Schweizer Landtechnik 03/2015

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Schweizer Landtechnik

März 2015

FUTTERKONSERVIERUNG Stretchfolien in der Übersicht Futterverluste vermeiden Zweimal Premium Traktorbereifungen Stationärer Futtermischer – Möglichkeit der Fütterungsoptimierung


VON

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Editorial • Inhalt März 2015   ■

Editorial

Ruedi Hunger

■ Markt 4 Markt Aktuelles 6 Bridgestone – neuer Player auf dem Reifenmarkt 8 UHF-Ohrenmarken 9 Übersicht Stretchfolien

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■ Impression

Spiegelbilder Begonnen hat die Tier & Technik am 19. Februar in St. Gallen mit einem landtechnischen Paukenschlag. Sepp Knüsel, der einzige Schweizer Traktorenbauer, wurde am Eröffnungstag in St. Gallen als «Agrostar 2015» geehrt. Inzwischen ist die Ausstellung mit dem ausgesprochen familiärem Charakter und einem sehr grossen Publikumserfolg Geschichte. Einige Hundert Landtechnikprofis sind im Februar weiter gereist und haben in Paris die international stark beachtete Landmaschinenausstellung SIMA besucht. Nach der Ausstellung ist bekanntlich vor der Ausstellung. Bereits können wir uns auf die Agritechnica im November freuen. Doch dazwischen liegt noch viel Arbeit: Unsere Wiesen und Weiden zeigen ein Spiegelbild ihrer Umweltbedingungen. Ähnlich ist es mit dem Futter, das über stationäre Mischer (ab Seite 14) zu den Tieren gelangt. Vorerst gilt es Futterverluste zu minimieren, sei es auf dem Feld oder bei der Lagerung. Apropos Futterkonservierung: Ohne Polyethylen, dessen Ausgangsmaterial Rohbenzin ist, läuft fast nichts mehr. Ich denke an Stretch- oder Abdeckfolien, über die wir ab Seite 9 berichten. Das hat auch mit Energieverbrauch in der Landwirtschaft zu tun. Der Agroscope Transfer ab Seite 51 ist auch ein Spiegelbild, nämlich jenes der Schweizer Landwirtschaft, bezogen auf den Energieverbrauch. Da wird uns doch wieder einmal bewusst, wie gross doch eigentlich unsere Abhängigkeit vom Erdöl ist.

Ausgabe Nr. 4 erscheint am 9. April 2015

13 14

DLG-Test Netze und Wickelfolien Vertikalmischer im Stationärbetrieb

14 ■ Wissen 18 19 22 24

Internet via Mobil Futterkonservierung – hohe Lagerungsdichte anstreben Futterverluste reduzieren Elektrisierende Mähaufbereiter

■ Plattform 26 Tier & Technik bot alles für eine erfolgreiche Familienmesse 29 Michelin Traktorreifen – technische Wunderwerke 34 Swiss No-Till – zwanzig Jahre Aufbau

29 ■ Sicherheit 36 38

Sicherheitsaspekte bei Freischneidern und Laubbläsern Bremsen regelmässig warten

■ Passion 39 40

Geschichte des Aufbereiters Porträt eines Bucher Traktorfans

■ SVLT 42 Berichte Generalversammlungen ZG, GR, NW, FR 46 Fahrkurs G40 47 CZV-Kurse 48 Sektionsnachrichten 50 Impressum ■

Agroscope Transfer | Nr. 56 / 2014

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Landwirtschaftlicher Energieverbrauch in der Schweiz

Titelbild: Modernste Futtererntemaschinen bringen quantitative Höchstleistungen. Dabei ist die richtig eingestellte Schnitthöhe ein wichtiges Element der Qualitätssicherung für hochwertiges Futter. (Bild Kverneland)

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n  Markt | Aktuelles

(Von links) Christoph Bürli, Mitarbeiter Fahrzeugwerkstatt Flughafen Zürich AG; Erich Werner, Vorarbeiter Fahrzeugwerkstatt; Bruno Fitze, Leiter Fahrzeugcenter; Peter Barmettler, Verwaltungs­ ratspräsident Schiltrac Fahrzeugbau GmbH. (Bild: zVg)

Technische Eckdaten

Zwei «Alpenporsche» für den Flughafen Zürich Der Flughafen Zürich hat seine Fahrzeugflotte um zwei mass­ge ­schneiderte Spezialfahrzeuge erweitert: Schiltrac Eurotrans CVT. Gebaut wurden diese getriebestarken «Alpenporsches» in einem kleinen, ­ traditionsreichen Nidwaldner Unternehmen, der Schiltrac Fahrzeugbau GmbH. Das von Schiltrac eigens entwickelte stufenlose Getriebekonzept ermöglicht eine einfache Bedienung. Bessere Arbeitseffizienz bringt auch das hohe Fassungsvolumen. So muss beispielsweise bei der Entei-

sung seltener Enteisungsmittel aufgefüllt werden. Überzeugend ist aber auch die niedrige Bauhöhe. Im Gegensatz zu einem Lastwagen kommt dieser mühelos unter Flugzeugflügeln hindurch.

Einführungstest bestanden Bereits bei den ersten Schneefällen Ende 2014 / 15 konnten die beiden neuen Fahrzeuge auf dem Flughafen in Zürich eingesetzt werden. Das Fahrerteam zeigte sich nach den ersten 180 Einsatzstunden begeistert. Denn bei den intensiven Winterdienstarbeiten und der Enteisung rund

Agriadress 2015 ist erschienen Ab sofort ist beim Landwirt­schaftlichen Informationsdienst LID die neue Ausgabe des Adress­verzeichnisses Agriadress erhältlich. Wer Ansprechpartner im Agrarbereich sucht, findet die gewünschten Post- und elektronischen Adressen sowie Telefon- und Faxnummern im Agriadress 2015. Ein alphabetisches Inhaltsverzeichnis, ein Sach-, ein Personen- und ein Abkürzungsregister machen das in zweisprachiger Ausführung erscheinende Kompendium zu einem «Who is who» der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft.

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Schweizer Landtechnik  3 2015

Die neue Ausgabe vom Agriadress umfasst rund 500 Adressen von landwirtschaftlichen und landwirtschaftsnahen Organisationen und Institutionen auf nationaler, regionaler und kantonaler Ebene, geordnet nach Branchen. Ergänzt sind die Adressen mit den Namen der jeweils verantwortlichen Personen. Das «Agriadress 2015» kann zum Preis von 12 Franken exkl. Versandkosten solange Vorrat bestellt werden bei:

LID Landwirtschaftlicher Informationsdienst, Weststrasse 10, 3000 Bern 6, Tel. 031 359 59 77, Fax 031 359 59 79, info@lid.ch, Internet www.lid.ch

Motor: DEUTZ Sechszylinder, SCR-Kataly­sator und Partikelfilter, Abgasstufen 4F Leistung: 175 PS Getriebe Versionen: CVT stufenlos oder AGRO lastschaltbares Shift-Getriebe Zulässiges Gesamtgewicht: 12 000 kg Zulässige Achslast hinten und vorne: 7000 kg Zusatzbremse: Dauermagnet Retarder Bereifung: 405 / 70 R20, 149A8 / 149B Ausrüstung der Kundenmaschine Flughafen Zürich: Kehrbürste: Arbeitsbreite 2800 mm, Enteisungstank mit 4000-l-Fassungsvolumen, stufenloser Fahrantrieb CVT, Allradlenkung, gefederte Achsen hinten und vorne, Arbeitshydraulik: 180 l / min bei 300 bar, Kippkabine, luftgefederter Fahrersitz, Klimaautomatik.

um die Flugzeugdocks bestätigten sich auch weitere Vorteile dieser Nidwaldner Massarbeit wie die praktische Rundumsicht und die guten Platzverhältnisse in der Kabine. Nicht zuletzt überzeugt der «Eurotrans» durch seine Beschleunigungskraft und das gelungene Fahrgefühl. Denn von 0 auf 40 km / h beschleunigt kein anderer wie dieser Nidwaldner «Alpenporsche».

agridea-Jahreskurs­programm 2015 Die kürzlich erschienene Broschüre «Weiterbildung Jahreskursprogramm 2015» gibt eine Übersicht über die Weiterbildungsveranstaltungen der Agridea. Das Angebot umfasst aktuelle Themen aus den Bereichen Fachwissen, Methodik und Persönlichkeitsbildung. Die Kurse sind auch auf der Website www.agridea.ch abrufbar. Dort ist die Anmeldung online möglich. Der Katalog «Publikationen und Software 2015» enthält über 200 Publika­tionen und Arbeitshilfsmittel wie Broschüren, Ordner, Merkblätter, Musterverträge, Formulare und Software, in denen Fachwissen und Erfahrung aus Forschung, Beratung und Praxis verarbeitet sind.


Aktuelles | Markt   n

DeLaval – erster genormter Roboterstall der Schweiz DeLaval Schweiz verwirklicht jährlich rund 200 grössere und kleinere Projekte in der Landwirtschaft. Viele dieser Projekte, insbesondere die Betriebe mit einem DeLaval-Melkroboter VMS, ­ waren vom Ablauf und vom Layout her ähnlich. DeLaval hat nun all die standardisierten Elemente zu einem genormten kunden- und tierfreundlichen Laufstall für 70 Kühe zusammengezogen und einen genormten Stall entwickelt. Es ist ein dreireihiger Boxenlaufstall, wobei das Herzstück der DeLaval-Melkroboter VMS ist. Der Stall ist lichtdurchflutet und mit sehr grosszügigen Dimensionen für die Tiere gebaut. Der Stall ist auf der einen Längsseite komplett offen, was für viel Licht und gute Luft im Stall sorgt. Auf der anderen Längsseite kann das Stallklima und die Tempera­tur dank Windschutzrolltoren zusätzlich reguliert werden. Als Option ist der DeLaval-Stall auch ­geschlossen erhältlich und erweiterbar auf 140 Kühe. Die Trümpfe dieses Stalls sind offensichtlich: Der Preis ist klar definiert und kommuniziert, und die Kosten pro Grossvieheinheit sind tief, da alle Elemente inkl. Holzbau und Maurerarbeiten standardisiert sind. DeLaval steht für die Qualität der Produkte und der Bau kann dank einem eingespielten Handwerkerteam in Rekordzeit realisiert werden. (pd)

Der Umschlag des neuen Jahreskursprogrammheftes 2015 von Agridea.

DeLaval hat den ersten genormten Roboterstall der Schweiz entwickelt. (Werkbild)

DLG beurteilt Krone-NIR-Sensor mit «gut» Dass die Feuchtemessung mit dem mobilen Krone-NIR-Sensor in der Mais­ ernte präzise ist, belegt ein aktueller Test der Deutschen Landwirtschafts Gesellschaft (DLG). So überprüfte die DLG in der Silomaisernte 2013 und 2014 insgesamt 32 Proben; die Versuche wurden in drei verschiedenen Maisbeständen mit unterschiedlichen Trockensubstanzgehalten durchgeführt, gemessen wurde in den Bereichen 22,2 %, 34,5 % und 38,5 %. Dabei wurden für den Test 32 Wagenladungen geerntet. Erntemaschine war ein Big X 700, an dessen Auswurfbogen ein mobiler NIR-Sensor montiert wurde, der den Feuchtigkeitswert mittels Nahinfrarotspektroskopie (NIR) ermittelte und protokollierte. Zudem wurden aus jeder Wagenladung repräsentative Teilproben entnommen; diese Proben wurden von der DLG im Labor mit der amtlichen Trockenschrankmethode untersucht. Die Ergebnisse der 32 Analysen NIR-Sensor und Trockenschrank wurden danach miteinander abgeglichen. Bei 25 Wertepaaren lagen die Abweichungen unter einem Prozent, bei fünf Proben lagen die Wertepaare im Bereich 1 – 2 % und bei zwei Proben lagen die Werte zwischen 2 – 3 %. Keine­ Probe liegt über einer Abweichung von 3 % absolut, sondern 94 % der Proben innerhalb der 2 % Absolutabweichung. Damit erhielt das KroneNIR-System von den DLG-Testern die Note «gut». Details: www.dlg-test.de/ tests/6237F.pdf). 3 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Markt | Neuheiten

Der VT-Tractor drückt seine grosse Aufstandsfläche in den Sand, die Ingenieure nehmen durch Sensoren Mass unter der Versuchsfläche.

(Bilder: zVg)

Neuer Player auf dem Reifenmarkt Der japanische Bridgestone-Konzern, weltweit grösster Hersteller von Reifen- und Gummierzeugnissen, stieg 2014 mit dem VT-Tractor auf dem europäischen Markt für Landwirtschaftsreifen ein. Der Premiumreifen wurde entwickelt, um der Konkurrenz bei den Niederdruck-Breitreifen noch eine Nasenlänge voraus zu sein. Ueli Zweifel Im Bridgestone-Imperium ist Firestone der bekannte Name für Landwirtschaftsreifen. Die amerikanische Marke wurde 1988 ­von den Japanern übernommen. Seit Kurzem ­will sich Bridgestone im Premiumsegment selber ein Kuchenstück vom Traktorenreifenmarkt abschneiden. Weil die Nahrungsmittelproduktion weltweit gestei-

gert werden muss und die mechanisierte Landwirtschaft in allen Weltregionen grös­ sere und stärkere Traktoren einsetzt, rechnen die Reifenhersteller mit hohen Wachstumsraten, um die Traktoren ab 150 PS mit hochwertigen und deshalb auch teuren Reifen zu bestücken, was erst recht für Premiumreifen bei der Erstausrüstung in ­

Kleine Firmengeschichte Bridgestone wurde 1931 von Ishibashi Shõjirõ in Japan gegründet. Der Name Bridgestone entstand aus einer wörtlichen Übersetzung von ishibashi, was im Englischen mit «stone bridge» (Steinbrücke) zu übersetzen ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Bridge­stone mit der Produktion von Motor- und Fahr­rädern, sein Haupteinkommen erzielte das Unternehmen aber mit dem Verkauf von Reifen an andere Motorradhersteller wie Honda, Suzuki und Yamaha. 1970 wurde schliesslich beschlossen, die Produktion von Motorrädern einzustellen. 1981 erzielte Bridgestone weltweit einen Jahresumsatz von 2,245 Milliarden US-Dollar und war nach Michelin, Goodyear und Firestone der viertgrösste Reifenhersteller mit einem Weltmarktanteil von 7,5 Prozent.

Im Jahr 1988 übernahm Bridgestone den US-amerikanischen Reifenhersteller Firestone. In Europa beschäftigt Bridgestone über 13 000 Angestellte in 20 Vertriebsgesellschaften und sieben Produktionswerken. Im belgischen Zeebrugge, in Madrid und im tschechischen Bor wurden europäische Logistikzentren gebaut und bei Rom ein eigenes Technik- und Entwicklungszentrum. Im Rahmen einer europaweiten Reorganisation von Bridgestone in länderüber­ greifende Regionen wurden die Aktivitäten in den Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz (Region Central) stärker zusammengefasst. Die Organisationen in den einzelnen Ländern bleiben jedoch weiterhin bestehen. Bridgestone Schweiz hat ihren Sitz in Spreitenbach AG. (Quelle Wikipedia / Bridgestone)

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Europa gilt. Den Markt mit den Spitzen-­ und Prestigeprodukten will sich Bridgestone offenhalten, während Firestone die ganze Breite der Landwirtschaftsreifen abdeckt. Der Lancierung des VT-Tractor im letzten Jahr gingen mehrere Jahre der Entwicklung und Forschung voraus. Betraut wurde­­ damit das «Technical Center Europe» (TCE) südlich von Rom. Auf einem spannenden Rundgang durch das TCE berichteten die Ingenieure und Reifenspezialisten aus­ führlich v­ on ihren Forschungsprojekten und Testreihen über Wochen, Monate und Jahre. Ausgehend von den Rohmaterialien und Additiven über die Fabrikation bis zu den Härtetests auf den einschlägigen Testapparaten und auf der Rundstrecke des Testzentrums in Aprilia (I) werden die momentan besten Reifeneigenschaften je nach Verwendungszweck erforscht und kombiniert. Mehr als 200 Reifen wurden beispielsweise unter Laborbedingungen und im Freien getestet, um die Leistungen des VT-Tractor zu bestätigen. Zur Reifenentwicklung, dies wurde nicht verschwiegen, gehören auch


Neuheiten | Markt   n

minutiöse Test- und Analyseverfahren mit Reifen der Konkurrenz, um deren Geheimnisse zu erforschen und E­ rkenntnisse für die eigene Reifenentwicklung zu gewinnen.

Die Entwicklung neuer Traktorreifen fordert die Konstrukteure am meisten heraus, weil unterschiedlichste Qualitätsmerkmale optimiert werden müssen. Langzeitversuch auf dem Brigdestone-Testgelände von Aprilia (I) .

Argumente der Marketingstrategen Bridgestone ist mit der Lancierung des VT Tractor überzeugt, den momentan besten Breitreifen zwischen 28 und 42 Zoll auf­ dem Markt zu haben. Anschauliche Vergleichstests und Vergleichsfahrten auf dem Testgelände von Aprilia führten die Spitzenleistungen vor Augen. Und die deutsche landwirtschaftliche Gesellschaft drückte aufgrund von Messungen auf dem DLGTestgelände von Bernburg (Sachsen-Anhalt) dem VT-Tractor das Prüfsiegel auf, «Primus inter Pares» der Premiumreifen zu sein. Höherer Ertrag: Der höhere Ertrag schreibt Bridgestone der um bis zu 26 % höheren Aufstandsfläche zu, die namentlich auch durch eine Luftdruckabsenkung auf ­0,8 bar erreicht wird (vergleichbare IF-Reifen 1,2 beziehungsweise 1 bar Luftdruck). Eine neue Wulstkonstruktion erlaubt dem Vernehmen nach die starke Walkung (Einfederung). Durch den tiefen Luftdruck vermindert sich bekanntlich der spezifische Bodendruck an der oberen Bodenschicht und die Druckverlagerung in die Tiefe. Erhöhte Produktivität: Der DLG-Test und auch eine anschauliche Vergleichsfahrt mit einem Tiefgrubber auf dem italienischen Testgelände verdeutlichten das erst­­klassige Traktionsvermögen des VT-Tractor. Zugeschrieben wird dies vor allem dem VF-Stollen-Design (Very high Flexion [VF]). Es ist offenbar in der Lage, das Drehmoment besser auf den Boden zu bringen und so

eine Reduktion beim Schlupf zu erzielen. Bei 0,8 bar Reifenluftdruck wurde pro Tag im Vergleich zum zweitbesten Improved Flexion (IF)-Reifen (allerdings nur) 20 Aren mehr gepflügt (bezogen auf eine Ackerfläche von ca. 40 Hektaren).

zu tun hat. Generell aber konnte der Fahrkomfort dank dem Seitenwanddesign und dank dem «längeren Block» mit dem neuen Stollendesign verbessert werden.

NRO-Reifen: Ein weiterer Vorteil ist die erstmals gebotene Möglichkeit, bei allen Reifengrössen sogenannte NRO-ReifenKostensenkung: Auch hier wird ein Vergleich zwischen einem VT-Tractor bei­ modelle (Narrow Rim Option) zu ordern. Diese können auf Standardfelgen der 0,8 bar und zwei IF-Reifen bei 1 bar gemacht. Im DLG-Test resultierte ein Minderanalogen Standardreifengrössen aufgezoverbrauch von angeblich 36 Litern Treibgen werden. Auch in diesem Fall handelt stoff auf 50 Hektaren Pflugarbeit. Für die es sich wie beim tiefen Reifenluftdruck auf Strassenfahrt auf der anderen Seite wurde der Strasse um einen Kompromiss, bei dem man sich bei der Reifentragfähigkeit trotz niedrigem Luftdruck eine grössere garantierte Gewichtszuladung ermittelt. ­ Kapazität verschenkt. Mehr Kapazität bei der Zuladung ergibt weniger Fahrzeugverschiebungen, was sich Fazit: Insgesamt zeigen sich bei den hier positiv auf das Zeitmanagement und den angesprochenen Eigenschaften für die VTDieselverbrauch auswirkt. Tractoren überdurchschnittlich gute Werte. Die Marken der Reifenpaare beider VerZeitersparnis: Bridgestone postuliert, dass gleichsreifen sind offiziell nicht bekannt. Man kann aber annehmen, dass es sich man trotz hoher Achs- und Reifenbelastung mit dem VT-Tractor dank seiner um zwei bestens eingeführte Marken mit Wulstkonstruktion auf der Strasse ohne einem Reifensortiment im PremiumsegLufdtdruckerhöhung fahren kann. Doch ment handelt. Letztlich wird bei der Reiwurde in der Diskussion klar, dass man fenwahl auch der Preis ein wesentlicher es dabei immer mit einem Kompromiss Faktor spielen.  n

110 100 90

Zugkraft [kN]

80 70 60 50 40

Bridgestone Referenz A Referenz B

30 20 10 0 5

10

15

20

25

30

35

40

Radschlupf Hinterachse [%]

Gute Schlupfeigenschaften: Dank schnellerer Fahrt im günstigen Drehmomentbereich wird die Arbeitserledigung beschleunigt und der Treibstoffverbrauch vermindert. Bridgestone hat mit John Deere einen Vertrag für die Erstausrüstung mit ihren Reifen vereinbart.

Beim Zugkraft-Schlupf-Verhalten an der Hinterachse trumpft der Bridgestone-Reifen vor allem ab 15 % Radschlupf mit einem beachtlichen Plus bei der Zugkraft auf. (Grafik aus DLG-Prüfbericht 6223 F)

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n  Markt | Neuheiten

UHF-Ohrmarke im linken Ohr. (Bilder: Agroscope)

UHF-Ohrmarken

Die Anforderungen bezüglich der Aufzeichnungspflicht und Rückverfolgbarkeit sind hoch, und die Arbeitszeit ist ein knappes Gut. Die Ultrahochfrequenztechnologie kann dazu beitragen, die Situation zu entschärfen. Christina Umstätter* Seit einiger Zeit ist zunehmend von­ einer neuen Technologie die Rede, die­ das Herdenmanagement unterstützen kann, die sogenannte ultrahochfrequente Radiofrequenzidentifikation (UHF-RFID). Derzeit wird in den Ställen in der Regel die niederfrequente (LF) RFID-Technologie verwendet, um einzelne Tiere automatisch zu identifizieren. In der Tierhaltung ist die Anwendung vor allem bei Kraftfutterstationen und Selektionstoren sowie beim Melkroboter weit verbreitet. LF-RFID ist meist entweder in Halsbänder oder Ohrmarken integriert. Die Technologie wurde bereits in den 80er-Jahren in der Landwirtschaft eingeführt und ist mittlerweile schon etwas veraltet. Eine weiterent­ wickelte, modernere Technologie hat ein grösseres Potenzial, das Herdenmanagement zu unterstützen.

*  Dr. Christina Umstätter, Agroscope, Institut für Nachhaltigkeitswissenschaften INH, Forschungsgruppe Arbeit, Bau und Systembewertung

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Welche Vorteile hat UHF-RFID? Der grosse Vorteil von UHF- gegenüber LF-Ohrmarken liegt vor allem bei der grösseren Lesereichweite von mehreren Metern. Technisch gesehen werden UHFTransponder mit verschiedenen Reichweiten produziert. Für Rinderohrmarken liegt jedoch i. d. R. eine mittlere Lesereichweite von 3 bis 6 m vor. Ein UHF-Lesegerät kann zwischen 50 und 100 Lesevorgänge pro Sekunde durchführen. Rinder müssen beispielsweise nicht mehr in den Fangstand getrieben werden, um die Ohrmarkennummern auszulesen, sondern können gruppenweise innerhalb von wenigen Minuten identifiziert werden. Arbeitszeiten können eingespart, Arbeitsabläufe vereinfacht werden, und es wird ein Beitrag zur Arbeitssicherheit geleistet. Die Abbildung zeigt ein UHF Transponder, der in eine Kunststoff-Ohrmarke integriert werden kann. Diese werden millionenfach für unterschiedlichste Anwendungen pro­ duziert. Dies führt zu mehr Wettbewerb

mit sinkenden Preisen und innovativen Entwicklungen für die Einzelkomponenten sowie einer breiten Auswahl an Lesege­räten. Davon profitieren auch die An­ wendungen zur Optimierung des Herdenmanagements. Die Lesegeräte können in fest installierte und Handlesegeräte unterschieden werden. Viele Handlesegeräte sind so ausgelegt, dass man bei Bedarf die Lesereichweite mit einem einfachen Regler verkleinern kann, wenn nur ein ein­zelnes Tier in einer Gruppe ausgelesen werden soll. Eine Informationsspeicherung auf den Ohrmarken ist einfach und nutzerfreundlich durchführbar. Diese Möglichkeit wird genutzt, um Management­ informationen, wie z. B. Kalbeprobleme, Medikation, Besonderheiten beim Melken oder bezüglich des Temperamentes, papierlos auf der Ohrmarke zu vermerken. Wenn die Tiere das nächste Mal ein stationäres Lesegerät passieren, werden die gespeicherten Informationen direkt in die Tierdatenbank des Landwirts übertragen. Probleme z. B. mit der visuellen Lesbarkeit der Ohrmarke und «Zettelwirtschaft» fallen weg. Die Lesegeräte werden auch mit integriertem Barcodescanner angeboten. So können z. B. bei Medikation oder Beprobung der Tiere hinsichtlich BVD (Bovine Virusdiarrhoe) die Barcodes für die Proberöhrchen oder der Medikamentencharge direkt eingelesen und auf die Ohrmarke gespeichert werden. Durch diese Massnahme können sowohl die Rückverfolgbarkeit optimiert als auch Übertragungsfehler vermieden werden. Noch ist die Technologie in der Tierhaltung nicht weit verbreitet, aber die Anzahl der auf dem Markt erhältlichen UHFOhrmarken nimmt stetig zu. Es lohnt sich, die Entwicklung im Auge zu behalten.  n

Seit einiger Zeit sind UHF-Ohrmarken für Rinder (unten), Hirsche (oben) und Schweine auf dem Markt erhältlich, und die Zahl der angebotenen Produkte wächst laufend.


Übersicht | Markt   n

Für viele Betriebe hat die Rundballensilage grösste Bedeutung. Entsprechend wichtig ist ein «Verpackungsmaterial» von hoher Qualität. (Bild: Ruedi Hunger)

Hauchdünn und doch robust An Stretchfolien werden höchste Anforderungen gestellt. Die nachstehende Übersicht zeigt auf, was auf dem einschlägigen Markt angeboten wird. Neben Silofolien sind in dieser Marktübersicht ebenfalls Netze, Bindegarne und – sofern sie der gleiche Hersteller anbietet – auch Unterzieh- und Abdeckfolien für Fahrsilos aufgeführt. Ruedi Hunger Stretchfolien müssen witterungs- und UVbeständig sein, sollen an den Überlappungsstellen gut versiegeln, dürfen aber nicht mit dem Futter verkleben. Weiter stellt die eingesetzte Technik, allen voran Rund- und Quaderballenpressen, immer höhere Anforderungen an Erntegarne, Netze und Folien. Beispielsweise sind Rundballen bei gleichem Durchmesser deutlich schwerer geworden. Oder neue Höchstdrucktechnik erfordert für Quaderballen zum Teil spezielle Garne. Kontrovers wird immer wieder die Folienstärke diskutiert. Den Trend zu noch dünneren Folien machen nicht alle Hersteller mit. Sie begründen ihre Zurückhaltung damit, dass mit herkömmlicher Folie kaum

noch vierlagig gewickelt werde. Wenn nun mit dünnerer Folie sechslagig gewickelt werde, würde dies wieder dem ­früheren vierlagi­gen Wickeln entsprechen (Coveris Flexibles ­Austria).

