Schweizer Landtechnik 04/2015

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Schweizer Landtechnik

April 2015

FUTTERERNTETECHNIK Geräte für die Wiesenpflege Entwicklungsschub bei Rundballenpressen Geräteübersicht: Füttern ohne Traktor SVLT: Berichte von den Generalversammlungen


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Editorial • Inhalt April 2015   ■

Editorial

Roger Stirnimann

Frühlingsstimmung Der Frühling hält Einzug! Die vorliegende Ausgabe der Schweizer Landtechnik beinhaltet deshalb frühlingsaktuelle Themen wie Wiesenpflege und Wiederinbetriebnahme von Mähwerken. Heftschwerpunkt ist diesmal die Futtererntetechnik, zu der bekanntlich auch die Rundballenpressen zählen. Auffallend bei dieser Maschinenkategorie ist seit Jahren die hohe Innovationskraft der Hersteller. Diese führt immer wieder zu neuen und noch effizienteren Lösungen, derzeit beispielsweise zu Nonstoppsystemen. Und was auch noch auffällt: In diesem hart umkämpften Markt kündigen sich sogar neue Anbieter an! Bei den Herstellern von Rundballenpressen scheint es also auch so etwas wie Frühling zu geben! SVLT-intern läuft derzeit der Suchprozess nach einem geeigneten Nachfolger für unseren Präsidenten Max Binder. Im Dezember 2014 setzte sich ein speziell hierfür gebildeter Ausschuss, bestehend aus Vertretern von zwei Sektionen sowie des SVLT-Vorstandes, mit dem Anforderungsprofil auseinander. Im Februar 2015 wurden die Sektionen angeschrieben und aufgefordert, mögliche Kandidaten aus ihren Reihen zu nennen. Die zur Verfügung stehenden Kandidaten sollen den Delegierten dann Anfang Juli 2015 im Rahmen von Regionalseminaren vorgestellt werden. Die Wahl eines neuen Präsidenten wird an der DV im September 2015 stattfinden.

■ Markt 5 Aktuelles Traktorprüfstand: Weiterbetrieb möglich Traktorenstatistik 2014 8 Gerätetechnik für die Wiesenpflege 13 Selbstfahrende Futterverteilgeräte 20 Pflege in Carré-Blau 21 Entwicklungsschub bei den Ballenpressen 24 Nonstoppballenpressen 28 Neue New-Holland-T7 Baureihe

8

13

■ Wissen 30 32

Tuning – mehr Leistung mit Schattenseiten Mähwerke – Tipps zum Saisonstart

■ Sicherheit 38

Kreiselheuer und Schwader: Sichtbarkeit verbessern

■ Plattform 39 42 44 46 52

Spritzentest verträgt keine Halbheiten Lohnunternehmer Schweiz – mit neuer Dynamik unterwegs AgriMesse Thun – vielfältiges Ausstellungsspektrum Vision vom lückenlosen Bodenmessnetz Frauen in der Landwirtschaft: Soziale Absicherung im Konkubinat

46

■ Passion 54

Pflüger GV – Europameisterschaft 2017 in der Schweiz

■ SVLT 55 Berichte Generalversammlungen OW, SZ / UR, BS / BL, VS 59 Fahrkurs G40 60 Sektionsnachrichten 62 Impressum

Roger Stirnimann ist Vorstandsmitglied und Präsident der Fachkommission «Information» des SVLT. Ausgabe Nr. 5 erscheint am 13. Mai 2015

Titelbild: Rund- und Quaderballenpressen haben die Futterkonservierung und Strohbergung revolutioniert und werden noch und noch leistungsfähiger. (Bild: Ruedi Hunger)

4 2015  Schweizer Landtechnik

3


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Aktuelles | Markt   n

Traktorprüfstand Tänikon: Weiterbetrieb möglich Im Januar dieses Jahres berichtete die Fachpresse über geplante Veränderungen bei Agroscope, dem Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung. Unter dem Spardruck ging und geht es auch um die Stilllegung des Traktorprüfstandes in Tänikon. Als Interessenvertreter der Landtechniknutzer hat der Schweizerische Verband für Landtechnik (SVLT) mit den Agroscope-Verantwortlichen Kontakt aufgenommen, um sich direkt über die Hintergründe ins Bild setzen zu lassen. Michael Gysi und Paul Steffen von der Geschäftsleitung Agroscope zeigten dabei das Spannungsfeld zwischen den definierten Aufträgen des Bundes und den dafür zur Verfügung stehenden Geldmitteln auf. Dies zwinge Agroscope zu Kosteneinsparungen, die unter anderem durch den Abbau von Leistungen erreicht werden sollen, die nicht mehr als prioritäre Aufgabe des Bundes betrachtet werden. Darunter fallen auch die Dienstleistungen rund um den Traktorprüfstand. Man sei sich bewusst, dass mit einer definitiven Stilllegung eine weitere unabhängige Prüfstelle verschwinden und viel Know-how unwiederbringlich verloren gehen würde. Der längerfristige Weiterbetrieb eines Traktorprüfstandes wäre aber trotzdem möglich, wenn eine breitere Trägerschaft mit Forschungs- und Bildungsinstituten, Industriepartnern, Bundesämtern, Verbänden usw. gefunden werden könnte. Der SVLT hat sich bereits in den vergangenen Jahren für den Erhalt des Traktorprüfstandes in Tänikon eingesetzt und interessierte Kreise zu Gesprächen an einen Tisch gebracht. Die Messergebnisse in Form der bekannten ART-Testberichte stellen für Landwirte und

Die unabhängigen Test- und Forschungsresultate, die auf dem Traktorprüfstand am Tänikoner Standort von Agroscope erhoben werden, stossen auch auf internationale Beachtung. (Bild: Marco Landis, Agroscope)

Lohnunternehmer von jeher eine neutrale und wichtige Entscheidungsgrundlage für den Traktorkauf dar. Mit dem Kompetenzaufbau im Bereich der Abgasemissionsmessungen konnte sich die ART Tänikon in den letzten Jahren europaweit einen hervorragenden Ruf aufbauen. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass Leistungs- und Verbrauchsmessungen ohne gleichzeitige Überprüfung der Abgasemissionen nicht immer die ganze Wahrheit darstellen. Die systematische Erfassung von Abgasemissionswerten über einen längeren Zeitraum hinweg hat auch dazu geführt, dass fundierte wissenschaftliche Grundlagen für politische Weichenstellungen zur Verfügung stehen. In der Vergangenheit konnte damit beispielsweise die kostspielige Nachrüstpflicht von Partikelfiltern bei Traktoren ver-

CCI-Terminal besteht ISOBUS-Test Weltweit erste ISOBUS-Maschinenbedienung mit AEF-Zertifikat Das CCI-Terminal ist durch die Agricultural Industry Electronics Foundation (AEF) zertifziert. Das Zertifikat umfasst die ISOBUS-Funktionalität Universal Terminal (UT). Dies beschreibt die Möglichkeit, ein Terminal zum Bedienen verschiedener Geräte einsetzen zu können. Das CCITerminal ist damit nachweislich kompatibel mit ebenfalls zertifizierten Geräten. Das Competence Center ISOBUS e.V. (CCI) ist ein im Jahr 2009 von den Firmen Ama-

zone, Grimme, Krone, Kuhn, Lemken und Rauch gegründeter Verein mit Sitz in Osnabrück. Das CCI und seine Mitglieder erarbeiten gemeinsam innovative Agrarelektronik. Der Schwerpunkt liegt neben der Entwicklung von ISOBUS-Terminals und Software auf der Mitarbeit bei Etablierung und Weiterentwicklung des ISOBUS-Stand­ards. ISOBUS standardisiert die Kom­munikation zwischen Traktoren und Anbaugeräten, aber auch den Datentransfer zwischen mobilen Terminals und der

hindert werden. Das Vorhandensein eines neutralen Traktorprüfstandes dürfte auch in Zukunft wichtig sein. Die Diskussionen um gesetzliche Vorgaben betreffend CO2-Ausstoss und Energieeffizienz bei NonroadFahrzeugen lassen erkennen, dass Messgrundlagen aus unabhängigen LaborPrüfständen im Interesse von vernünftigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen weiterhin erforderlich sein werden. Der Forschungsplatz Schweiz könnte hier einmal mehr eine europaweite Vorreiterrolle einnehmen. Aus diesem Grund erachtet es der SVLT und sein Präsident, Nationalrat Max Binder, als wichtig, dass es in der Schweiz weiterhin einen unabhängigen Prüfstand gibt, als Instrument für die landwirtschaftliche Praxis, die Forschung und die Politik.

Mit dem CCI-Terminal lassen sich ISOBUS-Maschinen bequem bedienen.

landwirtschaft­ lichen Bürosoft­ ware. Bis heute haben sich mit Pöttinger, Bergmann, Anedo, Eckelmann, Jetter, Hochschule Osnabrück, Bednar, Peeters Landbouwmachines, Walterscheid, Ropa, Zunhammer, Dinamica Generale und ­PC-Agrar weitere Mitglieder dem Verein angeschlossen. 4 2015  Schweizer Landtechnik

5


n  Markt | Aktuelles

Schweizer Traktorenmarkt wieder im Lot Der 2011 bis 2013 erhitzte Schweizer Traktorenmarkt hat sich wieder abgekühlt. Die Verkaufszahlen scheinen sich gemäss Jahresstatistik des SLV auf dem früheren Niveau einzupendeln. Von 19 Marken haben im Jahr 2014 nur zwei zugelegt, der Absatz sank um fast 300 Traktoren auf 2094. Dominik Senn

New Holland ist – wie bereits schon 2013 – der meistgekaufte Traktor des Jahres 2014 in der Schweiz, zeigen die soeben publizierten statistischen Zahlen des Schweizerischen Landmaschinen-Verbandes (SLV / ASMA). Platz zwei nimmt diesmal Fendt ein, der mit John Deere getauscht hat. Die Plätze vier bis sechs bleiben wie im Vorjahr von Deutz-Fahr, Claas und MF belegt. Platz sieben und acht gegenüber 2013 getauscht haben Hürlimann vor Steyr, und Kubota hat sich diesmal vor Same und Lindner auf Platz zehn vorgeschoben.

Agco holt auf CNH auf Insgesamt sank die Stückzahl gegenüber dem Vorjahr um 292 (12,2 %) auf 2094. Zum Vergleich: 2013 wurden 2386 Traktoren immatrikuliert, 2012 gar 2686. Am meisten «Federn gelassen» haben bezüglich Stückzahlen John Deere mit 107 (-28,1 %), gefolgt von New Holland mit 51 (-12,7 %). Same musste ebenso einen 28-prozentigen Rückgang gegenüber dem Vorjahr in Kauf nehmen, Zetor 57 % und Landini 47 %. In Prozent zugelegt haben bloss Rigitrac mit 47 % und Fendt mit 2,5 %, während alle anderen (ausser Lamborghini) Terrain verloren. Bei den Konzernen ist Agco mit aller Macht daran, CNH einzuholen.

2012

2013

2014

Veränderung 2013 / 2014

Veränderung in %

CNH (Case IH, New Holland, Steyr)

730

616

541

- 75

- 12,1 %

Agco (Fendt, MF, Valtra)

686

547

532

- 15

- 2,7 %

Same, Deutz-Fahr, Hürlimann

478

440

399

- 41

- 9,3 %

John Deere

448

381

274

- 107

- 28,1 %

Claas

146

181

157

- 24

- 13,2 %

Argo (Landini, McCormick)

51

49

32

- 17

- 34,7 %

Terrion (0,07)

2

0

0

0

0,0 %

Tym (0,04)

1

1

0

0

0,0 %

2542

2215

1935

- 279

- 12,6 %

Total

Traktoren

2014

Anteil %

Veränderung 2013 / 2014

Veränderung in %

2013

Anteil %

2012

New Holland

350

16,7 %

- 51

- 12,7 %

401

16,8 %

434

Fendt

331

15,8 %

8

2,5 %

323

13,5 %

448

John Deere

274

13,1 %

- 107

- 28,1 %

381

16,0 %

414

Deutz-Fahr

230

11 %

- 16

- 6,5 %

246

10,3 %

256

Claas

157

7,5 %

- 24

- 13,3 %

181

7,6 %

146

MF

147

7 %

- 19

- 11,4 %

166

7,0 %

211

Hürlimann

113

5,4 %

- 3

- 2,6 %

116

4,9 %

148

Steyr

103

4,9 %

- 16

- 13,4 %

119

5,0 %

144

Case IH

88

4,2 %

- 8

- 8,3 %

96

4,0 %

148

Niveau von früher wieder erreicht

Kubota

64

3,1 %

- 2

- 3 %

66

2,8 %

78

Für den SLV-Präsidenten Jürg Minger ist die Entwicklung alles andere als beunruhigend: «Die Euro-Euphorie ist vorbei, in der sich infolge des Euro-Absturzes der Schweizer Traktorenmarkt erhitzte und 2011 und 2012 Absatzzahlen um 2600 herum schrieb», sagte er. Die Zulassungen würden sich, wie er schon länger prognostiziert habe, bei rund 2100 einpendeln. Das sei das normale Niveau des Schweizer Traktorenmarktes, das schon in den zehn Jahren vor den genannten Boomjahren die Basis gewesen sei.

Same

56

2,7 %

- 22

- 28,2 %

78

3,3 %

62

Lindner

54

2,6 %

- 14

- 20,6 %

68

2,8 %

34

Valtra

54

2,6 %

- 4

- 6,9 %

58

2,4 %

61

RigiTrac

25

1,2 %

8

47,1 %

17

0,7 %

30

Mc Cormick

21

1 %

- 7

- 25 %

28

1,2 %

21

Landini

11

0,5 %

- 10

- 47,6 %

21

0,9 %

23

Lamborghini

7

0,3 %

7

0 %

0

0,0 %

19

Mehr Transporter abgesetzt Unbeirrt ob der etwas eingebrochenen Traktorenverkaufszahlen schreitet das 6

Konzern

Schweizer Landtechnik  4 2015

Zetor

6

0,3 %

- 8

- 57,1 %

14

0,6 %

4

Carraro

3

0,1 %

- 1

- 25 %

4

0,2 %

0

DePietri

0

0 %

- 1

- 100 %

1

0,0 %

1

Kioti

0

0 %

- 1

- 100 %

1

0,0 %

1

Tym

0

0 %

- 1

- 100 %

1

0,0 %

1

Terrion

0

0 %

0

0 %

0

0,0 %

2

2094

100

- 292

- 12,2

2386

100 %

2686

Total


Aktuelles | Markt   n

Behauptet sich an der Spitze im Schweizer Traktorenabsatzmarkt: New Holland, auf dem Bild der T6. (Werkbild)

Zulassungsstatistiken Transporter 2014 Transporter

Transportergeschäft voran: Mit 212 Stück wurden im Jahr 2014 16 mehr abgesetzt als 2013, immerhin 8,2 %; Reform mit 88 Stück knapp vor Aebi mit 87. Eine zehnprozentige Einbusse um 33 Stück auf 280 Stück gab es bei den Zweiachsmähern, betroffen waren Reform und A. Carraro. In Frankreich ist im Berichtsjahr 2014 der Traktorenmarkt regelrecht eingebrochen; neu zugelassen wurden knapp 29 000 Traktoren, fast 10 000 weniger als im Rekordjahr 2013. Damit hat Frankreich seine Position als grösster Markt in der Europäischen Union an Deutschland verloren, wo fast 35 000 Stück neu zugelassen wurden.  n

2014

Anteil %

Veränderung 2013 / 2014

Veränderung in %

2013

Anteil %

Aebi

87

41,0 %

8

10,1 %

79

40,3 %

Reform

88

41,5 %

11

14,3 %

77

39,3 %

Lindner

21

9,9 %

- 9

- 30,0 %

30

15,3 %

Caron

11

5,2 %

3

37,5 %

8

4,1 %

Schiltrac

5

2,4 %

3

150,0 %

2

1,0 %

212

100 %

16

8,2 %

196

100 %

Total

Zulassungsstatistiken Zweiachsmäher 2014 Zweiachsmäher

2014

Anteil %

Veränderung 2013 / 2014

Veränderung in %

2013

Anteil %

Aebi

133

47,5 %

- 1

- 0,7 %

134

42,8 %

Reform

98

35,0 %

- 21

- 17,6 %

119

38,0 %

A. Carraro

34

12,1 %

- 13

- 27,7 %

47

15,0 %

BCS

9

3,2 %

1

12,5 %

8

2,6 %

Pasquali

6

2,2 %

1

20,0 %

5

1,6 %

Ferrari

0

0,0 %

0

0,0 %

0

0,0 %

Total

280

100 %

- 33

- 10,5 %

313

100 %

Rapid «liken»

MTS 2 – neues Spritzgestänge von Kuhn Das neue Spritzgestänge MTS 2 von Kuhn besticht durch Einfachheit und Robustheit. Dank dem vereinfachten Klappmechanismus von jeweils zwei Gelenken pro Seite lässt sich das Gestänge in kurzer Zeit öffnen und schliessen. Die Robustheit verdankt das Gestänge dem 3 mm starken Vierkantstahlrohr – eine gelungene Symbiose aus Stabilität und Gewichtsreduktion. Entgegen der verbreiteten Gestängeklappung hinten an der Spritze setzt Kuhn beim MTS2-Gestänge auf bewährte Optilift-Gestängeaufhängung. Das patentierte System

Das neue Spritzgestänge MTS 2 von Kuhn bringt den Schwerpunkt näher zum Traktor. (Werkbild)

mit der seitlich-diagonalen Klappung bringt wesentliche Vorteile in Bezug auf Bedienkomfort und Langlebigkeit des Spritz­ gestänges, nämlich kann die Schwerpunktver­lagerung näher zum Traktor, die sanfte Federung unabhängig von der Gestängebreite und die Einstellung des Abstandes zwischen Düse und Zielfläche variabel von 50 bis 250 cm eingestellt werden; dies erlaubt die Behandlung von hohen Beständen und Spezialkulturen. Das Gestänge ist mit den Feldspritzenmodellen Deltis und Altis lieferbar. (pd)

Rapid, die Schweizer Kult­marke, wartet unter www.rapid.ch neu mit einem spannenden Internetauftritt auf. Die Rapid Technic AG bietet mit Ihrer neuen Website www.rapid.ch raschen Zugriff auf alle relevanten Informationen über die verschiedenen Sparten, Produkte und Dienstleistungen. Eine einzigartige virtuelle Landkarte zeigt dabei die verschiedenen Einsatzgebiete des kompletten Einachsgerätesortiments. Dass Rapid nicht nur bei Produkten einen führende Position einnimmt, wird mit dem Bereich «Rapid Fansite» bewiesen. Diese Plattform bietet unter anderem ein Fanforum, Wettbewerbe, den Rapid-Clubs die Möglichkeit, ihre Anlässe zu bewerben, oder einfach tollen Unterhaltungswert mit verschiedenen Videoclips. Parallel zur Website wurden auch der YouTube Channel sowie der FacebookAuftritt überarbeitet. Mit Besuchen und «Liken» kann Rapid, die aktive Schweizer Kultmarke, hautnah erlebt werden. (pd) 4 2015  Schweizer Landtechnik

7


n  Markt | Übersicht

Die mechanische Weiden- und Wiesenpflege wird auch im Berggebiet immer wichtiger. Eine angepasste Düngung und Nutzung entscheiden aber über den Erfolg von Pflegemassnahmen. (Werkfoto)

Gerätetechnik für die Wiesenpflege Die vielfach intensivierte Grünlandnutzung hinterlässt negative Auswirkungen und Spuren. Oft müssen nicht nur Hofdünger (Mist, Gülleresten) eingearbeitet und Mäusehaufen ausgeebnet werden, zunehmend entstehen Lücken und Über­nutzungsschäden in der Grasnarbe, die durch regelmässige Übersaaten «geflickt» werden müssen. Nach- oder Übersaaten haben aber nur Erfolg, wenn Klee- und Grassamen Bodenkontakt, Feuchtigkeit und Licht bekommen. Ruedi Hunger Wer die Wiesenbestände verbessern oder qualitativ erhalten will, sollte bei ersten sichtbaren Schäden kurz innehalten und überlegen, wo das Hauptproblem liegt und welche Ursachen dahinter sind (siehe Kasten). Schliesslich steht die entscheidenden Fragen im Raum, mit welchen Ge­ räten sollen Grünlandflächen «gepflegt» werden und ist eine Über- oder Neuansaat notwendig. Der Erfolg einer Übersaat ist weniger von der eingesetzten Technik abhängig als vielmehr vom Bodenkontakt des Saatgutes, von genügend Niederschlägen und der richtigen Nutzung.

Unterschiedliche Anforderungen Müssen mit einer Wiesenegge «nur» Erd8

Schweizer Landtechnik  4 2015

haufen von Mäusen ausgeebnet oder müssen grosse und strohreiche Mistmengen «verrieben» werden? Muss ein dichter Grasnarbenfilz zur Verdrängung der Gemeinen Rispe durchlüftet und geöffnet werden (siehe Kasten)? Soll gleichzeitig – oder ausschliesslich – gewalzt werden? Mit dem Beantworten dieser Fragen werden die Weichen für die Wahl des geeigneten Pflegegerätes gestellt. Grundsätzlich können die zur Wiesenpflege geeigneten Maschinen in zwei Gruppen aufgeteilt werden, in Striegel- oder Zinkengeräte. Hinzu kommt die traditionelle Wiesenegge. Im heutigen Angebot überschneiden sich beide Gruppen, und die gegenseitigen Abgrenzungen verwischen.

Der nachfolgende Beschrieb einzelner Geräte ist erstens nicht abschliessend oder vollständig. Zweitens haben alle Hersteller mehrere Maschinen für einen vergleichbaren Einsatz im Angebot. Die Angebotsvielfalt ist damit so gross, dass sie hier unmöglich vollständig wiedergegeben werden kann.

Grünlandstriegel – breite Palette Das österreichische Unternehmen APV verfügt über eine breite Palette an Grünlandpflegegeräten. Stellvertretend sei hier der Grünlandstriegel erwähnt. Das kompakt gebaute Gerät hat an erster Stelle ein gefedertes Einebnungsblech. Damit werden Mäusehaufen und Kuhfladen vorweg


Übersicht | Markt   n

verteilt. Das Einebnungsblech wird mittels Kurbel (3 m) in der Höhe verstellt. Bei breiteren Varianten erfolgt die Einstellung über ein Lochraster. Es folgen zweimal zwei Federzinkenreihen. Diese unterscheiden sich nicht nur farblich, sie sind unterschiedlich dicht angeordnet, und die Zinken sind verschieden stark. Das vordere (in Fahrrichtung) Striegelfeld besteht aus zwei Reihen 10 mm starker Zinken. Das nachfolgende Zinkenfeld, ebenfalls aus zwei Reihen bestehend, ist mit 8 mm starken Zinken bestückt. Mittels Bolzen und Klappsplint lassen sich diese in einem Lochraster ­einstellen. Der erzielte Arbeitseffekt wird vom Hersteller mit einer ellipsenförmigen Bewegung beschrieben. Je steiler der Zinken steht, desto kleiner wird diese Bewegung, bzw. je flacher der Zinken eingestellt wird, desto grösser ist die Bewegung. Für APV-Grünlandstriegel gibt es zahlreiche Optionen. www.apv.at Verkauf Schweiz: Serco Landtechnik AG, Oberbipp

Dreistufenstriegel Das Familienunternehmen Carré aus dem französischen Saint-Martin des Noyers baut seit 1938 Landmaschinen und hat sich neben Bodenbearbeitung auf Geräte für die Acker- und Grünlandpflege spezialisiert. Carré hat neben verschiedenen anderen Geräten einen interessanten Grünlandstriegel für die drei Arbeitsschritte Vertikutieren, Einebnen und Verteilen im Angebot. Diesen gibt es in den Breiten 2,5 m und 3 m in starrer Bauweise sowie 4,5 m und 6 m als klappbare Variante. «Vertikutieren»: Im Abstand von 20 ­bzw. 25 cm sind in zwei Ebenen an Stahl­band­ federn montierte Scharen angebracht. Je nach Arbeitsbreite sind es 15 bis 30 cm (Abstand 20 cm) oder 12 bis 24 cm (Ab-

stand 25 cm). Abhängig von der Bodenart stehen bis zu drei Schararten zur Verfügung. In stark abrasiven Böden werden Karbidscharen eingesetzt. «Einebnen»: Das grobe Verteilen von Mäusehaufen und Mist übernehmen gezackte Bleche, die ebenfalls an Stahlbandfedern geführt werden. Sie sind in einzelne Sektoren aufgeteilt. «Verteilen»: Die Aufgabe der Feinverteilung übernehmen zwei Reihen Striegel­ zinken mit 8 mm Ø. Die Aggressivität der Striegelzinken wird mittels Lochraster und Stift/Bolzen vorgewählt. www.carre.fr Verkauf Schweiz: Grunderco Satigny, Mathod, Aesch

Grünlandpflege ohne Kompromisse Der österreichische Hersteller Einböck hat zahlreiche Maschinen und Ausführungen im Verkaufsprogramm. Der einfache Grünlandstriegel verfügt über ein gewinkeltes Frontstreifblech. Alternativ gibt es Grünlandbleche, welche direkt an den Zinken der ersten Reihe befestigt werden. Die ­Aggressivität der Federzinken wird in fünf Stufen pro Eggenfeld vorgewählt bzw.­ eingestellt. Alternativ dazu gibt es die hydraulische Zinkenverstellung für Geräte, die ­bei rasch wechselnden Bodenverhältnissen zum Einsatz kommen. Die Zinken gibt es­ in zwei Ausführungen, 7 mm oder 8 mm stark, die Länge beträgt 49 cm. Für stark verfilzte Grasnarben gibt es einen 10-mmZinken. Der Strichabstand beträgt 2,5 cm. Höhenverstellbare Stützräder garantieren eine gleichmässige Arbeitstiefe. Die optional erhältlichen Rückverfestigungswalzen sind aus Farmflexgummi und passen sich vorzüglich den Bodenunebenheiten an, da sie in Walzsegmente von 50 cm aufgeteilt sind. Für die gleichzeitige Aus- und Übersaat werden die Geräte mit dem firmen­

Der Grünlandstriegel von Carré arbeitet mit verschiedenen Elementen und erfüllt damit die gestellten Anforderungen der Grünlandpflege. (Werkfoto)

Warum werden Wiesen und Weiden schlecht? • Düngung und Nutzung sind nicht aufeinander abgestimmt. • Horstgräser verschwinden, weil ihre Reservestoffe weggeschnitten werden und sie daher rascher erschöpft sind. • Den Gräsern ist ein Versamen aufgrund intensiver Nutzung nicht mehr möglich. • Ein Gülleteppich oder schlecht verteilter Mist behindert das Wachstum einzelner Pflanzen. • Schwere Maschinen verringern beim Überrollen der Grasnarbe das Porenvolumen im Boden, dadurch wird die Luft­ führung verschlechtert. • Grasnarbenschäden, die durch das Befahren bei sehr feuchten oder sehr trockenen Bedingungen in Hanglagen entstehen. • Trittschäden auf Weiden als Folge schwerer Tiere, Überbelegung der Weide oder/und nasser Witterung. • Schlechtes Management mit Tränkefässern und Tränkestellen generell. • Lange Sommertrockenheit und tierische Schädlinge, wie Mäuse und Engerlinge

eigenen Sägerät ausgerüstet. Einböck baut Grünlandpflegegeräte von 1,5 bis 12 m. www.einboeck.at Vertrieb Schweiz: Aebi-Suisse, Gampelen

Walzenspezialist Güttler rüstet den «GreenMaster» – e­in Systemgerät zur Grünlandpflege – mit unterschiedlichen Einzelgeräten aus. Der Grün­ landstriegel ist speziell zur Durchlüftung verfilzter Grasnarben gedacht. Er wird entweder mit einer verstellbaren Einebnungsschiene oder einem Ripperboard mit 12 mm starken Doppelzinken aus­gestattet. Die in einem Strichabstand von 7,5 cm angeord­ neten Federzinken des Grünlandstriegels

APV hat ein reines Zinkengerät zur Grünlandpflege im Sortiment. Optional ausrüstbar mit einem Sägerät. (Werkfoto)

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n  Markt | Übersicht

Einböck hat sich auf Zinkengeräte spezialisiert und baut eine grosse Anzahl Geräte für die Grünlandpflege. (Werkfoto)

können zentral verstellt werden. Laut Hersteller sind dazu selbst bei 7,5 m Arbeitsbreite nur vier Handgriffe notwendig. Bei Güttler stehen auch zur Grünlandpflege die Prismenwalzen im Focus. Mit einer speziellen Anordnung der Güttler-Prismensterne wird ein sogenannter «SchaffussEffekt» erzielt. D.h. im Gegensatz zur schweren Glattwalze wird mit der GüttlerWalze eine punktuelle Druckeinwirkung erzielt, die zwar den notwendigen Bodenschluss garantiert, aber keine Bodenverdichtung verursacht. Güttler kombiniert verschiedene Walzenund Striegelsysteme und rüstet sie auch mit Sägeräten aus. Die Arbeitsbreiten liegen zwischen 3 m und 8,2 m, es ist sowohl Heckals auch Frontanbau möglich. www.guttler.org Verkauf Schweiz: Leiser AG, Reiden

Cambridge-Walze für guten Bodenkontakt Der österreichische Hersteller von Agrotechnik, Thomas Hatzenbichler GmbH mit Sitz in St. Andrä, produziert neben anderen Geräten den Vertikator «Alpin». Das kompakt gebaute Gerät wiegt weniger als 1400 kg und ist 3 m breit. Aufgrund der kurzen Bauweise reicht auch an Hanglagen ein Traktor aus der 60- bis 70-kWKlasse. Die gefederten Streifbleche sind einzeln an der Führungsschiene montiert. Mäusehaufen, Kuhfladen, Mist- und Gülleüberresten werden gut verteilt. Die Streifblech-Führungsschiene ist über eine Spindel verstellbar. Nachfolgend durchlüften und säubern Striegelzinken die Grasnarbe. Die 12 mm starken Federzinken sind in drei Reihen angeordnet. Schliesslich sorgt die nachlaufende Cambridge-Walze für eine perfekte Rückverfestigung und bei 10

Schweizer Landtechnik  4 2015

Als Kombination mit der Güttler-Walze gibt es den vorlaufenden Grünlandstriegel und das aufgebaute Sägerät. (Werkfoto)

optional ausgebrachtem Saatgut für guten Bodenkontakt. www.hatzenbichler.com Verkauf Schweiz: Althaus AG Ersigen

Die Roller aus Dänemark Die dänische Firma HE-VA baut eine breite Palette von Geräten für Bodenbearbeitung, mechanische Unkrautbekämpfung und Grünlandpflege. Beim «Grass-Roller» verwenden die Dänen eine eigene Walzentechnologie. Speziell daran sind die mittig aufgehängten, frei beweglichen Seitenwalzensegmente. Diese Konstruktion ist verantwortlich für die gute Bodenanpassung der einzelnen Walzen. Der Grass-Roller kann mit einer verstellbaren und federbelasteten Planierschiene ausgerüstet werden. Anstelle der Planierschiene gibt es optional ein «Spring-Board» mit 10 × 80 mm starken Schleppzinken u ­ nd einem auswechselbaren Verschleissteil. D ­ er hydraulisch verstellbare Striegel ist zwischen Planierschiene und Walze ange­ ordnet. Die 12 mm starken Striegelzinken sind in zwei Reihen angeordnet. Die Geräte sind mit Arbeitsbreiten von 2,9 m bis 9,5 m lieferbar. Das Gewicht (inkl. Walzen) bewegt sich zwischen 2 und knapp 6 t. www.he-va.com Verkauf Schweiz: OTT Landmaschinen AG, Zollikofen

Eng gestellte Zinken Den «Grasmaster» von Köckerling gibt­ es in Arbeitsbreiten von 3 m und 6 m. Für «das Grobe» – also für Mäusehaufen, ­ Kuh­fladen, Mist- und Gülleresten – ist vor den Zinken laufend ein Levelboard vorgesehen. Stahlbandfedern tragen die in Sek­toren unterteilte, abgewinkelte Streich­ schiene. Ein 3 m breiter Grasmaster verfügt über zwei Striegelfelder, der 6 m breite

über vier. Mit einem Strichabstand ­von ­lediglich 2,5 cm sind pro Zinkenfeld 60 Bügelfederzinken angeordnet. Die 8 mm starken Zinken arbeiten stets mit einer Vorspannung. Die Tiefeneinstellung erfolgt per Spindel über Tasträder. Die Transportbreite beträgt immer 3 m. Auf Wunsch wird das Wiesenpfleggerät mit einem S­ ägerät inkl. Saatguttank mit 410 l Inhalt ergänzt. Die Beleuchtungsanlage ist inbegriffen. www.koeckerling.de

Eggenelemente statt Zinken Die Firma Wölfleder Maschinenbau aus Sigharting (Österreich) baut Wieseneggen und keine Zinkengeräte. Fixiert mit Ketten sind die einzelnen Eggenelemente mit einem massiven Zugbalken verbunden. Bereits dieser Zugbalken ebnet Mäusehaufen ein. Unmittelbar hinter dem Zugbalken, aber noch vor den Eggenelementen glättet eine spezielle Abscherschiene, die in 50 cm breite Elemente unterteilt ist, die verbleibenden Unebenheiten. WölflederWieseneggen sind in zwei verschiedenen Ausführungen erhältlich. In der leichten Bauart gibt es den starren Rahmen bis 2,50 m. Die nachfolgenden Geräte bis 4 m sind mechanisch oder hydraulisch klappbar. Die schwere Ausführung hat Arbeitsbreiten von 5,1 m bis 8,3 m und ist nur hydraulisch klappbar. www.woelfleder.at Verkauf Schweiz: Meyer Gruppe

Wieseneggen mit Gusssternen Stellvertretend für zahlreiche «klassische Wieseneggen» seien hier Eggen von Althaus, Hasler, Kondor, Saphir genannt. Die klassische Wiesenegge aus Gusssternen ist seit Jahrzehnten ein bekanntes Gerät für


Übersicht | Markt   n

Neben Grossflächentechnik baut Hatzenbichler auch spezielle Geräte für den Hangeinsatz. (Werkfoto)

die Grünlandpflege. Die Sterne sind einoder zweiseitig verwendbar und mittels Ringen oder Kettenglieder beweglich in einen Rohr- oder Profilrahmen gehängt. «Normalsterne» weisen auf der einen Seite 4 cm lange und auf der anderen Seite 6 cm lange Zacken auf. «Kombisterne» haben eine flache Seite, mit ­­der kleine Unebenheiten (Erde und Mist) intensiv eingearbeitet werden. Bei Ver­wendung der anderen Seite, greifen die 6 cm langen Zacken in die Grasnarbe ein, verteilen, ebnen und lösen Verfilzungen. Anstelle der Gusssterne sind auch gezackte Winkeleisen auf dem Markt. Dieses E­ ggenfeld ist drehbar, sodass die Winkeleisen auflaufend (aggres­siver) oder ablaufend (schonender) eingreifen. Die als Dreipunktgerät gebauten

Der Weidebelüfter von Joskin kann seine Stärke in verfilzten Wiesen umsetzen. (Werkfoto)

Wiesen­eggen werden in Arbeitsbreiten bis 8 m ange­boten. Sie sind auf Transportbreite (hydraulisch) klappbar. Die bekannten Wieseneggen sind leichter als vergleichbare Zinkengeräte mit Board und Walzen. Das Gewicht schwankt je nach Arbeitsbreite zwischen 160 kg und rund 800 kg. Auch für herkömmliche Wieseneggen gibt es Sägeräte.

