Schweizer Landtechnik 03/2023

Page 1

Qualität spiegelt Wiesenzustand

Verfahrensvergleiche bei Grundfutter-Bergung

Notstrom aus dezentralen Anlagen

Querschnitt durch die Baumaschinenmesse

März 2023
FUTTERERNTE

agroPreis 2023

Innovations-Wettbewerb

Kursaal Bern | Donnerstag, 2. November 2023

50’000 Franken für innovative Landwirte

Haben Sie eine neuartige, überraschende Idee mit Erfolg realisiert? Bieten Sie für Ihre Region eine einzigartige Dienstleistung oder ein besonderes Produkt an? Haben Sie ein neuartiges Verfahren entwickelt oder Prozesse auf überraschende Art und Weise optimiert? Dann bewerben Sie sich. Sie können viel mediale Beachtung und Geld gewinnen.

Einsendeschluss ist der 30. Juni 2023

Infos und Anmeldung unter www.emmental-versicherung.ch/agropreis

Partner Patronat Veranstalterin

Aktuelles

4 Kurzmeldungen

Markt

10 Argo-Präsident Valerio Morra im Interview

14 GVS Agrar übernimmt Hadorn

16 Neue Motorsäge von Husqvarna

18 BKT: Klares Ziel vor Augen

Schwerpunkt: Futterbau

20 Qualität ohne Kompromisse

24 Technik im Dienst der Arbeitsqualität

30 Futterqualität spiegelt Wiesenzustand

32 Verfahrensvergleiche in der Futterbergung

36 Grünlandnutzung im Wandel

Impression

48 Der Heckenschnitt-Sauger

50 Autonomie am Heustock

52 Kerner «Corona C 300» im Test

56 Busa-Rotor − Multitool im Pflanzenbau?

Management

59 Prüfung von Feldspritzen

60 Ohne Schrauben keine Landtechnik

63 Präzises Einstellen mit Ventilstrom-Teiler

Plattform

64 Roboter-Parade in Toulouse (F)

68 Bauma in Luzern

70 Notstromversorgung aus dezentralen Anlagen

73 Kreuzworträtsel

Passion

74 Youngtimer John Deere «1640» von Christoph Rytz, Kirchdorf (BE)

SVLT

SVLT-Geschäftsbericht 2022 in der Heftmitte

76 Sektionsversammlungen

79 Sektionsnachrichten

82 Im Porträt: Matthias Ramseyer aus Winterswil bei Schüpfen (BE)

83 Kurse und Impressum

Titelbild: «Beobachten, fühlen, riechen» − um das Ziel einer hohen Grundfutterqualität zu erreichen, braucht es «nur» die eigenen Sinne als Werkzeuge.

Bild: Ruedi Hunger

www.youtube.com/ agrartechnikCH

www.facebook.com/ CHLandtechnik

Das Grünland mit Wiesen und Weiden macht in der Schweiz rund 70 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche aus. Dementsprechend bedeutungsvoll ist der Futterbau für die heimische Landwirtschaft – und damit verbunden auch die Veredelung zu Milch und Fleisch durch die Nutztiere. Damit diese Futtergrundlage in möglichst hochwertiger Qualität geerntet werden kann, braucht es eine entsprechende Technik, angefangen beim Mähen bis hin zur Lagerung im Silo oder auf dem Heustock. Dieser Thematik nimmt sich der Schwerpunkt dieser Ausgabe an.

Bei der Futterernte stehen rotierende Mähwerke mit Aufbereitern oft in der Kritik, da diese Technik für Bienen und weitere Kleinlebewesen eine akute Gefahr darstellt. Im Rahmen einer 2022 gestarteten Sensibilisierungskampagne soll erreicht werden, dass man dem gezielten Einsatz des Mähaufbereiters vermehrt Beachtung schenkt. Der Aufbereiter bringt bekanntlich wesentliche Vorteile bei der Futterbergung mit sich, verkürzt dieses Gerät doch die Trocknungszeit, verringert das Wetterrisiko und auch die Nährstoffverluste, was sich letztlich in tieferen Verfahrenskosten direkt auf das Portemonnaie auswirkt. Neben weiteren Vorteilen gibt es aber auch einige Nachteile zu beachten. So stehen insbesondere die Bienenverluste im Fokus. Bienenverluste entstehen in erster Linie durch den Aufbereiter und weniger durch rotierende Mähwerke.

«Schlaumähen» ist deshalb angesagt. Die Website schlaumaehen.ch vermittelt einige Tipps im richtigen Umgang mit dem Aufbereiter. Denn diese Technik soll nicht verteufelt, sondern eben optimal eingesetzt werden.

Ausgabe Nr. 4 erscheint am 13.4.2023

März 2023 | Editorial • Inhalt
03 2023 Schweizer Landtechnik 3
10 56 59

In Kürze

Landmaschinenhersteller Agco erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 12,7 Mrd. US-Dollar, was einem Plus von 13,6% gegenüber 2021 entspricht.

Väderstad übernimmt die gesamte Hacktechnik-Sparte von Thyregod. Im Sommer 2024 sollen die ersten Hackmaschinen mit Väderstad-Logo auf den Markt kommen. Agritechnica-Silbermedaillen-Gewinnerin und Bosch-Tochterfirma Nevonex stellt ihre Geschäftstätigkeit ein. Das in der digitalen Landwirtschaft aktive Start-upUnternehmen hat die gesetzten Ziele nicht erreichen können.

Neu ergänzt der Reifen «VX-R Tractor» ab Herbst dieses Jahres das Sortiment von Bridgestone.

Heinz Dreyer, langjähriger Geschäftsführer der Amazone-Gruppe, ist Mitte Februar im Alter von 90 Jahren verstorben.

Das Landtechnik-Auftragsvolumen macht laut dem europäischen Branchenverband Cema derzeit eine Produktionsdauer von 6,9 Monaten aus. Das entspricht einem Allzeithoch.

Erstmals hat Fendt in einem Jahr über 20 000 Traktoren gebaut. «Das ist ein wichtiger Meilenstein in der über 90-jährigen Geschichte von Fendt», sagt Fendt-Chef Christoph Gröblinghoff.

Das DLG-Testzentrum in Gross-Umstadt (D) ist von der deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) für den OECD «Tractor Code 2» akkreditiert worden. Im «Code 2» wird unter anderem die Motorleistung von Traktoren an der Zapfwelle gemessen.

Um Praxiserfahrungen mit dem Einsatz von Brennstoffzellen in Landmaschinen und mit der Tankinfrastruktur zu sammeln, ist im Rahmen des deutschen Verbundprojekts «H2Agrar» der Prototyp eines wasserstoffbetriebenen Fendt-Traktors in Betrieb gegangen.

In der 2019 errichteten Testhalle von Rauch konnte der Düngertechnik-Spezialist pünktlich zur Fasnacht den 11 111. Streuversuch abschliessen.

CNH Industrial und Tobroco-Giant geben eine industrielle Kooperationsvereinbarung im Bereich von kompakten Radladern für den nordamerikanischen Markt bekannt.

Köppl kommt mit einem neuen Doppelmesser-Portalmähwerk «KPS» mit innovativer Schmierung auf den Markt.

Cyberschutz auf dem Hof

Computergesteuerte Einrichtungen und Maschinen sind nicht mehr aus dem Bauernalltag wegzudenken. Sie erleichtern die Arbeit, unterstützen die Datenverwaltung und vernetzen mit der virtuellen Welt. Mit fortschreitender Digitalisierung und Abhängigkeit nehmen aber die Gefahren zu. Neben Hacker-Angriffen besteht auch die Gefahr einer absichtlichen, böswilligen Zerstörung von Anlagen oder dem Diebstahl von Geräten. Auch menschliches Versagen kann zu einem Komplettausfall einer IT-Struktur führen. Um sich gegen solche Schäden abzusichern, bieten einige Versicherer spezielle Cyber-Versicherungen an. Deckung besteht beispielsweise für Schäden durch Hacker-Angriffe und für Datenverlust durch Fehlbedienung. Gedeckt sind auch Kosten bei Betriebsunter-

bruch und entgangenem Gewinn. Der Deckungsumfang der Versicherungsgesellschaften ist sehr unterschiedlich und es empfiehlt sich, konkrete Angebote sorgfältig zu prüfen und zu vergleichen. Mit einigen Sicherheitsmassnahmen können die Risiken minimiert werden: Betriebssysteme und verwendete Software sind auf dem neuesten Stand zu halten, und die neuesten Sicherheitsupdates sollten immer installiert werden. Es sind sichere Passwörter zu verwenden und regelmässig zu aktualisieren. Die Installation eines aktuellen und vertrauenswürdigen AntivirenProgramms ist ein Muss. Ausserdem lohnt es sich, wenn man sich regelmässig über neue Sicherheitsmassnahmen informiert und gegebenenfalls Fachspezialisten zu Rate zieht. Agrisano

20 Jahre Traktoren aus Le Mans

Claas kann in diesem Jahr «20 Jahre Traktorproduktion» feiern. Am 23. Februar 2003 unterzeichnete Helmut Claas den Vertrag zur Übernahme der Mehrheit an Renault Agriculture, der damaligen Traktorensparte des Renault-Konzerns. Ab 1. Oktober 2003 begann im Renault-

Werk in Le Mans (F) die Umstellung der Farbgebung vom Renault-Orange auf das Claas-Grün und ab 1. November 2003 rollten alle Traktoren-Baureihen unter der Marke «Claas» vom Band. Kurz darauf wurden die Traktoren erstmals öffentlich auf der Agritechnica gezeigt. Claas investierte in der Folge mit der Entwicklung der «Axion 800»-Baureihe umgehend in neue Traktoren. Nachdem im Frühjahr 2019 der 150 000ste Claas-Standardtraktor das Werk in Le Mans verlassen konnte, werde im 20. Jubiläumsjahr voraussichtlich die 200 000er-Marke geknackt, schreibt Claas. Das Bild zeigt Patrick Faure (links), Vorstandsmitglied Renault S. A., und Helmut Claas (1926–2021). Sie besiegelten am 23. Februar 2003 mit einem Handschlag die neue Allianz zwischen Claas und Renault Agriculture.

Korrigenda «RTK-Systeme»

Im Bericht «RTK-Korrektur in der Schweiz – Es bewegt sich was» in der Ausgabe vom Januar 2023 der «Schweizer Landtechnik» war in der tabellarischen Übersicht zu den RTK-Korrektursystemen ein Fehler unterlaufen.

Das Precision-Center von Bucher Landtechnik AG bietet kein System mit Einzelstation an, sondern ausschliesslich das «Precision-Net» mit flächendeckender Versorgung über eine virtuelle Referenzstation (VRS).

Aktuelles 4 Schweizer Landtechnik 03 2023

Neue Transport-Aufsattelung

Lemken stellt für seinen Untergrundpacker «VarioPack» eine neue Aufsatteleinrichtung vor, mit der auch grosse Packer, die bei sechsfurchigen oder grösseren Anbau- und Aufsattelpflügen eingesetzt werden, einfach auf der Strasse transportiert werden können. Der «VarioPack» mit Aufsatteleinrichtung wird mittels Zugschiene an den Traktor gekoppelt und ist mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h schnell zum Feld gebracht. Bei einer Transportbreite von 2,80 m stellen selbst schmale Feldwege kein Problem dar. Die Umstellung von der Transport- in die Arbeitsstellung erfolgt hydraulisch von der Traktorkabine aus. Die Fangarme des «VarioPack» sind längen-, höhen- und seitenverstellbar und können daher bestmöglich an die jeweiligen Bedingungen angepasst werden. So ist auch am Hang ein sicheres Einfangen gewährleistet und der Packer kann nahe am Pflug geführt werden, um den Seitenzug zu minimieren.

Produktionsausbau

Termine

60 Jahre Lohnunternehmen Bircher, Tage der offenen Türen, 25./26. März 2023 in Hagendorn (ZG)

Tractor Pulling: Start zur diesjährigen Schweizermeisterschaft, 19. bis 21. Mai 2023 in Iselisberg (TG)

Feldtage, 7. bis 9. Juni 2023, Kölliken (AG) AgriEmotion, GVS Agrar Markenpräsentation, 18. bis 20. August, Swiss Future Farm, Tänikon (TG)

Schweizermeisterschaften TraktorGeschicklichkeitsfahren, 20. August 2023, Tänikon (TG)

Schweizermeisterschaften Wettpflügen, Sonntag, 27. August 2023, Aesch (BL)

75 Jahre Lindner Traktoren, 18. Oktober 2023, Kundl (A)

Agritechnica, 12. bis 18. November 2023, Hannover (D)

Für das On-Land-Pflügen gerüstet

Automatisches Melken erfreue sich wachsender Beliebtheit, und dies sei sowohl in der erhöhten Produktivität als auch in der zunehmenden Personalknappheit in der Landwirtschaft begründet, schreibt DeLaval in einer Pressemitteilung. In Verbindung mit dieser Entwicklung verzeichnet das Unternehmen eine positive Kundenresonanz auf die Melkroboter der «VMS»-Serie und erwartet weitere Steigerungen in diesem Bereich. Diese Entwicklung hat den Hersteller dazu bewogen, die Produktionskapazität der Anlagen für automatische Melksysteme durch eine Investition in diesem Bereich um 50% erhöhen zu wollen, um so der steigenden Nachfrage weiterhin gerecht zu werden und gleichzeitig die Lieferzeiten verkürzen zu können.

Pöttinger erweitert die Ausstattungsoptionen des «Servo T 6000» und macht dieses Gerät für das On-LandPflügen verfügbar. Der Wechsel zwischen dem Pflügen inner- und ausserhalb der Furche bei geänderten Rahmenbedingungen erfolgt innerhalb kurzer Zeit durch wenige Arbeitsschritte. Durch die hydraulisch ausschwenkbare On-Land-Schwinge wird der Rahmen des «Servo T 6000» nach aussen geschoben, damit der Pflug dem Traktor zentral folgt. So ist der Einsatz mit Traktoren bis zu einer Aussenbreite von

4 m möglich und bietet ausreichend Platz für Doppelbereifung und Raupenlaufwerke. Um beim Pflügen ausserhalb der Furche eine konstante Tiefenführung zu gewährleisten, unterstützt ein optionales Tastrad vor dem ersten Pflugschar und führt so exakt in der Arbeitstiefe. Dieses ist platzsparend als Pendeltastrad innerhalb des Rahmens ausgeführt. Durch eine intelligente Nutzung der Steuergeräte ist für die hydraulischen Verstellmechanismen traktorseitig kein zusätzlicher Anschluss nötig.

Aktuelles 03 2023 Schweizer Landtechnik 5

Neue VF-Reifen

Continental bringt mit dem «VF900/60R42» aus der Baureihe «VF TractorMaster» seinen bisher grössten Traktorreifen auf den Markt. Der Reifen ist mit einem Durchmesser von 2147 mm grösser als ein Türrahmen und bringt bei einem Tragfähigkeitsindex von 189 (10 300 kg) ein Gewicht von 450 kg auf die Waage. Continental hat die Reifengrösse speziell entwickelt, um das Gewicht von über 300 PS starken Landmaschinen tragen zu können. Dank der VFTechnologie kann der Reifen mit 40% mehr Last bei gleichem Reifendruck wie bei einem Standardreifen oder 40% weniger Reifendruck bei gleichbleibender Last gefahren werden. Zudem arbeiten Reifen mit VF-Technologie kraftstoffsparender als herkömmliche Reifen. Continental strebt an, im Rahmen der Strategie «Vision 2030» das Geschäft mit Agrarreifen kontinuierlich auszubauen.

Li-Ion-Akkus aus Europa

Zinken-Sämaschine überarbeitet

Europa könnte seine Abhängigkeit von Lithium-Ionen-Akkus chinesischer Hersteller bis 2027 beenden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Prognose von «Transport & Environment». Die EU sei auf dem besten Weg, die heimische Nachfrage nach Elektroautos und Energiespeichern vollständig decken zu können, so der Bericht. Doch dafür müssten Anreize geschaffen werden. Es sei wahrscheinlich, dass bis 2027 in Europa Lithium-Ionen-Batterien mit einer Gesamtkapazität von 413 GWh hergestellt werden, weitere 203 GWh seien möglich. Jedoch benötige die EU eine politische Strategie, um US-Subventionen entgegenzuwirken und zu verhindern, dass Batteriehersteller ihre Investitionen in Europa zurückstellen.

Der französische Hersteller Kuhn hat seine ZinkenSämaschine «Megant 600» überarbeitet und bringt mit der «Megant 602 R» eine neue 6-m-Version auf den Markt, die jetzt mit Isobus-Steuerung, neuen 12 mm schmalen Säzinken und einem zweiten Tank ausgestattet werden kann. Die Maschine «Megant 602 R», die sich für Mulchsaat eignet, ist laut Hersteller für den Einsatz in nassen, steinigen Bedingungen oder in auf dem Feld vorhandenen Pflanzenresten konzipiert. Möglich sei eine Geschwindigkeit von 11 und 12 km/h. Der Behälter fasst 1800 l. Optional gibt es den Zusatzbehälter «SH 1120» mit 110 l Inhalt für eine Zweitfrucht, Schneckenkörner oder für die Dünger-Einsaat. Für die Fahrgassenschaltung kommen so genannte «Vistaflow-Ventile» zum Einsatz. Die Zinkensämaschine ist laut Kuhn für Traktoren ab 150 PS geeignet.

Einer für alles

Case IH feiert die 100-jährige Erfolgsgeschichte des «Farmall»-Allzwecktraktors.

1923 führte der damalige Hersteller International Harvester Company (IHC) den «Farmall» als Allzwecktraktor auf dem Markt ein. Heuer kann das Nachfolgeunternehmen

Case IH nun ein Jubiläum feiern, nachdem der Name «Farmall» 2003 wieder Eingang in die Typenbezeichnung gefunden hat und heute als Name für das Leistungssegment der Traktoren von 30 bis 105 PS dient.

Aktuelles 6 Schweizer Landtechnik 03 2023

Erster elektrischer Transport-Betonmischer

Startschuss für «AgroPreis 2023»

Volvo hat mit dem «FMX Electric» den ersten vollelektrischen Transport-Betonmischer an das Unternehmen Cemex geliefert. Das elektrische Fahrzeug ist die jüngste Entwicklung einer Vereinbarung, die Volvo und Cemex im Jahr 2021 unterschrieben haben. Es geht um die Zusammenarbeit bei Elektromobilitätslösungen und um die Reduktion der CO 2 -Emissionen. Die Elektrifizierung von solchen Betonmischern ist aufgrund der schweren Lasten und der kontinuierlichen Mischvorgänge eine Herausforderung. Da der Transport mit elektrischen Nutzfahrzeugen allmählich zunimmt, arbeiten Volvo Trucks und Cemex an der Entwicklung und Skalierung der Technologien, die erforderlich sind, um den emissionsfreien Transport auch in der anspruchsvollen Bauindustrie Wirklichkeit werden zu lassen. Die Fakten zum Volvo «FMX Electric»: Elektrischer Antriebsstrang mit 2 Motoren, 330 kW Leistung, 4 Hochvoltbatterien, 360 kWh, I-Shift-Getriebe, 4100 mm Radstand und 9 m³ Betonmischer-Aufbau.

«Scarabaeus» rollt auf den Markt

Leicht und flach wie ein Käfer bewegt sich «Scarabaeus» durch die Obstplantagen im Versuchsbetrieb des Beratungsund Bildungszentrums Arenenberg (TG). Er kommt ohne verschmutzungsanfällige Kamerasysteme und ohne kostspielige Laserscanner aus. «Scarabaeus», der von Brüggli Industrie in Romanshorn TG hergestellt wird, nutzt präzise Satellitennavigation, Berührungssensoren und Gyroskop, um sich im Gelände zu orientieren, angetrieben mit Solar- oder Netzstrom, den er sich in einer kompakten Ladestation holt. Mit jeder Runde lernt er die Position von Baumstämmen, Hindernissen und Zäunen in der Parzelle besser kennen. Die Fahrgenauigkeit steigt von Einsatz zu Einsatz. Tiefhängende Äste kommen ihm nicht in die Quere; Früchte und Stämme bleiben geschont. Üblicherweise werden solche Arbeiten mit Traktor-Aufbauten verrichtet, mit Kraftstoff angetrieben, abhängig von einer Person, die das alles lenkt und überwacht. «Scarabaeus» wiegt etwa 130 Kilo und hat eine Arbeitsbreite von 1,35 m. Er ist ausgelegt, in 14 Tagen eine Fläche von acht Hektar zu bearbeiten. «Scarabaeus» wird von Agrar Landtechnik AG vertrieben.

Die Emmental Versicherung lanciert zum 31. Mal den Innovationswettbewerb «AgroPreis». Bis am 30. Juni 2023 können sich Landwirtinnen und Landwirte oder landwirtschaftliche Gruppierungen mit ihren kreativen und innovativen Ideen bewerben. Die gesamte Preissumme beträgt 50 000 Franken. Die Nominierten erhalten eine Prämie von je 5000 Franken und dürfen ihre Projekte an der 31. «AgroPreis»-Verleihung am 2. November 2023 im Kursaal Bern präsentieren. Das Gewinnerprojekt wird vor Ort ermittelt und ausgezeichnet. Zum Wettbewerb gehört auch der mit 5000 Franken dotierte LandtechnikSpezialpreis des Schweizerischen Landmaschinen-Verbandes SLV, der unter sämtlichen für den «AgroPreis» eingereichten Projekten auserkoren wird. Weitere Informationen zum «AgroPreis» finden Sie unter: www. emmental-versicherung.ch/agropreis

Neues Frontmähwerk

Auf Basis des 2019 eingeführten «EasyCut F 400 CV Fold» mit dem patentierten Klappholm bietet Krone mit dem «EasyCut F 400 Fold» ein weiteres Modell des 4-m-Scheibenmähwerks an. Die Transportbreite beträgt 3 m, der Leistungsbedarf liegt bei rund 100 PS. Beim «EasyCut F 400 Fold» wird die Erfahrung mit Schwadschnecken des «Big M» und der Butterflykombination «EasyCut B 950 Collect» verbunden.

Aktuelles 03 2023 Schweizer Landtechnik 7

«Forst Live» Offenburg

Neuer Kompaktausleger vorgestellt

In enger Zusammenarbeit mit dem britischen Hersteller McConnel hat Dabekausen nun einen neuen Kompaktausleger mit einer Auslegung von 3,40 beziehungsweise 4,30 m vorgestellt. Dieser wird auf den vom niederländischen Hersteller selbst entwickelten hydraulischen Links-Rechts-Unterbau montiert. Die Maschinen werden serienmässig mit einer mechanischen 180-Grad-Anbaugerätedrehung geliefert, wobei es auch möglich ist, das Anbaugerät in einem Winkel von 150° nach vorne zu schwenken – sowohl bei Arbeiten in Rechts- als auch in Links-Auslage. Diese Funktion ist ideal für die Arbeit mit einer Trägermaschine, bei welcher sich die Kabine in der Nähe des Mäharms befindet.

Vom 31. März bis zum 2. April 2023 findet in Offenburg die Messe «Forst Live», eine führende Ausstellung für Forsttechnik und erneuerbare Energien, statt. Durch professionelle und praxisgerechte Maschinen- und Gerätevorführungen können die Besuchenden hautnah in die Welt der Forsttechnik eintauchen und die Faszination des Rohstoffes Holz von der Pflanzung bis zur hin zur Ernte und zu den vielen unterschiedlichen Möglichkeiten der Nutzung erleben. Erwartet werden wiederum um die 350 Aussteller aus 15 Nationen.

Landtechnik gekonnt auswintern

Der Frühling naht und mit ihm das Erwachen der Landtechnik. Wer seine landwirtschaftlichen Fahrzeuge, Maschinen und Geräte korrekt eingewintert hat, wird durch eine vereinfachte Wiederinbetriebnahme belohnt.

Eine Sichtkontrolle am und unter dem Traktor am Standplatz deckt allfällige Flüssigkeitsverluste sofort auf. Demzufolge ist eine Niveaukontrolle aller Betriebsflüssigkeiten (Kraftstoff, Öle, AdBlue, Kühlerschutz, Scheibenreiniger) durchzuführen. Wurden die Keilriemen entspannt, sind diese gemäss Herstellervorgaben wieder zu spannen. Wo möglich das Kondenswasser ablassen und den Trockenluftfilter ausblasen. Mit einer geladenen Batterie die Maschine starten. Anschliessend ist bei guten Lichtverhältnissen eine Aussen- und Innenreinigung vorzunehmen. Vor dem ersten Einsatz Bremswirkung sicherstellen und stets die Kontrolllampen sowie die Betriebstemperatur im Auge behalten. «Lieber öfter und sparsam als selten und viel» – das Motto erfahrener Landtechnikprofis für das Nachschmieren und den Parkdienst. Besonders schnelldrehende Zapfwellen sind dafür bekannt, dass ein fleissiges und richtig dosiertes Nachschmieren die Lebensdauer verlängert. Beim Abschmieren von Achsen sind diese zu entlasten. Motorex

Direktschneidwerk für «Katana»

Fendt vervollständigt sein Angebot an Erntevorsätzen für den Feldhäcksler «Katana» um das Direktschneidwerk «Spartan» des italienischen Herstellers Capello und listet das Schneidwerk nun offiziell als empfohlenes Produkt. Durch seine gross dimensionierte, frei federnde Schnecke soll das Schneidwerk eine hohe Auslastung bei optimalem Erntegutfluss auch für die neuen, leistungsstärksten «Katana» Modelle garantieren. Optimiert wird der Erntegutfluss laut Hersteller zusätzlich durch die Abstimmung von Mähbalken- und Schneckengeschwindigkeit. Das Direktschneidwerk für die Ernte von Biomasse mit den Arbeitsbreiten 6,0 und 6,9 ist seit zehn Jahren auf dem Markt. Ergänzend zu den Schneidwerken bietet Capello Transportwagen mit einer Strassenzulassung bis zu 40 km/h an.

Aktuelles 8 Schweizer Landtechnik 03 2023

MIT UNS BLEIBEN SIE AUF DER RICHTIGEN SPUR

PROFITIEREN SIE VON UNSEREM SPEZIALANGEBOT

FÜR DIE GPS-READY-AUSRÜSTUNG* AB WERK.

*L8601 MF-Guide-Vorbereitung & SpeedSteer ab Modell MF 5S, Aktion gültig bis 30.04.2023

Kontaktieren Sie unsere MF-Gebietsverkaufsleiter:

Ostschweiz: S. Breitler, +41 79 195 20 83

Mittelland: M. Heiniger, +41 79 197 37 77

Scannen Sie den QR-Code für weitere Infos und alle MF-Händler auf einen Blick:

Mehr als Lösungen.

«Zukunft hängt von der Wettbewerbsfähigkeit ab»

Die «Schweizer Landtechnik» hatte die Möglichkeit, mit Valerio Morra, Präsident von Argo Tractors, ein Interview zu führen und ihn über die Entwicklung seines Unternehmens zu befragen.

«Schweizer Landtechnik»: In welcher Stimmung befindet sich Argo Tractors aktuell?

Valerio Morra: 2023 wird eine Herausforderung für die Landwirtschaft und den Maschinenbau sein, da die internationale Krise, der Krieg in der Ukraine sowie die steigenden Preise für Maschinen und Energie zu Schwierigkeiten und Unsicher­

heiten führen. Wie bereits in den akutesten Phasen der Pandemie bewiesen, verfügen wir über die Belegschaft, die Kapazität und die Ausrüstung, um das Geschäft erfolgreich fortzuführen und dabei den Markt, die Kunden, die Lieferanten und die gesamte Gemeinschaft zu unterstützen. Unsere neuen Traktoren erfüllen die neuen Anforderungen des

Marktes. Sie zielen proaktiv auf Nachhaltigkeit ab, mit einer offenen Grenze zur Welt der Elektrifizierung und der Unterstützung unserer Partner und Kunden. Wir haben das Jahr 2022 mit grossen Erfolgen abgeschlossen, beginnend mit der Eima. Dies gibt uns die Stärke und das Bewusst sein unseres Konzerns, die das Jahr 2023 mit der gleichen Entschlossen ­

10 Schweizer Landtechnik 03 2023 Markt | Interview
Matthieu Schubnel und Roman Engeler «Der Schweizer Markt hat in Bezug auf technologische Lösungen sehr anspruchsvolle Kunden», sagt Valerio Morra, Präsident von Argo Tractors. Zum italienischen Konzern mit Sitz in Fabbrico gehören die Marken «McCormick», «Landini», «Valpadana». Bilder: Argo Tractors

heit und Szenarien für eine breite Entwicklung beginnen. Wir werden auch mit unseren Tochtergesellschaften und Importeuren auf der ganzen Welt zusammenarbeiten, um unsere Produkte und Dienstleistungen zu implementieren, immer schneller und effizienter auf Kundenbedürfnisse zu reagieren und unseren weltweiten Marktanteil auszubauen.

Welche Bilanz ziehen Sie aus Ihrer Teilnahme an der Eima?

Die Bilanz der Eima ist für uns sehr positiv. Es war eine Rekordveranstaltung: Die bestbesuchte aller Zeiten, bei der wir viele Kunden und Händler trafen und unsere zunehmend technologiegetriebene Produktpalette vorstellten. Und wir sind als Gewinner hervorgegangen, dank des McCormick «X6.414 P6-Drive», der zum «Tractor of the Year 2023» in der Kategorie «Best Utility» ernannt wurde. Und nicht zu vergessen der Landini «Rex 4», der den Preis für technische Innovation in der neuen Version «Full Hybrid» gewann. Das bestätigt uns, dass wir auch mit alternativen Antrieben an der Spitze der Branche stehen. Diese prestigeträchtigen Ergebnisse rechtfertigen unsere Investitionen in die Forschung und Entwicklung.

Wie viel von Ihrem Geschäft machen Sie im Export?

Argo Tractors hat in Italien einen bedeutenden Marktanteil, ist aber zweifellos

«McCormick», unsere Marke im oberen Leistungs- und Hightechsegment, beträgt der Anteil 36 %, während die Spezialtraktoren Valpadana 4 % unseres Geschäfts ausmachen.

Wie hoch ist der Anteil des Konzerns am Umsatz mit Standard- und Spezialtraktoren?

Unsere Produktpalette entspricht genau den Bedürfnissen des Marktes. Dank der Diversifizierung unserer Marken können wir heute moderne, technologisch fortschrittliche Traktoren mit hohem Designstandard anbieten, entweder im Bereich der Spezialtraktoren oder in allen Aktivitäten auf dem Feld und in der Mischkultur mit Viehzucht. Insbesondere stellen wir 40 % unserer Produktion im Spezialsektor und 60 % im Standardsektor her.

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Präsenz auf dem Schweizer Markt?

ein internationaler Konzern, weshalb der Export einen wichtigen Prozentsatz ausmacht, 85 % der Traktoren werden ausserhalb Italiens geliefert. Unsere Marken werden auf der ganzen Welt geschätzt.

Wie hoch ist der Umsatzanteil jeder der drei Marken des Argo-Konzerns (McCormick, Landini, Valpadana) im Jahr 2022?

Im Jahr 2022 gehörte die Mehrheit der verkauften Traktoren, nämlich 60 %, der historischen Marke «Landini». Diese Marke repräsentiert Italien und ist auch ein Symbol für Made in Italy. Für die Marke

Welche Argumente haben Sie, um diese Präsenz der drei Marken des Konzerns auf dem Schweizer Markt auszubauen?

Wir haben den Ehrgeiz, die Präsenz von Landini und McCormick in der Schweiz zu erhöhen, einem Markt mit Kunden, die sehr hohe Ansprüche an technologische Lösungen stellen. Heute umfasst unsere Produktpalette fast hundert Stufe-5Modelle, darunter Spezialtraktoren sowie Standardtraktoren für den Ackerbau und für die Viehzucht. Die Leistungen dieser Maschinen liegen zwischen 47 und 313 PS. Das Angebot von digitalen Dienst-

leistungen wie Telematik, Ferndiagnose, Isobus und GPS-Fahrsystemen garantiert uns, dass wir für alle Kunden in der Schweiz zufriedenstellende Lösungen finden können.

Wie wirkte sich die Pandemie auf die Fabriken und die Geschäftstätigkeit Ihrer Gruppe aus? Welche Lehren ziehen Sie aus den letzten Jahren der Pandemie?

Die Pandemie erzwang bei uns einen Stillstand im verarbeitenden Gewerbe, der die gesamte Kette der landwirtschaftlichen Mechanisierung und der damit verbundenen Zulieferer betraf. Die italienische Industrie-Struktur wurde durch eine gewisse Konkurrenz benachteiligt, die ihre Aktivitäten vor Italien wieder aufnahm oder nie zum Stillstand kam. Dank unserer internen Organisation, die bereits für das Tagesgeschäft trainiert war, reagierten wir auf die neuen Anforderungen, die diese Krise mit sich brachte, indem wir nur geringfügige Änderungen vornahmen und unsere Widerstandsfähigkeit erhöhten.

Welche Auswirkungen hat der Krieg in der Ukraine auf die Tätigkeit des Argo-Konzerns?

Die offensichtlichsten Folgen sind derzeit die Einstellung des Handels, der sowohl mit Russland als auch mit der Ukraine gerade erst positiv begonnen hatte. Da dieser Markt für uns aber erst in der Anfangsphase steht, hat dieser Krieg noch keine grösseren Auswirkungen auf unser

03 2023 Schweizer Landtechnik 11 Interview | Markt
Argo Tractors wendet jedes Jahr 5,5 % seines Umsatzes für Forschung und Entwicklung auf.
«Der Export ist für uns sehr wichtig. 85 % aller Traktoren verkaufen wir ausserhalb Italiens.»

Geschäft. Auf der Ebene der Lieferkette sind die Folgen mit einem Mangel an Komponenten verbunden, der die Traktorhersteller bis heute beeinträchtigt.

Welche Strategie verfolgt der ArgoKonzern in Bezug auf die Energieversorgung seiner Industrieanlagen angesichts der angespannten Lage auf diesen Märkten?

Um auf die Energieproblematik zu reagieren, haben wir kürzlich 3100 Photovoltaikpanels (15 000 m²) auf einem Teil des Daches unserer Niederlassung in Fabbrico installiert, um mindestens ein Drittel des Stromverbrauchs einzusparen und die CO2-Emissionen zu senken. Wir sind auch dabei, die Installation von 16 000 m² Panels zu perfektionieren, die bereits auf einer anderen Einrichtung in Betrieb sind.

Der dieselelektrische Hybridtraktor Landini «Rex 4 Electra» wurde auf der Eima ausgezeichnet. Wird Argo diesen Weg in den nächsten Jahren einschlagen?

Natürlich ist die Elektrifizierung eine Herausforderung und eine Chance, die es zu nutzen gilt, aber bei der Festlegung des Horizonts für die Entwicklung unserer Produktpalette muss auch die Technologie berücksichtigt werden, die in Zukunft

zur Verfügung stehen wird. Da wird sich noch einiges entwickeln.

Wie sieht die Vision des Konzerns in Bezug auf die Energieversorgung seiner Motoren aus?

Wir investieren jedes Jahr 5,5 % unseres Umsatzes in Forschung und Entwicklung, was uns zu einem der weltweit führenden Hersteller von technologischen Traktoren macht. Gleichzeitig reagieren wir proaktiv auf die Bedürfnisse des Marktes, der ökologischen Nachhaltigkeit und der Energieeinsparung. In dieser Hinsicht ist die Elektrifizierung eine Lösung, die wir in Betracht ziehen müssen, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen. In diesem Sinne haben wir mit der Entwicklung elektrifizierter Traktoren für Obstanlagen begonnen. Mit dem «Rex 4 Full Hybrid» haben wir einen Hybridtraktor mit einem herkömmlichen Dieselmotor und einem Elektromotor mit einer rein elektrischen Reichweite von vier Stunden auf den Markt gebracht, mit dem «Rex 4 Electra» eine Vorderachse mit Elektromotoren und einem wiederaufladbaren Elektromotor. Noch handelt es sich um Prototypen, aber diese Antriebsstrategie wird uns ermöglichen, die Vorteile zu erfassen und Schwachpunkte aufzuzeigen und zu verbessern.

Wird die Zusammenarbeit der Konzernmarken mit den Motorenherstellern FPT, Deutz, Perkins, Kohler und Yanmar langfristig fortgesetzt?

Zweifellos wurden diese Partnerschaften entwickelt, um uns mehrjährige Entwicklungspläne zu ermöglichen und die besten Ergebnisse in Bezug auf Effizienz, Leistung und Produktivität zu erzielen.

Der Konzern befindet sich seit einigen Jahren in einem Digitalisierungsprozess. Wann werden die Auswirkungen der im November eingegangenen strategischen Partnerschaft mit xFarm Technologies für den Endverbraucher spürbar sein?

