Schweizer Landtechnik 04/2018

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April 2018

FUTTERERNTE Effizienter mit dem Selbstlader Absatzflauten beflĂźgeln die Fantasie Minilader mit Quad-Feeling Energiegehalt von Hackschnitzeln


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April 2018 | Editorial • Inhalt

Aktuelles

Editorial

4 Kurzmeldungen Markt 10 14 16 22 25 26 30

Interview: Lohnunternehmer als wichtiges Glied Mit Laser gegen lästige Vögel

Roman Engeler

Schwerpunkt: Futterernte Effizienter mit dem Selbstlader Aufbereiter unter der Lupe Marktübersicht der Ballenpressen-Hersteller Absatzflauten beflügeln die Fantasie Die sechs Grossen der Futterernte-Technik

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Impression 35 38

Rückwärts und doch vorwärts Minilader mit Quad-Feeling

38

Management 40 42 43 44

Verfahrensvergleich mit und ohne Separator Kinder im Kindersitz Drehscheibe aller Betriebsdaten Bayern fördert Lenksysteme

Sicherheit 46

Gefahrenpotenzial richtig einschätzen

Plattform 48 50 52

Leistungsschau der Baubranche Angepasste Technik gefragt Energiegehalt von Hackschnitzeln

Wissen 55

Langzeitschutz für Stahl

Passion 56

Leichte Landini-Traktoren zur Bodenschonung

SVLT 58

Bildbericht zur 94. Delegiertenversammlung des SVLT 62 Versammlungsberichte aus den Sektionen 64 Sektionsmitteilungen 66 Präsidentenporträt: Der Newcomer 67 Kurse und Impressum

Titelbild: Rundballenladewagen, mit denen sich im Einmann­ verfahren auch Siloballen effizient transportieren lassen, werden immer beliebter.

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www.facebook.com/­ CHLandtechnik

Ein längerer Artikel im Schwerpunkt «Futterbau» dieser Ausgabe beschäftigt sich mit verschiedenen Selbstladern für Rundballen (Seite 16). In den Recherchen dazu ist unser Redaktor Ruedi Burkhalter auf verschiedene weitere Aspekte gestossen. So beispielsweise auf die Frage, ob sich der Kauf solcher Systeme für einen einzelnen Betrieb lohnt, oder ob man für den Abtransport gepresster und gewickelter Rundballen nicht gleich den Lohnunternehmer beauftragt. Eine Frage, die der neue Präsident von Lohnunternehmer Schweiz, Nicolas Pavillard, im Interview auf Seite 10 indirekt beantwortet. Für ihn wird die Bedeutung des Lohnunternehmertums in der Schweiz noch zunehmen, da die Maschinen immer komplexer und teurer werden, demzufolge zusehends qualifizierteres Bedienpersonal und höhere Auslastungen erfordern, will man die entsprechenden Geräte wirtschaftlich effizient einsetzen. Nun, die «Rechnung» dazu muss jeder Betrieb für sich machen. Weiter interessierte die Frage, ob man mit diesen Fahrzeugen überhaupt legal auf Schweizer Strassen unterwegs ist. Gilt die Maschine als Arbeits- oder Transportanhänger? Darf man damit beladen oder nur unbeladen herumfahren? Wird die maximal zulässige Breite eingehalten? Fragen, die aktuell auch in der Vernehmlassung zu Änderungen in der «Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge» diskutiert werden. Es ist zu hoffen, dass die Neuauslegung dieser Verordnung den Spielraum etwas öffnet und sich den internationalen Trends anpasst, denn bekanntlich wird alleine für den Schweizer Markt nur noch ein verschwindend kleiner Teil von Landmaschinen gebaut. Ausgabe Nr. 5 erscheint am 17. Mai 2018

Bild: R. Hunger

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Aktuelles

In Kürze John Deere hat mit King Agro einen führenden Hersteller von CarbonfaserProdukten übernommen. Mit ADA und Barto machen sich in der Schweiz zwei Datenaustausch-Systeme für die Landwirtschaft den künftigen Markt streitig. Lely konnte in Kanada den 500. Fütterungsroboter vom Typ «Vector» instal­ lieren. Trelleborg Wheel Systems kündigt ab April 2018 Preiserhöhungen auf die gesamte Produktpalette an. Lemken erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von 360 Mio. Euro, was einem Zuwachs von 11 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Manitou startet mit dem Slogan «Join up the Movement» eine Kampagne für die Rekrutierung von 300 neuen Mitarbeitenden in den französischen Werken.

Weitere Investitionen bei Kubota In der Nähe von Paris will Kubota bis 2022 für mehr als 75 Mio. Euro ein Forschungsund Entwicklungszentrum für Traktoren und Landmaschinen bauen. Unter anderem werde das Zentrum mit Prüfständen für Traktoren ausgestattet, heisst es. Kubota betreibt bereits zwei Anlagen in Frankreich, den zentralen Vertriebsstandort für Europa in Argenteuil nahe Paris und das 2015 in Betrieb genommene Traktorenwerk in Bierne bei Dünkirchen. Ein zweites neues Forschungs- und Entwicklungszentrum soll ebenfalls bis 2022 in den USA entstehen, dort mit einem Investitionsumfang von umgerechnet etwa 230 Mio. Euro. Mit diesen Aktivitäten will

Namen enthüllt

Das Agco-Fendt-Werk in Hohenmölsen hat mit Thomas Schneiderheinze einen neuen Geschäftsführer bekommen. Horsch hat 2017 mit 356 Mio. Euro (+19 % gegenüber 2016) den höchsten Umsatz der Firmengeschichte erzielt. Överum wird mit dem «CX2» einen völlig neu konstruierten Pflug auf den Markt bringen.

der japanische Konzern seine Expansionsstrategie im Landtechnik-Bereich vorantreiben, um zu den Konkurrenten an der Weltspitze aufzuschliessen.

Continental erweitert sein RadialreifenPortfolio für landwirtschaftliche Maschinen und Fahrzeuge im Sommer dieses

Jahres. Das Technologie-Unternehmen gibt bereits jetzt die Namen der neuen Reifen bekannt: Der «TractorMaster» in 65er Grösse ergänzt die Standardreifen «Tractor70» und «Tractor85». Daneben ist ab Sommer der erste «CombineMaster» in der Grösse «800/65R32 178A8» für Mähdrescher und Häcksler verfügbar. Die Namen der neuen Reifen entsprechen dem Namenskonzept aller OTR-Reifen von Continental: Die Produktnamen verbinden den Fahrzeugtyp mit der Endung «Master».

Martin Eppinger wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2018 zum technischen Geschäftsführer von Weidemann ernannt. Grimme hat in Irland einen neuen Standort für seine Verkaufs- und Servicegesellschaft eröffnet. Lemken hat mit «Leonis» ein neues Informationsportal und bietet dort online Betriebsanleitungen, Ersatzteillisten, Fotos, Videos und Prospekte an. Weidemann weitet seine Verkaufsaktivitäten auf Kanada aus, vorerst in der Provinz Quebec. Rapid konnte im Geschäftsjahr 2017 an die positive Entwicklung des Vorjahrs anknüpfen und den Umsatz um 12,7 % auf CHF 43,2 Mio. steigern. 2017 schloss Lely mit einem konsolidierten Umsatz von 506 Mio. Euro ab und festigte gemäss eigenen Aussagen die Führungsrolle in Robotik und Management für Milchviehbetriebe.

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Produktivität im Mittelpunkt Kverneland hat den Kreiselheuer «85112 ProLine» entwickelt, damit die Anwender unter allen Erntebedingungen Qualitätsfutter erzeugen können. Die Maschine zeichne sich durch einen starken Antriebsstrang mit neu konzipiertem «Heavy Duty»-Dreipunkt- und Rahmenkonzept aus, schreibt Kverneland-Importeur Agriott in einer Pressemitteilung. Einzig die Gelenkwelle benötige eine regelmässige Schmierung. Die ansonsten wartungsfreien Ölbadgetriebe der Kreisel – 10 Stück mit je 6 Zinkenarmen – sind unter den Hauptrahmen geschraubt, was die Belastung der Kreiselgetriebe reduziere und die Stabilität der Auslegearme erhöhe. «Diese Maschine vereint leistungsstarke Arbeit

und Anwenderfreundlichkeit», heisst es in der Mitteilung weiter. Trotz der gros­ sen Arbeitsbreite (11,20 m) seien Transport- und Abstellhöhe (unter 3,80 m) des 1600 kg schweren Geräts gering.


Aktuelles

100 Jahre Traktoren Mitte März war es genau 100 Jahre her, dass John Deere in den Traktorenbereich eingestiegen ist. Was mit dem Waterloo Boy im Mittleren Westen der USA begann, entwickelte sich zu einer der grössten Erfolgsgeschichten in der Landtechnik. Heute ist John Deere der weltweit führende Traktorenhersteller und produziert Traktoren in 12 Fabriken. 2,25 Mio. US-Dollar hat John Deere 1918 für die Übernahme der Waterloo Gasoline Engine Company bezahlt. Eine für damalige Verhältnisse hohe und nicht ganz unumstrittene Investition. 1956 übernahm John Deere den deutschen Landmaschinenhersteller Heinrich Lanz in Mannheim und hat damit nach Europa expandiert.

Kommunaltechnik live

In den Flumserbergen (SG) erlebte man Mitte März, wie es «bebt», wenn Winterdienst-Technik von Aebi-Schmidt den Schnee räumt. Neben dem Einachser «CC66» und dem Transporter «MT720» – beide mit Schneepflügen ausgerüstet – oder dem stufenlosen «VT450 Vario» mit Euro-6c-Motor waren weitere Fahrzeuge und Geräte aus dem Hause Aebi-Schmidt im Einsatz. Erstmals in der Öffent­lichkeit und im Einsatz zu sehen war der Schmidt «Supra 4002», ein Hochleistungs-Schneeräumgerät mit 330 kW Antriebsleistung und einer stündlichen Räumleistung von bis zu 3500 t. Dieses Räumgerät ging übrigens als Sieger aus einem strengen Auswahlverfahren der Schweizer Armee hervor.

«Vicon»Wettbewerb 2017

50 000 Franken warten

Aus den rund 500 richtigen Antworten wurden Ende Dezember 2017 die Gewinner ausgelost. Der erste Preis, ein Kreiselschwader von Typ Vicon «Andex 394», konnte Ende Februar dem glücklichen Gewinner Ueli Rolli aus Säriswil übergeben werden. Der Gewinner bewirtschaftet einen Betrieb in Säriswil und einen im Kanton Jura mit insgesamt 60 ha vorwiegend Grünland. Auf dem Bild: Martin Stähli, regionaler Vicon-Händler, Ueli Rolli, der glückliche Ge­ winner, Christian Bottlang, Produktmanager Agriott, Bernhard Jenzer, Verkaufsberater Ott. Der zweite Preis ging an Julien Rouiller, Vionnaz (Vicon-Einkaufsgutschein im Wert von CHF 500.–). René Wicki aus Sörenberg gewann eine Vicon-Jacke. Landwirte oder landwirtschaftliche Gruppen, die mit innovativen Dienstleistungen oder besonderen Produkten die wirtschaftliche Situation von Landwirtschaftsbetrieben nachhaltig verbessern, können sich bis am 30. Juni 2018 unter www.agropreis.ch für den «AgroPreis 2018» bewerben, der mit einer totalen Preissumme von CHF 50 000.– dotiert ist. Auch in diesem Jahr verleiht der Schweizerische Landmaschinenverband unter sämtlichen für den «AgroPreis 2018» eingereichten Projekten einen Spezialpreis, bei dem der neuartige und innovative Umgang mit Landmaschinen im Zentrum steht.

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Aktuelles

Mit Niedrigkabine Claas bietet nun alle sechs Modelle der Baureihe «Arion 400» (90 bis 140 PS) mit einer Niedrigkabine an. Bis anhin waren es nur der «Arion 410» (90 PS) und der «Arion 420» (100 PS), die mit einer Niedrigdachkabine erhältlich waren. Ab sofort können sämtliche «Arion 400» mit dieser Kabine geordert werden, so dass man auch mit diesen Modellen eine Einfahrtshöhe von 2,50 m passieren kann. Aktuell bietet der Schweizer Importeur Serco Landtechnik das Modell «Arion 410 Standard» schon ab CHF 69 000.– an, inklusive drei Jahre Garantie. Inbegriffen sind in diesem Preis zusätzlich frei wählbare Optionen im Wert von CHF 2000.–.

Vier Neuheiten Mit den Modellen «Monta M161» (mechanische Fahrantriebsund Lenkungssteuerung) und «S161» (sensorisch) ergänzt Rapid das bestehende Produktsortiment im Bereich der Bergmäh­ maschinen (bisher 14-PS-Motor) mit noch leistungsstärkeren Grundmaschinen (nun auch mit 16 PS). Gleichzeitig wird auch die Baureihe «Varea» – ein kompakter, einfach bedienbarer Einachsgeräteträger für Anwendungen im kommunalen Bereich – mit stärkerem Motor (ebenfalls 16 PS) als «Varea M161» und «S161» angeboten.

Feuchte- und Dichtemesser Claas hat neue Feuchtemesser für den professionellen Einsatz aufgenommen. Herausragende Neuheit sei der Feuchtemesser für Heu, Silage und Stroh mit automatischem Dichteausgleich, schreibt das Unternehmen. Dieser verfügt über einen Drucksensor an der Sonde. Beim Einstechen der Lanze in den Ballen wird automatisch die Dichte des Ballens ermittelt. Eine manuelle und oft ungenaue Eingabe der Ballendichte als Korrekturfaktor entfällt dadurch. Der integrierte Speicher bietet Platz für insgesamt 1000 Messwerte. Ein USB-Anschluss ermöglicht das einfache Herunterladen der Messwerte.

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Neues Ehrenmitglied Sie war zehn Jahre lang Vorstandsmitglied der Schweizerischen Pflüger-Vereinigung (SPV) und brachte unter anderem die erfolgreich verlaufene Europameisterschaft 2017 in die Schweiz: Gabi Wegmüller gab ihren Rücktritt und wurde an der GV der SPV zum neuen Ehrenmitglied ernannt. Die Lücke im wiedergewählten Vorstand schliesst Michael Stamm (Bild rechts). Höhepunkte für die von Willi Zollinger (Bild links) präsidierte Vereinigung im laufenden Jahr werden die Europameisterschaften am 23./24. Juni nordöstlich von Moskau (wozu der nach Russland ausgewanderte Jakob Bänninger sich als Reiseorganisator und -begleiter anbietet) und die Weltmeisterschaften Anfang September in Stuttgart sein.


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5324 FULL-REUENTHAL, Heinz Kämpf Landmaschinen AG 5502 HUNZENSCHWIL, Odermatt Landmaschinen AG 5634 MERENSCHWAND, Bucher Agrotechnik AG 5643 SINS, Burkhardt Paul 5644 AUW, Heer Alfred 5707 SEENGEN, R. Sandmeier AG 6014 LUZERN, Rüedi Technik AG 6016 HELLBÜHL, Amrhyn Gustav AG 6017 RUSWIL, Buchmann Pius AG 6022 GROSSWANGEN, Landmaschinen Kistler 6026 RAIN, Burkart Landmaschinen GmbH 6112 DOPPLESCHWAND, Lingg Agrartechnik AG 6130 WILLISAU, Kronenberg Maschinen & Fahrzeuge 6145 FISCHBACH, Gebrüder Imbach AG 6163 EBNET, Heiniger Landtechnik AG 6170 SCHÜPFHEIM, Zihlmann Maschinen + Geräte AG 6210 SURSEE, Paul Furrer AG 6221 RICKENBACH, Sebastian Müller AG 6260 REIDEN, A. Leiser AG 6289 HÄMIKON, Bucher Agro-Technik AG 6314 UNTERÄGERI, Merz Karl 6340 BAAR, Wismer Landtechnik AG 6370 OBERDORF, Leo Schallberger AG 6418 ROTHENTHURM, Moser Martin 7205 ZIZERS, Kohler Landmaschinen AG 8105 WATT, Benninger Landmaschinen AG 8197 RAFZ, Matzinger René

8214 GÄCHLINGEN, GVS Agrar AG 8308 MESIKON-ILLNAU, Gujer Landmaschinen AG 8344 BÄRETSWIL, Emil Manser AG 8374 OBERWANGEN, Technikcenter Grueb AG 8476 UNTERSTAMMHEIM, Brack Landtechnik AG 8489 SCHALCHEN, F. Keller Technik AG 8500 FRAUENFELD, Hilzinger AG 8505 DETTIGHOFEN, Roth H. + E. AG 8566 LIPPOLDSWILEN, Mühlethaler Technik AG 8587 OBERAACH, Jakob Hofer AG 8600 DÜBENDORF, Emil Manser AG 8618 OETWIL AM SEE, Rüegsegger AG 8722 KALTBRUNN, Steiner Berchtold AG 8730 UZNACH, Technikcenter Uznach AG 8834 SCHINDELLEGI, Schuler AG 8867 NIEDERURNEN, Landmaschinen Pfeiffer AG 8934 KNONAU, Hausheer & Sidler 9042 SPEICHER, Rüsch AG 9050 APPENZELL STEINEGG, Fuchs Landmaschinen AG 9205 WALDKIRCH, Keller Landtechnik GmbH 9230 FLAWIL, Lenggenhager Mechanik AG 9243 JONSCHWIL, Technikcenter Jonschwil AG 9249 ALGETSHAUSEN, Traber Landmaschinenbetrieb AG 9300 WITTENBACH, Maschinencenter Wittenbach AG 9313 MUOLEN, Ebneter Bruno 9424 RHEINECK, Lantech AG 9445 REBSTEIN, Maschinencenter Rebstein AG 9475 SEVELEN, Maschinencenter Sevelen AG 9494 SCHAAN, Wohlwend Damian Anstalt 9548 MATZINGEN, Schneider Landmaschinen AG 9556 AFFELTRANGEN, Märla AG 9615 DIETFURT, Franz Bachmann AG


Aktuelles

Pilotprojekt zur autonomen Landtechnik Mit dem 2016 vorgestellten autonomen Fahrzeugkonzept hat Case IH klar Posi­ tion bezogen: Präzisionslandwirtschaft und autonome Technologien werden im landwirtschaftlichen Alltag immer wichtiger – und das nicht nur bei gros­ sen Anbauflächen. Schon heute ortet das Unternehmen in Mitteleuropa einen gewissen Bedarf an autonomen Ein­ satzbereichen, beispielsweise im Gemü­ seanbau. Deshalb hat Case IH jetzt fünf Entwicklungsstufen für autonome Tech­ nologien im Agrarbereich definiert mit dem Ziel, hocheffiziente und auf den Nutzer zugeschnittene Technologien für die Landwirtschaft von heute und morgen zu entwickeln. 1. Lenksysteme (den Anwender unter­ stützende Maschinenführung). 2. Koordination und Optimierung (vom Mähdrescher gesteuerte Überlade­ fahrzeuge oder automatische Einstel­ lungsprozesse des Druschsystems).

SMSWettbewerb Jeden Monat verlost die Schweizer Landtechnik in Partnerschaft mit einem Landmaschinen-Händler ein attraktives Traktoren-Modell.

3. Bedienergestützte Automatisierung (vollständig ferngesteuerte Folgema­ schinen, mit einer vom Anwender ge­ steuerten Leitmaschine). 4. Überwachte Autonomie mit entspre­ chenden hydraulischen Synchronisa­ tionsfunktionen (Anwender befindet sich nicht mehr im Fahrzeug). 5. Vollständige Autonomie von einem oder mehreren Fahrzeugen (Maschi­ nen bewegen sich selbstständig an den Bestimmungsort und führen die entsprechende Massnahme durch).

In dieser Ausgabe ist es ein Modell Deutz-Fahr «Agrotron 7230 TTV» von Siku im Massstab 1:32.

Neue Lader bei JCB Zum 25. Jahrestag seiner Kompakt­ lader-Produktion bringt JCB sieben neue kompakte Radlader und Rau­ penlader auf grosser Plattform auf den Markt. Der kompakte Raupen­ lader «225T» heisst jetzt «250T», der «260T» wird zum «270T», und der «300T» bleibt. Alle sogenannten «Hi-Viz»-Modelle verfügen über ei­ nen neuen Lader-Arm, der 50 mm niedriger angesetzt ist als bei den Vorgängermodellen. Der Bediener hat dadurch eine bessere Sicht über den Ausleger auf die rechte Seite.

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SMS – und gewinnen mit Stucki Landtechnik AG Hühnerhubelstrasse 67 3123 Belp

Sprit-Sparen Der Kraftstoffverbrauch von Traktoren ist keine feste Grösse: Für optimale Werte sollte ihr Reifendruck auf der Strasse hoch sein, auf dem Feld dagegen eher niedrig. Eine Reifendruckregelanlage könnte ihn immer automatisch anpassen. Ob und un­ ter welchen Bedingungen diese und ande­ re technische Innovationen bei Land­ maschinen sinnvoll sind, testen derzeit Wissenschaftler an der Universität Hohen­ heim in Stuttgart. Mit Computersimulati­ onen und Praxis-Tests ermitteln die Agrar­ techniker mit ihren Projektpartnern, wie Treibhausgase effizient eingespart wer­ den können.

Schreiben Sie ein SMS (1 Fr.) mit SVLT Name Adresse an die Nummer 880 und gewinnen Sie mit etwas Glück dieses Modell des Traktors Deutz-Fahr «Agrotron 7230 TTV». Der glückliche Gewinner des Modells Kubota «M108S», das in der März-Aus­ gabe der «Schweizer Landtechnik» zur Verlosung ausgeschrieben wurde, heisst Andreas Imhof und kommt aus Bretigny.


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Management | Interview

Wichtiges Glied in der Ernährungskette Nicolas Pavillard ist neuer Präsident von Lohnunternehmer Schweiz. Die «Schweizer Landtechnik» sprach mit ihm über die künftige Ausrichtung des Verbands und seine persönlichen Ziele. Roman Engeler

Schweizer Landtechnik: Mit Landwirtschaftsbetrieb, Lohnunternehmen und eigener Metzgerei sind Sie sicher bereits jetzt recht ausgelastet. Und jetzt noch das Präsidium von Lohnunternehmer Schweiz: Wie packen Sie das alles unter einen Hut?

