Schweizer Landtechnik 03/2017

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Schweizer Landtechnik

März 2017

PFLANZENSCHUTZ UND DÜNGUNG Genau und noch genauer Schafft «Farming 4.0» mehr Vertrauen? Was man über Quads wissen muss «Novacat A10»: Schmetterling mit Schlagkraft


Marco Hutter, 079 405 10 18

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5634 MERENSCHWAND, Bucher Agrotechnik AG 6130 WILLISAU, Kronenberg Hans 6163 EBNET, Heiniger Landtechnik AG 6210 SURSEE, Paul Furrer AG 6289 HÄMIKON, Bucher Agrotechnik AG 7205 ZIZERS, Kohler Landmaschinen AG 8193 EGLISAU, Landmaschinenstation Eglisau AG 8374 OBERWANGEN, Technikcenter Grueb AG 8468 GUNTALINGEN, Heller Baumasch. & Landtechnik GmbH 8505 DETTIGHOFEN, Roth H. + E. AG 8587 OBERAACH, Jakob Hofer AG 8618 OETWIL AM SEE, Rüegsegger AG 8834 SCHINDELLEGI, Schuler Handels und Vertriebs AG 8934 KNONAU, Hausheer & Sidler Landmaschinen AG 9249 ALGETSHAUSEN, Traber Landmaschinenbetrieb AG 9445 REBSTEIN, Maschinencenter Rebstein AG 9548 MATZINGEN, Schneider Landmaschinen AG 9556 AFFELTRANGEN, Märla AG


Editorial • Inhalt März 2017   ■

■ Aktuelles

Editorial

4 Kurzmeldungen

■ Markt 8 12 14 18

Digitalisierung schreitet voran Zulassungsstatistik der Traktoren 2016 Zu verkaufen: RTK-Genauigkeit ATV oder UTV: alles über die Quads

Roman Engeler

18

■ Schwerpunkt: Düngung und Pflanzenschutz 24 28 30 32

Genau und noch genauer Mehr Vertrauen dank «Farming 4.0»? Grenzen ausloten Marktübersicht Düngerstreuer

■ Impression 34 38

Schmetterling mit Schlagkraft Die Zeit im Griff mit dem Stundenzähler

34

■ Wissen 39 40

Sp(r)itzenleistung mit Additiven Das Beste aus dem Dünger holen

■ Management 42 45

Maschinengemeinschaft: gegenseitig akzeptieren, wie man ist Frontlader im Strassenverkehr

■ Plattform 46 Streifzug durch die Sima 2017 49 Luftbelastung bei Biobrennstoffen reduzieren

46

■ Passion 50

Fiat «110-90»: «Ein Bär von einem Traktor»

■ Sicherheit 52

Stopp der Nachlässigkeit

■ SVLT 55 Versammlungen der Sektionen 59 Sektionsnachrichten 61 Der SVLT an der «Tier & Technik» 62 Der Seilzieher als Sektionspräsident 63 G40 und andere Kurse des SVLT

Titelbild: Der Einsatz moderner Düngetechnik hat dazu beigetragen, die Effizienz der Agrarproduktion zu steigern.

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www.facebook.com/ CHLandtechnik

Der Einsatz moderner Landtechnik hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Effizienz der Agrarproduktion sich laufend verbessert hat. Die positiven Folgen wie die stets vollen Regale in den Lebensmittelläden oder die Tatsache, dass die Landwirtschaft heute die 7 Milliarden Erdbewohner mehr oder weniger sicher ernähren kann, werden von der Gesellschaft gerne zur Kenntnis genommen. Die gleiche Gesellschaft bekundet aber Mühe in der Akzeptanz von Feldspritzen und Düngerstreuer, respektive der jeweiligen Ladungen. Dabei sind diese Maschinen heute wahre High-Tech-Geräte, die mit den besagten Hilfsstoffen nicht nur haushälterisch umgehen, sondern diese auch punktgenau ausbringen können. Ob Rand- oder Grenzstreuen, «Section-Control» mit gleichzeitiger Kartierung, wo und wann welche Hilfsstoffe in welcher Menge platziert wurden, alles ist heute möglich – und davon profitieren Mensch und Umwelt gleichermassen. Diese Fakten sollte man deutlicher machen und der Gesellschaft gegenüber vermehrt im positiven Sinne kommunizieren. Vielleicht schafft ja die unter dem Begriff «Farming 4.0» bekannte Digitalisierung der Landwirtschaft diesbezüglich mehr Vertrauen. Die fortschreitende Digitalisierung wird die Landtechnik noch weiter perfektionieren. Letztlich hat auch der Gesetzgeber ein Interesse daran, denn er auferlegt den Landwirten immer mehr Dokumentationspflichten. Schön wäre es ja, wenn Maschinen und Terminals diese «lästigen» Aufgaben übernähmen, damit der Praktiker sich davon entlasten kann. Es fragt sich dann nur, zu welchem Preis. Ausgabe Nr. 4 erscheint am 13. April 2017

Bild: Sulky

3 2017  Schweizer Landtechnik

3


n  Aktuelles

In Kürze ■  Mit dem Auftrag des britischen Baumaschinenherstellers JCB liefert Rolls-Royce erstmals MTU-Motoren für Bagger des englischen Herstellers. ■  Mit einem Umsatzanstieg von 19 % auf 1,7 Mrd. Euro und einer Gewinnsteigerung von 70 % (72 Mio. Euro EBIT) verzeichnet Grammer für 2016 das beste Konzerner­gebnis seiner Geschichte. ■  Die Messe Bologna hat mit Unacoma, dem Veranstalter der Eima, eine Vereinbarung abgeschlossen, die bis 2030 weitere sieben Austragungen dieser Messe beinhaltet. ■  Nina Grigoleit ist neue Pressesprecherin für Nutzfahrzeugreifen bei Michelin für das Marktgebiet Deutschland, Österreich und Schweiz. ■  Manitou hat mit www.manitou-parts.com eine neue Website für den elektronischen Ersatzteilhandel (E-Commerce) in Betrieb genommen. ■  Jens Foerst übernimmt bei Claas ab 1. Juni die Verantwortung für die Traktoren Industrietechnik und wird Lothar Kriszun ablösen, der per 30. September in den Ruhestand gehen wird. ■  Kürzlich rollte der 15 000. Lader von Giant vom Band. Der holländische Hersteller produziert seit 2001 diese Geräte.

Tandem-Kipper für Baustellen Fortuna Fahrzeugbau hat mit dem Tandem-Dreiseitenkipper «FTD 200/5.2» einen breit und sicher aufgestellten Dreiseitenkipper für den Baustelleneinsatz entwickelt. Beim Kippen zeichnet er sich durch zusätzliche Stabilität aus. Der Kipper mit Luftfederung ist bei 5,2 m Brückenlänge und 22 t zulässigem Gesamtgewicht für Geschwindigkeiten bis 40 km / h zugelassen. Durch den kurzen Achsabstand von 1550 mm hält er auch im unwegsamen Gelände Spur, die Stütz-

last von 4 t sorgt für eine gute Traktion des Zugfahrzeugs. Standardmässig ist der Kipper mit einer Parabelfederung ausgestattet, auf Kundenwunsch ist er aber auch mit Luftfederung erhältlich. Die starre Bremsachse ist von ADR, optional gibt es eine BPW-Achse. Ausgeklügelt ist die mechanische Kipplösung nach dem «System Fortuna» mit der integrierten zweiflügeligen Heck-Flügeltür, sodass sich auch sperrige Güter problemlos transportieren und abkippen lassen.

■  Bioret, französischer Hersteller von Gummimatratzen für Ställe, hat Uwe von Briel für die Kundenbetreuung im deutschsprachigen Raum (D, A, CH) verpflichtet. ■  Lemken hat sich 2016 gut behauptet und den Umsatz mit 325 Mio. Euro annähernd auf Vorjahresniveau (327 Mio. Euro) halten können. ■  Bei New Holland lief im französischen Werk Coex kürzlich der 15 000.– Traubenvollernter vom Band. ■  Der Verband der Schweizer Waldbesitzer «WaldSchweiz» will sich künftig noch mehr für die Interessen seiner Mitglieder einsetzen und unterstützt zudem den Aufbau einer Produktionsstätte für die Verarbeitung von heimischem Buchenholz. ■ Reifenhersteller BKT hat die neue Website www.bkt-tyre.com in Betrieb genommen, die in sieben Sprachen umfassendere Informationen rund um das Thema «Reifen» liefern soll. ■  Barend Fruithof ist neuer CEO von Aebi-Schmidt und löst Stefan Heiniger ab, der aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen das Unternehmen verlassen hat.

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Schweizer Landtechnik  3 2017

Vielseitiges Gespann Joskin hat die Produktpalette der aufgesattelten Dreiseitenkipper «Delta-CAP» um zwei Modelle erweitert. Dank höherem Seitenwänden (800 + 600 mm und 800 + 800 mm) haben diese neuen Modelle ein Transportvolumen von 17 und 19 m³ (nach DIN). Dank dem dreiseitigen Abkippen kann der «DeltaCAP» allein, aber auch mit einem hinten angekuppelten «Tetra-CAP» ein-

gesetzt werden. Der seitliche Kippwinkel liegt zwischen 40° und 48° je nach Bereifung. Fahrgestell und Deichsel sind verzinkt. Die parabelförmige Blattfederung der Anhängung sorgt für Fahrkomfort. Durch die aufgesattelte Anhängung und die damit einhergehende Gewichtsverlagerung wird die Zugkraft des Traktors zusätzlich noch erhöht.


Aktuelles   n

Schlagkräftige Bodenbearbeitung Mit «Catros Special» in Arbeitsbreite von 2,5 bis 4 m bietet Amazone neue preiswerte Produkttypen als Alternative zu den bewährten Anbau-Kompaktscheibeneggen «Catros 01» an. Im Unterschied zu den klassischen Geräten, bei denen man den Versatz der beiden Scheibenreihen zueinander einstellen kann, sind die Scheibenreihen bei den neuen «Special»-Produkttypen fest angeordnet. Sie können wahlweise mit glatten 460-mm-Scheiben oder speziell mit gezackten 510-mm-Scheiben ausgerüstet werden. Der Strichabstand von 12,5 cm und der steile Anstellwinkel der Scheiben von 17° in der vorderen Reihe und 14° in der hinteren gewährleisten eine ganzflächige Bearbeitung und eine perfekte Einmischung von organischem Material.

Maschinen des Jahres Eine Jury, bestehend aus den Landtechnik-Redaktoren der Zeitschriften-Verlage DLV (Deutschland) und Terre.Net (Frankreich), hat im Rahmen der diesjährigen Sima in 17 Kategorien die Auszeichnung «Maschine des Jahres» vergeben. Nachfolgend die Liste der Gewinner.

Neues Heck­ scheibenmähwerk Mit dem «EasyCut R 400» stellt Krone ein neues Heckscheibenmähwerk mit 4,04 m Arbeitsbreite vor und den bekannten Elementen wie schnittoptimierter Mähholm, einzeln abgesicherten Mähscheiben, Anfahrsicherung sowie weiterem mehr. Für den Transport wird die Maschine hydraulisch nach hinten geschwenkt, und das Schutztuch wird automatisch nach oben geklappt. Serienmässig gibt es die Maschine mit rückseitiger Beleuchtung und Warntafel. Mit zwei verstellbaren Federn wird der Auflagedruck über die gesamte Arbeitsbreite verteilt und an die unterschiedlichen Einsatzbedingungen angepasst. Optional ist eine hydraulische Vorspannung des Federpaketes verfügbar.

Katerogie

Gewinner

Traktoren «XXL» (über 400 PS)

John Deere «9RX»

Traktoren «XL» (280 bis 400 PS)

JCB «Fastrac 8000»

Traktoren «L» (180 bis 280 PS)

John Deere «6230 / 6250 R»

Traktoren «M» (120 bis 180 PS)

Massey Ferguson «6700 S»

Traktoren «S» (unter 150 PS)

Valtra «A4»

Spezialtraktoren

Same «Frutteto» mit Einzelradfederung «Active Drive»

Mähdrescher

New Holland «Everest» (Hangmähdrescher)

Mähwerke

Vicon «Extra 736 T»

Pressen

Krone «Big Pack 1290 VariCut»

Bodenbearbeitung

Grubber Lemken «Karat 12»

Sämaschinen

Amazone «Cataya»

Feldspritze

Berthoud «Vantage» (Anhängespritze)

Ladefahrzeuge

JCB «AgriPro DualTech VT»

Transport

Joskin Güllefass mit «Vacu Storm»

Publikumspreis

Kuhn «Performer» (Tiefgrubber mit Zinken und Scheiben)

Spezialpreise der Jury

Claas Feldhäcksler «Jaguar» mit dem «Shredlage»-Cracker und selbstfahrendem Futtermischwagen Kuhn «SPV Power»

3 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Aktuelles

Gewinner gekürt JCB Agri Schweiz hat anlässlich seiner Fahrtage und der Agrama zwei Wettbewerbe durchgeführt. Als Hauptpreise wurden je eine Reise für zwei Personen ins JCB-Werk nach England verlost. Die beiden glücklichen Gewinner sind David Burtscher (1. v. l.) aus Niederönz BE und Peter Steiner (3. v. l.) aus Ettiswil LU. Sie durften die Gewinnurkunde anlässlich der Tier & Technik von Hanspeter Brülisauer (JCB-Vertriebspartner Eichberg SG, 2. v. l.) und von Philipp

Kunz (JCB-Vertriebspartner Ruswil LU, 4. v. l.) entgegennehmen. Die beiden Gewinner werden im April das JCBWerk in England besichtigen.

33 000 Besucher

Neue Beizmethode reduziert Abrieb Der deutsche Technologiehersteller Petkus  / Roeber hat mit dem «MultiCoater CM 100» ein System entwickelt, bei dem das gebeizte Saatgut bereits in der Mischkammer getrocknet wird. Möglich macht das eine spezielle Luftpolstertechnik in Kombination mit metallfreien Deflektoren. Die Maschine beizt und trocknet gleichzeitig, soll das Fliessverhalten verbessern und eine schonende Behandlung des Saatguts (keine Reduktion der Keimfähigkeit) bei optimaler Kornbenetzungshomogenität und weniger Abrieb garantieren.

Die «Tier & Technik 2017» blickt mit einem Besucheraufmarsch von 33 000 Personen auf vier erfolgreiche Messetage zurück. Als eine der führenden Schweizer Landwirtschaftsfachmessen präsentierte sie ein umfassendes Angebot an Nutztieren, Maschinen, Produktionsmitteln und Dienstleistungen für den modern geführten Landwirtschaftsbetrieb. Das Fachpublikum habe sich interessiert für die Vielfalt, von Spitzentieren über Hof- und Stalleinrichtungen, Landmaschinen und Spezialkulturen bis zu Geräten für den Futter- und Obstbau, schreibt die Messeleitung in ihrem Schlussbericht. Träger des traditionell an der «Tier & Technik» verliehen Preises «Agro-Star Suisse» war heuer Simon van der Veer, der den Preis in Anerkennung seines Engagements für die Schweizer Landwirtschaft im Bereich der Berufsbildung, der Produktinnovation, der Branchen- und Berufsverbände, in sozialen Projekten und in der Öffentlichkeitsarbeit erhalten hat.

Innovationspreis für John Deere Die Feldhäcksler der Baureihe «8000» von John Deere hat den Publikumspreis «Innovationen der Landtechnik» des Deutschen Landwirtschaftsverlags gewonnen. Lohnunternehmer und Landwirte konnten zwischen zehn Maschinen unterschiedlicher Hersteller wählen

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Schweizer Landtechnik  3 2017

und haben die innovativste Maschine prämiert. Ausschlaggebend für das gute Abschneiden waren laut der Jury die vielen technischen Details, die der neu entwickelte Häcksler bietet. So ist die Kanalbreite an die Motorleistung angepasst, Auswurfkrümmer und

Schwenkmechanismus wurden neu konstruiert – sie sind wartungsfrei und für besonders hohe Belastungen ausgelegt. Das «Active Fill Control System» ermöglicht die automatische Befüllung von Anhängern und bietet höheren Bedienkomfort.


Aktuelles   n

SMSWettbewerb Jeden Monat verlost die «Schweizer Landtechnik» in Partnerschaft mit einem Landmaschinenhändler ein attraktives Traktormodell.

Kletterspezialist Die Mähdrescher-Flaggschiffe der Baureihen «CR» und «CX» von New Holland gibt es jetzt auch in der Ausführung «Everest» mit Hangausgleich – allerdings nur für bestimmte Märkte. Die Maschine

kann Seitenneigungen bis 20 % und vertikale Neigungen bis 36 % ausgleichen, die Kabine selbst bleibt bis zu Neigungen von 20  % in der Horizontalen.

«Exact Emerge» In die Werkstatt des Lohnunternehmens Landag in Wiler bei Seedorf BE wurde direkt aus den USA eine JohnDeere-Einzelkornsämaschine mit der neuen «Exact Emerge»-Technik geliefert. Die Technik ermöglicht dank neuartiger Vereinzelungstechnik mit Topfscheiben und einer Saatgutab-

lage über Bürstenbänder eine bisher unerreichte Präzision bei höheren Fahrgeschwindigkeiten. Die für den Geschäftsführer Hanspeter Lauper viel zu schwere Serienmaschine wurde zerlegt und auf einem eigens entwickelten Rahmen neu aufgebaut, der den Einsatz mit 50 cm und 75 cm Reihenabstand ermöglicht. Ein weltweit einzigartiges Highlight wird die von Lauper selber zusammengestellte und programmierte Regelungstechnik sein. Jede Säeinheit verfügt über eine separate, automatische Steuerung des Schardrucks. Auch der Druck auf Räumer und Andruckrollen kann von der Kabine aus jederzeit verstellt werden.

Claas-Rundballenpresse mit Prüfsiegel Die deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) hat die neue Rundballenpresse «Variant 485 RC Pro» von Claas in einem umfassenden Praxistest geprüft und mit dem Prüfsiegel «DLG-anerkannt» ausgezeichnet. Der Test umfasste neben verschiedenen Praxiseinsätzen Funk­ tions­ prüfungen in Grassilage und Stroh sowie eine Bewertung der Handhabung durch Landwirte. Zusätzlich wurde das Verhalten der

Presse bei reduzierter Zapfwellendrehzahl untersucht.

In dieser Ausgabe ist es ein Modell Deutz-Fahr «Agrotron 7230 TTV» von Siku im Massstab 1 : 32.

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n  Markt | Interview

Digitalisierung schreitet voran Was bedeutet die Digitalisierung für den Landwirt, welche Systeme sind bereits verfügbar und welche Folgen hat diese Entwicklung für einen Landwirtschaftsbetrieb. Die Schweizer Landtechnik sprach mit Thomas Böck von Claas darüber. Roman Engeler innerhalb der Claas-Gruppe werden durch mich und meine Mitarbeitenden koordiniert. Kann man den Anteil Ihres Ressorts am Umsatz von Claas beziffern? Das ist schwierig. Wenn man die Herstellerkosten betrachtet, so weist mein Ressort gewisse Anteile am Traktor oder an den verschiedenen Erntemaschinen auf. Direkt am Umsatz ist mein Ressort nicht beteiligt, weil wir ja in erster Linie Dienstleistungen intern erbringen. Eine Zahl zu nennen, fällt mir deshalb schwer. Wir sind zusammen mit unseren Produktionsabteilungen bestrebt, unseren Kunden die bestmöglichen Systeme zu liefern.

Thomas Böck ist bei Claas in der Konzernleitung verantwortlich für den Bereich «Technologie und Systeme». Bilder: M. Suchy

Schweizer Landtechnik: Herr Böck, im abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichnete auch Claas Rückgänge beim Umsatz und Gewinn. Wie analysieren Sie dieses Geschäftsergebnis? Thomas Böck: Die Märkte waren 2016 allgemein rückläufig – und das schon seit mehreren Jahren. Dies haben wir auch bei Claas gespürt und etwas an Umsatz sowie an Gewinn eingebüsst. Wir haben uns in diesem schwierigen Umfeld allerdings gut behaupten können. Im Vergleich zum Wettbewerb konnten wir unsere Position halten, teilweise sogar noch ausbauen. Geholfen hat uns dabei sicher die Stabilisierung in Osteuropa, sodass wir die Rückgänge in Frankreich und Nordamerika kompensieren konnten. Wie beurteilen Sie die Aussichten für das laufende Jahr? Ich sehe einen kleinen Silberstreifen am Horizont. Es gibt positive Anzeichen in der europäischen Milchwirtschaft, zudem 8

Schweizer Landtechnik  3 2017

hoffen wir auf eine weitere Erholung der Märkte in Osteuropa und auf einen Aufschwung in Frankreich. Insgesamt rechnen wir bei Claas für 2017 aber weiterhin mit einem schwierigen Umfeld. Entsprechend vorsichtig gehen wir mit unserer Planung voran und setzen weiterhin auf das interne Effizienzprogramm. Sie verantworten das Ressort «Technologie und Systeme». Was muss man sich darunter vorstellen? Ja, ich bin bei Claas in der Konzernleitung verantwortlich für den Bereich «Technologie und Systeme». Das beinhaltet die zentrale Entwicklungskoordination, die Produktionssysteme und das Qualitätsmanagement sowie die IT. In dieser Funktion bin ich verantwortlich für die innerhalb Claas eigenständige Unternehmung «E-Systems» (zentrale Elektronik-Entwicklung bei Claas) und sitze im Aufsichtsrat von 365FarmNet. Alle zentralen technologiebetriebenen Bereiche

«Precision Farming», «Farming 4.0», «digitale Landwirtschaft» oder «Vernetzung» sind Begriffe, die heute in der Landwirtschaft und der Landtechnik allgegenwärtig sind. Wie erklären Sie diese Begriffe, was verstehen Sie genau darunter? «Precision Farming» steht für die Präzision der Landwirtschaft, für die Genauigkeit in der Bewirtschaftung auf dem Feld, in der Tierhaltung, aber auch in der Logistik bis zur Teilflächenbewirtschaftung und «Section Control». Dann gehören die Lenksysteme und die gesamte Dokumentation dazu. «Farming 4.0» beschreibt für mich dann eher den übergreifenden Zusammenhang der Digitalisierung, über die Marken, Produkte und die einzelnen Sektoren hinweg. Mit welchen Produkten und Systemen ist Claas in diesem Segment bereits im Markt präsent? Wir haben unsere Produkte wie den «GPS-Pilot», das «Autofill»-System beim Feldhäcksler oder die «Grain-QualityCamera» beim Mähdrescher bereits erfolgreich seit einiger Zeit im Markt platziert. Dann gibt es das «Cemos Automatic», mit dem sich der Mähdrescher selbst einstellen kann. Weiter sind die Lenksysteme heute in der Lage, auch für


Interview | Markt   n

die notwendige Dokumentation zu sorgen. Wir haben zudem unsere «Agrocom»-Produkte (Schlagkartei) im Programm und sind Partner bei 365FarmNet. Über diese Organisation können wir Daten unter anderem auch für andere Farm-Management-Systeme bereitstellen, sofern der Kunde das will. Wie hat sich die Nachfrage in den letzten Jahren entwickelt?

Claas will sich mit einer «digitalen Agenda» in diesem Bereich neu aufstellen. Was kann man als Kunde erwarten? Wir wollen unser Produktangebot insofern überarbeiten, indem wir dieses Angebot vermehrt aus der Sicht des Kunden zusammenstellen. Wir wollen den Kunden besser verstehen, um ihm bessere, massgeschneiderte Angebote machen zu können. Die entsprechenden Produkte

«Die grossen Traktoren und Erntemaschinen sind eigentlich ohne die Lenksysteme nicht mehr denkbar.»

Die grossen Traktoren und Erntemaschinen sind eigentlich ohne die Lenksysteme nicht mehr denkbar. Die GPS-Technologie mit «Section-Control» ist so gesehen fest etabliert. Farm-Management-Lösungen haben derzeit nur die grossen Betriebe im Einsatz. Aber mit den neuen Auflagen rund um die Düngung und den Pflanzenschutz steigt der Druck auf die Landwirte hinsichtlich der Dokumentation. Da rechne ich mit einem starken Zuwachs in der nächsten Zeit. Schon in den vergangenen Jahren verzeichnete Claas eben bei diesen Farm-Management-Lösungen Zuwachsraten von über 100 % pro Jahr.

wird er auch zu einem späteren Zeitpunkt, also nach einem bereits getätigten Maschinenkauf, noch nachrüsten können. In welchem Tempo werden diese digitalen Innovationen auf die Landwirtschaft zukommen? Ich gehe davon aus, dass es gerade jetzt nochmals zu einer Beschleunigung kommen wird. Ich habe die Gesetzgebung erwähnt und die erforderlichen Dokumentationen. Man wird hier mit manuellen Methoden an die Grenze stos­ sen. Der Landwirt muss sich davon entlasten können. Andere Treiber sind die Ver-

fügbarkeit und die Einsatzmöglichkeiten mobiler Geräte mit dem dazugehörenden Ausbau des Mobilfunknetzes. Die gesamte Entwicklung geht wohl viel schneller, als wir uns dies heute vorstellen können. Die Frage wird dann sein, wie man mit diesen Daten umgeht und welchen grösstmöglichen Nutzen man daraus ziehen kann. Bereits heute wird eine Vielzahl von Daten erfasst oder könnten quasi im Vorbeigehen erfasst werden. Deren Vernetzung, deren effiziente Auswertung und konkrete Nutzung in der landwirtschaftlichen Praxis hinkt aber noch etwas hinterher? Teilen Sie diese Aussage? Nur teilweise. Ich würde sagen, wir sind da schon einen wesentlichen Schritt weiter. Google oder Apple haben uns ja vorgemacht, wie man grosse Datenmengen mit einfachen Mitteln analysieren kann. Es stellt sich eher das Problem der richtigen Frage, damit ich für die landwirtschaftliche Praxis auch die richtigen Antworten aus diesem Material bekomme. Wir können beispielsweise heute schon auswerten, wo die Betriebsmittel hingehen und welchen Nutzen oder Ertrag man daraus ziehen kann. Kann man noch mehr machen? Bestimmt geht noch mehr in Richtung Beratung und Einbezug weiterer Rahmen-

Thomas Böck: «Wir halten uns streng an die gesetzlichen Richtlinien, die bei uns in Europa viel strenger sind als beispielsweise in den USA.»

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n  Markt | Interview

zwischen Maschinen gegründet worden. Heute nimmt sich diese Organisation auch dem generellen Datenaustausch in der Landwirtschaft an. Eine digitalisierte Landwirtschaft soll ja effizienter und nachhaltiger produzieren können. Viele Landwirte haben aber Angst vor der digitalen Überwachung. Wie zerstreuen Sie diese Gedanken? Wir halten uns streng an die gesetzlichen Richtlinien, die bei uns in Europa beispielsweise viel strenger sind als in den USA. Unsere Daten sind auf zertifizierten Servern gespeichert. Für uns, für Claas gilt: Das Einzige, was wir dürfen, ist, die Daten aggregiert und anonymisiert auszuwerten. Wir können nicht auf die einzelne Maschine, auf den einzelnen Kunden eingehen. Nur wenn der Kunde zustimmt, können wir seine personalisierten Daten auswerten. Weiter kann der Kunde stets Einsicht in sein Datenmaterial nehmen und kann auch verlangen, dass ihm die Daten ausgehändigt oder sie gar gelöscht werden. Thomas Böck ist überzeugt, dass es in Sachen «Digitalisierung» zu einer Beschleunigung kommen wird.

bedingungen wie das tagesaktuelle Wetter oder die Situation von Schadorganismen. Da ist man dann herstellerübergreifend gefordert, was Claas beispielsweise innerhalb von 365FarmNet aktiv und engagiert einbringt. Was muss man sich unter 365FarmNet genau vorstellen? Kurz gesagt, 365FarmNet ist eine herstellerübergreifende Organisation, die eine

denen Herstellern aus, um praxisgerechte Systeme entwickeln zu können. Die Applikation ist als eine offene Plattform aufgesetzt, jeder Partner soll seinen eigenen Nutzen daraus ziehen können. Wie steht es mit der immer wieder diskutierten «markenübergreifenden» Nutzung von Daten? Basis für die Datenkommunikation sind die klassischen, heute international be-

«Wir wollen unsere digitale Palette insofern überarbeiten, indem wir dieses Angebot vermehrt aus der Sicht des Kunden zusammenstellen.»