Fazit: Die traditionelle Wiesenegge hat noch lange nicht ausgedient, ist aber vielleicht etwas «aus der Mode gekommen». Im Übrigen gibt es eine grosse Auswahl an Geräten für die Grünlandpflege. Praktisch für alle Wieseneggen und Wiesenstriegel besteht die Möglichkeit, ein pneumatisches Sägerät aufzubauen.  n

Eindämmung der Gemeinen Rispe – Lücken führen zum Erfolg Die heute vielfach übliche intensive Grünlandnutzung ist zunehmend mit schwerer Erntetechnik verbunden. Beide Faktoren können zur Ausbreitung der unerwünschten Gemeinen Rispe führen. Hat sie sich im Pflanzenbestand etabliert, sind Pflegearbeiten im Frühjahr und Übersaaten nicht ausreichend, um sie zurückzudrängen. Um eine erfolgreiche Reduktion der Gemeinen Rispe zu erzielen, müssen vorerst Lücken und Freiräume für eine nachfolgende Übersaat geschaffen werden. Mehrmaliges und intensives Striegeln, verbunden mit dem anschliessenden Abtransport des ausgerissenen Materials, stehen bei einer Wiesensanierung im Vordergrund. Solche Sanierungsmassnahmen sind mit Kosten (Technikeinsatz und Saatgut) und Ertragsaus­ fällen verbunden. Gleichzeitig besteht ein erhebliches Risiko, dass die Massnahme nicht erfolgreich ist. Ein gutes Gelingen ist abhängig von genügend Niederschlägen. Daher sind begleitende (und vorbeugende) Bewirtschaftungsmassnahmen, wie Vermeidung von Grasnarbenschäden durch zu tiefes Mähen oder Befahren und Beweiden bei nassen Bedingungen, notwendig. (Quelle: ART-Bericht 763/2013)

Dal-Bo montiert vor den eigentlichen Striegel eine Planierschiene in Winkelf­orm. Auffallend sind die relativ grossen Glattwalzen als Nachläufer.

Selbst für die Wiesenegge von Wölfleder gibt es Sägeräte.

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Füttern ohne Traktor Bei der Mechanisierung der Rinderfütterung suchen immer mehr Betriebe Alternativen zur klassischen Traktor-Mischwagen-Variante. Im Trend liegen kleine Selbstfahrer und der sparsame und saubere Elektroantrieb. Ruedi Burkhalter Auch kleinere und mittlere Betriebe suchen immer häufiger nach Möglichkeiten, um die körperlich anstrengende Rinderfütterung zu mechanisieren. Doch welches ist die Maschine, die am besten zum Betrieb passt? Diese Frage lässt sich gar nicht so leicht beantworten, denn auf dem Markt gibt es unzählige unterschiedliche Maschinen. Eigentlich müsste man meinen, die Nutzung bereits vorhandener Technik – also in den meisten Fällen eines Traktors – sollte am wirtschaftlichsten sein. In der Realität hingegen geht der Trend zurzeit eindeutig weg von der Nutzung des Traktors. Wir haben für Sie auf den nächsten Seiten deshalb eine Auswahl von Fütterungssystemen zusammengestellt, die keinen Traktor benötigen.

nicht oder nur mit sehr anspruchsvoller Manövriertechnik möglich. Die Übersicht des Fahrers ist insbesondere beim Rückwärtsfahren schlecht. •  Die Motoren von Traktoren unterliegen im Mischwagenbetrieb (häufige Kaltstarts) einer hohen Belastung, verursachen hohe Wartungskosten und einen hohen Treibstoffverbrauch. Zudem stören beim Füttern Abgase (Russ) und Lärm. • Die grossen Reifen von Traktor und Mischwagen bringen verhältnismässig viel Schmutz in die Futterachse. •  Traktoren sollten heute eine hohe Auslastung erreichen, weshalb sie häufig zum Füttern nicht verfügbar sind bzw. das Umhängen verursacht unnötigen Aufwand.

Verteiler nur für Häckselfutter Viel Russ und hohe Kosten Der Trend hin zum Füttern ohne Traktor wird durch die Tatsache unterstrichen, dass die Vielfalt an solchen Maschinen in den letzten Jahren sehr stark zugenommen hat. Die Hersteller nennen etwa die folgenden Nachteile des Traktors: • Der Betrieb von Futtermischwagen mit Traktor in der Futterachse ist auf vielen Betrieben mit älteren bzw. engen Gebäuden

Die auf den folgenden Seiten gezeigten Geräte bzw. Systeme können gegenüber diesen Nachteilen des Traktors punkten. Je nachdem, welche Funktionen benötigt werden und welche Antriebsart gewählt wird, fallen die Vorteile unterschiedlich gross ins Gewicht. Am einfachsten und günstigsten lässt sich das Füttern mit reinen Verteilgeräten erledigen. Diese können in der Regel ausschliesslich gehäckselte Fut-

Teil 2: automatische Systeme Eine Kategorie von Traktorlos-Fütterungstechnik haben wir in diesem Bericht bewusst ausgeklammert: Es sind dies die sogenannten Fütterungsroboter, die vollautomatisch ein Rezept aus verschiedenen Futterkomponenten abwägen, mischen und Verteilen. Diese Geräte zeigen wir in einem zweiten Teil in einer der folgenden Ausgaben der Schweizer Landtechnik.

termittel verteilen. Die klassische Anwendung dieser Maschinen ist das Füttern aus dem Hochsilo. Eine zweite Anwendung dieser Geräte ergibt sich in Kombination mit einem stationären Mischer, der auch schneiden kann. So lassen sich die Vorteile einer Mischration mit geringstem Energieverbrauch nutzen und dies auch in sehr engen Ställen, die den Einsatz eines Traktors nicht ermöglichen. Wird das Futter aus einem Fahrsilo entnommen, ist eine zusätzliche Entnahme bzw. Befülltechnik erforderlich. Es gibt auch Rundballenauflösegeräte, mit denen gleichzeitig gehäckseltes Futter verteilt werden kann. 4 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Markt | Übersicht

Mischen mit oder ohne Messer

Erläuterungen zu den technischen Angaben Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Auswahl an Fütterungsgeräten (ohne Traktor) mit technischen Angaben. Die Auswahl ist so erfolgt, dass möglichst gut die ganze Bandbreite an technischen Systemen gezeigt werden kann. Mit der Auswahl erheben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Gewisse Modelle und Systeme mussten wir aus Platzgründen weglassen. Es wurden bewusst nur Systeme ausgewählt, deren kleinstes Modell eine Behältergrösse von unter 5 m3 aufweist. Die technischen Angaben wie Behältervolumen und Abmessungen (bhl) beziehen sich nicht auf ein bestimmtes Modell, sondern zeigt die Spanne aller im Programm (unter 5 m3) enthaltenen Modelle. Das Gleiche gilt auch für die Preise. Eine Funktion wird in der Tabelle dann aufgeführt, wenn der betreffende Her-

steller mindestens ein Gerät im Programm (unter 5 m3 Behälterinhalt) hat, welches diese Funktion erfüllt (auch nur mit Zusatzausrüstung). Legende zu den Tabellen Hst Hersteller Bvol Behältervolumen Futt mögliche Futterarten Fnk Funktionen Vtl Verteilen und Dosieren Schn Schneiden Misch Mischen Rba ganze Rundballen auflösen Qba ganze Quaderballen auflösen Streu Einstreufunktion FE Entnahme aus Fahrsilo Syst System Aust Austragung (Seite[n]) und maximal mögliche Höhe) Wg Waage Mot Hauptmotorisierung FA Fahrantrieb SA Systemantrieb (z. B. Schnecken) bhl Breite / Höhe / Länge Prs Preisspanne von bis Vtr Vertrieb in der Schweiz

In der nächsten Kategorie lassen sich Geräte zusammenfassen, die zusätzlich zur Verteilfunktion auch eine Mischfunktion, jedoch keine Schneidfunktion haben. Diese Geräte mit Paddel- oder Elevatormischsystem können ebenfalls nur Mischungen aus gehäckseltem Raufutter und Schüttgut herstellen und dieses verteilen. Eine weitere Stufe höher sind die Geräte anzusiedeln, die zusätzlich mit Messern ausgestattet sind und schneiden können. Dann lassen sich auch noch verschiedene Zusatzfunktionen lokalisieren. So können gewisse Geräte auch zum Einstreuen von Liegeboxen eingesetzt werden, auch wenn dies wieder aus hygienischen Gründen problematisch sein kann. Bei vielen Geräten kann die Antriebsart ausgewählt werden. Benzinmotoren sind günstiger und bezüglich Abgasen als weniger problematisch einzustufen als Dieselmotoren. Am saubersten und günstigsten ist der Elektromotor, der jedoch mit Ausnahme der batteriebetriebenen Geräte den Nachteil einer beschränkten Mobilität (Kabelrollen) mit sich bringt.  n

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Schweizer Landtechnik  4 2015


Übersicht | Markt   n

Fütterungsgeräte im Überblick

Nie mehr dreckige Räder

Allrad und Waage Serie

Höhe bestimmt das Volumen

Das neue Fütterungs- und Einstreusystem der Firma Sumag ist dank dem schienengeführten Verteilwagen als einziges in der Lage, Füttern und Einstreuen zu kombinieren, ohne die Futterachse mit dreckigen

Die Minifuttermischwagen A50 und A100 von Jaylor sind mit einer vertikalen Schnecke und 1,42 m3 Behältervolumen bzw. zwei Schnecken mit 2,6 m3 Behältervolumen (Option 3,0  m3) erhältlich. Jede Schnecke ist mit 10 Schnittmessern ausgestattet. Das Dreiradfahrwerk ermöglicht das Wenden um einen Punkt. Ein Allradantrieb und die elektronische Wiegeeinrichtung gehören bei Selbstfahrern zur Serienausstattung. Auf Wunsch ist ein erhöhter Auswurfschacht für Krippen erhältlich. Beide Modelle sind auch als Stationärmischer mit Elektroantrieb oder als Anhänger für einen ATV, Gartentraktor oder Einachser erhältlich. Das kleinere Modell ist auch mit Skid-Steer-Lenkung lieferbar. Beide Modelle werden oft auch auf Nichtsilobetrieben für Mischungen mit Rüben, Kartoffeln und anderen Komponenten eingesetzt. Neben Jaylor bietet der Importeur ATZ auch Strautmann-VertimixESF-Futtermischwagen ab 4 m3 Volumen mit elektrischem Fahrantrieb an (Bild unten).

Der selbstfahrende Futtermischwagen «Agilo» von Kurmann ist in vier Behälter­grös­sen von 3,5 bis 7 m3 erhältlich. Es handelt sich dabei um einen Mischbehälter von BvL, der auf einer von Kurmann entwickelten und hergestellten Antriebseinheit aufgebaut wird. Dieser Elektrofahrkopf ist mit einem Dreiradfahrwerk ausgerüstet, welches einen Lenkeinschlag von 70° ermöglicht. Der hydrostatische Fahrantrieb auf dem Lenkrad ermöglicht beladen eine Steigung von über

Rädern zu verunreinigen bzw. ohne Räder waschen zu müssen. Dank einer Messerbestückten Fräswalze mit variabler Geschwindigkeit können ganze Rund- und Quaderballen aus Heu, Stroh und Silage verarbeitet werden. Dank dem dichten Boden kann auch eine TMR aus einem stationären Mischer verteilt werden. Die Anlage kann entweder manuell über eine Funksteuerung oder über eine SPS-Automatik gesteuert werden. Der Wagen wird mit einem Hallenkran oder Laderfahrzeug beladen und fährt dann automatisch die gewünschten Strecken ab. Bei einer Beladung ausserhalb der Futterachse muss mit keinem Fahrzeug in den Stall gefahren werden. Mit einem optionalen Futteranschieber kann auch dieser Arbeitsgang automatisiert werden. Hst

www.sumag.ch

Hst

www.jaylor.com

15 %. Neben der Betriebsbremse am Antriebsrad verfügt das Fahrzeug über eine Feststellbremse auf die beiden anderen Räder. Sie bremst automatisch, sobald der Fuss das Fahrpedal verlässt. Der Antrieb der Mischschnecke erfolgt über einen Elektrogetriebemotor mit 3 möglichen Drehzahlen. Für die hydraulischen Funktionen ist ein zweiter Elektromotor eingebaut. Der Austrag kann wahlweise links oder rechts oder aber hinten beidseitig über ein Querförderband oder Bogenband (bis 90 cm hoch) erfolgen. Hst

www.kurmann-technik.ch

Bvol 2,5

Bvol 1,42 / 2,6

Bvol 3,5 / 5,0 / 6,0 / 7,0

Futt

alle, ganze Rund- und Quaderballen

Futt

alle, keine ganzen Grossballen

Futt

Fnk

Vtl, Schn, Rba, Qba, Streu

Fnk

Vtl, Schn, Misch

Fnk

Vtl, Schn, Misch, Rba, Qba, Streu

Syst

Kratzboden, Fräswalze mit Messern

Syst

1 / 2 vert. Schnecken, bis 10 Messer

Syst

1 vertikale Schnecke mit Messern

alle, auch ganze Rundballen

Aust von oben r/l

Aust l, 368 – 457 mm

Aust l / r; Querförderband hinten 900 mm

Wg

Option

Wg

Option, Rezept

Wg

Option mit Rezeptfunktion

Mot

4 E-Motoren frequenzgesteuert

Mot

Benzin 16 / 23 PS; Elektro

Mot

2 Elektromotoren 18 kw + 5 kW

FA

E-Motor 0,75 kW

FA

hydrostatisch

FA

hydrostatisch auf Lenkrad

SA

E-Motor 7,5 kW

SA

hydraulisch

SA

Elektrogetriebemotor

bhl

1,62 / 1,60 / 3,86

bhl

1,17 / 1,19 / 1,85 / 3,20

bhl

1,95 / 1,76 bis 2,61 / 3,85

Prs

ab 30 000.– bis 60 000.–

Prs

ab 17 800.– bis 37 500.–

Prs

33 600.– bis 52 000.–

Vtr

www.sumag.ch

Vtr

www.agrotechnikzulliger.ch

Vtr

www.kurmann-technik.ch

4 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Markt | Übersicht

Der schmalste mit 5 m3

5 Motorisierungsvarianten

100 % batteriebetrieben

Den elektrisch angetriebenen «Chopper» von Zitech gibt es mit den zwei Behältergrössen 3 und 5 m3, wobei beide Grössen je in einer breiteren Version mit einer vertikalen Schnecke bzw. einer 1,40  ­ m schmalen Version (Bild oben) mit zwei vertikalen Schnecken erhältlich ist. Somit ist dies die schmalste Maschine auf dem Markt mit 5 m3 Behältervolumen. Dank des Antriebskonzepts entstehen weder Abgase noch Lärm im Stall. Auf Wunsch lässt sich der Fahrantrieb mit einer Batterie betreiben, was der Maschine die Autonomie verleiht, um an verschiedenen Orten be- bzw. entladen zu werden. Das Dreiradfahrwerk mit Starrachse und Lenkrad ermöglicht es, die Maschine um einen Punkt zu wenden. Für die Chopper Modelle sind zahlreiche Optionen wie beidsei­tige Austragungsschieber, Parksensoren oder eine Rückfahrkamera mit Farbdisplay lieferbar. Mit optionalem Austrageband lassen sich auch hohe Futterkrippen be­ füllen.

Der «myMischer» von Ballemax verfügt über 4,9 m3 Behältervolumen (Option höherer Behälter 5,9 m3). Es sind eine Version mit 23-PS-Benzinmotor, zwei Versionen mit 11 und 15 kW Elektromotor und zwei Versionen mit 25 bzw. 36 PS Dieselmotor

Der Mischdosierwagen von Sieplo ist in fünf Grössen von 300 bis 2000 Liter Behälterinhalt erhältlich. Er arbeitet mit ein bzw. zwei vertikalen Mischschnecken ohne Messer und ist zum Mischen und Verteilen von gehäckseltem Futter geeignet. Dank präzisem Wiegesystem können auch kleine Mengen exakt dosiert werden. Die Software wird über einen Touchscreen bedient und ermöglicht die Futterzuteilung pro Tier oder nach Boxe (Mast). Eine Besonderheit des Fahrzeugs ist der elektrische Antrieb mit völliger Autonomie durch Batterien. Die verwendeten Batterien kommen in Industriestaplern zu Einsatz, das mitgelieferte Ladegerät wird mit 230 V betrieben. Das Dreiradfahrwerk mit kurzem Radstand macht die Fahrzeuge sehr wendig, und in Verbindung mit den geringen Breiten von 73 bis 103 cm ist das Füttern auch in sehr engen Platzverhältnissen möglich. Alle Produkte von Sieplo werden komplett in Edelstahl gefertigt und sind deshalb unempfindlich gegenüber Säuren oder Salzen.

Hst

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www.zitech.it

lieferbar. Der Antrieb von Mischschnecke und Fahrantrieb erfolgt hydraulisch. Die Mischhnecke kann mit 2 bzw. 3 Geschwindigkeiten betrieben werden, auf Wunsch ist eine «VarioMix» automatische Mischdrehzahlregelung erhältllich. Das Dreiradfahrwerk ermöglicht das Wenden um einen Punkt und ist serienmässig mit Vorderradantrieb, auf Wunsch mit Allradantrieb lieferbar. Eine Rückfahrkamera ist in der Serienausstattung enthalten. Als Optionen sind beispielsweise eine Waage mit Rezeptfunktion und Befüllungssteuerung, ein Überlaufring und ein Hochförderer für Krippen erhältlich. Hst

www.ballemax.ch

Hst

www.sieplo.nl

Bvol 3 / 5

Bvol 4,9 / 5,9

Bvol 0,3 / 0,8 / 1,05 / 1,40 / 2,0

Futt

alle, keine ganze Grossballen

Futt

alle, ganze Rundballen bis 500 kg

Futt

Fnk

Vtl, Schn, Misch

Fnk

Vtl, Schn, Misch

Fnk

Vtl, Misch

Syst

vertikale Schnecken mit Messern

Syst

1 vertikale Schnecke mit Messern

Syst

vertikale Schnecken ohne Messer

nur gehäckselt / Lose

Aust l; auf Wunsch l / r; 600 – 100 mm

Aust Serie l; auf Wunsch l / r

Aust l / r Serienausrüstung

Wg

Serie mit Rezeptfunktion

Wg

Option, mit Rezeptfunktion

Wg

Serienausr. mit Rezeptfunktion

Mot

elektrisch 9 / 11 kW

Mot

Diesel, Benzin, elektrisch

Mot

Elektromotoren / Batterie

FA

elektrisch, auf Wunsch Batterie

FA

hydrostatisch

FA

stufenlos elektrisch bis 7,5 km/h

SA

elektrisch

SA

hydraulisch

SA

elektrisch

bhl

1,40 / 2,15 / 3,80

bhl

1,92 / 2,10 (2,35) / 3,56

bhl

0,7 – 1,03 / 1,5 – 1,9 / 1,1 – 2,75

Prs

32 800.– bis 47 000.–

Prs

33 900.– bis 47 900.– (ohne Waage)

Prs

10 000.– bis 24 000.–

Vtr

www.ruckliag.ch

Vtr

www.ballemax.ch

Vtr

www.agrar-service.ch

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Übersicht | Markt   n

Ballen und Häckselgut

Legu mit Paddelmischer

Verteilwagen oder TMR

Das selbstfahrende Ballenauflöse- und Verteilfahrzeug «Heini Rucar» ist auf einem handelsüblichen Ballenauflösegerät aufgebaut. Es ist mit einem Dreiradfahrwerk ausgerüstet und somit sehr wendig. Auf Wunsch lässt sich das Fahrzeug mit einem «Maisfix»-Häckselgut-Behälter mit 1,2 m3 Inhalt ausrüsten. Es handelt sich um einen rostfreien Bunker mit Schneckenaustragung. Der Bunker kann ab Hochsilo befüllt werden oder dank der Ladeklappe bis zu einer halben Rund- oder Quader­ balle Mais ab Boden aufnehmen. Dank Ladearm können sowohl Gras- als auch

Der Verteil- und Mischwagen «Legu» von Gujer Innotec ist mit einem Behältervolumen von 2 und 3 m3 erhältlich. Der Fahrantrieb und die Lenkung sind hydrostatisch, durch die kompakte Bauweise und die stufenlose Geschwindigkeitsregelierung ergibt sich eine gute Wendigkeit. Beide

Der kanadische Hersteller Rovibec bietet den Futterverteilwagen «Rovicar» und den Paddel-Mischwagen «TMR Supermix» in fünf bzw. sechs Behältergrössen von 1,1 bis 3,3 m3 an. Bei beiden Baureihen ist der Fahrantrieb hydrostatisch, der Systemantrieb mechanisch, was einen geringen Treibstoffverbrauch ermöglichen soll. Die Verteilwagen arbeiten mit Kratzboden, Dosierwalzen und Austragungsschnecke. Als Optionen sind eine Frontschaufel, ein Streuteller und ein Seitenbesen erhältlich. Die Paddelmischer können nicht mit Messern bestückt werden und verarbeiten deshalb gehäckseltes oder vorgeschnittenes Futter. Zum Befüllen mit Grossballen bietet Rovibec spezielle, mit einer Fräswalze arbeitende Ballenauflöser (Bild unten) für Quader- und Rundballen an. Diese Ballenauflöser können mit einer Zusatzausrüstung über ein Rohrsystem auch zum Einstreuen eingesetzt werden.

Mais-Grossballen ohne Frontlader aufgenommen werden. Auf Wunsch kann der Bunker mit einer Mischschnecke für das einmischen von Mineralstoffen oder Eiweisskonzentrat ausgerüstet werden. Alle Funktionen werden hydraulisch ab einem 18-PS-Benzinmotor angetrieben. Auch ein Futterschieber ist lieferbar. Zurzeit befindet sich eine neue Version des Heini Rucar in Entwicklung. Hst

www.heini-ag.ch

Legu-Modelle arbeiten mit einem Paddelmischer, der nicht mit Messer bestückt werden kann und daher nur gehäckseltes Futter wie Heu, Stroh, Mais, Grassilage, Schnitzel oder auch Gemüse, Obst und Flüssigkeiten verarbeitet bzw mischt. Durch die teflonbeschichteten Misch- und Auslaufwannen verspricht der Hersteller einen geringen Verschleiss und somit eine lange Lebensdauer. Als Option sind unter anderem ein hydraulisch verstellbares Ausbringband für höhere Krippen und eine Waage mit und ohne Rezeptfunktion lieferbar. Auch stationäre Versionen sind lieferbar. Hst

www.gujerinnotec.ch

Hst

www.rovibec.com

Bvol 1 Rundballe + 1,2 m3

Bvol 2 / 3

Bvol 1,3 / 1,5 / 2 / 2,5 / 3,3

Futt

Rundballen und Häckselgut

Futt

nur Häckselgut

Futt

Fnk

Vtl, Misch, Rba

Fnk

Vtl, Misch

Fnk

Vtl, Misch, (Streu)

Syst

Kratzboden mit Auflösezinken

Syst

Paddelmischer

Syst

Paddelmischer

nur Häckselgut

Aust nur links, bis 500 mm

Aust rechts, 580 – 1200 mm

Aust Serie r, 600 – 850 mm

Wg

nicht möglich

Wg

Option mit/ohne Rezeptfunktion

Wg

Option

Mot

Benzinmotor 18 PS

Mot

Benzin, Diesel, elektrisch

Mot

Benzin

FA

hydrostatisch

FA

Hydrostatisch

FA

hydrostatisch

SA

hydraulisch

SA

Hydraulisch

SA

hydraulisch

bhl

2,14 – 2,22 / 2,83 (ohne Maisfix)

bhl

1,34 – 1,64 / 1,8 / 2,94 – 3,06

bhl

k.A.

Prs

30 000.– bis 39 800.–

Prs

20 700.– bis 36 500.–

Prs

ab 24 000.–

Vtr

www.heini-ag.ch

Vtr

www.gujerinnotec.ch

Vtr

www.hadorntoni.ch

4 2015  Schweizer Landtechnik

17


n  Markt | Übersicht

Füttern mit leichtem Zugfahrzeug

Wendiger Selbstlader

Auflösen, verteilen und streuen

Der gezogene Minimischwagen «koala» von Sgariboldi wurde an der Eurotier im November als Neuheit gezeigt. Er wurde speziell für kleine Bestände entwickelt und ist mit den Behältergrössen 1,3 und 2,5 m3 lieferbar. Er kann mit einem Quad oder Gartentraktor gezogen oder an einen Einachser angebaut werden. Die vertikale Mischschnecke ist mit Messern ausgerüstet, so kann der Koala auch zum Zerkleinern von Rüben oder für die Herstellung von Trockenmischungen eingesetzt werden. Auch das Zerkleinern von Kompostmaterial ist möglich. Da der Koala mit einem eigenen Diesel- oder Benzin-Aufbaumotor oder auf Wunsch mit Elektromotor ausgestattet ist, kann dieser auch als Stationärmischer verwendet werden. Er kann auch auf einen Pick-up aufgebaut werden, was beispielsweise auch Schafhaltern oder Jägern das mobile Verfüttern von Mischungen ermöglicht.

Der «Bobman Feeder» ist ein sehr wendiges und vielseitiges Dreiradfahrzeug mit 600 oder 1100 Liter Behältervolumen. Er ist deshalb für voluminöse Futtermittel wie Heu nicht geeignet. Der Wenderadius beträgt 1,8 m. Der Behälter ist mit einer oder 2 vertikalen Schnecken mit oder ohne Messer ausgestattet. Eine erste Besonder-

Das selbstfahrende Ballenauflöse- und Verteilgerät «Ballemax selfdrive» ist in erster Linie zum Auflösen und Verfüttern von Rundballen geeignet, jedoch auch mit zahlreichen Zusatzausrüstungen für andere Anwendungen ausrüstbar. Zu erwähnen ist hier sicher die abnehmbare «Gabelwand», die den Behälter auf der Seite Ballenaufnahme sauber abschliesst und so das Gerät für das Verteilen von Silage aus dem Hochsilo oder Fahrsilo nutzbar macht. Eine Alternative dazu ist die Ausrüstung «Mais Combi», die aus einer angebauten Schaufel mit Schneckenaustragung und 900 Liter Inhalt besteht. Damit können sämtliche Schüttgüter, auf Wunsch mit Waage, verteilt werden. Wer zusätzlich etwas mischen möchte, kann­ statt dessen den «MiniMix»-Behälter mit 1200 Liter Inhalt und vier Mischschnecken anbauen. Weiter im Programm ist «Boxit», ein Streuwerk zur staubarmen Einstreuung von Liegeboxen mit Stroh in Quaderrundballen oder lose. Ein werkzeuglos anbaubarer Futterschieber ergibt einen weiteren Nutzen.

Hst

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www.scariboldi.it

heit ist die Selbstladefunktion. Der Mischbehälter kann gekippt werden und wie eine Schaufel befüllt werden. Dank der zweiten Besonderheit, dem seitlichen Gebläse mit einer Wurfweite von bis zu 3 m, kann dieses Fahrzeug auch ideal zum Einstreuen eingesetzt werden. Dank der Mischfunktion lässt sich beispielsweise ein Stroh-Kalk-Gemisch herstellen. Für das Fahrzeug sind verschiedene Zusätzgeräte erhältlich, so ein Schmutzschieber, mit dem beim Einstreuen gleich auch die Betonroste abgestossen werden oder eine hydraulisch angetriebene Schnecke zum Zuschieben des Futters. Hst

www.jydeland.dk

Hst

www.ballemax.ch

Bvol 1,3 / 2,5

Bvol 0,6; 1,1

Bvol 0,9 –  2,2

Futt

alle, keine ganzen Grossballen

Futt

nur Häckselware

Futt

Fnk

Vtl, Schn, Misch

Fnk

Vtl, Misch, Schn, Streu

Fnk

Vtl, Misch, Rba, Qba, Streu

Syst

vertikale Schnecke

Syst

vertikale Schnecke o/m Messer

Syst

Kratzboden, Auflösewalzen

alle

Aust r / l

Aust l / r, Option Wurfgebläse

Aust nur rechts

Wg

Option mit Rezept

Wg

Option

Wg

Option für Zusatzbehälter

Mot

Benzin / Diesel

Mot

Dieselmotor

Mot

Benzin, Diesel, Elektro

FA

Quad, Gartentraktor, Einachser

FA

hydrostatisch

FA

hyrostatisch 1 Rad

SA

Benzinmotor / Dieselmotor

SA

hydraulisch

SA

hydraulisch

bhl

k. A.

bhl

1,1 / 1,3 / 2,4

bhl

2,05 / 1,93 / 2,75

Prs

ab 15 000.–

Prs

14 300.– bis 26 000.–

Prs

28 000.– bis 35 000.–

Vtr

www.servicemeyer.ch

Vtr

www.agrar-service.ch

Vtr

www.ballemax.ch

Schweizer Landtechnik  4 2015


Übersicht | Markt   n

Neu auch batteriebetrieben

Verteiler oder Bandmischer

Mischbehälter am Hoflader

Die kanadische Firma Valmetal bietet zahlreiche Modelle von Futterverteilwagen an. Die meisten Modelle arbeiten mit Kratzboden und Dosierwalzen bzw. Austragungsschnecke. Diese Modelle mit der Bezeichnung CC haben einen Untenaustrag, der rechts oder links genutzt werden kann. Die anderen Modelle haben einen höheren Austrag rechts und arbeiten­ mit einer Elevatorbanddosierung. Das Fahrwerk aller Mo­ delle besteht aus­ zwei angetriebenen Hinterrädern und vier ge­lenkten Vorderrädern. Der enge Lenkeinschlag erlaubt das Wenden um einen Punkt. Bei den Modellen der Baureihe «BeddingCart» lässt sich ein hydraulisch angetriebenes Wurfrad unter den Auswurf schwenken, und so kann das Fahrzeug auch zum Einstreuen von Liegeboxen ­benutzt werden. Erst seit Kurzem bietet Valmetal auch drei Verteilwagen mit elektrischem Antrieb (Batterien) an. Die Batterien sind zwecks Gewichtsverteilung hinten und vorne am Fahrzeug montiert.