Nicolas Pavillard: Ja, das stimmt. Ich bewirtschafte einen vielseitigen Betrieb, der sich in den letzten Jahren in ver­ schiedene Richtungen weiterentwickeln konnte. Das alles unter einen Hut packen zu können, ist nur möglich, weil mein Vater mich stark unterstützt. Er ist für

die Metzgerei verantwortlich und hilft beim Lohnunternehmen mit. Bis Ende letzten Jahres führten mein Vater und ich den Landwirtschaftsbetrieb, den wir zusammen mit vier Nachbarn in eine Fruchtfolgegemeinschaft integriert ha­ ben, noch als Generationengemein­

Nicolas Pavillard (1981), neuer Präsident von Lohnunternehmer Schweiz, hat an der ETH in Zürich Agronomie studiert, war anschliessend für eine Pflanzenschutzfirma tätig und ist vor zehn Jahren dann sukzessive im elterlichen Betrieb eingestiegen. Bilder: R. Engeler

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Interview | Management

schaft, heute bin ich alleine dafür verant­ wortlich. Weiter kann ich auf ein sehr gutes Team von Mitarbeitern – vier Vollzeitstellen und ein Lehrling im Lohnunternehmen sowie fünf in der Metzgerei – zählen, die selbst­ ständig arbeiten und mich bei Abwesen­ heiten sehr gut vertreten können. Das alles braucht zwar einiges an Koordinati­ on, aber insgesamt verfügen wir über flexible Strukturen. Wie viel Zeit beansprucht das Präsidium von Lohnunternehmer Schweiz? Das kann ich wohl erst in ein oder zwei Jahren sagen. Ich gehe aber davon aus, dass dieses Präsidium mich nicht sehr viel mehr Zeit kosten wird, als ich bis jetzt als Vizepräsident aufgewendet habe. Wir funktionieren als Team im Vorstand und unterstützen einander. Und dann haben wir ja auch noch unser Sekretariat, das seinerseits viele Arbeiten übernimmt. Ich denke, es wird so ein knapper halber Tag pro Woche sein. Der Verband der Lohnunternehmer hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt, ist professioneller und auch personalintensiver geworden. Wie wird sich der Verband unter Ihrem Präsidium entwickeln? Für mich steht momentan die Kontinuität zuoberst. Ich werde den Verband Lohn­ unternehmer Schweiz nicht revolutionie­ ren. Was wir als Verband erreicht haben, möchte ich absichern. Es stehen zwar be­ reits weitere Projekte an, die wir auf­ grund unserer Prioritäten abarbeiten wer­ den. Weiter sind ja zwei neue Vorstands­ mitglieder an der letzten Versammlung gewählt worden und diese werden ihrer­ seits neue Ideen und Impulse einbringen. Welche unmittelbaren Herausforderungen oder Probleme stehen an? Da möchte ich Themen wie die Raumpla­ nung, die Verordnung über die techni­ schen Anforderungen an Strassenfahr­ zeuge oder die Themen rund um den Pflanzenschutz erwähnen. Die Raumplanung ist gerade für uns Lohn­unternehmer ein Dauerbrenner. Eine nächste Revision steht an und es wird dann um die Frage gehen, wie sich Lohn­ unternehmer in der Landwirtschaftszone bewegen können. In Sachen Strassenver­ kehr arbeiten wir gut dem SVLT zusam­ men. Diese Partnerschaft ist wieder auf einer guten Basis und wird sicher auch in anderen Fragen gepflegt werden. Aktuel­

Die Bedeutung der Lohnunternehmen werde in der Schweiz weiter zunehmen, meint Nicolas Pavillard.

le Herausforderung ist momentan der Pflanzenschutz, ein Thema, das in der Öf­ fentlichkeit emotional diskutiert wird und entsprechend viel Überzeugungsarbeit braucht. Da wollen wir unseren Beitrag leisten. Generell dürften sogenannte AkzeptanzFragen künftig noch wichtiger werden. Wir wollen die Öffentlichkeit vermehrt über unsere Tätigkeiten informieren und ihr erklären, wieso wir mit grossen Maschi­ nen unterwegs (manchmal halt auch sonntags) sind oder wieso wir Pflanzen­ schutzmittel und Dünger aus­ bringen müssen. Wie packen die Schweizer Lohnunternehmer diese Fragen und Herausforderungen an? Wir werden die Themen fachlich in unse­ ren Arbeitsgruppen behandeln. Wichtig ist darüber hinaus die Kommunikation, und zwar jene zu unseren Kunden, den Landwirten, aber auch jene zur breiten Bevölkerung. Wir müssen vermehrt auf­ zeigen, wer wir sind und was wir machen. Ich sehe den Lohnunternehmer nämlich als wichtiges Glied in der gesamten Er­ nährung. Und diese Bedeutung wird noch zunehmen, denn die teurer werdenden Landmaschinen werden dazu führen, dass die Landwirte mehr und mehr Arbei­

ten an Lohnunternehmer auslagern wer­ den. Wir müssen diesen Trend gerade auch der Politik erklären können. Es wäre ein Fehler, wenn man diesen Prozess ver­ gisst und in der künftigen Entwicklung der Landwirtschaftspolitik nicht berück­ sichtigen würde. An der Generalversammlung von Lohnunternehmer Schweiz diskutierte man über einen Antrag, der zum Ziel hatte, den Verband zu redimensionieren, quasi von der «Champions League» zurück in die Regionalliga zu gehen. Der Antrag wurde abgelehnt, die Zahl der Ja-Stimmen und jene der Enthaltungen waren aber ansehnlich. Ich möchte festhalten dass drei von vier Stimmberechtigten diesen Antrag ab­ gelehnt haben. In dieser Situation sind Enthaltungen schwierig zu interpretieren und zuzuordnen. Spüren Sie, spürt der Vorstand aber ein gewisses Unbehagen bei den Mitgliedern? Wir haben mit den Antragsstellern disku­ tiert. Es ist so, dass wir in den letzten Jah­ ren stark gewachsen sind, das Budget hat sich mehr als verdoppelt. Diese Entwick­ lung macht einigen Mitgliedern etwas Angst und sie stellen sich dazu Fragen. 4 2018 Schweizer Landtechnik

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Management | Interview

Für mich basiert diese Entwicklung aber auf einem soliden Fundament. Wie geht der Vorstand damit um? Es ist noch etwas zu früh, darüber abschliessend urteilen zu können. Seit der Generalversammlung hat nämlich noch keine Vorstandssitzung stattgefunden. Die zurückgelegte Entwicklung ist ja nicht ausschliesslich eine Idee des Vorstands. Wir haben diese stets mit den Mitgliedern diskutiert und letztlich auch aufgrund von Befragungen lanciert. Wir nehmen die Kritik jedoch ernst, gleichzeitig wollen wir aber auch die Wünsche und Anliegen der über 350 Mitglieder unseres Verbands möglichst gut und professionell erfüllen. Ich habe einige Punkte oder anstehende Projekte erwähnt. Diese können wir nur mit entsprechenden Personalressourcen bearbeiten, was wiederum Kosten verursacht. Um die Entscheidungen des Vorstandes unter den Mitgliedern zukünftig breiter abzustützen, möchten wir Fachkommissionen und Arbeitsgruppen einsetzen, die auch Vorschläge zur strategischen Entwicklung des Verbandes einbringen können. Sind gewisse Korrekturen in der Strategie zu erwarten? Wie gesagt, wir nehmen alle Anliegen unserer Mitglieder ernst. Ich möchte aber auch betonen, dass ein grosser Teil der Mitglieder mit der Arbeit des Vorstands und der Ausrichtung des Verbands zufrieden ist. Wir werden sicher keine Kehrtwendung machen. Ich sehe es wie bei einer Investition in eine neue Maschine. In den ersten Jahren sieht man oft noch keinen Erfolg, der stellt sich erst später ein. Wir werden jetzt einmal abwarten und zu gegebener Zeit, falls erforderlich, gewisse Korrekturen vornehmen. Ziel ist und bleibt: Wir wollen für unsere Mitglieder die bestmögliche Leistung erbringen. In dieser Hinsicht möchte der Vorstand in der angesprochenen «Champions League» spielen. Den zukünftigen Herausforderungen, die auf die Lohnunternehmer und die Landwirtschaft im Allgemeinen zukommen, können wir nicht genug effizient mit einer Aufstellung für die Regionalliga begegnen. Der Verband finanziert sich über Mitglieder- und Sponsorenbeiträge. Gerade Letztere könnten, das wurde auch im Antrag formuliert, zu einer gewissen Abhängigkeit führen. 12

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Ich möchte betonen, dass der Verband stets selbstständig und unabhängig agieren kann. Dank der heutigen Breite der Sponsoren wird der Einfluss einzelner Geldgeber so oder so geringer. So gesehen ist die Abhängigkeit heute viel geringer als früher. Was unternimmt der Verband in Sachen Weiterbildung? Die einzelnen Lohnunternehmen müssen sich ja laufend verbessern, deshalb ist uns die Aus- und Weiterbildung ein wichtiges Anliegen. Wir organisieren bereits gewisse Kurse und sehen beispielsweise auch die «LuTaCH», die 2017 erstmals durchgeführte Lohnunternehmer-Tagung, als eine Art Weiterbildungsveranstaltung. Wir haben auch unsere Mitglieder schon zu diesem Thema befragt und dabei festgestellt, dass es zwei Arten von Angeboten geben muss, solche für den Chef eines Lohnunternehmens und solche für seine Angestellten. Soll dieses Kursprogramm künftig noch ausgebaut werden? Das Potenzial für Kurse ist ja riesig. Ich sehe primär aber nicht einen Ausbau, sondern mehr ein gezielteres Kursprogramm: Kurse zum richtigen Zeitpunkt, mit den

richtigen Referenten an einem dafür geeigneten Ort durchführen. Wie sieht es eigentlich mit den Mitarbeitern bei den Lohnunternehmen aus: Gibt es genügend ausgebildete Fachkräfte? Ich denke, dass wir schon mit einem gewissen Mangel konfrontiert sind. Zwar gibt es genügend jüngere Arbeitskräfte, die für eine gewisse Zeit in einem Lohnunternehmen arbeiten wollen. Herausfordernd ist aber, diese auch langfristig zu beschäftigen, wenn die Mitarbeiter beispielsweise einmal eine Familie haben. Dann müssen die Arbeitszeiten in ein solches Schema passen oder Ferien zur gewünschten Zeit möglich sein und letztlich muss auch der Lohn stimmen. In Deutschland kennt man das Berufsbild «Fachkraft Agrarservice»: Wäre das auch etwas für die Schweiz? In Deutschland hat die Einführung dieses Berufs viel gebracht – auch in Sachen Wahrnehmung und Akzeptanz der Lohnunternehmer. Bei uns ist das Potenzial viel geringer, darum steht es für uns nicht zuoberst auf der Prioritätenliste. Wir sehen momentan eher etwas in Richtung Spezialisierung im Rahmen der Betriebsleiter-

«Wenn wir unsere Arbeit gut machen, wird sich hoffentlich die Mitgliederzahl unseres Verbands noch steigern», meint Nicolas Pavillard.


Interview | Management

schulen. Da wollen wir mit den Landwirtschaftsschulen zusammenarbeiten. An der Generalversammlung wurde auch das Thema «Marketing» behandelt. Was meinen Sie, sind die einzelnen Lohnunternehmer in der Schweiz bei ihren Kunden, den Landwirten, noch zu wenig bekannt? Ich denke nicht, dass die Lohnunternehmer bei ihren Kunden insgesamt zu wenig bekannt sind. Es gibt einzelne, die das Marketing bereits jetzt sehr gut machen. Einige haben dafür wohl etwas zu wenig Zeit zur Verfügung. Der Vortrag an der Versammlung hat gezeigt, dass es gerade mit den elektronischen Medien ganz neue Wege und Möglichkeiten in Sachen Marketing gibt. Für mich ist das Marketing nicht nur mit Blick auf einen einzelnen Kunden wichtig, sondern auch mit Zielrichtung gesamte Landwirtschaft und übrige Öffentlichkeit essentiell. Wie sehen Sie die Entwicklung der Lohnunternehmer in der Schweiz? Ich denke, dass die Bedeutung der Lohnunternehmer in der Schweiz zunehmen wird. Wie ich schon angetönt habe, die Landwirtschaftsbetriebe spezialisieren sich, die Maschinen werden komplexer und auch teurer, so dass sich viele der Geräte nur noch im überbetrieblichen Einsatz lohnen und für diesen Einsatz vom Fahrer aber ein gewisses Know-how verlangen. Was bedeutet das für die Anzahl Mitglieder in Ihrem Verband? Wenn wir unsere Arbeit gut machen, so wird sich hoffentlich die Mitgliederzahl noch steigern. Es gibt einige Lohnunternehmer, die noch nicht Mitglied in unserem Verband sind. So gesehen haben wir diesbezüglich noch Potenzial. Im letzten Jahr haben die Lohnunternehmer mit der «LuTaCH 2017» erstmals eine nationale Tagung durchgeführt. Gibt es eine Neuauflage dieser Tagung? Eine Neuauflage ist angedacht, sie wird 2020 wiederum in Freiburg stattfinden, das dortige Forum ist bereits reserviert. Wir haben nach dieser ersten Tagung gute Rückmeldungen erhalten, was uns motiviert, eine zweite Auflage anzupacken. Welche Änderungen stehen bevor? Selbstverständlich, man kann sich immer verbessern. Wir haben eine Arbeits­

Strategie hinterfragt, letztlich aber bestätigt Lohnunternehmer Schweiz hat sich in den letzten Jahren professionelle Strukturen gegeben, ein Sponsoring-Konzept eingeführt und auch die Geschäftsstelle personell ausgebaut. Eine Strategie, die sowohl von den eher strategisch tätigen, aber auch von den operativ agierenden Organen viel Arbeit erforderte. Nach aussen konnte sich der Verband dadurch neu positionieren, führte das vierteljährlich in zwei Sprachen erscheinende Mitglieder­magazin «Agroluchs» ein, organisierte mit der «LuTaCH» erstmals eine Lohnunternehmer-­Tagung in der Schweiz und hat auch in Sachen Weiterbildung verschiedene Akzente setzen können. Eine Strategie, die jedoch nicht von allen Mitgliedern vollumfänglich gerne gesehen wird. Jedenfalls ging im Vorfeld der 15. Generalsversammlung des Verbands ein Antrag ein, der quasi eine Rückbesinnung auf das Notwendige verlangte, namentlich eine Reduktion gewisser Aktivitäten und weniger Abhängigkeit von Sponsorengeldern forderte sowie auch eine Senkung der Mitgliederbeiträge zum Ziel hatte. Der Vorstand argumentierte, dass der Antrag die Aufbauarbeit der letzten Jahre vernichten werde. In einer offenen Abstimmung sprachen sich bei 23 Enthaltungen 17 Anwesende für und 52 gegen den Antrag aus. Willi Zollinger als Präsident und Thomas Estermann als Mitglied reichten ihren Rücktritt aus dem Vorstand ein. Mit Fernand Andrey, Landwirt, Lohn- und Transportunternehmer aus St. Silvester FR, sowie mit Christian Kuhn, Lohn­unternehmer für landwirtschaftliche und kommunale Arbeiten aus Zürich, wurden zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt. Neue und abtretende Vorstandsmitglieder von LohnunternehVizepräsident Nicolas mer Schweiz: Thomas Estermann, Willi Zollinger, Christian Pavillard übernimmt neu Kuhn, Fernand Andrey und Nicolas Pavillard (v.l.n.r.). das Präsidium. 2017 sei ein ereignisreiches Jahr für den Verband und den Vorstand gewesen, wurde rückblickend festgehalten. Mit der Organisation der ersten Ausgabe der «LuTaCH» hätten sich Vorstand und Organisationskomitee eine gewaltige Aufgabe gegeben. Man habe jedoch das Budget einhalten können und die Teilnehmer hätten sich zufrieden über diese Mammutveranstaltung geäussert. Verbesserungspotenzial habe man bereits geortet, man werde dieses bei der nächsten Auflage umsetzen. An der letzten Versammlung wegen Unvollständigkeit noch zurückgewiesen, wurden die neuen Statuten nun genehmigt. Neben einigen, vorwiegend redaktionellen Präzisierungen sind nun namentlich die Leistungen und Pflichten der Mitglieder konkreter umschrieben, werden verschiedene Kategorien einer Mitgliedschaft ermöglicht und die Amtsdauer der Mandatsinhaber einheitlich geregelt. Das Budget für das laufende Jahr sieht höhere Beiträge von Mitgliedern und Sponsoren vor, rechnet aber aufgrund des Ausbaus der Geschäftsstelle auch mit einem höheren Personalaufwand, prognostiziert bei einem Umsatz von knapp CHF 500 000.– einen Überschuss von etwas über CHF 3000.–. Das Budget wurde ebenso genehmigt wie das Tätigkeitsprogramm, das wiederum verschiedene Fachkurse, aber auch gesellige Anlässe umfasst.

gruppe eingesetzt, die sich darüber Gedanken machen wird. Denkbar ist, dass es Programm-Inhalte in französischer Sprache geben wird. Der Aus­ stellung soll etwas mehr Gewicht bei­ gemessen werden und vielleicht werden auch die Pausen zwischen den Referaten etwas länger werden. Das

Grundkonzept als solches wird aber nicht verändert. Besten Dank für das Gespräch. Der SVLT und die «Schweizer Landtechnik» wünschen Ihnen im neuen Amt viel Erfolg und freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit! 4 2018 Schweizer Landtechnik

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Markt | Neuheit

Mit Laser gegen Vögel Eine wirksame und geräuschlose Lösung zur Bekämpfung der Vogelplage in landwirtschaftlichen Kulturen hält Lohnunternehmer Didier Berlie parat: den «Agrilaser». Dominik Senn

Didier Berlie visiert einen Vogelschwarm von unten her an, bevor er den grünen Laserstrahl aussendet, um die Vögel zu vertreiben. Auf dem Bild links ein grosser «Vogel» auf dem Anflug auf den Flughafen Genf. Bilder: D. Senn

Lohnunternehmer Didier Berlie aus Crassier bei Nyon VD hält mit beiden Händen eine Art überdimensionierte Taschenlampe und lugt durch das aufgeschraubte Rotpunktvisier. Schätzungsweise anderthalb Kilometer vor ihm entfernt – mit Blick auf den Genfersee – hockt ein Schwarm Stare in einem Acker. Sie haben offensichtlich den Flug in den Süden verpasst und hier überwintert. Der rote Punkt tastet sich von unten an die Vogelschar heran. Jetzt den Lichtknopf gedrückt. Ein grüner Fleck leuchtet anstelle des roten Punktes auf. Didier Berlie lässt den Fleck behutsam über den Schwarm gleiten. Unglaublich: Im gleichen Moment erheben sich die ersten Tiere in die Luft und innert Sekundenfrist macht sich der komplette Schwarm auf und davon. Wir gehen weiter. Ein gutes Dutzend Rabenkrähen hat sich auf einem Baum versammelt. Der rote Punkt gleitet den Stamm hinauf. Bevor der erste Vogel im 14

Schweizer Landtechnik 4 2018

Visier erscheint, aktiviert Didier Berlie den grünen Laserstrahl und schwenkt ihn über die Tieransammlung. Zwei Sekunden später sind die Vögel weg. Dann nimmt er einen einsamen Kormoran in über 2 km Entfernung in Ufernähe ins Visier, der wie von Geisterhand erfasst abhebt. Zu guter Letzt scannt Didier Berlie eine Taubenkolonie unter dem Vordach seiner Scheune; die Tiere flattern ohne Umschweife weg.

Gefahr und fliegen weg, um eine sichere Umgebung zu finden», erklärt Didier Berlie. Wollen die Tiere nicht unmittelbar wieder an die Nahrungsquelle zurückkehren? Didier Berlie: «Anfänglich schon. Doch nach wenigen Anwendungen – je

Laserstrahl wirkt wie physische Gefahr Die lautlose «Wunderwaffe» für die Fernabwehr von Vögeln von landwirtschaftlichen Kulturen heisst «Agrilaser». Entwickelt worden ist sie von der niederländischen «Bird control group» in Delft. Eine Waffe ist es nicht, denn die Tiere werden weder getötet noch verlieren sie das Augenlicht. «Die Vögel empfinden den Laserstrahl als eine sich nähernde physische

Der rote Suchpunkt und der grüne Laserstrahl durchs Visier gesehen.


Neuheit | Markt

nach Vogelart unterschiedlich – wird der Bereich von den Tieren als unsicher empfunden und daher gemieden.» Diese Erfahrung sei beispielsweise beim Flughafen Genf gemacht worden, an dem stationäre Laserkanonen die Flugschneisen Tag und Nacht scannen, ohne die Pilotensicht zu beeinträchtigen, und den Luft­ raum von Vögeln freihalten. Es gebe auch solarbetriebene Stationen, die gezielt in von Vogelfrass gefährdeten Kulturen eingesetzt werden.

Import seit April 2017 Ob räuberische Krähen in frischer Mais-, Sonnenblumen- oder Sojasaat, Stare in Reben, Kormorane und Reiher an Gewässern, Spatzen und Tauben, die Liegenschaften, Maschinen und Futter verschmutzen, Enten und Gänse, die nahende Flugzeuge gefährden: Der «Agrilaser» ist vielseitig einsatzbar. Es gibt ihn derzeit in zwei Ausführungen: Den «Handheld» mit 2,5 km Reichweite und den «Lite», dessen Aktionsraum auf 1000 m limitiert ist. Die Kosten bei beiden batteriebetriebenen Ausführungen liegen unter CHF 1000.–. Sie werden von Didier Berlie seit April 2017 importiert. Dutzende Landwirte und das «Service des forêts, de la faune et de la nature», eine Unterabteilung der kantonalen Generaldirektion für Umwelt, haben solche Geräte im Einsatz. Ihr Vertreter Dominique Morel war an der Demonstration mit von der Partie. «Wir sind dabei, den ‹Agrilaser› für Anwendungen in Stadtgebieten wie Nyon zu testen», bestätigt er gegenüber der «Schweizer Landtechnik». Der Einsatz sei vielversprechend, um beispielsweise Tauben-Überpopulationen zu vertreiben, wo sie nicht mit Schusswaffen dezimiert werden können, oder am Seeufer, um Fischräuber zu vertreiben.

Eine einschränkende Bobachtung wurde gemacht: Der «Agrilaser» verscheucht Wildtiere, nicht aber domestiziertes Geflügel. Ein Phänomen, das von Biologen vermutlich untersucht und gedeutet werden könnte.

Mit Schlüssel gesichert Die Verwendung des «Agrilaser», der EU-konform ist, unterliegt Regeln, die Didi­er Berlie in einem Dokument an seine Kunden übermittelt, bevor er ihnen die Handhabung erläutert. So muss das Gerät in einem verschliessbaren Koffer gelagert oder mitgeführt werden. Beim «Handheld» sorgt ein Schlüssel dafür, dass er ohne Entriegelung nicht bedient werden kann. Er darf auch nicht in Anwesenheit

von Kindern oder Jugendlichen unter 16 Jahren eingesetzt werden. Es ist darauf zu achten, den Laserstrahl nicht auf Personen, reflektierende Objekte wie Fenster, Windschutzscheiben und Gewässeroberflächen zu richten, um unkontrollierte Reflexionen zu vermeiden. Didier Berlie war 37 Jahre lang Lohnunternehmer und Weinbauer, beschränkt sich aber heute auf Importe und Verkauf von landwirtschaftlichen Maschinen und Produkten (Dünger, Saatgüter, Filter, Batterien usw.). Immer auf der Suche nach neusten Maschinen und Techniken, war er ein Pionier der Direktsaat-Methode NoTill, einer der ersten Sonnenblumenproduzenten und Besitzer eines Traubenvollernters der Schweiz.

Dominique Morel testet «Agrilaser» für einen zukünftigen Einsatz in Stadtgebieten.

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Futterbau

Der Rundballentransportwagen von Wenger benötigt wenige bewegliche Teile und nimmt die Ballen hinten auf. Bilder: Wenger

Effizienter mit dem Selbstlader Zunehmend kommen Rundballen-Ladewagen auf den Markt, mit denen sich im Einmannverfahren auch Silageballen effizient transportieren lassen. Bei einigen Modellen gibt es aber noch Hindernisse im Strassenverkehr. Ruedi Burkhalter Rundballenwagen mit Selbstlade- und Entladefunktion gibt es bereits viele. Die Hauptvorteile des Selbstladers liegen auf der Hand: Eine Person allein kann mit nur einem Traktor eine grosse Aufsammelund Transportleistung erbringen. Aufgrund der Selbstladefunktion entfällt das mühsame und zeitraubende An- und Abkuppeln des Anhängers. Bei den meisten Systemen entfällt zudem aufgrund von Halterahmen das aufwändige Sichern der Ladung mit Zurrgurten oder Seilen. Viele Rundballen-Selbstlader sind jedoch nur für Ballen aus Stroh und Dürrfutter geeignet. Um auch gewickelte Silageballen handhaben zu können, muss eine Maschine deutlich robuster gebaut sein und

zudem sind die Anforderungen an einen schonenden Umgang mit dem Ladegut deutlich höher. 2017 wurden zwei neuartige Hightech-Ladewagen vorgestellt, die deutlich leistungsfähiger sind als bisher verfügbare Modelle. Dies war für die «Schweizer Landtechnik» Anlass, die unterschiedlichsten Geräte auf dem Markt etwas genauer anzuschauen.

Einfaches Leichtgewicht Der bereits 2002 im Markt eingeführte Rundballen-Transportwagen von Wenger (Melchnau BE) ist mit nur drei Hydraulikzylindern die mechanisch einfachste und mit 800 kg Leergewicht zugleich leichteste Maschine in der Übersicht. Diese Ma-

schine gibt es in einer Grös­se und kann vier Rundballen mit 1,1 bis 1,8 m Durchmesser aufnehmen. Das Arbeitsprinzip ist so einfach wie möglich: Ein starrer Rahmen mit zwei Tragerohren wird in einer fast bis auf den Boden abgesenkten Position über die Ballen gefahren und dann durch gleichzeitiges Anheben von Knickdeichsel und Rad-Hubzylinder für den Transport vom Boden abgehoben. Dieser Schritt wird für drei weitere Ballen wiederholt, bis der Rahmen voll ist. Um nach dem Ladevorgang auf die Strasse zu fahren, muss der Fahrer nicht absteigen, denn die Ladungssicherung ist durch den Rahmen ohne weitere Massnahmen gewährleistet. Ebenso einfach ist das Ent-

Dank Schwenkdeichsel kann beim Beladen und Entladen des «Ballenboy» immer vorwärts gefahren werden. Bilder: R. Hunger

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Futterbau

laden: Die Tragerohre werden wieder fast auf den Boden abgesenkt und der Rahmen aus den Ballen gefahren. So werden die Ballen wiederum liegend abgelegt, mit etwas Übung lassen sie sich während des Entladens aber auch einzeln aufstellen. In der einfachsten Ausführung benötigt die Maschine weder eine elektronische Steuerung noch einen hydraulischen Steuerblock, es genügen am Traktor zwei doppelt wirkende, direkt mit den Hydraulik­

zylindern verbundene Steuergeräte, die idealerweise nebeneinander gleichzeitig betätigt werden können. Mit einer optional erhältlichen Bowdenzugsteuerung lässt sich die Maschine auch mit nur einem doppelt wirkenden Steuergerät am Traktor bedienen. Jede Balle wird einzeln rückwärts angefahren, was entsprechend höhere Anforderungen an den Fahrer stellt als Maschinen, die das Ladegut vorwärts aufnehmen. Zu-

Lichtblick im Strassenverkehr Nicht alle der beschriebenen Selbstlader können zurzeit auf Schweizer Strassen für den Verkehr in beladenem Zustand eingelöst werden. Kurz zusammengefasst gilt heute Folgendes: • Ein Ballenwagen mit Selbstladefunktion kann entweder als Transportanhänger oder als Arbeitsanhänger eingelöst werden. • Ist die Maschine als Transportanhänger eingelöst, dürfen keine «festen Teile» eine Breite von 2,55 m überschreiten. In beladenem Zustand dürfen die Ballen im gleichen Mass wie beim «normalen Ballentransport auf Plattformanhängern» die festen Teile überragen, bis zu einer maximalen Aussenbreite von 2,55 m. Die Pneus sowie Kotflügel aus «verformbarem, weichem Material» dürfen eine Breite bis 3 m erreichen, sofern der Traktor mit Breitreifen oder Doppelbereifung mit gleicher Aussenbreite ausgestattet ist oder die Breite des Anhängers vorne am Traktor auffällig signalisiert ist. • Ist die Maschine als Arbeitsanhänger eingelöst (braune Nummer), dürfen auch feste Teile bis zu einer Breite von 3,0 m (in Ausnahmefällen bis 3,5 m) erreichen. Mit der heutigen Gesetzgebung ist allerdings in dieser Kategorie auf der Strasse keine Nutzlast möglich. Das heisst, die Einlösung als Arbeitsmaschine macht nur dann Sinn, wenn Ballen abseits von öffentlichen Strassen eingesammelt werden sollen,

beispielsweise, um diese bodenschonend zum Weitertransport am Feldrand zu gruppieren oder zum Lagerplatz eines vollständig arrondierten Betriebes zu bringen. Am Horizont gibt es allerdings die Hoffnung, dass sich an diesem unbefriedigenden Sachverhalt bald etwas verbessern könnte. Zurzeit befinden sich zahlreiche Änderungen der «Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge» (VTS) in der Vernehmlassung. In der aktuellen Version ist vorgeschlagen, dass die Schweizer Gesetzgebung in diesem Bereich mit der EU-Gesetzgebung harmonisiert wird. Die EU-Vorschriften für die Typengenehmigung von land- und forstwirtschaftlichen Anhängern erlauben die Erteilung von Typengenehmigungen für Arbeitsanhänger (Klasse S), auch wenn diese über eine beschränkte Ladekapazität verfügen. Die Ausgestaltung der Ladekapazität ist nicht definiert. Als Nutzlast könnten zwei Drittel der «technisch zulässigen Gesamtmasse» (Stützlast fällt nicht darunter) mitgeführt werden, sofern das mit­ geführte Material mit dem Zweck des Arbeitsanhängers in Zusammenhang steht. Relevant wäre dies auch für normale Lade­ wagen und beispielsweise Anhängespritzen. Die Frist der Vernehmlassung läuft bis zum 24. April. Bis dann wird auch der SVLT seine Anliegen einbringen.