Ackerschlagkartei entwickelt, mit der ein Landwirt seinen gesamten Betrieb – von zu Hause aus und mobil unterwegs – managen kann. Aktuell sind unter anderem einige Landtechnikhersteller dabei, darunter auch Mitbewerber von uns. Wir denken in Prozessketten und tauschen uns mit verschie10

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kannten Standards wie Isobus oder der vom AgGateway-Konsortium entwickelte Adapt-Standard. Wir arbeiten auch intensiv in der AEF, der Agricultural Industry Electronics Foundation, daran. Die AEF war ja ursprünglich für die weitere Entwicklung von Isobus wie auch für den Informationsaustausch

Gibt es eine Garantie dafür? Ja, das können und wollen wir auch garantieren. Und zwar nicht nur im Sinne des Datenschutzes, sondern auch im Sinne der Datensicherheit, beispielsweise gegenüber Hackerangriffen und dergleichen. Wenn ein Landwirt die Daten freigibt: Wem und wo stehen diese dann zur Verfügung? Erst mal nur uns. Wenn wir die Daten weitergeben wollten, bräuchten wir wiederum die Zustimmung des Kunden. Wir geben die Daten ohne seine Zustimmung nicht weiter. Abschliessende Frage: Was bleibt dem Landwirt letztlich noch zu tun, wenn die Landwirtschaft dereinst vollkommen digitalisiert und vielleicht sogar automatisiert ist? Ich glaube nicht, dass ein Landwirt künftig nur noch in der Stube sitzen oder sonst den Tag einfach geniessen wird. Wir entwickeln ja Systeme zu seiner Unterstützung, die relevanten Entscheidungen muss er immer noch selbst fällen. Den «lästigen» Verwaltungsakt, den kann er künftig den digitalen Systemen überlassen, um sich so mehr auf seine unternehmerische Tätigkeit in der Natur, auf dem Feld und bei den Tieren zu konzentrieren.  n


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n  Markt | Traktoren

Markt geschrumpft Im vergangenen Jahr ist der Schweizer Traktorenmarkt um rund 13 % geschrumpft. Total wurden 2203 Einheiten neu zugelassen. Marktführer bleibt Fendt vor New Holland, Deutz-Fahr stösst auf Platz 3 vor. Roman Engeler Zulassungsstatistik nach Marken Marke

2016

4

2

2

Case IH

111

93

18

Claas

112

168

– 56

Deutz-Fahr

250

278

– 28

Fendt

386

427

– 41

86

100

– 14

JCB

3

0

3

223

368

– 145

Kubota

74

80

– 6

Lamborghini

11

4

7

John Deere

Landini

32

30

2

Lindner

107

109

– 2

MasseyFerguson

145

205

– 60

McCormick New Holland

Fendt führt Die Zulassungsstatistik wird von Fendt mit 386 Einheiten angeführt. Zwar musste auch Fendt stückzahlmässig Federn lassen, konnte aber seinen Marktanteil auf 17,5% steigern. New Holland auf Rang 2 musste sowohl bei den Stückzahlen wie beim Marktanteil Verluste hinnehmen, gleiches gilt für John Deere. Diese Marke musste 12

Schweizer Landtechnik  3 2017

32

40

– 8

303

372

– 69

Rigitrac

23

15

8

Same

57

63

– 6

Steyr

163

117

46

Valtra

61

44

17

Zetor

19

19

Total

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2534

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Diagramm4tel

800 700

den dritten Platz an Deutz-Fahr abtreten. 800 bei Steyr (+39,3 %), 18 Stück sind es bei Diagramm4tel 600 IH (+19,4 %). Mit einer positiven Zu den Gewinnern gehören Case IH und700 Case 500 von 17 Einheiten (+38,6 %) Steyr, die an Stückzahlen und an 800 Markt-600 Abweichung 400 auch Valtra zu den Gewinnern in 700 gehört anteilen teilweise massiv zulegen konn500 ten. 46 mehr verkaufte Einheiten 600 sind es der300 Zulassungsstatistik. 500

PS-Statistik der Zulassungen 800 700 600

400

400 300 200

200 100

0 100 bis 60 61-80 81-100 101-120 121-140 141-160 161-1 200 Diagramm4tel 0 100 2014 2015 2016 bis 60 61-80 81-100 101-120 121-140 141-160 161-180 181-20 0 2014 2015 2016 bis 60 61-80 81-100 101-120 121-140 141-160 161-180 181-200 201-25 300

2014

500 Anzahl

Mit 2202 neu zugelassenen Traktoren präsentierte sich der Schweizer Traktorenmarkt im vergangen Jahr ziemlich in der Mitte der beiden Vorjahre (2015: 2534 Stück; 2014: 2095 Stück). 2015 haben der vorteilhafte Eurokurs und die Möglichkeit, sich noch mit kostengünstigeren Modellen einzudecken, welche die auslaufende Abgasstufe 3b erfüllen, den Markt angekurbelt. Diese Effekte kamen im vergangenen Jahr weniger zur Geltung.

+/–

Carraro

Hürlimann

Der Schweizer Traktorenmarkt ist geschrumpft. Gegenüber 2015 nahmen die Zulassungen um rund 13 % ab.

2015

2015

2016

400 300 200 100 0

bis 60 121 – 140 161 – 180 201 – 250 ab 301 bis 60 61-80 81 – 100 81-100 101-120 121-140 141-160 161-180 181-200 201-250 251-300 ab 301 61 – 80

101 – 120

141 – 160

PS-Klassen 2014 2015

181 – 200

2016

215 – 300


Traktoren | Markt   n

Meistverkauftes Modell war –  wie schon 2015 –  der Fendt «211 Vario».

Obwohl nicht mehr aktiv beworben, finden auch immer wieder Modelle der Marke «Lamborghini» den Weg zu einem Schweizer Kunden. 2016 waren es 11 Stück (+7). Neu oder wieder in der Statistik erscheint JCB mit der Modellreihe «Fastrac» (3 Stück). Der einzige Schweizer Hersteller, Rigitrac, konnte 2016 wieder zulegen und erreichte mit 23 verkauften Einheiten nahezu den Wert von 2014 mit damals 25 Stück.

PS-Klassen Nur wenige Veränderungen gab es bei den PS-Klassen der 2016 zugelassenen

Traktoren. Wie in den Vorjahren ist mit gut 31 % die Klasse von 101 bis 120 PS das verkaufsstärkste Segment, gefolgt von der Klasse 81 bis 100 PS (24,1%). Wie bereits Jahre zuvor machen diese beiden Kategorien rund 55 % des Markts aus. An Stückzahlen leicht zugelegt hat das Segment oberhalb von 200 PS. Da fand mit 132 Modellen gar eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr statt (106 Stück), wobei knapp 5 % im Bereich von 201 bis 250 PS. 325 Traktoren (14,8 %) wurden im Kanton Bern zugelassen, was in der Kantonsstatistik wiederum Platz 1 vor dem Waadtland (253 Stück, 11,5 %) bedeutet. Den dritten

Zweiachsmäher und Transporter Um fast einen Viertel haben im letzten Jahr die Zulassungen bei den Transportern gegenüber 2015 abgenommen. So wurden 2016 noch 171 Stück im Markt platziert, gegenüber 227 Einheiten in der Vorjahrsperiode (– 24,7 %). Marktführer bleibt Reform mit 82 Modellen (– 9) vor Aebi mit 45 Einheiten (– 29). Meistverkauftes Modell war der «TP 420» von Aebi mit 30 Stück, auf Platz 2 folgt der Reform «Muli T7 S». Nur geringfügig negativ entwickelt hat sich der Markt bei den Zweiachsmähern. Das Volumen nahm von 288 auf 277 Stück ab (– 3,8 %). Marktführer ist wie im Vorjahr Aebi. Dieser Schweizer Hersteller konnte den Absatz um 9 auf 120 Einheiten steigern. Ebenfalls zulegen konnte Reform auf dem zweiten Platz, und zwar von 102 auf 112 Stück (inklusive 10 Einheiten vom Typ «Mounty»). Die restlichen Marken haben alle verloren. Topmodell bleibt der Aebi «TT211» mit 70 Stück vor dem Reform «Metrac H7 RX» mit 41 Einheiten.

Platz in dieser Rangierung nimmt der Kanton St. Gallen ein (182 Einheiten, 8,3 %).

Einzelmodelle Die Rangfolge der Einzelmodelle führen wie schon im vergangenen Jahr der Fendt «211 Vario» (112 Stück, zusätzlich noch 12 Stück in Schmalspur-Versionen) und der Fendt «313 Vario» (90 Einheiten) an. Auf den nächsten Plätzen folgt Deutz-Fahr mit den beiden Modellen «5120 C» (49 Stück) und «5100 M» (46 Einheiten). Total sind es 20 Marken, die als Traktoren in der Zulassungsstatistik 2016 aufgeführt sind.  n

Zulassungen von Zweiachsmähern und Transportern Marke

2016

2015

+/–

120

111

9

31

44

– 23

BCS

8

10

– 2

Ferrari

0

2

– 2

5

6

– 1

112

102

10

Zweiachsmäher

Aebi Antonio Carraro

Pasquali Reform Sauerburger Total

1

3

– 2

277

288

– 11

Transporter

Aebi

45

74

– 29

Caron

5

14

– 9

Lindner

36

44

– 9

Reform

82

91

– 9

Schiltrac Total

3

4

– 1

171

227

– 56

3 2017  Schweizer Landtechnik

13


n  Markt | Precision Farming

Zu verkaufen: Genauigkeit Wer einen RTK-Korrektursignal-Dienst nutzen möchte, hat mittlerweile viele Anbieter zur Auswahl. Beim Kaufentscheid sollte vor allem das Argument Einsatzsicherheit im Vordergrund stehen. Ruedi Burkhalter Immer mehr Schweizer Landtechnikfirmen bieten ein RTK-Korrektursignal für automatische Lenksysteme an. Diese Entwicklung ermöglicht es in Kombination mit der ebenfalls günstiger gewordenen Technik, dass heute die höchste Genauigkeitsstufe von + /– 2 cm zu einem deutlich günstigeren Preis genutzt werden kann als noch vor einigen Jahren. Durch neue Möglichkeiten im Pflanzenbau hat auch die Anzahl der Betriebe, die RTK-Technik wirtschaftlich einsetzen können, in den letzten Jahren zugenommen. So können etwa Biobetriebe dank RTK die mechanische Unkrautbekämpfung in Reihenkulturen effizienter durchführen. Oder mit neuen, RTK-basierten Anbausystemen wie «Strip Till» können die Gesamtkosten im Ackerbau gesenkt werden. Doch macht es die Vielfalt der mittlerweile erhältlichen Produkte nicht einfacher, sich für ein System zu entscheiden. Deshalb soll hier eine vereinfachte Übersicht über den Stand der Navigationstechnik gegeben werden.

Relative und absolute Genauigkeit Navigationssysteme im Strassenverkehr verwenden zur Ermittlung der Fahrzeugposition das globale Positionierungssys14

Schweizer Landtechnik  3 2017

tem, kurz GPS, oder drei weitere mittlerweile verfügbare Satellitensysteme. Mit einem Empfänger auf dem Fahrzeug werden die Signale mehrerer GPS-Satelliten empfangen. Die Positionsabweichung solcher GPS-Signale liegt aufgrund technischer und atmosphärischer Gegebenheiten bei etwa + /– 3 bis 10 m. Für die Navigation im Auto reicht das, für die Ansteuerung von Lenksystemen in der Landwirtschaft jedoch ist dies zu ungenau. Mit dem Empfang von zusätzlichen Korrektursignalen von zahlreichen Anbietern kann die Genauigkeit erhöht werden. Je genauer und stabiler die Positionsermittlung sein soll, desto aufwendiger wird die benötigte Technik. Bei Lenksystemen wird zur Einordnung auch zwischen der «relativen» Genauigkeit (Spur-zu-Spur-Genauigkeit) und der «absoluten» Genauigkeit unterschieden (siehe Grafik). Für die meisten einmaligen landwirtschaftlichen Anwendungen (Beispiel Bodenbearbeitung) ist die «relative Genauigkeit» innerhalb der nächsten Minuten, also die Spur-zu-Spur-Genauigkeit, relevant. Sie ist massgebend, wenn innerhalb von 15 Minuten wieder an der Vorgängerspur entlang gefahren wird, und

beträgt beim kostenlosen Korrektursignal Egnos 20 bis 30 cm. Wer eine bessere Genauigkeit wünscht, hat die Auswahl zwischen zahlreichen kostenpflichtigen Korrektursignalen (Beispiel «SF2» von John Deere), mit deren Hilfe die Abweichung – je nach Anbieter – auf etwa + /– 10 cm reduziert werden kann. Aber auch mit solchen kostenpflichtigen Signalen können abgefahrene Spuren bereits nach kurzer Zeit (Arbeitsunterbruch bei Regen) nicht mehr mit genügender Präzision wieder aufgerufen werden. Auch im Gemüsebau mit langsamen Fahrgeschwindigkeiten wird diese Zeitspanne oft überschritten. In diesen Fällen ist dann die absolute Genauigkeit des Systems relevant. Die «absolute Genauigkeit» gibt an, mit welcher Genauigkeit eine Position nach einer längeren Zeitspanne bis zu Monaten oder Jahren wiedergefunden wird. Sie ist beispielsweise dann relevant, wenn nach Tagen oder Wochen in die mit «Strip Till» bearbeiteten Streifen eingesät werden soll oder wenn eine Kartoffelern­ temaschine genau die beim Pflanzen gelegten Spuren abfahren soll. Beim kosten­losen Korrektursignal Egnos beträgt diese Genauigkeit beispielsweise etwa «nur» 2 m.


Precision Farming | Markt   n

RTK (Real Time Kinematic) ist ein noch genaueres Verfahren zur Positionsbestimmung, das eine Wiederholbarkeit von abgefahrenen Spuren auch über mehrere Jahre bietet, wobei Genauigkeiten von rund + /– 2 cm erzielt werden können. Dabei kommen zusätzlich sogenannte «Referenzstationen», auch «Basisstationen» genannt, zum Einsatz. Eine Referenzstation besteht grundsätzlich aus einem herkömmlichen GPS-Empfänger, dessen Position als Referenz verwendet wird. Einfach erklärt wird dabei fortlaufend der aktuell durch den Empfänger ermittelte Positionswert mit dem vorgängig ermittelten Wert verglichen. Die so ermittelte Abweichung, die beispielsweise durch die sich ständig ändernde Bewölkung auftritt, kann in Echtzeit als Korrektursignal an das Fahrzeug (auch «Rover» genannt) übertragen werden. Die Bereitstellung eines solchen Korrektursignals kann auf verschiedenen Wegen stattfinden.

Wiederholbar nur mit vermessener Station Der Landwirt kann als «Insellösung» eine eigene Referenzstation auf seinem Betrieb installieren und das Signal per Funk an das Fahrzeug übertragen. Wegen der auf fünf Watt gesetzlich begrenzten Sendeleistung solcher Funkanlagen ist diese Übertragungsart auf einen Radius von rund 10 km begrenzt und funktioniert nur bei direktem Sichtkontakt auf diese Distanz zuverlässig. Deshalb wurden bisher – vor allem auch von Lohnunternehmern mit grösserem Aktionsradius – mobile Referenzstationen verwendet, die direkt am Feldrand auf einem Dreibein positioniert werden. Sobald allerdings die Referenzstation wieder an einen anderen Einsatzort transportiert wird, geht die Wiederholbarkeit der angelegten Spuren verloren. Die maximal mögliche absolute Genauigkeit kann nur dann erzielt werden, wenn mit fix montierten Stationen gearbeitet wird, deren Position vorgängig genau vermessen wurde. In den letzten Jahren setzt sich deshalb zunehmend das «Mobile RTK» durch, bei dem das Korrektursignal nicht direkt über Funk, sondern über das mobile Internet (GSM-Netz) zum Anwender übertragen wird. Dabei werden die Korrekturdaten der Referenzstation zunächst auf einen zentralen Server übermittelt, von wo sie dann von vielen «Rovern» gleichzeitig über die mobile Internetverbindung abgerufen werden können. Auf diese Weise

können die Kosten für den Betrieb der Referenzstationen auf viele Nutzer verteilt werden, anderseits fallen aber zusätzliche Kosten für die Datenübertragung (Sim-Karte mit Daten-Abo) an. Mobile RTK kann nur dort eingesetzt werden, wo ein genügender GSM-Empfang gewährleistet ist. Für eine verbes­ serte Einsatzsicherheit bieten einige Systeme die Möglichkeit, zwei oder mehr GSM-Netze gleichzeitig zu nutzen.

Eine oder mehrere Stationen Unter den Mobile-RTK-Systemen wird wiederum zwischen dem sogenannten «Single-Base»-Betrieb und «NetzwerkRTK» unterschieden. Bei Ersterem bezieht jeder Anwender nur die Korrekturdaten

von jeweils einer Referenzstation. Beim «Netzwerk-RTK» werden pro Anwender die Daten von jeweils mehreren Referenzstationen verwendet und mithilfe einer Software zu einer «virtuellen Referenzstation» zusammengerechnet. Dabei werden die Daten je nach Distanz zum Anwender unterschiedlich gewichtet. Single-Base-Systeme sind einfacher in der Handhabung, jedoch nimmt die Genauigkeit bereits ab etwa 20 bis 30 km Distanz zur Basisstation ab. Im Gegensatz dazu können die Referenzstationen bei Netzwerk-RTK 50 bis 100 km auseinanderliegen, und so kann eine bestimmte Region mit weniger Stationen abgedeckt werden. Fällt, beispielsweise bei einem Stromausfall oder Problemen mit dem Internet,

Neue Alternative zu RTK? Welches sind die nächsten Entwicklungsschritte im Bereich automatischer Lenksysteme in der Landwirtschaft? Eine weitere Verbesserung der Genauigkeit ergibt aus pflanzenbaulicher Sicht kaum Sinn. Hingegen wären neue Systeme zu begrüssen, welche die erforderliche Genauigkeit mit einfacheren technischen Mitteln und reduzierten Kosten erzielen, und diese somit auch für kleinere Betriebe erschwinglich sein könnten. In welche Richtung zukünftige Entwicklungen gehen könnten, zeigte im Sommer 2016 John Deere mit der Vorstellung einer neuen Empfängergeneration auf. Der neue «StarFire 6000»-Satellitenempfänger ist das Nachfolgemodell des «StarFire 3000»Empfängers und soll neue Massstäbe betreffend Arbeitsgenauigkeit und Signalstabilität setzen. Er kann mit einem verbesserten kostenfreien «SF1»-Korrektursignal (+/–15 cm, statt wie bisher 23 cm) oder mit dem völlig neuen «SF3»-Korrektursignal mit +/–3 cm Spur-zu-Spur-Genauigkeit betrieben werden. Somit kommt diese neue Technik der Genauigkeit von RTK sehr nahe, ohne dafür Referenzstationen und GSM-Empfang zu benötigen. Der Empfang von Korrektursignalen von bis zu drei «StarFire»-Korrektursatelliten, statt bisher von nur einem Satelliten, soll eine hohe Signalstabilität bringen. Auch das Erfassen des «SF3»-Korrektursignals erfolgt laut Hersteller dreimal so schnell. Benutzer müssen somit weniger lang warten, bis die volle Genauigkeit des Empfängers erreicht ist, sodass sie mit ihren Arbeiten schneller beginnen können. «SF3» bietet als erstes Satelliten-Korrektursignal eine Wiederholbarkeit innerhalb der Saison für bis zu neun Monate. Verschiebungen von Spuren bei Arbeiten auf sehr langen Feldern oder bei der Rückkehr zum Feld an einem anderen Tag sollten somit der Vergangenheit angehören. Allenfalls könnten Abschattungen zu den am Äquator gelegenen Korrektursignal-Satelliten an gewissen Stellen (Waldränder, Hügel) einen Nachteil darstellen. Das Korrektursignal ist mit einem Preis ab CHF 746.– pro Jahr etwas günstiger als ein RTK-Signal, zudem kostet auch der neue Empfänger nur rund die Hälfte des Preises eines RTK-Empfängers. Es ist zu erwarten, dass diese neue Generation von Korrektursignal für einige Anwendungen im Ackerbau eine günstige Alternative zu RTK bietet.

3 2017  Schweizer Landtechnik

15


n  Markt | Precision Farming

Beispiel Satelliten-Korrektursignal Egnos •  grosse mittlere Abweichung •  grosse Streuung •  geringe relative Genauigkeit •  geringe absolute Genauigkeit •  keine Wiederholbarkeit

Beispiel RTK mit mobiler Referenzstation •  geringere mittlere Abweichung •  kleine Streuung •  hohe relative Genauigkeit •  geringere absolute Genauigkeit •  Wiederholbarkeit nur solange Referenzstation nicht verschoben wird

Beispiel RTK mit vermessener Referenzstation •  kleine mittlere Abweichung •  kleine Streuung •  hohe relative Genauigkeit •  hohe absolute Genauigkeit •  Wiederholbarkeit unbegrenzt Blau = Tatsächliche Position

Rot = Vom System gemessene Positionen

Der Vergleich von den Messresultaten eines Satellitenkorrektursignals und zweier Arten RTK zeigt, wie stark die vom System gemessenen Punkte von der tatsächlichen Position abweichen.

mit Netzwerk-RTK eine der Referenzsta­ tionen aus, kann trotzdem noch weiter gearbeitet werden, während im SingleBase-Betrieb dann nichts mehr geht.

Einsatzsicherheit grossgeschrieben Worauf ist nun zu achten bei der Auswahl eines RTK-Korrektursignal-Diensts? Die meisten Anbieter bieten für die Schweiz einen flächendeckenden RTK-Korrektursignal-Dienst an, der grundsätzlich von jedermann, der über ein kompatibles Lenksystem verfügt, in Form von Jahreslizenzen genutzt werden kann. Die Preise für eine Jahreslizenz bewegen sich zurzeit in einem Bereich von CHF 800.– bis 1400.–. Die Korrektursignale vieler Anbieter sind sowohl im international standardisierten «RTCM3»-Format als auch im alternativen «CMR+»-Format verfügbar und können somit von Lenksystemen aller Hersteller genutzt werden. Einige Anbieter setzen auf ein Netz aus selbst installierten und betriebenen Referenzstationen, während andere auf die Korrektursignale des vom 16

Schweizer Landtechnik  3 2017

Bundesamt für Landestopografie (Swiss Topo) betriebenen Netzes zurückgreifen. Mit der Auswahl eines Dienstes begibt sich der Anwender in eine grosse Abhängigkeit. Das wohl bedeutendste Kriterium bei der Auswahl muss deshalb die Einsatzsicherheit sein, denn bei vielen RTK-Anwendungen kann bei einer technischen Panne nicht weitergearbeitet werden, bis diese behoben ist. Grundsätzlich stellt das Installieren, Betreiben und der Unterhalt eines solchen Systems hohe Anforderungen an den Anbieter. Dieser muss auch nachts oder an Wochenenden über entsprechend ausgebildetes Personal verfügen, das bei einer Panne in der Lage ist, eine rasche Diagnose und Fehlerbeseitigung zu gewährleisten. Das Verkaufsargument «alles aus einer Hand», von der Installation des Lenksystems über die Referenzstationen bis hin zur Datenverarbeitung und -übermittlung, spricht für klare Zuständigkeiten im Fall einer Panne. Anbieter, die Teil eines Europa-weiten Netzes sind, preisen die grösseren Ressourcen im Hintergrund als Vorteil an. Schlussendlich ist es für den einzelnen Anwender schwierig, die Vor- und Nachteile der verschiedenen Produkte nachvollziehen und gegeneinander abwägen zu können. Die zuverlässigsten Angaben über die Einsatzsicherheit sind zweifelsohne bei Berufskollegen in Erfahrung zu bringen, die ein System schon länger einsetzen.  n

Übersicht der in der Schweiz verfügbaren RTK-Korrektursignal-Dienste

Produkt / Anbieter

Signalquelle

Funktionsweise

FarmNet www.robert-aebi-landtechnik.ch

Swiss Topo

Netzwerk-RTK

Besonderheiten

RTK/RTK 2 www.grunderco.ch www.studer-landtechnik.ch

Eigenes Netz mit 12 Referenzstationen

Single-Base-Betrieb und Netzwerk-RTK verfügbar

SkyConnect www.new-holland-traktoren-centerschweiz.ch www.case-steyr-center.ch www.kuhncenterschweiz.ch

Swiss Topo

Netzwerk-RTK

RTK Clue www.rtk-clue-swiss.ch www.remund-berger.ch

Eigenes Netz mit 14 Stationen

Single-Base-Betrieb

Serco.Net www.sercolandtechnik.ch

Eigenes Netz mit zurzeit 13 Stationen (14 geplant)

Single-Base-Betrieb

AGRARnet www.agrar-landtechnik.ch

Eigenes Netz mit 21 Stationen

Netzwerk-RTK

Zwei Serverstandorte

SDF-Agrosky www.sdfgroup.com

Es kann auf verschiedene Anbieter zugegriffen werden

Netzwerk-RTK + Single-Base-Betrieb

SDF-Agrosky ist kompatibel mit allen namhaften Lieferanten bzw. Herstellern

RTK Chuard www.rtkchuard.ch

eine eigene Station im Raum Cugy/ Estavayer-le-Lac

Single-Base-Betrieb

Lizenz für 1 Jahr oder 6 Monate

Ist Teil des Europa-weiten RTK-Netzwerks von New Holland

Ist Teil des Europa-weiten RTK-Netzwerks von Reichhardt


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n  Markt

ATV oder UTV? Kleine Geländefahrzeuge lassen sich in unterschiedlichste Kategorien einteilen. Beim Kauf müssen Kriterien wie Antriebskonzept, mögliche Nutz- und Anhängelasten sowie die zum Einsatzprofil passende Zulassung berücksichtigt werden. Ruedi Burkhalter

Wettbewerbsgewinner Samuel Flückiger sieht für seinen Quad von Arctic Cat viele Einsatzmöglichkeiten.