Lagerung, Rückverfolgbarkeit, Vorbereitung Die Produktionsnummer ist üblicherweise auf dem Verpackungskarton aufgedruckt. Sie dient der Rückverfolgung bei Problemen mit der Folie, daher soll sie aufbewahrt werden. Die Folie soll im Karton, trocken und dunkel und nicht zusammen mit Dünger, Pestiziden, Lösungsmitteln oder Mineralölen gelagert werden. 24 Stun­den vor dem Wickeln soll sie in einen

Temperatur­ bereich von über 15 ° C gebracht werden, damit sie optimal klebt.

Transparente Folien Ein ausgedehnter Silierversuch  mit transparenter Folie (Coveris), durchgeführt vom LFZ Raumberg-Gumpenstein (Österreich) zeigt, dass bei den Parametern Inhaltsstoffe, Energie, Mikrobiologie und Gärverluste keine Unterschiede zum praxisüblichen Verfahren mit hellgrün eingefärbter Folie bestehen. Die Silageoberfläche bei den Rundballen mit transparenter Folie wies keine farblichen Veränderungen gegenüber der Kontrolle auf. In der Regel können nicht eingefärbte Folien besser recycelt werden. 3 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Markt | Übersicht Übersicht: Hersteller / Lieferanten und ihre Fabrikate Hersteller /Anbieter

Typ / Bezeichnung

Material und Eigenschaften (Herstellerangaben)

BSK & Lakufol Henfenfeld Bayern / Deutschland

Agra Stretch Agra Stretch 2S

Geblasene Mehrschichtfolie mit spezieller Haftleimbeschichtung. Diese Beschichtung – «Glue-Coating»** genannt – sorgt für einen dauerhaften Verbund der einzelnen Folienlagen. Das Resultat ist eine wirkungsvolle Sauerstoffbarriere.

Silapac

Multifunktionsfolie für hochwertige Ballensilage. Hohe Dehnfähigkeit, gute Hafteigenschaften, gute Durchstossfestigkeit. Hoher Verarbeitungskomfort auch bei Rechteckballen.

SilaEco Power Net

Netz für formstabile Ballen, hergestellt aus Cross-Flex-Faden.

Duo 7Plus XL Duo 7Plus

7-lagige Blasfolie. Optimale Sauerstoffbarriere dank guter Klebkraft. Hohe Reiss- und Durchstossfestigkeit. (XL = mehr Laufmeter je Folienrolle – 1650 m) ohne PIB – keine Walzenablagerungen.

Duo Plus Duo Optima Duo 3Plus-Equi

Agrarstretchfolie mehrlagig, coextrudierte, geblasene Folie. Dunkelgrün, hellgrün, weiss und schwarz (auf Wunsch). PIB frei. Spez. für Silagen von holzigen und trockenen Grashalmen (Pferde).

Duo Futura

Weisse Agrarstretchfolie aus Polyethylen ohne schädliche Fremdstoffe. Geräuscharmes Abrollverhalten. 1 Jahr UV-stabil. 750 mm.

Silafol

Ecogrün gefärbte mehrlagige, coextrudierte Blasfolie. Kostengünstig, verfügbar in den Breiten 500 und 750 mm.

Plaspack Netze GmbH Schwandenstadt Österreich

Siloballenschutznetze Austronet (3 × 50 m / 5 × 50 m)

Abdeckungsnetz für Siloballen (und Fahrsilo). Engmaschig, aus HDPE-Polyethylen. Hohe Reissfestigkeit und mehrjähriger UV-Schutz. Temperaturbeständigkeit – 30 ° C bis + 80 ° C.

RKW Agri GmbH Michelstadt Deutschland

AgriPress Rondosil

Rundballennetz für Silage, Heu und Stroh. 1 Jahr UV-stabil. Für alle RB-Pressen mit Netzaufnahme geeignet.

Rondotex CE

Over-the-Edge-Eigenschaft (Abdeckung bis 5 cm über die Kante hinaus). Rote Rollenmarkierung l / re. 1 Jahr UV-stabil.

(Rundballennetze)

Rondotex S

Netz mit verbesserter Reisskraft für Pressschnitzel, Mais und starkes Stroh. Optimale Kantenabdeckung (Edge-to-Edge).

Rondotex Evolution

Optimale Kantenabdeckung, Rollenbreiten von 1,23 m bis 1,70 m (0,49 m bis 1,05 m). Rollenlänge 1500 m bis 4000 m (XXL). Mit Rollenseiten- und Endmarkierung (30 m).

(Rundballenfolie)

Polydress Round Bale

Edge-to-Edge-Eigenschaft oder Over-the-Edge-Eigenschaft für eine optimale Kantenabdeckung (McHale). Ohne Klebeadditive für ein störungsfreies Wickeln. 1,28 m Rollenbreite, 2000 m Länge.

(Silofolien)

Polydress O2 Barrier

Kombination einer Polyethylen-Silofolie (80 µm) mit einer Polyamid-Unterziehfolie (20 µm). Bis 40 % Einsparung auf dem gesamten Produktlebensweg. Hohe Sauerstoffbarrieren-Sicherheit.

Duo Plast AG Lauterbach Deutschland

Polydress Silofolie

Gasundurchlässige Folien in vier Dicken lieferbar (120 / 125 / 150 / 200 µm), mit DLG-Zertifikat.

Renoplan Silofolie Wepelen Silofolie

Mit Nenndicken von 0,15 und 0,20 mm, geeignet für alle Silagen, mit DLG-Zertifikat. 25 / 35 / 50 m Rollenlänge, 4 bis 16 m breit.

(Netze) TamaNet Edge to Edge

4500 m Rollenlänge, 1,23 m Rollenbreite. Premium Reissfestigkeit.

AGCO, Case-IH, Deutz-Fahr, John Deere, New Holland

Firmenspezifische Rundballennetze oder Stretchfolien mit unterschiedlichen Spezifikationen.

Stretchfolie «Aspla»

3 verschiedene Stretchfolien mit unterschiedlichen Spezifikationen.

Polybale

Geblasene, 5-lagige Folie, für effizientes Wickeln von Rund- und Quaderballen. Geeignet für Silagen aller Art und für alle Wickler. 25 µm, 1500 / 1800 m Länge. Standardfarbe Apfelgrün.

(Pressengarne) Tama LSB HD-Pressengarn TamaTwine

Large Square Baler LSB, höchste Reissfestigkeit Lauflänge 1400 m / 10-kg-Spule. 1188 m / 11-kg-Spule. HD-Pressen AGCO, Krone, CNH. Polypropylen-Pressgarne in unterschiedlicher Farbe / Qualität für Quader-, HD- und Rundballenpressen.

Case-IH, Deutz-Fahr, John Deere, New Holland

Firmenspezifische Pressgarne mit unterschiedlichen Spezifikationen.

TEWE 110 High Density TEWE 130 Hypermax

Profigarne für Grosspackenpressen, Reissfestigkeit 4400 N / 4250 N, Farbe Blau / Rotbraun, hohe Knotenfestigkeit.

TEWE 95 GreenBull TEWE 140 Ecomax

Spezialgarne für Grosspackenpressen, Reissfestigkeit 5000 N / 2970 N, Farbe Grün / Grün. Hohe / mässige Knotenfestigkeit.

TEWE 130 Bigmax TEWE 150 Pro

Topgarne für Grosspackenpressen, Reissfestigkeit 3500 N / 3120 N, Farbe Violett, gute Knotenfestigkeit.

TEWE 400 Perfect TEWE 500 Universal

Für alle Hochdruckballenpressen, Reissfestigkeit 1220 N / 1040 N, max. Knotenfestigkeit 630 N / 550 N, blau / blau.

TEWE 250/350 TEWE 310/350

Ersatz für Sisalgarne, Reissfestigkeit 1300 bis 1960 N, Knotenfestigkeit 660 bis 950 N, blau / weiss.

Vertrieb Erntegarne über TAMA Plastic Industries

TEWE 400 / 500 / 750 / 1000

Erntegarne für Rundballenpressen, optimierte Reissfestigkeit, gute Ballenhaftung, hohe Laufleistung durch knotenfreie Spulung.

Trioplast Industrie Smälandsstenar Schweden

Triowrap

Blasfolie bis zu 7 Lagen. Stretchfolie aus Polyethylen. In den Farben Weiss, Hellgrün, Ecogrün, Grün und Schwarz. Für alle Wickelgeräte und eine Vordehnung bis 80 % geeignet.

Trioplus R / RS

Im Werk inline verdichtete, siebenlagig geblasene Folie. 33 % höherer UV-Schutz. Erhältlich in Weiss und Ecogrün.

Tama Plastic Industry Kibbuz Mishmar HaEmek Israel

Europa: Münster / Deutschland

Schweiz: Gebr. Herzog, Hornussen Grunderco AG, Aesch SDF-Händler Schweiz

Teufelberger GmbH Wels, Österreich Produktion Grosspackengarne in Wels Produktion feine Erntegarne TAMA Plastic Ungarn

Schweiz: Aemisegger Agro-Bedarf

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Contractorwrap

Blasfolie, hergestellt auf Coex Blown Technology CBT-Plattform. Weniger Verpackungsmaterial – direkt auf Paletten gepackt.

Mantelfolie TrioBaleCompressor

Netzersatzfolie für Ballensilage. Diese Mantelfolie kann beim Öffnen zusammen mit der Stretchfolie entfernt werden, grüngetönt. Produziert nach PreTech®-Technologie.

HorseWrap

Speziell hergestellt für Heulage und Pferdesilage aus trockener Anwelksilage und stängeligem Material. Zusammen mit skandinavischen Pferdebesitzern entwickelt.

Fahrsilofolien Unterziehfolie

Triosun weiss-weiss 115 µm, Trioflex grün-schwarz 115 µm, Triosilo weiss-schwarz 150 µm, Trioblack schwarz-schwarz 150 µm. Mehrlagige Blasfolien zur Fahrsiloabdeckung. Triotech 40 µm, grün transparent.

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Übersicht | Markt   n

Coveris Flexibles Austria Langkampfen Österreich Vertrieb Schweiz: Fenacom/ Landtechnik Zollikofen

Zill GmbH Lauingen Deutschland

(vorm. Britton Unterland)

2013 Zusammenschluss von: (Paragon, Exopack, Paccor, Kobusch, Britton Group).

Agri Stretch Pegasus

Hellgrüne oder weisse Stretchfolie, 12 Monate UV-stabil, 250 oder 375 mm breit, spezielle Eignung für Pferdesilage.

Agri Extra Plus

3-Schicht-Coex-Blasstretchfolie.

Agri Stretch Cast

Schwarz, grün oder weiss, 12 Monate UV-stabil.

Agri Crystal

Durchsichtige Folie zur besseren Kontrolle des Inhalts, gleichwertige Futterqualität im Vergleich zu eingefärbten Folien. 5-Schicht-Coex-Folie, 12 Monate UV-stabil.

agrifol®

Material: LLDPE. Hellgrüne oder weisse Stretchfolie, 25 µm dick, Bruchdehnung quer 800 %, längs 600 %, 12 Monate UV-stabil.

PolyStretch® ®

Grüne Stretchfolie, 25 µm dick,12 Monate UV-stabil.

Polywrap (DLG) Polywrap Premium PolyStar Powerwrap®

Rundballennetz aus HDPE. UV-stabilisiert mit Antistatik Zusatz, 2000 / 3000 m Rollenlänge, Kerninnen-Ø 76 – 76,5 mm, Kernlänge 1240 –1260 mm, Rollenbreiten 0,60 / 1,23 / 1,25 / 1,30.

Bindegarn Xpress Bindegarn Sisal 200 / 300

Reissfest, UV-stabil, für alle Maschinen geeignet, gute Knotenfestigkeit.

Silofolien Unterziehfolien

Weiss, grün / weiss, schwarz / weiss. 150 µm, 160 µm, 150 / 200 µm. Mit gutem Ädhäsionseffekt, transparent, 40 µm.

Preisentwicklung Die Rohstoffpreise für die Folienproduktion sind, gekoppelt an das Ausgangsprodukt Erdöl, in den vergangenen Jahren tenden­ziell angestiegen und in jüngster Zeit etwas abgeflacht. Neben den Preisen für die Ausgangsprodukte sind auch die Löhne in den verarbeitenden

Ballenbergung und Ballentransport beansprucht die Stretchfolie ganz besonders. Hohe Dehn- und Reissfestigkeit sind gefragt.

Produktionsbetrieben, die Energie und die Transportkosten höher als noch vor einigen Jahren. Der Endkunde kann dennoch verhältnismässig günstig einkaufen, wenn er dies frühzeitig macht. Der Absatz wird nicht zuletzt durch Pflanzenwachstum und Erntebedingungen bestimmt.

Anforderungen / Empfehlungen  der Agroscope Liebefeld Posieux • Stretchfolien sollen eine hohe Reiss­ fes­tigkeit und ein hohes Dehnvermögen aufweisen. Ferner sollen sie eine grosse Wiederstandkraft gegen mechanische ­ Ein­wirkungen haben. Gute Stretchfolien ver­fügen über ein hohes Klebevermögen, eine hohe UV-Stabilität und eine möglichst ­ge­ringe Gasdurchlässigkeit. Zudem sind sie ­ alterungsbeständig und ökologisch unbedenklich. •  Das Ausgangsmaterial bestimmt massgebend die Silagequalität. Beim Pressen auf eine hohe Verdichtung achten. Ballen fachgerecht Wickeln (Qualität Stretchfolie). Ballen sorgfältig transportieren und auf befestigtem Untergrund lagern. Ballensilage nach dem Öffnen rasch verfüttern.

Wer qualitativ gute Silage anstrebt, verwendet einwandfreie Stretchfolien und wickelt sechs – bei grobstängeligem Futter gar acht – Folienlagen.

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n  Markt | Übersicht

Begriffe Cast-Folien: Fabrikationsprozess, um Monofolien, Mehrschichtfolien und NanoLayer zu produzieren. Hohe Einzelschichtgenauigkeit, gute Kontrolle der Gesamtdicke, verbesserte Produktionsqualität. Coex3-Folie (Coex5): coextrudierte Folie aus Blasverfahren. Mittels Mehrschicht-Ringdüse werden bei der Herstellung mehrere Schichten zu einer gemeinsamen Folie vereinigt. Glue-Coating: Heiss- oder Kaltleimtechnik der Firma Glue & Coating Manufacture, Velbert (Deutschland) oder CH-8766 Matt (GL). LLDPE: Polyethylen, thermoplastischer Kunststoff, lineares Polyethylen niederer Dichte, Molekül mit kurzen Verzweigungen; Handelsname: Alathon, Dyneema, Hostalen, Polythen usw. HDPE: Polyethylen, thermoplastischer Kunststoff, schwach verzweigte Polymerketten, daher hohe Dichte (HD high density) Handelsname: Alathon, Dyneema, Hostalen, Polythen usw. UV-Strahlung: Ultraviolettstrahlung 100 bis 380 nm, unsichtbare elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge kürzer als das (für den Menschen) sichtbare Licht, aber länger als Röntgenstrahlung. UV-stabil: Der Folie werden UV-Stabilisatoren (sog. Additive) als Schutz gegen Alterung durch UV-Strahlung beigefügt. Sisal: Fasern aus Blättern einiger Agaven, junge Naturfaser, Herkunft Afrika und Südamerika.

Formstabile und absolut gasdicht­ gewickelte Rundballen sichern die angestrebte hohe Silagequalität.

Herstellung von PE-Folien Polyethylen (PE) ist der häufigste hergestellte Kunststoff. Ausgangsmaterial ist Rohbenzin, das unter grosser Hitze Ethylen freisetzt. Durch Cracken wird das Ethylen zu Polyethylen aufgespalten. Daraus wird als Basismaterial für PE-Folien Granulat hergestellt. Durch Zumischung von Additiven werden die späteren Eigenschaften der Folie verbessert (Farbe, UV-Stabilität). Auf dem Weg durch die ­ Produktionsanlage wird das Granulat im Extruder verdichtet und aufgeschmolzen. Die Kunststoffmasse tritt durch Breit-­ oder Ringdüsen aus und wird von Walzen zu Folien gepresst. In einem anderen

Neuer Gebietsverkaufsleiter Deutschschweiz Am 1. Januar 2015 hat Markus Wiget die Nachfolge der Gebietsverkaufsleitung der LEMKEN Niederlassung in der Schweiz von Hans von Aesch angetreten.

Marcus Wiget (links) und Hans von Aesch

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Schweizer Landtechnik  3 2015

Verfahren wird die Kunststoffmasse zu Folienblasen aufgeblasen und in zwei Flachbahnen zerschnitten. Kunststofffolien werden immer in Endlosbahnen angefertigt. Standardmasse gibt es insofern, als dass Folien für spezielle Zwecke in standardisierten Grössen angeboten werden. Folien werden in unterschiedlichen Stärken gefertigt. Üblicherweise in einem Bereich unter 0,1 mm, zum Teil bis in Stärken von gerade noch 0,002 mm. Die Reissdehnung gibt an, um wie viel Prozent der ursprünglichen Länge die Folie gedehnt werden kann, bis sie reisst. Die Werte der Längs- und Querdehnung sind unterschiedlich.  n

Seit 1998 ist LEMKEN mit einer eigenen Niederlassung in der Schweiz aktiv. Nachdem Hans von Aesch schon vorher für LEMKEN tätig gewesen war, setzte sich die erfolgreiche Zusammenarbeit mit ihm als Gebietsverkaufsleiter fort. Hans von Aesch ist seit Anfang Jahr im Ruhestand. Mit Markus Wiget hat LEMKEN einen erfahrenen Nachfolger als Gebietsverkaufsleiter Deutschschweiz engagiert. Markus Wiget hat eine landwirtschaftliche Ausbildung absolviert, bevor er für verschiedene Schweizer Unternehmen im Bereich der Landwirtschaft und Landtechnik tätig gewesen war. Über die gesamte Zeit hat er sich stets einen engen Bezug zur Landwirtschaft bewahrt, nicht zuletzt mit einem eigenen Landwirtschaftsbetrieb, den er­ im Nebenerwerb bewirtschaftet. Markus Wiget ist 45 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei Kindern.  n


Impression   n

Die DLG hat in den vergangenen fünf Jahren 15 Ballenwickelnetze einer genaueren Prüfung unterzogen. (Bild: DLG )

Getestet und für gut befunden Materialbeschaffenheit, Abmessungen, mechanische und physikalische Eigenschaften sowie das Alterungsverhalten sind Kriterien, die für den Verbraucher von Ballenwickelnetzen, Stretch- und Silofolien von grosser Bedeutung sind. Ruedi Hunger Am Testzentrum für Technik und Betriebsmittel, in Gross-Umstadt (Deutschland), prüft die DLG* neben Traktoren und Maschinen auch regelmässig Betriebsmittel für Ernteaufbereitung und Lagerung. Dabei werden die Herstellerdeklarationen mit dem Prüfergebnis verglichen. Beispielsweise wird bei einem RundballenWickelnetz die gemessene Lauflänge bei 5 % Vorspannung mit den Herstellerangaben abgeglichen. Weitere Prüfmerkmale sind das spezifische Gewicht (Metergewicht, Gramm­ per Laufmeter). Von speziellem Interesse ist auch die Festigkeit im Neuzustand­ und nach Alterung. Der Prüfbericht 6117­ zeigt beispielsweise, dass das Produkt XY­ nach Alterung in der Prüfung eine Bruch­ dehnungsminderung bei Höchstzugkraft­ von 17,8 % aufweist (DLG-Anforderung höchstens 30 %). Damit ist die geforderte

Witterungsbeständigkeit erfüllt. Die Prüfung beinhaltet einen praktischen Teil und Laboranalysen.

Stretchfolien Bei Stretchfolie interessiert nebst der Foliendicke besonders deren Festigkeit im Neuzustand, also die Reissdehnung­ in Längsrichtung, ebenso jene in Querrichtung. Im Raum steht auch die Frage, wie verhalten sich Stretchfolien nach­ einer künstlichen Alterung. Gemessen wird ebenso die Durchdrückkraft, das heisst für die Praxis, wie viel «Kraft» muss stängeliges Futter oder ein Luzernestängel aufwenden, um die gewickelte Folie von innen beziehungsweise von aussen durchzustechen. Der Prüfbericht 5693 belegt, dass ein bestimmtes Produkt einer Durchdrückkraft von innen bis 23,6 N und von aussen bis 25,1 N standhält, die

DLG-Anforderungen liegen bei mindestens 10 N.

Flachsiloabdeckung Bei einer Siloabdeckfolie interessiert nebst der Festigkeit im Neuzustand das gleiche Kriterium nach zehntägigem Kontakt mit einer Mischsäure (Milch-, Butter- und Essigsäure). Laut Anforderungen der DLG darf die Reissfestigkeit bzw. -dehnung unter Säureeinwirkung maximal zehn bzw. 15 % abnehmen. Bei einer Fahrsiloabdeckung spielen nebst der Alterung auch die Massänderungen nach Einwirkung von Warmluft (bis 80 ° C) und die Gasdurchlässigkeit eine wichtige Rolle. Der Grenzwert für Massänderungen unter Warmlufteinfluss liegt bei + / – zwei Prozent, und der zulässige Höchstwert für die Sauerstoffdurchlässigkeit beträgt in 24 Stunden 250 cm3 je m2 Folie. Fazit: Ohne einen Anhaltspunkt kann ein Landwirt die Qualität von Verpackungsmaterial für seine Futterkonserven kaum prüfen. Das heisst nicht von vornherein, dass man gegenüber dem Handel misstrauisch sein soll. Geprüfte Produkte geben dem Endverbraucher aber mehr Sicherheit, dass die qualitativen Anforderungen auch erfüllt werden. Die DLGPrüfstelle hat in den vergangenen Jahren mehr Ballenwickelfolie und Siloabdeck­ folie geprüft als Stretchfolie.  n (* DLG Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft mit Sitz in Frankfurt a. M.; ca. 24 000 Mitglieder)

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n  Impression | Einsatzbericht

Futtermischanlage auf dem Betrieb von Martin Abderhalden, kompakt und ideal positioniert. Links ist der Austrag direkt über dem Abwurfschacht, durch den das Verteilfahrzeug beschickt wird. Unter der gelben Plane befindet sich geschützt der Schiebersensor. (Bilder: Martin Abderhalden)

Vertikalmischer im Stationärbetrieb In der Futtermischertechnik gibt es ein grosses Angebot an fahrbaren Geräten für alle erdenklichen Anforderungen. Zu den gezielt auf die Betriebsverhältnisse zugeschnittenen Lösungen gehören jedoch elektrisch angetriebene Futtermischer im Stationärbetrieb. Eine solche Anlage arbeitet im Betrieb von Martin Abderhalden, Niederhelfenschwil SG, Autor dieses Artikels. Als Landwirt und Landtechniker mit journalistischem Flair beschreibt er seine Erfahrungen mit seinem Strautmann Vertimix 1250 S. Martin Abderhalden Oft sind es bauliche Voraussetzungen wie niedere Durchfahrten, enge Platzverhältnisse und / oder standortbedingte Umstände, die spezielle Massnahmen erfordern, Dies trifft in besonderem Masse auch auf die Installation eines stationären Futtermischers zu. Oft kommen diese bekanntlich auch zum Einsatz für die Aufbereitung von Gärsubstrat zur Fütterung der Mikroorganismen in Biogasanlagen. Auf dem Betrieb Abderhalden wurde vor eineinhalb Jahren eine Lösung gesucht, um die Fütterung in der intensiven Milchpro14

Schweizer Landtechnik  3 2015

duktion zu rationalisieren und die Handarbeit zu reduzieren.

Randbedingungen auf dem Betrieb Abderhalden Die mechanisierte Futteraufbereitung muss für 44 Red-Holstein-Kühe und 30 Rinder sowie 15 Mastmuni gewährleistet werden. Für die Futterzuteilung steht ein BalleMax«Selbstfahrsiloballenauflöser» im Einsatz. Das extrem wendige Transportgerät erlaubt es, das Futter sehr zügig zu verteilen, ohne ein Stall- oder Scheunentor öffnen

zu müssen. Dieser Umstand zählt insbesondere in der kalten Jahreszeit, wenn bei ausgeprägter Windexposition die kalte Zugluft den Tieren im Anbindestall nicht zuträglich ist. Die Bedienung des Futtermischers zur Befüllung des BalleMax muss von der Ebene der Futterachse aus gewährleistet sein. Doch hat sich für die Positionierung der Maschine der erhöhte Standort, erreichbar über die Hocheinfahrt, als sehr zweckmässig erwiesen. Die Beschickung erfolgt so mit dem Kran direkt vom Heustock und


Einsatzbericht | Impression   n

mit dem Radlader, um Gras-Mais-Silage, Rübenschnitzel sowie Stroh und Mineralstoffe einzufüllen. Das Fabrikat Die Firma Keller Landtechnik in Waldkirch SG schlug ein passendes Konzept vor, und zusammen mit dem «Strautmann» Importeur Agrotechnik-Zulliger GmbH, Hüswil LU, konnte eine massgeschneiderte Lösung gefunden werden. Die Firma Strautmann bietet aktuell vier stationäre Verti-Mix-Vertikalfuttermischer in diversen Grössen von 7,5 m3 bis 16,5 m3 Inhalt als Einschneckenmischer an. Elektrische Installation Eine Mischanlage dieser Grösse braucht, um genügend Leistung zu bringen, mindestens 60 Ampère Absicherung. Die Stromversorgung erfolgt dabei direkt ab der Gebäudezuleitung und ist mit einem separaten, für Frequenzumrichter geeigneten Fehlstromschutzschalter (FI) ausgerüstet. Die sachdienliche Dimensionierung und die fachgerechte Installation gehört in die Obhut einer elektrotechnisch versierten Fachperson. Der Mischer selbst ist, inklusive Wiegeeinrichtung, identisch mit den gezogenen Mischwagen der neuen Verti-Mix-Serie.

Frequenzumrichter FU Ein Frequenzumrichter für Drehstrommotoren wandelt die meist gleichförmige Wechselspannung des speisenden elektrischen Netzes in eine Wechselspannung mit veränderlicher Frequenz und Amplitude um. Würde ein Drehstrommotor direkt ans Wechselstromnetz angeschlossen, wäre eine Drehzahlregelung nicht möglich. Der Frequenzumrichter ermöglicht es hingegen, stufenlos Drehzahlen von nahezu null bis zur Nenndrehzahl zu erreichen, ohne dass das Drehmoment sinkt. Er steuert den Motor also so, dass die Leistung immer optimal an die Belastung der Maschine angepasst ist. Das ist ganz besonders bei der Startphase mit vollem Mischer sehr nützlich, um hohe Drehmomente ohne zu grosse Stromspitzen zu bewältigen, was mit Sterndreieckstartvarianten praktisch nicht mehr möglich wäre. Ein FU ist in der Anschaffung recht teuer, macht sich aber durch seine Vielseitigkeit bezahlt. Bei der Mischanlage ist der FU mit einer SPS-Steuerung (speicherprogrammierbare Steuerung) kombiniert und ermöglicht so genau auf die Anlage passende Einstellungen.

1. Mit der Krananlage wird

1

Heu und Stroh direkt eingefüllt.