Video zu den Rundballen-Ladewagen Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-­ Kanal «Schweizer Landtechnik».

dem muss der Kopf bei der Ballenaufnahme stark abgedreht werden, was bei längeren Einsätzen möglicherweise unangenehm werden kann. Die Hauptvorteile des Systems bestehen darin, dass durch den vorne geschlossenen Rahmen trotz leichter Bauweise eine gute Verwindungsstabilität erreicht wird. Das Zentrieren der Maschine auf die aufzuladende Balle ist gut möglich, da der Fahrer gerade über die Maschinenmitte nach hinten blicken kann. Der Einsatz ist bereits mit einem relativ kleinen Traktor möglich. Die Maschine ist aufgrund des tiefen Eigengewichts und des tiefen Schwerpunkts auch in Hanglagen gut einsetzbar. Da nur eine Ballenreihe transportiert wird, lassen sich sogar mit Breitreifen und als Transportanhänger eingelöst auch Ballen mit einem Durchmesser von bis zu 1,8 m transportieren. Aufgrund der wenigen beweglichen Komponenten ist das Gerät mit einem Preis ab CHF 11 500.– auch das günstigste.

Aufnahme im Vorwärtsgang Der aus Österreich stammende «Ballenboy» arbeitet mit einem offenen Korpus, der gleichzeitig automatische Transportsicherung ist. Als Hauptunterschied ist aber der Tragrahmen vorne offen, die Knickdeichsel zusätzlich mit einer oben gelagerten Schwenkfunktion ausgerüstet. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass

Auf dem sehr kurzen «Silo Trans» von Mammut werden die Ballen in vier einzelnen Gabeln festgehalten. Bilder: Mammut

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Futterbau

Der «Bale Transporter» von Keltec arbeitet mit zwei schwenkbaren Hebezangen, die in Transportstellung ineinandergreifen. Bilder: R. Hunger

die Ballenaufnahme in Vorwärtsfahrt möglich ist. Das Leergewicht der Maschine mit einer Kapazität von vier 1000-kg-Ballen beträgt 1750 kg. Je nach Anzahl der Hydraulikfunktionen werden die Maschinen mit einem Ventilblock ausgerüstet oder über die Traktorhydraulik gesteuert. Als Option ist eineJoystick-Steuerung für zusätzliche Funktionen wie beispielsweise «Ballen aufstellen» erhältlich. Den «Ballenboy» für Silageballen gibt es in drei Grössen für vier, fünf oder sechs Ballen mit einem Durchmesser von 1,1 bis 1,8 m. Mit der Zusatzausrüstung «Option Plus 1» lässt sich die Ladekapazität mit Heu- oder Strohballen jeweils um ein Stück erhöhen. Nur für Heu- und Strohballen sind auch längere Modelle mit bis acht Ballen Kapazität erhältlich. Zur Erleichterung des Ladevorgangs sind die Maschinen serienmässig mit einer automatischen Bodenantastung ausgerüstet. Der Hersteller bietet zahlreiche weitere Optionen an, so eine Einzelachshubabschaltung, eine Knickdeichseldämpfung, eine Einzelraddämpfung, eine Tisch­

verbreiterung für kleinere und weiche Ballen sowie für den überbetrieblichen Einsatz eine GPS-Überwachung mit Datenauswertung. Auch der «Ballenboy» hat den Vorteil, dass dank einreihiger Ballenanordnung Ballen bis 1,8 m Durchmesser strassenverkehrskonform transportiert werden können. Das kleinste Modell ist ab CHF 19 700.– erhältlich.

Wendigste Maschine von Mammut Ganz anders arbeitet der Ballenwagen «Silo Trans» des österreichischen Herstellers Mammut, der mit einem Traktor ab 70 PS betrieben werden kann und eine Kapazität von vier Ballen hat. Die Maschine arbeitet mit vier einzelnen Aufnahmegabeln, wobei jeweils zwei davon in einer Ebene angeordnet werden können. Die beiden vorderen Gabeln bestehen aus je vier Einzelrohren, die hinteren aus je zwei Doppelrohr-Bügeln. Bei der Beladung werden in einem ersten Schritt die beiden oberen Gabeln so weit abgesenkt, dass diese ganz in die unteren Bügel eingreifen und dann quasi als eine Einheit ganz auf den Boden abgesenkt werden. Man fährt rückwärts zum

Ballen, was für den Fahrer etwas mühsam ist greift mit den Gabeln seitlich am Ballen vorbei. Sind die beiden ersten Ballen aufgenommen, werden die Rohrgabeln über einen Drehpunkt über der Achse nach oben bis leicht vor die Achse in Transportstellung geschwenkt. Diese befindet sich in einer entsprechenden Höhe, so dass der Blick vom Traktor unter den Ballen durch auf die zweite Gabel frei bleibt. Anschlies­ send werden die zwei Bügel-Gabeln bestückt. Durch zwei getrennte, doppelt wirkende Hydraulik-Steuerkreise wird dieser Vorgang links und rechts unabhängig voneinander durchgeführt. In der Transportstellung befindet sich das Gewicht direkt über der Achse, die Höhe in Transportstellung beträgt nur 2,3 m. Deshalb hat diese Maschine auch im Gelände ein stabiles Fahrverhalten. Beim Entladen werden diese Schritte rückwärts durchgeführt. Mit einer Gesamtlänge von nur 5,2 m ist der «Silo Trans» die mit Abstand kürzeste Maschine und benötigt auch dank der Schwenk-Technik nur wenig Platz zum Entladen. Das Leergewicht beträgt

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Der «RBM 2000» von Anderson kann mit 14 oder 20 Siloballen beladen werden. Entladen wird stehend oder liegend. Bilder: Anderson Group

1500 kg. Ballen mit einem Durchmesser von mehr als 1,25 m können jedoch nicht aufgenommen werden. Der Anhänger weist unbeladen eine Breite ab 2,48 m auf, kann aber laut dem Importeur Rhein-Technik in der Schweiz zurzeit nur als Arbeitsmaschine ohne Nutzlast eingelöst werden (siehe Kasten «Lichtblick im Strassenverkehr»). Der «Silo Trans» ist ab CHF 19 000.– erhältlich.

Keltec mit zwei Hebezangen Der irische Hersteller Keltec Engineering bietet mit den Modellen «Bale Transporter 8 Pack / 10 Pack» zwei Modelle mit gleichem Funktionsprinzip an. Mit über 15 Jahren Praxiserfahrung ist der «Bale Transporter» ein bewährtes System. Das klei­ nere Modell mit acht Ballen Kapazität läuft auf einer einzelnen Achse, das grös­ sere Modell auf einer Doppelachse

mit Boogie-System. Das Aufnahmeprinzip funktioniert in Vorwärtsfahrt grundsätzlich gleich wie beim «Ballenboy», nur dass hier zwei schwenkbare Hebezangen an einem zentralen Chassis montiert sind. Um das Fahrzeug während des Beladens im Gleichgewicht zu halten, wird abwechslungsweise links und rechts eine Balle angefahren. Beide Hebezangen werden separat gesteuert und von je drei starken

Diese Eigenentwicklung eines irischen Milchbauern arbeitet mit einem Rollenkäfig, der zum Entladen nach hinten kippt. Bilder: agriland.ie

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Hydraulikzylindern in der Höhe bewegt. Für die Transportstellung werden beide Hebezangen so weit über das Chassis hochgeschwenkt, bis die ringförmigen Rohre beider Hebezangen ineinandergreifen. Die Ladungssicherung wird in Transportstellung automatisch durch zwei fest am Rahmen angebrachte Bügel gewährleistet. Für die Sicherheit beim Strassentransport werden die Hebezangen zusätzlich mechanisch verriegelt. Die Maschine kann sowohl gewickelte Ballen als auch Heu- und Strohballen aufnehmen, jedoch ist der Durchmesser auf 1,30  m beschränkt. Mit den zwei Hebezangen ist die Anzahl der beweglichen Teile und der Hydraulikfunktionen gemessen an der Ladekapazität gering. Das kleinere Modell «8 Pack» wiegt leer 3360 kg und ist ab CHF 31 500.– erhältlich. Der ebenfalls irische Hersteller Wilson Engi­neering bietet mit dem «Super Move 10» eine Maschine mit vergleichbarem Funktionsprinzip an. Diese Maschine weist eine Ladekapzität von zehn Ballen Lade­kapazität auf.

Grösste Leistung – grösster Preis Der «RBM 2000» des kanadischen Herstellers Anderson ist zurzeit die leistungsfähigste Maschine auf dem Markt und wurde erstmals im vergangenen November auf der Agritechnica vorgestellt. Das Funktionsprinzip unterscheidet sich grund­legend von den bisher beschriebenen Maschinen und arbeitet mit einer elektronisch gesteuerten Aufnahmezan-

ge, die jede Balle einzeln auf die Ladefläche hebt. Als einzige Maschine kann der «RBM 2000» die Ballen sowohl liegend als auch stehend aufnehmen. Die Aufnahmezange hat in Fahrtrichtung eine Bewegungsfreiheit von rund 80 cm, der automatisch gesteuerte Ladevorgang wird durch den Widerstand der aufzunehmenden Balle selber ausgelöst. Für die Ballenaufnahme muss nicht angehalten, sondern nur verlangsamt werden. Als Ladefläche dienen zwei seitlich ausfahrbare «Tische», die auf der ganzen Länge mit Rollen bestückt sind. Auf jedem Tisch finden sieben Ballen Platz, je nach Einsatz können weitere sechs Ballen darüber geladen werden. Die Ballen werden alle vorne rechts aufgenommen und dann hydraulisch auf den Rollen nach hinten geschoben. Zum Entladen wird die Ladefläche hinten auf den Boden abgesenkt. Beim Vorwärtsfahren rollen die Ballen von selber nach hinten. Mit zwei Ballenlagen müssen zur Ladungs­ sicherung auf Strassen zusätzlich Gurten angebracht werden. Mit einer Ladung von 14 Stück können die Ballen stehend oder liegend entladen werden. Bei einer Ladung von 20 Stück kann nur liegend entladen werden. Die Maschine verfügt über viele bewegliche Teile und eine komplexe elektrohydraulische Steuerung. Der Preis ist mit rund CHF 77 700.– entsprechend hoch. Das Leergewicht der Maschine beträgt 6900 kg, es wird ein Traktor ab 150 PS benötigt. Die ersten drei Exemplare dieses Typs sollen noch in diesem Mo-

nat in Europa ausgeliefert werden, eines davon in die Schweiz.

Eigenentwicklung vom Milchbauern Die letzte Maschine dieser Übersicht ist eine Eigenentwicklung eines irischen Milchbauern und soll laut einer Meldung von «agriland.ie» nun von der Firma Cross Agricultural Engineering serienmässig hergestellt werden. Die Ballenaufnahme erfolgt liegend rechts mit einer Klemmzange, welche die Ballen vor dem Anheben um 90° dreht. Dadurch kann mit dem Lader in Fahrtrichtung der Presse gefahren werden. Es werden jeweils zwei Ballen nebeneinander geladen, diese werden durch eine Art Staplermast angehoben, so dass anschliessend darunter zwei weitere Ballen Platz finden. Ein Viererpack wird dann in dem mit Rollen ausgestatteten Käfig hydraulisch nach hinten geschoben. Vier zusätzliche Klemmen auf der Oberseite des Käfigs verhindern, dass die obere Schicht während der Fahrt nach hinten fällt. Mit vier solchen Viererpacks ergibt sich eine Kapazität von 16 Ballen, die in rund zehn Minuten geladen werden können. Die Ladungssicherung ist durch den Käfig automatisch gegeben. Das Entladen erfolgt stehend in zwei Achter-Paketen durch Abkippen des hinteren Käfigteils. Diese über 2,55 m Maschine benötigt die mit Abstand meisten beweglichen Teile und Hydraulikfunktionen. Über den Zeitpunkt der Markteinführung und den Preis hat die Redaktion zurzeit keine Informationen.

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Quetschen, knicken oder reiben Die mechanische Aufbereitung der Futterbestände während des Mähens hat arbeits­ wirtschaftliche Vorteile und erhöht die Nährstoffkonzentration im Zellsaft. Auch deswegen sind Aufbereiter in der Schweiz weit verbreitet. Ruedi Hunger oder Drehzahl entsteht ein zusätzlicher Reibeffekt. Die Drehzahl bewegt sich zwi­ schen 700 und 1300 Umdrehungen. Sie ist meistens in zwei Stufen wählbar. Die Aufbereitungsintensität wird durch den Zwischenwalzenspalt und die Walzen­ drehzahl bestimmt. Walzen-­ Aufbereiter eignen sich speziell für Klee-Gras- und Luzerne-Kunstwiesen sowie legumino­ senreiche Naturwiesen.

Die Schweiz ist ein eigentliches «Aufbereiter-Land». Bild: R. Hunger

Pflanzen besitzen zum Schutz vor Aus­ trocknung auf der Haut eine Wachs­ schicht. Zudem sind in der Pflanzenhaut Spaltöffnungen vorhanden, über die Pflanzen kontrolliert Wasserdampf abge­ ben. Durch das Schliessen der Spaltöff­ nungen unmittelbar nach dem Mähen schützen sich die Pflanzen vor dem Aus­ trocknen. Der Wasserverlust während des natürlichen Trocknens ist daher nur noch über die wenig durchlässige Wachs­ schicht möglich. Um das Trocknen zu beschleunigen, ist eine Technik gefragt, welche die Wachs­ schicht so beschädigt, dass Wasser er­ leichtert austreten kann, aber keine gros­ sen Pflanzenverluste entstehen. Richtig eingestellte Aufbereiter erfüllen diese Forde­rungen, indem sie durch Quetschen, Knicken oder Reiben die Wachsschicht be­ schädigen und damit die Wasserabgabe beschleunigen. Dieser Vorgang wird durch das Sättigungsdefizit der Umge­ bungsluft mitbestimmt.

Aufbereiter-Bauarten Zinken-Aufbereiter: Beim Zinken-Auf­ bereiter wird das Mähgut durch Kunst­ stoff- oder Stahlzinken erfasst und an ei­ ner Reibplatte oder Zinkenleiste vorbei­ geführt. Die Aggressivität ist einstellbar. Kunststoff-, aber auch Stahl-V-Zinken sind fest auf der Rotorwelle montiert. Gummielemente wirken dämpfend und verleihen festen Stahlfingern eine gewis­ se Elastizität. Alternativ gibt es Pendel22

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Stahlfinger (z. B. Kuhn). Die Aufberei­ tungsintensität wird durch die Rotordreh­ zahl und den Abstand zwischen Zinken und Reibplatte bzw. Zinkenkamm be­ stimmt. Zinken-Aufbereiter werden vor­ zugsweise in gräserdominierten Grasbe­ ständen eingesetzt. Walzen-Aufbereiter gibt es in der Paarung Stahl/Stahl, Stahl/Gummi und Gummi/Gummi. Das Mähgut wird zwi­ schen den Walzen mit einstellbarem Druck gequetscht. Es können eine oder beide Walzen profiliert sein. Bei Walzen mit unterschiedlichem Durchmesser und/

Intensiv-Aufbereiter: Während her­ kömmliche Aufbereiter üblicherweise über einen Rotor mit Zinken und einen Auf­bereiterkamm bzw. zusätzliche Schi­ kanen verfügen, sind Intensiv-Aufberei­ ter mit einer zusätzlichen Bürstenwalze mit Nylonborsten ausgerüstet. Durch die zusätzliche Reibung wird der Aufbereiter­ effekt verstärkt und die Trocknung noch beschleunigt. Dank geringem Schlupf im Futterstrom werden Bröckelverluste tief gehalten. Integrierte Aufbereiter: Aufbereiter, die im Front- oder Seiten-Mähwerk eingebaut sind. Es können sowohl Zinken- wie auch Walzen-Aufbereiter sein. Vereinzelt kann die Rotorwelle aus­

Blick in die Vergangenheit Die «Entdeckung» der trocknungsfördern­ den Wirkung durch maschinelle Einwirkung ist einem Zufall zu verdanken. Dabei wurde in den USA beim Unkrautzupfen mit zwei gegenläufigen, gezackten Walzen ent­ deckt, dass die gequetschten Pflanzen rascher abtrocknen. 1913 meldete der deutsche Landwirt Hermann Bartsch eine Maschine zum Patent an, bei der die Klee­ stängel unmittelbar nach dem Mähen durch ein Walzenpaar zerquetscht werden. Mit zunehmender Mechanisierung der Landwirtschaft begannen nach dem Zwei­ ten Weltkrieg systematische Untersuchun­ gen zu «Quetsch- und Knickzettern». In der Folge entstanden bis 1960 zahlreiche wei­ tere Patentschriften verfasst durch IHC, Case, Deere und New Holland.

Was in den USA begann, setzte sich dann vorerst in England und Frankreich durch. Aufgrund der klimatischen Bedingungen und der hohen Qualitätsanforderungen an Grundfutter entwickelte sich die Schweiz zu einem eigentlichen «Aufbereiter-Land». Anfang der siebziger Jahre untersuchte die frühere Eidgenössische Forschungsanstalt für Betriebswirtschaft und Landtechnik FAT in Tänikon (Bergmann; Höhn) den Einfluss der Aufbereitung auf die Trocknung. Mitte der siebziger Jahre wurden von verschie­ denen Importeuren sieben Aufbereiter (Fahr, John Deere, Krone, Taarup, PZ, Vicon, Kuhn) zum Test angemeldet. Die Ver­gleichsprüfung wurde damals in den FAT-Mitteilungen und der «Schweizer Landtechnik» 2/76 publiziert.


Futterbau

Übersicht Heckanbau-Aufbereiter Agrar-Landtechnik www.agrar-landtechnik.ch • Sprinter • Alpin • IC 20 (neu)

Kurmann Technik AG CH-6017 Ruswil www.kurmann-technik.ch • K 818X • K 818X Eco • K 617X Fella GVS-Agrar 8207 Schaffhausen www.gvs-agrar.ch • Taurus 275 D • Taurus 285 D Kuhn Kuhn Center Schweiz 8166 Niederweningen www.kuhncenterschweiz.ch • Kuhn TC 320 Kurmann Technik AG CH-6017 Ruswil www.kurmann-technik.ch • Kurmann K 818X Twin

Vorne mähen – hinten aufbereiten. Das Trennen der Arbeitsgänge erlaubt die Verwendung eines leichteren Traktors. Die Kopflastigkeit wird reduziert und das Gewicht gleichmässig auf die Front/Heck-Partie verteilt. Das Futter wird über einen 160/180/200 cm breiten Pick-up aufgenommen. Der Rotor ist mit 90/192/126 pendelnden V-Zinken ausgestattet. Die Blechschikane ist in 5 Stufen verstellbar. 4/8, 6/10 oder 8/10 Leitbleche vorne/hinten sorgen für eine gleichmässige und lockere Futterablage. Kurmann baut schon seit über 35 Jahren verschiedene Heck-Aufbereiter. Für die alpinen Einsatzgebiete gibt’s den kleinsten Aufbereiter mit gerade mal 320 kg Eigengewicht. Die Zinkenwellen sind nicht linear durchgehend, sondern in einzelne Segmente aufgeteilt. Dank der bewährten X-Zinken weist das Futter in der Maschine keinen Schlupf auf, sondern wird gleichmässig und zuverlässig transportiert. Das Fahrwerk hat auf jeder Seite zwei Räder. Der Radstand der vorderen und hinteren Räder ist unterschiedlich Fella ist ein weiterer Anbieter von Zinkenaufbereitern für den Dreipunktanbau. Den «Taurus» gibt’s mit Arbeitsbreiten von 173 cm und 182 cm. Das kleinere Modell – der 275D mit 398 kg – eignet sich speziell für Zweiachsmäher und den Hang-/Bergeinsatz. Die Ablagebreite ist variierbar. Die Bearbeitungsintensität ist mit einem Gegenkamm einstellbar. Das grössere Modell ist 548 kg schwer und hat einen Leistungsbedarf von 25 kW. Beide Modelle sind für Zapfwellen­ geschwindigkeiten von 540/1000 U/min lieferbar. Der Heck-Aufbereiter «TC 320» von Kuhn legt das aufbereitete Futter über die ganze Mähbreite wieder ab. Aufbereitungsgrad und Streu­ breite können jederzeit den entsprechenden Anforderungen angepasst werden. Die Aufbereiter-Drehzahl ist wählbar zwischen 815 U/min und 650 U/min. Die Eingangsdrehzahl ist 540 U/min, durch Drehen des Getriebes wird es möglich, mit 1000 U/min zu fahren. Zwei grosse pendelnde Räder sind mit dem Anbaubock verbunden. Der Aufbereiter «K 818X Twin» von Kurmann hat ein patentiertes Aufbereitungssystem. Zentrales Bauteil ist die «Twin»-Bürste, welche maximale Aufbereitungsintensität bei gleichzeitig minimalen Bröckelverlusten erlaubt. Der Hersteller verspricht bis zu 30 % bessere Abtrocknung des Futters und damit bessere Raufutterqualität. Die Aufnahmebreite misst 182 cm. Das Gerät ist serienmässig mit einer Breitstreuvorrichtung ausgerüstet. Der Kraftbedarf wird mit 8,8 bis 15 kW (12–20 PS) angegeben. Der Antrieb erfolgt mit einer Zapfwellendrehzahl von 540 U/min, auf Wunsch ist auch die Variante 1000 U/min möglich.

gebaut werden, um ohne Aufbereiter zu mähen.

Blick in die Zukunft Der Aufbereitungsgrad ist unter anderem von der Rotor-Drehzahl abhängig. Ein mechanischer Antrieb lässt diesbezüglich wenig Flexibilität zu. Bei kleiner Drehzahl ist die Wirkung kaum oder gar nicht vorhanden und mit hoher Drehzahl steigen neben dem Leistungsbedarf auch die unerwünschten Bröckelverluste. Alternativ wurde daher in einem Forschungsprojekt bereits vor einigen Jahren ein stufenloser, elektrischer Antrieb getestet. Dazu haben die Entwickler einen als Aussenläufer konzipierten E-Motor direkt im Aufbereiterrohr (Aufbereiterwelle) integriert. Es ist kein Getriebe notwendig. Der direkte Kundennutzen eines elektrischen Antriebes besteht darin, dass die Aufbereiter-Drehzahl in Abhängigkeit

von Bestandesdichte und Art des Pflanzenbestandes reguliert werden kann. Zudem kann die Aufbereiter-Drehzahl stufenlos an die Fahrgeschwindigkeit bzw. den (Futter-)Massenstrom im Aufbereiter gekoppelt werden. Offen ist noch die Frage, wie der Motor wirkungsvoll gekühlt werden soll – auf dem Prüfstand erfolgt dies durch Wasser – was wohl nicht praxistauglich ist. Zudem muss der Traktor die erforderliche elektrische Leistung bereitstellen. Das Forschungsprojekt «FFT – Future Farm Technology» wurde von der Technischen Universität Wien in Zusammenarbeit mit dem BLT Wieselburg, sowie den Firmen Pöttinger Maschinen­fabrik, High Tech Drives und Egston, ins Leben gerufen.

Heck-Aufbereiter werden in Kombination mit einem Frontmähwerk eingesetzt. In der Regel sind es Zinken- oder IntensivAufbereiter. Der Heck-Aufbereiter verbessert die Gewichtsverteilung und ersetzt ein Heckgewicht.