Die kanadische Firma WIC bietet zahlreiche Modelle von Futterverteil- und Mischwagen an. Die meisten Modelle haben nur eine Verteilfunktion und arbeiten mit Kratzboden und Dosierwalzen bzw. Austragungsschnecke. Ein Modell

Bereits einige Hersteller bieten Futtermisch- Dosiergeräte für den Anbau an Hoflader oder Gabelstapler an. Diese Geräte können als Selbstlader wie eine Schaufel oder ab Silofräse befüllt werden. Das hier abgebildete Gerät von Sieplo ist auf Wunsch zusätzlich mit einer Silofräse für die Entnahme aus Fahrsilos oder für Siloballen erhältlich. Je nach Grösse ist der Mischer mit 1 oder 2 vertikalen Mischschnecken ausgestattet. Messer sind zusätzlich erhältlich. Der Mischer verfügt über eine Bordhydraulik, die Steuerung erfolgt elektronisch. Die drahtlose Bedienung kann mitgenommen werden. Für die Geräte von Sieplo ist eine Wiegeeinrichtung mit Rezeptcomputer erhältlich. Für das Entladen kann das Gerät in eine beliebige Höhe angehoben werden. Der optional erhältliche Seitenschub verhindert, dass das Futter

Hst

www.valmetal.com

bietet eine Mischfunktion mit einem Bandmischer. Das Fahrwerk aller Modelle besteht aus zwei angetriebenen Hinterrädern und vier gelenkten Vorderrädern. Der enge Lenkeinschlag erlaubt das Wenden um einen Punkt. Bei einzelnen Modellen lässt sich am Auswurf werkzeuglos ein Strohwerfer anbauen. Der Werfer erzeugt einen Luftstrom, der das Stroh weit genug in die Liegeboxen bläst. Er lässt sich auch mit Messern bestücken, die das Stroh zusätzlich auffasern und allfällige zusammengeklumpte Stücke zerkleinert. Der Strohwerfer wird durch einen separaten Benzinmotor angetrieben. Hst

www.interwic.com

überfahren wird. Alle Produkte von Sieplo werden komplett in Edelstahl gefertigt und sind deshalb unempfindlich gegenüber Säuren oder Salzen. Zudem ist das Leergewicht tiefer, ein Mischer mit 1,5 m3 Inhalt wiegt leer 400 kg. Hst

www.sieplo.nl

Bvol 0,9 – 2,7 / 3,2

Bvol 0,9 – 3,3

Bvol 0,9 – 4,0

Futt

nur gehäckselt

Futt

nur gehäckselt

Futt

Fnk

Vtl, Streu

Fnk

Vtl, Misch, Streu

Fnk

Vtl, Schn, Misch

Syst

Kratzboden, Dosierwalzen

Syst

Kratzboden, Dosierwalzen

Syst

vertikale Schnecke mit Messern

alle

Aust r / l bis 1300 mm

Aust nur rechts

Aust l/r Höhe beliebig

Wg

Option

Wg

option

Wg

Option

Mot

Benzin, Elektro (Batterie)

Mot

Benzin

Mot

keiner

FA

hydrostatisch

FA

hydrostatisch

FA

Hoflader

SA

mechanisch

SA

mechanisch

SA

hydraulisch

bhl

k. A.

bhl

k. A.

bhl

k. A.

Prs

ab 13 000.–

Prs

ab 13 000.–

Prs

8900.– bis 19 500.–

Vtr

www.gex-agrimetal.ch

Vtr

Agritechnique Hollenstein

Vtr

www.agrar-service.ch

4 2015  Schweizer Landtechnik

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Der Carré-Hackroboter «Anatis» – «Marienkäfer» – fand an der SIMA in Paris grosse Beachtung.

Pflege in Carré-Blau *

Der französische Hersteller Carré baut neben Bodenbear­ beitungsgeräten auch Geräte für die Kulturpflege. Ruedi Hunger

Wenig überraschend baut Carré in erster Linie Geräte für Grossflächenlandwirtschaft (Frankreich), aber nicht nur! Den Hackstriegel «Sarclerse» gibt es ab 3 m Arbeitsbreite (starr), ab 4,5 m bis 12 m ist er klappbar. ­Die Hackstriegel sind, abhängig von der Arbeitsbreite, mit zwei oder vier verstellbaren Tragrädern ausgerüstet. Als Novum gibt es bei Carré einen im Tragrad eingebauten «Einheitenzähler» (Fläche). Zwischen 60 und 240 Zinken mit einem Durchmesser von 7 oder 8 mm sind auf bis zu acht einzelne Elemente gleichmässig verteilt angeordnet. Der Strichabstand beträgt 25 mm.

Das Rollhackgerät Die Sternhacke «Rotanet» bietet sich als Alternative zum Zinkenstriegel an. Die Rotanet gibt es in neun Arbeitsbreiten von 3 m (535 kg) bis 10 m (2545 kg). Die Hack­sterne mit 540 mm Durchmesser und 16 Löffelzinken sind (wie viele andere auch) vom bekannten amerikanischen Hersteller Yetter.

Die Standardhackelemente sind modulierbar aufgebaut und eignen sich für Reihenkulturen zwischen 45 und 80 cm bei Mais, Sonnenblumen, Soja usw.

20

Schweizer Landtechnik  4 2015

Ab in die Reihe Für Reihenkulturen ab 20 cm Reihenabstand baut Carré Hackgeräte mit verschiedenen Hackelementen. Sie sind je nach Kultur umrüst- und modulierbar. Einen dazu notwendigen Grundrahmen gibt es sowohl starr als auch klappbar. Neben Hackzinken zählen Gänsefussscharen, Häufelschare und Häufelscheiben zur möglichen Ausrüstung. Seitlich sind die Kulturreihen durch Sternscheiben geschützt. Für den Reihenbereich gibt es Fingerhacken mit Durchmesser von 240 mm oder 360 mm. Schliesslich kann die Arbeit vom Traktorfahrer über eine Kontrollkamera überwacht werden. Scharhackgeräte von Carré gibt es auch für den Frontanbau. Reihenhackgeräte (Heckanbau) können mit der Option «Fertimax», einem Aufbaudüngerstreuer, ausgerüstet werden.

Fotolinse oder Roboter Unter der Bezeichnung «Precicam» gibt es bei Carré ein automatisches Führungsgerät.

Neben Hackgeräten baut Carré Maschinen für flache und tiefe Bodenbearbeitung sowie Säkombinationen mit pneumatischer Sämaschine.

Die Zweilinsenkamera folgt einer oder mehrerer Kulturreihen und führt das Hackgerät mit hoher Genauigkeit. Precicam er­ ­ möglicht bei Geschwindigkeiten bis 15  km  /  h eine Präzision bzw. maximale Abweichungen von 3 cm beidseitig der Kulturreihe. Dank diesem Führungsgerät wird der Fahrer stark entlastet, und die Flächenleistung steigt an. Carré rüstet die Geräte für Kulturen mit einem festen Pflanzenstängel auf Wunsch auch mit mechanischen Tastinstrumenten aus. Als Neuheit an der diesjährigen SIMA in Paris präsentierte Carré den Hackroboter «Anatis». Dieses zukunftsträchtige Gerät pflegt nach Angaben des Herstellers die Kulturflächen selbstständig und übernimmt damit die mechanische Unkrautbekämpfung. Als Roboter übernimmt er zukünftig auch noch andere Aufgaben. Beispielsweise kartiert er Vorkommen und Anzahl der Unkräuter, registriert die Wachstumssta­ dien und gibt Auskunft über Boden- und Luftfeuchtigkeit. Der Anwender kann mittels Smartphone oder Tablet-Computer seine Arbeit überwachen.

Zusammenfassung Carré baut Geräte für die mechanische Unkrautbekämpfung mit grosser Vielfalt. ­ Und die SIMA-Neuheit «Anatis» beweist, dass auch französische Hersteller mit Spitzentechnologie am Markt sind. CarréProdukte – von der tiefen bis zur flachen Bodenbearbeitung, von Drillmaschinen bis zu Geräten zur Grünlandpflege – werden in der Schweiz von Grunderco in Satigny /  Mathod / Aesch verkauft.  n

* Die Produkte von Carré wurden in der Zusam­menstellung zu den Geräten der mechanischen Unkrautbekämpfung in der Februarausgabe (Seite 7 ff) nur am Rande erwähnt. Diese finden an dieser Stelle eine detaillierte Darstellung.

Eine Zweilinsenkamera folgt den Kulturreihen und führt somit das Hackgerät mit hoher Genauigkeit entlang der Reihe.


Die Konservierungsmethode «Rundballensilage» ist weit verbreitet in der Schweiz, entsprechend sind eine grosse Anzahl Rundballenpressen im Einsatz. (Werkfotos)

Entwicklungsschub bei den Ballenpressen Es kommt nicht von ungefähr, wenn Neuerungen schubweise wahrgenommen werden. In der Regel werden im Vorfeld von grossen Ausstellungen wie der Agritechnica in Hannover oder der SIMA in Paris die neusten Errungenschaften der Landtechnik vorgestellt. Ruedi Hunger Zwar kann man nur bedingt von einem Entwicklungsschub bei den Rundballen sprechen: Weil im Bereich der Pressen vieles rund läuft – nicht nur bei Rundballenpressen – werden Neuentwicklungen nicht schubweise, sondern eigentlich laufend präsentiert. Eine Auslese ohne Anspruch auf Vollständigkeit zeigt, wo die Hersteller ihre Produkte optimiert haben. Viel Mut bewiesen hat Göweil mit der Neuentwicklung einer eigenen Baureihe. Jetzt ist es definitiv, dass auch Pöttinger in die eigene Produktion einsteigen wird, schliesslich geht es um die Schliessung einer «schmerzlichen» Lücke im Grünlandprogramm.

Harsewinkel (D) verspricht mit der neuen Quadrant 4000 15 Prozent mehr Durchsatz und 10 Prozent mehr Verdichtung. Ermöglicht wird dies durch einen speziell konzipierten Antriebsstrang. Gleichzeitig wurde dem Presskolben eine neue Form verpasst und damit erreicht, dass die Ballen vom Kern bis an die Oberfläche gleichmässig fest gepresst sind. Die Quadrant 3300 FC ist jetzt mit dem Schneidsystem «Fine Cut» auch für das international gängige Ballenmass 120 × 90 cm erhältlich. Die Kurzstrohvariante ist mit bis 51 Messern lieferbar. Auch die neue 3300 FC ist mit Einzelknotertechnologie ausgerüstet und lässt keine Fadenresten auf dem Ballen oder im Feld zurück.

Neue Quaderballenpresse Erntespezialist Claas bringt zur Saison 2015 eine neue Quaderballenpresse für das Mass 80 × 50 cm. Der Hersteller aus

Gutfluss «Überkopf» Göweil hat Ende September 2014 eine eigene Festkammerpresse vorgestellt und

damit die Öffentlichkeit überrascht. Mit der «G-1» beschreitet Göweil bewusst neue Wege. Die 220 cm breite und mit sechs Zinkenreihen ausgerüstete Pick-up kann dank einer neuartigen Aufhängung beidseitig je 15  cm weit pendeln. Auf eine Kurvenbahn verzichtet Göweil, dafür werden verschleiss- und stossfeste Kunststoffabstreifer montiert. Als Weltneuheit bezeichnet Göweil den grossen, mit Hardoxzinken versehenen 8-Stern-Rotor. Seine Drehrichtung unterscheidet sich zu allen bisherigen Rundballenpressen auf dem Markt. Durch eine «Überkopf»-Führung des Bergegutes wird ein einfacherer Zugang zu den 30 zweischneidigen Wendemessern möglich. Die neue Presse ist zudem mit einer automatischen Gutflusskontrolle ausgestattet. Nimmt der Gutfluss vor dem Rotor so stark zu, dass es zu einer Verstopfung kommt, 4 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Markt | Neuheiten

öffnet sich der hydraulische Schwenkboden, und die Messer klappen zurück. Damit wird der Weg für das aufgestaute Fördergut freigegeben, worauf dieses den Rotor passiert. Anschliessend schwenken die Messer automatisch wieder ein, und der Schwenkboden schliesst sich. Das Verteilergetriebe teilt den Antrieb beidseitig auf. Links erfolgt der Antrieb der Presskammer und rechts wird der Rotor angetrieben. Beide Antriebsstränge sind mit einer Nockenschaltkupplung ausgerüstet und werden vollautomatisch durch die Programmsteuerung «Profi» überwacht.

«Rollender» Holländer Die Lely-Konstrukteure aus Holland haben den Traum vom unterbrechungslosen Pressen verwirklicht und mit der «Lely Welger CB Concept» ein völlig neues Pressensystem verwirklicht. Entwickelt wurde das CB Concept zusammen mit dem amerikanischen Partner Vermeer. Diese Zusammenarbeit besteht seit den 1980erJahren (siehe auch Nonstoppressen).

Ein Traum geht in Erfüllung Das Pöttinger-Grünlandprogramm hat ohne eigene Rundballenpresse einen Schönheitsfehler zur Vollkommenheit. Zwar wird in osteuropäischen Ländern eine unter dem Namen «Rollprofi» bekannte Presse von Kverneland / Gallignani verkauft. Die Entwicklungsabteilung in Grieskirchen ist aber gewillt, diese Lücke mit einer eigenen Presse zu schliessen, und hat Anfang September 2014 der Öffentlichkeit unter dem Namen «Impress» eine Solomaschine und eine Press- / Wickelkombination vorgestellt. Mit Informationen ist Pöttinger noch zurückhaltend. So viel ist aber bekannt, das Futter wird über den Rotor in die

Presskammer geführt. Dadurch lässt sich das Schneidwerk vor und über dem Rotor positionieren und ist besser zugänglich. Fest steht, dass zur Agritechnica 2015 eine Presse vorgestellt wird, deren Markteinführung für 2016 geplant ist.

Alles im grünen Bereich In der Festkammerpresse F 440 R/M/E hat John Deere bewährte Komponenten aus anderen Pressenbaureihen zusammengeführt. Das Einzugskonzept stammt von der RB 900, und die Presskammer wurde von den Festkammerpressen 623 und 644 vererbt. Die Aufschlüsselung der Typenbezeichnung ergibt für das F die Abkürzung für Festkammer. Zweimal die Vier bezieht sich auf das Kammermass und den Ballendurchmesser (gerundet in Fuss!). Die Buchstaben zeigen das Ausstattungslevel, R steht für Profivariante, M für Mittelklasse und E ist gleichbedeutend wie Einstiegsklasse. Im vergangenen Herbst stellte John Deere zwei überarbeitete Grossballenpressen vor. Die L1533 mit dem Ballenmass 90 × 80 cm und die L1534 mit 90 × 120 cm. John Deere bietet beide Pressen als RotoFlow HC ohne Messer und MaxiCut HC mit zehn oder 23 Messern an. Serienmässig verfügen die Pressen über ein Vorkammer­system, das unter allen Bedingungen zur optimalen Füllung der Presse beträgt. Die Pressen sind mit einem Doppelknotersystem ausgerüstet und zudem Isobus-tauglich. D. h. Ballenlänge, Ballendichte, Schneidwerkmanagement und Schmierung werden von der Kabine aus gesteuert werden.

Vollkommenheit in Rot Das Pressenprogramm von Kuhn umfasst Festkammer- und variable Pressen. Zudem

Krone hat mit der Ultima, als erster Hersteller von Nonstoppressen, die Praxiseinführung erreicht.

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Schweizer Landtechnik  4 2015

gibt es beide Bauarten als «BalePack», das heisst, Kombimaschinen mit Wickler. Die «iBIO»- oder Bale-In-One-Pressen sind mit einem integrierten Wickelsystem ausgerüstet. Bei diesem System gibt es kein Überladen auf den Wickeltisch. Sobald der Press- und Bindevorgang abgeschlossen ist, schwenkt die obere Presskammerhälfte nach oben, und das Wickelsystem startet. Anlässlich der letzten Agritechnica stellte Kuhn die Grossballenpresse LSB 1290 iD vor. Zur diesjährigen SIMA wurden die technischen Neuerungen der LSB 1290 iD auch auf zwei weitere Modelle übertragen. Der Hauptunterschied zu den Vorgängermodellen besteht im Knotersystem. Bei den neuen Modellen wurde das bisherige TwinStep-System durch ein Doppelknotersystem ersetzt. Zur Sichtbarmachung von Bindestörungen sind die neuen Grossballenpressen mit einer elektronischen Überwachung ausgerüstet. Für eine perfekte Reinigung im Knoterbereich wurde auch der hydraulische Gebläseantrieb in die LSB 890D / 1290D übernommen.

Die Königin Die Festkammerpresse Comprima F 155 von Krone formt Ballen in unterschiedlicher Grösse. Dazu ist sie mit einer semivariablen Presskammer ausgestattet, die es erlaubt, Ballen von 1,25 bis 1,50 m Durchmesser zu pressen. Damit übernimmt die F 155 Aufgaben sowohl einer Fest- als auch einer Variokammer. Die ungesteuerte «EasyFlow»-Pick-up hat eine Aufnahmebreite von 2,150 m. Sämtliche ComprimaPressen können mit maximal 26 Messer ausgerüstet werden. Die umlaufenden Stab-Gurtförder bestehen aus endlosen Gummigewebegurten mit aufgeschraubten Metallstäben. Der Verzahnungseffekt

Dank neuer Technologie hat New Holland die Leistung um bis zu 20 und die Pressdichte um bis zu fünf Prozent gesteigert.


Neuheiten | Markt   n

Claas verspricht zur Saison 2015 eine neue Quaderballenpresse mit 15 Prozent mehr Durchsatz und 10 Prozent mehr Verdichtung.

Kuhn hat das Einzugssystem der LSB 890D überarbeitet. Diese verfügt nun über eine 2300 mm breite Pick-up mit starren oder schwenkbaren Tasträdern.

der Querstäbe gewährleistet die Ballendrehung unter allen Verhältnissen (siehe auch Nonstoppressen).

Perle aus Irland Mit der Fusion-3-Plus hat McHale eine Press-Wickel-Kombination mit Folienbindung. Anstelle herkömmlicher Netz- oder Garnbindung wird der Ballen in der Presskammer automatisch mit mehreren Folienschichten umwickelt. Erst anschliessend kommt der Ballen in die eigentliche Wickelkammer. Für den Anwender ergibt sich nach Angaben des Herstellers eine erhöhte Ballendichte. Dies dient der Qualität und verbessert die Lagerfähigkeit der Rundballen.

Mehr Aufnahmekapazität und Pressdichte New Holland hat in den letzten Jahren einige Neuigkeiten im Bereich der Rundballenpressen vorgestellt. Das jüngste Beispiel ist die NH-Roll-Belt™-Baureihe. Nach Angaben des Herstellers konnte dank neuer Technologie die Aufnahmekapazität

Es sei immer wieder von Landwirten und Lohnunternehmern dazu aufgefordert worden, sagt Firmengründer Herbert Göweil auf die Frage, weshalb Göweil mit einem eigenen Produkt auf den gut abgedeckten Pressenmarkt komme. (Bild: Ruedi Hunger)

McHale orientierte sich bei der Entwicklung der V6-Serie an den Anforderungen leistungsorientierter Landwirte und Lohnunternehmer.

um bis zu 20 und die Pressdichte um bis zu fünf Prozent gesteigert werden. Laut Bob Hatz, Chef des Produktemanagements für Futterbaumaschinen, wurde das zur Anwendung kommende Zuführsystem ­gezielt für die traditionelle Heu- und Stroh­ ernte sowie für Erntespezialisten entwickelt, die Luzerneheu pressen und verlustfrei langhalmiges Erntegut ernten möchten. Die RB 125 Combi ist norwegischer Abstammung (Orkel). Bereits zur Saison 2014 wurden Teile dieser Presse überarbeitet. Die Presse überzeugt mit ihrem grossen Durchsatzvermögen.

Neue Netzbindung Vicon (Kverneland) stellt mit der RV 5200 eine neue Serie variabler Rundballenpressen vor, die sich neben der neuen, patentierten Netzbindung durch ein neues Softwarepaket zur einfacheren Auswahl der Ballendichte auszeichnet. Bei der PowerBind-Netzbindung handelt es sich laut Vicon um ein vollständig neu entwickeltes System, das nur wenige Bauteile benötigt,

ohne Zuführwalze auskommt und angeblich eine der schnellsten Netzbindungen am Markt ist. Das Netz wird bei PowerBind aktiv von einem Zuführarm gehalten und in die Ballenkammer eingeführt. Durch die aktive Zuführung des Netzes soll eine korrekte und zuverlässige Netzzuführung, auch unter schwierigen Erntebedingungen, sichergestellt werden. Das Netz wird über den gesamten Pressvorgang durch den Zuführarm gehalten. Wenn der Ballen zu 90 Prozent gepresst ist, fährt der Arm für die störungsfreie Netzübergabe zur Ballenkammer. Dies führt laut Vicon zu einer weiteren Steigerung der Produktivität, da die Zeit zur Netzaufnahme minimiert wird. (siehe auch Nonstoppressen)

Fazit: Mit Göweil und bald auch Pöttinger sind zwei neue Player auf dem Pressenmarkt aufgetaucht. Im Übrigen werden Baureihen immer wieder überarbeitet und modernisiert. Selbstverständlich trifft dies auch für Hersteller zu, die jetzt hier nicht erwähnt sind.  n 4 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Markt | Neuheiten

Pausenlos Ballen formen

Der «Traum» vom kontinuierlichen Pressen ohne Zwischenstopp beschäftigt die Entwicklungsabteilungen der Pressenhersteller schon seit mehr als zwanzig Jahren. Doch die Entwicklung einer Nonstoppresse ist eine grosse technische Herausforderung. Krone, Kverneland / Vicon und Lely sind so weit, dass sie bereits heute oder in naher Zukunft solche Pressen anbieten können. Andere Hersteller werden folgen. Ruedi Hunger

Bereits in den Neunzigerjahren des ver­ gangenen Jahrhunderts forschte das Ins­ titut für Landtechnik der TU Braunschweig in Zusammenarbeit mit den Firmen Krone und Welger an einer «Compactrollen­ presse» (Matthies)*. Dieses Projekt er­ laubte erstmalig den Einsatz einer Rund­ ballenpresse ohne Zwischenstopp. Es ist davon auszugehen, dass die damals invol­

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Schweizer Landtechnik  4 2015

vierten Firmen das Projekt nie ganz z­ ur Seite legten und eigene Konzepte weiter­ verfolgten. Dennoch ist das kontinuier­ liche Pressen ohne Wickel- und Über­ gabestopp eine relativ neue Technik, die zum heutigen Zeitpunkt wohl noch weiteren Optimierungsbedarf aufweist. Zum Teil sind die Nonstoppressen bereits auf dem Markt (Krone), andere werden

erst in einem (Vicon) oder zwei Jahren (Lely) ihre Markteinführung er­ reichen. Damit steigt die Chance, dass a ­ usgereifte Maschinen auf den Markt kommen. Den drei vorgestellten Nonstoppressen werden vermutlich in nächster Zeit weitere folgen. (* VDI Fortschritt-Bericht 14/99)


Neuheiten | Markt   n

Die «FastBale» von Kverneland / Vicon wird noch eine Saison lang im harten Praxisein­satz getestet und kommt anschlies­ send in den Verkauf. (Foto: Kverneland / Vicon)

Kverneland / Vicon Auf der SIMA 2015, in Paris, präsentierte Vicon mit der «FastBale» eine Doppel­ innovation: zum einen die erste NonStop- Festkammerpresse und zum ande­ ren die erste Nonstop-Press-Wickel-Kom­ bination. Die Experten-Jury der SIMA würdigt diese Weltneuheit(en) und zeichnet die Vicon-«FastBale» mit einer der drei

SIMA-Innovationsmedaillen in Silber aus (Pressetext). Die «FastBale» ist die derzeit ein­zige Non-Stop-Festkammerpresse und die einzige Non-Stop-FestkammerPress-Wickel-Kombination.

Trotz – oder gerade wegen – zwei Presskammern ist die «FastBale»Non-Stopp-Presse sehr kompakt und kurz gebaut. (Foto: Kverneland)

Funktionsbeschrieb: Das unterbre­ chungsfreie Pressen mit der Vicon«FastBale» wird durch zwei – in Reihe gestalteter – Presskammern ermöglicht. Einzelne Presswalzen können gleichzeitig genutzt werden. Die erste Presskammer übernimmt die Funktion einer Vorkam­ mer. Darin wird der Ballen zu zwei Dritteln geformt und verdichtet. Im Moment, wo der eingestellte Pressdruck erreicht ist, wird sowohl der kontinuierliche Pressgut­ fluss in die Hauptpresskammer umgelenkt als auch die noch unfertige Balle in die Hauptpresskammer übergeben, um den Pressvorgang bis zu einem maximalen Durchmesser von 1,25 m zu beenden. Ist dieser beendet, wird der Erntegutstrom wieder in die Vorpresskammer geleitet. Gleichzeitig beginnt in der Hauptpress­ kammer die Netzbindung mit anschlie­ ssendem Öffnen der Heckklappe und der Übergabe des Ballens an den Wickeltisch. Der Wickler besteht aus einem Wickelrahmen mit parallelogrammgeführter Aufhängung. Dies ermöglicht ein Absenken des Rahmens, wodurch der Wickeltisch den Rundballen direkt aus der Hauptkam­ mer aufnehmen kann. Ist ein Ballen sicher

auf dem Wickeltisch platziert, wird der Tisch wieder angehoben und der vertikal arbeitende Doppelsatelliten-Wickler be­ ginnt seine Arbeit. Die Entwicklung der «FastBale» bean­ spruchte mehrere Jahre für Entwicklung und Erprobung im Feld. Nach Angaben von Kverneland / Vicon werden vor der endgültigen Markteinführung in der kom­menden Saison noch weitere Feldtests notwendig. Kverneland sieht die Entwicklung der Vi­ con-«FastBale» als Ergebnis kontinuierli­ cher Investitionen in Forschung, Entwick­ lung und Qualität der Kverneland Group in das Pressen-Kompetenzzentrum Ra­

Kverneland Group, Soest (D) Nach mehreren Jahren Entwicklung und Erprobung im Feld wird die Vicon-«FastBale» auf der kommenden SIMA-Show zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt und mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. Vor der endgültigen Markteinführung werden in der Saison 2015 weitere Feldtests mit ver­ schiedenen Erntegütern folgen. Die Entwicklung der Vicon-«FastBale» ist das Ergebnis kontinuierlicher Investitionen in Forschung, Entwicklung und Qualität der Kverneland Group in das Pressen-Kompetenz­ zentrum Ravenna – mit dem Anspruch, füh­ render Anbieter und technologischer Markt­ führer von Rundballenpressen zu werden.

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rück. Die Ballenpresse nimmt dann wieder ihre kompakte Form an und ist für die Fertigstellung des neuen Ballens, der vorne vorgeformt wird, bereit. Während des gesamten kontinuierlichen Prozesses gewährleistet ein raffiniertes Bandspannsystem eine konstant hohe Ballendichte. Der Leistungsbedarf wird mit etwa 125 kW beziffert. Das Xtracut-Schneidwerk ist mit 17 Messern ausgerüstet. Das neue Ballenpressenkonzept wurde von den Ingenieuren von Lely und seinem amerikanischen Partner Vermeer entwickelt. Die Zusammenarbeit von Lely und Vermeer geht bis in die Achtzigerjahre zurück und ist seither erfolgreich. Das Lely-Welger-«CB-Concept» wurde gleichzeitig in Pella, Iowa (USA) und in Maass-

Lely-Gruppe Bei der «CD-Concept» wird die zusätzliche Presskammer im über zwanzig Meter langen Einzelband ausgeformt.

venna – mit dem Anspruch, führender Anbieter und technologischer Marktführer von Rundballenpressen zu werden.

Lely Welger «CB-Concept» Im Spätsommer 2014 stellte Lely am Firmensitz in Maassluis (NL) ein neues Pressenkonzept der Öffentlichkeit vor, das von Lely-CEO van der Lely als revolutionär bezeichnet wurde. Das Neue an der Presse verbirgt sich hinter den zwei Buchstaben CB. Sie stehen für «Continuosly Baling» und bedeuten, dass fortlaufend Ballen gepresst werden ohne Unter­ brechung bzw. (Wickel-)Stopp. Das «CB-Conzept» beruht auf einem fliesenden Arbeitsablauf: Die Maschine wickelt einen Ballen, während bereits ein neuer geformt wird. Der Fahrer braucht nicht anzuhalten, sondern fährt kontinuierlich weiter. Er verliert weder für das Binden noch für das Auswerfen kostbare Zeit. Funktionsbeschrieb: Das Pressen wird zu einem kontinuierlichen Arbeitsablauf, der durch ständige Bewegung gekennzeichnet ist. Damit dies möglich ist, waren einige konstruktive Änderungen notwendig. Die spezielle Herausforderung im Arbeitsschritt des Ballenverpackens bestand für die Entwickler darin, Pressgut bei gleichzeitiger Beibehaltung der vollen Bandspannung zu puffern. Lely hat sich für ein 22 Meter langes Einzelband mit speziellem Spannsystem entschieden. Der 26

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Grossteil des «Förderbandes» ist vor der Presskammer in Form eines Bandsystems gepuffert. Erreicht ein neuer Ballen seine vollständige Grösse, wird dieser durch die Ballentrommel zur Rückwand transportiert. Gleichzeitig wird die Ballendichte durch einen Spannungsarm kontrolliert und die Netzbindung ausgelöst. In diesem fliessenden Vorgang dehnt sich die Presskammer aus, weil sich Ballen und Rückwand nach hinten bewegen. Gleichzeitig wird vorne sofort ein neuer Ballen geformt. Wenn die Netzbindung abgeschlossen ist, öffnet sich die Rückwand, und der Ballen verlässt die Presse während der Fahrt. Schliesslich kehrt die Rückwand in ihre Ausgangsposition zu-

Das 1948 gegründete Unternehmen Lely richtet seine Bemühungen darauf aus, seine Kunden bei der Schaffung einer nachhaltigen, einträglichen und lebenswerten Zukunft in der Landwirtschaft zu unterstützen. Das von Lely angebotene Dienstleistungs- und Produktportfolio von Maschinen für die Futterernte über automatische Fütterungssysteme und Stallreiniger bis hin zu Melkrobotern verleiht dem Unternehmen im Agrarsektor eine Alleinstellung. Aktuell ent­ wickelt Lely darüber hinaus Betriebskonzepte für energieneutrale Abläufe in der Landwirtschaft. Seit vielen Jahren ist Lely Marktführer im Bereich Robotermelksysteme und hat eine starke Marktposition bei Futterernteprodukten. Die Lely-Gruppe hat 2000 Mitarbeiter und vertreibt ihre Produkte in mehr als 60 Ländern weltweit. Weitere Informationen unter: www.lely.com.

Als «gelbe Revolution» bezeichnet Lely das Konzept der neuen Nonstoppresse. Sie wird in etwa zwei Jahren praxisreif sein.