Für Samuel Flückiger war die Auswahl denkbar einfach: Der Landwirt aus Ursenbach BE hat seinen Quad als ersten Preis im Agrama-Wettbewerb der Schweizer Landtechnik gewonnen. Der Quad-ATV «Alterra 400 4 × 4» von Snopex kam für ihn wie gerufen, hat er sich doch schon lange ein solches Fahrzeug gewünscht. Er wird dieses zum Kühetreiben und beim Zaunbau einsetzen. Die Einsatzmöglichkeiten eines solchen Fahrzeugs sind enorm breit gefächert: ob für Kontrollfahrten, kleine Bestellungen oder als strassentauglicher Werkstattwagen bei Pannen oder Bauarbeiten. Wer ein solches Fahrzeug selber auswählen will, steht vor der Qual einer enorm vielfälti18

Schweizer Landtechnik  3 2017

gen Auswahl. Die Schweizer Landtechnik wagt hier den Versuch, die Vor- und Nachteile der vielfältigen Fahrzeugkonzepte aufzuzeigen.

Aktionsradius als wichtigstes Kriterium Im Auswahlverfahren sollte man sich zunächst einige grundsätzliche Überlegungen zum Einsatzprofil eines Fahrzeugs machen. Am besten macht man eine Liste mit Kriterien, die das Fahrzeug zwingend erfüllen muss. Als erstes Kriterium sollte der vorgesehene Aktionsradius berücksichtigt werden. Wer sein Fahrzeug vorwiegend auf einem abgelegenen Hof einsetzen will, kaum je weitere Strecken

Bild: Ruedi Burkhalter

auf Strassen zurücklegt, dabei auch grössere Ladungen wie Zaunpfähle oder Brennholz transportieren oder einen fahrbaren Milchtank an die Anschlussstrasse ziehen möchte, der wird sich am besten unter den als Traktor zugelassenen UTV genauer umsehen. Wer hingegen im Sommer regelmässig seine Tiere auf einer weiter entfernten Alp kontrollieren muss und dabei wenn möglich auch die Autobahn benutzen will, soll sich eine ganz andere Fahrzeuggruppe anschauen, deren Maximalgeschwindigkeit bei mindestens 80 km / h liegt und für die eine Strassenzulassung als Kleinmotorfahrzeug mit Motorradnummer möglich ist.


Markt   n

Wenig Neues bei der Antriebstechnik Was die Antriebstechnik anbelangt, hat sich in den letzten Jahren weder bei den ATV noch bei den UTV viel verändert. Die in der Landwirtschaft eingesetzten ATV werden fast ausschliesslich von ViertaktBenzinmotoren mit 300 bis 1000  cm3 Hubraum angetrieben. Bei den UTV hingegen stehen für gewisse Modelle mehrere Motorisierungsvarianten zur Auswahl. Für den Einsatz in der Land­ wirtschaft sind Modelle mit Dieselmotor am beliebtesten. Diese weisen nicht nur

Verwirrende Begriffe Die hier thematisierten Geländefahrzeuge werden nach verschiedenen Kriterien in Kategorien eingeteilt. Oft sorgen diese Einteilungen für Verwirrung, da diese beispielsweise in Nordamerika und Kanada anders erfolgen als in Europa. Während die Hersteller oft die Begriffe ATV und UTV verwenden, haben diese in der Gesetzgebung keine Bedeutung. Aus praktischer Sicht bei der Fahrzeugauswahl ist aber die Einteilung ATV/UTV durchaus Sinnvoll. Bei vielen Herstellern werden in der Fahrzeugkategorie «All Terrain Vehicles», kurz ATV, kleine Geländefahrzeuge zusammengefasst, die vorwiegend für den Personentransport konzipiert wurden. Der Fahrer und je nach Modell auch der Beifahrer sitzen rittlings in der Mitte des Fahrzeugs hintereinander (Quad), die Lenkung erfolgt über eine Lenkstange. Dies im Gegensatz zu den «Utility Task Vehicles», kurz UTV, bei denen die Sitze von Fahrer und Beifahrer nebeneinander angeordnet sind. Deshalb nennen viele Hersteller diese Fahrzeuge auch «sideby-side». Die Lenkung erfolgt über ein Lenkrad. UTV sind allgemein breiter und länger als ATV, oft mit einer Ladebrücke ausgerüstet und bieten generell höhere Nutz- sowie Anhängelasten als ATV. ATV, die vor allem die Gruppe der «Quads» umfassen, werden zusätzlich in solche für den Bereich «Sport und Fun» und «Utility ATV» unterteilt, die mehr für den Outdoorarbeitseinsatz gedacht sind. In Deutschland werden hingegen oft die leichteren «Sport und Fun»Fahrzeuge als «Quads» bezeichnet, die schwereren Fahrzeuge für den Arbeitseinsatz als «ATV». In der Schweizer Umgangssprache wiederum werden auch die «Utility ATV» meist als «Quad» bezeichnet. Als wäre dies nicht schon kompliziert genug: Einige Hersteller bezeichnen Mischformen von ATV/UTV auch als «side-by-side-ATV».

einen günstigen Treibstoffverbrauch auf, sondern können jederzeit an der Hoftankstelle aufgetankt werden. Auch im Bereich Getriebe gibt es wenig Neues zu vermelden. Bei den für den Einsatz in der Landwirtschaft geeigneten «Arbeitstieren» kommen sowohl bei ATV als auch bei UTV fast ausschliesslich automatische, stufenlose «Variomatik»-Getriebe, oft auch CVT genannt, zum Einsatz. Diese Aggregate arbeiten mit einem Keilriemenvariator, der aus zwei variablen Riemenscheiben besteht und gleichzeitig beim Anfahren auch als Kupplung dient. Die auf der Motorwelle sitzende Riemenscheibe wird Variator genannt. Ein Fliehkraftmechanismus im Innern sorgt da für, dass die Scheibenhälften bei zunehmender Drehzahl enger zusammenrücken ,wodurch der Keilriemen nach aussen gedrückt wird, der wirksame Scheibendurchmesser zunimmt und somit das Übersetzungsverhältnis vergrössert wird. Die auf dem Abtrieb sitzende Ausgleichsscheibe verändert den wirksamen Scheibendurchmesser gegenläufig und sorgt dafür, dass bei gleich bleibender Riemenlänge dieser konstant gespannt wird. Relativ neu ist, dass einige Hersteller für längere Talfahrten eine sogenannte Motorbremsfunktion einbauen. Einfach ausgedrückt lässt sich damit das Getriebeverhältnis bei Talfahrten «einfrieren», sodass die volle Bremskraft des Motors wie bei einem Schaltgetriebe genutzt werden kann. Fast alle Fahrzeuge sind zusätzlich mit einem mechanischen, meist manuell im Stillstand schaltbaren Untersetzungsgetriebe und somit für die zwei Fahrbe-

Kawasaki ist im Bereich der UTV mit der Baureihe «Mule» präsent, die für den harten Einsatz auch mit Dieselmotor erhältlich ist. Bilder: zvg

Die UTV der Baureihe «Traxter» von Can Am zeichnen sich unter anderem durch eine Motorbremse und einen hochwertigen Korrosionsschutz aus.

reiche «Strasse» und «Gelände» ausgestattet. Im unteren Preissegment und bei sportbetonten Fahrzeugen kommen auch noch Schaltgetriebe zum Einsatz. Die Leistungsübertragung auf die Hinterachse erfolgt im unteren Preissegment teilweise mit Antriebsketten. Für den professionellen Einsatz sind hier die robusteren Antriebe über Kardanwellen zu empfehlen.

Die «side-by-side»-Baureihe «Prowler» von Arctic Cat soll dank einer elektronisch schaltbaren Differenzialsperre auf der Vorderachse eine besonders gute Traktion erzielen.

3 2017  Schweizer Landtechnik

19


n  Markt

Unter den ATV weisen die 6 × 6-Modelle wie dieser «Outlander» von Can-Am deutlich höhere Nutz- und Anhängelasten auf als herkömmliche Vierradmodelle.

ler wie Kawasaki ganz aus dem europäischen Strassen-Quad-Markt zurückgezogen haben. Mit dem UTV-Model «RTV 900» bietet Kubota eines der wenigen Fahrzeuge mit Hydrostatgetrieben an. Dieses Fahrzeug ist eher als Langsamläufer ausgelegt und mit einer Axialkolben-Verstellpumpe ausgestattet. Mit der stufenlosen Verstellung der Fördermenge ist dieses Fahrzeug insbesondere im unteren Geschwindigkeitsbereich feiner zu dosieren als eine Riemen-Variomatik.

Grosse Unterschiede im Fahrverhalten

Das Modell «RTV 900» von Kubota ist als eines der wenigen auf dem Markt mit einem hydrostatischen Getriebe ausgestattet.

Der Antrieb von Anbaugeräten mit hohem Leistungsbedarf ist meist nur mit einem Aufbaumotor möglich. Bei Quads führt dies schnell zum Überschreiten der Nutzlast.

Unterschiede gibt es zudem bei den Achsantrieben. Der Allradantrieb wird häufig per Knopfdruck über eine ViscoKupplung zugeschaltet. Für die Geländegängigkeit ist eine Differentialsperre in der Vorderachse von Vorteil. ATV /Quads waren bisher vorwiegend mit starren Hinterachsen ohne Differentialgetriebe ausgerüstet. Aufgrund einer Anfang 2017 in Kraft getretenen EU-Norm müssen Fahrzeuge mit Zulassung als Kleinmotorfahrzeug neu über ein Hinterachsdifferenzial verfügen. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass dieses über eine Sperre verfügt. Die neue EU-Norm führt zu höheren Preisen bei ATV und hat dazu geführt, dass sich namhafte Quad-Herstel20

Schweizer Landtechnik  3 2017

Was das Fahrverhalten anbelangt, unterscheiden sich ATV und UTV grundlegend. Aufgrund der geringen Breite, des kurzen Radstands und der relativ hohen Sitzposition des Fahrers stellen ATV im Gelände deutlich höhere Ansprüche an den Fahrer als UTV. Das Fahren von ATV ist körperlich anstrengender, da der Fahrer vor allem in Kurven und bei seitlicher Neigung sein Körpergewicht verlagern muss, um den Schwerpunkt über der Kippkante zu halten. Für Betriebe mit immer wechselnden Fahrern stellt deshalb ein breit abgestütztes, kippstabiles UTV ein deutlich geringeres Unfallrisiko dar. Werden Fahrzeuge auch ausgeliehen, enden die ersten ATVFahrten von Anfängern nicht selten in einem Gebüsch oder Strassengraben. Ein UTV hingegen verhält sich ähnlich wie ein 4WD-Auto und kann deshalb mit geringem Risiko auch Anfängern anvertraut werden. Aus dem gleichen Grund sind UTV auch bei älteren Fahrern in der Regel beliebter als ATV. Anderseits ist man mit vielen ATV deutlich wendiger unterwegs. So ist man beispielsweise beim Zusammentreiben von Tieren sehr agil, kann eng und schnell wenden. Ein Quad passt auch an engen Stellen im Wald oder auf Fusspfaden noch durch, wo ein breiters UTV schon längst stecken bleiben würde. Der Quad ist auch dort im Vorteil, wo man bei Arbeiten wie Zaunbau häufig auf und abspringen muss. Nicht selten spricht auch der «Sport-und-FunFaktor» für den Quad. Auf einer spontanen Tour durch die Natur bietet der Quad dem (Motor-)Sportbegeisterten selbstverständlich mehr Spass als ein klassisches «Arbeitstier».

UTV tragen und ziehen mehr Gerade im landwirtschaftlichen Einsatz sind die Nutz- und Anhängelasten oft ein wichtiges Kriterium. Hier sind die UTV

den ATV um Längen voraus. ATV verfügen Bauart-bedingt über bescheidene Nutzlasten und auch wenig Platz für Ladung. Besonders bescheiden fällt die Anhängelast bei als Leichtmotorfahrzeug oder Kleinmotorfahrzeug eingelösten ATV aus. Sie wird durch das Gesetz auf maximal 50 % des «Trocken-Leergewichts» begrenzt und beträgt beispielsweise beim Fahrzeug von Samuel Flückiger gerade mal 130 kg. Die vom Hersteller angegebenen Werte können also aufgrund des Gesetzes oft bei Weitem nicht ausgenutzt werden. Dies im Gegensatz zu Fahrzeugen, die eine Typengenehmigung als Traktor aufweisen. Hier können in der Regel die Garantiegewichte des Herstellers voll ausgenutzt werden. Ein für die Landwirtschaft interessanter Sonderfall ist das dreiachsige ATV, wie es von einzelnen Herstellern wie Polaris oder CanAm angeboten wird. Die Technik des Modells «Outlander 6 × 6» von Can-Am beispielsweise basiert auf derjenigen der «Outlander 4 × 4», jedoch bietet dieses Fahrzeug mit einer Typengenehmigung als Traktor mit 750 kg ein Mehrfaches an Anhängelast als das als Kleinmotorfahrzeug eingelöste Vierrad-ATV. Weitere Vorteile dieses Modells sind die grosszügige Ladefläche, die gute Traktion, ein durch den langen Radstand stabileres Fahrverhalten sowie eine bessere Kippstabilität.

ATV allgemein günstiger Nicht zuletzt ist auch der Preis ein entscheidendes Kriterium. Typischerweise sind ATV um einige Tausend Franken günstiger zu haben als UTV. Bei ATV beginnt das «mechanisch hochwertige» Segment je nach Hersteller bei CHF 5000.–. Allerdings ist auch hier nicht alles Gold, was glänzt. Hinter grösseren Preisunterschieden für auf den ersten Blick gleichwertige Produkte müssen nicht nur die Preispolitik der Hersteller und die Produktionskosten im Herkunftsland stehen. Dahinter können auch Qualitätsunterschiede stecken, die mitunter erst nach Jahren des Gebrauchs ans Tageslicht kommen. So kann es sich speziell für den landwirtschaftlichen Einsatz langfristig lohnen, etwas mehr in ein Fahrzeug zu investieren, an dem Komponenten mit einer hochwertigen Oberflächenbehandlung eingebaut wurden, statt in solche, die dann bereits nach kurzer Zeit durchrosten. Bei Fahrzeugen mit einem Verkaufspreis von unter CHF 6000.– sollte man bezüglich Qualität besser etwas genauer hinschauen und


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n  Markt

Fast alle für den Einsatz in der Landwirtschaft geeigneten ATV und UTV arbeiten mit einem Keilriemenvariator als Getriebe.

einmal mehr kritisch nachfragen. Bei den UTV ist ab CHF 10 000.– ein Fahrzeug mit guter Qualität erhältlich. Der Preis ist allerdings nicht nur eine Frage der Qualität. In den letzten Jahren hat sich die Preisschere auch aufgrund von neu verfügbaren Hightechausrüstungen weiter geöffnet. So sind die Fahrzeuge im unteren Preisbereich meist mit einer einfachen Ausrüstung wie einer mechanisch betätigten Lenkung versehen, die Fahrzeuge im oberen Preisbereich verfügen über zahlreiche Vorzüge wie elektrisch betätigte Servolenkung, zusätzliche elektronische Möglichkeiten und mehrere platzoptimierte Ablagemöglichkeiten und Staufächer. Ein Teil des Mehrpreises von UTV lässt sich auch durch den allgemein

New Holland hat mit dem «Rustler 120» ein klassisches Utility Task Vehicle im Programm.

höheren Fahrkomfort begründen. Während ATV meist mit einem offenen Fahrerstand gefahren werden, umfasst die Grundausrüstung vieler UTV bereits einen Überrollbügel (ROPS) mit Dach und Frontscheibe. Als Option sind für viele UTV-Modelle Seitentüren bis hin zur geschlossenen, heizbaren Fahrerkabine erhältlich. Diese Fahrzeuge sind oft mit Dreipunkt-Sicherheitsgurten ausgerüstet. Für High-End-Versionen von UTV erstreckt sich dann das Preisband bis gegen CHF 30 000.–.

Anbaugeräte für jeden Zweck Sowohl für ATV als auch UTV ist mittlerweile eine riesige Vielfalt an Anbaugeräten verfügbar. Der Schneeräumschild

ist das am häufigsten verwendete und kann mithilfe der Aufbauseilwinde einfach angehoben werden. Auch leichte Schneckenkorn- oder Salzstreuer, Bodenprobenstechgeräte mit Vermessungsfunktion, mobile Tankstellen, Kehrmaschinen oder leichte Pflanzenschutz-Spritzgeräte kommen in der Landwirtschaft zum Einsatz. Von Anbaubaggern und Bodenbearbeitungsgeräten über Mähbalken und Mulchern bis hin zur Frontladerschwinge ist auf dem Markt fast alles Erdenkliche zu finden. In Verbindung mit Anbaugeräten haben ATV und UTV einen gewichtigen gemeinsamen Nachteil: In der Regel bieten diese Fahrzeuge mit Ausnahme eines kleinen 12-Volt-Motors für Kleinstreuer keine Möglichkeit, die Motorleistung des Fahrzeugs für Anbaugeräte zu nutzen. Als Alternative können Anbaugeräte wie Schneefräsen oder Mulcher mit einem zusätzlichen Aufbaumotor angetrieben werden. Einige Händler und Internetanbieter bieten als Sonderlösung «Powertake-off-Kits» an. Dabei handelt es sich um Hydraulikanlagen mit Öltank, Kühler und einer Pumpe, die irgendwo am Motor angeflanscht werden kann. Beide Varianten sind verhältnismässig teuer, nicht sehr effizient und haben sich deshalb bisher nicht mit grösseren Stückzahlen durchsetzen können.  n

Hinweis

Dieser «Gator XUV855D» von John Deere wird zum Stechen von Bodenproben und zum Vermessen von Feldern eingesetzt. Die Arbeitshydraulik wird über einen Aufbaumotor

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Schweizer Landtechnik  3 2017

In einem Folgebeitrag (April 2017) geht die «Schweizer Landtechnik» auf die verschiedenen Arten der Strassenzulassung dieser Fahrzeuge ein.


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n  Pflanzenschutz und Düngung

Elektronik bringt systematische Ordnung in das chaotisch wirkende Bild der fliegenden Düngerkörner. Bild: Amazone

Genau und noch genauer Wie der chemische Pflanzenschutz, so wird in der Öffentlichkeit auch der Mineraldünger kritisch hinterfragt. Aus technischer Sicht ist Skepsis nicht angebracht, erfolgt doch die Verteilung heute mit höchster Genauigkeit. Ruedi Hunger 24

Schweizer Landtechnik  3 2017


Pflanzenschutz und Düngung    n

Es gibt sie heute noch, die einfachen Düngerstreuer, die nicht zu den HighTech-Maschinen zählen. Aber selbst diese Geräte streuen heute genau, auch wenn sie noch weitgehend manuell bedient werden. Im Trend ist heute die Massenstromregelung mit Wiege- und «EMC»Technik, spezielle Sensor- und Softwaresysteme in Verbindung mit GPS-Technologie mit dem Ziel, den Dünger am Vorgewende und bei ungewöhnlichen Feldformen präzise und ohne unnötige Überlappungen zu verteilen. Diese Technik hat aber auch ihren Preis. Die Kosten für einen Düngerstreuer sind bei genügender Auslastung im Vergleich zu den Düngerkosten gering, weshalb sich Investitionen in die neue Technik lohnen.

Die Trends Insbesondere das Rand- und Grenzstreuen ist bei grossen Arbeitsbreiten eine echte Herausforderung. Entsprechend gross ist die Nachfrage nach dieser Zusatzausrüstung. Der dänische Hersteller Bogballe sieht einen wachsenden Trend nach einem automatischen Management am Vorgewende («Section Control»), gesteuert über Isobus oder (zunehmend) mit kostengünstigeren Tablets. Kverneland sieht «Section Control» wie das hauseigene «GEOspread» mit Teilbreitenschaltung für mechanisch angetriebene Düngerstreuer zunehmend als Standard. Rauch ist überzeugt, dass sich Dosiersysteme wie «EMC», die den linken und rechten Dosierschieber getrennt regeln, durchsetzen werden. Entsprechend beobachtet der deutsche Hersteller, dass Kunden vermehrt Investitionen in «Section Control»-Systeme («VariSpread») tätigen. Für variierende Düngereigenschaften, grosse Arbeitsbreiten und Hanglagen hat Amazone das «Argus Twin»-System entwickelt. Mit ihm lässt sich die Verteilung über die ganze Arbeitsbreite automatisch überwachen und bei Bedarf korrigieren.

Möglichkeiten – wird die Wurfbahn der Dünger so verändert, dass sich daraus eine optimal angepasste Querverteilung ergibt. Ökologische Gründe und das Argument, dass mit «Section Control»-Systemen Dünger eingespart werden kann, sprechen für diese moderne Technik. Dagegen spricht für viele Schweizer Betriebe die mangelnde wirtschaftliche Auslastung.

Bogballe «Calibrator Free» Bogballe benutzt bis 24 m Arbeitsbreite die reine Mengenanpassung, darüber hinaus werden Menge und Aufgabepunkt gesteuert. Mit «Calibrator Free» – einer intelligenten GPS-App – unterstützt Bog­ balle das Vorgewende- und «Section

«Section Control» «Section Control», auch Abschnitts- oder Sektorkontrolle genannt, ermöglicht bei Feldverengungen, seitlichen Ökoelementen oder Hindernissen im Feld, eine Teilbreitenschaltung. Je nach Ausbaustandard wird das Feld in 10 bis über 100 Teilbreiten eingeteilt. Je grösser die Arbeitsbreite, desto sinnvoller ist ein feines «Netz». Allerdings steigen dadurch die technischen Anforderungen, weil schnell reagierende Aktoren notwendig sind (Umsetzung elektrischer Signale in mechanische Bewegung). Aufgrund eines bogenförmigen Streubildes ist «Section Control» nicht so einfach zu bewerkstelligen, wie wenn das Streubild einfach linear verlaufen würde. Es sind daher aufwendige Computerprogramme (Algorithmen) hinterlegt.

Amazone «DynamicSpread» Wenn das Feld «aus der Form läuft», korrigiert «DynamicSpread» die dynamische Teilbreitenschaltung. Amazone rüstet für diesen Zweck den Anbaustreuer «ZA-TS Hydro» mit dieser Option aus, die entweder von Hand oder automatisch angesteuert wird. Die Software ist in der Lage, 64 oder 128 Teilbreiten zu schalten.

Control»-Management. Da der Zugriff auch über ein Tablet erfolgen kann, besteht kein hoher Anspruch an den Traktor. «Section Control» ist für das manuelle oder vollautomatische Vorgewendemanagement ausgerüstet. Dem Fahrer wird der Entscheid abgenommen, an welcher Stelle am Vorgewende nun wirklich einund ausgeschaltet werden soll. Bei gros­ sen Arbeitsbreiten ist es speziell auf Grünland schwierig, den richtigen Abstand zur vorhergehenden Spur einzuhalten. Die App wird daher auch als Parallelfahrsystem eingesetzt. Neben der Dokumentation der Feldarbeit gibt es die Möglichkeit, via App Zugriff auf Online­ streutabellen oder Betriebsanleitungen zu erhalten.

Kverneland / Vicon «GEOspread»

Was, wenn es eng wird? Düngerstreuen auf grossen, parallel verlaufenden Feldern ohne störende Landschaftselemente ist heute keine Hexerei. Schwieriger wird es, wenn die Feldgrenzen nicht parallel oder gar in einen Keil auslaufen. Ein weiteres Erschwernis sind links und rechts des Feldes verlaufende Ökoelemente und im Feld stehende Hecken, Baumgruppen oder Biotope. Mit der Variation der Scheibendrehzahl, dem Aufgabepunkt – oder mit beiden

grösser die Arbeitsbreite des Streuers ist, je schneller gefahren wird und je ungleichmässiger die Feldstrukturen sind.

Die Maschine erfüllt bereits die Grundvoraussetzungen für eine dynamische Teilbreitenschaltung, indem sie über eine Einleitsystemverstellung und hydraulisch angetriebene Streuscheiben mit linksund rechtsseitiger Drehzahlanpassung verfügt. Dank hoher Präzision erhöht oder reduziert sich die Streumenge vor dem Überschneidungsbereich. Die Vorteile kommen um so stärker zum Tragen, je

Die GPS-gestützte Teilbreitenschaltung von Kverneland/Vicon arbeitet in 2-mSchritten, und dies über die Mitte hinaus. «GEOspread» bietet 14 oder 24 Teilbreiten. Alle Teilbreiten können sowohl von aussen nach innen als auch von innen nach aussen durchgeschaltet werden. Der Ansicht, dass sich diese Technik nur für grosse Felder lohne, widerspricht Kverneland. Je kleiner ein Feld ist, desto grösser soll die Düngereinsparung mit «GEO­ spread» sein. Die Teilbreiten werden sowohl über die Verdrehung des Aufgabepunktes als auch die Veränderung der Durchflussmenge pro Minute realisiert. 3 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Pflanzenschutz und Düngung

Beispiele von Einstell-, Kontroll- und Korrigiervorgängen Amazone «Argus Twin»

Rauch «Axmat plus/duo»

Das «Argus Twin»-System zur Streufächererfassung basiert auf der Erfassung der Querverteilung durch Radartechnik. Das System ist unabhängig von Staub und anderen Verunreinigungen und liefert zuverlässige Ergebnisse. Am Isobus-Terminal werden die relevanten Daten wie Streumenge und Düngerart eingegeben. Anhand der hinterlegten Daten zur optimalen Querverteilung vergleicht «Argus Twin» permanent, ob der vorgegebene Wert eingehalten wird. Bei Abweichungen aufgrund von Unregelmässigkeiten des Düngers, abgenutzter Streuschaufel, Hangneigung, Anfahr- oder Abbremsvorgängen korrigiert und optimiert das System die Streuereinstellung.

«Axmat plus» ist eine vollautomatische Streubildkontrolle (inkl. Regelung). Sie verfügt über 27 («plus») oder 54 («duo») Radarsensoren, die unterhalb der Wurfscheiben halbkreisförmig angeordnet sind. In nur vier Sekunden erfasst ein Scanner das Streubild. Innert weniger Sekundenbruchteilen werden Streubildabweichungen diagnostiziert, worauf das Streubild durch Verstellung des Düngeraufgabepunktes auf den Wurfscheiben im 4-Sekunden-Takt optimiert wird. «Axmat duo» kontrolliert und regelt das Streubild für jede Wurfscheibe getrennt.

Amazone «EasyCheck»

Kverneland «AutosetApp» «AutosetApp» ist eine Software auf dem Kverneland-Terminal zur Streutabellenapplikation. Die Software verbindet das Terminal direkt mit dem «GEOspread» Wiegedüngerstreuer und justiert diesen automatisch entsprechend den Eingaben. Gleichzeitig stehen aus der Düngerdatenbank genaue Einstellungsempfehlungen für jeden «Exacta»-Düngerstreuer von Kverneland betreffend Arbeitsbreite, Ausbringmenge und Fahrgeschwindigkeit zur Verfügung. «AutosetApp» wird online oder offline aktualisiert.

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Schweizer Landtechnik  3 2017

«EasyCheck» ist ein digitaler, mobiler Prüfstand zur Überprüfung der Querverteilung bei Zentrifugaldüngerstreuern. Anstelle der herkömmlichen und aufwendigen Auffangschalen werden nur noch leichte Fangmatten aus Gummi und eine neu entwickelte Smartphone-App benötigt. Um Querverteilung und Einstellung des Streuers zu optimieren, werden nach einem Streudurchgang die auf den Fangmatten erfassten Düngerkörner mit dem Smartphone bildlich festgehalten. Eine hinterlegte Datenbank berechnet die effektive Verteilung und die Ausbringmenge. Auch wenn mehrere Matten ausgelegt werden, reduziert sich der Zeitaufwand auf noch etwa einen Viertel herkömmlicher Verfahren. Das Prüfset kann in der Traktorenkabine mitgeführt werden.