Zeit ist Geld Versuche haben schon vor Jahren ergeben, dass aufbereitetes Futter bei günstigen Bedingungen rund vier Stunde früher eingeführt werden kann. Das mag zwar ein theoretischer Wert sein. Bei der Annahme, dass am Morgen gemäht wird – notabene bei ungünstigen Bedingungen, weil das Gras noch nass ist und daher stärker verschmutzt –, kann dies zutref4 2018 Schweizer Landtechnik

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Futterbau

Variante I: Verfahrensvergleich Front-Mähwerk-Aufbereiter/Front-Mähwerk + Heck-Aufbereiter Maschine

Anschaffungskosten (Fr.)

Agroscope-Richtwert Hektar

Anschaffungskosten (Fr.)

Agroscope-Richtwert

Stunde

Stunde

Hektar

Traktor 75–89 kW (102–121 PS)

110 000

44,39

22,20

110 000

44,39

22,20

Front-Mäh-Aufbereiter 2,5–3 m

24 000

85,67

42,83

Front-Mähwerk 2,5–3 m

16 000

60,79

30,40

Heck-Aufbereiter, Dreipunktanbau

8400

43,26

21,26

28,00

7,37

(134 400)

176,45

88,22

(+ 400)

+18,39

+9,19

Arbeitskraft Landwirtschaft Total Maschinenkombination inkl.

(134 000)

28,00

7,37

158,06

79,03

Mehrkosten

Variante II: Verfahrensvergleich Front-Mähwerk-Aufbereiter/Front-Mähwerk + 2. Traktor + Kreiselheuer Maschine

Anschaffungskosten (Fr.)

Agroscope-Richtwert Stunde

Hektar

Traktor 75–89 kW (102–121 PS)

110 000

44,39

22,20

Front-Mäh-Aufbereiter 2,5–3 m

24 000

85,67

42,83

Agroscope-Richtwert Stunde

Hektar

Traktor 75–89 kW (102–121 PS)

110 000

44,39

22,20

Front-Mähwerk 2,5–3 m

16 000

60,79

30,40

Traktor 55–65 kW (74–87 PS)

74 000

36,60

9,73

Kreiselheuer 4,6–6 m

11 000

49,28

13,11

28,00

7,37

(211 000)

219,06

82,81

+61,00

+3,78

Arbeitskraft Landwirtschaft Total Maschinenkombination inkl.

(134 000)

Mehrkosten

(+77 000)

fen, weil am späteren Nachmittag/Abend das Gras siliert werden kann. Beim Mähen nach dem Mittag ist die eingesparte Zeit erst am folgenden Tag wirksam. Selbst das kann aber entscheidend sein, denn Gewitter ziehen gerne am späteren Nachmittag auf.

Unterschiede beim Verfahren Bei tiefen Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit und Windstille wird die Abtrocknung durch den Aufbereiter nur unwesentlich beschleunigt. Dennoch, in aufbereiteter Anwelksilage sinkt der pHWert rascher und tiefer ab. Das begünstigt die Milchsäuregärung und hemmt Fehlgärungen. Insgesamt wird die Silage stabiler. Deutlicher als bei der Silagebereitung wirken sich die positiven Aspekte bei der Konservierung über die Heubelüftung aus. Das Wetterrisiko wird gesenkt, weil für Belüftungsheu maximal zwei statt, wie bei Bodenheu, drei Tage erforderlich sind. Schönwettertage können folglich effizienter genutzt werden. Mit zunehmendem Abtrocknungsgrad steigen aber die Bröckelverluste bei «angeschlagenen» Pflanzenteilen.

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Anschaffungskosten (Fr.)

28,00

7,37

158,06

79,03

Mähwerk/Aufbereiter-Verluste bezogen bedeutet dies, dass Grünfutter unter grösstmöglicher Schonung der Grasnarbe gemäht werden soll. Der Aufbereiter muss die verdunstungshemmende Wachsschicht durch Knicken oder Quetschen aufbrechen. Die Aggressivität und damit der Wirkungsgrad eines Zinken-Aufbereiters wird durch die Aufbereiter-Einstellung (Klappe, Rechen) und die Aufbereiterdrehzahl bestimmt. Zu oft werden diese Einstellungen nicht dem Grasbestand angepasst, was sich in höheren Bröckelverlusten zeigt. Wird zusätzlich ein Kreiselheuer eingesetzt, muss dieser ebenfalls sorgfältig eingestellt werden.

Maximal-Variante: Wird sowohl ein Mähwerk mit Aufbereiter als auch ein Traktor mit Kreiselheuer eingesetzt, ergeben sich gegenüber der reinen MähwerkAufbereiter-Variante (3-m-Frontmähwerk) um rund 40 % höhere Kosten je Stunde und 25 % je Hektar.

Berechnung von Varianten Fazit

Was spricht gegen den Aufbereiter?

Variante I: Alternativ zum Frontmähwerk mit Aufbereiter bieten sich ein Frontmähwerk und ein Heck-Aufbereiter an. Zwar sind die Anschaffungskosten praktisch gleich hoch, dennoch ist bei aufgelöster Bauweise sowohl pro Zeiteinheit als auch je Flächeneinheit mit höheren Kosten zu rechnen. Die Variante mit HeckAufbereiter hat Vorteile, die hier nicht berück­ sichtigt sind (Gewichtsverteilung, bessere Fahreigenschaften).

Von Verlusten spricht niemand gerne. Es gibt sie aber, wenn auch erst durch den nachfolgenden Kreiselheuer. Auf die

Variante II: Ohne Aufbereiter ist es wichtig, dass das gemähte Gras möglichst

Schweizer Landtechnik 4 2018

schnell gezettet wird. Bei dieser Annahme wird neben dem Kreiselheuer ein zusätzlicher Traktor inkl. Fahrer benötigt. Entsprechend sind die Kosten mit dem Kreiselheuer sowohl nach Zeiteinheit als auch nach Flächeneinheit höher. Ebenfalls höher sind die Anschaffungskosten (der zweite Traktor ist eventuell schon vorhanden).

Aufbereiter verkürzen die Abtrocknung des Mähgutes und reduzieren damit die Feldliegezeiten des Futters. Gleichzeitig können ein bis zwei Arbeitsgänge mit dem Kreiselheuer eingespart werden. Was wiederum zur Folge hat, dass die Feldverluste insgesamt tief gehalten werden. Dem gegenüber stehen höhere Anschaffungskosten und ein grösserer Leistungsbedarf. Insbesondere wenn ein Mähaufbereiter und zusätzlich der Kreiselheuer in mehreren Durchgängen eingesetzt werden, sind die Verfahrenskosten entsprechend hoch.


Futterbau xxx | xxx

Und wieder ein Selbstfahrer …

An den «Harvest Days» in Nebraska stellte Vermeer im vergangenen Jahr einen Selbstfahrer vor, der 2019 in Produktion gehen soll. Bild: Vermeer

Marktentwicklung bei Ballenpressen Wer rastet – rostet oder wer geglaubt hat, dass Ballen­ pressen nicht weiter entwickelbar sind, der irrt. Noch zählen sie zu den Neuerungen, die Nonstop-Pressen, und Lely und Vicon lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Ruedi Hunger

Ein- und aufgebaute Ballenwickler und die Verwendung von Folienbindung anstelle von Netzbindung werden immer mehr zur Selbstverständlichkeit und sind eigentlich keine Neuheiten mehr. Claas bietet jetzt auch ab Werk eine Folien­ bindung an. Die Baureihe Claas «Rollant 620» wird optional mit einem Raffer­ system ausgestattet, damit soll es möglich werden, auch Traktoren mit Motorleistungen ab 60 kW einzusetzen. John Deere erneuerte seine Rundballenpressen mit fester und variabler Presskammer. Die Festkammerpresse wird mit einem Schneidrotor angeboten. Schliesslich erweitert Göweil die Zusatzausrüstung für die «G-1» um eine hydraulische Triebachse.

Anlässlich der «Harvest Days 2017» in Nebraska (USA) stellte Vermeer – ein amerikanischer Hersteller mit Partnerschaft zu Lely – eine selbstfahrende Rundballenpresse von. Wer glaubte, dieses Kapitel sei abgeschlossen, muss sich eines Besseren belehren lassen. Bereits in den 1970er Jahren wurden beispielsweise von New Holland und Freeman selbstfahrende (Quader-)Ballenpressen vorgestellt. Später folgte noch die «Power Press» von Deutz-Fahr und bis 2002 war auch Krone mit einem Projekt an der Arbeit. In Serie gebaut wurde bisher keine selbstfahrende Ballenpresse. Vermeer experimentierte bereits früher (1985) mit einem Selbstfahrer. Neu besitzt die Maschine eine Vorderachsfederung und kann 40 km/h schnell fahren. Pick-up und Presskammer sind jeweils mit einer Kamera überwacht, da diese Bereiche für den Fahrer nicht direkt einsehbar sind. Die Presse verfügt über einen hydrostatischen Antrieb und nachlauf­ gelenkte Vorderräder, was ein Drehen an Ort ermög­licht. Der Marktstart für diesen Selbstfahrer, der Ballengrössen von 183 cm oder 155 cm macht, ist für das Jahr 2018 geplant.

Lely wechselt Farbe(n)

Fazit

Kurz vor der Markteinführung stand Lely mit seiner Nonstop-Presse, dann die grosse Überraschung, Agco übernahm die Lely-Grünlandsparte. Noch werden aber Rundballenpressen unter dem Namen Lely angeboten und verkauft, daraus ergeben sich auch in Zukunft keine Proble­me. So werden beispielsweise die variablen Lely Welger «RP 180 V» künftig als Fendt «4180 V» und bei MF als «RB 4180 V» verkauft. Ähnlich bei den Festkammerpressen, wo die Lely «RP 245» als Fendt «2125 F» und MF «2125F» auf dem Markt sind. Mit der Übernahme der Lely-Grünfuttertechnik 2017 beendete Agco den Vertrieb der von Gallignani herge­stellten Rundballenpressen.

Nichts ist so beständig wie Veränderungen. (Fast) jeder Hersteller ist bemüht, mit Neuerungen aufzuwarten. Es müssen ja nicht immer Übernahmen sein, die in erster Linie farbliche Neuerungen darstellen, für den täglichen Praxiseinsatz sind oft Detailverbesserungen entscheidender als «der grosse Wurf» einer noch nicht serienreifen Maschine.

Eine Marktübersicht über «Rundballenpressen» finden Sie unter www.agrartechnik.ch unter dem Link «Downloads».

Übersicht und (zeitweilige) Verbindungen im Bereich der Ballenpressen zwischen Agco und Kverneland 2002 Vertrieb von …

2007 Übernahme …

2011 Übernahme …

2017 Übernahme …

Agco

Gallignani Rundballenpressen für Fendt und Massey Ferguson

Laverda S.p.A. (50 %) Enthalten sind: Gallignani und Fella

Laverda S.p.A. (100 %)

Lely Grünfuttertechnik (100 %) Pressen als Fendt und Massey Ferguson

Kverneland

(Quelle: Jahrbuch Agrartechnik 2017)

2008 Verkauf ...

2010 Übernahme …

2012 Übernahme …

Ballenpressewerk in Geldrop an Kuhn

Gallignani (39 %) Produktion von ViconRundballenpressen

Gallignani (100 %) Kverneland wird im gleichen Jahr von Kubota übernommen

4 2018 Schweizer Landtechnik

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Futterbau

Absatzflauten beflügeln die Fantasie Konkurrenzdruck und sinkende Verkaufszahlen beflügeln die Ideen der Konstrukteure bei der Entwicklung von Grünlandtechnik. Auch wenn es meistens «nur» Detail­verbesse­rungen sind, ist damit die Hoffnung auf eine Effizienzsteigerung verbunden. Ruedi Hunger

Die Futterernte ist geprägt von möglichst hoher Effizienz. Bilder: zvg

Die europäischen Hersteller von Grünlandtechnik sind optimistischer als auch schon. Für die Vermarktungssaison 2017/2018 rechnet der Dachverband der europäischen Landmaschinenindustrie (Cema), mit einem Umsatzplus von 3 %. Diese optimistische Einschätzung beruht noch auf den Milchpreissteigerungen des Vorjah-

res. Zum gleichen Schluss kamen vor einem halben Jahr die Grünlandspezialisten an der Agritechnica.

Mähen – Zetten – Schwaden Nach massiv tieferen Verkaufszahlen (−32 %) in den Jahren 2011 bis 2016 hat für die Bereiche Mähen, Zetten und Schwaden

im vergangenen Jahr wieder ein Aufwärtstrend eingesetzt. Die Unternehmen Claas und Pöttinger haben bereits 2016 mit neuen Produkten auf sich aufmerksam gemacht. Zur Agritechnica 2017 präsentierten weitere Hersteller dem Messebesucher ihre Neuheiten. Mit einer Silbermedaille für Grünland-Innovationen wurde einzig Pöttin­ger für das «Sensosafe»-System auf Mähwerken ausgezeichnet. Damit wurde die Bedeutung eines effektiven Wildschutzes unterstrichen. Ein neuer Trend ist, dass auch im Bereich Grünlandtechnik vermehrt intelligente Systeme angeboten werden. So unterstützt beispielsweise die Sensortechnik den Fahrer darin, die theoretische Arbeitsbreite einer Mähwerkkombination besser auszunutzen. Im Bereich der Vorgewendesteuerung haben verschiedene Firmen ihre Hausaufgaben gemacht. Bei der Schwadzusammenführung ermöglichen es Sensoren, die Bandgeschwindigkeit der jeweiligen (Hang-)Neigung anzupassen. Während das obere Band langsamer läuft, dreht das untere entsprechend schneller.

Mähen – Zetten – Schwaden Führt zusammen, was zusammengehört Anstelle eines Aufbereiters gibt es beim österreichischen Hersteller Pöttinger die «A10»-Mähwerk-Kombination mit «Cross Flow» – einer Schwadzusammenführung. Nach Angaben von Pöttinger fördert diese Maschine auch grosse Futtermengen kontinuierlich zur Seite. Das Resultat ist eine gleichmässige und verlustfreie Schwadbildung. Agco-Fella – die ultimative Steigerung Zur Saison 2018 bringt Fella die Mähwerke der «Ramos»-Baureihe «TLX» auf den Markt. Diese arbeiten entweder 310 cm oder 360 cm breit. Beide Modelle sind wahlweise mit Zinken- oder Rollenaufbereiter lieferbar. Sie folgen nach Angaben des Herstellers den Bodenkonturen und dies in fast jedem Gelände. Zusammen mit der «TurboLift»-Mähwerkentlastung wird die Futterverschmutzung minimiert, dies bei optimaler Grasnarbenschonung. Dank «SafetySwing»-Anfahrsicherung wird die Maschine zuverlässig vor Anfahr-Schäden geschützt. Die Mähwerke verfügen in der Transportstellung über eine X-Klappung.

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Schweizer Landtechnik 4 2018


Futterbau

Neue Claas-Trommler Claas hat zur Saison 2017/2018 neue «Corto»-Trommelmähwerke vorgestellt, die dank drei­ dimensionaler Bodenanpassung die Grasnarbe noch mehr schonen. Erstmals wird auch das von den Claas-«Disco»-Mähwerken bekannte «Active Float»-System optional für die «Corto»-Bau­ reihe erhältlich sein. Diese hydropneumatische Entlastung überträgt das Gewicht des Mähwerks von der Grasnarbe auf den Traktor und kann während des Mähens angepasst werden. Die neuen Heckmähwerke arbeiten mit zwei grossen und zwei kleinen Trommeln. Rot-grüne Zwillinge John Deere hat im vergangenen Jahr, in Kooperation mit Kuhn, neue Mähwerke mit Aufbereiter vorgestellt. Auf dem Markt erscheinen sie im John-Deere-Grün. Die Heck-Einheiten sind jeweils mittig im Schwerpunkt geführt und aufgehängt. Für die Seitenverschiebung verwendet John Deere nicht ein Teleskoprohr, sondern die pendelnde Aufhängung, wobei ein Hydraulikzylinder das Ausschwenken übernimmt. Intelligenz beginnt beim Mähen Lenkwinkel-, Neigungs- und Gyrosensoren bieten Unterstützung im Bestreben, einen sauberen Schnitt, ohne «Restschnäuze», bei Kurven- und Hangfahrten zu erzielen. Die Ausstattung mit Isobus-Klasse 3 befähigt Traktoren zum wechselseitigen Informationsaustausch mit jedem kompatiblen Anbaugerät und damit auch mit entsprechend ausgerüsteten Mähwerk-Kombinationen. Beispielsweise automatisiert auf Case-IH- und Steyr-Traktoren ein «AccuTurn»- und «S-Guide»-Update die bereits vorhandene Lenkautomatik und gewährleistet auch mit einer Front/Heck-Kombination ein präzises Einfahren in die nächste Feldspur. Zudem gibt es ein entsprechendes Vorgewendemanagement. Während herkömmliche automatische Fahrsysteme abgerundete Vorgewende-Kurven vorsehen, die bei rechtwinkligen Feldecken ein manuelles Steuern erfordern, gibt es jetzt eine neue Eck-Funktion. Mit deren Hilfe kann jedes Feld bis in die rechtwinkligen Feldecken ausgemäht werden. Volle Arbeitsbreite Vicon präsentierte auf der Agritechnica das Mähwerk «Extra 7100T» mit intelligenter «Geomow»-Steuerung. «Geomow» besteht aus zwei Teilen: einer automatischen Vorgewendesteuerung der Mäheinheit und der automatischen Seitenverschiebung der Heckeinheit. Damit ermöglicht die neue Steuerung, dass immer die gesamte Arbeitsbreite genutzt wird. Für den Fahrer ist «Geomow» eine Entlastung, gleichzeitig erhöht sich die Arbeitsleistung um bis zu 10 %. Viel Beweglichkeit Kleine Flächen und grosse Arbeitsbreiten scheinen auf den ersten Blick ein Widerspruch zu sein. Dies muss nicht zwingend der Fall sein. Ein spezielles Kreisel-Aushubsystem von Kuhn erlaubt innert Sekunden ein Ausheben aller Kreisel bis mindestens 50 cm über Boden. Dadurch werden Wendemanöver vereinfacht und in Feldkeilen kann der Zetter zurückgesetzt werden. Die «T»-Modelle der Baureihe «1012» sind auch mit kleineren Traktoren einsetzbar. Offensive bei den Bandschwadern Über Jahre dominierten Kreiselschwader die Entwicklungen bei der Schwadtechnik. In den letzten Jahren wurde diese «Blockade» durch interessante Alternativen durchbrochen. Gemeint ist eine neue Bandschwader-Generation, die selbst bei Flächenleistungen mithalten kann. Zu den technischen Details gehören ein Rollenniederhalter vor dem Pick-up und darüber ein aktiv angetriebener und steuerbarer Rotor. Zudem weist der verwindungsweiche Pick-up eine Bauhöhe von lediglich 30 cm auf. Die nachlaufend gekröpften Aufnahmezinken sind ungesteuert und in sechs Reihen angeordnet. Trotz grosser Arbeitsbreite ist die Bodenanpassung gegenüber früheren Modellen besser, was wiederum die Futterhygiene unterstützt. Das quer zur Fahrrichtung laufende Gummiband verfügt über eine variabel einstellbare Umlaufgeschwindigkeit. Mit vergleichbaren Arbeitsbreiten ist die neue Bandschwader-Generation zunehmend eine Konkurrenz für die seit Jahren etablierten Kreiselschwader. Neben den altbewährten Modellen Kuhn (neu in kleinerer und leichter Ausführung als «MergeMaxx 950 MC») sowie Roc gibt es mit Reiter einen neuen Anbieter. Eine Lizenzvereinbarung ermöglicht es Knüsel und Sip, diese Technologie in modifizierter Form für ihre Märkte zu nutzen. Bessere Bodenanpassung Krone rüstet seit Kurzem den Vierkreisel-Mittelschwader «Swadro 1400» mit einer dynamischen Kreiselentlastung aus. Diese Entlastung bewährt sich insbesondere auf wenig tragfähigen Böden oder stark kupierten Flächen. Jeder Kreisel ist für die jeweilige Arbeitsposition perfekt entlastet. Das heisst auch, wenn die Arbeitsbreite der Schwaders verändert wird (11 bis 13,5 m), wird automatisch die Federentlastung der vorderen Kreisel angepasst. Die Kreiselhöhenverstellung erfolgt elektrisch. Während der Fahrer die Höhe des ersten Kreisels wählt, werden die drei anderen automatisch auf die identische Höhe eingestellt.

4 2018 Schweizer Landtechnik

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Futterbau

Laden – Pressen – Häckseln Schnell und zuverlässig Die neue «V-Serie» der Ballenpressen von John Deere wurde bereits im vergangenen Juni präsentiert. Diese kompakt gebauten Pressen mit variabler Ballenkammer gibt es in fünf Varianten. Jetzt sind auch die neuen Festkammerpressen mit der Bezeichnung «F441» verfügbar. Die fünf Baumuster dieser Serie haben eine unterschiedliche Ballenkammer-Gestaltung. Vom Stabkettenförderer über das «MultiCrop»-System mit sieben Profilwalzen plus Stabkettenförderer bis zu den reinen Profilwalzen-Pressen gibt es für alle Bedürfnisse die geeignete Presse. Erweitertes «Impress»-Programm Pöttinger baut die «Impress» jetzt auch als Press-Wickel-Kombination, und zwar sowohl als Festkammerpresse wie auch als variable Rundballenpresse. Die Pressen verfügen über einen Überkopfrotor, dessen Drallform das Pressgut breit und tangential in die Presskammer fördert. Das Kurzschnitt-Schneidwerk ist ausziehbar und besteht aus 32 Wendemessern mit Non-Stop-Einzelmessersicherung. Dank Überkopf-Rotor können die Messer ergonomisch günstig gewartet werden. Die Wickelarme der kompakt gebauten Wickeleinheit greifen von unten nach oben. Maschine des Jahres Jetzt gibt es die Kuhn-Folienwicklung auch auf der «FBP 3135» als Sonderausrüstung. Bei der Folienwicklung kommt eine 750-mm-Standardfolie zum Einsatz. Gegenüber einer breiten Spezialfolie resultiert nach Angaben des Herstellers ein um bis zu 30 % tieferer Folienverbrauch. Das Schneidwerk gibt es als «Opticut 14» oder «23». Beide Varianten sind mit einer Messergruppenschaltung ausgerüstet. Ein eventueller Pressgutstau wird durch hydraulische Rotorentkoppelung und absenkbaren Schneidboden behoben. Folie oder Netz? Anstelle der bisherigen Netzbindung gibt es die «Rollant 400 Uniwrap»-Familie von Claas optional ab Werk mit einer Mantel-Folien-Bindung. Der Wechsel zwischen den Bindearten erfolgt ohne Umbau. Die fertig gepressten Ballen werden mit bis zu acht Lagen Mantelfolie gebunden. Der Bindevorgang startet automatisch. Wie viele Folienlagen beim anschliessenden Wickeln gewünscht sind, bestimmt der Fahrer individuell. Möglich sind bis acht Lagen. Für einen Wechsel von Netz auf Folie muss der Fahrer lediglich die Voreinstellung im Terminal ändern und das gewünschte Bindematerial in der Presse einlegen. Die Folieneinführung erfolgt beim Start des Bindevorgangs automatisch.

Das Ergebnis ist ein gleichmässig geformter Schwad. Verschiedene Hersteller haben die Schwader-Produktepalette aufgestockt. Nach wie vor ist eine erhebliche Nachfrage nach einfachen Kreiselmaschinen ohne Terminal zu verzeichnen. Krone hat die Zinkenform optimiert. Ein DLG-Test attestiert dem «Lift-Zinken» bei gleicher Fahrgeschwindigkeit und Arbeitstiefe geringere Rechenverluste. In den letzten zwei Jahren wurden neue Bandschwader vorgestellt. Die Firma Reiter Technology aus Österreich hat mit dem «Respiro» ein neues Konzept für den Front- und Heckanbau entwickelt, das Sepp Knüsel und Sip für ihre jewei­ ligen Märkte adaptiert haben. Weiter hat Kuhn seinen Bandschwader in der Ausführung «MergeMaxx 950 MC» redimensioniert.

Laden – Pressen – Häckseln Auch die Bergetechnik musste – mit Ausnahme der Grosspackenpressen – einen schmerzlichen Rückgang bei den Verkaufszahlen hinnehmen. Lade- und Transportwagen werden immer mehr als 28

Schweizer Landtechnik 4 2018

eine Kategorie betrachtet. Dieser Trend ist in der Schweiz (noch) nicht bedeutend. Agrar, der einzige einheimische Ladewagenproduzent, fertigt jährlich rund einhundert Stück. Im europäischen Kontext – mit abgeschwächtem Ausmass in den Berggebieten – hält der Trend zu grossen Kombiwagen unvermindert an. Diese Wagen sind oft mit Innovationen im Bereich der Fahrwerke, der Fahrsicherheit, der Hangstabilität, des Achslast­ ausgleichs und der Knickdeichselsteuerung ausgerüstet. In den letzten Jahren wurde bei Pressen ein Trend zu mehr Messern verzeichnet. Zuerst nur zaghaft, jetzt aber doch verbreitet, wird die Folienbindung angeboten. Einerseits gewährleistet die geringere Rückdehnung der Folie gegenüber dem Netz, dass weniger Luft in den Ballen eindringen kann. Anderseits bietet die Folienbindung eine bessere Formstabilität. John Deere hat 2016 mit dem «B-Wrap» ein spezielles Netzmaterial mit erhöhtem Witterungsschutz für Strohballen vorgestellt. Zur optimalen Presskammerbefüllung werden vermehrt Sensorsysteme einge-

setzt, beispielsweise das automatische Schwenkdeichselsystem «Auto Feed Control» von Vicon. Beim Feldhäcksler steht die NIR-Sensoranwendung im Fokus. Zunehmend können diese Sensorsysteme in verschiedenen Anwendungsbereichen eingesetzt werden. John Deere sieht beispielsweise drei Einsatzbereiche, neben dem Feldhäcksler auch auf den Güllefässern sowie als mobiles Labor zur stationären Analyse.