2. Kurze Wege vom Ballenlager zum Mischer in der Hocheinfahrt.

3. Für die Beschickung mit dem Frontlader ist die Wannenhöhe ideal.

4. Befüllung des Verteilfahrzeugs über die Fernbedienung. Der Futtermischer ist praktisch leer (Digitalanzeige 40 kg).

Um die Anlage auf dem Boden abzustützen und zu justieren, sind am Unterbau vier einstellbare Stützen angebracht. Ein Elektromotor mit 22 kW Antriebsleistung wird über einen Frequenzumrichter versorgt (im Betrieb Abderhalden mit 37 kW Leistung). Die Gelenkwelle überträgt die Leistung auf das gegen Überlast abgesicherte Mischergetriebe, und ein separates Hydraulikaggregat mit 1,5 kW liefert die Leistung zum Öffnen und Schliessen des Schiebers am Futtermischer. Weitere Funktionen wie beispielsweise ein hydraulisch betätigter Verschlussdeckel für den Mischbehälter oder ein Förderband kann man mit wenig Aufwand nachrüsten, wobei dann das Hydraulikaggregat stärker dimensioniert werden muss (ca. 4 kW). Der Strautmann-Mischer kommt mit dem 22 kW / 30 PS-Elektrogetriebemotor klar. Gesteuert wird er vom Frequenzumrichter zusammen mit der speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS). Dieser sorgt in jedem Augenblick für die optimale Leistung: Wenn der Mischer einmal dreht, kann man problemlos zwei ganze Grassilageballen hintereinander einfüllen, wobei dann die Leistung kurzzeitig auf 18 kW steigt. Sonst mischt die Maschine mit gefüllter Ration bei rund 14 kW. Für eine Mischung ohne Silage zeigt das Messgerät einen Leistungsbedarf von 9 kW an. Im Vergleich zum gezogenen Futtermischwagen gleichen Typs mit Traktorantrieb werden ca. 65 PS für den Antrieb benötigt. Dafür dreht aber der Stationärmischer mit ca. zwölf Umdrehungen pro Minute auch langsamer, steht aber punkto Mischqualität in nichts nach. Für eine Standardmischung mit Heu, Emd, Stroh, Gras-MaisSilage haben sich 40 Minuten Mischzeit inklusive Befüllen bewährt. Die Mischzeit ist über eine Zeitschaltuhr wählbar. Werden die Messer stumpf, macht sich das relativ schnell bemerkbar, da über das Display jederzeit der aktuelle Leistungsbedarf

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n  Impression | Einsatzbericht

Links Wiegeeinrichtung HL 50, rechts Steuerungskasten mit Frequenzumwandler Zeitschaltuhr und Bedientasten.

Das Futterverteilgerät BalleMax hat ein Fassungsvermögen von ca 1,2 Tonnen Futter. Sein grosser Vorteil ist die Manövrierbarkeit in engen Verhältnissen.

ablesbar ist. Das frühzeitige Nachschärfen zeigt auf dem Display aber auch sofort den Erfolg. Anfänglich hatte es Probleme beim Anlaufdrehmoment gegeben, wenn der Mischer mit 3500 kg fertiger Mischung gefüllt worden war und sich die Mischung über eine paar Stunden gesetzt hatte, was natürlich auch stark von der Rationenzusammensetzung abhing. Nach einem Software-Update und neuen Einstellungen beim Frequenzumrichter kann jetzt aber die fertige Mischung mit 3500 kg Gewicht vom Vorabend am folgenden Morgen im Allgemeinen ohne Probleme entleert werden. Im Notfall gibt es immer noch ein Zusatzkit von Keller Landtechnik, um den Mischerantrieb über die Traktorzapfwelle zu unterstützen oder vollumfänglich zu gewährleisten. Fernbedienung Auf der Ebene des Futtertisches ist ein weiterer Bedienterminal für sämtliche Funktionen montiert, und auf dem Display wird die aktuelle Füllmenge angezeigt. Die Drehzahl der Mischerschnecke lässt sich verdoppeln, um eine möglichst gute Entleerung zu gewährleisten. Anmerkung: Die Fernbedienungsvariante ist nur erlaubt, wenn die Berührung der drehenden Teile praktisch ausgeschlossen werden kann. Mit der Wannenhöhe von 268 cm ist dies eigentlich der Fall. Trotzdem soll noch ein hydraulisch bedienbarer Verschlussdeckel auf der Mischerwanne montiert werden, um jegliches Unfallrisiko auszuschalten. Die Massnahme soll insbesondere auch Kinder vor jeglichem Schaden bewahren. Investition, Unterhalt, Rentabilität In punkto Unterhalt ist der Stationärmischer sehr pflegeleicht: Ca. alle 500 Stunden muss man das obere Lager des Winkel­ getriebes schmieren und das Getriebeöl erstmals nach 1000 Stunden tauschen, danach alle 2000 Stunden. Das Öl am Getriebemotor sollte man nach 10 000 Stunden oder alle zwei Jahre wechseln. Lediglich die Gelenkwelle benötigt ungefähr alle 50 Stunden eine Schmierung. Unterhaltsund Betriebskosten für einen Traktor ent­ fallen. Vieles hängt von den betrieblichen Strukturen der Ökonomiegebäude ab. Auf jeden Fall lohnt es sich, vor einer Anschaffung eine Kalkulation zu machen. Während der 18 Monate im Einsatz verbrauchte die gesamte Anlage exakt 3711 kWh elektrische Energie. Pro Tagesmischung kommen wir

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Schweizer Landtechnik  3 2015


Einsatzbericht | Impression   n

Messer rechtzeitig nachschärfen Wird der Futtermischwagen traktorseitig angetrieben, fällt es meistens nicht auf, ob 10 PS mehr oder weniger Leistung abgerufen werden, wenn das Steuerungsdisplay bei der Stationäranlage die exakte Belastung angibt hingegen schon. Nach unserer Beobachtung sollen die Messer alle zwei Monate nachgeschärft werden, denn der Leistungsbedarf steigt mit abgenutzten Messern gut und gerne über 40 Prozent an.

Wer hier gut nachschärft, spart Kosten! Anmerkung: Das Nachschärfen im Mischer ist in unserem Fall nicht unmöglich, aber vor allem nicht zulässig, denn die Anlage befindet sich direkt beim Heu- und Strohlager, und da darf kein Funkenflug entstehen. Also wird der eine Satz mit neun Messern mit einem Akkuschlagschrauber ausgebaut und der frisch geschliffene Austauschsatz montiert.

Zum Nachschärfen müssen die Messer mit einem Akkuschlagschrauber ausgebaut werden.

Ein sauberer Schliff ohne überhitzte Stellen ist ein Muss. Der Finger zeigt auf eine stumpfe Stelle. Dahinter das geschliffene Ersatzmesser.

auf den äusserst bescheidenen Stromverbrauch von 6,8 kWh.

Investition Die Anschaffungskosten für eine Stationärmischanlage sind ca. 30 Prozent höher als für den gezogenen, quasi identischen Futtermischwagen. Sie betrugen für die getestete Anlage komplett montiert brutto CHF 52 000.–. Stellen wir die vergleichsweise teure Investition in Beziehung zu den hohen Betriebs- und Unterhaltskosten des Traktorbetriebs einerseits und den tiefen Unterhaltskosten für die Stationäranlage andererseits, können wir damit rechnen, die Mehraufwendungen in knapp drei Jahren abzugelten. Fazit: Der Stationärmischer Strautmann Vertimix 1250S ist robust und sehr pflegeleicht. Die ganze Anlage inklusive Steuerung hat sich über die eineinhalb Jahre bestens bewährt. Die Maschine erlaubt es,

In punkto Mischqualität steht der stationäre dem mobilen Mischer in nichts nach. Er löst schnell auf und mischt sehr gut, wichtig sind scharfe Messer.

kostengünstig und rationell eine Totalmischration herzustellen unter der Voraussetzung, dass man die Messer gewissenhaft nachschärft, bevor die benötigte Leistung zu stark ansteigt. Punkto Mischqualität steht diese Anlage dem traktorbetriebenen Mischwagen in nichts nach. Nicht zu vergessen sind die Ausbaumöglich­keiten auf halb- oder vollautomatische Fütterungssysteme, sei dies durch Förderbänder oder Fütterungsroboter. Den Kombinationsmöglichkeiten sind fast keine Grenzen gesetzt. Die Mehrkosten für die stationäre Anlage werden durch tiefe Unterhaltskosten innert weniger Jahre aufgewogen.  n Das Hydraulikaggregat (links) versorgt die Schiebersteuerung und allfällige Zusatzbauteile wie Förderband, Deckel usw. Rechts: Elektroantrieb des Mischers. Die wichtigste Schmierstelle für das obere Winkelge­triebelager ist sehr gut erreichbar und der Getriebeölstand am Gefäss ablesbar.

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n  Wissen | Technisch

Internet via Mobilfunknetz Ist kein Glasfaserkabelanschluss vorhanden und die Verbindung über Telefonleitung instabil, bietet Swisscom für einen stabilen Breitband-Internetzugang die Lösung via Mobilfunknetz an, wie bei Markus Vontobel in Hünikon, Neftenbach ZH. Dominik Senn «In rund 2 % der Schweizer Haushalte ist heute aus mehreren Gründen noch kein DSL-Breitband-Internetzugang mit der ­geforderten Mindestübertragungsrate von 2  Mbit/s möglich», sagte Annina Merk, Mediensprecherin der Swisscom AG, auf Anfrage der Schweizer Landtechnik, «und diese nicht breitbandfähigen, drahtgebundenen Anschlüsse verteilen sich auf Haushalte in fast allen Gemeinden der Schweiz.»

Unstabile Verbindung über Freileitung In genau dieser Situation steckte der Haushalt von Markus und Rosmarie Vontobel in Hünikon, Gemeinde Neftenbach ZH. 1974 mit dem Viehwirtschaftsbetrieb ausgesiedelt, wechselte der 52-jährige Landwirt­ vor drei Jahren auf einen reinen Ackerbaubetrieb mit je rund 5 ha Körnermais, Raps und Zuckerrüben, 10 ha Weizen und 2 ha Braugerste sowie einige ha Ökoflächen. ­Dank der Zugehörigkeit zu einer Maschinen­gemeinschaft beschränkt sich die Eigen­ mechanisierung auf einen Pflug, zwei Trak­toren und zwei Sämaschinen (Mais und Zuckerrüben). Als zweites Standbein sind ihm Aufträge für Grenzsteinsetzen der ­Ingesa AG Andelfingen willkommen. «Bei uns gibt es kein Glasfaserkabel, bloss eine Telefonkabel-Freileitung, und der Verteilkasten ist weit entfernt. Die Internet­ verbindung über diese Leitung kam zwar jeweils zustande, brach aber mehrmals täglich mittendrin ab.» Für die Familie – alle drei Töchter stehen mitten in Studiengängen – wurde der Zustand unhaltbar. Im Frühjahr 2014 nahmen sie den Anbieter Swisscom in Pflicht. Und tatsächlich kam ein valabler Vorschlag.

Grundversorgungskonform Um den grundversorgungskonformen Anschluss ans Internet zu ermöglichen, stehen Swisscom verschiedene Optionen zur Verfügung, neben Satellit die Möglichkeit für eine Versorgung via Mobilfunknetz. Und genau diese Option erwies sich als die geeignetste, obschon zur Verstärkung der 18

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Empfangssignale ein Richtstrahlspiegel von etwa 30 × 30 cm installiert werden musste. Die Installationskosten trug Swisscom. Das mobile Internet ist entweder als PC-Karte, als USB-Modem, integriert in ausgesuchten Notebooks, und als Router erhältlich. Vontobels entschieden sich für einen Router. Zusätzlich zum Gerät werden eine SwisscomSIM-Karte und das darauf abgestim­ mte Datenabonnement «Wireless Home Connection» benötigt. Das Abonnement kostet derzeit CHF 34.– monatlich, exkl. monatlicher Anschlussgebühr. Bei gutem Empfang sind bei der mobilen Lösung nicht einmal Installationen im oder am Haus erforderlich.

Markus Vontobel hat sich für das SwisscomAngebot der Internetversorgung via Mobilfunknetz mit Richtstrahl­spiegel (kl. Bild Rückseite) zur nächsten Antenne entschieden. (Bilder: Dominik Senn)

Auf Installationen spezialisiert Installiert wurde die Anlage von der Schleuniger Montagen AG. Die Firma mit Hauptsitz in Dietikon ZH bietet seit Jahren Dienstleistungen in den Bereichen Montage und Kommunikation an. Sie hat sich insbesondere auf Montagen und Installationen im Bereich von Daten- und Kommunika­ tionslösungen spezialisiert. Das Haupttä­ tigkeitsfeld liegt in der Bereitstellung von Breitbandinternet über bidirektionale Sa­ tellitenlösungen inklusive der spezifischen Montagen. Als offizieller Vertriebspartner von Eutelsat kann die Schleuniger Montagen AG ihren Kunden nebst der Mobilfunk­ lösung einen leistungsfähigen standortunabhängigen Breitbandinternetdienst über Satellit anbieten. Solche geostationäre Satelliten befinden sich im Orbit und sind rund 36000 km von der Erde entfernt über dem Äquator positioniert. Die Datenübertragung von der Erde aus zum Satelliten und zurück zur Erde dauert kaum länger als eine Viertelsekunde.  n


Praktisch | Wissen   n

Die Grundlage für eine qualitativ gute Silage wird beim Mähen gelegt.

(Bild: Ruedi Hunger)

Hohe Lagerungsdichte anstreben Regelmässige und hohe Verdichtung des Futters ist notwendig, wenn Grassilagen stabil gelagert und verlustlos verfüttert werden sollen. Insbesondere bei Fahrsilos sind unterschiedliche Lagerungsdichten ein Problem. Die im Minimum geforderten drei Überfahrten mit einem sechs bis zehn Tonnen schweren Fahrzeug sind bei den heutigen hohen Bergeleistungen nicht einfach zu realisieren. Ruedi Hunger Während jeder Winterfütterungsperiode wiederholt sich einmal beim Nachbarn links, dann auf dem eigenen Betrieb und ein Jahr später beim Nachbarn rechts das gleiche Ereignis: Mit Spannung wird der Fahrsilo geöffnet – dann ein erleichtertes Durchatmen – die Silage ist einwandfrei, keine Problemzonen, gute Qualität.

Fehlgärungen Zwei Wochen später findet sich an der Schnittstelle plötzlich eine warme Zone, und jetzt beginnt der Wettlauf mit einer folgenschweren Nachgärung. Im besten Fall kann die Entnahmemenge dauernd erhöht werden, und der Wettlauf ist gewonnen. Im schlechtesten Fall zieht sich das warme Band der Nachgärung durch

den ganzen Futterstock weiter und ist immer genau jene «Nasenlänge» voraus, um die sie eben nicht eingeholt werden kann. Die durch Sauerstoffeinfluss ausgelöste Nacherwärmung bewegt sich oft kontinuierlich einen halben bis einen Meter vor der Anschnittfläche und ist deshalb schwer greifbar. Eine Nacherwärmung verursacht Trockensubstanzverluste, die grösser sind als die Gärverluste während der geschlossenen Lagerung. Auf der Suche nach den Ursachen einer Nacherwärmung begegnet man den Begriffen: Grasbestand, Rohfasergehalt, Schnittlänge, Siliergutverteilung und Verdichtung. Mit dem zu konservierenden Grasbestand wird die Grundlage für eine möglichst verlustlose Konservierung ge-

legt. So unterschiedlich die Betriebe sind, so unterschiedlich sind auch die Wiesenbestände. Entscheidender als die Zusammensetzung des Wiesenbestandes ist der Erntezeitpunkt und damit der Rohfasergehalt im silierten Futter.

Rohfasergehalt im Griff behalten Im Stadium des «Ähren- / Rispenschiebens» der den Hauptbestand bildenden Gräser ist der günstigste Erntetermin erreicht. Zu diesem Zeitpunkt wird der höchste Zucker- und damit Energieertrag geerntet. Klee- und kräuterreiche Pflanzenbestände sind etwas nutzungselastischer. Mit fortschreitender Pflanzenentwicklung sinkt der Gehalt an vergärbarem Zucker, gleichzeitig nimmt der Rohfasergehalt stark zu. 3 2015  Schweizer Landtechnik

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5.36

1 Std.

4.94

4.57

4

4.73

4.4

n  Wissen | Praktisch 4.2

4.62

geme

4.6

2 Std.

4 Std.

8 Std.

10 Std.

Verflossene Zeit vom Pressen bis Wickeln in Stunden

Gefahren

Lagerungsdichte von Grassilagen

Buttersäuregärung: Sie steht in enger Verbindung mit dem Clostridiengehalt im Ausgangsmaterial und verursacht erhebliche Eiweissverluste. Neben einem sehr penetrant schlechten Geruch der Silage steigt der pH-Wert an und weitere Verderbprozesse setzen ein. Buttersäuregärung beeinflusst die Milchqualität sehr negativ.

220

kg/TM qm

200

203

193

180

183

173

160

163

140 120 100

220

250

280

310

RF g/kg TM

340

Grafik 1 zeigt den Einfluss des Rohfasergehaltes im Ausgangsmaterial auf die Lagerungsdichte von Grassilagen. (Quelle: LFZ-Ref. Resch)

Lagerungsdichte von Grassilage, bezogen auf den TS-Gehalt

285 265

250

245 225 210

200

195 175

TS 55 %

TS 50 %

TS 45 %

TS 40 %

TS 35 %

TS 30 %

160 TS 25 %

150

TS 20 %

Grassilage [kg TS/m3]

300

Grafik 2: Damit die Silagezur anLagerungsdiche der Luft möglichst lange stabil Richtwert von Grassilage in kg jebleibt, m3 OS wurden Sollwerte (Honig; 1991) für eine Mindestverdichtung festgelegt. Damit wird verhindert, dass ein 850 Gasaustausch von mehr als 20 l / (m2 × h) stattfindet. (Quelle: Agroscope Transfer 28)

Grassilage [kg OS/m3]

800

Mit 750

zunehmendem Rohfasergehalt steigt die Sperrigkeit des Futters, damit wachsen 700 die Probleme beim Verdichten im Silo 650 (inkl. Rundballen). Die Dauer des Sauerstoffeinflusses auf­ 600 die Silage an der Anschnittfläche und auf­ 550 den dahinter liegenden Bereich ist neben dem Entnahmevorschub vor allem von der 500 «Porosität» abhängig. TS 20 % der TSSilage 25 % TS 30 % TS 35 %

Je älter, desto kürzer Die Porosität der Silage ihrerseits ist mit der Lagerungsdichte verbunden. Mit zunehmender Lagerungsdichte sinkt das ­für Gase zur Verfügung stehende Porenvolumen, damit steigt der Strömungswiderstand stark an. Mit anderen Worten, der Widerstand für den einfliessenden Sauerstoff wird zu gross. Stark zerkleinertes Siliergut besitzt eine höhere Schüttdichte und ein geringeres Porenvolumen als solches mit einer langen und groben Struktur. Wenn der optimale Erntezeitpunkt mit Rohfasergehalten 20

Schweizer Landtechnik  3 2015

TS 40 %

TS 45 %

TS 50 %

TS 55 %

Clostridien: Clostridien befinden sich überall im Boden. Sie gelangen über Futterverschmutzungen in die Silage. Deshalb ist die gesamte Verfahrenstechnik der Silagebereitung auf die Minimierung von Clostridieneintrag auszurichten. Der Schlüssel liegt in der richtigen Schnitthöhe (5 – 7 cm). Die nachfolgenden Kreiselmaschinen sind entsprechend optimal einzustellen. Ziel ist eine minimale Futterverschmutzung. Hefen: Unter Lufteinfluss können sich Hefen rasch vermehren und in kurzer Zeit einen Teil der gebildeten Gärsäuren unter Erwärmung der Silage veratmen. Milchsäure hat auf ihre Entwicklung, im Gegensatz zu Essig- und Buttersäure, keine hemmende Wirkung, weshalb sie gerade in gelungenen Silagen gute Bedingungen vorfinden. Schimmelpilze: Schimmelpilze entwickeln sich unter aeroben Bedingungen. Sie sind sehr stark qualitätsmindernd und vermehren sich schon unter geringem Sauerstoffeinfluss. Das Wachstum wird durch Lufteintritt von aussen in das Silo (inkl. Rundballen) und durch Lufteinschlüsse infolge mangelhafter Verdichtung begünstigt.


Praktisch | Wissen   n

Je mehr Rohfaser ein Stängel enthält, desto weniger biegsam ist er, daher muss insbesondere älteres Futter kürzer geschnitten (gehäckselt) werden. (Bild: Ruedi Hunger)

von 22 bis 23 % TS nicht eingehalten werden kann, muss das Erntegut kürzer geschnitten werden. Bei einem optimalen TS-Gehalt zwischen 30 und 40 Prozent kann die Schnittlänge bei sechs Zentimeter liegen, steigt der TS-Gehalt an, wird die Schnittlänge auf rund vier Zentimeter gesenkt.

Walzgewicht und Walzdauer Grundsätzlich gilt nach wie vor: je höher das Gewicht, desto besser die Walzwir-

Beim Silieren gehört der schwerste Traktor auf den Fahrsilo in nicht aufs Feld. (Bild: Claas)

kung. Gleichzeitig steigt die Tiefenwirkung, je kleiner die Aufstandsfläche der Reifen ist. Ein Richtwert – auch im «Agroscope Transfer / 28» von den Autoren Latsch und Sauter erwähnt – besagt, dass bei Gras­ silage das Walzgewicht von Radtraktoren ein Drittel der stündlichen Bergeleistung betragen sollte. Nach allgemeiner Empfehlung soll der Reifeninnendruck der schmalen Walztraktorräder 2,5 bar oder mehr betragen. Messungen der Lagerungsdichte (Latsch und Sauter) relativieren die Auswirkungen der Reifenbreite, da diese von weiteren Einflüssen überlagert werden können. Jeder Eintrag ins Fahrsilo wird auf eine maximal 30 Zentimeter starke Schicht verteilt und die ganze Fläche gleichmässig oft verdichtet. «Gleichmässig» in Zahlen ausgedrückt heisst, pro eingebrachte Tonne Welkgut soll die Walzdauer drei bis dreieinhalb Minuten betragen. Silageverteiler werden allgemein empfohlen. Aus Gründen der Verdichtbarkeit soll bei Gras nur ein TS-Gehalt bis 40 Prozent angestrebt werden, ein solcher über 45 Prozent ist zu vermeiden. Jedes Fahrsilo kann bezogen auf die Walzdauer in drei Zonen eingeteilt werden. Die jeweilige Randzone wird von einem Traktorrad überfahren, während die grosse mittlere Zone von beiden Rädern und­­ mit doppelter Anzahl (im Vergleich zur Randzone) überfahren wird. Messungen in der mittleren Walzzone mit viel höherer Verdichtungsdauer konnten keine wesent-

Gärbiologische Voraussetzungen Einbringung des Erntegutes in ein möglichst luftdichtes «Behältnis» (Hoch- oder Flachsilo, eingewickelte Rundballen). Minimierung der Restluft im Futterstapel. Das Siliergut muss einen ausreichenden Feuchtegehalt, genügend vergärbaren Zucker und siliertaugliche Milchsäurebakterien aufweisen. Bei gelungener Silierung kann die Silage unter Luftabschluss für einen langen Zeitraum mit nur geringen Verlusten gelagert werden.

lich besseren Verdichtungswerte nachweisen. Es scheint, dass bei Einhaltung der geforderten Walzgewichte und der empfoh­lenen mindestens drei Überfahrten die maximal mögliche Verdichtung erreicht ist. Ein weiteres Walzen schadet nicht, bringt aber kaum weitere Verdichtungs­ effekte, da das Futter dann nur noch einfedert und sich kaum weiter verdichtet.

Fazit: Die allgemein bekannten Punkte der richtigen Silierpraxis sind konsequent umzusetzen. Nutzungszeitpunkt, Schnitthöhe, Anwelkgrad und Schnittlänge beeinflussen die Grundlagen der guten Silierpraxis. Einfüllmenge, Walzgewicht, Walzdauer und Abdeckung sind weitere siliertech­nische Aspekte. Generell werden oft zu leichte Traktoren für die Walzarbeit eingesetzt. Mit Gewichten von sechs bis zehn Tonnen und entsprechend idealer Bereifung ist man auf der sicheren Seite.  n 3 2015  Schweizer Landtechnik

21


n  Wissen | Praktisch

Futterverluste reduzieren

Neben dem Rohfaseranteil beeinflusst der Schnittzeitpunkt auch den Buttersäureanteil und damit verbunden den Clostridiengehalt in Silagen. (Bilder: Ruedi Hunger)

Die Grundfutterqualität wird durch den Futterwert und die Konservierungsqualität beeinflusst. Der Futterwert seinerseits wird bestimmt durch den Pflanzenbestand und den Nutzungszeitpunkt. Als dritter Punkt beeinflusst der Verschmutzungsgrad den Futterwert, er kann je nach Witterung und Sorgfalt beachtlich sein. Die Konservierungsqualität wird geprägt von der Raufutter- und der Silagequalität. Ruedi Hunger

Eine Grundfutterkonservierung ohne Verluste gibt es nicht. Letztere können allerdings unterschiedlich gross ausfallen. Pflanzliche Inhaltsstoffe, Energie, Mineralstoffe und Vitamine bestimmen schliesslich den Futterwert. Besonders ärgerlich ist, wenn bei der Konservierung der optimale Trockensubstanz (TS)-Gehalt verpasst und die Feldverluste aufgrund unsachgemässer Maschineneinstellung erheblich sind. Die Auswirkungen zeigen sich später bei der Silage in einer ungenügenden Lagerstabilität.

Je trockener das Futter bei der Bergung ist, desto kürzer sollte es geschnitten werden.

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Schweizer Landtechnik  3 2015


Praktisch | Wissen   n

Rohfaseranteil

Trockensubstanz

Rohascheanteil

Der Rohfaseranteil in der Grassilage beeinflusst nicht nur die Futterqualität, sondern bestimmt auch den Gärverlauf und die Qualität von Silagen. Eine Erhöhung des Rohfasergehaltes von 220  g  /  kg TM auf 340 g / kg TM hat zur Folge, dass die Lagerungsdichte von Grassilagen um bis zu 20 % abnimmt. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass der Buttersäuregehalt in der Grassilage um mehr als 50 % ansteigt. Folglich werden bei der Silagekonservierung von älterem Gras hohe Verluste in Kauf genommen, und die Hygienevorgaben (Milchproduktion) können nur noch unter erschwerten Bedingungen erfüllt werden.

Das Erreichen des richtigen TS-Gehalts bei der Konservierungsart Silage ist von entscheidender Bedeutung. In nassen Silagen finden oft Fehlgärungen statt. Zudem gehen mit dem Gärsaft wertvolle Nährstoffe verloren. Auf der anderen Seite steigen die Bröckelverluste bei steigendem TS-Gehalt überproportional an, und es kommt wegen der ungenügenden Verdichtung zu Lufteinschlüssen. Luft bzw. Sauerstoff ist verantwortlich für schimmlige Stellen und Erwärmungen in der Silage. Davon betroffen sind sowohl die Ballensilage als auch Silage in Fahrsilos. Selbsterwärmungen in Hochsilos haben die gleiche Ursache. Generell muss trockenes Futter für die Silagekonservierung kürzer (kurz!) geschnitten werden. Rotorschneidwerke in Rundballenpressen und Ladewagen können dann an ihre Grenzen kommen.

Der Rohaschegehalt wird (auch) bestimmt durch den Verschmutzungsgrad im Futter. Bei 100 g / kg TS ist der Erdbesatz im Futter klein. Von einem mittleren Verschmutzungsgrad spricht man bei etwa 150 g / kg TS und gar von starker Verschmutzung bei 200 und mehr g / kg TS. Die Auswirkungen sind ein um 8 bis 15 % tieferer Rohproteingehalt und eine parallele Senkung von NEL und APD. Die Hauptursache für übermässige Verschmutzung ist die (zu) geringe Schnitthöhe und damit verbunden eine (zu) tiefe Einstellung der Kreiselmaschinen. Nasse Feldbedingungen, ungenügende Wiesenpflege im Frühjahr und offene Grasnarben tragen weiter zur Futterverschmutzung bei.

