. Unterdruckschalter überwacht. Moderne Überwachungssysteme gehen aber wesentlich weiter und melden vorausschauend, wann ein Wartungsereignis ansteht. Damit können die diversen Filter in einem Fahrzeug optimal ausgenutzt und zum richtigen Zeitpunkt gewechselt werden.

Filterstatus in Echtzeit Ein reibungsloser Betrieb von Landmaschinen und Nutzfahrzeugen ist nur bei ordnungsgemässer Wartung möglich. Dazu verlässt sich der Betreiber auf feste Wartungs- und Serviceintervalle, wie sie der Hersteller empfiehlt bzw. vorschreibt. Es braucht viel eigene Erfahrungen, wenn der richtige Zeitpunkt für die Wartung der im Fahrzeug verbauten Filter frei gewählt werden soll. Passend zum Zeitalter der Digitalisierung hat Mann+Hummel

mit einer umfassenden Softwarelösung und entsprechender Sensorik eine Lösung zur präzisen Überwachung des aktuellen Filterstatus marktfähig gemacht und will erste Pilotprojekte 2020 verwirklichen.

Der Landwirt bzw. Lohnunternehmer hat mit diesem Überwachungssystem den Status seiner Fahrzeugflotte jederzeit im Blick. Verschiedene Kennzahlen geben ihm Auskunft über den Zustand seiner Fahrzeuge und weisen auf anstehende Wartungsund Instandhaltungsarbeiten hin. Die bisher durchgeführten Sichtkontrollen sind zeitaufwendig und es kann zu Fehleinschätzungen kommen. Starre Wartungsintervalle sind auf eine bestimmte Filterbelastung ausgelegt, sodass es zweifellos zu frühzeitigen Filterwechseln kommt, da der Hersteller «auf der sicheren Seite» stehen will. Eine Softwarelösung bietet hingegen Gewähr, dass Filter den realen Einsatzbedingungen entsprechend zum optimalen Zeitpunkt gewechselt werden. Die Entwicklung von «sich selber überwachenden Systemen» und Komponenten wird in naher Zukunft Fahrt aufnehmen. Erste Kundenpilotprojekte sind für das laufende Jahr geplant.

Fazit Diese neue Software über den Filterstatus in Echtzeit kann einerseits Standzeitüberschreitungen verhindern und ermöglicht anderseits einen Filterwechsel unter realen Bedingungen, was Kosten und Zeit spart. * OEM (oracle enterprise manager) ist eine Reihe von webbasierten Tools zur Verwaltung von Soft- und Hardware.

Funktionsbeschrieb Verschiedene Sensoren überwachen den Lastzustand von Luft- und Innenraumfiltern, von Motoröl- und Getriebeölfilter sowie von Kraftstoffvor- und Hauptstromfilter. Gleichzeitig kann auch der Zustand von Hydrauliköl, Motorenöl und Kraftstoff überprüft werden. Die sensorisch erfassten Daten werden vom Fahrzeug in eine OEM*-Cloud übertragen, dort werden sie anonymisiert und in die Hersteller-Cloud weitergeleitet. Algorithmen analysieren die Daten der einzelnen Sensoren und ermitteln daraus präzise Kennzahlen für die vorausschauende Ins-

Die vernetzte Filtration ist mehr als nur Zukunftsmusik.

2 2020 Schweizer Landtechnik

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Plattform | Report

Die LUTach zog während zweier Tage über 550 Lohnunternehmer und ihre Mitarbeiter nach Granges-Paccot ins Forum Fribourg. Bilder: H. Röthlisberger

Viel Fachwissen an der LUTach Im Forum Fribourg fand Ende Januar die 2. LUTach statt. Auf dem Programm standen Vorträge, Podien und der Austausch unter Berufskollegen. 45 Firmen informierten über ihre Dienstleistungen und ihre Produkte. Heinz Röthlisberger

Die Schweizer Lohnunternehmerbranche traf sich Ende Januar für zwei Tage im Forum Fribourg zur zweiten LUTach 2020. Oskar Schenk zeigt sich in einem ersten Fazit zufrieden. «Wir konnten über 550 Mitglieder mit ihren Mitarbeitern und Fa­ milienangehörigen begrüssen», sagt der Präsident von Lohnunternehmen Schweiz. Zum Konzept der LUTach, die 2017 zum ersten Mal stattfand, gehört, dass Spon­ soren des Verbandes ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren können. 45 Firmen waren in diesem Jahr vor Ort. Da­ runter Landmaschinenfirmen, Reifen- und Saatguthersteller sowie Pflanzenschutz­ firmen. Zusammen mit den Fachvorträ­ gen, Diskussionsrunden und der LUTachParty am Abend des ersten Tages gab es für die Teilnehmer eine geballte Ladung an Fachwissen, aber auch viele Gelegen­ heiten, sich untereinander auszutau­ schen. Das Networking ist denn auch eine der Stärken der LUTach. 54

Schweizer Landtechnik 2 2020

Gülle: Botschaft zu neuen Vorschriften kommt im Frühling Harald Menzi vom Bundesamt für Um­ welt Bafu informierte bei der Vortragsrei­ he zum Thema «Zukunft der Gülleaus­ bringung» über die laufende Revision der Luftreinhalteverordnung (LEV), mit der ab 2022 ein Obligatorium für das Ausbrin­ gen von Gülle mit emissionsarmen Ver­ fahren eingeführt werden soll. Ziel ist es, diese Verfahren im ÖLN zu verankern. In Frage kämen danach nur noch das band­ förmige Ausbringen mit dem Schlepp­ schlauch und dem Schleppschuhverteiler sowie das Güllen mit dem Schlitzdrillver­ fahren mit offenem oder geschlossenem Schlitz. Nicht mehr erwünscht ist der Breitverteiler. Ausgenommen wäre der Einsatz des Breitverteilers im Ackerbau. Aber auch nur dann, wenn die Gülle in­ nerhalb weniger Stunden in den Boden eingearbeitet wird. Ihre Grenzen hat die emissionsarme Ausbringtechnik mit

Schleppschlauch und Co. in hügeligem Gelände. Deshalb ist die Rede von einem Obligatorium bis zu einer Hangneigung von 18 Prozent. In der im Sommer 2019 gestarteten Vernehmlassung sei auch über mögliche Ausnahmen diskutiert worden. Dazu sagte Menzi: «Es sind klare Regeln notwendig, wann Ausnahmen für den Einsatz von emissionsarmer Aus­ bringtechnik möglich sind.» Wie die Revi­ sion dann im Detail aussehen wird und was auf die Bauern und Lohnunterneh­ mer zukommt, darüber entscheidet der Bundesrat in diesem Frühling.

Podium «Strassenverkehr» Im von Beat Wyss, Lohnunternehmer aus Oberramsern SO, geleiteten Podium zum Thema Strassenverkehr ging es, wie kann es auch anders sein, unter anderem auch über die im letzten Jahr neu eingeführten Bremsenvorschriften bei Landwirtschafts­ fahrzeugen und damit auch um die Frage


Report | Plattform

«Luft oder hydraulisch?». Aus dem Publikum kam schon bald einmal die Frage, wieso das Bundesamt für Strassen Astra nicht einfach die Gelegenheit genutzt und einen definitiven Schlussstrich unter die Hydraulikbremse gezogen habe? Nur noch auf die Luftdruck-Bremse zu setzen, sei zwar radikal, aber längerfristig die beste Lösung und alle hätten nur noch ein Bremssystem, und zwar das sicherste. Zudem seien mit der jetzigen Lösung, sowohl hydraulisch als auch pneumatisch, die Probleme doch nur aufgeschoben. «Wir sind der Meinung, dass wir den Einsatz der hydraulischen Bremse weiter vertreten können», lautete die Antwort von Niklaus Wysshaar vom Astra. Es gehe dabei auch um einen Investitionsschutz für die Bauern, damit diese nicht gleich den ganzen Fuhrpark umrüsten oder neu anschaffen müssten. Für grosse Verunsicherung sorgt, dass viele nicht wüssten, was bei der Kombination von «alten» und «neuen» Traktoren überhaupt noch erlaubt ist. In dieser Frage stellte Wysshar für diesen Frühling eine Weisung in Aussicht, die aufzeigen soll, was zulässig ist und was nicht.

Regeldruckanlagen «legalisieren» Moderator Wyss sprach auch das Problem von nachgerüsteten Reifenregeldruckanlagen an, wenn diese seitlich über die Räder hinaushängen und so zur Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer werden könnten. Das sei eigentlich nicht erlaubt und habe auch schon zu Bussen geführt. «In diese Sache kommt Bewegung», informierte Wysshaar. Weil der Aufbau von Regeldruckanlagen positiv für den Boden sei, werde dieses Anliegen derzeit geprüft und es könnte in dieser Sache durchaus zu einer Legalisierung kommen. Diskutiert wurde am Podium auch die unterschiedliche Auslegung des Strassenverkehrs­gesetzes in den verschiedenen Kantonen. Andreas Thönen von der Kapo Bern konnte dazu informieren, dass eine Arbeitsgruppe daran ist, die Vorgehensweisen der Polizei in den Kantonen auf ein gemeinsames Level beim Umsetzen der Regelungen zu bringen. «Ziel ist die schweizweite Gleichbehandlung», so Thönen.