Spezialmaschinen Es gibt sie doch noch – die Neuerfindungen. Mit dem neuen Überladewagen von Fliegl ist nahezu ein «Nonstop-Ernten» möglich. Das eigentlich Interessante an diesem Konzept ist, dass der eingesetzte Traktor seine Leistung für das Aufnehmen, (etwas) Vorverdichten, Schneiden und Fördern einsetzt. Das kräftezehrende Verdichten, wie im Ladewagen, ist beim Fiegl «Büffel» nicht gefragt. Für die Abfuhr (zweite Phase) kann die vorhandene Transportflotte für die Maisernte zusätzlich ausgelastet werden.


Futterbau

Spezialmaschinen Weniger «Spazierfahrten» für Pick-up Fliegl definiert nach eigenen Angaben die Grünland-Erntekette neu. Gemeint ist das zweiphasige Ernteverfahren mit Rotor-Lade-System und Zwischenbunker mit der Bezeichnung «Büffel». Die Maschine arbeitet ähnlich wie ein Ladewagen, mit Pick-up und Schneidrotor. Der Büffel ist aber nicht für den Transport vorgesehen und muss das Feld zum Entleeren nicht verlassen. Da der «Büffel» über einen Zwischenbunker als Puffer verfügt, entfallen unproduktive Zeiten. Das heisst, das Fahrzeug arbeitet weiter, auch wenn gerade kein Transportfahrzeug vor Ort ist. Bei Hindernissen oder Verengungen müssen Büffel und Erntewagen kurzfristig nicht nebeneinander fahren. Für das Überladen gibt es optional ein Synchronband. Durch Klemmung zwischen den parallel laufenden Bändern werden Futterverluste vermieden. Ein neuer «Big M» Ein neuer Motor von Liebherr, eine noch komfortablere Kabine und ein neues Fahrwerk- und Mäherkonzept zeichnen den «Big M 450» aus. Laut Krone sind mit einer Arbeitsbreite knapp unter 10 m Flächenleistungen von 17 ha/h realisierbar, das heisst, gegenüber den Vorgängermodellen ist eine 20 % höhere Flächenleistung möglich. Neu verfügen die Mähwerke über eine Schwerpunkt-Aufhängung und integrierte Anfahrsicherung. Der Auflagedruck wird nun vollhydraulisch für alle drei Mähwerke aus der Kabine des «M450» eingestellt. Neu ist auf Wunsch bei den beiden äusseren Mäh-Einheiten eine integrierte Schnecke zur Schwadzusammenführung erhältlich. Der Fahrantrieb ist stufenlos und besteht aus einer Kombination von Axialkolbenmotoren und Planetengetrieben.

Fazit Mähwerk-Kombinationen werden immer intelligenter. Stehende «Schnäuze» nach Kurvenfahrten oder verursacht durch Hangabdrift gehören der Vergangenheit

an. Eine neue Bandschwader-Generation etabliert sich gerade auf dem Markt. Der Fliegl «Büffel» ist für jenen Lohnunternehmer eine interessante Alternative, welcher Pick-up, Rotor und Schneidwerk

(des Ladewagens) nicht mehr so viel «spazieren fahren» will. Schliesslich ist die NIR-Sensortechnik bereit für eine breite Anwendung auf verschiedenen Maschinen.

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Futterbau

Die sechs Grossen Nicht zuletzt aufgrund der Krisenjahre 2014/2016 hat sich die Anbieterstruktur für Grünlandtechnik verändert. Während einige Anbieter die Herstellung einstellten, haben andere auf dem Weg zum echten Full Liner einen Schritt vorwärts gemacht. Ruedi Hunger

Für die Entwickler von Grünland- und Futter­erntetechnik sind schlagkräftige und verlustarme Ernteverfahren sowie die Mini­ mierung von Futterverschmutzung durch optimale Bodenanpassung prioritär. Aufbauend auf diesen Grundprinzipien der Indus­ trie, können Milch- und Futterbau­ betriebe viel hochwertiges und kostengünstiges Grundfutter produzieren. Die Wirtschaftlichkeit der Futterproduktion wird aber durch die gesamte Mechanisierungskette beeinflusst – von der Wiesenpflege über die Futterwerbung, Bergung, Transport, Lagerung bis hin zur Fütterung. Neu liegt auch im Grünlandbereich die automatische Datenerfassung einzelner Arbeitsgänge im Trend. Die Versprechen der Industrie gehen so weit, dass durch die OpAgco (Fendt, MF und Fella)

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Schweizer Landtechnik 4 2018

timierung aller betrieblichen Arbeitsabläufe die bessere Effizienz zur nachhaltigen Steigerung der Wirtschaftlichkeit beiträgt.

Agco Agco hat den seit 2013 in die eigenen Strukturen integrierten GrünguternteGerätespezialisten Fella in Feucht (D) in «Agco Forage Harvest Competence Center» umgestaltet. Um die internationale Vertriebsstärke von drei Agco-Marken zu nutzen, wurde auf der Basis der FellaProdukte­ linien Mähwerke, Wender und Schwader zur Saison 2016/2017 jeweils ein Angebot von Fella, Fendt und MF zur stufenweise Einführung in ausgewählte Märkte eingeführt. Mit der zusätzlichen Übernahme der Lely-Grünlandsparte ist Agco der Vision, ein echter «Full Liner» zu sein, ein grosses Stück näher gekommen.

Claas Sechs Marktführer Im vergangenen und bereits im vorher­ gehenden Jahr wurde das Konstrukt der europäischen Grünlandtechnik-Anbieter wegweisend regeneriert. Nachdem Kongskilde und damit auch die Grünlandsparte von JF vor zwei Jahren von CNH aufgekauft worden war, kündigte im März 2017 die Lely-Gruppe den Verkauf der eigenen Grünlandsparte an Agco an. 2016 wurde der Lizenzvertrag aufgelöst, mit dem Kverneland jahrelang auch Grünland-Erntegeräte unter dem Label «Deutz-Fahr» verkaufen konnte.

Der deutsche Hersteller Claas ist der führende europäische Erntespezialist. Das Unternehmen ist ein breit aufgestellter Vollsortimenter, sowohl für die Getreideals auch für die Grünlandernte. In der Sparte «Futterwerbung» deckt Claas mit Mähwerken, Aufbereitern, Zettwendern und Schwadern alle Bereiche vollständig ab. Claas verfolgt ein Kernziel: «Kompetente und lückenlose Verfügbarkeit von Beratung, schlagkräftiger Kundendienstund Werkstattleistung sowie zügige Ersatzteilversorgung bis zum Claas-Endkunden.»

In der Schweiz werden vorerst in erster Linie Fella-Produkte verkauft. Scheibenmähwerke (Beispiele): «Ramos» (Fella) «Slicer» (Fendt) «MF-DM» (MF)

Insgesamt 24 Scheibenmähwerke stehen im Angebot von Agco. Sie decken Arbeitsbreiten von 2,5 bis 3,5 m ab. Das gesamte Angebot umfasst drei Frontmähwerke ohne/mit Aufbereiter und Zugbock sowie sieben Frontmähwerke mit Pendelbock-Aufhängung. Acht Mähwerkkombinationen verfügen über eine Arbeitsbreite von 8,6 oder 9,3 m. Auf Wunsch gibt es eine Schwadzusammen­ führung mittels Band. Die Aufbereiter-Heckmähwerke mit Mittelaufhängung werden vertikal geklappt. Ohne Aufbereiter werden die Heckmähwerke mit Mittelaufhängung horizontal nach hinten geschwenkt. Schliesslich gibt es bei Agco auch die einfache Variante Heckanbau mit Seitenaufhängung.

Trommelmähwerke «Radon» (Fella) «Cutter» (Fendt) «MF-M» (MF) • Front-FPV • Front-FZ • Heck-TL Wender «Sanos» (Fella) «Twister» (Fendt) «MF-TD» (MF)

Agco hat insgesamt sechs Trommelmähwerke im Programm. Inbegriffen sind drei Frontmähwerke mit einer Pendelbock-Aufhängung. Ein weiteres Frontmähwerk verfügt über eine Zugbock-Aufhängung. Die Arbeitsbreite der Frontmähwerke beträgt 2,86, 3,06 oder 3,26 m. Die Heck-Trommelmähwerke mähen 2,85 oder 3,06 m breit. Allen Trommelmähwerken gemeinsam ist, dass die vier Trommeln mit jeweils drei Mähklingen bestückt sind.

Schwader «Juras» (Fella) «Former» (Fendt) «MF-RK» (MF) • Einkreisel-Schwader • Zweikreisel-Schwader • Vierkreisel-Schwader

Die Einkreisel-Schwader von Agco arbeiten 3,6 bis 4,5 m breit. Sie verfügen über 10 der 12 Zinkenarme. Es gibt sie mit starrem Anbaubock oder Nachlaufeinrichtung. Die 2-Kreisel-Seitenschwader haben Arbeitsbreiten von 5,75 bis 8,4 m. Das Ziehen von zwei Schwaden ist möglich. Sie sind mit 10, 12 oder 13 Kreiselarmen ausgerüstet und verfügen über eine kardanische Kreiselaufhängung. Die Mittelschwad-Maschinen gibt es mit 2 oder 4 Kreiseln und 2×10, 2×12, 2×15, 4×12 und 4×13 Zinkenarmen. Die Arbeitsbreiten messen 5,8 bis 14,0 m.

Das Wender-Programm von Agco umfasst total neun Modelle. Die 3-Punkt-Anbau-­ Wender haben Arbeitsbreiten von 4,3 bis 8,6 m. Sie verfügen über 4, 6 oder 8 Kreisel mit jeweils 5 oder 6 Zinkenarmen. Die drei gezogenen Modelle verfügen über ein Transportfahrwerk und arbeiten 8,6, 10,2 oder 12,7 m breit. Das Gewicht der «Twister» liegt zwischen 385 und 2160 kg.


Futterbau

Claas

Kuhn

Futtererntemaschinen Scheibenmähwerke «Disco» • Frontmähwerke • Heckmähwerk mittig geführt • Heckmähwerke seitenaufgehängt • Gezogene Mäh­ werke

Frontmähwerke gibt es mit Arbeits-/Transportbreiten von 3,0 oder 3,4 m. Vier von sieben sind mit einem Aufbereiter ausgerüstet. Die mittig geführten «Contour»-Heck-Mähwerke baut Claas mit Arbeitsbreiten von 2,6, 3,0 oder 3,4 m. Mit einer Ausnahme verfügen sie auch über einen Aufbereiter. Seitenaufgehängte Heck-Mähwerke gibt es ab 2,1 bis 3,4 m Arbeitsbreite. Vier von zehn Mähwerke sind mit Aufbereitern erhältlich, diese verfügen über verstellbare Schwadblech. Schliesslich baut Claas fünf Varianten gezogene Mähwerke von 3,0 m bis 3,4 m Arbeitsbreite. Alle sind mit Aufbereiter ausgerüstet.

Trommelmähwerke «Corto» • Frontmähwerke • Heckmähwerke

Die vier Front-Trommelmähwerke verfügen über Arbeitsbreiten 2,65, 2,82 und 3,05 m. Die jeweils vier Trommeln sind mit drei Messern bestückt. Ein FrontMähwerk ist auch mit Aufbereiter lieferbar. Die vier Heck-Mähwerke verfügen über zwei oder vier Trommeln und haben Arbeitsbreiten von 1,85, 2,10, 2,65 und 3,05 m. Das 2,65 m breite Heck-Mähwerk verfügt ebenfalls über einen Aufbereiter, auf Wunsch mit Breitverteilerhaube.

Wender «Volto» • Kompaktbaureihe • Grossbaureihe

Die Kompaktbaureihe der «Volto»-Wender umfasst fünf Modelle mit Arbeits­ breiten von 4,5 bis 7,7 m. Die Kreiseldurchmesser messen 1,3, 1,5 und 1,7 m. Die Wender sind mit 4, 6 oder 8 Kreiselkörpern ausgestattet und besitzen 5 oder 6 Streuarme/Kreisel. Die Grossbaureihe hat acht Modelle mit Arbeitsbreiten von 6,7 bis 13,0 m. Das Gewicht variiert zwischen 890 und 2420 kg. Die Wender verfügen über 6, 8 oder 10 Kreiselkörper, mit jeweils 6 oder 7 Streuarmen/Kreiseln. Alle Claas-Wender verfügen über das «Max Spread»-Gutflusskonzept.

Schwader «Liner» • Seitenschwader, Ein- oder Zweikreisel • Mittelschwader, Zwei- oder Vierkreiselschwader

Claas baut Einkreiselschwader von 3,2 bis 4,8 m. Die Einkreisel-Liner sind mehrheitlich als 3-Punkt-Geräte erhältlich. In der Variante «T» gibt es sie auch für die Ackerschiene. Seiten-Zweikreiselschwader werden in acht Grössen gebaut. Dies mit variablen Arbeitsbreiten von 3,5 bis 8,4 m. Es gibt sie sowohl als 3-Punkt-Geräte als auch für den Ackerschienen-Anbau. Die Mittelschwader gibt es bei Claas sowohl als Zwei- wie auch als Vierkreiselschwader mit Arbeitsbreiten von 6,2 bis 8,7 m, respektive 9,9 bis 15,0 m. Die Transportbreite misst 3,0 m. Pro Kreisel sind 11, 12 oder 14 Kreiselarme vorhanden.

Futtererntemaschinen Mähwerke • Front: Scheiben- oder Trommel-Mähwerk • Heck: Scheiben- oder Trommel-Mähwerke • 3er Kombination: Scheiben- oder Trommel-MW

Kuhn baut sechs Front-Scheiben- und zwei Front-Trommel-Mähwerke. Die Heck-Scheibenmähwerke unterteilt Kuhn in solche mit horizontaler und vertikaler Transportposition. Vertikal transportierte Mähwerke sind seitenangelenkt, im Gegensatz zur horizontalen Transportposition, welche die mittig angebauten Mähwerke betrifft. Unter der Modellbaureihe «PZ» baut Kuhn sechs Heckanbau-­ Trommelmäher. Weiter stellt Kuhn eine Trommelmäher-Dreifachkombination her. In der Konfiguration Scheibenmäher gibt es bei Kuhn gleich drei Baureihen mit Arbeitsbreiten bis knapp 10 m.

Mähknickzetter • Front: Scheiben- und Trommel-Mähknickzetter • Heck: Scheiben- und Trommel-Mähwerke • 3er-Kombinationen Gezogene Mähwerke

Unter Mähknickzetter versteht Kuhn Mähwerke, die mit einem eingebauten Aufbereiter ausgerüstet sind. Kuhn baut in sämtlichen Mähwerk-Baureihen mindestens ein Modell als Mähknickzetter. So auch die Front- und Heck-Trommelmähwerke (je 1). Weiter sind die gezogenen, mit mittiger (2) oder seitlicher (3) Zugdeichsel ausgerüsteten Mähwerke in der Kategorie Mähknickzetter angesiedelt. Weiter gibt es drei Heck- und vier Front-Mähknickzetter. Ebenso sind die Dreifach-Kombinationen (5) als Mähknickzetter erhältlich.

Giroheuer • 3-Punkt-Anbau • Gezogene Modelle

Kreiselheuer baut Kuhn unter der Bezeichnung «Giroheuer». Es werden sechs gezogene Modelle mit Arbeitsbreiten von 7,8 bis 17,2 m angeboten. Letztere haben 16 Kreisel mit jeweils 6 Zinkenarmen pro Kreisel. «Giroheuer» für den 3-Punkt-Anbau gibt es in total elf Modellen mit Arbeitsbreiten ab 4,2 bis 10,8 m. Allen Modellen gemeinsam ist die «Digidrive»-Fingerklauenkupplung aus einsatzgehärtetem Schmiedestahl. Die Kupplung ist in jeder Kreiselposition kraftschlüssig.

Schwader • angebaut • aufgesattelt • gezogen • Bandschwader

Im Angebot von Kuhn sind elf «Giroschwader» der Variante «angebaut». Es sind Einkreiselschwader mit links oder rechtsseitiger Schwadablage und Arbeitsbreiten von 3,2 bis 5,0 m. Bei den aufgesattelten Modellen, beziehungsweise den Mitteloder Seitenschwadern, baut Kuhn fünf Maschinen mit Arbeitsbreiten von 5,4 bis 9,3 m. Diese verfügen über Kreiseldurchmesser von 2,65 bis 4,0 m. Die Zweikreisel-­ Seitenschwader arbeiten 3,5 bis 8,5 m breit in der Konfiguration «zwei Einzelschwade» 5,4 bis 8,3 m. Schliesslich baut Kuhn den «Merge Maxx»-Bandschwader.

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Futterbau

Krone

Futtererntemaschinen Scheibenmähwerke • «AM» Heck-MW • «ActiveMow» • «EasyCut» • Frontmähwerke • Gezogene Mäh­ werke (alles Scheiben-­ Mähwerke)

Kverneland/Vicon

Krone baut drei verschiedene Varianten von Heck-Mähwerken. Die einfachste Bauart «AM» ist die seitliche Mähholmaufhängung. Die «ActiveMow»-Mähwerke sind ebenfalls seitlich geführt, verfügen aber über zwei oder drei einstellbare Entlastungsfedern. Eine weitere Variante sind die «EasyCut»-Mähwerke, die im Schwerpunkt aufgehängt und über Lenkerarme geführt werden. Beim Aufbereiter kommen V-förmige Stahlzinken zum Einsatz. Alternativ gibt es profilierte Gummi-­ Quetschwalzen. Die Frontmähwerke gibt es in zehn Variationen. Mit Arbeitsbreiten ab 2,73 m (bis 3,6 m). Bei Krone gibt es zehn gezogene Mähwerke. Die Deichselanlenkung ist seitlich oder mittig.

Selbstfahrer • Big M 420 • Big M 450 • Big M 500

Die Mäheinheit besteht bei allen drei Modellen aus drei Mähwerken mit Arbeitsbreiten von 9,72 m («M 420»), 9,95 m («M 450»), 13,2 m («M 500»). Die Aufbereiter haben V-förmige Stahlzinken. Der «Big M 420 CV» hat einen 6-Zylinder-MAN-Motor mit einer Leistung von 311 kW, während der «Big M 450» einen Liebherr-6-Zylinder-Diesel mit 330 kW hat. Schliesslich hat das Flaggschiff «M 500» einen MAN-Motor mit 382 kW. Der Fahrantrieb erfolgt bei allen Modellen stufenlos hydraulisch über Radmotoren.

Kreiselzettwender «KW» • Angebaut • Gezogen mit Fahrwerk • Gezogen ohne Fahrwerk Schwader «Swadro» • Einkreisel• Zweikreisel• Dreikreisel• Vierkreisel• Sechskreisel-­ Schwader

Die 3-Punkt-Kreiselzettwender von Krone verfügen über Arbeitsbreiten von 4,6 bis 10,95 m. Sie haben 4, 6, 8 oder 10 Kreisel mit jeweils 1,34, 1,53 oder 1,70 m Durchmesser. Pro Kreisel verfügen sie über 5, 6 oder 7 Zinkenarme. Die gezogenen Modelle gibt es ab 5,5 m Arbeitsbreite. Die grösste Arbeitsbreite erreicht ein 18er Kreisel mit 19,6 m. Vier Modelle werden längs auf der Kreisel-Bereifung ge­ zogen, die restlichen verfügen über ein Fahrwerk. Gezogen werden sie entweder über das Zugpendel, die Unterlenker oder eine Kugelkopfkupplung. Krone baut Einkreiselschwader mit Arbeitsbreiten von 3,5 bis 4,6 m. Die Zweikreisel-­ Seitenschwader arbeiten entweder 6,2 oder 2×3,4 m breit. In den Varianten «TS» und «TS Twin» 6,2 bis 8,2 m. Die Zweikreisel-Mittelschwader räumen 5,7 bis 10,0 m breit. Die Vier-Kreisel-Mittelschwader-Modelle «1400» und «1400 Plus» haben variable Arbeitsbreiten von 11,0 bis 13,5 m. Schliesslich erreicht der Sechs-Kreisel-Schwader eine Räumbreite bis 19 m.

Futtererntemaschinen Scheibenmähwerke «ExtrA» • Heckmähwerk ohne Aufbereiter • Heckmähwerke mit Aufbereiter • Butterfly mit Aufbereiter • Frontmähwerke mit Aufbereiter Trommelmähwerke «Expert» • Frontmähwerke • Heckmähwerke

Die Scheibenmähwerke ohne Aufbereiter mähen zwischen 1,66 und 9,5 m breit. Sie wiegen 388 bis 1500 kg. Ein Alleinstellungsmerkmal der Vicon-Mähwerke ist, dass jede Mähscheibe mit drei Klingen ausgerüstet ist. Die Aufbereiter-Mähwerke sind entweder mit Walzenaufbereiter oder Zinken-­ Aufbereiter mit Kunststoff- oder Stahlfinger («SemiSwing») ausgerüstet. Die Aufbereiter-Drehzahl ist in der Regel zweistufig 900/600 oder 1000/550. Die Frontscheibenmäher mit Aufbereiter arbeiten 2,84 bis 3,5 m breit und sind 1152 bis 1426 kg schwer. Vicon baut zudem zehn Varianten von gezogenen Scheibenmähwerken mit Aufbereiter.

Vicon baut ein Front-Trommel-Mähwerk mit einer Arbeitsbreite von 3,05 m. Das mit vier Trommeln ausgerüstete Mähwerk hat je Trommel drei Mähklingen. Das Mähwerk wiegt 856 kg. Für den Antrieb sind 50 kW (68 PS) notwendig. Das Heck-Trommel-Mähwerk gibt es in zwei Grössen, mit einer Arbeitsbreite von 1,65 und 1,90 m. Beide Mähwerke verfügen über zwei Trommeln, die mit jeweils drei Messern bestückt sind. Eine mechanische Schnitthöhenverstellung gibt es als Option. Zettwender «Fanex» Die Baureihe «Fanex» gibt es in Arbeitsbreiten von 4,60 bis 13,3 m in insgesamt elf Baumustern. Acht Modelle sind im 3-Punkt angebaut und drei gezogen (mit einer Transportachse). Sie verfügen über 4 bis 10 Kreisel mit jeweils 5/6/7 Zinkenträgern. Die Kreisel verfügen über ein wartungsfreies, permanent geschmiertes Ölbad­ getriebe. Die Rotoren sind entweder über wartungsfreie Doppelkreuzgelenke oder mittels «HexLink»-Antriebssystem kraftschlüssig. Optional gibt es für fast alle Modelle ein Tastrad. Schwader «Andex» Die «Andex»-Schwader von Vicon gibt es in den Bauarten Einkreisel-, Zweikreisel• Seitenschwader, und Vierkreiselschwader. Entsprechend gross sind die Unterschiede in der ArbeitsEin- oder Zweikrei- breite, die zwischen 3,2 und 15,0 m liegt. Es gibt den 3-Punkt-Anbau, ebenso wie sel den (2-Punkt-)Anbau an die Unterlenker sowie die gezogene Version an der Acker• Mittelschwader, schiene. Je Kreisel sind zwischen 9 und 15 Zinkenarme vorhanden. Bei den SeitenZwei- oder Vierkrei- schwadern ist die Ablage immer links. Das Eigengewicht liegt zwischen 315 und selschwader 6000 kg.

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Futterbau

Kuhn Das zur Schweizer Bucher-Gruppe gehörende Unternehmen ist mit Abstand der umsatzstärkste europäische Gerätespezialist. Mit Ausnahme von Ladewagen und Feldhäckslern (Selbstfahrer) bietet Kuhn die gesamte Palette an Grünfuttermaschinen an. Rund 50  % des Umsatzanteils gene­riert Kuhn in dieser Sparte (inklusive Fütterungs-/Mischwagentechnik). Die restlichen 50 % realisiert Kuhn mit Geräten für den Ackerbau. Kuhn ist bestrebt, hohe Qualität durch ständige Verbesserung der eigenen Organisation, gutes Management, Innovationen und Kreativität sowie einem offenen Ohr für die Belange der Landwirte zu erhalten.

Krone Krone ist der einzige grosse Hersteller, der sich ausschliesslich auf die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Grün­ landernte-Technik fokussiert. Nicht zuletzt sorgt der hohe Spezialisierungsgrad des familiengeführten Unternehmens für stabile Umsätze. Hauptumsatzträger sind die «Big-Line»-Produkte: Feldhäcks­ler, Selbstfahrmäher und Gross­

Pöttinger

packenpressen. Rund ein Viertel der Produktion wird in Deutschland, weitere rund 33% im übrigen Europa und die restlichen etwas über 40%, werden in Osteuropa, Nordamerika und den restlichen Ländern verkauft.

