Schweizer Landtechnik 04/2017

Page 1

Schweizer Landtechnik

April 2017

FUTTERERNTE Vier Alpin-Mähwerke im Vergleichstest Trends bei Kreiselheuern, Schwadern und Ladewagen John Deere «5125R» im Praxistest SVLT-Delegiertenversammlung in Wort und Bild


Frühlingsaktion John Deere 6R

Preisvorteil bis zu CHF 12’000 !

Sichern Sie sich Ihren Preisvorteil beim Kauf eines John Deere 6R bis 15. Mai 2017. Ultimate Edition –CHF 5’000

P

Frühlingsaktion –CHF 5’000*

P

Connectivity Paket –CHF 2’000

P

Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrem John Deere Vertriebspartner. deere.ch *6110R bis 6135R CHF 3’000 // 6155R bis 6250R CHF 5’000. Angebote in CHF und inkl. MwSt. Preisänderungen vorbehalten. Preisvorteil abhängig von Ausstattung und Modell. Angebot gültig bis 15. Mai 2017.

erat_Weihnac

hsverkauf_Sta

ndorte_2013_

Robert Aebi Landtechnik AG Riedthofstrasse 100 8105 Regensdorf Tel. 044 842 50 00 info@robert-aebi-landtechnik.ch www.robert-aebi-landtechnik.ch

66x100mm_F

orrer_ 02R.1 Z.i2n.1d3d

110:19


Editorial • Inhalt April 2017   ■

■ Aktuelles

Editorial

4 Kurzmeldungen

■ Markt 8 12

Autonomes Fahren wird Realität Komplizierte Zulassung bei Quads

Schwerpunkt: Futterernte

16 24 28 32 34

Vier Alpin-Mähwerke im Vergleichstest Intelligenter Laden Breite und noch breitere Schwader Kreiselheuer: Was bietet der Markt? Bröckelverluste vermeiden

Roman Engeler

34

■ Impression 36 40 42

«5125R»: Neuer Gipfelstürmer von John Deere Krone «ZX 470 GD» besteht Bewährungsprobe Langsam fahren nicht erwünscht

36

■ Sicherheit 45

Entspanntes Sehen mit richtiger Brille

■ Management 46 48 50

Kaufen, mieten oder doppelt auslasten? Anforderungen an Tiertransporte Wann sind welche Maschinen zu ersetzen?

48

■ Plattform 53 54 56

Pflüger-EM als Highlight Fachprogramm zur Eröffnung bei Grunderco «Tortur» für Traktoren

■ Plattform 58

Kein Traktor, ein «Maxxum 5140»

■ Wissen 60

Doppelmesser- oder Scheibenmähwerke?

■ SVLT 62 SVLT-Delegiertenversammlung in Wort und Bild 66 Versammlungen der Sektionen 68 Sektionsnachrichten 70 Teamplayer als Sektionspräsident 71 G40 und andere Kurse des SVLT

Titelbild: Nun kommen sie wieder zum Einsatz, die Maschinen für die Futterernte. «Schonend und effizient» lautet die Devise.

www.youtube.com/ agrartechnikCH

www.facebook.com/ CHLandtechnik

Die warmen Tage im März haben den Futterwuchs beschleunigt, so dass wir mit dem Schwerpunkt «Futterernte» in dieser Ausgabe gerade noch rechtzeitig erscheinen. Vielleicht gibt es aber sogar Gebiete, in denen der erste Schnitt in diesen Tagen bereits vollzogen ist, und so einige unserer Beiträge – beispielsweise jener zu den Bröckelverlusten – Sie fast zu spät erreichen. Sicher nicht zu später sind wir für jene Betriebe in den höheren Lagen, wo weiterhin Schnee liegt und möglicherweise die Skitourenfreunde noch mit ihren Brettern unterwegs sind. Aber auch dort kommt die Zeit des Heuschnitts und damit die Frage, mit welcher Futtererntetechnik man im «alpinen» Raum am besten bedient ist. Wir haben uns diese Frage am Beispiel der Frontmähwerke gestellt und an einem umfangreichen Vergleichstest der österreichischen Fachzeitschrift «Landwirt» und der Forschungsanstalt BLT Wieselburg teilhaben können. «Mähen können sie alle», lautet das Fazit aus diesem Test, doch gibt es nicht geringe Unterschiede bei gewissen Merkmalen – und natürlich auch beim Preis. Auch wenn bei solchen Vergleichen eine Gesamtrangierung über sämtliche der erhobenen Daten kaum möglich ist und im Endeffekt eigentlich auch wenig Sinn macht – die in der Tabelle auf Seite 22 zusammengefassten Messwerte und die subjektiven Einschätzungen der Testfahrer können doch Grundlagen für künftige Investitionsentscheide liefern. Ganz getreu dem Leitmotiv der Schweizer Landtechnik: «Gut informiert – richtig investiert». Ausgabe Nr. 5 erscheint am 11. Mai 2017

Bild: Roman Engeler

4 2017  Schweizer Landtechnik

3


n  Aktuelles

In Kürze ■  Paolo Pompei, Präsident der Sparte «Landwirtschafts- und Forstreifen» bei Trelleborg wurde zum 1. April 2017 zum neuen Geschäftsbereichspräsident von Trelleborg Wheel Systems ernannt. ■  2016 hat Amazone mit einem Umsatz von 406 Mio. Euro das Vorjahresergebnis von 402 Mio. Euro übertreffen können. ■  Lemken schafft neue Stellen in der Entwicklung von Feldspritzen. Der Pflanzenschutz ist nun eigener Geschäftsbereich und wird von Iljan Schouten geleitet. ■  2016 hat Horsch trotz negativen Branchen­ vorzeichen einen Umsatz von 300 Mio. Euro erzielt. ■  Die französische Niederlassung von Lemken hat in Boigny-sur-Bionne bei Orléans einen neuen Standort bezogen, wofür 4,5 Mio. Euro investiert wurden. ■  Manitou hat seine Website für die Occa­ sionsgeräte http://used.manitou.com überarbeitet und wurde in Frankreich für seine Exportleistungen mit einem Award ausgezeichnet. ■  Das zur chinesischen Foton-LovolGruppe gehörende italienische Unternehmen Master Macc, Hersteller von Sämaschinen und Düngerstreuern, hat im vergangenen Jahr 21 Mio. Euro Umsatz erzielt (+10,3 %). ■  John Deere und Kramp werden in Deutschland Partner in der Ersatzteilversorgung. ■  Unter www.agropreis.ch kann man sich bis zum 30. Juni 2017 um den «AgroPreis 2017» bewerben. ■  Mit «Sierra Max» lanciert Reifenhersteller BKT einen neuen Reifen für Geländefahrzeuge. ■  Philip van Benthum wurde bei Lemken zum regionalen Servicemanager für West- und Südeuropa ernannt und wird Ansprechpartner für die lokalen Techniker bei allen gerätebezogenen Fragen. ■  Manitou hat den indischen Hersteller von Lade- und Baggerfahrzeugen Terex übernommen und will so seine Stellung im asiatischen Raum ausbauen. ■  Im Rahmen der «iF Design Awards» wurde Claas für den Feldhäcksler «Jaguar 900» und für die mobile GPS-Funkstation ausgezeichnet. ■ Bei gleichbleibendem Umsatz, aber Zuwachs im Export von Einachsern hat Rapid 2016 den Gewinn gegenüber 2015 (CHF –0,6 Mio.) auf CHF 1,2 Mio. steigern können. ■ Spezialtraktorenhersteller Antonio Car­ raro erzielte 2016 einen Umsatz von 83 Mio. Euro und einen Gewinn von 2 Mio. Euro. ■  Angesichts steigender Rohstoffkosten kündigt Trelleborg für seine Reifen eine Preiserhöhung um 14 % an.

4

Schweizer Landtechnik  4 2017

Korrigenda Im Artikel «Markt geschrumpft» über die Zulassungen der Traktoren 2016 (MärzAusgabe) hat sich ein Fehler eingeschlichen. Beim Hinweis auf die verkaufsstärksten Einzelmodelle wurde das

Modell «5100M» irrtümlich der Marke «Deutz-Fahr» zugeordnet. Die 46 verkauften Traktoren dieses Typs stammen natürlich aus der Produktion von John Deere.

Regionalzentrum eröffnet Anfang April hat Robert Aebi Landtechnik AG auf dem ehemaligen Gelände von Althaus in Ersigen ein Kompetenzzentrum für Verkauf, Service, Reparaturen und Unterhalt von Land-, Kommunal- und Gartentechnik eröffnet. Aufgrund der komplexer gewordenen Technik sei es für viele Händler zu teuer geworden, Mitarbeiter in alle erforderlichen Schulungen zu schicken und mit Spezialmaschinen stets auf dem neusten Stand zu bleiben, betonte Daniel Bernhard, Chef von Robert Aebi

Landtechnik. Das Kompetenzzentrum Ersigen beschäftigt 34 Mitarbeitende und bietet moderne, mit neuster Technik ausgerüstete Arbeitsplätze.

Mit Doppelnutzen Krone bietet die neue «AX»-Ladewagen-Baureihe nun auch in der Variante mit Häckselaufbau an. So können bei den Modellen «AX 280» und «AX 310» die Optionen Faltgatter und Ganzstahlaufbau geordert werden. Zum Anhäckseln und zum leichteren Befüllen des Wagens kann zudem der obere Teil der Vorderwand hydraulisch abgeklappt werden.

Mehr Ausstattungsvarianten Fendt bietet für seine Traktoren ab sofort eine grössere Vielfalt punkto Ausstattungsmöglichkeiten. So gibt es die Baureihe «300 Vario» nun als «ProfiPlus»Variante mit integrierter Spurführung ab Werk. Die Serien «500 Vario» und «700 Vario» sind in «PowerPlus»-Ausführung mit optionaler Spurführung erhältlich. Zudem gibt es das umweltschonende und komfortable, bisher der Baureihe «1000 Vario» vorbehaltene

Hydraulikkupplungssystem «Flat Face Coupling» jetzt auch für die Traktoren der Serien «800 Vario» und «900 Vario».


Aktuelles   n

Neue Sämaschine Mit mehr Nutzlast Serco Landtechnik bringt beim Dosierwagen «Jumbolino» überarbeitete Modelle mit veränderter Bauweise, besserer Bremsausrüstung und erhöhter Nutzlast auf den Markt. Die Wagen verfügen über ein neues Deichselkonzept und ein LED-Beleuchtungspaket. Geblieben ist das Bedienungskonzept mit der perfekten Abstimmung des Querbands, des Kratzbodens und der Dosierwalzen. In der Schweiz sind gemäss Hersteller über 400 «Jumbolino» im Einsatz.

«Xeos Pro Evo» mit dem Scharsystem «Cultidisc» heisst die neue Drillmaschine von Sulky. Das Scharsystem mit Parallelogramm und Blattfedern leistet einen Schardruck von bis zu 80 kg. Laut Hersteller kann die Maschine für verschiedenste Zwecke eingesetzt werden: vom pfluglosen bis hin zum wendenden Verfahren. Die robuste Konstruktion des gelenkfreien Scharsystems lässt hohe Fahrgeschwindigkeiten zu. Die Maschine ist mit einem 1000-l-Tank ausgerüstet und kann mit Traktoren ab 130 PS eingesetzt werden. Das Dosierorgan ist serienmässig

elektrisch angetrieben. Wahlweise kann die 3 m breite Maschine mit Kreiselegge des Typs Sulky «Cultiline HR» oder «Cultiline XR» oder aber mit einer Scheibenegge eingesetzt werden.

1000. Selbstfahrerspritze Die John-Deere-Fabrik im niederländischen Horst hat kürzlich die 1000. selbstfahrende Pflanzenschutzspritze produ-

ziert. Die Jubiläumsmaschine wurde an einen Betrieb in Tschechien übergeben. Innerhalb von neun Jahren hat das Werk diese beachtliche Anzahl von Selbstfahrern produziert und damit einen weiteren Meilenstein erreicht, denn im letzten Jahr hatte die 10 000. gezogene Feldspritze das Werk verlassen.

Agco schnappt sich Lely Natur als Vorbild Kürzlich präsentierte der österreichische Frontladerspezialist Hauer seine neue Baureihe «X-Bionic», die es in acht Modellvarianten für Traktorleistungen von 65 bis 280 PS gibt. Man habe die Natur, konkret die Krebse, als Vorbild genommen, wurde an der Vorstellung betont. Eine stabile Aussenhaut, die den perfekten Schutz für die innen liegenden und beweglichen Teile bieten soll. Die doppelwandige Ladeschwinge und der neu konstruierte, ebenfalls doppelwandige Querträger sind die äusseren Merkmale der Frontlader. Innen kommt eine innovative «X-Kinematik» zum Einsatz, die das herkömmliche Parallelogramm ablöst und platzsparender im Hohlraum der Ladeschwinge untergebracht werden kann. Überarbeitet hat Hauer zudem das Konsolensystem bis hin zum automatischen Verschluss.

Agco will die Futtererntesparte von Lely übernehmen und diese Akquisition – nach Zustimmung der Wettbewerbsbehörden – im vierten Quartal dieses Jahres abschliessen. Damit eröffnen sich für das Unternehmen mit den Marken «Massey Ferguson», «Fendt», «Valtra» und «Challenger» neue Möglichkeiten bei den Rundballenpressen und Ladewagen, wo Agco bis anhin eher dürftig oder gar nicht marktpräsent war. Lely selbst will sich künftig nur noch auf die Hoftechnik (Robotertechnik im Bereich Melk-, Fütterungs- und Stalltechnik) sowie das Datenmanagement konzentrieren und dort seine führende Position ausbauen. Diese Akquisition hat Auswirkungen auf die Produktion und den Vertrieb von Lely-Maschinen. Da Agco mit Fella bereits Mähwerke, Zettwender und Schwader im Programm hat, wird diese Produktion bei Lely reduziert und später eingestellt werden. Die deutschen

Werke in Wolfenbüttel (Ballenpressen) und Waldstetten (Ladewagen) werden hingegen weitergeführt. Im Vertrieb dürfte es ebenfalls verschiedene Bereinigungen geben, wobei diese je nach Marktregion sowie Handelsstrukturen unterschiedlich und zeitlich differenziert umgesetzt werden dürften. Für Lely bedeutet dieser Schritt eine weitere Zäsur in der Firmengeschichte. Neben der Bodenbearbeitung trennt man sich nun auch von der Futterernte und setzt voll auf die hoch technisierte Hoftechnik, ein Segment also, in das Lely erst vor gut zwei Jahrzehnten eingestiegen ist.

4 2017  Schweizer Landtechnik

5


n  Aktuelles

Schneller Pressen Die erste Non-Stop-Rundballenpresse «FastBale» von Vicon aus dem Werk Ravenna hat den Weg in die Schweiz zur Firma Tscharner Farm Service gefunden. Simon Tscharner, der zusammen mit seiner Frau Bernadette die Firma führt, ist stolz auf die neue Maschine. «Wir werden nun mit dieser neuen Festkammerkombination Erfahrungen sammeln und sie zu gegebener Zeit der Öffentlichkeit vorstellen.» Man sei überzeugt, dass die «FastBale» das Pressen revolutioniere. «Zeit ist Geld, und

danach müssen wir uns richten», sagt Tscharner weiter. Die Schweizer Landtechnik wird über die ersten Praxiserfahrungen berichten.

Zukunft der Milchgewinnung

Kompakte Selbstfahrer Mit den neuen selbstfahrenden Futtermischwagen «SPV Accexx» und «SPV Power» hat Kuhn besonders kompakte

Mehr Bedienkomfort

Seit September 2016 läuft das Frontmähwerk «Ramos 3060 FP» im FellaWerk Feucht (D) mit einer Arbeitsbreite von 3 m als begrenzte Vorserie vom Band. Dabei gibt es die Modellvarianten mit angetriebener Schwadleiteinrichtung und mit Zinken- oder Rollenaufbereiter. Durch die kompakte Bauweise liegt der Schwerpunkt nahe am Traktor und belastet somit die Vorderachse nur wenig. Dank spezieller Anbindung des Pendelbocks an die Mäheinheit wird diese in sich gezogen, was die Grasnarbe schonen und den Kraftstoffverbrauch des Traktors minimieren soll. Der Pendelweg von +/– 6,5° passt das Mähwerk gut der Bodenkontur an. Traktorseitig sind die Anforderungen gering, da ausser für die optionale hyd-

6

Schweizer Landtechnik  4 2017

Maschinen mit geringer Bauhöhe auf den Markt gebracht. Die Modelle mit 12, 14 und 15 m³ («Acccess») bzw. 12, 14, 15 und 17 m³ («Power») verfügen über eine hintere Lenkachse, was einen kleinen Wendekreis zur Folge hat. Der zwischen beiden Achsen angeordnete Behälter ruht auf einem Fahrgestell. Dadurch konnte die Behälterhöhe gering gehalten werden. Bei der Version mit 15 m³ Volumen liegt die Gesamthöhe der Maschine unter 3,00 m.

raulische Seitenschutzklappung kein Hydraulikanschluss erforderlich ist. Der Anbau an den Traktor erfolgt traditionell mit dem Schnellkupplungsdreieck. Für eine Entlastung über die gesamte Arbeitsbreite des Mähwerks sorgt die traktorseitige Federentlastung zum Oberlenkeranlenkpunkt oder zu Halterungen am Traktor.

An der 6. Tänikoner Melktechnik-Tagung diskutierten Forscher, Entwickler und Praktiker die Frage, welche neuen Technologien die Entwicklungen in der Milchviehhaltung fördern und letztlich die Wettbewerbsfähigkeit der Milchproduktion verbessern können. Wichtig, so ein Fazit der Tagung, sei es, dass sich die Kuh beim Melken wohlfühlt. Dabei müsse die Melktechnik Mensch und Tier mit einem richtig eingestellten Vakuum und einer geeigneten Pulsation unterstützen. Verfahrenstechnische, elektronische und organisatorische Hilfsmittel können diese Prozesse künftig noch besser unterstützen. Bei automatisierten Melkverfahren werde die menschliche Melkarbeit beispielsweise nahezu vollständig ersetzt, sodass der Mensch sich vollumfänglich auf die Betriebsführung, die Prozesskontrolle und die Optimierung der Abläufe konzentrieren könne.

Zehn Jahre Architektur

2007 begann man bei Delaval in Sursee mit einem Planungsbüro, bestehend aus einem Architekten, einem Bauleiter und einem Zeichner, die Landwirte bei ihren Stallbauten zu unterstützen. Schnell erkannte man, dass die Landwirte nicht abgeneigt waren, grundsätzlich alles aus einer Hand zu beziehen. War Delaval anfänglich vor allem in der Zentralschweiz aktiv, weitete man diesen Bereich vor wenigen Jahren auch in die Ost- und Westschweiz aus, indem man dort zwei weitere Büros gründete. Mit diesen drei Büros und insgesamt rund zwölf Mitarbeitern deckt Delaval heute die ganze Schweiz ab. Permanent, so heisst es bei Delaval, seien rund 40 Projekte parallel in Bearbeitung – mit steigender Tendenz.


Aktuelles   n

Partner von «Tractor fo the Year»

Die Schweizer Landtechnik wird neu Schweizer Partner der Organisation

«Tractor of the Year» und wird diesen Wettbewerb heuer erstmals begleiten, wenn es um die Auszeichnungen in den Kategorien «Tractor of the Year», «Best Utility», «Best Specialized» and «Best Design» für das Jahr 2018 gehen wird, die dann im Rahmen der Agritechnica im Herbst den Gewinnern übergeben werden. Jurymitglied bleibt Stephan Schmidlin, Stellvertreter ist neu Landtechnik-Chefredaktor Roman Engeler.

SMSWettbewerb Jeden Monat verlost die «Schweizer Landtechnik» in Partnerschaft mit einem Landmaschinenhändler ein attraktives Traktormodell.

Neuer Schweizer Meister Die 16 besten Landmaschinen-, Baumaschinen- und Motorgeräte­ mechaniker der Schweiz traten Ende März zu den Schweizer Berufsmeisterschaften «SwissSkills 2017» an. Im Bildungszentrum des AM Suisse in Aarberg wurde während zweier Tage nach Fehlern gesucht, geschraubt, getestet und geschwitzt. Der neue Schweizer Meister heisst Philipp Stäuble (Lehrbetrieb Armeelogistikcenter Othmarsingen) und kommt aus Sulz AG. Die Silbermedaille geht an Simon Rüedi aus Niederösch BE

(Lehrbetrieb Studer Lyssach) und Bronze holt sich Joel Denzler aus Nänikon ZH (Lehrbetrieb Baudirektion des Kantons Zürich).

In dieser Ausgabe ist es ein Modell Claas «Xerion 5000» von Siku im Massstab 1 : 32.

SMS – und gewinnen mit

Einzeldüsenschaltung Bei der abdriftarmen Applikation von Pflanzenschutzmitteln spielt neben Düsenauswahl, Spritzdruck und Fahrgeschwindigkeit auch die Einhaltung der richtigen Gestängehöhe eine Rolle. Die optimale Gestängehöhe hängt vom Spritzwinkel der Düsen und den Düsenabständen im Gestänge ab. Wahlweise sind Düsenabstände von 25  cm oder 50 cm möglich. Eine optimale Querverteilung der Spritzflüssigkeit auf die Zielfläche ist gewährleistet, wenn alle Komponenten sehr gut aufeinander abgestimmt sind. Die elektrische Einzeldüsenschaltung «AmaSelect» besteht aus einem 4-fach-Düsenträger mit elektrischer Düsenum- und -abschaltung. Optional kann der Düsenträger mit einem Verlagerungssatz für einen 25-cmDüsenabstand ausgerüstet werden, sodass in Verbindung mit speziellen 80°-Düsen der Zielflächenabstand auf unter 50 cm verringert werden

kann. Für einen Düsenwechsel muss man nicht mehr absteigen, sondern kann zwischen vier Düsen bequem in der Kabine umschalten. Mithilfe von «HeigthSelect» wird nun auch der Abstand zwischen Gestänge und der Zielkultur in Abhängigkeit vom Düsenabstand und Düsentyp automatisch angepasst. Neu ist dabei die automatische und kontinuierliche Steuerung der Gestängehöhe bei einem Wechsel des Düsenabstands sowie des Düsentyps.

Schreiben Sie ein SMS (1 Fr.) mit SVLT Name Adresse an die Nummer 880, und gewinnen Sie mit etwas Glück dieses Modell des Traktors Claas «Xerion 5000». Die glückliche Gewinnerin eines Modells des Deutz-Fahr «Agrotron 7230 TTV», das in der Februar-Ausgabe der «Schweizer Landtechnik» zur Verlosung ausgeschrieben wurde, heisst Mercedes Darbellay und kommt aus Liddes VS.

4 2017  Schweizer Landtechnik

7


n  Markt | Interview

Für Andreas Klauser ist der autonom fahrende Traktor kein Spielzeug. Gewisse technologische Lösungen daraus werden bereits in heutige Maschinen implementiert.

Autonomes Fahren wird Realität Case IH feiert dieses Jahr das 175-jährige Bestehen. Die Schweizer Landtechnik sprach mit Andreas Klauser, Brand President von Case IH, über die Vergangenheit und die Zukunft des Unternehmens und seiner Produktpalette. Roman Engeler

Schweizer Landtechnik: Heuer kann Case IH sein 175-jähriges Jubiläum feiern. Welches waren, in wenigen Worten und aus ihrer persönlichen Sicht, die prägenden Meilensteine in der Entwicklungsgeschichte? Andreas Klauser: Da möchte ich den ersten selbstfahrenden und dampfbetriebenen Traktor erwähnen, den Jerome Case im

Jahre 1876 gebaut hat. Dann wurden 1923 erstmals Traktoren der überaus erfolgreichen Reihe «Farmall» im Markt platziert. Zu den Meilensteinen gehören die Rotormähdrescher mit dem «Axial-Flow»-Prinzip. 1988 wurde der «Magnum» präsentiert, die erste Maschine aus der gemeinsamen Entwicklung der beiden Unternehmen Case und International Harvester. Und ak-

70 Jahre Steyr Die Geschichte von Steyr beginnt am 29. September 1947 mit der Auslieferung des ersten Traktors – ein legendäres Modell «180». Zwei Jahre später startete die Produktion der Serie «80», von der mehr als 45 000 Stück gebaut wurden. 1964 kam der erste Allradtraktor auf den Markt, und 1967 stellte Steyr die «Plus»-Serie mit Direkteinspritzverfahren für effizientere Kraftstoffnutzung vor. 1982 präsentierte man die legendäre Allradbremse «OptiStop». 1996 wurde Steyr von Case übernommen, und 1999 präsentierte man den ersten Traktor mit stufenlosem Getriebe. 2002 gab es im Werk in St. Valentin mit 9000 Traktoren einen neuen Produktionsrekord. Im Februar 2005 rollte der 500 000. Steyr vom Band. Seit 2006 ist St. Valentin die Europazentrale von Case IH und Steyr.

8

Schweizer Landtechnik  4 2017

tuell, denke ich, werden wir mit dem autonom fahrenden Traktor ebenfalls einen Meilenstein präsentieren können.

Und wenn Sie das alles zusammenfassen? Case IH stand und steht immer für effiziente Technologie und für Innovationen mit dem Ziel, die Effizienz, die Arbeitsleistung des Landwirts zu steigern. Es ist interessant, zu wissen, dass man bereits vor mehr als 90 Jahren Werbung mit dem Slogan «Case keeps the boy at school» gemacht hat. Das heisst also, die Kinder sollen dank Technik von Case zur Schule gehen können und nicht auf dem Betrieb zu Hause arbeiten müssen. Es geht also immer um Innovationen, gepaart mit Robustheit und Zuverlässigkeit. Dafür standen wir in der Vergangenheit, und dafür stehen wir in Zukunft. Ganz persönlich macht es mich natürlich sehr stolz, dass wir dieses Jubiläum feiern


Interview | Markt   n

können und dies in meine Ära als Brand President fällt. 175 Jahre, das können nicht viele Unternehmen feiern, schon gar nicht amerikanische Unternehmen.

Gab es auch Stolpersteine in der Geschichte? Ja, die gab es. Beispielsweise waren wir bei der neuen Generation des «Magnum» im Jahre 2000 wohl etwas zu forsch mit der Implementierung von neuer Elektronik, sodass die Robustheit damals zu wenig gewährleistet war. Dann gab es wenig erfolgreiche Ausflüge in Richtung konventionelle Mähdrescher. Wir mussten feststellen, dass unsere Kunden einfach einen Rotormähdrescher erwarten. Weiter gab es Versuche in Europa mit «amerikanischen» Maschinen, die zu wenig auf die europäischen Bedürfnisse zugeschnitten waren.

Wie trägt man diesem Umstand heute Rechnung? Wir haben ein Konzept mit den Entwicklungsstandorten Racine – verantwortlich für Nordamerika – und St. Valentin in Österreich, wo man für die Aktivitäten in Europa zuständig ist. Die Produktanforderungen werden heute stark reflektiert. So ist beispielsweise der «Optum»-Traktor eine Entwicklung, die zu 80 % in Europa stattgefunden hat. Wir schauen heute genau, wo der Kunde ist und welche Anforderungen er an ein Gerät stellt.

Wie feiern Sie das Jubiläum? Wir verzichten bewusst auf einen «big bang». Es sind in verschiedenen Märkten kleinere Veranstaltungen oder Feierlichkeiten geplant. Die Agrarmärkte sind generell ja etwas unter Druck, da wollen wir auf eine überschwängliche Feier verzichten. Etwas Eindrucksvolles ist dann aber für die Agritechnica in Vorbereitung.

Sicher haben Sie sich für das Jubeljahr gewisse Ziele gesetzt. Ja, das haben wir. Es wird einige Sondermodelle und Sonderaktionen geben. Grundsätzliches Ziel ist, dass wir speziell in Europa weiter wachsen und unsere Marktanteile erhöhen wollen. Attraktive Konditionen und Finanzierungsmodelle sollen helfen, dieses Ziel zu erreichen.

Sie sind also zuversichtlich, dass sich der in den letzten Jahren rückläufige Markt wieder positiv entwickelt?

Ich rechne zumindest mit einer Stabilisierung beziehungsweise einer leicht positiven Entwicklung.

Haben Sie in dieser rezessiven Phase Umstrukturierungen vornehmen müssen? Wir haben Anpassungen vorgenommen, aber kein einziges wesentliches Zukunftsprojekt in der Entwicklung gestoppt. Sicher haben wir, was die Ausgabenseite betrifft, etwas kritischer auf die Kosten geschaut, um die vor­ handenen Ressourcen noch besser auszuschöpfen.

Gab es Anpassungen beim Vertrieb und im Handel? Wir haben unseren Vertriebspartnern aufgezeigt, dass wir auch in einer rezessiven Phase ein stabiler Partner sind. Wir wollen alles, was wir einem Kunden versprochen haben, letztlich auch einhalten und umsetzen.

Was verlangen Sie heute von einem Vertriebspartner, damit er auch in Zukunft einer sein kann? Für mich ist wesentlich, dass ein Vertriebspartner seinen Markt kennt. Nur dann kann er mit unseren Produkten erfolgreich sein. Dazu gehören die richtige Grösse und ein gewisser finanzieller Hintergrund, sodass nicht nur ins Marketing, sondern auch in das Training oder in den After-Sales-Bereich investiert werden kann. Wir gehen aber nicht hin und schreiben eine Zahl von verkauften Einheiten oder ein bestimmtes Umsatzvolumen vor. Wir evaluieren, ob unser Partner der richtige ist, um ein Gebiet optimal abdecken zu können, sodass unsere Erwartungen und jene unserer Kunden erfüllt werden.

Werbung vor 90 Jahren: Kinder sollen dank Technik von Case IH zur Schule gehen können und nicht auf dem Betrieb zu Hause arbeiten müssen.

Das Produktportfolio, wenn man es von den einzelnen Maschinen­typen aus betrachtet, ist bei Case IH überschaubar. Wollen Sie langfristig etwas daran ändern? Case IH hat sein weltweites Produktangebot in den letzten 15 Jahren nahezu vervierfacht und deckt sämtliche derzeitige und zukünftige Produktanforderungen im Kernsegment bestens ab. Zusätzlich konnten wir unsere Führerschaft bei Traktoren mit Raupenlaufwerk und Spezialmaschinen wie Zuckerrohrerntemaschinen oder Kaffee-Erntern behaupten. Sicher schauen wir genau hin, in welchen Segmenten es Wachstumsmöglichkeiten

Entwicklungsgeschichte von Case IH 1842:  Gründung der Dreschmaschinenwerke Racine (USA) durch Jerome Case 1869:  Erster Dampftraktor mit Pferdezug 1876:  Erste selbstfahrende Dampfzugmaschine 1902:  Fünf Unternehmen schliessen sich in Chicago zur International Harvester Company (IH) zusammen 1923:  Produktionsstart der «Farmall»-Traktoren (IH) 1977:  Erster Rotormähdrescher vom Typ «Axial Flow» 1985:  Kauf von IH durch Case und Gründung von Case IH 1986:  Produktionsstart des «Magnum», erster Traktor aus gemeinsamer Entwicklung von Case und IH 1995:  Einstieg in die Präzisionslandwirtschaft mit «AFS» 1996:  Lancierung des Raupentraktors «Quadtrac» 1996:  Übernahme von Steyr 1999:  Fusion mit New Holland und Gründung der CNH-Gruppe

4 2017  Schweizer Landtechnik

9


n  Markt | Interview

Andreas Klauser: «Ganz wichtig ist, dass es der Kunde ist, der letztlich die Anforderungen an ein Produkt bestimmt.»

gibt, und prüfen auch, ob Maschinen, die im CNH-Industrial-Konzern aus verschiedenen Akquisitionen zu Verfügung stehen, auch für Case IH passen. Wir haben aber nicht vor, über Nacht zu einem FullLiner zu werden.

Ein Einstieg mit Maschinen von Kongskilde beispielsweise ist vorderhand also kein Thema? Wenn jemand diesbezügliche Wünsche hat, können wir sicher etwas liefern. Es ist aber nicht unser Fokus.

Wie gestaltet sich eigentlich gruppenintern (Case IH, New Holland, Steyr) die Differenzierung der einzelnen Marken? Ganz wichtig ist, dass es der Kunde ist, der letztlich die Anforderungen an ein Produkt bestimmt. Bei gewissen Merkmalen einer Maschine wird mehr Gleichheit akzeptiert, in anderen wiederum möchte man vermehrt die markenspezifischen Ausrüstungen haben. Man erreicht aber auch Unterschiede im Service. Ich denke, dass wir mit Case IH und Steyr sehr nahe bei unseren spezifischen Kunden sind.

Wenn Sie jetzt auf einer Skala von 1 bis 10 eintragen müssten, wie sich die Marken «Case IH» und «Steyr» unterscheiden, wo läge Ihre Einschätzung? Wenn ich die Produkte und die Geschäftsmodelle der beiden Marken betrachte, so würde ich diesen Punkt irgendwo zwischen 7 und 8 setzen, also eine deutliche Differenzierung. 10

Schweizer Landtechnik  4 2017

Sie haben die Sima als Plattform benutzt, um den Europäern den autonom fahrenden Traktor zu präsentieren. Welchen Stellenwert nimmt diese Konzeptstudie in der Ausrichtung von Case IH ein? Wie ich bereits eingangs gesagt habe, Innovationen haben bei Case IH einen hohen Stellenwert. Der autonome Traktor ist eine Entwicklung, bei der wir in einem langen Zeitraum denken, trotzdem gibt es Elemente, die man bereits heute, bei den aktuellen Maschinen verwenden kann. Der autonome Traktor ist kein Spielzeug, er funktioniert, und einige technologische Lösungen daraus werden bereits in heutige Maschinen implementiert.

Wann wird die Serienreife, wann die Marktreife erreicht? Es wird sicher noch einige Jahre dauern, bis der Gesetzgeber das ganze rechtliche Umfeld für solche Fahrzeuge definiert hat. Weiter wird es noch einige Zeit gehen, bis auch die Anbaugeräte so «intelligent» sind, dass sie mit diesem autonomen Traktor kommunizieren können. Ich rechne mit einem Horizont von drei Jahren.

Wie weit wird die Automatisierung und Robotik in der Landwirtschaft noch gehen? Die Entwicklung geht weiter, beim Traktor, aber auch bei gewissen Erntemaschinen wie dem Mähdrescher, der sich selbst auf die herrschenden Rahmenbedingungen einstellen kann. Ich stelle fest, dass das Interesse an automatisierten Systemen steigt, weil in gewissen Märkten einfach die Fachkräfte, die technisch ver-

sierten Fahrer fehlen. Es gibt Länder, da verdienen Traktorfahrer über 100  000 Dollar, und dort wird natürlich der autonom fahrende Traktor interessant.

Was will, was kann Case IH dazu beitragen? Beim Traktor sind wir ja bereits dabei. Beim Rotormähdrescher wird es sicher mittelfristig etwas geben. Generell schauen wir, dass wir die Effizienz der bestehenden Maschinen weiter verbessern können. Dazu vielleicht eine Zahl: Wir haben festgestellt, dass ein 50-ha-Getreidebetrieb mit unserer Spurführung pro Jahr bis zu 2500 Euro an Treibstoff, Saatgut sowie Spritz- und Düngemitteln einsparen kann.