Die Steigerung des Rohfasergehaltes um ein Prozent bewirkte in der Silage:*

Rohprotein

4,1 g / kg TM

NEL

0,1 MJ / kg TM

Lagerungsdichte

+

2,9 kg TM / m3

pH-Wert

+

0,03

Die Steigerung der Trockenmasse um ein Prozent bewirkte in der Silage:*

Buttersäure

+

0,5 g / kg TM

Rohprotein

Eiweissabbau

­–

0,5 %

Rohasche

0,4 g / kg TM

Lagerungsdichte

+

2,2 kg TM / m3

Fazit: Junges Futter enthält viel Zucker, was gleichbedeutend mit viel Energie ist. Gleichzeitig ist der Rohproteingehalt hoch. Zudem lässt sich junges Futter besser verdichten.

0,3 g / kg TM

pH-Wert

+

0,01

Buttersäure

0,6 g / kg TM

Eiweissabbau

­–

0,2 %

Fazit: Der optimale Trockensubstanzgehalt für Silage liegt generell bei 35 bis 45 % (für Ballensilage 30 bis 40 %). Ist der TS-Gehalt höher, sollte das Futter kürzer (4 cm) geschnitten werden (WYSS; ALP).

Die Schnitthöhe hat einen entscheidenden Einfluss auf den Rohaschegehalt von Grassilagen.

Die Steigerung des Rohaschegehaltes um ein Prozent bewirkte in der Silage:*

Rohprotein

1,6 g / kg TM

Rohfaser

3,8 g / kg TM

NEL

0,1 MJ / kg TM

pH-Wert

+

0,04

Buttersäure

+

0,4 g / kg TM

Eiweissabbau

­+

0,3 %

Fazit: Die richtige Wiesenpflege ist eine vorbeugende Massnahme. Optimale Boden- und Nutzungsbedingungen abwarten. Richtige Schnitttiefe wählen (5 bis 8 cm) und die Zett- bzw. Schwadmaschinen sorgfältig einstellen. (*Daten aus LK-Silageprojekt 2003/05/07/09; Siliermanagement 2013, LFZ-Ref. RESCH; Österreich)

Die Bröckelverluste hängen neben dem Kräuteranteil vorrangig von der mechanischen Belastung ab.

3 2015  Schweizer Landtechnik

23


n  Wissen | Technisch

Elektrisierende Mähaufbereiter Mähaufbereiter bei Scheiben- und Trommelmähwerken verkürzen die Abtrocknungszeit der Futterpflanzen durch Verletzen von Wachsschicht und Pflanzenfasern. Eine «elektrisierende» Lösung heisst Mähaufbereiter mit Elektroantrieb.

Offene Fragen

Ruedi Hunger

Nicht die Frage, ob ein elektrischer Antrieb für die Aufbereiterwelle kommt, sondern wann er kommt, steht im Raum. (Werkbild Pöttinger)

Mähaufbereiter erfordern hohe Antriebsleistungen: Zudem ist der Aufbereitungsgrad von der Drehzahl abhängig. Der mechanische Antrieb lässt diesbezüglich wenig Flexibilität zu. Bei kleiner Drehzahl ist die Wirkung kaum oder gar nicht vorhanden, mit einer hohen Drehzahl steigt der Leistungsbedarf, und die unerwünschten Bröckelverluste steigen je nach Futterbestand stark an. Im Rahmen des Forschungsprojektes «FFT – Future Farm Technology» wurde von der Technischen Universität Wien in Zusammenarbeit mit dem BLT Wieselburg sowie den Firmen Pöttinger Maschinenfabrik, High Tech Drives und Egston versuchsweise ein elektrischer Antrieb für die Aufbereiterwelle geschaffen. Motivation und Kundennutzen dieses Projektes ist die Reduktion der Bröckelverluste und als indirekte Auswirkung eine geringere Futterverschmutzung während der gesamten Erntekette.

Konstruktion des Antriebes Beim elektrischen Antrieb der Aufbereiterwelle wird der als Aussenläufer konzipierte E-Motor direkt im Aufbereiterrohr integriert. Die Konstruktion entspricht in der Grösse der bereits bestehenden konventionellen Aufbereiterwelle. Der eingebaute permanentmagneterregte Synchronmotor hat einen hohen Wirkungsgrad. Eine leis24

Schweizer Landtechnik  3 2015

3 × 400 VAC, Nennfrequenz 50 Hz, Nennleistung 10 kW, Nenndrehzahl 1000 U / min, 5 Polpaare. Der permanenterregte Synchronmotor hat eine konzentrische Einschichtwicklung und verfügt als Aussenläufer über Oberflächenmagnete. Die Regelung ist sensorlos. Es ist kein Getriebe notwendig.

tungsfähige Elektronik wurde eigens entwickelt und aufgebaut. Der Stator in der Mitte des Motors ist starr mit dem Rahmen verschraubt. Der Rotor ist starr mit dem Rohr (Aufbereiterwelle) verbunden und am Stator gelagert. Kenndaten des E-Motors: Nennspannung

Der direkte Kundennutzen besteht darin, die Aufbereiterdrehzahl in Abhängigkeit von Bestandesart und Bestandesdichte zur regulieren und damit die Bröckelverluste zu reduzieren. Weiter kann die Drehzahl an die Fahrgeschwindigkeit, das heisst, an den (Futter)-Massenstrom im Aufbereiter angepasst werden. Damit wird der Wirkungsgrad optimiert. Offen ist noch die Frage, wie der Motor wirkungsvoll gekühlt wird – auf dem Prüfstand erfolgt dies durch Wasser – was wohl nicht praxistauglich ist. Weiter steht natürlich die Frage im Raum, ab wann können Traktoren die geforderte elektrische Leistung anbieten. Ob überhaupt die Arbeitsqualität bei allen Bestandesarten (Klee, Luzerne, Gras) verbessert wird, kann zurzeit noch nicht abschliessend beantwortet werden und wird Gegenstand von Feldversuchen sein. Und schliesslich ist eine entscheidende Frage noch nicht beantwortet: Werden elektrische Antriebe bei Landwirten und Lohnunternehmern akzeptiert?  n

Tabelle: Mögliche Bröckelverluste pro Hektare und Schnitt

Mähwerk

Bröckelverluste in % TM

Verluste kg / ha bei Schnittgut von 2500 kg TM / ha

Verlust Milchpotenitla bei 5,5 MJ NEL / kg TM

4,0 %

100,0 kg

550 MJ NEL

Aufbereiter

4,0 – 5,0 %

112,5 – 125,0 kg

620 – 690 MJ NEL

Zettwender

0,4 – 1,5 %

10,0 – 37,5 kg

55 – 200 MJ NEL

K‘Schwader

0,4 %

10,0 kg

55 MJ NEL

Total Verluste

9 – 11 %

225 – 275 kg

1200 – 1500 MJ NEL

Quelle: DLG-Merkblatt 313 / Pöttinger (Baldinger-Hofinger)

Kundennutzen Die in der Tabelle aufgeführten Verluste entsprechen einem «Verlust» von etwa 400 Liter Milch je Hektar und Schnitt. Steigt über die gesamte Erntekette der Rohaschegehalt (Verschmutzung) von zehn auf 14 %, ergibt sich daraus bei gleichem Ertrag nochmals ein Milchverlust von etwa 350 l / ha und Schnitt. Auf die Mähwerk / Aufbereiter-Verluste bezogen bedeutet dies, dass Grünfutter unter grösstmöglicher Schonung der Grasnarbe gemäht werden soll. Der Aufbereiter soll die verdunstungshemmende Wachsschicht durch Knicken oder Quetschen aufbrechen /  zerstören, dabei sind die Bröckelverluste aber tief zu halten. Die Aggressivität und damit der Wirkungsgrad eines Zinken-Aufbereiters werden durch Aufbereitereinstellung (Klappe, Rechen) und Aufbereiterdrehzahl bestimmt.


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n  Plattform | Report

Tier & Technik bot alles für eine erfolgreiche Familienmesse Vom 19. bis 22.  Februar 2015 besuchten rund 33 000 Besucherinnen und Besucher die Internationale Fachmesse Tier & Technik. Im Focus des Interesses standen die wichtigsten Milchvieh- und Fleischrassen nebst dem breiten Messeangebot an 470 Ständen. Ruedi Hunger Ob alt oder jung, mit Kinderwagen oder Gehstock, Viehzüchter oder Technikfans – alle fühlten sich wohl an der diesjährigen Fachmesse in St. Gallen. Damit ist es Tier & Technik gelungen, eine gute Mischung­ für eine erfolgreiche «Familienmesse» zu schaffen. Zumindest der Besucherzahl hat die derzeit schwierige Situation der Landwirtschaft keinen Abbruch getan. Ein junger Bauer aus dem Bündnerland äusserte sich so: «Mich bedrückt nicht in erster Linie die wirtschaftliche Situation, aber die Motivation Bauer zu sein, die ist im Eimer.» Er hätte hier an der Ausstellung viele gleichdenkende Kollegen getroffen. Es habe gut getan, sich mit ihnen auszutauschen.

Sonderschauen Schon immer bereicherten Sonderschauen die St. Galler Fachmesse. Auf Interesse stiess

einmal mehr das Thema «Zusatzverdienst auf dem Hof». Viele Betriebsleiter sind­ auf einen Nebenerwerb angewiesen und orientierten sich über Möglichkeiten und Voraussetzungen. Zu denken gibt die wachsende Arbeitsbelastung, die ein Nebenerwerb für die ganze Familie mit sich bringt. Ob Agrotourismus, Direktvermarktung, betreutes Wohnen in der Familie­ oder Landwirtschaft und Behinderte – ein Zusatzverdienst aus einer dieser Sparten setzt voraus, dass man eine entsprechende Aus- oder Weiterbildung erhält.

wenig, dass der Schweizer Obstkulturtag 2015 dem Thema «Apfelsorten für die Märkte von morgen» gewidmet war. Vier Experten beleuchteten jeweils aus ihrer Sicht das Thema. Aus der grössten Obstbauregion Europas stellte Dr. Walter Guerra (Laimburg) die Sortenstrategie im Südtirol vor. Die Bedürfnisse von Konsumenten­ und Handel beleuchtete Dieter Buser, Einkaufspool F + G Coop. Um erfolgreich zu sein, müssen die Produkte heute wirkungsvollen beworben werden. Ideen zum Früchtemarketing brachte Hans-­Peter Werder, HPW AG in Buchs AG den ZuhörerinObstkulturtag nen und Zuhörern näher. Eine besondere Herausforderung für die Züchtung ist es, Der 20.  Februar war ein nationaler Treffpunkt der Schweizer Obstbranche und­ Forderungen von morgen in eine neue Sorte einfliessen zu lassen, die heute geder Obstproduzenten. Die Sortenwahl bestimmt für mehrere Jahre den Erfolg auf züchtet wird. Dies sei keine einfache Situaeinem Obstbetrieb. Da verwundert es bestätigte Markus Kellerhals, Agroscope.

Die Kombination von Tierschauen, informativen Sonderschauen und Landtechnik greifen stets wie Zahnräder ineinander und verhelfen der Internationalen Fachmesse Tier & Technik zum Erfolg. (Bilder: Ruedi Hunger)

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Schweizer Landtechnik  3 2015


Report | Plattform   n

Berühmtester Schweizer Landtechniker wird Agro Star

Am Eröffnungstag der diesjährigen Tier & Technik in St. Gallen wurde Sepp Knüsel zum Agro-Star Suisse 2015 erkoren. Ruedi Hunger Im Rahmen der Eröffnungsfeier zur ­ 15. Tier & Technik in St. Gallen wurde zum zehnten Mal ein Agro-Star-Suisse-Preisträger geehrt. Dieser Preis wird Persönlichkeiten zugesprochen, die sich in besonderer Weise für oder um die Schweizer Landwirtschaft verdient gemacht haben. Der von Tier & Technik und dem Schweizer Bauer initiierte Preis wird von der Mobiliar (Versicherung) unterstützt. In seiner Laudatio betonte Prof. Dr. Urs Fueglistaller, die Jury habe festgestellt, dass es dem Unternehmer Sepp Knüsel gelungen ist, aus den von Kunden geäusserten Bedürfnissen technische Lösungen abzuleiten, die sich unter

Bienen und Schafe Unter dem Begriff «Bestäuber» sind neben den Bienen auch andere Insekten für die Landwirtschaft von Interesse. Die Sonder­ schau weckte nicht nur das Bewusstsein für Bestäuber, sondern insbesondere für ihre Vorleistungen zugunsten der Land­ wirtschaft. Die Zeiten sind vorbei, als Milchschaf­ halter noch belächelt worden waren. In der ­Zwischenzeit ist Schafmilch, in regio­ nalen Käsereien zu Trinkmilch, Joghurt, Quark und Käse verarbeitet, zu einem

Berücksichtigung der regionalen Erfordernisse am Markt erfolgreich platzieren lassen. Und weiter sagte der Präsident der Jury: «Entstan­ den ist mit dem Rigi Trac ein Vorzeigeprojekt, obwohl vermutlich jeder Berater den Erfolg infrage gestellt und von der Realisierung des Projekts abgeraten hätte.» Sepp Knüsel hat den Schweizer Traktorenbau wieder aufle­ ben lassen. Nicht nur das, der Preisträger habe es verstanden, einen Traktor auf den Markt zu bringen, der verschiedene Alleinstel­ lungsmerkmale in sich vereinigt.

wichtigen Nischenprodukt geworden.­ Die Sonderschau zeigte eindrücklich, dass eine Erfolg versprechende Milchschafhal­ tung ebenso professionell gestaltet wer­ den muss wie die Kuhmilchproduktion. Fazit: Die Technik hat an der Interna­ tionalen Fachmesse in St. Gallen einen hohen Stellenwert. Modernste Technik präsentierte sich dem Fachpublikum. Auffallend viele Gäste aus der deutschen Nachbarschaft und aus dem Vorarl­berg orientierten sich in St. Gallen über

Das Produkt Rigi Trac ist eine Seite, der Jury ging es aber nicht nur um die Entwicklung dieses einzigartigen Projekts, sondern ebenso um die unternehmerische Leistung, die der Preisträger damit an den Tag gelegt hat. Mit der Auszeichnung eines KMU-Familienunternehmens teilt Sepp Knüsel die Ehrung und seine Leidenschaft für landwirtschaftliche Fahrzeuge mit seiner Frau Marlies und seinen Töchtern, die auch im Unternehmen sind. Jury-Präsident Fueglistaller betonte, dass es neben Erfindergeist viel Mut und Unter­ nehmertum brauche. Solche KMU würden mit ihrer Innovationskraft die Basis dafür legen, dass qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen und erhalten bleiben. Die Schweizer Landtechnik gratuliert Sepp und Marlies Knüsel zur wohlverdienten Ehrung.

Tier(zucht) und Technik. Wer heute er­ folgreich einen Landwirtschaftsbetrieb führen will, muss sich zwangsläufig­ auf den Markt und die Konsumenten ausrichten. Zudem muss er bereit sein, wichtige Funktionen in Bezug auf Umweltschutz, Ökologie ­und Landschaftspflege zu über­ nehmen. Viele Anregungen und Inputs mit direktem Bezug auf alle Herausforde­ rungen der heutigen Betriebsführung fand der interessierte Besucher an der Tier & Technik in St. Gallen.  n 3 2015  Schweizer Landtechnik

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Michelin-Landwirtschaftsreifen – technologische Wunderwerke Gummi in Form giessen, backen, und fertig ist der Pneu? Mitnichten: Ein Traktorreifen ist ein technisch komplexes Produkt hinsichtlich seiner Zusammensetzung und der zur Herstellung erforderlichen Technologien – ein Besuch beim Erfinder des Gürtelreifens Michelin. Dominik Senn

Traktorreifen vor und nach der Konformation in der Michelin-Reifenfabrikation im spanischen Valladolid. (Bilder: Werkbilder/Dominik Senn)

Die Hauptausgangsprodukte sind natürlicher und (gelb) synthetischer Kautschuk.

Traktion, hohe Tragfähigkeit, Bodenschonung, gute Selbstreinigung, Kraftstoffersparnis, hohe Fahrgeschwindigkeit, geringe Vibration, Geräuschminderung und Langlebigkeit: Eine solche Menge Anforderungen bei einem landwirtschaftlichen Reifen zu vereinen und zu perfektionieren, ist für jeden Reifenhersteller eine Herausforderung. Michelin nimmt bezüglich Innovation und Qualität eine Spitzenposition ein, überzeugte sich die Schweizer Landtechnik bei Werksbesuchen im Mutterhaus im französischen Clermont-Ferrand, am Michelin Testund Forschungszentrum im benachbarten Ladoux und im Produktionswerk für Traktorreifen im spanischen Valladolid.

Reifen länger elastisch. Im Jahre 1992 ersetzte Michelin erstmals einen Teil des Russes (carbon black) in der Gummimi­ schung durch Silica und führte die erste Generation der «grünen» Reifen mit optimiertem Rollwiderstand und Kraftstoffeinsparung begünstigenden Eigenschaften ein. Immerhin ist ein Reifen für bis zu 20 % des Kraftstoffverbrauchs eines Fahrzeuges verantwortlich. Also jede fünfte Tankfüllung eines Pkw geht aufs Konto der Überwindung des Rollwiderstandes, bei Lkw etwa jede dritte. Dieser entsteht bei jeder Umdrehung des Rades, weil sich der Profilbereich des Reifens beim Kontakt mit dem Boden biegt und verformt; wenn sich der Gummi verformt, erhitzt er sich, und Energie geht in Form von Wärme verloren – die Ursache von 90 % des Rollwiderstandes eines Reifens. Silica ist eine Bezeichnung für das Salz der Kieselsäure. Dieses weisse Pulver ist ein wichtiger Bestandteil der Gummimischung für den Laufstreifen des Reifens. Jede Mi-

Die Hauptkomponenten: Natürliche und synthetische Gummisorten, Russ, Metalleinlagen, Textilfasern und chemische Substanzen (beispielsweise Schwefel, das unersetzlich ist für das Vulkanisieren) sind einige­ der Hauptkomponenten, aus denen sich ein

landwirtschaftlicher Reifen zusammensetzt. Tatsächlich sind mehr als 200 Komponenten in einem modernen Reifen verarbeitet. Die Hauptkomponenten werden in fünf Gruppen eingeteilt: 1. Naturkautschuk 2. Synthetischer Kautschuk 3. Russ und Silica (Füllstoffe gegen schnelle Abnutzung) 4. Metall- und Textilseide (Skelett des Reifens) 5. Chemische Zusätze für bestimmte Eigenschaften wie hohen Grip oder niedrigen Rollwiderstand «Gummi» stammt vom altägyptischen Wort «kami». Synthesekautschuk wurde entwickelt, um unabhängig vom Naturkautschuk zu sein. Es kann vorkommen, dass beide Kautschukarten in einem Reifen kombiniert werden, je nachdem, welche Wirkung man erzielen will. Beigemengter Russ und Silica senken den Abrieb der Reifen, Öle, Fette und Weichmacher halten die

3 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Plattform | Report

Die (geheim gehaltene) Gummimischung wird in Walzwerken geknetet und an Vorwärmwalzen weitergeleitet.

Der Innengummi wird zu einem langen Strang ausgezogen, abgekühlt und zur Weiterverarbei­ tung zwischengelagert.

schung enthält eine Vielzahl von Bestandteilen, die je nach Reifenart und Einsatzgebiet erheblich variieren. Der Einsatz von Silica stabilisiert das Netz der Verbindungen zwischen den einzelnen Stoffen der Gummimischung. Im Vergleich zur ­herkömmlichen Struktur mit zwei Knoten (Schwefel und Kohlenstoff) erhöht die Dreiknotenstruktur (Schwefel, Kohlenstoff und Silikat, die Festigkeit des Materials bzw. dessen Reissfestigkeit. Dadurch wird der Abrieb gesenkt, die Laufleistung steigt. Auch haftet der Reifen besser auf der Fahrbahn, da die Mischung wegen der höheren Festigkeit weicher ausgelegt werden kann.

Die Vorprodukte: Bei der Gummiher­ stellung bringen Verteilsysteme die Gummi­ mischung von den Walzwerken zu den Vorwärmwalzen und weiter zu den verarbeitenden Maschinen. Nach dem Kneten werden die Gummimischungen zu langen Strängen, den sogenannten Mischungsfellen, ausgezogen, abgekühlt und zur Weiterverarbeitung zwischengelagert. Das geschieht in

Die Karkasslage wird auf den Reifenumfang abgelängt und zusammengeklebt.

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Schweizer Landtechnik  3 2015

Eine aufgerollte Karkasslage, zusammen­ gesetzt aus einer Gummimischung und Textilien.

Die in einem separaten Verfahren herge­ stellten Wulstkerne werden für die Auflage auf die Karkasslage auf Band gelegt.

einem separaten Verfahren für jedes Vorprodukt: Gummi-, Textil- und Metalleinlagen, Reifenflanken, Wulstkerne. Die innere Gummilage besteht aus einer Schicht von luftdichtem synthetischem Gummi; es ist das moderne Äquivalent des Schlauchs. Es folgt die Karkasslage, die aus dünnen, parallel zwischen zwei Gummilagen eingebetteten Textilfasern besteht. Diese sind für die Tragfähigkeit des Reifens verantwortlich und sorgen für Druckbeständigkeit. Es gibt rund 1400 dieser Fasern, von denen jede einzelne einer Kraft von 15 kg widerstehen kann. Der Wulstbereich sorgt für den Kontakt zwischen Reifen und Felge. Motorleistung und Bremskraft werden von der Felge auf die Lauffläche des Reifens und auf die Strassenoberfläche übertragen. Der Wulstkern presst den Reifen fest gegen die Felge. Jeder einzelne Draht des Wulstkerns kann eine Last von 1800 kg tragen, ohne zu reis­sen. Die Reifenflanke schützt den Reifen vor Beschädigungen durch Bordsteine, Schlag­ löcher usw. Sie trägt Markierungen mit ­Informationen zum Reifen (siehe Ausgabe 1 / 2015, Rubrik Wissen). Die sogenannte Nullgrad-Abdecklage reduziert die Erwärmung durch Reibung und sorgt dafür, dass der Reifen bei hohen Geschwindigkeiten seine Form behält. Um eine Ausdehnung des Reifens aufgrund der Geschwindigkeit

zu verhindern, sind verstärkte Nylonfäden in eine Gummischicht eingebettet und um den gesamten Umfang des Reifens gelegt. Die Lauffläche schliesslich ist etwa so gross wie eine Postkarte. Sie überträgt die Kraft des Fahrzeuges auf die Fahrbahn.

Die Karkasskonfektion: Die Herstellung des Reifenrohlings wird in zwei Phasen eingeteilt: Karkasskonfektion und Fertigstellung des Rohlings, erklärte bei der Führung in Valladolid Fabrikationsleiter José Alberto Ancin Ducay. Zu Beginn werden die verschiedenen Vorprodukte bzw. Halbfertigprodukte auf eine Trommel mit dem Nenndurchmesser des Agrarreifens gelegt. Das beginnt mit der Auflage des breiten Innengummis, gefolgt von der Auflage der Karkasslage und derjenigen des Kernreiters für den Wulstkern, dann kommt das Anlegen der Wulstkerne, dann die Umkehrlage der Karkasse, die Auflage der Fussgummis (Gürtellage), die Auflage der Wulstgummis und schliesslich die Auflage der Flankengummis.

Der Rohling: Bei der anschliessenden Fertigstellung des Rohlings wird der Karkasse die Form des späteren Traktorreifens gegeben. Durch Aufpumpen der Trommel (Karkasse) werden die aussen liegenden Wulst-


Report | Plattform   n

kerne zusammengefahren. Der Vorgang wird Konformation genannt. Anschliessend legen Mitarbeiter die Gürtellagen – eine nach der anderen – aus Textilmaterial und Stahl auf, gefolgt von der Auflage der Lauffläche. «Der jetzt fertiggestellte Rohling verdankt seinen Zusammenhalt ausschliesslich der Klebefähigkeit des Rohgummis», sagte Ducay. Zum Schluss wird der Rohling von der Trommel abgestreift.

Qualitätsanforderungen von Michelin erfüllen. Nach der Kochung wird jeder Landwirtschaftsreifen einer detaillierten Endkontrolle unterzogen. Es werden verschiedene Prüfungen vorgenommen: Sicht- und Ultraschallprüfungen sowie Gleichförmigkeitsund Strukturprüfungen. Produziert wird in konstant hoher Qualität, Fehler kommen höchst selten vor.

Zehn Jahre Ultraflex-Technologie Die Kochung: «Durch die Vulkanisierung des Traktorreifens, auch Kochung genannt, gehen die Reifenmaterialien vom plastischen (Rohgummi) in den elastischen Zustand über und schaffen eine neue Verbundstruktur zwischen den verschiedenen Reifenkomponenten», sagte Ducay weiter. Die Vulkanisierung erfolgt in speziellen Pressen, welche mit Hitze und Druck gleichermassen betrieben werden. Der Rohling wird zuerst in eine solche Pressform eingelegt, und diese wird verschlossen. Mit Druck wird der Landwirtschaftsreifen gegen die Wände der Form gepresst (Kaltformung). Dadurch erhält er seine endgültige Kontur und sein Profil. Anschliessend wird die Kochung mittels Dampf eingeleitet.

Die Qualitätskontrolle: Vom Eingang der Rohstoffe bis zur Auslieferung des Landwirtschaftsreifens wird jede Etappe der Herstellung kontrolliert und dokumentiert. Überwachungssysteme sorgen dafür, dass die Herstellungsprozesse der Traktorenreifen die

Michelin erfand den Radialreifen im Jahre 1946 und brachte 1970 seinen ersten Landwirtschaftsreifen mit Radialkarkasse auf den Markt. Die Gruppe mobilisierte vor zehn Jahren ihr ganzes Know-how, um der Landwirtschaft Zugang zu einer umfassenden Palette von Niederdruckreifen zu verschaffen, die ihre Bedürfnisse vom Anfang bis zum Ende der Erntezyklen abdeckt: • für Traktoren: Michelin XeoBib, AxioBib und YieldBib • für Mähdrescher: Michelin CerexBib • für Pflanzenschutzspritzen und Pflanzenanlagen: Michelin SprayBib • für Anhänger: Michelin CargoXBib Gerade auf feuchten und lockeren Böden sinken Landmaschinen tief ein. Die so verursachte Verdichtung zerstört die Bodenstruktur. Luft- und Wasserhaushalt werden beeinträchtigt. Die Folge: Das Pflanzenwachstum leidet. Und mit ihm auch die Erträge. Mindestens 45 % der Fläche eines Getreidefelds werden von landwirtschaftlichen Maschinen

Die Karkasskonfektion mit Auflage des Innengummis (1), der Karkasslage (2) und des Kernreiters für den Wulstkern (3), mit dem Anlegen der Wulstkerne (4), mit der Umkehrlage der Karkasse (5) sowie mit der Auflage der Fussgummis (Gürtellage, 6), des Wulstgummis (7) und des Flankengummis (8).

Nach erfolgter Konformation werden verschiedene Gürtellagen aus Textil, Stahl und Laufflächengummi aufgelegt.

Das Glätten der äussersten Lagenschicht mittels Roller.

in einem bestimmten Jahr (Kroulik et al., 2009) durchzogen; dieser Prozentsatz kann 90 % leicht übertreffen. Die Kosten für die Bodenverdichtung, schätzt eine Harper Adams-University-Studie, betragen in Grossbritannien über 1,2 Milliarden Dollar pro Jahr. Hier schaffen Niederdruckreifen Ab­ hilfe. Sie reduzieren die Bodenverdichtung. Der daraus resultierende verbesserte Bodenschutz verheisst gesteigerte Produktivität und damit höhere Renditen.

Vergösserte Aufstandsfläche

(Grafiken: Michelin)

Die Stadien der Fertigstellung des Rohlings: Beginn (1) und Ende (2) der Konformation, Auflage der ersten Gürtellage (3) und weiterer Gürtellagen (4), Auflage der Lauffläche (5) und Abnahme des Rohlings von der Trommel.