Kverneland 2012 wurde Kverneland von Kubota übernommen und dessen weltweit aktiven Landtechnik-Bereich integriert. In Europa operiert Kverneland unter dem Dach der Kubota Holding Europa als selbständiger Geschäftsbereich. Kverneland ist ein Doppelspezialist, der schätzungsweise einen Drittel des Jahresumsatzes mit Grünlandtechnik (Produktmarke «Vicon») realisiert. Zwei Drittel zum Jahresumsatz generiert die Marke «Kverneland » mit Bodenbearbeitung, Düngerstreuern, Sätechnik und Pflanzenschutztechnik. Für Kubota-Traktor-Händler besteht die Möglichkeit, eine Auswahl an Kverneland- und Vicon-Geräten in Kubota-Farben zu beziehen.

Pöttinger Das österreichische Familienunternehmen realisiert einen grossen Anteil des

Zettkreisel «Hit» • Alpin (Baureihe) • Anbauzetter • Gezogene Zetter • Grossflächen-Zetter Schwader «Top» • Alpin (Baureihe) • 1-Kreiselschwader • Doppel-Seiten-­ Schwader • Doppel-Mitten-­ Schwader • 4-Kreiselschwader

Schweizer Landtechnik 4 2018

Fazit Da waren es nur noch sechs – natürlich nicht! Neben diesen sechs Grossen gibt es weitere Anbieter wie John Deere, New Holland, McHale oder SIP. Für den Endverbraucher ist die Grösse des Herstellers nicht unbedingt mass­ gebend. Hinter diesem Konzentrationsprozess steht vielmehr das Bestreben, als «Komplettanbieter» dem Landwirt jede Maschine, die er benötigt, anbieten zu können, um so einen Kontakt zum Mitbewerber gar nicht aufkommen zu lassen.

Futtererntemaschinen Scheibenmähwerke «Novacat» • Alpin (Baureihe) • Frontmähwerke • Heckmähwerk mittig geführt • Heckmähwerk seitig geführt • Gezogene MW • Grossflächen Kombinationen Trommelmähwerke «Eurocat» • Front-TrommelMähwerk • Heck-TrommelMähwerk

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Umsatzes mit Maschinen und Geräten für die Grünlandbewirtschaftung. Etwa einen Drittel erzielt das Unternehmen mit Ackerbaugeräten. Die Exportquote von Pöttinger lag im Geschäftsjahr 2016/2017 bei 88  %, wobei rund 60  % in sechs Abnehmer­länder (darunter die Schweiz) gehen. Dank seiner Doppelstrategie mit Grünland- und Ackerbau-Technik sowie der stark europäischen Ausrichtung konnte Pöttinger auch in den Krisenjahren 2014 bis 2016 den Umsatz relativ stabil halten.

Die Heckmähwerke mit Seitenaufhängung weisen Arbeitsbreiten von 2,2 bis 3,88 m auf. Pöttinger baut insgesamt fünf Varianten. Mehr als doppelt so gross ist das Angebot an Heckmähwerken mit Mittenaufhängung. Diese mit – je nach Arbeitsbreite – 6 bis 10 Mähscheiben ausgerüsteten Mähwerke haben Arbeitsbreiten von 2,62 bis 4,30 m. Jeweils drei Modelle sind entweder mit einem Zinken- oder Walzenaufbereiter ausgerüstet. Ein Mähwerk verfügt über eine Förderschnecke zur Schwadzusammenführung. Front-Mähwerke gibt es in zwei unterschiedlichen Baureihen. Drei Modelle mit der Bezeichnung «Classic» und neun mit dem «Alpha Motion»-Anbau-Bock. Die Arbeitsbreiten messen 2,62 bis 3,46 m. Die «Alpin»-Baureihe mäht 2,2 bis 3,0 m breit. Die «Eurocat»-Baureihe umfasst ausschliesslich Trommelmähwerke mit vier Trommeln. Die Front-Mähwerke gibt im Baumuster «Classic » (4) oder «Alpha Motion » (3). Sie haben Arbeitsbreiten von 2,7 bis 3,05 m. Ein Front-Mähwerk gibt es mit Zinken-Aufbereiter. Die Heckmähwerke (3) haben Arbeitsbreiten von 2,7 und 3,0 m. Ein Mähwerk ist mit einem Zinken-Aufbereiter ausgerüstet. Die Antriebsdrehzahl ist immer auf 1000 U/min ausgelegt. Unter der Bezeichnung «Hit» verkauft Pöttinger Zettkreisel mit 4 bis 12 Kreiseln. Sie erreichen Arbeitsbreiten von 4,4 bis 12,7 m. Von insgesamt 13 Modellen sind sieben 3-Punkt-Maschinen und sechs in gezogener Version. Der Kreiseldurch­ messer beträgt 1,3 bis 1,67 m, dies mit 5 oder 6 Zinkenarmen. Alle Zettkreisel sind mit nachlaufender Zinkenführung «DynaTech» ausgerüstet. Pöttinger verbaut ungleich lange Federzinken. Die Zetter wiegen zwischen 525 und 2375 kg. Pöttinger hat sechs Einkreisel-Seitenschwader, fünf Mittelschwader und zusätzlich zwei Grossschwader mit Mittenablage sowie sechs Zweikreiselschwader mit Seitenablage im Programm. Zusätzlich gibt es einen Vierkreisel-Grossschwader mit Mittelablage. Über alle Modelle betrachtet, beträgt die Arbeitsbreite zwischen 3,4 und 12,5 m. Die Schwad-Kreisel sind mit 10, 11, 12 oder 13 Armen ausgerüstet. Die Transportlänge der Mehrkreisel-Modelle misst zwischen 3,13 und 10,25 m. Die Maschinen bringen zwischen 474 und 6315 kg auf die Waage.


Einsatzbericht | Impression

Jean-Jacques (59) Duperrex und sein Sohn Serge (26) mit der Traktor-Mäh-Kombination, die sie seit letzter Saison auf ihrem Betrieb in Knonau einsetzen. Für den Strassentransport wird das Heckmähwerk in der Mitte aufgeklappt. Bilder: röt/zvg

Rückwärts und doch vorwärts Seit letztem Frühling ist auf dem Betrieb «Stöckweid» in Knonau ZH ein Valtra «174 Direct» für die schweren Arbeiten zuständig. Mit der Rückfahreinrichtung wird der 185-PS-Traktor hauptsächlich im Forst und zum Mähen eingesetzt. Heinz Röthlisberger Rückfahreinrichtungen für Traktoren werden oft für Arbeiten in Kombination mit einem Forstkran an der Heckhydraulik eingesetzt. Sie ersparen dem Fahrer ein ständiges Auf- und Absteigen vom Traktor und sind dazu noch höchst bequem für lange Arbeitstage. Natürlich können Rückfahreinrichtungen bei Traktoren auch für andere Arbeiten eingesetzt werden. Zum Beispiel für das Mähen von Gras zusammen mit einem Heckmäh­ werk. Auf das Rückwärts-Mähen mit dem Traktor in der sogenannten Schubfahrt setzen seit letztem Jahr Jean-Jacques Duper­rex und sein Sohn Serge aus Knonau ZH. Die beiden Bewirtschafter des 42-ha-Betriebs «Stöckweid» mähen ihr Grasland mit einem stufenlosen 4-Zylinder-Valtra «174 Direct», der mit Forst­ kabine, «TwinTrac»-Rückfahreinrichtung und «QuickSteer»-Schnelllenkung ausgerüstet ist und über 185 PS Maximalleistung verfügt. «Mit unserem bisherigen 90-PS-Traktor kamen wir zuweilen an die

Leistungsgrenzen», sagt Serge zu den Beweggründen, in einen leistungsstärkeren Traktor zu investieren. Um die drei Fahr­ silos für die rund 60 Kühe auf dem Betrieb zu befüllen, müssen die Duperrex in-

nert kürzester Zeit viel Fläche mähen. Da ist Schlagkraft gefragt. Der Grund, wieso sie sich für einen Traktor inklusive Rückfahreinrichtung entschieden haben, ist, dass Serge schon seit geraumer Zeit ein

Betrieb «Stöckweid» Die 42 ha grosse Siedlung «Stöckweid» liegt ausserhalb von Knonau ZH Richtung Weiler Uttenberg. Erbaut wurde der Milchwirtschafts- und Ackerbaubetrieb von der Familie Duperrex vor fast 50 Jahren. «Rund 30 % der Betriebsfläche bestehen aus Ökowiesen, Naturschutzgebiet und Hecken», sagt Jean-Jacques Duperrex, der den Betrieb zusammen mit Sohn Serge in einer Generationengemeinschaft bewirtschaftet. Im Freilaufstall stehen rund 60 Kühe der Rassen Brown Swiss, Red Holstein und Holstein, vorwiegend aus eigener Nachzucht. Gemolken wird mit einem Melkroboter, der bereits seit 10 Jahren im

Einsatz steht. Die Milchleistung pro Kuh beträgt durchschnittlich 9000 kg im Jahr, wobei die Fütterung grösstenteils aus betriebs­eigenem Futter mit einem Siloanteil von rund 90 % besteht. Auf dem Betrieb werden auch Sonderkulturen wie Kürbis (1,5 ha) und Grünspargeln (2 ha) angebaut. Seit rund 20 Jahren ist die Familie im Direktverkauf (auch Milch) in der Hofgastronomie tätig. Zudem bieten sie Lohnarbeiten für Dritte an. So sind Jean-Jacques und Serge auch für die Forst-Korporation Maschwanden und für private Waldbesitzer tätig. www.stoeckweid.ch

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Impression | Einsatzbericht

Steckbrief Valtra «N174 Direct» (Modelljahrgang 2017) Motor: Agco-Power, 4 Zylinder, 4,9 l Hubraum, SCR mit DOC Nennleistung: 121 kW/165 PS (nach ISO 14396) Max. Leistung (Boost): 136 kW/185 PS Nenndrehzahl: 2100 U/min Getriebe: Stufenlosgetriebe «Direct» Zapfwelle: 540/750/1000 Hubkraft: 78 kN Heck; 47 kN Front Leergewicht: 6800 kg Gesamtgewicht: 11 000 kg Besonderheiten: Forstkabine mit Rückfahreinrichtung «TwinTrac» und «QuickSteer»-Schnelllenkung; GPS-System und RTK von Trimble Preis: CHF 150 000.– (inkl. MwSt., ohne GPS und ohne Mähwerk) (Herstellerangaben)

Mähwerk im Visier hatte, das sich bestens für den Einsatz in der Schubfahrt eignet.

Spezielles Mähwerk Gleichzeitig mit dem neuen Traktor haben Jean-Jacques und Serge Duperrex ein Mähwerk von Krone angeschafft, das sonst nur beim leistungsstarken Selbstfahrmäher «Big M» zum Einsatz kommt und das eigentlich ab Werk gar nicht erhält­ lich ist. «Für den Anbau an die Heckhydraulik des Traktors musste das

Die Duperrex mähen rückwärts mit Rückfahreinrichtung und einem speziellen 5,40-m-Mähwerk, das sonst nur am Krone-«Big-M»-Selbstfahrer zum Einsatz kommt.

Mähwerk des Typs ‹EasyCut C540CV› extra umgebaut werden», sagt Serge. Das mittig aufklappbare Mähwerk hat 5,40 m Arbeitsbreite, einen Aufbereiter, eine hydraulische Entlastung sowie eine Schnecken-Schwadzusammenführung, mit der der Schwad auch in der Mitte abgelegt werden kann. «Damit kann ich je nach Situation einen Arbeitsgang einsparen», erzählt Serge. «Wenn ich den Schwad auf die eine Seite ablege und beim Zurückfahren ebenfalls auf diese Seite, dann

kann ich das Gras von 10 m gemähte Breite auf 5 m ablegen. So muss ich statt zweimal mit dem Kreisler oder mit dem Schwader nur einmal durchfahren.» Die Flächenleistung mit diesem Mähwerk sei enorm. Dafür wiege es mit rund 3 t mehr als ein herkömmliches Mähwerk. Grund dafür sei die robuste Bauweise, wie sie für einen Selbstfahrer üblich ist. Auch die Schnecken der Schwadzusammenführung seien nicht ganz leicht. Für den Betrieb muss zudem ein rund ein Tonnen

Dank der Schwadzusammenführung kann der Schwad auch in der Mitte abgelegt werden. Damit lassen sich nachfolgende Arbeitsschritte mit dem Kreisler oder dem Schwader einsparen.

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Schweizer Landtechnik 4 2018


Der Arbeitsplatz im «N174 Direct» mit der Rückfahreinrichtung «TwinTrac». In der ersten Saison haben die Duperrex fast die Hälfte der absolvierten Stunden im Rückfahrbetrieb absolviert.

schweres Frontgewicht an den Traktor angebaut werden. Für den Transport kann das Mähwerk auf eine Breite von 2,80 m aufgeklappt werden.

Mit GPS und RTK-Signal «Die Kombination der Valtra-Rückfahreinrichtung mit einem Heckmähwerk hat uns positiv überrascht und ist angenehm zu fahren», sagen Jean-Jacques und Serge Duperrex. Insbesondere die hohe Wendigkeit sei ein grosser Vorteil. Denn beim Rückfahrbetrieb werden die «hinteren» Räder (also die Vorderachse) gelenkt und somit werde der Traktor wendiger, was grosse Vorteile am Vorgewende habe. Ausgerüstet ist der Valtra «174 Direct» zudem mit einem GPS-System von Trimble mit RTK-Signal für eine Spurgenauigkeit von präzisen 0 cm im langsamen Bereich. Dieses setzen sie unter anderem auch beim Mähen (jede zweite Spur) wie auch beim Folienlegen für die Spargeln und Kürbisse ein. In der ersten Saison haben sie mit ihrer neuen Mähkombination rund 150 ha in der Rückwärtsfahrt gemäht. Sie wollen das Gespann aber noch vermehrt überbetrieblich einsetzen, um damit die Auslastung im Sommer noch zu erhöhen.

Viele Stunden im Forst

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TIPP • 1,5 l/ha als Soloanwendung • 1,0 l/ha + 1,5 l/ha Aspect (verstärkte Dauerwirkung)

Alleine wegen des Mähens haben die Duperrex den Traktor mit der Rückfahreinrichtung aber nicht gekauft. «Ein weiterer Grund für diesen Investitionsentscheid war, dass wir für die Forstkorpora­tion Maschwanden und für private Waldbesitzer viele Arbeiten mit dem Forstkran im Wald erledigen», sagt Jean-Jacques. «Den Sitz 180° drehen und dann den Kran bedienen, das ist natürlich schon komfortabel und erleichtert uns die Arbeit sehr», ergänzt Serge. Denn der Kran könne direkt vom Traktorsitz aus über einen Joystick gesteuert werden. Gleichzeitig, also während man den Kran bedient, könne mit diesem Joystick auch der Traktor gefahren und gelenkt werden. Für die Heckfahrt gibt es ein zweites Lenkrad mit Powershuttle-Hebel und ähnlich angeordnete Pedale wie vorne. In der Ausführung «Forstkabine» sorgt ein grosszügiges Sichtfenster am hinteren Kabinendach dafür, dass der Fahrer auch bei Kranarbeiten jederzeit eine gute Übersicht hat. «Rund 630 Stunden hat der Traktor in diesen Monaten seit dem Kauf absolviert, gut 40 % davon in Rückwärtsbetrieb», sagt Serge, der den Traktor auch wegen seiner hohen Boden­freiheit von 550 mm schätzt. Und sowieso: Mit der Rückfahr­einrichtung ist man ja auch vorwärts unterwegs.

Mehr Infos: www.agrar.bayer.ch

Bayer (Schweiz) AG 3052 Zollikofen

Equip Power enthält Foramsulfuron, Iodosulfuron, Thiencarbazone und Cyprosulfamide (Safener). Gefahren- und Sicherheitshinweise auf den Packungen beachten.


Impression | Testbericht

Der «Worky Quad 25» stemmt auch kleinere Quader- und Rundballen. Bilder: R. Burkhalter

Minilader mit Quad-Feeling In Ergänzung zum Kleinlader-Vergleich, den die «Schweizer Landtechnik» im letzten Oktober publizierte, testete die Redaktion mit dem «Smart Worky Quad 25» ein weiteres, damals noch nicht verfügbares Modell. Ruedi Burkhalter

In der Oktober-Nummer veröffentlichte die «Schweizer Landtechnik» einen Praxistest von sechs unterschiedlichen Miniladern. Ein besonders interessantes Exem­ plar war damals in der Schweiz noch nicht verfügbar und wurde nun nachträglich getestet. Der «Smart Worky Quad 25» des italienischen Herstellers Cast Group ist ein echter Exote unter den Miniladern. Einzigartig an diesem multifunktionalen Fahrzeug ist nicht nur die Lenkungsbetätigung über eine Lenkstange, vergleichbar wie bei einem Quad. Auch das Dual-Lenksystem sowie die über einen Schnellverschluss demontierbare und durch ein DreipunktHubwerk austauschbare Ladeschwinge suchen auf dem Markt ihresgleichen. 38

Schweizer Landtechnik 4 2018

Kompakt von A bis Z Der kompakte Allrounder wird von einem 25 PS starken, wassergekühlten 3-Zylinder-Dieselmotor von Kubota angetrieben. Dessen Geräuschpegel ist angenehm leise, die Leistung wies bei allen Einsätzen noch genügend Reserven auf. Ein kleiner Wermutstropfen ist der mit 8 l Inhalt etwas klein ausgefallene Treibstofftank. Dass die Technik aufgrund der kompakten Bauweise auf extrem engem Raum «verdichtet» wurde, spürt man auch bei Wartungsarbeiten. Zwar lassen sich dafür auf drei Seiten die Verschalungen einfach öffnen, jedoch bedarf es gerade zur Reinigung des Luftfilters einiger Verrenkungen. Der hydrostatische Allrad-Antrieb erfolgt

über eine verstellbare Kolbenpumpe und vier Radnabenmotoren. Durch die über einen Kippschalter aktivierbare, hydraulische Differenzialsperre lässt sich die Traktion in unebenem Gelände wirksam verbessern. Da die vier Räder starr am Rahmen montiert sind, kann ein einzelnes Rad beispielsweise beim Überqueren einer Kante schon mal den Bodenkontakt verlieren. Die Differenzialsperre ist im Praxiseinsatz deshalb von grossem Nutzen. Die Arbeitshydraulik ist mit einer Leistung von 42 l/min bei 180 bar, gemessen an den Fahrzeugabmessungen und dem Leergewicht von nur 480 kg, kraftvoll und dank starkem Ölkühler auch für den Dauerbetrieb mit einem Hydraulikhammer, Erdbohrer oder Sichelmäher ausgelegt. Die Hubkraft, 46 cm vor dem Werkzeugdrehpunkt, wird vom Hersteller mit 350 bis 550 kg angegeben. Im Einsatz mit dem Ballenspiess zeigte sich, dass dies auch für leichtere Quader- und Rund­ballen ausreicht. Allerdings lässt sich die Hubkraft aufgrund des eher kurzen Radstands nur mit den optional erhältlichen, am Testfahr­ zeug jedoch nicht montierten Gegen­ gewichten voll ausnutzen. Die maxi­ male Hubhöhe am Werkzeugdrehpunkt beträgt 178 cm.

Knick- und Achsschenkellenkung kombiniert Das Fahrzeug verfügt über zwei Lenkungsarten, die beim Einsatz automatisch kombiniert werden: Beim Einlenken wird zunächst die Knicklenkung betätigt, später werden dann auch alle vier Räder mit einer Achsschenkellenkung eingelenkt. Diese Art der Lenkung bietet den Vorteil, dass ein enger innerer Wenderadius von 53 cm möglich ist, ohne dass die Räder dabei radieren. Weiter bietet diese Dual-Lenkung gegenüber einer einfachen Knicklenkung den Vorteil einer besseren Kippstabilität, weil die Last und das Gegengewicht sich weniger stark von der geraden Linie entfernen. Dank dieser Bauweise ist der Testkandidat gerade für Einsätze im Gartenund Landschaftsbau beliebt. So steht beispielsweise auf sensiblem Rasen ein Fahrzeug zur Verfügung, das eine extreme Wendigkeit erreicht, ohne dabei den Rasen­ bestand abzuscheren, wie es bei «Skid-Steer»-Ladern oder Raupenfahrzeugen der Fall ist. Mit dem gleichen Fahrzeug lassen sich auch beachtliche Lasten anheben und kleinere Erdbewegungen durchführen. Diese Kombination bietet kaum ein anderer Minilader. Doch das ist noch nicht alles.


Testbericht | Impression

Vielseitiger Einsatz Die vielseitige Einsetzbarkeit des «Worky Quad» kann mit zahlreichen optionalen Ausrüstungen noch weiter ausgebaut werden. Die Ladeschwinge lässt sich von nur einer Person dank Schnellverschluss in weniger als einer Minute vom Fahrzeug demontieren und für den Einsatz zahlreicher Anbaugeräte wie Sichelmäher, Bodenfräse oder Schneefräse gegen ein leichtes Dreipunkt-Hubwerk austauschen. Auch am Heck lässt sich noch ein zweites Dreipunkt-Hubwerk montieren, so dass sogar zwei Arbeitsgänge gleichzeitig möglich sind. Diese Optionen konnten im vorliegenden Einsatzbericht nicht getestet werden. Dank dem Eigengewicht von gerade einmal 480 kg lässt sich das Fahrzeug auch mit jedem Kleinwagen oder dank der kurzen Länge sogar mit dem Dreipunkt-Hubwerk eines kleinen Traktors transportieren und dürfte deshalb als mobiler Alleskönner nicht nur auf Landwirtschaftsbetrieben, sondern auch für Forst-, Bau- und Pflegearbeiten, Gartenbauer und viele weitere Anwender eine interessante Option sein.

Top-Bedienung mit Schönheitsfehlern Alle Bedienungselemente und die Anzeigen sind auf der Lenkstange montiert. Das zentrale Bedienungselement ist ein MiniJoystick neben dem linken Handgriff, über den mit dem Daumen die Hub- und Kippfunktion gesteuert wird. Fahrgeschwindigkeit und Fahrtrichtung werden über den rechten Drehgriff gesteuert. Beim Einsatz mit der Mistzange hat es sich als Nachteil erwiesen, dass der Wechsel von voller Vorwärts- auf volle Rückwärtsfahrt aufgrund des zu grossen Drehwinkels nur mit einem relativ anstrengenden Um­ greifen möglich ist. Praktischer wäre hier nach Ansicht der Testfahrer ein Fahrtrichtungswechsel über einen zusätzlichen Kippschalter.

Bedienkonzept Grundsätzlich konnte das Bedienungskonzept im Testeinsatz mit Krokodilzange, Ballenspiess, Schaufel und Hydraulikhammer überzeugen. Die Hydraulikkomponenten stammen von Bondioli & Pavesi sowie von Casappa und machen einen hochwertigen Eindruck. Allgemein können die proportionalen Steuergeräte der Funktionen Lenken, Heben und Kippen feinfühlig dosiert werden. Allerdings reagierten diese Funktionen am fabrikneuen Testfahr-

zeug mit einer unangenehmen Zeitverzögerung, so dass Fahrer mit wenig Übung zu störendem Übersteuern neigen. Störend an dieser «Soft-Bedienung» war insbesondere auch, dass an Schaufel oder Mistzange klebende Ladung nicht in jeder Position durch ein Rütteln abgeschüttelt werden konnte. Möglich war dies nur, indem man den Kippzylinder in den Anschlag bewegte. Laut dem Schweizer Importeur Snopex sollen sich aber diese Nachteile durch Einstellungen an der Elektronik (Software) ohne Weiteres beheben lassen. Die dritte Funktion wird nicht proportional neben dem Joystick bedient. Für das Bewegen der Hydraulikzylinder stehen zwei farbige Drucktaster zur Verfügung, beim Loslassen wird der Ölfluss unterbrochen. Für die Aktivierung von Dauerleistung am Hydraulikhammer steht zusätzlich ein in Position verharrender Kippschalter zur Verfügung – sehr praktisch. Als Schutz gegen unbeabsichtigtes Betätigen muss gleichzeitig immer ein Sicherheitstaster vorne am Griff gedrückt werden. Das ist ein Plus für die Sicherheit, jedoch kann sich der Fahrer im steilen Gelände dann nur noch mit drei Fingern halten. Im Betrieb mit der Krokodilzange war die fehlende Möglichkeit einer Mengensteuerung an der dritten Funktion störend. Für den kleinen Zylinder der Krokodilzange ist die volle Hydraulikleistung zu viel, so dass sich diese zu schnell bewegt und beim Öffnen unkontrolliert gegen den Anschlag knallt. Eine Mengensteuerung soll später als Option erhältlich werden. Aufgrund der demontierbaren Schwinge werden die Schläuche der Zusatzfunktion direkt am Fahrzeug gekuppelt. Das kann bei gewissen Arbeiten ein Nachteil sein, da diese entweder zu lang oder zu kurz sein können. Eine fix installierte, über den Schwingendrehpunkt geführte Leitung wäre zu begrüssen.

geschaltet. Die stehende Position des Fahrers ermöglicht eine kurze Bauweise und ist auch ergonomisch im Dauereinsatz positiv aufgefallen.

Die Hydraulikanlage mit starkem Kühler bietet für den Dauerbetrieb mit Hydraulikhammer genug Leistung.

Beim Lenken werden sowohl das Knickgelenk als auch die Achsschenkellenkung betätigt.