Die Zusammenarbeit mit xFarm Technologies ist ein weiterer Schritt im Digitalisierungsprozess, in den wir schon immer investiert haben und der für uns einen ehrgeizigen strategischen Plan darstellt. So können wir den Anforderungen der modernen Landwirte gerecht werden, was letztlich eine höhere Effizienz, Produktivität und Abfallreduzierung bedeutet. Die Zukunft der Landwirtschaft liegt in der Wettbewerbsfähigkeit, die heute mehr denn je in Form von Produktqualität, höherer Produktivität und niedrigeren Kosten sowie der Erfassung, Integrati -

12 Schweizer Landtechnik 03 2023 Markt | Interview
Der italienische Hersteller hat eine jährliche Produktionskapazität von 22 000 Traktoren. Hier das Versandterminal am Hauptsitz in Fabbrico in der Emilia Romagna.

on und Anwendung von Daten gemessen wird. Die Auswirkungen dieser Zusammenarbeit werden schon bald spürbar sein.

Werden auch die Händler von diesem Digitalisierungsprozess profitieren?

Selbstverständlich. Die digitale Vernetzung und die damit verbundenen Lösungen zielen auf Vereinfachung, Verbesserung und Unterstützung nicht nur für die Endkunden, sondern auch und vor allem für unser Verkaufsnetz ab.

Die meisten grossen Akteure auf dem Traktorenmarkt entwickeln derzeit Agrarroboter. Arbeitet Argo Tractors derzeit mit Start-ups bei der Entwicklung von Landwirtschaftsrobotern zusammen?

Wir sind sehr aufmerksam gegenüber solchen Lösungen und haben bereits die Gelegenheit gehabt, einige Möglichkeiten zu testen, die sich bislang aber noch nicht verwirklicht haben.

Argo Tractors hat bislang noch kein selbstfahrendes Produkt vorgestellt. Wird eine solche Lösung vorgestellt werden und wenn ja, wann?

Unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung verfolgt immer das Ziel, aktive Technologien zu entwickeln, die den Anforderungen der modernen Landwirtschaft gerecht werden. In diesem Sinne

haben wir bereits Projekte, die sich der Automatisierung bestimmter Funktionen nähern.

Laut Ihrer Website hat die Gruppe 10 Filialen und 130 Importeure. In welchen Regionen der Welt planen Sie, Ihre Präsenz auszubauen? Planen Sie kurz- oder mittelfristig die Eröffnung neuer Filialen im Ausland?

2017 eröffneten wir in Spanien in Valladolid einen neuen Sitz unserer Tochtergesellschaft, 2019 in Frankreich in der Nähe von Lyon, 2022 in Deutschland in Burgoberbach und in Südafrika bei Johannesburg. So können wir diese Märkte besser bedienen. Gleichzeitig planen wir aber auch, die Beziehungen zu unseren Importeuren, die heute hundert Länder weltweit abdecken, fortzusetzen und zu verbessern. In der Zukunft werden wir diese Strategie des Aufbaus von Tochtergesellschaften fortsetzen und dabei die Beziehungen zu unseren Importeuren aufrechterhalten, die Spezialisten sind, die ihre eigenen Märkte sehr gut bedienen können.

Werden Ihre Finanzierungslösungen von den Kunden in Anspruch genommen? Ist dies bei bestimmten Produktionen häufiger der Fall als bei anderen?

Die Landwirtschaft ist ein Markt, der sich ständig weiterentwickelt, und spezialisierte Marktteilnehmer wie Lohnunternehmer oder grosse Landwirtschaftsbetriebe können nicht nur von modernster Technologie, sondern auch von Finanzierungs- und Leasingangeboten beim Kauf von Landtechnik profitieren. Landini Finance und McCormick Finance bieten umfassende Finanzierungslösungen, die dank Experten im Agrarsektor jeden Bedarf decken können.

Haben Sie Entwicklungen in Bezug auf die Begeisterung Ihrer Kunden für Leasing festgestellt?

Natürlich: Jedes Jahr stellen wir fest, dass die Nutzung von Finanzinstrumenten für den Kauf von landwirtschaftlichen Geräten zunimmt, die ursprünglich aus der Indus trie kamen und heute auch in der Landwirtschaft verwendet werden.

Mehrere Ihrer Mitbewerber wie Agco, CNH Industrial, John Deere oder auch Claas haben sich für eine FullLiner- oder Long-Liner-Strategie entschieden. Wie ist Ihre Position in Bezug auf diese Ausrichtung? Ist kurz- oder mittelfristig ein externes Wachstum geplant, wie es in den Jahren 1990 bis 2000 der Fall war? Unsere Gruppe wird natürlich vor neuen Herausforderungen stehen. Grundsätzlich sind wir offen, zusätzliche Produktsegmente zum Geschäft mit den Traktoren aufzubauen. Anderseits ist unsere gesamte Aufmerksamkeit auf den Traktor gerichtet, und das wird auch in Zukunft so bleiben. Nur so können wir die technologische und nachhaltige Entwicklung gewährleisten, welche die Kunden und die moderne Landwirtschaft bereits heute fordern. Das wird auch künftig unumgänglich sein, damit die Kontinuität der Agrar- und Nahrungsmittelkette gewährleistet werden kann.

Gleichzeitig bleiben wir aber offen für die Bewertung von Formen der Zusammenarbeit mit anderen Herstellern in der Branche, beschränken uns jedoch auf ein Szenario synergetischer Entwicklungen, das eine bessere Markt-Abdeckung in bestimmten Gebieten ermöglicht, in denen wir derzeit noch nicht aktiv vertreten sind.

03 2023 Schweizer Landtechnik 13 Interview | Markt
Die Marke «Landini» hat im letzten Jahr 60 % am Umsatz von Argo Tractors generiert. Der Anteil der Marke «McCormick» beträgt 36 %, jener von «Valpadana» 4 %.
«Die Entwicklung von morgen wird für die Gewährleistung der Kontinuität in der Lebensmittelkette wesentlich sein.»

GVS Agrar übernimmt Hadorn

Paukenschlag im Schweizer Markt der Hofdünger-Technik: Das Traditionsunternehmen Hadorn’s Gülletechnik wird von GVS Agrar übernommen und in das Tochterunternehmen Agrar Landtechnik integriert.

Roman Engeler

Unter dem Motto «gemeinsam wachsen» verkündeten die beiden Unternehmen GVS Agrar und Hadorn’s Gülletechnik am Eröffnungstag der Messe «Tier&Technik» in St. Gallen den rückwirkenden Zusammenschluss per 1. Januar 2023. Es werde immer anspruchsvoller, der Kundschaft die gesamte Bandbreite an Möglichkeiten und Lösungen im Bereich der HofdüngerTechnik anbieten zu können, betonten die beiden Geschäftsführer Ueli Bleiker (GVS Agrar) und Michael Röthlisberger (Hadorn’s Gülletechnik). Man habe nun übereinstimmende Werte gefunden und darauf basierend gemeinsame Ziele gefunden, so dass man zum Entschluss gekommen sei, die beiden Unternehmen zusammenzuführen.

Zunhammer-Vertrieb

über Agrar Landtechnik

Agrar Landtechnik, das in Balterswil (TG) domizilierte Tochterunternehmen der GVS-Agrar-Gruppe, übernimmt neu den Vertrieb der gelben Kunststofffässer des

deutschen Herstellers Zunhammer und kann so die Angebotspalette wieder ausbauen, nachdem man die eigene Kunst-

stofffass-Linie im vergangenen Jahr aufgegeben hat. Agrar Landtechnik wird die eigene Produktion von Stahlfässern (wie auch jene von Mistzettern) mit der Eigenmarke «Agrar» weiterführen. Mit der Vertriebsübernahme bekommt Agrar Landtechnik möglicherweise auch Zugang zu weiterer Technik von Zunhammer, seien dies Andockstationen oder Sensoren zur Ermittlung der GülleInhalts stoffe.

Eigenfertigung bleibt in Leimiswil

Die in Leimiswil (BE) ansässige Firma Hadorn kann auf eine bald 40-jährige Geschäftstätigkeit in verschiedenen Bereichen der Gülletechnik zurückblicken. Auch nach der Übernahme bleibt der Standort in Leimiswil mit rund 25 Mitarbeitenden erhalten, werden doch dort weiterhin Geräte für die Gülleverteilung und -verschlauchung sowie Pumpen und Rührwerke gebaut. Auch das bestehende Mietfassangebot mit über 130 Fässern wird künftig in Leimiswil verwaltet, soll aber mehr und mehr auf die ganze Schweiz ausgedehnt werden. Von dieser Übernahme nicht betroffen ist das Angebot des Herstellers Annaburger. Annaburger, Spezialist für Grosstechnik im Hochdünger-Segment, gehört seit einigen Jahren ebenfalls zu Zunhammer. Schweizer Vertriebspartner dieser Marke ist weiterhin die Landmaschinenstation Eglisau. Mit dieser Übernahme will sich Agrar Landtechnik mit der Eigenmarke «Agrar» und den weiteren Importprodukten als führender Schweizer Hofdünger-Spezialist etablieren.

Markt | Firmen 14 Schweizer Landtechnik 03 2023
In Zukunft werden Beratung und Verkauf der Marke «Zunhammer» über das Vertriebsnetz von Agrar Landtechnik abgewickelt. Bild: Ruedi Hunger Die in Leimiswil (BE) ansässige Firma Hadorn kann mit ihren rund 25 Mitarbeitenden auf eine bald 40-jährige Geschäftstätigkeit in verschiedenen Bereichen der Gülletechnik zurückblicken. Bild: zvg

READY

DIE ZUKUNFT IST BLAU. SIE GEHÖRT DIR. NEW-HOLLAND.CH

SOFORT LIEFERBAR

LAGERABVERKAUF

Profitieren Sie von unseren kurzfristigen Lieferterminen und sensationellen Abverkaufskonditionen.

Region Nordost-Schweiz: Urs Lötscher, Tel. 075 432 96 73; Region zentrales Mittelland: Hans Lüthi, Tel. 079 651 47 34

Region West-Schweiz: Jean Krebs, Tel. 079 772 06 21

Oder kontaktieren Sie den New Holland Vertriebspartner in Ihrer Region: new-holland.ch/haendlersuche

Der Schweizerische Verband für Landtechnik (SVLT) ist die Dachorganisation von 23 Sektionen und zählt rund 18 000 Mitglieder. Der Verband vertritt die Interessen der Schweizer Landwirte in allen Fragen der Landtechnik. Wir suchen per 1. Juli 2023 (oder nach Vereinbarung) infolge Pensionierung des aktuellen Stelleninhabers

eine oder einen

Mitarbeiter/in Technischer Dienst / Stellvertretung des Direktors

Ihre Hauptaufgaben sind

• Beratung und Unterstützung der Mitglieder in allen Fragen des Einsatzes von Landtechnik im Feld und im Strassenverkehr

• Betreuung der Prüfstellen für die Tests von Feld- und Obstspritzen sowie Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Spritzentest

• Fachliche Betreuung der Instruktoren für die «G40»-Traktorfahrkurse

• Erstellen und Pflege der verbandsinternen Merkblätter und Broschüren

• Mitarbeit bei der Organisation von Messen und Ausstellungen

• Mitarbeit in verschiedenen Arbeitsgruppen und bei Projekten

Unsere Anforderungen sind

• Fundierte landwirtschaftliche und landtechnische Kenntnisse mit entsprechenden Berufserfahrungen

• Gute bis sehr gute Kenntnisse der deutschen und französischen Sprache

Wenn Sie eine offene und gewinnende Person sind, flexibel sind und gerne selbstständig arbeiten, dann sind Sie unsere gesuchte Person. Wir bieten Ihnen eine aussergewöhnliche und interessante Tätigkeit in einem kleinen Team mit viel Eigenverantwortung zu fortschrittlichen Anstellungs- und Arbeitsbedingungen.

Bitte senden Sie Ihre Unterlagen an Schweizerischer Verband für Landtechnik, Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken, Dr. Roman Engeler, Direktor, oder an roman.engeler@agrartechnik.ch

03 2023 Schweizer Landtechnik 15
www.svlt.ch

Neue 40-ccm-Motorsäge

Mit der «540 XP Mark III» erweitert Husqvarna sein Angebot an Benzinmotorsägen in der 40-ccm-Klasse mit 2,5 PS. Neu ist auch der Tragegurt «Balance XT-2» für ergonomisches Arbeiten.

Husqvarna stellte Mitte Februar der Presse mit der «540 XP Mark III» eine neue Benzinmotorsäge für das Entasten, Durchforsten und für das Aufarbeiten von Schwachholz vor. Die Säge, die es mit der Typenbezeichnung «T540 XP Mark III» auch als Top-Handle-Version (Einhand-Bedienung) für Baumpfleger gibt, ist mit einem neuen 39-cm³-Motor mit 1,9 kW (2,5 PS) Leistung ausgestattet. Beide Modelle verfügen über die Software-Version «AutoTune 3.0», die

Husqvarna schon bei anderen Motorsägen-Modellen einsetzt und mit welcher der Motor rasch und zuverlässig anspringen soll. Auch gibt es das sogenannte «Run-on-Choke» mit der ebenfalls schon bekannten «Smart Start»-Funktion. Die Funktion «Smart Start» reduziert den Wider stand im Starterseil, so dass der Motor bereits bei niedrigen Drehzahlen gestartet werden kann. Die «540 XP Mark III» wiegt laut Husqvarna 4,1 kg (ohne Schiene). Das kW-Leistungsge -

wicht liegt somit bei 0,5 kW/kg. Aufgrund ihres schlanken Designs sowie des ergonomischen Griffs könne die Säge leicht und wendig manövriert werden, erklärte der Hersteller an der Vorstellung mittels Video-Livestream.

«Air Injection» verbessert Kühlung

Die neuen «Mark III»-Kettensägen verfügen ausserdem über «Air Injection», das ein aktives Trennen von Sägestaub und Verunreinigungen aus der Luft sowie eine verbesserte Kühlung gewährleisten soll. Durch den Einsatz von langlebigen Stahlfedern wurden die neuen Sägen so konstruiert, dass Vibrationen minimiert werden. Um die Schnittleistung noch weiter zu verbessern, sind beide Modelle mit den von Husqvarna selbst hergestellten «X-Cut»- und «X-Precision»-Ketten ausgestattet.

Optional gibt es die neue «Mark III»-Sägen mit Bluetooth-Konnektivität. Mit dieser Nachrüstung kann, wer will, die Sägen digital verwalten und sogar in Echtzeit Informationen erhalten. So gibt es etwa die Information darüber, wann die nächste Wartung ansteht. Die neue «540 XP Mark III» soll ab diesem Frühling erhältlich sein.

Tragegurt «Balance XT-2»

Mit den Modellen «540 Mark III» und «T540 Mark III» (Einhand) erweitert Husqvarna sein Angebot an Ketten sägen für Forstarbeiter und Baumpfleger. Bilder: Husqvarna

Beim Tragegurt «Balance XT-2» bewegen sich Schulterriemen und Hüftplatte, was zu einer besseren Lastverteilung führen soll.

Hubraum: 39 cm³

Gewicht: 4,1 kg, respektive 3,8 kg bei der Top-Handle-Ausführung (Einhand)

Leistung: 1,9 kW (2,5 PS)

Leistung/Gewicht: 0,5 kW/kg (0,46 kW/kg Top-Handle)

Ketten: Husqvarna «X-Cut»- und «X-Precision»-Ketten «SP21G» und «S93G»

Starttechnik: Run-on-Choke mit «Smart Start»-Funktion (Herstellerangaben)

Ebenfalls zeigte Husqvarna den neuen Profi-Tragegurt «Balance XT-2» für Motorsensen, Freischneider, Blasgeräte und weitere Kleingeräte. Die beweglichen Schulterriemen des neu entwickelten «Balance XT-2» folgen den Bewegungen der Schulter und sorgen so für eine bessere Lastverteilung. Zudem ist die Hüftplatte beweglich, was die Beanspruchung des Rückens mindert und den Kraftaufwand reduzieren soll. Die breiten, gepolsterten Riemen sorgen dafür, dass sich der Gurt bequem tragen lässt, und reduzieren gleichzeitig die Belastung von Schultern und Oberkörper. Der Gürtel besitzt zudem eine leicht zugängliche Tasche für Werkzeuge.

Markt | Neuheiten 16 Schweizer Landtechnik 03 2023
Husqvarna «540 XP Mark III»
Messe für Technik und Natur www.forst-live.de MESSE OFFENBURG 31. März - 2. April Die Schweizer Hagel bietet mehrere Versicherungsvarianten an, die es ermöglichen, das Risiko mit vernünftigen Prämien zu minimieren. www.hagel.ch Pierre-Alain Oppliger Landwirt, Neuenburg Der Agrarversicherer BETRIEBSSICHER –Z UVERLÄSSI G–W IRTSCHAFTLICH ISO9001 -2000 Doppelwirkende, liegende Ölbad-Zweikolbenpumpe, Baureihe Typ H-303-0 SG2 Tel.++41(0)627564477 info@meierag.ch HansMeierAG CH-6246 Altishofen Fax ++41 (0)62 756 43 60 www.meierag.ch 8 AGRAMA 2012Halle3.2/StandB005 www.waelchli-ag.ch 062 745 20 40 Biogasanlagen bereits ab 50 GVE

Klares Ziel vor Augen

Reifenhersteller BKT will weiterhin wachsen und erweitert das Vorzeige-Werk im indischen Bhuj um weitere 80 ha. Mit neuen Produkten – auch in neuen Segmenten – soll der Umsatz bis 2026 verdoppelt werden.

Der indische Reifenhersteller BKT, seit 1987 im Geschäft mit sogenannten Off-Road-Reifen tätig, läutet eine weitere Wachstumsphase ein. Die Marktpräsenz dieses Familienunternehmens ist heute unübersehbar und wird auch von den Mitbewerbern in diesem Markt mittlerweile ernst genommen. So gab das Unternehmen vor Vertretern der internationalen Fachpresse in Mumbai seine künftigen Unternehmensziele bekannt: Bis 2026 will man den Umsatz auf 2 Mrd. US-Dollar steigern (was nahezu einer Verdoppelung gegenüber heute entspricht) und den Ausstoss an Reifen auf 600 000 t jährlich steigern.

Werkserweiterung

BKT betreibt in Indien derzeit fünf Produktionswerke. Das neuste und grösste wurde 2015 in Bhuj eingeweiht. Als dort der erste Reifen vom Band lief, umfasste das Werk, das in einer völlig trockenen Wüstenlandschaft liegt, wo es zuvor weder Wasser noch Strom gab, eine Fläche von 120 ha. Die damalige Investition belief sich auf 500 Mio. US-Dollar. Doch nach der Verlegung vieler Kilometer Trinkwasser- und Stromleitungen wuchs der Standort exponentiell auf aktuell 250 ha. Nun steht ein weiterer Ausbau bevor. Ende 2023 soll die Fläche gegen 330 ha betragen

Sozio-ökologisches Engagement

BKT streicht stets sein ökologisch und sozial ausgerichtetes Engagement hervor. So wurde die werkseigene Stromproduktion in Bhuj kürzlich von Kohle auf Gas umgestellt. Künftig soll die dort benötigte Strommenge von 40 MW grösstenteils mit Windkraft und Photovoltaik erzeugt werden. Weiter wird sämtliches Brauchwasser rezykliert, gereinigt und in grossen Becken gelagert, wo gar Fischen ein Lebensraum geboten wird.

Der selbst und vor Ort produzierte Industrieruss wird neuerdings in mobilen Stahlsilos transportiert, was die Verluste reduzieren und jährlich Tausende von Bigbags einsparen soll.

Und nicht zuletzt gibt sich das Unternehmen der Familie Poddar besonders sozial und unterstützt über eine Stiftung die Gründung von Schulen für benachteiligte Kinder. Von den rund 4500 beschäftigten Personen wohnen derzeit fast 1000 in Kleinwohnungen auf dem Betriebsgelände, wo es Einkaufsmöglichkeiten sowie Einrichtungen für die Gesundheitsfürsorge und die Schulbildung von Kindern gibt.

Markt | Firmen 18 Schweizer Landtechnik 03 2023
Roman Engeler Das Reifenwerk von BKT in Bhuj ist mit modernen Maschinen ausgestattet. Bild: zvg

Mehr Platz bedeutet für BKT auch mehr Möglichkeiten, neue und grössere Maschinen zu installieren, mehr Testbereiche einzurichten, um letztlich die Produktion zu erhöhen und den Umsatz zu steigern. Die Produktionsprozesse sollen weiter automatisiert werden. Ausgebaut werden soll auch die eigene Erzeugung von Industrie-Russ, und zwar auf 200 000 t jährlich, einem wichtigen Bestandteil für die Reifenproduktion. BKT kann sich damit selbst versorgen und darüber hinaus noch weitere Abnehmer, auch solche in der Plastik-Industrie, versorgen.

Neue Produkte

Neben den kürzlich vorgestellten Raupen will BKT in weitere Segmente vorstossen. So in den Forstbereich mit der Produktlinie «Forestmax», einem Radial-Reifen mit acht Lagen und drei Stahlgürteln, den es in verschiedenen Grössen geben wird. Dieser Reifen soll sich in Sachen Robustheit deutlich von Mitbewerber-Produkten unterscheiden.

Weiter wurden neuartige Vollgummi-Reifen für Industrie-Anwendungen entwickelt, die mit einem dämpfenden Segment den Fahrkomfort von Staplern und anderen Fahrzeugen verbessern sollen. Mit speziellen Reifen für Off-Road-Trucks macht BKT zudem Avancen im Bereich der Nutzfahrzeuge, und im Segment des Bergbaus wird BKT in der Baureihe «Earthmax» weiterhin Reifen mit übergrossen Durchmessern pushen. Für die im Entstehen begriffene Monorail-Bahn in der indischen Grossstadt Mumbai hat BKT zudem einen Exklusiv-Liefervertrag für die Bereifung dieses innerstädtischen Transportmittels erhalten.

Intensivierte Forschung

Das 2017 geschaffene Forschungs- und Entwicklungszentrum betrachtet BKT als Keimzelle für das vergangene und künftige Wachstum. In diesem Zentrum werden sowohl Produkte als auch Prozesse entwickelt, damit das Unternehmen auch international eine führende Position einnehmen kann. Dazu wurde auch eine spezielle Teststrecke eingeweiht. Auf sechs verschiedenen Strecken werden die Reifen auf trockener und nasser Fahrbahn, auf Asphalt, auf Naturtrassen und auf abschüssigem Beton getestet, um so Erkenntnisse zu Eigenschaften wie Traktion, Handling, Komfort, Bodenverdichtung und weiteren mehr mit hochpräzisen Messinstrumenten gewinnen zu können.

«Cyclic Field Operation» – CFO

CFO-Reifen werden bei Erntemaschinen wie Mähdreschern oder Rübenvollerntern eingesetzt. Es sind Maschinen mit einer niedrigen Arbeitsgeschwindigkeit, hoher Spitzenbelastung und stark wechselnder Belastung. Ein Vollernter für Zuckerrüben fährt beispielsweise leer zum Feld, füllt sich langsam während des Rodevorgangs und fährt dann eine relativ kurze Strecke zum Abladeort, von wo der Zyklus wieder von vorne beginnen. Für solche wechselnden Belastungen sind diese Reifen besonders geeignet.

In dieses Segment ist nun auch BKT eingestiegen und bietet verschiedene Reifen mit dieser Zusatzbezeichnung an. So gibt es

insgesamt 27 CFO-Modelle aus den IF-Baureihen «Agrimax Force», «Agrimax Teris» und «Agrimax RT 600». Aus seiner VF-Serie «Agrimax V-Flecto» (Bild) hat BKT zwei Grössen in CFO-Ausführung im Angebot.

Firmen | Markt 03 2023 Schweizer Landtechnik 19
Blick auf die Produktionsanlagen für den Industrieruss (Carbon Black). Das BKT-Werk in Bhuj umfasst derzeit eine Fläche von rund 250 ha und soll in diesem Jahr um weitere 80 ha wachsen.

Qualität ohne Kompromisse

Bei der Futterernte hat ganzheitliche Qualitätssicherung einen hohen Stellenwert. Neben einer verlustarmen Bearbeitung zielen alle Arbeitsschritte vom Mähen bis zur Lagerung auf einen schonenden Umgang mit dem Boden und eine qualitätserhaltende Konservierung ab.

«Mehr Milch aus Gras produzieren» oder «Gutes Grundfutter spart Kraftfutter». Schlagworte sind zwar leicht verständlich und erwecken besondere Beachtung, mehr aber meistens nicht. Die Qualität des Grundfutters ist, wie man so schön sagt, das A und O in der Milchviehfütterung. Insofern ist «Qualitätssicherung» in diesem Bereich mehr als nur ein Schlagwort. Um das Ziel einer guten Grundfutterqualität zu erreichen, muss das Rad nicht neu erfunden werden. Beobachten, fühlen, riechen – es braucht «nur» die eigenen Sinne als wichtigste Werkzeuge. Diese sind jedem Futterbauer bekannt, aber vielleicht nicht immer präsent. Allein das Bewusstsein, dass das, was für eine Pflanzenart förderlich ist, für eine andere eher unangenehm und für die dritte lebensgefährlich ist, zeigt, wie sensibel die Grünlandbewirtschaftung angegangen werden muss.

Qualität hat ihren Preis

«Top ­ Leistung vom Grünland» ist ein Schlagwort, das leicht falsch verstanden werden kann. Top ­ Leistung darf in diesem Fall nicht zum Vornherein mit intensiver Bewirtschaftung und mehr Düngung gleichgestellt werden. Im Mittelpunkt steht eine gute Futterqualität. Dazu gehören neben den richtigen Futterpflanzen eine passende Bestandeslenkung und der rechtzeitige Erntezeitpunkt. Top ­ Leistung vom Grünland ist eine langfristige Aufgabe, die nur mit nachhaltiger Bewirtschaftung erreicht wird. Dabei gilt es, neben einer guten Futterqualität auch eine optimale Bodenschonung anzustreben und die Kosten im Auge zu behalten. Maximale Futterqualität bringt unter dem Strich wenig, wenn die Gestehungskosten hoch sind und der Boden über ein verantwortbares Mass hinaus belastet wird.

Leistungsgerecht nutzen Leistungsgerecht bezieht sich auf das, was Grünlandpflanzen leisten können, ohne Schaden zu nehmen. Sie müssen ausdauernd sein und mehrere Nutzungen pro Jahr ertragen. Jede Nutzung entfernt Assimilationsfläche, das heisst, Blätter und Triebe und zusätzlich verringerte Beschattung. Mit anderen Worten, die Pflanzen müssen Phasen mit kurzer Stoppel nach einem Schnitt oder Weide und Winterperioden überstehen. Dazu sind viele Grünlandpflanzen auf Reserven in verschiedenen Organen angewiesen. Dies geschieht je nach Grasart an unterschiedlichen Stellen. Glatthafer (Fromental) und Knaulgras speichern die Reserven in den Wurzeln, Raigräser und Wiesenschwingel in der Halmbasis und Wiesenrispe oder Quecke

in unterirdischen Ausläufern. Diesem Umstand ist bei der Futterernte, insbesondere bei der Schnitthöhe, Rechnung zu tragen. Artenvielfalt ist im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit immer wieder ein Thema. Grünland kann einen aktiven Beitrag dazu leisten, allerdings nur, wenn den Wiesen und Weiden durch nachhaltige Bewirtschaftung die Gelegenheit dazu geboten wird.

Ist die Lücke noch so klein… … soll sie gleich geschlossen sein! Lücken in der Grasnarbe und Schäden durch unsachgemässe Maschineneinstellung sind nicht tolerierbar. Jedes Prozent an offenem Boden reduziert den Wiesen ­ oder Weideertrag. Der Aufwand für das Sanieren lückiger Wiesenbestände ist vom

03 2023 Schweizer Landtechnik 21 FUTTERERNTE
Wenn die Erde dieser Mäusehaufen ins Futter gelangt, sind Qualitätsprobleme vorprogrammiert. Bilder: Ruedi Hunger Die Schnitthöhe ist auch für die nachfolgenden Erntemaschinen qualitätsbestimmend. Bild: Kuhn Bröckelverluste hängen neben dem Kräuteranteil vorrangig von der mechanischen Belastung ab.

Ausmass abhängig und setzt sich zusammen aus Arbeits-, Maschinen- und Saatgutkosten.

Erd- oder Mäusehaufen sind neben der Futterverschmutzung auch für erhöhten Klingen- oder Messerverschleiss verantwortlich. Exakte Messungen des Lehrund Forschungszentrums LFZ Raumberg-Gumpenstein (A) ergaben bei einer Mähbreite von sechs Metern mit scharfen Klingen einen Dieselverbrauch von 1 Liter pro Hektar bzw. 1,8 Liter pro Hektar mit stumpfen Klingen. Oder anders ausgedrückt, scharfe Klingen steigern die Flä -

chenleistung beim Mähen gegenüber stumpfen Klingen um bis zu 50 %.

Einstellen, kontrollieren und dann korrigieren

Bald ist es wieder so weit und das erste Futter wird als Silage oder Dürrfutter konserviert. Im Wettlauf gegen die Witterung und die Zeit gehen oft die wichtigen Grundsätze eines sorgsamen Maschineneinsatzes vergessen. Die Stoppellänge bzw. Schnitttiefe ist ein Dauerthema. Zu tiefer Schnitt ist meistens nicht Absicht, aber eine unverzeihliche Nachlässigkeit.

Mit Folgen für die Pflanzen, die Grasnarbe, den Boden, und, bei Verschmutzung, für die Futterqualität. Parallel zum tiefen Schnitt werden vielfach auch die nachfolgenden Kreiselmaschinen zu tief eingestellt, was zu zusätzlichen Grasnarbenschäden und Futterverschmutzung führt. Unnötig hohe Drehzahlen bei Kreiselmaschinen und übermässige Pressung bei hohem TS-Gehalt führen zu Bröckelverlusten. Bei unnötigen Bröckelverlusten gehen immer die wertvollsten Bestandteile der Pflanzen verloren. Generell verursacht Futterkonservierung auf Basis von Silage weniger Bröckelverluste, dafür erhöhtes Risiko von Lagerverlusten (Nacherwärmung).

Futterverschmutzung verhindern Warum ist Futterverschmutzung so schlecht? Vorab, verschmutztes Futter ist nicht bekömmlich, schliesslich waschen wir den Salat auch, bevor wir ihn auftischen. Unter den bodenbürtigen Organismen, die bei einer Verschmutzung ins Futter gelangen, sind auch pathogene Keime und Parasiten, die Krankheiten auslösen können. Von Relevanz sind unter anderem Sporen bildende Bakterien wie Clostridien, die auch unter Luftabschluss wachsen. Bestimmte Clostridienarten sind für Buttersäuregärung und Proteinabbau in der Silage verantwortlich. Auch Botulismus und Tetanus sind potenzielle Krankheitserreger, die zur Gattung der Clostridien zählen.

22 Schweizer Landtechnik 03 2023 FUTTERERNTE
Je trockener das Futter, desto mehr Bröckelverluste entstehen bei der Bergung. Kompromisslos auf Qualität ausgerichtet, lässt sich aus Grundfutter viel Milch produzieren.

Alles eine Frage der Menge…?

Auf der Weide steigt die Erdaufnahme bei geringer Futterverfügbarkeit. Übrigens, Schafe beissen tiefer und nehmen durchschnittlich mehr Erdpartikel auf als Rinder. Bei der Futtervorlage im Stall

Mähen gegenüber stumpfen Klingen um bis zu 50%.

nehmen die Tiere unterschiedlich viel Erde auf. Bei grob strukturierten Futterkomponenten können die Tiere selektionieren. Bei feuchter Silage oder ganz generell bei Total-Misch-Rationen können die Tiere kaum noch selektionieren und nehmen folglich mehr Erde auf. Damit

verändert sich die qualitative Zusammensetzung der Futterration. Beispiel: Nimmt der Rohascheanteil in der Grassilage um 10 g/kg TS zu, reduziert sich im Durchschnitt der Rohproteingehalt um 1,6 g/kg TS, der Rohfasergehalt um 3,8 g/kg TS und die Energiekonzentration um rund 0,1 MJ/kg TS. Alles in allem darf die Futterverschmutzung nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Schnell stellt sich darum die Frage nach dem Grund und den Quellen.

Hohe Schlagkraft…

… vermindert das Wetterrisiko. Falsch verstandene Schlagkraft verleitet zur Vernachlässigung der Qualitätssicherung. Die Entwicklungen im Bereich der Grünlanderntetechnik sind nicht mehr ausschliesslich auf eine grössere Schlagkraft ausgerichtet. Begründet mit Fahrerentlastung, gibt es einen Trend zur höheren technischen Ausstattung der Grünlandtechnik. Diese Entwicklung kann zweifellos zu einer besseren Arbeitsqualität beitragen. Im Bewusstsein, dass letztlich die Futterquali-

tät entscheidend ist, wird einer nachhaltigen Qualitätssicherung immer grösseres Gewicht eingeräumt. Das zeigte auch die gemeinsame Tagung «Land.Technik für Profis 2023» der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft DLG und der MaxEyth- Gesellschaft Agrartechnik (VDI) bei der Firma Pöttinger in Grieskirchen (A), wo neben den technologischen Trends auch der Wandel bei den Rahmenbedingungen für die Grünlandbewirtschaftung diskutiert wurden.

Fazit

Der Qualität auf die Sprünge helfen ohne dabei das Rad neu zu erfinden, soll heissen, die qualitätssichernden Ansichten der Grünfutterernte sind allgemein bekannt. Es gibt kaum neue Aspekte, aber ungute Tugenden. Die Kombination aus leistungsfähiger Erntetechnik und selbstauferlegtem Zeitdruck erhöht das Risiko, dass letztlich die Qualitätsansprüche vom Bodenschutz über die Bestandeszusammensetzung bis zur Futter- und Konservierungsqualität leiden.

Ein System. Voll Flexibel. Mit akku.

Mit dem AP-System jedem Anspruch gewachsen.

„Mit dem AP-System haben wir im Team für jeden Einsatz das ideale Gerätesortiment parat, samt leistungsstarker Akkus, die untereinander kompatibel sind. Zudem ist der leise Betrieb ideal für lärmsensible Bereiche und die Zubehörvielfalt lässt keine Wünsche offen.“

Viktoria Carstens, Garten- und Landschaftsbauerin

03 2023 Schweizer Landtechnik 23 FUTTERERNTE
Scharfe Klingen senken den Dieselverbrauch und steigern die Flächenleistung beim
ƒ
MEHR AUF stihl.ch/AP-SYSTEM Schw.Landtechnik_23-03-09_68_AP-System_DE_181x128 230217 HQ 1 17.02.23 08:28

Technik im Dienst der Arbeitsqualität

Bei der Futterkonservierung entstehen mehr oder weniger hohe Feld- und Lagerverluste. Zu den Feldverlusten zählen die Bröckelverluste, welche in Abhängigkeit der Erntemethode und des TS-Gehaltes des Futters entstehen. Der grösste Teil der Verluste ist vermeidbar. Wenn die Qualitätssicherung bei der Futterernte von Erfolg gekrönt sein soll, müssen Arbeitsqualität und Futterqualität Hand in Hand gehen.

Ruedi Hunger

Zu den weitgehend vermeidbaren Verlusten auf dem Feld zählen die Bröckelverluste. Mit zunehmendem Trockensubstanzgehalt des Futters steigen diese Verluste an. Feldverluste treten bei allen Arbeitsgängen auf und verteilen sich auf die ganze Trocknungskette. Mähwerk, Kreiselzetter, Schwader, Ladewagen oder Presse, jedes dieser Geräte ist für sich eine Schlüsselmaschine in der Grünfutterernte. Um eine

verlustarme Futterernte umzusetzen und gleichzeitig eine optimale Arbeitsqualität zu erreichen, ist es notwendig, dass die verschiedenen Maschinen zusammenpassen und sich gegenseitig – so unterschiedlich sie auch sind – richtig ergänzen.

Mähwerk kann CTF Während «Controlled Traffic Farming» (CTF) bisher fast ausschliesslich im Acker­

bau diskutiert wurde, waren feste «CTFFahrgassen» im Grünland unbekannt. Ist CFT im Grünland ein Modetrend ohne Zukunft? Ganz grundlos wird dieses Verfahren nicht diskutiert. Seit längerem ist bekannt, dass speziell leguminosenbetonte Kunstwiesenmischungen, besonders Luzerne, bei mehrmaligen Schnitten und den damit verbundenen Überfahrten unter der Gewichtsbelastung leiden.

24 Schweizer Landtechnik 03 2023 FUTTERERNTE
«Swiss made», 8,5 t Eigengewicht, 350 PS und eine Arbeitsbreite von 11 m, das sind die Eckpunkte des «Cutaro». Bild: ARB ­Tec AG

Eine feste Arbeitsspur im Bereich von 12 m als einzige «Arbeitsspur» macht aber nur Sinn, wenn diese für alle Arbeiten von der Düngung bis zur Ernte genutzt wird. Mit Ausnahme des Mähens war für alle anderen Arbeiten ein CTF-Verfahren von 12 m technisch gelöst. Nur für das Mähen mit Schwadablage gab es noch keine passende Lösung. Zwischenzeitlich gibt es CTF-taugliche Lösungen (z. B. von Kuhn und Krone), so zum Beispiel mit einem Koppelrahmen für zwei gezogene Mähwerke inklusive Front anbau. Damit sind Arbeitsbreiten von 12 und mehr Metern möglich. Diese Innovation für den grossflächigen Futterbau mit der Absicht, den Boden ebenso grossflächig zu entlasten, hat ihren Preis. Für den Antrieb sind zwischen 150 (200 PS) und 300 kW (400 PS) Motorleistung erforderlich. Die Anschaffungskosten sind noch nicht abschliessend bekannt, dürften sich beim Preis aber auf rund 100 000 Franken belaufen.