Das Fahren mit Niederdruck wird durch eine innovative Karkasstechnologie ermöglicht: Besonders flexible Flanken erlauben ein stärkeres Einfedern. Der Effekt: Ultraflex Technologie-Reifen können selbst grosse Lasten mit konstant niedrigem Reifenfülldruck tragen – und das unabhängig von der Geschwindigkeit. Die jährliche Produktivitätssteigerung beträgt gemäss einer Studie des Herstellers bis zu 4 %. Der Betrieb bei niedrigem Druck ermöglicht mehr Last und höhere Geschwindigkeit sowie erst noch eine bessere Traktion, was die Produktivität nochmals erhöht. Bei dem in der Studie gemessenen Ertrag von 8 Tonnen pro Hektar und dem gelösten Preis von 200 Euro pro Tonne Weizen bedeutet dies zusätzliche 3 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Plattform | Report

64  Euro pro Hektar und Jahr. Unter Be­ rücksichtigung, dass die Ultraflex-Techno­lo­ gie-Reifen bloss Mehrinvestitionen von 1,20 Euro pro Hektar und Traktor (plus 1 Euro pro Hektar für einen Mähdrescher und 0,50 Euro je Hektar für einen Anhänger) nötig machen, beträgt der Return on Invest­ ment in diesem Szenario mehr als 24 %.

Die Michelin-Technologien-Schmiede Michelin steht für bahnbrechende Reifen­ konzepte. Die Technologienschmiede steht im Test- und Forschungszentrum Ladoux nahe dem Firmensitz in Clermont-Ferrand, das 79 Gebäude und 20 verschiedene Test­ strecken aufweist. Hier demonstrierten Em­ manuel Ladent, Direktor Landwirtschaftsrei­ fen, und Jean-Paul Gauthier, Direktor

Michelin: Facts & Figures Gründungsjahr 1889 Sitz Clermont-Ferrand F Produktion 69 Produktionsstandorte in 18 Ländern Marken-Portfolio Michelin, BFGoodrich, Kleber, Uniroyal, Krieger, Kormoran, Riken, Taurus, Tigar, Pneu Laurent, Recamic, Michelin Remix Mitarbeiter 113 400 weltweit Forschung und Entwicklung Mehr als 6600 Menschen arbeiten in Forschung und Entwicklung in Europa, Nordamerika, Südamerika und Asien Nettoumsatz 2013 20,25 Milliarden Euro Jahresproduktion 171 Millionen Reifen mit Gewichten zwischen 19 kg und 5300 kg und Durchmessern zwischen 68 cm und 403 cm (grösster Pneu der Welt) 13 Millionen Karten und Führer in mehr als 170 Ländern verkauft, 1,2 Milliarden Routen von ViaMichelin berechnet Filialen Mehr als 3500 eigene Franchisefilialen in 29 Ländern Bei schweren, nassen Böden leistet der Niederdruckreifen AxioBib mit UltraflexTechnologie hervorragende Dienste, wie eine Vorführung zeigt.

Die Kochung des Rohlings mittels Dampf ist abgeschlossen, der dampfende Reifen wird aus dem Kochtopf gehoben (unten knapp sichtbar das Reifenprofil-Negativ).

Forschung und Entwicklung, das Handling mit dem neuen Pflegereifen SprayBib, die Traktion mit dem neuen AxioBib 900 / 65 R 46 für Hochleistungstraktoren, Boden­ verdichtung mit dem XeoBib und das ge­ zielte Anpassen des Fülldrucks mittels Rei­ fendruckregelanlage beim neuen CargoXBib High Flotation. Die Test- und Forschungsan­ lagen sind beeindruckend grosszügig ange­ legt. So können auf einer Sandpiste Reifen auf analytische und reproduzierbare Weise verglichen werden, was auf dem Acker nur schwierig durchzuführen ist. Im Testverlauf wurden die Aufstandsflächen und Fahr­ rinnentiefen des XM 108 und des XeoBib gemessen. Resultat: Der XeoBib hat eine um 24 % längere Aufstandsfläche und eine um 55 % geringere Spurtiefe als der XM 108. Zur Messung der Spurtiefe der Traktorreifen und ihres Einflusses auf die Ausprägung der Bodenverdichtung wurde eine Bodengrube abwechselnd mit verschiedenfarbigen Bo­ denschichten aufgefüllt und mit landwirt­ schaftlichen Testreifen befahren. Nach der Befahrung hoben die Techniker im rechten Winkel zu den Reifenspuren einen Graben aus, um die Verformung der Bodenschichten qualitativ und quantitativ messen und ana­ lysieren zu können. Der Ultraflex-Technolo­ gie-Reifen reduzierte die Bodenverdichtung im Vergleich zu herkömmlichen Reifen um fast 20 %.

Kraftstoffersparnis – Langlebigkeit Die grosse Aufstandsfläche bietet einen weiteren Vorteil: Sie verleiht dem Traktorreifen eine besonders gute Traktion. Die Tests verdeutlichten: Hohe Reduktion von Schlupf und Einsinktiefe führt zu niedrigem Kraftstoffverbrauch. Für die Messung der Lang­lebigkeit von Landwirtschaftsreifen wird ­jeweils ein Test mit beschleunigter Ab­ nutzung durchgeführt, basierend auf realen Fahrbedingungen, fahrerlos, rund um die Uhr und unter Simulation verschiedener 32

Schweizer Landtechnik  3 2015

Am drehenden Reifen nimmt eine Mitarbeiterin diverse Messungen und Sichtprüfungen vor – Bestandteil der Qualitätskontrolle.

Nutzungen. Nach dem Test wird eine ge­ naue Analyse des Profilzustands des AgrarReifens vorgenommen. Dieser Test ermöglicht den genauen Vergleich von land­ wirtschaftlichen Reifen unterschiedlicher Art, Baureihe oder Zusammensetzung, indem der Profilzustand und die Abnutzung an verschiedenen Punkten der Reifenstollen analysiert werden. Danach werden die Er­ gebnisse durch Nutzung der Traktorreifen in landwirtschaftlichen Betrieben überprüft.


Report | Plattform   n

Michelin-Meilensteine

Im Test auf einer Sandpiste werden die Aufstandsflächen und Fahrrinnentiefen verschiedener Reifen gemessen und bei der Visualisierung (kleines Bild) verglichen.

Mittels Reifendruckregelanlage kann beim CargoXBib High Flotation der Fülldruck gezielt angepasst werden. Der SprayBib bietet dank der UltraflexTechnologie bei gleicher Reifendimension und gleichem Reifenfülldruck bis zu 40 % mehr Tragfähigkeit.

Profildesign bei Pkw und Lkw

Die Spurtiefe der Traktorreifen und ihr Einfluss auf die Ausprägung der Bodenverdichtung werden durch die bleibende Verformung verschiedenfarbiger Bodenschichten festgehalten und anschliessend gemessen.

Ein Wort noch zum Reifenprofil bei Pkw und Lkw auf nasser Fahrbahn: Je mehr Rillen sich im Profil eines Reifens befinden, desto mehr Wasser wird zwischen der Kontaktfläche und der Strassenoberfläche abgeleitet. Die Reifen haben mehr Grip. Die Form der Profilrillen (symmetrisch oder asymmetrisch) bestimmt, wie schnell das Wasser von der Kontaktfläche verdrängt wird. Die dünnen Schlitze auf der Gummioberfläche des Reifens nennt man Lamellen; sie verbessern die Trak­tion bei nassen oder eisigen Fahrbahnen, indem sie, Scheibenwischern ähnlich, dem Reifenprofil Wasser verdrängen helfen. Bei trockener Fahrbahn: Ein Reifenprofil mit flacher Aufstandsfläche mit eckigen Reifenschultern gewährleistet gute Kurvenlage. Je kleiner die Anzahl der Rillen im Laufflächenprofil, desto mehr Gummi steht in direktem Kontakt mit der Fahrbahn und umso besser ist der Grip. Grosse Gummiblöcke machen das Profil stabiler. Profilblöcke, die durch viele Lamellen getrennt sind, reduzieren die ­Stabilität des Laufflächenprofils; deswegen hat Michelin komplexe dreidimensionale Lamellen integriert, die sich unter Last gegenseitig abstützen. Anbau von Kautschukbäumen Nach Zahlen von Michelin sichert der Anbau von Kautschukbäumen (Hevea) rund 30 Mil-

1889  Gründung der Michelin et Cie. 1891  Erste Patente 1895  Das Auto der Marke Eclair wird mit Luftreifen ausgestattet 1898  Geburt von Bibendum, dem Michelin-Männchen 1900  Der erste Michelin-Führer erscheint 1910  Erste Strassenkarte im Massstab 1 : 200000 erscheint 1913  Michelin erfindet die abnehmbare Stahlfelge 1923  Erste Niederdruck-Autoreifen (2,5 bar). 1926  Der erste grüne Reiseführer für Touristen erscheint 1930  Michelin patentiert den integrierten Schlauchreifen 1938  Michelin startet Metallic, den ersten Lkw-Reifen mit einem Stahlgehäuse 1946  Michelin erfindet den Gürtelreifen 1952  Michelin erfindet den Lkw-Radialreifen 1970  Michelin bringt den Landwirtschaftsreifen auf den Markt 1979  Der Michelin-Radialreifen gewinnt die Formel-1-Meisterschaft 1981  Der X Air ist der erste Flugzeug-Radialreifen 1989  Michelin startet den ersten Online-Reiseplanservice 1992  Einführung des Kraftstoffsparreifens Michelin Energy 1995  Die US-Raumfähre landet auf Michelin- Reifen. 1996  Michelin erfindet den vertikal verankerten PAX-System-Reifen 2001  Michelin bringt den weltweit grössten EM-Reifen auf den Markt 2004  Markteinführung des XEOBIB, des ersten Landwirtschaftsreifens, der bei konstantem Unterdruck arbeitet. 2005  Michelin bietet Reifen für den neuen Airbus A-380 2007  Markteinführung des Michelin-EnergySaver Reifens (Reduktion des Kraftstoffverbrauchs um fast 0,2 Liter pro 100 Kilometer) 2009  100. Ausgabe des Michelin-Führers Frankreich 2010  Markteinführung der Pilot-Sport-3 und Pilot-Super-Sport Reifen 2013  Markteinführung des X®-LINE-Energy Fernverkehr-Lkw-Reifens (fast 0,74 Liter Kraftstoffeinsparung pro 100 km) 2014  Markteinführung der X®-Multi-T-Reifen

lionen Menschen ein Einkommen. Reifenhersteller verbrauchen fast 70 % der Weltproduktion an natürlichem Kautschuk. Es liegt also in ihren Händen, diese natür­liche Ressource nachhaltig zu sichern. ­Michelin selbst pflanzt seit Jahrzehnten auf rund 21 000 ha Hevea-Pflanzen in Brasilien und Nigeria an und deckt damit 12 % seines weltweiten Bedarfs.  n 3 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Plattform | Hintergrund

Swiss No-Till – zwanzig Jahre Aufbau Die Generalversammlung der Swiss No-Till war geprägt von «20 Jahre Direktsaat», einem Präsidentenwechsel und der Frage nach der Wahrnehmung der Ressourceneffizienzbeiträge in der Öffentlichkeit. Ruedi Hunger In der Aula der Anstalten Witzwil, Gampelen BE begrüsste Hanspeter Lauper aus Wiler bei Seedorf, eine stattliche Anzahl Mitglieder zur Jubiläumstagung. In seinen Begrüssungsworten an die anwesenden Mitglieder gestand Lauper ein, dass zwanzig Jahre Auf- und Ausbauarbeit für die Direktsaat, Spuren hinterlassen haben. Es sei Zeit, das Präsidium einer neuen Person zu übertragen. Diesem bereits im vergangenen Jahr angekündigten Wunsch folgte die Versammlung und wählte Reto Minder aus Jeuss FR zum neuen Präsidenten. Wolfgang G. Sturny von der kantonalbernischen Fachstelle Bodenschutz würdigte die grosse und beharrliche Arbeit von Hanspeter Lauper als DirektsaatPionier. In Verdankung seiner Verdienste wurde der scheidende Präsident mit

grossem Applaus zum Ehrenpräsidenten ernannt. Traditionellerweise wird die Generalversammlung jeweils mit innovativen Themen zur interessanten Fachtagung erweitert. Christian Streit, Landwirt und Direktsäer aus Aubonne VD ging in seinem Referat auf die Auswirkungen von frischem Häckselgut aus Laubholzästen (<7 cm Ø) im Boden ein. Ebenfalls ein Landwirt und Direktsäer aus dem südlichen Sachsen-Anhalt (Deutschland), Ulrich Zink, stellte seinen 400-ha-grossen Betrieb, seine Philosophie und seine Erfahrungen mit Direktsaat und Cultan / Kinsey-Düngung vor.

Wahrnehmung in der Öffentlichkeit Bernhard Streit, Dozent für Verfahrenstechnik im Pflanzenbau an der HAFL in

Zollikofen, stellte zu Beginn seines Vortrages fest, dass nicht die Bodenbearbeitungssysteme neu erklärt werden müssen. Da aber Bodenbearbeitung respektive Anbausysteme Teil der Direktzahlungsverordnung (DZV) geworden sind, müssen Informationen über die gültigen Regeln vermittelt werden. Streit betonte, dass sich dank der DZV viele Landwirte, Berater und Lehrer in der Schweiz mit Bodenbearbeitungssystemen befassen. Einige seien verunsichert und kommunizierten dies auch. Die rechtlichen Grundlagen für die entsprechenden Ressourceneffizienzbeiträge (REB) sind in der DZV in Artikel 79 und 80 umschrieben. Weiter betonte Bernhard Streit, dass die Details in der Weisung zur DZV vom März / Juni 2014 geregelt sind. Im Übrigen sei das Agridea-Merkblatt «Schonende Bodenbearbeitung» integrierender Bestandteil der Weisungen. Der Landwirt sei gut beraten, sich über dieses Merkblatt zu informieren.

So entwickeln sich Veränderungen •  Veränderungen werden zuerst abgestritten … Selbst 20 Jahre nach Gründung der Swiss No-Till wird die Machbarkeit von Direktsaat und konservierenden Anbausystemen in der Öffentlichkeit angezweifelt. Sind es schlechte Erfahrungen? Sind es selbsternannte Experten ohne Erfahrung, die für Unsicherheit sorgen?

•  … dann heftig bekämpft

Wolfgang G. Sturny (links) würdigt das Schaffen und erläutert die Bedeutung der speziell für den scheidenden Präsidenten geschaffenen Skulptur. (Bilder: Ruedi Hunger)

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Schweizer Landtechnik  3 2015

Insbesondere extreme Fusarienjahre mit grossen Mykotoxinbelastungen im Getreide heizen die Diskussionen um reduzierte Bodenbearbeitung an. Die Argumente rund um die Verträglichkeit von pfluglosem Weizenanbau nach Mais müssen zweifellos ernst genommen werden. Im Fokus steht insbesondere die Einhaltung der «guten landwirtschaftlichen Praxis», angepasst im jeweiligen Anbausystem (Fruchtfolge, Pflanzenschutz, Düngung, Nachbearbeitung der Ernterückstände). Doch was ist die Basis der Beurteilung von Direktsaat durch Fachleute? Bernhard Streit hielt fest, dass zur Klärung der Sortenfrage jedes Jahr unzählige wissenschaftliche Feldversuche durchgeführt würden. Dagegen sei die Datenbasis für die Beurteilung konservierender Anbausysteme / Direktsaat in Mitteleuropa eher bescheiden. Würde mit den gleichen Massstäben gemessen wie bei anderen Versuchstypen (Bsp. Sortenprüfung),


Hintergrund | Plattform   n

dürften eigentlich keine generellen Aussagen – weder positive noch negative – gemacht werden, zudem würden viele Versuche die Anforderungen für Direktsaat nicht erfüllen (Derpsch et al., 2014). Deshalb steht die Frage im Raum: Wie viele Direktsaatversuche müssten eigentlich durchgeführt werden, damit die Aussagen aus wissenschaftlicher Sicht ernst genommen werden können?

•  … und schliesslich als Selbstverständlichkeit akzeptiert Kritische Äusserungen zu einem neuen Anbausystem können Ausdruck von Unsicherheit und mangelnder Erfahrung sein. Dies trifft zurzeit in der Praxis auch zu. Ein «Erlernen von Grund auf» und jahrelange Erfahrung können, vor allem in der heute schnelllebigen Zeit, nicht durch (freiwillige!) Direktzahlungen ersetzt werden. Die Entwicklung der öffentlichen Wahrnehmung von konservierenden Anbau-

systemen gleicht derjenigen vom Biolandbau. Heute werden insbesondere rund um die Direktsaat ähnliche Diskussionen geführt wie vor 20 Jahren zum Biolandbau. Daher ist davon auszugehen, dass sich die emotionsgeladenen Diskussionen versachlichen und einer objektiven Beurteilung Platz machen. Fazit: Die «3-Phasen-Entwicklung» bei neuen Anbausystemen, insbesondere der Direktsaat, sind eine natürliche Entwicklung im Verlauf der Konsolidierung. Schwierig wird diese natürliche Entwicklung erst dann, wenn sie durch Eingriffe von aussen – sprich Direktzahlungen – gestört wird. Unter diesem Gesichtspunkt können und wollen bisher uninteressierte und unbeteiligte Kreise plötzlich mitreden und mitbestimmen. Mit Reto Minder hat eine erfahrene Person das Präsidium der Swiss No-Till übernommen, die sich der Herausforderungen bewusst ist.  n

Reto Minder, neuer Präsident (rechts), und Hanspeter Lauper, Ehrenpräsident, stossen auf eine erfolgreiche Zukunft der Swiss No-Till an.

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3 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Sicherheit | Hof und Feld

Sicherheitsaspekte bei Freischneidern und Laubbläsern Die häufigsten Unfälle mit Freischneidern sind Verletzungen der Bedienungsperson oder Dritter durch wegfliegendes Material oder Schneidwerkzeuge. Dazu kommen Sachschäden an Fahrzeugen usw. Ruedi Burgherr*

Die Abgase belasten die Maschinenführer. Abhilfe schaffen hier Sondertreibstoffe. Die BUL empfiehlt den Landwirten, für Laubbläser Gerätebenzin zu verwenden. Dieses schont Gesundheit, Umwelt und Motor. Gehörschutz und Schutzbrille sind immer zu tragen. (Bilder: BUL)

Aus ergonomischen Gründen ist es wichtig, dass der Tragegurt ein bequemes Tragen erlaubt und die Maschine ausbalanciert ist. Ein Komforttragegurt lastet auf beiden Schultern. Meist kosten solche Tragegurte etwas mehr, sie werden aber als Zusatz angeboten, und es lohnt sich. Wichtig ist auch die individuelle Anpassung an Körpergrösse und Arbeitsgerät.

Arbeitswerkzeuge

Sicherer Umgang mit Freischneidern und Motorsensen Die vorgeschriebene Sicherheitsdistanz von 15 m zur nächsten Person muss unbedingt eingehalten werden. Es dürfen nur die vom Hersteller erlaubten Geräteköpfe verwendet werden. Originalteile und -zubehör helfen, Unfälle zu verhüten. Je nach Arbeit wird eine entsprechende Schaftlänge gewählt. Für Forstarbeiten braucht man z. B. einen kurzen Schaft. Mit Rucksackgeräten ist besondere Vorsicht geboten, da man sich auch in die Beine schneiden kann. Dies kann passieren, wenn man ausgleitet. Deshalb ist hangtaugliches, starkes Schuhwerk erforderlich. An Böschungen muss immer in Schichtenlinie gearbeitet werden. Vor der Inbetriebnahme des Gerätes ist zu prüfen, ob alle sicherheitstechnischen Einrichtungen funktionieren. Betreffend Treibstoff und Betanken gilt das Gleiche wie bei der Motorsäge. Wichtige Sicherheitseinrichtungen sind: –  einstellbare, vibrationsgedämpfte Handgriffe

* Geschäftsführer der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft

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–  Traggurt mit Schnelllöseeinrichtung –  Gashebel im Totmannprinzip –  leicht erreichbarer Abstellhebel –  Werkzeugabdeckung, Transportschutz

Kleidung, persönliche Schutzausrüstung, Ergonomie Wer mit Spezialgeräten arbeitet, braucht meist auch eine angemessene Kleidung. Die grössten Probleme beim Freischneiden sind der Lärm, das Aufwirbeln von Staub, Steinen, Scherben, Hundekot und Pflanzenteilen sowie die Sichtbarkeit. Wer entlang von Strassen arbeitet, braucht Kleider mit auffälligen Farben und Reflexstreifen gemäss EN 20471. Niemals sollte man barfuss oder mit kurzen Hosen arbeiten. Die richtige persönliche Schutzausrüstung besteht aus: –  Gehörschutz, z. B. Forsthelm –  Augen- und Gesichtsschutz –  Handschuhen –  festem Schuhwerk mit griffigen Sohlen, am besten Sicherheitsschuhen –  Freischneider- oder Schnittschutzhosen mit verstärkter Front; sie schützen gegen Nässe, Steine, Dornen, Erde, Hundekot usw. –  entlang von Strassen reflektierender, sig­nal­farbener Kleidung, gemäss EN 20471

Die Hersteller prüfen die Werkzeuge, die zu ihrem Gerät passen, und erteilen dazu eine Freigabe. Wer andere Werkzeuge verwendet, kann Probleme kriegen mit allfälligen Garantieleistungen. Es sollen deshalb nur geprüfte und geeignete Schneidwerkzeuge gemäss Herstellerangabe verwendet werden. Fadenköpfe in verschiedenen Ausführungen werden häufig verwendet. Da sie

Schonen Sie «Ihre Gesundheit, Ihre Geräte und die Umwelt, verwenden Sie in der kommenden Saison Spezialbenzine für Ihre Motorgeräte. Wer beim Benzin spart, spart am falschen Ort.» aber viel Material aufwirbeln und das Gras nicht schön schneiden, werden vermehrt Alternativen ein­gesetzt. Es gibt Köpfe mit rotierenden Schneidmessern, oder es wird mit Hartmetallblättern gemäht. Wichtig ist, dass immer der passende Schutz verwendet wird.

Spezialbenzine schonen Gesundheit und Motoren Benzinmotoren stossen Schadgase und Schadstoffe aus. Autos sind deshalb heute mit Katalysatoren ausgerüstet. Zudem ist der Fahrer durch die Karosserie und die


Hof und Feld | Sicherheit   n

Verkleidung vom Motor getrennt. Anders ist es bei Rasenmähern, Motorsägen, Motormähern, Freischneidern, Laubbläsern und andern Geräten. Hier arbeitet die Bedienungsperson oft unmittelbar in der Nähe des Motors. Man muss also das Übel an der Wurzel packen und dafür sorgen, dass die Motoren wenig Abgase und Schadstoffe erzeugen. Damit wird auch die Umwelt geschont. Neuestens werden auch solche Motoren mit Katalysatoren ausgerüstet, was sicher eine Besserung bringt. Doch die beste Lösung sind sogenannte Spezialbenzine, erhältlich für 2-Takt- oder 4-Takt-Motoren. Abhängig von der Bezugsmenge ist der Preis mit rund vier Franken pro Liter immer noch relativ hoch. Spezialbenzine haben aber einige Vorteile. Sie erhöhen die Lebensdauer und die Leistung des Motors, sie können länger aufbewahrt werden, es gibt weniger Stand­schäden bei Motoren, was besonders für die Landwirtschaft wichtig ist, z.B. bei Motorsägen. Namen für solche Spezialbenzine (Alkylatbenzine) sind ASPEN, MOTOMIX, BIOFUEL, CLEAN LIFE, OECOFUEL usw. Bei d ­ iesen Benzinen sind die Schadstoffe wesentlich reduziert, weil sie durch Destillation hergestellt werden. Ein grosser Vorteil ist, dass diese Benzine als betriebsfertiges 2-TaktGemisch geliefert werden. Somit besteht Gewähr, dass das Gemisch stimmt und die Mischung homogen ist. Die Spezialbenzine sind weitgehend frei von Blei, Benzol, Aromaten, Schwefel und Oelfinen. Die genannten Spezialbenzine sind bei Fachhändlern, der Landi, in Hobbymärkten und bei der BUL erhältlich.

Merkpunkte •  auch für kurze Einsätze die komplette persönliche Schutzausrüstung anziehen •  Sondertreibstoffe verwenden •  nur ausgebildete oder erfahrene Personen mit Freischneidern arbeiten lassen

Für sicheres und ergonomisches Arbeiten mit Freischneidern muss das Gerät ausbalanciert und auf die Person eingestellt sein. Es ist die persönliche Schutzausrüstung zu tragen und die Sicherheitsdistanzen sind einzuhalten.

Für Freischneider gibt es verschiedene Arbeitswerkzeuge. Es sollten nur Originalwerkzeuge oder vom Lieferanten freigegebene Köpfe verwendet werden. Es muss immer ein passender Schutz verwendet werden.

Dies ist ein gefährlicher Einsatz. Es fehlen geeignetes Schuhwerk und der Schutz hinter dem Arbeitswerkzeug.

Bei Arbeiten entlang von öffentlichen Strassen sind immer Kleider gemäss EN 20471 mit auffälligen Farben und Reflexstreifen zu tragen. Dies gilt auch für Landwirte.

•  bei Freischneidern nur die originalen oder erlaubten Schneidwerkzeuge verwenden •  Schutzabdeckungen keinesfalls manipulieren •  Drittpersonen auf Distanz halten •  am Hang immer in Schichtenlinie arbeiten •  Schneidwerkzeuge rechtzeitig ersetzen.

Laubbläser

Schadstoffe von Alkylatbenzin Aspen im Vergleich zu Bleifrei-Benzin Oktanzahl RON

Aspen 2-Takt

Aspen 4-Takt

Bleifrei EU-Norm

95

95

95

Oktanzahl MON

92

92

85

Dampfdruck kPa

50 – 65

50 – 65

70 – 90

Schwefel ppm

< 10

< 10

100 – 300

Aromatgehalt Vol.-%

< 0,1

< 0,1

20 – 50

Benzolgehalt Vol.-%

< 0,01

< 0,01

3 – 5

< 0,1

< 0,1

1 – 10

Olefine Vol.-%

RON = Research Octan Number, MON = Motor Octan Number

Auch Laubbläser müssen mit Gerätebenzin betrieben werden. Ein ergonomisches Tragegestell hilft, die schwere Arbeit zu erleichtern. Probleme sind der Lärm und das Aufwirbeln von Staub und Pflanzenteilen. Deshalb müssen immer Gehörschutz und Schutzbrille getragen werden. Es gibt Schutzbrillen mit verschiedenen Gläsern in verschiedenen Farben und Ausführungen, so auch als Sonnenbrille. Je nach Hangneigung sind auch angepasste Schuhe zu verwenden. Ein Zweihandgriff trägt dazu bei, dass bei schweren Geräten oder gebogenen Düsen die Bedienung wesentlich leichter wird.  n

Auskünfte und Rückfragen BUL, Prävention Landwirtschaft Picardiestrasse 3-STEIN 5040 Schöftland Tel. 062 739 50 40 FAX 062 739 50 30 www.bul@ch 3 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Sicherheit | Strassenverkehr

Stefan Pünter, Lohnunternehmer und im SVLT-Vorstand, erklärt Tipps und Tricks über Hydraulikbremsen.

Hanspeter Kuser, Werkstattchef bei der LARAG, gibt den Landwirten Auskunft über die Luftdruckbremsen. (Bilder: Ursina Berger-Landolt)

Bremsen regelmässig warten Landwirte informierten sich am Zürcher SVLT-Bremsenkurs über Wartungs- und Kontrollarbeiten. Ursina Berger-Landolt

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Der Schweizerischen Verband für Landtechnik (SVLT) Sektion Zürich und der Strickhof führten Ende Januar einen «Bremsenkurs» unter dem Motto «Vom Praktiker für Praktiker» durch. Die LARAG bot am Standort Neftenbach mit ihrer Lastwagenflotte ein ideales Umfeld für die Kursdurchführung und wirkte mit dem Werkstattchef Hanspeter Kuser am Kurs gleich selber mit. Florian Gut, Zürcher Vorstandsmitglied, hob seinerseits die Bedeutung von einwandfrei funktionierenden Bremsen hervor. Viele – zu viele – Unfälle seien auf darauf zurückzuführen, dass diesbezüglich nach wie vor manches im Argen liege.