Neuheiten | Markt   n

luis (Niederlande) vorgestellt. Mit der Markteinführung wird in zwei bis drei Jahren gerechnet.

Krone Krone hat in der «Ultima®» als erster Hersteller von Rundballenpressen das Nonstoppsystem zur Markteinführung gebracht. Eine «Vorpresskammer» in Form von zwei konisch zueinander eingestellten Förderbändern ermöglicht ein kontinuier­ liches Pressen ohne Stopp. Zusammen­ mit dem optionalen Tractor-Implement-­ Management System (TIM) wird ein störungsfreier Gutfluss und werden damit gleichmäs­sig feste Ballen angestrebt. Funktionsbeschrieb: In der Startphase wird das von Pick-up und Rotor aufgenommene bzw. geförderte Pressgut von zwei konisch eingestellten Förderbändern in die leere Ballenkammer geführt. Ist die Startpress-Phase abgeschlossen wird die Zufuhr von Pressgut durch die Förderbänder unterbrochen. Diese laufen zu diesem Zweck kurz rückwärts und fördern das Futter in Richtung des Schneidrotors. Da die Aufnahme unterbrechungslos weiterläuft, beginnt der Rotor gegen die rückführenden und später stehenden Bänder das Futter zu verdichten. In diesem Zeitabschnitt wird die Netzbindung aktiviert und dem Wickeltisch übergeben. Je nach Pressgut senkt sich nun das untere Förderband ab und vergrössert damit das Volumen der Vorpresskammer, worin das Futter weiter verdichtet wird. Nach der Ballenübergabe schliesst sich die ­Ballenkammer wieder. Die Starterwalze senkt sich, und die Förderbänder setzen sich wieder in Bewegung und übergeben das vorgepresste Futter der Ballenkammer. Worauf der Stabgurtförderer den nächsten Ballen formt. In diesem Moment fahren die Starterwalze und das untere

Blick auf die zwei «Zubringerbänder» der Ultima®. Sie übernehmen die Aufgabe der Pressgutpufferung.

Mit der Ultima® hat Krone eine Nonstoppresse, die auch mit Tractor-ImplementManagement (TIM) ausgerüstet werden kann.

Förderband wieder nach oben. Beide Bänder verlaufen nun wieder in der konisch zueinander eingestellten Ausgangsstellung.

Krone Krone fertigt im emsländischen Spelle (D) moderne Grundfutter-Erntetechnik. Dank der richtigen Mischung aus Innovationsbereitschaft, Know-how und Kundennähe gehört Krone zu den führenden Herstellern Deutschlands und ist zum Beispiel langjähriger Marktführer bei Scheibenmähwerken und Rundballen­pressen. Am 26. Februar 2015 trat Philip Freiherr von dem Bussche als neues Mitglied in den Krone-Beirat ein. Der Landwirt und Diplom-Kaufmann übernahm gleichzeitig den Beiratsvorsitz von Dr.-Ing. E.h. Bernard Krone (75), der wiederum als Ehrenmitglied im Krone-Beirat verbleibt. Philip von dem Bussche (65) kann auf eine langjährige landwirtschaftliche Praxis zurückgreifen. Nach Abitur, Wehrdienst und einer landwirtschaftlichen Lehre schloss er 1975 sein Studium der Betriebswirtschaftslehre in Köln erfolgreich ab und bewirtschaftete seither als selbstständiger Landwirt das Gut Ippenburg. Die familienfremden Beiratsmitglieder haben grundsätzlich keine geschäftlichen, privaten oder finanziellen Verflechtungen zur KroneGruppe. Zu den Aufgaben des Beirates gehören die Beratung zur strategischen Ausrichtung der Krone-Gruppe und Integration familienfremder Ideen zur Verbesserung der Objektivität.

Laut Krone steigert sich die Bergeleis­ tung der Ultima® gegenüber anderen Rund­ballen-Press-Wickelverfahren um bis­ zu 50 Prozent. Dank der semivariablen­ Presskammer kann die Ultima® von Krone Ballen mit einem Durchmesser von 1,25 bis 1,50 m pressen. Die Presse kann mit maximal 26 Messern ausgerüstet werden.

Zusammenfassung Durch das ständige Vorwärtsfahren wird das Pressen wesentlich effizienter und komfortabler als zuvor. Es können jetzt mehr hochwertige Ballen geformt werden, da keine Zeit für das Binden und den Auswurf verloren geht. Die drei vorgestellten Nonstoppressen erreichen das Ziel des kontinuierlichen Pressens auf ganz unterschiedlichen Wegen. Knackpunkt war immer der Moment, in dem ein Ballen fertig ist und in einem fliessenden Übergang gleichzeitig ein zweiter begonnen wird. Alle drei Systeme sind deshalb eine technische Herausforderung. Während sich die Ultima® von Krone – vorgestellt an der Agritechnica 2011 – jetzt im harten Praxisalltag bewähren muss, geht die «FastBale» von Vicon noch mindestens eine Saison in die Praxiser­ probung, und die Lely-Welger«CB-Concept» wird wohl noch zwei Jahre auf Herz und Nieren geprüft. Für die Praxis bleibt zu hoffen, dass sich die drei Hersteller ge­nügend Zeit nehmen und ein ausgereiftes Konzept auf den Markt bringen, damit die Freude am unterbrechungsfreien Pressen nicht durch Störungen getrübt wird.  n 4 2015  Schweizer Landtechnik

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Mehr als ein neuer Look New Holland hat den neuen T7-Traktormodellen ein neues Design, einen neuen Motor und zahlreiche neue Möglichkeiten bei der elektronischen Maschinensteuerung verliehen. Weiter wurde die Baureihe mit einem zusätzlichen Modell mit bis zu 225 PS Leistung erweitert. Ruedi Burkhalter Es ist bereits die dritte Generation: Die neue T7-Baureihe von New Holland umfasst acht Modelle, darunter ein neues Spitzenmodell mit Standardradstand und einer Leistung von 225 PS. Bereits auf den ersten Blick fällt der neue Look auf: Die verlängerten Seitenbleche an der Motorhaube unterstreichen nicht nur die fliessenden Linien des neuen Designs, sondern sollen dank neu gestalteten Lüftungsöffnungen auch den Motor besser vor eindringendem Schmutz schützen. Ein neues Beleuchtungspaket ist jetzt mit bis zu 16 im Dach integrierten LED-Scheinwerfern Gemessen an Abmessungen und am Gewicht ist insbesondere der neue T7.225 als Flaggschiff der neuen T7-Serie bemerkenswert leistungsstark. (Bilder: zVg)

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ausgestattet. Zusammen erreichen diese Scheinwerfer eine Leuchtkraft von satten 31 000 Lumen, was dem Fünffachen bisheriger Beleuchtungspakete entspricht. Die Scheinwerfer an den vorderen Ecken haben so grosse Einstellwinkel, dass sie sogar nach hinten gerichtet werden können. Damit kann die Beleuchtung je nach Einsatzgebiet 360 Grad rund um die Kabine ausleuchten. Auch können die Scheinwerfer einzeln geschaltet werden, sodass beispielsweise beim Abtanken des Mähdreschers niemand unnötig geblendet wird.

Keine Kompromisse beim Wirkungsgrad Der von FPT Industrial entwickelte neue 6-Zylinder-Motor erfüllt die Abgasnorm der Stufe 4B dank «Hi-eSCR»-Technologie ohne Abgasrückführung und Dieselpartikelfilter. Der grosse Vorteil dieses Systems bestehe darin, dass auf Kompromisse beim Motorwirkungsgrad verzichtet werden konnte, berichtet der Hersteller. Bei den Modellen mit langem Radstand stieg die Nennleistung um fünf Prozent, bei denen mit Standardradstand um neun

Rundumsicht mit modernstem Beleuchtungspaket.


Neuheiten | Markt   n

Prozent. Berücksichtigt man die zusätzlichen 45 PS, die mit dem Motorleistungsmanagement bei gewissen Anwendungen zur Verfügung steht, ist insbesondere der T7.225 gemessen an seinen Abmessungen und am Gewicht bemerkenswert leistungsstark.

Mehr Intelligenz steigert Produktivität Die Produktivität im Ackerbau hängt nicht nur von der Motorleistung ab, sondern unter anderem auch von bedienerfreundlichen Automatikfunktionen und dem Komfortniveau. Die T7-Modelle haben deshalb ein neues Vorgewendemanagement erhalten, das über den jetzt als Standardausstattung eingebauten «IntelliView»-Touchscreen gesteuert wird und nun komplexere Manöver verwalten kann. Dieses System mit der Bezeichnung «HTS II» ermöglicht die Programmierung, indem man ein Wendemanöver live aufzeichnet oder die gewünschten Aktionen und Auslösepunkte aus einem Menü auswählt. Mit der IsobusArchitektur der Klasse III wird zudem eine weitere, zukunftsweisende Automatisierungsmöglichkeit eingeführt: Die neue «IntelliCruise»-Durchsatzreglung für die kompatiblen Grossballenpressen BigBaler 1270 und 1290 löst die Hauptprobleme beim Ballenpressen, nämlich schwankende Ernteerträge und infolgedessen ungleichmässige Schwaden. Dank «IntelliCruise» läuft die Ballenpresse mit optimaler Leistung, indem die Traktorgeschwindigkeit automatisch entsprechend angepasst wird. Mit «IntelliCruise» lässt sich laut New Holland ein bis zu neun Prozent höherer Durchsatz erzielen, selbst bei einem unerfahrenen Fahrer. Auch der Kraftstoffverbrauch soll dank der kontinuierlichen Auslastung um bis zu vier Prozent sinken. Darüber hinaus überwacht der Durchsatzregler eingehendes Erntegut, sodass die Gefahr von Maschinenstillständen und Zeitverlusten verringert wird.

Mehr Sicherheit auf der Strasse Nicht zuletzt wurde für die neuen T7 das Bremssystem bedeutend aufgerüstet. Die preisgekrönte Bremstechnologie mit ABS bei den Modellen T7.230 und höher reguliert die Bremswirkung der Räder getrennt voneinander. Dazu kommt die Funk­ tion «ABS SuperSteer», das das innere Hinterrad beim engen Einschlagen automatisch abbremst und so engere Wendemanöver ermöglicht.  n

Grosser Auftritt an der Expo Mailand Vom 1. Mai bis 31. Oktober 2015 findet in Mailand die Weltausstellung «Expo Milano 2015» statt. Als einziger grosser Player der Landtechnikbrache wird New Holland an der Expo einen grossen Auftritt haben. «Im NewHolland-Pavillon erwartet die Besucher ein emotionales, interaktives Erlebnis. Sie können unsere Vision der Landwirtschaft kennenlernen und entdecken, wie wir die Gegenwart sehen und auf eine nachhaltige Zukunft in der Landwirtschaft hinarbeiten», so Carlo Lambro, Markenpräsident von New Holland Agriculture, «mit mehreren interaktiven Tools, Videoinstallationen, Virtual Reality und Produkt-Displays bringen wir der Öffentlichkeit die Landwirtschaft näher.»

Als Symbol für die Anstrengungen gegen den Klimawandel wird auf dem Pavillondach die zweite Generation von T6-Methantraktoren gezeigt. Dieser Traktor verkörpert für New Holland einen entscheidenden Schritt hin zu dem Ziel einer «energieunabhängigen Landwirtschaft», die aus erneuerbaren Energiequellen wie Biomasse Methan gewinnt. Der Traktor ist mit dem NEF-Sechszylindermotor von FPT Industrial für Landmaschinen ausgestattet, der zu 100 Prozent mit Methan angetrieben wird. Der Traktor bietet eine Leistung von 179  PS bei einem Drehmoment von 740  Nm. Methan als Treibstoff bietet eine Vielzahl ökologischer Vorteile, beispielsweise um 80 Prozent niedrigere CO2 -Emissionen verglichen mit einem Standarddieselmotor. Mit seinem Dreiwegekatalysator übertrifft der Traktor die Vorgaben der Tier-4B-Abgasnorm – und zwar ohne zusätzliches Nachbehandlungssystem. Dank Biomethan konnte die CO2 -Bilanz des Traktors auf beinahe null gedrückt werden. Ausserdem liegen die Treibstoffkosten verglichen mit herkömmlichen Kraftstoffen um 25 – 40 % niedriger. Betritt der Besucher den Pavillon, so kann er das Gebäude auf einer abwärts führenden Rampe durchschreiten. Im ersten Stock wer-

den die energieunabhängige Farm und die Rolle des T6-Methantraktors in einem Bereich mit 3-D-Anwendungen vorgestellt. Im «The Seeds Of Life»-Raum findet das Multimediaerlebnis seine Fortsetzung. Hier können sich die Besucher eine Web-Serie gleichen Titels ansehen und etwas über das Leben von Landwirten aus aller Welt erfahren. Im Erdgeschoss des Pavillons warten drei Flaggschiffe von New Holland auf die Besucher – das leistungsstarke Traktormodell T7.270,­ der Mähdrescher CR 9.90 und die selbstfahrende Traubenerntemaschine Braud 9060L. Ein Video erzählt in dynamischen Bildern die Geschichte vom Saatkorn bis zum fertigen Lebensmittel und begleitet die Besucher durch Tag und Nacht sowie die vier Jahreszeiten. «Eine nachhaltige Welt», eine neue Folge der Serie «The Seeds Of Life», steht seit Februar 2015 auf der Website www.expo2015.newholland.com online zur Verfügung. Diese Serie von Kurzfilmen, gedreht in den schönsten Landschaften der Erde und ebenfalls ein Beitrag von New Holland zur Expo 2015, zeigt das Leben und die Arbeit seiner Protagonisten und Protagonistinnen aus der Landwirtschaft, die mit Produkten von New Holland einen Beitrag zur Ernährung der Welt leisten.

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Tuning – mehr Leistung mit Schattenseiten Es gibt immer wieder Fälle, in denen die Leistungsbereitschaft und die Treibstoffeffizienz durch Tuning generell und auf modernen Traktoren speziell auch durch Chip-Tuning erhöht werden. Der Traktortechnikspezialist Marco Landis von der Agroscope in Tänikon rät davon dringend ab. Marco Landis * Mehr Leistung oder – noch besser – mehr Leistung bei geringerem Treibstoffverbrauch verspricht man sich von getunten Motoren. Doch Tuning hat seine Tücken. Die einfachste Variante der Leistungssteigerung ist die Einspritzung von mehr Treibstoff in den Verbrennungsraum.

Vorspieglung falscher Tatsachen … Bei mechanischen Einspritzsystemen lässt sich einfach die Mengenschraube der Einspritzpumpe verstellen, bei modernen, elektronischen Systemen ist hingegen ein Eingriff in die Elektronik oder Software nötig. Beispielsweise werden die Öffnungszeiten der Injektoren verlängert, oder man erhöht den Einspritzdruck. Dazu wird vielfach das Drucksignal des Einspritzdrucksensors verändert, beispiels* Marco Landis, Agroscope, Tänikon 1, 8356 Ettenhausen

weise durch einen Widerstand. Die Zwischenschaltung bewirkt, dass das Signal des Sensors geändert wird und somit das Motorsteuergerät von falschen Werten ausgeht. Wird beispielsweise die Zwischenbox an den Raildrucksensor angeschlossen, gaukelt diese dem Motorsteuergerät vor, der Druck in der Railschiene sei noch nicht erreicht ist, obwohl dies der Fall ist. Die Motorsteuerung reagiert darauf und erhöht den Druck ­ weiter. Der jetzt tatsächlich herrschende Druck liegt über dem Sollwert der Motorsteuerung. Der Motorsteuerung wird also ein tieferer Druck zurückgemeldet, als effektiv vorliegt. Durch die grössere Menge an Treibstoff, die dem Motor zugeführt wird, erhält dieser mehr Energie, was zu mehr Leistung führt (Abbildung 1).­Eine Verbesserung des Motorwirkungs­ grades wird hingegen kaum erreicht.

…. oder brisante Eingriffe Soll der Wirkungsgrad des Motors verbessert werden, so müssen Veränderungen am Einspritzzeitpunkt erfolgen. Erfolgt die Einspritzung früher, entsteht eine heissere Verbrennung im Verbrennungsraum. Dies führt zu einem besseren Wirkungsgrad des Motors und somit zu einem geringeren spezifischen Verbrauch. Bei mechanischen Einspritzpumpen kann dies durch Verschwenken der Einspritzpumpe erfolgen, bei elektronischen Systemen durch Umprogrammierung oder Austausch der Motorsteuerbox.

Illegaler Zustand Die Motorenhersteller müssen die Motoren so bauen, dass sie die gültigen Abgasgrenzwerte einhalten. Erfolgen ­ nachträgliche Änderungen an der Motorsteuerung, kann das Einhalten der Emissionsgrenzwerte nicht mehrt garantiert werden. Besonders beim Verstellen des Einspritzzeitpunktes kommt es sehr schnell zu deutlich mehr Abgasemissionen, schwergewichtig bei den Stickoxiden (NOx). Die Abbildung 2 zeigt nahezu eine Verdoppelung der NOx-Emissionen aufgrund der geänderten Einspritzung, die dadurch deutlich über dem zulässigen Grenzwert liegt. Durch das Tuning entspricht der Motor somit nicht mehr der Zulassung, und das Fahrzeug befindet sich in einem illegalen Zustand. Die einschlägigen Gesetzesparagraphen befinden sich in der Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge (VTS).

Hoch komplexe Motortechnik lässt wenig Spielraum für Eingriffsmöglichkeiten. (Bild: Ueli Zweifel)

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Technisch | Wissen   n

Art. 34 Ausserordentliche Prüfungspflicht 2  Der Halter oder die Halterin hat der Zulassungsbehörde Änderungen an den Fahrzeugen zu melden. Geänderte Fahrzeuge sind vor der Weiterver­wen­dung nachzuprüfen. Namentlich betrifft dies: c.  Eingriffe, die die Abgas- oder Geräuschemissionen verändern. Hierbei ist nachzuweisen, dass die bei der ersten Inverkehrsetzung gültigen Vorschriften über Abgase und Geräusche eingehalten sind; Dass es der Gesetzgeber mit dem Thema Tuning sehr ernst nimmt, zeigt ein weiterer Artikel in der VTS:

Neben den rechtlichen Problemen können auch mechanische oder thermische Probleme entstehen. So kann der Motor durch die Mehrleistung Schaden nehmen,

Chip-Tuning – umstrittenes Verfahren der Leistungssteigerung (Bild: Agroscope)

Abbildung 1: Leistungssteigerung durch Erhöhung der Einspritzmenge. Durch den zusätzlich eingespritzten Treibstoff steigt die Leistung an. Sie steigt annähernd proportional zur Mehrmenge an Treibstoff an.

Einfluss des Tuning auf Leistung, Verbrauch und Abgasemissionen 200 180

Original

160

Getunt

140

Normierte Werte [%]

Art. 219 2  Es wird, sofern keine strengere Strafdrohung anwendbar ist, mit Busse bestraft, wer: f.  als Fahrzeughalter oder -halterin meldepflichtige Änderungen nicht meldet. g.  Teile der Fahrzeugelektronik, die das Abgas-, Geräusch- oder Leistungsverhalten beeinflussen und nicht der für den Fahrzeugtyp genehmigten Ausführung entsprechen (Anhang 1 Ziff. 2.3 TGV), vertreibt oder öffentlich anbietet, ohne dass dafür eine Typengenehmigung oder eine Anmeldung zur Typen­geneh­migung vorliegt; h.  Änderungen an der Fahrzeug­elektronik vornimmt, die das Abgas-, Geräusch- oder Leistungsverhalten beeinflussen, dazu Gehilfenschaft leistet oder sie öffentlich anbietet, ohne dass dafür beziehungsweise für die verwendeten Teile eine Typengenehmi­gung oder eine Anmeldung zur Typengenehmigung vorliegt.

120 100 80 60 40 20 0

Zyklusleistung

spezifischer Verbrauch

NOx-Emissionen

Messzyklus nach ISO 8178-4,C1

Abbildung 2: Einfluss von frühem Einspritzzeitpunkt auf die Leistung, den spezifischen Verbrauch und die Abgas­emissionen (NOx-Emissionen). Die Werte mit originaler Motoreinstellung sind als 100 % angegeben. Getunt ist die Leistung leicht höher, der spezifische Verbrauch tiefer, die Schadstoffemissionen hingegen deutlich erhöht.

was bis zum kapitalen Motorschaden führen kann. Besonders kritisch wird dies, wenn die Kühlanlage die zusätzliche Wärme nicht mehr abführen kann und der Motor dadurch überhitzt wird. Weiter kann der Antriebsstrang durch die gesteigerte Leistung Schaden nehmen. Rein äusserlich kann ein kleineres Modell einer Serie mit dem grösseren Modell baugleich sein, doch können sich technische Details, beispielsweise die Anzahl Lamellen der Kupplung oder die verwendeten Achsen innerhalb einer Fahrzeugserie unterscheiden. Somit zählt das Argument, dass ein kleines Modell problemlos auf die Leis-

tung des grössten Modells getunt werden kann, nicht.

Fazit: Tuning lohnt sich nicht. Es ist zwar verlockend, günstig zu mehr Leistung zu kommen, eine Mehrleistung bei weniger Verbrauch erhöht aber eindeutig die Abgasemissionen, was zum illegalen Zustand des Fahrzeugs führt. Auch die zusätzliche mechanische und thermische Belastung auf das Fahrzeug kann schnell zu einem Schaden führen. Daher empfiehlt es sich, einen Traktor mit ausreichender Leistung zu kaufen und nicht nachträglich die Leistung zu erhöhen.  n 4 2015  Schweizer Landtechnik

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Eine gute Pflege bringt hohen Werterhalt und ermöglicht es, auch Mängel vorzeitig zu beheben. (Bilder: Martin Abderhalden)

Mähwerke – Tipps zum Saisonstart Trommel- und Scheibenmähwerke sind unentbehrlich und sollen während der Saison störungsfrei laufen. Mängel an den Maschinen bedeuten auch schnell ein erhebliches Gefahrenpotenzial. Eine seriöse Wartung vermeidet Unfälle, verhindert Ausfälle und spart obendrein beim Treibstoff und beim Ärger. Martin Abderhalden Es gilt abzuwägen, welche Arbeiten man mit einigem handwerklichem Geschick und Fachwissen selbst ausführen kann oder darf und für welche besser der Fachmann beigezogen wird. Für einfache Arbeiten aber muss man kein Profi sein. Sehr viele Informationen sind in der Betriebsanlei­ tung der Maschine aufgeführt, wo auch markenspezifische Wartungsarbeiten de­ tailliert beschrieben werden. Speziell bei Einstell­arbeiten und Ölspezifikationen ist diese massgebend und hilfreich.

Gründliche Kontrolle Reinigung: Als Erstes sollte man die ganze Maschine sauber abdampfen. Wo allerdings 32

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Wellendichtringe und Lager angebracht sind, beispielsweise unter den Trommel­ scheiben oder bei den Wellenlagern,­ ist es ratsam, nur mit wenig Druck und der nötigen Vorsicht zu arbeiten, sonst werden Dichtringe und Lagerabdichtungen durch Hitze und Dampfdruck beschädigt. Ganz wichtig ist es, nach dem Waschen sämtliche Schmierstellen mit einem guten Maschinen­ fett unverzüglich zu schmieren, damit all­ fällig eingedrungenes Wasser wieder her­ ausgedrückt wird. Ganz optimal wäre es, auch vor dem Waschen eine Schmierung durchzuführen, dann lässt das frische Fett, wenn überhaupt, Wasser praktisch nicht eindringen.

Überprüfung: Nach der Reinigung braucht es eine Bestandesaufnahme. Sind noch De­ fekte oder Mängel von der letzten Saison bekannt, deren Behebung aufgeschoben worden ist? Sind Risse oder verbogene Teile am Rahmen oder an der Konstruktion vor­ handen? Hier hilft nur richten und wieder verschweissen, gegebenenfalls ist es sinn­voll, diese Stellen fachgerecht zu verstärken. Be­ sonderer Beachtung bedürfen auch Schutz­ blache und Zapfwellenschutz. Nur eine in­ takte Schutzblache kann weggeschleuderte Gegenstände wie Steine oder Fremdkörper auffangen oder zumindest abbremsen. Im Ersatzteilhandel gibt es für jeden Mähwerk­ typ die passenden Einzelteile.


T 144 H plus

T 204 H

1350 kg auf 4 m

2000 kg auf 4,2 m

AUSA Teleskopstapler bei der W. Mahler AG Mitte Februar konnte mit dem spanischen Hersteller AUSA eine Vertriebsver­ einbarung für die Teleskopstaplerlinie abgeschlossen werden. AUSA bietet drei verschiedene Modelle an Teleskopstaplern mit einer Hubhöhe von unter sechs Metern. Diese ergänzen das bestehende Produktprogramm der W. Mahler AG optimal. Zusammen mit den Teleskopstaplern von Merlo verfügt die W. Mahler AG nun über ein lückenloses Programm rund um das Heben von Lasten. AUSA, ein spanisches Unternehmen mit Sitz in der Nähe von Barcelona (Katalonien) widmet sich der Entwicklung, Konstruktion und Produktion kompakter Maschinen und Fahrzeuge für die Bauwirtschaft, dem Kommunalbereich und der Landwirtschaft.

T 235 H

2300 kg auf 5 m

Das breite Programm an kleinen kompakten Teleskopstaplern bei AUSA überzeugte die W. Mahler AG. Die drei Modelle Taurulift T144 H plus, T204 H und T235 H öffnen der W. Mahler AG die Türen zu einem weiteren Teilmarkt, an welchem der Importeur aus Obfelden vermehrt partizipieren und mit starker Präsenz aufwarten wird. Vorstellung und Premiere feierte die W. Mahler AG mit den Teleskopstaplern von AUSA an der diesjährigen Tier und Technik in St. Gallen. Weitere Marketingaktivitäten sind bereits in Planung.

W. Mahler AG Bachstrasse 27 8912 Obfelden Tel. 044 763 50 90 www.wmahler.ch

Importeur des gesamten McHale-RundballentechnikProgramms, Eckart-Gülletechnik und Humus. Testen Sie unser Fachwissen!


n  Wissen | Technisch

Auch ein Mähwerk braucht frisches Öl Durch grosse Belastungen, Reibung, Abnützung und Umwelteinflüsse (z.B. Kondenswasser wegen der Temperaturschwankungen) kommt es zu Verunreinigungen im Schmieröl von Getriebe und Balken. Dieses sollte deshalb gemäss Herstellerangaben unbedingt auch gewechselt werden. In­ der Regel empfiehlt sich ein Ölwechsel am Balken von Scheibenmähwerken sowie­ an Haupt- und Nebenantrieben ca. alle 200 Stunden oder einmal jährlich vor der Erntesaison. Vorgehen: Das Öl sollte, um die Fliesseigenschaften zu verbessern, betriebswarm sein. Um eine gänzliche Entleerung zu erzielen, hebt man den Balken auf der der Ablassschraube gegenüberliegenden Seite ca. um 30 cm. Dann senkt man ihn auf einen unterlegten längsliegenden Holzbalken ab. Nachdem das Altöl abgelassen ist, Gründlich schmieren – im Idealfall vor und nach dem Waschen. wird der Ablasstopfen gereinigt und mit einem neuen Dichtring verschlossen. Das gemäss Betriebsanleitung passende Öl füllt man an der Maschine auf einem ebenen und festen Untergrund ein. Mit einer Wasserwaage überprüft man die waagrechte Lage des Balkens. Ist das vorgegebene Ölniveau erreicht, schliesst man den Einfüllstopfen.

Mähwerksentlastung Vielfach ist auf das Mähwerk eine Ent­ lastungsvorrichtung aufgebaut. Aber nur eine funktionierende und gut eingestellte Entlastung bringt etwas. Obwohl in der Regel pflegeleicht, ist es sinnvoll, die

Ölwechsel am Mähbalken und Antriebsstrang gemäss Betriebsanleitung.

Risse am Anbaubock sauber und fachgerecht repariert, inklusive Verstärkung der Konstruktion.

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Funktionstüchtigkeit vor der Saison zu testen. Die Federn sollten so eingestellt sein, dass sich das Mähwerk in der Schwimmstellung von Hand anheben lässt und sich ideal dem Boden anpasst. Bei einer mechanischen Vorrichtung sollen die Federung hinsichtlich allfälliger Risse und Überdehnungen untersucht werden. Überdehnte Federn bringen keinen ausreichenden Zug mehr und gehören ersetzt. Ebenso sollte man abgenutzte Kettenglieder oder Befestigungsgleiche frühzeitig austauschen. Bei einer hydropneumati-

schen Entlastung wird empfohlen, die Druckspeicher mindestens alle 8 Jahre beim Fachmann überprüfen zu lassen. Auch hier gilt es, den Hydraulikschläuchen Beachtung zu schenken. Sind Risse oder Quetschungen sichtbar, gehören sie ausgetauscht. Bei allen Entlastungen ist es aber besonders wichtig, dass sämtliche Gelenke, Kugelgelenke und Gestänge gängig und aus­reichend geschmiert sind. Ist an einem Anlenkpunkt zu viel Spiel vorhanden, so sollte man dieses beheben, bevor es grös­sere Schäden gibt.


Technisch | Wissen   n

Bei Heckmähwerken muss man prüfen, ob die Anfahrsicherung noch richtig reagiert.

Intakte Klingen Mit intakten und guten Klingen lässt sich der Leistungsbedarf bis zu 15 % reduzieren. Dies hat die Agroscope (vormals FAT) in einer Studie (2005) ermittelt: Konkret wurde bei einem 3-m-Mähwerk mit stumpfen statt mit intakten Klingen ein um 3 kW (4 PS) höheren Leistungsbedarf festgestellt. Gemessen wurde in einer Kunstwiese im zweiten Nutzungsjahr. Man darf deshalb annehmen, dass der Kraftverschleiss in einer Naturwiese mit massivem Futteraufwuchs entsprechend grösser ist. Beim Treibstoffverbrauch m ­ it abgenutzten Messern wurde eine Verbrauchszunahme von einem Liter pro Stunde im Vergleich zur Bestückung mit neuen Klingen ermittelt. Da der Klingenverschleiss von der Bodenbeschaffenheit, dem Gelände und von der Schnitthöhe abhängt, bedarf es der ständigen Kon­ trolle über deren Zustand. Es empfiehlt sich, die Klingen am Vortag des Mäheinsatzes anzuschauen und diese je nach Zustand zu wenden oder auszu­ tauschen. Verschiedene Ersatzteilhändler bieten Ersatzklingen zu sehr günstigen Konditionen an. Dabei soll man aber die richtigen Masse und auf die Qualität achten, sonst ist die Dauerhaftigkeit nicht gewährleistet. Klingen darf man niemals nachschärfen oder richten. Wenden oder austauschen ist die Devise.

Entlastungsfedern auf Funktion und Risse überprüfen.

Blasenspeicher von hydraulischen Entlas­ tungen sollten ca. alle acht Jahre durch den Fachmann überprüft werden.

Einwandfreie Klingenhalter Eine der wichtigsten Aufgaben ist das Überprüfen der Klingenhalter und der Klingenhalteschrauben. Ein Mähwerk sollte man nach jedem Einsatz kurz reinigen und von grobem Schmutz befreien und schmieren. So kann man nicht nur die Rostbildung eindämmen, sondern sieht auch allfällige Mängel wie Risse und Bruchstellen am Rahmen viel besser. Bei jedem Klingenwechsel sollen Klingenhalter und -schrauben auf Abnützung kontrolliert werden. Massgebend ist die am meisten abgenützte Stelle der Klingenhalter. Dasselbe ist bei Schnellwechsel­ haltern noch wichtiger, denn hier ist die Abnützung wegen der verdeckten Haltebolzen nicht sofort erkennbar. Auch hier sind verschlissene Teile sofort auszutauschen! Klingen darf man niemals nachschleifen, nur wenden oder austauschen. Wegen der Unwucht gehören immer alle Klingen pro Scheibe oder Trommel gleich-

Schnellverschlüsse erleichtern den Klingen­ wechsel. Sie vereinfachen den Unterhalt.

zeitig ersetzt, das verhindert frühzeitiges Lagerspiel. Niemals verbogene Halter richten oder erhitzen, denn das kann das Material schwächen. Abgescherte Klingen werden durch die Zentrifugalkraft zu ­eigentlichen Geschossen. D.h., sie können problemlos das Schutztuch durchschlagen, noch 100 Meter durch die Luft fliegen und noch eine Bretterwand durchschlagen!