Einheimische Konkurrenz für «Big-M»?

An der Agrama 2022 in Bern und an der DeLuTa 2022 in Bremen (D) präsentierte die Firma ARB-Tec AG in Sempach (LU) ihre neuste Innovation in Form einer selbstfahrenden Mähmaschine mit der Bezeichnung «Cutaro». Diese knapp 260 kW (350 PS) starke Lohnunternehmer-Maschine schneidet rund elf Meter breit. Der reversierbare Aufbereiter ist mit gefeder-

ten Stahlzinken ausgerüstet, seine Drehzahl ist stufenlos verstellbar. Das Eigengewicht von 8,5 t wird über breite Niederdruckreifen auf dem Boden abgestützt. Laut Hersteller ist der «Cutaro» mit einem neuartigen Bienen- und InsektenschutzSystem ausgerüstet. Im Vergleich zum «Big-M 450 CV/C» ist der «Cutaro» leichter, weniger stark motorisiert, schneidet aber trotzdem breiter.

Mähwerke tendenziell leichter

Bei Heck- und Frontmähwerken sind es in der Regel die Anbauböcke, die optimiert werden. Neben dem Pendelbereich und der Anfahrsicherung ist auch die Mähwerkentlastung ein Thema. Nach wie vor bemühen sich die Hersteller, ihre Produkte zu optimieren, nicht zuletzt geht es darum, das Gewicht zu reduzieren. Hier einige Beispiele:

Claas hat bei der Baureihe «Disco» ein Scheiben-Heckmähwerk mit einer Arbeitsbreite von 4,20 m im Programm. Damit für den Strassentransport die maximale Transporthöhe von 4,0 m eingehalten werden kann, schwenkt das Mähwerk in Transportstellung um 120° nach oben und zusätzlich etwas nach hinten.

Fendt und Massey Ferguson haben nach dem Verschwinden des Ursprungsnamens Fella verschiedene Mähwerke überarbeitet und dabei das Gewicht nach unten optimiert. Der neue «Optidisc Elite»-Mähbalken der Kuhn-Scheibenmähwerke ist mit einem Schnellwechsel

Fella wird LandtechnikGeschichte

Im letzten Oktober teilte Agco mit, dass ab der Saison 2024/2025 am bisherigen Fella-Standort in Feucht (D) nur noch Futtererntetechnik für die Marken Fendt und Massey Ferguson produziert wird (die «Schweizer Landtechnik» berichtete). Die Firma Fella, die 1918 als bayrische Eggenfabrik AG gegründet und 1921 in Fella umgetauft worden ist, hatte über Jahrzehnte eine bewegte Vergangenheit. Der vorletzte Schritt geschah 2004, als Argo (Italien) Fella kaufte. 2007 und 2010 kaufte dann schliesslich Agco die Anteile und 2015 entstand die Agco Feucht GmbH. Ab 2024 wird der Name Fella dann endgültig Landtechnik-Geschichte sein.

für Messer ausgerüstet. Kuhn hat zudem die neue Generation der «PZ»-Trommelmähwerke durch eine TrommelmähwerkKombination mit einer Arbeitsbreite von 8,84 m ergänzt.

Nachdem Pöttinger das Assistenzsystem «Sensosafe» zur Wilderkennung zahlreichen Praxistests unterzogen hat, ist es seit rund einem Jahr käuflich. Die optischen Sensoren arbeiten im nahinfraroten und sichtbaren Spektralbereich des Lichts. Das ermöglicht auch bei einem aufgewärmten Bestand eine sichere Wilderkennung mit einer geringen Anzahl an Fehlalarmen.

Alleinstellungsmerkmal der Vicon- Mähwerke ist nach wie vor die dreieckige, mit drei Messern bestückte Mähscheibe. Dies erlaubt eine höhere Schnittfrequenz, was eine höhere Mähgeschwindigkeit ermöglicht oder, wo das nicht möglich ist, kann die Drehzahl entsprechend reduziert werden. Im Sinn einer Gewichtsreduktion verzichtet Vicon bei der Mähkombination «Extra 390/332XF» auf einen Aufbereiter. Dafür gibt’s jetzt beim Frontmähwerk anstelle der Schwadscheiben eine aktiv angetriebene Schnecke. Die einstellbare Schwadbreite liegt zwischen 100 und 130 cm.

03 2023 Schweizer Landtechnik 25 FUTTERERNTE
Gute Bodenanpassung ist beim Kreiselzettwender ein Muss. Bild: Vicon

Zum Drehen und Wenden geschaffen

Kreiselzettwender (umgangssprachlich «Kreiselheuer») sind insofern eine Schlüsselmaschine, als besondere Anforderungen an schonende Arbeitsweise gestellt werden. Denn der Kreiselzettwender ist die zentrale Maschine im Zusammenhang mit Bröckelverlusten. Drei- bis viermaliges Zetten kann bis zu 12 % Ernteverluste, sechsmaliges gar bis zu 17 % Ernteverluste verursachen.

Je grösser die Arbeitsbreite, desto grösser auch die Herausforderung, Vorgaben wie Bodenanpassung oder Rechqualität umzusetzen. Auch wenn 6- oder 8-Kreisel die meistverkauften Grössen sind, ist die Grösse der Kreiselzettwender zwischenzeitlich bei Arbeitsbreiten von knapp 20 m angelangt. Kuhn ist bei den gezo -

genen und aufgesattelten Giroheuern bei 17,2 m Arbeitsbreite. Kverneland baut den «Fanex 1564» mit 14 Kreiseln und 15,5 m Arbeitsbreite. Den «HIT HT 17 160» von Pöttinger gibt’s mit 16 Kreiseln und 17 m Arbeitsbreite. Der grösste von Krone arbeitet gar knappe 20 m breit.

Bei grossen Arbeitsbreiten wird das Grenzstreuen zur Herausforderung. Dazu gibt es drei Möglichkeiten: den ganzen Zetter schräg (links oder rechts) nachlaufen lassen und das Futter vom Feldrand landeinwärts zetten oder das Auszetten beim äussersten Kreisel mit einem hydraulisch klappbaren Schwadtuch begrenzen. Einige Hersteller stellen bei den grössten Modellen nicht den ganzen Zetter schräg, sondern schwenken nur die beiden Aussenkreisel (rechts) um etwa 15°.

Band- oder Kreiselschwader

Ein Schwader soll saubere Rechenarbeit leisten, damit die Feldverluste tief bleiben. Und er soll das Futter nicht zusätzlich verschmutzen, gleichzeitig aber eine auf die Erntekette angepasste Flächenleistung erbringen. Bezogen auf die Arbeitsqualität, ist jede Schwadtechnik abhängig von der Schnitthöhe des Mähwerks. Ein Schwader – gleich, welches System – kann nur saubere Arbeit ohne Futterverschmutzung leisten, wenn die Zinken «in die Stoppeln greifen» können. Die optimale Höheneinstellung liegt bei etwa 2,5 cm. Ab 3 cm steigen nach Untersuchungen der Forschungsanstalt HBLFA Raumberg-Gumpenstein (A) die Feldverluste. Höhere Arbeitsgeschwindigkeiten reduzieren die Futterverschmutzung.

Die Flächenleistung eines Schwadsystems muss auf die Erntekette abgestimmt sein. Passt die Übereinstimmung nicht, kommt die ganze Logistik ins Stocken. Schwadsysteme gibt es vom Bandrechen über Einkreisel-, Mehrkreiselschwader, Pick-upSchwader bis hin zu Kammschwadern und Sternradrechen.

In den letzten zehn Jahren tauchten aber vermehrt alternative Schwadkonzepte auf. Gemäss HBLFA schneiden diese im Vergleich zum Kreiselschwader wie folgt ab:

• Der Mittelschwader arbeitet im ersten und zweiten Schnitt plus/minus verlustarm. In Luzernebeständen entstehen im 3. Schnitt mehr Verluste. Nach Meinung von Fachleuten bleibt der Kreiselschwader für die grosse Masse der Betriebe die geeignete Schwadmaschine. • Pick-up-Schwader. Die Feldverluste sind generell tief, weil das Futter aufgenommen und mit dem umlaufenden Band seitlich abgelegt wird. Pick-up-Schwader sind flexibel in den Arbeitsbreiten (Schwadabstand). Die Rechqualität bleibt auch bei höheren Geschwindigkeiten gleich gut. Zwischen Kreiselschwader und Pick-up-Schwader gibt es qualitativ kaum Unterschiede (wenn, dann nur in lockeren Luzernebeständen).

• Kammschwader. Kein Unterschied zum Kreiselschwader, ausser dass weniger Steine mitgeschwadet werden. Mit dem Kammschwader können Schwaden effektiv auch gewendet werden, was mit dem Kreiselschwader nicht der Fall ist. Die Zopfbildung beim Kammschwader wird überschätzt. Insbesondere nach einem Aufbereitereinsatz wird kaum eine Zopfbildung beobachtet.

26 Schweizer Landtechnik 03 2023 FUTTERERNTE
Pick-up-Schwader sind für Kreiselschwader eine ernst zu nehmende Konkurrenz. Pick-ups sind immer wieder für Überraschungen gut, hier das «Flex-Load Pick-up» mit spiralförmig eingebauten, flexiblen Kunststoffzinken. Bilder: Ruedi Hunger

• Sternradrechen erzielen bei Anwelkfutter und Heu hohe Rechverluste (= Feldverluste). Dafür beste Eignung für Stroh.

Der Traktorfahrer ist und bleibt bei jedem Schwadsystem der grösste Einfluss- bzw. Unsicherheitsfaktor.

Automatisierung und Elektronik

Weil die korrekte Maschineneinstellung bei Mähwerk, Wender und Schwader oft vernachlässigt wird, ist davon auszugehen, dass die automatische Maschineneinstellung in den nächsten Jahren zunehmend von den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen in den Fokus genommen wird. Derzeit ist bei der erwähnten Produktegruppe noch kein Trend zu alternativen Antrieben zum Zapfwellenantrieb auszumachen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Mähwerke, Wender und Schwader dereinst mit alternativen Antrieben zur Zapfwelle ausgestattet werden.

Ladewagen können Kurzschnitt

Kurze Schnittlängen erhöhen die Dichte im Silo, erleichtern die Entnahme und ermöglichen eine bessere und gleichmässigere Auflösung im Futtermischwagen. Agrar schneidet mit bis zu 35 Messern und Schnittlängen von 40 bis 200 mm. Damit werden im Bereich der Schnittlängen die Bedürfnisse von Schweizer Fut-

«Bei den technischen Möglichkeiten zur Reduktion der Feldverluste ist die Summe aller Massnahmen entscheidend, damit das Grundfutter möglichst verlustarm und in hoher Qualität geerntet werden kann.» (AGFF)

Pick-up nachlaufende Tasträder oder -walzen ihre Vorteile unter Beweis stellen. Im Sinn von Qualitätssicherung unterstützen diese die seitlichen Tasträder und verbessern die Tiefenführung der Pick-up. Im Übrigen sind Pick-ups immer wieder für Überraschungen gut. Nach wie vor gibt es ungesteuerte und kurvenbahngesteuerte Zinkenträger.

Strautmann hat zur Saison 2023 die «kleine» Ladewagenbaureihe «Zelon» überarbeitet. Optional zum Stahl-FederzinkenPick-up gibt’s das «Flex-Load Pick-up» mit spiralförmig eingebauten, flexiblen Kunststoffzinken.

Krone hat die Schnittqualität der Ladeund Häckseltransportwagen «ZX» verbessert. Durch seitliche Trennwände wird mit dem neuen Randschnittsystem «SplitCut» der äusserste Rotorstern komplett vom Laderaum isoliert. Damit ist gewährleistet, dass kein ungeschnittenes Futter in den Laderaum gelangt.

Als traditioneller Ladewagenhersteller hat Claas auf Ende der Saison 2022 die Produktion der «Cargos»-Ladewagen auslaufen lassen. Damit stärkt Claas, mindestens indirekt, die Feldhäcksler-Produktion.

terbaubetrieben weitgehend abgedeckt. Pöttinger geht einen Schritt weiter und rüstet die Mehrzweckladewagen der Baureihe Jumbo 8000 mit bis zu 65 Messern (25 mm Schnittlänge) aus. Mehr Messer bedeuten mehr Schleifaufwand.

Neben dem Kurzschnitt steht natürlich immer wieder eine saubere Futteraufnahme im Fokus. Gerade auf Böden mit geringer Tragfähigkeit können breite, dem

Rundballenpressen

Nachdem Fendt vor rund sechs Jahren die Grünfuttersparte von Lely übernommen hat, werden die Press-Wickel-Kombinationen seit geraumer Zeit unter eigenem Namen auf den Markt gebracht. Zu den von Fendt umgesetzten Neuerungen zählt die neue Presskammerform mit weiter nach hinten geneigter Kammer.

Auch Pöttinger hat vor einem Jahr eine überarbeitete Variante der Baureihe Impressa aus dem Jahr 2016 vorgestellt. Die grösste Neuerung findet sich bei Pöttinger in der Bindeeinheit. Die Rollen werden nun hydraulisch und nicht mehr elektrisch gebremst. Kubota/Kverneland hat in den letzten Jahren Detailverbesserungen realisiert. Vicon rüstet die «FixBale 500» optional mit Mantelfolienbindung aus. Die Ballenkammer mit 18 verstärkten Presswalzen ist neu entwickelt worden. Neu ist auch das 2,30 m breite Pick-up mit patentiertem, innenliegendem Antrieb und zehn Millimeter verlängerten Zinken. Case liefert auf dieses Jahr die «RB456» und «RB466» mit jeweils drei Rotoroptionen und einem Zuführrotor sowie 13 oder 25 Schneidmessern. Zudem wurden Ballenkammer und Riemenführung komplett neu gestaltet.

Quaderballenpressen können fast alles «Grosspackenautomatisation» heisst das Zauberwort. Der Traktorfahrer kann das gewünschte Ballengewicht einstellen und anschliessend dem System die Maschinenführung inkl. der Traktorgeschwindigkeit und Presseinstellung überlassen. Dazu wird der Schwad vor dem Traktor mittels LiDAR- und IMU-Sensoren vermessen. Aufbauend auf diesen Sensorwerten werden die Lenkung und die Fahrgeschwindigkeit des Traktors sowie die Einstellung der Presse geregelt. Die Traktor-Presse- Kombination wird also vollautomatisch über der Schwad geführt

03 2023 Schweizer Landtechnik 27 FUTTERERNTE
Im Bereich der Rundballenpressen haben verschiedene Hersteller ihre bestehenden Konzepte optimiert.

und die Fahrgeschwindigkeit vorausschauend den Schwadbedingungen angepasst. Das ermöglicht eine ständige Vorausberechnung des Ballengewichts,

um damit die Pressdruck-Einstellung und über die Fahrgeschwindigkeit die Schichtdicken der einzelnen Kolbenhübe anzupassen. Diese Grosspackenautomatisati -

on hat zum Ziel, die Presse auch bei wechselnden Ernte- und Ertragsbedingungen konstant auszulasten und kontinuierlich das gleiche voreingestellte Ballengewicht zu erreichen. Zielt natürlich auch darauf ab, den Fahrer zu entlas ten und die Produktivität zu erhöhen.

Fazit

Bei der Grünfutterernte wird immer wieder von «Schlüsselmaschinen» gesprochen. Jede Erntemaschine, vom Mähwerk über den Kreiselzetter bis zum Schwader, hat eine Schlüsselfunktion. Im Mittelpunkt steht aber das schwächste Glied in der ganzen Erntekette, der Mensch. Gelingt es ihm nicht, die Maschinen richtig einzustellen, wird er auch kein gutes Arbeitsergebnis erzielen können. In diesem Sinn braucht jede Maschine «den besten Fahrer». Dabei steht nicht das Geradeausfahren im Vordergrund, sondern das Beobachten und richtige Einstellen der Maschine.

Wirtschaftlich und anpassungsfähig

TOP 632 A CURVETECH

„ Maximale Flexibilität –3,40 m – 6,30 m Arbeitsbreite –Zweischwadfunktion bei 6,80 m Arbeitsbreite

„ Sauberes Futter durch beste Bodenanpassung – MULTITAST Rad und innere Doppeltasträder –Rahmengelenke mit großem Bewegungsfreiraum

„ Optimierte Überlappung in Kurvenfahrt dank automatischer Zwangslenkung für den hinteren Kreisel

PÖTTINGER AG, Mellingerstrasse 11, 5413 Birmenstorf (AG), Telefon 056 201 41 60, info@poettinger.ch, www.poettinger.ch

28 Schweizer Landtechnik 03 2023 FUTTERERNTE
SchweizerLandtechnik_TOP 632 A_181x128mm_2023-02.indd 1 23.02.23 14:24
New Holland hat vor rund einem Jahr ein System vorgestellt, um automatisch Quaderballen mit einem einstellbaren Gewicht zu pressen.

sicher unterwegs

Der praktische «G40»-Fahrkurs zum Lenken von landwirtschaftlichen Fahrzeugen des Schweizerischen Verbands für Landtechnik kann ab dem 14. Altersjahr besucht werden.

Das Original! Bewährt und erfolgreich!

NEU Karat 10 Gänsefußschar KG 37 NEU JUWEL 6 NEU Solitair 9+ DUO Ihr Gebietsverkaufsleiter: Andreas Rutsch, Mob. 079 6 06 00 05, Email: a.rutsch@lemken.com A-Nr: 2129 P-Nr: Kunde: GRANIT Rubrik: Empfehlung Grösse: 181 MEIN ONLINESHOP IST NEBENAN! Bestellungen beim Fachhändler Ihres Vertrauens Jetzt im GRANIT Partnershop registrieren! www.granit-parts.ch IHR ERSATZTEIL-PROFI WWW.GRANIT-PARTS.CH
www.g40.ch
SVLT | ASETA Schweizerischer Verband für Landtechnik Telefon 056 462 32 00
www.facebook.com/g40svlt

Futterqualität spiegelt Wiesenzustand

Wiesen brauchen Pflege. Alle Jahre wieder, wenn der Frühling naht, wird davon gesprochen und darüber geschrieben. Also ein abgedroschenes Thema? – Nein, Wiesen brauchen tatsächlich Pflege, das aber nicht nur im Frühjahr.

Ruedi Hunger

So sicher wie der Frühling kommt, so gewiss wehen die jährlichen Pflegehinweise für Wiesen und Weiden durch den «Blätterwald». Ist das nicht des Guten zu viel? Vor Jahrzehnten haben es doch die Wiesenbestände auch aus eigener Kraft geschafft sich vom Winter zu erholen? Ja und Nein. Wieseneggen gibt es sicher schon seit dem 19. Jahrhundert. Folglich war es schon damals ein Bedürfnis, die Wiesen zu pflegen. Der Wiesenpflege wurde folglich schon immer hohe Beach -

tung geschenkt. Unter den seither geänderten Voraussetzungen hat die Grünlandpflege nichts an Aktualität eingebüsst. Im Gegenteil, hohes Gewicht, zahlreiche Überfahrten, vermehrte Schnittnutzung, Düngung und mehr Trockenphasen versetzen Wiesenbestände nicht selten in einen Zustand mit Dauerstress.

Die Folgen sind offene Grasnarben und damit eine erhöhte Gefahr zur Futterverschmutzung. Offene Grasnarben neigen

erfahrungsgemäss zu Verunkrautung mit entsprechend abnehmender Futterqualität. Eine höhere Futterverschmutzung wirkt sich insbesondere auf die SilageQualität negativ aus.

Nur so viel wie nötig

Damit eine wiederholte «Wiesenpflege» mit einer aggressiven Egge oder einem Wiesen-Striegel nicht zu einem zusätzlichen Stressfaktor für die Wiese ausartet, ist die Notwendigkeit vorher abzuklären.

30 Schweizer Landtechnik 03 2023 FUTTERERNTE
Bereits eine einfache Wiesenegge erfüllt in vielen Fällen die Anforderungen. Bild: Ruedi Hunger

Das Beseitigen von Mäuseschäden (aufgestossene Erdhaufen, lückige Grasbestände) ist eines der Hauptziele. Dazu sind Geräte gefragt, die einebnen, verteilen, übersäen und anwalzen. Auf Weiden sollen auch Kuhfladen zerrieben werden, sofern dies nicht bereit im Herbst geschehen ist.

Wenn Schadgräser oder Moos aus der Grasnarbe entfernt werden sollen, bieten sich besonders Grünlandstriegel an. Insbesondere zur Entfernung von Moos sind Striegel sorgfältig einzustellen und vorsichtig einzusetzen. Moos setzt eine gewisse Feuchtigkeit voraus (Schattenlage, vernässte Stellen), auf solchen Flächen können aggressiv eingestellte Striegel mehr Schaden als Nutzen anrichten.

Striegel helfen nicht nur, unerwünschte Pflanzen aus dem Bestand zu entfernen, durch ihre kratzende Arbeitsweise werden Verschlämmungen gelockert und der Gasaustausch im Oberboden gefördert. Die Arbeitsweise eines Striegels wird durch die Fahrgeschwindigkeit und die Zinkenstärke (8, 10, 12 mm) bestimmt. Ein weiter Zinkenabstand reduziert die Verstopfungsgefahr. Ein enger Abstand

erhöht die auskämmende Wirkung, erhöht aber gleichzeitig das Verstopfungsrisiko. Lange Striegelzinken vibrieren mehr und sind flexibler.

Rückverfestigung mit Vorbehalt Nach einem frostreichen Winter bleibt oft ein aufgefrorener, lockerer Boden zurück. Einzelne, insbesondere feine Wurzeln von Pflanzen reissen ab. Damit die verbleibenden Wurzeln wieder guten Bodenkontakt bekommen, ist unter Umständen ein Walzen angesagt. Einerseits bieten sich dazu Glattwalzen an, diese arbeiten allerdings ganzflächig und können sich Bodenunebenheiten nur ungenügend anpassen. Verschiedene Hersteller weichen deshalb auf andere Walzentypen aus. Walzen kann sich nachteilig auswirken, wenn mit dem Striegel kurz vorher (oder im gleichen Arbeitsgang) Schadpflanzen

ausgerissen wurden. Durch das Walzen werden sie wieder angedrückt, erhalten Bodenkontakt und können erneut anund weiterwachsen.

Regelmässige Grünlandpflege macht sich durch höhere Erträge, weniger verschmutztes Futter und bessere Qualität bezahlt.

Achtung! Die optimalen Einsatzgeschwindigkeiten von Striegel und Walzen widersprechen sich. Während ein Striegel mit etwa 10 km/h optimal arbeitet, sollte mit Walzen eigentlich nicht schneller als 5 bis 6 km/h gefahren werden. Eine Striegel-WalzenKombination ist folglich in vielen Fällen ein Kompromiss.

Fazit

Gute Futterqualität wächst nur auf einer gepflegten Wiese. Wie fast alle Arbeiten, darf auch die Grünlandpflege einmal auf ihre Notwendigkeit hinterfragt werden. Die gewählten Pflegemassnahmen sollen den Bedarf nicht übersteigen, damit die Grasnarbe nicht unnötig gestresst wird.

03 2023 Schweizer Landtechnik 31 FUTTERERNTE
Oft bestehen Pflegegeräte heute aus einer Kombination von Einebnungswerkzeug, Striegel, Walze und Sägerät. Bild: Serco Pflegekombinationen in aufgelöster Bauart erlauben auch die Verwendung kleinerer Traktoren. Bild: Apv Damit das Saatgut auch wirklich Bodenkontakt erreicht, wurde die Zinkensaat «erfunden». Bild: Güttler Heute ist es möglich, die Wiesenpflege mit einer teilflächenspezifischen Übersaat zu verbinden. Bild: Einböck

Verfahrensvergleiche Schwaden und Grundfutter-Bergung

Das HBLFA Francisco Josephinum BLT Wieselburg und die Versuchsanstalt RaumbergGumpenstein haben einerseits unterschiedliche Schwadertechnologien und anderseits die Futterbergung mit Feldhäcksler und Grossraum-Kurzschnitt-Ladewagen je in einem Verfahrensvergleich untersucht.

Ruedi Hunger

Die mit Spannung erwarteten Resultate der beiden Verfahrensvergleiche wurden Mitte Februar von den Forschungsanstalten an der Tagung «Land.Technik für Profis 2023» in Grieskirchen (A) den interessierten Besuchern ungeschönigt präsentiert. Nachfolgend jeweils eine Zusammenfassung:

1. Verfahrensvergleich Schwadertechnologien

Der Schwader ist die zentrale Arbeitsmaschine in der Erntekette. Seine Flächenleistung wird durch die Arbeitsbreite bestimmt. Ziel ist ein tiefer Rohaschegehalt im Futter (>100g/kg TM) bei gleichzeitig geringen Rech- und Bröckelverlus-

ten. Im Verfahrensvergleich ausgewertet wurden neben dem Kreiselschwader der Pick-up-Schwader, ein Kammschwader und ein Sternradschwader.

Resultate Mittelschwader

Beim Kreiselschwader wurde das Arbeitsergebnis bei zwei Arbeitshöhen (0,5 und

32 Schweizer Landtechnik 03 2023 FUTTERERNTE
Pick-up-Schwader im Frontanbau, das Futter wird nicht überfahren, es entstehen weniger Bröckelverluste. Bild: Reiter

3,0 cm) und drei Geschwindigkeiten (6, 10, 14 km/h) näher betrachtet. Dabei zeigt es sich, dass die Rechverluste mit zunehmender Geschwindigkeit bei beiden Arbeitshöhen ansteigen. Verhältnismässig hohe Verluste entstehen bei 3,0 cm Arbeitshöhe und Fahrgeschwindigkeiten über 10 km/h. Umgekehrt verhält es sich bei der Futterverschmutzung. Der Rohaschegehalt ist bei 6 km/h und 0,5 cm wesentlich höher als bei 10 km/h bzw. 14 km/h. Fast ausgeglichen ist die Verschmutzung mit 3,0 cm bei allen Geschwindigkeiten (mit einer Tendenz nach unten von 10 km/h zu 14 km/h). Schlussfolgerung daraus: Bei hohen Fahrgeschwindigkeiten sollte die Arbeitshöhe geringer sein, um die Rechverluste tief zu halten.

Resultate Systemvergleich

Zwischen Kammschwader und Kreisel-Seitenschwader gibt es keine Unterschiede, was die Futterverschmutzung (Rohasche) betrifft. Die Bröckelverluste sind bei beiden Maschinen gering. Die Rechverluste in Luzerne sind beim Kammschwader leicht höher, in Natur-/Kunstwiesen aber gleich wie beim Seitenschwader. Beim Kammschwader gibt es eine Tendenz zur «Halmablage längs», was für Ladewagen und Rundballenpressen nicht optimal ist. Praktiker sagen aus, dass mit dem Kammschwader weniger Steine auf dem Futtertisch zu finden sind. Der Pick-up-Schwader (10/18 km/h) wurde mit dem Mittelschwader (10 km/h) verglichen. Dabei fallen die geringeren

Rechverluste beim Pick-up-Schwader auf und die Geschwindigkeit hat weniger Einfluss auf die Rechqualität. Demgegenüber stehen der höhere technische Aufwand, mehr Gewicht und höhere Kosten. Auch beim Pick-up-Schwader vermelden Praktiker weniger Steine auf dem Futtertisch als mit dem Kreiselschwader. Der im Verfahrensvergleich eingesetzte Sternradrechen hatte hohe Rechverluste, ist aber die ideale Maschine zum Strohschwaden.

Resümee

Die «neuen» Techniken sind hinsichtlich Arbeitserleichterung der bekannten (Kreiselschwader) Technik mindestens gleichzustellen und bieten bezüglich Schwadwenden bzw. Geschwindigkeit «Mehrwerte».

• Die Schwadertechnologie soll den Anforderungen des Betriebes angepasst sein. Dazu muss der spezifische Bedarf bekannt sein (was brauche ich, wozu, warum).

• Die Kreiselschwadertechnik bleibt für die grosse Masse der Betriebe eine aktuelle Mechanisierungslösung. Mit dem 6-Kreisel-Schwader ist das technologisch sinnvolle Maximum wohl erreicht.

• Der Kammschwader zeichnet sich durch geringen Wartungsaufwand und eine gute Rechleistung aus.

• Die Pick-up-Schwad-Technologie wird laufend weiterentwickelt. Bodenanpassung, Gewicht und Anpassung an schwierige Erntebedingungen (zu nass/ trocken) stehen dabei im Mittelpunkt. Futterbau-Profis mit einem Gesamtüberblick für Flächenleistung, Verschleiss bei der Ernte und der Futterentnahme bedienen sich neuer Techniken, da sie in Extremsituationen mehr leisten.

2. Verfahrensvergleich Feldhäcksler–Kurzschnittladewagen

Zum Vergleich «angetreten» sind ein Feldhäcksler Claas «Jaguar 950» (430 kW) mit

03 2023 Schweizer Landtechnik 33 FUTTERERNTE
Der Kreiselschwader ist für die meisten Betriebe ein kostengünstiges und etabliertes Schwadsystem. Bild: Pöttinger Wenn die Anzahl Transportgespanne nicht optimal an den Massenstrom des Häckslers und die Feld-Hof-Entfernung angepasst wird, entstehen Stehzeiten. Bild: Ruedi Hunger

einer Häcksellänge von 17 mm sowie ein Traktor (305 kW) mit Kurzschnittladewagen Pöttinger «Jumbo 7450» mit einer Schnittlänge von 34 mm und ein «Jumbo 8450» mit 25 mm Schnittlänge.

Rahmenbedingungen: Versuchsfläche 30 ha; Grasbestand Beginn Rispenschieben bis Rispenschieben; mittlerer Ertrag 3,2 t TM/ha; Schwadstärke 4,5 kg TM/m; Feld ­ Hof­ Entfernung 3,1 km.

Resultate Verfahrensvergleich

Beide Ladewagen (34 mm und 25 mm) erzielten in den Versuchen einen signifikant höheren Massestrom als der Feldhäcksler (17 mm). Erwartungsgemäss war die Schnittlängenverteilung beim Feldhäcksler besser und gleichmässiger. Wird der Leistungsbedarf der beiden Kurzschnittladewagen (KSLW) einander gegenübergestellt, fällt auf, dass sowohl der mittlere als auch der maximale Leistungsbedarf an der Zapfwelle bei der Schnittlänge 25 mm höher ist als bei 34 mm. Überraschend ist, dass der Unterschied beim mittleren Leistungsbedarf relativ gering ist. Wird der Dieselverbrauch für das Häckseln bzw. das Laden losgelöst vom Transport betrachtet, fällt auf, dass dieser beim Feld ­

häcksler (Ø 3,5 l/t TM) mehr als doppelt so hoch ist wie bei den KSLW (Ø 1,5 l/t TM). Wird der Transport bei beiden Systemen mitgerechnet, ergibt sich logischerweise ein höherer Gesamtverbrauch sowohl beim KSLW (Ø 3,0/3,2 l/t TM) als auch bei der Häckslerkette (Ø 6,2 l/t TM). Mit zunehmender Feld ­ Hof­ Entfernung nähern sich die Verbrauchswerte von KSLW und Häckslerkette an. Die Ladedichte ist beim KSLW (34 mm) und Häcksler (17 mm) vergleichbar. Höher ist die Ladedichte beim KSLW mit 25 mm Schnittlänge. In einem (Silo ­)Verdichtungsversuch erreichte die Trockenmassedichte beim Feldhäcksler die höchsten Werte.

Zusammenfassung Ergebnisse

• Kurzschnittladewagen (KSLW): Die Verringerung des Messerabstandes von 34 mm auf 25 mm erhöhte den Leistungsbedarf an der Zapfwelle um rund 15 %. Die Partikellänge verringert sich, damit verbesserten sich die Ladedichte und die Verdichtbarkeit im Silo.

• Kurzschnittladewagen versus Häcksler: Mit einem entsprechend starken Traktor kann der KSLW bei der Ladeleistung mit dem Häcksler mithalten. Die Lade ­

dichte ist beim KSLW (25 mm) höher. Die Partikellänge beim Häcksler ist geringer und die Häcksellänge kann dem TM ­ Gehalt angepasst werden. Der Dieselverbrauch ist bei der Häckselkette signifikant höher.

• Kurzschnittladewagen versus Häcksler: KSLW benötigen bei gleicher Ernteleistung weniger Arbeitskräfte und sind bei geringer Feld ­ Hof­ Entfernung und kleinen Schlägen kostengünstiger. Der KSLW kann bei kleinen Schwaden die Fahrgeschwindigkeit beim Laden problemloser anpassen. Wenn bei der Häckselkette die Anzahl Transporteinheiten nicht optimal an den Massestrom des Häckslers und die FeldHof­ Entfernung angepasst wird, entstehen Steh ­ bzw. Wartezeiten. Im Gegensatz dazu hat der KSLW geringeren organisatorischen Aufwand und keine Stehzeiten.

Bei einem Fütterungsversuch in Nordrhein­Westfalen (2021) zwischen Feldhäcksler (17 mm) und Kurzschnittladewagen (37 mm) wurden keine signifikanten Unterschiede bei der Silagequalität, der Partikelgrösse in der Total­ Misch­ Ration und in der Milchleistung festgestellt.

34 Schweizer Landtechnik 03 2023 FUTTERERNTE
Kurzschnittladewagen sind bei geringer Feld-Hof-Entfernung und kleinen Schlägen kostengünstiger. Bild: Pöttinger

Ambion - Der Spezialist für Heu und Stroh.

Hohe Bergeleistung und schonendes Laden sind die besonderen Merkmale die den Ambion auszeichnen. Die patentierte Flex-Load Pick-up sorgt zusätzlich für sauberes Futter und beste Bodenanpassung.

Wir laden besser!

www.agrartechnik.ch

KOMBISÄMASCHINE MIT GÜTTLER PRISMENWALZE

Innovative Lösung für Übersaaten und Neuansaaten von Gras, Getreide, Raps uvm.

Optimaler Bodenschluss vom Saatgut • genaue Sätiefe durch patentiertes hydraulisches Schardrucksystem • intensive Bestockungsanregung • optionale Fahr- und Hasengassenschaltung sowie Parallelsäeinrichtung • kompakte Bauweise • kombinierbar mit Güttler-HarroFlexStriegel, der bei Übersaat Platz, Licht und Luft in die Grasnarbe bringt Profitieren Sie jetzt von Beratung mit echtem Mehrwert!

Wenn Zuverlassigkeit zahlt .. ..

Midland Schmierstoffe werden im aargauischen Hunzenschwil hergestellt. Vom Schweizer Familienunternehmen Oel-Brack AG, das seit 1880 im Schmierstoffgeschäft tätig ist.

Midland – Swiss Quality Oil

GENERALIMPORTEUR FÜR DIE SCHWEIZ

6260 Reiden

3298 Oberwil b. Büren info@leiserag.ch www.leiserag.ch

Ihre Spezialisten für Grünland und Ackerbau

Funktioniert im Direktsaat- und herkömmlichen Säverfahren. Kein Schleppen bei losem Boden!

MIDLAND.CH

Evers Dartmoor
Inserat Evers_CH-Landtechnik_181x86
www.agrotechnikzulliger.ch info@agrotechnikzulliger.ch Tel.: 062 531 15 60 Ambion 290 (47.6 m3 / 28.0 m3 DIN) - Tandemachse mit 520/50-17 - Bremse Druckluft inkl. MFK 40 km/h - 4-Schwingen Förderaggregat - Heuaufbau mit Dachprofilen - Ladeautomatik - Komfortbedienung - Flex-Load Pick-up CHF 58´500.- inkl. MwSt

Grünlandnutzung im Wandel

Die gemeinsame Tagung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft DLG und der Max-Eyth-Gesellschaft Agrartechnik «Land.Technik für Profis» fand Mitte Februar bei der Firma Pöttinger in Grieskirchen (A) statt. Im Mittelpunkt stand die Grünlandnutzung.

Ruedi Hunger

Grünlandbewirtschaftung ist nicht nur für Spezialisten, sondern für jeden Praktiker ein hochbrisantes Thema. Dies umso mehr, als sich die Rahmenbedingungen aktuellerweise ändern. Und weil die Landwirtschaft wie kaum eine andere Branche von Rahmenbedingungen abhängig ist, braucht es Strategien und Visionen. Heute ist im Rahmen von Smart Farming oft von Digitalisierung und Automatisierung die Rede, damit sollen fehlende Arbeitskräfte ersetzt werden. Tatsächlich ist Smart Farming aber heute meistens eine noch zu teure «Arbeitskraft», hiess es an der Tagung «Land.Technik für Profis» in Grieskirchen (A). Landwirtschaft 4.0 ist der Inbegriff für Vernetzung. Doch auch dazu gilt: Vernetzte Kommunikation muss in Zukunft viel besser klappen, als das heute der Fall ist. Die Möglichkeiten, welche Smart Farming bietet, müssen künftig viel besser ausgeschöpft werden. Landwirtschaftliche Betriebe brauchen

Entscheidungshilfen, und weil der Mensch das schwächste Glied im ganzen System ist, müssen Maschinen vermehrt lernen, mit Maschinen «zu reden». «Nicht nur die Maschinen müssen lernen, sondern es muss vielmehr in digitale Ausbildung investiert werden», sagte Matthias Schick vom Strickhof an der Tagung.