Pflanzenschutz und Düngung    n

Die Scheibendrehzahl bleibt konstant. «GEOpoint» nennt Kverneland den Dünger-spezifischen Schwerpunkt im Streu-

und regelt die aktuelle Düngerdurchflussmenge vollautomatisch am linken und rechten Dosierschieber. Die Dosierautomatik nutzt den proportionalen Zusammenhang zwischen der Düngerdurchflussmenge und dem Antriebsdrehmoment der Wurfscheibe.

Sulky (Rabe) «Econov»

bild. Damit Über- und Unterdosierungen am Vorgewende verhindert werden, wird der Streuer automatisch ein- und ausgeschaltet, sobald man das Vorgewende erreicht.

Sulky stellt den Anspruch, einziger Hersteller zu sein, der über die Technik zur Nachbildung eines bogenförmigen Streubildes verfügt. Mit der GPS-unterstützten Teilbreitenschaltung «Econov» können zwölf Teilbreiten von rechts nach links und umgekehrt über die Mitte hinaus durchgeschaltet werden. Mit GPS-Unterstützung erfolgt der Vorgang automatisch. Dank bogenförmiger Konfiguration werden an einem geraden Vorgewende die Teilbreiten beidseitig von aussen nach innen ge-

ten Mengenverstellung links / rechts wird alles über das eigene «Quarz 800» Terminal gesteuert. Der Einsatz des Düngerstreuers ist grundsätzlich an Traktoren sowohl mit und als auch ohne Isobus möglich.

Automatische Flugbahnkontrolle Das Düngerkorn kann rau oder glatt, kantig oder rund, geprillt oder mehlig sein. Das spezifische Gewicht schwankt zwischen 0,7 und 1,3 kg / l. Die unterschiedliche Beschaffenheit beeinflusst einerseits das Rieselverhalten im Behälter, anderseits aber auch das Beschleunigungsverhalten auf der Streuscheibe. Die Kornbeschaffenheit bestimmt schliesslich auch das Flugverhalten und die Windanfälligkeit. Einmal abgesehen von der teilflächenspezifischen Düngung, sind Düngemittel (Nährstoffe) grundsätzlich gleichmässig auf der ganzen Feldfläche zu verteilen. Diese Forderung trifft sowohl auf Hofdünger wie auch auf Handelsdünger zu. Handelsdünger haben den grossen Vorteil, dass Formulierung und Nährstoffgehalt bekannt sind.

Rauch «VariSpread dynamic» Arbeitsbreite und Ausbringmenge werden in einem gleitenden Prozess angepasst. Durch schnelle Korrekturen bei der Aufgabepunktverstellung kommt es zu einem fast stufenlosen Ausstreuen von Keilflächen. Mit «VariSpread dynamic» können alle Varianten der stufenlosen Anpassung umgesetzt werden. So beispielsweise das Streuen nur im Aussenbereich oder ein Streuen über die Mitte hinaus. Automatisiert wird «VariSpread» zusätzlich mit GPS. Manuell kann man die Ausbringmenge über die Plus-Minus-Schaltung gezielt ein- oder beidseitig während der Fahrt verändern. «Axis»-Streuer, die mit «GPS»-Control ausgerüstet sind, verfügen über die «OptiPoint»Vorgewendeschaltung. Damit wird für jede Düngersorte und Arbeitsbreite der Schaltpunkt für das Öffnen und Schliessen der Dosierschieber am Feldende berechnet.

Ein Alleinstellungsmerkmal bei Rauch ist die Option «EMC». Dieses System misst

Zusammenfassung

schlossen, bis schliesslich nur noch die beiden mittleren Teilbreiten offen bleiben. Die teilflächenspezifische Düngung wird mit einer separaten, GPS-gesteuerten Mengenverstellung rechts / links realisiert. Vom einfachen Wiegesystem über das halbmondförmige Streubild bis zur separa-

Dünger sind umweltsensible Stoffe, die präzise ausgebracht werden müssen. Die neuste Düngerstreuergeneration erfüllt – mindestens im High-Tech-Bereich – hochgesteckte Qualitätsziele. Mit einfacherer Technik ist der Anwender nach wie vor gefordert, wenn er seinen Streuer korrekt einstellen will. Aber auch in diesem Segment stehen ihm einfache technische Hilfsmittel, Apps, Streutabellen oder andere Hilfsmittel zur Verfügung. Dünger streuen ist und bleibt eine anspruchsvolle Arbeit.  n

Einflussfaktoren auf die Streugenauigkeit Grundvoraussetzungen:

Technische Herausforderungen

•  Ausgangsprodukt «Dünger»: Kornform und Beschaffenheit, Kornhärte und Grössenspektrum, spezifisches Gewicht. •  Umweltbedingungen: Windstärke, Luftfeuchtigkeit, Bodenunebenheiten, Hangneigung. •  Faktor Mensch: Einstellung des Streuers, Streuscheibendrehzahl, Fahrgeschwindigkeit. •  Maschine / Ausrüstung: Streubild, Streuqualität, Mengendurchfluss, Arbeitsbreite, Einstellbarkeit, technischer Zustand.

Um die Grundvoraussetzungen drehen sich alle Forschungs- und Konstruktionsarbeiten auf den Entwicklungsabteilungen der Hersteller. Beim einfachen Düngerstreuer wählt der Anwender die Mengeneinstellung und den Aufgabepunkt auf die Scheibe manuell nach Anleitung der Betriebsanleitung. Die anschliessende Arbeitsqualität wird bestimmt durch die Genauigkeit der Einstellung, ist also relativ. Im Interesse einer höheren Genauigkeit werden diese Schritte zunehmend automatisiert. Moderne Systeme können einen Streuer zwar überwachen, eine korrekte Grundeinstellung ist aber nach wie vor erforderlich.

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n  Pflanzenschutz und Düngung

Schafft «Farming 4.0» mehr Vertrauen? Schätzungen zufolge gehen jedes Jahr 20 – 40 % der Ernten durch Unkräuter, Schädlinge und Pflanzenkrankheiten verloren. Ohne Pflanzenschutz fiele die Zahl der Verluste doppelt so hoch aus. Vor diesem Hintergrund setzen Landwirte weiterhin Pflanzenschutzmittel ein. Ruedi Hunger

Mit «Connected Crop Protection» hat John Deere ein Partnerprojekt mit intuitiver Entscheidungsunterstützung zur termingerechten und zielgenauen Applikation von Pflanzenschutzmitteln gestartet. Bild: John Deere

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Die Landtechnik gehört zu den innovativsten Branchen bei der Anwendung neuer technologischer Errungenschaften. Dies gilt besonders für die Pflanzenschutztechnik. Die Zielsetzung bestand früher darin, ein Mittel möglichst gleichmässig über die Zielfläche zu verteilen. Jetzt, wo dieses Ziel mit bisher nie gekannter Präzision realisiert ist, haben sich die Vorzeichen verändert – künftig soll der teilflächenspezifische Pflanzenschutz im Fokus stehen.

ern den Pflanzenschutz «selber» ausführen und die Spritzen entsprechend einfacher sind und älter werden. Die mögliche technische Assistenz bei Pflanzenschutzspritzen ist aber beeindruckend: GPS-gesteuerte automatische Teilbreitenschaltung, automatische Düsenschaltung, automatische Düsenkontrolle, automatische Gestängesteuerung mit Anpassung an Geländekonturen, automatische Reinigungssysteme und auch erste Ansätze des teilflächenspezifischen Pflanzenschutzes.

Viel Automatisierung

Hoffnungen auf «Farming 4.0»

Die Automatisierung ist noch nicht vollends in der Praxis angekommen. Dies, weil in der Schweiz noch viele Ackerbau-

Die Gegenwart bringt Vernetzung von Wissen, Praxis, Beratung und Maschine. Ein erstes System wurde auf der letzten

Schweizer Landtechnik  3 2017

Beim «AmaSpot»-System von Amazone handelt es sich um eine sensorgesteuerte (1) Einzeldüsenschaltung mit abdriftarmer Injektordüsentechnik (2) – ein erster Ansatz von «Farming 4.0». Bild: Amazone

Agritechnica bereits mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Die Bemühungen, Gutes weiter zu verbessern, spiegeln sich


Pflanzenschutz und Düngung    n

in den Anstrengungen, eine teilflächenspezifische Applikation zu realisieren. Ein erstes Gerät zur unabhängigen Applikation von mehreren verschiedenen, flüssig formulierten Mitteln gibt es bereits, es wird derzeit einer harten Praxiserprobung unterzogen. Noch fehlen aber sensorbasierte Systeme zur Identifizierung des Schaderregeraufkommens.

Aussichten Moderner Pflanzenschutz ist eine Grundlage, um Kulturpflanzen gesund zu erhalten und um stabile Erträge auf hohem Niveau zu realisieren. Allerdings ist in der öffentlichen Diskussion umstritten, wie moderner Pflanzenschutz aussehen soll. Der Schutz von Anwender, Umwelt und Verbraucher hat heute den gleichen Stellenwert wie die Wirksamkeit der Mittel. Ob moderner Pflanzenschutz im Rahmen von «Farming 4.0» mehr Vertrauen beim Verbraucher weckt, muss die Zukunft zeigen.  n

«Pflanzenschutz – modern und zukunftsfähig» Eine Mitgliederbefragung des Vereins deutscher Ingenieure (Abteilung «Landtechnik») rund ums Thema «Pflanzenschutz» brachte folgende Ergebnisse: •  Drei Viertel der Befragten waren der Meinung, dass befriedigende Qualität und Quantität landwirtschaftlicher Produkte nur mit chemischem Pflanzenschutz möglich ist. •  Knapp 60 % glauben, dass moderne Pflanzenschutzmittel bei korrekter Anwendung für Mensch und Umwelt unbedenklich sind. •  Über 90 % sind der Meinung, dass die Landmaschinenindustrie bezüglich neuer Pflanzenschutztechnik vermehr proaktiv tätig werden muss. •  Rund 55 % sind der Auffassung, dass teilflächenspezifische Mittelausbringung die gesellschaftliche Akzeptanz chemischer Pflanzenschutzmassnahmen verbessert. •  Immerhin fast ein Drittel ist der Ansicht, dass der chemische Pflanzenschutz ein Auslaufmodell ist. Und in Zukunft: •  10 % glauben, dass in zehn Jahren der chemische Pflanzenschutz in Deutschland verboten wird. •  Beinahe 60 % glauben, dass klassische Pflanzenschutzspritzen mit autonomen Feldrobotern konkurrieren. •  Fast 90 % sind der Meinung, dass Pilzkrankheiten mit Sensoren erkannt werden. •  Zwei Drittel denken, dass mechanische Verfahren den chemischen Pflanzenschutz verdrängen. •  40 % glauben an thermische Verfahren zur Unkrautbekämpfung. •  Immerhin 80 % sind der Ansicht, dass in bestimmten Kulturen die Unkräuter sensorisch erkannt und ohne Herbizide gezielt bekämpft werden können.

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n  Pflanzenschutz und Düngung

Grenzen ausloten Wenn es um die gleichmässige Verteilung von Düngemitteln geht, möchte es jeder genau nehmen. Für Schleuderdüngerstreuer gibt es unterschiedliche Lösungen, die dabei helfen, sich an Grenzen zu halten. Ruedi Hunger

Heute gibt es praktikable Lösungen für das Grenzstreuen. Bild: Rauch

Grenzen können natürlicher Art sein, oder sie werden willentlich gezogen. Schon seit längerer Zeit haben sich Hersteller mit diesem Problem befasst. Heute gibt es daher praktikable Lösungen für das Grenzstreuen. Bei den einfachsten Lösungen muss der Fahrer absteigen, von Hand ein Begrenzungsblech, einen Randstreuschirm oder eine Grenzstreuscheibe anbringen und den Streuer halbseitig abschalten. Am anderen Ende des Spektrums findet man automatische Grenzstreueinrichtungen, die mit GPS-Unterstützung selbstständig und

genau die richtige Grenzlinie finden. Grundsätzlich ist die Wurfweite eines Schleuderdüngerstreuers schwer abzuschätzen. Angaben zur «Arbeitsbreite» entsprechen nicht der Wurfweite (Überlappung beachten). Daher wird unterschieden zwischen umweltorientiertem Grenzstreuen und ertragsorientiertem Grenzstreuen (Feld wird bis zur Grenze gedüngt). Beim umweltorientierten Grenszstreuen darf kein Dünger über die Feldgrenze fliegen, und eine gewisse Unterversorgung entlang der Feldgrenze muss in Kauf genommen werden.

Wichtige Begriffe

Kverneland / Vicon «TrimFlow»

Amazone «Limiter»

Rauch «Telimat»

• Abwurfwinkel: Bezeichnung für den Winkel, in dem der radial beschleunigte Düngerstrom die Scheibe verlässt. •  Auslaufschieber: Die konstruktive Gestaltung hat eine ganz besondere Bedeutung. Wenn sich nämlich der Düngerstrom durch eine Änderung des Öffnungsquerschnittes modifiziert, wird der Dünger anders erfasst und beschleunigt, was ein verändertes Streubild ergibt. • Beschleunigungsphase: Eine Aufgabe von Düngerkörnern nahe an der Drehach-

Trimmer, die an der linken oder rechten Streuerseite angebracht sind, lenken den gesamten Streufächer um oder begrenzen seine Flugrichtung. Er wird als Randstreueinrichtung verwendet. Ein Trimmer lässt sich hydraulisch oder elektrisch von der Fahrerkabine aus betätigen. Der Trimmer kostet zwischen CHF 1000.– und CHF 2000.–. Diese Art von Randstreuvorrichtung garantiert eine hohe Arbeitsqualität. Die einfachere und billigere Variante ist der Randstreuschirm. Während der Dosierschieber auf der Grenzseite geschlossen wird, schwenkt der Randstreuschirm in den Streufächer der aktiven Streuscheibe (keine Überlappung). Damit verhindert er, dass Dünger über den Feldrand hinaus geworfen wird. Randstreuschirme sind in der Regel manuell bedient. Der Randstreuschirm kostet wenige Hundert Franken.

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Schweizer Landtechnik  3 2017


Pflanzenschutz und Düngung    n

Bogballe

Sulky «Tribord» und «Ecobord»

Rabe

Bogballe verwendet für das Grenzstreuen die gleichen Streuflügel wie für das normale Streuen, ändert aber die Drehrichtung der Streuscheiben. Damit wird die speziell geformte Rückseite der Streuschaufeln auch genutzt. Sulky hat mit «Ecobord» eine einfache Lösung in Form von Wurfschaufeln, die von Hand montiert werden müssen. Für das Randstreuen hat Sulky auch einen Randstreuschirm, der werkzeuglos montiert wird. Mit «Tribord 2D» und «3D» (Stellmotor) verändert Sulky den Aufgabepunkt auf der Scheibe und erreicht damit, dass der Dünger nicht von den Streuschaufeln für Normalstreuen, sondern von kurzen Grenzstreuschaufeln erfasst wird. Mit «Tribord 3Di» verbindet Sulky das Randstreuen mit der automatischen Teilbreitenschaltung «Econov». Die Düngerstreuer der Marke «Rabe» sind weitestgehend baugleich mit den Sulky-Streuern.

se der Streuscheibe führt zu einer langen Beschleunigungsphase, eine Aufgabe im Aussenbereich zu entsprechend kürzeren Phasen. •  Kernfluss: Das ist eine Bezeichnung für den Massenstrom, der bei der Entleerung des Düngerbehälters auftritt. Je nach Düngerqualität entsteht im Kernfluss ein

gewisser Entmischungseffekt. Dieser Entmischungseffekt kann wiederum den ausfliessenden Strom der Düngerkörner verändern.

Fazit Das umweltorientierte Grenzstreuen hat heute grosse Bedeutung bekommen und

sollte mittlerweile selbstverständlich sein. Alle massgebenden Hersteller von entsprechender Technik bieten Lösungen dafür, auch günstige, an. Die High-Tech-Streuer verfügen über automatische Systeme, die mit der Teilbreitenschaltung in Verbindung stehen und auch das Ausstreuen von keilförmigen Feldern ermöglichen.  n

Wer Bauer ist, ist auch Wellnesstrainer. Schweizer Bauern achten auf das Wohl der Tiere.

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n  Pflanzenschutz und Düngung

Seit 60 Jahren marktbestimmend Die Landtechnikindustrie bemüht sich um Geräte, die den Dünger gleichmässig auf dem Feld verteilen. War es vorerst der Kastenstreuer mit fester und bescheidener Arbeitsbreite, suchte man später nach Alternativen für grössere Arbeitsbreiten. Ruedi Hunger

Zwischen dem pferdegezogenen Kastenstreuer und dem modernen Schleuderdüngerstreuer liegt jahrzehntelange Forschungs- und Entwicklungsarbeit.

Mit dem Zweischeiben-Düngerstreuer kam 1958 (Heinz Dreier) eine Maschine auf den Markt mit wesentlich grösserer Arbeitsbreite und symmetrischem Streubild. Die Technik war bis etwa Mitte der 80er-Jahre ausschliesslich mechanisch. Heute werden zunehmend mikroelektronisch gesteuerte Bauteile eingebaut. Schon das ist eine Herausforderung, handelt es sich doch bei Düngemitteln meist um aggressive Stoffe.

Die restlichen 10 % decken Düngerstreuer mit Arbeitsbreiten über 36 m ab. Die Behältervolumen reichen von 500 l bis 3000 l, in der gezogenen Variante auch über 5000 l. Eine Marktforschungsumfrage in Deutschland (Traction) hat ergeben, dass fast die Hälfte der Anwender die Ausbringmenge «noch» manuell nach Fahrgeschwindigkeit steuert. Weniger als 10 % Prozent setzen Düngersensoren ein. Allgemein wird die Querverteilung mehrheitlich als gut oder sehr gut eingestuft. Die Korrosionsbeständigkeit wurde ebenso mehrheitlich als gut bis sehr gut eingeschätzt. Letztere hat sich in den letzten 20 Jahren merklich verbessert. Schliesslich wird fast jeder zweite Düngerstreuer über ein elektronisches Terminal (inkl. Isobus) gesteuert.

Mehrheitlich zufrieden Heute wird der Düngerstreuermarkt im Wesentlichen durch die sechs Hersteller Amazone (D), Bogballe (DK), Kverneland / Vicon (NL), Rauch (D) und Sulky (F) abgedeckt. «Heimvorteile» geniessen die Hersteller jeweils in den Herkunftsländern. Der Markt wird klar dominiert durch angebaute Zweischeibenstreuer. Rund 90  % der Streuer decken die Arbeitsbreiten bis 18 m, 18 m bis 27 m und 27 m bis 36 m ab.

Nischenprodukte Spezielle Bauarten decken Absatznischen ab. Beispielsweise werden Kastenstreuer vorwiegend im Gemüsebau eingesetzt. Kleine pneumatische AufbaudüngerStreuer sind eine Weiterentwicklung der Schneckenkorn- und Feinsämereien­ streuer. Grosse Pneumatikstreuer sind ebenfalls ein Nischenprodukt. Nicht zu unterschätzen ist der Reinigungs- und

DLG-Praxismonitor Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat bei der diesjährigen Umfrage 221 Landwirtschaftsbetriebe zu Mineraldüngetechnik und Applikation von Mineraldüngern befragt. Die Betriebe sind zwischen 5 und 4000 Hektaren gross. Nachfolgend einige Aspekte die auch für die Schweiz von Interesse sind. Die Frage nach der Lagerhaltung von Dünger wurde folgendermassen beantwortet: Über 51 % der befragten Landwirte betreiben keine Lagerhaltung auf dem Betrieb. Zwei drittel (34 %) holen die benötigte Menge mit dem Anhänger bei ihrem Landhändler ab, ein Drittel (17%) holen den Dünger mit dem Streuer. Bei Lagerhaltung wird die Lose­lagerung in einer Halle von rund 27 % der befragten Landwirte praktiziert, und 17 % beziehen den Dünger in Big Bags. Zur Vorwahl der Streuereinstellung benutzen rund 80 % die Streutabellen des Herstellers. Dabei spielt das spezifische Internetangebot des Herstellers eine immer grössere Rolle (über 50 %). Zur genauen Einstellung und Abstimmung auf einen Dünger bzw. eine Düngercharge ist eine Abdrehprobe erforderlich. 30 % der befragten Land-

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Schweizer Landtechnik  3 2017

wirte haben noch nie eine Abdrehprobe durchgeführt. Rund 16 % machen das einmal pro Düngersaison, 33 % einmal pro Düngersorte, 17 % einmal pro Liefercharge (lose) und rund 4 % machen die Abdrehprobe mehrmals täglich. Rund ein Drittel der Landwirte hat in Bezug auf die Abdrehprobe die Erfahrung gemacht, dass die tatsächliche Menge der Abdrehprobe teilweise oder merklich von der Streutabelle abweicht. Zwei Drittel der Betriebe besitzen einen Düngerstreuer mit entsprechender Wiegetechnik oder Drehmomentmessung und einen Bordrechner, der die Ausbringmenge automatisch anpasst. Die Streuer der Befragten waren zu über 80 % mit einer Grenz­streueinrichtung und / oder zu fast 70 % mit einer Randstreueinrichtung ausgerüstet. Jeweils rund 20 % setzen auf einen mobilen Feldtest, Isobus oder eine kartenabhängige Einstellautomatik. Weniger als 10 % verwenden einen Bestandessensor, und rund 3 % benutzen eine Streubildüberwachung oder Streubild­automatik.


Pflanzenschutz und Düngung    n

Wartungsaufwand. Schneckenstreuer haben heute keine Bedeutung mehr.

Fazit Düngerstreuer sind heute trotz sehr unterschiedlicher Ausstattung weitgehend ausgereift. Das heisst aber nicht, dass die

technische Weiterentwicklung deshalb stehen bleibt. Ganz im Gegenteil, Sensorik und Automatisierung bestimmen zunehmend den Ausrüstungsstandard. Damit sollen Fehlerquellen im Zusammenwirken von Mensch-Technik-Dünger ausgeschaltet werden.  n

Eine detaillierte Marktübersicht zu den gängigen Düngerstreuern ist auf www.agrartechnik.ch zu finden.

Marktübersicht (Kurzform)

Pendeldüngerstreuer

Schleuderdüngerstreuer

10 m bis 15 m

12 m bis 50 m

Zentrifugal-Pendeldüngerstreuer

Zentrifugal-Schleuderdüngerstreuer (höchster Marktanteil) Arbeitsbreite Geeignet für …

Düngung, Winterdienst

Düngung, (bedingt Saatgut)

Überlappungsbereich

gross

sehr gross

Verteilgenauigkeit

gut

gut

Windeinfluss auf Streubild

mittel

mittel

Einfluss Düngereigenschaften

gross

gross

Wartungsaufwand

gering

gering

Richtpreis (je nach Ausstattung, nicht herstellerbezogen)

CHF 4500 bis CHF 7000

CHF 8000 bis CHF 30 000

Korrosionsbeständige pneumatische Aufbaugeräte

Gezogener (Kalk-)Streuer

1 – 6 m / 1 – 7 m / 1 – 12 m

12 m bis 50 m

Pneumatische Aufbaugeräte, Weiterentwicklung der Schneckenkorngeräte. Für die Kombination Bearbeitung / Düngung. Gezogene Streuer mit Schleuderstreuertechnik Arbeitsbreite Geeignet für …

Dünger, Saatgut, Granulate

Dünger, Kalk

Überlappungsbereich

entfällt

sehr gross

Verteilgenauigkeit

Sehr gut

gut

Windeinfluss auf Streubild

kein bis gering

mittel

Einfluss Düngereigenschaften

gering

mittel

Wartungsaufwand

gering bis mittel

gering

Richtpreis (je nach Ausstattung, nicht herstellerbezogen)

keine Angabe

CHF 90 000 bis CHF 120 000

Kastendüngerstreuer

Pneumatikstreuer

fest, 1,5 m bis 3,0 m

12 m bis 36 m

Kastendüngerstreuer für Front- oder Heckanbau. Anwendung im spezialisierten Gemüsebau. Pneumatikstreuer – Grossflächen- oder Lohnunternehmermaschine Arbeitsbreite Geeignet für …

Dünger aller Art

Dünger (ohne mehlförmige)

Überlappungsbereich

erübrigt sich (bis gering)

gering

Verteilgenauigkeit

sehr gut

sehr gut

Windeinfluss auf Streubild

kein bis gering

gering

Einfluss Düngereigenschaften

gering

mittel

Wartungsaufwand

niedrig

gering / mittel

Richtpreis (je nach Ausstattung, nicht herstellerbezogen)

CHF 4500 bis CHF 9000

CHF 130 000 bis CHF 150 000

3 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Impression | Fahrbericht

Für die maximale Arbeitsbreite von 10 m braucht man beim «Novacat A10» einen 3,5 m breiten Frontmäher.

Bilder: A. und C. Leitner

Schmetterling mit Schlagkraft Das neue Schmetterlingsmähwerk «Novacat A10» von Pöttinger ist eine schlagkräftige Kombination für Profis. Im vierten Schnitt des vergangenen Jahres wurde eine Vorserienmaschine ausprobiert. * Johannes Paar Das neue «Novacat A10» löst die bewährte «V10»-Mähkombination ab. Pöttinger hat viele Punkte verbessert: das Antriebskonzept, mehr Aushubhöhe am Vorgewende, die Anfahrsicherung, den Bedienkomfort und die hydraulische Schnittbreitenverstellung. «A» steht für «anpassungsfähig» und «10» für die maximale Mähbreite von 10  m. Dafür braucht man aber einen 3,5 m breiten Frontmäher. Unterwegs war man mit einem 3 m breiten «Novacat 301 Alpha Motion ED». Die Vorführmaschine war mit einem Zinkenaufbereiter ausgestattet. Pöttinger bietet die Maschine jedoch auch mit Walzenaufbereiter oder ohne Aufbereiter, dafür mit Schwadformer an. Über ein zukünftiges Modell mit Querförderbändern darf spekuliert werden. Die massive Ausführung des

Grundrahmens und der Ausleger lässt dies erwarten. Den Grundrahmen hat Pöttinger komplett überarbeitet. Es gibt zwei Ausführungen für die Kombination mit unterschiedlich breiten Frontmähwerken. Die schmale Version kommt auf eine Transportbreite von nur 2,7  m. Die beiden Ausleger lassen sich hydraulisch um je 40 cm seitlich verschieben. Damit kann die Überlappung zum Frontmäher zwischen 18 und 60  cm variiert werden. Damit die gesetzliche Transporthöhe von 4 m eingehalten wird, muss die Maschine auf etwa 25 cm abgesenkt werden. Tiefster Punkt ist der Rahmen. Er schützt das Getriebe, falls man einmal aufsitzen sollte. Die Transportsicherung lässt sich hydraulisch entriegeln. Seile findet man beim «A10» keine mehr.

Sauberer Schnitt * Johannes Paar ist Chefredaktor der österreichischen Fachzeitschrift «Landwirt».

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Schweizer Landtechnik  3 2017

Pöttinger-Mähwerke sind bekannt für ein sauberes Schnittbild. so wurde am

Mit dem schmalen Dreipunktbock ist das Mähwerk beim Transport nur 2,70 m breit.


Fahrbericht | Impression   n

Serienmässig lässt sich die Mähkombination mit dem einfachen «Select Control»Terminal bedienen. Isobus gibt es optional.