Aus diesem Grund gilt: Verschleissteile bei Bedarf sofort zu ersetzen – alles andere ist fahrlässig!

Vorsicht geboten: kopierte Klinge auf Originalklinge gelegt. Differenzen punkto Länge und Lochdurchmesser sind von blossem Auge erkennbar. Man verwende nur autorisierte Ersatzteile.

Sind Klingenhalter so abgenutzt wie die beiden links, ist das grobfahrlässig. Rechts ein neuer Klingenhalter.

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n  Wissen | Technisch

Schwadscheiben und Mähwerkstrommel Sind Schwadscheiben eingebaut, müssen diese immer auf die richtige Streifhöhe eingestellt sein, allfällige abgenutzte Gummiteller können sehr einfach ersetzt werden. Bei Trommelmähwerken kommt es oft dazu, dass nach ein paar Jahren die Höhenverstellung der einzelnen Trommeln festsitzen. Ma kann dem vorbeugen, indem man die Verstellung gelegentlich bis an den Anschlag rauf- und runterdreht und dabei kräftig fettet. Auch das Spiel der Gleitteller zu ermitteln, ist einfach. Man hebt das Gerät auf waagrechte und gesicherte Position an. Dann gibt man­ den Tellern Schwung. Sie sollten sich ohne Widerstand weiterdrehen und auslaufen. Ertönen kratzende Geräusche oder schaukeln sie bei seitlichem Bewegen, zeugt das meist von Lagerverschleiss.

Feuchtes Material, das sich festsetzt, vermindert die Lebensdauer eines Mähwerks.

Rutsch- oder Überlastkupplungen können festsitzen

Lässt sich die Rutschkupplung nicht von Hand durchdrehen, ist sie festgeklebt.

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Im Fachhandel sind Reparatursätze für Kreuzgelenke in allen Variationen erhältlich, für die Bestellung unbedingt exakte Artikelnummer notieren.

Lösen sich die Beläge beim Bekopfen nicht, so muss das Kupplungspaket ausgetauscht werden.

Während der Fahrt in unebenem Gelände werden die Antriebswinkel der Gelenkwelle oft bis ans Limit ausgereizt. Wenn bei starken Abwinklungen auch noch hohe Beschleunigungskräfte entstehen, überträgt sich das auf die Gelenke, da muss alles topfit sein. Für die meisten Kreuzgelenke gibt es im Fachhandel den entsprechenden Reparaturkit. Diesen kann man bei handwerklichem Geschick selbst einbauen. Praktisch an jedem Mähwerk ist in der Regel auch eine Überlastsicherung in

Die Kupplung sollte sich von Hand frei drehen lassen. Ist das auch mit grossem Kraftaufwand nicht möglich, so sind die Beläge festgeklebt. Sie lassen sich dann eventuell durch massvolles Beklopfen der Kupplungsglocke mit einem Gummihammer lösen. Wenn das nicht hilft, muss man das Belagspaket unbedingt erneuern. Ist die Kupplung gängig, so werden alle Schrauben gelöst, bis das Gewinde zu Ende ist und die Federn das Paket wieder zusammenpressen. Nun steht dem Einsatz nichts mehr im Weg.

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Form einer Rutschkupplung eingebaut. Vor der Saison gilt es zu überprüfen, ob sie allenfalls festsitzt. Da die Beläge ständig aneinandergepresst sind, ist es nicht selten, dass diese mit der Zeit festkleben und somit bei einer Überlastung nicht mehr durchrutschen können. Erhebliche Schäden sind so vorprogrammiert. Eine Überprüfung ist keine grosse Sache, man nimmt die Welle vom Seitenantrieb ab und unterlegt einen Klotz. Nun werden alle Haltemuttern angezogen, um die Beläge zu entlasten.


Technisch | Wissen   n

Aufbereiter Fremdkörper im Aufbereiter sind keine Seltenheit. Sie machen sich im Betriebszustand durch ungewöhnliche Vibrationen bemerkbar. Sämtliche Schlegel müssen, um das Ausweichen zu gewährleisten, sich mühelos drehen lassen. Die Seitenlager am Knickrotor sollen spielfrei und gut geschmiert sein. Die Knickerwerkzeuge halten meist sehr lange, aber eingelaufene Befestigungsschrauben sind keine Seltenheit. Beim Bewegen von Hand merkt man das schnell.

Keilriemen Ersatzteile und vor allem Keilriemen haben oft längere Lieferfristen, deshalb unbedingt frühzeitig bestellen. Letztere verdienen auch ihre volle Beachtung. Nur nach Demontage der Schutzvorrichtung können die Keilriemen über die ganze Länge auf Risse, Beschädigungen und Abnützung kontrolliert werden. Die Riemenspannung ist gemäss der Betriebsanleitung zu dosieren. Sind diese zu sehr gespannt, ist mit frühzeitigem Verschleiss an den Lagerungen zu rechnen. Auch defekte Lager und Gleitteller können teure Folgeschäden hervorrufen, die dann in keinem Verhältnis zu den Kosten für deren Ersatz stehen. Gleitplatten und Gleitschuhe unter dem Balken nutzen sich z.B. auf sandigen Böden manchmal überraschend schnell ab, was oft gar nicht auffällt. Ist dies aber bei genauerem Hinsehen der Fall, sollen die Elemente sofort ersetzen werden, bevor der Balkenkörper angegriffen wird.

Die defekten Keilriemen halten noch einen Moment. Neue sollten aber vorrätig sein, und der Schutz gehört repariert.

•  Schutzblachen und seitliche Abdeckungen gehören bei jedem Mähen heruntergeklappt, sei es auch nur zum Eingrasen! Bei Unfällen kann die Versicherung bei nicht sachgemässer Schutzausrüstung

Regress auf den Besitzer nehmen mit kostspieligen und unangenehmen Folgen. Je besser und gewissenhafter man ein Mähwerk pflegt, umso länger sind der Nutzen und der Werterhalt, und umso geringer ist die Unfallgefahr.  n

Unfallverhütung ist oberstes Gebot

Devise: Lieber vorbeugen als zahlen und heilen.

Unfälle passieren nicht einfach, sie werden verursacht. Das muss man bei sämtlichen Arbeiten am und um das Mähwerk bedenken. Bei Arbeiten an der Maschine unbedingt beachten: •  Maschine ausschalten und dafür sorgen, dass keine Verschiebung oder Absenkung möglich ist. •  Unter angehobene Geräte gehören tragfähige Unterstellböcke •  Kinder dürfen sich nicht im Gefahrenbereich aufhalten

Mit einer Schiebelehre lässt sich der Verschleiss einer Messerhalteschraube schnell feststellen. In der Betriebsanleitung sind die erlaubten Toleranzen meist angegeben.

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Die seitliche Sichtbarkeit von Heu­ernte­maschinen soll mit auffälligen Farben, Rückstrahlern, Markierungs­balken und Konturenmarkierung verbessert werden. (Werkbild)

Sichtbarkeit verbessern

Unfälle können verhindert werden, wenn Maschinen und Geräte korrekte Markierungen aufweisen und damit für andere Verkehrsteilnehmer sichtbar gemacht werden. Ruedi Hunger

Je besser sichtbar landwirtschaftliche Fahrzeuge und Maschinen sind, desto geringer ist die Gefahr einer Kollision. (Werkbild)

Kreiselzettwender zählen zu den schwierigsten Maschinen, wenn es um richtige und zweckmässige Signalisation geht. Sie sind mit Federzinken ausgerüstet und weisen Kanten auf. Artikel 67 der Verordnung (…) über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge (VTS) schreibt vor, dass Fahrzeuge keine scharfen Spitzen und Kanten aufweisen dürfen, die bei Kollisionen mit Personen zu Fuss oder auf dem Velo eine zusätzliche Verletzungsgefahr darstellen. In Art. 68 VTS werden die Markierungen umschrieben, die an Fahrzeugen und Maschinen notwendig sind, «die wegen ihrer

Bauart oder ihrer Verwendung für andere Strassenbenützer eine nicht leicht erkennbare Gefahr bilden.» Heuerntemaschinen sind eine nicht leicht erkennbare Gefahr, da sie aufgrund ihrer speziellen Bauart «viele durchsichtige Bereiche» aufweisen. Oder mit anderen Worten, die Konturen von Heuerntemaschinen – insbesondere Kreiselzettwender – sind schwierig zu erkennen. Daher müssen d ­ iese mittels auffälliger Markierungen sicht­bar gemacht werden. Die Merkblätter «Landwirtschaftlicher Strassenverkehr» und «Richtig markieren, schützen, beleuchten», herausgegeben von der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL), geben wertvolle Hinweise dazu.  n

Definitionen Federzinken (BUL-Merkblatt)

Anbaugeräte und Arbeitsanhänger, die das Zugfahrzeug seitlich überragen, müssen vorne und hinten beidseitig mit Markierungstafeln ausgerüstet sein. (Foto: Ruedi Hunger)

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Gefederte Zinken an Futterbaumaschinen sowie Zinkenkrümler an Bodenbearbeitungsgeräten sind nur dann als gefährlich einzustufen, wenn sie sich auf Kopf- und Brusthöhe der Zweiradfahrer und Fussgänger befinden und nach vorne, hinten und seitlich vorstehend in Kollisionsrichtung zeigen.

Der Kreiselzettwender überragt das Profil des Traktors und muss daher auch nach vorne mit gut sichtbaren Markierungstafeln ausgerüstet werden. (Werkbild)


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Spritzentest verträgt

keine Halbheiten «Update» für die Testsaison 2015. Die Kontrollfunktion im Auftrag des Bundes verträgt keine Halbheiten.

Am Strickhof in Lindau ZH und an der Agrilogie in Moudon VD absolvierten die Spritzentestexperten ihr Im Frühjahr ist beim Zentralsekretariat des SVLT in Riniken der Bestellungseingang für die blauen und gelben Spritzentestvignetten im Hoch. Landauf, landab prangen diese wenig später auf den Spritzgeräten des Feldbaus (blau) und an den Turbosprayern des Obstund Weinbaus (gelb). Sie sind für das Gerät das Gütezeichen, irgendwo im Land einen Spritzentest erfolgreich bestanden zu haben. D.h., die Maschine ist funktionstüchtig. Und das erzielte Spritzbild entspricht den hohen Anforderungen, wie sie von der integrierten Produktion und der Direktzahlungsverordnung gefordert sind. Im Vierjahresturnus werden jährlich zwischen 3000 und 4000 Feldspritzgeräte und zwischen 600 und 700 Spritzge­räte für Raumkulturen getestet.

SVLT-Dienstleistung Dahinter stecken eine grosse Organisation und viel Arbeit, um an der Front die Qualität des Spritzentests bei einem guten Preis-LeistungsVerhältnis und nach einheitlichen Vorgaben zu überprüfen. Weiterbildungen dienen zudem der Qualitätssicherung der Testverfahren. Der

Ueli Zweifel SVLT wirkt als koordinierende Institution und setzt sich in den Dienst einheitlicher Richt­ linien, einerseits für den Ackerbau und andererseits für den Obst- und Weinbau. Diese können unter www.agartechnik.ch / Spritzentest heruntergeladen werden. Dort findet sich auch eine Liste der Prüfstellen.

Initiative ergriffen

An der Agrilogie (landwirtschaftliches Bildungszentrum des Kantons Waadt) ist die «Antenne Romande» des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik verankert. Kürzlich fand hier der Weiterbildungskurs für die Westschweizer Spritzentestexperten statt. Bilder: Ueli Zweifel

Mit der Einführung der Direktzahlungen, gebunden an besondere ökologische Leistungen, rückten die Spritzentests in den 1990er-Jahren ins Blickfeld des Interesses. Damals kam man in SVLT-Kreisen zur Einsicht, es sei besser, bei den Spritzentests die Initiative zu ergreifen und proaktiv die Testverfahren praxisrelevant zu entwickeln. Zusammen mit den Fach­leuten von Agroscope und Pionieren des chemischen Pflanzenschutzes konstituierte sich unter Federführung des SVLT eine Arbeitsgruppe.­ Auf dem Hintergrund des technischen Fortschrittes, der Entwicklungen in den umliegenden Ländern und unter Berücksichtigung der 4 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Plattform | Report

Ueli Wyss, Altmeister in Sachen Spritzentest und Inhaber der U. Wyss AG in Bützberg BE, trifft am Strickhof und an der Agrilogie bei den Spritzentestexperten auf ein ausgesprochen interessiertes Fachpublikum. Mit dem digitalen Düsenprüfer DigE-Check (agrotrop) hat man sofort die exakte ­Durchflussmenge pro Düse. Die Genauigkeit über die gesamte Balkenbreite lässt sich ­aber nur in der Gesamtschau ermitteln.

Der praktische Lackmustest konnte hier nicht befriedigen. Anhand des Beispiels ging es in der Diskussion um die optimale Ventilatorpositionierung, um die Ausrichtung der Leitbleche, um Tropfengrösse, Düsentypen, Spritzmittelgruppen sowie vor allem auch um die Einflüsse der Physiognomie einer Obstanlage auf die Pflanzenschutzmittelapplikation und das Mass der in jeder Beziehung unerwünschten Abdrift.

Merci Dominique et bonne route!

tigungen zu beraten und die anderen bei polizeilichen Verzeigungen ­argu­mentativ und mit GutachViele Mitglieder von Sektionsvorständen ten zu unterstützen. Dound noch viel mehr Mitglieder des SVLT minique Berner war ein kennen Dominique Berner als kompetenten gern gesehener Gast in Ansprechpartner in allen Angelegenheiten vielen Versammlungen rund um das Thema «Strassenverkehr und der Sektionen, bei DiskusLandwirtschaft». Dominique Berner ist sionen mit Strassenverbeim SVLT auch der Mister «Spritzentest» kehrsämtern und dem (Bild vom Kurs für Spritzentestexperten in ASTRA sowie auch bei Grange-Verney, Moudon). Weiterbildungsveranstaltungen der VerkehrspoliJetzt ist beides Vergangenheit: zeien. In seinen vielbeachteten Referaten brachte Dominique Berner, Bereichsleiter «Bildung und er sein Fachwissen rund um den landwirtschaftliBeratung», hat Ende März den SVLT verlassen. chen Strassenverkehr ein. Seine Fachkompetenz­ Sein neues Arbeitsumfeld ist der Flughafen Zürich, ist auch in die praktischen Merkblätter des SLVT wo er bei der Airfield Maintenance im Fahrzeugzu Fahrzeugimmatrikulationen, Fahrausweisen, center als Fahr- und Sicherheitsinstruktor tätig ist. Anhängerkupplungen, Ladungssicherung usw. Dominique Berner ist im Oktober 2007 als Stu­dien­eingeflossen. abgänger der damaligen Hochschule für LandwirtIn den letzten Jahren engagierte sich Dominique schaft zum SVLT gestossen. Er ist hier zum profunBerner immer mehr auch auf dem Gebiet der den Kenner in Sachen «landwirtschaftlicher StraWeiterbildung beim SVLT. Darunter fällt namentssenverkehr» geworden. Dies befähigte ihn,­ lich der Ausbau bei den CZV- und Staplerkursen. in unzähligen Fällen die einen Mitglieder über­ Er hatte zudem Beratungsfunktionen bei den die einschlägigen Vorschriften und Fahrberech­ Fahrkursen G40 und bei den vom SVLT wieder

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aufgenommenen Schweisskursen inne. In seine organisatorische Obhut gehörte im Weiteren über all die Jahre die Präsenz des SVLT an verschiedenen Ausstellungen, zuletzt im November an der AGRAMA und kürzlich an der Tier&Technik. Nicht zuletzt hat Dominique Berner auch wegweisende Fachartikel in der Schweizer Landtechnik verfasst. Über etliche Jahre war Dominique Berner im Auftrag des Aargauer Verbandes für Landtechnik auch F/G-Kursleiter. Im Übrigen investiert er­ einen erheblichen Teil seiner Freizeit als Offizier und Instruktor in der Feuerwehr. Der SVLT verliert mit dem Weggang von Dominique Berner einen sehr kompetenten Mitarbeiter, der seine beruflichen Funktionen mit grossem Engagement und viel Motivation ausgeübt hat. Seine Stelle wird ab Juni neu besetzt. Wir im Zentralsekretariat verlieren mit seinem Weggang einen liebenswürdigen und jederzeit hilfsbereiten Arbeitskollegen. Wir danken Dominique Berner für sein Engagement und wünschen ihm an seiner neuen Arbeitsstelle viel Freude und Wohlergehen. Im Namen des SVLT Aldo Rui, Direktor, Ueli Zweifel, Redaktor


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Mach­barkeit in der Praxis wurde sie be­ auftragt, die Tests allgemeinverbindlich zu ent­wickeln und zu optimieren.

Im Frühjahr häufen sich beim SVLT die Vignettenbestellungen für den Spritzentest. Ingrid Pfund vom Zentralsekretariat konfektioniert diese zusammen mit den Dokumenten zuhanden der akkreditierten Prüfstellen.

Keine Halbheiten

Die Experten für den Spritzentest sind sich in der Tat bewusst, beim chemischen Pflan­ zenschutz eine wichtige Kontrollfunktion auszuüben. Bekanntlich soll diese getreu­ «Update» Kürzlich sind am Strickhof in Lindau ZH lich den IP-Richtlinien (so viel wie nötig, so rund 70 Deutschschweizer Spritzentest-­ wenig wie möglich) zur Optimierung der experten und an der Agrilogie in Moudon Produktion und zum Wohle der Umwelt rund 30 Westschweizer Experten zu einem sowie zum Vorteil der Einkaufsgewohnhei­ Kurs einberufen worden. Sowohl in Lindau ten von kritischen Konsumentinnen und als auch in Moudon stiessen die Kurse auf Konsumenten beitragen. ein sehr aufmerksames Expertenpublikum. Kleinstmengen an Pestiziden sind in der Lage, fatale Verunreinigungen im Wasser­ Die Kurse sind darauf ausgerichtet, •  den Erfahrungsaustausch zu pflegen kreislauf zu verursachen. So kann ein •  erfahrenen Experten ein «Update» zu Gramm Wirkstoff ein Bächlein über mehre­ bieten und sie über neue Gesichtspunkte re Kilometer verunreinigen. zu informieren, Bezogen auf den Spritzentest ist es un­ •  neu rekrutiertes Personal mit den abdingbar, ein Pflanzenschutzgerät ­absolut Prüfverfahren und dem Prozedere vertraut «clean» zum Test zu bringen. Besteht der zu machen und generell Verdacht auf Pfanzenschutzmittelreste im •  wenn nicht eine pingelige, so doch eine System des Gerätes, kann oder muss der seriöse und, wenn es sein muss, kompro­Experte die Prüfung ablehnen.   n misslose Kontrollarbeit zu instruieren.

Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) überwacht die Gesetzeskonformität bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln. Laurent Nyffenegger (Bild) vom Bundesamt für Landwirtschaft an der Agrilogie und Thomas Anken von Agroscope am Strickhof verweisen namentlich auf die «Vollzugshilfe Pflanzenschutz» respektive auf die Publikation «Pfanzenschutzmittel in der Landwirtschaft». Diese kann man als PDF unter www.bafu.admin.ch/Gewässerschutz/ Landwirtschaft herunterladen.

Modernes Equipment des Waadtländer Verbandes für Landtechnik zur digitalisierten Überprüfung der gleichmässigen Spritzmittelverteilung bei grossen Arbeitsbreiten mit direkter Übermittlung auf den PC. Der Vorteil liegt in der raschen Evaluation von breiten Spritzgestängen. Als Nachteil wird empfunden, offensichtliche Verteilungsfehler nicht sofort optisch zu erkennen. Zudem kann Windeinfluss das Ergebnis verfälschen.

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n  Plattform

Die Generalversammlung von Lohnunternehmer Schweiz stimmte dem Antrag des Vorstandes zu, den Mitgliedsbeitrag zu erhöhen.

(Bilder: Ruedi Hunger)

Mit neuer Dynamik unterwegs Über 220 Mitglieder haben der Einladung des Vorstandes zur diesjährigen Generalversammlung von Lohnunternehmer Schweiz Folge geleistet. Tagungsort war der neue Agrar Landtechnik-Produktions- und Vermarktungsstandort in Balterswil TG. Ruedi Hunger Der Agrar-Landtechnik-Verkaufsleiter Ivo Fausch hiess die Lohnunternehmer in den neuen Gebäulichkeiten willkommen. Nach einer kurzen Vorstellung der Entwicklungsgeschichte und des Verkaufsprogrammes zitierte er Albert Einstein mit den Worten:

«Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und trotzdem zu hoffen, dass sich etwas ändert» Ebenfalls im Sinn dieses Zitates freute sich der Präsident von Lohnunternehmer Schweiz / Agro-entrepreneurs Suisse, Willi Zollinger aus Watt ZH, über die seit einem Jahr erlangte Selbstständigkeit, die dem Verein mehr Beweglichkeit verschaffe. Auch Vizepräsident Nicolas Pavillard, Orges VD, betonte im Jahresbericht die 42

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neue Dynamik, die sich in neuen Ideen und Projekten manifestiere.

Meilensteine in der Berichtsperiode Nebst einer Lohnunternehmerreise in die Champagne / Frankreich und dem Engagement an den Agroline-Feldtagen in Kölliken trafen sich einige Mitglieder im August zu einem Grillplausch bei Albert Brack und zur AGFF-Waldhoftagung. Zusammen mit der Schweizerischen Fachstelle für Zuckerrübenanbau wurde erstmals in der Schweiz ein Training für Fahrer von Zuckerrübenvollerntern durchgeführt. Das Interesse war sehr gross (die Schweizer Landtechnik berichtete im Oktober darüber). An der Agrama war der Fachverband Lohnunternehmer Schweiz mit einem eigenen Stand vertreten. Schliesslich war die Schweiz mit 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern Anfans Dezember 2014 überaus gut an der «DeLuTa» in Münster (Deutschland) vertreten. Im Anschluss an

diese Tagung konnte die Reisegruppe auf Einladung und dank grosszügiger Unterstützung durch Agrar-Landtechnik die Krone-Werke in Spelle besichtigen. Das neue Tätigkeitsprogramm beinhaltet neben Fahrsicherheitstrainings auch eine Tagung über Konfliktmanagement. Neben verschiedenen Fachtagungen, die bereits zur (noch) arbeitsarmen Jahreszeit – im Februar – geplant waren, steht eine Lohnunternehmerreise nach Tschechien auf dem Programm (siehe Seite 60). Die Flurbegehung mit dem StreifenFrässaat-Club wird anlässlich der Strickhof-Pfluglos-Nacht in Flaach durchgeführt (12. August).

Roger Stirnimann, gewiefter Landtechniker und Kommunikator als Geschäftsführer von Lohnunternehmer Schweiz.


Plattform   n Ehrung von langjährigen Mitarbeitern (Arbeitgeber, Lohnunternehmen) ✩ 35 Dienstjahre ✩ Peter Bosshard (Albert Brack Agrarervice AG, Unterstammheim) ✩ 25 Dienstjahre ✩ Markus Jörg (Martin Wälchli, Niederösch) Hansueli Friedli (Urs Bütikofer, Limpach) Thomas Bärtschi (Schneider Agrar-Service, Thunstetten) Bendicht Tanner (Märki Agrolohn, Untersiggenthal) ✩ 20 Dienstjahre ✩ Heinz Hüggli (Urs Bütikofer, Limpach)

Roger Künsch (Martin Wälchli, Niederösch) ✩ 15 Dienstjahre ✩ Mario Frick (Haffa Maschinenbetrieb, Andwil) Peter Zollinger (Baltensperger Landw. Maschinenbetrieb, Brütten) Ernst Burren (Oskar Schenk GmbH, Schwarzenburg)

Angefangen hat alles in einer bescheidenen Fabrikationsstätte. 1936 gründete Adolf Gutzwiler (1882 – 1955) das Unternehmen «Agrar, Fabrik landwirtschaftliche Maschinen AG». Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte Agrar bereits sieben Mitarbeiter, die überwiegend Graszettmaschinen und Schwaderechen für den Pferdezug fabrizierten. Das Unternehmen war stets geprägt vom Unternehmergeist und glaubte an die Zukunft. Im Jahr 2001 fusionierte Agrar mit dem landwirtschaftlichen Genossenschaftsverbund Schaffhausen (GVS). Heute produziert die Agrar Landtechnik Maschinen und Geräte und vertreibt zusätzlich Maschinen von führenden Weltmarktanbietern. GVS-Agrar-Gruppe ist Teil der GVSGruppe und in folgende Kompetenzzentren aufgeteilt: Traktoren: GVS Agrar AG, Schaffhausen. Im Angebot stehen die AGCO-Marken Fendt, Massey-Ferguson und Valtra. Das Angebot von Fendt umfasst neben Traktoren für die Landwirtschaft auch Kommunalfahrzeuge. Massey-Ferguson (MF) hat ein umfassendes Traktoren- und Kommunalfahrzeug-Programm. Weiter sind im Verkaufsprogramm von MF auch Teleskoplader. Valtra-Traktoren werden in Finnland hergestellt. Sie sind modular aufgebaut und werden individuell nach Kundenwunsch bestellt bzw. gefertigt. Bereichsleiter von GVS Agrar AG und gleichzeitig Verlaufsleiter der AGCO-Marken ist Markus Angst.

Der Mitgliederbestand ist um zehn Prozent auf 363 Personen angewachsen. Geschäftsführer Roger Stirnimann konnte zwar eine praktisch ausgeglichene Rechnung präsentieren. Doch mehr Professio-

✩ 10 Dienstjahre ✩ Felix Suter (Lohnbetrieb Brütsch, Ramsen) Andreas Rickli (Schneider Agrar-Service, Thunstetten) Daniel Kunz (Leu GmbH Landw. Maschinen, Hohenrain)

Lohnunternehmer-GV – Ort der Begegnung und des Informationsaustausches

Augenschein in Balterswil Mit Agrar Landtechnik in Balterswil TG hat Lohnunternehmer Schweiz für die Generalversammlung eines der Kompetenzzentren des Hauptsponsors GVSAgrar AG gewählt. Seit über 75 Jahren ist der Name Agrar eng mit Landtechnik verbunden.

Beitragserhöhung

Landmaschinen: Agrar Landtechnik AG, Balterswil. Das Rückgrat des Angebotes in Balterswil bilden die Marken Agrar, Krone, Horsch und Kramer. Agrar-Produkte decken das Segment Ladewagen, Gülletechnik, Mistzetter, Ballengeräte sowie Futtererntemaschinen ab. Krone ist ein führender deutscher Hersteller von Ladewagen, Pressen und Futtererntemaschinen. Horsch ist ein Bodenbearbeitungsspezialist. Kramer ist der Begriff für Ladefahrzeuge. Mit einer breiten Maschinenpalette und perfekten Anbauwerkzeugen bewältigen diese Fahrzeuge sämtliche Ladearbeiten. Ivo Fausch ist Bereichsleiter der Agrar Landtechnik AG und ebenso Verkaufsleiter. Erntetechnik: GVS Fried AG, Koblenz. Das Verkaufsprogramm von GVS Fried AG beinhaltet Challenger-Grosserntetechnik und -Traktoren. Ab Koblenz werden sowohl Fendt-, MF- als auch Laverda-Mähdrescher verkauft. Zusätzlich kommen ab diesem Standort Fendt- und MF-Pressen in den Handel. Ebenfalls erfolgt der Verkauf von Fendt-Feldhäckslern ab dem Standort Koblenz. Schliesslich werden ZieglerSchneidwerke für Mähdrescher verkauft. Für die mechanische Unkrautbekämpfung stehen Hackgeräte und Striegel der Firmen Schmotzer und Treffler im Verkaufsprogramm. GVS Fried AG steht unter der Leitung von Werner Müller.

nalität, mehr nutzbringende Angebote für die Mitglieder, noch stärkeres Engagement zugunsten von besseren Rahmenbedingungen gibt es bekanntlich nicht zum Nulltarif. Damit für den Weiterausbau der Dienstleistungen zugunsten der Mitglieder die finanziellen Mittel ausreichen, schlug der Vorstand einen höheren Mitgliederbeitrag und ein neues Sponsoringkonzept vor. Präsident und Geschäftsführer betonten in der Begründung zur Jahresbeitragserhöhung, dass es auch um Fairness gegenüber den Sponsoringpartnern gehe. Wenn auf der einen Seite ein neues Sponsoringkonzept erarbeitet werde, dann sollen sich auf der anderen Seite auch die Mitglieder gleichwertig über einen höheren Mitgliederbeitrag engagieren. Die Versammlung war nicht grundsätzlich gegen dieses Vorhaben, doch bekanntlich führen verschiedene Weg nach Rom. Anders lautende Anträge wurden abgelehnt, und die Versammlung genehmigte den Antrag des Vorstandes, den Jahresbeitrag abgestuft nach Umsatz des Betriebes zu erhöhen. Die Bandbreite des Jahresbeitrages schwankt demnach zwischen 200 und 750 Franken.  n

Agrar Landtechnik AG, Balterswil: neue Adresse für Spitzenprodukte der Landtechnik. Nebst vier «Premium-Marken» sind zahlreiche weitere Fabrikate und IT-Systemlösungen im Portfolio.

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n  Plattform | Report

Die AgriMesse in Thun hat sich festen Nischenplatz erobert Mit einem vielfältigen Ausstellerspektrum und der konsequenten Fokussierung auf Berglandwirtschaft hat sich die AgriMesse in Thun einen festen Nischenplatz erobert, zeigte die 15. Ausgabe 2015. Neuer Messeleiter ist Christoph Studer. Dominik Senn

Jungbauern diskutieren an der AgriMesse in Thun, beobachtet von einigen älteren Semestern. (Bilder: Dominik Senn)

Mit dem beinahe schon traditionellen Zersägen eines Trämels eröffneten der Thuner Stadtpräsident Raphael Lanz und der neue Messeleiter Christoph Studer die 15. AgriMesse im Beisein der Grossratspräsidentin des Kantons Bern Béatrice Struchen. Am ­Eröffnungsmorgen drängten bereits Aberhunderte Besucher in die Ausstellungshallen. Und während vier Tagen führten sich gegen 20 000 Besucherinnen und Besucher bei sonnigem Wetter das vielseitige Angebot rund um die Land-, Wald- und Forstwirtschaft zu Gemüte.

Warteliste wächst Wie Christoph Studer in der Begrüssung ausführte, feiert die AgriMesse Thun ihr 15-Jahr-Jubiläum, sie ist im Jahre 2001 gestartet. Auf über 16 000 m2 präsentierten rund 190 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen. Damit sei die Messe «ausverkauft» gewesen, es gebe auf dem Messegelände der Thun-Expo derzeit keine ­Erweiterungsmöglichkeiten. Entsprechend werde die Warteliste für neue Aussteller 44

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länger und länger. Er erwähnte weiter, die 15. Ausgabe fände erstmals ohne Bernhard Frunz statt, welcher im vergangenen Jahr 74-jährig verstarb: «Er hat vierzehn Jahre lang die AgriMesse entwickelt und zur Blüte gebracht.» Christoph Studer ist hauptberuflich im Werbe­atelier Studer GmbH in Gelterfingen BE tätig.

Schwerpunkt Berglandwirtschaft «Vom Start weg wurde Bergland­ wirtschaft zum Schwerpunkt der AgriMesse deklariert», sagte ­ René Charles Dogor, Vizepräsident ­der Schweizerischen AgroTechnischen Vereinigung SAV, welche seit Beginn als Veranstalter auftritt. Daneben habe man stets auf ein vielfältiges Ausstellerspektrum gesetzt und sich so über Jahre einen ­Nischenplatz in der Schweizer Messelandschaft erkämpft. Nebst Forsttechnik, Haustechnik, Transporttechnik sowie Hof- und Melktechnik gab ­ es neuere und neuste Landmaschinen, da­ runter den Stufenlos-

traktor Lintrac 90 mit Vierradlenkung, den Schiltrac Eurotrans ­CVT und neuste Futtererntemaschinen zu sehen. Man konnte sich auch in einige interessante In­ novationen vertiefen. Beispielsweise führt Provimi neu im Portfolio die NeopiggTM Rescuecups bzw. Trink­schalen, die in der Ab­ferkelbucht angeDas NeopiggTM Rescuecare-System mit den patentierten Trinkschalen (kl. Bild) ist ein neues Fütterungskonzept für junge Ferkel bis zum Absetzen.