Wohin geht die Reise?

Die letzten Jahre haben aufgezeigt, wohin die Reise bei der Grünlandnutzung gehen könnte. Es wird tendenziell immer früher Frühling, im Sommer entsteht immer deutlicher ein Futterloch und im Herbst verlängert sich die Nutzungsdauer. Damit braucht es zunehmend Futtervorräte im Sommer. Für das Grünland ändert sich damit einiges. Bezogen auf die Veränderungen und die damit verbundenen Nutzungsintensitäten ist es doppelt wichtig, dass Grünlandbestände nicht zu tief geschnitten oder abgefressen werden. Alle

Grünlandpflanzen brauchen Wasser, das während Trockenzeiten fehlt. Die Vorstellungen, dass mit einzelnen Pflanzen der Wasserbedarf drastisch gesenkt werden kann, treffen für den Kaktus zu, sind aber für Grünlandpflanzen realitätsfremd.

Prozessautomatisierung

Automatisierung spielt heute bereits eine entscheidende Rolle für eine effektive und nachhaltige Landwirtschaft. Auf allen Ebenen – von Komponenten über Maschinen bis hin zu Farmmanagementsystemen – findet man Lösungen, die dazu beitragen. Dies gilt auch für die Bewirtschaftung im Grünland. Es muss jedoch festgestellt werden, dass die Durchdringung und Anwendung in diesem Bereich noch lange nicht mit dem Ackerbau vergleichbar sind. Gegenüber dem Ackerbau hinkt die Automatisierung im Grünland etwa zehn Jahre hinterher. Die Fokussierung auf die grössten Poten -

36 Schweizer Landtechnik 03 2023 FUTTERERNTE
Mechanische Belüftung von Grünlandböden – besser ist es, Verdichtungen zu vermeiden! Bild: Ruedi Hunger

tiale aus Sicht der Landwirte, in Kombination mit Technologien, die eine einfache und pragmatische Nutzung ermöglichen, wird entscheidend für einen schnellen Fortschritt sein.

Autonome Bewirtschaftung

Autonome Anwendungen im Bereich der Landwirtschaft sind durchaus nicht mehr nur als Hype zu betrachten. Insbesondere in der Innenwirtschaft professioneller Milchvieh- und Grünlandbetriebe haben sich mittlerweile teil- oder vollautonome Anwendungen etabliert. Mit Blick auf die Aussenwirtschaft stellen gewisse Rahmenbedingungen sowohl Hersteller als auch Anwender von Erntemaschinen beim potentiellen zukünftigen Einsatz von Robotik

Ertrags- und Qualitätsermittlung

und Autonomie vor gewisse Herausforderungen. Gleichzeitig eröffnen sich aber auch Chancen für autonome Anwendungen im Bereich der Futterernte, welche sich zunächst auf spezifische Schritte des Futterernteprozesses sowie für Automatisierung und Robotik passende Einsatzbedingungen fokussieren werden.

KI-Entscheidungsunterstützung

Durch ein wissenbasiertes Entscheidungsunterstützungssystem (DSS) ist es möglich, automatisiert Empfehlungen für nutzungsabhängige Erntezeitpunkte (Silage, Heu) auf Grünland zu generieren. Das System basiert auf Expertenwissen und nutzt Daten über Pflanzenhöhe, Rohfasergehalt, Wachstumsstadium sowie die aktuelle Wettervorhersage. 2022 erfolgte auf 26 Flächen in West- und Nordwest-Deutschland die Systemevaluierung. Die Empfehlungen des DSS wurden mit den Entscheidungen der Betriebsleitung verglichen. Über alle Nutzungsarten hinweg ergab sich eine gute Überstimmung. Bezogen auf die Nutzung wurde die höchste Genauigkeit für intensiv bewirtschaftete Flächen erzielt. Ein DSS bietet dem Landwirt das Potential, ihn bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen, um hohe Erträge und Qualitäten zu sichern.

Bislang werden die durchschnittlichen Erträge im Grünland und im Feldfutterbau meist über alle Flächen oder über die Futteraufnahme der Tiere geschätzt. Betriebs- bzw. flächenindividuelle Ertragspotentiale sind in der Praxis aufgrund des hohen Aufwands nur selten bekannt. Mit dem Einsatz einer Ertrags- und Feuchteermittlung am selbstfahrenden Feldhäcksler wurde unter Praxisbedingungen aufgezeigt, dass mithilfe dieser Technik der flächen- bzw. teilflächenspezifische Ertrag unabhängig von der Betriebsgrösse genau bestimmt werden kann. Lediglich bei sehr trockenen Bedingungen mit geringen Erträgen kommen die Systeme aufgrund von geringen Schwadgrössen an ihre Grenzen. Eine Schlüsselkomponente für den verbreiteten Einsatz in der Praxis ist der Datentransfer von der Maschine bzw. dem Lohnunternehmer zum Betrieb. Dabei treten jedoch in Abhängigkeit vom Hersteller und von der

verwendeten Software Probleme in Bezug auf die Interoperabilität und Verarbeitung der Daten auf. Mit der Kenntnis um die betriebsindividuellen Erträge im Grünland besteht die Möglichkeit, das aufgrund der Heterogenität zum Teil grosse Potenzial zur Einsparung bzw. zum effizienteren Einsatz von Betriebsmitteln besser zu nutzen und somit deutlich Kosten zu reduzieren.

Fazit

Die Produktion von qualitativ und ertraglich hochwertigem Futter ist die Voraussetzung für eine günstige Milch- und/oder Fleischproduktion. Zum Thema GrünlandManagement sagte ein Praktiker und Futterbauspezialist aus Niedersachsen (D), dass schätzungsweise 50 % der möglichen Grünlandleistung aufgrund fehlenden Fachwissens nicht richtig genutzt würden. «Das Problem sitzt zwischen Lenkrad und Sitz-Rückenlehne», sagte er unumwunden.

03 2023 Schweizer Landtechnik 37 FUTTERERNTE
Die nächsten Automatisierungsschritte sind klar – jedoch ist Autonomie im Grünland noch weit weg. Bild: zVg Die diesjährige Fachtagung «Land.Technik für Profis» fand Mitte Februar bei der Firma Pöttinger in Grieskirchen (A) statt. Bild: Ruedi Hunger
«Nicht nur die Maschinen müssen lernen, sondern es muss vielmehr in digitale Ausbildung investiert werden.»

> Internet-Seite www.agrartechnik.ch

Neben den allgemeinen Informationen und den verschiedenen Kursangeboten des SVLT gibt es auf der Website www.agrartechnik.ch tages aktuelle News in deutscher und französischer Sprache. In einem nur den Mitgliedern des SVLT und Abonnenten der «Schweizer Landtechnik» vorbehaltenen Bereich können zudem die aktuellen Ausgaben der Zeitschrift online gelesen werden. Weiter stehen dort auch exklusive Download-Angebote zur Verfügung.

Schweizer Landtechnik

Ergänzend aktiv auf den sozialen Netzwerken!

Bereits seit geraumer Zeit ist die «Schweizer Landtechnik» auf Kanälen verschiedenster sozialer Netzwerke wie Facebook, YouTube oder auf dem eigenen Newsticker aktiv und ergänzt so die über das Print-Magazin verbreiteten Informationen.

Ein Grossteil der digitalen Medien der «Schweizer Landtechnik» ist derzeit für alle Nutzer frei verfügbar – sei es auf dem Newsticker von agrartechnik.ch, auf der Facebook-Seite oder dem Video-Kanal auf YouTube. Auf all diesen Plattformen gibt es tagesaktuelle Neuigkeiten und zielgerichtete Informationen aus der grossen und weiten Welt der Landtechnik.

Auf der Facebook-Seite der «Schweizer Landtechnik» werden regelmässig kurz gehaltene Beiträge gepostet, in denen das Redaktions team über seine Besuche bei Landtechnikherstellern und Händlern, über Maschinenvorführungen oder von nationalen und internationalen Pressekonferenzen sowie von Tagungen mit Text und (bewegten) Bildern berichtet.

> YouTube-Kanal SchweizerLandtechnik

In der Regel wöchentlich mit Start am Sonntagmorgen um 7 Uhr ist auf dem YouTube-Kanal der «Schweizer Landtechnik» ein neues und aktuelles landtechnisches Video aufgeschaltet. Für die französischsprachigen Betrachter gibt es Untertitel oder auch synchronisierte Videos. Mittlerweile haben bereits rund 34 000 Interessierte diesen Kanal abonniert und werden daher stets benachrichtigt, wenn auf dem Kanal etwas Neues publiziert wird.

> Facebook @CHLandtechnik
Information

Schweizerischer Verband für Landtechnik

Association suisse pour l ’ équipement technique de l’ agriculture

Vorwort

Geschätzte Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser

Nach zwei wegen der Corona-Pandemie herausfordernden Jahren, die auch für den Schweizerischen Verband für Landtechnik und seine Sektionen mit Einschränkungen verbunden waren, hoffte man allseits auf ein mehr oder weniger «normales» Jahr 2022. Mit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges, notabene in einem landwirtschaftlich überaus wichtigen Gebiet, kamen jedoch neue Probleme auf uns zu. Insbesondere die prognostizierte Energieknappheit versetzte doch viele in einen Angstzustand. Glücklicherweise war davon – wenigstens bis heute – aber kaum etwas zu spüren. Gemerkt hat man jedoch die teils massiven Anstiege der Energiepreise wie für Strom oder Diesel. Bei Letzteren profitiert die Landwirtschaft ja weiterhin von einer partiellen Rückerstattung der Mineralölsteuer. Diese Rückerstattung respektive deren Aufhebung verbleibt hartnäckig auf der politischen Traktandenliste. Der SVLT wird sich auch in Zukunft an vorderster Front für die Beibehaltung dieser Rückerstattung einsetzen, denn es geht letztlich um rund CHF 65 Mio. für die Schweizer Landwirtschaft.

«AP22+»

Nach der definitiven Sistierung der «AP22+» im Frühling 2021 haben die Wirtschaftskommissionen der eidgenössischen Räte im vergangenen Jahr die Beratungen einer reduzierten «AP22+» aufgenommen. Dabei sollen nur unumstrittene Inhalte der einstigen Vorlage übernommen werden. Obwohl man mit der heimischen Agrarpolitik noch weit von einem klaren Fokus auf eine produzierende Landwirtschaft entfernt

ist, geben gewisse Signale doch Hoffnung, dass die einseitige Ausrichtung auf mehr und noch mehr Ökologie nun endlich eine Korrektur erfährt. Die zahlreichen Umweltmassnahmen zur Erreichung von Absenkpfadzielen bei Pflanzenschutzmitteln und Nährstoffverlusten müssen jedoch umgesetzt werden und stellen die Bauernfamilien eh schon vor grosse Herausforderungen bei der Lebensmittelproduktion.

Umweltschonende Maschinen fördern

Mit der Motion «Umweltschonende landwirtschaftliche Maschinen und Verfahren unterstützen» (21.4383 Motion Salzmann) hätte der Bundesrat beauftragt werden sollen, die Landwirtschaftsgesetzgebung so anzupassen, dass der Kauf von Maschinen und Verfahren, die zur Erreichung der Umweltziele beitragen, mit à-fonds-perdu-Beiträgen und Investitionskrediten hätte unterstützt werden können. Im Ständerat noch genehmigt, fand dieser Vorstoss im Nationalrat keine Mehrheit – schade, denn damit hätte man in Sachen Nachhaltigkeit viel erreichen können, ohne auf Ertrag verzichten zu müssen. Es bleibt zu hoffen, dass der Inhalt dieser Motion in der einen oder anderen Form noch Eingang in die «AP22+» finden wird.

RTK-Signale

Auch kein Erfolg war einer Motion beschieden, welche die Freigabe von RTK-Signalen für landwirtschaftliche Anwendungen zum Ziel hatte. Der SVLT war bei diesem Thema bereits mit der Bundesverwaltung im Gespräch, wurde aber

Sicherheit und Rücksicht auf der Strasse

2 | Geschäftsbericht 2022
Fair kehr
Beim Kreuzen ist sich der Fahrer bewusst, dass er mit breiten, schlecht sichtbaren Maschinen unterwegs ist. Zum Kreuzen an engen Stellen wird die Fahrgeschwindigkeit reduziert.

von dieser nicht optimal formulierten Motion überrascht. Zusammen mit der eigenen Beratung für Digitalisierungsfragen sucht der SVLT nach anderen Lösungen, um diese RTK-Signale kostengünstig zur Verfügung stellen zu können.

Schleppschlauch bleibt ein Thema

Die Bemühungen, das «Schleppschlauch-Obligatorium» aus der Luftreinhalteverordnung zu kippen, sind bekanntlich erfolglos verlaufen. Zusammen mit Partnerverbänden konnte man jedoch einen Aufschub der Einführung um zwei Jahre erwirken. Erfolglos waren in der Folge auch unsere Bemühungen, hinsichtlich Anerkennung von neuen Ausbringtechniken mehr Klarheit zu bekommen. Einer Zertifizierungsstelle beziehungsweise einer Positiv- oder Negativ-Liste standen die Bundesbehörden aber negativ gegenüber; sie überlassen dies den Kantonen mit dem unguten Gefühl für investierende Landwirte und Lohnunternehmen, später einmal von einem Entscheid für eine bestimmte Ausbringtechnik negativ überrascht zu werden.

Verbandsgebäude

Bekanntlich ist das Verbandsgebäude des SVLT in Riniken (AG) seit längerer Zeit unternutzt. Seit die Nachfrage nach Werkstattkursen fast gänzlich versiegt ist, steht das Parterre des Hauses grösstenteils leer. Mit dem Detailhändler Volg konnte jetzt ein Mietvertrag abgeschlossen werden. Das Erdgeschoss wird nun so umgebaut, dass es inklusive Parkmöglichkeiten für einen neuen Dorfladen benutzt werden kann. Mit diesem Umbau sind auch einige weitere Renovationen verbunden, beispielsweise die Erneuerung der Liftanlage, so dass das gediegene Verbandshaus in der ländlichen Umgebung von Riniken für das zweite Jahrhundert des Bestehens des SVLT gut gerüstet ist.

Zum Schluss

Dieses 100-Jahr-Jubiläum kann der SVLT im Jahre 2024 feiern. Verschiedene Aktivitäten sind bereits fixiert, andere noch in Planung. Der Vorstand ist bestrebt, dieses Ereignis würdig zu feiern, ohne aber übertreiben zu wollen. Vielmehr ist man bestrebt, weiter am Nutzen unseres Verbands für die Mitglieder zu arbeiten, mit neuen Kursangeboten auf die veränderten Bedürfnisse der Schweizer Landwirtschaft zu reagieren und über die verschiedenen Informationskanäle die neusten Entwicklungen in der Landtechnik aufzuzeigen.

Ein grosser Dank gilt den 23 aktiven Sektionen und den Fachverbänden des SVLT. Sie leisten eine gute Arbeit in den Regionen und pflegen den direkten Kontakt zu den Mitgliedern. Zudem darf der Verband auf einen kompetenten und motivierten Vorstand sowie einen engagierten Stab von Mitarbeitenden zählen. Alle die gesteckten Ziele lassen sich bekanntlich nur gemeinsam erreichen.

Ich freue mich auf eine weitere konstruktive Zusammenarbeit für eine prosperierende Landwirtschaft und Landtechnik.

Ständerat Werner Salzmann, Präsident SVLT

SR Werner Salzmann

Präsident

Mülchi BE

Bernard Nicod

Vizepräsident

Granges-Marnand VD

Pascal Furer

Staufen AG

Ueli Günthardt

Präsident Fachkommission Dienstleistungen

Landquart GR

Olivier Kolly

Botterens FR

Stephan Plattner

Präsident Finanzkommission

Bretzwil BL

Christian Kuhn

Zürich ZH

Laurent Vernez

Präsident Fachkommission Information

Rovray VD

Urs Wegmann

Präsident Fachkommission Weiterbildung

Hünikon ZH

Geschäftsbericht 2022 | 3 SVLT-Vorstand

Aktivitäten

Allgemeine Verbandstätigkeit

Der SVLT vertritt seine Mitglieder auf nationaler und internationaler Ebene mit dem Ziel, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, um betriebliche Entwicklungen ökonomisch und nachhaltig zu fördern. Schwerpunkte bilden dabei weiterhin der landwirtschaftliche Strassenverkehr, der überbetriebliche Maschineneinsatz und die Unfallverhütung. Weiter ist der SVLT in einem umfangreichen Beziehungsnetzwerk aktiv, um die Anliegen und Interessen der Mitglieder gezielt zu vertreten. Die Interessenvertretung wird von den Vorstandsmitgliedern, den Fachkommissionen und dem Zentralsekretariat in den verschiedenen Organisationen, Verbänden und Arbeitsgruppen wahrgenommen.

(Agrar-)Politik

Vorstand und Direktion befassten sich auch 2022 mit diversen aktuellen politischen Themen, selbst wenn diese nicht primär auf die Landtechnik fokussiert waren. So engagierte man sich beispielsweise im letztlich gewonnenen Abstimmungskampf um die «Massentierhaltungsinitiative» an vorderster Front.

Der SVLT ist direkt vertreten bei:

SBV: Schweizerischer Bauernverband (Landwirtschaftskammer, Grosser Vorstand, Arbeitsgruppe Unfallverhütung)

BUL: Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (beratende technische Kommission, BTK)

SSM: Schweizerische Studiengesellschaft für Motorenbetriebsstoffe (Vorstand)

Strasse Schweiz: Verband des Strassenverkehrs FRS (Vorstand)

Der SVLT ist Teil eines breit gefächerten Netzwerks von Organisationen, die sich mit Strassenverkehr und Landwirtschaft befassen:

Agrartechnik-Forum Schweiz

Agridea: Fachbereich Bauen und Landtechnik

Agroscope

AM Suisse: Fachverband Agrotec Suisse Arbeitsgruppe landwirtschaftlicher Strassenverkehr

ASTRA: Bundesamt für Strassen

Landwirtschaftliche Bildungszentren der Kantone

LID: Landwirtschaftlicher Informationsdienst

SAB: Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete

HAFL: Hochschule für Agrar-, Forstund Lebensmittelwissenschaften

SIK: Schweizerische Interessengemeinschaft der Fabrikanten und Händler von Kommunalmaschinen

SLV: Schweizerischer Landmaschinenverband

SVS/ASE: Schweizerische Vereinigung für Silowirtschaft

VSR: Verkehrssicherheitsrat

Weiter hat der SVLT an verschiedenen Vernehmlassungsverfahren auf nationaler Ebene teilgenommen. So hat er sich kritisch zur Teilrevision der Signalisationsverordnung mit der vereinfachten Einführung von Tempo-30-Zonen geäussert. Der Vorstand befürchtet, dass die Probleme wegen Strassenverengungen für den landwirtschaftlichen Verkehr dadurch nur noch zunehmen. Dem Mitwirkungsrecht für die Landwirtschaft bei der Planung von Strassenbauten muss auf allen Stufen erhöhte Beachtung geschenkt werden, denn offizielle Strassenbaunormen und gesetzlich zulässige Dimensionen für landwirtschaftliche Fahrzeuge klaffen in verschiedenen Punkten oft weit auseinander.

In einer weiteren Vernehmlassung hat sich der SVLT zur Fachbewilligung Pflanzenschutz in der revidierten Chemikalien-Risikoreduktionsverordnung geäussert. Grundsätzlich wurde der Ansatz, dass man in der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln ein gewisses Fachwissen mitbringen sollte, unterstützt. Probleme sieht man jedoch bei den kleinflächigen Spezialkulturen, die sich oft nicht auf die Dienstleistung eines Lohnspritzers abstützen können, aber ihre Kulturen trotzdem behandeln müssen.

Dem verstärkten Trend zur unnötigen Überregulierung folgte auch das Obligatorium eines Holzerkurses bei der Ausführung von Waldarbeiten. Obwohl auch bei diesem Thema nichts gegen mehr Sicherheit einzuwenden ist, wurden mit der nun gültigen Regelung zusätzliche Unsicherheiten geschaffen. Einer direkten Intervention beim Bundesrat, die Auslegung dieser Vorschrift nochmals zu überdenken und vor allem klarer zu umschreiben, war bis dato jedoch kein Erfolg beschieden. Positiv Stellung bezogen hat der Vorstand hingegen zu vier teilrevidierten Verordnungen des Strassenverkehrsrechts. Unter anderem soll es zulässig sein, im Gelände die Bremsleistung temporär herabsetzen zu können, um ein Blockieren der Räder und somit ein Wegrutschen von Anhängern verhindern zu können.

Archivierung

Im Vorfeld des 100-Jahr-Jubiläums des SVLT hat sich der Vorstand Gedanken gemacht, wie man mit den vorhandenen sowie den künftig anfallenden Unterlagen aus der Verbandsund Geschäftstätigkeit korrekt umgehen soll. Dazu nahm er mit dem Archiv für Agrargeschichte Kontakt auf. Verschiedene bestehende Papierarchivalien wurden in der Folge mit einem Hinterlegungsvertrag ins Bundesarchiv überführt, einige davon auch als Online-Publikation auf der Plattform des Archivs für Agrargeschichte öffentlich zugänglich gemacht. Angedacht ist weiter, sämtliche Ausgaben der «Schweizer Landtechnik» respektive des Vorgängermagazins «Der Traktor» zu digitalisieren und ebenfalls öffentlich zugänglich zu machen.

«Schlaumäher»

Insbesondere mit technischen Inputs hat sich der SVLT beim Projekt «Schlaumäher» des Schweizer Bauernverbands eingebracht. Beim Mähen mit Aufbereitern und rotierenden Mähwerken kann es zu erheblichen Insektenverlusten kommen. Diese Verluste können mit Hilfe von guter Planung einerseits und dem Einsatz insektenschonender Technik ander-

4 | Geschäftsbericht 2022

seits vermindert werden. Mit dem Projekt «Schlaumäher» soll der Mähaufbereiter, der die Trocknungszeit verkürzt und so einen positiven Einfluss auf die Grundfutterqualität ausübt, nicht verteufelt werden, sondern die Anwender für einen gezielten Einsatz dieses Geräts sensibilisiert werden.

Klausurtagung

Im Dezember traf sich der Vorstand zu einer Klausurtagung, um ausserhalb der üblichen Traktanden in drei Gruppen künftige Herausforderungen für den SVLT zu diskutieren. Dabei wurden die Themen «Strategie des SVLT im 2. Jahrhundert des Bestehens», «Pflichtenhefte und Leitbilder der Fachkommissionen» und «Verbandsfinanzen und Aufgaben der GPK» behandelt.

Information

Mit den beiden Fachzeitschriften «Schweizer Landtechnik» in deutscher und «Technique Agricole» in französischer Sprache informierte der SVLT seine knapp 19 000 Mitglieder und freien Abonnenten auch 2022 mit elf Ausgaben über aktuelle Geschehnisse rund um die Agrartechnik. Diese Zeitschriften vermitteln gründliche und praxisnahe Informationen wie aktuelle Meldungen über die nationale und internationale Landtechnik-Branche, fundierte Testberichte über Maschinen, Tipps zum praktischen Maschineneinsatz, Hilfeleistungen bei Investitionsentscheiden und weiteres mehr. Das Redaktionsteam steht dabei in engem Kontakt zu Fachleuten aus der Forschung, Beratung und Industrie, die ihrerseits regelmässig über die Resultate ihrer neusten Erkenntnisse berichten. Die Zeitschriften wurden auch im vergangenen Jahr von AVD in Goldach gelayoutet und gedruckt. Neu wurden ein festerer Umschlag und die Klebebindung anstelle der Heftklammern eingeführt. Das verleiht der Zeitschrift einen neuen, robusteren Auftritt.

Der gesamte Umfang lag mit je 820 Seiten in beiden Sprachausgaben leicht unter jenem des Vorjahres. Das externe Inserate-Aufkommen legte wieder leicht zu. Das über beide Sprachausgaben gemittelte Inseratevolumen nahm auf total 95 Seiten ab. Grund dafür waren massgeblich die Lieferschwierigkeiten des Landmaschinenhandels, die darauf basierend die Werbung reduzierten. Wie im Vorjahr wurden die beiden Zeitschriften neunmal als Transportmedien für Beilagen gebucht. Mit total 725 Seiten redaktionellen Inhalten blieb der Anteil an fachlicher Information auf dem hohen Niveau der Vorjahre.

Während die Zahl Abonnenten der Printmagazine (SVLT-Mitglieder und freie Abonnenten) aus strukturellen Gründen weiter, jetzt aber abgeschwächt abnimmt, konnte man hinsichtlich Reichweiten bei elektronischen Medien (Website, Facebook, YouTube) weiter zulegen. Vermehrt wurde die Website agrartechnik.ch für sogenannte Bannerwerbung verbucht, sei es für kurzfristige Aktionen oder auch für permanent wirkende Botschaften.

«Swiss Innovation Award»

Mit der Durchführung der Messe «Agrama» lancierte die «Schweizer Landtechnik» wiederum den «Swiss Innovation

Award». Die Aussteller wurden angeschrieben, ihre Neuheiten, sofern diese die Vorgaben «Swiss Engineering» oder «Swiss Finishing» erfüllen, zu melden. 19 Firmen meldeten insgesamt 25 Produkte an. Eine Jury, neu mit Beizug eines Vertreters des schweizerischen Landmaschinenverbands (SLV) nominierte aus den Anmeldungen sieben Finalisten, von denen die Leserschaft der «Schweizer Landtechnik» sowie die Messe-Besucher und -Besucherinnen ihren Favoriten wählen und dabei einen von drei exklusiven Preisen gewinnen konnten. Mit über 7000 abgegeben Talons wurde dabei ein neuer Teilnahmerekord erreicht. Die Auszeichnung «Swiss Innovation Award 2022» ging schliesslich an Bächtold Landtechnik für den autonomen Hängedrehkran.

Fachkommission

Die Fachkommission «Information» – sie begleitet die Redaktion vor allem in strategischer Hinsicht – wird von SVLTVorstandmitglied Laurent Vernez präsidiert. Weitere Mitglieder sind Landwirt und Lohnunternehmer Steve Cotting aus Ependes (FR), Sylvain Boéchat vom Landwirtschaftsamt des Kantons Waadt, Thomas Jucker, Landwirt aus Weisslingen (ZH), und Fabian Sgier, Lehrer und Berater für Landtechnik am Plantahof (GR). Vom Redaktionsteam sind Roman Engeler, Heinz Röthlisberger und Matthieu Schubnel Mitglied dieser Fachkommission, die sich dreimal pro Jahr trifft, Inputs zum redaktionellen Inhalt gibt und dazu in Heftanalysen Rückmeldungen erteilt.

Weiterbildung

Der SVLT bietet praxisorientierte Weiterbildung für Personen an, die Maschinen und Geräte in der Landwirtschaft und in landwirtschaftsnahen Bereichen einsetzen und bedienen. 2022 führte der SVLT in eigener Regie oder in Zusammenarbeit mit Dritten zahlreiche Kurse durch.

Kurse

Mit 244 durchgeführten «G40»-Kursen und total 1116 Kursabsolvierenden erreichte man nicht mehr ganz das Rekordniveau von 2021 (255 Kurse, 1212 Teilnehmende), aber dennoch mehr als in den Jahren 2016 bis 2019 und damit generell stattliche Werte, so dass die Kursadministration und die Instruktoren gut ausgelastet waren. David Goy ist neu Chef-Instruktor für die «G40»-Kurse, Jean-Richard Salamin ist sein Stellvertreter und Ansprechpartner für die Deutschschweizer Instruktoren.

An zwei Kursen mit total sieben Teilnehmern bauten Interessierte unter kundiger Anleitung ein GPS-basiertes funktionsfähiges Lenksystem für ihre Traktoren. Zudem wurde ein CZV-Weiterbildungskurs mit fünf Teilnehmenden durchgeführt.

Geschäftsbericht 2022 | 5
Schweizer Landtechnik Technique agricole 2020 2021 2022 Redaktionell 668 738 725 Inserate 100 110 95 Anzahl Seiten 768 848 820
Produzierte Seiten im Dreijahresvergleich

im Dreijahresvergleich

Im Frühjahr, vor der Räumung der Werkstatt, fanden noch zwei letzte Schweisskurse unter Kursleitung von AM Suisse im Verbandsgebäude statt. Dieses Kursangebot wurde dann eingestellt. Interessierte werden künftig an das Ausbildungszentrum von AM Suisse in Aarberg (BE) weitervermittelt. Interessierte für Drohnenausbildungen werden auf das entsprechende Angebot von Vertical-Master verwiesen respektive weitergeleitet.

Bei allen angebotenen Kursen kommen die Mitglieder des SVLT jeweils in den Genuss von vergünstigten Kursgebühren..

Fachkommission

Hansjörg Furter, Raphael Sommer, Christian Giger, Beat Steiner, Stefan Gfeller und Samuel Reinhard bilden zusammen mit Aldo Rui und Roman Engeler unter der Leitung des Kommissionspräsidenten und SVLT-Vorstandsmitglieds Urs Wegmann die Fachkommission «Weiterbildung», die durch diese Zusammensetzung eine ausgewogene Besetzung durch Praktiker und Fachleute sicherstellt.

Die Fachkommission traf sich an zwei Sitzungen. Ein wichtiges Thema war die künftige Ausrichtung dieser Fachkommission und deren Aufgaben. Das Weiterbildungsangebot des Verbands hat sich in den letzten zwanzig Jahren stark verändert, das Kurszentrum in Riniken (AG) hat seine zentrale Bedeutung verloren. Vermehrt werden Kurse in Zusammenarbeit mit externen Anbietern organisiert. Für die weitere Entwicklung des Kurswesens wurden diverse Vorschläge zuhanden des Vorstandes gemacht.

Neu wurde auf YouTube ein Kanal für landtechnische Lernvideos etabliert. Neuste Beiträge sind drei in Zusammenarbeit mit AgroCleanTech erstellte Videos zum Thema «Sparen beim Fahren».

Wichtige Anliegen der Fachkommission sind die Aufrechterhaltung des Maschinenrechners und des Kostenkataloges. Leider werden von Agroscope die Gebäudekosten etwas vernachlässigt, weshalb man bei diesem Thema mehr Einfluss nehmen möchte, damit diese wichtige Grundlagenarbeit weiterhin gemacht wird.

Im Bereich der Pflanzenschutzanwendung wird man künftig für den Erhalt einer Fachbewilligung eine Weiterbildung benötigen. Hier versucht der Verband Einfluss für praxistaugliche Lösungen zu nehmen.

Dienstleistungen

Der SVLT unterstützt die Sektionen bei verschiedensten Aktivitäten. Der Verband nimmt dabei namentlich eine koordinierende Funktion ein und berät seine Mitglieder sowie In-

teressenten in fachtechnischer Hinsicht. Der SVLT bietet den Sektionen administrative Unterstützung bei der Mitgliederverwaltung an. Diese Dienstleistung beinhaltet je nach Auftrag das Mutationswesen, die Verrechnung und das Inkasso der Mitgliederbeiträge; sie wird von einem grossen Teil der Sektionen in Anspruch genommen.

Technische Beratung

Bei der technischen Beratung stehen rechtliche Hilfestellungen rund um den landwirtschaftlichen Strassenverkehr, juristische Vorabklärungen bei Verzeigungen oder Unfällen und Fragen im Zusammenhang mit Investitionen in neue Landtechnik im Fokus.

Nebst Einzelfragen wurden im Berichtsjahr vermehrt Auskünfte rund um landwirtschaftliche Transporte und dafür verwendete Anhänge-Fahrzeuge verlangt. In diesem Zusammenhang interessierten insbesondere Vorgaben betreffend Gewichte und Anhängevorrichtungen, da dies bei Polizeikontrollen vermehrt inspiziert wird.

Wie schon in vergangenen Jahren verblieben auch 2022 Fragen zur korrekten Immatrikulation von Fahrzeugen – seien es landwirtschaftlich oder gewerblich genutzte – auf der Liste der am häufigsten gestellten Fragen. Der Informationsbedarf bezüglich rechtlicher, aber auch versicherungstechnischer Aspekte zu diesem Thema bleibt auf hohem Niveau.

Feldspritzentests

Der SVLT ist vom Bundesamt für Landwirtschaft beauftragt, die periodische Prüfung der Pflanzenschutzgeräte zu organisieren und zu koordinieren. Der Leistungsauftrag beinhaltet die Führung der offiziellen Liste der anerkannten Prüfstellen, die Bereitstellung des erforderlichen Materials und die Durchführung von Weiterbildungskursen. Die Prüfung der Feldspritzen sowie Obst- und Weinbau-Sprühgeräte erfolgt durch private Prüfstellen, landwirtschaftliche Schulen und SVLT-Sektionen.

Im Jahr 2022 wurden rund 1500 Feldspritzen und 460 Sprühgeräte durch die 66 Prüfstellen geprüft. Im Jahr 2023 wird es bei diesen Prüfungen zu gewissen Änderungen kommen, werden doch auch Ausbringgeräte ausserhalb der ÖLN-Anwendung prüfungspflichtig. Zudem wird dann der dreijährige Prüfrhythmus definitiv für alle Geräte eingeführt sein.

Ausstellungen

War es 2021 wegen den Pandemie-Vorschriften noch nicht möglich, Ausstellungen durchzuführen, war dies ab Frühjahr 2022 wieder erlaubt. So nahm der SVLT mit den Westschweizer Sektionen an der in den April verschobenen «Agrovina» in Martigny und Ende November an der «Agrama» in Bern teil. An diesen Ausstellungen konnten einige neue Verbandsmitglieder und Abonnenten der Zeitschriften «Schweizer Landtechnik» gewonnen werden.

Fachkommission

In der von SVLT-Vorstandmitglied Ueli Günthardt präsidierten Fachkommission nehmen derzeit Heinz Gautschi, Samuel Flury, Roman Engeler und Aldo Rui Einsitz. Die Fachkommission tagte jedoch in der Berichtsperiode nicht.

6 | Geschäftsbericht 2022
Kursteilnehmende
2020 2021 2022 Fahrkurs G40 1117 1212 1116 GPS-Lenksysteme 13 7 CZV 9 – 5 Schweisskurse 15 3 8

Fachreisen

Wegen der nach wie unsicheren Lage rund um die CoronaPandemie – Planungen für Gruppenreisen benötigen einen gewissen Vorlauf – wurden für das Berichtsjahr 2022 keine Fachreisen geplant oder durchgeführt.

Finanzen und Infrastruktur Verbandsgebäude

Die Planungen rund um den Umbau des Verbandsgebäudes an der Ausserdorfstrasse 31 in Rinken (AG) wurden nach Abschluss eines provisorischen Mietvertrags mit dem Detailhändler Volg, der das Erdgeschoss als Ladenlokal mieten möchte, an die Hand genommen. Die bestehende Werkstatt wurde geräumt, verwertbares Inventar an Interessenten verkauft und das restliche Material fachgerecht entsorgt. Die noch bestehenden Mietverhältnisse wurden gekündigt, wobei ein Mieter vor der Mieterschlichtungsstelle einen Kündigungsaufschub um ein halbes Jahr erwirken konnte.

Rechnungsabschluss

Das gute Rechnungsergebnis ermöglicht es, die betriebsnotwendigen Abschreibungen und einige Rückstellungen vorzunehmen.