Beim Ersteinsatz hat sich gezeigt, dass das neue «Y Drive»-Getriebe mit den langen Gelenkwellen ruhig läuft.

Unter der Kunststoffabdeckung befinden sich der Ventilblock mit Notbetätigungen und Hinweise zur Wartung.

«Novacat»-Mähbalken auch nichts verändert: Er ist geschweisst, wird in Modulbauweise gefertigt, hat eine glatte Oberfläche und ist serienmässig mit einem Schnellwechselsystem für die Klingen ausgestattet. Mit acht Scheiben erreicht jeder der beiden Balken eine Mähbreite von 3,46 m. Die Entlastung arbeitet hydraulisch. Neu ist die hydraulische 3-D-Anfahrsicherung: Die beiden Ausleger sind mit Kugelgelenken gelagert und über einen Dreieckslenker hydraulisch vorgespannt. Der Auslösedruck wird über ein Manometer angezeigt und lässt sich einfach einstellen. Trifft der Balken auf ein Hindernis, schwenkt er nach hinten weg und dreht vorne hoch. Danach kehrt die Mäheinheit automatisch in die Ausgangsposition zurück. Anhalten muss man dafür nicht.

sich zudem eine fünfmal höhere Lebensdauer der Gelenkwellen.

lische Klappung der Seitenschutztücher im Serienumfang enthalten. Für diese Komfortlösung sind rund CHF 5120.– (inkl. MwSt.) mehr zu berappen. Traktoren mit Isobus-Terminal und Lenkwinkelsensoren verschieben die beiden hinteren Mähbalken bei Kurvenfahrt automatisch, sodass immer die maximale Arbeitsbreite genutzt wird und trotzdem kein Gras stehen bleibt. Mit Isobus lässt sich auch das Frontmähwerk abhängig vom Weg automatisch ausheben und absenken.

Ruhiger Lauf Damit in Kurven und am Hang kein Gras stehen bleibt, müssen die drei Mähwerke ausreichend überlappen. Die enge Anordnung der hinteren Mähbalken erlaubt aber nur kurze Gelenkwellen, die bei Pöttinger bisher doppelt teleskopierbar waren. Je kürzer die Gelenkwelle, desto mehr winkelt sie bei der Bodenanpassung des Mähbalkens und beim Aushub am Vorgewende ab. Das geht zulasten der Laufruhe und vor allem der Lebensdauer: ein Manko bei vielen Mähkombinationen. Der neue «Y Drive»-Antrieb mit zwei versetzt angeordneten Stirnradgetrieben ermöglicht deutlich längere Gelenkwellen. Zudem sind der Freilauf und die Überlastsicherung (Reibscheibenkupplungen mit 1500 Nm) jetzt im Getriebe integriert. Daher sind getriebeseitig nur mehr Einfachgelenke notwendig. Kühlrippen und rotierende Lüfterflügel sorgen für eine niedrige Öltemperatur. Der neue Antrieb läuft ruhig. Pöttinger erwartet

Einfach, aber komfortabel Grundsätzlich lassen sich alle Funktionen von der Kabine aus bedienen. Serienmässig liefert Pöttinger das einfache Bedienterminal «Select Control». Damit lassen sich alle Funktionen (Mäheinheiten vorwählen, Arbeitsbreite verstellen, Seitenschutze klappen und Transportsicherung entriegeln) am Terminal vorwählen und mit einem einzigen doppelt wirkenden Steuergerät bedienen. Um den Vorspanndruck für die hydraulische Mähbalkenentlastung und die Anfahrsicherung zu verstellen, müssen zuerst zwei Absperrhähne geöffnet und nach der Einstellung wieder geschlossen werden. Komfortabler geht es mit dem optionalen «Power Control»-Terminal, Load-Sensing und Isobus. Damit können die Funktionen auch während der Fahrt direkt angesteuert werden, beispielsweise der Auflagedruck. Bei dieser Variante ist die hydrau-

Einfaches Handling Nicht nur die Bedienung, sondern auch das manuelle Handling und die Wartung sind einfach: Wartungshinweise werden am Bedienterminal angezeigt, Schmierstellen sind zu Leisten zusammengefasst und nach oben gezogen, sodass man nicht unter die Maschine kriechen muss. Zwei Boxen für Reserveklingen, ein Klingenschlüssel, eine Schlauchgarderobe, der Gelenkwellenhalter sowie Schlauchleitungen in den Auslegern und die seri-

Steckbrief Mähkombination Pöttinger «Novacat A10» Typen: «A10» (ohne Aufbereiter), «A10 ED» (mit Zinkenaufbereiter), «A10 RCB» (mit Walzenaufbereiter) Arbeitsbreite: 8,80 – 9,56 m (mit 3 m Frontmäher), 9,26 – 10,02 m (mit 3,5 m Frontmäher) Überlappung Frontmäher: 18 – 60 cm Transportbreite: 2,7 m / 3,15 m Transporthöhe: 3,99 m (bei 25 cm Bodenfreiheit) Mähscheiben: 2 × 8 (Klingenschnellwechsel) Flächenleistung: 12 ha / h Zapfwellendrehzahl: 1000 U / min Entlastung und Anfahrsicherung: hydraulisch Bedienterminal: «Select Control» (Serie), «Power Control» (Option) Eigengewicht: 2350 kg («A10»), 3080 kg («A10 ED»), 3160 kg («A10 RCB») Preis: CHF 48 480.– (ohne Aufbereiter), CHF 62 020.– (mit Zinkenaufbereiter), CHF 69 800.– (mit Walzenaufbereiter) (Herstellerangaben)

3 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Impression | Fahrbericht 1 enmässige Beleuchtung vervollständigen den guten Gesamteindruck. Am Vorgewende lassen sich die beiden Mäheinheiten bis zu 55 cm hoch ausheben: Das bedeutet 15 cm mehr Bodenfreiheit als beim Vorgängermodell. Die Aushubhöhe lässt sich sogar am Terminal einstellen und wird dank Winkelsensoren am Ausleger auch im Display angezeigt. Klappt man die serienmässigen Abstellstützen herunter, lässt sich die Mäheinheit jetzt auch in Transportstellung platzsparend abstellen. Eine Neuerung gibt es auch noch bei den Aufbereitern: An der Arbeitsweise hat sich nichts geändert, wohl aber am Antrieb. Der Zinkenaufbereiter wird mit vier Keilriemen angetrieben, der optionale Rollenaufbereiter hat jetzt einen Zahnriemenantrieb. Dadurch hat sich das Eigengewicht gegenüber den Vorgängermodellen trotz massiveren Rahmenteilen nur um wenig erhöht. Das «Novacat A10» ohne Aufbereiter wiegt laut Hersteller 2350 kg. Die Vorführmaschine mit Zinkenaufbereiter («A10 ED») soll knapp 3100 kg auf die Waage bringen.  n

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Massiver Ausleger: (1) hydraulische Schnittbreitenverstellung; (2) Stabilisierungszylinder verhindert ein Pendeln beim Ausheben.

Der bewährte, hydraulisch entlastete «Novacat»-Mähbalken mit seiner glatten Oberfläche und den geklemmten Klingen mäht stets sauber.

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Schweizer Landtechnik  3 2017


Fahrbericht | Impression   n

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n  Impression | Testbericht

grund, oder man bohrt durch das Trägermaterial durch und befestigt die Schraube mit einer Stoppmutter. Das Verlegen des Rotationssensors braucht etwas mehr Zeit, da man zuerst probieren muss, wo dieser am besten hinpasst und wie weit letztlich das Kabel reicht. Zum Sensor gehört ein Gebermagnet, der – auf den drehenden Teil geklebt – die nötigen Impulse an den Sensor abgibt. Ein Abstand von mindestens 3 mm ist zu empfehlen.

Fazit

Das Display in der Grösse von 5 auf 2 cm ist gut ablesbar. Ein Schieber schützt die Anzeige vor Stössen, Schmutz und Feuchtigkeit. Bilder: M. Abderhalden

Die Zeit im Griff GDI, ein amerikanischer Hersteller elektronischer Instrumente – notabene auch für die Armee – hat für harte Anforderungen mit dem «Topcase Pro» einen Betriebsstundenzähler entwickelt.

Im Gesamteindruck arbeitete der Stundenzähler zuverlässig. Auch einen Einsatz am Abbauhammer bei einem Bagger kann man ihm zutrauen, die Schutzhülle absorbiert Schläge, bevor diese der Elektronik etwas anhaben können. Positiv sind die Unabhängigkeit von einer Stromquelle und die garantierte lange Laufzeit der Batterie zu erwähnen. Mit dem Preis von rund CHF 250.– gehört der «Topcase Pro» allerdings nicht zu den günstigsten seiner Art.  n

Martin Abderhalden * Die Einsatzzeiten an Anbaugeräten zu erfassen und zu kontrollieren, ist nicht einfach. Es gibt zwar Stundenzähler, die man nachträglich montieren kann, diese sind aber für landwirtschaftliche Zwecke oft nicht robust genug. Gerade in nasser und staubiger Umgebung ist es eine Herausforderung, solche Geräte dauerhaft geschützt unterzubringen und die Betriebssicherheit zu gewährleisten. Schliesslich soll die Zeit ja korrekt erfasst und abgespeichert werden, aber ohne grossen technischen Aufwand.

Rotation oder Vibration GDI, ein amerikanischer Hersteller elektronischer Instrumente – unter anderem auch für die Armee – hat für solche harten Anforderungen mit dem «Topcase Pro» einen rotations- und vibrationsgesteuerten Betriebsstundenzähler entwickelt. Die Schweizer Landtechnik testete die rotationsgesteuerte Variante. Wie bei einem Tachometer am Fahrrad erfasst ein externer, mit Kabel verbunde* Martin Abderhalden ist Landwirt und testet für die Schweizer Landtechnik regelmässig Maschinen und Geräte.

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Schweizer Landtechnik  3 2017

ner Sensor den Impuls am beweglichen Bauteil und überträgt diesen Impuls ans Hauptgerät, sobald die Welle mindestens 50 Umdrehungen pro Minute aufweist.

Mehrschaliger Aufbau Das Hauptgerät ist mehrschalig aufgebaut. Im Inneren befindet sich der «harte Kern», der eigentliche Stundenzähler. Dieser ist in eine glasfaserverstärkte Kunststoffschale eingegossen und so komplett abgedichtet. Nur das Kabel zum Bewegungssensor führt aus dieser Schale, die entsprechende Öffnung muss aber mit dem Messer eigenhändig angebracht werden. Das Display in der Grösse von 5 auf 2 cm ist kompakt, aber dennoch gut ablesbar. Ein Schieber schützt die Anzeige vor Stössen, Schmutz und Feuchtigkeit. Im Innern ist die Batterie untergebracht, für die der Hersteller nicht weniger als zwölf Jahre Garantie gibt.

Mit einem Abstand von minimal 3 mm erfasst der Sensor die Signale vom Impulsgeber (Magnet), der sich auf dem drehenden Teil befindet.

Einfache Montage Die Grundplatte aus Gummi dient bei der Montage zusätzlich als Bohrschablone für die vier Löcher. Entweder schneidet man direkt ein Gewinde in den Unter-

Das Gerät ist mehrschalig aufgebaut, im Inneren befindet sich mit dem eigentlichen Zähler das Herzstück des Geräts.


Praktisch | Wissen   n

Sp(r)itzenleistung mit Additiven Additive sind Zusatzstoffe, die Pflanzenschutzmitteln in geringen Mengen beigemischt werden oder in diesen bereits enthalten sind. Additive haben einen positiven Effekt auf Herstellung, Lagerung und Einsatz eines Produkts. Ruedi Hunger

Additive im Spritztank neutralisieren hartes Wasser, verhindern die Schaumbildung und halten Tankmischungen stabil. Bild: Berthoud

Additive minimieren im Spritztank mögliche Unverträglichkeiten von Komponenten, zudem verbessern sie die Homogenität von Mischungen. Die im «harten» Wasser enthaltenen Kalzium, Magnesium

Additive glätten beim Ausbringen die Unterschiede der Tropfengrössen und reduzieren die Anzahl abdriftgefährdeter Tropfen. Bild: Kuhn

und Eisen können zusammen mit Wirkstoffen «inaktive Komplexe» bilden. Das heisst, mit Additiven, die hartes Wasser neutralisieren, werden Wirkstoffe vor einer Komplexbildung bewahrt. Schaum im Spritztank führt zu Problemen, so kann die Spritzbrühe überlaufen. Mit Anti-Schaum-Mitteln wird die Schaumbildung reduziert oder verhindert. Es gibt Pflanzenschutzmittel, die unter alkalischen Bedingungen (pH-Wert über 7) durch alkalische Hydrolyse unwiderruflich abgebaut werden. Damit verlieren sie ihre Wirksamkeit. Ansäuernde Zusatzstoffe senken den pH-Wert im Wasser und erhalten die Produktstabilität.

Additive auf dem Blatt Das Haltevermögen der Spritztropfen auf der Zielfläche (z. B. Blatt) wird als «Retention» bezeichnet. Dieser Vorgang läuft im

Additive verbessern die Haftung auf der Zielfläche, verhindern die Kristallisation von Wirkstoff und erhöhen die Wirkstoffaufnahme. Bild: R. Hunger

Bruchteil einer Sekunde ab. Additive verbessern die Retention insbesondere auf schwer zu benetzenden Zieloberflächen und bei grossen Tropfen, die dazu neigen, wieder abzufallen. Einige Additive reduzieren die Oberflächenspannung der Spritzbrühe, sodass die Zieloberfläche besser benetzt wird. Bei stärkerer Retention bleiben Spritztropfen nach dem Auftreffen besser auf der Zieloberfläche haften, was Verluste durch Regen oder Bewässerung vermindert. Anderseits verzögern Befeuchtungs-Additive das Abtrocknen der Spritztropfen auf der Zielfläche und verhindern damit die Kristallisation des aktiven Wirkstoffes, wodurch sich die biologische Verfügbarkeit des Pflanzenschutzmittels verlängert. Systemische Produkte müssen durch die Blattöffnungen (Kutikula) in die Zielpflanze eindringen. Penetrationsmittel verändern die Kutikulastruktur und erhöhen die Wirkstoffaufnahme. Schliesslich verbessern Additive die gleichmässige Bewegung (Diffusion) von aktiven Stoffen in der Pflanze, damit erhöht sich die Effizienz des Pflanzenschutzeinsatzes.

Additive bei der Ausbringung Spezielle Zusatzstoffe verbessern die Spritzqualität, indem sie die Grössenverteilung der Spritztropfen an der Düse ausgleichen. Das heisst, die Anzahl kleiner und grosser Tropfen wird reduziert, damit gleicht sich das Spritzbild gesamthaft aus. Anti-Drift-Zusätze reduzieren die Anzahl abdriftgefährdeter Tropfen.

Fazit Additive «ebnen» den Weg für die Wirkstoffe und erhöhen so die Effizienz von Pflanzenschutzmassnahmen. Daraus kann geschlossen werden, dass die Bedeutung der Additive ebenso gross ist wie jene des eigentlichen Wirkstoffs.  n 3 2017  Schweizer Landtechnik

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n   Wissen | Praktisch

Der technische Fortschritt bei den Düngerstreuern stellt an die Dünger hohe physikalische Anforderungen. Bild: Amazone

Das Beste herausholen Wirksam ist der Dünger, wenn die Zufuhr der Nährstoffe mit dem Bedarf übereinstimmt. Die Wahl einer ungeeigneten Düngerform kann die Vorteile von hochtechnisierten Streuern wieder zunichtemachen. Gaël Monnerat

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GPS-Lenksysteme, automatische Teilbreitenschaltungen und Streubreitenverstellungen, automatische Mengenregulierung nach Massgabe der Geschwindigkeit, einfache Bedienung: Die Schleuderdüngerstreuer haben sich zu Kraftpaketen voller Technik entwickelt. Will man diese einsetzen, wirkt sich dies direkt auf steigende Anschaffungskosten für die Geräte aus und bedingt eine entsprechende technische Ausrüstung auf dem vorgespannten Traktor. Die höheren Investitionen und Betriebskosten müssen kompensiert werden. Dies geschieht einerseits durch eine bessere Ausschöpfung des Düngerpotenzials, durch eine Verminderung von Verlusten und Überdosierungen beim Ausbringen sowie anderseits letztlich durch eine höhere Arbeitsleistung dank der eingesetzten Technik.

wenn die ballistischen Charakteristiken der Dünger und deren Körnerqualität stimmen. Diese Leistungsmerkmale werden natürlich stark von den meteorologischen Bedingungen, namentlich von den Windverhältnissen während des Ausbringens beeinflusst. Abgesehen davon besteht für die Höchstleistungen der Ausbringtechnik vor allem eine Abhängigkeit von der Düngerqualität. Eine Variabilität bei der Körnung, unterschiedliche Körnerformen oder auch heterogene Dichteverhältnisse können die Anstrengungen zunichtemachen, die man in die Entwicklung investiert hat. Die Versprechen, die mit den neuesten Fortschritten bei der Ausbringtechnik gemacht werden, werden nur dann Realität, wenn die verwendeten Dünger sozusagen minutiös den Erfordernissen entsprechen.

Keine leeren Worte

Mischungen oder Formulierungen?

Die Technik hält ihre Versprechen. Prüfberichte bestätigen die Fortschritte bei der Ausbringqualität, sowohl was die Gleichmässigkeit wie auch die Genauigkeit betrifft, und dies bei Arbeitsbreiten von über 30 m. Von den Innovationen kann man allerdings nur profitieren,

Rein finanziell gesehen erhält man die Nährstoffeinheit mit einem Einfachdünger günstiger als mit einem Mehrnährstoffdünger. Dieser Umstand verleitet manche Betriebsleiter dazu, verschiedene Einfachdünger zu mischen, in der Absicht den Dünger «nach Mass» zu einem tiefen

Schweizer Landtechnik  3 2017

Preis zu erhalten. Diese ökonomische Überlegung greift allerdings zu kurz. Die Qualität der Düngungsausbringung und agronomische Gesichtspunkte wie das Gleichgewicht zwischen verfügbaren Nährstoffen und Pflanzenbedürfnissen werden so ausser Acht gelassen. Auch wird oftmals die Zeit nicht bedenkt, die man für die Herstellung der Hofmischung braucht. Hinzu kommt, dass die eingesetzten Dünger in ihrer Dichte und Form unterschiedlich sind. Die Heterogenität beeinträchtigt somit die Ausbringqualität und führt zu einer unausgeglichenen Verteilung auf der Parzelle. So kann es zum Beispiel durchaus sein, dass bei einem Düngerstreuer mit einer Arbeitsbreite von 21 m ein Mischungspartner in der Düngung bei gleichbleibend eingestellten Wurfscheiben 22 bis 23 m und der andere nur 18 m breit gestreut wird. Verfolgt man also diese Strategie, erweist sich eine GPSSteuerung als sozusagen sinnlos. Jedes Einzelkorn eines formulierten Mehrnährstoffdüngers besitzt dagegen eine gleiche Zusammensetzung und identische ballistische Eigenschaften wie die andern Körner der gleichen Charge. Somit wird die Ausbringqualität nicht


Praktisch | Wissen   n

geschmälert. Zwischen verschiedenen Düngerchargen kann es aber dennoch zu Abweichungen bei der Korngrösse und auch bei der Dichte kommen. Will man also die bestmögliche Düngerausbringqualität garantieren, muss man die physikalischen Eigenschaften regelmässig kontrollieren, zumindest einmal pro Saison und Dünger. Hat man es mit grossen Düngermengen zu tun, ist eine häufigere Überprüfung angebracht.

Qualität der Formulierung In einem auf eine Kultur zugeschnittenen Mehrnährstoffdünger bauen die Hersteller nicht nur die kulturspezifischen Nährstoffe ein. Vielmehr beeinflussen sie auch deren Verfügbarkeit, in dem zum Beispiel das Verhältnis zwischen Harnstoff und Ammoniumstickstoff variiert wird. Diese Dünger enthalten auch notwendige Spurenelemente, zum Beispiel Bor für Zuckerrüben oder Schwefel für Raps. Diese Feinheiten bei den spezifischen Formulierungen kann man beim Selfmade-Mehrnährstoffdünger kaum berücksichtigen, weil die Spurenelemente, obwohl unabdingbar, doch in geringen Mengen dazukommen. Eine weitere Schwierigkeit liegt daran, dass man zwar über eine Anlage für die Mischungsoptimierung verfügt, jedoch das Phänomen der Entmischung im Streuer nicht im Griff hat. Wegen der Vibrationen beim Fahren auf der Strasse und im Feld wandern die schwereren Komponenten im Behälter nach unten, während sich die leichteren oben ansammeln. Also kann sich die Zusammensetzung eines Mehrnährstoffdüngers verändern, während dieser ausgestreut wird.

Verwendung einer nicht ganz so fein einstellbaren Technik hat ganz unterschiedliche Auswirkungen je nachdem, ob man sich auf einem Gemüsebau- oder Grünlandbetrieb bewegt.

Zusammenfassung Die Pflanzenernährung ist ein wichtiger Faktor, wenn es um die Produktionskosten geht. Will man optimal agieren, hat man guten Grund, die Kosten durch die Mischung von Einfachdüngern zu senken statt auf teure spezifische Formulierungen zu setzen. Die andere Möglichkeit besteht darin die Ausbringgenauigkeit durch den Einsatz modernster Technik

zu verbessern. Beide Strategien ergeben Sinn, wenn man sie bis zum Ende durchdenkt. Man könnte sagen, der beste Kompromiss bestehe darin «Low-cost»Dünger mit Hightech zu kombinieren. Doch kann der beste Düngerstreuer mit heterogenen Düngern nicht jene Leistungen erzielen, die er hinsichtlich Ausbringgenauigkeit verspricht. Man muss also beim Düngerstreuerkauf die betrieblichen Bedürfnisse genau abklären und je nachdem auf eine Spitzenausrüstung verzichten. Bei diesem Entscheid sind die Grösse des Düngerbehälters und die Streubreite jedenfalls nicht die einzigen Parameter, die in Betracht zu ziehen sind.  n

Die Hightechausrüstung nimmt man sozusagen unbesehen hin. Deren Kostenfolge ist aber oft keineswegs zu unterschätzen. Bild: Amazone

Strategie folgerichtig überlegt Die Pflanzenernährung muss man auf der Stufe der Fruchtfolgeplanung mit bedenken. Es geht dabei also um eine mittelbis langfristige Aufgabe. Welche Strategie man dabei wählt, ist auf schlüssige Überlegungen abzustützen. Wieso also in neueste Ausbringtechnik investieren, wenn man wegen der verwendeten Dünger daraus nicht den besten Nutzen zieht? Was man bei den Düngerkosten spart, verliert man bei den Zusatzkosten für die beste Technik wieder, was oft unterschätzt wird, weil sie im Gegensatz zu den Amortisationskosten weniger auffallen als die Düngerrechnungen. Die Anschaffung eines Düngerstreuers muss letztendlich auch auf die Kulturen eines Betriebs abgestimmt sein. Eine weniger präzise Pflanzenernährung durch

Je homogener die Korngrösse, je besser gestaltet sich die Ausbringqualität. Bild: Kverneland

3 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Management | Überbetriebliche Zusammenarbeit

In jeder Kooperation besteht immer ein gewisser Zielkonflikt zwischen den Einzelinteressen und den Zielen der Gemeinschaft. Sinn für Gerechtigkeit, Toleranz und Nachsicht sind daher die täglichen Werkzeuge einer Gemeinschaft. Bild: J. Paar

Gegenseitig akzeptieren, wie man ist Während einer Auseinandersetzung kommen die involvierten Beteiligten oft nicht mehr weiter. Laufend wiederholte Argumente stossen kaum noch auf Gehör – man dreht sich im Kreis. Die Stimmung ist angespannt, unbedachte Äusserungen können das Fass zum Überlaufen bringen. Ruedi Gnädinger * Wenn bei einer überbetrieblichen Zusammenarbeit Auseinandersetzungen zur Regel werden, ist dies mit grosser Wahrscheinlichkeit der Anfang vom sicheren Ende der Partnerschaft. Unterschiedliche Meinungen und Ansichten führen zu einer unterschwelligen Unzufriedenheit und Belastung. Obwohl die Beteiligten grund-

* Ruedi Gnädinger ist Mitinhaber von Gnädinger Engineering GmbH in Benken SG (Fachbereich Landtechnik) und war früher Fachverantwortlicher für Mechanisierung und Bauen bei Agridea.

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Schweizer Landtechnik  3 2017

sätzlich immer noch von den Vorteilen der Zusammenarbeit überzeugt sind, gewinnt der Wunsch nach Ungebundenheit und Eigenständigkeit die Oberhand, und es ist nicht mehr weit bis zur inneren Aufkündigung. In den meisten Fällen wird die Kooperation in Minne aufgelöst, besonders wenn kein gemeinsames Vermögen geteilt werden muss, neue Lösungen ohne wesentliche Nachteile möglich sind und man sich auch in der Auflösungsphase weiterhin kollegial verhält. Leider gibt es auch Auflösungen, die in destruktiven Streitereien enden.

Verschiedene Kooperationsformen haben auch unterschiedliche Anforderungen im Umgang mit Partnern. Ausführliche Theorien zum Thema «erfolgreiche Zusammenarbeit» gibt es viele. Diese enthalten auch Begriffe, die keineswegs verständlich oder selbsterklärend sind. Dieser Beitrag konzentriert sich da-


Überbetriebliche Zusammenarbeit | Management   n

her auf jene Punkte, die praxisorientiert und für eine erfolgreiche sowie dauerhafte Zusammenarbeit wichtig sind. Als «Roter Faden» dient eine fiktive Maschinengemeinschaft, in deren Lebenszyklus die wesentlichen Ereignisse und möglichen Schwierigkeiten behandelt werden. Es wurde bewusst eine Maschinengemeinschaft in der Rechtsform einer einfachen Gesellschaft gewählt, bei der eine Maschine gemeinsam gekauft und gemeinsam genutzt wird, denn dies ist jene Variante des überbetrieblichen Maschineneinsatzes, welche die höchsten Anforderungen an die beteiligten Partner stellt. Der Lebenszyklus dieser Maschinengemeinschaft mit den dazugehörigen Problemen ist in der Tabelle dargestellt.

Maschinenschäden und Reparaturen werden schon durch die höhere Auslastung häufiger und sind erfahrungsgemäss für jede Maschinengemeinschaft eine grosse Belastung. Im Gegensatz zu den Schäden bei eigenen Maschinen stellt sich hier zusätzlich die Frage nach dem Schadenverursacher, dem Ausmass des Verschuldens und der Kostenbeteiligung. Auch bei der Wahl einer zweckmässigen Reparatur und dem damit verbundenen Mehrwert wird es unterschiedliche Meinungen geben. Spätestens jetzt erfahren die Partner, ob die zu unterschiedlichen Vorstellungen bezüglich Vorsicht, Sparsamkeit und Toleranz eine längerfristige Zusammenarbeit nicht gefährden oder gar verunmöglichen.