• Beim Remisieren im Herbst sollen die Bremsen trocken sein.

Lufttrockner jährlich auswechseln Für Hanspeter Kuser, Werkstattchef bei der LARAG, sind folgende Punkte bei Luftdruckbremsen von Traktoren und Anhängern zentral: •  Die Kupplungsstücke nicht verwechseln. •  Die Bremsen sauber halten. •  Die Druckluftanlage mit einem Bremsfrostschutz (Alkohol) vor eindringendem Kondenswasser schützen. •  Mit einem Lufttrockner nachrüsten. Ansonsten könnte Kondenswasser gefrieren und zu Bremsstörungen oder sogar zu einem Bremsversagen führen. Es gebe günstige Lufttrockner im Handel, die man jährlich auswechseln könne, führte Hanspeter Kuser aus. •  Die Bremsaggregate müssen einwandfrei nachgestellt werden, um den Ansprechweg möglichst kurz zu halten.

Auch bei 30 km / h kontrollieren

Schweizer Landtechnik  3 2015

Luftdruckbremsen haben Zukunft Gemäss Hanspeter Kuser sind Luftdruckbremsanlagen ebenso gut zu beherrschen und zu warten wie Hydraulikanlagen und nicht generell teurer. Luftdruckbremsen würden Vorteile bieten und sich auch in der Landwirtschaft durchsetzen: Stichworte dazu sind eine feine Abstimmung zwischen Traktor und Anhänger, die unmittelbare Abbremsung, wenn der Betriebsdruck zusammenfällt, und die Kompatibilität zwischen Traktoren und Lastwagenanhängern usw.

Stefan Pünter, Lohnunternehmer und ebenfalls Zürcher Vorstandsmitglied, betonte, die Bremsüberprüfung sei nicht nur bei immatrikulierten Anhängern (40 km / h) wichtig, sondern auch bei Anhängern (30  km  /  h). Er empfiehlt, bei Hydraulikbremsen Folgendes zu beachten: •  Die Bremsen und den Bremsdruck regelmässig kontrollieren. •  Die Steckkupplung auf Abnützung kontrollieren. •  Das Bremsspiel mit dem Bremshebel richtig einstellen (max. 10 bis 15 mm Bremsspiel), ergibt einen kürzeren Bremsweg. •  Bei Anhängern ein Ölablassgefäss fürs Nachrüsten, um Druck auszugleichen, der bei Stillstand und Temperaturschwankungen entsteht.

Gesetzliche Vorschriften Stefan Pünter ging auch auf die gesetzlichen Vorgabe ein: Welche Bremse für welchen Anhänger nötig und zugelassen ist, hänge vom Baujahr, vom Gewicht des Anhängers und von der zulässigen Geschwindigkeit ab. Beim 30er-Traktor brauche es ab einem Garantiegewicht von drei Tonnen eine durchgehende Bremse, eine Luftdruck- oder Hydraulikbremse. Eine durchgehende Bremse müsse durch Betätigung der Betriebsbremse des Zugfahrzeugs wirksam werden. Je nach Baujahr und Geschwindigkeit sind verschiedene Bremsverzögerungen vorgeschrieben. So müsse beispielsweise ein Anhänger mit 30 km / h Höchstgeschwindigkeit je nach Baujahr eine Abbremsung von mindestens 34 Prozent erreichen, ein Anhänger (40 km / h) immer 38 Prozent. Auch bei 30er-Anhängern gebe es gesetzliche Mindestanforderungen an die Bremsen, obwohl diese grundsätzlich nicht kontrolliert würden, sagte Stefan Pünter. So sollten auch diese Bremsen je nach Auslastung hin und wieder geprüft werden. Traktor / Anhängerabstimmung Die 40er-Anhänger werden bekanntlich periodisch vom Strassenverkehrsamt geprüft. Dafür muss ein Bremsprotokoll vorliegen, worin ersichtlich ist, dass bei zunehmend hydraulischem Druck eine lineare Abbremsung erreicht wird. Die Abstimmung von Traktor und Anhänger würde hingegen kaum kontrolliert. Am Strickhof wurden dazu verschiedene Versuche gemacht und festgestellt, dass die Traktorenbremsen oft nicht auf die Anhängerbremsen eingestellt sind. Stefan Pünter empfiehlt daher, bei einem neuen Traktor diese Abstimmung vom Verkäufer vornehmen zu lassen.  n


Passion   n

Die Geschichte des Aufbereiters Gemeinhin wird die Geschichte des Walzen- oder Zinkenaufbereiters mit dem Aufkommen der Rotationsmähwerke in den 60er- und 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Verbindung gebracht. Das ist für die «Neuzeit» seiner Geschichte richtig. Es gibt aber eine längere Vorgeschichte. Ruedi Hunger Im Zusammenhang mit Scheiben- oder Trommelmähwerken wurden angebaute oder gezogene Aufbereiter dazu entwickelt, die Wachsschicht auf den Pflanzen zu zerstören und damit den Wasseraustritt ­bzw. das Abtrocknen des Grünfutters zu beschleunigen. Bereits vor mehr als 100 Jahren suchten Tüftler und Fachleute nach Möglichkeiten, grobstänglige Futterpflanzen durch mechanische Bearbeitung rascher zum Abtrocknen zu bringen. Das Problem bestand schon damals darin, dass die feinen Blätter bedeutend schneller trocken waren als die Stängel. Durch das über Tage wiederholte Bearbeiten sind viele der wertvollen Blätter abgefallen.

Aller Anfang ist schwer Eine erste Patentschrift aus dem Jahr 1899 zur «Unkrautzupfmaschine» wurde in den USA verfasst. Per Zufall wurde beim Unkrautzupfen mit zwei gegenläufigen, gezackten Walzen entdeckt, dass die gequetschten Pflanzen rascher abtrocknen (Russel). Der deutsche Landwirt Hermann Bartsch meldete 1913 eine Maschine zum Patent an, bei der die Kleestängel unmittelbar nach dem Mähen durch ein Walzenpaar zerquetscht wurden. In den Versuchser­ gebnissen wurden schon damals mögliche Trocknungszeiten von ein bis zwei Tagen erwähnt. Es ist nicht bekannt, warum sich die Maschine damals nicht durchsetzen konnte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen mit zunehmender Mechanisierung der Landwirtschaft die systematischen Untersuchungen zu Quetsch- und Knickzetter in den USA und in Europa. Als Folge davon entstanden bis 1960 zahlreiche weiterer Patentschriften verschiedener Firmen. So wurden in jährlichen Abständen Patentschriften zu Walzenaufbereiter, vorwiegend durch IHC, Case, Deere sowie New Holland, verfassten.

Am Anfang standen die Walzen In der Grundkonzeption wurden verschiedene Quetschorgane in Form von Walzen über beziehungsweise hinter dem Mäh­ balken eingesetzt. Die Walzenpaarung mit zwei glatten Walzen quetschte das Halmgut in der ganzen Länge (crusher). Quetschzetter mit einer glatten und einer profilierten Walze quetschten und knickten das Mähgut abwechselnd (semi-crusher). Schliesslich kamen Knickzetter mit zwei profilierten Walzen zum Einsatz, die wie ein Zahnradpaar arbeiteten und das Futter in Abständen knickten (crimper). Die Quetsch- und Knickwalzen wurden aus Gummi oder Stahl hergestellt. Damit die Maschinen auch funktionssicher arbeiteten, musste mit steigender Arbeitsgeschwindigkeit der Einzug verbessert werden, ebenso bemühten sich die Hersteller das Wickeln von langstängeligem Futter zu unterbinden.

FAT geprüft!

Die Geschichte des Aufbereiters ist wesent­lich älter als jene der Rotationsmähwerke. (Bild Ruedi Hunger)

Was in den USA begann, setzte sich dann vorerst in England und Frankreich durch. Mit den Rotationsmähwerken begann dann auch der Siegeszug der Mähaufbereiter. Schliesslich entwickelte sich die Schweiz aufgrund der klimatischen Bedingungen und der hohen Qualitätsanforderungen ­an Grundfutter zu einem eigentlichen «Auf­ bereiter-Land». Das führte auch dazu, dass sich die frühere Eidgenössische Forschungsanstalt für Betriebswirtschaft und Landtechnik FAT in Tänikon mehrmals mit dieser Technik beschäftigte. Anfangs der 70erJahre untersuchten Bergmann und Höhn den Einfluss der Aufbereitung auf die Trocknung (FAT-Blätter für die Landtechnik ­17 & 52). Mitte der 70er-Jahre wurden von verschiedenen Importeuren sieben Auf­ bereiter (Fahr, John Deere, Krone, Taarup, PZ, Vicon, Kuhn) zum Test angemeldet. Die Vergleichsprüfung wurde in den FAT-Mit­ teilungen 102 und der «Schweizer Landtechnik» 2 / 76 publiziert.  n Quelle: VDI Grundlagen der Landtechnik, Bd. 15 (1965); FAT-Blätter für die Landtechnik 17, 52 und 102

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n  Passion

Das Fahren mit seinem Bucher-Traktor ist Balz Hegg in Seedorf Passion und Ausgleich zum Büroalltag und ermöglicht ihm die Pflege alten Handwerks. (Bilder: Dominik Senn)

«Er geit no gäng», der Bucher-Traktor «Es ist meine Passion und Ausgleich zum Büroalltag und ermöglicht mir den Erhalt meiner handwerklichen Fähigkeit», sagt Balz Hegg aus Seedorf BE, stolzer Besitzer eines Bucher-Traktors D 2000 mit Jahrgang 1959, der «gäng no geit», wie er sagt. Dominik Senn Auf dem Hof Eichi 5 in Seedorf BE zeigt das Thermometer minus ein Grad Celsius. Balz Hegg öffnet das Scheunentor. Er schwingt sich auf den Bucher-Traktor D 2000, Baujahr 1959, glüht den Dieselmotor vor, der nach einer halben Minute anspringt, und fährt in die Winterlandschaft hinein. Die Konturen des Gefährts in Rot zeichnen sich deutlich vom Weiss des Schnees ab. Der Viertakt-Zwei-zylinder-2.08-l-Diesel aus den Motoren-­ Werken Mannheim MWM wechselt vom gewohnten Kaltstartnageln in ein angenehmes Brummen und signalisiert: Ich­ bin betriebsbereit. «An meinem Bucher ist nichts restauriert worden, seit ich ihn vor etwa zwölf Jahren Otto Hänni in Grossaffoltern abgekauft habe», sagte Balz Hegg, «der Traktor i­st mechanisch tipptopp in Ordnung. Ich habe ihn bewusst auch nicht restauriert oder neu bemalt, denn ich möchte die angesetzte Patina erhalten. Es gefällt mir, die alten Spuren der Arbeit, Farbabscheuerungen und Abnutzungen am Fahrzeug zu belassen.» 40

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Als Kind schon Bucher-Fan Balz Hegg mit Jahrgang 1972 ist weder Landwirt noch Landmaschinenmechaniker. Er erlernte in der Lädere (LWB) den Spenglerberuf und den Beruf des Sanitärinstallateurs, denn sein Vater war Inhaber und Betreiber der Hegg Sanitär AG in Münchenbuchsee BE; den Betrieb übergab er Balz im Jahre 2002. Bucher-Fan wurde er schon als Kind: «Ich war viel bei meinen

Balz Hegg ist froh um den Hoftraktor, den er bewusst nicht renoviert hat, um dessen Patina zu bewahren.

Die Schnellmontage des Mähapparates am Bucher-Traktor ist gut gelöst; eine automatische Ausklinkvorrichtung bewirkt den sofortigen Stillstand des Traktors, wenn der Messerbalken an ein Hindernis stösst.


Passion   n

Grosseltern neben Landwirt Hausi Schütz in Zuzwil in den Ferien, der einen solchen Hoftraktor besass. Ich war fasziniert von dieser schönen, roten Maschine. Die Bilder davon haben sich mir unauslöschlich in mein Gehirn gebrannt.» Das wusste auch Kollege Jürg Hänni, Ottos Sohn, der ihn eines Tages darauf aufmerksam machte, Vater möchte den Hoftraktor loswerden.

Zuverlässiger Hoftraktor Hier zeigte sich, dass der Bucher ein zuver­ lässiger Hoftraktor war, auffallend gut konstruiert, robust gebaut und sauber verarbeitet. Otto Hänni hatte für seinen ­ Bucher nur kurze Zeit Verwendung und liess ihn anschliessend rund 15 Jahre lang in einem offenen Unterstand unbenutzt ste­ hen. «Wir hängten ihn an ein Auto und ‹schleipften› ihn an. Es war fast unglaub­ lich: Er sprang sofort an, mit dem 15 Jahre lang abgestandenen Diesel im Tank.» Der Kauf war schnell perfekt. Balz Hegg erneu­ erte bloss die Dieselleitungen und Glüh­ kerzen und nahm einen Ölwechsel vor. Seither ist er sein Hoftraktor, er möchte ihn nicht mehr missen – «er geit no gäng», so Balz Hegg. Er stöberte noch ein originales Mähwerk und eine Heckschaufel auf, d ­ azu

eine Transportbenne, die ihm jahraus, jahrein unschätzbare Dienste leisten.

Pflege des erlernten Handwerks Heute erledigt er damit alle Arbeiten rund um seine Behausung, eine ehemalige ­Aussenstation des nahen Wohn- und Pfle­ geheims Frienisberg: Mähen, Transporte, Erdverschiebungen bei Bautätigkeiten usw. Selten fährt er mit Frau Ulrike und den Kindern Babette und Valentin aus oder lässt sich vom Rübenerntebetrieb in Suberg bzw. Lohnunternehmer Ueli Brauen für Demonstrationen alter Landtechnik bei­ der Rübenernte anno dazumal mit einem an­ gehängten Stecksteg (mit Überlader)­ oder einer «Schnellbänä» einspannen. «Er ist schön anzusehen. Die Proportionen bei Haube, Fahrwerk und Motor sind perfekt ausgewogen. Ich musste seit dem Ankauf noch keine einzige Reparatur vornehmen.» Inzwischen beschäftigt Balz Hegg rund zehn Mitarbeitende. Seine Berufstätigkeit hat sich in einem Bürojob gewandelt. So ist ihm das Fahren mit dem Veteranenfahrzeug Lieb­haberei und Ausgleich zum Büroalltag. Aber nicht nur das: «Es ist auch Pflege alten Handwerks, das mir am Herzen liegt. Das ist meine Passion», sagte er.

Hinter dem Bucher stehen noch Preziosen wie dieser Land Rover 109 der Serie 3.

Wie zur Bekräftigung seiner Worte wies er in der Scheune auf weitere Oldtimer: einen VW Käfer von 1959 mit Winker, einen Ren­ ault 4, einen Döschwo und einen höchst raren Land Rover 109 der Serie 3 mit einem Diesel-Rovermotor, den er mit einem Auf­ wand von rund 1500 Arbeitsstunden eigen­ händig in einer Mietwerkstatt ­in Suberg restauriert hat. Dann sucht er ­für seien so­ eben erworbenen Jaguar E mit Jahrgang 1962 Teile, denn der Pkw besteht mehr oder weniger nur noch aus Frag­menten, die er zu einem funktionierenden Ganzen zu­ sammenzusetzen möchte.  n

Bucher-Traktorenproduktion von 1953 bis 1973 Die Traktorenproduktion der Firma Bucher in Niederweningen ZH (heute Mischkonzern Bucher Industries, siehe Ausgabe April 2014, Seite 53) setzte Ende der Vierzigerjahre mit Versuchen unter-­ schiedlichster Motoren- und Getriebevarianten ein, darunter wasser­ gekühlte Triebwerke von Peugeot, Allis Chalmers, Güldner und der Motoren-Werke Mannheim MWM. An der Landwirtschaftlichen Ausstellung 1954 in Luzern stellte Bucher drei neue Traktorenmodelle vor, den D 1800 mit luftgekühltem Zweizylinder-MWMDieselmotor (24 PS), den gleichen D 1700, aber wassergekühlt, und den P 2100 mit wassergekühltem Vierzylinder-Allis-ChalmersPetrolmotor (28 PS). Ein Jahr später folgten zwei weitere wassergekühl­ te Modelle: der Typ B 1500 mit Vierzylinder-1,5-l-Benzinmotor von Opel (später 1,7 l) und D 1700 mit Vierzylinder-Mercedes-Dieselmotor OM 636; geworben wurde für den MWM-Motor mit dem Slogan «Luft siedet nicht, Luft gefriert nicht»; von den Modellen mit wassergekühlten Motoren wurden entsprechend nur wenige Exemplare verkauft. Die Bucher-Traktoren besassen Sechsganggetriebe, der erste Gang war ein echter Kriechgang. Die Normzapfwelle konnte auch getriebeabhängig geschaltet werden, um zapfwellengetriebene Anhänger mit schweren Lasten in steiles Gelände schicken zu können. Die Hydraulik mit Kipphebel und Kolben (nach Bauart Allis Chalmers) wurde im Bucher-Zweigwerk Griessen verbessert: Ihr Antrieb erfolgte kupplungsabhängig ab Mähantriebswelle. Die hydraulische Hebe­vorrichtung und das Mähwerk waren Zusatzausrüstungen. Der Verkaufserfolg dieser neuen Traktoren basierte auf zwei Faktoren: In der Schweiz gab es ein grosses Händlernetz für Bucher-Land­ maschinen, und sämtliche Geräte für den Anbau an die Zugmaschine konnten aus eigener Fabrikation geliefert werden.

Der Bucher-Traktor D 2000 mit Baujahr 1959 besticht durch ausgewogene Proportionen.

1958 baute Bucher-Guyer das Modell D 2000 mit stärkerem Motor und Doppelkupplung. Neu waren auch die kupplungsunabhängige Hydraulikpumpe mit Doppelsteuergerät und Antischlupf sowie eine Vorschaltstufe für zwölf Vorwärts- und zwei Rückwärtsgänge. 1959 kam der D 4000 mit luftgekühltem MWM-Motor (38 PS) und 10-Gang-Getriebe auf den Markt. In dieser Zeit gab es am D 2000 Versuche mit einem hydraulischen Fahrantrieb und am D 4000 mit einer Frontzapfwelle. Wie bei anderen Schweizer Traktoren begann mit der Aufhebung der Einfuhrkontingentierung auch bei Bucher der Absatzmotor zu stottern. Bucher sah sich rechtzeitig nach einem Im­ portprodukt um und übernahm 1962 die Generalvertretung für FiatTraktoren. Die Eigenproduktion lief noch bis 1973 weiter. Von 1953 bis 1973 haben insgesamt 4948 Bucher-Traktoren die Fabrik­ anlagen in Niederweningen ZH verlassen.

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n  SVLT | Bericht

VLT Zug in Gewinnzone Die 59. Generalversammlung des Verbandes für Landtechnik Zug VLT hat angesichts von Gewinnzahlen entschieden, den Jahresbeitrag auch im Falle einer Erhöhung der Abgabe an den Zentralverband nicht zu erhöhen. Dominik Senn Präsident Philipp Freimann leitete die­­ 59. GV des VLT Zug, zu der er neben fünf Dutzend Mitgliedern Vertreter der Nach­ bar­sektionen und des Schluechthofs sowie Kurt Bischof vom Strassen­verkehrsamt Zug begrüsste. Ausgebucht war der zweitägige Staplerkurs Teleskoplader (Grundkurs) mit 18 Teilnehmern. Den ein­tägigen Teleskop­ laderkurs absolvierten 10 Teilnehmer. Am Feldspritzentest wurden 3 ­ 1 Feldspritzen an zwei Tagen getestet; ­alle bestanden. Die Ausbildung Führer­ prüfung Kat. G zählte 22 Teilnehmer. Der Zuger Bodentag zum Thema Bodendruck auf dem Betrieb von Reto Stocker, Drälikon, Hünenberg, sei­ gut vorbereitet gewesen; leider habe das schlechte Wetter viele vom Besuch abge­ halten. Wie Mitorganisator Willi Gut fest­ stellte, zögen Themen der Hangmechani­ sierung immer mehr Besucher an als der Flachland- und Ackerbaumechanisierung – weshalb dem so sei, wisse man nicht so genau. 14 Teilnehmer hatten die Ausbil­ dung Führerprüfung Kat. G, und der G40Fahrkurs wurde von neun Teilnehmenden aus dem Kanton Zug besucht.

Gewinn erwirtschaftet

im Rahmen des vergangenen Jahres. Be­ reits Vergangenheit sind die Staplerkurse. Das ganze Jahr durch gibt es die Aus­bil­dung Führerprüfung Kat. A1. Am 20. und­ 23. April (neues Datum!) sowie am 5. und­ 8. Oktober sind die Kat.-G-Vorbereitungs­ kurse, im Dezember ein Holzerkurs und im Januar 2016 wieder ein Grundkurs Stapler/ Teleskoplader und ein Teleskopladerkurs. Nacht- und Sonntagsarbeiten Schon vor einem Jahr orientierte Philipp Freimann über Lösungen, damit bei wetter­ bedingt notwendigen Arbeiten während der Nachtruhe keine Polizei mehr auffahren muss. Nach einer Sitzung mit der Sicher­ heitsabteilung der Stadt Zug sei ihm vorge­ schlagen worden, er solle das Anliegen mit den Sicherheitsabteilungen der verschiede­ nen Gemeinden abklären. Dies sei gesche­ hen. Das Resultat: Da keine rechtlichen Grundlagen für lärmige Nachtarbeiten in der Landwirtschaft vorhanden sind, kann bei der Einsatzleitzentrale ELZ der Zuger Polizei kein Meldesystem aufgeschaltet werden. Ausserdem sei die ELZ nicht für diese Aufgabe zuständig. Eine Information der Bevölkerung sei ebenso wirksam, wie ein Meldesystem. «Der Vorstand des VLT Zug ist der Meinung, ein Meldesystem via ELZ Zuger Polizei, wie wir es vorgeschla­gen hatten, wäre wahrscheinlich praxis­tauglich

Markus Jenni vom Schweizer Viehhändlerverband beim Referat über Tiertransporte in der Schweiz.

gewesen, da rund um die Uhr erreichbar. Allerdings besteht die Gefahr, dass man dann verpflichtet gewesen ­wäre, alles zu melden. Damit hätte man jedoch übers­ Ziel hinaus geschossen», sagte ­ Philipp ­Freimann. Natürlich dürften die Landwirte dringende wetterabhängige Arbeiten auch während der Ruhezeit ausführen. Sie müss­ ten aber vorsichtig mit diesem Recht um­ gehen, sonst riskierten sie neue Vorschrif­ ten. «Eine stetige Information der Be­völkerung, steigert sicher das Verständnis für uns. W ­ ir vom Verband werden darauf achten und bei guter Gelegenheit eine ­Informationskampagne, beispielsweise via Zeitung, platzieren», sagte der Präsident. Den zweiten Teil, nach dem Schüblig-Ban­ kett, bestritt Markus Jenni vom Schweizer Viehhändlerverband mit einem spannen­ den Grundsatzreferat über korrekte Tier­ transporte in der Landwirtschaft; er ist j­e hälftig für das kantonale Veterinäramt­ St. Gallen und den Schweizer Viehhändler­ verband tätig.   n

Geschäftsführer Beat Betschart erläuterte die Rechnung 2014. Erwirtschaftet wurde bei rund 60 000 Franken Aufwand und ­Ertrag ein Gewinn von rund 2800 Franken, vor allem dank der gut ausgelasteten Stap­ lerkurse. Aufgrund dieser günstigen Aus­ gangslage beantragte der Vorstand ­ der Versammlung, den Jahresbeitrag in den kommenden Jahren bei 85 Franken zu ­be­lassen, auch bei der allfälligen Erhöhung der Abgabe an den Zentralverband um­ 10 Franken ab 2016. Statt bisher 20 Fran­ ken verblieben für den VLT Zug dann­ noch 10 Franken je zahlendes Mitglied.­ Der B ­eschluss erfolgt einstimmig. Eben­so ­ ein­ stimmig und mit Applaus wählte­ die Versam­mlung Martin Hugener in d ­ en ­Vorstand. ­Er ersetzt Armin Ott, der nach­ 20 Jahren Aktuariat mit Akklamation und einem Geschenk verabschiedet wurde. In Martin Hugener (ganz links) ist neu im Vorstand des VLT Zug, daneben der Reihe nach Präsident Philipp Freimann, der abtretende Armin Ott, Roman Bircher, Roger Frei und seiner Amtszeit erlebte er drei Präsi­denten. Geschäftsführer Beat Betschart. (Bilder: Dominik Senn) Das Tätigkeitsprogramm 2015 bewegt sich 42

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Bericht | SVLT   n

lassen, dass der SVLT ein Dienstleistungserbringer ist. Gerade im Bereich des Strassenverkehrs seien Beratungsleistungen immer gefragter.

Einzige Ver­bin­dung zum Boden

Der Vorstand der Bündner Sektion zusammen mit Direktor Aldo Rui.

(Bilder: Ruedi Hunger)

SVLT / GR: Mitgliedern und Boden verpflichtet Ruedi Hunger Zur Generalversammlung der Sektion Graubünden des Schweizerischen Verbandes­ ­für Landtechnik SVLT konnte Präsident Ueli Günthardt, Landquart, als Gäste SVLT-­ Direktor Aldo Rui, Stephan Plattner von der Sek­tion beider Basel und den Präsidenten der Nachbarsektion St. Gallen / Appenzell / Glarus Heiri Schmid begrüssen. In seinem Jahresbericht erwähnte er die zunehmenden Probleme zwischen Landwirtschaft und ­Polizei im Bereich des Strassenverkehrs. Er erachtet es als eine Kernaufgabe der Sek­ tion, ebenso wie auch des Schweizer Verbandes für Landtechnik, sich dieser Proble­ matik anzunehmen. Es gebe kein Gegeneinander, sondern nur ein Miteinander in dem Sinne, dass jeder einzelne Landwirt sich im Strassenverkehr so verhält, dass keine Probleme entstehen; ein Miteinander aber auch in dem Sinne, dass der Vorstand im Gespräch mit den verantwortlichen Gremien der Polizei versucht, die Situation zu klären, falls nötig unter Einbezug der Politik. Luzi Föhn, Landquart, konnte einen positiven Rechnungsabschluss der getrennt geführten Kasse für die F/G-Kurse präsentieren, ebenso Jörg Baumgärtner, Chur, der die ordentliche Verbandsrechnung vorstellte. Bei der Diskussion um den Jahresbeitrag beantragte der Vorstand eine Erhöhung um

zehn Franken. Einem Antrag aus der Versammlung, den Jahresbeitrag um 15 Franken zu erhöhen und damit auf 100 Franken festzusetzen, stimmte die Versammlung einstimmig zu. Damit wurde der Beweis angetreten, dass die Höhe des Jahresbeitrages zweitrangig ist, wenn die Gegenleistung stimmt. Konrad Merk, Plantahof / Landquart, stellte die Aktivitäten im laufenden Tätigkeitsprogramm vor. Als Reaktion auf die letztjährige Polizeiaktion «Green» lanciert der SVLT / GR einen Maschinencheck für Landwirte. Auf Anmeldung hin (Konrad Merk, Plantahof) werden Betriebe besucht und zusammen mit dem Betriebsleiter die Schwachstellen bezüglich Strassenverkehrstauglichkeit v­ on Maschinen und Fahrzeugen besprochen. Der Vorstand erhofft sich positive Auswirkungen auf nächste Schwerpunktkontrollen der Polizei. Merk verwies auf weitere Aktivitäten wie die Feldspritzenprüfungen, den Fahrkurs Landtechnik für Frauen 27. / 28. Mai und den vom Plantahof geplanten Feldtag­ in Obermutten vom 20. August. Thema an diesem Tag ist die Mechanisierung für steile /  sehr steile Berglagen. Aldo Rui betonte in seinem Grusswort, er lege als Direktor des Verbandes viel Wert darauf, die Mitglieder erfahren zu

In seinem Referat zum Thema «Reifen» unterstrich Hauptsponsor Andreas Mehli, Inhaber von Mehli Landmaschinen in Chur, dass der Reifen üblicherweise das einzige Bindeglied zwischen Fahrzeug und Boden sei. Entsprech­end wichtig sei es daher, die zunehmenden Fahrzeug- und Maschinengewichte richtig respektive möglichst bodenschonend abzustützen. Laut Andreas Mehli ist die Ursache für das «unrunde Laufen» bei Traktorreifen meistens bei den Felgen zu suchen. Im Gegensatz zu den Reifenherstellern sind die Felgenhersteller für den Laien nicht er­kennbar. Deshalb werde bei Problemen automatisch an den Reifen gedacht und entsprechend auch beim Reifenlieferant bzw. -hersteller reklamiert. Als Zweitreferent stellte Erich Eichenberger, Michelin Suisse, das Reifenprogramm für die Landwirtschaft vor. Er betonte, dass die Anforderungen an Reifen laufend steigen. Michelin habe mit neuen Technologien ­darauf reagiert und könne heute beispielsweise Traktorreifen anbieten, die mit dem gleich tiefen Reifeninnendruck sowohl auf dem Feld als auch auf der Strasse gefahren werden können. Weiter habe Michelin­ dem bodenschonenden Implementreifen (für Anhänger) eine neue Lauffläche verpasst. Dank mehr Zwischenraum im Profil würden die neuen Reifen nun weniger Erde vom Acker auf die Strasse bringen.  n

Reifen sind das Bindeglied zum Boden; entsprechend sollte der Reifendruck wenn immer möglich der «Fahrbahn» angepasst werden, oder ein entsprechender Reifen erlaubt ein Fahren mit permanent tiefem Reifendruck.