Schlagen wir den Bogen zur ersten Frage: Was hat sich aus den Anfängen von Case IH bis in die Gegenwart gehalten und wird womöglich auch die Zukunft prägen? Ich glaube, die optimale Kombination zwischen Zuverlässigkeit und Robustheit, gepaart mit dem richtigen Quantum von Innovation. Also wenn der Kunde ein Produkt aus unserem Hause hat, dann weiss er, dass es zuverlässig arbeitet und dass es kein Spielzeug ist. Wir machen den endgültigen Test eines Produkts nicht erst beim Kunden. Wir lassen nur Maschinen aus unseren Werken, bei denen wir sicher sind, dass sie den Kundenwunsch erfüllen, zuverlässig sind und eben das notwendige Quantum an Effizienz und Innovation aufweisen. Dafür stehen die Case IH und letztendlich ich als Präsident der Marke.  n


WIR JUBILIEREN, SIE PROFITIEREN!

Feiern Sie mit uns im Jubiläumsjahr und freuen Sie sich auf attraktive Angebote für Traktoren. Kontaktieren Sie Ihren Steyr Händler und lassen Sie sich überraschen.

CASE STEYR CENTER Murzlenstrasse 80 8166 Niederweningen Tel.: 044 857 22 00 Fax: 044 857 25 17 info@case-steyr-center.ch www.case-steyr-center.ch

ipper Hakenlift und K ewerbe für Profis und G

ECORASTER Schluss mit Matsch und Schlamm auf Reitplatz, Paddock, Offenstall, Führanlage und Longierzirkel · belastbar bis 350 t

Maximum in Produktivität und Flexibilität… Unsere Hakenlifter und Kipper sind Premium Trailer welche sich auszeichnen durch niedrige Bauweise, viele Nutzungsvarianten und höchste Serienausstattung

· langlebig, formstabil · weniger Pflegeaufwand · leichte, schnelle Verlegung · perfekter Halt · unbeschwerter Reitspass · schont Sehnen und Gelenke

Dirim AG · Oberdorf 9a · CH-9213 Hauptwil www.dirim.ch · info@dirim.ch · T +41 (0)71 424 24 84

Aebi Suisse Handels- und Serviceorganisation SA CH-3236 Gampelen | CH-8450 Andelfingen | 032 312 70 30 | www.aebisuisse.ch


n  Markt

Die korrekte Zulassung und Immatrikulation eines ATV oder UTV ist eine komplexe Angelegenheit. Bild: R. Engeler

Es ist kompliziert In der Praxis der Strassenzulassung für ATV und UTV hat sich per Anfang 2017 einiges verändert. Die Materie ist so kompliziert, dass es für den Laien fast unmöglich erscheint, den Überblick zu gewinnen. Grundsätzlich profitiert aber die Schweizer Landwirtschaft von neuen Zulassungsmöglichkeiten, die von der EU-Gesetzgebung übernommen wurden. Ruedi Burkhalter

Nicht für alle als «All Terrain Vehicles» (ATV) und «Utility Task Vehicles» (UTV) bezeichneten Fahrzeuge gelten dieselben Vorschriften. In Abhängigkeit von Motorleistung, Gewicht, Höchstgeschwindigkeit, Verwendungszweck und der europäischen Typengenehmigung gelten unterschiedliche technische Anforderungen. Auch die 12

Schweizer Landtechnik  4 2017

anwendbaren Führerausweisbestimmungen und Verkehrsregeln sind abhängig von der Einteilung der Fahrzeuge.

Typengenehmigung von der EU Allgemein richtet sich in der Schweiz die Einteilung von Motorfahrzeugen für die Strassenzulassung nach der Verordnung

über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge (VTS). Die in der letzten Ausgabe der «Schweizer Landtechnik» (3 / 2017) thematisierten Fahrzeugarten «ATV» und «UTV» existieren weder im schweizerischen noch im europäischen Recht und eignen sich daher nicht als Unterscheidungsmerkmal im Bezug auf


Markt   n

die Strassenzulassung. Die EU unterscheidet für die Typengenehmigung zwischen Quads, Vierradmobilen und Side-by-SideBuggys, wobei verschiedene Ausprägungen davon auch als Traktor typengenehmigt werden können. Die EU teilt diese Art von Fahrzeugen einerseits in Unterarten der «L-Fahrzeugklassen»

ein, die nach der Verordnung (EU) Nr. 168 / 2013 typengenehmigt werden. Erkennbar ist dies jeweils an der Typengenehmigungsnummer auf dem Herstellerschild. Diese Fahrzeuge gelten in der Schweiz als Leicht- oder Kleinmotorfahrzeuge. Anderseits werden in der EU für ATV und Quads teilweise auch Typengenehmigun-

gen für «T-Fahrzeugklassen» (Traktor) nach der Verordnung (EU) Nr. 167 / 2013 erteilt. Denn im EU-Verordnungstext für Traktoren steht, dass die Fahrzeuge «mit einem Rittlingssitz und einer Lenkstange ausgestattet» sein können. Auch Side-bySide-Fahrzeuge können teilweise als Traktoren typengenehmigt werden. Diese Ge-

Tabelle: Zulassungsarten für ATV-/UTV-Fahrzeuge in der Schweiz Art der Zulassung für Strassenverkehr

Vorteile

Nachteile

Landwirtschaftlicher Traktor 30 km/h mit grünem Kontrollschild

+  Kann ab 14 Jahren mit Spezialkategorie G gefahren werden +  Aktuell keine Helmtragpflicht +  Anhängelast nach Garantie des Herstellers +  Intervall Nachprüfpflicht nach dem Muster 5-5-5-5 Jahre

–  Nur landwirtschaftliche Fahrten sind erlaubt –  Ist nur für Fahrzeuge möglich, bei denen in der kleinsten Getriebestellung bei der Höchstleistungsdrehzahl 6 km/h nicht überschritten werden –  Gurttragpflicht, wenn Gurt vorhanden ist (bei Traktoren mit ROPS)

Landwirtschaftlicher Motorkarren mit grünem Kontrollschild

+  Kann ab 14 Jahren mit Spezialkategorie G gefahren werden +  Aktuell keine Helmtragpflicht +  Anhängelast nach Garantie des Herstellers +  Intervall Nachprüfpflicht nach dem Muster 5-5-5-5 Jahre

–  Nur landwirtschaftliche Fahrten sind erlaubt –  Ist nur für Fahrzeuge möglich, bei denen in der kleinsten Getriebestellung bei der Höchstleistungsdrehzahl 6 km/h nicht überschritten werden –  Zweiter Sitzplatz nur, wenn Laderaum überwiegt –  Nur bis 30 km/h –  Gurttragpflicht, wenn Gurt vorhanden ist (bei Traktoren mit ROPS)

Landwirtschaftlicher Traktor 40 km/h mit grünem Kontrollschild

+  Kann ab 14 Jahren mit Spezialkategorie G und Zusatzausbildung G40 sowie ab 16 Jahren mit Spezialkategorie F gefahren werden +  Aktuell keine Helmtragpflicht +  Anhängelast nach Garantie des Herstellers +  Intervall Nachprüfpflicht nach dem Muster 5-5-5-5 Jahre

–  Nur landwirtschaftliche Fahrten sind erlaubt –  Ist nur für Fahrzeuge möglich, bei denen in der kleinsten Getriebestellung bei der Höchstleistungsdrehzahl 6 km/h nicht überschritten werden –  Gurttragpflicht, wenn Gurt vorhanden ist (bei Traktoren mit ROPS)

Gewerblicher Motorkarren mit weissem Kontrollschild

+  Kann ab 16 Jahren mit Spezialkategorie F gefahren werden +  Für Fahrzeuge mit Traktor-EU-Typengenehmigung möglich +  Aktuell keine Helmtragpflicht +  Anhängelast nach Garantie des Herstellers +  Intervall Nachprüfpflicht nach dem Muster 5-5-5-5 Jahre

–  Sonntags- und Nachtfahrverbot (>3,5 t) oder landwirtschaftliche Fahrt –  Zweiter Sitzplatz nur, wenn Laderaum überwiegt –  nur bis 30 km/h –  Gurttragpflicht, wenn Gurt vorhanden ist (bei Traktoren mit ROPS)– Geschwindigkeitsreduktion auf 30 km/h nur bei Neufahrzeugen oder Anpassung an bestehende Motorkarren-Typengenehmigung

Gewerblicher Traktor mit weissem Kontrollschild

+  Kann bis 45 km/h ab 16 Jahren mit Spezialkategorie F gefahren werden, über 45 km/h mit Kategorie B ab 18 Jahren +  Fahrgeschwindigkeit bis 60 km/h +  Aktuell keine Helmtragpflicht +  Anhängelast nach Garantie des Herstellers +  Intervall Nachprüfpflicht nach dem Muster 5-3-3-3 Jahre

–  Sonntags- und Nachtfahrverbot oder landwirtschaftliche Fahrt –  Abgaswartungspflicht ab 50 km/h –  Nutzlast (inkl. Stützlast eines Anhängers) max. 50 % des Leergewichts (inkl. Führer) –  Gurttragpflicht, wenn Gurt vorhanden ist (bei Traktoren mit ROPS) –  Geschwindigkeitsreduktion auf 45 km/h nur bei Neufahrzeugen oder Anpassung an bestehende 45 km/h-Typengenehmigung

Leichtmotorfahrzeug mit gelbem Kontrollschild

+  Höchstgeschwindigkeit 45 km/h +  Kann ab 18 Jahren mit Spezialkategorie F gefahren werden +  Nutzlast bis 250 kg +  Anhängelast gebremst je nach Zugkraft und Feststellbremse bis 50 % des Gesamtgewichts, ungebremst bis 50 % des Leergewichts oder 80 kg +  Intervall Nachprüfpflicht nach dem Muster 5-3-2-2 Jahre

–  Bis 4 kW bei offenem und bis 6 kW bei geschlossenem Aufbau –  Helmtragpflicht, wenn keine Gurten und/oder keine geschlossene Kabine vorhanden –  Leergewicht (ohne Führer) bis 425 kg –  Nicht möglich für Fahrzeuge mit Traktor-Typengenehmigung

+  keine von der Fahrzeugart her beschränkte HöchstKleinmotorfahrzeug mit weissem Motorradgeschwindigkeit Kontrollschild +  kann ab 18 Jahren mit Kategorie B1 gefahren werden +  In Abhängigkeit von der bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit und den Reifen auf Autobahn zulässig +  Nutzlast bis 450 kg für Personentransport / bis 1,0 t für Sachentransport +  Anhängelast gebremst je nach Zugkraft und Feststellbremse bis 50 % des Gesamtgewichts, ungebremst bis 50 % des Leergewichts oder 80 kg +  Intervall Nachprüfpflicht nach dem Muster 5-3-2-2 Jahre

–  Helmtragpflicht, wenn keine Gurten und/oder keine geschlossene Kabine vorhanden + Leergewicht (ohne Führer) bis 450 kg für Personentransport / bis 600 kg für Sachentransport –  Nicht möglich für Fahrzeuge mit Traktor-Typengenehmigung

Quelle: Bundesamt für Strassen, Astra (Tabelle erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

4 2017  Schweizer Landtechnik

13


n  Markt nehmigungen werden in der Schweiz akzeptiert und die Einteilung als Traktor übernommen.

Sieben Zulassungsarten In der Schweiz werden ATV und UTV basierend auf der europäischen Typengenehmigung und den Fahrzeugeigenschaften entweder als Traktor, Motorkarren oder als Leicht- respektive Kleinmotorfahrzeug zugelassen. Insgesamt sind für solche Fahrzeuge sieben Varianten der Zulassung für den Strassenverkehr möglich (siehe Tabelle), wobei für einen Fahrzeugtyp jeweils nicht alle Varianten möglich sind. Für die Fahrzeuge mit Traktor-Typengenehmigung stehen grundsätzlich die oberen fünf Varianten zur Auswahl, wobei auch hier wieder nicht jede Variante für jedes Fahrzeug möglich ist. Vor dem Fahrzeugkauf sollte man sich zunächst grundlegende Gedanken über das vorgesehene Einsatzgebiet machen. Fahrzeuge mit grünem Kontrollschild dürfen ausschliesslich für landwirtschaftliche Fahrten eingesetzt werden. Für den Nebenjob als Landschaftsgärtner beispielsweise sind sie keine Option. Neu in der Schweiz und für viele Landwirte eine interessante Option ist die Variante «gewerblicher Traktor mit weissem Kontrollschild bis 60 km/h». Mit dieser Variante können einerseits die maximalen, vom Hersteller garantierten Anhängelasten voll ausgenutzt werden. Anderseits ist man mit der neu verfügbaren Maximalgeschwindigkeit von 60  km/h auch auf Landstrassen nur noch unwesentlich langsamer unterwegs als mit dem Auto oder Motorrad. Die Motorleistung ist in dieser Kategorie nicht begrenzt, und so ist man auch im hügeligen Gelände mit leistungsstarken Modellen noch zügig unterwegs. Allerdings sind von dieser Variante Fahrer unter 18 Jahren und ohne Ausweis der Kategorie B ausgeschlossen. Wie so oft liegt der Teufel im Detail. So lässt sich beispielsweise bei Fahrzeugen, die als «gewerblicher Traktor mit Ladefläche» zugelassen sind, die vom Hersteller garantierte technische Nutzlast nicht voll ausnutzen. Die Kategorie «Leichtmotorfahrzeuge» ist in der Tabelle der Vollständigkeit halber aufgeführt. Sie kommt aber aufgrund der technischen Anforderungen für die in der Landwirtschaft einsetzbaren «Arbeitstiere» kaum infrage und spielt vor allem bei kleineren Fahrzeugen als Fortbewegungsmittel und «Fun-Fahrzeug» eine Rolle. Eine häufig gewählte Option 14

Schweizer Landtechnik  4 2017

Die Landwirtschaft profitiert von neuen Zulassungsmöglichkeiten, auch wenn diese mitunter recht kompliziert sind. Bild: zvg.

ist hingegen die Zulassung als «Kleinmotorfahrzeug mit weissem Motorrad-Kontrollschild». Sie ist vor allem dort geeignet, wo weite Strecken auf der Strasse zurückgelegt werden sollen. Als einzige Zulassungsart bietet diese – bei entsprechender technischer Ausstattung des Fahrzeugs – die Möglichkeit, auch Autobahnen zu befahren. Für den landwirtschaftlichen Einsatz von Fahrzeugen der Klasse L ist die Anhängelast ein kritischer Punkt. Laut VTS kann das Ziehen eines Anhängers mit einer Masse von weniger als 50 % der Masse des Fahrzeugs in «betriebsbereitem Zustand» zugelassen werden. Bei Quads ist dieser Wert oft so tief, dass höchstens ein leerer Anhänger gezogen werden kann. Um es noch etwas komplizierter zu machen: Unter «gewissen Voraussetzungen» ist in der Schweiz sogar mehr Anhängelast als in der EU, nämlich 50 % des «Gesamtgewichts», möglich.

Fazit Für den Laien ist es fast unmöglich, die Folgen der Zulassungsart für ein Geländefahrzeug im Alleingang zu beurteilen. Da sich per Anfang 2017 bei den technischen Anforderungen auch noch einiges geändert hat (beispielsweise Motorleistungsbeschränkung), ist zurzeit besondere Vorsicht geboten. Wer sich spätere Probleme bei Verkehrskontrollen ersparen will, sollte genügend Zeit in die Beratung durch einen Fachmann investieren. Neben den bisher angesprochenen technischen Aspekten wie Nutz- und Anhängelasten sind weitere Kriterien wie die Anforderungen an den Fahrzeugführer, die Sicherheitsausrüstungen (Gurten, Helmpflicht) oder die unterschiedlichen Intervalle der Nachprüfpflicht zu beachten.  n


Wir beraten Sie gerne. Rufen Sie uns an Tel. 034 460 01 01 oder besuchen Sie unseren Shop auf www.blaser.com

VOM GROSSEN LAGER BIS ZUR HOF-MONTAGE, PNEUHAUS LEU BRINGT’S – SEIT 30 JAHREN!

P A R TN ER IH R S TA R K ER R ALLER ART

D RÄDE FÜR REIFEN UN

PNEUHAUS LEU AG | 6280 HOCHDORF | TELEFON 041 910 03 10 | PNEUHAUSLEU.CH

DIESEL

Jetzt vom Diesel-Aktionsangebot profitieren! Nutzen Sie diese Gelegenheit und füllen Sie Ihren Dieseltank zum günstigen Preis. Rufen Sie jetzt an und nennen Sie bei Ihrer telefonischen Bestellung das Codewort «Diesel-Rabatt» 0844 000 000. Gültig bis 30.04.2017 für Neubestellungen und Bestellmengen ab 800 Liter. Das nächste Diesel-Aktionsangebot erscheint in der Juni-Ausgabe 2017.


n  Futterernte

Lely «Splendimo 260 FA»

Pöttinger «Novaalpin 261 B»

Fella «Ramos 260 FK»

SIP «Disc 260 F Alp»

Mähen können sie alle In einer Untersuchung wurden die Alpin-Scheibenmähwerke von Fella, Lely, Pöttinger und SIP unter die Lupe genommen. Mähen können alle, aber am Prüfstand und in der Praxis zeigten sich deutliche Unterschiede. Josef Wippl und Johannes Paar* In einem Versuch wurden vier alpine Scheibenmähwerke einem Prüfstandstest und einem praktischen Einsatz unterzogen. Dabei wurden technische Daten wie Gewicht, Masseschwerpunkt, Abmessungen und Drehzahlen, Betriebsgeräusche inner- und ausserhalb der Kabine, Kraftbedarf und Energieverbrauch beim Mähen sowie die Schnitthöhe und Schnittqualität gemessen und beurteilt. Der Praxisvergleich fand im Pinzgau statt. Die Bedingungen waren herausfordernd. Der Boden war teilweise trocken, oft aber * Josef Wippl lehrt und forscht an der österreichischen Forschungsanstalt BLT Wieselburg. Johannes Paar ist Chefredaktor der österreichischen Fachzeitschrift «Landwirt».

16

Schweizer Landtechnik  4 2017

auch nass. Das Futter war unterschiedlich, von jung bis alt. Die Testkandidaten mussten auf steilen und kupierten Hängen, die teilweise auch mit Scherhaufen übersät waren, ihr Können in allen Mährichtungen unter Beweis stellen: ideale Voraussetzungen, um Unterschiede in der Bodenanpassung und der Mähqualität beurteilen zu können. Der Kraftbedarf wurde auf einer ebenen Wiese mit massigem Futterbestand (4,7 – 5,1 t TS/ha) gemessen. Ideale Bedingungen, um Unterschiede in der Antriebsleistung deutlich zu machen.

Die Testkandidaten Scheibenmähwerke für den Einsatz am Steilhang zeichnen sich durch ein niedri-

ges Eigengewicht, einen kurzen Anbaubock und einen pendelnd aufgehängten Balken aus. Als Trägerfahrzeug war ein Aebi «TT211» mit 72 PS im Einsatz. Passend dazu wurden Mähwerke mit einer Arbeitsbreite von rund 2,60  m ausgewählt. Mit 2,47 m hatte Fella die geringste, Pöttinger mit 2,62  m die grösste Schnittbreite. Die Mähwerke von Lely, Pöttinger und SIP arbeiten mit sechs Scheiben, bei Fella sind es nur vier. Diese sind aber rund 30 % grösser als bei den Mitbewerbern. Alle Hersteller haben passende Anbauteile für die verschiedenen Trägerfahrzeuge im Programm. Auch die Drehrichtung der Zapfwelle lässt sich problemlos ändern. Alle Mähwerke werden mit 540 U/min


Futterernte    n

angetrieben. Lely und Pöttinger übertragen die Kraft mit Keilriemen, Fella und SIP bringen die Scheiben mit einer Gelenkwelle in Schwung.

Eigengewichte Deutliche Unterschiede gibt es auch beim Eigengewicht: Fella ist mit 440 kg mit Abstand das leichteste Mähwerk unter den vier für diesen Test ausgesuchten Modellen. Jenes von SIP bringt 530 kg auf die Waage und ist damit das schwerste Gerät. Lely und Pöttinger liegen mit 480 bzw. 510  kg dazwischen. SIP verbaut mittlerweile in der Serienfertigung Aluminium- statt Stahlschutzbleche. Dadurch hat sich das Gewicht um rund 40 kg reduziert. Auf einen hydraulischen Seitenverschub am Mähwerk wurde verzichtet, da sich die Fronthydraulik des Aebi «TT211» ohnehin um 40 cm seitlich verschieben lässt. Das gilt auch für die Geräteentlastung. Um die Mähwerke möglichst nahe am Fahrzeug anbauen zu können, bieten die Hersteller für alle gängigen Bergtraktoren passende Unterlenker-Anbauteile an.

Auflagegewichte Um für alle Geräte die gleichen Voraussetzungen zu schaffen, wurde nicht nur immer das gleiche Trägerfahrzeug verwendet, es wurde mit dem Oberlenker auch eine einheitliche Schnitthöhe von 6 cm eingestellt. Zudem wurde die Entlastungshydraulik unabhängig vom Gerätegewicht so geregelt, dass der Auflagedruck möglichst einheitlich war: Fella «Ramos» bewegte sich mit einem Auflagegewicht von 214 kg, Lely «Splendimo» mit 229 kg, Pöttinger «Novaalpin» mit 218 kg und SIP «Disc» mit 232 kg über den Boden. Besonderes Augenmerk hat die Testcrew der BLT Wieselburg auf das Gewicht, die Achslasten und den Masseschwerpunkt gelegt. Fella «Ramos» mit dem niedrigsten Eigengewicht von 440 kg liegt bei diesem Vergleich stets an erster Stelle. Die Werte der den einzelnen Prüflinge variieren aber nur minimal, sodass der Einfluss in der Praxis nahezu bedeutungslos ist. Alle Maschinenkombinationen liegen deutlich unter den geforderten Werten der Richtlinie für Zweiachsgeräteträger.

Geräuschpegel Grosse Unterschiede zeigten sich bei der Lärmmessung. Die BLT Wieselburg hat das Betriebsgeräusch aussen am Mäh-

werk und am Ohr des Fahrers bei geschlossener Kabine ermittelt. Beide Messungen erfolgten am Stand mit einer Zapfwellendrehzahl von 540 U/min. Für den grössten Lärm sorgte Lely. Der aussen am Mähwerk gemessene Schalldruckpegel von 111 dB(A) entspricht in etwa dem Lärm einer Motorsäge oder eines Propellerflugzeugs. Am leisesten laufen die Mähwerke von Pöttinger und SIP mit 99 dB(A) bzw. 101 dB(A). Ohne Mähwerk erzeugt der Aebi «TT211» bei Nenndrehzahl und geschlossener Kabine einen Schalldruckpegel von 79,5 dB(A). Derselbe Wert wurde mit dem Pöttinger-Scheibenmäher gemessen. «Novaalpin» erhöht den Lärmpegel in der Kabine also nicht. Nur minimal lauter präsentierte sich der Scheibenmäher von SIP. Ein Lärmanstieg von nur 0,5 dB(A) ist für den Fahrer nicht störend. Anders ist es beim Lely «Splen­dimo» mit einem Geräuschpegel von 84 dB(A) am Fahrerohr. Fella «Ramos» liegt mit 82  dB(A) dazwischen.

Leistungsbedarf und Energieverbrauch Die BLT Wieselburg hat den Leistungsbedarf an der Zapfwelle bei Leerlauf sowie bei der Mäharbeit gemessen und unter Berücksichtigung der Schnittbreite, der Fahrgeschwindigkeit und des Futterbestandes in den Energieverbrauch (kWh/t TM) umgerechnet. Überrascht war man, dass fast die Hälfte der Antriebsleistung für den Leerlauf gebraucht wird. Die Unterschiede zwischen den vier Herstellern sind aber gering. Lely «Splendimo» ist mit 7,5 kW das leichtzügigste Mähwerk. SIP benötigt im Leerlauf 1  kW mehr. Die Leistungszunahme beim Mähen ist differenzierter: Pöttinger «Novaalpin» benötigt nur 7,7 kW. Beim SIP-Scheibenmäher steigt der Leistungsbedarf um 9,3 kW. Deutlich mehr Kraft benötigen Lely «Splendimo» (10,4 kW) und Fella «Ra­ mos» (10,3 kW). Lely muss man bei dieser Messung zugutehalten, dass die zusätzlich montierten Schwadformer den Durchgang geschmälert haben. Das kostet natürlich etwas Kraft. Diese Ausrüstung wird allerdings in der Schweiz nicht angeboten. Im Gesamtleistungsbedarf differieren die Mähwerke von Fella, Lely und SIP lediglich um 0,2 kW. Leichtzügiger ist nur Pöttinger «Novaalpin»: Es benötigt um rund 15 % weniger Leistung als die Mitbewerber. Noch deutlicher zeigen sich diese Unterschiede beim Energieverbrauch. Dieser

berücksichtigt zusätzlich die Schnittbreite, die Fahrgeschwindigkeit und den Futterbestand. Die geringste Schnittbreite mit 2,47 m hat Fella «Ramos», die breiteste Pöttinger «Novaalpin» mit 2,62 m. Die Fahrgeschwindigkeit wurde mittels Zeitund Wegmessung exakt ermittelt: ein Durchgang mit 6 km/h und ein zweiter mit 8 km/h. Bei der schnelleren Fahrt erhöht sich der Leistungsbedarf bei allen Mähwerken geringfügig. Es gibt einen signifikanten Unterschied im Energieverbrauch zwischen dem Pöttinger-heibenmähwerk und den drei anderen Testkandidaten: Pöttinger «Novaalpin 261 B» ist der mit Abstand leichtzügigste Alpin-Scheibenmäher der Testserie. Die meiste Energie verbraucht Fella «Ramos» mit seinen vier grossen Scheiben, Lely liegt knapp dahinter. SIP «Disc 260 F Alp» kommt Pöttinger am nächsten.

Schnitthöhe und Schnittbild Alle Geräte mussten ihr Können bei Bergauf-, bei Bergab- und in Schichtlinienfahrt an Steilhängen zwischen 38 und 53 % bei einer theoretischen Schnitthöhe von 6 cm unter Beweis stellen. Die Schnitthöhe wurde mit einem neuen optischen Verfahren gemessen. Pro Mähwerk wurden insgesamt 32 Fotos von der Grasnarbe gemacht. Jedes Bild enthält wiederum rund 60 einzelne Halmhöhenmessungen. Das ergibt pro Testkandidat 1920 punktuelle Messstellen. Im Durchschnitt über alle Messungen hat der SIP-Scheibenmäher das gleichmäs­ sigste Schnittbild. Der Vorteil gegenüber den anderen vier Testkandidaten ist aber nur marginal und statistisch gesehen auch nicht signifikant. Grösser sind die Unterschiede bei den verschiedenen Fahrtrichtungen. In Schichtlinienfahrt hat Pöttinger «Novaalpin» die Nase vorn, die geringste Abweichung zur eingestellten Mähhöhe und eine geringe Streuung. Lely weist das unregelmässigste Schnittbild beim Mähen in Schichtlinie. Die Stoppelhöhe variiert zwischen 8 und 14 cm. Ein völlig anderes Bild zeigte sich beim Mähen in Falllinie. Bergauf mähte Lely am gleichmässigsten, gefolgt von SIP. Die Mähwerke von Fella und Pöttinger zeigten eine etwa doppelt so grosse Streuung. Bergab hat der Alpin-Scheibenmäher von SIP am gleichmässigsten gemäht. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass bei diesem Mähwerk bergab der Futterfluss zum Stocken kam.  n 4 2017  Schweizer Landtechnik

17


n  Futterernte

Fella verbaut nur vier Mähscheiben, dafür solche mit grossem Durchmesser.

Ein kompakter Anbaubock der Kategorie I mit serienmässiger Anfahrsicherung.

Leicht und preiswert Fella «Ramos 260 FK» ist das leichteste der getesteten Alpin-Mähwerke. Abstriche muss man bei der Bodenanpassung in Kauf nehmen. Es ist jedoch das günstigste Modell der Testserie. Fella bietet das Alpin-Scheibenmähwerk «Ramos» in zwei Arbeitsbreiten an: 2,05 und 2,50 m. Das getestete «260 FK» hat einen kompakten, kurzen Anbaurahmen der Kategorie I. Der Mähbalken ist mittig aufgehängt. Er kann um 11° nach links und um 10° nach rechts pendeln. Das ist mit Abstand der grösste Schwenkbereich aller Testkandidaten. Die federbelastete Anfahrsicherung gehört bei diesem Mähwerk zur Serienausstattung. «Ramos 260 FK« ist flach gebaut und erlaubt deshakv eine einwandfreie Sicht nach vorn. Die seitlichen Schutz­ tücher lassen sich um 180° seitlich hochklappen. Die Spannbügel der Schutztücher musste man aber abnehmen, weil sie sonst bei Kurvenfahrt mit den Zwillings­rädern des Zweiachsmähers kollidiert wären. Die Funktionalität war trotzdem gegeben.

Vier Scheiben mit Direktantrieb Das Eingangsgetriebe erlaubt verschiedene Antriebsvarianten, nämlich mit 540 oder 1000 U/min. Zudem kann gewählt werden zwischen links oder rechtslaufend. Der Freilauf und die Überlastsicherung sind serienmässig integriert. Daher kann trak18

Schweizer Landtechnik  4 2017

torseitig eine Standardgelenkwelle verwendet werden. Vom Verteilergetriebe verläuft die Kraft über eine weitere Gelenkwelle auf ein Stirnradgetriebe an der linken Balkenseite. Dieses treibt über eine Sechskantwelle und über Winkelgetriebe die vier Mähscheiben an. Die Sechskantwelle ist mit einer Sollbruchstelle gegen Überlast gesichert. Im Reparaturfall lässt sie sich seitlich herausziehen. Die vier grossen Mähscheiben mit einem Durchmesser von 565  mm sollen den Futterfluss und die Schwadbildung vor allem am Hang verbessern. Die beiden äusseren Scheiben haben zylindrische Erhöhungen und zusätzliche Wurfschaufeln. Die Klingen, zwei pro Scheibe, sind geschraubt.

Das sagen die Praktiker Die grossen Mähscheiben haben Vorund Nachteile. Der Futterfluss und die Schwadbildung sind trotz flacher Bauweise bei mittlerem und langem Aufwuchs gut. Auch die Mähleistung und das Schnittbild sind in Ordnung. Die breite Balkenauflage wirkt sichhingegen eher nachteilig auf die Bodenanpassung in kurz kupiertem Gelände aus.

Beim Bergabmähen von kurzem Gras kommt der Futterfluss ins Stocken. Fella bietet optional für diesen Fall zusätzliche Förderflügel für die Mähscheiben an. Diese wurden im vorliegenden Test aber nicht ausprobiert, könnten in solchen Fällen jedoch eine Verbesserung bewirken. Bemängelt wird von den Praktikern im weiteren das Stirnradgetriebe auf der linken Balkenseite. Es drückt stehendes Gras um, das sich in der Folge nur bei Gegenfahrt abmähen lässt. Zu­dem bleibt langes Futter an diesem Getriebe häufig hängen. Das Mähwerke Fella «Ramos 260 FK» hat aber einen guten Gesamteindruck hinterlassen. Es hat sich seit über zehn Jahren am Markt bewährt. Das Design ist zwar schon ein bisschen in die Jahre gekommen, technisch hält es aber nach wie vor mit. Das Mähwerk «Ramos 260FK» ist leicht, weist einen grossen Pendelweg auf und ist vergleichsweise preiswert. In Serienausstattung kostet es gerade einmal CHF 10 184.– (inkl. MwSt.) und ist damit das günstigste Modell in der Testserie.  n


Futterernte    n

Die trommelartigen Mähscheibenerhöhungen sorgen für eine saubere Schwadbildung.

Blick auf den Anbaubock mit der optional verfügbaren Anfahrsicherung.

Modularer Aufbau Der modulare Aufbau des Lely «Splendimo 260 FA» schützt den Balken vor Beschädigungen. Das Mähwerk ist leicht und passt sich dem Boden gut an. Bei viel Gras gab es Probleme mit dem Futterfluss. Der niederländische Landtechnikhersteller Lely hat die alpinen Scheibenmäher gemeinsam mit Aebi, dem Schweizer Spezialisten für Berglandtechnik entwickelt. Die kompakte und leichte Bauweise der Baureihe «FA» für die Zweiachsgeräteträger gibt es in Arbeitsbreiten von 2,20  m und 2,60  m. Der Testkandidat «260 FA» ist mit 480 kg das zweitleichteste Mähwerk im Test. Der pendelnde Anbaubock ermöglicht einen Schwenkbereich von 7° in beide Richtungen. Die federbelastete Anfahrsicherung am Anbaupunkt des Oberlenkers bietet Lely optional an. Die seitlichen Schutztücher lassen sich um 180° seitlich hochklappen. Auch den vorderen Schutzrahmen samt Plane kann man hochziehen. So sind der gesamte Mähbalken und der Antriebsstrang für Wartungs- und Reinigungsarbeiten frei zugänglich.

Sechs einzelne Mäheinheiten Serienmässig liefert Lely diesen Scheibenmäher mit einem Getriebe für 540 U/min aus. Für 1000 U/min müssen das Getriebe und die Scheiben des Keilriemenantriebs ausgetauscht werden. Zum Wechseln der

Drehrichtung dreht man das Getriebe um. Der Lely-Mähbalken hat kein verschweisstes, flaches Getriebegehäuse. Er besteht aus links- und rechtsdrehenden Mäheinheiten mit Winkelgetrieben, die mit Zwischenelementen auf einer Stange aufgefädelt sind. Alle Mäheinheiten sind separat mit Fliessfett gefüllt und abgedichtet. Sie werden mit einer speziellen Sechskantwelle direkt angetrieben. Im Extremfall, wenn beispielsweise ein Hindernis eine Mäheinheit blockiert, reisst selbige ab. Das restliche Mähwerk wird nicht beschädigt. Der modulare Aufbau ermöglicht verschiedene Drehrichtungen der Mähscheiben. Am getesteten Gerät drehten sich alle Scheiben zur Mitte hin. Trommelartige Erhöhungen an den beiden äusseren Scheiben unterstützen die Schwadbildung. Zwischen den beiden Erhöhungen montiert Lely noch zusätzliche Abweiser, damit auch kurzes Futter nicht durchschlüpfen kann. Speziell ist auch der Klingenschnellwechsel: Die Klingen werden mit diesem System nicht von einer zusätzlichen Fe­ derplatte von unten an die Mähteller gedrückt, sondern direkt mit dem Haltebolzen an der Scheibe befestigt.

Das sagen die Praktiker Der Mähbalken passt sich auch in kurz kupiertem Gelände gut an. Bei kurzem bis mittlerem Aufwuchs gibt es nichts zu bemängeln. Bei grossen Futtermengen kommt der Futterfluss bergab am Keilriemenkasten unter der Haube ins Stocken. Ohne die Schwadzusammenführung könnte man den Durchgang wahrscheinlich verbessern. Als Nachteil erwies sich auch der hohe Pendelpunkt am Anbaurahmen. Dadurch schwenkt der Balken unten an der Grasnarbe weit aus. Fährt man mit weniger Überlappung, kann es leicht passieren, dass bei einer Pendelbewegung ein Grasstreifen stehen bleibt. Beim Ausheben schwenkt das Mähwerk nicht immer in die Waagrechte zurück. Auch die Anfahrsicherung löste trotz mehrmaligem Nachstellen zu früh aus. Lely hat das Öffnen und Schliessen der Schutztücher verbessert. Das noch junge Alpin-Scheibenmähwerk Lely «Splendimo 260 FA» hat einen guten Gesamteindruck hinterlassen. Es ist leicht, hat einen grossen Pendelweg und passt sich Bodenunebenheiten gut an. Die Maschine mit optionaler Anfahrsicherung kostet CHF 11 760.– (inkl. MwSt.).  n 4 2017  Schweizer Landtechnik

19


n  Futterernte

Die geklemmten Mähklingen und der flache Balken lieferten unter allen Bedinungen eine saubere Mäharbeit.