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Der neue Messeleiter Christoph Studer im Gespräch mit dem BVLT-Geschäftsführer Peter Gerber, dahinter Grossratspräsidentin Béatrice Struchen.

Nachwuchslandwirte üben sich unter mütterlicher Anleitung in Fahrkünsten am Spiele-Stand der LOBAG an der AgriMesse in Thun.

bracht werden; auf diese Weise können die Ferkel bei der Sau bleiben und zusätzlich zur Muttermilch versorgt werden – ideal bei grossen Würfen. Niklaus Hari und Pius Allenbach zeigten eine von ihnen entwickelte profitable Kleinbiogasanlage, die auch mit reinem Hofdünger wirtschaftlich funktioniere; die Anlage könne bereits ab 15 Grossvieheinheiten wirtschaftlich betrieben werden, sagten sie.

Nischenprodukte Tierhalter erlebten attraktive Tierschauen mit Milchvieh (Simmental, Swiss Fleckvieh, Original Braunvieh, Brown Swiss, Normande, Grauvieh), mit Mutterkühen (Angus, Simmental, Braun- und Grauvieh) und mit Edelschweinen von Suisseporcs. Die Freunde alter Landmaschinen Sektion Bern «FALBE» führten jeden Tag Traktorenoldtimer vor, darunter einen MAN-Traktor von 1959 mit Zweizylindermotor und einen Pampa Bulldog, einen argentinischen Lizenznachbau des bekannten Lanz Bulldog. Der Gemeinschaftsstand der LOBAG, LOBAG Milch AG und der Agrisano gab einen Einblick in die Haltung von sogenannten «Exoten» wie Strauss, Wasserbüffel, Alpaka, Yak und Lama; die Vermarktung solcher Produkte ist eine Nische, kann aber durchaus lohnend sein, war zu erfahren. Die 16. AgriMesse findet vom 3. bis 6. März 2016 statt.  n

Forsttechnik ist an der AgriMesse gut vertreten, wie hier Anbaugeräte des Agrarsektors der FIM-AG in Uetendorf BE.

Zwei «Grasland-Cowboys» begutachten den Hill Rake, System Erni; er erlaubt das Futterbergen oder -wenden an steilen Hanglagen.

INSERAT

Kräftig und wendig … … sind die MLT Maniscopic von Manitou • Nenntragkraft bis 4‘500 kg • Hubhöhe bis 9 m • Motoren von 50 - 123 PS • Anhängelast bis 20 t • stabiles Chassis • viele Anbaugeräte • Zulassung bis 40 km/h • weltweit meistverkaufte Teleskoplader usw.

Zürich/Ostschweiz/FL/Tessin: Aggeler AG, 9314 Steinebrunn Tel. 071 477 28 28, www.aggeler.ch

Innerschweiz/Nordwestschweiz/BE: A. Leiser AG, 6260 Reiden A. Leiser AG, 3053 Münchenbuchsee Tel. 062 749 50 40, www.leiserag.ch Tel. 031 869 46 40, www.leiserag.ch

www.teleskoplader.ch


Vision vom

lückenlosen Bodenmessnetz

2015 ist das internationale Jahr des Bodens, für die Schweizer Landtechnik Anlass, die bestehenden kantonalen Bodenmessnetze vorzustellen. Die Firma Meteotest in Bern ist für den Betrieb, die Wartung und die Datenverwaltung des Bodenmessnetzes Nordwestschweiz im Auftrag der Kantone zuständig; zahlreiche andere Kantone verfügen ebenfalls über Bodenmessstationen. Dominik Senn

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Schweizer Landtechnik  4 2015

Im verschneiten Stüsslingen SO diskutieren die Involvierten über die weiteren Möglichkeiten einer Bodenmessstation. (Bilder: Dominik Senn)


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Boden ist im wahrsten Sinn des Wortes von grundlegender Bedeutung. Er ist die knappste nicht erneuerbare Ressource der Schweiz. Er erfüllt zahlreiche ökonomische und ökologische Funktionen: Er speichert und filtert unser Trinkwasser, liefert Nahrung, Biomasse, Erdwärme sowie mineralische Rohstoffe und ist die Grundlage der Biodiversität. Deshalb muss er sorgfältig genutzt und nachhaltig geschützt werden. Feuchter Boden ist verletzlich. Schwere Maschinen und Fahrzeuge verdichten in ihm die Bodenstruktur und verringern dadurch die Bodenfruchtbarkeit. Wer ­die Bodenfeuchte kennt, kann Schäden vermeiden und die Arbeiten sowie die Maschinenwahl dem Bodenzustand anpassen. Verschiedene von Kantonen betriebene Bodenmessnetze in der Schweiz bieten Informationen zum aktuellen Bodenzustand und Entscheidungshilfen für einen bodenschonenden Arbeitseinsatz. Die Schweizer Landtechnik war mit Verantwortlichen, Betreibern und Nutzniessern auf der Messstation Stüsslingen SO zu Besuch; diese gehört zum Bodenmessnetz Nordwestschweiz.

Zuerst auf Grossbaustellen Der Kanton Solothurn betreibt das Bodenmessnetz Nordwestschweiz zusammen mit den Kantonen Aargau und Basel-Landschaft; nun stösst neu der Kanton Zug dazu. Wie die zuständige Christine Hauert von der Abteilung Boden des kantonalen Amtes für Umwelt in Solothurn ausführte, sei bereits Anfang der Neun­zigerjahre mit Feuchtemessungen an Grossbaustellen begonnen worden. In den Jahren nach der Jahrtausendwende haben verschiedene Kantone damit begonnen, kantonale Messnetze zur Messung der Bodenfeuchte aufzubauen. Dabei wurden noch mehrheitlich manuelle Feuchtemessgeräte (Tensiometer) eingesetzt, welche jedoch bei winterlicher Kälte nur bedingt einsetzbar sind. In den Jahren 2008 / 09 haben verschiedene Kantone damit begonnen, einzelne Stationen mit automatischen Tensiometern auszurüsten, welche kältetauglich sind. Im Jahre 2009 wurden durch das Amt für Umwelt in einem Pilotprojekt die ersten zwei Stationen des Bodenmessnetzes in Betrieb genommen. «Diese Pilotphase diente vor allem der Evaluation der technischen Ausrüstung und des Datenmanagements», sagte Christine Hauert. Das Projekt wurde etabliert und vorangetrieben, und im Sommer 2011 konnten zehn Stationen in Betrieb genommen und im Frühling 2014 mit zwei weiteren Stand­

Eine Bodenmonitoringstation wie hier auf Liebegg in Gränichen AG erfasst Niederschlag auf 1,5 m Höhe, Lufttemperatur in 2 m Höhe, Luftfeuchte in 2 m Höhe, Saugspannung in 20 und 35 cm Tiefe sowie Bodentemperatur in 20 und 35 cm Tiefe.

orten ergänzt werden (siehe separate Übersicht über die bestehenden Bodenmessnetze am Ende dieses Beitrages).

Zentral: Saugspannung Fruchtbare, nicht verdichtete Böden sind Voraussetzung für hohe Erträge landwirtschaftlicher Produkte. Bodenverdichtungen müssen daher vermieden werden. Die Verdichtungsempfindlichkeit eines Bodens nimmt mit zunehmendem Feuchtigkeitsbzw. Nässegrad zu. Nasse Böden sind bezüglich Bodenverschiebungen und Befahren besonders verdichtungsempfindlich.

wasser aufgrund von Kapillarkräften zurückgehalten. Die Saugspannung entspricht der Kraft, die Pflanzenwurzeln aufbringen müssen, um dem Boden Wasser zu entziehen. Je weniger Wasser im Boden, desto grösser sind diese Kräfte und folglich umso grösser die Saugspannung. Die Saugspannung ist also ein Mass für die aktuelle Bodenfeuchte und ermöglicht eine Bewertung der Verdichtungsempfindlichkeit und Tragfähigkeit des Bodens. Die Saugspannungsdaten dienen – unter Einbezug der Kenndaten von Fahrzeugen­ und Maschinen – als Entscheidungsgrundlage für die bodenschonende Durchführung von Erdarbeiten im Hoch- und Tiefbau sowie für einen bodenverträglichen Maschineneinsatz in der Land- und Forst­ wirtschaft. Bei Einhaltung der Belastungsgrenzen kann eine bodenschonende Bewirtschaftung sichergestellt werden. Bei Nichtbeachten dieser Belastungsgrenzen ist der Boden verdichtungsgefährdet.

Zweck der Messnetze Christine Hauert von der Abteilung Boden des Amtes für Umwelt Solothurn: «Nutzer für die schonende Bodenbearbeitung sensibilisieren.»

Ein Boden besteht aus festen Bestandteilen und aus dazwischen liegenden Hohl­ räumen. Bei ertragsfähigen Böden bilden diese rund 50 % des Bodenvolumens. Sie setzen sich aus Poren unterschiedlicher Grössen zusammen, die miteinander verbunden sind. Bei Wassersättigung nach einem starken Niederschlag sind alle Poren mit Wasser gefüllt. Beim Abtrocknen entleeren sich zuerst die grossen Poren. In den mittelgrossen Poren wird das Boden-

Die Bodenmessnetze sollen als Hilfsmittel für den bodenschonenden Einsatz von Land- und Forstarbeiten und für Erdarbeiten auf der Baustelle dienen. In der Landwirtschaft kann das Messnetz den be­ troffenen Bewirtschaftern ein einfach zu handhabendes Instrument zur Verfügung stellen, um die aktuelle Befahrbarkeit des Bodens schnell und kostengünstig einschätzen und entsprechend reagieren zu können. Es gibt einen Überblick über wichtige Bodenparameter: Bodenfeuchte respektive Saugspannung, Boden- und Lufttemperatur, Niederschlag. Die Bodenschutzfachstellen verfolgen gemäss Christine Hauert mit der Betreibung des Messnetzes folgende Ziele: 4 2015  Schweizer Landtechnik

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•  Förderung des Verständnisses für das Abtrocknungsverhalten von Böden •  Sensibilisierung für die schonende Bearbeitung von Böden •  Bereitstellen von Saugspannungsdaten als Dienstleistung für alle Interessierten •  Bereitstellen eines Hilfsmittels zur Planung von Erdarbeiten auf der Baustelle und bei Bodenrekultivierungen •  Motivation aller Akteure (Bauleute, Kiesabbauer, Landwirte, Planer, Berater usw.), die Saugspannung als handliches Kriterium in die Planung und Durchführung von Erdarbeiten einzubeziehen, Wie Christine Hauert betonte, stellt das Bodenmessnetz nicht nur allen Interessierten kontinuierliche Informationen zur Bodenwasserdynamik in Abtrocknungs- und Niederschlagsphasen zur Verfügung, sondern es kann auch als Entscheidungshilfe bei einem allfällig notwendigen Bewässerungseinsatz in Trockenphasen oder als zusätzliches Hilfsmittel für die Risikoabschätzungen bei Hochwassersituationen herbeigezogen werden. Die Daten der Messnetze dienen aber nicht nur zur Sensibilisierung der Forst- und Landwirte, sondern bieten auch Grundlagenwissen und langfristig Messreihen, welche im Zusammenhang mit dem Klimawandel interessant sein können. Die Aussagekraft der Messdaten muss dahin gehend relativiert werden, als die Bodenfeuchte nicht nur

vom Niederschlag, sondern massgeblich von den Bodeneigenschaften am Messstandort beeinflusst wird. Messungen an einem einzelnen Standort sind streng genommen nur für diesen einzelnen Standort aussagekräftig. Die direkte Übertragung der Messwerte auf andere Standorte­ bzw. Regionen ist nur bedingt möglich.

Beurteilung Bodenbefahrbarkeit Durch den Einsatz von immer schwereren und leistungsfähigeren Maschinen und Fahrzeugen sind unsere Landwirtschaftsböden zunehmend durch Bodenverdichtung gefährdet. Um Verdichtungen zu vermeiden, ist es auch in der Landwirtschaft wichtig, dass die Witterungsverhältnisse und die aktuelle Bodenfeuchte bei der zeitlichen Planung von Feldarbeiten berücksichtigt werden. Zudem können geeignete technische Massnahmen wie Absenken des Reifendrucks (siehe Aus­ gabe 1 / 2015, S. 23 – 25) oder Anpassen der Anbautechnik das Verdichtungsrisiko senken. Nasse und sehr feuchte Böden sind sehr verdichtungsempfindlich und sollten daher nicht verschoben oder befahren werden. Mittelschwere und schwere Böden sind besonders verdichtungsempfindlich und trocknen schlechter ab. Bodenkarten können Hinweise zur Beschaffenheit und den Eigenschaften der Böden bieten. Massgebend für die Beurteilung der Befahrbarkeit und Verdichtungsempfindlichkeit sind die Saugspannungswerte

Philipp Meier, Lohnunternehmer: «Das Gespür für die Böden gehört immer dazu.»

im Unterboden (35 cm), da Schäden im Unterboden praktisch nicht mehr regenerierbar sind. Für die Beurteilung kann auch der aktuelle Niederschlag relevant sein: Ab einem Niederschlag von mehr als 10 mm während der letzten 24 Stunden sind alle Erdarbeiten kritisch, auch wenn die Saugspannungswerte dies noch nicht zeigen. Die gemessene Bodenfeuchte wird in die Kategorien trocken, feucht, sehr feucht und nass eingeteilt. Diese Einteilung kommt ursprünglich aus der Bauwirtschaft. Basierend auf den aktuellen Messwerten der Bodenfeuchte und des Nie­ derschlags kann die Zulässigkeit des Maschineneinsatzes abgeleitet werden. Ein hohes Maschinengewicht und eine geringe Auflagefläche erfordern höhere Saugspannungswerte bzw. einen trockeneren Boden als leichtere Maschinen mit grosser Auflagefläche. Die Einsatzgrenze

Mehrschichtiges Netzwerk Boden

Rechtliche Grundlagen in der Schweiz

Bundesverwaltung, Forschung, Verbände und Schutzorganisationen sowie internationale Gremien beteiligen sich mit Aktivitäten am «Internationalen Jahr des Bodens 2015», namentlich: Bundesamt für Umwelt (BAFU), www.bafu.admin.ch, Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), www.blw.admin.ch, Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), www.are.admin.ch, Bundesamt für wirtschaftliche Landesvorsorge (BWL), Geschäftsstelle Bereich Ernährung, www.bwl.admin.ch, Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), www.deza.admin.ch. Nationales Forschungsprogramm «Ressource Boden» (NFP 68), www.nfp68.ch, AGROSCOPE, Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung, www.agroscope.ch, Verbund NABODAT, Nationales Bodeninformationssystem, www.nabodat.ch, Bodenkund­liche Gesellschaft der Schweiz (BGS), www.soil.ch, AGRIDEA, landwirtschaftliche Beratungsstelle, www.agridea.ch, Science Lab, Universität Zürich – Lern- und Forschungslabor für Schulklassen, www.sciencelab.uzh.ch.

Die Rechtsgrundlagen für den Bodenschutz in der Schweiz sind auf mehrere Rechtsetzungen verteilt. Das bedeutet, Bodenschutz ist eine Querschnittsaufgabe verschiedener Amtsstellen. Die Fachstelle Bodenschutz soll für einen umfassenden Schutz des Bodens sorgen; sie hat dabei neben Vollzugskompetenzen und Koordinationsaufgaben vor allem auch die Funktion eines Kompetenzzentrums für den Boden.

Schweizerischer Bauernverband (SBV), www.sbv-usp.ch, S­ chweizerischer Ingenieur- und Architektenverein (SIA), Berufsgruppe Umwelt (BGU), www.sia.ch, geosuisse – Schweizerischer Verband für Geomatik und Landmanagement, www.geosuisse.ch. Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), www.fao.org/soils-2015/en, Global soil partnership, www.fao.org/globalsoilpartnership/iys-2015/en.

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Schweizer Landtechnik  4 2015

Übergreifendes Ziel des Bodenschutzes ist die Erhaltung der Frucht­ barkeit des Bodens gemäss dem verfassungsrechtlichen Grundsatz der Nachhaltigkeit und der haushälterischen Nutzung des Bodens. Für das Handeln gilt das Vorsorgeprinzip. Normen setzen hierfür den Rahmen. Stichworte hierzu: Nutzung von Böden und Bauen: sparsam, sachgerecht, Sicherung und Verwertung von Bodenaushub, Wiederherstellung von Böden, Kompensation von Fruchtfolgeflächen, Schutz und Erhaltung des natürlichen Lebensraums, standortgerechte Vegetation und Bewirtschaftung, Vermeidung von Bodenverdichtung und Erosion. Planungen: sparsame Beanspruchung von Böden; Prüfung von Alternativen; Berichterstattung. Bodenbelastungen und Gefährdungen durch Bodenbelastungen: Überwachung; Beurteilung anhand von Richt-, Prüf- und Sanierungswerten; Gefährdungsabwehr; Ursachenermittlung; Verschärfung von Vorschriften; Emissionsbegrenzung; Verbot von Produktionsmethoden.


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der jeweiligen Maschine kann in der Bau­ wirtschaft mit der Berechnungshilfe Ein­ satzgrenzen von Baumaschinen und in der Landwirtschaft mit dem Simulations­ modell Terranimo (siehe Ausgabe 10 / 2014, S. 42 / 43) ermittelt werden (siehe auch ­Tabelle «Handlungsanweisungen für einen bodenschonenden Maschineneinsatz, ba­ sierend auf den aktuellen Messwerten der Bodenfeuchte und des Niederschlags»).

Sicht des Lohnunternehmers Lohnunternehmer und Meisterlandwirt Philipp Meier in Niedergösgen ist mit Gebr. Meier Landwirtschaft Mitglied von Lohn­ unternehmer Schweiz und ein Dienstleis­ tungspartner für landwirtschaftliche und kommunale Arbeiten von Pressen / Wickeln von Rundballen über Bodenbearbei­tung, Saaten, Mähen, Hofdünger, Pflanzen­

Wie wird die Saugspannung gemessen? Die Saugspannung wird mit sogenannten Tensiometern gemessen. Ein poröser Hohlkörper aus Kera­ mik (Keramikkerze) am unteren Ende eines geschlossenen, wassergefüllten Rohrs wird in die ge­ wünschte Bodentiefe eingebaut (Standardtiefe 35 cm für Unterboden, 20 cm für eine Messung im Oberboden). In trockenem Boden transportiert die Keramikkerze infolge ihrer Kapillarität Wasser von innen nach aussen, sodass im geschlossenen Rohr ein Unterdruck entsteht. Wenn der Boden um die Keramikkerze herum austrocknet, wird Wasser vom Inneren dieser Kerze in den Boden geleitet. Es wird so viel Wasser «gezogen», bis sich zwischen der Keramikkerze und dem um­ liegenden Bodenwasser ein Gleichgewicht eingestellt hat. Der entstehende Unter­ druck wird mit einem Manometer gemes­ sen. Bei hoher Saugspannung herrschen stabilisierende Kräfte zwischen den Boden­ teilchen, und der Boden weist eine hohe Tragfähigkeit auf. Umgekehrt ist bei gerin­ ger Saugspannung ein Boden wenig be­ lastbar und die Verdichtungsgefährdung entsprechend gross. Bei den dafür eingesetzten elektronischen Tensiometern wird dieser Unterdruck mit einem nahe der Tensiometerkerze einge­ bauten Druckabnehmer bzw. Drucksensor gemessen. Die gebräuchlichsten Massein­ heiten für die Saugspannung sind cmWS (cm Wassersäule), hPa (Hektopascal) und die am häufigsten verwendete Druckein­ heit cbar (Centibar).

beschränkten Umkreis Dienstleistungen ­ verrichte, kenne ich die Untergründe. Das Gespür gehört immer auch dazu.» Landwirt und Stationsbetreuer André Meier: «Ich wäre nicht unglücklich, hätte die Station ein Frostwarnsystem.»

Sicht des Landwirts

André und Monika Erni betreiben im Un­ terdorf in Stüsslingen einen Acker- und Obstbaubetrieb mit Geflügelhaltung und schutz, Mulchen, Transporte bis zu Winter­ einem Hofladen. Sie haben der massiv dienst und Baustellenansaat; weiter dazu gehören ein Landwirtschaftsbetrieb mit eingezäunten kantonalen Messstation ein Mutterschweinen und Pouletmast sowie Zuhause gegeben und sind jahraus, jahrein pflanzliche Produktionen auf über 30 ha. für deren Pflege besorgt. Dazu gehören Er notiert regelmässig die Regenmengen, das regelmässige Mähen, die Umgebungs­ und zwar an verschiedenen Standorten pflege und die Kontrolle: «Ich habe die und vergleicht entsprechende Nieder­ Station in Sichtnähe und kann so prak­tisch täglich nach dem Rechten sehen», schlagskarten. «Ich schulde das meinen Kunden, den Landwirten, die mit der sagte er. Als «Gegenleistung» nutzt er die Auftragserteilung vermehrt auch die Ver­ Daten, liest die Regenmenge, die Luft- und Bodentemperaturen ab und vergleicht sie antwortlichkeit über die Bodenverdichtung mit anderen Daten der Schweiz. Sein abgeben.» Er sei es ja auch, der die einzu­ Hauptinteresse als Obstbauer gilt nicht der setzenden Maschinen und ihre Gewichte Bodenfeuchte, sondern der Bodentempe­ kennt, nicht der Auftraggeber. Er setzt aus diesem Grund auch Niederdruckreifen ein. ratur und den bodennahen Temperaturen. Für ihn ist Bodenschonung Bestandteil der «Ich wäre nicht unglücklich, hätte die Station ein zusätzliches Frostwarnsystem Kundenbindung. Sein sekundäres Interesse eingebaut, auch ein Gerät zur Messung gilt den Bodentemperaturen, besonders der Blattfeuchte wäre dienlich.» André im Frühjahr, um den idealen Zeitpunkt der Erni weiss, wie ungeeignete Bodenver­ Maissaat zu erwischen. Weniger behilflich sind ihm Bodenkarten: «Wir haben im­ schiebungen für Jahrzehnte Böden schädi­ gen können. Er hat es in nächster Nähe bei Solothurnischen von Sandböden bis zu schweren Lehmböden fast alle Boden­ der Rekultivierung beim ersten Erdgaslei­ typen. Weil ich bewusst nur in einem tungsbau erlebt: «Die Narben über dem

Leitungsverlauf sind heute noch erkenn­ bar, während beim zweiten späteren Bau korrekt gearbeitet wurde und nicht mehr sichtbar ist, wo die Gasleitung durch­ führt.»

Repräsentative Standorte Die meisten automatischen Bodenmess­ stationen der Schweiz werden von der auf Agrarmeteorologie spezialisierten Firma Meteotest in Bern (siehe Ausgaben 4 / 2014 und 11 / 2013) gestellt, betreut und die ge­ wonnenen Daten je nach Kundenwunsch aufbereitet. Für diesen Monitoringbereich des meteorologischen Dienstleisters zu­ ständig ist Christoph Schilter, dipl. Kultur­ ingenieur ETH. Die Wahl repräsentativer Standorte ist Kantonssache. Eine Bodenmessstation besteht in der Regel aus den Komponenten Niederschlagsmesser, Luft­ temperatur- und Luftfeuchtigkeitsmesser, Tensiometer, ausfächernden Zuleitungen zu besagten Messgeräten im Ober- und Unterboden, der Loggerstation mit Daten­ fernübertragung und Solarpanels für deren Betrieb. Meteotest ist zuständig für die Datenerfassung, -übermittlung und -auswertung. Wie Christoph Schilter bei der Besichti­ gung ausführte, sind für die Beurteilung der Verdichtungsempfindlichkeit die Saug­ spannungswerte in 20 bis 35 cm Bodentie­ 4 2015  Schweizer Landtechnik

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Saugspannungsbereiche und zugehörige Bodenzustände Saugspannung in 35 cm Tiefe

Handlungsempfehlung

> 25 cbar «trocken»

Arbeiten unter Berücksichtigung der Einsatzgrenzen gemäss Terranimo.

10–25 cbar «feucht»

Arbeiten mit erhöhter Sorgfalt und unter Berücksichtigung der Einsatzgrenzen gemäss Terranimo.

6–10 cbar «sehr feucht»

Boden aktuell sehr verdichtungsempfindlich. Arbeiten nur mit erhöhter Sorgfalt, mit lastreduzierenden und -verteilenden Massnahmen und unter Berücksichtigung der Einsatzgrenzen gemäss Terranimo. Boden extrem verdichtungsempfindlich. Auf ackerbauliche und futterbauliche Arbeiten verzichten.

< 6 cbar «nass»

Zur Bestimmung der Bodenfestigkeit sind mindestens Daten zur Saugspannung (ab einer Tiefe von 30 cm) und zum Tongehalt des Bodens notwendig. Zur Ermittlung des Bodendrucks (in kPa) sind Angaben über die Radlast und den Reifeninnendruck der landwirtschaftlichen Maschine erforderlich. Als Grundlage zur Bestimmung der aktuellen Verdichtungsgefährdung steht das Entscheiddiagramm des Simulationsmodells Terranimo zur Verfügung (Bild). Als Ergebnis dieser Be­ rechnungen kann die aktuelle Verdichtungsgefährdung einer von drei ­Gefährdungsstufen (grün = keine Gefährdung; gelb = beträchtliche Gefährdung; rot = Schadverdichtung im Unterboden zu erwarten) zugeordnet werden. Die Grenze Grün / Gelb bedeutet Bodendruck = 50 % der Bodenfestigkeit. Diese Grenze repräsentiert den Übergang vom elastischen Verhalten zu ersten plastischen Deformationen der Bodenstruktur bei einer Belastung.

fe relevant. Die Daten der verschiedenen Messstationen werden automatisch übermittelt, auf dem Internet aktualisiert und für jedermann zur Verfügung gestellt. Die aktuellen Bodenfeuchte-Messwerte sind auf Karten und als Grafiken oder Tabellen dargestellt. Im Archiv befinden sich alle Messwerte. Damit kann der Jahresverlauf angesehen werden, oder die Werte verschiedener Messstationen können miteinander verglichen werden. «Die Stärke von Meteotest liegt darin, die ganze Kette vom Sensor im Unterboden bis zur zentralen Datenhaltung und -webvisualisierung aus einer Hand anbieten zu können», sagte Christoph Schilter, «wir sind auch eine schweizweite Schnittstelle für Datenlieferung.» Meteotest sei zugleich Ansprechpartner für alle meteorologischen Belange. Dadurch ergäben sich unzählige Syner­ gien. Beispielsweise sollten Livedaten von Regensensoren aus Stationen mit jenen ­von Regenradardaten im gleichen Niederschlagsgebiet übereinstimmen. Bodenschutz ist eine geografisch eingeschränkte Angelegenheit. Ein Messnetz ist vorab von lokaler Bedeutung für Land­ wirte, Lohnunternehmer, Tiefbaufachleute und andere interessierte Kreise. Für die Betreiber, die Kantone, ergibt sich ein Zusatznutzen durch das Wissen über den 50

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Falls Arbeiten notwendig, NUR mit Berücksichtigung der lokalen Bodeneigenschaften und lastreduzierenden und -verteilenden Massnahmen bei Einhaltung der Einsatzgrenzen gemäss Terranimo.

Handlungsempfehlungen für einen bodenschonenden Maschineneinsatz, basierend auf den aktuellen Messwerten der Bodenfeuchte und des Niederschlags.

Istzustand seiner Böden. Ein Austausch dieser Livedaten unter den verschiedenen Bodenfachstellen ermöglicht übergreifende Erkenntnisse, was jederzeit über dem Boden und im Unterboden läuft, aber auch einen laufenden Wissens- und Erfahrungsaustausch, falls die Daten mit Wetter- und Klimadaten gekoppelt werden.

Mehrfachnutzung wäre möglich Da zahlreiche Kantone über Bodenmessstationen verfügen, stellt sich die Frage: Welchen Nutzen hätte ein schweizweites Messnetz? Ein solches hätte den Vorteil, dass Quervergleiche zu geografischen und klimatischen Bedingungen im Hinblick ­auf Bodentemperaturen und Keimzeitpunkt gezogen werden könnten, man denke beispielsweise an die Kantone Jura, Neuenburg, Wallis, Tessin, St. Gallen oder Graubünden. Ein multifunktionales Messnetz ermöglicht nach den Worten Christoph Schilters eine Mehrfachnutzung durch zusätzliche Messeinrichtungen. Würde eine bestehende Station mit e­ inem Blattfeuchtemesser ergänzt, so könnte eine Vielzahl von Krankheitsmodellen gerechnet werden. In Abhängigkeit von der Wetterlage sind oft viel längere Behandlungspausen möglich als im Spritzplan vorgesehen. Oder umgekehrt kann ein Modell warnen,

Kulturingenieur Christoph Schilter von Meteotest Bern: «Ein multifunktionales Messnetz ermöglicht eine Mehrfachnutzung durch zusätzliche Messeinrichtungen.»

wenn die Wirksamkeit eines Mittels z.B. durch starken Niederschlag vorzeitig beendet wurde. Ein weiterer Lufttemperatursensor über dem Boden ergibt zusätzlichen Nutzen für die Frostwarnung. Eine automatische Warnmeldung ermöglicht es, die Frostschutzanlage rechtzeitig zu aktivieren. Mit der Zustimmung der kantonalen Be­ sitzer einer Sta­ tion kann diese jederzeit­ für weitere Zwecke von Nutzniessern, wie Obstbauern, Lohnunternehmern usw. verwendet werden. Ein weiterer Vorteil eines Gesamtnetzes wäre auch der, dass in Kantonsgrenzbereichen durch einzelne Kantone weniger Stationen erstellt werden müssten, wie dies im Nordwestschweizer Messnetz bereits gehandhabt wird. Der Betrieb wird im Verbund günstiger. Das gilt auch für landwirtschaftliche Betriebe, welche eine Messstation in Kooperation betreiben und deren Daten für die Bewässerung, für den Pflanzenschutz oder als Entscheidungshilfe für die Bodenbearbeitung verwenden. Mit der Funktechnologie können die Betriebe in ihren Kulturen spezifische Sensoren installieren und mit einer zentralen Wetterstation verbinden. Diese übermittelt die Daten auf einen Server. Die Daten sind dann live auf dem Mobiltelefon oder Computer verfügbar.  n


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Bestehende Bodenmessnetze der Schweiz Neben dem Bodenmessnetz Nord­ west­schweiz gibt es in der Schweiz das Bodenfeuchte Messnetz «OSTBoden» sowie Messnetze in den Kantonen Zürich, Bern, Luzern und Uri. Dominik Senn Die Bodenmessnetz-Kantone der Schweiz treffen sich jährlich zu einem Erfahrungsaustausch, so dass von den Erkenntnissen der anderen Kantone profitiert werden kann. Die Westschweizer Kantone haben Erfahrungsaustausch mit dem Kanton Solothurn gehabt und zeigen Interesse an eigenen Messnetzen. Im Tessin sind seit 2014 zwei oder drei Sta­tionen in Betrieb.

Bodenmessnetz Nordwestschweiz Das Messnetz auf solothurnischem Kantonsgebiet besteht heute aus insgesamt zwölf Standorten, acht auf Dauerwiesen und vier im Wald. Die Standorte decken nicht bloss die verschiedenen Regionen des Kantons ab, sondern bei der Standortauswahl wurden vor allem «mittlere» Böden ausgesucht, d. h. leicht stauwasserbeeinflusste. Standorte wie Fulenbach, Kestenholz und Mühledorf repräsentieren aber auch gut durchlässige und relativ gut abtrocknende Böden. Das Amt für Umweltschutz und Energie, Fachstelle Bodenschutz des Kantons BaselLandschaft, hat sein manuelles Netz seit dem Jahr 2012 durch vier vollautomatische Messstationen abgelöst. Die Abteilung für Umwelt des Kantons Aargau nahm Ende 2012 die erste Station in Betrieb. Weitere Stationen folgten im Frühjahr und Spätsommer 2013, sodass das Bodenmessnetz inzwischen aus zehn Stationen in der Landwirtschaftszone besteht. Das Zuger Amt für Umweltschutz, Abteilung Boden, hat seit dem Dezember 2014 eine Station in Betrieb und wird in diesem Jahr eine zweite bauen. Die Stationen werden dem bestehenden Webauftritt der Nordwestschweizer Kantone diesen Winter hinzugefügt (http://bodenmessnetz.ch).