Neuer Geschäftsführer

Nicolas Eschmann ist neuer Geschäftsführer von Lohnunternehmer Schweiz. Vor der offiziellen Eröffnung der LUTach führte Lohnunternehmer Schweiz im Forum Fribourg die 17. Generalversammlung durch. Dabei informierte Präsident Oskar Schenk die anwesenden Mitglieder, dass der 27-jährige Nicolas Eschmann aus Gondiswil BE ab dem 1. März neuer Geschäftsführer des

dungsträger aus der Landwirtschaft unter anderem über die Trinkwasser- und Pestizid-Initiativen. Bemerkt wurde unter anderem, dass diese beiden Initiativen in der Landwirtschaftsbranche leider wieder alte Gräben aufgerissen hätten, die lange ge-

Verbandes wird. Eschmann wird Nachfolger von Romain Fonk, der nach drei Jahren als Geschäftsführer sein Pensum beim Verband auf 40 Prozent reduzieren wird. Nicolas Eschmann wird zuerst in einem 80-ProzentPensum für Lohnunternehmer Schweiz arbeiten, bevor er dann ab 1. September zu 100 Prozent tätig sein wird. Ziel des Verbandes ist es, die Geschäftsstelle in Riniken auf 220 Stellenprozente aufzustocken. Verlassen wird den Verband auf Ende Februar Marlis Biland. Sie war mehr als 10 Jahre für den Verband als Sekretärin tätig. Lohnunternehmer Schweiz zählte per Ende Dezember 371 Mitglieder. Das sind 17 mehr als ein Jahr zuvor. Sowohl Rechnung als auch Budget wurden einstimmig angenommen. Nicolas Pavillard ist nach neun Jahren Tätigkeit im Vorstand, davon ein Jahr als Präsident, zum Ehrenmitglied ernannt worden. Romain Fonk konnte den Mitgliedern neue Sponsoren präsentieren und mit Anwalt Stephan Stulz mit Standorten in Baden und Zürich bietet Lohnunternehmen Schweiz neu eine Rechtsberatung an. Auf dem Tätigkeitsprogramm stehen unter anderem im Juni die Feldtage in Kölliken, die Agrama von Ende November sowie die Deutsche Lohnunternehmertagung DeLuta im Dezember.

schlossen waren. Am Podium hiess es von allen Seiten, dass diese zwei Initiativen nur erfolgreich bekämpft werden könnten, wenn die Landwirtschafts­ branche gemeinsam dagegen antrete und sich nicht untereinander aufreibe.

Gemeinsam gegen Initiativen Als Abschluss der LUTach stand das Podium «Produktionsstandort Schweiz» auf dem Programm. Unter der Leitung von «Bauernzeitung»-Chefredaktor Adrian Krebs diskutierten Politiker und Entschei-

Betreffend Reifenregeldruckanlagen, die seitlich über die Räder hinausragen, könnte es zu einer Legalisierung kommen. Darüber informierte Niklaus Wysshaar vom Astra.

2 2020 Schweizer Landtechnik

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Sicherheit | Unfallverhütung

Komplexe Maschinen sind bereits mit Warnsystemen zur Personen- und Objekterkennung ausgerüstet. Bild: R. Hunger

Warn- und Sensoriksysteme im Detail In schwer einsehbaren Bereichen oder gänzlich verdeckten Zonen braucht der Fahrer von grossen und komplexen Maschinen ein Warnsystem zur Personen- und Objekterkennung. Diese verbessern die Vermeidung von Personenunfällen und Sachschäden. Ruedi Hunger

Seit rund einem Jahr sind Vorbau-Kamera-Monitor-Systeme VKMS für Frontanbaugeräte im Strassenverkehr zugelassen. Damit wurde erstmals, neben den bisher bekannten Rückfahrkameras, auf breiter Basis über Warnsysteme für Bediener und Fahrer diskutiert. Es gibt aber noch zahlreiche weitere sensorische Warnsysteme. Nachfolgend eine Übersicht.

bei Sensoren besteht hohe Verschmutzungsgefahr und schlechte Sichtverhältnisse können zu Fehlmeldungen führen. Der Detektionsbereich kann in mehrere, einstellbare Gefahrenzonen unterteilt werden. Damit wird der Fahrer über den Abstand zur Person oder zum Objekt im Gefahrenbereich informiert.

Radar-Systeme Ultraschall-Systeme Das grossflächige Erkennen von Hindernissen ist eine typische Aufgabenstellung für Ultraschall-Sensoren. Sie erkennen Personen und Gegenstände mit sehr hoher Genauigkeit bis 3 m, im Einzelfall gar bis zu 9 m. Abstandswarner auf Ultraschallbasis werden je nach Anforderungen rückseitig, seitlich und/oder vorderseitig eingesetzt. Ultraschall-Sensoren arbeiten (systemabhängig) unter allen Witterungsbedingungen. Aber Achtung, 56

Schweizer Landtechnik 2 2020

Selbst unter widrigsten Umständen detektieren Radar-Systeme Personen und Objekte sehr zuverlässig. Das Erkennungsverfahren basiert auf elektromagnetischen Wellen. Vom Radargerät als Primärsignal gesendete elektromagnetische Wellen werden in Lichtgeschwindigkeit vom Objekt reflektiert und als Sekundärsignal wieder empfangen. Aus der gemessenen Zeit zwischen Senden und Empfangen ergibt sich die Entfernung zum Objekt. Diese können auch bei Fahr-

geschwindigkeiten von bis zu 20 km/h Detektionsbereiche mit einem Abstand von 20 m zum Fahrzeug sicher erfassen. Der Detektionsbereich lässt sich in mehrere Zonen unterteilen, so dass der Fahrer durch entsprechende Signale über den Abstand zum Objekt oder zur Person informiert ist. Eine schneller werdende Ton-

Serie (2/3) Das in dieser Ausgabe behandelte Thema «Warn- und Sensoriksysteme im Detail» ist der zweite Teil der dreiteiligen «Schweizer Landtechnik»-Serie «Warnung in Gefahrenbereichen». In der nächsten Ausgabe erscheint der Beitrag «Akustische Warnsignale, intelligente 3D-Software». Bereits erschienen: «Den Blindflug beenden» (Nr. 1/2020)


Unfallverhütung | Sicherheit

folge signalisiert das Näherkommen des in der Gefahrenzone befindlichen Objektes/Person. Radarsysteme eignen sich gut als Ergänzung zu Kamerasystemen. Als Option gibt es ein Can-Bus-fähiges Radarsystem mit Schnittstelle für einen möglichen aktiven Fahrzeugeingriff.

Funksysteme (RFID) Voraussetzung für den Einsatz funkbasierter Personen-Erkennungssysteme ist ein abgeschlossenes Betriebsgelände mit Zugangskontrolle. Das Funktionsprinzip: Vom Sender ausgestrahlte Funkwellen werden in Raum- und Bodenwellen unterschieden. An der Erdoberfläche gebeugte Boden(funk)wellen können sich auch in Bereiche ausbreiten, die durch Hindernisse versperrt sind. Selbst eine Person, die sich nicht in Sichtweite befindet, wird erkannt. Voraussetzung für eine beidseitige Warnung: Jedes Fahrzeug muss mit einer Warneinheit «Fahrzeug» ausgerüstet sein und jede Person muss eine Warneinheit «Person» (Transponder/ TAG) tragen. Merkmale für Funksysteme (RFID*): Beidseitige Alarmierung an Fahrer und Person in Gefahrenzone erfolgt optisch oder akustisch. Mehrstufiges Personen-Erkennungssystem mit konfigurierbaren Sicherheits­ zonen (bis 4 Warnbereiche). Fahrzeugzu-Fahrzeug-Erkennung bis zu 100 m, Personen-Detektionsbereich 15 bis 25 m.

3D-Kamerasensoren Mit aufgebauten 3D-Kamerasensoren wird der Fahrer in kritischen Situationen durch akustische und optische Signale gewarnt. Zusätzlich wird die Situation auf dem integrierten Kamera-Monitor-System visualisiert. Das Prinzip basiert auf dem «Zwei-Augen-Prinzip», das heisst, die von zwei Kameraaugen zeitgleich gemachten Aufnahmen werden zu einem 3D-Bild vereinigt und liefern damit die räumliche Information. Die typische Detektionszone reicht bis zu einer Entfernung von 7 m und ist rund 6 m breit. Das bedeutet, dass der Nahbereich sehr gut abgedeckt wird und sich das hohe Risiko von Anfahrunfällen massiv reduziert. Dabei reicht der Bereich, welcher durch das Kamera-System erfasst wird, oft bis über 20 m. 3D-Kamerasensoren eignen sich besonders als Fahrerassistenz-System an schweren, geländegängigen mobilen Maschinen, die im Aussen­ bereich in der Forst- und Landwirtschaft eingesetzt werden. Beispielsweise Feldhäcksler, Mähdrescher, Holzvollernter oder auch Teleskopstapler.

Lidarsysteme Lidar bzw. Ladar (Light/Laser Detection and Ranging) liefert als Methode zur optischen Abstandsmessung mittels Laserstrahl sehr genaue Ergebnisse. Lidar-Prinzip (gepulster Laserstrahl): der Laser emittiert einen gepulsten, also nicht kontinuierlichen, sondern in zeitlichen Portionen abgegebenen Laserstrahl, der vom Objekt reflektiert wird. Dieser wird von einem Detektor empfangen und die Zeit zwischen Sendung und Empfang des reflektierten Lichtstrahls in eine Entfernungsangabe umgewandelt. Die optische Leistungsdichte von Lidar ist augensicher konzipiert (Laserklasse 1). Lidarsysteme finden schon lange Anwendung bei der Umgebungserfassung und

Objekterkennung in der Hafenlogistik, Robotik und in automotiven Assistenzsystemen von PKW und Nutzfahrzeugen. Sie gelten als Schlüsseltechnologie in der Entwicklung autonomer Fahrzeuge.