Der Anbaubock ist für Kat. I und II ausgelegt und mit serienmässiger Anfahrsicherung ausgestattet.

Bewährte Leichtzügigkeit Die Leichtbauweise des Mähwerks Pöttinger «Novaalpin 261 B» hat Vor- und Nachteile. Das Mähwerk arbeitet unter allen Bedingungen sehr sauber, hat aber auch einen stolzen Preis. Pöttinger fertigt seine Alpin-Mähwerke nach der sogenannten Spantenbauweise. Mit dieser Technik lässt sich das Gewicht gegenüber einer massiven Bauweise reduzieren, ohne an Stabilität einzubüssen. An Stellen, wo hohe Belastungen auftreten, werden die Blechteile verstärkt. Dort, wo nur geringe Kräfte wirken, wird Material weggenommen. Trotz dieser modernen Konstruktionstechnik und Aluminiumverkleidungen zählt das «Novaalpin 261 B» zu den schwereren Geräten dieser Testserie. Die «Novaalpin»-Serie bietet Pöttinger in Arbeitsbreiten von 2,20, 2,62 und 3,04 m an. Bei allen drei Typen gibt es den passenden Anbaubock und Anbauteile für kleine Traktoren oder diverse Zweiachsgeräteträger. Die federbelastete Anfahrsicherung ist serienmässig. Der Mähbalken kann horizontal nur um 5° in beide Richtungen pendeln. Das ist der niedrigste Wert im Test. Dank dem achsgeführten Frontanbaurahmen des Aebi «TT211» reicht der Pendelweg in den meisten Fällen trotzdem aus. Beim Aushub wird das Mähwerk von Blattfedern stabilisiert. Die Seitenschutze liessen sich beim Testkandidaten hydraulisch klappen. Diese Komfortausstattung kostet rund CHF 600.– extra. 20

Schweizer Landtechnik  4 2017

Sechs einzelne Mäheinheiten Der Antrieb sitzt auf der rechten Seite über dem Trägerrahmen. Das mittige Winkelgetriebe lässt sich für einen möglichst geraden Gelenkwellenverlauf in zwei Höhen montieren. Es hat einen integrierten Freilauf und kann bei Bedarf von Rechts- auf Linkslauf umgebaut werden. Über drei Keilriemen wird die Kraft direkt auf die rechte Mähscheibe geleitet. Durch Tauschen der Keilriemenscheiben kann man die Drehzahl von 540 auf 1000 U/ min ändern. Der gesamte Mähbalken ist über den beiden äusseren Mähscheiben aufgehängt. Dahinter gibt es keine Teile, die den Futterfluss stören könnten. Die Mähscheibenmodule lassen sich im Schadensfall einfach wechseln. Wie bei den anderen Testkandidaten drehen auch bei diesem Mähwerk alle Scheiben für eine bessere Schwadbildung zur Mitte. Der Klingenschnellwechsel gehört zur Serien­ausstattung.

Das sagen die Praktiker Die Bodenanpassung ist auch in kurz kupiertem Gelände gut. Manchmal kommt man mit dem geringen Pendelbereich an

seine Grenzen. Die Mähqualität ist bei allen Futterbedingungen in jeder Mährichtung hervorragend. Selbst feines Futter fliesst beim Bergabmähen problemlos über den Balken. Kritik gibt es für die aufwendige und schwierige Reinigung. Durch die Spantenbauweise verheddern sich im Rahmengerüst Gras und Erde. Damit steigt auch das Gewicht. Wer das Mähwerk waschen möchte, sollte viel Zeit und Geduld mitbringen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass sich die Seiten- und Frontverklei­ dungen nicht gleichzeitig hochklappen lassen. Die «Novaalpin»-Scheibenmähwerke von Pöttinger haben sich seit 2003 erfolgreich am Markt etabliert. Das Testteam hat das Mähwerk «Novaalpin» auch als das leichtzügigste Modell bewertet. Diese subjektive Wahrnehmung konnte durch die Leistungsmessungen des österreichischen Lehr- und Forschungszentrums BLT Wieselburg bestätigt werden. Pöttinger «Novaalpin 261 B» war das teuerste Gerät der Testserie: Mit hydraulisch klappbaren Seitenschutztüchern und Beleuchtung kostet es CHF 13 205.– (inkl. MwSt.).  n


Futterernte    n

In Schichtenlinien- und bei Bergauffahrt glänzt dieser Mähbalken mit gleichmässiger Mähqualität.

Anbaubock mit parallel geführten Mähbalkenträgern und serien­ mässigem Anfahrschutz.

Preiswerter Neueinsteiger SIP ist mit dem neu entwickelten Alpin-Scheibenmäher «Disc 260 F Alp» angetreten. Das Gerät punktet mit guter Bodenanpassung und einem attraktiven Preis. Punkteabzug gibt es für den schlechten Futterfluss bergab. Die neue Alpin-Scheibenmäher-Baureihe des slowenischen Herstellers SIP umfasst drei Typen: «220 F Alp» mit 2,16 m Arbeitsbreite, «260 F Alp» mit einer Mähbreite von 2,60 m und das 3 m breite «300 F Alp». Der 3-Punkt-Anbaubock ist für Kategorie I und II ausgelegt. Auch SIP bietet verschiedene Anbauteile an, um das Mähwerk möglichst nahe an die unterschiedlichen Bergtraktoren zu koppeln. Der Prototyp «260 F Alp» war serienmäs­ sig ausgestattet und brachte so 530 kg auf die Waage. Das serienfertige Mähwerk wiegt jetzt laut Hersteller nur mehr rund 490 kg. Der Rahmen des Mähbalkens ist über zwei parallele Tragarme mit dem Anbaubock verbunden und über einen zentralen Drehpunkt asymmetrisch aufgehängt. Die horizontale Bewegungsfreiheit beträgt wie beim Lely «Splendimo« 7° in beide Richtungen. Zwei Federn schwenken den Balken beim Ausheben zuverlässig in die Nullstellung zurück. Die mechanische Anfahrsicherung ist bei SIP im Serienumfang enthalten. Optional gibt es auch hydraulisch klappbare Seitenschutztücher. Man muss sie von Hand hochschwenken.

Antrieb mit Gelenkwellen

Das sagen die Praktiker

SIP treibt wie Fella die Mähscheiben ausschliesslich über Gelenkwellen und Winkelgetriebe an. In den Gelenkwellen sind eine Rutschkupplung und ein Freilauf integriert. Die gewünschte Zapfwellendrehzahl muss bei der Bestellung bekannt gegeben werden. Es gibt ein Getriebe für 540 und 1000 U/min. Will man die Drehrichtung ändern, ist ein Umbau des jeweiligen Getriebes notwendig. Vom Mittelgetriebe wird die Kraft mit einer zweiten Gelenkwelle auf das rechts aussen liegende zweite Winkelgetriebe übertragen und direkt über die erste Mähscheibe in den Balken geleitet. Die sechs Mähscheiben drehen wie bei den anderen Testkandidaten alle zur Mitte. Die beiden äusseren Mähscheiben sind kegelförmig erhöht und mit zusätzlichen Räumleisten versehen. Jede einzelne Scheibe ist mit Scherbolzen gegen allfällige Überlastungen gesichert. Der Klingenschnellwechsel gibt es bei SIP serienmässig. Dieser Wechsel lässt sich mit dem am Mähwerk befindlichen Spezialschlüssel und den Reserveklingen relativ einfach und schnell durchführen.

Viel Lob gibt es für die Bodenanpassung auch in kurz kupiertem Gelände. Auch Mähqualität und Leistungsfähigkeit werden in höchsten Tönen gelobt. Die eingestellte Schnitthöhe wird sehr gleichmässig eingehalten. Dieser gute Eindruck wird durch einen stockenden Futterfluss bei Bergabfahrt getrübt. Schon bei einer Steilheit von etwa 40 % kann es bei kurzem, feinem Futter zu Verstopfungen kommen. Die beiden Seitenschütze und die vordere Plane lassen sich gemeinsam aufklappen, sodass der Balken frei zugänglich ist. Das erleichtert im Bedarfsfall den Zugang für Wartungs- und Reparaturarbeiten. Zudem lässt sich dieses Mähwerk einfach reinigen. Der Hersteller SIP konnte seine neue Alpin-Scheibenmäher-Baureihe gerade noch pünktlich zu Testbeginn fertigstellen. Unter diesen Umständen hat das Gerät einen sehr guten Gesamteindruck hinterlassen. Zudem ist der slowenische Neuling äusserst preiswert: In Serienausstattung kostet das Mähwerke «Disc 260 F Alp» in der Schweiz CHF 11 255.– (inkl. MwSt.).  n 4 2017  Schweizer Landtechnik

21


n  Futterernte

Lely «Splendimo 260 FA»

Pöttinger «Novaalpin 261 B»

Fella «Ramos 260 FK»

SIP «Disc 260 F Alp»

Tabelle: Technische Daten (BLT-Messungen) und praktische Beurteilung Hersteller/Typ

Fella «Ramos 260 FK»

Lely «Splendimo 260 FA»

Pöttinger «Novaalpin 261 B»

SIP «Disc 260 F Alp» *)

Theoretische Arbeitsbreite (mm)

2470

2560

2620

2565

Breite Transportstellung (mm)

2520

2500

2555

2640

Anzahl Mähscheiben

4

6

6

6

Messer pro Mähscheibe

2

2

2

2

Mähscheibendurchmesser (mm)

565

345

420

390

Schneidkreisdurchmesser **) (mm)

730

500

520

510

Schnittlänge der Messerklinge (mm)

80

80

50

60

Messergeschwindigkeit (ZW 540) (m/s)

86

78

76

86

Höchster Punkt Mähscheibe ***) (mm)

165

150

125

140

Balkenneigung ****) (°)

3° vor

1° vor

waagrecht

1° vor

Zusätzliche Schwadformer

nein

ja

nein

nein

Schwenkwinkel Mähwerk links / rechts (°)

11/10

7/7

5/5

7/7

Gewichte und Achslasten Eigengewicht (kg)

440

480

510

530 *)

Achslast vorne (Aebi «TT211») (kg)

1505 (57  %)

1567 (58 %)

1613 (59 %)

1657 (60 %)

Achslast hinten (Aebi «TT211») (kg)

1158 (43  %)

1130 (42 %)

1117 (41 %)

1095 (40 %)

Masseschwerpunkt Abstand vor der Hinterachse (mm)

1102

1133

1152

1174

Seitliche Abweichung in Fahrtrichtung von der Fahrzeugmitte nach rechts (mm)

12

24

36

51

Höhe über Boden (mm)

694

717

732

707

Lärmmessung Aussen am Mähwerk dB(A)

105,0

111,0

99,0

101,0

Am Fahrerohr bei geschlossener Kabine dB(A)

82,0

84,0

79,5

80,0

Listenpreis inkl. MwSt. (Serie) in CHF

10 184

11 760

13 205

11 255

+/–

+/–

++

+

Praktische Beurteilung Leistungsbedarf/Energieverbrauch Bodenanpassung

+/–

++

++

++

Schnittbild Schichtlinienfahrt

+

+

++

++

Schnittbild Bergauffahrt

+

++

+

++

Schnittbild Bergabfahrt

+

+

+

++

Futterfluss Schichtlinien- und Bergaufmähen

+

+

++

++

Futterfluss Bergabmähen

+

+

++

+/–

Klingenwechsel

+/–

+

++

++

Mechanische Anfahrsicherung

++

+/–

++

++

Wartung und Reinigung

+

++

+/–

++

Gewicht

++

+

+

+

Anbau-Pendelbock

+

+

++

++

Betriebsgeräusch

+

+/–

++

++

Optionale Ausstattungen Testmähwerk

Anfahrsicherung, Schwadformer

Hydraulische Seitenschutzklappung, Beleuchtung

*) P rototyp im Test – Serienmaschine ist laut Hersteller um etwa 40 kg leichter! **) g emessen von Messerspitze zu Messerspitze ***) über Boden bei 6 cm Schnitthöhe ****) bei 6 cm Schnitthöhe

22

Schweizer Landtechnik  4 2017

Beurteilung: ++ sehr gut

+ gut – schlecht

+/– zufriedenstellend –– sehr schlecht


GEGEN APPETITLOSIGKEIT AUF DER WEIDE Die sorgsame Grünlandpflege lohnt sich, denn Grünfutter ist noch immer das günstigste Futter. Landwirt Lorenz Kissling hat deshalb in einen Güttler GreenMaster 300 investiert, einem vielseitigen Systemgerät für den ganzjährigen Mehrfacheinsatz. Damit macht er u.a. der Gemeinen Rispe den Garaus oder behandelt Lücken im Grünland. Durch die intensive Nutzung und die natürliche Alterung des Grasbestands verschlechtert sich dieser schleichend und die Erträge sinken. Es entstehen Lücken und die Gemeine Rispe breitet sich aus. Eine regelmässige Nachsaat drängt sich auf. Der Güttler GreenMaster 300 ermöglicht Grünland systematisch zu pflegen.

Ein Systemgerät für den Mehrfacheinsatz Der Güttler GreenMaster 300 besteht aus einem HarroFlex-Striegel mit Ripperboard und einer Güttler-Prismenwalze mit aufgebautem Präzisionssägerät und damit aus zwei kompletten 3-Punkt Geräten. Diese sind über einen Koppelrahmen miteinander verbunden. Das erlaubt je nach Situation getrennte Arbeiten oder die Einsaat in einem Arbeitsgang. Die 12 mm Zinken von Harroflex und Ripperboard kämmen den alten Filz und die Rispe heraus und schaffen Platz, Licht sowie lockeres Erdmaterial. In die Lü-

bekämpfung. Darüber hinaus arbeitet er Mist optimal ein und verteilt ihn kleinteilig auf der Grasnarbe. Das durchdachte 5-in-1-System ist blitzschnell eingestellt und zeigt sich hochwertig verarbeitet.

Der GreenMaster 300 lohnt sich über die Grünlandpflege hinaus Das GreenMaster-Systemgerät überzeugt auch im Ackerbau mit einem hohen Nutzwert. Die Überfahrt mit der Güttler Walze im Frühjahr regt die Bestockung der Früchte an. Bis im Sommer bildet sich dann ein dich-

Der GreenMaster 300 gibt der Gemeinen Rispe keine Chance und bearbeitet erfolgreich Lücken im Grasbestand.

Die Güttler-Prismenwalze regt die Bestockung von Getreide an.

cken wird der Samen abgelegt und über die intensive Güttler-Walze regelrecht in den Boden einmassiert. Zusätzlich werden die Gräser zur Bestockung angeregt. Durch Lorenz Kisslings eigene Investition kann die Einsaat erst noch zum besten Wetterzeitpunkt erfolgen. Weitere Einsatzbereiche für den GreenMaster 300 sind die Neuansaat von Grünland auf vorbearbeitetem Boden und die Maiszünsler-

ter und widerstandsfähiger Pflanzenwuchs. Nicht nur im Flachland ist der GreenMaster 300 die richtige Gerätelösung zur Grünlandpflege. Sie funktioniert auch in der Bergzone. GÜTTLER VERTRETUNG

Die zwei kompletten 3-Punkt-Geräte lassen sich problemlos entkoppeln und dann Mist ins Grünland einarbeiten.

A. Leiser AG Brugmatte 4 · 6260 Reiden LU Telefon 062 749 50 40 www.leiserag.ch


n  Futterernte

Der Ladewagenmarkt wächst kaum, dennoch wird die Technik laufend weiterentwickelt. Bilder: R. Engeler, R. Burkhalter, zvg

Intelligenter laden Ladewagenhersteller versuchen, sich mit innovativen Entwicklungen von den Mitbewerbern abzuheben. Hightech-Neuheiten bleiben aber vorerst meistens den Hochleistungsmaschinen für Lohnunternehmer vorbehalten. Ruedi Burkhalter

Der Ladewagenmarkt wächst kaum, dennoch wird die Technik laufend weiterentwickelt. Noch vor einigen Jahren stand vor allem die «mechanische» Leistungssteigerung im Fokus der Entwickler. Heute sind es die Entlastung des Fahrers durch Automatisierungsschritte, die Verbesserung der Futterqualität und die Senkung der Betriebskosten. Heute stellt man eine «Dreiklassengesellschaft» fest. Bei den Standardladewagen, die vorwiegend einzelbetrieblich verwendet werden, haben nach wie vor einfach ausgerüstete Maschinen ihre Berechtigung. Diese müssen möglichst kostengünstig, leicht gebaut und trotzdem langlebig sein. Im mittleren Segment sind vielseitige Allrounder gefragt. Hier kommen meist noch Schwingenaggregate oder kleinere 24

Schweizer Landtechnik  4 2017

Rotoren zum Einsatz, die bereits höhere Leistungen bieten. Hightech-Lösungen sind aber auch hier noch meist zu teuer und werden in diesem Segment frühestens mehrere Jahre nach deren Markteinführung eingebaut. Die meisten Entwicklungen sind in der Königsklasse zu beobachten. Hier kann schon mal allein das Hightech-Achsaggregat mit Zwangslenkung mehr kosten als ein ganzer Ladewagen der Standardklasse.

Bodenschonung Ein erster Trend geht hin zu einer besseren Bodenschonung, beispielsweise zu grösseren Bereifungen. So kann durch das Absenken des Kratzbodens hin zum Ladeaggregat die Ladeplattform insgesamt höher gebaut werden. Auch als Folge grösserer

Bereifungen erfreuen sich Zwangslenkungen einer steigenden Beliebtheit. Damit lässt sich gerade bei feuchterem Boden das Abscheren der Grasnarbe auf ein Minimum beschränken.

Gesteuert oder ungesteuert? Bei den Pick-ups stehen eine saubere Futteraufnahme bei geringster Futterverschmutzung sowie ein flüssiger und störungsfreier Erntegutfluss im Vordergrund. Die meisten Hersteller bieten heute Optionen für eine verbesserte Bodenanpassung an, so etwa die Tandembereifung oder eine zusätzliche, breite Führungswalze hinter dem Pick-up, sodass die Zinken auch auf Kuppen nicht zu stark in die Erde eindringen können. Einige Hersteller setzen auf ungesteuerte Pick-ups, wäh-


Futterernte    n

Das «Continuous Flow System» (CFS) von Strautmann arbeitet mit einer Beschleunigerwalze (rot), welche das Futter fördert und in der Breite verteilt.

Das «Maxi Flow»-Pick-up von Vicon arbeitet mit V-förmig angeordneten Zinken und ermöglicht dank hydraulischem Antrieb die Verstellung der Arbeitsgeschwindigkeit.

Die Messerschleifeinrichtung «Speed Sharp» von Krone arbeitet mit Fächerscheiben und ermöglicht ein automatisches Nachschärfen aller Messer in rund zwei Minuten.

Beim neusten «Cargos» von Claas lassen sich die beidseitig verwendbaren Spezialmesser dank absenkbarem Kratzboden bequem in aufrechter Haltung wechseln.

rend andere ausschliesslich gesteuerte Pick-ups anbieten. Die ungesteuerte Variante hat den Vorteil, dass sie ruhiger läuft, kaum Verschleiss aufweist (keine Kurvenbahn) und bei gleicher Baubreite eine Zinkenreihe mehr Platz findet als bei der gesteuerten Variante. Von Vorteil kann das ungesteuerte Pick-up auch bezüglich Futterfluss sein: Die ungesteuerten Zinken werden nicht zurückgezogen, sondern mit unverminderter Geschwindigkeit bis in die Abstreifer bewegt. Daher fördert oder wirft das ungesteuerte Pick-up das Futter tendenziell intensiver gegen das Ladeorgan, was für eine zügige Übergabe ans Ladeorgan spricht. Dies kann aber auch zum Nachteil werden. Besonders bei kurzem, zur Vermusung neigendem Herbstfutter besteht bei diesen Pick-ups eine erhöhte Gefahr, dass Futter mit den Zinken wieder nach unten gezogen wird, was im Extremfall zu einem lästigen Auffüllen des Pick-upInnern führen kann. Die Hersteller versuchen diese Gefahr zu reduzieren. So setzt Lely mit der «Hybrid II» auf Abstreifer aus Hartkunststoff. Auf diesen soll das Futter leichter gleiten. Zusätzlich hat dieses Pickup unten grössere Öffnungen, sodass allfällig heruntergezogenes Futter wieder aus dem Inneren des Pick-up hinausfällt. Positiver Nebeneffekt: Kunststoffkompo-

nenten sind leichter und leiser als Blech. Als erster Hersteller bietet Vicon mit dem «MaxiFlow»-System einen vollhydraulischen Pick-up-Antrieb an. Dieser ermöglicht es dem Fahrer, die Drehzahl des Pick-ups am Terminal jederzeit stufenlos an unterschiedliche Futterarten und Motordrehzahlen anzupassen.

Rotor besser beschicken An den Ladeorganen hat sich wenig verändert. Betriebe, die vorwiegend Dürrfutter transportieren, schwören auf den Elevator als Förderorgan, da dieser das Futter schonend fördern kann. Bei den Schwingenaggregaten kommen nach wie vor kurvenbahn- und hebelgesteuerte Systeme zum Einsatz. Der Laderotor kämpft sich zunehmend in die Mittelklasse vor, vor allem wegen der guten Lade- und Schnittleistung und des geringen Wartungsaufwands. Die leistungsfähigsten Silierladewagen sind in der Regel nur noch mit Laderotor erhältlich. Bei den Rotoren setzen sich verbreiterte Zinken mit 20 bis 25 mm breiten und aus resistentem Material hergestellten Auflagen durch. Einerseits soll damit der Treibstoffverbrauch gesenkt werden können, anderseits wird dadurch der Spalt zwischen Messer und Rotor auf ein Minimum verengt (Gegenschneideeffekt),

was die Schnittqualität verbessern soll. Zur Verbesserung der Schnittqualität soll die auf der ganzen Rotorbreite möglichst regelmässige Beschickung des Laderotors beitragen. So kommen spiralförmig oder V-förmig angeordnete Rotorzinken oder zusätzliche, angetriebene Walzen zum Einsatz. Strautmann setzte mit dem «CFS»-System als einer der Ersten auf diese Variante. Dieses System besteht aus einer angetriebenen Beschleunigerwalze, die den Futterfluss zwischen Pick-up und Laderotor verbessert.

Messer zentral oder an Bord schärfen? Ein oft kontrovers diskutiertes Thema ist das Messerschärfen. Mit Pöttinger und Krone bieten die ersten beiden Hersteller für ihre grössten Modelle eine auf dem Fahrzeug eingebaute, automatische Messerschleifeinrichtung an. Diese ermöglicht es, alle Messer an Bord mit einem Schleifstein (Pöttinger) oder mit Fächerscheiben (Krone) auf Knopfdruck nachzuschärfen. Einen anderen und technisch einfacheren Ansatz verfolgt Claas. Bei der neusten Generation der «Cargos»-Modelle gibt es spezielle, beidseitig verwendbare Messer, dies in Kombination mit einem vereinfachten Messerwechsel. Zusätzlich kann in einer Kassette ein zweiter Messersatz 4 2017  Schweizer Landtechnik

25


n  Futterernte

Die schwenkbare Multifunktionsstirnwand wurde von Lely erst für die grösseren «Tigo»-Baureihen entwickelt, ist aber heute auch im mittleren Segment erhältlich. Sie hilft beim Laden, Entladen und schafft zusätzlichen Raum.

mitgeführt werden. Mit den daraus resultierenden vier Schneidgarnituren soll man laut Claas bis zu vier Arbeitstage ohne Nachschärfen auskommen. Der verbesserte Messerschleifautomat «Aqua Non Stop Comfort» bleibt so in der Werkstatt und kann für das hochwertige, gekühlte Schleifen der Messer von mehreren Maschinen zentral eingesetzt werden.

Zusätzliches Ladevolumen und mehr Schub In den letzten Jahren zeigt sich ein Trend hin zu beweglichen Teilen am Ladungsraum – dies mit verschiedenen Zielen: Die optional hydraulisch bedienbare «Ra­ pidStream»-Vorderbordwand von Schuitemaker soll in Normalstellung für eine bessere Führung des Futterstroms sorgen, eine bessere Ausnutzung des Laderaums mit sich bringen und zudem durch den günstigeren Winkel des Futterstroms den Treibstoffverbrauch beim Laden senken. Für den Betrieb mit einem Häcksler kann die Bordwand nach vorne geschwenkt werden. Dort stört sie das Befüllen nicht und gibt zusätzlichen Laderaum für das lockere Häckselgut frei. Noch weiter entwickelt hat diese Idee Lely mit der hydraulischen Stirnwand, die mittlerweile für mehrere «Tigo»-Baureihen erhältlich ist. Ein intelligentes Hydrauliksystem ermöglicht es diese Stirnwand nach vorn und hinten zu kippen, was zusätzliches Ladevolumen und Kompaktheit im Wagen schafft. Die Stirnwand ist zudem Teil des automatischen Ladesystems und bringt, wenn sie ganz nach vorne geschwenkt wird, je nach Modell bis zu 5  m3 zusätzliches Ladevolumen. Weiter unterstützt diese Stirnwand den Entladevorgang, indem das Futter nach hinten gedrückt wird. Bei der «Cargos»-Baureihe von Claas kann der 26

Schweizer Landtechnik  4 2017

Der für den «Rapide» von Schuitemaker erhältliche NIR-Sensor misst die Feuchtigkeit im Ladegut und ermöglicht in Kombination mit der Wiegeeinrichtung ein Erfassen des geladenen TS-Gehalts.

Der Sensor für die neue, automatische Transport- und Arbeitsstellung von Pöttinger ist ab der Baureihe «Primo» bis «Jumbo» erhältlich und bietet dem Fahrer Entlastung und Komfort.

vorderste Teil des Kratzbodens hydraulisch nach unten und oben geschwenkt werden. Während des Ladens wird in abgesenkter Position gearbeitet, sodass der Futterfluss auf wenig Widerstand stösst. Beim Entladen hingegen wird in angehobener Position gearbeitet, sodass der Laderaum leichter entleert wird. Zusätzlich kann der Kratzboden bis zum rechten Winkel nach unten geschwenkt werden, sodass im frei werdenden «Fenster» der Messerwechsel in fast aufrechter Position vorgenommen werden kann.

Dabei wird die Fahrgeschwindigkeit des Traktors in Abhängigkeit von der Futtermenge automatisch so angepasst, dass das Ladeaggregat immer optimal befüllt und so die maximale Leistung ausgenutzt wird.

Automatik entlastet Nicht zuletzt wird die Bedienung des Ladewagens zunehmend automatisiert. Die Ladeautomatik ist mittlerweile bei den grösseren Modellen vieler Hersteller zum Standard geworden. Dank Isobus sind weitere Automatisierungsmöglichkeiten denkbar. Pöttinger beispielsweise bietet die «automatische Transport- und Arbeitsstellung» für die Saison 2017 neu auch für die mittleren Baureihen an. Die Automatikfunktion bietet mehr Komfort und Entlastung für den Fahrer. Zusätzlich bekommt der Pick-up mehr Bodenfreiheit, da auch die Knickdeichsel automatisch angehoben wird. Durch die direkt anwählbare, waagrechte Position ist auch die Sicherheit im Transport deutlich erhöht. Ein weiteres Beispiel für die Möglichkeiten der Isobus-Automatisierung zeigt sich bei der Beleuchtung. So kann die Steuerung beispielsweise so gestaltet werden, dass beim Rückwärtsfahren automatisch ein Rückfahrscheinwerfer und die Rückfahrkamera aktiviert werden. Als weitere Automatisierung wird das «Tractor Implement Management» (Anbaugerät steuert Traktor) angeboten.

NIR-Sensor für TS-Bestimmung Auch die TS-Erfassung ist ein Thema. Für den Kurzschnitt-Ladewagen «Rapide» von Schuitemaker beispielsweise ist ein NIR-Sensor (Nahinfrarot-Technologie) für die TS-Bestimmung, in Kombination mit einer Wiegeeinrichtung, erhältlich. So kann der exakte TS-Ertrag pro Ladung und pro Parzelle ermittelt werden. Mit einer Software werden die erhaltenen Daten per Funk drahtlos in eine Cloud verschoben und für spätere Verwendungen gespeichert. Diese Technik dürfte insbesondere in Zusammenhang mit Futterverkäufen oder Futterverschiebungen zwischen Betrieben von Nutzen sein.

Kombiwagen Kombiladewagen sind ein weiterer Trend. Inzwischen bieten die meisten Hersteller solche Modelle zunehmend auch in kleineren Grössen an. Diese Maschinen können auch als Häckselwagen verwendet werden. Damit «schweres» Futter transportiert werden kann, ist der Aufbau in der Regel robuster und schwerer gebaut, als bei einem «Nur»-Ladewagen. Eine spezielle Lösung hat sich dafür Claas ausgedacht und bietet als zurzeit einziger Hersteller für den Kombiwagen «Cargos» die Möglichkeit, den Laderotor zusammen mit dem Pick-up über einen Schnellverschluss zu demontieren. Werden der Laderotor und auch die Dosierwalzen demontiert, wird das Leergewicht um über 3  t reduziert, und entsprechend mehr ist für Nutzlast verfügbar.   n


Immer die passende Technik für Ihre Futterbergung. Andre Schneider, 079 668 69 79

AGRAR Landtechnik AG Hauptstrasse 68 CH-8362 Balterswil info@agrar-landtechnik.ch www.agrar-landtechnik.ch

1713 ST. ANTONI, GABAG Landmaschinen AG 1734 TENTLINGEN, Jungo Landmaschinen AG 1797 MÜNCHENWILER, M.R. Tech GmbH 2575 HAGNECK, Dubler Agrar Service 3088 RÜEGGISBERG, Ramseyer Landtechnik AG 3123 BELP, Stucki Landtechnik AG 3148 LANZENHÄUSERN, Staudenmann AG 3179 KRIECHENWIL, Hämmerli AgroTech AG 3232 INS, GVS Agrar Ins AG 3324 HINDELBANK, Käser Agrotechnik AG 3365 GRASSWIL, LMG Landmaschinen AG 3433 SCHWANDEN I. E., Siegenthaler Toni AG 3532 ZÄZIWIL, Ueli & Ruedi Herrmann GmbH 3616 SCHWARZENEGG, Mischler Thomas 3647 REUTIGEN, Burger Reutigen AG 3665 WATTENWIL, Wenger Paul 3860 MEIRINGEN, Streich Landmaschinen GmbH 4147 ANGENSTEIN/AESCH, Brunner Daniel 4312 MAGDEN, Damann Maschinen AG 4316 HELLIKON, Hasler Peter 4434 HÖLSTEIN, Gysin Werner 4624 HÄRKINGEN, Studer & Krähenbühl AG 4955 GONDISWIL, Fankhauser AG 5054 KIRCHLEERAU, Roos Peter AG 5074 EIKEN, Schweizer Eiken AG 5078 EFFINGEN, Jürg Müller AG 5324 FULL-REUENTHAL, Heinz Kämpf Landmaschinen AG 5502 HUNZENSCHWIL, Odermatt Landmaschinen AG

5634 MERENSCHWAND, Bucher Agrotechnik AG 5643 SINS, Burkhardt Paul 5644 AUW, Heer Alfred 5707 SEENGEN, R. Sandmeier AG 6014 LUZERN, Rüedi Technik AG 6016 HELLBÜHL, Amrhyn Gustav AG 6017 RUSWIL, Buchmann Pius AG 6022 GROSSWANGEN, Landmaschinen Kistler 6026 RAIN, Burkart Landmaschinen GmbH 6112 DOPPLESCHWAND, Lingg Agrartechnik AG 6130 WILLISAU, Kronenberg Maschinen & Fahrzeuge 6145 FISCHBACH, Gebrüder Imbach AG 6163 EBNET, Heiniger Landtechnik AG 6170 SCHÜPFHEIM, Zihlmann Maschinen + Geräte AG 6210 SURSEE, Paul Furrer AG 6221 RICKENBACH, Sebastian Müller AG 6260 REIDEN, A. Leiser AG 6289 HÄMIKON, Bucher Agro-Technik AG 6314 UNTERÄGERI, Merz Karl 6340 BAAR, Wismer Landtechnik AG 6370 OBERDORF, Leo Schallberger AG 6418 ROTHENTHURM, Moser Martin 7205 ZIZERS, Kohler Landmaschinen AG 8105 WATT, Benninger Landmaschinen AG 8197 RAFZ, Matzinger René 8308 MESIKON-ILLNAU, Gujer Landmaschinen AG 8344 BÄRETSWIL, Emil Manser AG 8374 OBERWANGEN, Technikcenter Grueb AG

8476 UNTERSTAMMHEIM, Brack Landtechnik AG 8489 SCHALCHEN, F. Keller Technik AG 8500 FRAUENFELD, Hilzinger AG 8505 DETTIGHOFEN, Roth H. + E. AG 8566 LIPPOLDSWILEN, Mühlethaler Technik AG 8587 OBERAACH, Jakob Hofer AG 8600 DÜBENDORF, Emil Manser AG 8618 OETWIL AM SEE, Rüegsegger AG 8722 KALTBRUNN, Steiner Berchtold AG 8730 UZNACH, Technikcenter Uznach AG 8834 SCHINDELLEGI, Schuler AG 8867 NIEDERURNEN, Landmaschinen Pfeiffer AG 8934 KNONAU, Hausheer & Sidler 9042 SPEICHER, Rüsch AG 9050 APPENZELL STEINEGG, Fuchs Landmaschinen AG 9205 WALDKIRCH, Keller Landtechnik GmbH 9230 FLAWIL, Lenggenhager Mechanik AG 9243 JONSCHWIL, Technikcenter Jonschwil AG 9249 ALGETSHAUSEN, Traber Landmaschinenbetrieb AG 9300 WITTENBACH, Maschinencenter Wittenbach AG 9313 MUOLEN, Ebneter Bruno 9424 RHEINECK, Lantech AG 9445 REBSTEIN, Maschinencenter Rebstein AG 9475 SEVELEN, Maschinencenter Sevelen AG 9494 SCHAAN, Wohlwend Damian Anstalt 9548 MATZINGEN, Schneider Landmaschinen AG 9556 AFFELTRANGEN, Märla AG 9615 DIETFURT, Franz Bachmann AG


n  Futterernte

Einkreiselschwader überwiegen (noch) auf Schweizer Bauernbetrieben. Mit zunehmender Arbeitsbreite nimmt die Bodenanpassung ab. Bild: Claas

Breit und noch breiter Wenn die Futterernte auf vollen Touren läuft, hat der Schwader nur geringe Vorlauf­zeiten. Ladewagen oder Feldhäcksler folgen ihm «auf den Fersen». Um diesem Engpass zu entrinnen, wurden in den letzten Jahren die Arbeitsbreiten merklich erhöht. Ruedi Hunger

Die Bezeichnung «Schwader» ist ein Sammelbegriff für alle Maschinen, die in einem Arbeitsvorgang das ausgebreitete Dürr- und Grünfutter oder das Stroh zu einem Schwad zusammenführen. Die älteste Maschine dieser Art ist wohl der Schwadrechen, die weitverbreitetste der Kreiselschwader und die neuste Bauart der Bandschwader. Oberstes Ziel ist das möglichst verlustlose Zusammenführen des Futters zu einem Schwad mit steilen Flanken. Letzteres begünstigt die gleichmässige Füllung des Ladewagens, erleichtert die ideale Formgebung der Rundballen und ermöglicht eine gleichmässige Belastung der Einzugs- und Häckselelemente des Feldhäckslers.