Partner kennenlernen Wichtige Voraussetzungen Die Grundvoraussetzung, um überhaupt eine erspriessliche Zusammenarbeit beginnen zu können, sind, passende Partner mit ähnlichen Bedürfnissen in einer beschränkten räumlichen Entfernung zu finden. Der zu generelle Vorwurf, Landwirte würden die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu wenig nutzen, blendet diese Tatsache oft aus, denn diese räumlichen und technisch-betrieblichen Voraussetzungen sind kaum beeinflussbar und verändern sich in der Regel nur langsam. Eine weitere Voraussetzung ist eine gute fachliche Qualifikation. Diese beginnt schon mit dem Verstehen von wirtschaftlichen Zusammenhängen, denn die wirtschaftlichen und arbeitswirtschaftlichen Vorteile sind der Motor jeder Kooperation. Nur wenn diese Vorteile auch wertmässig (Einsparung an Kosten und Arbeitsstunden) bekannt (und anerkannt) sind, ist man bereit, dafür auch längerfristig etwas zu leisten und sich in seinen Freiheiten einzuschränken. Diese persönliche Leistung kann aber nur mit einer soliden Ausbildung und Erfahrung in der Produktionstechnik, bei Maschineneinsätzen (inklusive Organisation) und den Instandhaltungsarbeiten eingebracht werden. Gut ausgebildete Partner mit viel Berufserfahrung denken auch weniger in Schwarz-Weiss. Sie können daher besser auf andere Meinungen eingehen und sind kompromissbereiter, da sie die Argumente der Partner ähnlich einschätzen und gewichten. Wenn die Akzeptanz anderer Meinungen in einer grösseren «Bandbreite» liegt, werden die Differenzen zwischen den Partnern automatisch kleiner.

Um es vorwegzunehmen: Erwachsene lassen sich nicht mehr wesentlich verän-

dern. Eine Person ist daher weitgehend zu akzeptieren, wie sie ist – oder auf eine intensivere Zusammenarbeit ist zu verzichten. Den ersten Eindruck einer Person prägen Eigenschaften, die sofort ersichtlich sind. Ähnelt ihr Äusseres, die Stimme, wie sie sich ausdrückt, gepaart mit der Körpersprache unserem Idealtyp, empfinden wir sie schnell als sympathisch. Sympathie allein ist jedoch noch kein Garant, dass man sich auch bei intensiverem Zusammenleben längerfristig erträgt. Zu beachten ist auch, dass diese ersten Begegnungen meistens in einem «Sonntagsumfeld» mit guter Laune und nicht in schwierigen Situationen stattfinden. Berufsleute können das fachliche Wissen und die fachlichen Fähigkeiten ihrer Partner gut einschätzen. Dies ist einmal möglich, weil sie eine ähnliche Ausbil-

Lebenszyklus einer Maschinengemeinschaft Ereignis

Mangelnde Voraussetzung, mögliche Schwierigkeiten

Überzeugung, dass eine gemeinsame Anschaffung eine wirtschaftliche Lösung ist und «unter dem Strich» einer einzelbetrieblichen Anschaffung wesentlich überlegen ist.

–  Diese Überzeugung ist nicht bei allen Partnern eindeutig. –  Für einzelne Partner ist es eher eine Notlösung, weil das Geld für eine eigene Maschine fehlt.

Suche und Auswahl der möglichen Partner.

–  Auswahl von möglichen Partnern ist wegen grosser Distanzen zu möglichen Betrieben in einer ähnlichen Situation eingeschränkt. –  Die Prüfung der möglichen Partner ist nicht ausreichend. Spätere negative Überraschungen führen zu ernsthaften Unstimmigkeiten.

Sich auf einen Maschinentyp und Lieferanten einigen.

–  Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten werden zu unterschiedlich gewichtet (Schwarz-Weiss-Denken). –  Nichtberücksichtigung der gewohnten Lieferantenwahl.

Ausarbeitung eines Vertrags (eventuell Mustervertrag) und Bestimmung der einzelnen Anteilsprozente (wesentlicher Leitsatz: Gute Freunde haben klare Verträge).

–  Die Bedeutung des Vertrags wird unterschätzt, und die nötige Auseinandersetzung fehlt. –  Ein exaktes Schema zur späteren Verrechnung von Aufwanderträgen fehlt. –  Der Vertrag regelt die möglichen Konfliktpunkte zu wenig (Schönwettervertrag). –  Betriebsnachfolge und Austritt sind ungenau geregelt.

Unvorhergesehener Schaden, für den ein Partner mitverantwortlich ist.

–  Objektive Schadensanalyse (Ursache, Kosten der Instandsetzung, Mehr- oder Minderwert nach der Instandsetzung. –  Gerechte Kostenverteilung finden.

Ein Partner hat den Zuschlag für eine grössere Pachtlandparzelle erhalten, welche die anderen Partner auch wollten.

–  Einsicht, dass man ausserhalb der Partnerschaft Mitbewerber bleibt. –  Mit dem Entscheid des Verpächters als partnerschaftsunabhängiges Ereignis muss man sich abfinden können.

Durch eine Betriebsumstellung verändert sich der Gebrauch der gemeinsamen Maschine wesentlich.

–  Objektive Analyse der wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Gemeinschaft und die einzelnen Partner. –  Eventuell nötige Anpassung des Vertrags, der einzelnen Anteile und Bestimmung einer einmaligen Ausgleichszahlung einvernehmlich beschliessen.

Die gemeinsame Maschine ist in die Jahre gekommen, und die Frage eines Ersatzes muss geklärt werden.

–  Auslegeordnung über die zukünftige Notwendigkeit einer solchen Maschine bei den einzelnen Partnern. –  Finanzierung mit Neufestsetzung der Anteilsprozente.

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n  Management | Überbetriebliche Zusammenarbeit

dung und auf den Betrieben ähnliche Funktionen haben. Viel können sie auch erfahren, wenn sie sich die Betriebe gegenseitig ansehen und über Betriebsführungsfragen einander Auskunft geben. Wenn der Maschinenpark eines Betriebes zum Beispiel durch besonders viele Beulen und verkrümmte Teile auffällt, ist der Eigentümer ein «chronischer Schutzli» oder schnelles Arbeiten ist im wichtiger als das Schonen seiner Gerätschaften. Wie es um das handwerkliche Können bei Reparaturen steht, kann auch die Ausstattung der Werkstatt oder Reparaturecke Hinweise geben. Lässt es sich auf der Arbeitsbank überhaupt noch sauber Arbeiten, oder ist sie mit schon lange nicht mehr gebrauchten Gegenständen überstellt? Bestätigt der aktuelle Vorrat an Ersatzteilen und Verbrauchsmaterial, dass regelmässig Wartungs- und Reparaturarbeiten selbst ausgeführt werden? Ohne Fleiss kein Preis. Diese Erkenntnis hat auch bei der Kooperation ihre sprichwört-

liche Gültigkeit. Verhält sich ein Partner wie ein Trittbrettfahrer und nimmt es mit seinen Verpflichtungen nicht so genau, schwächt er die ursprüngliche Begeisterung und Überzeugung seiner Partner für das Projekt. Die Einbahnstrasse zwischen Gebenden und Nehmenden wird zunehmend ausgeprägter und ohne Aussprache mit anschliessender Verhaltensänderung ist die Gemeinschaft kaum überlebensfähig. Wie weit ein Partner seinen Teil an die Gemeinschaft leistet, ist auch eine Frage seiner Selbstdisziplin und hängt davon ab wie wichtig ihm die Partner sind. Wenn es zum Beispiel jemandem wichtiger ist, bei einem abgemachten Termin vorgängig noch sonst etwas zu erledigen, und dafür in Kauf nimmt, dass die andern auf ihn warten müssen, hat er die Prüfung nicht bestanden!

Partner akzeptieren, wie sie sind In jeder Kooperation kommt es zu Situationen, bei denen die Werte wie Ehrlich-

keit oder der Sinn für Gerechtigkeit «geritzt» werden. Wem jetzt eine Welt zusammenbricht, hat wohl die Realität ausgeblendet, denn das ganze Weltgeschehen wird begleitet mit Unterdrückung von Informationen, Schutzbehauptungen und Notlügen. Zum Teil sind sie sogar gut gemeint, weil man dadurch zum Beispiel andere nicht unnötig beunruhigen will. Ein solches Verhalten darf man aber nicht tolerieren, wenn es mit Arglist zum Erreichen der eigenen Vorteile missbraucht wird. In jeder Kooperation besteht ein gewisser Zielkonflikt zwischen den Einzelinteressen und den Zielen der Gemeinschaft. Sinn für Gerechtigkeit, Toleranz und Nachsicht sind daher die täglichen Werkzeuge auf der Baustelle Kooperation. Auch die positive Wertung der Andersartigkeit der Beteiligten, indem man zum Beispiel seine fachliche Fähigkeiten und Beharrlichkeit auch entsprechend gewichtet, kann die Akzeptanz wesentlich verbessern.  n

INSERAT

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Automatisches Melken und Weidegang auf der Alp Beat Betschart betreibt einen Milchviehbetrieb im Muotathal (Schwyz) mit ca. 40 Milchkühen. Er zieht mit seinen Kühen und dem mobilen Lely Astronaut Melkroboter vier Mal im Jahr zu einem anderen Standort. So kombiniert er Weidegang optimal mit automatischem Melken.

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Weiterbildung | Management   n

Frontlader im Strassenverkehr Der Frontlader am Traktor ist seit jeher ein vielseitig einsetzbarer, kostengünstiger Helfer. In den letzten Jahren sind Frontlader aber zunehmend ins Visier der Verkehrspolizei geraten. Bei genauem Hinschauen wird klar, dass ein Traktor mit Frontlader auf der Strasse tatsächlich Mühe haben kann, die geltenden Vorschriften zu erfüllen. Urs Rentsch, Dominik Senn Traktoren auf landwirtschaftlichen Fahrten dürfen höchstens 4 m vor die Mitte der Lenkvorrichtung reichen. Werkzeuge dürfen dann am Frontlader transportiert werden, wenn der Überhang nicht überschritten und das Sichtfeld des Fahrers nur geringfügig eingeschränkt wird. Werkzeuge sind auffällig zu markieren sowie Spitzen und Kanten ausreichend abzudecken.

Seitenblickspiegel Auch beim Mitführen eines Frontladers gilt, dass bei einem vorderen Überhang von mehr als 3 Metern sogenannte Seitenblickspiegel erforderlich sind. Sie müssen eine Spiegelfläche von je 30 cm² aufweisen und sind möglichst weit vorne anzubringen.

Ladung am Frontlader Das Mitführen eines Frontladers ist in vielen Fällen eine Gratwanderung.

In welche Stellung soll ein Frontlader für die Strassenfahrt gebracht werden? Zur Beantwortung dieser Frage werden folgende Kriterien angewandt: Sichtfeld, Schwerpunkt, vorderer Überhang, gefährliche Teile und Kennzeichnung.

cherheit stark beeinträchtigt, besonders beim Mitführen eines schweren Werkzeuges. Wer mit angehobenem Frontlader fährt, muss deshalb die Geschwindigkeit reduzieren, sonst gerät der Traktor, insbesondere beim Bremsen und bei Kurvenfahrt, leicht ausser Kontrolle.

Ladung wie Sand in der Schaufel oder Rundballe in Zange darf mit einem Frontlader an einem Traktor nicht mitgeführt werden. Das Mitführen eines Frontladers ist, was die Sicherheit anbelangt, in vielen Fällen eine Gratwanderung. Die wirksamste Unfallverhütung ist deshalb das Abkoppeln des Frontladers, wenn er nicht gebraucht wird.  n

Ausreichendes Sichtfeld Grundsätzlich muss der Fahrer spätestens die Fahrbahn ab zwölf Meter vor seinen Augen überblicken können. Im Sichtfeld zwischen den vorderen Kabinenpfosten dürfen sich höchstens zwei «Hindernisse» befinden, welche in zwölf Metern Entfernung je einen «toten Winkel» von max. 70 cm Breite bilden. Aus diesen Vorgaben resultiert die Erkenntnis, dass ein Frontlader nur entweder in angehobener oder abgesenkter Stellung gefahren werden darf. Keinesfalls zulässig ist die «Mittelstellung», die oft noch anzutreffen ist.

Abgesenkter Frontlader

Angehobener Frontlader

Gesetzliche Vorgabe

Diese Stellung ist immer möglich. Leider wird dabei der Schwerpunkt des Traktors markant angehoben, was die Betriebssi-

Vorübergehend angebrachte, erforderliche Zusatzgeräte an landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen sowie an gewerblichen

Sobald die Schwingen zu stark ins Sichtfeld ragen, ist die abgesenkte Stellung nicht zulässig. Ob bei der abgesenkten Stellung das Mitführen eines Werkzeuges erlaubt ist, hängt davon ab, ob der vordere Überhang von 4 Metern eingehalten werden kann. Zusätzlich müssen gefährliche Teile wie Zinken oder scharfe Kante abgedeckt werden. Weit nach vorne reichende Geräte müssen zudem auffällig mit rot-weiss gestreiften Flächen markiert werden.

Wo drückt der Schuh? Was beschäftigt Sektionsmitglieder des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik am meisten? Wo drückt der Schuh? Welchen Hauptproblemen sieht man sich in der Praxis gegenüber? In dieser lose erscheinenden Serie behandelt die Schweizer Landtechnik solche Anliegen aus der Praxis, wie sie laufend an den Bereich Weiterbildung und Beratung des SVLT herangetragen werden.

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n  Plattform | Messerückblick

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Streifzug durch die Sima

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Die Sima stellte heuer das Thema «Der Landwirt in zehn Jahren» ins Zentrum. Viele Aussteller zeigten dazu ihre Innovationen rund um die Digitalisierung der Landwirtschaft. Einige Neuheiten gab es auch in «Stahl und Eisen».

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Roman Engeler Die im Zweijahresrhythmus in Paris stattfindende Sima gilt weltweit als zweitwichtigste Landtechnikausstellung. Für den frankophonen Teil ist sie nach wie vor bedeutungsvoll, obwohl die Hersteller ihre wirklich ultimativen Neuheiten lieber im Herbst vorstellen, um für die Verkaufssaison die notwendige Aufmerksamkeit zu bekommen.

Passend zum Messemotto «Der Landwirt in 10 Jahren» haben viele Aussteller ihre Entwicklungen und Vorstellungen einer mehr und mehr digitalisierten und automatisierten Landwirtschaft präsentiert. Daneben waren aber doch auch «konventionelle» Neuheiten zu sehen, wie die nachfolgende und keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebende Bildergalerie zeigt.

1 B lick in eine der zahlreichen Messehallen (vor Öffnung der Tore). Der Landtechnikmarkt in Frankreich ist weiterhin angespannt, trotzdem besuchten über 230 000 Personen die Sima.

3 D ie beiden Reifenhersteller Trelleborg und Mitas haben fusioniert und traten nun gemeinsam auf. Innovationen von Mitas werden künftig unter der Marke «Trelleborg» forciert, darunter auch der «PneuTrac», die Symbiose von Pneu und Raupe.

5 M it dem 400 PS starken «MF 8740» rundet Massey Ferguson sein Angebot nach oben ab und führt mit der «Datatronic 5» ein neues Touchscreen-Bedienterminal mit werksseitig installiertem Precision-Farming-Paket ein.

4 1 8 Sima-Neuheiten präsentierte Kuhn, darunter den weiteren Ausbau von Baureihen bei den Feldspritzen. Diese können jetzt mit einem automatischen Düsenhalter ausgestattet werden, der die automatische Auswahl der korrekten Düsen ermöglicht.

6 D er fahrerlose Konzepttraktor von Case IH gab nach der Erstvorstellung in den USA in Paris sein Europadebüt. Weiter investiert hat Case IH in die verschiedenen digitalen Entwicklungen für die Präzisionslandwirtschaft und den Datenaustausch.

2 D ie Serie «4E» von Deutz-Fahr gibt es als Hinterrad- oder Allradmaschine mit Leistungen von 55 bis 80 PS, sie soll aber nicht in Europa verkauft werden. Die Lücke zwischen den Serien «5» und «6» soll diesen Sommer gefüllt werden. Weiter zeigte Same am «Fruttetoo» die neue Einzelradfederung «Active Drive».

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14 7 M it «Sesam» (sustainable energy supply for agricultural machines) präsentierte John Deere den ersten voll batteriegetriebenen Traktor, der alle Funktionen eines herkömmlichen Traktors bietet, aber mit den Vorteilen der Elektrifizierung. 8 M it «Dark» zeigte Berthoud eine neue Premium-Baureihe von gezogenen und selbstfahrenden Feldspritzen. Neben der neuen Farbgebung sind das neue Servicepaket sowie die kontinuierliche Zirkulation mit pneumatischem Tropfstopp erwähnenswert. 9 N ew Holland ergänzt die «T5»Baureihe (75 – 115 PS) respektive löst die «T4»-Baureihe ab und will mit den kompakten Abmessungen sowie einem wettbewerbsfähigen Preis an das Erbe der legendären «T5000»-Serie anknüpfen. 10 Eine Offensive in «Farming 4.0» startete Claas, unter anderem mit dem «Tractor Interactive Guide», einer kostenlosen App für

Smartphones und Tablets, welche die verschiedenen Funktionen in der Traktorkabine zeigt. 11 Manitou zeigte neue Radladertypen seiner Marke «Gehl». Mit «Easy Manager» führt das Unternehmen ein Werkzeug zur Optimierung der operationellen Überwachung der Maschinen ein, das eine Echtzeitverwaltung und Vorteile bei der Wartung bringen soll. 12 Mit dem «2 in 1»-Reifen «Evobib» machte Michelin auf seine mit Gold prämierte Innovation aufmerksam. Dieser Reifen kann auf der Strasse mit hohem und im Feld mit tiefem Druck eingesetzt werden und soll wie 20 zusätzliche PS wirken. 13 Valtra komplettiert seine Traktorenbaureihen der vierte Generation und präsentierte die neue Serie «A4» (7 Modelle, 75 – 135 PS). Die Modelle werden sowohl im Hauptwerk Suolahti (Finnland) als auch in Südamerika (Brasilien) produziert.

14 Reifenhersteller BKT schöpfte wiederum aus dem Vollen, verteilte 17 000 Fussbälle und zeigte an einem transparenten Traktor aus Plexiglas die neuen Reifen vom Typ «Agrimax V-Flecto». 15 Als Weltpremiere enthüllte Alliance mit dem «389 VF» den weltweit ersten Flotationsreifen mit VF-Technologie (Very-High-Flexion), der mit 30 % tieferem Reifendruck oder mit 30 % höherer Last als herkömmliche Flotationsreifen eingesetzt werden kann. 16 Fendt zeigte bekannte Traktoren mit «naturgrüner» Futtererntetechnik von Fella. Nicht zu sehen waren jedoch Ladewagen und Rund­ballenpressen, die sollen aber demnächst ins Produktprogramm aufgenommen werden. 17 Joskin zeigte einige Updates, so zwei neue Einachsermodelle aus der Miststreuer-Baureihe «Tornado3» (14 und 16 m3), die nun mit horizontalen Walzen und mit Streutellern ausgestattet werden können.

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18 Im letzten Jahr präsentierte Horsch erstmals Direktsaattechnik mit Scheiben anstelle von Zinken. Nun wurde die Baureihe «Avatar SD» um ein Modell mit 12 m Arbeitsbreite ausgebaut. 19 Monosem zeigte an seinen Einzelkornsämaschinen «Monobloc Mixte 6/7» und «TFC Mixte 8/12» ein System, mit dem der Reihenabstand der Säeinheiten über eine Spindel variiert werden kann. 20 Im Herbst stellte Kubota seine neue Baureihe «M5001» vor. Nun folgen die entsprechenden Schmalspurmodelle mit Leistungen von 73, 93 und 103 PS. Weiter gab das Unternehmen bekannt, in verschiedenen Märkten demnächst mit 450 Anbaugeräten aufwarten zu wollen. 21 Pöttinger kann in Frankreich entgegen dem Trend mit guten Geschäftszahlen aufwarten. Einmal mehr im Rampenlicht stand die Ballenpresse «Impress», von 48

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der heuer 80 Stück gebaut und für spezielle Kunden zur Verfügung stehen werden. 22 Der irische Mischwagenbauer Keenan steigt mit dem Modell «MecaFibre 345» (170 PS) nun auch in die Liga der Selbstfahrer auf.

wahlweise mit der einer Kreiselegge «KE 3001» oder den Kreiselgrubbern «KG» oder «KX» kombiniert werden. 26 N eue, grössere und leistungsfähigere Teleskopladermodelle aus der Familie der «Multifamer» hob Merlo an seinem Stand an der Sima hervor.

23 Die Automatisierung der Fütterung bleibt aktuell, und mit dem französischen Hersteller Lucas steigt ein weiterer Anbieter in diesen Markt ein. Das Modell «I-ron Mix» soll testweise bereits auf sieben Betrieben im Einsatz sein. 24 Das österreichische Start-up-Unternehmen Reiter zeigte den biege-elastischen FrontBandschwader «Respiro», stellte eine Kombination mit Heckvariante in Aussicht und berichtete über interessante Gespräche mit künftig möglichen Partnern. 25 Amazone kommt mit der 3 m breiten, mechanischen Säkombination «Cataya» auf den Markt. Sie kann

Streifzug durch die Sima 2017 Weitere Filme zu landtechnisch interes­­­s anten Themen auf unserem Youtube-Kanal «Schweizer Landtechnik»


Tagung | Plattform   n

Hackschnitzel deutlich bessere Verbrennungsqualitäten und weniger Schadstoffe wie Staub, Kohlenmonoxide und Stickoxide aufweisen. Dabei spielt das Ausgangsmaterial eine entscheidende Rolle, denn aus Kompost kann beispielsweise die beste Aufbereitung keinen hochwertigen Brennstoff produzieren. Je nach technischer Ausstattung können fürs Sieben und Trocknen Kosten von CHF 5.50 bis CHF 6.50 je Schüttraummeter entstehen.

Geforderte Werte können eingehalten werden Gesiebte und getrocknete Hackschnitzel weisen bessere Verbrennungsqualitäten auf und emittieren dabei weniger Schadstoffe. Bild: R. Engeler

Gesiebte und getrocknete Hackschnitzel weisen bessere Werte auf. Bild: R. Engeler

Luftbelastung reduzieren Während einer Tagung der deutschen Fachagentur nachwachsende Rohstoffe (FNR) wurde der aktuelle Stand zur Luftbelastung von Biobrennstoffen dargestellt. Es ging darum, wie die Luftbelastungen durch Biomassefeuerungen reduziert werden können. Carsten Brüggemann *

Etwa 10 % der in Deutschland installierten Holzfeuerungen halten die neu in Kraft gesetzten Grenzwerte nicht ein. Nach diesen Richtlinien dürfen die Rauchgase von Holzkessel nicht mehr als 20 mg Staub / m3 enthalten. Der allgemeine Anstieg der Staubfrachten wird aber nicht durch Holzkessel, sondern vorwiegend durch Einzelfeuerungen wie Öfen und Kamine verursacht, die von der verschärften Verordnung kaum betroffen sind. Um die geforderten Werte einhalten zu können muss neben einer modernen, gut gewarteten Feuerung Wert auf hochwertige Brennstoffqualität gelegt werden. Mit verschiedenen Projekten ist man bemüht, die Qualität von Holzhackschnit-

* Carsten Brüggemann ist Berater für Energietechnik bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (D)

zeln zu verbessern und somit auch bessere Verbrennungsqualitäten zu erreichen.

Keine Deklaration Bisher gibt es im Brennstoffhandel keine Vergleichbarkeit der Sortimente und somit auch keinen einheitlichen Standard der Deklaration. Häufig werden auch noch alte Normen angewandt. So ist es das Ziel, eine Sicherstellung konstanter Brennstoffqualitäten bis hin zur fairen Abrechnung zu erreichen. Im Rahmen eines Zertifizierungsprogramms werden Anforderungen an Unternehmen, den Brennstoff bis hin zur Lieferung gestellt. Damit verbunden sind externe Überwachung und Unterstützung sowie Schulungen von Qualitätsmanagern in den Unternehmen. Insgesamt hat die Nachfrage nach hochwertigen Brennstoffen deutlich zugenommen. In Praxistests wurde nachgewiesen, dass gesiebte und getrocknete

In Praxistests wurde weiter festgestellt, dass die geforderten Staubwerte mit guten Sortimenten und optimaler Einstellung der Kesselregelung eingehalten werden können. Bei schlechter Qualität, insbesondere bei hohem Wassergehalt, wird es problematisch. Insgesamt traten die grössten Probleme im Teillastbereich des Kessels auf, daher sind Pufferspeicher auch bei automatischen Feuerungen wichtig um gute Verbrennungsqualitäten zu erreichen.

Teure Filter Reichen die Verbrennungsqualitäten nicht aus, müssen sekundäre Massnahmen wie Filter eingesetzt werden. Es hat sich gezeigt, dass Wäscher und Zyklone nicht geeignet sind. Der Trend geht in Richtung elektrostatischem Filter oder filternde Abscheider, da der problematische Feinstaub kleiner als 1 Mikrometer ist. Dabei geht es darum, wartungsarme, robuste Geräte zu entwickeln, die möglichst effizient und gut zu reinigen sind. Die ersten elektrostatischen Filter, wie auch Trockenabscheider sind bereits auf dem Markt. Preise für E-Filter liegen im Leistungsbereich bis 70 KW bei CHF 1600 bis 2100 (Schräder), bei grösseren Anlagen bis 300 kW bei CHF 3100 bis 7500 (Schräder, Carola). Problematisch ist die Entwicklung von Filtern für Einzelfeuerungen wie Kamine und Öfen, da durch die mangelhafte Verbrennung grössere Mengen Russ und Teer entstehen. Bei der Entwicklung preisgünstiger Tiefenfilter, die auf den Schornsteinkopf gesetzt werden können, führen die Inhaltsstoffe zu Versiegelungen der Filter. Es wurden zwar hohe Abscheidegrade erreicht, allerdings sind die Standzeiten durch die genannten Inhaltsstoffe bisher fraglich. Stufenfilter sind hier vielleicht die Lösung. Ziel ist es, die Filter für deutlich unter CHF 1000.– auf den Markt zu bringen.  n 3 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Passion

«Ein Bär von einem Traktor» – der Fiat «110 - 90» «Mein Fiat 110-90 ist ein Bär. Er reisst, hat einen unbändigen Durchzugswillen und macht einfach Freude», schwärmt Landwirt Matthias Haldimann mit Jahrgang 1981 vom Schlatthof in Seon AG. Dominik Senn

Landwirt Matthias Haldimann hat viel Freude am Einsatz mit seinem Fiat «110-90».

Matthias Haldimann hatte schon lange ein Auge auf die Neunzigerserie der FiatTraktoren geworfen. Im Internet fand er ein Angebot einer Betriebsgemeinschaft in Frankreich, in Fougerolles (Haute-Saône), in den Vogesen: «Der Anbieter misstraute der ausländischen Telefonnummer und nahm nie ab, sagte er mir später entschuldigend. So machte ich mich mit dem Auto auf den Weg zu ihm. Nach 50

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Bilder: Dominik Senn

dem zweiten Anlauf wurden wir handelseinig.»

80 Milchkühe Im Juni 2014 stand der blaue Fiat auf dem Betrieb. Mit Jahrgang 2003, also elfjährig, hatte er erst 1200 Stunden Ackerbau- und Weizentransporteinsatz auf dem Buckel. «Reisserisch» war an diesem 110-PS-Gerät eher wenig. Das

sollte sich aber schnell ändern. Haldimann hatte im Jahre 2010 den Betrieb aus der Generationengemeinschaft ganz übernommen und voll auf Milchproduktion gesetzt. Heute versorgt er auf seinem 33-ha-Betrieb rund 80 Milchkühe – ein dichter Bestand. Das bedingt intensiven Futterbau, den er dank eines nahen Partnerbetriebs durch zusätzlichen Futterbezug und Hofdüngerabgabe gut bewältigt.