Fazit Viele Unfälle und Sachbeschädigungen mit grossen, unübersichtlichen landwirtschaftlichen Maschinen können dank einer wirkungsvollen Personen- und Objekt­ erkennung verhindert werden. Die Warnsysteme sollen aber auf die Maschine und das Einsatzgebiet abgestimmt sein. * RFID-Technologie = «Radio Frequency Identification»-Technologie

Übersicht zu Warnsystemen für die Personen- und Objekterkennung Warnsysteme Lidarsysteme

Geeignet für …

Eigenschaften

Mobile Arbeitsmaschinen, wie Bau-, Schlüsseltechnologie für AssisBergbaumaschinen, sowie land- und tenzsysteme forstwirtschaftliche Maschinen

Land- und Forstwirtschaft: Feld3D-Kamerasensoren häcksler, Mähdrescher, Holzvollernter/Harvester, Teleskopstapler

Zwei-Augen-Prinzip, Bild mit Tiefeninformationen, reduziert Fehlalarme

Abgeschlossene Betriebsgelände mit sichergestellter Zugangskontrolle Transpondersysteme sind Voraussetzung für den Einsatz Funksysteme/RFID funkbasierter Personenerkennungssysteme

Proaktive Systeme warnen den Bediener des Fahrzeuges und die sich der Gefahrenzone nähernden Personen (mit Transponder).

Radarsysteme

Für schwierigste Bedingungen in der Land- und Forstwirtschaft, auf Baustellen und im Bergbau. Radarsysteme können Objekte im 20-mUmfeld bei hoher (20 km/h) Geschwindigkeit erkennen.

Radar-Warnsysteme ermöglichen zusätzliche Sicherheit bei der Sichtfeldüberwachung. Unwegsames Gelände kann zu unnötigen Fehlalarmen führen.

Ultraschallsysteme

Geeignet, um Objekte mit hoher Präzision bei niedrigem Tempo zu erkennen. Bewährt bei unterschiedlichsten Fahrzeugen in vielen Branchen.

Unbedingt Einsatzorte, Gelände und Aufgabenbereich prüfen. Verschmutzungsgefahr, unwegsames Gelände, Staub, Nebel, Schnee können zu Fehlmeldung führen.

Radarsysteme, wie sie auf Forstmaschinen zum Einsatz kommen, haben einen Detektions­ bereich, der in mehrere Zonen unterteilt ist. Bild: John Deere

2 2020 Schweizer Landtechnik

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Passion | Youngtimer

Der Case IH «4230» mit der «570»-Kleinballenpresse von New Holland und Eigenbau-Ballenanhänger. Bis zu 70 Ballen können geladen werden. Bilder: zVg / D. Senn

Mit Case-IH-Traktoren Lohnunternehmen gegründet In der Region Thurgau hat Roger Stillhard im Jahre 1991 und Sohn Manuel Anfang 2019 mit einem Case-IH-Traktor ein Lohnunternehmen gegründet. Manuel findet das Gespann New-Holland-Kleinballenpresse «570» mit dem Case IH «4230» ideal. Dominik Senn

Landmaschinenmechaniker Manuel Stillhard mit Jahrgang 1996 in Riedt bei Erlen TG mag sich gut und gerne an seine Jugend­ zeit auf dem elterlichen Hof Chrutgärtli in Hattenhausen erinnern. Er weiss noch, wie ihm Vater Roger auf einem Case IH «4230» das Traktorfahren beibrachte. Der Traktor ging später mit 9000 Stunden auf dem Zähler in den Verkauf und machte einem Case IH «CX 100» Platz. Manuel ging der «4230» nicht mehr aus dem Kopf. Immer wieder machte er sich auf die Suche nach einem solchen Traktor aus der Jugendzeit. Er wurde im waadtländischen Noville fündig 58

Schweizer Landtechnik 2 2020

und kaufte ihn auf Jahresbeginn 2019, inklusive Frontlader-Konsole und Pflegebereifung. «Auf der Heimfahrt fiel noch im Waadtland derart viel Schnee, dass ich nicht mehr weiterkam und den Traktor stehen lassen musste, bis ich ihn Tage später doch noch abholen konnte», schildert er die abenteuerliche Heimfahrt.

Säen und Pressen Für Manuel Stillhard ist der Case IH «4230» der zweite eigene Traktor. Er hat mit dieser Anschaffung auf Jahresbeginn 2019 sein eigenes Lohnunternehmen, die «Manuel Stillhard GmbH», ins Leben ge-

rufen. Dazu muss man wissen, dass sein Vater im Jahre 1991 mit dem Kauf eines Case IH «Maxxum 5140» und einer der ersten Säkombinationen der ganzen Re­ gion den Grundstein der Lohnunternehmung Roger Stillhard AG gelegt hat. Seither wurde der Betrieb stetig erweitert und erneuert. Heute werden Dienstleistungen im Bereich Quaderballenpressen, Bodenbearbeitung, Zuckerrübentransport und Sätechnik angeboten, darunter Getreide, Gras-, Zuckerrüben-, Sonnenblumen, Soja-, Mais- und Rapssaat sowie Mais-Streifenfrässaat mit einer Monosem-Sämaschine mit Doppelscheiben-


Youngtimer | Passion

lauf-Lenkachse an. Der Sammelwagen lässt sich seitlich über ein Aufzugsförderband beladen und besitzt ein Querförderband zum Abladen. «Natürlich hatte ich bei der Gründung meines eigenen Lohnunternehmens den Segen meines Vaters und meines Bruders, denn es besteht zum einen keine Konkurrenzsituation und zum anderen bin ich bei beiden für Arbeitseinsätze willkommen», erklärt Manuel Stillhard. Schon nach einem Jahr zieht er für sein kleines Lohnunternehmen ein positives Fazit: «Ich durfte in der Region in der ersten Saison bereits rund 6000 Kleinballen pressen.» Ein eher unerwarteter Nebenverdienst ergab sich aus der Lagerhallenmiete: Weil seine Maschinen wiederum nur wenig Platz beanspruchten, konnte er den Rest als Stellplätze für Wohnwagen, Wohnmobile und Boote untervermieten.

Halbgänge fürs Pressen ideal

Manuel Stillhard auf dem Hof Chrutgärtli mit dem Case IH «844» seines Vaters Roger.

scharen und Reihendüngerstreuer, weiter Zwischenfutter- und Gründüngungsaat, dazu Heu- und Stroh-Quaderballen pressen (mit Einspritzgerät für Heu und Emd), Silo-Quaderballen pressen, wickeln und sammeln, pressen ab Stock, Gras mähen mit Schmetterlingsmäher und Aufbereiter, Transport von Silage mit Rotorladewagen sowie Zuckerrübentransport. Überdies bewirtschaften Vater Roger und Bruder Fabian Stillhard, Landwirt, einen 50-ha-Landwirtschaftsbetrieb mit Mastrindern. «Wir hatten bis 2013/2014 rund 50 Milchkühe und Aufzuchtrinder, merkten jedoch, dass die Haltung von Mastrindern besser zum Lohnbetrieb passt», sagt Roger. Manuel hilft als Aus-

hilfe im väterlichen Lohnunternehmen mit, soweit es ihm neben seinem Beruf als Lastwagenfahren möglich ist.

Kleinballen und Vermietung von Hallenfläche Auf Ende 2018 wurde im Nachbarsdorf Wäldi ein Nachfolger für einen kleinen Lohnbetrieb mit Kleinballenpresse und Sammelwagen gesucht. Zur gleichen Zeit erfuhr Manuel, in Riedt bei Erlen sei ein grosser Teil einer Lagerhalle mit Werkstatt zu vermieten. Diese Chance packte er und von nun an gab es kein Zurück mehr für ihn. Innert kurzer Zeit schaffte er sich zusätzlich einen Omas-Sammelwagen und einen Lkw-Auflieger mit Nach-

Ready für das Tractor Pulling in Dürnten: Zuhinterst der Case «Maxxum 5140», in der Mitte der Case «844» mit Turbo-Umbau. Eingespannt am Tieflader der Case «4230».