Konkurrenz ist angesagt Noch verschieben sich die Marktanteile nur zaghaft. Kreiselschwader dominieren mit grossem Vorsprung die Gruppe der Schwadmaschinen – mindestens bei uns. In Südeuropa oder Nordamerika wird oft die einfachere Bauart der Sternradrechen bevorzugt. Der Schwadrechen ist ein weiteres Nischenprodukt. Insbesondere der skandinavische Hersteller Elho ist 28

Schweizer Landtechnik  4 2017

aktiv auf dem europäischen Markt. In den letzten Jahren machte der Bandschwader vermehrt auf sich aufmerksam. Einerseits die traktorgezogenen Fabrikate von Kuhn und Roc, anderseits eine Front-/Heckvariante des Bandschwaders von Reiter, die im vergangenen Jahr neu am Markt erschienen ist. Bezogen auf die Schwadform werden alternative Schwadsysteme immer wieder mit dem Argument kritisiert, dass sie «gezopfte» oder «verdrehte» Ladeschwaden produzieren. Diese Vorurteile berücksichtigen den Einfluss des Grasbestandes kaum. Es machte einen Unterschied, ob reine Raygrasbestände, kurzes intensiv genutztes Kleegras oder langes und extensiv genutztes Gras/Heu geschwadet werden. Durch die direkte Futteraufnah-

me und die schonende seitliche Ablage erreichen Bandschwader eine bisher nicht erreichte Futterschonung.

Anzahl Kreisel Bis zur Jahrhundertwende dominierte der Einkreiselschwader. Die Arbeitsbreite kann, bedingt durch eine abnehmende Bodenanpassung, nicht beliebig vergrös­ sert werden. Steigende Leistung der Bergetechnik und grössere Betriebsstrukturen führen daher vermehrt dazu, dass zunehmend Zweikreiselschwader eingesetzt werden. Eine Verdoppelung der Arbeitsbreite reduziert die Arbeitszeit beim Schwaden ungefähr um die Hälfte. Die Bröckelverluste nehmen trotz dem zusätzlichen Weiterschieben des Erntegutes beim Zweikreisel-Seitenschwader nicht zu.

Tabelle 1: Eigengewicht und Gewicht je Meter Arbeitsbreite Einkreisel­ schwader

Zweikreiselschwader

Dreikreiselschwader

Vierkreiselschwader

Sechskreiselschwader

Seite

Mitte

Arbeitsbreite m

3,30

6,20

6,80

9,70

11,0–13,5

10,0–19,6

Gewicht kg

640

1690

1700

2980

5200

9400

kg je m Arbeitsbreite

194

273

250

307

385

480


Futterernte    n

Vier- und Sechskreiselschwader sind Lohn­unternehmermaschinen oder können höchstens noch auf Grossbetrieben wirtschaftlich ausgelastet werden. Eine «Übergangsmaschine» ist der Dreikreiselschwader von Krone.

Seitenschwader Seitenschwader gibt es mit Zentralrahmen und Fahrwerk oder ohne spezielles Fahrwerk. Letztere sind zwar leichter, können aber in starker Hanglage eine ungenügende Standfestigkeit aufweisen und sind rückwärts schwierig (aber nicht unmöglich) manövrierbar. Der Seitenschwader mit speziellem Fahrwerk ist ähnlich zu handhaben wie der Mittelschwader. Gegenüber dem Mittelschwader hat der Seitenschwader den Vorteil einer flexiblen Arbeitsbreite. Bei grossem Futteranfall kann bereits die Arbeitsbreite eines Kreisels zu einer Schwad geformt werden. Umgekehrt legt er das Futter aus vier Kreiselbreiten an eine Schwad (hin und zurück), oder es können zwei Schwaden gezogen werden. Gegenüber dem Mittelschwader muss aufgrund der Kreiselüberlappung ein gewisser Arbeitsbreitenverlust in Kauf genommen werden.

Bekannte Technik mit kalkulierbaren Vor- und Nachteilen zeichnen die Kreiselschwader aus. Bild: Pöttinger

Seitenschwader ohne spezielles Fahrwerk. Im Gegensatz zur Breite ist die Transporthöhe kein Thema. Bild: Kuhn

Seitenschwader mit Transportfahrwerk. Das Hochklappen der Kreisel macht die Maschine verhältnismässig schmal, dafür hoch. Bild: Fendt

Der klassische Mittelschwader hat eine feste Arbeitsbreite, unabhängig ob viel oder wenig Futter vorhanden ist. Bild: Kverneland

lend ist weiter, dass sich die tägliche Einsatzzeit deutlich unterscheidet.

Einkreiselschwader) neben den betriebswirtschaftlichen Aspekten auch Fragen zum Betriebsablauf und der Futterqualität beantwortet werden. Die Auslastung setzt sich zusammen aus der Grünlandfläche und der Anzahl Grasschnitte, die geerntet werden. Mit dem Berechnungsprogramm «TractoScope» (Agroscope Tänikon) lassen sich die Maschinenkosten als Richtgrösse relativ einfach berechnen.

Mittelschwader

Kauf, Miete oder Lohnarbeit?

Mehr Leistung heisst mehr Arbeitsbreite, insbesondere weil die Fahrgeschwindigkeit nicht beliebig gesteigert werden kann. Mehr Arbeitsbreite wiederum heisst konstruktiv aufwendigere Bauweise. Beim Zweikreiselschwader hält sich dies noch in Grenzen. Bei vier oder gar sechs Kreiseln erhöhen sich Bauaufwand und Gewicht (Tabelle 1). Ein Problem grosser Kreiseldurchmesser ist eine entsprechende Transporthöhe. Hersteller senken zum Teil den Tragrahmen bzw. das Fahrwerk ab, um unter dem Limit von 4,0 m zu bleiben. Eine andere Möglichkeit ist das Entfernen einzelner Zinkenarme, was dann zusätzlicher Aufwand bedeutet.

Die Frage, ob der Schwader gekauft, gemietet oder das Schwaden gar an einen Lohnunternehmer vergeben werden soll, kann berechnet werden. Diese rein betriebswirtschaftliche Frage entscheidet sich an der «Kaufschwelle» (Tabelle 3). Nicht in ein betriebswirtschaftliches «Korsett» zwängen lassen sich Futterqualität und die Anzahl verfügbare Feldarbeitstage. Letztere können je nach Betriebsexposition schon kleinräumlich variieren. Folglich müssen vor dem Kauf eines Doppelschwaders (als Ersatz für den

Fahrwerk mit oder ohne Tastrad Ebenso wichtig wie ein Schwaden ohne Futterverluste ist die Futterzusammenführung ohne zusätzlichen Schmutzeintrag. Futter, das bereits beim Mähen oder mit

Tabelle 2: Arbeitszeitanalyse Schwader Regionentypische Flächenstruktur

Süd

West

Ost

Einfluss der Betriebsstruktur

Gesamtfläche/Anzahl Schläge

141 ha / 74

173 ha / 48

523 ha / 80

2016 wurde durch die Universität Hohenheim und Claas auf rund 840 ha eine Arbeitszeitanalyse beim Schwaden gemacht. Tabelle 2 zeigt die Resultate dieser Analyse: Wenig überraschend ist die Feststellung, dass die Wegzeit(en) unter süddeutschen Flächenstrukturen rund dreimal grösser sind als im Osten Deutschlands. Mehr überrascht, dass der Anteil der Wendezeit an der Gesamtarbeitszeit kaum durch die Flächenstruktur beeinflusst wird. Auffal-

Durchschnittliche Schlaggrösse

1,83 ha

3,95 ha

10,44 ha

Durchschnittliche Hof-Feldentfernung

5,27 km

5,92 km

8,38 km

Durchschnittliche Feld-Feldentfernung

3,76 km

3,64 km

2,41 km

Einsatzzeit/Zeitaufwand total (tges)

4:10:48 h

6:03:37 h

8:33:30 h

«Arbeitsverrichtungszeit» (Schwaden)

54,9 %

55,5%

65,3 %

Wendezeit

20,3 %

19,7 %

19,2 %

Störzeit Feld

6,9 %

4,8 %

4,3 %

Störzeit Strasse

0,9 %

1,4 %

0,3 %

Wegzeit(en)

24,4 %

12,3 %

8,2 %

Arbeitsvor-/nachbereitungszeit

1,6 %

6,3 %

2,7 %

4 2017  Schweizer Landtechnik

29


n  Futterernte dem Kreiselheuer verschmutzt wurde, kann nicht «gereinigt» werden, aber ein zusätzlicher Schmutzeintrag durch falsche Maschineneinstellung muss auf jeden Fall verhindert werden. Beide Eigenschaften – sowohl die saubere wie die verlustlose Futterzusammenführung – werden beeinflusst durch das Fahrwerk und die zusätzlich vorlaufenden Tasträder. Das führt dazu, dass beim Kreiselschwader pro Kreisel bis zu fünf oder sieben Räder vorhanden sind. Die Zeiten des einfachen Zweiradfahrwerks sind also vorbei. Vierteilige Kreiselschwader sind Lohnunternehmermaschinen oder können bestenfalls noch auf Grossbetrieben ausgelastet werden. Bild: Lely

Tiefeneinstellung Bei Profimaschinen werden diese Einstellungen hydraulisch oder elektrisch vorgenommen. Damit kombiniert sind auch Folgesteuerungen wie das Vorgewendemanagement.

lischer Antrieb hat einen komplexen System­ aufbau. Der Wirkungsgrad hydraulischer Antriebe ist systembedingt etwas beeinträchtigt, zudem besteht ein latentes Risiko für Leckagen. Im Arbeitsbetrieb sind die inneren Schwadkreisel eines Mehrfachschwaders formgebend für den Schwad. Die Drehzahlen der äussern Kreisel beeinflussen die Verzopfung und die Verschmutzung des Schwades. Ist die Drehzahl zu hoch, wird das Futter bis vor das Fahrwerk geworfen, womit das Futter durch Überrollen verschmutzt. In vielen Fällen liefern gleiche Drehzahlen an allen Kreiseln gute Schwad­ ergebnisse. Feldtests zeigen aber auch, dass es vor allem bei steigender Futtermas­ se vermehrt Einsatzbedingungen gibt, in denen sich die Schwad- und Futterqualität

Eine Grundeinstellung soll bereits auf dem befestigten Hofplatz vorgenommen werden. Dabei dürfen die Zinken den Boden nicht berühren. Die anschliessende Feineinstellung erfolgt im Feld. Der sechsteilige Kreiselschwader ist eine Profimaschine, die auch dem Feldhäcksler Paroli bietet. Bild: Krone

Wie erwähnt, entspricht diese Maschinengruppe aber nicht dem Schwader für den Durchschnittsbetrieb. Ein- und Zweikreiselschwader werden mechanisch auf die richtige Arbeitstiefe eingestellt.

Mechanisch, hydraulisch (oder elektrisch)

Alternativ werden vereinzelt die futterschonenden Bandschwader eingesetzt. Bild: R. Hunger

Der Antrieb von Kreiselschwadern erfolgt über die Zapfwelle/Gelenkwelle oder mittels hydraulischer Komponenten. Beim mechanischen Antrieb haben alle Kreisel eine feste Drehzahl, sie sind folglich an ein festes Verhältnis zur Zapfwellendrehzahl gekoppelt. Der mechanische Antrieb ermöglicht keinen Schnellstopp, bedingt einen hohen Wartungsaufwand und hat ein entsprechendes Gewicht. Ein hydrau-

Tabelle 3: Auslastung und Kaufschwelle Maschine

Anschaffungspreis Ø (CHF)

Arbeitsleistung Aren/Std.

ART-AE für Richtwert

Auslastung*

Kaufschwelle**

Einkreiselschwader, 3,4–4,5 m

10 000

183

100 ha

100 ha 125 ha

91 ha 101 ha

Zweikreiselschwader, 5,5–6,5 m (Mittelablage)

23 000

272

160 ha

100 ha 200 ha

138 ha 153 ha

Zweikreiselschwader, ab 6,5 m (Mittelablage)

32 000

287

180 ha

150 ha 225 ha

162 ha 180 ha

Zweikreiselschwader, 5,5–6,5 m (Seitenablageablage)

31 000

272

160 ha

100 ha 200 ha

144 ha 160 ha

(*Anzahl Schnitte × Fläche / **unter der Kaufschwelle ist die Miete günstiger)

30

Schweizer Landtechnik  4 2017

durch eine individuell angepasste Drehzahl steigern lässt. Diese Funktion lässt sich mit einem mechanischen Schwader nicht praktizieren. Zur besseren Abstimmung von Kreiseldrehzahl und Futteranfall gibt es bei Mehrfachschwadern gemischte mechanisch/hydraulische Antriebe. Der elektrische Integralantrieb wird neuerdings als beste Lösung angepriesen. Dank Integration des Antriebs in der Schwaderglocke erübrigen sich separate Gehäuse, Lagerung und Getriebe. Die bescheidene Leistung erübrigt eine spezielle Kühlung. Jeder Motor wird über eine eigene Leistungselektronik unabhängig geregelt. Das ermöglicht sowohl eine automatische Überlastregelung als auch einen Schnellstopp. Alles gut und recht, aber zurzeit ist die Elektrizitätserzeugung auf dem Traktor noch teuer und daher kaum verbreitet.

Fazit Schwader sind die Schlüsselmaschine bei der Grünfutterernte. Die optimale Abstimmung der Grünlandmechanisierung und eine gute Arbeitsorganisation verhindern Engpässe. Ob sich eine ein­ seitige Leistungssteigerung beim Schwaden im Verbund mit insgesamt ungenügender Auslastung dennoch lohnt, ist eine Frage, die in erster Linie aus betriebswirtschaftlicher Sicht beantwortet werden muss.  n


“Ballen mit einer perfekten Form” Maximale Effizienz Der Lely Welger RP 245 Profi Rotor hat einen ausgezeichneten Griff auf alle Erntegüter und ist weltweit für hervorragende Leistung bekannt. Intelligente Landwirtschaft liegt in Ihren Händen. Bruno Spicher 07 96 73 76 97 Westschweiz, Mittelland Daniel Bosshard 07 91 36 48 66 Ostschweiz, Zentralschweiz

www.lely.com

NL17031-FS-Welger-Schweizer Landtechnik advertentie-183x128.indd 1

POWER-KOMBINATION Volcan MT mit Mähwerk Rotex NT Avant

www.snopex.com

Passion for quality Verkauf: 079 611 26 22 Snopex SA: 091 646 17 33

24-03-17 11:48

. Umkehrlüfter . Joystick . Wendesitz . “Power Shuttle”

Wendeschaltung

Gülletechnik

Gülletechnik Mostereigeräte

Abwasserpumpsysteme Mechanische Fertigung

Professionelle und kostengünstige Lösungen für Ihre Gülle Weitere Produkte aus unserem Sortiment Schleppschlauchverteiler Tauchschneidpumpen Tauchpumpen Axialrührwerke Traktorrührwerke

Schneckenpumpen

Wälchli Maschinenfabrik AG 4805 Brittnau Tel. 062 745 20 40 www.waelchli-ag.ch Schlauchhaspel

Tauchmotorrührwerke


n  Futterernte Richtig eingesetzt beschleunigt der Kreiselheuer den Trocknungsverlauf ohne grosse Futterverschmutzung. Bild: Kuhn

Keine Lust auf neue Zetter? Der europäische Markt für Grünfutter-Erntemaschinen ist rückläufig. Tiefe Milchpreise sind der eine Grund, die weitere Konzentration auf immer weniger Hersteller scheint die Kauflust zusätzlich zu reduzieren. Ruedi Hunger Tendenziell werden nach Angaben der Hersteller bei einer Neuanschaffung grössere Arbeitsbreiten gekauft. Das be­ deutet, dass oft Kreiselheuer mit acht jenen mit sechs Kreiseln vorgezogen werden. Wo Dreifachmähkombinationen eingesetzt werden, kommen gar Zetter mit zehn Kreiseln zum Einsatz. Der Trend zu mehr Kreiseln geht einher mit der Feststellung, dass jeweils kleinere Kreisel­ durchmesser gewählt werden. Argumen­ te, die dafür sprechen, sind die bessere Bodenanpassung und eine gleichmäs­ sigere Verteilqualität.

Agco Mit den Fella-Produkten fährt Agco eine «3-Marken-Strategie». Neben den her­ kömmlichen Heuwendern Fella «Athos» mit Arbeitsbreiten von 4,00 bis 17,60 m werden Maschinen in Arbeitsbreiten von 6,60 bis 12,70 m als «Twister» in Fendtund solche in Arbeitsbreiten von 4,50 bis 12,70 m in Massey-Ferguson-Farben auf 32

Schweizer Landtechnik  4 2017

den Markt gebracht. Es liegt auf der Hand, dass nicht überall alle Farben parallel ange­ boten werden. Das wiederum bedeutet, dass die Geräte der verschiedenen Marken länderspezifisch vertrieben werden.

Claas 13 Modelle mit Arbeitsbreiten von 4,50 bis 13,00 m gibt es bei Claas mit der Bezeich­ nung «Volto». Sie werden in der Kompakt­ baureihe für den Dreipunktanbau und in der «MaxSpread»-Baureihe gezogen mit Fahrwerk angeboten. Die Kraftübertra­ gung erfolgt wartungsfrei über eine Fin­ gerkupplung. Das «MaxSpread»-Gutfluss­ konzept ermöglicht durch tangentiale Kreiselarmkonstruktion eine um 29,3° nachlaufende Geometrie, was sich durch eine breitere Futteraufnahme und einen schonenden Gutfluss auszeichnet.

Krone Krone produziert Kreiselzettwender für den Dreipunktanbau und gezogene Mo­

delle sowohl mit als auch ohne Fahr­ werk. Unter anderem hat Krone einen 10-Kreisel-Wender unter 10 m Arbeits­ breite im Programm. Dies ermöglicht dem relativ grossen Zettwender eine gute Bodenanpassung, auch in hügeli­ gem und unebenem Gelände. Ein optio­ nales Tastrad verbessert die Bodenfüh­ rung zusätzlich. Krone verwendet anstelle von Kreuzgelenken eine war­ tungsfreie 8-Finger-Kupplung.

Kuhn Die «Giroheuer» baut Kuhn sowohl als gezogene wie als angebaute Modelle. In verschiedenen Serien gebaut, erreichen sie Arbeitsbreiten von 4,20 bis 17,20 m. Je nach Modell haben die Kreisel vier, fünf, sechs oder sieben Zinkenarme. Kuhn bie­ tet schon seit einigen Jahren seine Krei­ selheuer auch mit kleinem Durchmesser an. Die grossen, gezogenen Maschinen sind zur Beschleunigung der Wendema­ növer am Vorgewende mit «GSC»


Futterernte    n

Mit der richtigen Streuwinkeleinstellung wird erreicht, dass alles Mähgut aufgenommen und locker wieder abgelegt wird.

Die laufend wachsenden Arbeitsbreiten rufen am Feldende nach einem eigentlichen «Vorgewendemanagement».

Durch tangentiale Gestaltung der Zinkenarme wird der Kreiselheuer für die Futteraufnahme und -ablage optimiert.

Bild: Kverneland-Vicon

Bild: R. Hunger

Bild: Claas

Bei 3-Punkt-Anbaumaschinen müssen verschiedene Tricks angewendet werden, damit die Transportmasse eingehalten werden. Bild: Kverneland

Damit auch kleinere Traktoren zum Zetten eingesetzt werden können, gibt es bei vielen Marken ein hochklappbares Fahrwerk. Bild: R. Hunger

Schliesslich gibt es bei einigen Herstellern auch die Möglichkeit, grosse Kreiselheuer ohne zusätzliches Fahrwerk längs einzuschwenken und so zu transportieren. Bild: Krone

(Ground Save Control) ausgestattet. Das ermöglicht jedem Kreisel zusätzlich eine individuelle Anpassung an Bodenuneben­ heiten. Seit 20 Jahren verbaut Kuhn war­ tungsfreie Fingerkupplungen in den An­ triebsstrang (statt Kreuzgelenken).

Die Zettwender von Lely sind unter der Be­ zeichnung «Lotus» bekannt. Sie werden in Arbeitsbreiten ab 5,20 bis 9,00 m als An­ baumaschinen und von 7,70 m bis 15,00 m in der Version gezogen verkauft. Insgesamt hat Lely 13 Modelle im Verkaufsprogramm. Alleinstellungsmerkmal der Lely-Zettwen­ der ist der «Hakenzinken».

14,80 m. Entsprechend verfügen die Ma­ schinen über 4 bis 14 Kreisel mit 4 bis 6 Zinkenarmen. Die «Spider» sind als 3-Punkt-Anbaumaschinen und als gezo­ gene mit oder ohne Transportfahrwerk erhältlich. Zusätzlich bietet SIP noch vier alpine Anbauzetter in den Arbeitsbreiten 2,20 bis 6,00 m an.

Pöttinger

Fazit

Pöttinger hat die Zettkreisel in zwei Bau­ reihen als «Alpen Hit» und «Hit» im Ver­ kaufsprogramm. Die Baureihe für das Berggebiet umfasst drei Anbau-Modelle mit 4,45 bis 6,00 m Arbeitsbreite. Die zwölf Modelle der «Hit»-Baureihe arbei­ ten 4,40 bis 12,70 m breit. Es gibt sie so­ wohl in der Version angebaut als auch gezogen. Die grössten gezogenen Mo­ delle haben ein Transportfahrwerk und optional eine hydraulische Grenzstreuein­ richtung. Die Zettkreisel sind mit vier bis acht Kreiseln ausgestattet. Alle «Hit»Modelle sind mit «Dynatech» – den ge­ schwungenen Armen mit nachlaufender Zinkenführung – ausgerüstet.

Kreiselheuer sind ausgereifte Maschinen, die sich seit Jahren bewähren. Sie sind langlebig und können, wenn die finanzi­ ellen Mittel fehlen, auch problemlos zwei oder drei Jahre länger genutzt werden. Das ist wohl auch ein Grund für die Zu­ rückhaltung der Käufer. Global ist der Markt für Grünlandtechnik immer in Be­ wegung. Eine «Eruption» mit Nachwir­ kung war die Übernahme von Kongskilde durch New Holland im vergangenen Ok­ tober. Die Vertriebsstruktur ist im Aufbau, und es ist davon auszugehen, dass in ab­ sehbarer Zeit auch in der Schweiz Kongs­ kilde-Kreiselheuer käuflich sind. Neulich erschütterte die Übernahme der Grün­ landsparte von Lely durch Agco die Marktstruktur. Noch nicht ersichtlich ist, ob und wann Kubota Kverneland-Kreisel­ heuer auch in oranger Farbe anbieten wird.  n

Kverneland/Vicon Kverneland baut Zetter mit Arbeitsbreiten von 4,60 bis 13,30 m. Die Produkte wer­ den länderspezifisch unter den Namen «Kverneland» oder «Vicon» verkauft. In der Schweiz sind es Kreiselzettwender von Vicon mit der Bezeichnung «Fanex». Die Zetter sind als Anbaumaschinen oder in der gezogenen Version erhältlich. Die Zettwender haben vier bis zehn Kreisel und sind mit fünf, sechs oder sieben Zin­ kenarmen ausgestattet. Der Antrieb er­ folgt über Doppelkreuzgelenke oder das «HexaLink»-Fingersystem. Das ange­ flanschte Getriebe wird nicht durch Trag­ funktionen belastet. Alle Zetter sind mit einem wartungsfreien Ölbadgetriebe ausgestattet.

Lely Der holländische Hersteller wird seine Ern­ tetechniksparte an Agco verkaufen. Die Auswirkungen auf das Produktions- und Verkaufsprogramm sind noch ungewiss.

SIP Das slowenische Unternehmen verkauft unter dem Begriff «Spider» Kreiselzett­ wender mit Arbeitsbreiten von 4,50 bis

4 2017  Schweizer Landtechnik

33


n  Futterernte

Ursache 1: Es wird zu tief gemäht, das verschlechtert die Bedingungen für nachfolgende Geräte. Bild: CNH

Wenn «Rohprotein» abbröckelt Bestimmte Futterverluste sind systembedingt und kaum zu verhindern, andere werden durch falsche Einstellung und Handhabung verursacht. Blattverluste sind gleichzeitig auch Rohproteinverluste. Eine sorgfältige Einstellung der Grünland-Erntemaschinen lohnt sich. Ruedi Hunger

Wird Gras zu tief geschnitten, erhöht sich die Verschmutzungsgefahr nicht nur beim Mähen, sondern auch bei allen nachfolgenden Geräten. Grasstoppeln mit einer Länge von 8 cm bilden eine Tragschicht für das gemähte Futter und erleichtern dem Zetter, dem Schwader und schliesslich auch dem Pick-up die saubere Futteraufnahme. Aufbereiter sollen die schützende Wachsschicht auf den Pflanzen verletzen, aber nicht die Pflanzen zerkleinern.

«Was der Kreiselheuer zerbröckelt hat, kann der Schwader nicht mehr vom Boden in den Schwad zurückholen.»

34

Schweizer Landtechnik  4 2017

Kreiselmaschinen Mehr Kreisel mit kleinerem Durchmesser arbeiten sauberer. Erklärt wird dies durch die Zinkenposition, die im jeweiligen Schnittbereich zweier Kreisel näher beim Boden ist als bei grossem Kreiseldurchmesser. Zudem können Zetter mit kleinem Kreiseldurchmesser mit geringerer Drehzahl gefahren werden, da pro Kreisel weniger Futter aufgenommen und verteilt wird. Bei fast allen Zettern ist heute der Streuwinkel mit wenigen Handgriffen einstellbar. Die Auswirkung fehlender Korrekturen wird oft unterschätzt, führen falsche Einstellungen doch zu zusätzlichen Bröckelverlusten von 5 bis 8 %. Bei zu kurzen Stoppeln kann der Schwader nicht sauber arbeiten, ohne auf dem Boden zu kratzen. Schwader werden so eingestellt, dass die Zinken dort, wo sie ins Futter greifen, rund 4 cm Bodenabstand

haben. Abhängig vom TS-Gehalt des Erntegutes erhöhen schnell rotierende Kreiselheuer und Schwader die Bröckelverluste. Aus diesem Grund müssen (zu) hohe Zinkengeschwindigkeiten unbedingt vermieden werden. Eine Zapfwellendrehzahl auch unter 450 U / min garantiert bei 6 bis 8 km/h Vorfahrgeschwindigkeit noch saubere Arbeit. Die Fahrgeschwindigkeit ist der Futtermenge anzupassen.

Futterbergung Eine saubere Futteraufnahme beginnt bereits mit dem richtigen Schwaden. Grosse, breite Schwaden werden besser aufgenommen als kleine und unregelmäs­ sige. Ladewagen erzeugen Bröckelverluste in erster Linie im Förderkanal bzw. Schneidwerk. Bestimmend sind der TSGehalt und die Messerschärfe. Gut geschliffene Messer verursachen weniger


Futterernte    n

Ursache 2: Trotz zunehmender Trocknung wird beim zweiten Durchgang mit zu hoher Drehzahl gefahren. Bild: JF-Stoll

Ursache 3: In der Absicht, auch den letzten Halm zu erreichen, werden Kreiselschwader oft zu tief eingestellt. Bild: Pöttinger

Ursache 4: Bei Rundballen entstehen je nach TS-Gehalt Bröckelverluste in der Höhe von 2,5 bis 13 Litern Milch je Ballen. Bild: R. Hunger

Bröckelverluste und sparen Treibstoff. Weiter entstehen Bröckelverluste bei unsachgemässem Einsatz des Kratzbodens. Insbesondere wenn das Ladegut bei laufendem Kratzboden stark gegen die Rückwand gepresst wird, kann beobachtet werden, wie feine, zerriebene Pflanzenteile auf den Boden fallen. Bei der Rundballenpresse rieseln während der Ballenbildung und bei der Ballenablage feine Pflanzenteile auf den Boden. Die Bröckelverluste variieren zwischen 1,5 kg

und knapp 8 kg (0,5 % – 2,6 % TS). Dies entspricht 8 bis 43 MJ NEL pro Balle. Besser vorstellbar sind Verluste in der Höhe 2,5 bis 13 l Milch je Ballen.

Fazit

«Die gesamten Verluste vom Mähen bis zum Schwaden belaufen sich auf rund 17 % des ganzen Ertrags.»

Es sind die feinen und gleichzeitig wertvollen Pflanzenteile, die abbröckeln und damit verloren gehen. Wertvoll sind diese Teile deshalb, weil es sich gleichzeitig um Rohproteinverluste handelt. Umgekehrt verursachen zu tiefe TS-Gehalte Fehlgärungen, auch davon sind wieder Eiweissbestandteile im Futter betroffen. Eine sorgfältige Maschineneinstellung und angepasste Drehzahlen helfen mit, die Verluste zu minimieren.  n

INSERAT

fendt.com

Fendt ist eine weltweite Marke von AGCO.

Martin Lieberherr, 079 239 73 78

Fendt - Technik die begeistert!

GVS Agrar AG Im Majorenacker 11 CH-8207 Schaffhausen info@gvs-agrar.ch www.gvs-agrar.ch

Der Fendt 300 Vario. Neue Variante ProfiPlus mit integriertem Spurführungsystem.

4 2017  Schweizer Landtechnik

35


n  Impression | Testbericht

Der Frontlader «543R» wurde speziell für die Baureihe «5R» entwickelt: innenliegende Schläuche und aussenliegende, mechanische Parallelführung. Bilder: M. Abderhalden

Neuer Gipfelstürmer Leistungsfähige Kompakttraktoren für Schweizer Verhältnisse sind gefragt. Mit der neuen Baureihe «5R» lanciert John Deere vier Modelle im Leistungsbereich von 90 bis 125 PS. Die «Schweizer Landtechnik» testete das Modell «5125 R». Martin Abderhalden*

Schon am Design sieht man, dass bei der Entwicklung Elemente der grossen «Brüder» aus den Serien «7R» und «8R» eingeflossen sind, so beispielsweise die kompakte, nach vorne abfallende Haube mit den LED-Scheinwerfern. Der Rahmen ist hinter dem Motor ans Getriebe angeflanscht. Die Ölwanne vom Motor ist direkt in den massiven, geschwungenen Rahmen eingegossen. Zusammen mit der Einzelradfederung der Vorderachse ergibt sich ein tiefer Schwerpunkt. Der Radstand von 225  cm führt mit dem grossen Lenkeinschlag zu einem inneren Wendekreis von 7,50 m. Mit Kabinenfe* Martin Abderhalden ist Landwirt und testet für die Schweizer Landtechnik regelmässig Maschinen und Geräte.

36

Schweizer Landtechnik  4 2017

derung weist das Testmodell eine Höhe von 274 cm auf. Der wassergekühlte 4,5-l-Motor von John Deere mit vier Zylindern, HochdruckCommonrail-Einspritzung und Waste­gateTurbolader bringt 125  PS Nennleistung (97/68/EGI). Die Abgasnorm der Stufe 3b wird ohne Additive erfüllt. Bei Strassenfahrt über 15  km/h gibt es zusätzliche 10 PS. Der ladedruckgeregelte Turbolader arbeitet schon im unteren Drehzahlbereich kräftig mit und ermöglicht ein maximales Drehmoment bei 1500 U / min von 534 Nm. Um zu vermeiden, dass der Katalysator sich in einer gefährlichen Umgebung regeneriert, kann man das Ausbrennen auch verschieben (manuell einstellbar). So werden eine hohe Hitzentwicklung und Funkenflug vermieden.

Leistungsfähige Hydraulik Auch in Sachen Hydraulik hat John Deere zugelegt. Das Load-Sensing-System bringt eine Hydraulikleistung von 117 l / min, was in dieser Leistungsklasse einmalig ist. Besonders gut merkt man das bei der Arbeit mit dem Frontlader. Insgesamt sind sieben Steuerventile möglich (3 vorne, 4 hinten, dazu noch einen Power-BeyondAnschluss und einen drucklosen Rücklauf). Im Heck stemmt der «5R» durchgehend 5394 kg, das ist mehr als der Traktor selber wiegt. Schade, dass der Oberlenkerhalter recht fummelig geraten ist. Die Fronthydraulik von Zuidberg ist mit 2854 kg durchgehender Hubkraft ebenfalls gut gerüstet. Sie lässt sich sehr platzsparend hochklappen und sitzt nahe bei der Vorderachse.


Testbericht | Impression   n

Die Armlehne ist mit den wichtigen Bedien­ elementen versehen. Am A-Holm ist das neue Display. Es ersetzt das Armaturenbrett.

Über die Bedieneinheit vorne auf der Armlehne kann man sämtliche Einstellungen vornehmen.

Am B-Holm sind die Bedienteile für Vorderachsfederung, Geräteverriegelung und Scheinwerfer am Frontlader abgebracht.

Drei Getriebevarianten

Frontzapfwelle mit 1000 U / min ist kompakt in die Fronthydraulik integriert.

Dreipunktgestänge und das Zugmaul, selbst wenn dieses in der untersten Position ist. Die kippbare Lenkradsäule verschafft Platz beim Einstieg und klappt automatisch in die voreingestellte Position, sobald man auf das Pedal zwischen Kupplung und Bremse drückt. Mit schwenkbarem Sitz schwenkt auch die Armlehne mit, so ist auch der rechte Aufstieg bequem. Stauraum gibt es nicht übermässig viel, dafür gute Ablagefächer. Anstelle des Armaturenbretts ist am A-Holm ein grosszügiges Display angebracht, auf dem alle Informationen angezeigt werden. Einstellungen erfolgen über das

Für den «5R» sind drei Getriebevarianten verfügbar. Das «CommandQuad» mit 16 × 16 Gängen. Dieses Getriebe gibt es geschaltet (ohne zu kuppeln) und in einer Automatikausführung. Weiter gibt es das «Command8» mit 32 × 16 Gängen und automatischer Schaltung, was einem stufenlosen Getriebe recht nahe kommt. Im Testmodell war das geschaltete «CommandQuad» verbaut – mit vier Gängen und vier Lastschaltstufen. Vom kleinsten bis zum grössten Gang schaltet man über den orangen Schalthebel auf der Armlehne unter Last. Beim einmaligen Antippen wechselt die Stufe, beim zweimaligen der Gang. Über die Drucktasten werden die Schaltgruppentasten vorgewählt. Der Anfahrgang wird über das Display im AHolm definiert. Die elektrische Parksperre mit mechanischer Verriegelung aktiviert sich in der «P»-Stellung am Reversierhebel. Die Kupplungsfunktion im Bremspedal ist serienmässig und kann bei Bedarf ausgeschaltet werden. An der Zapfwelle hinten stehen die Geschwindigkeiten 540, 540E und 1000 Verfügung. Die

Durch den neuen Rahmen mit eingegossener Ölwanne ergibt sich ein tiefer Schwerpunkt.

Viel Federung Die Einzelradfederung vorne verfügt über 90 mm Federweg. Die Federung kann in der Höhe angepasst, komplett gesperrt oder auf Automatik eingestellt werden. Der Fahrkomfort wird zusätzlich durch die mechanische Kabinenfederung unterstützt. Sie ist recht platzsparend eingebaut und lässt auch eine Bereifung bis 170 cm Reifenhöhe zu. Es passen also auch 38 Zoll grosse Räder an den «5R».