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n  SVLT | Bericht

Sektion NW erhöht Jahresbeitrag massiv Dominik Senn

Zur 55. Generalversammlung des Landtechnikverbandes Nidwalden begrüsste Präsident Ruedi Achermann rund 50 Teilnehmende, darunter den Zentralverbandsdirektor Aldo Rui, die Ehrenmitglieder Sepp Gut, Stans, Jost Käslin, Beckenried, Noldi Odermatt, Obbürgen, und Kobi Christen, Ennetmoos, sowie Gäste benachbarter Sektionen. Mit Applaus verdankte die Versammlung das Protokoll von Aktuar Ueli Gabriel.

Schlagkräftiger Maschineneinsatz Wie Ruedi Achermann ausführte, habe sich im vergangenen Verbandsjahr einmal mehr gezeigt, dass es ohne schlagkräftigen Maschineneinsatz nicht möglich gewesen wäre, qualitativ gutes Futter einzubringen, da die geeigneten Tage für diese Arbeit rar waren. Im Moment seien die Milchpreise stark unter Druck. Die Freigabe des Euro-Mindestkurses wirke sich dabei auch nicht gerade hilfreich aus. Andererseits könnten gewisse Betriebsmittel und zum Teil auch Maschinen günstiger eingekauft werden. Weiter erwähnte er, SVLT-Präsident Max Binder habe angekündigt, dass er an der nächsten Delegiertenversammlung im Herbst 2015 zurücktreten werde. Inzwischen sei eine Findungskommission eingesetzt worden; interessierte Personen können sich melden.

Jahresbeitrag um 15 Franken erhöht Geschäftsführer Dominik Bircher erläuterte die Jahresrechnung, die von einem ruhigen Geschäftsverlauf Zeugnis ablege. 2082 Franken Einnahmen stehen 2485 Franken Ausgaben gegenüber; somit beträgt der Jahresverlust 403 Franken. Weil auf Verbandsebene der Mitgliederbestand kontinuierlich rückläufig ist, werde eine Beitragserhöhung trotz Sparmassnahmen unausweichlich; die Rede war von je 5 Franken dieses und nächstes Jahr. Nach einer Diskussionsrunde an der Schweizerischen Delegiertenversammlung einigte man sich auf 10 Franken aufs Jahr 2016, damit die Sektionen Zeit haben, ihre Beiträge anzupassen. Der Nidwaldner Vorstand beantragte unter diesen Um44

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ständen der Versammlung, den Jahresbeitrag um 15 auf neu 85 Franken zu erhöhen, um im knapp kalkulierten Budget etwas Luft zu haben. Die Versammlung genehmigte die Erhöhung diskussionslos, ebenso Jahresbericht und Rechnung 2014.

Präsident bestätigt

Für zwei weitere Jahre als Präsident der Sektion Nidwalden bestätigt: Ruedi Achermann. (Bilder: Dominik Senn)

Erfreulicherweise durften zwei Neumitglieder in der Sektion willkommen geheissen werden, Michael Lussi, Rochushostatt Oberdorf, und Roland Businger, Hueb Oberdorf. Für die nächste Amtsdauer von zwei Jahren mit grossem Applaus bestätigt wurde Präsident Ruedi Achermann; er war vor zwei Jahren als Präsident gewählt worden. Schweizweit sind 2014 deren 1117 Jugendliche im Praxisfahrkurs G40 ausgebildet worden; davon sind acht Nidwaldner, darunter allein fünf aus Oberdorf. Dieses Jahr Beispiel der Innovationskraft kleiner Firmen: Schiltrac Fahrzeugbau Buochs, auf dem Bild CEO Peter Barmettler. führen die Nidwaldner gemeinsam mit der Obwaldner Sektion wieder das beliebte­ immer wieder erstaunlich, wie sich auch kleinere Firmen mit innovativen ProdukGe­ schicklichkeitsfahren durch. Dieser gemütliche Anlass findet am Sonntag, ten behaupten können. Das Nidwaldner 19. April, auf dem Gelände der Firma Unternehmen entwickelte im Hause ein eigenes stufenloses Getriebekonzept für Gabriel Transport, Herdern, Ennetbürgen, statt. Zum Schluss überbrachte Direktor den Transporter «Schiltrac Eurotrans CVT» Aldo Rui die Grüsse des Zentralse­ kre­ und setzte es auch gleich um; ausgerüsta­ ­ riates in Riniken; er sei gewillt, trotz tet ist die Maschine weiter mit Allradknapper werdenden Ressourcen, die lenkung, gefederten Achsen hinten und Dienstleistungen bezüglich Landtechnikvorne, Arbeitshydraulik, Kippkabine, luftzeitschrift, Beratung und Interessenvergefedertem Fahrersitz und Klimaautotretung nicht zu schmälern, sagte er. matik. Die Mixtur eines CVT-Stufenlosgetriebes, des hohen Fassungsvolumens und der niedrigen Bauhöhe dieses leis«Alpenporsches» Im Anschluss gewährte CEO und Inhaber tungsstarken Spezialfahrzeuges überPeter Barmettler von der Schiltrac Fahrzeugte auch den Flughafen Zürich, der zwei dieser «Alpenporsches» für den zeugbau Buochs einen spannenden Einblick in die neuste innovative EntwickWinterdienst geordert hat (siehe Rubriken lung durch die einheimische Firma. Es ist Markt / Aktuelles in diesem Heft).  n


Bericht | SVLT   n

FVLT – «wertvolle Plattform» Catherine Schweizer Das Gasthaus du Lion d’Or in Siviriez bil­ dete den Rahmen für die Generalver­ sammlung des Freiburgischen Verbandes für Landtechnik FVLT. In seiner Begrüs­ sungsrede erwähnte Präsident Robert Zurkinden, trotz des Rückgangs der landwirtschaftlichen Betriebe sei die ver­ gangene AGRAMA an Ausstellungsfläche und Besucherzahl gewachsen; das be­lege «die Begeisterung der Bauern für Landmaschinen und ihr Vertrauen in die ­Zukunft, aber auch ihren Wunsch, den ­Herausforderungen gerecht zu werden». Die Maschinenauslastung könne hier und dort noch optimiert werden; immerhin hätte eine Studie der Forschungsanstalt Agroscope gezeigt, dass «die Wartungs­ kosten nicht proportional zum Grad der Nutzung» zunehmen. Unter den 90 Teilnehmern waren zahlrei­ che Gäste, darunter Aldo Rui, Direktor des SVLT, Auguste Dupasquier, Vizepräsi­ dent, Roger Berset, Ehrenmitglied, und Staatsrätin Marie Garnier, Freiburgische Landwirtschaftsdirektorin.

Tagesfahrkurs für Frauen und junge Fah­ rer landwirtschaftlicher Fahrzeuge. Für die Mitglieder wird ein Rundgang durch die Firma Motorex in Langenthal orga­ nisiert. Eine Vorführung über die Aus­ wirkungen der Bodenverdichtung durch schwere Maschinen ist am 27. August 2015, anlässlich des Internationalen Jah­ res des Bodens in Ponthaux vorgesehen.

«Kaum umsetzbare Entscheidung»

Staatsrätin Marie Garnier wies in ihrem Grusswort darauf hin, mehr als die Hälfte der freiburgischen Landwirte seien dem FVLT angeschlossen. Dieser scheine ihr eine wertvolle Plattform, um sich auszu­ tauschen und Diskussionen zu führen. Auguste Dupasquier kündigte an, der SVLT sei unlängst auf Bundesebene über die Begrenzung des Alkoholspiegels von 0,1 anstelle von 0,5 Promille für Führer von schweren Motorfahrzeugen vorstellig geworden, wovon auch der landwirt­ schaftliche Strassenverkehr betroffen ist. Der SVLT habe das Bundesamt für Stras­ sen ASTRA aufgefordert, diese kaum Fast 6000 Franken Gewinn umsetzbare Entscheidung zu überdenken. Den Tätigkeitsbericht 2014 erläuterte Bei seiner persönlichen Vorstellung be­ Geschäftsführer Laurent Guisolan. 121 kannte Aldo Rui, er habe seinen Traktor­ Drei­zehnjährige haben die Prüfung Kat. G fahrkurs im Jahre 1972 beim FVLT im bestanden; das bedeute eine Erfolgs­ Kanton Freiburg absolviert. Stefan Marti, quote von rund 80 Prozent. 152 Spritzen Projektleiter TK Kommunal- und Land­ wurden in Châtel-St-Denis, Courtepin,­ technik, Spezialist für Strassenverkehrs­ Le Mouret, Schmitten und Surpierre ge­ recht bei der Schweizerischen MetallUnion im Ausbildungszentrum Aarberg, prüft. Der Geschäftsführer präsentierte gab in einem Kurzreferat Einblick in die anschliessend den Jahresabschluss 2014, der einstimmig angenommen wurde. ­Der technische Entwicklung von Getrieben. Gewinn summiert sich fast auf 6000 Fran­ken. Die Sektion zählte Ende 2014 1411 Mitglieder, 54 weniger als im Vorjahr. Die Jahresbeiträge für das Jahr 2 ­ 015 werden bei 75 Franken belassen; s­ie werden im Jahr 2016 voraussichtlich auf 9 ­ 0 Franken ansteigen, als Folge einer bereits ange­ kündigten Erhöhung des Zentralverbandsbeitrages.

Geschäftsführer Laurent Guisolan und Präsident Robert Zurkinden an der GV des FVLT. (Bilder: Catherine Schweizer)

Schulungszentrum L2 in Romont Der Nachmittag galt einem Rundgang durch die neuen Anlagen L2 des Schu­ lungszentrums in Romont. Die Besucher bekundeten grosses Interesse an den Bremsmanövern mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Lkw-Konvois auf rutschi­ gen Pisten, welche winterliche Bedingun­ gen simulierten. Getestet wurde weiter der Konzentrationsverlust beim Fahren, bedingt durch Alkoholkonsum, mittels Tragen einer Simulationsbrille. Bei der ab­ schliessenden Besichtigung des Zentrums L2 erfuhren die Anwesenden, seit der Einführung der 2-Phasen-Ausbildung habe sich der Anteil der Unfalltoten um 58 Pro­ zent verringert (siehe auch weitere Infor­ mationen unter: http://romont.l-2.ch).  n

Demo zu Bodenverdichtung In diesem Jahr setzt der Vorstand seine Kampagne zur Kontrolle von Anhänger­ bremsen fort und gewährt einen Rabatt von 30 Franken pro Achse auf Vorlage der Rechnung einer beauftragten auto­ risierten Werkstatt. Er erneuert nach­ Anne Bader, stellvertretende Direktorin des dem grossen Erfolg der ersten Ausgabe L2-­Schulungszentrums in Romont, kommuniziert per Funk mit dem Fahrer des Traktors. im Jahr 2014 (14 Teilnehmer) auch den

Staatsrätin Marie Garnier erkennt den FVLT als «wertvolle Plattform» des gegenseitigen Austauschs.

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SVLT ASETA

Fahrkurs G40 Mit dem Führerausweis Kategorie G und erfolgreich absolviertem Fahrkurs G40 können landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge und Landwirtschaftstraktoren sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40  km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorfahrkurs G40 ist vom Bundesamt für Strassen, ASTRA, anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen.

Kursbestätigung Angemeldete Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer erhalten eine Kursbestätigung. Diese Kursbestätigung ist eine auf einen Monat befristete Ausnahmebewilligung und berechtigt zum Lenken des Traktors mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km / h zu Ausbildungszwecken. Anhänger dürfen ausschliesslich auf dem direkten Weg zum Kursort und während des Kurses selbst mitgeführt werden.

Teilnahmebedingungen • Führerausweis Kategorie G • Traktor mit Fahrerschutz (Höchstgeschwindigkeit 30 oder 40 km / h) für den ersten Kurstag • Für den zweiten Kurstag Traktor und landwirtschaftlicher Anhänger (Garantiegewicht Anhänger mindestens 3500 kg). Die Versicherung der Fahrzeuge ist Sache der Teilnehmenden.

Kurskosten Mitglieder CHF 580.– (Nichtmitglieder CHF 630.–), abzüglich CHF 100.– vom Fonds für Verkehrssicherheit. Bei Abmeldung 14 Tage vor Kursbeginn wird ein Unkostenbeitrag von CHF 60.– erhoben. Nichterscheinen am Kurs berechtigt den SVLT, die vollen Kurskosten zu verlangen.  n

Informationen und Auskunft:

www.fahrkurse.ch – www.g40.ch

Kursorte und Kursdaten 2015 Aarberg BE 02.04 + 07.04 30.04 + 05.05 04.06 + 09.06 Balgach SG 12.03 + 18.03 02.04 + 07.04 07.05 + 12.05.

02.07 + 07.07 06.08 + 11.08

Änderungen vorbehalten 20.05 + 26.05 04.11 + 10.11 24.06 + 30.06 Biberbrugg SZ 24.03 + 02.04 15.07 + 21.07 28.04 + 04.05 01.09 + 16.09 02.06 + 11.06

11.06 + 16.06 08.07 + 14.07 29.10 + 03.11

Brunegg AG 20.03 + 24.03 16.04 + 21.04 02.07 + 07.07

Bazenheid SG 25.03 + 31.03 08.07 + 14.07 09.04 + 13.04 04.08 + 13.08

17.09 + 22.09 08.10 + 13.10 05.11 + 10.11

Anmeldung Fahrkurs G40 Kursort

Kursdatum

Name/Vorname Adresse PLZ, Wohnort Telefon

Mobile/E-Mail

Geburtsdatum SVLT-Mitgliedsnummer Nummer des Führerausweises (Feld 5 auf dem FAK)

Ich habe von den Teilnahmebedingungen Kenntnis genommen. Datum und Unterschrift Unterschrift des gesetzlichen Vertreters/Lehrmeisters

Einsenden an: SVLT, Postfach, 5223 Riniken, Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01, E-Mail: info@agrartechnik.ch

Marthalen ZH 16.04 + 21.04 12.05 + 19.05 03.06 + 08.06

Bülach ZH 19.03 + 24.03 23.04 + 28.04

27.08 + 01.09 22.10 + 27.10

Bulle FR 07.04 + 16.04 21.04 + 30.04 05.05 + 13.05 02.06 + 11.06 07.07 + 16.07 21.07 + 30.07

04.08 + 13.08 01.09 + 10.09 04.09 + 09.09 15.09 + 24.09 29.09 + 08.10 14.10 + 22.10

Mettmenstetten ZH 12.03 + 17.03 06.08 + 11.08 26.05 + 03.06 01.10 + 06.10 09.07 + 14.07

25.09 + 28.09

Niederurnen GL 23.04 + 28.04 17.09 + 22.09 27.08 + 01.09

Claro TI 08.05 + 11.05 12.06 + 15.06

Corcelles-près-Payerne VD 28.04 + 07.05 22.09 + 01.10 28.07 + 06.08 Courtételle JU 09.04 + 14.04 10.09 + 15.09 18.06 + 23.06 05.11 + 10.11 13.08 + 18.08 Düdingen FR 19.03 + 24.03 23.04 + 28.04

30.07 + 04.08 01.10 + 06.10

Frauenfeld TG 19.03 + 24.03 23.04 + 28.04 07.05 + 12.05 21.05 + 26.05 18.06 + 23.06 09.07 + 14.07

06.08 + 11.08 20.08 + 25.08 17.09 + 22.09 01.10 + 06.10 15.10 + 20.10 28.10 + 03.11

Gossau ZH 26.03 + 31.03

04.09 + 15.09

Moudon VD 14.04 + 23.04 09.06 + 18.06

Nyon VD 23.04 + 30.04

09.07 + 13.07 20.08 + 24.08

08.09 + 17.09 20.10 + 28.10

27.08 + 01.09

Oensingen SO 12.03 + 17.03 25.06 + 30.06 09.04 + 14.04 06.08 + 11.08 21.05 + 26.05 10.09 + 15.09 Saanen BE 11.06 + 17.06 26.08 + 31.08 Saint-Maurice VS 12.05 + 19.05 06.10 + 15.10 14.07 + 23.07 Salez SG 08.04 + 14.04 07.05 + 12.05 27.05 + 01.06

08.07 + 16.07 04.08 + 13.08 27.10 + 05.11

S-chanf GR 10.07 + 17.07 Schöftland AG 03.06 + 09.06 16.07 + 21.07

Hohenrain LU 08.04 + 14.04 10.06 + 16.06 05.08 + 11.08

23.09 + 29.09 28.10 + 03.11

Ilanz GR 28.05 + 03.06 06.08 + 11.08

10.09 + 15.09

Schwarzenburg BE 16.04 + 21.04 17.09 + 22.09 18.06 + 23.06 22.10 + 27.10 13.08 + 18.08

Interlaken BE 13.05 + 18.05 13.08 + 19.08

01.10 + 07.10

Schwyz SZ 18.03 + 24.03 13.05 + 19.05

Kägiswil OW 25.03 + 30.03 05.05 + 11.05 03.06 + 10.06

19.08 + 25.08 14.10 + 20.10

Scuol GR 09.07 + 16.07 16.07 + 21.07 10.09 + 15.09 08.10 + 13.10

Konolfingen BE 09.04 + 14.04 23.07 + 28.07 07.05 + 12.05 20.08 + 25.08 11.06 + 16.06 24.09 + 29.09

Sissach BL 09.04 + 14.04 25.06 + 30.06 06.08 + 11.08

24.09 + 29.09 22.10 + 27.10

16.07 + 20.07 18.08 + 27.08 24.09 + 29.09 08.10 + 13.10 22.10 + 27.10

La Sarraz VD 12.03 + 17.03 09.04 + 14.04 07.05 + 12.05 21.05 + 26.05

03.06 + 09.06 13.08 + 18.08 10.09 + 15.09

Sitterdorf TG 12.03 + 17.03 26.03 + 31.03 30.04 + 05.05 13.05 + 19.05 28.05 + 01.06 25.06 + 30.06

Landquart GR 19.03 + 24.03 07.04 + 16.04 23.04 + 28.04 03.06 + 09.06 18.06 + 23.06

09.07 + 14.07 05.08 + 12.08 24.09 + 29.09 22.10 + 27.10

Sursee LU 01.04 + 07.04 28.04 + 06.05 27.05 + 02.06 01.07 + 07.07 15.07 + 21.07

29.07 + 04.08 12.08 + 18.08 17.09 + 22.09 21.10 + 27.10 11.11 + 17.11

Thusis GR 16.04 + 21.04

20.08 + 25.08

Tramelan BE 07.05 + 12.05

08.10 + 13.10

Langnau i. E. BE 17.03 + 24.03 30.07 + 04.08 02.04 + 07.04 24.09 + 29.09 28.05 + 02.06 15.10 + 20.10 25.06 + 30.06 05.11 + 11.11 Les Hauts-Geneveys NE 02.04 + 07.04 27.08 + 01.09 28.05 + 02.06 24.09 + 29.09 09.07 + 14.07 29.10 + 04.11 Lindau ZH 23.04 + 28.04 13.08 + 19.08

24.09 + 28.09

Lyss BE 20.08 + 25.08 08.10 + 13.10

05.11 + 10.11

Lyssach BE 26.03 + 31.03 23.04 + 28.04 03.06 + 09.06

02.07 + 07.07 22.10 + 27.10 05.11 + 10.11

Tuggen SZ 07.07 + 16.07 29.09 + 08.10 Visp VS 21.05 + 26.05

20.08 + 25.08

Willisau LU 07.05 + 12.05 10.06 + 16.06

05.08 + 10.08 29.10 + 03.11

Zweisimmen BE 17.04 + 23.04 06.08 + 12.08 28.05 + 02.06 17.09 + 22.09 09.07 + 14.07 Zwingen BL 25.06 + 30.06 01.10 + 06.10


CZV-Kursangebote

SVLT ASETA

Obligatorische Weiterbildung für Lkw-Fahrer Ladung sicher und korrekt transportieren 1 Tag, Fr. 295.– (Nichtmitglieder Fr. 320.–)

Die Teilnehmenden erarbeiten Grundlagen für das korrekte Beladen und das Sichern ausgewählter Güter. Landquart GR Do., 12.3.2015

CZV – Runde zwei

Brandschutz / Verkehrsregeln

Seit dem 1. September muss jeder, der mit schweren Motorwagen Güter transportiert, im Besitz eines gültigen Fähigkeitsausweises sein. Der Ausweis hat eine Gültigkeit von fünf Jahren, in welchen wiederum die obligatorische Weiterbildung erfüllt werden muss. Praktisch bedeutet dies, dass, wer jetzt einen gültigen Fähigkeitsausweis für den Gütertransport hat, bis am 1. September 2019 Lastwagen fahren darf. Ist bis zu diesem Datum das Weiterbildungssoll von 35 Stunden erfüllt, kann der Ausweis bis 2024 verlängert werden. Neu im Angebot sind die Kurse «Kleinbus D1», «Brandschutz  / Verkehrsregeln» und «Alles im Griff». Letzterer Kurs behandelt Themen aus dem Strassenverkehrsrecht, über welche ein Chauffeur für das korrekte Verhalten im Strassenverkehr Bescheid wissen muss.

1 Tag, Fr. 285.– (Nichtmitglieder Fr. 310.–)

Die Teilnehmenden erarbeiten in Theorie und Praxis die Grundlagen für das korrekte, sichere und unfallfreie Fahren im Strassenverkehr. Der Berufsfahrer als Vorbild! Richtiges Verhalten im Strassentunnel! Korrektes Verhalten bei Verkehrsunfällen und Fahrzeugbränden!

Kursanmeldung CZV 2014

Riniken AG Mi., 25.3.2015

Kursort:

Zollikofen BE Fr., 27.3.2015

Kurs ankreuzen: ❒ Zeitmanagement auf der Strasse, ❒ Ladung sicher und korrekt transportieren, ❒ Alles im Griff, ❒ AED / BLS, Erste Hilfe, ❒ Brandschutz, ❒ Fahren mit Kleinbus Kursdatum:

Name: Vorname: Strasse: Nr.: PLZ: Ort: Telefon: Natel: E-Mail: SVLT-Mitgliedsnr.: Geburtsdatum: Rechnungsadresse (bitte unbedingt ausfüllen, falls Rechnungsempfänger und Kursteilnehmer nicht identisch sind) Name: Vorname Strasse: Nr.: PLZ: Ort:

❒ Ich will von den Tarifen für Mitglieder profitieren und werde Mitglied. Nummer des Führerausweises (Feld 5 auf dem FAK):

Weitere Informationen und Teilnahmebedingungen:

www.fahrkurse.ch

Ich habe von den Teilnahmebedingungen Kenntnis genommen. Datum: Unterschrift: Einsenden oder faxen an SVLT, Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken, Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01, 12 2014  Schweizer Landtechnik E-Mail: zs@agrartechnik.ch, www.fahrkurse.ch

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n  SVLT | Sektionen

Generalversammlungen VS Freitag, 13. März 2015, 10 Uhr Landgut Pfyn, Susten Nach dem Mittagessen führt der neue Sponsor Alp‘Evolution eine Demonstration zur Motorenoptimierung durch.

JU Mittwoch, 18. März 2015, 10 Uhr Restaurant du Bœuf in St-Ursanne Inklusive Bestätigungswahl des Vorstandes.

AG Aargauer Lohnunternehmerabend – Fahren und Bremsen Mittwoch, 8.  April 2015, 19.30 – 22 Uhr Restaurant Ochsen, Lupfig Themen: Fahrverhalten von landwirtschaftlichen Anhängerzügen, Fahrwerke, Bremsen – Stand der Technik, Bremsabstimmung zwischen Traktor und Anhänger, Gewichte, Anhängelasten Referenten: Stefan Marti, Projektleiter TK Kommunal- und Landtechnik SMU; Hansjörg Furter, Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg Kosten: keine Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Veranstaltung steht allen Lohnunternehmern sowie allen Landwirten offen, die Lohnarbeiten ausführen, und solchen, die Lohnarbeiten ausführen lassen.

Traktorfahrkurs für Frauen Donnerstag, 9. April, oder Freitag, 10. April, 2015, 9 – 16 Uhr Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, Gränichen Inhalt: Einmal einen Traktor erklärt bekommen, mit dem Traktor mit und ohne Anhänger manövrieren, Anbaugeräte wie Kreiselheuer, Kreiselschwader kennenlernen und an den Traktor anbauen, Bedienung des Traktors, wichtige Kontrollen, sicheres Manövrieren mit Traktor, Anhänger und Anbaugerät, Gefahrensituationen auf Hof, Gelände und Strasse erkennen und meistern; dies ohne Stress und Zeitdruck. Dieser Kurs richtet sich an Frauen, welche ihre praktischen Traktorkenntnisse verbessern wollen. Der Pw- oder Traktorfahrausweis wird verlangt. Es sind keine weiteren Vorkenntnisse notwendig. Kursleitung: Hansjörg Furter, Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg

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Schweizer Landtechnik  3 2015

Kosten: Fr. 110.–, inkl. Kursunterlagen und Mittagessen, wenn Ehemann, Partner oder Freund Mitglied beim Aargauischen Verband für Landtechnik ist, Fr. 130.– für Nichtmitglieder des AVLT. Anmeldung: bis 26. März 2015 an: LZ Liebegg, 5722 Gränichen, Kurssekretariat Marianna Kühn, 062 855 86 15, kurse@liebegg.ch

Feldspritzentest 2015 Die Tests finden vom 7. bis 17. April 2015 statt. Geschäftsführer Thomas Voegeli (062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch) ist Ansprechperson für sämtliche Fragen rund um den Spritzentest. Die gewohnten Teststandorte werden nach wie vor bedient. Die im Jahre 2011 von der Fachstelle Landtechnik geprüften Feldspritzen respektive deren Halter erhalten ein Anmeldeblatt.