Der Case IH «4230» ist der Nachfolger der Modelle «844-S» und «844XL» und wurde von 1994 bis 1997 gebaut. Der «4230» von Stillhard hat Jahrgang 1995, 82 PS und bereits rund 4500 Arbeitsstunden auf dem Buckel; er stand im Rebbau im Einsatz. Manuel Stillhard trieb sofort nach dem Erwerb einen Frontlader auf. Die schmalen Hinterräder ersetzte er durch grosse eines Case IH «844», die Reifengrösse passte genau, ebenso wie die Vorderräder eines Bührer-Traktors. Die ursprüngliche Bereifung des «Maxxum 5140» wiederum montierte er an den Case IH «844». Für ihn ist das Gespann des Case IH «4230» mit seiner New-Holland-Kleinballenpresse «570» ein in jeder Beziehung gut funktionierendes Gespann: «Der Traktor ist dank kurzem Radstand wendig. Er ist auch vergleichsweise sparsam beim Kraftstoffverbrauch. Die Traktorleistung entspricht der Presse, da wäre der ‹Maxxum› zu wenig wendig, was gerade mit der Kombination Kleinballenpresse und Sammelwagen zu engen Situationen führen könnte», sagt er. Auch seien die lastschaltbaren 16 Vorwärts- und 8 Rückwärtsgänge in zwei Vorwärtsgruppen und einer Rückwärtsgruppe gut zu schalten. Die Halbgänge seien für das Pressen ideal, so Manuel Stillhard. Auch Negativpunkte verschweigt er nicht, obwohl er den Traktor erst seit einem Jahr fährt: Frontladerarbeiten seien mühsam, da kein Powershuttle vorhanden ist. Der Motor töne zwar schön, sei aber zu laut und die Kabine zu wenig schallisoliert. 2 2020 Schweizer Landtechnik

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Intern | Vorschau Tier & Technik

20 Jahre Tier & Technik Im Jubiläumsjahr sind über 500 Aussteller an der Tier & Technik in St. Gallen präsent. Auch der SVLT ist wieder mit einem Stand vor Ort.

Am SVLT-Stand in der Halle 1.1 beantworten Experten an der Tier & Technik in St. Gallen Fragen über den landwirtschaftlichen Strassenverkehr. Bild: R. Engeler

Farming, Herdenmanagement, Güllemanagement und Pflanzenschutz.

Die Tier & Technik kann in diesem Jahr ihr 20-Jahr-Jubiläum feiern. Über 500 Aussteller werden vom 20. bis 23. Februar in den Olma-Hallen ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren. Erwartet werden zur Jubiläums-Tier & Technik erneut über 30 000 Besucher. Grosser Anziehungsmagnet sind jeweils die Tierschauen. Zu sehen gibt es zudem vieles über Tierwohl, Digitalisierung und Smart

Der SVLT in der Halle 1.1 Der Schweizerische Verband für Landtechnik SVLT ist auch in diesem Jahr wieder an der Tier & Technik mit einem Stand in der Halle 1.1, am Stand Nr. 1.1.04. Am Donnerstag, 20. Februar, wird Hansjakob Gabat­huler von der Kantonspolizei St. Gal-

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len von 11 bis 15 Uhr am Stand sein und Fragen rund um den Strassenverkehr beantworten. Am Samstag, 22. Februar, wird zudem ein Experte der Vaudoise-Versicherung von 11 bis 14 Uhr anwesend sein und ebenfalls Fragen beanworten. Die Firma Wabco wird ihrerseits während allen vier Messetagen ein Modell einer Bremse zeigen und Auskunft über die neusten Anforderungen der Bremsentechnik in der Landwirtschaft geben. Der SVLTStand an der Tier & Technik wird betreut von den Sektionen St. Gallen, Thurgau, Schaffhausen, Zürich und Graubünden. Kommen Sie vorbei, wir freuen uns auf Ihren Besuch. röt

Öffnungszeiten und Preise Die 20. Tier & Technik findet auf dem Messegelände der Olma statt und ist vom 20. bis 23. Februar 2020 täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis für eine Tageskarte für Erwachsene beträgt CHF 15.− (Dauerkarte CHF 35.−), für Jugendliche (6 bis 15 Jahre), Lernende, Studenten und IV-Bezüger CHF 7.50 (Dauerkarte CHF 17.50). Familien­ tageskarten sind ebenfalls verfügbar. Mehr Infos: www.tierundtechnik.ch

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Kompost in den Boden. Die naturnahe Kombination aus Biogas-Erzeugung und Kompostierung rechnet sich und erspart der Atmosphäre rund 267 kg CO2 pro Tonne Biomüll. Das Fermenter-System des österreichi­ schen Herstellers Pöttinger Entsorgungs­ technik ist ein flexibel skalierbarer Bio­ reaktor, bestehend aus einem Technik­ container mit integrierter Steuereinheit und mindestens 3 bis maximal 15 Fer­ menterboxen, für die Umwandlung orga­ nischer Reststoffe in Biogas und Rohkom­ post. Ihr Arbeitsvolumen beträgt 45 m³ je

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Traktor angeschafft werden soll: Schmal­ spurtraktoren für den Wein- oder Obst­ bau, der wendige und leichte Grünlandt­ raktor bei den Modellen «M4002» oder «M5001» oder im Ackerbau die kräftigen Modelle «MGX» oder «M7002» mit stu­ fenlosem Antrieb. Kubota gewährt auf al­ le Traktoren standardmässig drei Jahre Werksgarantie, die bis auf fünf Jahre aus­ gedehnt werden kann.

Sauberer Betrieb | Kärcher AG, Halle/Stand 3.1.19 In der modernen Landwirtschaft steht Wirt­ schaftlichkeit immer auch in direkter Ver­ bindung mit Pflege, Funktionssicherheit und Hygiene. Das Kärcher-System aus Rei­ nigungsmaschine, Reinigungsmitteln und Zube­hör bietet eine optimale Abstimmung, um bestmögliche Resultate in der Reinigung und Desinfektion von Maschinen, Ställen, Anlagen und Gebäuden zu erzielen.

Strom und Treibstoff selber produzieren | Getag Entsorgungs-Technik AG, Halle/Stand 7.013

Breites Programm | Claas Händlervereinigung, Halle/Stand 9.1.29 Die Claas Händlervereinigung der Ost­ schweiz zeigt mit dem Claas «Arion 400» einen in sechs verschiedenen Modellen von 90 bis 140 PS erhältlichen Traktor, der wie gemacht ist für landwirtschaftliche Milchvieh- und Ackerbaubetriebe. Passen­ de Futtererntemaschinen werden auch vor

Ort sein, wie das Frontmähwerk «Disco 3200 F», der Schwader «Liner 370» oder der Wender «Volto 900». Der ausgestellte Futtermischwagen von Trioliet, der «Solo­ mix 1», wird als 8-, 10-, 12- und 14-m³Maschine gebaut. Die robuste Tanco-Bal­ lenschneidezange, die mit Schaufeleinsatz erweiterbar ist, stellt einen zuverlässigen Helfer für die täglichen Hofarbeiten dar. 2 2020 Schweizer Landtechnik

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SVLT | Sektionen

Schaffhausen Viele Informationen

Solothurner Sektion bei Motorex

Die Schaffhauser Sektion ist aktiv auf Kurs und vermittelte an der gut besuchten Generalversammlung überaus viele Informationen.

Die SVLT-Sektion Solothurn ist gut unterwegs. Nach der GV in Kestenholz stand ein Besuch bei Motorex in Langenthal auf dem Programm.

Roland Müller

Heinz Röthlisberger

«Die Medien haben Gefallen an der Landwirtschaft gefunden, indem sie diese für vieles verantwortlich machen. Anderseits verzeichnet gerade die Landfrauenküche als beliebte Fernsehsendung Rekordeinschaltquoten.» Auf diesen Widerspruch wies der Schaffhauser Sektionspräsident Martin Müller einleitend zur Versammlung hin. Doch Müller blieb in seiner Begrüssungsadresse optimistisch: «Nach dem Regen scheint stets wieder die Sonne.» Der Mitgliederbestand der Schaffhauser Sektion bleibt bei 443 Mitgliedern stabil. Erfreut zeigte sich Müller bezüglich der Beteiligungen an dem Vorbereitungskurs für die theoretische Traktorenprüfung mit 36 Teilnehmern an zwei Kursen sowie 19 Jugendlichen, die ausserhalb des Kantons den zweitägigen «G40»-Kurs absolviert haben. Zugleich hat der Verband 67 Feldspritzen und 73 Sprayer für den Obst- und Weinbau geprüft. Auf grosses Interesse stiess zudem Anfang Mai der grosse Pflanzenbau-, Pflanzenschutz- und Landtechniktag, an dem der Verband unter anderem die neuen Vorschriften zum vorderen Überhang und zu den Bremsen thematisierte. Das Traktorengeschicklichkeitsfahren verzeichnete aufgrund von verschiedenen Datenkollisionen eher etwas weniger Teilnehmer und Besucher, was sich auf die Rechnung niederschlug, die mit einem Aufwandüberschuss von CHF 2100.− abgeschlossen werden konnte. Der Jahresbeitrag bleibt trotzdem unverändert bei CHF 80.–.

Die SVLT-Sektion Solothurn konnte an ihrer GV im Restaurant Eintracht in Kestenholz alle Geschäfte ordentlich über die Bühne bringen. Präsident Paul Müller wies in seiner Rede darauf hin, dass die Bauern leider nach wie vor als Sündenböcke für vieles herhalten müssten. Es werde von verschiedenen Seiten verkannt, dass die Bauern alles unternehmen würden, gesunde Lebensmittel zu produzieren, sagte Müller vor den rund 40 Anwesenden. Aldo Rui informierte über die aktuellen Themen im SVLT. So etwa über die erfolgte Zusammenarbeit mit der BUL bei den G40-Fahrkursen sowie Stapler- und Teleskoplader-Kursen (Agrilift), die bei den Anwesenden auf grosse Zustimmung stiess. Diskutiert wurde die Frage, ob die GV zukünftig an einem Abend stattfinden solle. Eventuell könne man so mehr junge Mitglieder begrüssen. Die Meinungen hierzu gingen auseinander. Während die einen meinten, die GV tagsüber mit einem Besuch einer Firma durchzuführen, habe sich bewährt, meinten andere, dass man doch einen Versuch mit einer GV am Abend wagen solle. Entschieden worden ist nichts. Der Vorstand wird noch weitere Abklärungen treffen.