Display im A-Holm Der Traktor ist kompakt, trotzdem ist die Kabine komfortabel und hell. Obwohl noch ein B-Holm verbaut wurde, passt die Rundumsicht. Auffällig gross ist das Glasdachfenster mit Sonnenstore, an der auch in retourgezogener Position nochmals ein Rollo heruntergezogen werden kann, damit es bei Frontladerarbeiten nicht blendet. Die abgeschrägte Haube wirkt sich positiv auf die Sicht nach vorne aus. Ebenfalls gut ist die Sicht auf das

Eine mechanische Kabinenfederung sorgt für zusätzlichen Fahrkomfort.

Steckbrief John Deere «5125R» (Testmodell) Motor: John Deere Power Tech PWX, 4 Zylinder, 4,5 l, 125 PS Nennleistung (+10 PS mit Transport-Power-Management); 178 l Diesel-Tank Getriebe: «CommandQuad»-Schaltgetriebe mit 16 × 16 Gängen, unter Last schaltbar Hydraulik: Load-Sensing-System, 117 l / min; 3 elektrische Steuergeräte hinten, 1 elektrisches vorne; Frontladervorbereitung mit elektrischem Joystick auf dem «Command­ Arm»; Durchgehende Hubkraft an den Fanghaken: 5394 kg (hinten), 2854 kg (vorne) Bereifung: Vorne: 480 / 65R24, hinten: 540 / 65R38 Gewichte: Leergewicht (mit Frontladerkonsolen und Frontzapfwelle): 4800 kg; zulässiges Gesamtgewicht: 8600 kg Masse: Breite: 2150 mm; Länge: 3650 mm; Höhe: 2740 mm Listenpreis: CHF 120 404 (inkl. MwSt.) (Herstellerangaben)

4 2017  Schweizer Landtechnik

37


n  Impression | Testbericht

Drehrad der Bedienbox am Ende der Armlehne. Die Grösse der Anzeige ist ausreichend, die Gang- und Fahrtrichtungsanzeige könnte noch etwas klarer sein. Der gute Kontrast macht auch bei Sonneneinstrahlung ein Ablesen gut möglich. Auf der Armlehne befinden sich sämtliche Bedienelemente für das Getriebe, Zapfwelle, Hydraulik und die Zusatzscheinwerfer. Am Handgas ist neu auch eine Taste integriert, mit der man die aktuelle Drehzahl vom Fussgaspedal fixieren kann. Leider fehlt immer noch ein Drehzahlspeicher für das Handgas. Das optionale Vorgewendemanagement unterstützt den Fahrer, und die Steuerung der Anbaugeräte lässt sich koordinieren.

LED für Licht ins Dunkel Oft wird der Nachtbeleuchtung bei kompakten Traktoren wenig Beachtung geschenkt, beim «5R» ist aber das volle Programm montiert: angefangen mit der kleinen, aber praktischen LED-Leuchte beim Aufstieg über die Arbeitsscheinwerfer am Kabinendach bis hin zu den bereits erwähnten Scheinwerfern an der Kühlerhaube. Leider hat John Deere noch kein automatisches Tagfahrlicht verbaut.

Der John Deere «5125R» ist ein richtiger Allrounder und braucht sich vor schwerem Gerät nicht zu scheuen.

gefühlvoll bedienen. Nebst einer zweiten und dritten Funktion gibt es einen Knopf für den Fahrtrichtungswechsel, zwei Tasten für die Getriebeschaltung. Bemerkenswert ist die Arbeitsgeschwindigkeit des Frontladers. Wenn die Durchflussmenge der Elektronikventile auf volle Leistung gestellt ist, hebt dieser bei 1150 U / min innerhalb von knapp 5 Sekunden auf die volle Hubhöhe von gut 3,6 m, abgesenkt ist er in 3,5 Sekunden. Erhöht man die Motordrehzahl auf 1400 U / min, so hebt sich der Lader in 4,3 Sekunden voll aus und senkt in 3,1 Sekunden ab.

Vielseitige Einsätze Neuer Frontlader Die automatische Verriegelung von Schwinge und Werkzeug gehört bei der neuen Frontladerserie, die speziell für die Baureihe «5R» entwickelt wurde, serienmässig dazu. Für das Abkuppeln stellt man den Joystick auf Schwimmstellung, steigt dann nur einmal ab. Klappt die Abstellstützen herunter, kuppelt mit dem Schnellkuppler die Öl- und Elektroversorgung ab und löst jeweils auf jeder Seite mit einem Hebel die Verriegelung. Nun aufsteigen, Frontlader ausfahren – fertig. Beim Ankuppeln dasselbe Spiel, einfach retour. Wenn man routiniert vorgeht, ist der Frontlader innerhalb von eineinhalb Minuten komplett ab- oder angekuppelt. So wird der Frontlader bei Nichtgebrauch eher einmal demontiert. Mit dem Joystick auf der Armlehne lässt sich der Lader

Kurzbewertung – fummeliger Oberlenkerhalter – kein Drehzahlspeicher am Handgas – Luftdüsen im Fussbereich fehlen +w endige und kompakte Bauweise + gute, effiziente Hydraulikleistung (vor allem im Frontladerbetrieb) + k räftiger und durchzugstarker Motor

38

Schweizer Landtechnik  4 2017

Der John Deere «5125R» wurde im Test mit einem 8400 l fassenden Güllenfass auf der Strasse und im Gelände gefahren. Bezüglich Zugleistung liess er sich von den 12,5 t kaum beeindrucken. Für diese Fassgrösse wäre jedoch ein Frontballast angebracht, um die Traktion besser im Griff zu haben und die Strassenfahrt ruhiger machen zu können. Wer vorher ohne Kabinenfederung gefahren ist, muss sich erst etwas daran gewöhnen, zusammen mit der Vorderachsfederung fährt man aber komfortabel. Im Gelände ist das Eigengewicht von knapp 5 t recht bodenschonend, etwas breitere Reifen wären noch die Krönung. Die 3 m breite Kreiselegge lief problemlos. Selbst mit dem kurzen Radstand ist der Traktor auf der Strasse damit sicher unterwegs, ohne vorne zu entlasten. Die Bearbeitung einer feuchten Naturwiese bot keine Probleme. Ein richtiges Dream-Team ist der «5R» zusammen mit dem Frontlader. Durch den praktischen An- und Abbau, kombiniert mit der automatischen Verriegelung und der tollen Arbeitsgeschwindigkeit ist ein effizienter Güterumschlag gewährleistet. Praktisch ist die hydraulische Werkzeugverriegelung. Um schwere Lasten wie Siloballen zügig und sicher zu heben,

gehört aber ein Ballast von rund 1000 kg ans Heck. Meist reicht ein leicht erhöhtes Standgas für ein zügiges Arbeiten aus. Die seitliche, aussenliegende mechanische Parallelführung nimmt leider etwas Sicht, dafür bietet das vorbildliche Dachfenster umso mehr. Und wenn es blendet, bietet die Abdeckung mit dem Rollo genug Schutz vor der Sonne.

Fazit Der John Deere «5125R» ist ein universelles Kraftpaket, leicht, kompakt und wendig. Viel moderne Technik und durchdachte Details, wie die vordere Einzelradfederung und die Kabinenfederung, machen das Fahren angenehm und effizient. Durch die robuste Bauweise ist er in Kombination mit dem Frontlader «543R» der perfekte Frontladertraktor, gut und schnell zu bedienen dank leistungsfähiger Hydraulik und universellem Joystick. Für schwere Lasten muss aber hinten Ballast montiert werden, weil mit dem kurzen Radstand das Heck sonst zu schnell entlastet. Das ist aber bei der massiven Bauart und bei einer Zuladung von über 3700 kg und einem Gesamtgewicht von 8600 kg kein Thema. Für ein Vorserienmodell schaltet das Getriebe weich, die Fusskupplung ist in den unteren Stufen noch etwas ruppig, dafür lässt sich der Traktor mit der Kupplungsfunktion über das Bremspedal fein und gut dosierbar rangieren. Der «5R» wird sich in unseren Breitengraden im vielfältigen Einsatz schnell zu Hause fühlen.  n

Video zum John Deere «5125 R» Weitere Filme zu landtechnisch interes­­­s anten Themen auf unserem Youtube-Kanal «Schweizer Landtechnik»


Turbo Seed® Zn Der einzigartige PK-MikrogranulatStartdünger für Mais und Rüben  Robuster und zügiger Auflauf Ohne Turbo Seed® Zn

Mit Turbo Seed® Zn Anwendung in Saatreihe (Mikrogranulator)

 Frühere Blüte / Reife Ohne Turbo Seed® Zn

Einfach sauberer Mais • Die Komplettlösung gegen Unkräuter und Ungräser • Wirkt auch gegen Problemunkräuter • Blatt- und Bodenwirkung • Anwendung bis im 6-Blattstadium des Maises • Regenfest nach 2 Stunden • Flüssigformulierung

TIPP Mit Turbo Seed® Zn Eigenschaften  gleichmässige Körnung, rieselfähig  100% wasserlösliches und direkt aufnehmbares PK  Zn-EDTA 3 bis 4 mal effizienter als Salze  gezielte Platzierung mit einem Mikrogranulator  Eine Anwendung beim Säen  Umweltschonend (kein Übermass an N, P und K)  Kein Ammonium-Stickstoff  nicht phytotoxisch  höchste Konzentration an P und K

• 1,5 l/ha als Soloanwendung • 1,0 l/ha + 1,5 l/ha Aspect (verstärkte Dauerwirkung)

Zusammensetzung

Phosphor (P2O5) wasserlöslich 47% Kalium (K2O) wasserlöslich 31% Zink (Zn) EDTA chelatiert und wasserlöslich 1%

www.optisol.ch Infoline 079 572 98 99

Bayer (Schweiz) AG Crop Science 3052 Zollikofen Telefon: 031 869 16 66 www.agrar.bayer.ch Equip Power enthält Foramsulfuron, Iodosulfuron, Thiencarbazone und Cyprosulfamide (Safener). Gefahren- und Sicherheitshinweise auf den Packungen beachten.


n  Impression | Einsatzbericht

Bewährungsprobe bestanden Christian Giger hat sich im vergangenen Jahr für einen Kombiladewagen von Typ Krone «ZX 470 GD» entschieden. Über seine Erfahrungen im letzten Sommer haben wir in der ruhigeren Winterzeit mit dem Lohnunternehmer gesprochen. Ruedi Hunger tung wird durch seitliche nachlaufgelenkte Tasträder über die Grasnarbe geführt, auf Wunsch gibt es zwei zusätzliche Tasträder hinter der Zinkentrommel.

Powerband statt Kette

Leistung pur – der Kombiwagen von Krone überzeugt in Leistung und Bedienkomfort. Bilder: R. Hunger

Auf den ersten Blick beeindruckt der Kombiladewagen «ZX 470 GD» durch sein Erscheinungsbild. Laut Lohnunternehmer Christian Giger sind aber auch sein Leistungsvermögen und die ruhige Strassenlage beeindruckend. Doch vorerst ein Blick auf und in den Wagen. Ein erster Blickfang ist die ungewöhnliche Anordnung der Pick-up-Doppelzinken. Diese sind wendelförmig auf dem Rundrohr verteilt und haben mit ihrer Vertei-

lung über die ganze Breite die Form eines lang gestreckten «W». Der im Rundrohr integrierte hydraulische Antrieb hinterlässt einen kompakten Eindruck. Die Drehzahl wird manuell oder automatisch in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit über Isobus geregelt. Die Zinkenanordnung zusammen mit dem Rollenniederhalter sorgen über die ganzen 212 cm der Pick-up-Breite für kontinuierlichen Futterfluss. Die Aufnahmevorrich-

Nach Angaben des Herstellers dürfen Traktoren bis 295  kW (400  PS) vorgespannt werden. Daher ist das Antriebskonzept entsprechend auf «Power» ausgelegt. Schon die Nockenschaltkupplung der Gelenkwelle mit einem Auslösemoment von 2800 Nm lässt erahnen, welche Kräfte im Antriebsstrang wirken können. Ein beeindruckender Förderrotor mit 88 cm Durchmesser und einer Förderbreite von über 190 cm sorgt für gleichmässige Ausladung des Wagens. Exklusiv ist der Antrieb über einen 6-rilligen Verbundriemen, ein sogenanntes «Powerband». Die Drehzahl des Rotors wird übrigens durch ein Planetengetriebe, das im Rotor verbaut ist, im Verhältnis von 1 : 25 reduziert. Der Kombiwagen wird mit 48 Schneidmessern ausgerüstet, die in zwei Gruppen gefahren werden können. Daraus ergibt sich eine theoretische Schnittlänge von 3,7 cm. Optional gibt es die automatische Messerschleifeinrichtung «Speed Sharp», ausgestattet mit Fächerschleifscheiben. Zum Schleifen wird der Messerbalken seitlich ausgeschwenkt. Das ist nicht neu, sondern hat sich bei den Vorgängermodellen schon bewährt. Geschliffen wird in Gruppen à 24 Messer.

Schwenkbare Vorderwand

Kompakt gebaut – der im Rundrohr integrierte hydraulische Pick-up-Antrieb.

40

Schweizer Landtechnik  4 2017

Powerband statt Kette – das verleiht dem Wagen einen ruhigen und schlupffreien Lauf.

Da staunt der Laie, wenn die Stirnwand plötzlich nach vorne schwenkt und zusätzliches Ladevolumen freigibt. Den Profi beeindruckt dies weniger, denn das ist ja auch ein Argument, das für den Wagen spricht. Anfänglich ist die schwenkbare Stirnwand in der vorgewählten, gespeicherten Ladeposition. Mit der «Voll»-Meldung eines Tasters / Sensors an der Rückwand, wird der Kratzboden gestoppt, die Stirnwand schwenkt automatisch nach vorn und gibt das zusätzliche Ladevolumen in der Grösse


Einsatzbericht | Impression   n

von rund 4,5 m3 frei. Als Häcksel- und Transportwagen mit schwenkbarer Frontwand kann einerseits mehr Volumen genutzt werden, anderseits wird die Stützlast und damit die Traktion der Traktorhinterräder erhöht.

Klassenschnellster betreffend Entleerung Der Kratzboden läuft auf einem Ganzstahlboden. Vorne, im Bereich der Ladegutübergabe aus der Fördertrommel, ist der Kratzboden um 35 cm abgesenkt. Das soll nach Angaben von Krone den Förderdruck auf das Futter reduzieren. Der Kratzboden besteht aus vier Flachgliederketten mit verschweissten Mitnehmerleisten aus Vierkantrohr. Krone hat sich für einen beidseitigen Antrieb entschieden. Der Aufbau ist leicht konisch gestaltet, damit reduzieren sich die seitlichen Reibekräfte. Serienmässig ist der Wagen mit drei Dosierwalzen ausgestattet. Die beiden unteren Walzen drehen mit einer höheren Drehzahl und sorgen damit für eine schnelle Entladung und gleichmässige Futterablage. Der Antrieb erfolgt seitlich über 1-Zoll-Rollenketten mit federunterstütztem Kettenspanner.

Profi-Fahrwerk Beim Fahrwerk wird die Nähe von Krone Landtechnik zum Nutzfahrzeughersteller Krone offensichtlich. Wenn mit einem Gesamtgewicht von 30 t (27 t Fahrwerk) gefahren wird, werden hohe Ansprüche ans Fahrwerk gestellt. Das Tridem-Achsaggregat verfügt über einen hydraulischen Ausgleich und hydropneumatische Federung. Zudem sind die Räder der Vorder- und Hinterachse gelenkt, und die Vorderachse fungiert zusätzlich als Liftachse. Das Fahrwerk ist für ein technisches Gesamtgewicht von 31 t und eine

Steckbrief Krone «ZX 470 GD» DIN-Volumen (Laderaum): 47 m3 Länge / Breite / Höhe: 10,5 m / 2,95 m / 3,99 m Bereifung: 800 / 45 R 26,5 TL Leergewicht: 12 000 kg; Zulässiges Gesamtgewicht: 30 000 kg Rotordurchmesser: 880 mm Messeranzahl: 48 (48 / 24 / 24 / 0); Schnittlängen: 74 mm / 37 mm Pick-up-Breite: 2,12 m Grundpreis: CHF 124 000.– (exkl. MwSt.) (Herstellerangaben)

Höchstgeschwindigkeit von 60 km / h ausgelegt, was zwar für die Schweiz nicht relevant ist, aber doch für beruhigende Reserven sorgt. Gebremst wird selbstverständlich mit einer 2-Leiter-Druckluftbremsanlage. Optionale Sicherheitselemente sind im elektronischen Bremssystem intetgriert und umfassen einen automatischen lastabhängigen Bremskraftregler «ALB», ein Antiblockiersystem und ein Roll-Stabilisierungs-System.

Elektrohydraulische Zwangslenkung Die Tridemachse ist serienmässig mit einer Zwangslenkung ausgerüstet. Die Lenkung erfolgt elektrohydraulisch. Als Verbindung zum Traktor dient eine Lenkstange mit genormtem Kugelkopf. Die Lenkimpulse werden über den Lenkcomputer an die Achslenkung weitergegeben. Ab 30 km / h wird die Lenkintensität sukzessive reduziert und ab 50  km  /  h ganz eingestellt. Am Hang besteht bei Abdrift die Möglichkeit für manuelles Gegenlenken mit den beiden Lenkachsen, ebenso kann auf diese Weise auf dem Fahrsilo von der Silokante weggelenkt werden. Bedient wird der Wagen ganz nach Wunsch, so steht es im Prospekt. Die komplette Steuerung von Lade- und Entladevorgang wird über das Bedienterminal «Delta» vorgenommen. Eine Steigerung ist möglich mit dem IsobusBedienterminal «CCI 200», optional mit

Mit dem Hundegang kann auch einmal vom Fahrsilorand weggelenkt werden, dazu wird die mittlere Achse leicht angehoben.

Damit drauf bleibt was drin ist – dank oberer Abdeckung wird die jeweilige Ladung auch gesichert.

einem zusätzlichen Joystick. Schliesslich, sofern ein Isobus-Traktorterminal bereits vorhanden ist, kann dieses verwendet werden.  n

Bereit für kommende Saison Der Kombiwagen war ab August 2016 bis zum Ende der Gras- und Maisernte im Einsatz. Etwa zu gleichen Teilen wurde er als Lade- und / oder Häckselwagen eingesetzt. Balz Rutz, Mechaniker und Fahrer, ist überzeugt, dass die spezielle Zinkenanordnung zusammen mit dem Rollenniederhalter für den kontinuierlichen und gleichmässigen Futterfluss verantwortlich sind. «Nicht selten sind wir hier im Rheintal auf Riedböden unterwegs, darum schätzen wir die zusätzlichen Tasträder am Pick-up», ergänzt Christian Giger. Weiter ist Giger begeistert vom Antrieb über das Powerband, das ermögliche ein gewisses Mass an Elastizität, ohne dass Schlupf auftrete. Zum Schneidwerk meint Balz Rutz: «Je mehr man den Wagen füttert, desto gleichmässiger ist der Schnitt.» Giger hat auf eine automatische Messerschleifvorrichtung verzichtet; zwar habe er sich Gedanken darüber gemacht, doch schliesslich entschied er sich für den zweiten Messersatz, da er ja für die Pressen-Messer schon einen Schleifautomaten benutzt. Der «Umbau» vom Lade- zum Häckselwagen ist laut Giger eine kurze Angelegenheit. Lediglich ein Abdeckblech muss dazu über dem Förderkanal montiert werden. «Mit sechs Schrauben ist das im Augenblick erledigt», so Balz Rutz. Dazu benutzt er die seitliche Servicetüre mit integrierter Aufstiegsleiter. Auf seinen Allgemeineindruck angesprochen, betont Christian Giger, dass er zufrieden sei mit dem Wagen. «Er erfüllt unsere Erwartungen, das ist ja die Hauptsache», so der Lohnunternehmer. Einige Einstellungen seien in den letzten Wochen noch optimiert worden, jetzt könne er in den Christian Giger (l.) mit Fahrer und Mechaniker Balz Rutz. nächsten Wochen beruhigt in die neue Saison starten.

4 2017  Schweizer Landtechnik

41


n  Impression | Einsatzbericht

Die «ExactEmerge»-Technik arbeitet mit einem völlig neu entwickelten Vereinzelungs- und Ablagesystem. Bilder: R. Burkhalter

Höchste Präzision erreicht Die neue «ExactEmerge»- Einzelkorn-Sätechnik wurde durch das Lohnunternehmen Landag in eine für Schweizer Verhältnisse passende Maschine eingebaut. Bereits in den ersten Praxiseinsätzen überzeugte die Maschine durch eine präzise Ablage bei sehr hohen Fahrgeschwindigkeiten. Ruedi Burkhalter «Maximale Bodenschonung bei bestmöglicher Präzision», war das Leitmotiv von Hanspeter Lauper beim Bau seiner neusten Einzelkorn-Sämaschine. Der Geschäftsführer des Lohnunternehmens Landag in Wiler bei Seedorf BE hat ein Arbeitsgerät mit bisher unerreichten «Fähigkeiten» entworfen. Ein einzigartiges Highlight ist die von ihm und seinem Team selber zusammengestellte und programmierte Steuerungs- und Regeltechnik, die der Maschine trotz Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 20 km/h die zurzeit präziseste Einzelkornablage bei Bodenunebenheiten und wechselnden Bodeneigenschaften ermöglicht.

Goldprämiertes Ablagesystem Am Anfang des Projekts stand Laupers Wunsch, zu Beginn der Rübensaatsaison 2017 mit der neusten Generation von John-Deere-Einzelkorn-Sätechnik arbeiten zu können. Diese «ExactEmerge»42

Schweizer Landtechnik  4 2017

Technik mit einem völlig neu entwickelten Vereinzelungs- und Ablagesystem wurde erstmals auf der Sima 2015 in Paris vorgestellt – und ergatterte mit dem neuen Arbeitsprinzip eine Goldmedaille. Die Vereinzelung erfolgt mit einer schüsselartigen und schräg positionierten statt wie bisher mit einer flachen, senkrecht stehenden Lochscheibe. Diese Technik, die für Rüben, Mais und weitere Kulturen in unterschiedlichen Versionen erhältlich ist, soll gegenüber der alten Form für die Hochgeschwindigkeitsvereinzelung verschiedene Vorteile haben. Die Löcher, in denen die Samen durch das Vakuum festgehalten werden, befinden sich in einer Art Kerbe, wodurch die Schwerkraft und die Form der Körner das Festhalten unterstützen. Mit dieser Schüsselform verhält sich die Stärke des Vakuums anders als mit herkömmlichen Lochscheiben, und es lässt sich so regeln, dass Fehl- und Doppelbelegungen auch bei hohen Ge-

schwindigkeiten auf ein Minimum reduziert werden. Doppelbelegungen werden zusätzlich durch drei flexible Gummiabstreifer reduziert. Nach einer Drehung von 180° werden die Körner mittels Auswurf­ stern aus den Vertiefungen geworfen und an ein 16 mm breites Bürstenband übergeben. Auch die Bürstenbänder gibt es für unterschiedliche Kulturen.

Bürstenband Der Samen wird oben an der Umlenkrolle an die durch die Krümmung geöffneten Bürsten abgegeben, in den sich schliessenden Bürsten mechanisch festgeklemmt und geordnet bis etwa 2 bis 4 cm über den Saatrillengrund transportiert. Unten öffnen sich die Bürsten auf der Umlenkrolle wieder, geben so den Samen frei und werfen diesen über ein gebogenes Blech nach hinten. Die Geschwindigkeit der Bürstenbänder entspricht immer genau der Fahrgeschwindigkeit, sodass


Einsatzbericht | Impression    n

Die Löcher in der schüsselförmigen Lochscheibe befinden sich in einer Kerbe, was das Festhalten der Körner unterstützt.

eine präzise Ablage ohne Verrollen erfolgt. Da die Geschwindigkeit von Boden und Korn gleich sind, benötigt das Aggregat auch keine Fang- oder Andruckrolle im Saatschlitz.

Gewisses Tempo nötig Allerdings zeigte sich, dass dieses Arbeitsprinzip eine gewisse Fahrgeschwindigkeit bedingt. Damit die Körner im richtigen Moment die sich öffnenden Bürsten verlassen, wird eine minimale Zentrifugalkraft der Körner benötigt. Deshalb kommt es bei zu langsamer Fahrt vor, dass die Körner die Borsten zu spät verlassen und dann neben dem statt im Saatschlitz zu liegen kommen. Während die Körner in den Bürstenbändern nach unten transportiert werden, erfasst ein neuer Saatgutsensor in jeder Reihe den Saatgutstrom und dessen Lage. Sowohl Fehl- als auch Doppelbelegungen werden erfasst und können am Terminal abgelesen werden. Diese zusätzlichen «Augen» ermöglichen dem Fahrer ein schnelles und einfaches Kalibrieren des Vereinzelungsvorgangs. Dabei wird das Vakuum so lange angepasst, bis die Sensoren einen

Mit dem von Hanspeter Lauper konstruierten Rahmen lassen sich die zwei äusseren Säeinheiten dank Teleskopelementen für den Strassentransport einziehen.

Die Bürstenbänder sind in einer Kunststoffkassette untergebracht, die sich dank Klickverschluss werkzeuglos demontieren und öffnen lässt.

bestmöglichen Wert anzeigen. Liegt der gemessene Wert unter 100, liegt dies daran, dass nicht alle Löcher in der Scheibe besetzt sind, und das Vakuum muss erhöht werden. Ein Messwert über 100 entsteht durch Doppelbelegungen und erfordert eine Reduktion des Vakuums. Idealerweise sollte der Wert bei der Arbeit immer zwischen 99 und 101 liegen. Beim Wechsel von Rüben auf Mais und umgekehrt müssen die Topfscheiben, die Bürstenbänder und die Auswurfsterne ausgetauscht werden. Die Vereinzelungsund Bürstenkassetten lassen sich nach dem Entfernen der Saatgutbehälter werkzeuglos über Klapp- und Klickverschlüsse einfach einzeln entnehmen. An der sechsreihigen Maschine benötigt eine Person für den Fruchtwechsel etwa eine Stunde. Für eine optimale Verein­zelung sollte dem Saatgut eine kleine Menge Talkpulver beigemischt werden. Zudem benötigen die Bürstenbänder alle 50 bis 100 ha etwas Grafitpulver für die Schmierung. Dieses wird ebenfalls dem Saatgut beigemischt.

Emerge»: Sie erzielte im DLG-Test bei rund 18 km/h die grösste Genauigkeit. Diese Resultate decken sich auch mit den ersten Eindrücken von Laupers Praxiseinsätzen. Die Saatgutverteilung machte optisch einen guten Eindruck. Auch die Tiefenablage ist regelmässig. Lob gab es ebenso für die genau arbeitende Einzelreihenabschaltung, die in Keilen und am Vorgewende weder Lücken noch Überlappungen zeigte. Zukunftsweisend ist auch das Antriebskonzept der «ExactEmerge». Sowohl die Lochschüssel als auch das Bürstenband werden in jeder Säeinheit separat von je einem Elektromotor angetrieben. Dank deren elektronischer Steuerung ist es möglich, die Saatmenge jederzeit einfach auf dem Touchscreen des Isobus-Terminals zu verstellen. Übrigens ist jedes Säelement mit einem eigenen Rechner ausgestattet, sodass auch bei Kurvenfahrten in jeder Reihe der Kornabstand konstant gehalten wird. Der Strom wird mit einem von John Deere speziell für diese Anwendung entwickelten Zapfwellen-Aufsteckgenerator erzeugt.

DLG bestätigt hohe Präzision Die Ablagequalität der Einzelkornsämaschine wurde bereits Anfang 2016 durch das DLG-Testzentrum auf dem Prüfstand und im Feld mit Maissaatgut geprüft. Dabei wurde die Sämaschine zwischen 8 und 20 km/h schnell gefahren. Das Ergebnis: Bis 20 km/h lag die Standardabweichung bei allen Sorten im sehr guten bis guten Bereich. Das traf ebenso auf die Belegung, also die Anteile an Fehl- und Doppelbelegungen, zu. Hier zeigen sich deutlich die Unterschiede zu anderen Systemen, die mit Luftstrom oder dem Freifallprinzip arbeiten. Bei solchen Systemen nimmt die Genauigkeit spätestens bei 10 km/h ab. Anders bei der «Exact­

Keine «Schweizer Version» lieferbar Wer in der Schweiz mit der «Exact­ Emerge»-Technik säen will, hat ein «gewichtiges» Problem: Die kleinste lieferbare Maschine mit dieser Technik ist das Modell «1725NT», ein achtreihiges Gerät mit massivem Klapprahmen und 3800 kg Leergewicht. «Für mich kam es nie infrage, mit dieser Originalmaschine zu arbeiten», berichtet Lohnunternehmer Lauper. «Ich hätte dafür einen mindestens 10 t schweren Traktor anschaffen und dann mit einem Gesamtgewicht von 14 bis 15 t arbeiten müssen.» Das liess sich nicht mit der bodenschonenden Philosophie des 4 2017  Schweizer Landtechnik

43


n  Impression | Einsatzbericht

Die Sternräumer von Yetter lassen sich über pneumatische Bälge in der Intensität verstellen und regeln.

Direktsaat-Spezialisten vereinbaren. Er suchte nach einer Lösung, um die neue Technik mit dem vorhandenen 125-PSTraktor einsetzen zu können. Es blieb nur der Weg, die Säeinheiten von John Deere auf einem selber entwickelten, deutlich leichteren Rahmen aufzubauen, so wie Lauper dies bereits vor einigen Jahren mit dem Vorgängermodell «MaxEmerge» gemacht hatte. Da John Deere die «ExactEmerge»-Säeinheiten nicht einzeln liefert, bestellte Lauper ein komplettes Modell «1725NT», demontierte die Säeinheiten und baute diese auf dem eigenen Rahmen neu auf. Das Resultat ist eine nur 2200 kg schwere, sechsreihige Maschine. Sie lässt sich im Gegensatz zum Original dank einem von 75 auf 50 cm verstellbarem Reihenabstand sowohl für Mais, Rüben, Sonnenblumen, Ackerbohnen sowie Raps einsetzen. Die erweitertete Isobus-Steuerung ermöglicht es, zusätzlich Flüssigdünger aus dem Fronttank in die Saatreihe, Festdünger neben die Saatreihe und Schneckenkörner aus einem Krummenacher-Sägerät in- und auf die Saatreihe auszubringen.

Elektrohydraulisches Regelsystem Für die ersten Einsätze mit Rüben wurden alle sechs Säeinheiten noch fix am Rahmen montiert. Bis zum Beginn der Maissaat sollen dann auch die beiden Teleskopelemente montiert sein, mit denen sich bei 75 cm Reihenabstand die beiden äus­ seren Säeinheiten hydraulisch auf Transportbreite einziehen lassen. Um trotz geringem Maschinengewicht bei der Direktsaat mit hohem Schardruck arbeiten zu können, musste Lauper eine zusätzliche technische Lösung finden. Diese heisst «Landag Downforce Control» und ist ein elektrohydraulisches Regelsystem, das nach dem Prinzip einer Mähwerksent44

Schweizer Landtechnik  4 2017

Der Druck auf die Andruckrollen lässt sich pneumatisch regeln. Man sieht zudem die Schläuche für Flüssigdünger und Schneckenkörner.

lastung funktioniert, nur einfach in entgegengesetzter Richtung: Die doppelt wirkenden Hydraulikzylinder des Dreipunkthubwerks übertragen während der Arbeit einen stufenlos einstellbaren geregelten Gewichtsanteil des Traktors auf die Maschine.

Anpassung in Millisekunden Neben der «Landag Downforce Control» weist die Maschine eine bemerkenswerte Regelungstechnik auf, dank der alle Werkzeuge für ein optimales Resultat einzeln geführt und gesteuert werden können. Die Säeinheiten sind über ein Parallelogramm mit dem Rahmen verbunden. Die Kraft, welche die Säeinheiten nach unten drückt (englisch Downforce), wird in der Originalversion durch Luftbälge pneumatisch erzeugt und geregelt. Das pneumatische System soll in einem weiteren Ausbauschritt durch ein hydraulisches ersetzt werden. «Das hydraulische System reagiert im Millisekundenbereich deutlich schneller als das pneumatische», begründet Lauper. So werde einerseits verhindert, dass bei hohen Fahrgeschwindigkeiten Druckspitzen entstehen und der geöffnete Saatschlitz bei verformbarem Boden durch die Tiefenführungsrollen bereits vor der Saatgutablage wieder zugedrückt wird. Anderseits kann in Mulden schnell zusätzlicher Druck aufgebaut werden, um zu verhindern, dass die Saattiefe stellenweise zu gering ist. Dank dieser hochpräzisen Regelung kann auch bei Bodenunebenheiten eine optimale Ablagetiefe eingehalten werden, wodurch sich Lauper einen schnelleren und regelmässigeren Feldaufgang verspricht. Die originalen Räumsterne der JohnDeere-Maschine können nur manuell in Stufen verstellt werden. Hanspeter Lauper wollte auch hier eine optimale Lösung

und hat sich deshalb für einen Ersatz durch pneumatisch gesteuerte Räumsterne von Yetter entschieden. Diese Zusatzfunktion ermöglicht es dem Fahrer einerseits, den Druck auf die Räumsterne jederzeit stufenlos von der Kabine aus zu verstellen. Andererseits haben die Luftbälge eine stossdämpfende Funktion, wodurch das Säelement ruhiger arbeitet. Auch die als letztes Werkzeug folgenden Andruckrollen waren auf der Originalmaschine nur mechanisch verstellbar und wurden mit einer weiteren pneumatischen Regelung ausgerüstet. Für die Bedienung der Regelung steht in der Kabine ein separater Bildschirm zur Verfügung. Die Bedienung der restlichen Funktionen sowie der Sätechnik erfolgt über das Isobus-Terminal des Traktors. Die Bedienungsoberfläche ist optisch gut gelungen. So können beim Einstellen der Saatstärke oder beim Kalibrieren des Vakuums die vom Saatgutsensor ermittelten Werte beim Verstellen direkt verfolgt werden. Die Möglichkeit der Datenübermittlung auf die Plattform «MyJohnDeere» eröffnet zahlreiche neue Möglichkeiten. So kann Lauper nachträglich analysieren, wo der Fahrer wie schnell gefahren ist und wie man allenfalls die Fahrweise noch optimieren kann. Weitere elektronische Möglichkeiten wie die automatische Anpassung der Saatstärke in Abhängigkeit von einer Ertrags- oder Boden­ art nutzt Lauper zurzeit noch nicht.  n

Video zur Sämaschine «ExactEmerge» Weitere Filme zu landtechnisch interes­­­s anten Themen auf unserem Youtube-Kanal «Schweizer Landtechnik»


Unfallverhütung | Sicherheit   n

keitsempfindlichkeiten. Bei Tageslichtbedingungen ist das Auge im grünen Spektralbereich am empfindlichsten. Damit rotes Licht die gleiche Helligkeitsempfindung auslöst wie grünes Licht, muss dessen Strahlungsfluss etwa 100mal höher sein. Die optimale Wahrnehmungsempfindlichkeit des menschlichen Auges liegt zwischen Grün und Gelb.