Verbandsstrukturen

Delegiertenversammlung

22 Sektionen, 1 Fachverband

Revisionsstelle

Geschäftsprüfungskommission

Vorstand

Finanzkommission

Fachkommissionen

Dienstleistungen

Information

Weiterbildung

Direktion

Dienstleistungen

Information

Weiterbildung

Interessenvertretung

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SVLT

■ Roman Engeler: Direktor, Chefredaktor, Verlagsleiter, Weiterbildung, Dienstleistungen

■ Aldo Rui: Vizedirektor, Weiterbildung, Dienstleistungen (technische Beratung)

■ David Goy: Chef-Instruktor «G40»

■ Ruedi Hunger: Redaktor

■ Philippe Martin: Antenne Romande

■ Alex Reimann: Anzeigen-Verkauf

■ Corinne Wölfli: Sekretariat, Buchhaltung, Mitgliederverwaltung

■ Heinz Röthlisberger: Redaktor

■ Jean-Richard Salamin: Chef-Instruktor «G40», Deutschschweiz

■ Matthieu Schubnel: Redaktor

Der Vorstand hat die Jahresrechnung 2022 an seiner Sitzung vom 19. Januar 2023 diskutiert und anfangs Februar nach einigen Anpassungen mit Zirkularbeschluss verabschiedet. Die Revisionsstelle prüfte diese Rechnung (Bilanz und Erfolgsrechnung) für das am 31. Dezember 2022 abgeschlossene Geschäftsjahr, verfasste am 1. März 2023 einen entsprechenden Bericht und stellte diesen den Verbandsorganen zu Dr. Roman Engeler, Direktor SVLT

■ Catherine Schweizer: Redaktorin (verantwortlich für «Technique Agricole»)

■ Dominik Senn: Redaktor

■ Nadja Vogelsang: Direktions-, Redaktions- und Verlagsassistenz

■ Bernadette Wipfli: Sekretariat, Kursadministration

Geschäftsbericht 2022 | 7
Bilanz 01.01.2022 31.12.2022 Umlaufvermögen 1 364 960.97 1 544 213.47 Anlagevermögen 578 002.00 563 402.00 Total Aktiven 1 942 962.97 2 107 615.47 Fremdkapital 917 715.52 996 168.26 Eigenkapital: Kapitalkonto 977 091.12 1 025 247.45 Gewinn 48 156.33 86 199.76 Total Passiven 1 942 962.97 2 107 615.47 Erfolgsrechnung Ist 2021 Ist 2022 Ertrag 2 609 414.09 2 580 031.17 Mitgliederbeiträge 1 146 986.00 1 210 377.27 Sonstiger Ertrag 1 462 428.09 1 369 653.90 Aufwand 2 561 257.76 2 496 831.41 Personalaufwand 1 471 895.70 1 438 946.30 Übriger Aufwand 1 089 362.06 1 054 885.11 Gewinn 48 156.33 89 199.76

Die Mitglieder sind dem SVLT über ihre Sektionen und Fachverbände angeschlossen. Diese befinden selbstständig über ihre innere Organisation, das Tätigkeitsprogramm und die Finanzen.

www.avlt.ch

P:

G:

P:

G:

P:

G:

P:

G:

P:

G:

P:

G:

P:

G:

P:

G:

P:

G:

P:

G:

P:

G:

P:

G:

VLT-SG

Pascal Furer, 5603 Staufen 062 891 21 12

Thomas Voegeli, 5103 Wildegg 062 893 20 41

Urs Zimmermann, 4104 Oberwil 041 401 26 23, 079 348 73 05

Marcel Itin, 4466 Ormalingen 076 416 27 13

www.bvlt.ch

Urs Schneeberger, 3027 Bern 031 849 38 36, 079 356 58 16

Matthias Ramseyer, 3054 Schüpfen 077 454 67 49

Olivier Kolly, 1652 Botterens 079 287 00 41

Samuel Reinhard, 1725 Posieux 026 305 58 49, 079 670 35 31

Maxime Dethurens, 1787 Laconnex 078 758 76 17

Steve Röthlisberger, 1283 Dardagny 079 434 92 31

www.svlt-gr.ch

Markus Tanner, 7304 Maienfeld 081 302 25 11, 078 677 08 36

Gian Risch Tscharner, 7492 Alvaneu-Dorf 081 404 10 84, 076 588 74 92

Christian Heusler, 2933 Lugnez 032 423 66 11, 079 774 92 43

Philippe Chevillat, 2853 Courfaivre 032 420 74 73, 079 419 47 14

www.lvlt.ch

Anton Moser, 6170 Schüpfheim

041 485 88 23

Josef Erni, 6276 Hohenrain 041 467 39 02

Werner Seiler, 2318 Brot-Plamboz 032 937 10 63, 079 502 56 72

Bernard Tschanz, 2042 Valangin 032 857 21 70, 079 564 12 00

Ruedi Achermann, 6374 Buochs 041 620 11 22, 079 643 75 20

Dominik Bircher, 6363 Obbürgen 079 424 12 70

Frunz Josef, 6056 Kägiswil 041 660 40 16, 079 202 83 75

Thomas Wagner, 6064 Kerns 079 730 44 87

www.vlt-sg.ch

Christian Giger, 9475 Sevelen 079 611 11 12

Eliane Müller, 9478 Azmoos 081 783 11 84, Fax 081 783 11 85

P:

G:

P:

G:

P:

G:

P:

G:

P:

G:

P:

G:

P:

G:

P:

G:

P:

G:

P:

G:

P:

G:

www.vlt-sh.ch

Martin Müller, 8213 Neunkirch 079 656 74 58

Adrian Hug, 8262 Ramsen 079 395 41 17

Paul Müller, 4626 Niederbuchsiten 079 340 29 70

Christian Murer, 4565 Recherswil 079 794 45 47

Armin Brun, 6493 Küssnacht am Rigi 041 850 41 90, 079 211 15 64

Florian Kälin, 8840 Trachslau 055 412 68 63, 079 689 81 87

www.vtgl.ch, www.tvlt.ch

Rolf Kuhn, 8553 Mettendorf 052 770 14 13, 079 226 80 41

Markus Koller, 9542 Münchwilen 071 966 22 43, 079 643 90 71

Stefano Antonioli, 6721 Ludiano 079 653 34 76

Carolina Pedretti, 6705 Cresciano 091 851 90 90, Fax 091 851 90 98

www.asetavaud.ch

Jean-Luc Mayor, 1860 Aigle 024 466 33 91, 079 212 31 71

Virginie Bugnon, 1162 St-Prex 021 806 42 81, Fax 021 806 42 81

www.aseta-vs.ch

Samuel Luisier, 1926 Fully 079 844 18 25

David Jacquemoud, 1902 Evionnaz 079 732 56 26

Philipp Freimann, 6300 Zug 041 740 64 46, 079 467 16 35

Beat Betschart, 6313 Menzingen 041 755 11 10, 079 771 65 90

www.svlt-zh.ch

Urs Wegmann, 8412 Hünikon 052 315 43 37, 078 748 26 60

Stephan Berger, 8315 Lindau 058 105 99 52, 076 521 95 28

Leopold Schurti, 9495 Triesen 079 696 16 89

Fabian Becker, 9490 Vaduz 079 399 09 02

Fachverband Lohnunternehmer Schweiz Christian Kuhn, 8052 Zürich, 079 605 31 35

Kirsten Müller, 5223 Riniken 056 460 66 02, 079 856 91 20

Geschäftsstelle Lohnunternehmer Schweiz, 056 450 99 90

8 | Geschäftsbericht 2022
VLT-SG VLT-SG VLT-SG VLT-SG VLT-SG VLT-SG VLT-SG VLT-SG VLT-SG VLT-SG VLT-SG VLT-SG VLT-SG VLT-SG VLT-SG VLT-SG VLT-SG VLT-SG VLT-SG VLT-SG
G: VLT-SG VLT-SG
Sektionen
Legende: P: Präsident, G: Geschäftsführer

werben Mitglieder

Werben Sie ein neues SVLT-Mitglied / einen neuen Abonnenten und erhalten Sie diese hochwertige Prämie in Form von acht Spraydosen: Zink-Aluminium-, Bremsenreiniger-, Haftschmier-, Kontakt-, Multifunktions-, Rostlöser-, Cockpit- und Kunststoffpflege- sowie Silikon-Spray – im Wert von über CHF 75.–, geliefert franko Ihre Adresse, sobald die Zahlung des Neu-Mitglieds/-Abonnenten bei uns eingetroffen ist.

Bestellen und profitieren

Ich bin Mitglied oder Abonnent beim SVLT und erhalte monatlich das Heft Schweizer Landtechnik.

Sektion/Mitglieder-Nummer

Name, Vorname

Adresse

PLZ, Wohnort

E-Mail

Telefon

Datum Unterschrift

Gerne bestelle ich ein neues Abonnement für nachfolgende Person und profitiere vom Spraydosen-Angebot.

Name, Vorname

Adresse

PLZ, Wohnort

E-Mail

Telefon

Wird Mitglied der Sektion

(Jahresbeitrag je nach Sektion CHF 80.– bis CHF 105.–, nur Abo: CHF 110.– pro Jahr, wird vom Neu-Abonnenten oder Neu-Mitglied bezahlt).

Sofort ausschneiden und senden an Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT, Ausserdorfstrasse 31, CH-5223 Riniken

www.agrartechnik.ch Gut informiert – richtig investiert Praxisorientierte Fachzeitschrift für Landtechnik «Leser werben Leser» «Mitglieder
»

Der Heckenschnitt-Sauger

Das Aufsammeln von Heckenschnitt ist vor allem dann mühsam, wenn dafür wenig Platz vorhanden ist. Zwei junge Entwickler aus Österreich haben für diesen Zweck in einer Diplomarbeit ein spezielles Sauggerät gebaut.

Ein Tennisplatz irgendwo in Oberösterreich: Die umgrenzende Thujahecke steht direkt neben dem Maschendrahtzaun, mit nur etwa einem halben Meter Abstand. Nach dem Schneiden mussten fleissige Helfer in diesem engen Zwischenraum den Heckenschnitt in Kübeln einfassen, von Hand austragen und auf einen Anhänger ausleeren. «Das muss auch einfacher gehen», dachte sich ein Mitglied des Tennisvereins, das zudem Lehrer an der Technischen Lehranstalt HTL Ried ist. Schnell war die Idee gebo -

ren, eine Maschine für den Traktoranbau zu konstruieren, die den Heckenschnitt einsaugt und in einem Bunker sammelt. Das ist die Vorgeschichte, die zur Diplomarbeit von Dominik Baldemair und Thomas Gfellner führte. Die beiden absolvierten im Vorjahr den Lehrgang Agrarund Umwelttechnik an der HTL Ried.

Chassis von Steyr-Ladewagen

Ihr Sauggerät haben sie im Frühling 2022 fertiggestellt. «Eine Anforderung war für uns, beim Bau möglichst viele Alt- oder Gebrauchtteile zu verwenden. Also Dingen eine neue Verwendung zu geben, die sonst nicht mehr gebraucht werden oder gar auf dem Schrott lan -

den», blickt Baldemair zurück. So dient als Grundgerät ein ausrangierter Ladewagen des Typs Steyr «Hamster 20 S», Baujahr 1972. Diesen haben die beiden Jungkonstrukteure auf das Nötigste reduziert: Pick-up und Aufbau kamen runter. Der Kratzboden ist geblieben, die Ladefläche haben sie vorne etwas gekürzt. Der Antrieb des Kratzbodens ist etwas nach rechts gewandert, damit ein zweiter Zapfwellenstummel mit geradem Kraftverlauf Platz hat. Dieser ist für das aufgebaute Gebläse nötig, das mit der 1000er-Zapfwelle angetrieben wird. Ein altes Pöttinger-Mähwerk spendierte das Spannelement für den vierrilligen Riemenantrieb.

Impression | Einsatzbericht 48 Schweizer Landtechnik 03 2023
Der Ausleger des Sauggeräts kann über Hecken mit bis zu 3,5 Meter Höhe geschwenkt werden und lässt sich über eine Fernbedienung oder direkt an der Maschine steuern. Bild: Lukas Weninger * Der Autor ist Landtechnik-Redaktor beim österreichischen Fachmagazin «Landwirt».

Auf Heckenschnitt abgestimmt

Das Gebläse und die Bleche für den neuen, geschlossenen Bunker haben sie von einer auf Luft- und Umwelttechnik spezialisierten Firma erhalten. Das Fördergebläse braucht eine Antriebsleistung von 5,2 kW und erzeugt einen Volumenstrom von 5600 m³ pro Stunde. Den Heckenschnitt holt es sich über Rohrbögen und einen Saugschlauch mit 250 mm Durchmesser. Das ergibt eine Fördergeschwindigkeit von rund 110 km/h. «Die Dimensionen von Gebläse und Schlauch sind eigens auf den Heckenschnitt abgestimmt», wie Thomas Gfellner betont.

Reicht über 3,5 m Hecken

Der Schlauch ist an einem hydraulisch betätigten Ausleger montiert. Dieser kann über eine bis zu 3,5 m hohe Hecke reichen, damit man auch auf der anderen Seite saugen kann. Der Ausleger lässt sich über eine Fernbedienung oder direkt an der Maschine steuern. Der Gebläseausgang führt über einen Bogen in den rund 20 m³ grossen Bunker. Dieser besteht aus verzinkten und gekanteten Blechen, die vernietet sind. Nur die Rungen und der Rahmen für die Heckklappe sind noch original vom Ladewagen. Der obere Teil der Heckklappe ist mit einem Siloabdecknetz verkleidet. Die Klappe wird nach wie vor von Hand geöffnet. Auch der Kratzboden lässt sich hinten am Originalantrieb einschalten. «Wir hätten hier auch einen Ölmotor verbauen können. Das kostet aber wieder mehr und war nicht nötig. Etwas Funktionierendes sollte man nicht ändern», meint Gfellner.

Saugleistung ist steuerbar

So läuft die Arbeit mit dem Sauggerät in der Praxis ab: Zuerst fährt man die Maschine mit dem Traktor längs neben die Hecke. Anschliessend klappt man den Ausleger aus und lässt den Schlauch herunter. Schliesslich wird die Zapfwelle eingeschaltet – das Gebläse läuft. Eine zweite Person führt das Ende des Saugschlauches über den Boden, während der Traktor bei Bedarf langsam vorwärts fährt. Das Gebläse läuft mit 3000 U/min,

die Saugleistung lässt sich über die Motordrehzahl steuern. Ist die Arbeit beendet, bringt man den Heckenschnitt zum Kompostierer. Dann muss nur die Gelenkwelle auf den originalen Zapfwellenstummel für den Kratzbodenantrieb umgesteckt und der Traktor auf die 540er-Zapfwelle umgeschaltet werden.

Auch als Laubsauger

Ihre Erfindung haben Thomas Gfellner und Dominik Baldemair in dessen heimischer Hobby-Werkstatt gebaut und lackiert. Auch das war ein Grund, das Gerät möglichst einfach zu bauen, um mit einer einfachen Werkstatt-Ausrüstung auszukommen. Was wäre noch zu optimieren? «Wir könnten die Übersetzung des Gebläseantriebs ändern, damit der Traktor nicht mit hoher Motordrehzahl laufen muss. Und den Saugschlauch könnte man noch mit verschiedenen Aufsätzen wie bei einem Staubsauger aufrüsten: Eine breite Bodendüse aus Blech, eine Verjüngung oder ein Griff zum leichteren Bewegen ohne Bücken», fasst es Baldemair zusammen. Der Heckenschnittsauger erleichtert die Arbeit und ist auch für weitere (kommunale) Zwecke geeignet: So lassen sich damit auch Hackschnitzel, kleine Äste und vor allem Laub gut einsaugen. Zudem ist er sehr wartungsarm: Es sind nur wenige Nippel zu schmieren und die Keilriemen auf richtige Spannung zu prüfen.

Einsatzbericht | Impression 03 2023 Schweizer Landtechnik 49
Vor allem bei engen Platzverhältnissen lässt sich der Heckenschnitt mühelos einsammeln. Dominik Baldemair (links) und Thomas Gfellner haben diese Maschine zum Aufsaugen von Heckenschnitt und anderem Material konstruiert.

Autonomie im Heustock

In der Milchviehhaltung sind Roboter heute keine Seltenheit mehr. Man kennt solche Systeme für das Melken, Füttern oder Entmisten. Neu kommt ein autonomer Hängedrehkran auf den Markt, der das Ein- und Auslagern von Dürrfutter selbsttätig erledigen kann.

Roman Engeler

Automatisierte Systeme finden zusehends Eingang in die Landwirtschaft. Vor allem in der Milchviehhaltung gibt es bereits viele Anwendungen (Melk-, Entmistungs- oder Fütterungsroboter). Die Firmen Bächtold Landtechnik (Menznau/LU) und Eatec Elektro-Automation (Gontenschwil/AG) haben nun einen Heukran automatisiert und eine erste Installation bei Landwirt und Lohnunternehmer Hubert Estermann in Hildisrieden (LU) vorgenommen. Estermann musste nach einem Vollbrand seine Ökonomiegebäude neu erstellen und hat dabei – nicht zuletzt aufgrund zunehmender Schwierigkeiten, gutes Personal zu finden – vermehrt auf automatisierte Systeme gesetzt. So sind in seinem Stall nun ein Melk- und Entmistungsroboter von Lely sowie ein Fütterungsroboter von Wasserbauer aktiv.

Die Vision

Stellt man sich einen automatisierten Heukran vor, denkt man wohl zuerst ans

Einbringen von Dürrfutter, wenn dieses vom Ladewagen in der Scheune deponiert wird. Das passiert in der Regel wenige Tage im Jahr. Häufiger wird der Heukran jedoch für die tägliche Futterbereitstellung benötigt. So bestand ein weiteres Ziel der Entwickler darin, dass der Kran die Fütterungsanlagen direkt mit dem gewünschten Heu oder auch mit anderen Futterkomponenten befüllen kann, so dass er zu einem festen Glied in einer voll automatisierten Fütterungskette wird.

Basis «Power Drive+»-Konzept

Das Projekt des autonomen Heukrans wurde 2017 von den beiden Firmen gestartet. Vor gut zwei Jahren wurde es dann auf dem Betrieb Estermann umgesetzt. Ein Teil der Entwicklung, vor allem die Kamera-Technik, erfolgte im Rahmen einer Diplomarbeit an der Technikerschule von ABB.

Basis bildet ein Hängedrehkran von Bächtold Landtechnik mit dem stufenlosen elektrischen Fahrantrieb «Power Drive+». Dieser Fahrantrieb wird über einen Frequenzumrichter realisiert. Die elektrische Energie wird direkt in die Fahrbewegung umgesetzt, was den Wirkungsgrad im Vergleich zu hydraulischen Systemen verbessert. Zudem wird die beim Abbremsen freiwerdende kinetische Energie ins Netz zurückgespeist.

Technische Umsetzung

Dieser Heukran wurde nun für einen automatischen Betrieb aufgerüstet. Um sich im Raum zu orientieren, wurde jede der acht Bewegungsachsen des Krans mit einem Messsystem ausgestattet. So wird stets die genaue Position des Krans und der Zange errechnet – und zwar mit einem eigens dafür entwickelten Kinematik-Modell. Die Automation hat einige Herausforderungen zu lösen, die ein Mensch von Na -

Impression | Einsatzbericht 50 Schweizer Landtechnik 03 2023
Der Heukran greift die Dürrfutter-Haufen autonom ab und befördert bis zu 40 m³ in zehn Minuten auf den Heustock. Bilder: Roman Engeler

tur aus sehr gut beherrscht. Dies ist vor allem die Sensorik. Der Mensch kann mit seinem dreidimensionalen Sehen, seinem Gleichgewichtssinn und dem Gehör sehr viele Informationen zuverlässig sammeln, und dies in einer Umgebung mit verschiedenen Lichtverhältnissen und viel Staub. Da können auch die modernsten Sensorsysteme kaum mithalten.

Lichtradar-Kamera

Damit der Kran Heu effizient und in einer Kadenz von vierzig Kubikmetern in zehn Minuten einsammeln kann, muss er den Heuhaufen erkennen. Da kommt eine 3D-Lichtradar-Kamera zum Einsatz. Die erstellt im Erfassungsbereich ein solches dreidimensionales Höhenprofil. Weiter wurde ein Entscheidungsdiagramm entworfen, damit ein möglichst direkter Fahrweg zu den Abladepunkten ohne Kollisionsgefahr gewählt werden kann.

Vorteile des autonomen Krans

Ein automatischer Kran hat gegenüber einem manuellen Betrieb durch einen Menschen einige Vorteile. Durch das Errechnen seiner Position ist er auf keinen direkten Sichtkontakt mit seiner Umgebung angewiesen. Für den Kran ist es egal, in welche Richtung er gerade fährt. Ebenso spielt es für ihn keine Rolle, wie gross die Anzahl gleichzeitiger Bewegungen ist. Er ist in der Lage, alle Achsen miteinander zu bewegen, und dies in einer Präzision, dass alle Achsen exakt zur selben Zeit ihre Bewegung abschliessen. Wenn er eine Zange voller Heu abgegriffen hat, weiss der Kran bereits, in welcher Position er das Heu im Lagerraum abwerfen möchte. Somit ist jede Bewegung eine Punktlandung.

Drei Heulager

Auf dem silofreien Betrieb stehen drei belüftete Heulager zur Verfügung. Der gesamte Raum ist 56 Meter lang, 20 Me -

ter breit und bis zur Kranschiene 11 m hoch. Der Greifer vorne am Arm kann je nach Heubeschaffenheit bis zu 6 m³ Heu fassen.

Der Kran hat sein Können bereits beim Einbringen von Emd bewiesen. So erkennt er die abgeladenen Emd-Haufen zuverlässig und verteilt das Erntegut systematisch im angewählten Lagerraum. Dabei beginnt er mit dem Abgreifen der höchsten Punkte, damit er die Zange optimal füllen kann. Wird der Haufen zu niedrig, um die Zange beim ersten Griff zu füllen, fängt er an nachzugreifen.

Drei Betriebsmodi

Zurzeit wird das automatische Auslagern aus den Lagerräumen weiter optimiert. Sobald der Vorratsbunker des automatischen Fütterungssystems leer ist, wird dieser wieder mit neuem Dürrfutter befüllt. Zum Beispiel zwei Zangen Heu und eine Zange Emd – je nach Rezeptur der Ration.

Der Kran kann in drei Modi bedient werden. Neben dem konventionellen, manuellen Betrieb kann er mit Totmannschalter in der einen und Fernbedienung in der anderen Hand gesteuert werden. Dann gibt es den vollständig automatischen Modus. Da schreibt das System vor, dass alle Zugangstüren zur Halle verschlossen sind.

Fazit

Beim autonomen Hängedrehkran handelt es sich um ein interessantes und bereits recht ausgereiftes Projekt, das als Pilotanlage auf dem Betrieb von Hubert Estermann installiert wurde. Der Aufpreis gegenüber einem konventionell und händisch betriebenen Kran liegt um die CHF 100 000.–. Es müssen einerseits also genügend Kranstunden vorliegen und entsprechend Personalstunden eingespart werden können, dass sich dieses System am Ende auch amortisieren lässt.

«Swiss Innovation Award»

Der autonome Hängedrehkran hat 2022 den «Swiss Innovation Award» gewonnen. Bei diesem jeweils im Vorfeld der Ausstellung

«Agrama» von der «Schweizer Landtechnik» initiierten Wettbewerb sollen innovative landtechnische Entwicklungen aus der Schweiz gefördert und entsprechend an der Messe präsentiert werden. Die nächste Austragung dieses Wettbewerbs ist für 2024 vorgesehen.

Für die Erkennung und «Einmessung» der Heuhaufen kommt eine 3D-LichtradarKamera zum Einsatz.

Einsatzbericht | Impression 03 2023 Schweizer Landtechnik 51
Der autonome Hängedrehkran ist mit dem stufenlosen elektrischen Fahrantrieb «Power Drive+» ausgestattet. Hubert Estermann, Andres Wittwer (Bächtold Landtechnik), Simon Furrer und Samuel Brunner (Eatec, v. l. n. r.) realisierten dieses Projekt. Die 3D-Lichtradar-Kamera erstellt ein solches dreidimensionales Bild eines Heuhafens, wonach sich der Kran beim Greifen orientiert.

Wie ein Schweizer Taschenmesser?

Es ist kompakt, einfach in der Handhabung und vereint unterschiedliche Funktionen – das Schweizer Taschenmesser. Diese Eigenschaften treffen laut Hersteller Kerner auch für den Sternradgrubber «Corona» zu. Ob das stimmt, zeigte ein Test während einer ganzen Saison mit dem «Corona C 300».

Den Sternradgrubber «Corona» des bayerischen Bodenbearbeitungsspezialisten Kerner gibt es seit rund fünf Jahren. In der Baureihe gibt es vier Dreipunktmaschinen von 2,5 bis 5 m Arbeitsbreite. Sie sind für Traktoren bis zu 350 PS konzipiert. Für den Saisontest hat das Testteam den «C 300» mit 3 m Arbeitsbreite ausgewählt. Der Corona-Grubber ist ein Universalgrubber, der sich für alle ackerbaulichen Anforderungen flexibel ausstatten lässt. So kann man mit dem Schnellwech -

selsystem die Scharvarianten rasch tauschen. Auch die Nachlaufwalze lässt sich mit dem optionalen Schnellwechselrahmen einfach wechseln. Zudem waren am Grubber vorne Stützräder montiert, sodass auch ohne Rückverfestigungswalze gearbeitet werden konnte. Im Frühjahr wurden beim Test Zwischenfrüchte eingearbeitet, im Sommer der Stoppelsturz nach Getreide, Raps, Sonnenblumen und Kürbis erledigt sowie im Herbst Maisstroh gegrubbert.

Von 3 bis 30 Zentimeter

Der «Corona»-Grubber ist ein Ganzjahresgerät. Er lässt sich in wenigen Minuten

vom Flachgrubber zum Tiefengrubber und umgekehrt umbauen. Die Testfahrer haben das mehrfach ausprobiert und die Schare und den Nachläufer den Erfordernissen angepasst. Mit der entsprechenden Scharwahl sind Arbeitstiefen zwischen 3 und 30 cm möglich. Die Gänsefussschare – diese gibt es in den Breiten 360, 420 und 480 mm – arbeiteten besonders flach und schnitten den Boden ganzflächig durch. Auch die Scharspitzen, Leitbleche und Scharflügel gibt es in verschiedenen Breiten und Beschichtungsstufen. Das serienmässige Schar-Schnellwechselsystem ist einfach und funktioniert auch, wenn es verschmutzt ist: Klappsplint aufmachen,

Impression | Testbericht 52 Schweizer Landtechnik 03 2023
Der Kerner «Corona C 300» mit 3 m Arbeitsbreite stand eine Saison lang bei unterschiedlichen Bedingungen im Test. Bilder: Lukas Weninger * Der Autor ist Landtechnik-Redaktor beim österreichischen Fachmagazin «Landwirt».

ein Schlag mit dem mitgelieferten Kunststoffhammer auf den Scharhalter und schon lassen sich die einzelnen Scharteile – Flügel, Spitze und Leitblech – abnehmen. Das Umrüsten beim Testgrubber mit zehn Zinkenträgern dauerte 10 bis 15 Minuten.

Exakte Führung

Die Tester haben die gleichmässige Tiefenführung und den stabilen Nachlauf, nahezu ohne Seitenzug, gelobt. Dafür sorgen der massive Rahmen, die optionalen Stützräder und die symmetrische Zinkenanordnung. Der gesamte Grubberrahmen ist kompakt gebaut. Der Testgrubber mit mechanischer Steinsicherung, Stützrädern und Keilringwalze brachte 2,1 t auf die Waage. Der Rahmen wird von vorne nach hinten breiter. Die optionalen Stützräder laufen innerhalb der Arbeitsbreite. Sie sind am Hauptrahmen montiert und lassen sich geringfügig in Längsrichtung verschieben. Das kann zum Beispiel bei viel organischer Masse notwendig sein, damit der daneben angebrachte Zinken nicht verstopft. Die grossen Stützräder waren in jedem Anwendungsfall ein Gewinn für die Arbeitsqualität. Der Grubber schaukelte auch in schwierigem Gelände nicht auf. Er hielt die eingestellte Arbeitstiefe konstant und hinterliess auch beim Ausheben am Vorgewende keinen Erdwall. Die Stützräder kosten CHF 1900.− (exkl. MwSt.). Fährt man den Grubber mit der neuen Striegelwalze, ohne Walze oder mit einem Striegel, braucht man die Räder unbedingt.

Überlastsicherung

Die Zinkenträger sind mit einer Schwerschraube oder, wie im Test, mit mechanischen Federn gegen Fremdkörper gesichert. Sie lösen laut Hersteller bei rund 800 kg aus. Für das Tiefgrubbern von schweren Böden ist diese mechanische Sicherung zu schwach. Sie löst zu früh aus, sodass die Zinken bei höheren Fahrgeschwindigkeiten nicht die Arbeitstiefe einhalten. Für solche Einsatzbedingungen wäre vermutlich die hydraulische Steinsicherung die bessere Wahl. Bei der hydraulischen Variante lässt sich die Auslösekraft zwischen 500 und 1100 kg einstellen. Kritik äusserten die Testfahrer an den vielen Schmierstellen der Steinsicherung. Manche davon waren zudem schwer zugänglich.

Verstopfungsfreie Arbeit

Hat man den Grubber richtig eingestellt, arbeitet er verstopfungsfrei mit einem Durchgang von 83 cm, einem Strichabstand von 30 cm und einem Balkenabstand von 70 cm. Die drei Sternpaare hinter den Zinken mischen, zerkleinern und ebnen den Boden zusätzlich ein. Sie sind wartungsfrei gelagert und am Walzenrahmen aufgehängt. Die Grundeinstellung erfolgt zentral mit einer Spindel auf der linken Maschinenseite. Die Arbeitstiefe des Grubbers wird hydraulisch über die Nachlaufwalze eingestellt. Eine dauerhaft gut ablesbare Skala erleichtert das Wiederauffinden der Tiefe bei wechselnden Bedingungen. Beim getesteten Grubber mussten zusätzlich die vorderen Stützräder eingestellt werden. Dazu muss man leider

Bewertung

+ robust und kompakt gebaut

+ universell einsetzbar

+ gute Tiefenführung mit Stützrädern

+ grosse Scharauswahl

+ Schar­Schnellwechselsystem

+ Bearbeitungstiefe von 3 bis 30 cm

+ Gänsefussschare zur ganzflächigen Bearbeitung

+ gute Durchmischung der Ernterückstände

+ Sternräder arbeiten sehr gut

+ hydraulische Tiefenverstellung für Walze und Sternverteiler

+ Anzeige für Tiefeneinstellung

+ Striegelwalze zur Unkrautbekämpfung

+ Schnellwechselrahmen für Nachläufer

+ grosse Auswahl an Walzen und Striegeln

+ Verarbeitungsqualität

– mechanische Steinsicherung für schwere Böden nicht geeignet

– Randbleche weichen aus

– händisches Klappen der Randbleche

– für flaches Arbeiten in einem feuchten Frühjahr zu schwer

In Serie gibt es ein Schnellwechselsystem für eine Vielzahl an Scharvarianten.

Testbericht | Impression 03 2023 Schweizer Landtechnik 53
Die mechanische Überlastsicherung hat rund 800 kg Auslösekraft. Für einen sauberen Anschluss ohne Dammbildung sorgen die Randbleche. Die neue Striegelwalze eignet sich gut zum Herauskämmen von Unkräutern.

absteigen und jeweils an einer Spindel kurbeln. Eine hydraulische Lösung, gekoppelt mit der Walzenverstellung, wäre praktikabler. Ähnliches gilt für die Randbleche: Um die Transportbreite von 3 m einzuhalten, muss man sie von Hand hochklappen. Zudem gab es Kritik an der Stabilität der Bleche. Für die «normale» Arbeit sind sie zweckmässig und verhindern eine Dammbildung. Bei Fahrspuren oder an der Feldgrenze ist das aber nicht immer der Fall. Sie sind zu leicht gebaut und weichen grossen Erdbrocken aus.

Walze oder Striegel

Die Vielfalt des «Corona»-Grubbers zeigt sich auch beim Angebot an Nachläufern. Kerner bietet verschiedene Varianten: Es gibt die Crackerwalze, ein- und zweireihige Striegel allein oder in Kombination mit einer Walze sowie die neue Striegelwalze. Mit dem optionalen Schnellwechselrahmen – CHF 760.− (exkl. MwSt.) Listenpreis – ist der Walzentausch einfach und in kurzer Zeit erledigt. Ein Stapler oder ein anderes Ladefahrzeug ist dabei aber hilf-

reich. Im Test standen die klassische Crackerwalze mit den patentierten Räumund Schneidwerkzeugen sowie die neue Striegelwalze. Mit beiden Walzen wurden gute Erfahrungen gemacht. Die Crackerwalze sorgt für eine gute Krümelung und Rückverfestigung. Die Federzinken der Striegelwalze holen die organische Masse und Unkräuter an die Oberfläche. Erde hingegen bewegt sie kaum. Sie bietet eine gute Möglichkeit, Unkräuter auszukämmen und an der Oberfläche verrotten zu lassen. Da die Walze nur eine geringe Tragfähigkeit besitzt, braucht man für sie unbedingt die Stützräder.

Mit Abstrichen

Der Vergleich des Kerner «Corona» mit einem Schweizer Taschenmesser ist bei den Merkmalen Kompaktheit, Funktionalität und Vielfalt gerechtfertigt. Kleine Abstriche muss man bei der Handhabung der Stützräder und der Randbleche in Kauf nehmen. Der «Corona»-Grubber lässt sich mit einer Vielfalt an verschiedenen Werkzeugen – Schare, Walzen, Strie -

Technische Daten

Kerner «Corona C 300»

Arbeitsbreite: 3 m

Anzahl der Zinkenträger: 10

Strichabstand: 30 cm

Rahmenhöhe: 83 cm

Steinsicherung: mechanisch mit Feder Ausstattung der Testmaschine: Schnellwechselsystem für Schare und Nachläufer, Crackerwalze GCW600/150 mit Messerschiene, Striegelwalze, Randbleche, Stützräder, Beleuchtung

Gesamtgewicht: Testausstattung (mit Crackerwalze) 2140 kg (gewogen)

Listenpreis: mit Testausstattung CHF 31 250.− (exkl. MwSt.)

gel – und einem Schnellwechselsystem sowohl für das 3-teilige Flügelschar als auch für den Nachläufer rasch den ackerbaulichen Erfordernissen anpassen. Er vereint Flach- und Tiefgrubber in einem Gerät. Der getestete «Corona C 300» mit umfangreicher Ausstattung kostet laut Preisliste CHF 31 250.− (exkl. MwSt.).

Impression | Testbericht 54 Schweizer Landtechnik 03 2023
Optionaler Schnellwechselrahmen für verschiedene Nachläufer. Gut lesbare Anzeigen für die Arbeitstiefe erleichtern die Einstellung. Die hydraulische Arbeitstiefenverstellung und die zentrale Verstellung der Sternräder erfolgt mittels Spindel. Die optionalen Stützräder verbessern die Tiefenführung. Zum Einstellen muss man vom Traktor absteigen und um das Gerät laufen.

#365 Das Jahr mit Kubota

365 Tage im Jahr die richtige Lösung.

Kubota Traktoren von 60 bis 175 PS mit Anbaugeräten: www.kubota-traktor.ch.

www.kubota-traktor.ch

Wilerstrasse 16 9554 Tägerschen TG Telefon 071 918 80 20 www.adbachmannag.ch

Optimier en Sie Ihr e Maschinenkosten und machen Sie sich das Leben leichter.

Turbo Seed® Zn

Mietobjekte Reservationen

Zeitpläne Rechnungslegung

www.far mx.ch

Nichts bezahlen, bis Sie Geld verdienen. FarmX, gratis für alle Mieter.

 Frühere Blüte / Reife

 100% wasserlösliches und direkt aufnehmbares PK

 Zn-EDTA 3 bis 4 mal ef zienter als Salze

 gezielte Platzierung mit einem Mikrogranulator

 eine Anwendung beim säen

 Umweltschonend (kein Übermass an N, P und K)

 Kein Ammonium-Stickstoff

 nicht phytotoxisch

 höchste Konzentration an P und K

Zusammensetzung

Phosphore (P2O5) wasserlöslich 47%

Potassium (K2O) wasserlöslich 31%

Zinc (Zn) EDTA chelatiert und wasserlöslich 1%

www.optisol.ch

Der einzigartige PK-MikrogranulatStartdünger für Mais, Rüben und Sonnenblumen Infoline 058 571

Kubota Generalvertretung
adb_2023_02_ins_schweizer_landtechnik_M7003_90x128.indd 1 10.02.23 10:03
81 35
Ohne Turbo Seed® Zn Mit Turbo Seed® Zn Ohne Turbo Seed® Zn Mit Turbo Seed® Zn Anwendung in Saatreihe (Mikrogranulator) Robuster und zügiger Au auf

Multitool im Pflanzenbau?

Der Busa-Rotor ist ein Werkzeug zur ultraflachen Bearbeitung des Bodens mit geringem Zugkraftbedarf. Das Gerät gibt es als Kreiselhackengrubber und als Reihenhackgerät in verschiedenen Arbeitsbreiten.

In den letzten Jahren ist das Interesse für die mechanische Unkrautbekämpfung stark gestiegen. Der Fokus liegt auf Hacken, Striegeln und ultraflachem ganzflächigem Durchschneiden des Bodens. Die Technik, die vor einem Jahrhundert entwickelt worden ist und damals die einzige Möglichkeit geboten hatte, das Unkraut im Bestand zu regulieren, erhält nun wieder eine verstärkte Nachfrage. Auf dem Vormarsch mit ihrer Kreiselhacke ist die Firma Busa aus Ungarn. Sie liegt rund eine Stunde südlich von Budapest und ist

bereits seit 30 Jahren im Landmaschinenbau tätig.

Spezieller Rotor

Der Kreiselrotor von Busa wird in zwei Grössen angeboten, einmal in «klein» mit 52 cm und einmal in «gross» mit 62 cm im Durchmesser. Der Aufbau und die Arbeits weise sind dabei die gleichen, die Rotoren sind bodenangetrieben. Der grosse Rotor wird für die Bodenbearbeitung eingesetzt, weil die grösseren Sterne deutlich intensiver und tiefer in den Boden eingreifen können. Das Arbeitsbild nach der Bearbeitung ist eher wellig, vor allem bei aggressiver Einstellung. Im deutschsprachigen Raum findet der kleine Rotor wegen seiner vielseitigen An -

wendungsmöglichkeiten verstärkten Zuspruch, vor allem durch seine extrem flache Arbeitsweise in einem Bereich von 0,5 bis 5 cm.