Passion   n

Zum Anbindstall kam 2005 ein Laufstall samt Remise und 2013 eine Maschinen3 halle sowie ein Güllesilo von 1040 m​ ​ Fassungsvermögen herzu, welches das Gesamtvolumen der bestehenden zwei Gruben auf 1800 m​3​ erhöhte.

Turbo-Aufrüstung Die Bearbeitung der schweren Böden, Saat, Pflege und Ernte bemeistern die Fendt «512 C»- und «307», sowie der Fiat 80 - 66 zur Genüge. Den «110 - 90» hatte Haldimann gezielt für ein anderes Einsatzgebiet erworben: Die tägliche Fütterung mittels Futtermischwagen, ein Seko «Samurai 5» von 17 m​3​mit liegenden Schnecken. «Die kompakten Abmessungen des Traktors waren perfekt für das alte Tenn. Jedoch wurde ich von der Leistung des Fiat enttäuscht. Er kam schnell an seine Grenzen. Immerhin galt es täglich rund vier Tonnen Futter bereitzustellen, unter anderem zwei Grossballen täglich», erzählt Haldimann. Er entschloss sich für die Turbo-Aufrüstung – und erlebte sein blaues Wunder: Der 5,9-l-Sechszylindermotor von Iveco entwickelte wie durch Zauberhand ungeahnte Bärenkräfte, «geschätzte 130 PS», so Haldimann.

500 Stunden im Jahr Das blieb nicht ohne Folgen: Der plötzlich derart durchzugswillige Fiat wurde immer öfters vom Futtermischwagen abgehängt und anderweitig verwendet. Zur

Vegetationszeit erledigt er alle möglichen anfallenden Arbeiten: Gülle ausbringen, Rundballenpressen, Kreiseleggen und Ballentransport. «Jährlich pressen und wickeln wir ca. 2500 Rundballen, wofür auch der Fiat regelmässig eingesetzt wird », so Haldimann: «Sein akzeptables Leergewicht von 4,43 Tonnen ermöglicht schonenden Futterbau, er ist auch wendig und hat eine gute Kabinensicht.» Inzwischen hat der Fiat knapp 2500 Betriebsstunden auf dem Zähler. Im Durchschnitt ist er damit rund 500 Stunden pro Jahr im Einsatz. Einzig die Zapfwellenkupplung musste gewechselt werden – ein typischer Verschleissartikel, alles andere ist immer noch original.

Liebhaberobjekt «Eigentlich», resümiert Haldimann, «ist der Einsatz des ‹110 - 90› nur durch das Eigengewicht begrenzt.» Seines Wissens existieren einige Marktangebote dieser Occasionen mit auffallend vielen Betriebsstunden: «Er ist ein Liebhaberobjekt mit grossem Restwert, ein einfacher mechanischer Traktor, zeitlos, und seine Unterhaltskosten sind leicht abzuschätzen. Der Treibstoffverbrauch liegt unter zehn Liter, etwa wie beim Fendt 512.» Bemängeln könne er bloss das fehlende Wendegetriebe und der fehlende lastschaltbare Halbgang. Natürlich hätten heutige Traktoren mehr Fahrkomfort, aber dank der Klimaanlage sei das alles nur halb so wild.  n

Die kompakte Bauweise erlaubte den Turbo-Einbau über dem Motorblock.

Fiat – Fiatagri – CNH In der Schweiz existieren keine genauen Angaben zu den Verkäufen der Fiat-Traktoren, da diese noch nicht elektronisch erfasst wurden. Nach Angaben des New Holland Traktoren Centers Schweiz in Niederweningen ZH handelt es sich vermutlich um maximal 20 Stück des «110 - 90». Nachfolgend einige Marksteine der Geschichte von Fiat und Fiatagri: 1899:​Giovanni Agnelli gründet mit weiteren Teilhabern in Turin die​«Fabbrica Italiana Automobili Torino», FIAT. 1919:​Fiat baut seinen ersten in Serie hergestellten Traktor, das Modell «702». Ab 1950:​Die ersten komfortablen Allradschlepper werden produziert: die Serie «50». 1973 / 76: Der erste Fiat Traktor mit über 100 PS kommt auf den Markt; Flaggschiff ist der «1300 SDT» mit 150 PS aus 7,4 l Hubraum. 1974: Fiat gründet als Joint Venture mit der nordamerikanischen Allis-Chalmers Corporation Fiat-Allis. Die Landtechniksparte wird aus dem Konzern ausgegliedert und Fiat Trattori gegründet. 1975: Die Serie «80» wird um die beiden Modelle «780 DT» und «880 DT» erweitert, mit dem eckigen Design vom Fiat Designer Pininfarina. Fiat übernimmt die Teilhaberschaft beim italienischen Mähdrescher Hersteller Laverda. 1978: Die «80»er-Serie wird fortgesetzt , vom «980 DT» bis zum Flaggschiff «1880 DT». 1979: Fiat schliesst sich mit Versatile zusammen, welche für Fiat Schlepper von 230 bis 350 PS herstellen; die beiden grossen Modelle haben einen 14,8 l-V8-Cummins Motor. 1984: Fiat Trattori wird zu F​ iatagri​, die ​ Traktorenmarke​des F​ iat​- Konzerns bis zur Übernahme der ​Traktorenproduktion der Ford Motor Company​. 1991: Kurz vor der Übernahme der F​ ord​New Holland Gruppe tritt die Serie «Winner» von Fiatagri an. Die Traktoren der Serie «90» verfügen über Leistungen von 55 bis 180 PS. Sie sind mit einer schalldichten Komfortkabine ausgestattet, haben viele elektronische Regelungen und Bedienungen, voll synchronisierte Getriebe oder PowerShift-Getriebe und sind mit modernen Fiat-Iveco-Motoren ausgestattet. Topmodell ist der «180 - 90», der von 1984 bis 1994 gebaut wird. Ab 1995: Die Traktoren werden unter dem Namen New Holland vermarktet, da dieser Konzern grosse Anteile in den Vereinigten Staaten hat. Fiat verspricht sich dadurch hohe Verkaufszahlen und eine bessere Vermarktung. Der Plan geht auf. 1999: ​N ew Holland​(der Name New Holland ist von Ford an Fiat mitverkauft worden) sowie der Land- und Baumaschinenhersteller ​ Case Corporation​(beide USA) fusionieren zu ​ Case-New Holland​, CNH, das zu 90 Prozent im Besitz des Fiat-Konzerns ist. Heute ist CNH der zweitgrösste Traktorenhersteller der Welt, nach John Deere.

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n  Sicherheit | Unfallverhütung

Stopp der Nachlässigkeit Der menschliche Körper kann Gefahrenstoffe durch Einatmen, Verschlucken und Hautresorption aufnehmen. Ein sicheres Arbeiten mit Pflanzenschutzmitteln ist daher zentral, um Vergiftungen, Verätzungen und Hautausschläge zu verhindern. Ruedi Hunger

Substitution – giftige Pflanzenschutzmittel werden durch weniger giftige ersetzt.

Bild: R. Hunger

Technische Massnahmen umsetzen heisst Traktoren mit geschlossener Kabine verwenden. Bild: R. Hunger

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Schweizer Landtechnik  3 2017

Wer mit Pflanzenschutzmitteln (PSM) arbeitet, muss einige klare Regeln beachten. Ein Teil dieser Regeln betrifft das «STOP-Prinzip». Gemäss diesem Prinzip müssen vor dem Umsetzen persönlicher Schutzmassnahmen drei andere Massnahmen befolgt werden: •  S = Substitution (kommt vom lateinischen «substituere» und ist gleichbedeutend mit ersetzen). Das heisst, giftige Stoffe werden – sofern dies möglich ist – durch weniger giftige Mittel ersetzt. Substitution ist somit Teil einer sorgfältigen Auswahl. Dabei wird nicht nur die Wirkung auf die Umwelt und die zu bekämpfenden Schadorganismen und Krankheiten berücksichtigt, sondern auch der Gesundheitsschutz für den Anwender. •  T = Technische Massnahmen. Dazu zählen die geschlossene Traktorkabine, beispielsweise mit (Aktivkohle-)Filter, was insbesondere im Obst- und Weinbau angezigt ist, ein automatisches Dosiersys-


Unfallverhütung | Sicherheit   n

Organisatorische Massnahmen – darunter versteht man Massnahmen vor dem Anmischen und Befüllen der Spritze. Bild: Sexauer

tem, abdriftreduzierende Düsen oder ein Spritzschirm. •  O = Organisatorische Massnahmen. Zentral und mit viel Potenzial versehen ist das Organisieren aller notwendigen Arbeitsabläufe vor dem und beim Anmischen und Befüllen der Spritze. Siehe dazu auch das Merkblatt «Sicheres Arbeiten mit Pflanzenschutzmitteln» auf agrartechnik.ch (Download, Spritzentest). •  P = Persönliche Schutzausrüstung (PSA). Die vorgeschriebene PSA muss

Schliesslich kommt die persönliche Schutzausrüstung zur Anwendung, wenn die «STO»-Massnahmen nicht ausreichen. Bild: R. Hunger

immer dann eingesetzt werden, wenn die anderen Massnahmen nicht ausreichen, um einen genügenden Schutz zu gewährleisten.

Geschlossene Systeme Neue Systeme, beispielsweise sogenannte «Close Transfer Systems», ermöglichen die kontaktlose Überführung von Pflanzenschutzmitteln in das Gerät – ein echter Fortschritt in Bezug auf den Anwenderschutz beim Umgang mit

den verschiedensten mitteln.

Pflanzenschutz-

Fazit Aus Gründen der persönlichen Gesundheit, aber auch um das Image der Landwirtschaft in der breiten Öffentlichkeit nicht unnötig zu beeinträchtigen, sollte man im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln höchste Vorsicht walten lassen. Die Technik bietet heute dafür viele Möglichkeiten. Man muss sie nur anwenden.  n

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Versammlungen | SVLT   n

Obwalden

Nidwalden

«Hebed uf Luft»

«Bezahlbare» Tiertransporte

An der Generalversammlung der Sektion Obwalden äusserte sich Verbandsvorstandsmitglied Urs Wegmann pointiert zu aktuellen Problemstellungen der Mechanisierung in der Landwirtschaft.

Die Generalversammlung der Sektion Nidwalden nahm zur Kenntnis, der SVLT erarbeite einen eigenen, «bezahlbaren» Kurs, der zum Tiertransport befähige.

Dominik Senn

Dominik Senn

Die für eine weitere Amtsperiode bestätigten Vorstandsmitglieder Paul Rohrer, Karl Zurmühle, Josef Frunz (Präsident) und Thomas Wagner.

In seinem Jahresbericht stellte Präsident Josef Frunz vor den knapp 30 Anwesenden fest, für das positive Image der Schweizer Landwirtschaft brauche es eine schlagkräftige Landtechnik, wie sie im Schweizerischen Verband für Landtechnik mit seinen Sektionen gelebt, gepflegt und gefördert wird. Immer wieder setze sich der Verband für die Sicherheit und Unfallverhütung im Zusammenhang mit dem Umgang mit Maschinen und technischen Einrichtungen auf Hof, Feld und im Strassenverkehr ein, aber auch für die Interessenvertretung der Mitglieder in verschiedenen Gremien und auf mehreren Ebenen. Bei der Jahresrechnung 2016 skizzierte Rechnungsführer Thomas Wagner die Umstände, die zum Jahresverlust von rund CHF 1000.– geführt haben; Obwalden ist eine der letzten Sektionen, die noch CHF 80.– Jahresbeitrag pro Mitglied erhebt, von denen CHF 75 .– für die Verbandsaktivitäten (vor allem die Fachzeitschrift Schweizer Landtechnik) abgezweigt werden. Auch Rechnungsrevisor Christof Küchler riet dazu, auf die nächste GV hin eine Beitragserhöhung ins Auge zu fassen. Einstimmig beschloss die Versammlung auf Antrag des Präsidenten, den Beitrag pro 2017 auf CHF 80.– zu belassen und eine substanzielle Jahresbeitragserhöhung auf die GV 2018 zu traktandieren. In globo und einstimmig wurde schliesslich der für die Wiederwahl bereite «halbe» Vorstand, namentlich Karl Zurmühle, Paul Rohrer, Thomas Wagner und Josef Frunz, für eine weitere Amtsperiode bestätigt. Unter «Verschiedenem» orientierte der Präsident über das Vorhaben, gemeinsam mit der Nachbarsektion Nidwalden für März / April eine Informationsveranstaltung zum Thema Viehtransportvorschriften durchzuführen und dazu einen Referenten aus dem Schweizerischen Viehhändler-Verband einzuladen, noch bevor die grossen Alpfahrten beginnen. Hier meldete sich Gastteilnehmer Urs Wegmann zu Wort. Der Präsident der Sektion Zürich und zugleich Mitglied des Zentralvorstandes gab bekannt, in absehbarer Zukunft werde ein Tiertransportkurs aufgegleist, der «bezahlbar» sei. Pointiert äusserte er sich auch bezüglich des Aufbaus eines Ecodrive-Kurses zur CO2-Reduktion, zur Diskussion über das Zweileiter-Bremssystems für Anhänger («hebed uf Luft», riet er bezüglich Neukäufen) und zur Problematik des vorderen Überhangs. Schliesslich bat er um aktive Mithilfe in der von ihm präsidierten Kommission Ausund Weiterbildung.

Präsident Ruedi Achermann durfte zur 57. Generalversammlung über ein Drittel der Mitglieder, Ehrenmitglieder, Gäste und Vertreter vom Bauernverband und von den benachbarten Sektionen Obwalden und Schwyz begrüssen. Er gedachte des verstorbenen Gründungs- und Ehrenmitglieds Josef LussiZimmermann, der die ersten 14 Jahre, bis 1973, die Geschäftsführung besorgte und bis 1981 als Rechnungsrevisor amtete. Ab 1964 organisierte er die Kurse zur Vorbereitung der Theorieprüfung zum Fahren von landwirtschaftlichen Fahrzeugen und bildete in dieser Zeit rund 460 Jugendliche aus. Ruedi Achermann appellierte an die Versammlung, die Kandidaten für den Fahrkurs G40 dem SVLT zuzuweisen und nicht etwa der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft, welche neuerdings diese Kurse anbietet. Der Fahrkurs findet am 10. und 15. Mai sowie am 19. und 24. Juli in Kägiswil statt. Rechnungsführer Dominik Bircher legte vom ausgeglichenen Rechnungsabschluss 2016 Zeugnis ab und empfahl, den Jahresbeitrag bei unverändert CHF 85.– zu belassen. Dem Antrag des Vorstandes folgte die Versammlung einstimmig. Mit Applaus bestätigte sie auch die Wiederwahl des Präsidenten für zwei Jahre, des Vizepräsidenten Peter Windlin für vier Jahre und des Rechnungsrevisors Klaus Niederberger für ebenfalls vier Jahre. Nach Bekanntgabe einer Neuaufnahme (Sandro Zanin, Oberdorf) riet Ruedi Achermann den älteren Mitgliedern, die aus der Sektion auszutreten gedenken, für den Eintritt ihrer Betriebsnachfolger besorgt zu sein. Stephan Plattner überbrachte die Grüsse des Präsidenten und des Zentralsekretariats in Riniken und sprach unter anderem das offenbar allgegenwärtige Thema der Tiertransporte an. Wie Plattner ausführte, wird der SVLT – möglichst im Einklang mit dem Schweizerischen Nutzfahrzeugverband und dem Schweizerischen Viehhändler-Verband – einen eigenen Qualifikationskurs anbieten, welcher für die Landwirte auch bezahlbar sei. Zum Abschluss hielt Urs Rentsch vom Bereich Bildung und Beratung des SVLT ein ausführliches Referat über den landwirtschaftlichen Strassenverkehr und die zukünftigen Anforderungen an die Bremstechnik (EU-Bremsverordnung).

Mit Applaus sind Revisor Klaus Niederberger, Präsident Ruedi Achermann und Vizepräsident Peter Windlin für eine weitere Amtsperiode bestätigt worden. Bild: D. Senn

3 2017  Schweizer Landtechnik

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n  SVLT | Versammlungen

Graubünden Vorschriftsgemässer Viehtransport

Tarife angepasst

Präsident Ueli Günthardt stellte fest, dass die nach wie vor gut besuchten F / G-Kurse auch sehr erfolgreich sind. Peter Bosshard referierte zum Thema «vorschriftsgemässe Tiertransporte in der Landwirtschaft».

Thomas Schick wurde in den Vorstand gewählt. Im Übrigen fasste dieser den Beschluss, Jugendlichen von Mitglieder an den Kursorten im Kanton einen Beitrag von CHF 50.– an den G40-Fahrkurs zu gewähren.

Ruedi Hunger

Gaël Monnerat

Nachweis für den gewerblichen Tiertransport

Einleitend zur 74. GV der Freiburger Sektion sprach Präsident Robert Zurkinden über die Herausforderungen, mit denen die Landwirtschaft konfrontiert ist: Produktion von Nahrungsmitteln für die Weltbevölkerung unter Beachtung von Umwelt- und Ressourcenschonung und auch unter dem Gesichtspunkt, das Verhältnis zwischen Produktion und Konsum zu verbessern. Unter den laufenden Aktivitäten wurde von einer stabilen Anzahl an den Vorbereitungskursen Kat F / G (176) und bei den G40-Fahrkursen (92, hälftig aus Mitgliedsfamilien) berichtet. Erwähnung fand auch der Erfolg mit den Basiskursen im Traktorfahren. Im letzten Jahr wurden zusammen mit dem kantonalen Pflanzenschutzdienst 146 Pflanzenschutzgeräte geprüft. Rund 100 Maschinen erhielten vor Ort gleich die Vignette. Mängel wurden zur Hauptsache hinsichtlich fehlerhaft funktionierender Manometer und bei Düsenabnützungen konstatiert. Die Sektion ist nun Eigentümerin der Testinstallationen. Um die Kosten für Organisation sowie Amortisation und Unterhalt zu decken, musste man die Tarife anpassen. Die Sektion wird die Bremstests an Anhängern fortführen und dabei aufgrund der Rechnungsstellung den Mitgliedern einen Betrag von CHF 50.– pro Achse vergüten. Die Versammlung genehmigte einen Unterstützungsbeitrag im Rahmen der G40-Fahrkurese des SVLT von CHF 50.– für Jugendliche aus Familien, in denen eine Mitgliedschaft besteht. Was den Rechnungsabschluss 2016 betrifft, so konnte man einen Gewinn von CHF 16 000.– verbuchen. Das tolle Ergebnis sei vor allen wegen der gemeinsam mit der Cauma La Tour (Maschinengemeinschaft) organisierten Freiburger und Schweizer Meisterschaft im Traktorgeschicklichkeitsfahren zustande gekommen. Beide Veranstaltungen lockten um die 2000 Besucher auf das Festgelände in Grandvillard. Neu in den Vorstand gewählt wurde Thomas Schick (Murten) und Christian Chuard (Cugy) als Ersatzmitglied der Rechnungsprüfungskommis­ sion. Robert Zurkinden beglückwünschte im Übrigen Olivier Kohli zu seiner Wahl in den Vorstand des Zentralverbandes, wo er der Fachkommission «Information» vorsteht. Nach dem Mittagessen konnten sich die Mitglieder in Referaten der Kantonspolizei und des Strassen- und Schifffahrtsamtes über Probleme bei der Fahrzeugimmatrikulation informieren und auch zu neuen gesetzlichen Anforderungen bei Strassenfahrzeugen.

Den zweiten Teil des Abends bestritt Peter Bosshard, Geschäftsführer des Schweizer Viehhändlerverbands, mit einem sehr engagierten Vortrag zum Thema «Tiertransporte in der Landwirtschaft». Eine Studie der Branchenorganisation Proviande zeige, so Bosshard, dass mit dem Begriff «Fleischimage Schweiz» immer der stressfreie Tiertransport in Verbindung gebracht werde. Bosshard betonte die Notwendigkeit, dass Fahrzeuge flächendeckend eingestreut sind. Als selbstverständlich betrachte er, dass die Fahrzeuge verkehrstauglich unterwegs seien. Insbesondere sei ein Augenmerk auf die Seitenwandhöhe zu werfen. Ein Witterungsschutz ist zwar nicht Vorschrift, sei aber sehr empfehlenswert. Wenn notwendig, also wenn nicht eigene Tiere transportiert werden, benötige der Lenker einen Nachweis für den gewerblichen Tiertransport. Abschliessend appellierte Bosshard an die Anwesenden, dem Begleitdokument doch die notwendige Beachtung zu schenken.

Der Vorstand der Freiburger Sektion mit dem neu gewählten Thomas Schick, Präsident Robert Zurkinden, Geschäftsführer Laurant Guisolon und SVLT-Präsident Werner Salzmann.

Vorstand der Sektion Graubünden mit Präsident Ueli Günthardt (ganz rechts).

Ueli Günthardt, Präsident der Sektion Graubünden, erwähnte in seinem Jahresbericht unter anderem, dass dank hohem Engagement von Luzia Föhn und den beteiligten Fahrlehrern die Durchfallquote bei den letztjährigen F / G-Kursen unter 13 % lag. Die übrigen statutarischen Geschäfte waren rasch abgehandelt. Die Rechnung schliesst insgesamt mit einem Überschuss, der Mitgliederbeitrag bleibt bei CHF 100.–, und bei den Mutationen verzeichnete die Sektion im vergangenen Jahr mit acht Austritten und sieben Neumitgliedern wenig Veränderung. Konrad Merk gab einen kurzen Rückblick auf die Aktion «Green» – die Schwerpunktkontrollen der Polizei im Zeitabschnitt von Juli bis September. Bei diesen Schwerpunktkontrollen wurden insgesamt 202 landwirtschaftliche Fahrzeuge einer näheren Kontrolle unterzogen. Trotz einigen Beanstandungen zogen die Polizeiorgane insofern eine positive Bilanz, als dass sich die Situation von Jahr zu Jahr verbessert habe. Leider sind nach wie vor Anhänger und Geräte mit Mängeln im Bereich Beleuchtung, Signalisation und Rückspiegel unterwegs.

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Freiburg

Schweizer Landtechnik  3 2017


Versammlungen | SVLT   n

Wallis

Neuenburg

Meinung der Basis gefragt

Sektion feiert 75 Jahre

Die Sektion Wallis des SVLT macht sich Gedanken über die künftige Ausrichtung, prüft eine mögliche Fusion mit einer Nachbarsektion, möchte dazu aber erst die Mitglieder befragen.

Neuenburg muss den Verlust von zwei Sponsoren hinnehmen. Der Vorstand empfiehlt seinen Mitgliedern, jene Geschäftspartner zu berücksichtigen, die der Sektion besonders verbunden sind.

Gaël Monnerat

Gaël Monnerat

Die Walliser Sektion tagte in der Schaukäserei von Turtmann. Der Vorstand mit Präsident Mathieu Vergêre (2. v. r.) macht sich Gedanken über eine mögliche Fusion mit einer anderen Sektion.

Die Sektion Wallis hielt ihre Jahresversammlung in der Schaukäserei von Turtmann ab. In seinem Rückblick verwies der Präsident Mathieu Vergère auf ein Jahr, das durch den Verlust von vier Mitgliedern gezeichnet war und durch Fahrkurse für Lernende in den grünen Berufen, die zum fünften Mal in Folge an der Schule in Châteauneuf stattgefunden hatten. Verschiedene Mitglieder der Sektion hätten sich entsprechend ihrer beruflichen Spezialkenntnisse für diese Kurse zur Verfügung gestellt. Diese würden von den jungen Leuten in Ausbildung geschätzt. Vergère äusserte die Idee, es könnte sich eine Struktur ergeben, durch die sich eine Unterstützung der Jungen im Rahmen der Betriebsübergabe ergäbe. Das Jahr 2016 schloss mit einer roten Null ab. Als Folge des Mitgliederinteresses und aufgrund des Vorschlags einer allfälligen Annäherung an eine andere Sektion, wie an der letzten Generalversammlung gemacht worden war, führte der Sektionsvorstand Gespräche mit der Freiburger Sektion. Noch müssten die Vorteile und die Konsequenzen einer stärkeren Kooperation evaluiert werden. Mathieu Vergère möchte diesbezüglich von der Basis noch Genaueres zu ihren Ansichten erfahren, was dazu beitragen könnte, das Interesse an der Verbandsmitgliedschaft anzukurbeln und so den Fortbestand seiner Sektion zu sichern. Mit diesem Ziel will der Vorstand einen Fragebogen ausarbeiten und an seine Mitglieder versenden. Der SVLT-Direktor Aldo Rui berichtete aus dem Zentralsekretariat über das aktuelle Geschehen. Insbesondere erwähnte er die Realisierung eines neuen Internetauftritts, den Fortgang der Diskussionen um Anpassungen an die Vorschriften zum vorderen Überhang, Modifikationen hinsichtlich gesetzlicher Anforderungen an die Bremsleistung sowie die Verpflichtung eines G40-Instruktors im Wallis. Christoph Meyer berichtete vom Fahrkurs für Frauen, der an der landwirtschaftlichen Schule in Visp durchgeführt worden war. Clément Formaz von der Walliser Kantonspolizei zeigte die Entwicklung des Unfallgeschehens im landwirtschaftlichen Umfeld sowohl auf der Strasse wie beim Arbeitseinsatz auf und berichtete von seinem Schulungund Instruktionsauftrag für mehr Sicherheit im Strassenverkehr und Berufsalltag. An die Versammlung schloss sich eine Führung durch die Schaukäserei an, gefolgt vom obligaten Raclette.

Die Neuenburger Sektion hielt die Jahresversammlung in Cornaux ab. Waren es die Bauern, die wegen der Wetterkapriolen mit einem ertragsund qualitätsmässig schwierigen Jahr zurechtkommen mussten, so war es die Sektion, die den Verlust von Sponsoren zu verkraften hatte, weil diese ihre Unterstützung für das nächste Jahr aufgekündigt hatten. Für das Jahr 2016 verzeichnete die Sektion einen Gewinn von CHF 4200.–. Im letzten Jahr bereiteten sich 51 Jugendliche auf die Prüfung Kat. F / G vor; bedauerlich dabei, dass rund 20 von ihnen nicht reüssierten. Bei den G40-Fahrkursen erhielten 17 Teilnehmende ihren Eintrag im Führerausweis. Fünf von ihnen profitierten vom Sektionszuschuss von CHF 50.–. Noch zu den Vorbereitungskursen: Die Sektion hat von der Demission von Gérard Brossard Kenntnis genommen. Bereits konnte in der Person von Loïc Jeannerat ein Nachfolger gefunden werden. Im Rahmen der Pflanzenschutzgerätetests, gemeinsam mit der Neuenburger Landwirtschafts-Rebbaukammer sowie dem kantonalen Pflanzenschutzdienst durchgeführt, testete man 39 Geräte, von denen 31 auf Anhieb die Vignette erhielten. Im Nachgang zu einer kurzfristig anberaumten Sitzung gab der Sektionspräsident Werner Seiler seinem Missfallen über die Spannungen Ausdruck, die es aktuellerweise zwischen dem SVLT und der BUL gibt. Nebst der Bedeutung gewisser Kurse für die Finanzen der Sektion und des SVLT bedauerte er insbesondere die Verschlechterung in den Beziehungen der beiden Organisationen mit nationaler Ausstrahlung, die doch bislang erfolgreich zusammengearbeitet hätten. An Bernard Stähli war es, den Sektionsausflug vom 30. Juni vorzustellen. Genauere Informationen zum Anlass, zu dem die Sektionsmitglieder samt Begleitung eingeladen sind, werden auf dem Postweg folgen. Ebenfalls unter dem Punkt Veranstaltungen ist noch das 75-Jahre-Jubiläum zu nennen, das die Sektion dieses Jahr feiert. Auch diesbezüglich würden die Informationen für die Mitglieder und Gäste per Post folgen.