Unterschiedliche Scheibentönung

Je nach Arbeitsbedingungen können Beleuchtungs- und Lichtverhältnisse schnell wechseln. Zudem muss sich das Auge rasch vom Bildschirm auf Aussensicht umstellen. Bieten wir ihm mit der richtigen Brille die notwendige Unterstützung. Bild: Steyr

Entspanntes Sehen Für verschiedene Arbeiten in der Werkstatt oder im Freien sind Sicherheitsbrillen vorgeschrieben oder empfehlens­ wert. Bei Fahrern von Traktoren oder Erntemaschinen kennt man dies kaum. Mit der richtigen Scheibentönung einer Brille wird das räumliche Sehen besser und kontrastreicher. Ruedi Hunger Täglich nimmt der Mensch bewusst oder unbewusst unzählige Sinneseindrücke wahr. Über 80 % der bewussten Sinneseindrücke liefert das Auge. Ein Traktor- oder Erntemaschinenfahrer hat neben der Sicht nach draussen eine Vielzahl von Kontrollund Steuerungsaufgaben wahrzunehmen. Die Lichtverhältnisse sind je nach Witterung und Sonnenstand rasch wechselnd oder extrem unterschiedlich. Auch bei Ar-

Prismatische Ablenkung Bei stark gekrümmten – modernen – Brillen können prismatische Wirkungs­ differenzen auftreten. Dann erhöht sich für das einzelne Auge jeweils die pris­ matische Ablenkung der Strahlen durch die Brille. Weil die Augen versuchen, diese Differenz auszugleichen, ermüden sie rascher. Ferner kann Kopfweh ebenfalls eine indirekte Folge sein. Schliesslich können für den Träger Irritationen und Doppelbilder entstehen.

beiten mit Maschinen in Gebäuden, beispielsweise mit dem Futtermischwagen oder beim Misten, sind die Lichtverhältnisse bedingt durch den Ortswechsel stark wechselnd und anspruchsvoll.

Das Auge – ein Wunder Die Netzhaut in den Augen besteht aus Zäpfchen und Stäbchen. Für das Farbsehen sind die rund sechs Millionen Zäpfchen in der Netzhaut verantwortlich. Sie reagieren auf Licht eines bestimmten Wellenlängenbereichs. Allerdings können sie nicht feststellen, ob das Licht einfarbig ist oder nicht. Die Stäbchen unterscheiden nicht zwischen den Wellenlängen, dafür sind sie sehr lichtempfindlich. Ein Grossteil der 120 Millionen Stäbchen befindet sich am Rand der Netzhaut; das ist der Grund für ein eher unscharfes Schwarz-Weiss-Sehen bei Dämmerung. Das Auge zeigt für unterschiedliche Wellenlängen auch unterschiedliche Hellig-

Mit der richtigen Tönung der Brille werden die Augen geschützt, und das Sehen wird verbessert. •  Blauglasbrillen sind sogenannte Entspannungsbrillen. Sie werden oft von Erntemaschinenfahrern bevorzugt. Ohne intensive Sonneneinstrahlung erleichtern diese Brillen den Blickwechsel vom Bildschirm zur Aussensicht. Grund sind die Blaurezeptoren auf der Netzhaut, die bei «Multitasking» dem vegetativen Nervensystem entspannende Signale vermitteln. •  Braunglasbrillen reduzieren bei direkter Sonneneinstrahlung die Lichtmenge für die Netzhaut und verhindern damit Überreizungen. Je nach Braunton können erhebliche Kontrastverstärkungen erzielt werden. Der Effekt dieser Brillen ist ein entspanntes Sehen bei sehr hohen Lichtintensitäten und grossen Kontrasten. Die Wahrnehmung von Signalfarben bleibt weitgehend erhalten. •  Gelb- und Orangeglasbrillen sind hilfreich bei diffusen und wechselnden Lichtverhältnissen in Gebäuden und dem damit verbundenen Ortswechsel. •  Bei Sonnenschein und guten Lichtverhältnissen können auch Grauspiegelbrillen genutzt werden. Mit ihnen werden neben den Zäpfchen auch die Stäbchen aktiviert, was die kontrastreichere Wahrnehmung unterstützt. Die Verspiegelung reduziert unangenehme Lichtreflexe und Blendungen. Bei zu geringer Tönung und/oder gleissendem Licht kommt es in seltenen Fällen auch zu Überreizungen im Auge.

Fazit Muss der Fahrer nun drei oder vier spezielle Brillen mit sich tragen? Das ist nur in den wenigsten Fällen sinnvoll lösbar. Realistisch ist, dass auf dem Traktor oder der Erntemaschine die optimale Brille deponiert wird. Dabei spielt das persönliche Empfinden auch eine Rolle. Wenn Kopfschmerzen auftreten oder die Augen­ ermüden, kann das ein Anzeichen für eine falsche Brille sein.  n 4 2017  Schweizer Landtechnik

45


n  Management

Der Schwader ist in vielerlei Hinsicht die Leitmaschine bei der Grundfutterernte. Bild: R. Hunger

Kaufen, mieten oder doppelt auslasten? Grundsätzlich ist jeder Landwirt frei in seiner Entscheidung, wie er seinen Betrieb mechanisieren will. Ziele können sein: möglichst hohe Flächenleistung, maximale Auslastung oder optimale Wirtschaftlichkeit auf lange Sicht. Ruedi Hunger

Landwirtschaft findet immer noch «draus­sen» statt. Jeder Betriebsleiter kennt das, muss er doch seine Futterernte an den begrenzt «verfügbaren Feldarbeitstagen» unter Dach bringen. Auf der anderen Seite sind die Maschinenkosten eine betriebswirtschaftliche Grösse, die nicht vernachlässigt werden darf. Nachfolgend drei Beispiele, wie sich Kauf, Miete oder Auslastung eines Schwaders finanziell auswirken. Sämtliche Datengrundlagen sind «am Schreibtisch» ausgewählt – haben dennoch einen hohen Bezug zur Realität.

Fall 1 Landwirt A überlegt, ob er für seine knapp 80 ha Fläche, die er jährlich ernten muss, allein einen Doppelschwader kaufen soll. Als Alternative prüft er den gemeinsamen Kauf mit dem Nachbar B, der einen gleich grossen Betrieb hat. Sie setzen sich an einen Tisch und stellen eine Berechnung an (Tabelle 1). Bald wird für Landwirt A klar, dass seine Rechnung nicht aufgeht. Die Kaufschwelle 46

Schweizer Landtechnik  4 2017

liegt bei 144 ha (Grafik). Übereinstimmend beschliessen die beiden Nachbarn, den Doppelschwader gemeinsam anzukaufen. Damit haben sie eine leistungsfähige Maschine und können die Kosten tief halten.

Fall 2 Landwirt C legt viel Wert auf hohe Flächenleistung bei der Grundfutterernte. Er beabsichtigt daher, trotz einer Auslastung von lediglich 100 ha/Jahr (ART 160 ha) «seinen» Doppelkreiselschwader (ARTCode 9065) zu kaufen. Aufgrund der höheren Flächenleistung rechnet er, dass 15 Betriebsstunden eingespart werden. Vorsorglich überlegt er doch noch, welche Kosten durch einen Kauf entstehen. Auf der Berechnungsgrundlage einer Maschinenkombination, das heisst Traktor, Fahrer und Doppelschwader, entstehen folgende Kosten: Mit einer Leistung von 2,72  ha  /  Std. kann der Landwirt seine Grundfutterfläche zwar innert kürzerer Frist schwaden, er «bezahlt» dabei aber einen verhältnismässig hohen Preis. Pro Hektar erhöhen sich die Ma-

schinenkosten allein für den Schwader um rund CHF 12. Die Fahrerkosten bleiben gleich. Die leicht tieferen Kosten je Traktorbetriebsstunde (CHF –0.80) sind vernachlässigbar, aber der Traktor erreicht die ART-Schwelle der Auslastung nicht mehr (–15 Std.). Für die angestrebte schnellere Arbeitserledigung nimmt der Landwirt Mehrkosten von CHF 12.50 / ha oder CHF 1241 pro Jahr in Kauf.

Fall 3 Ein Betriebsleiter kann seine Grünland­ fläche wesentlich ausdehnen und statt 100 neu 200 ha bewirtschaften. Schon bisher hat er nur einen Einkreiselschwader eingesetzt und will dies vorerst auch so beibehalten. Sein Vorhaben hat zur Folge, dass der Traktor (ART-Code 1003) statt 400 nun 500 Betriebsstunden leistet (rein für das Schwaden zusätzlich 55). Vorsorglich schreibt er den Schwader in zehn statt zwölf Jahren ab, und es bleibt kein Restwert. Als Fahrer steht ihm sein Vater «unbegrenzt» zur Verfügung. Grundsätzlich reduziert eine höhere Aus-


Management   n

lastung die Kosten einer Maschine. Betrachtet man die Kosten für den Schwader allein, zeigt die höhere Auslastung bereits Wirkung, indem die Kosten im Vergleich zum Agroscope-Richtpreis um 27  % sinken. Bei einer Flächenleistung von 1,83 ha / Std. werden pro Saison rund 110 Stunden nur für das Schwaden benötigt. Auf der Aufwandseite reduzieren sich die Kosten für den Traktor (höhere Auslastung) pro Betriebsstunde um CHF 2.30 und für den Schwader um CHF 4.20 / Std. Der Landwirt kann pro Jahr CHF 1300 (auf 200 ha) einsparen Ein wirtschaftlicher Einsatz des Doppelschwaders ist erst ab 160 ha möglich. Bild: Fendt

Verhältnismässigkeit Zu Fall 3 gibt es gleich mehrere Fragezeichen. Trotz theoretischer Kostenein­spar­ ung wird der Landwirt mit einem Ein­ kreiselschwader auf seinen 200 Hektaren kaum glücklich. Pro Schnitt muss er zwischen 40 und 50 Hektaren ernten. Abhängig von der Anzahl nutzbarer Feldarbeitstage ist dieses Vorhaben realistischerweise kaum zu bewältigen. Zudem ist es fraglich, ob dieser «überlastete» Schwader die zehnjährige Abschreibungsdauer übersteht. Schliesslich müssen aufgrund der tiefen Bergeleistung auch qualitative Abstriche am Futter gemacht werden.

Grafik: Kaufschwelle für Doppelschwader

Einfluss der Flächenstruktur Die Universität Hohenheim und Claas untersuchten in einer Arbeitszeitanalyse den Einfluss der Flächenstruktur auf die Leistung eines Schwaders vom Typ Claas «Liner 4000». Die Resultate aus Deutschland sind nur bedingt auf die Schweiz übertragbar. Vergleichbar sind Ergebnisse aus dem Süden Deutschlands. Fast einheitlich gross ist die Wendezeit am Feldende, diese liegt bei rund 20 %. Knapp 25% gehen in Form von Wegzeiten verloren. Vollarrondierte Schweizer Betriebe, die nicht auf verkehrsreiche Strassen müssen, können die Wegzeiten noch reduzieren. Mit der heutigen Verkehrsdichte ist dieser Anteil für viele Betriebe aber wesentlich höher. Nach Abzug weiterer Parameter verbleiben nur rund 46 % für das eigentliche Schwaden (Tabelle 2)

Die Grafik zeigt, dass die Kaufschwelle für einen Doppelschwader rein rechnerisch bei über 140 ha liegt. Tabelle 1: Eigenkauf oder Miteigentum? Maschine ART-Code

Doppel-Kreiselschwader 9065

Einheit

Eigenkauf

Miteigentum

Neupreis

CHF

31 000

31 000

Auslastung

ha

80

160

Fixkosten pro Jahr

CHF

2938

2938

Variable Kosten

CHF/ha

5.60

5,60

Mietpreis*

CHF/ha

26.00

26.00

Kaufschwelle

ha

144

144

Gesamtkosten pro Jahr

CHF

3386

3834

Gesamtkosten pro AE (inkl.)

CHF/ha

46.55

26.36

Kostendifferenz zu Miete

+76.6 %

Tabelle 2: Daten zur Flächenstruktur der ausgewählten Versuchsbetriebe

Fazit

Region

Süd

West

Ost

Es gibt eine bestimmte Bandbreite für die optimale Auslastung einer Maschinenkombination Traktor/Schwader mit Bedienung. Zu kleine Einsatzflächen für einen Doppelschwader sind nicht wirtschaftlich, zu grosse für den Einkreiselschwader kaum realisierbar.  n

Zeitraum (2016)

Herbst

Sommer

Frühsommer

Anzahl bearbeiteter Schläge

74

48

80

Gesamtfläche ha

141

173

523

Durchschnittliche Schlaggrösse ha

1,83

3,95

10,44

Ø Hof-Feldentfernung km

5,27

5,92

8,38

Ø Feld-Feldentfernung km

3,76

3,64

2,41

4 2017  Schweizer Landtechnik

47


n  Management | Fragen aus der Praxis

Aus der Strassenverkehrs-, Tierseuchen- und Tierschutzgesetzgebung ergeben sich mannigfaltige Anforderungen an einen Viehwagen.

Anforderungen an Tiertransportfahrzeuge Wer Nutztiere transportiert, hat zahlreiche Vorschriften aus der Strassenverkehrs-, Tierseuchen- und Tierschutzgesetzgebung zu beachten. In diesem Artikel fassen wir die Anforderungen kurz zusammen, welche der Viehwagen erfüllen muss. Urs Rentsch und Dominik Senn

Bei Tiertransporten wird unterschieden zwischen Gross- und Kleinvieh. Als Grossvieh gelten Pferde, Esel, Maultiere und Rindvieh über drei Monate. Als Kleinvieh werden Schafe, Ziegen, Schwein und Rindvieh bis drei Monate bezeichnet (inkl. Kälber bis zu einem Lebendgewicht von 200 kg).

Fahrzeugwände Für Grossviehtransporte muss das Transportfahrzeug über Bordwände mit einer nicht perforierten Wandhöhe von 1,50 m verfügen. Bei Kleintieren muss die nicht perforierte Wandhöhe mindestens 0,60 m betragen. Anbindevorrichtungen, Netze und Überdachungen müssen verhindern, dass Tiere den Kopf über die Wagenwand heben können.

Rampen Einhufer und Klauentiere, die nicht in Behältern transportiert werden, müssen über gleitsichere Rampen ein- und ausgeladen werden können. Diese müssen mit geeigneten Querleisten ausgestattet sein, 48

Schweizer Landtechnik  4 2017

wenn das Gefälle 10° überschreitet. Die Querleisten müssen 10 – 35 mm hoch, 25 – 50 mm breit sein, und der Abstand von zwei Querleisten muss zwischen 15 und 35 cm liegen.

Rampe nicht entweichen können, und auch starkem Druck der Tiere standhalten, ohne zu brechen oder sich zu verbiegen.

Rampenseitenschutz und Heckabschlussgatter

Die Tiere müssen soweit nötig nach Art, Alter und Geschlecht getrennt werden. Die Abtrennung ist je nach Tierart mit Trenngatter oder Trennlatten vorzunehmen. Die Trennvorrichtung muss dem Druck der Tiere standhalten und so beschaffen sein, dass die Tiere nicht zueinander können. Die Tiere müssen genügend Raum zur Verfügung haben. Bei einer Fahrzeugbreite von unter 2,50 m dürfen angebundene Rinder über 500 kg nicht quer gestellt werden. Wenn die Tiere mehr als das Doppelte der Mindestfläche zur Verfügung haben, müssen Trennwände eingesetzt werden.

Rampen müssen mit einem der Grösse und Gewicht der Tiere angepassten Seitenschutz ausgerüstet sein. Für Grossvieh beträgt die Mindesthöhe des Seitenschutzes 100 cm, für Kleinvieh 80 cm. Die Tiere müssen mit dem Seitenschutz geleitet werden und dürfen weder Kopf noch andere Gliedmassen hindurchstecken können. Der Seitenschutz muss auf der gesamten Rampenlänge vorhanden sein. Hiervon ausgenommen sind Anhänger, in die die Tiere beim Verladen geführt werden. Hier darf vom Boden bis zum unteren Ende des Seitenschutzes eine Höhe von 50 cm frei bleiben. Heckabschlussgitter sind obligatorisch für Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen. Sie müssen so gestaltet sein, dass die Tiere bei offener

Abtrennungen Ladefläche und Mindestraumbedarf

Boden Gleitsichere Böden sowie Trennwände und Gatter verhindern, dass die Tiere ausgleiten und sich verletzen können. Der


Boden muss mit Einstreumaterial bedeckt sein. Dieses muss für Ruhepausen geeignet sein und zudem sicherstellen, dass keine Kot- und Harnausscheidungen in die Umwelt gelangen.

Viehwagen ohne Rampen Seit Inkrafttreten der geltenden Tierschutzgesetzgebung sind neue Fahrzeugtypen auf dem Markt erschienen. Es handelt sich um Viehwagen mit einer hydraulisch absenkbaren Ladefläche ohne Rampen. Sie entsprechen den gesetzlichen Anforderungen, wenn die Oberkante der Ladefläche zum Ein- und Aussteigen der Tiere weniger als 25 cm über Boden liegt. In einem solchen Fall müssen die Tiere jedoch vorwärts ein- und aussteigen können. Beträgt der Abstand zwischen Boden und Oberkante Ladefläche mehr als 25 cm, ist das Ein- und Ausladen von Einhufern und Klauentieren über eine gleitsichere Rampe obligatorisch. Auf ein Abschlussgitter kann bei diesen Viehwagen mit absenkbarer Ladefläche verzichtet werden.

Beschriftung An Viehwagen, welche für den Transport von Nutztieren wie Rindern, Schweinen,

Gewicht

Fläche/Tier

Mindesthöhe

Rinder

Schafen, Ziegen und Pferden eingesetzt werden, muss die für die Tiere verfügbare Ladefläche in Quadratmetern von aussen deutlich sichtbar angegeben werden. Sie muss mit einer Schriftgrösse von mindestens 6 cm Höhe seitlich oder hinten am Fahrzeug bei geöffneter Laderampe problemlos abgelesen werden können. An gewerbsmässig eingesetzten Transportfahrzeugen muss die Aufschrift «Lebende Tiere» oder eine Angabe von gleicher Bedeutung gut sichtbar angebracht sein.  n

Wo drückt der Schuh? Was beschäftigt Sektionsmitglieder des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik am meisten? Wo drückt der Schuh? Welchen Hauptproblemen sieht man sich in der Praxis gegenüber? In dieser lose erscheinenden Serie behandelt die Schweizer Landtechnik solche Anliegen aus der Praxis, wie sie laufend an den Bereich Weiterbildung und Beratung des SVLT herangetragen werden.

Gewicht

Fläche/Tier

Mindesthöhe

Schweine

40  –  80 kg

0,30 m2

80 – 150 kg

0,40 m

2

150 – 250 kg

0,80 m2

250 – 350 kg

1,00 m

2

350 – 450 kg

1,20 m2

450 – 550 kg 550 – 700 kg > 700 kg

bis 15 kg

0,09 m2

75 cm

W+25 cm

15 – 25 kg

0,12 m

2

75 cm

W+25 cm

25 – 50 kg

0,18 m2

75 cm

W+35 cm

50 – 75 kg

0,30 m

2

90 cm

W+35 cm

75 – 90 kg

0,35 m2

100 cm

1,40 m2

W+35 cm

90 – 110 kg

0,43 m2

100 cm

1,60 m

2

W+35 cm

110 – 125 kg

0,51 m2

100 cm

1,80 m

2

125 – 150 kg

0,56 m

2

110 cm

150 – 200 kg

0,69 m2

110 cm

> 200 kg

2

110 cm

W+20 cm

W+35 cm

Schafe nicht geschoren

0,82 m

Pferde

< 30 kg

0,20 m2

W+20 cm

Fohlen

0,85 m2

W+40 cm

30-45 kg

0,25 m

2

W+25 cm

Leichte Pf

1,40 m2

W+40 cm

0,40 m

2

W+30 cm

Mittlere Pf

1,60 m

2

W+40 cm

0,50 m2

W+30 cm

Schwere Pf

1,90 m2

W+40 cm

30-45 kg

0,25 m2

W+25 cm

< 35 kg

0,25 m2

W+50 cm

45-60 kg

2

W+30 cm

35-55 kg

0,33 m

2

W+50 cm

0,40 m2

W+30 cm

> 50 kg

0,50 m2

W+50 cm

45-60 kg > 60 kg Schafe geschoren

> 60 kg

Ziegen 0,33 m

Auen hochträchtig und Zuchtwidder Auen

0,50 m2

W+30 cm

Widder

2

W+30 cm

0,50 m

W= Widerristhöhe


Ein Maschinenpark muss regelmässig erneuert werden. Können in Zukunft noch alle Maschinen ersetzt werden, und zu welchem Zeitpunkt ist ein Ersatz wirtschaftlich und zweckmässig? Bild: R. Gnädinger

Wann sind welche Maschinen zu ersetzen? Eine Maschine ist in die Jahre gekommen und gegenüber neuen Modellen nicht mehr so richtig «trendy». Schon bei verhältnismässig geringen Reparaturen stellt man sich die Frage, ob ein Ersatz nicht die beste Lösung wäre. Ruedi Gnädinger * Die Frage nach dem rechtzeitigen Ersatz einer Maschine beschäftigt Betriebsleiter immer wieder. Man muss abwägen zwischen Kosten und Zusatznutzen. Der Entscheid fällt oft auch emotional. Liegt ein günstiges Eintauschangebot vor und verkauft der Händler die Vorteile seines Angebots und die Nachteile des alten Gerätes überzeugend, können Fragen der Wirtschaftlichkeit ihre Bedeutung verlieren. Steigen aber durch unbedacht frühzeitige Ersatzbeschaffungen die Kosten, landet man beim nächsten Buchhaltungsabschluss wieder auf dem Boden der Realität. Wichtig ist, dass Fragen einer Ersatzbeschaffung nicht mit Worten, sondern mit Zahlen und mit dem Setzen von Prioritäten beantwortet werden.

* Ruedi Gnädinger ist Mitinhaber von Gnädinger Engineering GmbH in Benken SG (Fachbereich Landtechnik) und war früher Fachverantwortlicher für Mechanisierung und Bauen bei Agridea.

50

Schweizer Landtechnik  4 2017

Das Richtige richtig tun Dieser Grundsatz gilt auch beim Ersatz und Neuanschaffungen von Maschinen, indem zuerst geklärt werden muss, welche Maschinen in Zukunft nötig und der Ertragskraft des Betriebes angepasst und daher zu ersetzen sind (das Richtige tun). Erst nachher ist die Frage der optimalen Haltedauer der bestehenden Maschinen anzugehen (das Richtige richtig tun). Ein Investitionsplan, wie er in einem vereinfachten Beispiel in Tabelle 1 dargestellt ist, zeigt den nötigen Geldbedarf in den nächsten Jahren, um den Maschinenpark zu erhalten und zu erneuern. Liegt der berechnete Betrag über den jährlichen Abschreibungen in der Buchhaltung, hat dies zur Folge, dass die Abschreibungen in Zukunft grösser werden. Ist dieser Mehraufwand verkraftbar, oder muss bei den Investitionen nachgebessert (abgespeckt) werden? Da die Leistungsfähigkeit und die Preise der Maschinen weiterhin steigen, können

sich einige Betriebe den bisherigen Maschinenpark nicht mehr leisten. Dies heisst: vermehrter Verzicht, gemeinsame Anschaffungen, Miete oder Lohnarbeiten. Frühzeitiges Umdenken bei den Investitionen ist angezeigt.

Wann ist eine Maschine zu ersetzen? Diese Frage wird unter Landwirten kontrovers diskutiert. Die einen tauschen ihre Maschinen eher frühzeitig ein, mit der Begründung eines guten Eintauschpreises und des tiefen Reparaturrisikos. Andere sind der Meinung, dass ältere und abgeschriebene Maschinen besonders wirtschaftlich sind und daher möglichst lange zu behalten sind. Eines ist sicher: Mit Worten kann man alles rechtfertigen, schwieriger wird es aber mit einer rechnerischen Begründung. Eine solche rechnerische Begründung ist die oft gehörte Aussage, dass die Reparaturkosten den Wert einer Maschine nicht


Management   n

übersteigen dürfen. Diese Aussage ist aber nur richtig, wenn der Restwert in nicht repariertem Zustand zuzüglich der erforderlichen Reparatur die Anschaffungskosten einer gleichwertigen Maschine auf dem Gebrauchtmarkt übersteigt. Bei diesem Kostenvergleich hat man die Wahl zwischen zwei wirtschaftlich und technisch gleichwertige Möglichkeiten. Dieser einfache Vergleich ist jedoch bei einem Eintausch gegen eine neuere oder teurere Maschine nicht möglich, da die beiden Varianten wesentlich andere Kosten verursachen. Beim Ersatz einer Maschine muss geprüft werden, ob ein Mehrnutzen (Arbeitseinsparung, bessere Produktionstechnik usw.) vorhanden ist. Ist dies der Fall, kann mit einem Kostenvergleich auf der Basis eines Teilbudgets die Wirtschaftlichkeit dargestellt werden. Hat die neue Maschine keinen Mehrnutzen, kann mit der Methode der tiefstmöglichen Gesamtkosten die optimale Haltedauer ermittelt werden.

Tabelle 1: Vereinfachtes Beispiel eines Investitionsplanes Maschinenpark Jahr

Ersatz- und Neuanschaffungen in CHF

Total CHF/Jahr

2018

Traktor

75 000

2019

Viehtransporter (½ Anteil)

6 000

2020

2021

2022

Hoflader

45 000

2023

2024

Pflug (1⁄ 3 Anteil) und Ladewagen

47 000

2025

Motormäher

17 000

2026

2027

Druckfass ⁄ 3 Anteil

12 000

1

Total

202 000

Ø je Jahr

20 200

Tabelle 2: Teilbudget Schätzungen und Annahmen

Alten Traktor instand stellen

Restwert

CHF 8000

Instand stellen

CHF 18 000

Anschaffungskosten

Neukauf grösserer Traktor

CHF 90 000

Restnutzungsdauer

6 Jahre

Vergleich mit einem Teilbudget

Wertverlust in 6 Jahren

100 %

43 %

Wie der Begriff schon sagt, werden in einem Teilbudget nur jene Kosten und Vorteile rechnerisch erfasst, die bei den zur Diskussion stehenden Varianten auch unterschiedlich sind. Wenn die neue Maschine wie deren Vorgängerin wieder im Maschinenunterstand Platz hat, kann man deshalb auf die Berechnung der Gebäudekosten verzichten. Wichtig für den korrekten Vergleich ist ein gleicher Zeithorizont und dass die Kosten (Bsp. Abschreibung, Zins, Reparaturen) auch diesem Zeithorizont angepasst werden. Zur Berechnung von Abschreibung und Zins muss für die alte Maschine ein reeller Rücknahme- oder Verkaufspreis angenommen werden, und bei der neuen Maschine ist der Listenpreis abzüglich des Rabattes einzusetzen. Die unterschiedlichen Reparaturkosten können mit Zuschlägen beziehungsweise Abzügen zum Mittelwert berücksichtigt werden. Mittelwerte können der jährlichen Publikation Maschinenkosten (Agroscope) entnommen werden. Kalkulieren heisst die zu erwartenden Kosten möglichst wirklichkeitsgetreu darstellen. Dabei sind Beschränkungen auf zahlenmässig erfassbare Kostenelemente und Vereinfachungen nötig. Das Ergebnis ist daher mit kleineren Fehlern behaftet, aber es liegt am Schluss doch ein richtungsweisendes Ergebnis vor. Ziel des Erstellers muss aber zwingend ein neutrales Ergebnis sein,

Zins (60 % des investierten Geldes)

2,5 %

2,5 %

Reparaturkosten nach Agroscope mit altersbedingtem Zuschlag / Abzug

+25 %

–25 %

Jährliche Auslastung

350 h

320 h

Inventarversicherung (0.1 % der Versicherungssumme)

Einsparung an Arbeits- und Traktorstunden

30 h

Entscheidungsrelevante jährliche Kosten Abschreibung •  (CHF 8000 + CHF 18 000) : 6 •  CHF 90 000 × 0,43 : 6

CHF 4333

CHF 6450

Zins •  (CHF 8000+ CHF 18 000) × 0,6 × 0,025 •  CHF 90 000 × 0.6 × 0.025

CHF 390

CHF 1350

Versicherung •  CHF 50 000 × 0,001 •  CHF 90 000 × 0,001

CHF 50

CHF 90

Reparaturen •  CHF 74000 × 0,6 : 10 000 × 1,25 × 350 •  CHF 90000 × 0,55 : 10 000 × 0,75 × 320

CHF 1943

CHF 1188

Arbeitseinsparung •  30h × CHF 28 / h

(minus) CHF 840

Total relevante Kosten

CHF 6716

Vorteil in den nächsten 6 Jahren zugunsten «Traktor behalten»

CHF 1522

und daher dürfen die Kosten nicht zugunsten einer vorgefassten Meinung beschönigt werden. Ein solches Teilbudget für den Vergleich einer Traktorrevision mit der Anschaffung eines neuen, leicht grösseren Traktors, ist in der Tabelle 2 dargestellt. Die mit dem grösseren Traktor erzielte Einsparung an Traktor- und Arbeitsstunden wurde dabei berücksichtigt. Wie dieses Beispiel

CHF 8238

zeigt, müssen verschiedene Daten geschätzt oder angenommen werden. Die fachlichen Anforderungen, um ein solches Budget zu erstellen, sind daher hoch.

Jährliche Teilaufzeichnung der Kosten Mit der jährlichen Aufzeichnung der Kosten eines Gerätes können dessen 4 2017  Schweizer Landtechnik

51


n  Management

40

35

30

25

20

2012

2013

2014

1200h x CHF 25/h

300h x CHF10/h

900h x CHF 30/h

300h x CHF 20/h

600h x CHF 35/h

300h x CHF 30/h

5

300h x CHF 40/h

10

300h x CHF 40/h

15

2015

Kostenverlauf und die Durchschnittskosten über die bisherige Nutzungsdauer dargestellt werden. Diese Aufzeichnungen sind im Prinzip eine vereinfachte maschinenbezogene Buchhaltung, welche die Realität spiegelt und nicht wie die Kalkulation auf Annahmen beruht. Die jährlichen Kosten verlaufen üblicherweise degressiv und beginnen im Zeitpunkt der stark zunehmenden Reparaturkosten wieder zu steigen. Es ist aber durchaus möglich, dass trotz Anstieg der jährlichen

Kosten die wirtschaftliche Haltedauer noch nicht erreicht ist, weil sich der Durchschnitt aller jährlichen Kosten noch vermindert. Dieser Fall ist auch in der Grafik «Kostenverlauf über die Haltedauer (Prinzip)» ersichtlich. Obwohl sich die Kosten je Arbeitseinheit von CHF 10 im Jahre im 2015 auf CHF 20 im Jahr 2016 erhöhen, vermindern sich die Kosten über die bisherige Haltedauer noch, weil die CHF 20 noch unter dem Mittel der Vorjahre liegen. Wie eine solche Aufzeichnung mit konkreten Zahlen aussieht, ist verkürzt in Tabelle 3 dargestellt. Die Wiederbeschaffungswerte (Zeile 3) können mit den Zeitwertansätzen für Landmaschinen der Agridea bestimmt werden. Zum Erfassen der Instandhaltungskosten (Zeile 6) 2016 ist es empfehlenswert, während des Jahres den Unterhalt zu dokumentieren und bei Reparatursammelrechnungen eine Zuordnung zu den betroffenen Geräten vorzunehmen. Sind die Instandhaltungskosten in einem Jahr speziell hoch, muss man sich überlegen, ob wertvermehrende Reparaturen vorliegen. In diesem Fall kann ein Teil der Reparaturkosten kostenaktiviert werden, wie dies in jeder Buchhaltung üblich ist. In der Zeile 3 sind diese Wertberichtigungen im folgenden Jahr vorzunehmen. 1500h x CHF 24/h

CHF/h

300h x CHF 20/h

Kostenverlauf über die Haltedauer (Prinzip)

Die gesamte Dokumentation muss übrigens nicht die Genauigkeit einer regulären Buchhaltung haben. Dies ist auch nicht möglich, da zum Beispiel der Wertverlust und die Eigenleistungen bei der Instandhaltung nach dem eigenen Ermessen einzusetzen sind. Das Ergebnis zeigt trotzdem den Kostenverlauf und das Erreichen der wirtschaftlich optimalen Haltedauer auf. Der Entscheid über einen Ersatz wird in jedem Fall erleichtert und präziser.

Kalkulieren geht über studieren Zum Glück liegen dem Landwirt die Stall- und Feldarbeiten näher als Bürotätigkeiten. Wenn es aber darum geht, den Betrieb längerfristig erfolgreich zu führen, sind betriebsspezifische Berechnungen nötig. Ohne diese Orientierungshilfen wird man zu sehr von aussen gesteuert, sei es durch das, was die Berufskollegen tun, oder durch die Werbung. Ohne Kalkulation wird zwar auch viel studiert, aber weil die strukturierte und systematische Ordnung der Argumente fehlt, dreht sich oft alles im Kreise. Zu guter Letzt ist man trotzdem nicht gescheiter und richtet sich noch mehr nach dem Tun und der Meinung der anderen. Kalkulieren heisst nichts anderes, als einzelne Argumente zu bewerten und geordnet zu einem Ganzen zusammenzufügen. Der Weg dazu ist transparent und einzelne Kostenelemente können jederzeit überdacht und angepasst, werden. Auch wenn eine Berechnung bei einzelnen Positionen nicht ganz den Tatsachen entspricht, hat das Gesamtergebnis doch noch eine grosse Aussagekraft. Kalkulieren ist also trotzdem noch besser als nur studieren.  n

Tabelle 3: Teilkostenabrechnung über die bisherige Haltedauer einer Maschine Rechnungsjahr / Saison

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

1

Geleistete Arbeitseinheiten im Rechnungsjahr

450

500

470

520

550

510

490

2

Summe aller geleisteten Arbeitseinheiten bis Ende Rechnungsjahr

450

950

1420

1940

2490

3000

3490

3

Anschaffungs- oder möglicher Wiederveräusserungswert Anfang Rechnungsjahr

CHF

55 000

49 000

44 000

39 000

35 000

31 000

28 000

4

Wertverlust/Abschreibung während Rechnungsjahr

CHF

6000

5000

5000

4000

4000

3000

2000

5

Zinsanspruch auf Wiederveräusserungswert

CHF

1375

1225

1100

975

875

775

700

6

Instandhaltung inkl. Eigenleistungen

CHF

500

700

1200

1800

1200

900

3500

7

Jährliche Teilkosten

CHF

7875

6925

7300

6775

6075

4675

6200

8

Aufsummierte Teilkosten

CHF

7875

14 800

22 100

28 875

34 950

39 625

45 825

9

Durchschnittliche Teilkosten je Arbeitseinheit

CHF

18

16

16

15

14

13

13

Bemerkungen: Zeile 1 = h, ha, Fuder usw., Zeile 7 = Total der Zeilen 4, 5 und 6, Zeile 2 = Summe aller Rechnungsjahre aus Zeile 1, Zeile 8 = Summe aller bisherigen Jahresergebnisse der Zeile 7, Zeile 5 = Zinsanspruch aus Zeile 3 (2,5%), Zeile 9 = Ergebnis, Zeile 8 dividiert durch Arbeitseinheiten der Zeile 2

52

Schweizer Landtechnik  4 2017


Wettpflügen | Plattform   n

Europameisterschaft im Fokus Mitte August finden die 34. Europameisterschaften im Wettpflügen in der Schweiz statt. Das OK und der Vorstand der Pflüger-Vereinigung sind mit Hochdruck an der Arbeit, damit diese Veranstaltung zu einem Erfolg wird. Roman Engeler

Die schweizerische Pflüger-Vereinigung mit Präsident Willi Zollinger freut sich auf die 34. Europameisterschaft der Wettpflüger, die Mitte August in Diessenhofen TG stattfinden wird. Bilder: R. Engeler

Grosse Ereignisse werfen bekanntlich ihre Schatten voraus, so auch die 34. Europameisterschaft im Wettpflügen, die heuer in der Schweiz, auf dem Areal der Staatsdomäne St.  Katharinental im thurgauischen Diessenhofen, stattfinden wird. OK-Präsident und Nationalrat Hansjörg Walter informierte an der Jahresversammlung der schweizerischen PflügerVereinigung in Schlatt TG über den Stand der Arbeiten. Man habe, nicht zuletzt aus Gründen der Effizienz und Logistik, diesen Anlass mit der Schweizer Meisterschaft kombiniert. Rund 40 ha stehen auf

SM- und EM-Programm Wettkampfplatz: Staatsdomäne St. Katharinental, Diessenhofen Donnerstag, 17. August 2017: 38. Schweizer Meisterschaft im Wettpflügen, gleichzeitig Qualifikation für die EM (Russland) und WM (Deutschland) im nächsten Jahr Freitag, 18. August 2017: Einrichten Festplatz und Auffuhr Maschinenausstellung Samstag, 19. August 2017: 1. Tag der 34. Europameisterschaft Sonntag, 20. August 2017: 2. Tag der 34. Europameisterschaft www.em17.wettpflügen.ch

dem Betrieb für die Trainings und für die verschiedenen Wettkämpfe zur Verfügung, betonte Walter. Die Böden seien eher leicht, sodass die Veranstaltung auch bei regnerischem Wetter durchgeführt werden könne. «Mit den Vorbereitungen sind wir so weit auf Kurs», hielt der OKPräsident fest. Etwas schwieriger, obwohl man mit der fenaco-LANDI-Gruppe den Hauptsponsor bereits gefunden habe, gestalte sich die Suche nach weiteren Sponsoren, führte Walter weiter aus.