Die Gesamtlebensdauer der geschwungenen Messer gibt der Hersteller mit 600 ha je Meter Arbeitsbreite an. Diese Hektarleistung schliesst allerdings mit ein, dass verschlissene Messer einmal mit der anderen Seite auf einem Rotor mit der entgegengesetzten Drehrichtung angeschraubt werden. Auf abrasiven Böden wird dies gegebenenfalls nicht realisiert werden können, dennoch sollen somit bis zu 2400 ha mit einem 4-m-Gerät möglich sein (inklusive Drehen der Messer). Tendenziell ist der Verschleiss mit dem von Scheibeneggen zu vergleichen.

Eine 4 m breite Version des Kreiselhackengrubbers der Firma Busa im Einsatz. Bilder: Cedric Köster
Impression | Einsatzbericht 56 Schweizer Landtechnik 03 2023
* Cedric Köster ist Lehrbeauftragter an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (D) im Studiengang Agrartechnik.

Der Kreiselhackengrubber

Busa bietet zwei Grundgeräte mit dem kleinen Rotor an, einen Kreiselhackengrubber und ein Reihenhackgerät. Ersteres gibt es von 1 m bis 6 m Arbeitsbreite. Die Arbeitsbreiten unter 3 m finden Verwendung im Wein- und Obstbau beziehungsweise auch im Hopfenanbau. Ab 4 m wird das Anbaugerät hydraulisch und mit einer vorbildlichen Transportbreite von 2,7 m für den Strassenverkehr zusammengeklappt. Der Zugkraftbedarf bei rund 12 km/h Arbeitsgeschwindigkeit und 4 m Arbeitsbreite liegt bei etwa 80 PS. Für die 6-m-Variante sind bei gleicher Arbeitsgeschwindigkeit gegen 120 PS notwendig. Bei einer Flächenleistung von zirka 4 beziehungsweise 6 ha/h liegt der Verbrauch bei etwa 4 l Diesel pro Hektar je Überfahrt. Die Anwendungen für den Kreiselhackengrubber reichen vom Stoppelsturz, von der Zwischenfruchtaussaat (mit aufgebautem Pneumatik-Streuer) und Gülle-Einarbeitung bis hin zur Unterdrückung des Wachstums von Zwischenfrüchten durch eine nachgeahmte «Überweidung». Bei Letzterem sollte die etablierte Zwischenfrucht nicht höher als 70 cm sein, da ansonsten der Rotor zu verstopfen beginnt.

Dieser Arbeitsschritt ist allerdings mit kaum einem anderen Gerät möglich.

Aussamen verhindern

Die Ziele, das Aussamen von Komponenten in der Zwischenfrucht zu verhindern, winterharten Komponenten Licht zu verschaffen und durch den Schnitt die Ausschüttung von Wurzelexsudaten zu fördern, sind neben diesem Rotor nur noch mit einem Mulcher oder einer Messerwalze möglich. Wobei die zuletzt genannten Geräte die Pflanzen intensiver zerkleinern, dieses kann wiederum zu einem verstärkten Austritt der zuckerhaltigen Pflanzensäfte führen. In übermässigen Mengen können die süssen Pflanzensäfte einen negativen Einfluss auf das Bodenleben haben.

Die Kreiselhacke bietet hier den Vorteil, dass nur einmal in Bodennähe geschnitten (gerupft) wird und dadurch die Zerkleinerung minimal ist. Die Arbeitsweise beim Abscheren der Pflanzen gleicht der Wirkungsweise einer Rinderzunge beim Grasfressen. Pflanzenarten wie beispielsweise Klee bevorzugen ein Abreissen, somit haben diese Pflanzen beim Wiederaustrieb einen Vorsprung. In Abbildung drei ist ein freigeräumter Bearbeitungshorizont zu sehen, trotz intensiver Einstellung für einen nahezu ganzflächigen Schnitt sind noch Pflanzen wieder austriebsfähig.

Mehrere Überfahrten

Ein ultraflacher ganzflächiger Schnitt ist mit dem Kreiselhackengrubber bei einmaliger Überfahrt nicht gewährleistet. Für einen herbizidfreien Kleegrasumbruch sind zwei bis drei Überfahrten im zeitlichen Abstand zur sicheren Bekämpfung notwendig. Dennoch schneidet der Rotor die meisten Beikräuter ab oder beschädigt diese zumindest. Das kostet die Pflanzen Kraft, um wieder anzuwachsen. Dies sind vorteilhafte Bedingungen, um mit einem Herbizid «reinen Tisch» zu machen.

Der Busa-Rotor ist kein Ersatz für Glyphosat. Für eine nahezu vollständige Terminierung sind mehrfache Überfahrten nötig.
Einsatzbericht | Impression 03 2023 Schweizer Landtechnik 57
Heckansicht einer vierreihigen Kreiselhacke von Busa.

Die idealen Einsatzbedingungen für den Rotor sind leicht bis normal feuchte Böden. Bei nassen Verhältnissen können die Messer nicht sauber arbeiten, weil der Boden sehr elastisch wird. Schadverschmierungen im Boden muss man allerdings nicht befürchten. Bei sehr trockenen Bedingungen nimmt der Krümeleffekt und dementsprechend auch die Staubbildung zu. Das Arbeitsergebnis (Bild) zeigt die Terminierung einer Zwischenfruchtmischung. Ohne tief in den Boden einzugreifen, wurden die meisten Pflanzen im Wachstum gebremst, abgeschert und breitflächig auf dem Boden liegen gelassen. Dies spart nicht nur Wasser bei dem Arbeitsgang selbst, sondern dank des erfüllten Dampfdruckausgleichs wird auch die restliche Feuchte in den tieferen Bodenschichten gespeichert.

Das Reihenhackgerät

Das Reihenhackgerät wird für den Strassentransport immer geklappt und hat dann wie der Kreiselhackengrubber eine kompakte Transportbreite von 2,7 m. Die 4 ­, 6 ­ und 8 ­ reihigen Hackgeräte werden im Dreipunkt­ Anbau angehängt. Die 12­ reihige Variante wird mit einem aufgesattelten Fahrwerk geliefert. Im Arbeitseinsatz läuft der Rahmen der Rotorhacke zur Tiefenführung auf Stahlrädern. Durch Scheiben mit geringfügig grösserem Durchmesser aussen an den Stahlrädern funktionieren diese gleichzeitig auch als Führungsräder am Hang. Diese Führungsräder sind unmittelbar hinter dem Trak­

torreifen positioniert. Für den Bereich zwischen den Reihen sind jeweils zwei gegenläufig drehende Rotoren an einem Parallelogramm montiert. Somit können die Aggregate unabhängig voneinander den Bodenkonturen folgen.

Um die Aussenseite der äusseren Reihen zu hacken, läuft jeweils nur ein Rotor am Rand der Reihe. Bei der Rückfahrt in der Gegenspur wird die restliche Fläche mitgehackt.

Das Reihenhackgerät ist für einen Reihenabstand von 75 cm ausgelegt. Auf dem Rahmen können die Rotorelemente jedoch nachträglich verschoben werden,

wodurch Reihenabstände von 65 cm bis 80 cm möglich sind. Kleinere Reihenabstände als 65 cm funktionieren deshalb nicht, weil der Rotor 52 cm Durchmesser hat.

Rüstet man das Gerät mit einem Pneumatik­Streuer aus, öffnen sich die Möglichkeiten zur Untersaaten­ oder Düngerausbringung mit gleichzeitiger Einarbeitung und Bodenbedeckung. Dadurch werden zwei Arbeitsgänge kombiniert. Auf eine ähnliche Idee ist bereits ein Gülletechnik­ Hersteller gekommen, der die Rotoren mit der Gülleausbringung kombiniert. Zum einen wird die Reihenkultur noch einmal mit Gülle gedüngt, welche auch gleich eingearbeitet wird, und zum anderen wird das Unkraut in der Reihe gehackt.

Fazit

Zusammenfassend gilt für den Busa ­ Rotor als Kreiselhackengrubber und als Reihenhackgerät Folgendes: Durch die rotierenden Werkzeuge gibt es kaum eine Verstopfungsgefahr bei einem normalen Bestand. Das Hacken in flacher Mulchsaat oder direkt gesäten Reihenkulturen ist trotz Stroh und Mulchschicht möglich. Erst bei einem Bestand mit einer Wuchshöhe von 70 cm ist mit Verstopfungen zu rechnen. Bei einer hohen Arbeitsgeschwindigkeit bleibt der Zugkraftbedarf gering. Wenn gewünscht, kann eine Störung/Bekämpfung der Zwischenfrucht durch einen künstlich erzeugten Überweidungseffekt simuliert werden. Ebenso ist die Kombination von Arbeitsgängen, wie zum Beispiel die Gülleausbringung und das Hacken, möglich.

Der Eingriffswinkel des Rotors wird einzeln mithilfe eines Lochrasters und einem Bolzen eingestellt.
Impression | Einsatzbericht 58 Schweizer Landtechnik 03 2023
Freigeräumter Bearbeitungshorizont: Einzelne Pflanzen sind noch fähig zum Austrieb.

Prüfung von Feldspritzen

Alle selbstfahrenden oder zapfwellengetriebenen Pflanzenschutzspritzen mit einem Brühebehälter von mehr als 400 Litern müssen ab 1. April 2023 mit einem Frischwassertank und einem Innenreinigungssystem ausgestattet sein sowie alle drei Jahre geprüft werden. Das betrifft auch Spritzgeräte, die ausserhalb des ÖLN eingesetzt werden.

Betriebe, die der Direktzahlungsverordnung (DZV) unterstellt sind, müssen ihre Pflanzenschutz-Spritzgeräte regelmässig testen. Die Geräte müssen bestimmte Kriterien bezüglich der Ausrüstung erfüllen.

Im Anhang 1 der DZV ist geregelt:

• Die für den Pflanzenschutz eingesetzten zapfwellenangetriebenen oder selbstfahrenden Geräte müssen mindestens

alle drei Kalenderjahre von einer anerkannten Prüfstelle getestet werden.

• Die für den Pflanzenschutz eingesetzten zapfwellenangetriebenen oder selbstfahrenden Geräte mit einem Behälter von mehr als 400 Litern Inhalt müssen ausgerüstet sein mit – einem Spülwassertank und – einer automatischen Innenreinigung. Die Spülung von Pumpe, Filtern, Leitungen und Düsen muss auf dem Feld erfolgen.

Auch ausserhalb des ÖLN

Feldspritzen von Betrieben, die nicht dem ÖLN und der DZV unterstellt sind oder ausserhalb der Landwirtschaft eingesetzt werden, müssen ab dem 1. April 2023 ebenfalls alle drei Jahre geprüft werden. Die Spitzgeräte müssen analog den landwirtschaftlichen Geräten (Brühebehälter ab 400 l) mit einer automatischen Spritzeninnenreinigung ausgerüstet sein. Der Vollzug dieser Bestimmungen liegt bei den Kantonen.

Liste der Prüfstellen

Eine Liste der anerkannten Prüfstellen sowie die Richtlinien «Feldspritzen 2023» und «Sprühgeräte 2023» sind auf der Website des SVLT verfügbar: www.agrartechnik.ch/verband/technik/ spritzentests/

Wo drückt der Schuh?

In der Rubrik «Praxisfragen» behandelt die «Schweizer Landtechnik» Anliegen aus der Praxis, wie sie laufend an den SVLT herangetragen werden. Kontakt: Tel. 056 462 32 00 oder per E-Mail an zs@agrartechnik.ch.

Praxisfragen | Management 03 2023 Schweizer Landtechnik 59
Mit der Zapfwelle angetriebene oder selbstfahrende Feldspritzen müssen alle drei Jahre von einer anerkannten Prüfstelle getestet werden. Bild: Heinz Röthlisberger Ab 1. April 2023 ist ein System zur Innenreinigung der Spritze für alle für den Pflanzenschutz eingesetzten Geräte mit einem Behälter von mehr als 400 Litern Inhalt obligatorisch. Bild: zvg
Prüfintervall Prüfung nächste Prüfung 2021 2024 2022 2025 2023 2026

Ohne Schrauben keine Landtechnik

Schrauben sind ein wichtiges Bauteil von praktisch jeder Maschine. Ohne Schrauben keine Landtechnik. Das war nicht nur in der Frühzeit der Landtechnik so, das ist bis heute so geblieben.

Wir haben uns so sehr an Schrauben gewöhnt, dass sie zur normalsten Sache der Welt geworden sind. Dies wohl deshalb, weil Schrauben das häufigste lösbare Verbindungselement der Gegenwart sind. Schrauben werden oft unterschätzt, bei exemplarischen Berechnungen wird klar, welche enormen Kräfte bereits eine kleine Stahlschraube aufnehmen kann.

Schrauben gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Als Holz-, Schloss- und Maschinenschrauben sind sie in jeder Werkstatt vorhanden. Sie haben beispielsweise einen Sechskant-, Linsen- oder

Senkkopf und es gibt sie mit Inbus, Torx, Kreuz oder Schlitz. Auch gibt es sie mit unterschiedlichem Gewindeprofil. Kurz gesagt, Schrauben gibt es in so vielen Ausfertigungen und Formen, dass man leicht den Überblick verlieren kann.

Von allgemeiner Gültigkeit

Für Schrauben gibt es einige Aspekte, die allgemein gültig sind. So hat jede Schraube eine Mindestzugfestigkeit und eine Streckgrenze, ebenso gibt es für jede Schraube eine sogenannte Vorspannkraft. Die entsprechenden Werte können Tabellen entnom-

men werden. Nachfolgend geht es in erster Linie um Maschinenschrauben, wie sie in der Landtechnik überall zu finden sind.

Gewindesteigung und Nennmass

Metrische Schrauben sind mit dem Buchstaben «M» gekennzeichnet. Das Nennmass von metrischen Schrauben ist genormt und wird durch eine Zahl erkennbar. Für eine metrische Schraube mit einem Durchmesser von 12 mm und einem Regelgewinde lautet die Bezeichnung «M12». Wenn zusätzlich noch die nutzbare Länge angegeben werden soll, wird der Bezeich-

Management | Werkstatt 60 Schweizer Landtechnik 03 2023
Ruedi Hunger Jede Schraube ist auf die möglichen Belastungswerte dimensioniert. Bild: Ruedi Hunger

Wo dauernd Vibrationen auftreten, sind selbstsichernde Muttern zu verwenden. Bild: Ruedi Hunger

nung noch das Längenmass in mm angefügt «M12 × 45». Neben dem «normalen» Regelgewinde gibt es das sogenannte Feingewinde. Bei diesem liegen die Gewindegänge enger aneinander als beim Standard des jeweiligen Durchmessers. Damit hat die Schraube (das Gewinde) eine grössere Selbsthemmung, das heisst, die Tendenz, dass sich die Schraube während der Arbeit durch Vibrationen und wechselnde Belastungen von allein löst, ist geringer. Beim Feingewinde wird neben dem Nenndurchmesser auch noch der Abstand der Gewindegänge in mm genannt «M12 × 1».

«Güte» (Qualität)

Normalerweise werden Maschinenschrauben aus Stahl hergestellt. Die Güte

M 10 × 50

10 ≥ 10.9

Länge bis unter Schraubenkopf

10.9

Mindestzugfestigkeit

10 × 100 N/mm2 = 1000 N/mm2

Mindeststreckgrenze

10 × 9 × 10 N/mm2 = 900 N/mm2

Festigkeitskennzeichnung von Schrauben und Muttern. Jede Schraube hat eine Mindestzugfestigkeit. Grafik: Europa Lehrmittel

der Schraube ist meistens im Schraubenkopf eingeprägt. Diese Kennzahl besteht aus zwei bis drei Zahlen, die meistens durch einen Punkt getrennt sind. In der Landtechnik sind «8.8», «10.9», und «12.9» die gängigste Güte. Mit diesen Zahlen lassen sich die Mindestzugfestigkeit und die Streckgrenze berechnen.

Schraube hat Vorrang vor Mutter Sechskantmutter, Kronenmutter, Hutmutter, Überwurfmutter, Flügelmutter und, und. Schrauben gibt es ebenfalls in unterschiedlichen Ausführungen. Grundsätzlich sollte die Schraube immer die höhere Güte aufweisen. Das heisst, hat die Schraube die Bezeichnung 12.9, nimmt man eine 10.9 ­ Mutter. Folglich bei einer

8.8er­Schraube eine 6.8er­ Mutter usw. Natürlich gibt es einen Grund dafür: die Mutter ist der kleinere und günstigere Teil dieser Verbindung. Sollte die Belastung zu gross werden, wird die Mutter Schaden nehmen und nicht die Schraube.

Schrauben- und Muttersicherung

Damit sich eine Schraubenverbindung nicht selbständig lockert, gibt es Sicherungselemente. Bei den Schrauben sind dies: Federringe, Zahnscheiben, Fächerscheiben und Federscheiben. Selbstsichernde Muttern gibt es mit Polyring oder mit Metall ­ Klemmteil. Wenn erhöhte Temperatureinwirkung zu erwarten ist, sollte eine Ganzmetallmutter mit Klemmteil verwendet werden. Bei den selbstsichernden Muttern muss das Schraubengewinde mindestens eine Umdrehung weit aus der Mutter heraustreten, da sonst die Sperrwirkung nicht greift. Eine Sicherungsmutter, umgangssprachlich auch «Stopp ­ Mutter» genannt, sollte keines falls ein zweites Mal verwendet werden. Sind Schraube und Mutter aus nichtrostendem Stahl, kann es beim Lösen zum «Anfressen» kommen. Der Grund ist der hohe Chromanteil im Material. Etwas Graphitpaste, die bei der Montage am Gewinde aufgetragen wird, kann verhindern, dass die Verbindung nur durch Abreissen oder Abschneiden (Zerstören) zu lösen ist.

Welche Güte wo verwenden

Die Schrauben ­ Güte ist entscheidend für die Verbindung. Beispielsweise sollte für eine Grubberschar nach Möglichkeit eine 12.9 ­Schraube verwendet werden. Der Grund ist die hohe Belastung durch die lange Hebelwirkung von der Schar­

Werkstatt | Management 03 2023 Schweizer Landtechnik 61
Bei Verschraubungen an Anhänger-Kupplungen dürfen keine Kompromisse eingegangen werden. Bild: Ruedi Hunger

spitze zur Schraube. Wichtig ist eine hohe Vorspannkraft, damit die statische Ausrichtung der Schar auf dem Stiel konstant bleibt (die Schar sich nicht lockert und bewegt). Dabei ist eine hohe Streckgrenze von Vorteil. Für die seitlichen Flügel reicht eine 10.9-Schraube, da die Schraube nahe am Hebelpunkt ist. Für eine festere Schraube spricht auch die hohe Abnutzung des Schraubenkopfs durch Abrasion.

Bei Pflugteilen reicht normalerweise eine 10.9-Schraube, da die Schrauben nur bedingt auf Zug beansprucht werden. Zudem sichern meistens mehrere Schrauben die Anlage des Blechs am Pflugkörper. Weil die Schraubenköpfe versenkt werden, ist der Abrieb eher tief. Doch keine Regel ohne Ausnahme, es kommt vor, dass Standardschrauben regelmässig reissen oder abscheren, dann sollte allerdings, bevor man zu einer festeren Schraube greift, die Pflug-Einstellung überprüft werden.

Streckgrenze, Mindestzugfestigkeit, Haltekraft

Wie es die Bezeichnung schon erahnen lässt, ist die Streckgrenze die Kraft, bei der sich die Schraube plastisch zu verformen beginnt. Im Gegensatz zur Mindestzugfestigkeit, welche die Kraft angibt, wo die Schraube zu reissen beginnt, ist die Streckgrenze meist der wichtigere Wert. Die Mindestzugfestigkeit ist bei der Scherschraube das entscheidende Moment, da ihre Zerstörung im Fall einer Überlastung gewollt ist.

Formeln

Die Berechnung der beiden Werte ist bei jeder Güte gleich. Zur Ermittlung der Mindestzugfestigkeit wird der Wert vor dem Punkt mit Faktor 100 multipliziert (siehe Tabelle «Formeln und Berechnungen»). Wenn die Streckgrenze berechnet werden soll, wird die Zahl vor dem Punkt mit der Zahl hinter dem Punkt und mit dem Faktor 10 multipliziert. Anschliessend überträgt man die Werte auf den Durchmesser der Schraube, dazu wird der Querschnitt in mm² berechnet und mit der Streckgrenze multipliziert. Anschaulicher dargestellt werden diese Werte in den Tabellen, auch wird deutlich, wie gross die Kräfte sind, welche eine einzelne Schraube mit einem Durchmesser von 12 mm und einer Güte von 10.9 aufnehmen kann.

Anzugsmomente, Vorspannkraft

Zum Anziehen einer Mutter oder einer Schraube ist ein Drehmoment erforderlich. Dieses ist unter anderem von der Vorspannkraft abhängig. Die Vorspannkraft ist ein rein theoretischer Wert und kann nur mit speziellen Messmitteln in einer Schraubenverbindung nachgewiesen werden. Der wichtige Wert für die Praxis ist das Anzugsmoment. Dieser Wert kann mit Hilfe eines Drehmomentschlüssels direkt eingestellt werden. Die zweite Tabelle zeigt die Anzugsmomente für gebräuchliche Schrauben mit Standardge -

und Berechnungen (Streckgrenze, Zugfestigkeit, Haltekraft)

Wehe, wenn sie losgelassen – die Messer auf der Häckseltrommel erfordern neben dem richtigen Anzugsmoment eine zusätzliche Sicherung. Bild: zVg

winde. Das Anzugsmoment wird in Newtonmeter (Nm) angegeben.

Bewusste «Schwächung»

Eine Scherschraube ist gewollt das schwächste Element einer Verbindung bzw. einer Baugruppe. Sie soll als Erstes zerstört werden und damit andere Maschinenteile vor Bruch schützen. Je nach Art der Belastung bzw. Hebellänge, welche die Auslösekraft bestimmt, werden 8.8- oder 10.9-Schrauben eingesetzt. Die Bruchstelle kann genau definiert werden, wenn die Scherschraube eine umlaufende Kerbe hat.

Rostschutz

Schrauben, die dauernd oder auch nur zeitweise allen Witterungsbedingungen ausgesetzt sind, werden zum Teil mit einer Schutzbeschichtung versehen. Häufig ist dies eine Verzinkung oder Lackierung. Schrauben ohne langfristigen Korrosionsschutz werden als «blank» bezeichnet.

Fazit

Eine Schraube, auch wenn sie noch so unscheinbar daherkommt, hat viel zu bieten. Genau wie ein Konstrukteur beim Bau eines Maschinenteils darauf achtet, welche Schraube für einen bestimmten Zweck geeignet ist, soll auch in der Werkstatt-Praxis darauf geachtet werden, dass die richtige Schraube am richtigen Ort verwendet wird. Damit kann nicht nur Geld gespart werden, ebenso wichtig ist, dass durch richtig dimensionierte Schrauben viel Ärger und zusätzliche Arbeitszeit gespart werden kann.

Management | Werkstatt 62 Schweizer Landtechnik 03 2023
Anzugsmomente in Newtonmeter
Nenndurchmesser Güte 8.8 Güte 10.9 Güte 12.9 M6 10 Nm 14 Nm 17 Nm M8 25 Nm 35 Nm 42 Nm M10 50 Nm 70 Nm 85 Nm M12 87 Nm 122 Nm 147 Nm M16 210 Nm 299 Nm 357 Nm M20 411 Nm 578 Nm 696 Nm M24 710 Nm 1000 Nm 1196 Nm
(Nm)
in Streckgrenze und Zugfestigkeit umgerechnet Schraube 10.9 Streckgrenze: 10 × 0,9 × 10 = 900 N/mm2 Zugfestigkeit: 10 × 100 = 1000 N/mm2 Die Streckgrenze
Querschnitt der Schraube berechnet Schraube M12 Querschnitt: 12 mm × 12 mm × (3,14/4) = 113 mm2 Haltekraft: 113 mm2 × 900 N/mm2 = 101,700 N* * Entspricht
Gewicht!
Güte
auf den
10,17 Tonnen

Präzises Einstellen

Damit Ballenpressen, Ladewagen oder Feldhäcksler Schwaden optimal aufnehmen können, sollten diese möglichst gleichmässig sein. Mit einem Ventilstrom-Teiler lassen sich die Ausleger eines Schwaders präzise einstellen.

Vor drei Jahren brachte Krone den neuen Mittelschwader «Swadro TC 1370» mit vier Kreiseln und einer Arbeitsbreite von 10,80 bis 13,70 m bei Schwadbreiten von 1,40 bis 2,60 m auf den Markt. Da man bei diesem Gerät einen hohen Ölstrom ohne Abweichung in der Teilgenauigkeit erzielen wollte, setzte Krone einen Steuerblock der Firma Power-Hydraulik GmbH ein, der ein gleiches Teilungsverhältnis bei einer Seriengenauigkeit von +/– 1 % gewährleistet.

Volumenstrom

von 30 l/min

Bei diesem Stromteiler handelt es sich um ein federbelastetes Ventil in Schieberbauweise. Es teilt einen eingehenden Ölstrom in einem fest vorgegebenen Verhältnis, gleich oder proportional, lastunabhängig in zwei Ströme auf. Wird das Ventil in umgekehrter Richtung verwendet, so werden die eingehenden Teilströme im selben Verhältnis zuverlässig vereint. Die Abweichung in der Seriengenauigkeit beträgt dabei nur 1 %. In einer Zylindergleichlaufsteuerung ermöglicht das Ventil

zudem einen schnellen Endlagenausgleich des nachlaufenden Zylinders.

Für den erwähnten Schwader wurden die Komponenten speziell auf den hohen geforderten Volumenstrom von 30 l/min und den dabei auftretenden Differenzdruck ausgelegt. Das Ventil reguliert sich selbst an den Drossel- oder Ausgangsstellen unabhängig von den auftretenden Lasten am Ausgang der Leitungen. Der Fahrer selbst bekommt davon nur wenig mit und erhält als Feedback lediglich ein synchrones Ausschieben der Ausleger ohne Abweichungen im Gleichlauf. Dadurch soll eine gleichmässige Ablage des Erntegutes im Schwad sichergestellt werden, was die Durchsatzleistung der nachfolgenden Erntemaschinen steigert und beispielsweise bei der Aufnahme mit dem Ladewagen für ein optimales Schnittbild sorgt.

Für spezifische Anforderungen

Der Ventilstromteiler von Power-Hydraulik wird auf unterschiedliche kundenspezifische Systemanforderungen hinsichtlich Volumenstrom, Teilungsverhältnis und Endlagenausgleich angepasst. Durch die spezielle Konstruktion kann weitestgehend auf zusätzliche Druckbegrenzungs-

Beim Stromteiler/-vereiniger handelt es sich um ein federbelastetes Ventil in Schieberbauweise. Es teilt einen eingehenden Ölstrom in einem fest vorgegebenen Verhältnis, gleich oder proportional, lastunabhängig in zwei Teilströme auf.

Bild: Power-Hydraulik

ventile ausgangsseitig verzichtet werden. Die Komponenten lassen sich flexibel in die Steuerblock-Konstruktion integrieren, auf den Block anflanschen oder auch extern verrohren. Aufgrund der Fertigungsmöglichkeiten ist Power-Hydraulik in der Lage, die Stromteiler kompakt auszulegen und denselben Steuerblock mit weiteren Ventilen auszustatten. So spart der Maschinenkonstrukteur Platz und gewinnt zusätzlichen Bauraum.

Roman Engeler* Da Krone beim «Swadro TC1370» einen hohen Volumendurchsatz ohne Abweichung in der Teilgenauigkeit erzielen wollte, nutzt das Unternehmen bei dieser Maschine einen Stromteiler von Power-Hydraulik. Bild: Krone *Quelle: Power-Hydraulik GmbH, D-72172 Sulz; AboPr Pressedienst, D-81929 München
Technik | Management 03 2023 Schweizer Landtechnik 63

Roboter-Parade in Toulouse

Anfang Februar fand in der Umgebung von Toulouse (F) die siebte Austragung der «World Fira» statt. «World Fira» ist eine Messe, die der Agrar-Robotik gewidmet ist und auf der die meisten der heute verfügbaren Serienprodukte oder Prototypen bei Feldeinsätzen vorgestellt wurden.

Vom 7. bis 9. Februar 2023 trafen sich in Auzeville-Tolosane bei Toulouse (Frankreich) rund 2000 Fachleute der Agrar-Robotik auf der «World Fira», um den Technologietransfer zwischen Forschung und Industrie zu intensivieren. Nicht weniger als 70 Aussteller zeigten ihre autonom agierenden Maschinen, die insbesondere für Spezialkulturen entwickelt wurden.

Nebst einem wissenschaftlichen Symposium zum Thema «Barrierefreie RoboterTechnologien» kamen die Messebesuchenden erstmals in den Genuss von Live-Demonstrationen, die auf einer Gesamtfläche von 1,5 ha, davon 2000 m² überdacht, stattgefunden haben. Dabei wurden rund 20 Serienprodukte und Prototypen vorgestellt.

«Valera» von Ant Robotic

Der Roboter «Valera» des deutschen Start-ups Ant Robotics ist ein TransportGerät für die Ernte von Gemüse und Obst, das volle Kisten autonom zu zentralen Sammelstellen befördern kann. Zwei Räder werden von Elektromotoren angetrieben, die ihre Energie aus einer 24-V- Batterie mit einer Kapazität von 120 Amperestunden beziehen. Aufgela -

den wird die Batterie über Solarpanels auf der Ladeplattform. Der Roboter folgt dem Feldarbeiter mit einem Tempo von 3 km/h. durch das Feld, während dieser die Plattform mit Kisten befüllt.

«Tipard 350» von Digital Workbench

Das Trägerfahrzeug «Tipard 350» der deutschen Firma Digital Workbench kann für verschiedene Zwecke eingesetzt werden. Der 350 kg schwere Prototyp mit einer Nutzlast von 150 kg weist einen permanenten Allradantrieb auf und kann bis zu 6 km/h schnell unterwegs sein. Die Ortung erfolgt über einen dualen RTK-

GNSS- Empfänger. Die Räder können einzeln um 360° gedreht werden. Die Lenkung wird mit 3D-Kameras unter stützt. Dank Teleskopachsen lässt sich die Breite von 1,2 bis 1,6 m einstellen. Das hydraulische Fahrwerk kann eine Bodenfreiheit bis zu 1,5 m manuell oder automatisch anpassen. Die Einsatzzeit beträgt rund vier Stunden.

«Arboto» von Exobotic Technologies

Das belgische Unternehmen Exobotic Technologies hat eine breite Palette von Robotern für vielfältige Anwendungen im Angebot. Der allradgetriebene «Arboto»

Plattform | Ausstellungen 64 Schweizer Landtechnik 03 2023
70 Aussteller zeigten an der Agrar-Robotik-Messe vor 2000 Besuchern ihre neusten Entwicklungen. Bild: Benjamin Sarion

wurde für Gärtnereien oder Baumschulen entwickelt, um den Durchmesser von Sträuchern regelmässig zu überprüfen. Während des Durchgangs misst eine an einem Mast befestigte Kamera mit einer Genauigkeit von 3 mm den Querschnitt jedes Stammes. Das 250 kg schwere Gerät verfügt über eine beidseitige ZentralachsDifferenzialfederung, wodurch die Räder immer Bodenkontakt haben. Es bewegt sich mit einer Höchstgeschwindigkeit von 5 km/h und navigiert mit RTK-GPS und einem Lidar-System.

«Traxx Concept H2» von Exxact Robotics

Exxact Robotics präsentierte erstmals den Prototyp seines mit einer WasserstoffBrennstoffzelle und mit 35-kW-Akkus ausgestatteten Roboters «Traxx Concept». Äusserlich ist dieser Roboter seinem bereits auf dem Markt befindlichen Diesel-Pendant ähnlich. Das Chassis wurde jedoch verlängert, um im oberen Teil zwei Wasserstoff-Tanks transportieren zu können. Die Maschine ist für eine Betriebsdauer von bis zu 10 Stunden ausgelegt und kann für die Bodenbearbeitung oder

boter wurde für das Säen und mechanische Jäten von Reihenkulturen entwickelt. Dieses vollelektrische Gerät wiegt 900 kg und ist mit einem grossen Solarpanel bestückt, das die auf der Rückseite gelagerten Batterien auflädt. Das Gerät ist für den alleinigen Einsatz im Feld zugelassen. Das Tempo beträgt knapp 1 km/h. Der «FD20» orientiert sich ausschliesslich über RTK-GPS und verfügt über einen peripheren Draht, der bei zunehmender Spannung einen Notstopp auslöst.

«Haribot» von Haritech

Der Multifunktionsroboter «Haribot» der ungarischen Firma Haritech ist für Baumschulen gedacht. Sein 25 PS starker Kubota-Dieselmotor treibt eine Hydraulikpumpe an. Das Gerät ist hier mit einem hydraulisch angetriebenen Mehrfach-

zerlegen. Der Akku reicht bis zu zehn Stunden in der Ebene oder sechs Stunden in Hanglagen.

«Orio» von Naïo Technologies

auch für Pflanzenschutzmassnahmen im Rebbau eingesetzt werden. Der Roboter wird in diesem Frühjahr getestet, die Marktreife ist für 2025 vorgesehen.

«FD20» von Farmdroid

Den Roboter «FD20» ist bereits seit zehn Jahren auf dem Markt. Aktuell sind schon mehr als 350 Geräte im Einsatz. Der Ro -

Bohrer am Heckhubwerk ausgestattet. In vordefinierten Abständen werden Löcher mit einem Durchmesser von 10 bis 40 cm in einer maximalen Tiefe von 40 cm gebohrt. Der Roboter bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 3 bis 5 km/h. Er orientiert sich mit zwei GPS-Antennen mit RTK-Korrektur und mimt ein LidarSystem. Der 30-l-Dieseltank gewährleistet eine Autonomie von 8 bis 10 Stunden.

«SentiV» von Meropy

Der Roboter «SentiV» des französischen Unternehmens Meropy scannt Felder. Zwei Kameras erkennen Unkräuter sowie diverse Krankheiten und erstellen darauf basierend eine präzise Kartierung der Parzelle für anschliessende Behandlungen. Die beiden Räder werden von einem Elektromotor angetrieben. Die Balance wird über einen gebogenen Stock erreicht. Die Geschwindigkeit beträgt zwischen 7 bis 10 km/h. Durch Scannen einer Arbeitsbreite von 2 m liegt die Leistung bei rund 20 ha pro Tag. Der «SentiV» wiegt rund 15 kg, lässt sich leicht transportieren und bei Bedarf auch

Der «Orio»-Roboter ist die neueste Entwicklung von Naïo Technologies – ein robuster Werkzeugträger für den Gemüseund Ackerbau. Mit einem Leergewicht von 1450 kg zeichnet die Maschine sich durch einen Portalrahmen aus, unter dem verschiedene Anbau-Geräte bis zu 600 kg montiert werden können, beispielsweise Hackgeräte für die Bekämpfung von Unkräutern, die mit hoch auflösenden Kameras erkannt werden. Mit vier elektrisch angetriebenen Radmotoren mit jeweils 2500 W kann er sich bis zu 5,5 km/h bewegen, gesteuert mit GPS-RTK-Technik. Die Einsatzzeit beträgt zwischen sieben bis neun Stunden. Stossdämpfer, Lidar-Sensoren und virtuell ge -

setzte Schranken sorgen für die Betriebssicherheit.

«Slopehelper» von Pek Automotive

Das slowenische Unternehmen Pek Automotive hat den geländegängigen Roboter «Slopehelper» für den Wein- und Obstbau entwickelt. Das Gerät kann sich mit einem bordeigenem 120-GHz-Radar und ergänzend mit seitlichen Fühlern mit einer Genauigkeit von 10 mm orientieren. Es ist auch eine Version mit dualer GPSAntenne erhältlich. Die Geschwindigkeit

Ausstellungen | Plattform 03 2023 Schweizer Landtechnik 65

beträgt bis zu 4 km/h. Der «Slopehelper» kann sich in Parzellen mit bis zu 42° Neigung bewegen und dabei die verschiedensten Arbeiten ausführen. Das Gerät wiegt ohne Werkzeug 1,75 t, ist 1,6 m breit und kann auf einem Pick-up transportiert werden.

men modularen Werkzeugträger namens «POM». Ausgestattet mit Zwei- oder Allradantrieb kann er zwischen 5 und 10 Stunden bei einer Ladezeit von eineinhalb Stunden arbeiten. Dieses Modell ist an der Vorderseite mit einem mehrschichtigen Lidar für die Personenerkennung ausgestattet.