Neue Lösung gesucht in Hessigkofen

Der Vorstand hatte sich mit Martin Müller (Präsident), Adrian Hug (Geschäftsführer), Christian Meier (Vizepräsident), Robert Roth (Kassier), Daniel Schilling (Aktuar) und Martin Schilter sowie den beiden Revisoren Robert Gaus und Jaki Spörndli zugleich der ordentlichen, aber unbestrittenen Wiederwahl zu stellen. Geschäftsführer Adrian Hug präsentierte sein erstes Jahresprogramm mit einer Fachreise ins St. Galler Rheintal, einem Kurs zur Instandstellung von Beleuchtungsanlagen oder der elf­ tägigen Fachreise nach Irland. SVLT-Präsident Werner Salzmann informierte über die vollzogenen Veränderungen im Zentralsekretariat und die Vereinbarung mit der BUL bezüglich der «G40»-Kurse. Weiter kündigte Ständerat Salzmann die Lancierung einer Mitgliederwerbekampagne an: «Wir wollen auch unser Bildungsangebot erweitern, sodass eine Mitgliedschaft beim SVLT sich noch mehr lohnen wird.»

Bei 7 Neueintritten und 13 Austritten zählt die Sektion Solothurn per Ende 2019 total 472 Mitglieder. Geschäftsführer Beat Ochsenbein informierte über das Tätigkeitsprogramm 2020. Am 8. April findet der Vorbereitungskurs für die Traktoren- und Mofaprüfung am Wallierhof statt. Am 5. Mai ist ebenfalls am Wallierhof der Traktorenfahrkurs für Frauen. Dieser ist schon fast ausgebucht. Im August stehen dann wieder die Spritzentests an den Standorten Selzach, Tittingen und Sissach auf dem Programm. Für den Standort in Hessigkofen muss aufgrund der Auflagen an die Platzverhältnisse (ebener und fester Platz) eine neue Lösung gesucht werden. «Wir werden, sobald ein neuer Platz oder ein neuer Standort in einer anderen Gemeinde gefunden worden ist, informieren», sagte Beat Ochsenbein. Im Anschluss stand der Besuch der Firma Motorex in Langenthal auf dem Programm. Das über 100-jährige Schweizer Familienunternehmen ist grösster Schweizer Schmierstoffhändler, hat über 2000 verschiedene Rezepturen, ist in über 80 Ländern tätig und hat mit der «Farmerline» auch eine umfangreiche Produktpalette für die Landwirtschaft im Programm.

Ständerat und SVLT-Präsident Werner Salzmann rief dazu auf, sich aktiv in den Abstimmungskampf zu den Pflanzenschutzinitiativen einzubringen. Bild: R. Müller

Paul Müller (links), Präsident SVLT-Sektion Solothurn, mit Geschäftsführer Beat Ochsenbein. Auf dem Programm stand ein Besuch bei Motorex in Langenthal. Bild: H. Röthlisberger

Fachreise nach Irland

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Solothurn

Schweizer Landtechnik 2 2020


Sektionen | SVLT

Zug

Für Bäuerin und Bauer ackern wir tagtäglich.

Und SVLT-Mitgliedern machen wir monatlich ein Angebot.

Wo macht Elektrik Sinn? Im Tätigkeitsprogramm der Sektion Zug steht am 26. Februar eine Fachtagung über aktuelle Themen im Strassenverkehr auf dem Programm. Ruedi Hunger In seinen einleitenden Worten stellte der Präsident, Philipp Freimann, mit einem Seitenblick auf die politische und gesellschaftliche Grosswetterlage an der GV der Sektion Zug fest, dass «wir nicht nochmals 100 Jahre so weiter ‹kutschieren› können, wie wir es die letzten 100 Jahre taten». Freimann konnte im Saal des Restaurants «Schnitz und Gwunder» in Steinhausen eine grosse Anzahl Mitglieder begrüssen. Die statutarischen Geschäfte gaben keinen Anlass zu Diskussionen. Alle Vorstandsmitglieder stellten sich für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung. Die Jahresrechnung 2019 schliesst mit einem Verlust. Dennoch beschloss die Versammlung, auf Antrag des Vorstandes, den Jahresbeitrag auf dem bisherigen Niveau von 85 Franken zu belassen.

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Thema Strassenverkehr in der Chamau Der Geschäftsführer Beat Betschart stellte das Tätigkeitsprogramm 2020 vor und verwies insbesondere darauf, dass die Sektion Zug bereits seit neun Jahren einen Grundkurs für Gegengewichtsstapler und Teleskoplader anbietet. Auch in diesem Jahr war dies bereits Anfang und Ende Januar in Chamau, Hünenberg, der Fall. Am 26. Februar wird in der Chamau zusammen mit dem MR Zuger Berggebiet und dem Schluechthof Cham eine Fachtagung über aktuelle Themen im Strassenverkehr durchgeführt. Ende März stehen die Obstgebläsespritzen und Anfang April die Feldspritzen auf dem Prüfstand. Schliesslich findet jeweils in den Frühlings- und Herbst­ ferien ein «Kat. G»-Vorbereitungskurs bzw. ein «Kat. A1»-Kurs statt. Urs Wegmann, SVLT-Vorstandsmitglied und Präsident der Sektion Zürich, überbrachte die Grussworte der Dachorganisation. Weiter ergriffen Thomas Rickenbacher, Präsident des Zuger Bauernverbandes, und Roger Bisig vom Amt für Landwirtschaft Zug das Wort. Nach dem traditionellen Unterbruch für das «Schüblig-Essen» ergriff Philip Reichmuth, Firma Ecocoach in Brunnen, das Wort. Die Firma Ecocoach ist spezialisiert auf Energietechnik, Batteriespeicher und Ge­bäude­technik. Mit der Firma Eco­ volta bietet sie weiter Hoch­ leistungs-Lithium- ­I onenBatterie-Systeme für die Elektro-Mobility an. Also Bat­terie­systeme, wie sie bereits bei Aebi, Rigitrac oder Bobcat verbaut werden. Philip Reichmuth gab unter dem Vortragsthema «Wo macht Elektrik in der Landwirtschaft Sinn» einen kleinen Einblick in die vielversprechende Welt der Elektrik.

Philip Reichmuth sprach an der GV der Sektion Zug zum Thema «Elektrik in der Landtechnik». Bild: R. Hunger

2 2020 Schweizer Landtechnik

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SVLT | Sektionen

Waadt

Genf

Landtechniktag angekündigt

Neuer Präsident, neuer Geschäftsführer

Der Ausblick auf den grossen Landtechnik-Tag im September 2020 prägte die Generalversammlung der Waadtländer Sektion in Chamblon.

Die Genfer Sektion wählte mit Maxime Dethurens und Steve Röthlisberger sowohl einen neuen Präsidenten als auch einen neuen Geschäftsführer.

Dominik Senn

Roman Engeler

An der Mitgliederversammlung der SVLT-Sektion Waadt im Restaurant Kaserne in Chamblon durfte Präsident Jean-Luc Mayor auf ein ertragreiches Landwirtschaftsjahr 2019 bezüglich Weinbau und Baumkulturen hinweisen; hingegen habe der Zuckergehalt bei den Zuckerrüben teilweise zu wünschen übrig gelassen. Gerne erinnerte man sich auch an den Landtechnik-Tag 2019 in Aigle, an dem Louis-Claude Pittet, Lehrer an der kantonalen Landwirtschaftsschule Grange-Verney, die ganze vorgeführte Palette an Hebefahrzeugen kommentierte. Zufrieden sind die Verantwortlichen auch mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2019. So resultierte bei der Rechnung mit rund 180 000 Franken Umsatz ein Ertragsplus von 525 Franken; dies erlaubt die Beibehaltung des Mitgliederbeitrags. Im Gegensatz zum Vorjahr war jedoch kein Mitgliederzuwachs zu verzeichnen, sondern ein Minus von 29. Den G40-Fahrkurs absolvierten 63 Lenker, darunter 18 Nichtmitglieder der Sektion Waadt; im Berichtsjahr kam ein neuer Standort hinzu. Ein kleiner Erfolg war auch den Spritzentests beschieden: Von 154 Maschinen passierten 149 anstandslos; 36 der Vorführmaschinen stammten von Nichtmitgliedern. Die Anzahl Spritzentests ist weiter rückläufig. Die nächsten F/G-Kurse finden in den Monaten März, Juni und September jeweils nachmittags in Oulens-sous-Echallens statt.

Mit Maxime Dethurens (neuer Präsident) und Steve Röthlisberger (neuer Geschäftsführer) hat die Sektion Genf des SVLT ihre Spitze anlässlich ihrer 92. Generalversammlung erneuert. Die beiden lösen Christophe Berthelet und Betrand Favre ab. Berthelet blickte in seinem Jahresbericht auf ein herausforderndes Jahr 2019, aber auch auf eine interessante Präsidialzeit zurück. Dabei erwähnte er insbesondere die SVLT-Delegiertenversammlung, die 2013 in Genf stattfand, sowie die Jubiläumsreise zu Boschung,

Landtechnik-Tag am 9. September Wie gewohnt folgten den ordentlichen Geschäften diverse Kurzreferate, diesmal zu den neusten Anforderungen bezüglich Bremsen, zur Unfall­ prävention, zu den neuen Spritzentest-Normen und zu Versicherungs­ fragen. Die unbestrittenen Höhepunkte der Versammlung waren einerseits das abschliessende traditionelle Fondue bourguignonne und andererseits die Vorschau auf einen Landtechnik-Tag am Mittwoch, 9. September 2020, von 9 bis 16 Uhr in Grange-Verney. Nebst Maschinenvorführungen (da­ runter Reinigung von Feldspritzen) werden Versuche zu verschiedenen Feldkulturen gezeigt, und der Landtechnikverband ist mit einem eigenen Stand vertreten. Der Anlass wird von der Sektion zusammen mit der kantonalen Generaldirektion Landwirtschaft, Weinbau und Veterinärwesen (DGAV) organisiert und für ein breites Publikum durchgeführt.