Fazit Die maximale Fahrgeschwindigkeit von 8,5 km/h dürfte bei gewissen Arbeiten etwas höher sein. Dies insbesondere, weil beispielsweise beim Ausmisten aufgrund der hohen Hydraulikleistung auch mit reduzierter Drehzahl gearbeitet werden könnte, so aber die reduzierte Fahrgeschwindigkeit die Arbeiten verzögert. Der Fahrer steht auf einer griffigen Plattform, die mit einer Totmann-Funktion ausgestattet ist. Sollte der Fahrer bei einer brüsken Bewegung das Gleich­ gewicht verlieren, werden sofort alle Funktionen gestoppt und der Motor aus-

Alle Bedienungselemente und Anzeigen sind auf der Lenkstange montiert, die Anzeigen mit Stundenzähler sogar nachts beleuchtet.

Video zum «Worky Quad» Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-­ Kanal «Schweizer Landtechnik».

4 2018 Schweizer Landtechnik

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Management | Betriebswirtschaft

Verfahrensvergleich mit und ohne Separator Das Separieren von Gülle hat positive, aber auch negative Aspekte. Hauptargument ist das Vermeiden von Streifen auf der einen und die Kosten auf der anderen Seite. Nachfolgend eine Kostenberechnung. Ruedi Hunger In einer Umfrage, durchgeführt von der Hochschule für Landwirtschaft (HAFL Zolliko­fen) bei Anwendern von Separator-

Technik, wurde in erster Linie die bessere Handhabung der Gülle (Vermeidung von Streifen, Futterverschmutzung) genannt.

Weitere Argumente waren die Gewinnung von Einstreue, der reduzierte Einsatz des Rührwerks, die bessere Dünge-

Grundlage

AgroscopeCode

Maschinen­ Bezeichnung

Anschaffungs-­ Preis (Ø) CHF

Auslastung pro Jahr (AE)

Fixkosten pro Jahr (CHF)

Variable Kosten (CHF/AE)

Richtwert CHF/h

Richtwert CHF/AE

Tabelle: Maschinenliste als Berechnungsgrundlage für Variante 1 + 2:

6116

Separator + Dickstoffpumpe 8 kW (Agroscope-­Variante)

42 000

700 h

4352

7.56/h

15.15

1.30/m3

6116A*

Separator + Dickstoffpumpe 5,5 kW

25 000

250 h

2222

4.50/h

14.75

1.85/m3

1005

Traktor 65–74 kW

90 000

450 h

8410

17.89/h

40.23

6091

9-m-Schleppschlauchverteiler + 5000-l-Fass

53 000

3500 m3

5343

0.64/m3

47.10

2.40/m3

6092

12-m-Schleppschlauchverteiler + 6000-l-Fass

63 000

4000 m3

6339

0.58/m3

52.80

2.40/m3

5136

Striegel + pneumatisches Sägerät, 6 m

19 000

90 ha

1573

6.33/ha

68.00

26.00/ha

Varianten-Beschrieb 1: ohne Separator

Traktor 65–74 kW (88–101 PS)

6000-Liter-Fass mit Schleppschl. 12 m

Wiesen-Striegel mit Sägerät 6 m

Annahmen: Grünlandbetrieb, 40 ha LN, mit Traktor und Fass befahrbar. 2000 m3 relativ dicke Gülle pro Jahr. Eigenmechanisierung mit eigenem 6000-l-­Güllefass inkl. Schleppschlauchverteiler 12 m breit. Aufgrund der regelmässig zurückbleibenden «Güllemädli» auf der Grasnarbe hat der Landwirt seine einfache Wiesenegge gegen einen Wiesenstriegel mit Sägerät eingetauscht, um damit gleichzeitig auch regelmässig Übersaaten vorzunehmen.

Kostenberechnung aufgrund der Annahmen Variante 1 Variante 1 ohne Separator: Verfahrenskosten **Maschinen-Code

Code**

Leistung 2000 m3/Jahr

50 m3/ha Jahr

Stunde

m

Traktor + Fass / Schleppschl. + Bedienung

1005/6092

22,2 m3/Std.

151.30

6.81

Traktor + Striegel / Sägerät + Bedienung

1005/5136

2,6 ha/Std.

136.32

Verfahrenskosten total CHF

40

Traktor, Fass 6000 inkl. SSV, Striegel m. Sägerät

Schweizer Landtechnik 4 2018

3

Hektar 340.50

CHF

52.45

CHF

392.95/ha

CHF


Betriebswirtschaft | Management

wirkung der Dünngülle und tiefere Ammoniakverluste sowie vereinzelte andere Nennungen. Mehr als die Hälfte der befragten Anwender nannten als negative Aspekte an erster Stelle die Kosten. Weitere negative Nennungen waren der zusätzliche Aufwand, der Unterhalt und der Energieverbrauch, der Mehraufwand bei der Ausbringung der Hofdünger sowie vereinzelte andere Gründe.

Diese Eigenmechanisierung garantiert zwar eine hohe Flexibilität bei der Anwendung und ermöglicht unter Berücksichtigung der Witterung optimale Einsatzbedingungen.

Die Variante  2 ist wirtschaftlich nur tragbar, wenn die Maschinen überbetrieblich eingesetzt oder gemietet werden können. Auch die überbetriebliche Nutzung eines einfachen, fahrbaren

Beschrieb der Maschinenliste

Die Umfrage der HAFL Zollikofen zeigte, dass 14 % der Anwender sehr zufrieden sind mit der Gülleseparierung. 77 % zeigten sich zufrieden und nur 9 % waren mässig zufrie­den.

Aufgrund von Annahmen wurden aus «Agroscope Transfer 190/2017, Maschinenkosten» die in Tabelle 1 enthaltenen Maschinen bestimmt. Unter «Code 6116A» wurde ein kleinerer Separator berechnet, der nicht in den «Maschinenkosten 2017» enthalten ist. Auslese und Begründung der einzelnen Maschinen sind im Varianten-Beschrieb enthalten.

Aus wirtschaftlicher Sicht muss aber zur besseren Auslastung eine Zusammenarbeit mit einem oder mehreren anderen Betrieben angestrebt werden. Alternativ bietet sich eine Maschinenmiete oder die Arbeitserledigung durch den Lohnunternehmer an.

Optimierungspotenzial Variante 1

Optimierungspotenzial Variante 2

Die zu geringe Auslastung der Eigenmechanisierung mit Fass + Schleppschlauchverteiler verursacht gegenüber der «Grundauslastung Agroscope» (2000 m³, statt 4000 m³) Mehrkosten von 57  %. Der Wiesen-Striegel mit Sägerät verursacht (bei Ø 1,5 Überfahrten/Jahr) gegenüber dem Agroscope-Richtwert rund 35 % höhere Kosten.

Auch bei der Variante 2 verursacht die Eigenmechanisierung mit Fass + Schleppschlauchverteiler (zu) hohe Kosten. Weil die auszubringende Güllemenge um 15 % tiefer ist (1700 m³, statt 2000 m³), kann zwar ein kleineres Fass verwendet werden, dennoch verursacht die tiefe Auslastung gegenüber dem Agroscope-Richtwert Mehrkosten von fast 59 %.

Separators oder das Angebot eines Lohnunternehmers sind zu prüfen, wenn genügend getrennter Gülle-Lagerraum vorhanden ist.

Fazit Eine Kostenberechnung aufgrund von Annahmen ist ein Wagnis, da es immer zahlreiche «Wenn» und «Aber» gibt. Bei der gewählten Betriebsgrösse ist die angenommene Eigenmechanisierung nicht wirtschaftlich. Der Einsatz eines Separators hat auch Vorteile, die in der Berechnung nicht berücksichtigt werden können (Beispiel: keine Verstopfungen). Die Mechanisierung für die Dickstoffe ist in der Berechnung nicht be­ rücksichtigt.

Varianten-Beschrieb 2: mit Separator

Traktor 65–74 kW (88–101 PS)

5000-Liter-Fass mit Schleppschl. 9 m

Separator + Dickstoffpumpe, 5,5 kW

Annahmen (gleicher Betrieb): Grünlandbetrieb, 40 Hektaren LN, mit Traktor und Fass befahrbar. 1700 m3 separierte Gülle (–15 %). Eigenmechanisierung mit Gülleseparator inkl. Dickstoffpumpe 8 m3/h, 5,5 kW. Eigenes 5000-l-Güllefass mit Schleppschlauchverteiler 9 m. Die anfallenden Dickstoffe werden als Einstreue im Laufstall verwendet. Für die Grünlandpflege wird bei Bedarf eine einfache Wiesenegge zugemietet (nicht berücksichtigt in der Berechnung).

Kostenberechnung aufgrund der Annahmen Variante 2 Variante 2 mit Separator: Verfahrenskosten **Maschinen-Code

Traktor, Fass 5000 inkl. SSV, Separator Code**

Leistung 1700 m3/Jahr

42,5 m3/ha Jahr

Stunde

m

Traktor + Fass / Schleppschl. + Bedienung

1005/6091

19,8 m3/Std.

143.07

7.23

307.30

CHF

Separator + Dickstoffpumpe 5,5 kW

6116A*

8 m3/h

14.73

1.85

75.65

CHF

382.95/ha

CHF

Verfahrenskosten total CHF

3

Hektar

*nicht in den Agroscope-Maschinenkosten vorgesehen 4 2018 Schweizer Landtechnik

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Management | Praxisfragen

Kinder gehören auf den Kindersitz Ein Traktor ist kein geeigneter Babysitter. Fahren die Kinder trotzdem mit, müssen sie auf einem Kindersitz gesichert werden. Urs Rentsch und Dominik Senn

Die meisten Kinder sind begeistert, wenn sie auf einem Traktor mitfahren dürfen. Auch die Eltern dürften nichts dagegen haben: Die Kinder sind an einem vermeintlich sicheren Ort aufgehoben. Sie können nicht davonlaufen oder sich in Gefahr von anderen Fahrzeugen und Maschinen begeben. Doch auch auf dem Traktor sind Kinder Gefahren ausgesetzt, sofern sie nicht richtig gesichert sind. Bei abrupten Bremsungen oder Manövern können sie in der Kabine herumfliegen oder bei fehlender Kabine vom Traktor fallen. Nicht zu denken, was passieren kann, wenn der Traktor kippt. Es passieren leider immer wieder Unfälle mit Kin-

dern auf Traktoren, weil sie nicht oder ungenügend gesichert mitgeführt werden.

Nur kurze Mitfahrten empfohlen Auch wenn Kinder gut gesichert auf dem Traktor mitfahren, ein idealer Aufenthaltsort ist der Traktor trotzdem nicht und sollte nur für kurze Zeiten eingesetzt werden. Kinder schlafen durch das monotone Motorengeräusch und die Vibrationen leicht ein. Wird der erschlaffte Körper wegen holperigen Geländes und Manövern ruckartig bewegt und durchgeschüttelt, tut das den Kindern nicht gut. Der Fahrer wird zudem durch mitfahrende Kinder abgelenkt.

Ein Traktor ist kein Babysitter: Kinder sollten trotz guter Sicherung nur kurze Zeit mitfahren. Bild: M. Abderhalden

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Schweizer Landtechnik 4 2018

Mitfahrt über oder unter Sieben­ jähriger Werden Kinder auf dem Traktor mitgeführt, geben das Strassenverkehrsgesetz und die Verkehrsregelverordnung vor, wie Kinder gesichert werden müssen. Kinder sollen nur ausnahmsweise auf Traktoren mitgeführt werden. Ein Kind von über sieben Jahren darf nur auf dem Beifahrersitz – wie er bei neuen Traktoren bereits montiert ist – mitfahren. Gesichert wird mit einem Beckengurt. Kinder bis zu sieben Jahren dürfen nur auf speziellen, traktortauglichen Kindersitzen mitgeführt werden. Sie müssen in jedem Fall gesichert sein. Eine Federung des Kindersitzes und eine Kopfstütze sind empfehlenswert. Auch der Lärm muss beachtet werden. Bei neueren Traktoren mit dämpfenden Kabinen ist der Lärm kein Problem. Auf Traktoren ohne Kabine braucht das Kind einen Gehörschutz.

Gesetzliche Regelungen Das Mitfahren auf landwirtschaftlichen Fahrzeugen ist im Strassenverkehrsgesetz (SVG) und in der Verkehrsregelverordnung (VRV) geregelt: SVG Art. 30 Abs. 1: Der Führer darf auf Motorfahrzeugen Personen nur auf den dafür eingerichteten Plätzen mitführen. Der Bundesrat kann Ausnahmen vorsehen; er erlässt Vorschriften über die Personenbeförderung mit Anhängern. VRV Art. 61 Abs. 1–3: Auf bewilligten Stehplätzen von Fahrzeugen zum Sachentransport darf nur das zum Aufund Abladen und zur Überwachung der Ladung erforderliche Personal mitgeführt werden. Auf folgenden Fahrzeugen müssen Kinder bis zum vollendeten 7. Altersjahr von einem mehr als 14 Jahre alten Mitfahrenden beaufsichtigt werden oder auf einem sicheren Kindersitz mitfahren: Auf landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen und Anhängern; auf gewerblichen Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h, Motorkarren und Arbeitskarren sowie deren Anhängern, wenn sie für landwirtschaftliche Fahrten verwendet werden. Auf Fahrzeugen nach Absatz 2 dürfen Personen im Rahmen von Artikel 86 Absatz 1 Buchstabe c im Nahverkehr auch auf der Ladebrücke oder der Ladung mitgeführt werden, wenn ein angemessener Schutz sichergestellt ist und die bewilligten Plätze nicht ausreichen.


Betriebswirtschaft | Management

Daten produzieren ist (heute) nicht schwer – Daten nutzen dagegen sehr. Bild: A. Morger

Drehscheibe aller Betriebsdaten Die neuen Melksysteme wie Melkroboter erheben nicht nur die Milchleistung eines Einzeltiers. Immer mehr wird aufgezeichnet. Doch, was macht man mit dieser Datenflut? Adrian Morger*

Adrian Haggenmacher aus Meilen ZH setzt einen Melk- und Fütterungsroboter ein. Der moderne Milchviehstall bietet Platz für 65 laktierende Kühe, in den er im Februar 2015 eingezogen ist. Von Anfang an war klar, dass auch im neuen Stall mit einem Melkroboter gemolken wird. Bereits sein Vater setzte vor rund 20 Jahren auf dieses System. Sowohl der Melk- als auch der Fütterungsroboter erheben wertvolle Daten für den Betriebsleiter. Der Fütterungs­ roboter liefert Daten über den Futterverzehr und via Halsband wird die Wiederkautätigkeit des Einzeltiers aufgezeichnet. Die Daten des Fütterungsroboters konnten zu Beginn nur am Roboter selbst abgerufen werden. Seit einem Jahr ist er nun über eine Schnittstelle vernetzt. In Zukunft könnte die Vernetzung zwischen dem Melk- und dem Fütterungsroboter noch viel enger werden.

Eine Stunde am Computer Von jeder Kuh werden Unmengen von Daten gesammelt. Der Startbildschirm * Adrian Morger aus Hinwil (ZH) ist Absolvent der Höheren Fachschule für Agrarwissenschaften am Strickhof. Im Rahmen des Medien­ kundeunterrichts hat er sich mit Fragen zum Betriebsmanagement befasst.

des Programms zeigt einen Überblick über die gesamte Herde. In den Unter­ registern sind die für den Betriebsleiter wichtigen Daten abgelegt. So werden Angaben über den Gesundheitszustand oder weitere Auffälligkeiten der Tiere angezeigt. Über eine allfällige Behandlung einer Kuh entscheidet der Betriebsleiter nach wie vor selbst. Zu den täglichen Kontrollen am Computer gehören die Gesundheit und die Aktivität jeder Kuh, woraus Rückschlüsse gezogen werden, welche Tiere genauer beobachtet werden müssen. Die Eingriffe werden nur noch gezielt vorgenommen.

Was ist dramatisch? Adrian Haggenmacher musste lernen, dass nicht bei jeder kleinen Abweichung die Alarmglocken läuten. Da das Messsystem so sensibel ist, ist beispielsweise Vorsicht geboten bei Kühen, die hohe Zellzahlen aufweisen, denn diese werden nun täglich gemessen und nicht mehr nur bei der Milchwägung. Bei gleichbleibender Milchleistung ist dies durchaus tolerierbar. Eine weitere wichtige Kontrolle ist der Vergleich mit der Historie des Einzeltiers. Die Daten werden bis auf ein Jahr zurück angezeigt. Die Arbeit kann

nun gezielter erfolgen, kranke Einzeltiere können schneller und besser behandelt werden.

Mehr Flexibilität Durch den Melkroboter gewinnt der Betriebsleiter an Flexibilität. Das heisst, er muss nicht mehr zu einem bestimmten Zeitpunkt mit dem Melken beginnen. Gerade während der Vegetationsperiode ist dies von grossem Nutzen. Doch ein Melk­ roboter ist nicht wartungsfrei. So muss auch der Roboter regelmässig gewaschen werden. Die Stallzeit morgens ist etwa gleich hoch wie mit einem Melkstand. Nur am Abend ist der Betriebsleiter im Vergleich mit einem Melkstand schneller durch mit den Stallarbeiten. Mühselig sind die Doppelerfassungen, die noch vorgenommen werden müssen. So sind die Abkalbungen sowohl im Betriebssystem als auch in der Tierverkehrsdatenbank einzutragen. Ein gleiches Bild zeigt sich bei den Behandlungen. Für eine allfällige Kontrolle reicht die Erfassung im Betriebssystem nicht aus. Es muss zusätzlich noch von Hand im Behandlungsjournal eingetragen werden. Möglicherweise wird die fortschreitende Digitalisierung diesem Problem bald einmal ein Ende setzen. 4 2018 Schweizer Landtechnik

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Management | Digitalisierung

Bayern fördert Lenksysteme Landwirte im Bundesland Bayern können seit Herbst 2017 das RTK-Signal gratis benützen. Walter Heidl, Präsident des Bayerischen Bauernverbands, erklärt weshalb. Stephan Berger*

Schweizer Landtechnik: Warum fördert die öffentliche Hand das präzise Bearbeiten der Flächen? Walter Heidl: Dank RTK-Korrekturdaten können Landmaschinen automatisch und auf 2 cm genau gesteuert werden. Man spart Produktionsmittel wie Diesel oder Saatgut ein, zudem werden Düngungsund Pflanzenschutzmassnahmen noch genauer. Auch der Traktorfahrer profitiert: Er muss sich nicht aufs Geradeausfahren konzentrieren, sondern kann seine Aufmerksamkeit – gerade abends oder bei schlechter Sicht – voll und ganz den Bodenverhältnissen oder der angehängten Maschine widmen. Wer will, kann seine Maschinen so über Jahre hinweg immer auf den gleichen, einmal festgelegten Fahrgassen fahren lassen. Der grosse Teil des Ackerbodens wird dann nicht mehr durch die schweren Maschi­ nen belastet. Das kann echte Vorteile für die Bodenstruktur mit sich bringen. Wie hoch sind die Nutzungsgebühren für RTK? Die RTK-Korrekturdaten stehen für Landwirte im Rahmen des bayerischen «Digitalisierungspaktes Land- und Forstwirtschaft» und des landwirtschaftlichen Fahrzeugpositionierungsservices kostenlos zur Verfügung. Andere Anbieter verlangen für das RTK-Signal zum Teil über 900 Euro pro Jahr. Ist die Förderung befristet? Nein. Doch aus statistischen und ver­ waltungstechnischen Gründen muss der Landwirt seinen Zugang alle drei Jahre erneuern. Das kostet 50 Euro. Welche Gegenleistung muss der Landwirt erbringen? Der Landwirt verpflichtet sich zu nichts. Es ist aber klar, dass die Vermessungs­ verwaltung, welche die RTK-Korrektur­

*Stephan Berger arbeitet am Strickhof und ist Vorstandsmitglied der SVLT-Sektion Zürich.

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Schweizer Landtechnik 4 2018

Walter Heidl: «Die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten, um Abläufe zu vereinfachen oder Aufzeichnungen zu automatisieren.» Bild: Stephan Berger

daten ja erstellt, auch ein genaues Bewegungsprofil erstellen könnte. Das ist aber auch der Fall, wenn die Daten von einem Privatanbieter bereitgestellt werden. Jeder Landwirt muss diese Datenschutzaspekte berücksichtigen und mit dem erhofften Nutzen abwägen. Das ist aber im Moment bei fast allen cloudbasierten Diensten so. Wo sehen Sie die grössten Chancen? Die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten, um Abläufe zu vereinfachen oder Aufzeichnungen zu automatisieren. Im Acker­ bau und auch in der Tierhaltung machen es Roboter, künstliche Intelligenz und automatische Bilderkennung möglich, die Produktivität und den Arbeitskomfort zu steigern. Viele Arbeitsschritte können auf diese Art noch präziser werden. Und so spart man Produktions­ kosten und kann gleichzeitig den Ertrag steigern. Das kommt auch in der Öffentlichkeit gut an. Spricht man von «moder-

ner Landwirtschaft», sind viele Verbraucher kritisch. Doch im Zusammenhang mit der Digitalisierung werden moderne Verfahren und neue Technologien durchaus positiv gesehen. Und es stimmt ja auch: Die Digitalisierung kann uns dabei helfen, noch ressourcenschonender zu arbeiten. Sind Landwirte damit nicht über­ fordert? Grundsätzlich sind Bauern im Vergleich zu anderen Berufsgruppen ja sehr technik­ affin. Und so wundert es mich nicht, dass es gerade die Landwirtschaft ist, die immer wieder als Vorzeigebranche in Sachen Digitalisierung beschrieben wird. In dieser Situation ist es eine unserer Hauptaufgaben als Bayerischer Bauernverband, dass wir Betriebsleiter und ihre Angestellten bei der Ausbildung unterstützen und geeignete Angebote bereitstellen. Wenn die Digitalisierung auf dem Land funktionieren soll, sind


Digitalisierung | Management

Österreich fördert Lenksysteme und Reifendruckregelanlagen

flächen­ deckende Glasfasernetze sowie funktionierende Mobilfunknetze notwendig.

Das österreichische Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus fördert Reifen­druckregelanlagen und seit August 2017 auch Lenksysteme. Die Investitionsförderung beträgt 40 % der Neuanschaffungsoder Nachrüstungskosten, bei einer minimalen Investition von 5000 Euro bis zu einer maximalen Förderung von 10 000 Euro beim Lenksystem (4000 Euro bei der Reifendruckregelanlage). Während die vom Bundesministerium genannten Vorteile eines Lenksystems ungefähr mit jenen in nebenstehendem Interview übereinstimmen, werden für die Reifendruckregelanlagen folgende Vorteile

Wie viele Landwirte arbeiten bereits mit RTK? Das lässt sich schwer sagen. Doch das Interesse ist enorm, gerade bei jungen Landwirten. Bei einer Umfrage während eines unserer Seminare für Jungland­wirte haben 43 % angegeben, dass sie bereits automatische Lenksysteme nutzen.

genannt: Bei Fahrten auf dem Feld mit niedrigem Reifendruck ist die Bodenverdichtung geringer, der Bodenaufbau wird nachhaltig geschont, es entsteht weniger Schlupf und die Spurentiefe ist niedriger.

Ist Bayern das einzige Bundesland, das den Landwirten in der Nutzung der digitalen Technik unter die Arme greift? Nein, Thüringen stellt die Korrekturdaten des Satellitenpositionierungsdienstes (SAPOS) kostenlos und für alle zugänglich als Open Data zur Verfügung. In Bayern hat nur die Landwirtschaft einen exklusiven Zugriff auf diese Daten. Auch in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen ist die Nutzung der Korrekturdaten für Landwirte kostenfrei.

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Sicherheit | Unfallverhütung

Gefahrenpotenzial richtig einschätzen Vielfach ist es der falsche Umgang mit eigentlich sicheren Maschinen, der zu Unfällen führt. Beim Einsatz mit Grün­ landmaschinen spielt der Zeitdruck eine wichtige Rolle. Ruedi Hunger

Alle Grünfutter- und Heuerntemaschinen haben rotierende Bauteile. Scheiben- und Trommelmähwerke weisen die grössten Drehzahlen auf. Bei der Herstellung wur­

den alle Maschinen mit zweckmässigen Schutztüchern und Abweisbügeln aus­ gerüstet. Für Unterhalt und entsprechen­ de Reparaturen ist der Maschinenhalter

verant­wortlich. Abgestellte Zinkengeräte stellen auch in einer düsteren Remise ein nicht zu unterschätzendes Gefahren­ potenzial dar. Sie gehören deshalb auch nicht in die Nähe eines Kinderspielplatzes.

Gefahren beim Einsatz Für Einstellarbeiten an der Maschine muss der Antrieb ausgeschaltet und deren Still­ stand abgewartet werden. Am Hang ist alles etwas anders. Abtrift, Nachstossen oder starkes Schwenken beim Ausheben können das Zugfahrzeug gefährden. Dritt­ personen dürfen sich nicht in unmittel­ barer Nähe aufhalten. In der Nähe von Wohnsiedlungen, Schulen, Spielplätzen oder Freizeitanlagen sind speziell für das Mähen Tageszeiten zu wählen, an denen möglichst keine Personen in die Quere kommen können.