Bodenmessnetz «OST-Boden» Ins Bodenfeuchte-Messnetz «OST-Boden» der Ostschweizer Kantone und des Fürstentums Liechtenstein sind die Fachstellen beider Kantone Appenzell, des Fürstentums Liechtenstein und der weiteren Kantone Glarus, Graubünden, Schaffhausen, St. Gallen und Thurgau involviert. Im Winter ist der Betrieb der meist manuellen

Stationen aus technischen Gründen eingestellt. Nur der Kanton Thurgau hat seit 2013 drei auto­matische Stationen, welche das ganze Jahr betrieben werden.

Bodenmessnetz Kanton Zürich Das Messnetz im Kanton Zürich ist auch ein Teil des «Ost-Bodens». Seit Juni 2004 betreibt die Fachstelle Bodenschutz Zürich ein Netz mit unterdessen elf Tensiometerstationen zur Messung der Bodenfeuchte oder Saugspannung und Niederschläge im Boden. In erster Linie ­repräsentieren die Stationen die verschiedenen Klimazonen des Kantons Zürich. An zwei Standorten (Reckenholz und Wädenswil) wird die Saugspannung in drei Tiefen (20, 40 und 70 cm) automatisch gemessen. Weiter umfasst das Messnetz eine mobile automatische Station, die zurzeit in Flaach steht.

Bodenmessnetz Kanton Bern Seit 1996 betreibt der Kanton Bern ein Netz, um die Bodenfeuchte in den verschiedenen Regionen abzuschätzen. An sechs Standorten werden wöchentlich die Saugspannungs-Messwerte auf einer langjährigen Naturwiese erhoben. Die Saugspannungswerte werden stark durch den Niederschlag beeinflusst. Aus diesem Grund werden an sechs Standorten wöchentlich die Niederschlagswerte erfasst. Sie dienen als Entscheidhilfe für Landwirte. Am Standort Zollikofen ist es zusätzlich möglich, die Saugspannungswerte einer langjährigen Direktsaat mit einem Pflugsystem zu vergleichen.

Bodenmessnetz Kanton Luzern Seit Herbst 2010 hat der Fachbereich Boden des Kantons Luzern damit begonnen, ein automatisches Bodenfeuchtemessnetz aufzubauen und zu betreiben. Daneben steht das Niederschlagsmessnetz der Abteilung Gewässer der Abteilung Umwelt und Energie zur Verfügung. Dieses umfasst insgesamt zehn Niederschlagsmessstationen innerhalb des Kantons Luzern. Im Herbst 2010 wurde der «Doppelstandort» mit den Stationen Urswil 1 und Urswil 2 realisiert, welche zusätzlich noch in 60 cm Tiefe die Saugspannung automatisch aufzeichnen. Geplant sind drei weitere Stationen.

Bodenmessnetz Kanton Uri Der Kanton Uri betreibt seit März 2008 in Erstfeld eine vollautomatische Bodenmessstation. Der Messstandort weist einen skelettfreien, sandig-schluffigen Schwemmlandboden auf, wie er im unteren Reusstal des Kantons Uri häufig auftritt. Die restlichen Böden der Reussebene liegen mehrheitlich auf Bachschuttfächern oder sie weisen Reussschotter auf, der nahe an die Oberfläche reicht. Diese Böden sind weniger verdichtungsempfindlich als der Boden bei der Messstation. Die nassen, grundwassergeprägten Böden schliesslich machen nur einen geringen Teil der Böden der Urner Reussebene aus und sind bezüglich Verdichtung stärker gefährdet als der Boden bei der Messstation.  n 4 2015  Schweizer Landtechnik

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Soziale Absicherung der Frau ist auch im Konkubinat gut möglich Der fünfte Beitrag der Serie «Frauen in der Landwirtschaft» ist dem Thema soziale Absicherung gewidmet. Doris Charen lebt mit Hans Bolliger auf einem Land­ wirtschaftsbetrieb in Wittwil, Gemeinde Staffelbach AG, im Konkubinat. Es handelt sich um eine weit verbreitete Lebensform, weshalb an dieser Stelle die Absicherung der Frau im Konkubinat in den Vordergrund gestellt wird. Dominik Senn Dass Doris Charen unentgeltlich ihre Milchschafherde auf dem Hof des Partners halten kann, wird als reine Gefälligkeit bzw. Mithilfe im eigenen Interesse betrach­ tet und von eigentlicher Erwerbstätigkeit unterschieden. (Bilder: Dominik Senn)

keinen Anspruch auf (weitere) Nutzung der Wohnung des anderen. Gesagt, getan und ein Mietvertrag ist aufgesetzt. Nun aber arbeitet Doris Charen auf dem Betrieb von Hans Bolliger mit. Dabei ist zwischen reinen Gefälligkeiten bzw. Mithilfe im eigenen Interesse (z. B. dass Doris unentgeltlich ihre Milchschafherde auf dem Hof des Partners halten kann) und eigentlicher Erwerbstätigkeit zu unterscheiden.

Arbeitsvertrag ist zwingend

Das Konkubinat als Lebensform und als Alternative zur Ehe hat in der Praxis und nicht zuletzt auch im bäuerlichen Alltag massiv an Bedeutung gewonnen, so auch für Doris Charen und Hans Bolliger. Doch im Erbfall besteht kein gesetzlicher Erbanspruch, weshalb die Konkubinatspartner besondere Vereinbarungen treffen sollten, um sich abzusichern, sagt Irene Koch, MLaw, Rechtsanwältin bei Agriexpert des Schweizer Bauernverbandes, an welchen sich die Beiden ratsuchend wandten.

Die Wohnsituation klären Doris Charen mit Jahrgang 1967 lernte einige Jahre nach dem Unfalltod ihres Gatten den Jahrgänger Hans Bolliger in Wittwil kennen und lieben. Sie und ihre beiden Kinder zogen nach einer gehörigen Weile auf den stattlichen Betrieb zu Hans und 52

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lebten sich auf dem Milchbetrieb mit über zwei Dutzend Milchkühen, Aufzuchtrindern und etwa 400 Mastschweinen gut ein. Nach den Anstrengungen der «Züglete» stellte sich Doris Charen die Frage, wie sicher diese Wohnsituation für sie ist, oder ob Hans Bolliger sie allenfalls kurzfristig wieder aus dem Haus schicken könnte. Während das Zivilgesetzbuch bei verheirateten Paaren Bestimmungen zum Schutz der ehelichen Wohnung (Familienwohnung) vorsieht, existieren keine vergleichbaren Regelungen für das Konkubinat. Irene Koch: «Gehört die Wohnung einem Konkubinatspartner, lebt das Paar also beispielsweise auf dem Betrieb des einen Partners, kann der Abschluss eines Mietvertrags zur Absicherung des anderen ratsam sein.» Ohne besondere Regelung hat der Konkubinatspartner grundsätzlich

Ein Arbeitseinsatz im Sinne einer Erwerbstätigkeit, der überwiegend dem Konkubinatspartner zugutekommt, sollte aus verschiedenen Gründen zwingend vertraglich geregelt werden: Besteht zwischen den Partnern ein Arbeitsvertrag, erhält die Frau für ihre Arbeit einen Lohn. Diese Lohnzahlungen sind vertraglich geschuldete Leistungen, welche notfalls auf dem Rechtsweg geltend gemacht werden können. «Der mithelfende Partner läuft so nicht Gefahr, dass seine Mithilfe als reine Gefälligkeit qualifiziert und damit nicht entschädigt wird», so Irene Koch. Somit wurde ein Monatslohn inklusive Kost und Logis in vierstelliger Höhe zugunsten von Doris Charen vertraglich vereinbart. Positive Begleiterscheinung der Lohnzahlungen sind die Sozialversicherungsabgaben (AHV / IV, EO usw.), welche der Frau gut­ geschrieben werden. Irene Koch: «Dies ist insbesondere deshalb wichtig, weil im Unterschied zur Ehe bei Auflösung des Konkubinats die während des Zusammenlebens gesparten BVG-Guthaben nicht hälftig geteilt werden.» Die Auflösung des Konku-


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Soziale Absicherung (Mehrfachnennungen möglich) Soziale Absicherung (Mehrfachnennungen möglich) Ich habe eine private Vorsorge (3. Säule). Ich habe habe eine eine private eigene Vorsorge AHV-Abrechnung (Angestellte Ich (3. Säule). des Betriebs, ausserbetrieblich tätig). Ich eigene AHV-Abrechnungals(Angestellte Ich habe rechneeine AHV und Sozialleistungen selbstständig des Betriebs,abausserbetrieblich tätig). erwerbend (z.B. Leiterin eines Betriebszweigs). Ich AHVzweite und Sozialleistungen als selbstständig Ich rechne habe eine Säule aus der nicht selbstständigen erwerbend ab (z.B. Leiterin eines Betriebszweigs). Erwerbstätigkeit. Ich habe eine zweite Säule aus der nicht selbstständigen Weitere Erwerbstätigkeit. Weitere Keine Keine Weiss nicht 0

10

20

0

10

20

Total bis 35 Jahre Total Basis: Total [N=820] bis 35 Jahre

30 40 in % 30 40 in % Jahre 36–55

50

60 Weiss nicht

50

60

56+ Jahre 36–55 Jahre 56+ Jahre

Quelle: Isopublic 2012

Basis: Total [N=820]soziale Absicherung haben vor allem die jüngeren Frauen. Eigenständige

binats an sich führe nicht zur Aufhebung­ des Arbeitsverhältnisses. Der mitarbeitende Partner könne sich auf den arbeitsrechtlichen Kündigungsschutz berufen. Gleich­ zeitig bestehe unter den nötigen Voraus­ setzungen Anspruch auf Arbeits­losen­ent­schädigung.

Unterhaltsbeiträge vereinbaren Einer der wesentlichen Unterschiede zur Ehe besteht darin, dass ein Konkubinatspartner nach der Auflösung des Konkubinats keinen Anspruch auf Unterhalt hat. Dieser fehlende Unterhaltsanspruch ist insbesondere dann problematisch, wenn aus dem Konkubinat Kinder hervorgegangen sind und ein Elternteil weiterhin mit der Kinderbetreuung absorbiert ist. Er hat zwar Anspruch auf Unterhaltsbeiträge für die Kinder, nicht aber für sich selber. Jedoch im gegenseitigen Einverständnis können Unterhaltszahlungen an den Konkubinatspartner vereinbart werden.

Nicht gegenseitig Erben Bedacht werden musste zusätzlich, dass Konkubinatspartner von Gesetzes wegen keine gegenseitigen Erben sind. Im Todesfall eines Partners erhält der andere nichts, sofern sich die Partner nicht gegenseitig begünstigt haben. Derartige Begünstigungen sind im Rahmen eines (Konkubinats- und) Erbvertrags möglich. Dem Konkubinatspartner kann allerdings nur derjenige Anteil am Nachlass zugewiesen werden, der nach Deckung sämtlicher Pflichtteile übrig bleibt. Weitergehende Absicherung für Todesfall / Invalidität kann durch den Abschluss einer Lebensversicherung und einer Risikokapitalversicherung mit entsprechenden gegenseitigen Begünstigungen erreicht

Quelle: Isopublic 2012

werden, was die beiden auch taten, denn immerhin liegt noch eine Verschuldung des Hofes vor, und «wir möchten keinesfalls im Unglücksfalle dazu noch finanzielle Sorgen auf uns bürden», sagte Doris Charen. Ein überlebender Konkubinatspartner hat übrigens keine Ansprüche auf Witwen- oder Witwerrenten aus der AHV. Im Rahmen der beruflichen Vorsorge sind derartige Renten für den Konkubinatspartner möglich, sofern das entsprechende Reglement des Versicherers solche Ansprüche vorsieht. Damit wäre zumindest in diesem Bereich erreicht, dass ein Konkubinatspaar rechtlich und finanziell einem Ehepaar gleichgestellt ist.

Jede Zweite hat eigene AHV-Abrechnung Im Rahmen des Schweizer Agrarberichts 2012 nach ihrer sozialen Absicherung (nach dem Dreisäulenprinzip) gefragt, gaben 12 %

der befragten Frauen an, keine (eigenständige) soziale Absicherung zu haben. Bei den älteren waren es 14 %, bei den jüngeren Frauen 7 %, die keine Absicherung haben. Bei Frauen, welche bäuerlicher Herkunft sind oder keiner ausserbetrieblichen Erwerbstätigkeit nachgehen, ist der Anteil ohne Absicherung grösser. 9  % der befragten Frauen wussten nicht, inwiefern sie überhaupt abgesichert sind. Die anderen Frauen haben entweder eine private Vorsorge (42 %), eine eigene AHV-Abrechnung (38 %) oder sind als Selbstständige bei der AHV angemeldet (23 %). Weitere 20 % haben eine zweite Säule aus der nicht selbstständigen Erwerbstätigkeit. Die jüngeren Frauen stehen sozialversicherungsrechtlich besser da als die älteren: Über die Hälfte hat eine eigene AHV-Abrechnung gegenüber einem guten Viertel bei den älteren (siehe nebenstehende Tabelle). Fazit: Aufgrund der Tatsache, dass die Frauen häufig in Teilzeit auswärts arbeiten oder nicht mehr als einen Betriebszweig selbstständig führen, kann davon ausgegangen werden, dass die eigenständige soziale Absicherung eher bescheiden ist. Sie ist – nicht wie bei Doris Charen – bei Frauen in der Landwirtschaft oft kein Thema oder erst eins, wenn etwas passiert.  n Weitergehende Publikationen und Hilfestellungen zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit stellen der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband, der Schweizer Bauernverband, das Beraterforum Schweiz und die AGRIDEA zur Verfügung, darunter das Sonderheft der UFA Revue «Bäuerinnen haben Rechte» (9 / 2013) und der Flyer «Frau und Mann vom Land» (www.landfrauen.ch). Auf den Internetseiten der genannten Träger­ organisationen stehen überdies diverse Merkblätter rund um Betrieb, Familie und Recht sowie weitere Hilfsmittel zur Verfügung.

Der Landwirtschaftsbetrieb von Hans Bolliger steht am Dorfrand von Wittwil, Gemeinde Staffelbach AG.

4 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Passion

Schweizer Pflüger top An der Generalversammlung der Schweizerischen Pflügervereinigung in Wilchingen wurde über die bevorstehende Europameisterschaft im Pflügen 2017 in Diessenhofen orientiert. Roland Müller

Gabi Wegmüller zeigt die ersten festgelegten Eckpunkte am Austragungsort in Diessenhofen auf.

Europameisterschaft 2017 in Diessenhofen Für 2017 hat die Schweizerische Pflüger-Vereinigung den Zuschlag für die Durchführung der Europameisterschaft im Pflügen erhalten. Über die ersten Details wurden die Mitglieder der Schweizerischen Pflügervereinigung entsprechend informiert. «Wir haben bereits erste wichtige Eckpunkte festgelegt», führte Gabi Wegmüller vom Vorstand der Pflüger aus. Zu diesem Wettkampf werden zwei Dutzend Teams aus ganz Europa erwartet. Der Grossanlass findet vom 16. bis 21. August 2017 auf dem Gutsbetrieb Katharinental in Diessenhofen statt, wo die notwendigen Landflächen vorhanden sind. «Wir konnten mit Nationalrat Hansjörg Walter einen OK-Präsidenten gewinnen, welcher über ein grosses Netzwerk verfügt», führte Wegmüller weiter aus. Das Gelände sowie die Bodenverhältnisse garantieren tolle und vor allem faire Wettkämpfe. Zudem verfügt man vor Ort über ideale Infrastrukturen, sodass ein reibungsloser Wettkampf gewährleistet werden kann.

In diesem Jahr tagte die Schweizerische Pflügervereinigung an ihrer ordentlichen Generalversammlung auf dem Erlebnisbauernhof der Familie Gysel im Berghaus von Wilchingen. «Wir zählen aktuell über 130 Mitglieder und freuen uns, hier im Kanton Schaffhausen das Gastrecht geniessen zu dürfen», hielt Präsident Willi Zollinger bei der Begrüssung der zahlreich ins Klettgau angereisten Mitglieder und Gäste fest. Im vergangenen Jahr wurde der Wechsel vom Sekretariat von Riniken ins Rafzerfeld nach Wil vollzogen. «Aufgrund dieses Wechsels müssen wir auch entsprechende Beschlüsse fassen, da die Verlegung des Geschäftssitzes einen Versammlungsbeschluss nötig macht», so Zollinger. Zufrieden zeigte er sich über die Leistungen der Schweizer Pflüger an den internationalen Wettkämpfen. Michael Stamm (Neunkirch) und Ueli Hagen (Hüttwilen) belegten in Belgien, den 15. und 16.   Rang. «Die Weltmeisterschaften in Frankreich waren für uns ein grosser Triumph. Im Stoppelfeld gab es für Beat Sprenger (Wintersingen) Gold und im Grasland Bronze, was den gesamten zweiten Schlussrang bedeutete.» Peter Ulrich

(Neerach) gehört mit seinem fünften Gesamtplatz ebenfalls zur absoluten Weltspitze. Die eigentlichen statutarischen Geschäfte waren rasch behandelt. Die Jahresrechnung schloss beim Aufwand von 17 600 Franken mit einem Ertragsüberschuss von etwas mehr als 5500 Franken ab, sodass der Jahresbeitrag bei 50 Franken belassen werden kann. Ebenfalls stimmten die Mitglieder dem Wechsel des Geschäftssitzes zu.

Schulung und Wettkämpfe Im laufenden Jahr findet die 35. Schweizer Meisterschaft im Wettpflügen am 23. August im aargauischen Herznach statt. Dort wird auch wieder die Qualifikation für die Europa- und Weltmeisterschaften stattfinden. In diesem Jahr dürfen entsprechend ihrem dritten und vierten Platz an den letztjährigen Meisterschaften in Aesch Peter Ulrich und Marco Angst (Wil) die Schweiz am 19. und 20.  September an den Europameisterschaften ­ in Veedam (NL) vertreten. An die Weltmeisterschaft vom 3. und 4. Oktober nach Thisted (DK) reisen Schweizer Meister Beat Sprenger (Wintersingen) und der zweitplatzierte Toni Stadelmann (Roggenburg). Zudem findet bereits am 17.  Mai die Baselbieter Meisterschaft in Wintersingen auf Grasland statt. Dort wird erstmals eine Kategorie Standard zugelassen, um einem breiteren Kreis an Pflügern zum Wettkampf zuzulassen. Im August tragen die Thurgauer in Märstetten ihr kantonales Wettpflügen aus.  n

An der Generalversammlung in Wilchingen wurden Michael Stamm und Ueli Hagen für ihre tollen Resultate an der Europa­meisterschaft in den Niederlanden ausgezeichnet. (Bilder: Roland Müller)

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Schweizer Landtechnik  4 2015


Bericht | SVLT   n

Der Gesamtvorstand der Sektion Obwalden mit (von links) Andreas Huber, Paul Rohrer, Kari Zurmühle, Präsident Josef Frunz, Geschäftsführer Thomas Wagner, Markus Langensand und Herbert Wolf. (Bild: Dominik Senn)

Sektion OW: 5 Neumitglieder Die SVLT-Sektion Obwalden hat im Berichtsjahr 2014 fünf Neumitglieder gewonnen und führt dieses Jahr gemeinsam mit den Nidwaldnern ein Traktorgeschicklichkeitsfahren durch, verlautete an der Generalversammlung. Dominik Senn Zwei Dutzend Mitglieder und Vertreter von Nachbarsektionen folgten der Einladung zur GV der Sektion Obwalden des Schwei­ zerischen Verbandes für Landtechnik nach Sachseln. Der Genehmigung des letztjähri­ gen Protokolls, verlesen durch Aktuar Karl Zurmühle, folgte der ausführliche Jahres­ bericht von Präsident Josef Frunz. Nichts sei mehr den Veränderungen ausgesetzt als die Veränderungen selbst, führte er aus. Hautnah hätten alle die Veränderungen im vergangenen Jahr miterlebt. Zwar habe die neue Agrarpolitik einigen ein paar Franken mehr in die Kasse gespült, doch der grosse Verlierer sei einmal mehr die produzierende Landwirtschaft. Josef Frunz: «Durch die Erarbeitung verschiedener Landschaftsqua­ litätsprojekte ist der Übergangsbeitrag auf einen kleinen Prozentsatz geschrumpft.» In der Milchbranche sei die Hoffnung auf Besserung zunichte gemacht worden; es habe geheissen, man solle das Jahr 2015 einfach vergessen. Eine solche Äusserung sei schon bedenklich, so Josef Frunz.

Fahrkurs G40 mit 21 Teilnehmern In seinem Rückblick auf das Jahr 2014 hielt er fest, es sei im Sommer mit regelmässig viel Regen schwierig gewesen, «trotz sehr guter Landtechnik und Erntetechnik quali­

tativ gutes Futter einzubringen». Den Fahr­ kurs G40 in Kägiswil hätten 21 Teilnehmer (von über 1000 in der ganzen Schweiz)­ aus dem Kanton Obwalden absolviert. Auf Verbandsebene seien Budget und Jahres­ beitrag intensiv diskutiert worden; letzterer sei bei 65 Franken belassen worden, werde aber auf das Jahr 2016 um 10 Franken erhöht. Weil Verbandspräsident NR Max ­ Binder auf die Delegiertenversammlung (DV) 2015 seine Demission angekündigt hatte, wurde eine Findungskommission für einen Nachfolger eingesetzt. Mit dem Zitat Binders anlässlich der vergangenen DV schloss Josef Frunz seinen Jahresbericht: Ein Pessimist sieht eine Schwierigkeit in jeder Gelegenheit. Ein Optimist sieht eine Gele­ genheit in jeder Schwierigkeit.

Fünf Neumitglieder Kassier Thomas Wagner legte von der Rechnung 2014 Zeugnis ab, die nur we­ nige Veränderungen erfuhr. Die Einnah­men über­trafen die Ausgaben gerade um­ 309 Franken, welche vollumfänglich dem Sektionsvermögen zugeschlagen wurden. Die Versammlung stimmte anschliessend dem Antrag des Vorstandes einstimmig zu, den Jahresbeitrag bei 80 Franken zu belas­ sen; was die Sektion Obwalden nach der zu

Zuckerrohr ernten in Brasilien Zum guten Ende führte sich die Versamm­ lung den Videofilm «Zuckerrohr ernten in Brasilien» des deutschen Landtechnikver­ lags «profi» zu Gemüte. Brasilien ist der grösste Zuckererzeuger weltweit. Auf einem 50 000 ha grossen Betrieb konnte die Ernte und Verarbeitung von Zuckerrohr «live» miterlebt werden. Eindrücklich war dabei auch der überaus harte Einsatz der Krone Grossballenpressen BiG Pack 1290 XC HDP bei der Zuckerrohrernte. Ausser­ dem wurden ein Milchviehbetrieb mit mehr als 500 Kühen und eine grosse Gärtnerei gezeigt, welche jede Woche über 16 000 Chrysanthemen produziert. Der Videofilm ist unter www.profi.de käuflich zu haben.

erwartenden Erhöhung der Abgabe an­ den Verband unternehme, sei noch nicht ausdiskutiert worden. Erfreut wurde zur Kenntnis genommen, dass die Sektion ­Obwalden fünf Neumitglieder aufnehmen konnte. Vier der sieben Vorstandsmitglie­ der, nebst dem Präsidenten, dem Kassier und dem Aktuar noch Paul Rohrer, wurden einstimmig in globo für weitere zwei Jahre bestätigt. Genehmigt wurde schliesslich das Jahresprogramm 2015, das als Höhe­ punkt das gemeinsame Traktorgeschick­ lichkeitsfahren mit der Sektion Nidwalden am Sonntag, 19. April, auf dem Gelände der Firma Gabriel Transport, Herdern, En­ netbürgen, vorsieht. Zum Schluss über­ brachte Direktor Aldo Rui die Grüsse des Zentral­sekretariates in Riniken; er sei daran inte­ressiert zu erfahren, was die Sektionen tun und was sie beschäftigt, um ihnen bestmögliche Dienstleistungen durch den Zen­tralverband angedeihen zu lassen.  n 4 2015  Schweizer Landtechnik

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n  SVLT | Bericht Zum Abschied als Geschäftsführerin bedankt sich Regine Reichmuth für das ihr entgegengebrachte Vertrauen. Sie habe vor allem auch die gute Zusammenarbeit im Vorstand geschätzt. Rechts neben dem Präsidenten Armin Brun der neue Geschäftsführer Florian Kälin, Trachslau. (Bilder: Ueli Zweifel)

Sektion Schwyz / Uri: Stabübergabe An der diesjährigen Generalversammlung verabschiedeten die Schwyzer und Urner Sektionsmit­glieder die langjährige Geschäftsführerin Regine Reichmuth und – sie votierten sozusagen einstimmig für eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrags. Ueli Zweifel Alternierend findet die Jahresversammlung im Schwyzer Talkessel oder hoch über dem Zürichsee im äusseren Kantonsteil statt. Einmal ist es der Tradition gemäss die Küche der «Rose» in Ibach, das andere Mal diejenige vom «Feld» in Feusisberg, die mit einer schmackhaften Stärkung aufwartet, bevor die Geschäfte in Angriff genommen werden.

Gute Begegnungen Anfang März war Feusisberg an der Reihe, wo Armin Brun, zum ersten Mal in seiner Funktion als Sektionspräsident, auch dies eine Tradition, eine grosse Anzahl Mitglieder willkommen heissen konnte. Zahlreich waren auch die Vertreter aus den Nachbarsektionen erschienen und vom Zentralverband waren die beiden Vorstandsmitglieder Ueli Günthard, Landquart GR, und Urs Wegmann, Hünikon ZH, sowie der Direktor Aldo Rui zugegen. In seinem Jahresbericht liess der Präsident das Rothenthurmer Geschicklichkeitsfahren Re­vue passieren. Alle zwei Jahre findet dieses statt und lockt jedes Mal ein begeistertes Publikum sowie viele mutige Fahrerinnen und Fahrer auf den Platz. Mit 113 Teilnehmenden war hier sogar ein Rekord zu verzeichnen. Das Fest erhielt durch die Mitwirkung des Traktoren-Oldtimer-Teams Gross seinen rundum gelungenen Charakter. Nicht weniger als 48 Jugendliche aus dem Sektionsgebiet von Schwyz / Uri absolvierten den Fahrkurs G40. Dieser sei im Kanton Schwyz mit den beiden Standorten für die Kursdurchführung in Schwyz und Tuggen 56

Schweizer Landtechnik  4 2015

sehr gut verankert, betonte der ehemalige Maschinenkundelehrer und G40-Instruktor Hugo Landolt. Auch die Vorbereitungskurse auf die Führerprüfung Kat. F / G fand in der Berichtsperiode, obwohl mit rückläufiger Tendenz, einen erfreulichen Zuspruch.

Finanzielles Die Rechnungsablage 2014 präsentierte sich mit einem leichten Überschuss von 300 Franken positiv, sodass sich das Vereinsvermögen auf knapp 26 000 Franken erhöhte. Die Bilanz gab dann beim Traktandum «Mitgliedsbeitrag» Diskussionsstoff. Der Vorstand beantragte, den Mitgliedsbeitrag um 10 auf 85 Franken zu erhöhen. Seinen Antrag begründete er mit der angekündigten Erhöhung des Zentralkassenbeitrags auf das Geschäftsjahr 2016 hin. Aus der Versammlung wurde argumentiert, es dränge sich in Anbetracht des Vermögens keine Mitgliedsbeitragserhöhung auf. Vom Vorstandstisch aus wurde entgegengehalten, dass ein erheblicher Anteil der Einnahmen aus der Durchführung der Kat.-F / G-Kurse stammen würde. Diese Einnahmequelle werde in den nächsten Jahr abnehmen.

Wesentlich habe auch das Traktorgeschicklichkeitsfahren zum guten Ergebnis beigetragen. Insbesondere sei auch nicht zu verkennen, dass man mit einer abnehmenden Anzahl Mitglieder rechnen müsse: Regine Reichmuth: «Zu Beginn meiner Tätigkeit beim SVLT waren es in der Sektion SZ / UR 400 Mitglieder, jetzt sind es noch 320.» Die Versammlung liess sich von den Argumenten überzeugen und stimmte der Erhöhung mit überwältigendem Mehr zu.

Wechsel in der Geschäftsführung Regine Reichmuth hatte ihre Demission als Geschäftsführerin eingereicht. An der Versammlung wurde sie nun in Anerkennung ihrer sehr geschätzten Arbeit mit grossem Applaus bedacht. Zum Nachfolger hatte der Sektionsvorstand Florian Kälin, Trachslau, gewählt. Er stellte seinerseits einige Highlights aus dem Tätigkeitsprogramm 2015 vor und machte insbesondere auf den Sektionsausflug im Herbst aufmerksam. Auf dem Plan steht die Besichtigung der Lüönd & Co. AG in Unteriberg samt der Vorstellung der neuesten Heckladergeneration. Auf dem Platz werden auch die neusten Entwicklungen des Landmaschinenfachbetriebs Alois Kuriger, Egg, ausgestellt sein. Die Grüsse des SVLT überbrachte der Direktor Aldo Rui. Er hob die Bedeutung hervor, wie wichtig der Kontakt zu den Sektionen sei. Mit der Schweizer Landtechnik und mit den anderen Dienstleistungen des SVLT werde unter dem Strich für den Mitgliederfranken ein kostbarer Gegenwert geboten. Den Mitgliedern beste Dienstleistungen zu bieten, sei generell das oberste Ziel.  n

Der Vorstand brachte die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge schliesslich problemlos über die Bühne.


Bericht | SVLT   n

Sektion beider Basel: Gentechnik auf dem Acker Der angekündigte Vortrag über Chancen, Risiken und Einsatzgebiete für die Schweiz von Gentechnik lockte viele Landwirte an die Generalversammlung des Verbandes für Landtechnik beider Basel. Benildis Bentolila

terte die Gründe für die Er­höhung über­zeugend. Der Antrag wurde einstimmig angenommen; die Mitgliedschaft kostet neu 100 Franken. Stephan Buess, Feldweibel Polizei Basel­ landschaft, zuständig für Verkehrssich­ erheit / Verkehrsaufsicht, sprach über Tier­ transporte, zeigte anhand vielsagender Bilder geeignete und ungeeignete Trans­ portmittel und wie wichtig deren korrekte Reinigung zur Vermeidung der Übertra­ gung von Krankheiten ist. Aldo Rui, der neue Direktor des Mutterverbands, kam ins Baselbiet, um sich selbst und die vielen Dienstleistungen des schweizerischen Ver­ bandes vorzustellen. «Damit will ich euch begründen, dass die pro Mitglied jährlich überwiesenen Gelder gut investiert sind», hielt er fest.

13 Prozent Ackerfläche Gentech

Der Gesamtvorstand (v.l.) Beat Sprenger, Wintersingen, Weltmeister Stoppelland-Wettpflügen, Benjamin Vogt, Allschwil, Peter Miesch, Diegten, zurückgetretener Präsident ad interim, Urs Zimmermann, Oberwil, Christoph Pfirter, Pratteln, Othmar Widmer, Büren, Fritz Ziörjen, Sissach, Susi Banga, Münchenstein, Geschäftsführerin, Stephan Plattner, Bretzwil, Hanspeter Tschudin, Gelterkinden, neuer Präsident ad interim, Stefan Brodbeck, Therwil.

Die Mitglieder des Verbands für Landtech­ nik beider Basel und Umgebung trafen sich in der Aula des Landwirtschaftlichen Zent­ rums Ebenrain zur 63. GV. Wie wichtig das Thema Gentechnik für die Schweizer Bau­ ernfamilien weiterhin ist, zeigte sich durch die Präsenz der Präsidenten des Bauern­ verbandes beider Basel, Stefan Kälin, so­wie des Solothurnischen Bauernverbandes, Andreas Vögtli, der auch Vorstandsmitglied des Schweizerischen Bauernverbandes ist. Im Zentrum des Interesses stand das Refe­ rat von Jan Lucht, Biotechnologie / Ernäh­ rung / Konsum von scienceindustries Swit­ zerland: «Gentechnik auf dem Acker».