Hubert Dethurens (Ehrenpräsident), Christophe Berthelet (abtretender Präsident), Maxime Dethurens (neuer Präsident), Bertrand Favre (abtretender Geschäftsführer), Steve Röthlisberger (neuer Geschäftsführer) und Emile Battiaz (Ehrenpräsident). Bild: AGPT

Fendt und dem Saurer-Museum. Den beiden Abtretenden wurde zum Dank eine Glocke in den Farben der Sektion überreicht. Ansonsten verlief die Jahresversammlung in ruhigen Bahnen. Wiederum wurde eine grosse Zahl von Feld- und Obstspritzen getestet. Aktiv interveniert hat die Sektion auch bei gewissen Strassenbauprojekten und weiteren politischen Vorhaben, die den landwirtschaftlichen Verkehr auf den Strassen betreffen. Die Jahresrechnung schloss mit einem Gewinn von über CHF 2000.– ab, sodass der Jahresbeitrag von CHF 80.– bleibt. Für Anfang 2021 plant die Sektion wieder einen grösseren Ausflug.

Besuch in Brauerei

Der Vorstand mit Präsident Jean-Luc Mayor (vorne rechts) ist zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2019 und freut sich auf den Landtechnik-Tag 2020. Bild: D. Senn

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Schweizer Landtechnik 2 2020

Vorgängig zur Jahresversammlung, die in gewohnter Manier mit einem «Fondue bourguignonne» beendet wurde, besuchten die Teilnehmer der Versammlung die «Brasserie du Père Jakob», eine kleine, genossenschaftlich organisierte Brauerei in Soral, nahe an der Landesgrenze zu Frankreich gelegen. Die Brauerei hat sich auf die Verarbeitung von lokal und besonders nachhaltig angebauter Gerste spezialisiert. Pro Woche können in der Brauerei rund 500 kg der Mälzerei zugeführt werden. Den Hopfen muss die Brauerei allerdings aus Deutschland und Frankreich beziehen, wobei der Fokus auf biologisch angebautem Hopfen liegt. Das gebraute, ungefilterte Bier wird vorwiegend im Direktverkauf abgesetzt, in Einheiten von der 1-Liter-Flasche bis zu Fässern à 30 Liter, und von Liebhabern besonders geschätzt.


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SVLT | Sektionen

Generalversammlungen  GR Mittwoch, 19. Februar 2020, 20 Uhr Stiftung Scalottas, Carutta 2, Scharans

OW Donnerstag, 27. Februar 2020, 20 Uhr Hotel Metzgern, 6060 Sarnen

SZ

UR

Donnerstag, 5. März 2020, 20 Uhr Viehvermarktungshalle, Landstr. 35, Rothenthurm

NE Freitag, 6. März 2020 Restaurant de la Tourne, Rochefort

JU Samstag, 7. März, 10 Uhr Restaurant Post in Glovelier

BL

BS

Dienstag, 17. März 2020, 20 Uhr Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain, Sissach

TI Samstag, 28. März 2020 (mit Betriebsbesichtigungen in Norditalien zum Thema Landwirtschaft 4.0, Details folgen)

Sektionsnachrichten  AG Feldspritzentest 2020 Für die ÖLN-Kontrolle wird ein gültiger Feldspritzentest verlangt (nicht älter als 4 Jahre). Der Feldspritzentest wird seit 2012 durch den AVLT organisiert und durchgeführt. Geschäftsführer Thomas Voegeli ist somit Ansprechperson für sämtliche Fragen rund um den Spritzentest. Die gewohnten Teststandorte werden nach wie vor bedient. Im Jahr 2020 sind dies: Lengnau, Leuggern, Liebegg, Villigen und Zofingen. Die Tests finden vom 6. bis 17. April 2020 statt. Die im Jahre 2016 geprüf­ten Feldspritzen, respektive deren Halter, erhalten ein Anmeldeblatt. Neu-Anmeldungen bitte bis 25. Februar 2020 an die: AVLT-Geschäftsstelle, Th. Voegeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch

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Schweizer Landtechnik 2 2020

Gebläsespritzentests Obstund Weinbau 2020 Für die ÖLN-Kontrolle wird ein gültiger Spritzentest verlangt (nicht älter als 4 Jahre). Der Gebläsespritzentest wird neu ab 2020 durch den AVLT organisiert und durchgeführt. Geschäftsführer Thomas Voegeli ist somit Ansprechperson für sämtliche Fragen rund um den Spritzentest. Teststandort im Jahr 2020 ist Frick/Autobahnwerkhof. Die Tests finden vom 19. bis 27. März 2020 statt. Die im Jahre 2016 geprüften Gebläsespritzen, respektive deren Halter, erhalten ein Anmeldeblatt. Neu-Anmeldungen bitte bis 25. Februar 2020 an die: AVLT-Geschäftsstelle, Th. Voegeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch

Traktorfahrkurs für Frauen Donnerstag, 2. April 2020, oder Freitag, 3. April 2020, jeweils 9 bis 16.15 Uhr Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, Gränichen Einmal einen Traktor erklärt bekommen, mit dem Traktor mit und ohne Anhänger manövrieren, Anbaugeräte wie Kreiselheuer, Kreiselschwader kennenlernen und an den Traktor anbauen. Dies ohne Stress und Zeitdruck, damit Sie das nächste Mal, wenn «Not an der Frau» ist, Bescheid wissen über die Bedienung des Traktors, wichtige Kontrollen, sicheres Manövrieren mit Traktor, Anhänger und Anbaugerät sowie Gefahrensituationen auf Hof, Gelände und Strasse erkennen und meistern. Dieser Kurs richtet sich an Frauen, welche ihre praktischen Traktor-Kenntnisse verbessern wollen. PW- oder Traktorfahrausweis wird verlangt. Es sind keine weiteren Vorkenntnisse notwendig. Kursleiter ist Hansjörg Furter, Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg. Die Kosten betragen 110 Franken, inkl. Kursunterlagen und Mittagessen, wenn Ehemann, Partner oder Freund Mitglied beim AVLT, Aargauischer Verband für Landtechnik, ist, oder 130 Franken für Nichtmitglieder des AVLT. Anmeldung bis 10. März 2020 an: LZ Liebegg, 5722 Gränichen, Kurssekretariat, Ramona Jutzeler, 062 855 86 15, kurse@liebegg.ch

Notstromversorgung für die Landwirtschaft Mittwoch, 18. März 2020, 19.30 bis 22 Uhr Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, 5722 Gränichen, Aula Sind Sie gewappnet bei einem Stromausfall? Die Kühe können nicht mehr gemolken werden, die Fütterungsanlagen laufen nicht mehr und die Lüftung fällt auch aus. Am Aargauer Landtechnikabend erhalten Sie Antworten zu folgenden Fragen: • Welche Voraussetzungen muss ein Einspeisepunkt erfüllen? • Welche technischen Lösungen sind am Markt erhältlich? • Wie finde ich die für mich passende Lösung? • Kann ich Strom von der Photovoltaikanlage direkt nutzen? Kursleiter ist Hansjörg Furter, Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg. Die Kosten betragen 20 Franken, exkl. Verpflegung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Veranstaltung steht allen interessierten Personen offen.

BL

BS

Theoretische Führerprüfung Kat. F/G Der Verband für Landtechnik beider Basel und Umgebung organisiert für Jugendliche, welche im Jahre 2020 14 Jahre alt (Jahrgang 2006) oder älter werden, Vorkurse und Prüfungen für die theoretische Führerprüfung Kat. F/G.


Vorkurs: Mittwoch, 13. Mai 2020 Prüfung: Samstag, 30. Mai 2020 Vorkurs: Mittwoch, 4. Nov. 2020 Prüfung: Samstag, 21. Nov. 2020 Durchführung der Vorkurse: 13.30 Uhr, Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain, Sissach, Kurslokal 3 Durchführung der Prüfungen: 9.00 Uhr, Motorfahrzeugprüfstation (MFP), Münchenstein Kurskosten: Mitglieder CHF 40.– plus Lern-CD CHF 40.–, Nichtmitglieder CHF 80.– plus Lern-CD CHF 40.–. Anmeldung bis spätestens 30 Tage vor Kursbeginn an: Marcel Itin, Hof Leim 261, 4466 Ormalingen, 076 416 27 13, oder E-Mail: marcelitin@gmx.ch; bitte unbedingt Kurs und Geburtsdatum angeben.