«Trektor» von Sitya

«Robot One» von Pixelfarming

Der «Robot One» von Pixelfarming ist 2,2 m hoch, 3,7 m breit und rund 2 t schwer. 12 Kameras scannen permanent den Boden. Weiter sind zehn einzeln gesteuerte Arme verbaut. Das Gerät kann unterschiedliche Aufgaben übernehmen, zum Beispiel mähen hier zehn Rotoren zwischen den Reihen bei einer Arbeitsleistung von 1 ha pro Stunde. Der Roboter kann aber auch Säen oder mit einem Laser-ThermoSystem Unkraut bekämpfen. Die Akkus ermöglichen eine Einsatzdauer von 6 bis 8

Der 3 t schwere «Trektor» von Sitya ist mit einem Dieselmotor ausgestattet, der alle drei Stunden eine Batterie auflädt (hybrid-elektrisches Konzept). Diese Batterien wiederum versorgen die Elektromotoren, welche die beiden Haupträder antreiben. Der Treibstofftank umfasst rund 25 l.

draulikpumpe treibt die Lenkzylinder und das Hubwerk auf Geräteebene an. Dieses Modell war bei der Demonstration mit einer dreireihigen pneumatischen Scheibensämaschine von Monosem ausgestattet. Die Vermarktung des «Softi Rover e-K18» ist in etwa fünf Jahren geplant. Zuvor soll die Maschine mit verschiedenen Anbaugeräten von Drittanbietern ausführlich getestet werden.

«Weta Robot» von Teyme

Im Frontbereich und im Heck gibt es je einen Kraftheber und diverse HydraulikAnschlüsse für Anbauwerkzeuge. Zudem gibt es auch eine Steckdose. Der Roboter kann sich mit bis zu 9 km/h bewegen. Es gibt drei unterschiedlich grosse Modelle, die für den Wein-, Obst- oder für den Gemüsebau geeignet sind. Die Spurbreite ist variabel, sie kann gar während der Fahrt verändert werden. Die Bodenfreiheit ist bis minimal auf eine Höhe von 300 mm einstellbar.

Stunden. Sie können per Kabel aufgeladen oder in wenigen Minuten ausgetauscht werden. Solarmodule im oberen Teil helfen beim Auflade-Vorgang. Eine 90°-Drehung der Räder bringt ihn in die Transportstellung, so dass die Gesamtbreite bei 1,80 m liegt.

«POM» von Sabi Agri

Das 2017 gegründete Unternehmen Sabi Agri präsentiert den leichten und autono -

«Softi Rover e-K18» von Softivert Der von der Firma Softivert entwickelte gelenkige Prototyp «Softi Rover e-K18» kann für vielfältige Arbeiten wie für die Bodenbearbeitung, die Aussaat, die Düngung oder für das Spritzen eingesetzt werden. Das Gerät verfügt über einen Elektro-Allradantrieb. Jede Achse wird angetrieben. Der Roboter kann maximal 8 km/h schnell unterwegs sein.

Die Orientierung erfolgt über GPS-RTKSignal und Lidar-Sensoren. Die austauschbaren Batterien mit einem Gewicht von 400 kg und einer Kapazität von 60 Kilowatt-Stunden ermöglichen eine Einsatzdauer von etwa 5 Stunden, abhängig von der «Schwere» der ausgeführten Arbeiten. Der Elektroantrieb liefert laut Hersteller eine Leistung, die eines 30-PSDieselmotors entsprechen soll. Eine Hy-

Der «Weta Robot» des spanischen Herstellers Teyme ist für das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln in steileren Reblagen konzipiert. Er kann sich aber auch in der Ebene bewegen. Die elektrische, allradangetriebene Maschine bezieht die Energie aus Batterien. Der Strombedarf soll bei geringen 1,2 kW liegen. Für die Ortung verwendet der Roboter ein an der Front montiertes Lidar-System. Die

pulsweitenmodulierten Düsen sind auf beiden Seiten des Bogens angebracht. Die Entwicklung dieses Roboters wurde durch EU-Mittel im Rahmen des «Scorpion»-Projekts unterstützt.

Zwei Videos

Auf dem YouTube-Kanal der «Schweizer Landtechnik» gibt es zu diesen an der Messe «World Fira» vorgestellten Robotern zwei Videos. Zum Kanal gelangt man über diesen QR-Code rechts.

Plattform | Ausstellungen 66 Schweizer Landtechnik 03 2023

Funkbeleuchtungsgarnitur LED

Artikelnummer 01.01.00082.01

12/24V Blink-, Rück-, und Bremslicht Magnetbefestigung

Betriebszeit bis 8 h 7-pol Funkanschlussstecker für hinten

Angebot gültig bis: 13.04.2023 | Preis inkl. 7.7% MwSt.

profitieren + bestellen...

per Telefon, E-Mail oder im Online-Shop auf unserer Website! Bitte geben Sie Ihre SVLT-Mitgliedernummer an.

www.g40.ch

sicher unterwegs

Der praktische «G40»-Fahrkurs zum Lenken von landwirtschaftlichen Fahrzeugen des Schweizerischen Verbands für Landtechnik kann ab dem 14. Altersjahr besucht werden.

Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) Picardiestrasse 3 | 5040 Schöftland | +41 62 739 50 40 | bul@bul.ch | www.bul.ch www.facebook.com/g40svlt

Das Original! Bewährt und erfolgreich!

CHF 150 statt CHF 192
MONATS-HIT für SVLT-Mitglieder
SVLT | ASETA Schweizerischer Verband für Landtechnik Telefon 056 462 32 00

«Lass niemals eine Krise ungenutzt verstreichen.»

Die Organisatoren der 20. Baumaschinen-Messe in Luzern nutzten die Chance nach der Corona-Zwangspause für Korrekturen und für eine Neuausrichtung. Der Messe-Erfolg und die hohen Besucherzahlen gaben ihnen recht.

Ruedi Hunger

Für die Fachleute aus dem Bauhaupt- und Baunebengewerbe ist die BaumaschinenMesse (Baumag) ein unbestrittener Branchenevent von Profis für Profis. Messeleiter Andreas Hauenstein freute sich entsprechend, dass sich nun nach der Corona-Zwangspause wieder die Möglichkeit bot, von Angesicht zu Angesicht miteinander zu reden. «… weg vom rein digitalen Kommunizieren über Onlinemeetings zur Face-to-Face-Kommunikation», sagte der Messeleiter der ZT Fachmessen AG bei seiner Begrüssung.

Innovationen machen das Rennen Vom 26. bis 29. Januar zeigten sowohl Newcomer als auch renommierte Marktführer auf dem Luzerner Messegelände

den interessierten Fachbesuchern die auf Hochglanz polierten Maschinen und Geräte. Während vier Tagen war die Baumag Schauplatz der Bauwirtschaft und präsentierte einen spannenden Branchenquerschnitt. Wie die Messeleitung betonte, war das Interesse seitens der Aussteller so gross, dass die Messe ausgebucht war. Über 160 Aussteller präsentierten in drei Ausstellungshallen und auf dem Freigelände zwischen den Hallen ihre Produkte.

Zero-Emissionen auf dem Bau?

Wer daran zweifelt, wird eines Besseren belehrt. Beispielsweise vermietet Wacker Neuson seit 1. Januar 2023 klimaneutral. Soll heissen, mit den «zero emission»-

Lösungen von Wacker Neuson kann bereits jetzt eine gesamte innerstädtische Baustelle ohne direkte Abgasemissionen und entsprechend leise betrieben werden. Das Portfolio umfasst heute Akkustampfer, akkubetriebene Vibrationsplatten und ein Innenrüttlersystem zur Betonverdichtung. Ergänzt wird das Programm durch elektrisch betriebene Bagger, Dumper und Radlader. An der Baumag wurde sowohl das Mietkonzept CO2-neutraler Maschinen als auch der Verkauf vorgestellt.

Sicher arbeiten mit Baumaschinen Gemäss der aktuellen Gesetzgebung darf der Arbeitgeber Arbeiten mit besonderen Gefahren nur Arbeitnehmern übertragen, die dafür ausgebildet sind. Gerade auf

Plattform | Ausstellung 68 Schweizer Landtechnik 03 2023
Kaiser präsentierte an der Baumag in Luzern mit dem «Walking Booster» eine patentierte Neuheit für die Schreitbagger. Bilder: Ruedi Hunger Immer mehr gibt es auch elektrische Antriebskonzepte für Baumaschinen. Zu sehen gibt es in Luzern immer auch die ganz grossen Strassenbaumaschinen. Aber auch die kleinen, wie diese Rüttelgeräte.

dem Bau ist daher Ausbildung für das Führen von Baumaschinen Pflicht. Neben den Baumaschinenführern sind auch die in der Nähe tätigen Bauarbeiter gefährdet. Das liege daran, dass Baumaschinen viele tote Winkel aufweisen, die trotz

Spiegeln und Kameras vom Fahrzeugführer nicht immer eingesehen werden können, betonte ein Spezialist für Arbeitssicherheit der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt (Suva). Auch gebe es infolge des Nichtangurtens immer wieder

Schwerstunfälle. Am Stand der Suva standen den Messebesuchern Spezialisten für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, spezialisiert auf den Bau und die Produktesicherheit bei Baumaschinen, Rede und Antwort.

Schaumauern und Anschnallen

Wie schon in früheren Jahren bekamen Jugendliche mit dem Berufswunsch Maurer die Möglichkeit, Fachkräften in Ausbildung über die Schultern zu schauen. Dieses Jahr erstellte Mattia Plattner aus Oeschgen (AG) im Foyer der Halle 1 ein interessantes Schauobjekt. Für den Vizeschweizermeister der Maurer bei den SwissSkills 2022 war es eine willkommene Trainingseinheit für die EuroSkills 2025 in Dänemark.

«Ausbilden und Anschnallen»: Unter diesem Motto legte die Suva an der Baumag einen Schwerpunkt auf die Ausbildung zum Baumaschinenführer. Auch das Anschnal -

Mattia Plattner aus Oeschgen (AG) bei der Planung seines Schauobjekts.

len wurde thematisiert. Am Stand der Suva standen Spezialisten für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Rede und Antwort.

Ausstellung | Plattform 03 2023 Schweizer Landtechnik 69
Raupenbagger vom japanischen Hersteller Kobelco. Thematisiert wurde auch die CO2-Kompensation. Radlader für Baustellen von Gehl. Doosan-Kleinbagger mit Presslufthammer. Fräskopf für die ganz schweren Fälle. Letztlich steht immer auch die Unfallverhütung im Vordergrund.

Notstromversorgung aus dezentralen Anlagen

Mit einer technischen Umrüstung können Photovoltaik-Anlagen und andere dezentrale Produktionsanlagen falls erforderlich vom Stromnetz entkoppelt und in einem Inselbetrieb genutzt werden. In einem Pilotprojekt wurde nun untersucht, ob sich auf diesem Weg die Notstromversorgung von Landwirtschaftsbetrieben im Fall eines länger anhaltenden Blackouts sicherstellen liesse.

Benedikt

Elektrischer Strom ist für das Funktionieren unserer Gesellschaft unentbehrlich. «Ein länger andauernder, landesweiter StromBlackout würde zu einem unmittelbaren Stillstand von nahezu der gesamten Schweizer Wirtschaft führen», hält der Bundesrat in der «Nationalen Strategie zum Schutz kritischer Infrastrukturen»

fest. Ein Teil der Wirtschaft ist die Landwirtschaft. Ein Stromausfall über längere Zeit bei Lüftungen, Melkanlagen oder auch Heizungen würde das Wohlergehen von Mensch und Tier unmittelbar bedrohen. Die Nahrungsmittelproduktion für die Bevölkerung wäre gefährdet. Die «Nationale Strategie» fordert daher, kritische Infrastrukturen resilient auszugestalten: «Grossflächige und schwerwiegende Ausfälle sollen möglichst verhindert und die Funktionsfähigkeit im Ereignisfall möglichst rasch wieder gewährleistet werden.»

«Grüner» Notstrom

Die Eigenversorgung hat durch den Ausbau der dezentralen Produktion erneuerbarer Energien einen grossen Stellenwert erhalten. Die dezentralen Energiequellen könnten auch im Krisenfall gute Dienste leisten. Das ist der Grundgedanke einer kürzlich fertiggestellten Studie, die vom Pilot- und Demonstrationsprogramm des Bundesamts für Energie BFE finanziell unterstützt wurde. Die Projektleitung hatte die Winterthurer Firma Fleco Power AG, eine 2015 gegründete Tochterfirma der

Plattform | Forschung 70 Schweizer Landtechnik 03 2023
Vogel* Der Holzhof von Otto Wartmann umfasst eine Kä serei, einen Milchwirtschaftsbetrieb und eine Schweinezucht. In der Mitte des Bildes sind die drei Fermenter zur Erzeugung von Biogas zu sehen. Auf den Stallanlagen rechts befindet sich eine der zwei Photovoltaik-Anlagen. Die im Projekt eingebundene PV-Anlage wurde auf dem roten Dach (links im Bild) errichtet und ist auf dem Foto noch nicht abgebildet. Bild: Holzhof * Der Autor ist Wissenschaftsjournalist und hat diesen Artikel im Auftrag des Bundesamts für Energie BFE geschrieben.

Der Holzhof in Amlikon-Bissegg (TG) nutzt zur Energieerzeugung zwei Photovoltaik-Anlagen und eine Biogasanlage, an die drei Blockheizkraftwerke angeschlossen sind. Die Blockheizkraftwerke produzieren Strom und Wärme. Beim ersten Testlauf für den Inselbetrieb wurde ein Blockheizkraftwerk (320 kW Leistung) herangezogen. Beim zweiten Testlauf wurde neben dem Blockheizkraftwerk zusätzlich eine PV-Anlage (120 kWp) eingesetzt. Illustration: Benedikt Vogel (mit Shutterstock)

Genossenschaft Ökostrom Schweiz (Winterthur), des Solarinstallateurs MBRsolar (Wängi) und der Energiegenossenschaft ADEV (Liestal). Fleco Power vermarktet erneuerbare Energie von über 600 Produzenten und Produzentinnen, die Strom aus Photovoltaik, Biogas, Wasserkraft und Wind gewinnen.

Viele Anlagen auf Bauernhöfen

Das Schweizer Stromnetz ist engmaschig. Fällt ein Kraftwerk oder eine Leitung aus, wird die Stromversorgung in aller Regel in kürzester Zeit wiederhergestellt. Im Krisenfall ist allerdings auch ein längerer, flächendeckender Ausfall denkbar. In diesem Fall könnten auf Landwirtschaftsbetrieben Dieselaggregate oder von Traktormotoren angetriebene Zapfwellengeneratoren zur Stromerzeugung genutzt werden, sofern genug Treibstoff am Lager ist. Eine andere Quelle für Notstrom bieten dezentrale Photovoltaik-, Biogas- oder Windkraftwerke. In der Schweiz gibt es mehrere Tausend PVAnlagen auf Bauernhöfen; allein im Jahr 2021 kamen 750 Anlagen mit einer Durchschnittsleistung von 68 kW neu hinzu. Zudem existieren schweizweit rund 120 landwirtschaftliche Biogasanlagen. Die meisten sind mit Blockheizkraftwerken (BHKW) ausgerüstet, die Biogas in Strom und Wärme umwandeln.

Inselbetrieb in zwei Anordnungen

Will man solche Anlagen für die Notstromversorgung nutzen, müssen sie im Inselbetrieb – also abgekoppelt vom Stromnetz – betrieben werden. Benötigt wird dafür eine Steuerung, die die Strom -

produktion auf den Bedarf der angeschlossenen elektrischen Verbraucher abstimmt. Dezentrale Stromproduktionsanlagen sind heute üblicherweise nicht für den Inselbetrieb ausgelegt. Wenn das Netz ausfällt, stoppen sie die Produktion. Das von Fleco Power initiierte Pilotprojekt ging der Frage nach, mit welchen Anpassungen die Anlagen auf Notbetrieb umgestellt werden können. Notbetrieb bedeutet in der Regel auch, dass nur jene elektrischen Verbraucher versorgt werden, die im Krisenfall unabdingbar sind.

Auf dem Holzhof

Die Feldtests zur Notstromversorgung erfolgten auf dem Holzhof von Projektpartner Otto Wartmann, einem Käserei- und Landwirtschaftsbetrieb in Amlikon-Bissegg (Kanton Thurgau). Dort produzieren zwei PV-Anlagen (Gesamtleistung: 360 kWp) jährlich 330 000 kWh Strom. Hinzu kommt eine Biogasanlage mit drei BHKWs (Gesamtleistung: 750 kW), die nebst Wärme insgesamt 5 000 000 kWh Strom liefern. In einem ersten Feldtest wurde eines der drei BHKW zur Notstromproduktion herangezogen. Obwohl damit bereits genügend Strom für den Notbetrieb zur Verfügung stand, wurde in einem zweiten Testlauf zusätzlich zum BHKW eine der PV-Anlagen in die Notversorgung einbezogen. Damit wollte das Projektteam klären, ob bzw. unter welchen Voraussetzungen eine Kombination mehrerer dezentraler Kraftwerke möglich ist.

Schwarzstart hat seine Tücken

Die Ergebnisse zeigen: In beiden Testanordnungen (BHKW allein, BHKW mit PV)

konnte ein Inselbetrieb zur Notstromversorgung mit erneuerbarem Strom realisiert werden. Der Landwirtschaftsbetrieb wurde während jeweils mehrerer Stunden mit bis zu 180 kW Leistung versorgt. Im Ernstfall kann eine Notstromversorgung oft nur die wichtigsten Verbraucher mit Strom beliefern. Beim Testbetrieb auf dem Holzhof war das anders: Hier wurde der gesamte Strombedarf des Landwirtschaftsbetriebs gedeckt. Die Herausforderung bestand hier darin, einen genug hohen Verbrauch sicherzustellen, da das BHKW aus technischen Gründen auch im

Steuerung für Inselnetze

Sollen dezentrale Solar-, Biogas- oder Windkraftwerke zur Versorgung eines Inselnetzes herangezogen werden, fungiert der zugehörige Generator oder Wechselrichter als netzführende Komponente der Notversorgung. Diese ist während des Notbetriebs für Netzstabilität und -qualität verantwortlich. Dazu übernimmt sie die Produktions- und Laststeuerung, die dafür sorgt, dass die Stromproduktion mit dem Verbrauch in Einklang ist. Die technischen Komponenten für einen Inselbetrieb existieren, sind aber in den heute typischen Anlagen selten verbaut und führen oft zu erheblichen Mehrkosten. Das macht es schwierig, bestehende Anlagen nachträglich für den Inselbetrieb fit zu machen. Um diese Lücke zu schliessen, wurde im Pilotprojekt zusammen mit der Hochschule HES-SO Valais-Wallis die Entwicklung einer technischen Lösung für den Retrofit bestehender Anlagen gestartet.

Forschung | Plattform 03 2023 Schweizer Landtechnik 71

Notbetrieb mindestens auf 60 % der Leistung betrieben werden muss. Mit den Feldtests wurden verschiedene Herausforderungen eines Notbetriebs identifiziert: Die Schwarzstartfähigkeit (Aufbau des Inselnetzes) scheiterte anfangs in mehreren Anläufen, beispielsweise an fehlerhaften Einstellungen oder der fehlenden Notstromversorgung von Steuerungskomponenten. Fazit von Projektleiter und Fleco-Power-Manager Martin Schröcker: «Für den Betrieb eines Inselnetzes braucht es die erforderlichen technischen Komponenten und Steuerungsanlagen, aber auch Personen, die die Notstromversorgung in Betrieb nehmen können und dafür den Krisenfall regelmässig proben.»

Wichtigkeit der Netzqualität

Besonders anspruchsvoll ist eine Notstromversorgung über mehrere Tage und Wochen. In solchen Fällen muss die Versorgung mit Substraten für die Biogasanlage sichergestellt werden. Zudem muss die Netzqualität hohen Ansprüchen genügen. Zwar sind für einen abgekoppelten Notbetrieb die Anforderungen von Normen wie der Europäischen Norm EN 50 160 nicht direkt gültig, sie bieten aber eine gute Grundlage für eine Beurteilung der notwendigen Netzqualität in Dimensionen wie Spannungs- und Frequenzhaltung. Erfolgt ein Notbetrieb über längere Zeit, können Abweichungen

der Netzqualität elektrische Verbraucher beschädigen, beispielsweise durch erhöhte thermische Belastungen bei Schieflasten. Für die Einbindung der erneuerbaren Energien in die Notversorgung ist somit eine sorgfältige Planung des Notnetzes und der involvierten Komponenten nötig.

Ergänzung mit Zapfwellengenerator?

Martin Schröcker von Fleco Power ist überzeugt, dass gerade PV-Anlagen ihren Beitrag zur Notstromversorgung leisten können. Zwar ist Solarstrom für diese Aufgabe auch bei Einsatz eines Batteriespeichers noch nicht ausreichend, weil vor allem in den Wintermonaten Energielücken auftreten, wie das Projektteam im Schlussbericht festhält. Anders sieht es

Pilotprojekte des BFE

Das im Haupttext vorgestellte Projekt wurde vom Pilot- und Demonstrationsprogramm des Bundesamts für Energie (BFE) unterstützt. Mit dem Programm fördert das BFE die Entwicklung und Erprobung von innovativen Technologien, Lösungen und Ansätzen, die einen wesentlichen Beitrag zur Energieeffizienz oder zur Nutzung erneuerbarer Energien leisten. Gesuche um Finanzhilfe können jederzeit eingereicht werden. www.bfe.admin.ch/pilotdemonstration

aus, wenn Photovoltaik mit einer zweiten Stromquelle kombiniert wird. Martin Schröcker sieht ein vielversprechendes System darin, zur Hauptsache PV-Anlagen zu nutzen und diese nach Bedarf temporär mit Strom aus einem Zapfwellengenerator zu ergänzen. Ob diese Kombination praktikabel ist, wurde in einem Feldversuch bisher nicht untersucht. «Die Integration von mehreren Energiequellen in einem gemeinsamen Notnetz wird die bereits beträchtliche technische Komplexität des Notbetriebs jedoch zusätzlich erhöhen», geben die Autoren des Projektschlussberichts zu bedenken. Martin Schröcker bleibt optimistisch: «Aus unserer Sicht bietet dezentral produzierter erneuerbarer Strom eine riesige Chance, um eine robuste Lösung für die Notstromversorgung zu nutzen. Wenn dazu vor allem Anlagen eingesetzt werden, die für den Normalbetrieb angeschafft wurden, lassen sich die Zusatzkosten in Grenzen halten. So kann die Energiewende dazu beitragen, das Schweizer Stromnetz als Ganzes robuster gegen Blackouts zu machen. Die Landwirtschaft ist aufgrund der grossen Potenziale für erneuerbare Energien und der gut geschulten Betreiber und Betreiberinnen der beste Ort, um damit anzufangen.»

Der Schlussbericht zum Projekt «BackupFlex –Notbetrieb mit dezentralen Anlagen» ist abrufbar unter: www.aramis.admin.ch/ Texte/?ProjectID=47509

Plattform | Forschung 72 Schweizer Landtechnik 03 2023
Um ein Inselnetz zu etablieren, muss man es über einen Trennschalter vom Netz trennen. Otto Wartmann neben der Installation, mit der auf dem Holzhof die Notstromversorgung mittels erneuerbaren Energien untersucht wurde. Bilder: Fleco Power

Kreuzworträtsel

Begriffe Kreuzworträtsel Senkrecht

1 Gerät zur Gewichtsermittlung

2 Stickstoffdünger

3 Tests am Ende der Lehre (Abk.)

4 Kfz.-Zeichen Deutschland

5 Männername

6 das Recht der Schuldverhältnisse

7 Abk. Ribonukleinsäure

8 nebenbei

9 mit Wasser übergiessen 10 körperliche Haltung Mz. 11 Abk. für einen Arzt 12 Mass für eine Flüssigkeit 14 Traubensorte 17 auch Protein genannt 21 Raubtier in der Wildnis

20 Form von sein

22 anderer Ausdruck für «im Hochgebirge»

24 Träger von Erbgut 25 Winzer

28 Kfz.-Zeichen Österreich 29 Handwerker (Metall) 31 männl.

Zu gewinnen:

• Der praktische Universalspray: Midland MS14 Multi-Spray

• Einspritzsystem-Reiniger und Wasserbinder: Midland Fuel-Injector Cleaner + Water Remover

• Überreicht in Schutzhülle für eine 1-Liter-Ölflasche im Kofferraum Gesamtwert CHF 57.–

Senden Sie ein SMS mit SVLT Lösungswort Name und Adresse an die Nummer 880 (CHF 1.–) und gewinnen Sie mit etwas Glück diesen Preis.

Einsendeschluss: 30.

2023

Das Lösungswort im Februar lautete: SCHILTER

Gewonnen hat: Edy Birchler, 8840 Einsiedeln

03 2023 Schweizer Landtechnik 73
33 ostschw. Altstoffhändler 36 Kfz.-Zeichen Schweden 40 Gemeinde Kt. Zürich 42 Abk. für original 43 zweistellige engl. Zahl 44 männl. Pronomen 45 Kfz.-Zeichen Spanien 46 Schluss 47 Behälter für Blumen 50 engl. Osten 51 Teil des Stuhls 53 eisenhaltiges Gestein 55 konserviertes Futter vom ersten Grasschnitt 57 Gemeinde im St. Galler Rheintal 58 chem. Zeichen Samarium Waagrecht 1 Blechblasinstrument 9 Eiweisswert einer Raufutteranalyse 12 Kosename der Mutter 13 Männername 14 Kfz.-Zeichen Schweden 15 ein Pflanzennährstoff 16 Leuchtkörper Mz. 18 Pass zwischen Rheintal und Appenzellerland 19 engl. gehen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 A 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 H K D 24 25 26 27 28 29 30 31 C 32 33 34 35 36 E 37 38 39 40 B G 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 L 52 53 54 55 N 56 57 58 59 60 61 F 62 63 I A B C D E F G H I K L M
23 Abk. eines Bundesparlamentariers 24 witzige Episödchen 26 räumlich eingeschränkt 27 Kfz.-Zeichen Holland 30 altes Mass für Motorenstärke
Pronomen
glatte,
Oberfläche
Kfz.-Zeichen Spanien 35 lateinischer Name des Nil 37 die Sonnenküste: Costa del… 38 chem. Zeichen Schwefel 39 grosse Menschen 41 die Jünger Jesus 45 Stadtteil von Zürich 48 weiches, silbrigglänzendes Metall 49 Laubbaum 51 Kurzform männl. Vorname 52 Wertpapiere 54 näherkommend 56 Pflanzen im Wasser 59 Kfz.-Zeichen Österreich 60 ital. sechs 61 Kfz.-Zeichen Spanien 62 Berg Kt. GR, Piz d’…F, 3378 m 63 Unverschämtheit
Steinach
32
durchschimmernde
34
Rätsel von Hans Popp, 9323
März

Ein John Deere «1640», der läuft und läuft

Weder der Zylinderkopf, der Motorblock noch das Schaltgetriebe sind in den fast 19 000 Betriebsstunden des 42 Jahre alten John-Deere-Traktors «1640» von Christoph Rytz aus Kirchdorf (BE) jemals geöffnet worden. Nebst Landwirtschaft versteht er sich aufs Drainagespülen.

Dominik Senn

Meisterlandwirt und Landmaschinenmechaniker Christoph Rytz mit Jahrgang 1981 in Kirchdorf (BE) ist für seinen Betrieb auf leichte Landmaschinen angewiesen. Denn die meisten seiner landwirtschaftlichen Nutzflächen sind Torf- und Moorböden – entwässertes Sumpfgebiet des Gürbetals. «Bereits im neunzehnten Jahrhundert wurde mit dem Entwässern begonnen. Gewonnen wurde fruchtbarer Boden, der allerdings an Mächtigkeit ab -

nimmt», sagt er. Entwässert wird nicht nur etwa Oberflächenwasser, sondern Grundwasser, das nach oben drängt. In 14 bis 18 m Abständen werden in einer Tiefe von rund 40 bis 120 cm Abertausende Tonröhren von 8 cm Innendurchmesser zu 60 bis 190 m langen Leitungen verlegt, welche parallel zueinander verlaufen. Rytz nennt diese Leitungen Saugern, denn sie sind wasserdurchlässig bzw. sie «saugen» stetig Grundwasser

auf. Sie werden mittels Sammelleitungen (10 bis 12 cm Durchmesser) verbunden, an deren Enden Schächte angebracht sind, welche das «aufgesaugte» Wasser in Vorfluter und schliesslich in die Gürbe oder Müsche einleiten.

Regelmässig spülen

Alle sechs bis zehn Jahre müssen diese Drainage-Systeme gespült werden, um sie von Schmutz und Ablagerungen zu

Passion | Youngtimer 74 Schweizer Landtechnik 03 2023
Christoph Rytz und sein Sohn Dario posieren stolz vor dem John Deere «1640». Bild: Dominik Senn

Von 1979 bis 1986 gebaut

Der John Deere «1640» mit 62 PS und 4-Zylinder-Motor aus der «40er»-Baureihe folgte im Jahr 1979 dem «1630» mit 3-Zylinder-56-PS-Motor. Neben einer Leistungssteigerung hatte der «1640», der bis 1986 gebaut wurde, gegenüber dem «1630» durch das verstärkte Getriebe und dem 3,9-Liter-4-Zylinder-Motor mehr Eigengewicht sowie eine neue Kabine mit mehr Komfort. Auf Wunsch gab es Allrad. Den «1640» gab es von 1983 bis 1986 auch in der günstigeren «X-E»-Ausführung in Hinterrad- oder in Allradversion. Zudem war das Modell auch noch als Schmalspur-Traktor in der «F»-Version erhältlich.

befreien. Das geschieht immer vom Gefälle her aufwärts. Am tiefsten Punkt einer Leitung wird ein Schlauch mit gelöcherter Düse eingeführt, hydraulisch vorgetrieben und mit 40 Bar Druck Wasser gespült. «Auf rund hundert Meter Drainageleitung werden schon einmal bis tausend Liter Wasser eingepumpt; der Bedarf kann derart bis 20 000 Liter täglich betragen. Das Wasser wird in Güllefässern herangekarrt oder direkt aus dem Gewässer entnommen», so Rytz. Die meisten Aufträge stammen von Flurgenossenschaften, denen die Landwirte angehören.

Über vierzig Jahre alt

Das Drainagespülen hat Christoph Rytz von seinem Onkel Peter Rytz übernommen, wie auch den Landwirtschaftsbetrieb mit heute 30 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche und 6,5 ha Wald; 22 Kühe produzieren silofreie Milch, 70 Mastschweine Fleisch und auf 10 bis 12 ha wird Ackerbau betrieben (Getreide, Mais,

Sonnenblumen, Raps). Mit dem vom Onkel getätigten Kauf eines fabrikneuen John Deere «1640» im Jahre 1981 wurde dieser mit nur 62 PS und 2,78 t Eigengewicht zum Haupttraktor «und entpuppte sich als echter Allrounder», so Rytz. Als Zweittraktor diente ein kleiner Bührer. Der «1640» sei hervorragend geeignet, um die Drainagespülungen im Frühjahr oder Herbst vorzunehmen. «Der ‹1640› ist ja bereits über vierzig Jahre alt, hatte aber schon die hydraulische Zapfwelle und den hydraulischen Halbgang und ist im Acker überaus wendig. Das Hydrauliksystem mit Konstantdruck von 180 Bar auf dem gesamten System ist perfekt für anspruchsvolle Lohnarbeiten wie Drainagespülen ausgelegt», sagt er.

Als Pflegetraktor

Mit der Hofübernahme Anfang 2013 durch Christoph und Andrea Rytz und den Kindern Gian-Luca, Noelia und Dario kam ein John Deere «6330» mit Jahrgang 2008 auf den Betrieb, der fortan als Haupttraktor für schwere Arbeiten wie Säen, Onland-Pflügen usw. fungierte. Das Einsatzspektrum vom «1640» reduzierte sich auf Pflegearbeiten, Kreiseln, Schwadern, Düngersaat und Pflanzenschutz mit einer 15-m-Spritze, Letzteres auch für Dritte.

Christoph Rytz ist froh, dass Onkel Peter auf dem Betrieb mithilft. Daneben setzt er auf überbetriebliche Zusammenarbeit. Mit einem Nachbarn teilt er sich einen Mähdrescher, einen John Deere «2056», und eine Säkombination, mit denen er einige wenige Lohnarbeiten ausübt. Dieses Jahr hat Rytz mit zwei Berufskollegen in ein neues kameragesteuertes 6-ReihenMaishackgerät investiert. Von Wohlen (BE) hierhergezogen, sei er gut aufgenommen worden; er ist im Vorstand der Käsereigenossenschaft Kirchdorf und der

Viehversicherung sowie in der örtlichen Feuerwehr und Mitglied der Maschinengemeinschaft Kirchdorf.

Erste Kolben − seit 42 Jahren

Das schier Unglaubliche: Der John Deere «1640» hat jetzt, nach 42 Jahren, 18 790 Stunden auf dem Buckel. Zylinderkopf und Block des wassergekühlten 3,9-l-4-Zylinder-Saugermotors sind seit Fertigung noch nie geöffnet worden. Die Kolben sind die ersten, sie haben seit dem Einbau noch nie Tageslicht gesehen. Grössere Reparaturen gab es beim Ersatz der Kupplung, der Hydraulikpumpe und des Alternators – je einmal. Damit hat’s sich. Erwartungsgemäss legten Christoph Rytz und sein Onkel als Landtechnikinteressierte immer grössten Wert auf gute Wartung des Traktors, sodass dieser auch im hohen Alter noch gut im Schuss ist. «Er ist zuverlässig, wendig, spielend zu steuern und bringt nach wie vor die angegebene Leistung. Das Schalten der 16 Vorwärts- und 8 Rückwärtsgänge mit hydraulischem Halbgang geht problemlos vonstatten, trotz nicht synchronisierter Gruppen», so Rytz. Ihm gefällt auch der ausziehbare Unterlenker, den nur John Deere verbaut hat. Man muss mit einem Griff die Arretierung lösen, den Unterlenker ausziehen, ans Gerät hängen und rückwärtsfahren, bis er einklickt.

Auf der Suche nach einem Ersatz Die Nachteile wiegen seines Erachtens nicht schwer: Sind der Motor und das Getriebe kalt, ist der «1640» träge, weil er viel Öl erwärmen muss. Der Aufstieg von der Kabine bis zum Sitz ist eher eng. Und er hat kein Allrad; es gäbe diesen aber als Option. So oder so ist er auf der Suche nach einem Occasionsersatz für diesen Pflegetraktor mit vergleichbaren Eigenschaften wie Zuverlässigkeit.

Youngtimer | Passion 03 2023 Schweizer Landtechnik 75
Der «1640» beim Drainagespülen in die Müsche, einem Nebenfluss der Gürbe. Bilder: Rytz Seit über 40 Jahren ist der John Deere bei Familie Rytz ein zuverlässiger Heuernte-Helfer.

GR

Gewässerschutz und Landtechnik

An der GV der Sektion Graubünden stand insbesondere das Referat von Konrad Merk zum Thema Gewässerschutz und Landtechnik im Mittelpunkt.

Ruedi Hunger

«Nichts ist so beständig wie der Wandel», sagte Präsident Markus Tanner gleich zu Beginn der GV der SVLT-Sektion Graubünden am Plantahof in Landquart. Damit meinte der Präsident, dass wir unter anderem einen praktisch nahtlosen Übergang von der Corona-Krise zur nächsten Krise, dem Ukraine-Krieg erlebt haben. «Von diesem Krieg», so der Präsident, «sind wir alle auch indirekt betroffen.» Neben vorher nicht gekannten Lieferschwierigkeiten sind die Preise für Landmaschinen plötzlich stark gestiegen. Auch Dünger und Treibstoffe waren plötzlich auf einem Allzeithoch.

Obwohl die Jahresrechnung mit einem Minus schliesst, gab die Rechnung zu keiner Diskussion Anlass. Der Jahresbeitrag bleibt bei 100 Franken pro Jahr. Leider, und das stimmt nachdenklich, haben die Austritte (8) den einen Neueintritt übertroffen. Bei den Bestätigungswahlen wurden Vize-Präsident, Geschäftsführer und Rechnungsrevisoren wiedergewählt. Fabian Sgier, Fachlehrer Landtechnik am Plantahof, ist zwar bereits zwei Jahre im Vorstand, konnte aber coronabedingt noch keine GV besuchen und wurde nun offiziell im Vorstand willkommen geheissen. Ueli Günthardt, SVLT-Vorstand, überbrachte stellvertretend die Grüsse aus Riniken.

Roger Padrun vom Bündner Verkehrskontrollzentrum attestierte der Landwirtschaft insgesamt ein gutes Zeugnis. Die Bemühungen (Kontrollen) der letzten Jahre hätten Früchte getragen. Allerdings, so Padrun, man werde an der Thematik «dranbleiben».

In seinem Referat ging Konrad Merk vom Amt für Landwirtschaft und Geoinformation auf das Thema «Gewässerschutz und Landtechnik» ein. Mit einem Hinweis auf das Gewässerschutzgesetz und die Vollzugshilfe «Gewässerschutz in der Landwirtschaft», kam Merk im Bereich des baulichen Gewässerschutzes auf die Anforderungen an einen Waschplatz für Maschinen zu sprechen. Ebenso thematisierte der Referent den Betankungsplatz für landwirtschaftliche Fahrzeuge. Er verwies auf die je nach Gewässerschutzbereich unterschiedlichen Anforderungen an Bodenbelag und Entwässerung. Weiter machte Konrad Merk auf die Vorschrift aufmerksam, dass «ab Kontrolle 2024» jeder (betroffene) Betrieb Zugang zu einem Befüll-/Waschplatz für Spritzgeräte haben muss. «Das heisst nicht, dass jeder Betrieb einen eigenen Platz haben muss, aber er muss nachweisen, dass er Zugang zu einem hat», so Merk.