Nicht nur Passion Die Wettpflüger sehen ihren «Sport» nicht nur als Hobby oder Passion, sondern betrachten das (exakte) Pflügen mit Blick

auf eine gute Bodenhygiene als wichtige und nachhaltige Massnahme. Dies hob Hans Frei, Vizepräsident des Schweizer Bauernverbands und selbst ehemaliger, erfolgreicher Wettpflüger, in seiner Grussbotschaft hervor. Gerade im Rahmen der aktuell aufkommenden Glyphosat-Diskussion gewinne die wendende Bodenbearbeitung wieder an Bedeutung, meinte Frei. Wichtig sei es, so Frei weiter, dass man diese Technik in der Aus- und Weiterbildung der Landwirte nicht vergesse. Ein Wettpflügen könne diesbezüglich durchaus guten Anschauungsunterricht bieten. Den offiziellen Teil der Generalversammlung der schweizerischen Pflüger-Vereinigung konnte Präsident Will Zollinger schnell abwickeln. Zollinger sprach in seinem Jahresbericht von einem erfolgreichen Jahr. Die Teams um Beat Sprenger (Sieger WM Stoppelland) und Marco Angst (5. Platz WM Stoppelland) sowie von Toni Stadelmann und Ueli Hagen, die an den Welt- respektive Euromeisterschaften teilgenommen hatten, wurden entsprechend geehrt. Obwohl besser als budgetiert, schliesst die Jahresrechnung 2016 mit einem Verlust ab. Ertragsmindernd eingerechnet wurde allerdings ein Startkapital von CHF 10 000.– für die erwähnte Europameisterschaft im August. Auch für das kommende Jahr rechnet Kassier Peter Ulrich mit einem Rückschlag, trotzdem verbleiben die Jahresbeiträge für die rund 130 Mitglieder umfassende Vereinigung gleich.  n

Mit der Schweizermeisterschaft am 17. August sowie der Europameisterschaft am 19. und 20. August stehen in Diessenhofen zwei pflügerische Grossereignisse bevor.

4 2017  Schweizer Landtechnik

53


n  Plattform | Fachtagung

Das Grunderco Kompetenzzentrum in Mathod wurde mit Weitblick realisiert und verspricht, seinen Kunden und Geschäftspartnern qualitativ hochstehende Dienstleistungen zu bieten. Bilder: G. Monnerat

Fachprogramm zum Start Mit der Eröffnung des neuen Kompetenzzentrums in Mathod VD verfügt die Grunderco AG mit Sitz in Savigny GE über eine neue Basis, um den wachsenden landtechnischen Ansprüchen gerecht zu werden. Gaël Monnerat Geschäftspartner, Behörden von Gemeinde und Kanton sowie Vertreter von Verbänden auf kantonaler und nationaler Ebene folgten am 10. März der Einladung zur Eröffnung des neuen Grunderco Kompetenzzentrums in Mathod VD. Die Inbetriebnahme des Neubaus mit einer Nutzfläche von 3500 m2 (ohne Untergeschoss) ist ein Meilenstein in der Geschäftsentwicklung des Genfer Unternehmens. Unter einem Dach befinden sich Verkaufs- und Ausstellungsräume, ein Occasions-Center, ein Reparatur-, Diagnostikund Testzentrum sowie eine Waschanlage für Geräte bis hin zu den Grossmaschinen, im Weiteren ein Verkaufsladen mit Selbstbedienung, das Ersatzteillager sowie Schulungs- und Büroräume für die Administration. Alles in allem verfügt Grunderco am neuen Standort über eine Infrastruktur, die keine Wünsche offenlässt und die auf die wachsenden Herausforderungen im ständig sich wandelnden Markt zugeschnitten ist.

Hightechzentrum Der Bau des neuen Zentrums ist Teil eines langfristigen Entwicklungsprozes54

Schweizer Landtechnik  4 2017

ses des Unternehmens. Dessen Vision hat das Gesamtprojekt beflügelt und wird gewissermassen durch die fast autonome Energieversorgung manifest: Grunderco hat sich dazu entschieden, das Gebäude mit dem innovativen Wärmesystem «IceSol» auszurüsten. Es wird mit einen Eiswasserspeicher von 16 m3 beheizt. D. h., wenn die Sonneneinstrahlung für die Wärmeversorgung des Gebäudes nicht ausreicht, schaltet sich die Wärmepumpe des IceSol-Systems ein und holt sich die Wärme im Speicher. Je nachdem, wie viel Wärme die Pumpe dem Wasser entzieht, gefriert es. Sobald die Sonne scheint und die Temperatur in den Wärmekollektoren 0 °C übersteigt, wird die aufgenommene Wärme für die Veränderung des Aggregatzustandes des Wassers (fest / flüssig) genutzt, und der Prozess kann von Neuem beginnen. Im Speicher ändert sich also der Aggregatszustand ständig von 100 % Wasser zu 100 % Eis. Der elektrische Energiebedarf wird über eine 1400-m2-Photovoltaikanlage gedeckt. Diese versorgt generell sowohl die alten wie die neuen Gebäulichkeiten mit Strom.

Eine Woche voller Veranstaltungen Im Rahmen der Inbetriebnahme des neuen Centers war es Grunderco selbstverständlich auch ein besonderes Anliegen, ihre Kunden mit dabeizuhaben. So profitierten Landwirte, als Betriebsleiter und überbetrieblich organisiert, sowie auch die Bevölkerung von Mathod und Umgebung nach der offiziellen Eröffnung am neuen Standort eine Woche lang von den Attraktionen mit Vortragsveranstaltungen und Maschinenvorführungen. Konkret präsentierte sich folgender Themenfächer samt Vorführungen: «Kartoffel und Zuckerrübe», «Getreide», «Pflanzenschutz und Transporte», «Glyphosatproblematik im Grundwasser» und «Fütterungstechnik».

Ersatz für «Agria» gesucht Die Swisspatat-Geschäftsführerin Christine Heller referierte über das durchzogene Kartoffeljahr 2016. Schlechte Witterungsbedingungen und der Krankheitsdruck, namentlich Kraut- und Knollenfäule, setzten den Knollen mit Wachstumsrissen zu und führten zu kleinkalibriger Ware. Unter Letzteren litten speziell die Industriesorten. Bei den Spei-


Fachtagung | Plattform   n

sekartoffeln betrug der mittlere Ertrag 265 kg /a. Ende Januar waren noch 30 000 Tonnen eingelagert, während es vor Jahresfrist noch 81 000 Tonnen waren. Rund 67 000 Tonnen Kartoffeln sollen importiert werden. Ertragsschwankungen um die zwanzig Prozent von einem Jahr zum andern sind normal und machen die Anbauplanung entsprechend schwierig.

Erosionsproblematik Neue Herausforderungen kommen in Zukunft in der Produktionsplanung mit den Massnahmen gegen den Silberschorf sowie gegen Drahtwürmer und Ermandelgras hinzu. Auch müsse man Lösungen finden, um die Erosionsproblematik im Griff zu haben, und es gelte, für die Sorte «Agria» einen Ersatz zu finden. Nicht zuletzt müsse die Branche die Anstrengungen bei der Imagepflege für die Kartoffeln quasi verdoppeln. Gewisse Kreise bezichtigen die Knolle nämlich der massiven Nahrungsmittelverschwendung. Christine Heller stellte diesbezüglich klar, bei der Sortierung werde dem direkten menschlichen Verzehr zwar eine keineswegs zu vernachlässigende Menge entzogen. Die Verwertung über den Tiermagen komme aber der Milch- und Fleischproduktion zugute.

Motivation stärken Noch bevor die «gelben Giganten» auffuhren, skizzierte dann der Präsident des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes Fritz Glauser Mechanismen aus der Getreidebranche. Dabei machte er insbesondere auf die Abhängigkeit zwischen Müllern und Produzenten aufmerksam: «Ohne Schweizer Getreide keine Mühlen und ohne Mühlen kein Schweizer Getreide.» Glauser betonte, die Rahmenbedingungen für eine motivierende Getreideproduktion müssten stimmen, und kritisierte: «Immer mehr

Christine Heller, Geschäftsführerin von Swisspatat, und Fritz Glauser, Präsident des VSGP, berichteten über Aktuelles aus dem Kartoffel- beziehungsweise Getreidebau.

Produzenten bauen ihr Getreide nur an, um die vier Kulturen zu haben, wie sie der ÖLN fordert.»

Motivationsschub über das Portemonnaie Es liege im Gesamtinteresse des Getreidesektors, angemessene Richtpreise festzulegen und diese auch durchzusetzen. Die Stärke des Frankens im Verhältnis zum Euro sei beim Getreide ein echtes Problem. Dabei sei in der gegenwärtigen Situation der Schutzzoll von CHF 23.– / dt klar unzureichend. Unter den Hauptsorgen, mit denen die Branche kämpft, nannte Glauser namentlich die Exportverluste durch das Schoggi-Gesetz, den Ausstieg des Bundes aus den Sortenzüchtungsprogrammen und den steigenden Importanteil bei Brot-Fertigprodukten .

Roboterisierte Unkrautregulierung Grunderco nutzte die Informationsveranstaltungen auch dazu, um den Herbizid­roboter «EcoRobotix», eine Start-up-Entwicklung aus Yverdon, in der Praxis vorzustellen. Ausgerüstet mit Kameras und Son-

Die Produkte sind auf die Bedürfnisse der konventionellen Landwirtschaft in ihrer ganzen Breite ausgelegt ...

nenpanels ist der Roboter in der Lage, Unkräuter in Raps- und Zuckerrübenkulturen sowie Blacken in den Wiesen zu erkennen und diese als Einzelpflanzen zu behandeln. Die Entwickler versprechen sich davon eine wesentliche Spritzmit­telersparnis. Das Einzelgerät sei in der Lage, je nach Unkrautdruck pro Tag rund drei Hektaren zu säubern. Erste Roboter seien ausgeliefert worden, den Verkauf in grös­serem Stil wolle man 2018 aufnehmen.

Kurz und gut Mit seinem neuen Kompetenzzentrum in Mathod macht sich Grunderco nachhaltig fit, um sich den landtechnischen Erwartungen von morgen zu stellen. Nebst der Präsentation der Maschinenprogramme in ihrer ganzen Breite wollte die Firma ihrer Kundschaft selbstverständlich die neue Infrastruktur näherbringen, was ihr insbesondere auch durch die Forumsveranstaltungen bestens gelungen ist. Mit mehr als hundert Teilnehmenden pro Präsentation bekundeten die Landwirte ihr grosses Interesse an «Grunderco – up to date».  n

… und bieten speziell auch jene Sonderausstattungen, die bei Biobetrieben gefragt sind.

4 2017  Schweizer Landtechnik

55


n  Plattform | Tagung

Neues Testzentrum – Kamera­ systeme im Fokus Die deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) eröffnet in Gross-Umstadt ihr neues Traktoren-Testzentrum. Die ultramoderne Anlage ersetzt die mobilen Zugkrafttests mit angehängtem Mess-LKW auf dem Rundparcours. Gaël Monnerat

Das neue Traktoren-Testzentrum «Power Mix» der DLG in Gross-Umstadt ist für Traktoren bis 700 KW oder 1000 PS ausgelegt. Bild : Gaël Monnerat

Die Implementierung immer leistungsfä­ higeren Elektronik zur Modellierung der Leistungscharakteristik bei Traktoren und die strengen Anforderungen an die Ab­ gasemissionen machen es schwierig, die Leistungsfähigkeit der Fahrzeuge analog den realen Bedingungen zu messen. Deshalb hat sich die DLG zur Modernisie­ rung der Traktorentests entschlossen. Dies bedeute das Ende der Prüf-LKW im Schlepptau auf der Rundstrecke zu Guns­ ten eines stationären Prüfstandes in der Klimakammer. Die neuen Prüfeinrichtun­ gen sind in der Lage Traktoren mit 700 kW (1000 PS) Extrembelastungen auszu­ setzen, wenn die unterschiedlichsten Ar­ 56

Schweizer Landtechnik  4 2017

beitsbelastungen simuliert und die Ver­ brauchsdaten sowie die Abgasemissionen gemessen werden. Der neue Prüfstand, in seiner Komplexität einmalig für ein von der Industrie unabhängiges Prüfinstitut, bedeute eine Investition von 7 Millionen Euro.

Vorderer Überhang Die Eröffnung des neuen Prüfzentrums bot den Rahmen für drei Workshops mit Expertinnen und Experten des Traktoren­ baus. Die DLG sah darin eine Möglichkeit, ihre Prüfstrategien in den Bereichen «Po­ wer-Mix» bei Traktoren, Sicherheitskabi­ ne und vorderer Überhang (Geräteanbau

an der Front) zu optimieren. Die Schwei­ zer Landtechnik hatte ihrerseits Gelegen­ heit, letzteres zu vertiefen und zu schau­ en, welche Lösungen unsere Nachbarn diesbezüglich ins Auge fassen, um der heiklen Problematik beizukommen. Auch in Deutschland wird der vordere Über­ hang von der Mitte des Lenkrades aus gemessen. Die maximale Distanz bis zum vordersten Punkt am Traktor darf aller­ dings nicht mehr als 3.5 m betragen (in der Schweiz aktuellerweise bekanntlich 4 Meter). In der Tat kann bei Grosstraktoren diese Distanz schon nur mit den Unterlen­ kern an der Fronthydraulik ausgereizt sein. Die Frage lautet: Wie kann man


Tagung | Plattform   n

einen sicheren Frontgeräteanbau gestal­ ten, der den Anforderungen an die siche­ re Überführung auf der Strasse gerecht wird.

Video-Überwachung Die Installation von seitlich exponierten Kameras auf den Frontgeräten erwies sich rasch als die vielversprechenste Stra­ tegie. Nichts einfacher also, als auf den Maschinen Kameras aus den GoPro- oder Smartphone-Bereich zu montieren! Weit gefehlt: Eine Aufgabe der DLG ist es viel­ mehr, die Charakteristiken für Systeme zu umschreiben, die sich unter den Bedin­ gungen im landwirtschaftlichen Einsatz am besten eignen. Dies bedeutet zu defi­ nieren, was man auf den Monitoren sehen soll, also Sichtwinkel der Kameras, Präzision sowie Bilddarstellung. Im Weite­ ren geht es auch um die Abmessungen der Bildschirme sowie deren Positionie­ rung in der Kabine. Erste Konfigurationen sind von der DLG schon abgenommen worden. Sie beziehen sich auf die Benut­ zung eines Kamera- und Monitortyps, eingerichtet für bestimmte Maschinen und Traktoren. Die Sache verkompliziert sich, wenn man unterschiedliche Fabrika­ te kompatibel gestalten oder mobile Lö­ sungen nutzen will, mit denen man z.B. im Sommer ein Mähwerk und im Winter einen Schneepflug ausrüsten kann, die dann, wenn möglich, noch auf Traktoren von unterschiedlichen Herstellern einge­ setzt werden.

Bereits existierende Systeme Zuerst dachte man daran, Systeme zu verwenden, die für Fahrzeuge des Schwerverkehrs als Ersatz der Rückspiegel schon homologiert sind. Das Ansinnen

wurde namentlich aus Kostengründen rasch verworfen. Für die Beteiligten am Workshop muss ein ideales System fol­ gende Eigenschaften aufweisen: Unemp­ findlichkeit gegenüber elektromagneti­ schen Feldern, hohe Verträglichkeit gegenüber Vibrationen, chemischen Substanzen, Wasser und Ölspritzern, keine Spiegelung und gute Sichtbarkeit auch im Gegenlicht, Bildverarbeitung in Echtzeit zwischen Wirklichkeit und virtu­ ellem Bild, Schlagunempfindlichkeit, Notfallmeldung im Pannenfall, gute Reini­ gungsmöglichkeit des Objektivs. Auch müssen die Grösse des Bildschirms und dessen Einbau in der Kabine sowie die Nutzung des bereits vorhandenen Isobus­ terminals in der Kabine definiert sein.

Interkompatibilität Es ist durchaus möglich, obige Ziele mit definierten Systemen zu erreichen : Ka­ mera, Verbindungen und Bildschirm von der gleichen Marke X. Die Sache wird vertrakter, wenn die Komponenten ver­ schiedener Marken X, Y, Z miteinander komunizieren sollen. Um die Verwendung von Adaptern zu vermeiden, wird in die­ sem Zusammenhang namentlich über die Steckerstandardisierung diskutiert. Es gab auch Teilnehmende, die auf Kompatibli­ tätsverluste nach System-up-dates hin­ wiesen. So oder so stand für sie ausser Zweifel, dass die Traktoren, zumindest diejenigen der Oberklasse, in Zukunft mit eigenen Kamerasystemen seitlich an den Kühlerhauben ausgerüstet sein werden. Dieser Trend erhält aber dennoch einen Dämpfer, weil das genaue Anforderungs­ profil dieser Kameras hinsichtlich Sicher­ heitsnormen im Strassenverkehr eben noch nicht bekannt ist

Auch ein Traktor der mittleren Leistungsklasse mit einem Frontmähwerk kann in vielen Fällen den maximalen vorderen Überhang nicht einhalten. Bildo : Pöttinger

Fahrer bleibt verantwortlich Obwohl die Diskussionen und Entwick­ lungen ihren Lauf nehmen, ist es wichtig festzuhalten, dass die Ausrüstung mit einem noch so guten Kamerasystem für die seitliche Überwachung im Unglücks­ fall nicht von der Verantwortung der Lenkperson entbindet. Bei einer Kollision könnte das eingeschaltete System allen­ falls die Diskussionen mit den Versiche­ rungen erleichtern, wenn es darum geht zu beweisen, dass gesetzliche Mindes­ massnahmen im Sinne der Unfallpräventi­ on eingehalten worden sind. Doch die Verantwortung bleibt immer bei der Per­ son am Steuer. Die von der DLG verfolgte Strategie zielt auf eine «universelle» Lösung ab. Sie ist bei der Umsetzung in jedem Fall mit gro­ ssen Schwierigkeiten verbunden und setzt sehr genau definierte Standards voraus. Was die Schweiz betrifft, so be­ fasst sich eine Arbeitsgruppe von SVLT, ASTRA und BUL mit der Problematik. Sie strebt im Gegensatz zu unseren deut­ schen Nachbarn eine einfachere Lösung an. Ohne grosse Landtechnikkonzerne im Rücken, setzt sich die Arbeitsgruppe dafür ein, für die Kameraübrwachung minimale Standards zu definieren (Sicht­ winkel, Kameraspezifikation, Bildschirm­ grösse, Kamerapositionierungen). Diese Bestimmungen würden dann auch für Baumaschinen, insbesondere Bagger und der gleichen, gelten, die mit dem gleichen Problem konfrontiert sind wie die land­ wirtschaftlichen Fahrzeuge. Man ist drauf und dran entsprechende Verordnungs­ anpassungen und Vernehmlassungsver­ fahren zu lancieren. Wenn es rund läuft, erwartet die Arbeitsgruppe eine Geset­ zesanpassung bis Ende 2018.  n

In Deutschland wie in der Schweiz braucht es die Zusammenarbeit mehrerer Organisationen, um dem Problem des vorderen Überhangs beizukommen. Bild : DLG

4 2017  Schweizer Landtechnik

57


n  Passion

Der Maxxum ist auf dem Burghof vielseitig einsetzbar, sagt Landwirt Peter Weber aus Röschenz. Bilder: Dominik Senn

«Das ist kein Traktor, das ist ein Maxxum» Peter Weber in Röschenz BL hat – unter anderen – vier Case-IH-Traktoren auf seinem Burghof stehen, so sehr schwört er auf die Marke. Am meisten angetan ist er vom «5140 Maxxum», der vielseitig einsetzbar ist und allein jährlich an die 500 Stunden arbeitet. Dominik Senn Landwirt Peter Weber mit Jahrgang 1953 ist ein gewiefter Landtechniker mit vielen Einsichten in die Technik und Erfahrungen mit grossen Futterbaumaschinen. Er ist es gewohnt, neuste Entwicklungen kritisch einzuschätzen und nicht unbesehen darauf aufzuspringen.

Der vierte Case IH auf dem Hof Das kam ihm auch damals zugute, als er sich den neuen Case-IH «5140 Maxxum» mit Baujahr 1991 anschaute. Die Marke war für ihn kein Thema. Auf dem Burghof standen schon damals ein IH «624» mit 58 PS und Jahrgang 1968, ein IH «724» mit 67 PS von 1971 und ein IH «845» mit 58

Schweizer Landtechnik  4 2017

85 PS von 1982, allesamt Vierzylinder und Letzterer mit Allrad. «Den 5140er gab es mit Vier- oder Sechszylindermotor. Ich liess beide durch die Doppler AG in Bättwil auf meinem Hof auffahren und testen. Der Entscheid fiel schnell zugunsten des Sechszylinders mit 4 × 4-Stufen-Lastschalt­ getriebe, 16 und 12 Gängen, elektro­ hydraulischer Schaltung unter Last und Wendeschaltung vorwärts/rückwärts ohne Kupplung sowie unabhängiger Lamellenkupplung», sagt Peter Weber. «Das ist kein Traktor, das ist ein Maxxum», habe er dazu in einer US-amerikanischen Zeitschrift gelesen. Denn was heute Standard ist, war damals neu und mehr

oder weniger eine Sensation. Peter Weber: «Der grosse Vorteil des Schaltgetriebes lag darin, Wendemanöver zu beschleunigen und zu erleichtern. Aber auch die vierfache Lastschaltung war speziell beim Pflügen und bei Transportarbeiten ein enormer Fortschritt, im Vergleich zu bisheriger Technik.»

Der Erste in der Schweiz Es war – mit Inverkehrsetzung am 3. Mai 1991 – der erste in der Schweiz verkaufte «5140er», dessen Triebwerk satte 81 kW bzw. rund 110 PS auf die Räder bringt. Der Motor war eine Neuentwicklung von Case und Cummins. Peter Weber gefiel die


Passion   n

Peter Weber möchte die Doppelbereifung System Schaad nicht missen.

Halbrahmenbauweise, bei welcher der Motor frei im Rahmen hängt und gut zugänglich ist. Weber: «Diese Konstruktion besticht durch die enorme Stabilität und Kompaktheit, speziell im Gebrauch mit schweren Frontgeräten wie Mähwerk mit Aufbereiter oder Frontpacker.» Attraktiv war für ihn auch die hohe Nutzlast von 3010 kg bei 5280 kg Leergewicht, gesamthaft knapp 8,3 t. Die Frage war nun: Wie schlägt sich der Maxxum auf Hof und Feld?

150 Milchkühe Peter Weber führt den 125-HektarenBetrieb mit Schwerpunkt Kuhhaltung mit dem drei Jahre älteren Bruder Hansjörg in Betriebsgemeinschaft. 65 bis 70 Hektaren sind offene Ackerflächen, der Rest Grünland. Mit dem Umbau zum Boxenlaufstall im Jahre 2010 installierten Webers zwei DeLaval-Melkroboter, komplett mit Zwischendesinfektion und Zellzahlmessgerät, was ihnen erlaubte, den Milchkuhbestand auf heute 150 Einheiten aufzustocken – und daneben den Aufzuchtbetrieb samt Kälberiglus weiterzuführen sowie Lohnarbeiten zu verrichten: Häckseln, Dreschen, Pressen und Maissaat mit eigenen Maschinen, darunter Front-, Heck- und Seitenmähwerke, ein Selbstfahrhäcksler, zwei Pressen, ein Fünfscharpflug, eine Säkombination und eine Einzelkornsämaschine kombiniert mit Bodenbearbeitung sowie ein Güllefass von 12500  l mit Schleppschlauch. Die Zufuhr des Futters, auch des Kraftfutters, erfolgt mittels Entnahmefräsen ab fünf Hochsilos mit je 450 m3 Inhalt.

Erster Motor – kein Ölverlust Die schweren Arbeiten verrichten zwei Steyr mit je 165 PS, ein «CVT 170» und ein stufenloser «6160». Für vieles andere muss der Maxxum herhalten, fürs Säen, für den Gebläseantrieb der Silos, fürs Pressen, für Transportarbeiten und idealerweise für den Futtermischwagen, oft sogar für kombiniertes Mähen, was ihn allerdings an seine Grenzen kommen lässt. «Der Maxxum ist für sehr vieles auf dem Hof einsetzbar. Der einzige limitierende Faktor sind die PS», sagt Peter Weber. Es erstaunt nicht, bekommt das zuverlässige «Arbeitstier» jährlich an die 500 Stunden auf den Zähler. Derzeit sind es genau 14 000. «Er besitzt den originalen Motor, der mir qualitativ äusserst hochstehend erscheint, denn es ist immer noch kein Ölverlust auszumachen. Er wurde noch nie revidiert», lobt er den Maxxum. Bemängeln kann er bloss die enge Kabine, die kaum einen Beifahrer zulässt. Notwendig waren seit 1991 eine Getrieberevision und der Ersatz zweier Lamellenkupplungen – der Verschleiss lässt grüssen. Ansonsten hatte Peter kaum nennenswerte Reparaturarbeiten auszuführen, einmal den Anlasser, einmal die – serienmässig installierte – Klimaanlage. Den kleinen und grossen Service erledigt er eigenhändig nach Vorschrift, wie er beteuert. Er hat sich auf seinem Betrieb, auf dem noch zwei, drei Oldtimertraktoren stehen, eine Werkstatt gebaut, die manchen Landmaschinenmechaniker ins Schwärmen geraten lässt.  n

Gute Zugänglichkeit des Motors.

Historie Der Standardtraktor Case IH «5140» war bis zur Einführung des «5150» der grösste Traktor im Maxxum-Programm. Die «5100/5200»- Baureihe war die letzte von Case IH in Neuss entwickelte und produzierte. Mit der Einführung der Maxxum-Traktoren beschritt man einen neuen Weg im Traktorbau. Der Traktor wurde für den gesamten Weltmarkt am Produktionsstandort Neuss am Rhein D gefertigt. Die Traktoren der «51er»-Serie wurden für den europäischen Markt gebaut, während die «52er»für den restlichen Weltmarkt gefertigt wurden. Neu war der Motor, der gemeinsam von Case IH und Cummins in den USA entwickelt wurde. Für die Neusser Produktion wurden die Motoren in Neuss selbst in Lizenz gefertigt. Bemerkenswert ist die Halbrahmenbauweise, bei der der Motor fest am Getriebedeckel angeflanscht ist, während der Vorderachsträger mit Gussrahmenelementen mit dem Getriebe verbunden ist. Durch diese Konstruk­ tion hängt der Motor frei im Rahmen. Eine weiter Neuerung in dieser Leistungsklasse war die druck- und mengengeregelte Hydraulikanlage, bei der die Hydraulikölpumpe nur so viel Öl fördert, wie von den angeschlossenen Verbrauchern benötigt wird. Dadurch konnten die Ölerwärmung und Kraftstoffverbrauch gemindert und die maximale Hydraulikleistung gesteigert werden; ein System, das heute Standard ist. Mit dem Produktionsende 1997 sind über 67 000 Maschinen vom Neusser Band gelaufen. Mit der Fertigstellung der Fahrgestellnummer JJF1067931 endete nicht nur die Produktion der Maxxum-Traktoren in Neuss, sondern auch die Geschichte des Case-IH-Werks Neuss. Quelle: Traktorenlexikon – Wikibooks

4 2017  Schweizer Landtechnik

59


n  Wissen | Technisch

Anstelle einer Front-Heck-Kombination gibt es Doppelmessermähwerke auch für den ausschliesslichen Front- oder Heckanbau – letztere mit einer Rückfahrvorrichtung. Bild: BB-Umwelttechnik

Schonendes Mähen In Österreich wurden in den vergangenen Jahren Doppelmesser- und Scheibenmähwerke verglichen. Zu den Untersuchungskriterien zählten unter anderem das Auflagegewicht, der Leistungsbedarf, die Arbeitsqualität sowie Wartung und Kosten. Ruedi Hunger

Ein Doppelmessermähwerk (3 m) im Frontanbau ist im Schnitt etwa halb so schwer wie ein entsprechendes Scheibenmähwerk. Bei Heckanbaugeräten (2 × 3m) ist das Gewicht gar um einen Faktor drei tiefer. Obwohl die Verhältnisse nicht 1:1 übertragbar sind, wirkt sich dies auch auf das Auflagegewicht aus. Aufgrund wirkungsvoller Geräteentlastung bei Scheibenmähwerken ist das Auflagegewicht nur rund doppelt so hoch wie bei einer Doppelmesserkombination.

Futter wird überfahren Die Arbeitsqualität ist nicht zuletzt vom Futterbestand abhängig. Bei der Scheibenmähwerkkombination wird kein Futter überfahren. Anders bei der Doppelmesserkombination, wo das Futter (ohne

Schwadblech) auf der ganzen Schnittfläche abgelegt wird und daher ein Überfahren nicht zu verhindern ist. Vorteil dieser schwadfreien Ablage ist, dass bei guter Sonneneinstrahlung, aufs Zetten verzichtet werden kann. Mit einem Kom-

Tiefer Leistungsbedarf Die Messungen ergaben, dass eine FrontHeck-Kombination mit Doppelmessermähwerk (9  m) einen Leistungsbedarf von höchstens 10 kW (1 kW / m) hat. Die Scheibenmähwerkkombination in vergleichbarer Grösse beansprucht mindestens 45 kW (5–6 kW / m), wobei allerdings die Arbeitsgeschwindigkeit um mindestens 50  % höher ist. 60

Schweizer Landtechnik  4 2017

Der Leistungsbedarf für Front-Heck-Scheibenmähwerkkombinationen ist relativ hoch, es kann aber entsprechend schnell gefahren werden (bis 15 km/h). Bild: McHale


Technisch | Wissen   n

promiss bestehend aus Frontscheibenmähwerk und Heckdoppelmesser wird das Schnitt­bild verbessert und das Futter nicht überfahren.

Ein Gerätemix Der reine Frontanbau eines 3-m-Scheibenmähwerks hat zur Folge, dass häufig mehr als 60 % des (Traktor-)Gesamtgewichts auf der Vorderachse liegen. Daher ist vor allem am Hang ein Heckballast notwendig. Ein Doppelmessermähwerk kann diese Aufgabe als «aktiver» Ballast übernehmen und ist zudem eine interessante Kombination.

Schleifen und nochmals schleifen Der Wartungsaufwand für Scheibenmähwerke beschränkt sich weitgehend auf das Auswechseln der Mähklingen. Die Standzeiten sind abhängig vom Steinbesatz, von der Boden- und Grasnarbenart. Scharfe Messer sind eine wichtige Voraussetzung dafür, dass mit einem Doppelmessermähwerk saubere Mäharbeit geleistet werden kann. Die Standzeiten sind abhängig vom Steinbesatz, von der Anzahl Mäusehaufen

und vom Futterbestand, je nachdem können nur 15 ha oder aber über 100 ha gemäht werden. Der Wartungsaufwand für Doppelmesser ist in jedem Fall höher. Automatische Schleifautomaten für Messer gibt es ab CHF 7000.–.

Alles hat seinen Preis Der Anschaffungspreis für Frontgeräte (Scheibenmähwerk oder Doppelmessermähwerk) ist praktisch identisch. Grössere Unterschiede gibt es bei den Heckanbaugeräten. Im Extremfall ist ein HeckScheibenmähwerk rund doppelt so teuer wie ein entsprechendes Heck-Doppelmessermähwerk. Das wirkt sich auf die Arbeitserledigungskosten aus. Die alternative Kombination aus Frontscheibenmäher und Heckdoppelmesser (ca. 9 m) hat praktisch die gleich hohen Erledigungskosten wie eine reine Doppelmesserkombination (9 m).

Fazit Scheibenmähwerke sind sehr leistungsfähig und zuverlässig. Doppelmessermähwerke ermöglichen trotz relativ geringem

Gewicht auch grosse Arbeitsbreiten. Sie eignen sich besonders für alle umweltsensiblen Flächen und schonen Insekten, insbesondere Bienen. Der Wartungsaufwand ist verhältnismässig hoch.  n

Bienen und Mähwerke Rotationsmähwerke sind bei ungünstigen Verhältnissen, das heisst, wenn blühende Pflanzen im Feld sind, für Bienenverluste verantwortlich. Ohne Aufbereiter betragen die Verluste etwa 5–7 %, mit Aufbereiter werden 40–60 % der im Feld vorhandenen Bienen getötet oder verletzt. Doppelmessermähwerke verursachen hingegen kaum Bestäuberverluste. BB-Umwelttechnik hat 2016 mit dem Doppelmessermähwerk den «europäischen Bienenpreis» in der Kategorie «Innovative und technologische Lösungen» erhalten. Dieser renommierte Preis wird unter anderem durch den europäischen Landmaschinenverband Cema verliehen. Mit der Unterstützung und Auszeichnung innovativer Projekte wird das Ziel verfolgt, Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Bestäuberpopulation zu reduzieren.

INSERAT

Gut informiert – richtig investiert Praxisorientierte Fachzeitschrift für Landtechnik AbonnementsBestellung Ich will von den Leistungen des SVLT profitieren, werde Mitglied in einer Sektion (Jahresbeitrag CHF 70 – 105.–, je nach Sektion) und erhalte 11-mal im Jahr die Schweizer Landtechnik. Ich abonniere die Schweizer Landtechnik im Jahres-Abo für CHF 110.–. Ich bestelle ein Schnupper-Abo und erhalte 3 Ausgaben der Schweizer Landtechnik gratis. Name Vorname Adresse PLZ, Wohnort E-Mail

Datum, Unterschrift Talon einsenden an: Schweizer Landtechnik Schweizerischer Verband, für Landtechnik SVLT, Ausserdorfstrasse 31, CH-5223 Riniken Fax 056 462 32 01, E-Mail: zs@agrartechnik.ch

www.svlt.ch


n  SVLT | Delegiertenversammlung

Stein am Rhein bot eine schöne Kulisse für die 93 . Delegier ten­ versammlung de s SVLT.

len n stimmten al Die Delegier te zu. s nd ta rs Vo s Anträgen de

Die Besichtigung bei Kramer in Pfullendorf (D) stiess auf Interesse.