Im Anschluss an die Versammlung waren die rund 20 anwesenden Mitglieder zu einer Besichtigung der Juracime SA, Cornaux, eingeladen. 3 2017  Schweizer Landtechnik

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n  SVLT | Versammlungen

Solothurn

Tessin

Mitgliederwerbung fruchtete

DV in Planung

Bei der Sektion Solothurn fruchtete die Mitgliederwerbung: 18 Neumitglieder konnten begrüsst werden, wurde an der Generalversammlung bekannt gegeben.

Der an der Jahresversammlung wieder­ gewählte Vorstand der Sektion Tessin hat sich zum Ziel gesetzt, die Delegiertenversammlung des SVLT im Jahre 2019 zu organisieren.

Martin Studinger

Roman Engeler

Der Vorstand der Sektion Solothurn mit Präsident Paul Müller (2. v. r.) ist an der Generalversammlung in die Akten vertieft.

Präsident Paul Müller konnte 32 Mitglieder der Sektion Solothurn des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik zur Generalversammlung begrüssen, darunter die Ehrenpräsidenten Fredy Tschumi, Res Schluep und das Ehrenmitglied Konrad Flury. In seinem Jahresbericht streifte er die allgemeine Situation in der Landwirtschaft. Bei der Mitgliederwerbung konnten lese und schreibe 18 Neumitglieder angeworben werden. Res Baumberger liess den Jahresbericht von der Versammlung mit Applaus genehmigen und verdankte den grossen Einsatz des Präsidenten mit einem kleinen Präsent. Kassier Christian Murer trug die Jahresrechnung 2016 vor, die mit einer Vermögenszunahme von knapp CHF 2800.– abschliesst. Es wurde beschlossen, den Jahresbeitrag bei CHF 85.– zu belassen. Die Sektion Solothurn zählte Ende 2016 deren 497 Mitglieder. Unter «Wahlen» wurde darauf hingewiesen, dass Ruedi Emch in einem Jahr als Kassenrevisor aufhören wird; somit muss an der nächsten GV ein neuer Revisor gewählt werden. Beat Ochsenbein erläuterte das Jahresprogramm 2017 und machte Werbung für den Staplerkurs. Was die Innenreinigung von Feldspritzen anbelangt, so Beat Ochsenbein, sei die Sache immer noch in Beratung. Er machte trotzdem auf die wichtigsten Punkte der Reinigung aufmerksam.

Traditionell im Hotel «La Perla» zu S. Antonino konnte Sektionspräsident Stefano Antonioli rund einen Drittel der Mitglieder der Tessiner SVLTSektion zur Generalversammlung begrüssen. In seinem Jahresbericht erwähnte Antonioli die Spritzentests, die im Tessin einmal für die Ostund Weinbauaggregate und im andern Jahr dann für die Feldspritzen durchgeführt werden. In diesem Zusammenhang erwähnte Francesco Rezzonico vom kantonalen Beratungsdienst auf die kontinuierliche Innenreinigung bei diesen Feldspritzen hin und erläuterte das neue Beitragssystem. «1 g Pflanzenschutzmittel kann 10 000 Kubikmeter Wasser verunreinigen», mahnte Rezzonico und wies auf die entsprechende Sensibilität hin. Die von Geschäftsführerin Claudia Buzzi präsentierte Jahresrechnung schloss mit einem Gewinn von knapp CHF 6000.– ab. Die Mitgliederzahl blieb konstant, und Konstanz herrscht auch beim Vorstand, wurde dieser doch in globo für eine weitere Amtsdauer bestätigt. Er wird sich dann unter anderem mit der Organisation der Delegiertenversammlung des Schweizerischen Verbands für Landtechnik befassen müssen, die für 2019 im Kanton Tessin geplant ist. Neben den erwähnten Spritzentests wird im Tessin an zwei Terminen ein «G40»-Kurs durchgeführt – dazu konnte ein neuer Instruktor gewonnen werden –, und für Jugendliche ist zudem Ende April ein praktischer Fahrkurs geplant. Nach den positiven Erfahrungen, die man mit einem solchen Kursen für Frauen gemacht hat, möchte man dieses Instrument einmal für angehende Landwirte ausprobieren, damit diese das Handling mit Traktoren von Grund auf erlernen können.

Firmenpräsentationen Im zweiten Teil der Versammlung wurde den Sponsoren der Sektion die Möglichkeit gegeben, ihre Firmen und Dienstleistungen vorzustellen. Vertreter von Snopex, Evokem und Alp-Evolution nutzten dabei diese Gelegenheit. Mit Fragen rund um die Neuerungen in der Strassenverkehrsverordnung wie Promillegrenze, Gurtenpflicht, Achslasten und Anforderungen an künftige Bremssysteme fand die Versammlung ihren Abschluss.

Tätigkeitsprogramm 2017 Einstimmig genehmigte die Versammlung das Jahresprogramm 2017. Am 22. und 29. März finden Vorbereitungskurse für die Traktor- und Mofaprüfung in Büren und am Wallierhof statt. Am 9. Mai ist der Traktorfahrkurs für Frauen (Grundkurs) am Ebenrain, und im August finden Feldspritzentests in Subingen, Witterswil und Sissach statt. Nach dem Mittagessen stand der Besuch der Firma Aebi auf dem Programm. Die Besucher wurden mit Kaffee und Getränken empfangen. Anschliessend genossen sie eine interessante Führung und erhielten Einblick in die komfortablen Hallen mit den Büros, in die Abteilungen für Neuentwicklungen, in die Lager und in den Betrieb der Montagestrassen.

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Schweizer Landtechnik  3 2017

Der wiedergewählte Vorstand von ASETA Ticino mit Davide Cadenazzi, Luigi Cattori, Jean-Claude Antonioli, Geschäftsführerin Claudia Buzzi, Präsident Stefano Antonioli und Paolo Gabaglio (v. l. n. r.) hat sich zum Ziel gesetzt, die Delegiertenversammlung des SVLT im Jahre 2019 zu organisieren.


Sektionen | SVLT   n

Generalversammlungen

BL, BS

Montag, 27. März 2017, 20 Uhr Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain, Sissach

Themen: Änderungen und technische Lösungen bei Druckluftbremsen, Änderungen und technische Lösungen bei hydraulische Bremsen, Kompatibilität mit bestehenden Fahrzeugen Kursleitung: Hansjörg Furter, Landw. Zentrum Liebegg Referent: Erich Guggisberg, Paul Forrer AG, Bergdietikon Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Veranstaltung steht allen interessierten Personen offen.

BE AG Traktorfahrkurs für Frauen Mittwoch, 12. April, oder Donnerstag, 13. April 2017, 9 bis 16 Uhr Landw. Zentrum Liebegg, Gränichen

Einmal einen Traktor erklärt bekommen, mit dem Traktor mit und ohne Anhänger manövrieren, Anbaugeräte wie Kreiselheuer, Kreiselschwader kennenlernen und an den Traktor anbauen; dies ohne Stress und Zeitdruck ... damit Sie das nächste Mal, wenn «Not an der Frau» ist, Bescheid wissen. Themen: Bedienung des Traktors, wichtige Kontrollen, sicheres Manövrieren mit Traktor, Anhänger und Anbaugerät, Gefahrensituationen auf Hof, Gelände und Strasse erkennen und meistern Teilnehmende: Frauen, die ihre praktischen Traktorkenntnisse verbessern wollen; PW- oder Traktorfahrausweis wird verlangt Kursleitung: Hansjörg Furter, Landw. Zentrum Liebegg Kosten: CHF 110.–, inkl. Kursunterlagen und Mittagessen, wenn Ehemann, Partner oder Freund Mitglied beim AVLT ist; CHF 130.– für Nichtmitglieder Anmeldung bis 29. März 2017 an: LZ Liebegg, 5722 Gränichen, Kurssekretariat, Marianna Kühn, 062 855 86 15, kurse@liebegg.ch

Aargauer Landtechnikabend zum Thema Anhängerbremsen Donnerstag, 6. April 2017, 19 bis 22 Uhr Landw. Zentrum Liebegg, Gränichen Aufgrund der EU-weiten Harmonisierung der Anforderungen an landwirtschaftliche Anhängerbremsen werden für Neufahrzeuge auch in der Schweiz bald neue gesetzliche Bestimmungen in Kraft treten. Diese betreffen sowohl Anhänger wie Traktoren mit Endgeschwindigkeit 30 und 40 km / h sowie Druckluftbremsen als auch hydraulischen Bremsen.

Bremstest – zwecks Verkehrssicherheit Montag 1. Mai 2017, bei TcPoint AG, Busswilstr. 18 in Worben Anlässlich dieser freiwilligen Prüfaktion misst der Bernische Verband für Landtechnik die Bremsleistung der Anhänger. (Spezialisten werden mit Ihnen die Ergebnisse besprechen.) Der Test dauert für einen Anhängerzug mit hydraulischem System ca. 30 Minuten. Für Luftsysteme muss etwas mehr Zeit eingerechnet werden. Die Kosten werden bar einkassiert. Kosten für Mitglieder des BVLT: CHF 25.–/Achse und Bremssystem. Kosten für Nichtmitglieder: CHF 35.–/Achse und Bremssystem. Die Anhänger werden ohne Ladung geprüft! • Das zulässige Gewicht pro Achse wird hydraulisch simuliert. • Am Anhänger wird jede Achse einzeln ausgemessen. • Für jeden Anhänger erhalten Sie ein Prüfprotokoll. • Das Prüfprotokoll ist vom Strassenverkehrsamt Bern anerkannt! Onlineanmeldung unter www.bvlt.ch, oder senden Sie den Anmeldetalon bis spätestens am 15. April 2017 an: Bernischer Verband für Landtechnik, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, oder bvlt@bluewin.ch

Um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, erhalten Sie Ihr persönliches Aufgebot mit genauen Angaben zum Bremstest.

FR Führerausweis Kategorie G Der Freiburgische Verband für Landtechnik (FVLT) organisiert in Zusammenarbeit mit Instruktoren der Kantonspolizei Kurse, die auf die Theorieprüfung für den Führerausweis Kategorie G (landwirtschaftliche Motorfahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 30 km / h) vorbereiten. Diese Kategorie berechtigt ebenfalls zum Führen eines Motorfahrrades. Der Kurs dauert einen Tag und findet entweder am 10., 11. oder 12. April 2017 statt. Teilnahmeberechtigt sind alle Jugendlichen, die vor dem 1. März 2004 geboren sind.

3 2017  Schweizer Landtechnik

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n  SVLT | Sektionen

Anmeldekarten sind in allen Sekretariaten der Orientierungsschulen des Kantons oder beim FVLT, laurent.guisolan@fr.ch, 026 305 55 58, erhältlich. Anmeldungen sind bis 16. März 2017 möglich. Einschreibefrist unbedingt einhalten!

Bremsenkontrolle 2017 Der FVLT hält die Bremstestkampagne aufrecht. Dieser Test ist gedacht für Karren und Anhänger aller Art, 30 oder 40 km / h, die während des ganzen Jahres im Einsatz stehen. Der Test findet in dafür ausgerüsteten Fachwerkstätten statt (die Liste der Werkstätten ist auf der Website unter www.smu.ch­zu finden). Wichtig: Für die Prüfung müssen die Anhängerzüge mit pneumatischen oder hydraulischen Betriebsbremsen ausgerüstet werden. Vorteil: Für seine Mitglieder gewährt der FVLT bei Vorlegung der Rechnung einen Rabatt von CHF 50.– pro Achse. Dazu genügt es, eine Kopie der Rechnung an folgende Adresse zu senden: AFETA / FVLT, Laurent Guisolan, route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux.

LU Aktuelles Kursangebot

SPINAS CIVIL VOICES

Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten, inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.– Nächste Termine: Mittwoch, 5. April 2017, in Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr. Mittwoch, 17. Mai 2017, in Hochdorf, 13.15 – 17.30 Uhr. Mittwoch, 21. Juni 2017, in Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr. Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 29.– Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils in Büron und Sursee statt. Für Mitglieder CHF 300.–, für Nichtmitglieder CHF 320.–. Nächste Termine: Kurs 601: Samstag, 18. März 2017, 8 – 12 Uhr; Samstag, 1. April 2017, 13 – 17 Uhr. Kurs 603: jeweils Samstag, 22. / 29. April, 13 – 17 Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Schüpfheim und Hochdorf: für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.– Nächste Termine: Kurs Nr. 402: 4 Abende, jeweils Montag / Dienstag: 20. / 21. / 27. / 28. März 2017, 19 – 21 Uhr, in Hochdorf; Kurs Nr. 403: 4 Abende, jeweils Montag/Dienstag: 22./23./29./30. Mai 2017, 19.00 – 21.00 Uhr, in Sursee. Die Kurse können nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt werden.

Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als zum Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lektionen): für Mitglieder CHF 539.–, für Nichtmitglieder CHF 579.– Der Lastwagentheoriekurs umfasst 32 Lektionen in vier Wochen, jeweils einen Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg jederzeit möglich. Nächster Kursbeginn: 16. März 2017; Durchführung jeweils in Luzern Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit, bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch

ZH Professioneller Maschinencheck Halten die Landwirte das Strassenverkehrsgesetz ein, können sie bei einem Unfall weniger zur Verantwortung gezogen werden. Wer sich aber einen Überblick über die gesetzlichen Mindestanforderungen verschaffen will, findet sich im Gesetzesdschungel nur schwer zurecht. Mit Unterstützung des Beraters der Fachstelle Landtechnik und Unfallverhütung vom Strickhof können Sie beim Rundgang durch Ihren Maschinenpark eine Mängelliste erstellen. Die Ausrüstungen und notwendigen Einrichtungen Ihrer einsatzbereiten Maschinen und Fahrzeuge können so auf die gesetzeskonforme Strassentauglichkeit hin überprüft werden. Die Kosten für diesen Maschinencheck belaufen sich auf CHF 120.– (für Mitglieder SVLT-Zürich CHF 100.–) pro Betrieb. Auskünfte: Fachstelle Landtechnik und Unfallverhütung Strickhof, Telefon 058 105 99 52, oder Stefan Pünter, SVLT, E-Mail: puenter@hombi.ch

SVLT-Bremsentestaktion 2017 Freitag, 17. März, bei AGIR, Niedermattstrasse 3, Obfelden Damit Sie in Zukunft sicher und legal unterwegs sind, bietet der Verband für Landtechnik Zürich in Zusammenarbeit mit dem Strickhof die Möglichkeit, Bremsen zu einem Sonderpreis prüfen zu lassen. Eine Bremsprüfung mit Kurztestprotokoll gibt Auskunft über den Zustand der Bremsen. Getestet werden auch die Anhängerbremsen an Mistzetter und Güllefass. Beitrag: CHF 30.– pro Achse für Mitglieder, ohne Mitgliedschaft CHF 50.–. Anmeldung: Stefan Pünter, 079 694 49 41, puenter@hombi.ch

Bewahren Sie diese Zeitung sorgfältig auf. Sie ist die einzige Schlafunterlage. Für Sie und Ihre kleine Schwester. Kein Bett und kein Zuhause, kein Schutz vor Gewalt und Ausbeutung – das ist die traurige Realität für Millionen Opfer von Kinderhandel. Sie können helfen: www.tdh.ch · PCK 10-11504-8

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Schweizer Landtechnik  3 2017

Kinder brauchen uns.

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Sektionen | SVLT   n

Theoriekurse Kategorie F / G Im Theoriekurs Kat. F / G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km / h. Siehe auch www.fahrkurse.ch

AG

Pflügerkurs für angehende Wettpflüger 1. Juli 2017, 8 bis 16 Uhr, am Strickhof Lindau 15. Juli 2017, Region Frauenfeld (bei grosser Nachfrage) Der Pflügerkurs ist für angehende Wettpflüger, Lehrabgänger vor der Abschlussprüfung und weitere Interessierte gedacht. Wollen Sie das erste Mal an einem Wettpflügen teilnehmen, oder möchten Sie Ihre Grundkenntnisse im Pflügen verbessern? Profis zeigen Ihnen, wies geht. Sei es zur Wettkampfvorbereitung oder zur Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung – für alle auf jeden Fall eine wertvolle Repetition. Themen: Aufbau und Funktion von Drehpflügen, verschiedene Einstellungen verschiedener Pflüge, Tipps vom Profi, Spaltfurche, Rückschlag, Auspflügen, Keilpflügen, Quer- und Schlussfurchen sowie praktische Übungen. Kosten: Im Preis von CHF 40.– inbegriffen sind die Kursunterlagen sowie die Mittagsverpflegung mit Getränk (SVLT-Mitglieder und Lernende CHF 30.–). Anmeldung bis 24. Juni 2017 an SVLT Zürich, Brigitte Grab, 058 105 91 28 oder brigitte.grab@strickhof.ch. Auskunft erteilt Stephan Berger, Fachstelle Landtechnik Strickhof / SVLT, 058 105 99 52.

SVLT an der «Tier & Technik» Der SVLT war vom 23. bis zum 26. Februar 2017 an der «Tier & Technik» in St. Gallen vertreten, informierte die Messebesucher (Mitglieder und solche, die es werden wollen) über die breit gefächerten Verbandsaktivitäten, gab Auskunft zu allerlei Fragen, vor allem über «Probleme» mit dem Strassenverkehrsgesetz. So stand mit Hans Eggenberger von der Kantonspolizei St. Gallen am Eröffnungstag ein versierter Fachmann für Auskünfte rund um diese Thematik bereit. Weiter wurde das Kursprogramm mit den «G40»-Fahrkursen für Jugendliche präsentiert. Filme über den SVLT und seine Dienstleistungen, aber auch zu verschiedenen Maschinen im Testeinsatz sowie ein Dart-Spiel, bei dem man Spannsets für die korrekte Ladungssicherung gewinnen konnte, rundeten den Messeauftritt ab.

Kursort und -daten: Frick: 27. April und 4. Mai Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich) BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, bvlt@bluewin.ch BL, BS Kursort: Sissach Kursdaten: 6. April und 23. April, 17. August und 3. September, 2. November und 19. November Kontakt: Susi Banga, 061 411 22 88, Gruthweg 103, 4142 Münchenstein, s.banga@bluewin.ch FR Kontakt: FVLT, Laurent Guisolan, rte de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, laurent.guisolan@fr.ch, 026 305 55 58 GR Kursorte und -daten: Landquart, 5. April, 6. Mai; Ilanz, 20. Mai; Thusis, 8. April, 17. Juni; Scuol, 31. Mai; Samedan, 30. August Kontakt: Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch NE Kursdaten: in den Oster- und Herbstferien Kontakt: M. Bernard Tschanz, ch. du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch SG, AI, AR, GL Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SH Kursort und -datum: Herblingen (GVS Agrar AG): Sa., 17. September Kontakt: VLT-SH Geschäftsstelle, Martin Müller, Haldenhof 286, 8213 Neunkirch, 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch SO Kursort und -datum: Wallierhof Riedholz, 13. April, 13.30–16.30 Uhr Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch SZ, UR Kursort: Oberarth, Kursdatum: 9. April; Kursort: Schwyz, Kursdatum: 2. Mai. Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch TG Kursorte/-daten: Neukirch-Egnach 16.+ 27. April; Müllheim 23. April + 4. Mai; Uesslingen 21. Mai + 1. Juni; Münchwilen 8. + 15. Juni; Altnau 18. + 29. Juni; Bürglen 27. August + 3. September; Müllheim 29. Oktober. + 9. November Kontakt: VTL / Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen VD Kursort: Oulens-s / Echallens Kursdaten: Juni 2017, Oktober 2017 Kontakt: ASETA-Section vaudoise, Virginie Bugnon, chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch ZH Kursorte: Strickhof, Lindau; Kursdaten: 10. Juni, 23. Sept., 25. Nov., je 9.30–15.30 Uhr Kontakt: SVLT ZH, Eschikon, 058 105 98 22, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch

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n  SLVT | Porträt

Der Seilzieher Josef Frunz aus Kägiswil mit Jahrgang 1963 ist von kräftiger Statur. Das bekamen seine Gegner bei den Seilziehwettkämpfen während zehn Jahren als aktiver Athlet immer wieder zu spüren. Heute noch ist er Präsident des Seilziehclubs Kägiswil und kümmert sich um dessen Nachwuchs. Eine zugkräftige und motivierte Schülermannschaft besteht seit einigen Jahren wieder. Ein weiteres Hobby unterstreicht seine Verbundenheit mit der Landwirtschaft. Seit über 30 Jahren ist er Mitglied der St.-Niklaus-Komitee-Trinkler (Treichlergruppe). Teamsport liegt dem Urschweizer. Kein Wunder ist er bei der Sektion Obwalden Präsident – seit 25 Jahren. «Mich haben die technischen Fortschritte immer fasziniert, vor allem im Bereich Mähen», sagt Josef Frunz. Das Interesse ist verständlich, besitzt er doch zusammen mit Bruder Toni einen 29-ha-Intensivfutterbaubetrieb mit Milchviehhaltung (ca. 50 Kühe), mit Rinderaufzucht und eigener Kalbermast. Vom Jungvieh (ca. 50 Tiere) sind 10 unter Aufzuchtvertrag und 15 in Winterfütterung. Sein Stolz ist die Haltung von einem bis zwei Maststieren. Daneben haben die Brüder die vom Vater im Jahre 1969 begonnene Leghennenhaltung von rund 2000 auf derzeit 5400 Leghennen ausgebaut. Die rund 1,6 Millionen Eier jährlich gehen an die Ei AG, Sursee. Bei den vielfältigen Arbeiten gehen zwei Lernende zur Hand. Die Mechanisierung auf dem Hof Chapellematt ist auf Heuproduktion ausgerichtet; mit einem gezogenen Mähwerk von 3 m Arbeitsbreite, einem achtteiligen Kreiselheuer, einem 8-m-Doppelschwader und einem 45-m3-Ladewagen sowie dem Pöttinger Euroboss mit Querförderband und Dosierung ist er maschinell bestens bedient. Er schwört auf seine «Hürlimänner», vier Stück zwischen 60 und 100 PS. «Die Traktoren sind ganz auf die Dimension Grünland angepasst, kostengünstig, relativ leichtgewichtig und damit nicht übermechanisiert», schwärmt Josef Frunz. «Bei der kleinen Sektion Obwalden ist mir die stetige Aus- und Weiterbildung sehr wichtig», sagt er weiter. «Die G30-Kurse und der Fahrkurs G40 werden sehr gut besucht.» Grossen Wert legt er auf die Zusammenarbeit mit der Nachbarsektion Nidwalden. Periodisch werden Traktorengeschicklichkeitsfahren oder Vortragsabende mit technischen Referaten organisiert. Ihn freut es, dass wieder etliche junge Mitglieder den Weg in die Sektion und in den Vorstand gefunden haben.  n

Aufgezeichnet von Dominik Senn.

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Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT Kursorte G40

Die G40-Fahrkurse 2017

1260 *Nyon VD 1315 *La Sarraz VD 1510 *Moudon VD 1562 *Corcelles-près-Payerne VD 1630 *Bulle FR 1920 *Martigny VS 1964 *Conthey VS 2208 *Les Hauts-Geneveys NE 2720 *Tramelan BE 2852 *Courtételle JU 3186 Düdingen FR 3250 Lyss BE 3267 Seedorf BE 3421 Lyssach BE 3510 Konolfingen BE 3550 Langnau i.E. BE 3770 Zweisimmen BE 3792 Saanen BE 3800 Interlaken BE 3818 Grindelwald BE 3930 Visp VS 4222 Zwingen BL 4415 Lausen BL 4702 Oensingen SO 5040 Schöftland AG 5505 Brunegg AG 6056 Kägiswil OW

6130 Willisau LU 6210 Sursee LU 6276 Hohenrain LU 6430 Schwyz SZ 6472 ***Erstfeld UR 6702 **Claro TI 7130 Ilanz GR 7302 Landquart GR 7430 Thusis GR 7524 Zuoz GR 7550 Scuol GR 8180 Bülach ZH 8200 ***Schaffhausen SH 8460 Marthalen ZH 8500 Frauenfeld TG 8836 Biberbrugg SZ 8856 Tuggen SZ 8867 Niederurnen GL 8932 Mettmenstetten ZH 9133 Sitterdorf TG 8625 Gossau ZH 9436 Balgach SG 9465 Salez SG 9602 Bazenheid SG * Sprache Französisch ** Sprache Italienisch *** neue Kursorte

Mit dem Führerausweis Kat. G und erfolgreich absolviertem Fahrkurs G40 können landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge und Landwirtschaftstraktoren sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km / h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorkurs G40 des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik ist vom Bundesamt für Strassen, ASTRA, anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen.

CZV – Weiterbildungskurse Weitere Kurse sind für Herbst 2017 vorgesehen

Hebegerätekurse SUVA-anerkannt: Gegengewichts- und Teleskopstaplerkurs; Instruktion Hoflader Weitere Kurse sind für Herbst 2017 vorgesehen

Schweisskurse

Unterstützt durch den Fonds für Verkehrssicherheit (FVS)

Kursort: Riniken AG

Kursort: Riniken AG

Weitere Kurse sind für Herbst 2017 vorgesehen

Kursdaten und Anmeldung: www.fahrkurse.ch

Video zu den «G40»-Fahrkursen Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-Kanal «Schweizer Landtechnik»

Informationen und Auskünfte: www.agrartechnik.ch www.fahrkurse.ch 056 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch

n   Impressum   79. Jahrgang

Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik NR Werner Salzmann, Präsident Aldo Rui, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 00 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Gaël Monnerat: gael.monnerat@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Postfach, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung Dr. Roman Engeler, Postfach, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate / Anzeigen Stämpfli AG Dominik Kittelmann, Anzeigenleiter Wölflistrasse 1, Postfach, 3001 Bern Tel. 031 300 63 82 E-Mail: inserate@staempfli.com Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2017. Kombinationsrabatt: 25 % bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition Stämpfli AG, Wölflistrasse 1, 3001 Bern Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis. Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

Nächste Ausgabe Schwerpunkt: Futterbau und Futterernte Impression: John Deere «5125R» im Test Markt: Quads und die Verkehrsvorschriften Sicherheit: Getönte Brillengläser und ihr Nutzen

Nr. 4 / 2017 erscheint am 13. April 2017. Anzeigenschluss: 24. März 2017

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Maximale Leistung, höchste technische Ansprüche, vielfältigste Anbaugeräte: Landwirtschaftsmaschinen verlangen ihren Schmiermitteln alles ab. Diese Herausforderung nimmt MOTOREX seit mehr als 95 Jahren an. Und sorgt dafür, dass Sie die Technik nie im Stich lässt. Mit innovativen Produkten, einem umfassenden Sortiment und der besten technischen Beratung. Vertrauen auch Sie auf einen Partner, der vollen Einsatz leistet, damit Sie Ihr Bestes geben können. www.motorex.com

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