LU Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–. Nächste Termine: Mittwoch, 25. März 2020, in Sursee, 13.15–17.30 Uhr Mittwoch, 13. Mai 2020, in Sursee, 13.15–17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 29.– Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils in Büron und Sursee statt. Die Kosten betragen für Mitglieder CHF 300.–, für Nichtmitglieder CHF 320.–. Nächste Termine: Kurs 602: jeweils Samstag, 21.3./28.3.2020, 12.00–16.00 Uhr Kurs 603: jeweils Samstag 25. April / 2. Mai 2020, 13.00–17.00 Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Schüpfheim und Hochdorf: für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.– Nächste Termine: Kurs Nr. 402: 4 Abende jeweils Montag/Dienstag: 9./10./16./17. März 2020, 19.00–21.00 Uhr, in Sursee Die Kurse werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt. Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als zum Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 und 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lek­ tionen): für Mitglieder CHF 539.–, für Nichtmitglieder CHF 579.– Der Lastwagentheoriekurs dauert 32 Lektionen, während vier Wochen jeweils einen Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg jede Woche möglich. Die nächsten Kurse beginnen am 17. Januar bzw. 28. Februar 2020, jeweils in Luzern. Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit, bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch

Spritzentests 2020 16.–18. März 2020 Gebläsespritzentest 18.–20. / 23.–26. März 2020 Feldspritzentest Alle Spritzenbesitzer, welche keine Einladung erhalten haben bzw. die neu ihre Spritze prüfen möchten, bitten wir, uns zu kontaktieren (info@ lvlt.ch oder 041 467 39 02).

SO Vorbereitungskurse für die Traktor- und Mofaprüfung Mittwoch, 8. April 2020, 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr Schulgebäude Wallierhof Die Teilnehmenden dürfen auch weitere Interessenten an den Kurs anmelden. Bei ungenügenden Anmeldungen wird der Kurs telefonisch abgesagt oder verschoben. Die Prüfung kann frühestens einen Monat vor dem vierzehnten Geburtstag an der MFK absolviert werden. Das Kursgeld beträgt für Mitglieder des SVLT-SO 30 Franken, für Nichtmitglieder 40, zusätzlich kostet die Lern-CD 40 Franken, falls sie gewünscht wird. Der Betrag ist am Kurstag zu entrichten. Die Prüfungsgebühr wird von der MFK direkt erhoben. Bitte Schreibzeug mitbringen. Anmeldung bei: Beat Ochsenbein, Geschäftsführer Sektion Solothurn, 032 614 44 57 oder 076 302 77 42

TG Friaul-Slowenien-Reise 6.–14. Juni 2020 Am 1. Tag erfolgt die Fahrt vom Thurgau durchs Klostertal nach Innsbruck, über den Brennerpass bis ins italienische Friaul; Zimmerbezug für drei Nächte. Am 2. Tag geht es durch das Collio-Weingebiet, mit Weinprobe. Am 3. Tag wird mit einem Reiseführer die Stadt Udine besucht, die für ihre zahlreichen Paläste bekannt ist. Weiter geht es nach San Daniele, wo 26 kleine und mittelgrosse Betriebe den luftgetrockneten San-Daniele-Schinken produzieren. Die folgenden Stationen: 4. Tag Friaul – Adelsberg Tropfsteinhöhle – Maribor; 5. Tag Maribor – Jeruzalem – Ljutomer Landmaschinenhersteller (bei Farmtech in Ljutomer werden landwirtschaftliche Anhänger sowie Miststreuer hergestellt); 6. Tag Maribor – Ältester Weinstock der Welt – Ptuj; 7. Tag Maribor – Zalec – Ljubljana – Bled (Besuch der Firma Thenos, die unter anderem Schlegelmulchgeräte herstellt); 8. Tag Jasna-See – Museumsbauernhof; 9. Tag Heimfahrt über Kärnten, Mittersill, Pass Thurn, Innsbruck, Arlberg zurück in den Thurgau. Wir verlassen Slowenien und fahren nach Kärnten, dann weiter nach Mittersill, über den Pass Thurn, an Kitzbühel vorbei nach Innsbruck und via Arlberg zurück in den Thurgau. Preis pro Person im Doppelzimmer 1590 Franken, Einzelzimmerzuschlag 300 Franken. Inbegriffen sind: Fahrt mit Reisecar, alle Strassengebühren, 8 Übernachtungen mit Halbpension, alle Führungen und Betriebsbesuche, Weinproben, Fahrt mit dem Zug in die Tropfsteinhöhle. Anmeldeschluss ist der 24. Februar 2020 (Platzzahl ist beschränkt). Anmeldung an: VTL\Landtechnik, Markus Koller, Weierhofstr. 9, Münch­ wilen, 071 966 22 43

Pflanzenschutzgeräteprüfung Obst-/Weinbau 2020 16. März bis 27. März 2020, Testort Roggwil

www.agrartechnik.ch

Die Sprühgeräte müssen technisch in einwandfreiem Zustand zur Kontrolle erscheinen. Bitte mit Angaben zum Pflanzenschutzgerät (Gerätetyp mit Fassvolumen,


SVLT | Sektionen

Alter, Gerät gezogen) anmelden. Anmeldungen bis 1. März 2020 an: VTL Landtechnik, Geschäftsstelle, info@tvlt.ch, Markus Koller, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen.

SG

AR

AI

GL

Traktoren-Theoriekurs mit Prüfung 2020 Pflanzenschutzgeräteprüfung Feldbau 2020

Kursleiter ist Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach

Der VTL\Landtechnik führt die Prüfung an folgenden Orten durch: Ort Adresse Datum Berg Michael und Thomas Oertig, Birwinkerstr. 16 Di 7. April 2020 Herdern Landwirtschaft Schloss Herdern, Biogasanlage Mi 15. April 2020 Frauenfeld Beat Meier, Ifang Mo 20. April 2020 Affeltrangen Michael Mathys, Grossenegg 1 Do 23. April 2020 Diessenhofen Urban Dörig, St. Katharinental Mi 3. Juni 2020 Helsighausen Willi Wittwer, Lindenstr. 7 Mo 8. Juni 2020 Engishofen Oliver Engeli, Lerchenhof Fr 12. Juni 2020 Bonau Hansjörg Uhlmann, Neugrüt Mi 19. Aug 2020 Alle Geräte, welche 2016 letztmals geprüft wurden und 2020 weiter im Einsatz stehen, müssen geprüft werden, auch Geräte von Biobetrieben. Anmeldungen bitte bis 20. März 2020 an: VTL Landtechnik, Geschäftsstelle, info@tvlt.ch, Markus Koller, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen.

Theoriekurse Kategorie M/G im Jahr 2020 Die Prüfungen müssen auf dem Strassenverkehrsamt in Frauenfeld und Amriswil oder Kreuzlingen abgelegt werden. Mofa Kat. M frühestens 1 Monat vor dem 14. Geburtstag, Traktor Kat. G bis 30 km/h frühestens 1 Jahr vor dem 14. Geburtstag. Um die Kursteilnehmer optimal auf die Prüfung vorzubereiten, dauern die Kurse zwei Halbtage. Durchgeführt werden die Kurse am Samstagvormittag und Mittwochnachmittag. In den Kurskosten ist eine Lern-CD mit Original-Prüfungsfragen der asa enthalten. Gesuchsformulare können bei jedem Polizeiposten oder beim Strassenverkehrsamt in Frauenfeld und Amriswil bezogen werden.

Nr.

Kursort

1

Alterswilen

Kurs M/G

Kurs M/G

Samstag 8.30–11.30 Uhr (Mi-Nachmittag 13.30–16.30)

Mittwoch 13.30–16.30 Uhr (Sa-Vormittag 8.30–11.30)

Mittwoch, 19.2.20

Mittwoch, 26.2.20

2

Münchwilen

Mittwoch, 11.3.20

Mittwoch, 25.3.20

3

Bürglen

Samstag, 18.4.20

Samstag, 25.4.20

4

Müllheim

Samstag, 6.6.20

Samstag, 13.6.20

5

Bürglen

Samstag, 22.8.20

Samstag, 5.9.20

6

Amriswil

Samstag, 24.10.20

Samstag, 7.11.20

7

Friltschen

Samstag, 5.12.20

Mittwoch, 16.12.20

Kosten: Fr. 70.– für Jugendliche von Mitgliedern des VTL/Landtechnik, inkl. Lern-CD mit Original-Prüfungsfragen, Fr. 90.– für Nichtmitglieder, inkl. Lern-CD mit Original-Prüfungsfragen. Die Aufwendungen des Stras­senverkehrsamtes werden separat in Rechnung gestellt. Ausgefüllten Talon einsenden an: VTL\Landtechnik, Markus Koller, Weierhofstras­ se 9, 9542 Münchwilen.