Produktvorführungen im Demogelände von Kramer. Das Organisationskomitee mit Bruno Gnädinger (Mitte) hatte die DV jederzeit im Griff. Firmenpräsentation im Schulungsraum.

Das neue Ehrenmitglied Michel Lugeon mit Virginie Bugnon, Geschäftsführerin der Waadtländer Sektion.

Präsident Werner Salzmann und Direktor Aldo Rui konnten über ein zufrieden­ stellendes Verbandsjahr berichten.

Die Vertretung von Jura/Berne r Jura mit dem ne uen Ehrenmit­ glied Pierre Somm er.

Zwei neue Ehrenmitglieder und angepasste Statuten Mit Pierre Sommer und Michel Lugeon ernannte der Schweizerische Verband für Landtechnik an der Delegiertenversammlung zwei verdiente Sektionspräsidenten zu Ehrenmitgliedern. Eine Statutenanpassung ermöglicht es künftig, dass nebst Einzelpersonen auch Fachorganisationen Mitglied beim Verband sein können. Roman Engeler Verbandspräsident Werner Salzmann konnte 77 Delegierte und zahlreiche Gäste zur 93. Delegiertenversammlung des Schweizerischen Verbands für Land­ technik (SVLT) in Stein am Rhein begrüs­ sen. Die von der Schaffhauser Sektion mustergültig organisierte Versammlung begann mit einer Exkursion zu den Kra­ mer-Werken nach Pfullendorf (D), wo 62

Schweizer Landtechnik  4 2017

man einen Einblick die Fertigung von Rad- und Teleskopladern erhielt sowie die gesamte Modellpalette im praktischen Einsatz vorgeführt bekam.

Positives Verbandsjahr Salzmann berichtete über ein insgesamt zufriedenstellendes Verbandsjahr. Das positive Rechnungsergebnis, das mit

einem Vorschlag von rund CHF 28 000 endete, liess in Ergänzung zum Budget zusätzliche Abschreibungen und Rück­ stellungen zu. Das Budget für das Jahr 2018 präsentiert sich ausgeglichen und rechnet bei gleichbleibenden Mitgliederbeiträgen mit einer «schwarzen Null». Weiterhin wird sich der Verband aktiv in der landtechnischen Aus- und


Delegiertenversammlung | SVLT    n Gruppenbild der Delegier ten und Gäste vor den Werkhallen von Kramer.

Ehrengäste mit Ehrenmitglied: Bauern ­ präsident Chris tof Graf, Ueli Ni klaus und Regierungsra t Ernst Landolt .

Furer und SVLT-Vorstandsmitglied Pascal der GPK . lied Mitg s neue eli, Thomas Vög

Ständerat Thom as Minder im Ge spräch mit OK-Präside nt Bruno Gnäding er.

Stadtpräsident Sönke Bandixen überbrachte die Grüsse des Städtchens Stein am Rhein.

SVLT-Vorstandsmitglied Ueli Günthardt führte die Bündner Delegation an.

itglied LT-Vorstandsm legation mit SV De uier. er aq rg sp bu ei Du Die Fr d Auguste d Ehrenmitglie Olivier Kolly un

Weiterbildung engagieren, wobei insbesondere die «G40»-Fahrkurse für Ju­ gendliche dazugehören. Die vom SVLT herausgegebene Fachzeitschrift «Schwei­ zer Landtechnik» konnte im vergangenen Jahr an Umfang und Inseratevolumen zulegen. Mit der neuen Website, die in den kommenden Wochen aufgeschaltet wird, möchte der Verband sein Informati­

rer vom d Markus Stor Alex Muhl un rsamt eh rk ve en Strass Schaffhauser sch vom nt h mit Urs Re unterhalten sic Fragen. he sc ni ch te ehrs SVLT über verk

Kursfachleute un ter sich: Hans Po pp und Jean -Richar d Salamin vom SVLT.

onsangebot weiter ausbauen. Einstimmig genehmigten die Delegierten zudem eine Statutenänderung, die es künftig Fachor­ ganisationen ermöglicht, beim SVLT Mit­ glied zu werden. Diese Art der Mitglied­ schaft wurde in erster Linie für die Schweizer Lohnunternehmer geschaffen.

Video zur 93. DV des SVLT Weitere Filme zu landtechnisch interes­­­s anten Themen auf unserem Youtube-Kanal «Schweizer Landtechnik»

4 2017  Schweizer Landtechnik

63


n  SVLT | Delegiertenversammlung

Sorgten für gute Stimmung beim Nachtessen: AlphornSolistin Lisa Stoll und Männerchor Ramsen-Buch.

SVLT-Ehrenpräsid ent Max Binder unterhält sich mi t der Delegation beider Basel unter Führ ung von SVLT-V orstands­ mitglied Stephan Plattner.

u mit Kantons Thurga Delegation des ann und lm Uh g jör ns Präsident Ha r Markus Koller. Geschäf tsführe

Anton Moser Julius Brun und zerner Sektion. Lu vertraten die

Crew aus dem Ka nton Nidwalden mit Präsident Rued i Achermann.

Die Solothurner mit Präsident Pa ul Müller und Konrad Flury, de r nach vielen Ja hren als Mitglie GPK zurückgetre d der ten ist .

Teilnehmer der Sektion St. Gallen, Glarus Appenzell mit Sektionspräsident Heiri Schmid und GPK-Präsident Felix Düring.

aadtländer mit Gut gelaunte W ndmitgliedern den SVLT-Vorsta d Bernard Nicod un ez rn Ve Laurent an -Luc Mayor. Je sowie Präsident

Zwei neue Ehrenmitglieder Pierre Sommer wurde für seine 40-jährige Vorstandstätigkeit, wovon zehn Jahre als Präsident der Sektion Jura / Berner Jura, zum Ehrenmitglied des SVLT ernannt. Ebenso neues Ehrenmitglied wurde Mi­ chel Lugeon, der während 20 Jahren im Vorstand, davon sechs als Präsident der Sektion Waadt, tätig war. Für den aus der Geschäftsprüfungskommission zurücktre­ tenden Konrad Flury (Halten SO) wurde Thomas Vögeli, Geschäftsführer der Sek­ tion Aargau, neu in dieses Gremium gewählt. Die nächste Delegiertenversammlung des SVLT findet dann Ende März 2018 in Lindau ZH statt.  n

Werden für die DV 2019 verantwortlich sein: Stefano Antonioli und Luigi Cattori aus dem Tessin.

Die Delegation aus dem Kanton Neuen ­ burg mit Präsident We rner Seiler und Geschäftsführer Ber nard Tschanz.

Delegation von Schwyz und Uri mit Präsident Armin Brun und Geschäftsführer Florian Kälin.

64

Schweizer Landtechnik  4 2017

Lohnunternehmer: Präsident Willi Zollinger, Marlis Biland und Daniel Haffa.


Delegiertenversammlung | SVLT    n

Tolle Ambiance beim Unterhal­ tungsabend in der Mehrzweck­ halle Stein am Rhein.

Buchhaltungstechnisch alles in Ordnung: Revisor Damian Saxer und Käthi Spillmann vom SVLT.

ste its auf die näch Freuen sich bere nds­ sta or -V LT SV on: DV in ihrem Kant d Hans Burri. un nn ma eg W mitglied Urs

Zuger Vertretung mit Präsident Pierre Freimann und Geschäftsführer Beat Betsch art.

Pierre Sommer: neues Ehrenmitglied des SVLT Pierre Sommer war während 40 Jahren im Vorstand der Sektion Jura/Berner Jura des SVLT engagiert, während 10 Jahren als deren Präsident, die geprägt waren von vielen Veranstaltungen. Man erinnert sich an das erfolgreiche, natio­ nale Geschicklichkeitsfahren 2012. Sommer war zudem in verschiedenen

Kommissionen des SVLT tätig, beispiels­ weise in der Kommission zur Statutenre­ vision oder zuletzt in der Fachkommissi­ on Weiterbildung. Auf seinem Betrieb in Les Reusilles hat er zusammen mit seiner Frau eine Glacéproduktion gestartet. Pierre Sommer war lange Zeit im Ge­ meinderat aktiv.

Neues Ehrenmitglied: Pierre Sommer.

Michel Lugeon: neues Ehrenmitglied des SVLT Michel Lugeon wurde im Jahr 1997 in den Vorstand der SVLT-Sektion Waadt gewählt. An deren Generalversamm­ lung vom 16. Februar 2011 übernahm Michel Luegon dann das Präsidium der Sektion – und hatte dieses bis zu seinem Rücktritt Ende Januar dieses Jahres inne. 2016 hat er zusammen mit dem Sekti­

onsvorstand die Delegiertenversamm­ lung des SVLT organisiert. Michel Luge­ on ist Landwirt, bewirtschaftet in Daillens einen Ackerbaubetrieb mit Poulet- und Grossviehmast. Zudem war das neue Ehrenmitglied des SVLT wäh­ rend vieler Jahre auch Gemeindepräsi­ dent seines Wohnorts.

Zum Ehrenmitglied ernannt: Michel Lugeon.

Konrad Flury

Dank für seine GPK-Arbeit: Konrad Flury.

Sein beeindruckendes landtechnisches Wirken begann der Lohnunternehmer Konrad Flury aus Halten SO mit Jahr­ gang 1953 in der Gruppe der Mähdre­ scher-Obmänner. Die weiteren Stadien: 1988 Fachkommission 2 des SVLT, ab 1995 Vorstand der Sektion Solothurn, 2003 Gründungsmitglied und Vizepräsi­ dent von Lohnunternehmer Schweiz

und 2009 Mitglied der SVLT-Kontroll­ stelle, 2011 umbenannt zur Geschäfts­ prüfungskommission GPK. Vier Direkto­ ren erlebte er in dieser Zeit. Seine glückliche Mission für die schweizerische Landwirtschaft und insbesondere die Landtechnik endete in der Ehrenmit­ gliedschaft der Sektion Solothurn und von Lohnunternehmer Schweiz.

4 2017  Schweizer Landtechnik

65


n  SVLT | Versammlungen

Jura

Schwyz

Uri

Pierre Sommer ist nun Ehrenpräsident

Künftige Bremstechnik im Fokus

Die Generalversammlung der Sektion Jura/ Berner Jura hat Pierre Sommer für seine 40-jährige Vorstandstätigkeit – davon zehn Jahre als Präsident – zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Neben den statutarischen Geschäften standen an der 56. Generalversammlung der Sektion Schwyz und Uri das Thema «Bremsen» und die Auswirkungen der europäischen Harmonisierung im Brennpunkt.

Dominik Senn

Roman Engeler Mit einem unüberhörbaren Kuhglockenschlag eröffnete Armin Brun die 56. Generalversammlung der SVLT-Sektion Schwyz und Uri. Das vergangene Jahresprogramm war geprägt vom Traktorgeschicklichkeitsfahren, das die Sektion zusammen mit dem Oldtimerteam organisierte. Witterungsbedingt nahmen mit 86 Personen wohl etwas weniger teil, als man erwartet hatte. Aktiv war die Sektion auch in der Durchführung verschie-

Kameradschaftlich vereint (von links): Philippe Chevillat (Geschäftsführer), Christophe Mornond, Stéphane Wuthrich (Vize), Laurent Gerber, Pierre Sommer (neuer Ehrenpräsident), Christian Heusler (neu Präsident), Fabrice Nagel und Michel Beuchat (es fehlt Cédric Niederhauser). Bild: Dominik Senn Zum Nachfolger gewählt wurde Christian Heusler mit Jahrgang 1977; er betreibt in Lugnez (Ajoie) eine Rindermast und Ackerbau. Neuer Vizepräsident ist Stéphane Wuthrich. Unter Sommers Ägide fanden zwei Delegiertenversammlungen statt, die eine im Jahre 1982 in Porrentruy, die zweite im Jahre 2004 in Courtemelon. Mehrere Traktorengeschicklichkeitsfahren wurden organisiert, namentlich im Rahmen der Fête des Paysans in Alle, in Grandfontaine, am Traktorpulling in Develier und am Markt von Chaindon. Auch Weiterbildungsanlässe betreute Pierre Sommer in allen diesen Jahren, unter anderem solche zu Anhängerbremsen, Bremsen, Viehtransport usw. Am besten in Erinnerung bleibt ihm – und auch den Teilnehmern – der Schweizer Final des Traktorengeschicklichkeitsfahrens 2012: «Ich gebe zu, ich bin stolz darauf, dass ich diesen Anlass mit einem dynamischen und untadeligen Organisationskomitee in unserer Region organisieren durfte», sagte er, um sich abschliessend bei seinen Vorstandsmitgliedern und allen Mitgliedern für die gute Zusammenarbeit und die «bonne camaraderie» zu bedanken. Geschäftsführer Philippe Chevillat erwähnte in seinem Jahresbericht 2016, es seien 145 Spritzentests durchgeführt worden und es habe keine Beanstandungen gegeben. 28 Jugendliche absolvierten den G40-Fahrkurs, währenddem die Zahl Absolventen des G-Fahrkurses weiter sank. Die Mitgliederzahl der Sektion sei gegenüber dem Vorjahr unverändert 340. Wegen eines beruhigenden Finanzpolsters lassen sich der Jahresverlust von 3808 Franken und ein erneuter Verlustvortrag verschmerzen. Die Grüsse des SVLT-Vorstandes und des Zentralsekretariats überbrachte Stephan Plattner, der die Aktivitäten auf nationaler Ebene skizzierte. Etienne Junod von der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft beglückwünschte in seinem Grusswort die Sektion, die es geschafft habe, dass die Anzahl Unfälle markant zurückgegangen sei.

66

Schweizer Landtechnik  4 2017

dener Kurse. Da man die G-Kurse nun gleichentags mit einer Prüfung abschliessen kann, erhofft sich die Sektion künftig wieder eine grössere Beteiligung. Für die Spritzentests werden die Mitglieder an die Nachbarsektionen verwiesen, nachdem die Installation an der Schule in Pfäffikon nicht mehr zur Verfügung steht. Die Jahresrechnung schloss mit einem Minus ab, (noch) nicht eingeflossen in diese Rechnung ist aber der Ertrag vom Geschicklichkeitsfahren. Weil der Termin der schweizerischen Delegiertenversammlung auf Frühjahr verschoben wurde, plant man im Herbst einen Tagesausflug.

Auf der sicheren Seite? Erich Guggisberg von der Firma Paul Forrer AG referierte im Anschluss an die Versammlung über die europäische Harmonisierung der Bremsvorschriften und die Änderungen, die im Zuge der Umsetzung auf die Landtechnik zukommen werden. Er konnte plausibel aufzeigen, was künftig gilt, welche Kombinationen bei Traktor-Anhänger-Gespannen (hydraulisch und pneumatisch) von alten Ein-Leiter-Systemen, mit tiefer Bremsverzögerung, und neuen Zweileitersystemen, mit höherer Bremsverzögerung, möglich sind oder eben nicht. Er wolle weder für das eine noch das andere System «missionieren», meinte Guggisberg, äusserte jedoch finanzielle Bedenken für den Fall, dass alle hydraulischen Systeme dereinst auf pneumatische umgerüstet werden sollten.

Präsident Armin Brun (links) schaut genau auf die von Geschäfts­ führer Florian Kälin präsentierten Zahlen. Bild: R. Engeler


Versammlungen | SVLT   n

BS / BL

Drohnen über Basel Neben statutarischen Geschäften interessierte der landwirtschaftliche Einsatz von Drohnen die Teilnehmer an der Jahresversammlung der Sektion beider Basel.

Gitter-Gewebe-Blachen ∙ transparent, gewebeverstärkt ∙ optimaler Witterungsschutz ∙ UV-beständig und lichtdurchlässig ab CHF 1.75 pro m2

Mengen-Rabatte. Versand ganze Schweiz.

www.oflynn.ch

Blachen, Netze, Witterungsschutz FLYNN FLEX AG P. O’Flynn Trading Büro: Riedhofstrasse ∙ 8049 Zürich T 044 342 35 13 ∙ F 044 342 35 15

Schweizer Landtechnik 89x28 mm

BETRIEBSSICHER – ZUVERLÄSSIG – WIRTSCHAFTLICH

2 2 01

Gaël Monnerat

M A 005 R A tand B A Glle 3.2 / S

Doppelwirkende, liegende Ölbad-Zweikolbenpumpe, Baureihe Typ H-303-0 SG2

Ha

9 0 0 1 - 20 0

08

IS

O

Hans Meier AG Tel. ++41 (0)62 756 44 77 CH-4246 Altishofen Fax ++41 (0)62 756 43 60 www.meierag.ch info@meierag.ch

Der Einsatz von Drohnen in der Landwirtschaft interessierte an der Versammlung der Sektion beider Basel. Bild: G. Monnerat

Die Sektion beider Basel hielt die jährliche Versammlung Ende März im landwirtschaftlichen Bildungszentrum Ebenrain in Sissach ab. 2016, so wurde betont, sei ein besonderes Jahr gewesen. So löste Marcel Itin Susi Banga in der Geschäftsführung ab. Der Blick in die Buchhaltung zeigt einen Gewinn von rund CHF 600.–. In den beiden Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft absolvierten 32 Jugendliche den Theoriekurs für die Kategorien F/G. Weitere 26 Jugendliche bestanden die Fahrkurs «G40». Im Weiteren wurden im Sektionsgebiet 61 Spritzen getestet.

Landwirtschaft für Medien, Schulen, Konsumenten

Turnusgemässer Wechsel

Weststrasse 10, 3000 Bern 6 Telefon 031 359 59 77 E-Mail: info@lid.ch

In der Sektion ist es üblich, das Präsidium alle Jahre zu wechseln. Mit Applaus wurde Stephan Plattner verabschiedet und Urs Zimmermann als neuer Obmann für das neue Sektionsjahr willkommen geheissen. Die Mitglieder stimmten weiter einem gleichbleibenden Jahresbeitrag von CHF 100.– zu. Aufgrund des Strukturwandels sind 17 Mitglieder ausgeschieden, im Gegenzug konnten aber fünf neue aufgenommen werden, sodass der Bestand momentan 551 beträgt. Im Rahmen der Fachreisen machten die Basler im vergangenen Jahr einen Ausflug nach Österreich und besuchten dort den Landtechnikhersteller Pöttinger sowie einen stattlichen Milchwirtschaftsbetrieb mit 200 Kühen und eigener Milchverarbeitung. In seinem Rückblick erwähnte Stephan Plattner die guten Resultate der Basler Teilnehmer am diesjährigen Geschicklichkeitsfahren und an den Europameisterschaften der Pflüger. Diese Europameisterschaft findet übrigens in diesem Jahr in der Schweiz statt, und zwar vom 16. bis 21. August in Diessenhofen TG. Im Anschluss an die offiziellen Traktanden wurde von der Abteilung «Nützlinge» von UFA-Samen der Einsatz von Drohnen demonstriert, beispielsweise für die Verteilung von Kapseln mit TrichogrammaSchlupfwesen zur Bekämpfung des Maiszünslers oder für die Analyse schwer zugänglicher Stellen an Gebäuden.

LID Landwirtschaftlicher Informationsdienst

Rund um die Uhr bequem bestellen! Verpackungsmaterial für Direktvermarkter:

www.vomhof.ch

4 2017  Schweizer Landtechnik

67


n  SVLT | Sektionen

Sektionsnachrichten BE Bremstest – zwecks Verkehrssicherheit

Während zehn Tagen wird das Bernexpo-Gelände im Herzen Berns zum grössten temporären Shoppingparadies der Schweiz. Rund 950 Aussteller offerieren exklusive Produkte und Dienstleistungen am grössten Gesellschaftsevent der Schweiz. Die 66. BEA bietet aber nicht nur «tierisch viel Auswahl», sondern auch beste Unterhaltung, ein vielfältiges Tagesund Abendprogramm, zahlreiche Sonderschauen und eine breite Palette an Gastronomieangeboten. Dabei dürfen natürlich die tierischen Besucher nicht fehlen: Rund 600 Tiere werden während der zehn Tage auf dem Bernexpo-Gelände, im Streichelzoo oder in den zahlreichen Vorführungen vor Ort sein.

FR Bremsenkontrolle 2017

Montag 1. Mai 2017, bei TcPoint AG, Busswilstr. 18 in Worben Anlässlich dieser freiwilligen Prüfaktion misst der Bernische Verband für Landtechnik die Bremsleistung der Anhänger. (Spezialisten werden mit Ihnen die Ergebnisse besprechen.) Der Test dauert für einen Anhängerzug mit hydraulischem System ca. 30 Minuten. Für Luftsysteme muss etwas mehr Zeit eingerechnet werden. Die Kosten werden bar einkassiert. Kosten für Mitglieder des BVLT: CHF 25.–/Achse und Bremssystem. Kosten für Nichtmitglieder: CHF 35.–/Achse und Bremssystem. Die Anhänger werden ohne Ladung geprüft! • Das zulässige Gewicht pro Achse wird hydraulisch simuliert. • Am Anhänger wird jede Achse einzeln ausgemessen. • Für jeden Anhänger erhalten Sie ein Prüfprotokoll. • Das Prüfprotokoll ist vom Strassenverkehrsamt Bern anerkannt! Onlineanmeldung unter www.bvlt.ch, oder senden Sie den Anmeldetalon bis spätestens am 15. April 2017 an: Bernischer Verband für Landtechnik, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, oder bvlt@bluewin.ch Um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, erhalten Sie Ihr persönliches Aufgebot mit genauen Angaben zum Bremstest.

BVLT zeigt sich an der BEA

28. April bis 7. Mai in der Halle 12 (neben dem Grünen Zentrum) Der Bernische Verband für Landtechnik und der Berner Bauern Verband laden ihre Mitglieder zum Besuch der BEA ein und freuen sich, möglichst viele Interessierte am Stand in der Halle 12, gleich neben dem Grünen Zentrum, begrüssen zu dürfen.

68

Schweizer Landtechnik  4 2017

Der FVLT hält die Bremstestkampagne aufrecht. Dieser Test ist gedacht für Karren und Anhänger aller Art, 30 oder 40 km / h, die während des ganzen Jahres im Einsatz stehen. Der Test findet in dafür ausgerüsteten Fachwerkstätten statt (die Liste der Werkstätten ist auf der Website unter www.smu.ch­zu finden). Wichtig: Für die Prüfung müssen die Anhängerzüge mit pneumatischen oder hydraulischen Betriebsbremsen ausgerüstet werden. Vorteil: Für seine Mitglieder gewährt der FVLT bei Vorlegung der Rechnung einen Rabatt von CHF 50.– pro Achse. Dazu genügt es, eine Kopie der Rechnung an folgende Adresse zu senden: AFETA / FVLT, Laurent Guisolan, route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux.

LU Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten, inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): Die Kurskosten betragen für Mitglieder CHF 70.–, für Nichtmitglieder des Verbands CHF 90.–. Nächste Termine: Mittwoch, 17. Mai 2017, in Hochdorf, 13.15 – 17.30 Uhr; Mittwoch, 21. Juni 2017, in Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr. Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 29.– Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils in Büron und Sursee statt. Die Kosten betragen für Mitglieder CHF 300.–, für Nichtmitglieder CHF 320.–. Nächste Termine: Kurs 604: jeweils Samstag, 6./13. Mai 2017, 13 – 17 Uhr; Kurs 605: jeweils Samstag, 3./10. Juni 2017, 13 – 17 Uhr. Verkehrskundeunterricht in Sursee, Schüpfheim und Hochdorf: für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.– Nächste Termine: Kurs Nr. 403: 4 Abende, jeweils Montag/Dienstag: 22./23./29./30. Mai 2017, 19 – 21 Uhr, in Sursee. Die Kurse können nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt werden. Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als zum Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lektionen): für Mitglieder CHF 539.–, für Nichtmitglieder CHF 579.– Der Lastwagentheoriekurs umfasst 32 Lektionen in vier Wochen, jeweils einen Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg jederzeit möglich. Nächster Kursbeginn: 3. Mai 2017; Durchführung jeweils in Luzern. Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit, bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch


Sektionen | SVLT   n

ZH Professioneller Maschinencheck

Theoriekurse Kategorie F / G Im Theoriekurs Kat. F / G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km / h.

Halten die Landwirte das Strassenverkehrsgesetz ein, können sie bei einem Unfall weniger zur Verantwortung gezogen werden. Wer sich

Siehe auch www.fahrkurse.ch

AG Kursorte und -daten: Frick: 27. April und 4. Mai; Muri: 16. und 23. August; Riniken: 23. + 30. November; jeweils um 18.30 Uhr Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich) BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, bvlt@bluewin.ch BL, BS

aber einen Überblick über die gesetzlichen Mindestanforderungen verschaffen will, findet sich im Gesetzesdschungel nur schwer zurecht. Mit Unterstützung des Beraters der Fachstelle Landtechnik und Unfallverhütung vom Strickhof können Sie beim Rundgang durch Ihren Maschinenpark eine Mängelliste erstellen. Die Ausrüstungen und notwendigen Einrichtungen Ihrer einsatzbereiten Maschinen und Fahrzeuge können so auf die gesetzeskonforme Strassentauglichkeit hin überprüft werden. Die Kosten für diesen Maschinencheck belaufen sich auf CHF 120.– (für Mitglieder SVLT-Zürich CHF 100.–) pro Betrieb. Auskünfte: Fachstelle Landtechnik und Unfallverhütung Strickhof, Telefon 058 105 99 52, oder Stefan Pünter, SVLT, E-Mail: puenter@hombi.ch

Kurs für angehende Wettpflüger 1. Juli 2017, 8 bis 16 Uhr, am Strickhof Lindau 15. Juli 2017, Region Frauenfeld (bei grosser Nachfrage) Der Pflügerkurs ist für angehende Wettpflüger, Lehrabgänger vor der Abschlussprüfung und weitere Interessierte gedacht. Wollen Sie das erste Mal an einem Wettpflügen teilnehmen, oder möchten Sie Ihre Grundkenntnisse im Pflügen verbessern? Profis zeigen Ihnen, wies geht. Sei es zur Wettkampfvorbereitung oder zur Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung – für alle auf jeden Fall eine wertvolle Repetition. Themen: Aufbau und Funktion von Drehpflügen, verschiedene Einstellungen verschiedener Pflüge, Tipps vom Profi, Spaltfurche, Rückschlag, Auspflügen, Keilpflügen, Quer- und Schlussfurchen sowie praktische Übungen. Kosten: Im Preis von CHF 40.– inbegriffen sind die Kursunterlagen sowie die Mittagsverpflegung mit Getränk (SVLT-Mitglieder und Lernende CHF 30.–). Anmeldung bis 24. Juni 2017 an SVLT Zürich, Brigitte Grab, 058 105 91 28 oder brigitte.grab@strickhof.ch. Auskunft erteilt Stephan Berger, Fachstelle Landtechnik Strickhof / SVLT, 058 105 99 52.

Kursort: Sissach Kursdaten: 17. August und 3. September, 2. November und 19. November Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch FR Kontakt: FVLT, Laurent Guisolan, rte de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, laurent.guisolan@fr.ch, 026 305 55 58 GR Kursorte: Landquart, Ilanz, Thusis, Scuol, Samedan Kontakt: Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch NE Kursdaten: in den Herbstferien Kontakt: M. Bernard Tschanz, ch. du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch SG, AI, AR, GL Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SH Kursort und -datum: Herblingen (GVS Agrar AG): Sa., 16. September Kontakt: VLT-SH Geschäftsstelle, Martin Müller, Haldenhof 286, 8213 Neunkirch, 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch SO Kursort: Wallierhof Riedholz Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch SZ, UR Kursort: Schwyz, Kursdatum: 2. Mai. Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch TG Kursorte/-daten: Müllheim 23. April + 4. Mai; Uesslingen 21. Mai + 1. Juni; Münchwilen 8. + 15. Juni; Altnau 18. + 29. Juni; Bürglen 27. August + 3. September; Müllheim 29. Oktober + 9. November Kontakt: VTL / Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen VD Kursort: Oulens-s / Echallens Kursdaten: Juni 2017, Oktober 2017 Kontakt: ASETA-Section vaudoise, Virginie Bugnon, chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch ZH Kursorte: Strickhof, Lindau; Kursdaten: 10. Juni, 23. Sept., 25. Nov., je 9.30–15.30 Uhr Kontakt: SVLT ZH, Eschikon, 058 105 98 22, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch

4 2017  Schweizer Landtechnik

69


n  SLVT | Porträt

Teamarbeit Jean-Luc Mayor lebt und arbeitet auf seinem Bauernhof in Aigle. In der Umgebung verrichtet er auch Lohnarbeiten. In den frühen Neunzigerjahren stellte er seine Milchproduktion ein und er stellte auf Mutterkuhhaltung um. Schliesslich aber beschloss er zusammen mit seiner Gattin Véronique, auf Pflanzenproduktion zu setzen. Heute ist der Betrieb spezialisiert auf die Produktion von Weizen, Mais, Rüben und Karotten. Weitere Betriebszweige sind ein Rebberg sowie Trocknung und Vermarktung von Mais. Seit dreissig Jahren wirkt er im Gemeinderat von Aigle mit, den er aktuell präsidiert. Vergangenen Januar trat er anlässlich der Generalversammlung der Sektion Waadt des SVLT die Nachfolge von Michel Lugeon als Präsident an. Obwohl neu gewählt, ist er kein Neuling im Verein, einer der grössten der Schweiz, in dem er seit einem Jahrzehnt im Vorstand einsitzt und viel zur Beliebtheit der Hauptversammlung getan hat. «Ich gelangte durch die Hintertüre in den Vorstand. Damals gab es bloss ein paar Dutzend Mitglieder an den Versammlungen. Ich war überzeugt, falls die Qualität der Präsentationen im technischen Bereich stimmt, wird das bei den Mitgliedern ein positives Echo aus­ lösen.» Er behielt recht. Im Laufe der Jahre zogen die Veranstaltungen und Vorführungen der Sektion Waadt nach den Versammlungen immer mehr Mitglieder an. Für den neuen Präsidenten funktioniert ein Vorstand nur, wenn alle am gleichen Strick ziehen und jedes Mitglied für einen Bereich Verantwortung trägt. «Mit Pascal Marendaz, Laurent Vernez, Didier Amez-Droz, Steve Bugnon, Yannick Chambaz, Laurent Doudin und unserer Geschäftsführerin Virginie Bugnon sind wir ein gutes Team», sagt der Waadtländer aus dem Chablais-Gebiet. Für Jean-Luc Mayor ist es ein Gebot der Stunde und ein ehrenhaftes Ansinnen, sich bezüglich Sicherheit im landwirtschaftlichen Strassenverkehr zu engagieren: «Die Gesetze und Reglemente entsprechen nicht der Realität der modernen landwirtschaftlichen Mechanisierung, insbesondere was den vorderen Überhang an Traktoren und die Achslasten betrifft», sagt er. Aus diesem Grund beabsichtigt er, sich dafür einzusetzen, damit sich die unbefriedigende Situation bessert und die Gesetzgebung den neuen Gegebenheiten anpasst. Dazu gehöre auch, die Landwirte für die Probleme zu sensibilisieren.  n Aufgezeichnet von Gaël Monnerat

70

Schweizer Landtechnik  4 2017


Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT Kursorte G40 1260 *Nyon VD 1315 *La Sarraz VD 1510 *Moudon VD 1562 *Corcelles-près-Payerne VD 1630 *Bulle FR 1920 *Martigny VS 1964 *Conthey VS 2208 *Les Hauts-Geneveys NE 2720 *Tramelan BE 2852 *Courtételle JU 3186 Düdingen FR 3250 Lyss BE 3267 Seedorf BE 3421 Lyssach BE 3510 Konolfingen BE 3550 Langnau i.E. BE 3770 Zweisimmen BE 3792 Saanen BE 3800 Interlaken BE 3818 Grindelwald BE 3930 Visp VS 4222 Zwingen BL 4415 Lausen BL 4702 Oensingen SO 5040 Schöftland AG 5505 Brunegg AG 6056 Kägiswil OW

Die G40-Fahrkurse 2017 6130 Willisau LU 6210 Sursee LU 6276 Hohenrain LU 6430 Schwyz SZ 6472 ***Erstfeld UR 6702 **Claro TI 7130 Ilanz GR 7302 Landquart GR 7430 Thusis GR 7524 Zuoz GR 7550 Scuol GR 8180 Bülach ZH 8200 ***Schaffhausen SH 8460 Marthalen ZH 8500 Frauenfeld TG 8836 Biberbrugg SZ 8856 Tuggen SZ 8867 Niederurnen GL 8932 Mettmenstetten ZH 9133 Sitterdorf TG 8625 Gossau ZH 9436 Balgach SG 9465 Salez SG 9602 Bazenheid SG * Sprache Französisch ** Sprache Italienisch *** neue Kursorte

Mit dem Führerausweis Kat. G und erfolgreich absolviertem Fahrkurs G40 können landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge und Landwirtschaftstraktoren sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km / h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorkurs G40 des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik ist vom Bundesamt für Strassen, ASTRA, anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen.

CZV – Weiterbildungskurse

Kursort: Riniken AG

Weitere Kurse sind für Herbst 2017 vorgesehen

Hebegerätekurse SUVA-anerkannt: Gegengewichts- und Teleskopstaplerkurs; Instruktion Hoflader Weitere Kurse sind für Herbst 2017 vorgesehen

Schweisskurse

Kursort: Riniken AG

Weitere Kurse sind für Herbst 2017 vorgesehen

Kursdaten und Anmeldung: www.fahrkurse.ch

Video zu den «G40»-Fahrkursen Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-Kanal «Schweizer Landtechnik»

Informationen und Auskünfte: www.agrartechnik.ch www.fahrkurse.ch 056 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch

n   Impressum   79. Jahrgang

Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik NR Werner Salzmann, Präsident Aldo Rui, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 00 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Gaël Monnerat: gael.monnerat@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Postfach, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung Dr. Roman Engeler, Postfach, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate / Anzeigen Stämpfli AG Dominik Kittelmann, Anzeigenleiter Wölflistrasse 1, Postfach, 3001 Bern Tel. 031 300 63 82 E-Mail: inserate@staempfli.com Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2017. Kombinationsrabatt: 25 % bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition Stämpfli AG, Wölflistrasse 1, 3001 Bern Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis. Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

Nächste Ausgabe Schwerpunkt: Spezialkulturen Impression: Güllefass Bauer «Poly 80+» im Test Wissen: Kostengünstige «EBS»-Bremstechnik Management: Ausweg durch Arbeitsvergabe?

Nr. 5 / 2017 erscheint am 11. Mai 2017. Anzeigenschluss: 21. April 2017

4 2017  Schweizer Landtechnik

71


Maximale Leistung, höchste technische Ansprüche, vielfältigste Anbaugeräte: Landwirtschaftsmaschinen verlangen ihren Schmiermitteln alles ab. Diese Herausforderung nimmt MOTOREX seit mehr als 95 Jahren an. Und sorgt dafür, dass Sie die Technik nie im Stich lässt. Mit innovativen Produkten, einem umfassenden Sortiment und der besten technischen Beratung. Vertrauen auch Sie auf einen Partner, der vollen Einsatz leistet, damit Sie Ihr Bestes geben können. www.motorex.com

MOTOREX. UND ES LÄUFT WIE GESCHMIERT.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.