FR

Dynamisch unterwegs

Die Freiburger Sektion konnte an ihrer Versammlung auf ein bewegtes Jahr 2022 zurückblicken und hat für heuer einige Veranstaltungen geplant.

Matthieu Schubnel

Die Freiburger SVLT-Sektion hielt ihre ordentliche Jahresversammlung in Siviriez ab. Sektionspräsident Olivier Kolly, gleichzeitig auch Vorstandsmitglied im Zentralverband, konnte dazu rund 100 Mitglieder willkommen heissen. In seinem Jahresbericht erwähnte Kolly die erfolgreich durchgeführte Delegiertenversammlung des SVLT, die während zweier Tage in Murten stattfand, und die gross angelegte und von über 300 Personen besuchte Demonstration von Maschinen für die Stoppelbearbeitung. Weiter gab Kolly seiner Enttäuschung Ausdruck, dass aufgrund der Umsetzung einer parlamentarischen Initiative der Anteil von Biodiversitätsförderflächen (BFF) ab 2024 für alle Betriebe in der Tal- und Hügelzone 3,5 % der Ackerfläche betragen muss.

In Sachen Feldspritzenprüfung wurden 93 Geräte geprüft. Weiter haben 141 Jugendliche den «G40»-Fahrkurs absolviert. Probleme – wie fast überall – bereiten der Sektion Strassenbauprojekte. Oft gehen diese mit Fahrbahnverengungen einher, so dass grosse Landmaschinen kaum mehr zirkulieren können. Zu diesem Thema wird die Sektion am 10. August 2023 einen Informationstag organisieren. An diesem Tag soll dann auch ein Traktorgeschicklichkeitsfahren stattfinden, das als kantonale Ausscheidung für die Schweizermeisterschaft dienen wird, die am 29. August in Tänikon über die Bühne gehen soll.

Geschäftsführer Samuel Reinhard präsentierte die Jahresrechnung, die mit einem leichten Minus abschliesst. Fehlende Sponsorenbeiträge und eine geringere Zahl von Feldspritzentests waren dafür verantwortlich. Der Mitgliederbestand hat um gut 2 % abgenommen und liegt nun bei 1246 Personen. Der Jahresbeitrag wurde nicht verändert und beträgt weiterhin CHF 90.–.

Matthieu Schubnel, Redaktor bei der «Schweizer Landtechnik», informierte über die Entwicklungen rund um diese Fachzeitschrift und überbrachte auch das Grusswort des Zentralverbands. Joël Petermann, Geschäftsleitungsmitglied bei der Firma Alphatec und Mitglied der Arbeitsgruppe Spritzentest, zeigte die neuen Vorschriften rund um die obligatorische Prüfung der Feldspritzen auf.

Der Nachmittag war der Besichtigung der Firma JNJ Group SA in Romont gewidmet. Das Unternehmen ist mit seinen Tochterfirmen spezialisiert in der Ausrüstung von Kellereien und Molkereien. Die Versammlung endete mit einem Besuch der Käserei in Romont.

SVLT | Sektionen 76 Schweizer Landtechnik 03 2023
Der Vorstand mit Samuel Reinhard, John-David Flühmann, Olivier Kolly, Arno Niederhäuser, Lucien Terreaux, Frédéric Bachmann und Marc Oberson (auf dem Bild fehlt Thomas Schick). Bild: Matthieu Schubnel An der GV der Sektion Graubünden gab es unter anderem aktuelle Informationen rund um den Gewässerschutz. Vor Ort waren auch Gäste der Ostschweizer Nachbarsektionen. Bild: Ruedi Hunger

Wachsende Zahl von Mitgliedern

Die Sektion Neuenburg konnte im vergangenen Jahr die Zahl ihrer Mitglieder erhöhen. Sevan Jau ersetzt Maël Jeannin im Vorstand.

Die letzten beiden Versammlungen der SVLT-Sektion Neuenburg konnten pandemiebedingt nur auf schriftlichem Weg durchgeführt werden. Umso mehr freute es Präsident Werner Seiler, heuer eine stattliche Anzahl von Mitgliedern auf dem schönen Anwesen «La Rouvraie» in Bellevue-sur-Bevaix oberhalb des Neuenburgersees zur 81. Versammlung begrüssen zu können. In seinem Jahresbericht streifte Seiler verschiedene Themen wie die steigenden Preise und Lieferzeiten für Landmaschinen sowie die etwas düstere Zukunftsperspektive für Landwirte. Zudem dankte er den verschiedenen Sponsoren für ihre Unterstützung der Sektion. Maël Jeannin trat aus dem Vorstand zurück, an seine Stelle wurde der 32-jährige Milch- und Getreideproduzent Sevan Jau gewählt. Geschäftsführer Bernard Tschanz konnte einen positiven Rechnungsabschluss präsentieren, so dass der Jahresbeitrag bei CHF 85.– belassen werden konnte. Dieser wird aktuell von 413 Mitgliedern bezahlt, was einem leichten Zuwachs von zwei Personen gegenüber dem Vorjahr entspricht. In der Berichtsperiode wurden 22 Feldspritzen getestet und 45 Teilnehmende haben einen «G40»-Fahrkurs absolviert, wozu sie mit einem Rabatt von CHF 50.– belohnt wurden. Die Vorausscheidung zum nationalen Traktor-Geschicklichkeitsfahren vom 20. August 2023 organisiert die Sektion in La Brévine, in Partnerschaft mit dem Verein alter Landmaschinen. SVLT-Direktor Roman Engeler überbrachte das Grusswort des Zentralverbands und informierte über aktuelle Herausforderungen und Themen, die den Verband beschäftigen.

David Herminjard, Berater bei Agroline, stellte die Aktivitäten dieses Unternehmens der fenaco vor. Agroline hat sich zum Ziel gesetzt, die nachhaltige Produktion von marktgerechten, sicheren und gesunden Schweizer Lebensmitteln zu fördern. In seinem Vortrag gab Herminjard insbesondere einen Überblick über innovative Geräte zur Unkrautbekämpfung. So können Geräte der Hersteller Ecorobotix (Spot-Spraying), Crop.Zone (elektrische Unkrautbekämpfung), AGXtend und Carré (Roboter-Technologien) sowie Drohnen (für Pflanzenschutz-Anwendungen oder für die Maiszünslerbekämpfung) über das Filialnetz der Landi für Einsätze geordert werden.

Nach einem von Agroline und den regionalen Landi gespendeten Apéro wurde die Versammlung mit einem Mittagessen abgeschlossen, das von der Sektion offeriert wurde.

NW

Präsident bestätigt

Zehn Jahre amtet Ruedi Achermann als Präsident der Sektion Nidwalden. An der GV in Oberdorf wurde er für zwei Jahre wiedergewählt.

Dominik Senn

Mit Akklamation bestätigten die drei Dutzend Teilnehmer der Generalversammlung der SVLT-Sektion Nidwalden in Oberdorf die Wiederwahl ihres Präsidenten Ruedi Achermann, Buochs, für weitere zwei Jahre. Er ist im Jahre 2008 in den Vorstand gewählt worden. Inzwischen ist er seit zehn Jahren Präsident. Achermann bedankte sich für das Vertrauen und leitete über zum Jahresbericht, in welchem er einige laufende Verbandsprojekte erwähnte, darunter die Aktivitäten aus Anlass des 100-JahrVerbandsjubiläums 2024.

Im Kanton Nidwalden seien viele Landwirtschaftsbetriebe vom Schleppschlauch-Obligatorium betroffen, welches ab 2024 gilt, führte Achermann weiter aus. Nebst den bekannten Systemen mit Verteilkopf gibt es auch noch das System Mai mit Schwenkarmen oder den Schleppfix mit trichterförmigen Blechen über dem Boden. Eine Liste mit zugelassenen Geräten gebe es nicht. Für die Umsetzung seien die Kantone zuständig und nicht der Bund, was nicht gerade zur Planungssicherheit bei nötigen Investitionen beitrage.

Die Traktanden waren schnell abgehakt: Der Reingewinn der genehmigten Jahresrechnung 2022 beträgt 222 Franken. Der Jahresbeitrag für die Mitglieder bleibt bei 85 Franken. Zwei Neumitglieder wurden aufgenommen. In Kägiswil werden April, Juni, Juli und Oktober vier «G40»Fahrkurse mit jeweils fünf Teilnehmenden durchgeführt.

Zu guter Letzt orientierte Achermann über das gemeinsam mit der Sektion Obwalden organisierte Traktor-Geschicklichkeitsfahren am Sonntag, 2. April, 9 bis 14 Uhr, in der Industriezone in Ennetmoos. Die besten Fahrer der jeweiligen Kategorien können am 20. August an der Schweizermeisterschaft in Tänikon (TG) teilnehmen. Es gibt nebst einer Festwirtschaft einen Parcours mit Trettraktoren für Kinder und tolle Preise zu gewinnen.

Schliesslich überbrachte Urs Wegmann, Hünikon (ZH), die Grüsse des Verbandsvorstands und des Zentralsekretariats und informierte eingehend über diverse hängige Verbandsgeschäfte, bevor Beat Burkhalter, Sicherheitsfachmann von agriss und BUL, zum Thema Sicherheit auf dem Landwirtschaftsbetrieb referierte. Was nachdenklich stimmte: Ein Drittel der tödlichen Unfälle zwischen 2013 und 2022 habe Pensionierte betroffen, wie Burkhalter ausführte, und jeder einzelne Todesfall sei von den Angehörigen kaum jemals zu verkraften.

Sektionen | SVLT 03 2023 Schweizer Landtechnik 77
NE
Der Sektionsvorstand mit Bernard Tschanz, Jean-Luc Burgat, Jérôme Challandes, Werner Seiler, François Rohrbach, Cédric Barben, Bernard Staehli und Sevan Jau (v. l. n. r.). Bild: Matthieu Schubnel Referent Beat Burkhalter (links) von agriss/BUL und der wiedergewählte Präsident der Sektion Nidwalden Ruedi Achermann an der Generalversammlung in Oberdorf. Bild: Dominik Senn

Lohnunternehmer

Marschrichtung wird neu justiert

Roman Engeler

In seinem Jahresbericht kam Christian Kuhn, Präsident von Lohnunternehmer Schweiz, auf die gestiegenen Kosten zu sprechen. Er appellierte an seine Kollegen, mit spitzer Feder zu rechnen, da es ansonsten sehr schnell an die Substanz gehen könne. «Herausforderungen wie die überbordenden Forderungen seitens der Politik und der Gesellschaft stressen uns», führte Kuhn weiter aus. Auch den Fachkräftemangel ortete Kuhn als zunehmendes Problem; er gab den Denkanstoss, die Ausbildung des Landwirts in Richtung Fachkraft Agrarservice zu erweitern.

Das Rechnungsjahr schliesst bei einem Umsatz von rund CHF 500 000.–mit einem Gewinn von rund CHF 1600.–. Allerdings mussten Rückstellungen von rund CHF 85 000.– für verschiedene Investitionen und für temporär erhöhte Lohnkosten aufgelöst werden. Das Budget für das laufende Jahr rechnet mit einer schwarzen Null, wobei die Auflösung der restlichen Rückstellungen von CHF 43 000.– bereits integriert ist.

Christian Kuhn tritt als Präsident etwas überraschend zurück, die restlichen Mitglieder wurden in globo wieder gewählt. Der Vorstand wird das Präsidium später bestimmen.

Der Verband möchte sich weiter professionalisieren, sich intensiver –auch über eigene Fachkommissionen – in die agrarpolitische Diskussion einbringen, die Kommunikation nach innen und aussen verbessern sowie vermehrt Ausbildungsmodule anbieten, um so einen Mehrwert für bestehende und neue Mitglieder schaffen zu können. Auch das im letzten Jahr eingeführte Pflanzenschutz-Zertifikat soll in der Praxis weitere Verbreitung finden. Die ersten Empfänger dieses Zertifikats konnten an der Versammlung ausgezeichnet werden.

Jürg Minger stellte das Unternehmen Bucher Landtechnik mit seinen verschiedenen Profit-Centern vor. Dabei legte er den Fokus auf das Precision- Center, über das sämtliche Initiativen rund um die digitalisierte Landwirtschaft zusammengefasst werden. Minger sieht in der Digitalisierung jenes Instrument, mit dem die Herausforderungen einer nachhaltig produzierenden Landwirtschaft an ehesten bewältigt werden können.

SVLT-Präsident und Ständerat Werner Salzmann überbrachte das Grusswort des SVLT und erinnerte dabei an die gemeinsamen Wurzeln der beiden Organisationen.

JU-JB

Verkehrsfragen im Fokus

An der Jahresversammlung der Sektion Jura wurde intensiv über die zunehmenden Probleme rund um den landwirtschaftlichen Strassenverkehr diskutiert.

Roman Engeler

Nach einer Schweigeminute für die verstorbenen Mitglieder eröffnete Vizepräsident Stéphane Wüthrich in Abwesenheit des Präsidenten Christian Heusler die Versammlung der Sektion Jura / Berner Jura im Restaurant «de la Poste» zu Glovelier, zu der er rund 40 Mitglieder und einige Gäste willkommen heissen konnte.

Die von Geschäftsführer Philippe Chevillat präsentierte Jahresrechnung konnte mit einem Gewinn von CHF 3500.– abgeschlossen werden. Diese wurde ebenso genehmigt wie das Budget für das laufende Jahr, das bei gleichbleibenden Mitgliedschaftsbeiträgen von CHF 85.– einen Gewinn von CHF 750.– vorsieht. Im Vorstand gab es keine Rücktritte, er wurde in globo für eine weitere Amtsperiode gewählt. Mehr oder weniger stabile Verhältnisse zeigt die Mitglieder-Statistik. In der Sektion wird aktiv geschaut, dass Hofnachfolger die Mitgliedschaft ihrer Vorgänger übernehmen. So standen im vergangenen Jahr acht Austritten sieben Neu-Eintritte gegenüber.

Mathieu Petignat stellte die neuen Vorschriften im Umgang mit den Feldspritzen und deren Prüfungen vor. Dabei ging er auf die neue Vorschrift der Innenreinigung (ab einer Behältergrösse von 401 Litern) und auf das neue Punktesystem ein, mit dem das Reduktionspotenzial beim Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln erreicht werden muss. Im Rahmen einer ausgedehnten Diskussion rund um den landwirtschaftlichen Strassenverkehr (Bremsen, Unterschiede zwischen 30- und 40-km/h-Anhänger) wurde darauf hingewiesen, dass man den jungen Traktorfahrern bei den «G40»-Kursen vermehrt die Themen Sicherheit und Aufmerksamkeit vermitteln sollte. Zu oft stelle man fest, dass während der Fahrt elektronische Geräte wie Smartphones und andere bedient würden, was zu gefährlichen Situationen führen könne. Zunehmendes Gefahrenpotenzial ortete man auch im Zusammenhang mit Zweirad-Fahrern, da diese zunehmend auf Flurstrassen unterwegs sind. In seinem Grusswort ging SVLT-Vizepräsident Bernard Nicod auf diese Problematik ein und wies ergänzend darauf hin, dass Landmaschinen wegen neu eingebauter Schikanen gewohnte Routen häufig nicht mehr befahren können. Er forderte die Anwesenden auf, hier wachsam zu bleiben und rechtzeitig bei solchen Bauvorhaben zu intervenieren.

SVLT | Sektionen 78 Schweizer Landtechnik 03 2023
Zur 20. Generalversammlung konnten die Lohnunternehmer über 150 Mitglieder und Gäste bei Bucher Landtechnik in Niederweningen willkommen heissen.
Der Vorstand der Sektion Jura / Berner Jura (ohne Präsident Christian Heusler), eingekleidet mit den neu angeschafften Jacken. Bild: Roman Engeler Christian Kuhn, abtretender Präsident von Lohnunternehmer Schweiz (rechts), und Ständerat Werner Salzmann, Präsident des Schweizerischen Verbands für Landtechnik. Bild: Roman Engeler

Generalversammlungen OW

Mittwoch, 15. März 2023, 20.00 Uhr Hotel Metzgern, 6060 Sarnen ZH

Samstag, 1. April 2023, 8.30 Uhr 8634 Hombrechtikon

BL BS

Mittwoch, 29. März 2023, 20.00 Uhr Zentrum Ebenrain

Sektionsmitteilungen BL BS

Theoretische Führerprüfung Kat. F/G 2023

Der Verband für Landtechnik beider Basel und Umgebung organisiert für Jugendliche, welche im Jahre 2023 14 Jahre alt (Jahrgang 2009) oder älter werden, Vorkurse für die theoretische Führerprüfung Kat. F/G. Sissach:

Vorkurs Mittwoch, 19.04.2023, 13.30 Uhr; Vorkurs Mittwoch, 22.11.2023, 13.30 Uhr.

Durchführung der Vorkurse: 13.30 Uhr am Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain, Sissach, Kurslokal 3.

Durchführung der Prüfungen: Eigene Anmeldung (Infos im Kurs) bei der Motorfahrzeugprüfstation (MFP), Münchenstein.

Kurskosten: Mitglieder CHF 40.–, plus Lern-Mittel (wenn bestellt) CHF 40.–, Nichtmitglieder CHF 80.–, plus Lern-Mittel (wenn bestellt) CHF 40.–. Anmeldung bis spätestens 10 Tage vor Kursbeginn an: Marcel Itin, Hof Leim 261, 4466 Ormalingen, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch (bitte unbedingt Kurs-und Geburtsdatum angeben).

ZH

Elektroinstallationskontrolle:

Günstiges Angebot für SVLT-Mitglieder

Bei Um- und Neubauten sowie bei Handänderungen und periodisch nach 10 Jahren bei Ställen und Scheunen und 20 Jahren bei Wohnhäusern ist eine Kontrolle der Niederspannungsinstallationen vorgeschrieben. Sie entscheiden selber, wer diese Kontrollen durchführen soll. Daher hat die Sektion Zürich für ihre Mitglieder ein finanziell sehr interessantes Angebot erarbeitet in Zusammenarbeit mit der Firma IBG. Melden Sie sich, wenn Sie eine Aufforderung zu einer solchen Kontrolle von Ihrem Netzbetreiber erhalten: www.strickhof.ch.

Führerprüfungen Kat. G

Der Verband für Landtechnik Glarus veranstaltet im Winter 2023 wieder Ausbildungskurse der Kategorie G (gilt auch zum Führen von Motorfahrrädern) mit anschliessenden Prüfungen durch das Strassenverkehrsamt (StVA). Jugendliche, die im Laufe des Jahres 2023 das 14. Altersjahr vollenden (Jahrgang 2009 oder älter), können die Kurse besuchen. Jüngere Jahrgänge können nicht zugelassen werden. Bei entsprechenden Anmeldungen werden in Schwanden Kurse durchgeführt. Die Kurskosten, ohne Prüfungs- und Ausweisgebühr, betragen für Angehörige und Angestellte von Verbandsmitgliedern CHF 70.– (auch Neueintretende), für Nichtmitglieder CHF 95.–. Inklusive USB-Stick und Arbeitsblättern. Die Kursdauer beträgt inkl. Prüfung drei halbe Tage zu je etwa 3 ¾ Stunden. Die Kurskosten inkl. Theorieunterlagen werden am ersten Kurstag vom Kursleiter eingezogen. Die Kurskosten für Bearbeitungsgebühr des Gesuchsformulars von CHF 25.–, Prüfungsabnahme von CHF 30.– und Ausweis von CHF 55.– sind in den Kurskosten nicht enthalten und werden vom StVA direkt in Rechnung gestellt. Kursanmeldungen zusammen mit weissem, vollständig ausgefülltem Gesuchsformular (bei Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach, 071 845 12 40, hanspopp@bluewin.ch, zu beziehen) sind sofort, aber spätestens bis 10. Januar 2023 an das Stras senverkehrsamt Glarus, Mühlestr. 17, 8762 Schwanden, zu richten.

Kurs 1 (Gruppe Nord)

Schwanden StVA 11. März 2023 13.30 bis 17.15 Uhr

Kurs 2 (Gruppe Süd)

Schwanden StVA 11. März 2023 08.15 bis 12.00 Uhr

Aktuelles Kursangebot

Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–.

Nächste Termine:

Mittwoch, 05. April 2023, BBZN Hohenrain, 13.15–17.30 Uhr

Mittwoch, 17. Mai 2023, BBZN Sursee, 13.15–17.30 Uhr

«G40»-Kurse werden vom SVLT angeboten und an den Standorten Hohenrain, Willisau, Schüpfheim und Sursee durchgeführt: Anmeldung und Infos unter: agrartechnik.ch (G40-Kurse)

Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 24.–(Zugang für 12 Monate)

GK: Grundkurse für Roller/Motorrad finden jeweils in Büron und Sursee statt. Preis für 3-teilige Kurse: für Mitglieder CHF 450.–, für Nichtmitglieder CHF 480.–.

Nächste Termine:

Kurs 620 für Roller/Motorrad (3-teilig):

Teil 1: Samstag, 29. April 2023, 12.00–16.00 Uhr

Teil 2: Samstag, 06. Mai 2023, 12.00–16.00 Uhr

Teil 3: Samstag, 13. Mai 2023, 12.00–16.00 Uhr

Verkehrskundeunterricht in Sursee, Preis für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.–.

Nächste Termine:

Kurs 410 beim BBZN Sursee:

Sektionen | SVLT 03 2023 Schweizer Landtechnik 79
GL
LU

Teil 1: Montag, 01. Mai 2023, 19 00 –21 00 Uhr

Teil 2: Dienstag, 02. Mai 2023, 19 00 –21 00 Uhr

Teil 3: Montag, 08. Mai 2023, 19 00 –21 00 Uhr

Teil 4: Dienstag, 09. Mai 2023, 19 00 –21 00 Uhr

Die Kurse werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt.

Infos und Anmeldung (Änderungen wie Kursort, -inhalt, -preis und -zeit bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch.

Gebläse- und Feldspritzentest 2023

Gebläsespritzentest: Mo/Di/Mi, 13. bis 15. März 2023: Traveco Sursee

Feldspritzentest: Do, 16. März 2023, Traveco Sursee; Fr, 17. März 2023: GS Landtechnik in Uffikon; Mo, 20. März 2023: Albisser&Bucher GmbH in Triengen; Di, 21. März 2023: BBZN Hohenrain.

Alle Spritzenbesitzer, die noch kein Aufgebot erhalten haben beziehungsweise die neu ihre Spritze prüfen möchten, bitten wir, uns zu kontaktieren (Mail: info@lvlt.ch oder Tel. 041 910 04 62).

Voranzeige

Sonntag, 7. Mai 2023: Luzerner Geschicklichkeitsfahren

Spannender Parcours auf dem Areal des BBZN Hohenrain. Es gibt tolle Preise zu gewinnen. Ein Festbeizli sorgt für das leibliche Wohl.

Feldspritzentests 2023

Feldspritzentests: 31. März 2023 Liebegg; 11. April 2023 Villigen; 12. April 2023 Tegerfelden; 13.April 2023 Alikon

SG AR AI GL

Traktoren-Theoriekurs mit Prüfung

Im Kanton St. Gallen kann die landwirtschaftliche Führerprüfung frühestens 1 Monat vor Erreichen des 14. Geburtstages abgelegt werden, im Kanton Appenzell Ausserrhoden frühestens 3 Monate vor Erreichen des 14. Geburtstages. Im Kanton Glarus können alle mit Jahrgang 2008 und älter an den Kursen teilnehmen.

Kurskosten: CHF 70.– für Mitglieder, CHF 95.– für Nichtmitglieder, inkl. Lern-CD mit den aktuellen Prüfungsfragen und Arbeitsblättern. Infos und Anmeldung beim Kursleiter Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach, 071 845 12 40 oder hanspopp@bluewin.ch.

Kursort 1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Nachmittag

Widnau, Rest. Rosengarten Sa, 25. März 23

Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA Mi, 12. Apr. 23

Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 5. Apr. 23

Kaltbrunn, Rest. Löwen / StVA Kaltbrunn Mi, 3. Mai 23 Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 22. Apr. 23

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 17. Mai 23

St. Peterzell, Schulhaus Sa, 6. Mai 23

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 31. Mai 23

Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 10. Mai 23

Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA Mi, 14. Juni 23

Wangs, Parkhotel Sa, 13. Mai 23

Wangs, Parkhotel / StVA Mels Mi, 07. Juni 23

Widnau, Rest. Rosengarten Sa, 20. Mai 23

Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA Mi, 21. Juni 23

Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 17. Juni 23

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 12. Juli 23

Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 05. Juli 23

Kaltbrunn, Rest. Löwen / StVA Kaltbrunn Mi, 09. Aug. 23

Wangs, Parkhotel Sa, 12. Aug. 23

Wangs, Parkhotel / StVA Mels Mi, 06. Sep. 23

Trogen Mi, 16. Aug. 23

Trogen / StVA Trogen Mi, 13. Sep. 23

Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 26. Aug. 23

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 27. Sep. 23

Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 30. Aug. 23

Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA Mi, 20. Sep. 23

St. Peterzell, Schulhaus Sa, 16. Sep. 23

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 18. Okt. 23

Neu St. Johann, Klostergebäude Sa, 23. Sep. 23

Kaltbrunn Rest. Löwen / StVA Kaltbrunn Mi, 25. Okt. 23

Wangs, Parkhotel Sa, 04. Nov. 23

Wangs, Parkhotel / StVA Mels Mi, 29. Nov. 23

Widnau, Rest. Rosengarten Mi, 08. Nov. 23

Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA Mi, 06. Dez. 23

Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 11. Nov. 23

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 13. Dez. 23

Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 22. Nov. 23

Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn Mi, 20. Dez. 23

TG

Gebläse- und Feldspritzentests 2023

Feldspritzentests 2023

Ort Adresse Datum

Berg M. und Th. Oertig, Birwinkerstr. 16 Di, 4. April 2023

Herdern Schloss Herdern, Biogasanlage Do, 6. April 2023

Diessenhofen Philipp Hanhart, Neugut 1 Do, 20. April 2023

Affeltrangen Michael Mathys, Grossenegg 1 Mo, 24. April 2023

Frauenfeld Beat Meier, Ifang Do, 1. Juni 2023

Helsighausen Willi Wittwer, Lindenstr. 7 Mo, 12. Juni 2023

Engishofen Oliver Engeli, Lerchenhof Mi, 14. Juni 2023

Bonau Hansjörg Uhlmann, Neugrüt Di, 22. Aug 2023

Anmeldungen bis 20. März 2023: Markus Koller, Geschäftsstelle

VTL Landtechnik, 9542 Münchwilen, info@tvlt.ch, 071 966 22 43

Pflanzenschutzgeräteprüfung Obst-/Weinbau 2023

Testregion: Lanzenneunforn und Lommis

Datum: 23. März bis 31. März 2023

Anmeldungen bis 1. März 2023 (an gleiche Adresse wie oben)

SVLT | Sektionen 80 Schweizer Landtechnik 03 2023
AG

Theoriekurse Kategorie F/G

Im Theoriekurs Kat. F/G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km/h. Siehe auch www.fahrkurse.ch

AG

Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich)

BL, BS

Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch

BE

Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, www.bvlt.ch

FR

Kontakt: FVLT, Samuel Reinhard, Route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49

GR

Kontakt: Gianni Largiadèr, Chapella 231, 7526 Cinuos-chel, 079 560 83 30, www.svlt-gr.ch

NE

Kontakt: M. Bernard Tschanz, Chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch

GL

Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch

SH

Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Adrian Hug, Schüppelstrasse 16, 8263 Buch, 079 395 41 17, www.vlt-sh.ch

SO

Kontakt: Christian Murer, 079 794 46 47, chrigu_murer@hotmail.com

SZ, UR

Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch

TG

Kontakt: VTL/Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen

VD

Kontakt: ASETA – Section vaudoise, Virginie Bugnon, Chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch

ZG

Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch

ZH

Kontakt: SVLT ZH, 058 105 98 22, Eschikon 21, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch Vorbereitungskurse auf die Traktorenprüfung (jeweils von 8 bis 14 Uhr):

– 25. März 2023

– 24. Juni 2023

– 25. November 2023

Voraussetzungen für Kursbesuch:

– Teilnahme ca. 4–6 Monate vor dem 14. Geburtstag (Nothelfer- und Verkehrskundeausweis ist in dieser Kategorie noch nicht vorgeschrieben).

Kosten: Für Mitglieder des SVLT Zürich: CHF 80.–, für Nichtmitglieder: CHF 110.–. Inbegriffen sind Lernprogramm und Mittagsverpflegung

Kursort: Strickhof, Eschikon 21, 8315 Lindau

Infos, Anmeldung zum Kurs: Online auf www.fahrkurse.ch oder

SVLT Zürich, Eschikon 21, 8315 Lindau, Tel. 058 105 99 52

• KUHN Scheibenmäher

• KUHN Trommelmäher

• KUHN Aufbereiter

• KUHN Kreiselheuer

• KUHN Schwader

• KUHN Bandschwader

• KUHN Rundballenpressen

• KUHN Rundballen-Wickelkombinationen

• KUHN Quaderballenpressen

• KUHN Ballenwickler (Rund- und Quader)

• KUHN Maishäcksler

Sektionen | SVLT
www.agrartechnik.ch be strong, be KUHN
DIE BESTE INVESTITION IN MEINE ZUKUNFT KUHN Center Schweiz 8166 Niederweningen Telefon +41 44 857 28 00 Fax +41 44 857 28 08 www.kuhncenter.ch KUHN
für sauberes Futter
Spezialist

Quinoa

Matthias Ramseyer mit Jahrgang 1993 im Weiler Winterswil in Schüpfen (BE) hat zuerst den Beruf Landwirt erlernt und im Anschluss das Bachelorstudium an der Hochschule für Agrar-, Forstund Lebensmittelwissenschaften HAFL als Agronom FH mit Vertiefung in Pflanzenwissenschaften und Ökologie mit Erfolg abgeschlossen. «Es gibt einem die Möglichkeit, vertieft in die Materie einzusteigen», sagt er zur Begründung dieser umfangreichen Weiterbildung.

Seine Hauptinteressen gelten einerseits der Landtechnik beziehungsweise den Landmaschinen und deren technischen Neuerungen, andererseits der Verbandsarbeit, welches das Organisieren und Planen einschliesst. So fiel ihm die Zusage leicht, in den Vorstand des Bernischen Verbands für Landtechnik einzutreten, als ihn im Vorjahr Geschäftsführer Peter Gerber darum anfragte und gleichzeitig antönte, er sähe ihn durchaus auch als sein Nachfolger. So kam es auch: Seit diesem Jahr ist Matthias Ramseyer Geschäftsführer der grössten Sektion des Schweizerischen Verbands für Landtechnik.

«Meine Hauptaufgaben sind einerseits organisatorischer Natur, von der Verbandsadministration über die Mitgliederbetreuung sowie Organisation diverser öffentlichen Auftritten des BVLT, wie zum Beispiel die Teilnahme an der BEA oder der Beteiligung an Feldtagungen.» Andererseits arbeite er bei der Durchführung der Pflanzenschutzspritzen-Tests, der Bremsen-Tests und der Vorbereitungskurse zur Führerprüfung der Kategorie G oder M mit. Von Nutzen werde ihm bei diesen Aufgaben bestimmt auch seine hervorragende Vernetzung in der Landwirtschaft sein.

Mit seinem Bruder Niklaus zusammen hat Matthias Ramseyer im Jahre 2020 den elterlichen Pachtbetrieb in einfacher Gesellschaft übernommen. Der auf 650 Meter über Meer gelegene Betrieb umfasst 43 Hektaren landwirtschaftlicher Nutzfläche und rund 12 Hektaren Wald. Im Jahre 2001 stellten Ramseyers auf Rindermast um; heute werden 55 Mastrinder gehalten.

Die Böden in Winterswil sind leicht und sehr tiefgründig und verfügen daher über einen guten Wasserhaushalt. Die Saatkartoffeln auf jeweils rund 5,5 ha und Winterraps auf 6 ha gedeihen gut, aber auch Saathafer (8 ha), Saattriticale (8 ha), Silomais und Kunstwiesen. Matthias Ramseyer hat sich weiter auf den Anbau von Quinoa spezialisiert, derzeit rund anderthalb Hektaren. Er habe an der HAFL seine Bachelorarbeit darüber geschrieben. Quinoa sei wegen seiner Proteinzusammensetzung begehrt. Bei einer guten Saat reichen ein Herbizideinsatz und ausgewogene Stickstoffgaben, um gute Resultate zu erzielen. Die Gebrüder bauen seit 2017 Quinoa an und haben schon einige Erfahrungen gemacht.

In der Freizeit schwingt sich der Junglandwirt gerne auf sein Rennvelo oder macht Surfurlaub in Spanien oder Frankreich. Die Herausforderung der Landtechnik in der Zukunft sieht Matthias bei den immer zunehmenden Wetterextremen und der Reduktion von Pflanzenschutzmitteln. Eine gewisse Flexibilität sei somit notwendig. Zum Beispiel könne bei Trockenheit mit reduzierter Bodenbearbeitung Wasser im Boden gespeichert werden, welches das Auflaufen der Saat unterstützt. Bei feuchten Bodenbedingungen anderseits könne mit einem gut eingestellten Onland-Pflug bodenschonend gearbeitet und auf einen Einsatz von Herbiziden verzichtet werden.

Aufgezeichnet von Dominik Senn

Intern | Porträt 82 Schweizer Landtechnik 03 2023

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT

«G40»-Fahrkurse

Mit dem Führerausweis der Kategorie «G» und erfolgreich absolviertem Fahrkurs «G40» können Landwirtschaftstraktoren und landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorfahrkurs «G40» des SVLT ist vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder auf www.fahrkurse.ch. Auf diesen Seiten finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Ecodrive-Fahrkurse

Mit einem optimierten Traktoreneinsatz kann der Verbrauch bis zu 30% reduziert werden. Die Reduktion des Treibstoffverbrauchs senkt einerseits die Betriebskosten und andererseits werden die klimaschädlichen Emissionen gesenkt.

Kursziel: Dank den gewonnenen theoretischen und praktischen Erkenntnissen über die wirtschaftliche und umweltschonende Fahrweise können die Teilnehmenden ihre Fahrweise so verändern, dass die Betriebskosten und die Emissionen gesenkt werden können.

Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch

Drohnenkurse

Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Schweisskurse

Kursort: Bildungszentrum Aarberg BE

Das Kursangebot richtet sich an Anfänger, die das Basiswissen in Schweisstechnik erwerben möchten, sowie an Fortgeschrittene, die ihr Know-how auffrischen und vertiefen möchten, aber auch an handwerklich interessierte Personen und Fachleute.

Anmeldung: Der SVLT führt diese Kurse nicht mehr in eigener Regie durch und verweist an dieser Stelle auf das Kursangebot von AM Suisse: www.amsuisse.ch

«agriLIFT»-Staplerkurse

In zwei Tagen werden die Module «Basis», «R1» (Gegengewichtsstapler) und «R4» (Teleskoplader) gemäss EKAS 6518 in theoretischen und praktischen Sequenzen behandelt. Diese Ausbildung ist Suva-auditiert und CZV-anerkannt.

Anmeldung: www.bul.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Informationen und Auskünfte zu den Kursen www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch, Tel. +41 56 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch

Impressum

85. Jahrgang www.agrartechnik.ch

Herausgeber

Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT

Ständerat Werner Salzmann, Präsident

Dr. Roman Engeler, Direktor

Redaktion

Tel. +41 56 462 32 00

Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch

Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch

Matthieu Schubnel:

matthieu.schubnel@agrartechnik.ch

Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch

Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch

Mitglieder- und Abodienste, Mutationen

Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken

Tel. +41 56 462 32 00, Fax +41 56 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung

Dr. Roman Engeler

Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken

Tel. +41 79 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch

Inserate/Anzeigen

Alex Reimann

Anzeigen-Verkauf

Tel. +41 62 877 18 50 / +41 79 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch

Anzeigentarif

Es gilt der Tarif 2023. Kombinationsrabatt bei gleichzeitiger Erscheinung in «Technique Agricole»

Herstellung und Spedition

AVD GOLDACH AG

Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach

Erscheinungsweise

11-mal jährlich

Abonnementspreise

Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.), für SVLT-Mitglieder gratis

Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

ISSN

0377-5070

Nächste Ausgabe

Mit Schwerpunkt «Feldhygiene»

Mit einer konsequent umgesetzten Feldhygiene können Boden und Pflanzen gesund bleiben und auf Dauer sichere Erträge erzielt werden.

Nr. 4/2023 erscheint am 13.4.2023

Redaktionsschluss: 27.3.2023

Anzeigenschluss: 31.3.2023

Kurse | SVLT 03 2023 Schweizer Landtechnik 83
Spitzenleistung zum fairen Preis Bester Schutz Ihrer Kulturen von Anfang an Breit und sicher wirksam Einfache Anwendung Ertrag sichern –Erfolg ernten Caramba® Terpal® Stomp® Aqua Adexar® Top Prodax ® Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Warnhinweise und -symbole beachten. BASF Schweiz AG · Pflanzenschutz · Klybeckstrasse 141 · 4057 Basel · Tel. 061 636 8000 · agro-ch@basf.com · www.agro.basf.ch Avacco®

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.