FR Führerausweis Kategorie G 7., 8. oder 9. April 2015 Der Freiburgische Verband für Landtechnik (FVLT) organisiert Kurse in Zusammenarbeit mit Instruktoren der Kantonspolizei und des Landwirtschaftlichen Instituts Grangeneuve, welche auf die Theorieprüfung für den Führerausweis Kategorie G (landwirtschaftliche Motorfahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 30 km / h) vorbereiten, der ebenfalls zum Führen eines Motorfahrrades berechtigt. Der Kurs dauert einen Tag und findet entweder am 7., 8. oder 9. April 2015 statt. Teilnahmeberechtigt sind alle Jugendlichen, die vor dem 1. März 2002 geboren sind. Anmeldekarten sind in allen Sekretariaten der Orientierungsschulen des Kantons oder beim FVLT, laurent.guisolan@fr.ch, 026 305 55 58, erhältlich. Anmeldungen bitte per sofort.

LU

Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils mittwochnachmittags statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet für Mitglieder Fr. 70.–, für Nichtmitglieder Fr. 90.–. Nächste vorgesehene Termine: 25. März 2015 in Hochdorf, 13.15 – 17.30 Uhr 22. April 2015 in Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für Fr. 29.– Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils samstags in Büron und Sursee statt. Für Mitglieder Fr. 280.–, für Nichtmitglieder Fr. 300.–. Nächste vorgesehene Termine: 18. und 25. April 2015, 13 – 17Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Willisau, Schüpfheim und Hochdorf. Für Mitglieder Fr. 220.–, für Nichtmitglieder Fr. 240.–. Nächste Termine: 27. / 28. / 29. und 30. April 2015 in Hochdorf, 19 – 21 Uhr Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als im Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lektionen)


Sektionen | SVLT   n

Lastwagenprüfung: Der Lastwagentheoriekurs dauert 32 Lektionen, während vier Wochen, jeweils einen Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg jede Woche möglich. Der nächste Kurs beginnt am 17. April 2015, jeweils in Luzern. Infos und Anmeldung: Änderungen (z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit) bleiben vorbehalten: LVLT Fahrschule, Sennweidstrasse, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch, www.lvlt.ch.

Spritzentest 2015 Pflanzenschutzspritzen müssen nach den ÖLN-Richtlinien alle vier Jahre geprüft werden (neuste Infos und Richtlinien siehe unter www.lvlt.ch/ lvlt/Dienstleistungen/Feldspritzentest). Feldspritzentest: Prüfgebühr für Feldspritzentest Fr. 130.– (für LVLT-Mitglieder Fr. 90.–) 18. März, Fenaco / Traveco, Obstfeldstrasse 7, Sursee 19. März, Fenaco / Traveco, Obstfeldstrasse 7, Sursee 26. März, B. Kaufmann & Co. AG, Altishofen 27. März, bei Albisser & Bucher GmbH, Triengen 30. März, BBZN Hohenrain Gebläsespritzentest: Prüfgebühr für Gebläsespritzentest Fr. 250.– (für LVLT-Mitglieder Fr. 210.–) 16. / 17. und 18. März, Fenaco / Traveco, Obstfeldstrasse 7, Sursee Noch nicht angemeldet? Bitte umgehend anmelden: Luzerner Verband für Landtechnik, Leiter Feldspritzentest: Josef Erni, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch, www.lvlt.ch

TG Polenreise vom 6. bis 14. Juni Zu entdecken sind faszinierende Landschaften und mit der Landtechnik einige unbeschwerte Tage mit vielen Höhepunkten zu geniessen. Reisestationen sind: Warschau, Grojec, Chwalowice, Kazimierza-Wielka, Michalow, Krakau, Wadovice, Tychy, Stoza, Nowy-Sacz, Lacko-Zakopane, Tatra, Bakowina, Tarzanska. Der Flug ist um 12.05 ab Zürich mit Swiss, 2-Stunden-Flug, Hotelbezug, anschliessend Stadtrundfahrt, der Retourflug um 19.35 ab Krakau. Reisebegleitung Fredy Moser / Anna Rüsi-Kliezka. Preis pro Person im Doppelzimmer Fr. 1980.– (Einzelzimmerzuschlag Fr. 300.–). ­Anmeldung per sofort an die Geschäftsstelle: VTL  / Land­technik, Markus Koller, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen, 071 966 ­22 43, info@tvlt.ch.

Pflanzenschutzgeräteprüfung Feldbau 23. März bis 2. April 2015 in Lanzenneunforn und Lommis

Theoriekurse Kategorie G Im Theoriekurs Kat. F / G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km / h. Teilnahmebedingungen: • Mindestalter 14 Jahre (der Kurs kann je nach Kanton 1 – 2 Monate vor Vollendung des 14. Altersjahres besucht werden, in der Sektion GR bereits ab dem 13. Geburtstag) • Verstehen der Thematik

Siehe auch www.fahrkurse.ch

Sektion

Datum

Kontakt

27. Mrz. + 2. Apr. 20. Mai + 27. Mai

Yvonne Vögeli, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch

AG Riniken Frick BE Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, bvlt@bluewin.ch BL,BS Sissach

25. Mrz. + 18. Apr. 21. Okt. + 7. Nov.

Susi Banga, 061 411 22 88, Gruthweg 103, 4142 Münchenstein, s.banga@bluewin.ch

Im April (Anmeldung per sofort.)

AFETA, 026 305 55 00 laurent.guisolan@fr.ch

1. + 15. Apr

Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch

FR

GR Landquart

18. + 29. Apr. Ilanz

28. Mrz. + 8. Apr.

Thusis

11. + 22. Apr.

SG, AI, AR, GL 14. Mrz.

Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch

Büren

18. Mrz.

Beat Ochsenbein, 032 614 44 57,

Wallierhof Riedholz

25. Mrz.

ochsebeis@bluewin.ch

Ibach

1. Apr. + 8. Apr.

Wangen

18. Mrz. + 25. Mrz.

Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz & Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnerbeef.ch

Einsiedeln

15. Apr. + 22. Apr.

Schwanden

SO

SZ, UR

TG

Das Volumen des Spülwassertanks muss 10 % des Nenninhalts des Brühetanks aufweisen und fest montiert sein. Der VTL Landtechnik führt die Prüfung an folgenden Orten durch: Opfershofen (8. 4.), Hüttwilen (14. 4.), Frauenfeld (17. 4.), Hörhausen (23. 4.), Märwil (28. 4.), Engishofen (20. 5.), Bischofszell (30. 5.), Arenenberg (23. 6.). Alle Geräte, welche 2011 letztmals geprüft wurden und 2015 weiter im Einsatz stehen, müssen geprüft werden. Auch Geräte von Biobetrieben müssen geprüft sein. Anmeldungen bis spätestens 14. März 2015 an: VTL Landtechnik, Geschäftsstelle, Markus Koller, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen, 071 966 22 43, info@tvlt.ch

Alterswilen

14. Mrz. + 25. Mrz.

Neukirch-Egnach

25. Apr. + 6. Mai

Müllheim

2. Mai + 13. Mai

Uesslingen

30. Mai + 10. Jun.

VTL / Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstr. 9, 9542 Münchwilen

ZH Strickhof, Lindau

13. Jun. 12. Sept. 28. Nov.

SVLT ZH, Eschikon, 058 105 98 22, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch

20. Mrz. + 23. Apr.

Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch

ZG Zug

3 2015  Schweizer Landtechnik

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SVLT

Impressum

77. Jahrgang

Inserentenverzeichnis Agro-Technik Zulliger GmbH, 6152 Hüswil 28

Otto Hauenstein Samen AG, 8197 Rafz

Bucher Landtechnik AG,

Ott Landmaschinen AG, 3052 Zollikofen 55

28

8166 Niederweningen

55

PMA SA La, 67610 La Wantzenau

28

Chappuis AG, 6130 Willisau

55

Pneuhaus Leu AG, 6280 Hochdorf

25

Hans Meier AG, 6246 Altishofen

28

Raiffeisen Schweiz, 9001 St. Gallen

35

Heizmann AG, 5000 Aarau

2

Serco Landtechnik AG, 4538 Oberbipp

56

Jungheinrich AG, 5042 Hirschthal

2

Snopex SA, 6828 Balerna

28

Landfreund AG, 3052 Zollikofen

25

STIHL Vertriebs AG, 8617 Mönchaltorf

O‘Flynn-Trading, 8049 Zürich

25

Wälchli Maschinenfabrik AG, 4805 Brittnau 55

2

Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik Max Binder, Präsident Aldo Rui, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 50 Ueli Zweifel: ulrich.zweifel@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Postfach, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch Inserate / Anzeigen Agripub Anzeigenservice, Seelandweg 7, CH-3013 Bern Alexandra Fuhrer, Tel. 031 330 95 01 Fax 031 330 95 30 landtechnik@agripub.ch

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Nr. 4 / 2015 erscheint am 9. April 2015. Anzeigenschluss 18. März 2015


Umwelt Agroscope Transfer | Nr. 56 / 2015

Landwirtschaftlicher Energieverbrauch in der Schweiz Grosse Abhängigkeit von Diesel und hoher Anteil grauer Energie

Februar 2015

Autoren

Foto: Annett Latsch, Agroscope

Annett Latsch Thomas Anken

Landwirtschaftliche Fahrzeuge in der Schweiz verbrauchen rund 150 Millionen Liter Diesel pro Jahr. Für die Herstellung eines Traktors werden zudem rund drei Liter Heizöläquivalent pro Kilogramm Maschine aufgewendet (sogenannte graue Energie). 1400 Liter Heizöläquivalent pro Hektar Nutzfläche – diese Energiemenge verbrauchte die Schweizer Landwirtschaft im Jahr 2012 für die Produktion landwirtschaftlicher Primärgüter. Über die Hälfte des Energieverbrauchs steckt dabei in Form grauer Energie in Gebäuden, Maschinen und Futtermitteln. Zu diesem Ergebnis kommt Agroscope bei seinen aktuellen Berechnungen zum Agrarumweltindikator «Energieverbrauch Landwirtschaft». Der im internationalen Vergleich hohe Energie-

bedarf pro Flächeneinheit ist nicht zuletzt den knappen Flächenressourcen geschuldet. Wichtigste direkte Energiequellen sind Diesel als Treibstoff sowie Heizöl und Gas für die Beheizung von Ställen und Gewächshäusern. Die Kalkulationen machen deutlich, dass die Schweizer Landwirtschaft in hohem Masse von fossilen Energieträgern abhängig ist und die erneuerbaren Energieträger erst einen verschwindend kleinen Bestandteil ausmachen.

3 2015  Schweizer Landtechnik

51


n Agroscope Transfer Nr. 56 Agrarumweltindikator «Energieverbrauch L­ andwirtschaft» – was ist das? Für die Entwicklung der Agrarpolitik ist es wichtig zu wis­ sen, wie sich die Landwirtschaft auf die Umwelt auswirkt. Hierfür setzt das Bundesamt für Landwirtschaft auf ein Agrarumweltmonitoring mittels spezifischer Indikatoren (BLW 2014). Agroscope ist als Kompetenzzentrum Agrar­ umweltindikatoren für deren Berechnung und die metho­ dische Weiterentwicklung verantwortlich. Der Agrar­ umweltindikator «Energieverbrauch Landwirtschaft» ist einer dieser Indikatoren. Er wird jährlich erhoben und erfasst rückblickend den Gesamtenergieverbrauch, der für die Produktion landwirtschaftlicher Primärgüter ein­ gesetzt wurde (Abb. 1). Die Weiterverarbeitung der Pro­ dukte (beispielsweise zu Käse oder Wein) und nicht land­ wirtschaftliche Tätigkeiten wie der Agrotourismus bleiben unberücksichtigt (BLW 2007). Der Agrarumweltindikator «Energieverbrauch Landwirtschaft» bezieht sich auf die gesamtschweizerische Ebene und ist mit europäischen Normen kompatibel. Datengrundlagen zur Berechnung des landwirtschaft­ lichen Energieverbrauchs Der Gesamtenergieverbrauch der landwirtschaftlichen Primärproduktion ergibt sich als Summe aus dem direkten und dem indirekten Energieeinsatz. Während die Daten­ grundlage beim direkten Energieverbrauch gut ist, sind die Zahlen zum indirekten Energieverbrauch (graue Ener­

Verpackungen

Veredlung und Transport

Systemgrenze Direkter Einsatz - Diesel - Benzin - Heizöl Gewächshäuser/Ställe - Gas Gewächshäuser/Ställe - Elektrizität - Erneuerbare Energien

Indirekter Einsatz - Bereitstellung direkter Energie - Maschinen, Geräte, Motoren - Gewächshäuser, Lager, Ställe - Mineraldünger (N, P, K, Kalk) - Pflanzenschutzmittel - Importiertes Getreidesaatgut - Importierte Futtermittel

Energieverbrauch/-bedarf Landwirtschaft Schweiz

Nichtlandwirtschaftliche Tätigkeiten (z. B. Agrotourismus)

Beseitigung von Umweltbeeinträchtigungen (z. B. Nitrat im GW)

Abb. 1: Systemgrenze des Agrarumweltindikators «Energieverbrauch Landwirtschaft» (N: Stickstoff, P: Phosphor, K: Kalium, GW: Grundwasser; Quelle: AGRIDEA, verändert).

gie zur Herstellung von Hilfsstoffen, Gebäuden, Maschi­ nen etc.) teilweise unsicher. Eine Einschätzung der Daten­ qualität erfolgt in Anlehnung an Nathani et al. (2011): Klasse 1: verlässliche Daten zum tatsächlichen Verbrauch (amtliche Statistiken mit jährlichen Angaben) Klasse 2: über den Bedarf indizierte Verbrauchsdaten ohne jährlich aktualisierte Angaben (z. B. Studien, Ver­ bandsdaten, hochgerechnete Daten) Klasse 3: Daten basieren auf Schätzungen von Experten oder auf Hilfsgrössen Die direkte Energie umfasst den Verbrauch, der durch den Betrieb und die Nutzung landwirtschaftlicher Maschinen und Gebäude hervorgerufen wird. Berücksichtigt werden der jährliche Treibstoffverbrauch (Diesel, Benzin) sowie der Verbrauch an Heizöl, Gas und Strom in Gewächshäu­ sern und Stallgebäuden. Die Berechnungen stützen sich überwiegend auf die landwirtschaftliche Betriebszählung und amtliche Statistiken und Studien mit tatsächlichen Verbrauchsdaten des Agrarsektors (Qualitätsklassen  1 und 2, vgl. Abb. 2). Beim Stromverbrauch ist es schwierig, den Privatkonsum abzugrenzen, da auf den Landwirt­ schaftsbetrieben oftmals keine getrennten Elektrozähler vorhanden sind. Unsicherheiten in der Berechnung des direkten Energieeinsatzes gibt es beim Heizöl- und Gas­ verbrauch für Stallgebäude. Die Streuung der Energiever­ brauchswerte pro Tierplatz ist gross und für Hochrech­ nungen sind nur Schätzungen von Experten verfügbar. Als indirekte oder graue Energie wird die Energiemenge bezeichnet, die zur Herstellung der Produktionsmittel und der Infrastruktur benötigt wird. Dazu gehören auch die Energieaufwendungen zur Bereitstellung der direk­ ten Energieträger. Die für die Kalkulationen verfügbaren Datenquellen sind qualitativ sehr unterschiedlich (Abb. 2). Die Zahlen zu den indirekten Energieaufwendungen für die Herstellung landwirtschaftlicher Maschinen sind auf­ grund der wenig detaillierten Angaben zu Nutzungs­ dauer und Gewicht mit relativ grossen Unsicherheiten behaftet. Ebenso verhält es sich mit den Energieberech­ nungen für Lagerhallen, für die bislang keine gesicherten Angaben bezüglich Nutzungsdauer und Flächenbedarf vorliegen. Da es für Stallgebäude ebenfalls keine entspre­ chenden Statistiken gibt, wurde die graue Energie anhand von Normställen pro Tierplatz errechnet. Im Gegensatz dazu stützen sich die Energieberechnungen für Mineral­ dünger, Pflanzenschutzmittel, Saatgut und Futtermittel

Energieverbrauch 2012 (GJ/ha) 0 Diesel Benzin Heizöl Pflanzenbau Heizöl Tierhaltung Gas Pflanzenbau Gas Tierhaltung Elektrizität Erneuerbare Energien Diesel Benzin Heizöl Pflanzenbau Heizöl Tierhaltung Gas Pflanzenbau Gas Tierhaltung Elektrizität Erneuerbare Energien Maschinen Gewächshäuser Lagerhallen Ställe Mineraldünger Pflanzenschutzmittel Import Getreidesaatgut Import Futtermittel

52

Schweizer Landtechnik  3 2015

2

4

6

8

10

Direkte Energie

Datenqualität:

Indirekte Energie

(in Anlehnung an Nathani et al. 2011)

Klasse 1 (gut) Klasse 2 (mittel) Klasse 3 (mangelhaft)

Abb. 2: Energieverbrauch der Schweizer Landwirtschaft im Jahre 2012. Die Klassen 1–3 beschreiben die Datenqualität.


Agroscope Transfer Nr. 56 n 60

1600

1000 30

800 600

20

400

Maschinen, Geräte, Motoren Gebäude Mineraldünger Pflanzenschutzmittel Import Getreidesaatgut Import Futtermittel Direkte Energie Treibstoffe

10 0

Bereitstellung von direkter Energie

200 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012

Heizöl und Gas Elektrizität und erneuerbare Energien

0

auf jährlich aktualisierte Datenreihen, die dem tatsächlichen Verbrauch der Landwirtschaft entsprechen. Die Umrechnung der Produktionsdaten in Energiewerte erfolgt mittels spezifischer Energiezahlen der Datenbanken Ecoinvent (Ecoinvent Centre 2010) und SALCA (ART 2011). Weiterführende Informationen zu den verwendeten Datenquellen und Details zum Berechnungsverfahren finden sich in der Methodenbeschreibung zum Agrarumweltindikator «Energieverbrauch Landwirtschaft» unter www.agrartechnik-agroscope.ch. Landwirtschaftlicher Energieverbrauch: die Zahlen Mit einem Gesamtverbrauch von etwa 50 GJ/ha war und ist die landwirtschaftliche Produktion in der Schweiz sehr energieintensiv. Conforti und Giampietro (1997) haben gezeigt, dass der Energiebedarf in der Landwirtschaft umso höher ausfällt, je knapper die Flächenressourcen sind, und Länder wie die Schweiz im internationalen Vergleich einen hohen Energiebedarf pro Flächeneinheit aufweisen. Bereits 1990 betrug der jährliche Energieverbrauch der Schweizer Landwirtschaft 47,6  GJ/ha. Nach anfänglich leicht rückläufigen Zahlen ist dieser Wert zwischen 1999 und 2007 kontinuierlich angestiegen und liegt seitdem bei etwa 51 GJ/ha. Das entspricht 1400 Litern Heizöläquivalent (Heizwert: 36 MJ/l), die jährlich pro Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche für die Primärproduktion aufgewendet werden (Abb. 3). Der direkte Energieverbrauch Der direkte Verbrauch an Treibstoffen, Brennstoffen, Elektrizität und erneuerbaren Energien macht nur 30 % des gesamten Energieverbrauchs aus und liegt im betrachteten Zeitraum in der Summe mehr oder weniger unverändert bei etwa 15 GJ/ha (Abb. 3). Wie aus Abb. 4 ersichtlich wird, hat der Dieselverbrauch der landwirtschaftlichen Fahrzeuge den grössten Anteil an diesem Wert. Er beläuft sich im Jahr 2012 auf 5,5 GJ/ha, was einem Verbrauch der Schweizer Landwirtschaft von gut 150 Mio. Litern Dieselkraftstoff entspricht. Der Dieselverbrauch ist seit 1990 stetig gestiegen, während der Verbrauch an Benzin im betrachteten Zeitraum stets rückläu-

Der indirekte Energieverbrauch Die indirekte Energie hat mit 70 % einen entscheidenden Anteil am Gesamtenergieverbrauch der Schweizer Landwirtschaft. Da der direkte Energieverbrauch seit 1990 in der Summe stabil ist, resultieren die Schwankungen beim 4500 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 0

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

Gas

Abb. 5: Entwicklung des Heizöl- und Gasverbrauchs in Schweizer Gewächshäusern 2002 bis 2012 (die Berechnung basiert auf unveröffentlichten Daten der Energieagentur der Wirtschaft).

2012

3% 33%

14%

6%

Diesel

22%

Benzin Gas/Öl (Gewächshäuser)

6% 25%

2002

Heizöl

1990 19%

Abb. 3: Entwicklung des Energieverbrauchs der Schweizer Landwirtschaft von 1990 bis 2012.

fig war. Dieser Trend zum Ersatz von Benzin durch Dieseltreibstoff wird auch in der Schweizerischen Gesamt­ energiestatistik (BFE 2013) beschrieben. Der Brennstoffverbrauch landwirtschaftlicher Gewächshäuser hat mit 25 % (1990) bzw. 23 % (2012) einen unverändert hohen Anteil am direkten Energieverbrauch. Hinsichtlich der verwendeten Energieträger hat es in den letzten zehn Jahren eine kontinuierliche Umstellung von Öl- auf Gasheizungen gegeben. Während 2002 die Mehrzahl der Gewächshäuser mit Öl beheizt wurde, lag der Heizölverbrauch im Jahr 2011 erstmals unter dem Verbrauch an Erdgas und Propan (Abb. 5). Das Beheizen von Tierställen macht aufgrund sinkender Tierzahlen in der Schweineproduktion nur noch ein Viertel des gesamten Brennstoffverbrauchs aus. Im Gegensatz zu den Gewächshäusern kommt hier jedoch weiterhin deutlich mehr Öl als Gas zum Einsatz. Elektrizität und erneuerbare Energien haben mittlerweile einen Anteil von 28 % am direkten Energieverbrauch der Landwirtschaft. Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt bei 6 % und hat sich damit seit 1990 verdoppelt.

Energieverbrauch [TJ]

Energieverbrauch [GJ/ha]

1200

40

Indirekte Energie

Heizöläquivalent [l/ha]

1400

50

Gas/Öl (Ställe) Elektrizität Erneuerbare Energien

35%

9% 5% 23%

Abb. 4: Anteile der verschiedenen Energieträger am direkten Energieverbrauch 1990 und 2012. 3 2015  Schweizer Landtechnik

53


n Agroscope Transfer Nr. 56 0.1%

1990

1% 9% 17%

13% 23%

30%

1% 4%

Bereitstellung von direkter Energie Maschinen, Geräte, Motoren Gewächshäuser Lagerhallen Ställe Mineraldünger Pflanzenschutzmittel Import Getreidesaatgut Import Futtermittel

Gesamtenergieverbrauch (Abb. 3) hauptsächlich aus Veränderungen bei der indirekten Energie. Ein Grossteil des indirekten Energieaufwands entfällt auf landwirtschaftliche Maschinen und Gebäude (Abb. 6). So wurden im Jahr 2012 9,4 GJ/ha für die Herstellung landwirtschaftlicher Maschinen, Geräte und Motoren aufgewendet. Anders ausgedrückt: In jedem Kilo Landmaschine steckt die Energiemenge von rund drei Litern Heizöläquivalent. Selbst wenn die Zahlen, wie oben erwähnt, mit gewissen Unsicherheiten behaftet sind, ist der indirekte Energiebedarf für landwirtschaftliche Maschinen und Gebäude folglich nicht zu unterschätzen. Auch die Herstellung von Futtermitteln für den Import ist mit Energieaufwendungen verbunden. Diese haben sich durch die Ausweitung der Tierhaltung seit Ende der 90er-Jahre mehr als verdoppelt und machen mittlerweile 20  % des indirekten Energieverbrauchs aus. Umgekehrt sind die Zahlen für Mineraldünger aufgrund einer stärker bedarfsorientierten Applikation von 17 % (1990) auf 9 % (2012) zurückgegangen. Pflanzenschutzmittel und importiertes Getreidesaatgut haben keinen nennenswerten Anteil am indirekten Energieverbrauch.

Schlussfolgerungen Die Schweizer Landwirtschaft produziert mit ihrer kleinflächigen Struktur und dem hohen Mechanisierungsgrad der Betriebe sehr energieintensiv. Auch der hohe Anteil an Gewächshäusern und die Ausweitung der Tierhaltung tragen zu diesem Umstand bei. Die landwirtschaftliche Produktion ist in sehr hohem Masse von fossilen Brennund Treibstoffen abhängig. Elektrizität spielt gesamthaft gesehen nur eine untergeordnete Rolle. Rund 70 % der benötigten Energie steckt in Form von grauer Energie in Gebäuden, Landmaschinen, Futtermitteln und anderen Produktionsmitteln. Der Agrarumweltindikator «Energieverbrauch Landwirtschaft» liefert aussagekräftige Kennzahlen, mit denen die Situation übersichtlich dargestellt und bewertet werden kann. Die Berechnungen machen deutlich, dass es in den vergangenen fünf Jahren gelungen ist, den Gesamtenergieverbrauch zu stabilisieren. Nun gilt es, Möglichkeiten zu suchen, um den Energiebedarf für die Primärproduktion weiter zu senken. Verbesserte Maschinenparameter und Fahrstrategien könnten beispielsweise helfen, den jährlichen Verbrauch von 150 Mio. Litern Dieselkraftstoff zu reduzieren. Weiterhin gilt es, den Verbrauch an Heizöl, Gas und Strom in Gewächshäusern und Stallgebäuden durch geeignete Massnahmen zu verringern. Ansetzen sollte man sicherlich auch beim indirekten Energieeinsatz für die Herstellung der Produktionsmittel und der Infrastruktur. Auch wenn sich die graue Energie aufgrund der unsicheren 54

Schweizer Landtechnik  3 2015

2012 0.1%

12%

20%

1% 9%

27% 1% 3%

26%

Abb. 6: Anteile der Produktionsmittel und der Infrastruktur am indirekten Energieverbrauch (graue Energie) 1990 und 2012.

Datenlage bei den landwirtschaftlichen Maschinen und Gebäuden mit den aktuell vorhandenen Zahlen nur annähernd ermitteln lässt, bietet ihr hoher Anteil am Gesamtenergieverbrauch ein grosses Reduktionspotenzial. Hier ist die Forschung gefragt, um energiesparende Produktionsverfahren zu entwickeln.

Literatur − ART, 2011. Swiss Agricultural Life Cycle Assessment (SALCA). Database for life cycle inventories for agriculture. Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, Zürich-Reckenholz. − BFE, 2013. Schweizerische Gesamtenergiestatistik 2012. Bundesamt für Energie BFE, Bern. 60 S. − BLW, 2007. Verbrauch und Effizienz nicht erneuerbarer Energie in der Landwirtschaft. Indikator 7 und 8a. Methode AGRIDEA. Handbuch zum Indikator. Bundesamt für Landwirtschaft BLW, Bern. 29 S. − BLW, 2014. Agrarumweltmonitoring – Gemeinsam für eine nachhaltige Landwirtschaft. Bundesamt für Landwirtschaft, Bern. 4 S. − Conforti P. & Giampietro M., 1997. Fossil energy use in agriculture: an international comparison. Agriculture, Ecosystems and Environment, 65, 231–243. − Ecoinvent Centre, 2010: Ecoinvent Data – The Life Cycle Inventory Data V2.2. Swiss Centre for Life Cycle Inventories, Dübendorf. − Nathani C., Kraner S., Sutter D. & Heldstab J., 2011. Erstellung einer NAMEA – Energie für die Schweiz. Schlussbericht für das Bundesamt für Statistik, Rütter + Partner, Rüschlikon und Infras AG, Zürich. 48 S.

Impressum Herausgeber

Agroscope, Tänikon 1, 8356 Ettenhausen, www.agroscope.ch

Auskünfte

Annett Latsch E-Mail: annett.latsch@agroscope.admin.ch Tel. +41 58 480 33 31

Redaktion

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