Mitgliederbeitrag erhöht Peter Miesch, Diegten, Präsident ad interim für ein Jahr, übergab sein Amt Hanspeter Tschudin, Gelterkinden. «Da wir bis jetzt keinen Nachfolger finden konnten für Paul Buri, Brislach, der letztes Jahr zurücktrat, kamen wir überein, dass Vorstandsmitglie­ der während eines Jahres den Verband führen», erklärte Peter Miesch. Nach 22 Jahren Tätigkeit im Vorstand trat Stefan Brodbeck, Therwil, zurück; er konnte

durch Benjamin Vogt, Allschwil, ersetzt werden. Die Geschäftsführerin Susi Banga, Münchenstein, präsentierte eine gute Rechnung. Trotzdem musste der Vorstand eine Mitgliederbeitragserhöhung vorschla­ gen, nämlich die zehn Franken, die neu dem Dachverband zusätzlich überwiesen werden müssen. Stephan Plattner, Vor­ standsmitglied im kantonalen und schwei­ zerischen Verband, erläu­

Jan Lucht, Biotech­ nologie/Ernährung/ Konsum von scienceindustries Switzerland, referiert über Gentechnik auf dem Acker. (Bilder: Benildis Bentolila)

«Wie ist die Risikowahrnehmung in der Schweiz für Gentechnik?» Zu dieser F­ rage präsentierte der Referent Jan Lucht eine Grafik aus einer Umfrage aus dem J­ahr 2013. 61 Prozent der Befragten stuften Atomkraftwerke als gefährlich ein, 55 Pro­ zent Terrorismus, 53 Prozent Gentechnik beim Anbau, 48 Prozent Klimawandel­ (die Liste geht weiter). Er stellte die globale Bedeutung von GVO-Nutzpflanzen (gen­ technisch veränderte Organismen) dar. Im 19. Anbaujahr (seit 1996) beträgt die An­ baufläche 181 Millionen Hektaren, 52 Pro­ zent davon in Entwicklungsländern; das bedeutet 13 Prozent der weltweiten Acker­ fläche. Schon jetzt würden Biotech-Pflan­ zen einen wichtigen Beitrag zur Welter­ nährung leisten. Bis heute hätten dank der strengen Zulassungsverfahren keine Hin­ weise für die Gefährdung der Gesundheit von Mensch und Tier nachgewiesen wer­ den können. Doch Europa bleibe skeptisch. So gebe es nur in einigen Ländern GVOAnbau, zum Beispiel Mais in Spanien. Andreas Vögtli erklärte, der Schweizeri­ sche Bauernverband setze sich dafür ein, dass die Schweiz gentechfrei bleibt. Der Anbau in der kleinräumi­ gen Schweiz könne nicht verglichen werden mit dem in USA oder Ka­nada. «Die Fruchtfolge, die wir hier praktizie­ ren, ist Gold wert», fuhr er weiter, «und sorgt dafür, dass uns der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen kei­ nen Mehrwert bringt.» Solange die Kosten der Koexistenz grösser sind als der Nutze, und der Markt und die Gesellschaft keine GVO wollen, werde sich der Bauernver­ band für ein Mo­ratorium über 2017 hinaus einsetzen.  n 4 2015  Schweizer Landtechnik

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n  SVLT | Bericht

Sektion Wallis im Aufwind Einen Mitgliederzuwachs zum dritten Mal in Serie gab Präsident Matthieu Vergère an der General­ versammlung der Sektion Wallis bekannt. Die Sektion besitzt neu eine Website. Dominik Senn Dass ein junger Vorstand eine Verjüngung der Sektion durch Anwerbung neuer Mitglieder bewirken kann, beweist der Walliser Verband für Landtechnik WVLT. Präsident Matthieu Vergère durfte an der GV 2015 auf dem Landgut Pfyn in Susten verkünden, man habe zum dritten Mal hintereinander einen Mitgliederzuwachs erzielt, vergangenes Jahr um elf Personen auf 99 und jetzt, im Berichtjahr 2014, um fünf auf 104 Mitglieder. Der Aufschwung steht im Zusammenhang mit den erfolg­ reichen Bemühungen, die Sektion Wallis neu zu beleben. Unter an­derem beteiligte sie sich im Jahre 2014 erstmals an der Weinmesse Agrovina in Martigny, zusam­ men mit den übrigen Westschweizer Sektionen und unter Mithilfe des Bereichs Weiterbildung und B ­ eratung des SVLT in Riniken. «Unsere Perspektiven lauten auch im angelaufenen Berichtsjahr, die Sektion ­ Wallis weiterzuentwickeln, die Lehrlinge in unseren Verkehrssicherheitskursen f­ür sicheres Fahren im landwirtschaftlichen Strassenverkehr zu sensibilisieren, die Ag­ rovina 2016 mitzugestalten und wei­tere attraktive Massnahmen zugunsten der Sektionsmitglieder zu ergreifen», sagte Matthieu Vergère. Ein Beispiel ist die dritte Ausgabe des Verkehrssicherheitskurses ­an der Walliser Landwirtschaftsschule in Châteauneuf, die 2014 an vier auf­ ein­ ander­ folgenden Tagen stattfand. Der Kurs stand unter der Leitung der Kantons­ polizei, des BUL und des Bereichsleiters Weiterbildung und Beratung des SVLT.

­bestehenden Websites anderer Sektionen und des Zentralverbandes. Die dritte Seite vermittelt Agrartechnik und Wissen über die Walliser Landwirtschaft und Energie­ themen. Die restlichen Seiten befassen sich mit Bildung und Prävention, Me­ dienechos, Partner. Sponsoren, weiterge­ hende Links usw. Der Webauftritt wurde von Didier Faure und Philippe Cural von Grund auf erarbeitet und aufgeschaltet; beide sind Vertreter der auf Motorentu­ ning spezialisierten französischen Firma Alp evolution, mit Motorex und der Sole­ xis SA Hauptsponsor der Sektion Wallis.

Gleichbleibend 80 Franken Die Versammlung genehmigte jeweils ohne Gegenstimme Protokoll, Jahresbe­ richt des Präsidenten, die Rechnung 2014 mit einem Verlust von 803 Franken und den gleichbleibenden Jahresbeitrag von 80 Franken je Mitglied, wobei Matthieu Vergère auf die aufs Jahr 2016 geplante Beitragserhöhung an die Zentralkasse um zehn Franken hinwies. Mit Applaus verab­ schiedet wurden die langjährigen Verant­

Clément Formaz, Kapo Wallis, erläutert die Unfälle im landwirtschaftlichen Strassenver­ kehr 2014. (Bilder: Dominik Senn)

wortlichen der Spritzentests Raymond Roduit und Gilles Raboud; neu wird ­Stéphane Emery die Spritzentests in Zu­ sammenarbeit mit Alain Brandalise von der Walliser Landwirtschaftsschule und Matthieu Vergère durchführen. Zum Schluss des geschäftlichen Teils stellte sich der neue SVLT-Direktor Aldo Rui­ vor, der versicherte, für die Sektionen immer ein offenes Ohr zu haben. Clément Formaz von der Kantonspolizei Wallis ­ rekapitulierte das Unfallgeschehen mit ­ landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen; gegenüber 2013 waren mit neun Ereig­ nissen zwei mehr zu verzeichnen, insge­ samt sieben mit Verletzten und zwei mit Sachschaden.  n

Neuer Internetauftritt Zu den weiteren Perspektiven 2015 gehört zweifellos der erstmalige Internetauftritt der Sektion Wallis, vorerst allerdings nur in Französisch. Die Website lehnt sich deutlich erkennbar an den Internetauftritt des SVLT an. Unter www.aseta-vs.ch wird der Besucher vom Vorstand begrüsst­ und auf die kommenden Aktivitäten auf­ merksam gemacht. Auf der zweiten Seite werden die Verbandsbeziehungen auf­ gezeigt, und Links verweisen auf die 58

Schweizer Landtechnik  4 2015

Didier Faure von Alp evolution erläutert den von ihm geschaf­fenen Internetauftritt der Sektion Wallis.


SVLT ASETA

Fahrkurs G40 Mit dem Führerausweis Kate­­gorie G und erfolgreich absolviertem Fahrkurs G40 können landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge und Landwirtschaftstraktoren sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten ge­lenkt werden. Der Traktorfahrkurs G40 ist vom Bundesamt für Strassen, ASTRA, anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen.

Kursbestätigung Angemeldete Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer erhalten eine Kursbestätigung. Diese Kursbestätigung ist eine auf einen Monat befristete Ausnahmebewilligung und berechtigt zum Lenken des Traktors mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km / h zu Ausbildungszwecken. Anhänger dürfen ausschliesslich auf dem direkten Weg zum Kursort und während des Kurses selbst mitgeführt werden.

Teilnahmebedingungen • Führerausweis Kategorie G • Traktor mit Fahrerschutz (Höchst­ge­schwindigkeit 30 oder 40 km / h) für den ersten Kurstag • Für den zweiten Kurstag Traktor und landwirtschaftlicher Anhänger (Garantiegewicht Anhänger mindestens 3500 kg). Die Versicherung der Fahrzeuge ist Sache der Teilnehmenden.

Kurskosten Mitglieder CHF 580.– (Nichtmitglieder CHF 630.–), abzüglich CHF 100.– vom Fonds für Verkehrssicherheit. Bei Abmeldung 14 Tage vor Kursbeginn wird ein Unkostenbeitrag von CHF 60.– erhoben. Nichterscheinen am Kurs berechtigt den SVLT, die vollen Kurskosten zu verlangen.  n

www.fahrkurse.ch – www.g40.ch

Aarberg BE 30.04 + 05.05 04.06 + 09.06 Balgach SG 07.05 + 12.05. 11.06 + 16.06

02.07 + 07.07 06.08 + 11.08 08.07 + 14.07 29.10 + 03.11

Bazenheid SG 09.04 + 13.04 08.07 + 14.07 20.05 + 26.05 04.08 + 13.08 24.06 + 30.06 04.11 + 10.11 Biberbrugg SZ 28.04 + 04.05 15.07 + 21.07 02.06 + 11.06 01.09 + 16.09 Brunegg AG 16.04 + 21.04 02.07 + 07.07 17.09 + 22.09 Bülach ZH 27.08 + 01.09

08.10 + 13.10 05.11 + 10.11

22.10 + 27.10

Bulle FR 21.04 + 30.04 01.09 + 10.09 05.05 + 13.05 04.09 + 09.09 02.06 + 11.06 15.09 + 24.09 07.07 + 16.07 29.09 + 08.10 21.07 + 30.07 14.10 + 22.10 04.08 + 13.08 Claro TI 08.05 + 11.05 12.06 + 15.06

25.09 + 28.09

Corcelles-près-Payerne VD 28.04 + 07.05 22.09 + 01.10 28.07 + 06.08 Courtételle JU 09.04 + 14.04 10.09 + 15.09 13.08 + 18.08 05.11 + 10.11 Düdingen FR 23.04 + 28.04 30.07 + 04.08 Frauenfeld TG 23.04 + 28.04 07.05 + 12.05 21.05 + 26.05 18.06 + 23.06

01.10 + 06.10

20.08 + 25.08 17.09 + 22.09 01.10 + 06.10 15.10 + 20.10

Änderungen vorbehalten 09.07 + 14.07 06.08 + 11.08 Gossau ZH 03.07 + 10.07

28.10 + 03.11

04.09 + 15.09

Hohenrain LU 10.06 + 16.06 23.09 + 29.09 05.08 + 11.08 28.10 + 03.11 Ilanz GR 28.05 + 03.06 18.06 + 23.06

06.08 + 11.08 10.09 + 15.09

Interlaken BE 13.05 + 18.05 06.07 + 15.07

13.08 + 19.08 01.10 + 07.10

Kägiswil OW 05.05 + 11.05 03.06 + 10.06 16.07 + 21.07

Marthalen ZH 16.04 + 21.04 09.07 + 13.07 12.05 + 19.05 20.08 + 24.08 03.06 + 08.06

Sursee LU 28.04 + 06.05 27.05 + 02.06 01.07 + 07.07 15.07 + 21.07 29.07 + 04.08

Mettmenstetten ZH 26.05 + 03.06 06.08 + 11.08 09.07 + 14.07 01.10 + 06.10 Moudon VD 14.04 + 23.04 09.06 + 18.06

Thusis GR 16.04 + 21.04

08.09 + 17.09 20.10 + 28.10

Niederurnen GL 23.04 + 30.04 27.08 + 01.09 07.05 + 12.05 17.09 + 22.09 Nyon VD 23.04 + 30.04

27.08 + 01.09

Oensingen SO 09.04 + 14.04 06.08 + 11.08 21.05 + 26.05 10.09 + 15.09 25.06 + 30.06 Saanen BE 11.06 + 17.06

26.08 + 31.08

Salez SG 28.05 + 01.06 08.07 + 16.07

20.08 + 25.08

Tramelan BE 07.05 + 12.05 18.06 + 23.06

08.10 + 13.10

Tuggen SZ 03.06 + 09.06 07.07 + 16.07

29.09 + 08.10

Visp VS 21.05 + 26.05

20.08 + 25.08

Willisau LU 07.05 + 12.05 10.06 + 16.06

05.08 + 10.08 29.10 + 03.11

Zweisimmen BE 17.04 + 23.04 06.08 + 12.08 28.05 + 02.06 17.09 + 22.09 09.07 + 14.07 Zwingen BL 25.06 + 30.06 29.09 + 08.10

04.08 + 13.08 27.10 + 05.11

S-Chanf GR 10.07 + 17.07 Schöftland AG 03.06 + 09.06 16.07 + 21.07 Schwarzenburg BE 16.04 + 21.04 13.08 + 18.08 08.05 + 20.05 17.09 + 22.09 18.06 + 23.06 22.10 + 27.10

01.10 + 06.10

Visp VS 21.05 + 26.05

20.08 + 25.08

Willisau LU 07.05 + 12.05 10.06 + 16.06

05.08 + 10.08 29.10 + 03.11

Zweisimmen BE 17.04 + 23.04 06.08 + 12.08 28.05 + 02.06 17.09 + 22.09 09.07 + 14.07 Zwingen BL 25.06 + 30.06 01.10 + 06.10 02.07 + 07.07

Schwyz SZ 13.05 + 19.05 19.08 + 25.08 17.06. + 25.06 14.10 + 20.10 Scuol GR 09.07 + 16.07 Sissach BL 09.04 + 14.04 23.04 + 28.04 25.06 + 30.06

12.08 + 18.08 17.09 + 22.09 21.10 + 27.10 11.11 + 17.11

06.08 + 11.08 24.09 + 29.09 22.10 + 27.10

10.09 + 15.09 08.10 + 13.10

Konolfingen BE 09.04 + 16.04 23.07 + 29.07 07.05 + 12.05 20.08 + 27.08 11.06 + 18.06 24.09 + 30.09 La Sarraz VD 09.04 + 14.04 07.05 + 12.05 21.05 + 26.05

Sitterdorf TG 30.04 + 05.05 18.08 + 27.08 13.05 + 19.05 24.09 + 29.09 28.05 + 01.06 08.10 + 13.10 25.06 + 30.06 22.10 + 27.10 16.07 + 20.07

22.10 + 27.10 05.11 + 10.11

Saint-Maurice VS 12.05 + 19.05 06.10 + 15.10 14.07 + 23.07

Informationen und Auskunft:

Kursorte und Kursdaten 2015

Lyssach BE 23.04 + 28.04 03.06 + 09.06 02.07 + 07.07

03.06 + 09.06 13.08 + 18.08 10.09 + 15.09

Landquart GR 23.04 + 28.04 05.08 + 12.08 03.06 + 09.06 24.09 + 29.09 09.07 + 14.07 22.10 + 27.10 Langnau i. E. BE 28.05 + 02.06 24.09 + 29.09 25.06 + 30.06 15.10 + 20.10 30.07 + 04.08 05.11 + 11.11

Anmeldung Fahrkurs G40 Kursort

Kursdatum

Name/Vorname Adresse PLZ, Wohnort Telefon

Mobile/E-Mail

Geburtsdatum SVLT-Mitgliedsnummer Nummer des Führerausweises (Feld 5 auf dem FAK)

Les Hauts-Geneveys NE 28.05 + 02.06 24.09 + 29.09 09.07 + 14.07 29.10 + 04.11 27.08 + 01.09

Ich habe von den Teilnahmebedingungen Kenntnis genommen.

Lindau ZH 23.04 + 28.04 13.08 + 19.08

24.09 + 28.09

Unterschrift des gesetzlichen Vertreters/Lehrmeisters

Lyss BE 20.08 + 25.08 08.10 + 13.10

05.11 + 10.11

Datum und Unterschrift

Einsenden an: SVLT, Postfach, 5223 Riniken, Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01, E-Mail: info@agrartechnik.ch


n  SVLT | Sektionen

BE Kontrolle der Bremsanlage an Traktor und Anhänger 20. Mai 2015, Firma Baumgartner, Gewerbestr. 11, Lätti Anlässlich dieser freiwilligen Prüfaktion wird mit modernster Messtechnik die Qualität der Bremsanlage des Anhängers bestimmt. Spezialisten werden mit Ihnen die Ergebnisse besprechen. Der Test dauert für einen Anhängerzug ungefähr eine halbe Stunde. Die Kosten werden bar einkassiert. Kosten für Mitglieder des BVLT: Fr. 25.– / Achse. Kosten für Nichtmitglieder: Fr. 35.– / Achse. •  Die Anhänger werden ohne Ladung geprüft! •  Das zulässige Gewicht pro Achse wird hydraulisch simuliert •  Am Anhänger wird jede Achse einzeln ausgemessen •  Für jeden Anhänger erhalten sie ein Prüfprotokoll. •  Das Prüfprotokoll ist vom Strassenverkehrsamt Bern anerkannt! •  Um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, erhält jeder ein persönliches Aufgebot mit genauen Angaben zum Bremstest. Anmeldung bis spätestens 1. Mai 2015 an die: BVLT Geschäftsstelle.: bvlt@bluewin.ch oder www.bvlt.ch, Rubrik Bremstest oder 031 879 17 45

Nächste vorgesehene Termine: 22. April 2015 in Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr 13. Mai 2015 in Schüpfheim, 13.15 – 17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für Fr. 29.– Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils samstags in Büron und Sursee statt. Für Mitglieder Fr. 280.–, für Nichtmitglieder Fr. 300.–. Nächste vorgesehene Termine: 18. und 25. April 2015, 13 – 17Uhr 2. + 9. Mai 2015, 13.00 – 17.00 Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Willisau, Schüpfheim und Hochdorf. Für Mitglieder Fr. 220.–, für Nichtmitglieder Fr. 240.–. Nächste Termine: 27. / 28. / 29. und 30. April 2015 in Hochdorf, 19 – 21 Uhr 18./19./26. + 27. Mai 2015 in Sursee, 19.00 – 21.00 Uhr Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als im Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lektionen) Lastwagenprüfung: Der Lastwagentheoriekurs dauert 32 Lektionen, während vier Wochen, jeweils einen Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg jede Woche möglich. Der nächste Kurs beginnt am 17. April 2015, jeweils in Luzern. Infos und Anmeldung: Änderungen (z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit) bleiben vorbehalten: LVLT Fahrschule, Sennweidstrasse, 6276 Hohenrain, 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch, www.lvlt.ch.

TG Polenreise vom 6. bis 14. Juni Zu entdecken sind faszinierende Landschaften und mit der Landtechnik einige unbeschwerte Tage mit vielen Höhepunkten zu geniessen. Reisestationen sind: Warschau, Grojec, Chwalowice, Kazimierza-Wielka, Michalow, Krakau, Wadovice, Tychy, Stoza, Nowy-Sacz, Lacko-Zakopane, Tatra, Bakowina, Tarzanska. Der Flug ist um 12.05 ab Zürich mit Swiss, 2-Stunden-Flug, Hotelbezug, anschliessend Stadtrundfahrt, der Retourflug um 19.35 ab Krakau. Reisebegleitung Fredy Moser / Anna Rüsi-Kliezka. Preis pro Person im Doppelzimmer Fr. 1980.– (Einzelzimmerzuschlag Fr. 300.–). ­Anmeldung per sofort an die Geschäftsstelle: VTL  / Land­technik, Markus Koller, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen, 071 966 ­22 43, info@tvlt.ch. Der BVLT führt im Zeichen der Verkehrssicherheit im Mai Kontrollen der Bremsanlagen an Traktor/Anhänger durch.

Lohnunternehmer Schweiz

LU

Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils mittwochnachmittags statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet für Mitglieder Fr. 70.–, für Nichtmitglieder Fr. 90.–.

60

Schweizer Landtechnik  4 2015

Reise nach Schwandorf und Prag Donnerstag bis Sonntag, 11. bis 14. Juni 2015 Reiseprogramm 1. Tag: Busreise im Edelline-Luxus-Bistrobus nach Schwandorf D (Einsteigeorte je nach Eingang der Anmeldungen). Begrüssung und Mittagessen bei der Firma Horsch, Betriebsbesichtigung, anschliessend Busfahrt zum Hotel Gut Mateshof, Abendessen. 2. Tag: Betriebsbesichtigung bei der Firma AgroVation, Mittagessen und Fahrt nach Prag, Transfer von Knezmost nach Prag ins Hotel Duo;


Sektionen | SVLT   n

nach dem Check-in Fahrt mit dem Bus in die Stadtmitte und kurzer Spaziergang durch die Altstadt. Abends Fahrt auf dem Jazzboot inklusive Abendessen und Rücktransfer zum Hotel. 3. Tag: Nach dem Frühstück Transfer zur Prager Burg, Mittagessen im Rest. Pod Vezi, Spaziergang über die Karlsbrücke, Abendessen im Plzenska-Restaurant im Gemeindehaus. 4. Tag: Transfer zum Technischen Museum, Mittagessen in der Stadtmitte, Rückreise in die Schweiz. Kosten: Pro Person im Doppelzimmer 1090 Franken; CHF 90.– Einzelzimmerzuschlag. Mitnehmen: gültiger Pass oder ID, Euro. Empfehlung: Geldwechsel in Tschechischen Kronen vor Ort, zum Beispiel im Hotel. Anmeldung: bis spätestens 20. April 2015 (ist verbindlich) an: Lohnunternehmer Schweiz, Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken, oder office@agr-lohnunternehmer.ch, Fax 056 450 99 91

Theoriekurse Kategorie G Im Theoriekurs Kat. F / G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km / h. Teilnahmebedingungen: • Mindestalter 14 Jahre (der Kurs kann je nach Kanton 1 – 2 Monate vor Vollendung des 14. Altersjahres besucht werden, in der Sektion GR bereits ab dem 13. Geburtstag) • Verstehen der Thematik

Siehe auch www.fahrkurse.ch

NW, OW Traktorengeschicklichkeitsfahren

Sektion

Datum

Kontakt Yvonne Vögeli, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch

AG

Sonntag, 19. April 2015, in Ennetbürgen NW

Gränichen (Liebegg)

18. April + 25. April

Muri

23. Mai + 30. Mai

Am Sonntag, 19. April 2015, werden die Innerschweizer LandtechnikSektionen Nidwalden und Obwalden auf dem Areal Gabriel Transport AG in Ennetbürgern NW zusammenstehen und gemeinsam ein Traktorengeschicklichkeitsfahren organisieren. Dieses gilt als Ausscheidung für die Schweizer Meisterschaft im Sommer 2016. Für die Organisation zeichnen die beiden Vorstände verantwortlich. Anmelden können sich alle Teilnahmeberechtigten (Traktorfahrerinnen und -fahrer mit gültigem Fahrausweis) zwischen 9 und 14 Uhr auf dem Platz. Das Startgeld beträgt 30 Franken. Eine Vorführung des Parcours erfolgt um 9 Uhr, wie der Präsident der Sektion NW Ruedi Achermann mitteilte. Gefahren wird in den Kategorien Junioren, Damen und Elite. An jedem Posten steht ein Fahrzeug bereit. Den Besuchern wird nebst spannenden Austragungen einige Unterhaltung geboten. So wird den ganzen Tag lang eine Festwirtschaft betrieben. Eine attraktive Tombola lädt zum Loskauf ein. Die Kinder können gratis einen Kinderparcours mit «Trätitraktoren» absolvieren; unter allen teilnehmenden Nachwuchsfahrerinnen und -fahrern werden nach der Rangverkündigung zwei super «Trätitraktoren» verlost. Dominik Senn

BE Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, bvlt@bluewin.ch BL, BS Sissach

21. Okt. + 7. Nov.

Susi Banga, 061 411 22 88, Gruthweg 103, 4142 Münchenstein, s.banga@bluewin.ch

FR AFETA, 026 305 55 00 laurent.guisolan@fr.ch GR Landquart Ilanz Thusis Davos

18. + 29. Apr.

Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch

2. + 13. Mai 9. + 27. Mai 20. Mai + 3. Jun.

SG, AI, AR, GL Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SO Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch SZ, UR 15. Apr. + 22. Apr.

Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz & Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnerbeef.ch

Neukirch-Egnach

25. Apr. + 6. Mai

Müllheim

2. Mai + 13. Mai

VTL / Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstr. 9, 9542 Münchwilen

Einsiedeln

TG

In Ennetbürgen findet das gemeinsame Traktorengeschicklichkeitsfahren der Nidwaldner und der Obwaldner statt.

Uesslingen

30. Mai + 10. Jun.

Münchwilen

6. Jun. + 17. Jun.

ZH Strickhof, Lindau

13. Jun. 12. Sept. 28. Nov.

SVLT ZH, Eschikon, 058 105 98 22, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch

20. + 23. Apr.

Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch

ZG Zug

4 2015  Schweizer Landtechnik

61


SVLT

Impressum

77. Jahrgang

Inserentenverzeichnis Aebi Suisse AG, 3236 Gampelen 12 A. Leiser AG, 6260 Reiden 45 ABM Maschinen AG, 4950 Huttwil 33 AGROLINE AG, 4914 Roggwil BE 64 Althaus AG, 3423 Ersigen 4 BalleMax GmbH, 9304 Bernhardzell 14 Bibus Hydraulik AG 8320 Fehraltorf 33 Blaser Swisslube AG, 3415 Hasle-Rüegsau 2 Bucher AG Langenthal, 4901 Langenthal 64 Bucher Landtechnik AG, 8166 Niederweningen 63 Dirim AG, 9213 Hauptwil 2 FELLA-Schweiz, 1716 Plaffeien 12

Hans Meier AG, 6246 Altishofen

14

Heizmann AG, 5000 Aarau

63

International AG 9000 St. Gallen

Beilage

Jungheinrich AG, 5042 Hirschthal

64

Martin Ruckli AG, 6018 Buttisholz

14

O‘Flynn-Trading, 8049 Zürich

2

Ott Landmaschinen AG, 3052 Zollikofen

4

Snopex SA, 6828 Balerna

2

STIHL Vertriebs AG 8617 Mönchaltorf

63

Stähler Suisse SA 4800 Zofingen

12

W. Mahler AG, 8912 Obfelden

33

Wälchli Maschinenfabrik AG 4805 Brittnau 4

Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik Max Binder, Präsident Aldo Rui, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 50 Ueli Zweifel: ulrich.zweifel@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Postfach, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch Inserate / Anzeigen Agripub Anzeigenservice, Seelandweg 7, CH-3013 Bern Alexandra Fuhrer, Tel. 031 330 95 01 Fax 031 330 95 30 landtechnik@agripub.ch

SVLT-Kleidersortiment und -Plakette

Anzeigenverkauf Daniel Sempach, Tel. 034 415 10 41 daniel.sempach@agripub.ch Ulrich Rufer, Tel. 031 330 95 07 ulrich.rufer@agripub.ch Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2015. Kombinationsrabatt: 25% bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition Stämpfli AG Wölflistrasse 1 3001 Bern Erscheinungsweise 11-mal jährlich Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis. Ausland: auf Anfrage

Bestellformular / Berufsbekleidung Kinderkombi, 100% Baumwolle blau-rot kombiniert

Kombi, rot-schwarz, CHF 82.– 60% Baumwolle, 40% Polyester Kombi, grau-rot, CHF 87.– 60% Baumwolle, 40% Polyester Latzhose, rot, CHF 58.– 75% Baumwolle, 25% Polyester Latzhose, grau-rot, CHF 62.– 60% Baumwolle, 40% Polyester T-Shirt, grau meliert, CHF 18.– 100% Baumwolle

Alter Grösse CHF Anzahl Grösse Anzahl Grösse Anzahl Grösse Anzahl Grösse Anzahl Grösse Anzahl

SVLT-Plakette, ø 81 mm, Messing

CHF

2 92

3 98

4 6 8 10 12 14 104 116 128 140 152 164 47.– 49.–

S = 44/46 M = 48/50

44

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58

Markt Neuheiten bei der Einzelkornsätechnik Übersicht zu den Säkombinationen Wissen Telemetrieunterstützung bei der Ernte

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Nr. 5 / 2015 erscheint am 13. Mai 2015. Anzeigenschluss 22. April 2015


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Für mich gibt es zu hochwertigem, sauberem Grundfutter keine Alternative.

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Das sollte Ihnen nicht passieren! Die EU-Maschinenrichtlinie 2006/42/EG fordert: «…starre oder elastische Leitungen, die Fluide – insbesondere unter hohem Druck – führen, müssen den vorgesehenen inneren und äusseren Belastungen standhalten, sie müssen sicher befestigt und/oder geschützt sein, so dass ein Bruch kein Risiko darstellt…» Mit Ihrem CE-Schild bestätigen Sie u.a. die Einhaltung dieser Forderung! Für den Fall, dass Hydraulikschlauchleitungen im Bereich von Verkehrswegen und/oder im Arbeitsbereich des Maschinenbedieners verlegt sind, welche NICHT ausreichend gesichert sind, wurde das CESchild unrechtmässig angebracht! Viele Hydraulik-Hochdruckschlauchleitungen moderner Produktionsmaschinen ragen in die allgemeinen Verkehrsbereiche der Betriebe. Reisst ein Hydraulikschlauch aufgrund von Überalterung aus der Verpressung, kann der Schlauch Mitarbeiter gefährden. Aufgrund der hohen Energien, die in diesem Moment frei werden, ist mit schwersten Verletzungen zu rechnen. Laut Regelwerk müssen solche Schlauchleitungen gegen gefährliches Peitschen gesichert werden. Verantwortlich ist der Unternehmer und mit ihm die für diesen Bereich zuständige Sicherheitsfachkraft.

Schlauchtypen, meist im Superhochdruckbereich. Bei den bisher am Markt angebotenen Lösungen war das Anbringen der Sicherungen meist mit der Notwendigkeit verbunden, die betreffende Schlauchleitung abzuschrauben. Die Konstruktionen erwiesen sich häufig auch als sperrig und störten somit den Maschinenbetrieb oder beschädigten benachbarte Schläuche. Die ausgezeichnete neue Ausreisssicherung für Hochdruckschläuche vermeidet diese Nachteile. Eine schnelle Montage ohne Trennung der zu schützenden Schlauchleitung, kompakte Baumasse und gleichzeitig wenige Sicherungstypen zeichnen dieses neue Produkt aus. Herzstück ist das Cablelock-Drahtseil-Spannschloss «basic». Dieses Sicherungssystem erfüllt die aktuellen Sicherheitsnormen: – BGR 237 / DIN EN ISO 4413 (CH: SN EN) / BGI 5100 – Maschinenrichtlinie 2006 / 42 / EG (CH: MaschV) – DIN EN ISO 12100 – DIN EN 201:2009 Kunststoff- und Gummimaschinen, Spritzgiessmaschinen, Sicherheitsanforderungen – DIN EN 869:2009 Sicherheit von Maschinen, Sicherheitsanforderungen an Metall-Druckgiessanlagen

Schon seit einigen Jahren gibt es für solche Fälle sog. Fangseilkonstruktionen, die den Schlauch im Falle eines Schlauchabrisses abfangen. Nicht zuletzt bieten Hersteller von gross dimensionierten HydraulikHEIZMANN AG schläuchen VerpressarNeumattstrasse 8 maturen mit sog. «Aus5000 Aarau reiss-Sicherung» an. Tel. 062 834 06 09 Diese Lösung gibt es www.heizmann.ch aber nur für wenige

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