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Schweizer Landtechnik 2 2020

Kursort 1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Mittwoch nachmittag

Niederbüren, Schulh. Probelokal Mi, 26. Feb 20 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA 18. Mär 20 Wangs, Parkhotel Sa, 29. Feb 20 Wangs, Parkhotel/StVA Mels 25. Mär 20 Trogen Sa, 07. Mär 20 Trogen / Trogen StVA Trogen 01. Apr 20 Widnau, Rest. Rosengarten Sa, 21. Mär 20 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA 15. Apr 20 Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 08. Apr 20 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn 06. Mai 20 Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 25. Apr 20 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA 20. Mai 20 St. Peterzell, Schulhaus Sa, 09. Mai 20 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA 03. Jun 20 Wangs, Parkhotel Sa, 16. Mai 20 Wangs, Parkhotel/StVA Mels 10. Jun 20 Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 27. Mai 20 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA 17. Jun 20 Widnau, Rest. Rosengarten Sa, 06. Jun 20 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA 01. Jul 20 Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 20. Jun 20 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA 15. Jul 20 Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 08. Jul 20 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn 12. Aug 20 Wangs, Parkhotel Sa, 15. Aug 20 Wangs, Parkhotel/StVA Mels 09. Sep 20

Trogen Mi, 19. Aug 20 Trogen / Trogen StVA Trogen 16. Sep 20 Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 29. Aug 20 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA 30. Sep 20

Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 02. Sep 20 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA 23. Sep 20 St. Peterzell, Schulhaus Sa, 19. Sep 20 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA 21. Okt 20


Sektionen | SVLT

Neu St. Johann, Klostergebäude Sa, 26. Sep 20 Kaltbrunn Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn 28. Okt 20 Widnau, Rest. Rosengarten Mi, 04. Nov 20 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA 09. Dez 20 Wangs, Parkhotel Sa, 07. Nov 20 Wangs, Parkhotel/StVA Mels 02. Dez 20

Feldspritzentest 1. + 2. April 2020, LBBZ Schluechthof, Cham Leitung: Beat Betschart, VLT Zug. Kosten für Mitglieder des VLT Zug CHF 90.–, plus Mehraufwand und Ersatzteile, sonst CHF 130.– Anmeldeschluss: 29. Februar 2020

Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 14. Nov 20 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA 23. Dez 20 Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 25. Nov 20 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn 16. Dez 20

Theoriekurse Kategorie F/G Im Theoriekurs Kat. F/G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km/h.

ZG Maschinen im Strassenverkehr Maschinendemo/agriTop-Kurs auf der Chamau in Hünenberg Mittwoch, 26. Februar 2020, von 13.15 bis 15.45 Uhr Spezialisten vom SVLT, der BUL, vom Strassenverkehrsamt sowie von Privatfirmen veranschaulichen verkehrstechnische Vorschriften und praktikable Lösungen an Maschinen, die im Praxiseinsatz stehen. An 4 Posten werden folgende Themen vertieft: – Anhängerzüge und Bremsen nach neusten Vorschriften – Richtiges Markieren und Einlösen von Anhängern – Markieren von Geräten am Dreipunkt / Frontkameras – Adhäsionsgewicht / Stützlast / Frontgewicht für Anhänger

Siehe auch www.fahrkurse.ch

AG Kursort: Liebegg: 27. Feb. / 5. März 2020, 18.30–20.30 Uhr; Frick: 7./14. Mai 2020, 18.30–20.30 Uhr Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich) BL, BS Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, www.bvlt.ch FR Kontakt: FVLT, Samuel Reinhard, Route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49 GR

AgriTop-Trainer können auf Wunsch hin die Vorführung als Weiterbildungskurs, anerkannt von der BUL, anrechnen lassen; keine Anmeldung erforderlich, Kurskosten keine, Festwirtschaft ab 12.00 Uhr. Organisation: VLT Zug, Maschinenring Zuger Berggebiet, LBBZ Schluechthof

Kursorte: Landquart, Ilanz, Thusis, Scuol, Samedan Kontakt: Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch NE Kontakt: M. Bernard Tschanz, Chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch GL Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SH Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Adrian Hug, Schüppelstrasse 16, 8263 Buch, 079 395 41 17, www.vlt-sh.ch SO Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch SZ, UR Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch TG Kontakt: VTL/Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen VD

Obstgebläse-Test 30. + 31. März 2020, LBBZ Schluechthof, Cham Leitung: Beat Betschart, VLT Zug. Kosten für Mitglieder des VLT Zug CHF 190.–, plus Mehraufwand und Ersatzteile, sonst CHF 240.– Anmeldeschluss: 29. Februar 2020

Kursort: Oulens-sous-Echallens; Kontakt: ASETA – Section vaudoise, Virginie Bugnon, Chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch ZH Kursorte: Strickhof, Lindau. Kontakt: SVLT ZH, 058 105 98 22, Eschikon 21, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch

2 2020 Schweizer Landtechnik

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SVLT | Porträt

Vertrauen Es ist ein Vertrauensbeweis per excellence: Auf Beginn dieses Jahres hat Landwirt und Lohnunternehmer Markus Suter, Othmarsingen AG, die Betriebsleitung seines Steinhofs an Sohn Michael mit Jahrgang 1992 übergeben, obschon er bei weitem noch nicht pensioniert ist. «Es ist ein Rollentausch», so Markus Suter, «der Arbeiten werden deswegen nicht weniger.» Er weiss natürlich, dass der Betrieb in gute Hände gelangt ist, denn dieser hat seine Besonderheiten, die wiederum viel Vertrauen voraussetzen. Der Milch- und Ackerbaubetrieb sowie traditionelle Saatgutproduzent mit 47 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche und 35 Milchkühen baut seit der Übernahme durch Markus fast ausschliesslich auf überbetriebliche Zusammenarbeit: Seit 1991 besteht das Dreschteam Haller & Suter mit dem Lohnunternehmen R + M Haller in Birrhard mit zwei NH-Dreschmaschinen, seit 1997 die Tierhaltungsgemeinschaft THG Suter & Zobrist mit Nachbar Werner Zobrist, mit diesem und Andy Savoldi zusammen seit 1999 der Ballenexpress Bünztal zum Siloballenpressen und schon vorher, seit 1993, mit Suter & Zobrist sowie R + M Haller zusammen das Haspelteam zum Bewässern von Gemüsekulturen. 2020 kam es nach enger Zusammenarbeit Suters zum Pachtverhältnis mit einem Ackerbaubetrieb in Lenzburg. «Die Abrechnungen/Buchhaltung der verschiedenen Gemeinschaften untereinander machen wir», erklären Suters, «dazu braucht es klare Abgrenzungen und viel Vertrauen untereinander. Es ist wie beim Fussball. Da muss auch einmal einer etwas einstecken, aber immer das ganze Team und jeder Einzelne profitieren können.» Paradoxerweise freuten sich alle Partner, wenn das Haspelteam rote Zahlen schreibe, so Michael Suter. Er will diese Zusammenarbeit weiterführen, denn sie bringe unschätzbare Flexibilität, um sich voll und ganz auf die Produktion gesunder Nahrungsmittel konzentrieren zu können. Um Letzteres zu erreichen, ist er bestrebt, seinen Horizont unermüdlich zu erweitern, «über den Tellerrand hinaus zu schauen», wie er sagt. So hat der gelernte Landwirt und Agrotechniker HF drei Jahre lang in Teilzeit bei Syngenta in Stein als Versuchstechniker an Kleinparzellen- und Demoversuchen mitgearbeitet. Auf dem Pachtbetrieb betreibt er ein Wiesel-Projekt. Und er beteiligt sich aktiv am Ressourcenprojekt «Optimierung und Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes mit Precision-Farming-Technologien» der Bauernverbände und landwirtschaftlichen Zentren des Aargaus, Zürichs und Thurgaus, abgekürzt «PFLOPF». Der noch ledige und äusserst gesellige Junglandwirt widmet seine spärliche Freizeit hauptsächlich der Feuerwehr als stellvertretender Ausbildungschef und ist seit Jahren Mitglied der örtlichen Steuerkommission, dazu neu in der Finanzkommission. Aufgezeichnet von Dominik Senn

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Schweizer Landtechnik 2 2020


Kurse | SVLT

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT Neu: Drohnenkurse

«G40»-Fahrkurse Mit dem Führerausweis der Kategorie «G» und erfolgreich absolviertem Fahrkurs «G40» können Landwirtschaftstraktoren und landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorfahrkurs «G40» des SVLT ist vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder auf www.fahrkurse.ch. Auf diesen Seiten finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

CZV-Weiterbildungskurse Kursort: Riniken AG

Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Schweisskurse Kursort: Riniken AG Das Kursangebot richtet sich an: Anfänger, die das Basiswissen in Schweisstechnik erwerben möchten, sowie an Fortgeschrittene, die ihr Know-how auffrischen und vertiefen möchten, aber auch an handwerklich interessierte Personen und Fachleute. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Auf diesen Seiten finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Obligatorische Weiterbildung für LKW-Fahrer. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Neu: Ecodrive-Fahrkurse Spritsparendes Fahren mit Landwirtschaftsfahrzeugen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch

«agriLIFT»-Staplerkurse In zwei Tagen werden die Module «Basis», «R1» (Gegengewichtsstapler) und «R4» (Teleskoplader) gemäss EKAS 6518 in theoretischen und praktischen Sequenzen behandelt. Diese Ausbildung ist Suva-auditiert und CZV-anerkannt. Anmeldung: www.bul.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Informationen und Auskünfte zu den Kursen www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch, Tel. 056 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch  Impressum 82. Jahrgang www.agrartechnik.ch Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT Ständerat Werner Salzmann, Präsident Dr. Roman Engeler, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 00 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung Dr. Roman Engeler Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate/Anzeigen Alex Reimann Anzeigen-Verkauf Tel. 062 877 18 50 / 079 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2020. Kombinationsrabatt bei gleichzeitiger Erscheinung in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition AVD GOLDACH AG, Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.), für SVLT-Mitglieder gratis Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

Nächste Ausgabe Schwerpunkt Forsttechnik: Aus Holz wird Wärme Impression Oberlenker «TopLink» im Test Plattform Spannungsfeld «Pflanzenschutz» Management Zulassungsanforderungen Anhänger

Nr. 03/2020 erscheint am 12. März 2020 Anzeigenschluss: 2. März 2020

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Film ab.


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