Mähwerke

Allgemeine Gefahren Mähwerke mit «Freiluft-Remise» werden in der Regel auch nicht mehr optimal gepflegt. Auf den ersten Blick weist dieses Mähwerk folgen­ de Mängel auf: Fehlende Distanzhülse in der Kugel erhöht das Spiel und gefährdet beim manuellen Ein- und Ausschwenken den Bediener. Mähwerke mit defekten Schutzvorrichtungen dürfen nicht eingesetzt werden.

Gefahren beim Einsatz Hohe Drehzahlen von Mähscheiben, Mäh­ trommeln und Aufbereitern haben ein hohes Gefahrenpotenzial. Für Kontroll- und Einstell­ arbeiten ist deren vollständiger Stillstand ab­ zuwarten. Wegfliegende Steine und Klingen können auch noch auf grössere Distanzen Personen gefährden. Berstende Trommeln oder Scheiben werden zu «Todesgeschossen».

Gefahren auf der Strasse Heckmähwerke werden für den Strassentrans­ port horizontal oder vertikal geschwenkt. Es ist wichtig, dass sie richtig signalisiert sind und wenn notwendig mit einer Beleuchtung ausge­ stattet werden. Beim vertikalen Schwenken verlagert sich der Schwerpunkt nach oben (Kippgefahr in der Kurve). Beim horizontalen Schwenken wird das Gewicht nach hinten verlagert (Vorderachsentlastung).

Gefahren beim Einsatz In Hanglagen können sich wegen geringen Eigengewichts des Zugfahrzeuges und der stossenden Zinkenbewegung Nachstossunfälle ereignen. In Hanglagen sollten deshalb keine Traktoren ohne Allradantrieb verwendet wer­ den. Zusätzliche Gefahr besteht beim Aus­ heben der Maschine mit Schwenkbock, durch verzögertes Einrasten kann der Traktor am Hang mitgerissen werden.

Gefahren auf der Strasse Kreiselheuer haben für die übrigen Verkehrs­ teilnehmer oft schlecht sichtbare Konturen. Umso wichtiger ist es, dass sie korrekt signali­ siert werden. Markierungstafeln sind hinten und vorne erforderlich. Gezogene, ein- oder zusammengeklappte Maschinen müssen auch über eine seitliche Signalisation verfügen. Lichter und Richtungsblinker sollten fest mon­ tiert sein.

Kreiselzetter

Allgemeine Gefahren Leider werden Drittpersonen immer wieder von Kreiselheuern erfasst und schwer verletzt. Der Flugkreis der Zinken ist schlecht sichtbar und verläuft in unmittelbarer Nähe zum Boden. Trotz robusten Schutzbügels dürfen sich keine Personen in der Nähe aufhalten. Gerade in Hanglagen kann eine Person durch falsche Reaktion in den nahe vorbeifahrenden Zetter hineinrutschen.

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Schweizer Landtechnik 4 2018


Unfallverhütung | Sicherheit

Strassenfahrten In der Schweiz gibt es nur wenige Landwirtschaftsbetriebe, die nie auf öffentlichen Strassen fahren müssen. Im Gegenteil, Schätzungen gehen davon aus, dass rund ein Drittel der Traktorbetriebsstunden auf der Strasse gefahren werden. Das ist einerseits für die Bauern eine Belastung,

anderseits erfordern langsame und unübersichtliche Landwirtschaftsfahrzeuge von den übrigen Strassenverkehrsteilnehmer viel Verständnis. Umso wichtiger ist es daher, dass Rückstrahler (weiss und rot), Signalisationstafeln (vorne und hinten) und Blink-/Lichtanlagen korrekt, sauber und gut sichtbar montiert sind. Die elek-

trische Ausrüstung wird, bedingt durch die Einsatzbedingungen, stark strapaziert.

Fazit Landwirtschaftliche Fahrzeuge und Geräte sind nicht grundsätzlich gefährlich. Sie haben aber alle ein gewisses Gefahren­ potenzial, das beachtet werden muss.

Schwader

Allgemeine Gefahren Auf vielen Betrieben ist die Zeit der kleinen Einkreisel-Schwader vorbei. Dank grösseren Arbeitsbreiten ist die Flächenleistung stark angestiegen. Dafür hat die Übersichtlichkeit abgenommen. Drittpersonen, die sich in der Nähe einer arbeitenden Maschine aufhalten, sind deshalb einer grösseren Gefahr ausgesetzt.

Gefahren beim Einsatz Tödliche Unfälle mit Hanggeräteträgern ereignen sich meist wegen zu schwerer Frontanbaugeräte oder des Überschreitens der Einsatzgrenzen. Ein Frontanbau-Schwader verhindert das Überfahren des Futters und bietet eine gute Übersicht. Am Zweiachsmäher sind sie aber unverhältnismässig lang und verlagern den Schwerpunkt weit nach vorne.

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Gefahren auf der Strasse Mehrteilige, hochgestellte Kreiselschwader, beziehungsweise deren Federzinken, gelten je nach Stellung als gefährliche Fahrzeugteile und müssen mit einer entsprechenden Abdeckung versehen sein oder entfernt werden. Hinten und vorne sind fest angebrachte Rückstrahler und Markierungstafeln erforderlich. Die maximale Transporthöhe beträgt 4,0 m.

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Plattform | Ausstellung

Leistungsschau der Baubranche Führende Hersteller und Importeure von Baumaschinen geben alle vier Jahr ein Stelldichein an der BaumaschinenMesse, die heuer Ende März auf dem Gelände der Bernexpo über die Bühne ging. Ruedi Burkhalter

Video zur Baumaschinen-Messe 2018 Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-­ Kanal «Schweizer Landtechnik».

baggers am Start, das mit dem vierteiligen Verstellausleger gezeigt wurde. Die Maschine ist mehr als ein Bagger und kann mit Palettengabel und Ladeschaufel in engsten Baustellen auch die Aufgaben eines Laders ausführen. Die Maschinen heben 40 % ihres Eigengewichts, und das 360° rund um die Maschine. Ähnliche Fähigkeiten hat auch die Bau­ reihe «MCR», der laut Hersteller schnellste Raupenbagger der Welt, der gut 10 km/h erreicht. Das sehr kompakte Modell «8MCR» bewies eindrücklich, dass es auch mit einer 3 t schweren Last noch standfest und extrem wendig ist.

Ums Eck laden

Mit neuem Konzept und viel «Action» wartete die diesjährige Baumaschinen-Messe in Bern auf. Bilder: R. Burkhalter

Dort, wo Ende November an der Agrama jeweils die Herzen der Landtechniker höherschlagen, waren die Hallen und das Freigelände nun für die Freunde der Baumaschinen vorbereitet. Denn Ende März fand auf dem Gelände der Bernexpo die Baumaschinen-Messe statt, an der man durchaus Parallelen zum bevorstehenden Landtechnik-Highlight feststellen konnte.

Neues Konzept Für die diesjährige Austragung wurde das Konzept komplett überarbeitet. Durch ein attraktives Rahmenprogramm mit viel Acti­ on wurde die Messe für Besucher wie Aussteller noch spannender. Nebst den Neuheiten, Innovationen und Trends, welche die Hersteller und Importeure auf insgesamt 7 ha Fläche präsentierten, konnte die Ausstellung mit weiteren Highlights wie der BaumaschinenführerMeisterschaft aufwarten. Neben den klassischen Baugeräten wurden auch viele Komponenten, beispielsweise Wiege- und Vermessungstechnik, präsentiert. Eine ganze Halle war sogar den unter48

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schiedlichsten Beton-Schalungs­systemen gewidmet. Ein, wenn nicht der Publikumsmagnet für grosse und ganz kleine Baumaschinen-Fans war auch die Sonderschau Erdbewegung auf dem Frei­gelände.

Weiter wurde von Mecalac der Schwenk­ lader «AS900» gezeigt, der eine gerade angehobene Last beidseitig während der Fahrt um 90° nach aussen schwenken und beispielsweise in einen Graben entleeren kann. Das Konzept hat nicht nur in engen Platzverhältnissen grosse Vorteile. Durch Schwerpunktverlagerung nach oben oder seitliche Abstützung unten lässt sich mit entsprechenden Fähigkeiten des Fahrers auch in seitlichen Hanglagen wesentlich kippstabiler arbeiten als mit einem herkömmlichen Lader.

Vorführkunst A. Leiser AG präsentierte im Rahmen der Sonderschau drei Bagger von Bobcat. Ein Highlight war neben den Maschinen vor allem der speziell für die Messe aus dem Ausland eingeflogene Maschinist Robby Bosch. Er ist bereits seit den 1980er-Jahren für Bobcat weltweit als Chef-Vorführer tätig und wurde schon mit dem «Best Operator Award» ausgezeichnet. Erst wenn er den Bobcat auf nur zwei Rädern tanzen lässt, kommt er richtig in Fahrt.

Vielseitigkeit Aggeler AG demonstrierte die vielseitigen Fähigkeiten der Baumaschinen aus dem Hause Mecalac, die speziell für hohe Leistungen in engen Platzverhältnissen entwickelt wurden. Mit dem Modell «9MWR» war ein neuartiges Konzept eines Mobil-

Schnell und schlauchlos kuppeln Gleich mit sechs Maschinen in der erwähnten Sonderschau war Liebherr präsent. Der Raupenbagger «R 946» war mit einem Einsatzgewicht von 45 t eines der schwersten Geräte auf der Messe. Er war mit einem Verstellausleger und einer Stielverlängerung ausgestattet, was der Maschine eine enorme Einsatzflexibilität verleiht. Sowohl die Werkzeuge als auch die Stielverlängerung kann der Fahrer dank Schnellkuppler und dem schlauchlosen Kuppeln mit dem «Likufix-System» auf Knopfdruck in wenigen Sekunden anund abbauen, ohne dafür die Kabine verlassen zu müssen. Daneben standen mit dem Raupenbagger «R 920» und dem Mobilbagger «A 920» zwei Maschinen mit extrem kurzem Heck-


Ausstellung | Plattform

radius zusammen im Einsatz und zeigten mit häufigem Anbaugeräte-Austausch ihre grosse Flexibilität im Einsatz.

Kran für Personentransport Mit dem Flat-Top-Kran «150 EC-B Litronic» zeigte Liebherr zudem eine Weltneuheit. Es handelt sich dabei um den ersten Kran, der mit zusätzlichen Sicherheitsausrüstungen auch für den Personentransport zugelassen ist. Durch die Aktivierung des entsprechenden Modus können Personen in speziell dafür zugelassenen Fahrkörben transportiert werden. Der Turmdrehkran wurde überarbeitet und hat nun die Auslegerspitze bei 62,5 m, die maximale Traglast beträgt nach wie vor 8 t.

Hybrid-Bagger Kuhn Schweiz AG zeigte mit dem Raupenbagger «HB365LC» die neuste Generation mit Hybridtechnik. Die 37-t-Maschine ist mit einem rein elektrisch angetriebenen Schwenkwerk ausgestattet. Beim Bremsen wird elektrische Energie zurückgewonnen, die dann in einem Kondensator gespeichert und für die nächste Drehbeschleunigung wieder abgerufen wird. Eine intelligente Steuerung des Dieselmotors senkt dessen Drehzahl, wenn während der Drehbewegung keine Hydraulikleistung benö-

Neue Lader von Bobcat, virtuos vorgeführt auf zwei Rädern.

tigt wird. Ein zusätzlicher Elektromotor hilft dabei, den Dieselmotor in kurzer Zeit wieder zu beschleunigen, sobald die Hydraulikleistung abgerufen wird. Dank diesem Konzept soll der Treibstoffverbrauch je nach Einsatz zwischen 6 und 8 l Diesel tiefer ausfallen als mit einer vergleichbaren Maschine ohne Hybrid. Weiter zeigte Kuhn mit dem Bulldozer «D61PXi» eine Maschine, die ab Werk mit einer 3-D-Maschinensteuerung mit globalem Navigationssatellitensystem ausgerüstet ist. Die üblicherweise am Schild installierten Maschinensteuerungskomponenten wurden durch eine auf dem Kabinendach montierte Antenne, eine hochpräzise inertiale Messeinheit und mit Hydraulikzylin-

Der Schwenklader Mecalac «AS900» kann eine gerade angehobene Last beidseitig während der Fahrt um 90° nach aussen schwenken und in einen Graben entleeren.

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Rammen und Bohren Auch für den landwirtschaftlichen Einsatz waren interessante Maschinen zu finden. So ein Doppelwerkzeug, das an einem Lader oder Bagger angebaut werden kann. Dank der Befestigung an einem Drehkranz kann abwechslungsweise mit dem Erdbohrer und dem hydraulischen Rammer gearbeitet werden.

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Plattform | Tagung

Bei den Maschinen für die Zuckerrübenernte stösst man hinsichtlich Grösse und Gewicht langsam, aber sicher an die Grenzen. Bilder: R. Engeler

Angepasste Technik gefragt Die jährliche Fachtagung «Landtechnik für Profis» befasste sich heuer mit den Hack­ früchten. Maschinen im «XXL»-Format zum einen, Kleinstroboter zum anderen standen dabei im Fokus. Roman Engeler

Im Jahresrhythmus organisieren die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) und der Fachbereich «Agrartechnik» des Verbands deutsche Ingenieure (VDI) die Tagung «Landtechnik für Profis». Diese Veranstaltung findet jeweils in einer zum Leitthema passenden Umgebung statt – heuer bei Grimme, einem führenden Hersteller von Kartoffel- und Zuckerrübentechnik.

Hat man die Grenzen erreicht? In der abschliessenden Podiumsdiskus­ sion waren sich die Teilnehmer weit­ gehend einig, dass gerade jene Maschinen, die in der Hackfruchternte zum Einsatz kommen, alleine schon durch die geltenden Vorschriften des Strassen­ verkehrs langsam, aber sicher an ihre Grenzen stossen. Für das nötige Mehr an Schlagkraft sind nun Assistenzsysteme, Automatisierungen, andere Konstruktionsmaterialien und Antriebe für niedrigeres Eigen­gewicht erfolgversprechend. Aber auch weitere Prozessoptimierungen beim Landwirt sind notwendig, denn 50

Schweizer Landtechnik 4 2018

«gutes Roden beginnt mit perfekter Aussaat». Langfristig müssen möglicherweise Bewirtschaftungs- und vor allem Erntekonzepte doch neu überdacht werden.

Die Fachleute waren der Ansicht, dass hier Sensoren und Aktoren (Robotik) künftig wichtige Rollen übernehmen können.

Grafik: Automatisierte mechanische Unkrautbekämpfung Automatische Reihenführung (zwischen den Reihen)

Lenksystem mit RTK

Querverschieben der Unterlenker

+ RTK + Kamera • J ohn Deere AutoTrac

Verschieberahmen

Automatische Hackgeräte (zwischen und in den Reihen)

Autonome Hacktechnik

Aktive Werkzeuge

Roboter

+ RTK

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• R eichardt Slide RTK

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Implement Guidance

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CHF 17 000–30 000

CHF 75 000–200 000 (je nach Arbeitsbreite)

CHF 20 000–100 000

Quelle: M. Gandorfer, S. Heuser, M. Demmel, Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Landtechnik und Tierhaltung.


Tagung | Plattform

Bei der Strassenrand und Landschaftspflege als wichtigem Standbein für meinen Betrieb sind Zuverlässigkeit und Profitabilität nicht voneinander zu trennen.

1444-PP-EU-CHDE – Foto: D. Rousselot

KUHN, das ist meine Stärke!

Bei der Kartoffelernte sind gezogene Sammelroder nach wie vor im Trend.

Mechanisch, aber automatisiert Zuvor befasste sich die auf rund 300 Teilnehmende begrenzte Tagung aber mit den einzelnen Themen rund um die Ernte und Logistik oder mit der Bestandespflege. Ein Fokus wurde dabei auf die mechanische Unkrautbekämpfung gelegt. Gesetzliche Vorschriften oder Resistenzprobleme werden den mechanischen Verfahren zur Unkrautregulierung wieder zu mehr Bedeutung verhelfen. Die bekannten Verfahren wie Abflammen, Striegeln oder Hacken können bereits heute, und in Zukunft wohl noch weit mehr, mit moderner digitaler Technik ausgerüstet werden, so dass der Arbeitsaufwand für diese Arbeiten reduziert werden kann. Allerdings setzen die für diese Technik notwendigen Investitionskosten solchen Systemen bis dato doch enge Grenzen. Viel Neues ist zwar in der Pipeline, beispielsweise immer bessere Kamerasysteme mit Unterscheidung von Unkraut und Nutzpflanze, insgesamt steckt die Technik aber immer noch in den Kinderschuhen (siehe dazu auch die Grafik).

Rode-Qualität und Bodenschonung Speziell in der Ernte von Hackfrüchten sind die eingesetzten Maschinen oft gross und schwer. Von kleinen Robotern, wie sie vielleicht schon bald für die Saat und die Unkrautbekämpfung zum Einsatz kommen, spricht man bei der Ernte hingegen kaum. Leichtere Werkstoffe können die Leergewichte von Erntegeräten reduzieren und raffinierte Überladesysteme ihrerseits zur Gewichtsreduktion beitragen. Letzteres funktioniert aber nur, wenn auch die Erntelogistik entsprechend geplant wird. Digitale Techniken oder Fahrerassistenzsysteme, beispielsweise das automatisierte und optimierte Wenden, tragen zur geringeren Bodenbelastung bei. Permanente Fahrgassen oder das «Controlled Traffic Farming» (CTF) werden auch bei Hackfrüchten zu einem Thema. Bei der Zuckerrübenernte sind Erweiterungen der Reihenzahl auf neun- oder zwölfreihige Roder, die erwähnte Entkopplung von Roder und Bunker angedacht. Weitere Themen der Tagung waren standortbezogene und variable Ablageweiten bei Pflanzkartoffeln, die mit der Saat kombinierte Unterfussdüngung und – heutzutage fast an der Tagesordnung – die um sich greifende Digitalisierung mit all ihren Chancen und Risiken.

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Pflanzenbau I Tierhaltung I Landschaftspflege

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Plattform | Forschung

So viel Energie steckt in Hackschnitzeln Schweizer Forscher haben im Projekt «XyloChips» eine Anlage gebaut, mit der sich der Energiegehalt von Hackschnitzeln bestimmen lässt. Damit könnte die Wärmegewinnung aus Holz noch effizienter und weniger umweltbelastend werden. Benedikt Vogel*

Welches Holz eignet sich am besten für das Cheminée oder den Kachelofen? Eichen­ scheite erzeugen eine langanhaltende Glut, Buche wird für ihr schönes Flammen­ bild gerühmt, Birke für den angenehmen Geruch. Nadelhölzer wie Fichte und Kiefer brennen schneller ab, weil sie eine geringe­ re Dichte haben. Doch bei all diesen Unter­ schieden gilt: Die Wärmemenge, die mit der Verbrennung eines Kilogramms Holz gewonnen werden kann, ist über alle Holz­ arten hinweg ungefähr gleich gross. Der Heizwert von Holz wird nämlich haupt­ sächlich durch die zwei Einflussgrössen Ge­ wicht und Feuchtigkeit bestimmt. Wer den Energiegehalt von Holzhackschnitzeln be­ stimmen will, muss diese also wiegen und ihre Feuchtigkeit feststellen.

Wärme statt Energiegehalt Genau dies haben Roger Röthlisberger, Thierry Stäger und Julien Ropp in den letzten zwei Jahren immer wieder getan. Röthlisberger ist Professor an der Waadt­ länder Fachhochschule für Ingenieur­ wesen und Verwaltung (HEIG-VD) in Yverdon VD, Stäger Projektingenieur und Ropp Projektleiter an dieser Institution. Die drei Wissenschaftler haben mit ihrem Team eine Anlage gebaut, mit der sich der Energiegehalt von Hackschnitzeln vor der Verbrennung bestimmen lässt. Roger Röthlisberger erläutert die Motivation des Forschungsprojekts: «Heute werden Holzlieferanten abhängig davon entschä­ digt, wie viel Wärme mit ihren Hack­ schnitzeln erzeugt wird, nicht danach, wie viel Energie tatsächlich in den Hack­ schnitzeln steckt.» Röthlisberger macht damit einen feinen, aber wichtigen Unterschied. Erfahrungen zeigen nämlich, dass die Wärme, die aus einer bestimmten Menge von Hackschnit­ zeln erzeugt wird, in einem Heizwerk mit schlechtem Wirkungsgrad mitunter halb so gross sein kann wie in einem Heizwerk mit bestmöglichem Wirkungsgrad. Dabei besonders störend: Wird mit den Hack­ schnitzeln nur wenig Wärme erzeugt, liegt der finanzielle Nachteil nicht beim Heizwerkbetreiber. Vielmehr bekommt der Holzlieferant weniger Geld. «Das ist gerade so», zieht Röthlisberger einen Ver­ gleich, «als würde der Tankstellenbesitzer vom Autofahrer nicht für das getankte Benzin bezahlt, sondern für die gefahre­ nen Kilometer.» Je feuchter Hackschnitzel sind, desto tiefer ist ihr Heizwert, denn ein Teil der im Holz gespeicherten Energie muss dafür verwendet werden, das Wasser zu verdampfen, und kann somit nicht für die Wärmeerzeugung genutzt werden. Im Bild: Roger Röthlisberger von der HEIG-VD in Yverdon. Bilder: B: Vogel

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* Der Autor hat diesen Artikel im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE) geschrieben.


Forschung | Plattform

Grafik 1: Gewichtsmessung

Messanlage im Feldversuch bei dem Hackschnitzel-Lieferanten Germaplaket in Yverdon: Ein Teleskoplader füllt Hackschnitzel in den Trichter, von wo sie auf das Förderband gelangen.

Innert Sekunden bestimmt Die von den Waadtländer Forschern entworfene Anlage zur Bestimmung des Energiegehalts hat einen relativ einfachen Aufbau: Bei der Anlieferung im Heizwerk werden die Hackschnitzel in einen Fülltrichter geschüttet und gelangen von dort auf ein Förderband. Dieses ist mit einer Waage und einem Feuchtigkeits-Messgerät ausgestattet. Die Messeinrichtungen bestimmen kontinuierlich Gewicht und Wassergehalt der durchlaufenden Hackschnitzel. Bei einer Demonstration auf dem Gelände des Hackschnitzel-Lieferanten Germaplaket in Yverdon geht alles ganz schnell: Ein Traktor füllt zwei Schaufeln Hackschnitzel in den Trichter. Beim Transport über das Förderband werden Gewicht und Feuchtigkeit der Hackschnitzel bestimmt. Nach einer halben Minute haben alle Hackschnitzel die Messanlage passiert. Das Display zeigt das Ergebnis: 401 kg Hackschnitzel mit einer Feuchtigkeit von 29,8 %, was einen Energiegehalt von 1120 kWh ergibt. Im ersten Schritt hatten die Wissenschaftler eine Laboranlage gebaut. Sie hatte eine Kapazität von 4 m3/min. Diese Anlage nutzten die Forscher anschliessend auf dem Gelände des Hackschnitzel-Lieferanten Germaplaket für Feldmessungen. Die bisher durchgeführten Versuche im Labor und im Feld bestätigen die Funktionstüchtigkeit der Messanlage: «Wir konnten das Gewicht mit 1 % Genauigkeit, die Feuchtigkeit mit 3 % Genauigkeit bestimmen. Wir können den Energiegehalt somit mit einer Exaktheit von genauer als 5 % messen», fasst Roger Röthlisberger das Hauptergebnis des zweijährigen Forschungsprojektes zusammen (siehe Grafiken 1, 2 und 3). Zum Vergleich: «In Heizwerken bestimmen die heute gebräuchlichen Wärmezähler die produzierte Heizwärme mit einer Genauigkeit von 2 bis 7 %», sagt Röthlisberger, «hinzu kommt die meist viel grössere Ungenauigkeit, die sich aus dem geschätzten effektiven Wirkungsgrad der Anlage ergibt.»

Die Grafik zeigt, mit welcher Genauigkeit die Laboranlage das Gewicht der Hackschnitzel bei 17 Messungen bestimmen konnte. Die ersten Messungen waren noch relativ ungenau, später aber nimmt der Messfehler dank verbesserter Kalibrierung immer mehr ab und liegt zuletzt deutlich unter 1 % Abweichung. Die Abweichungen beziehen sich jeweils auf eine Vergleichsmessung, die unabhängig von der Testanlage durchgeführt wurde. Grafik: HEIG-VD

Grafik 2: Feuchtigkeitsmessung

Messfehler der Laboranlage bei der Feuchtigkeitsmessung mit Infrarot (orange) und Mikrowellen (blau) für verschiedene Holzarten, Hackschnitzelgrössen (P16, P31.5, P45 S) und Feuchtigkeiten (zwischen 18,9 und 40,4%). Die Abweichungen beziehen sich jeweils auf eine Vergleichsmessung, die unabhängig von der Testanlage durchgeführt wurde: Die Feuchtigkeitsmessung gemäss Norm basiert auf einer Massenmessung im Rohzustand und einer weiteren Massenmessung nach absoluter Trocknung des Holzes bei 105 °C.

Grafik 3: Energiemessung

Infrarot genauer als Mikrowellen Das Projekt mit dem Namen «XyloChips» wurde vom Bundesamt für Energie und vom Kanton Waadt finanziell unterstützt. Die Wissenschaftler wollen die bisherigen Ergebnisse in den nächsten Monaten mit weiteren Feldmessungen bestätigen. Ein interessantes Zwischenresultat betrifft die Bestimmung der Feuchtigkeit. Für deren Messung benutzten die Forscher parallel zwei unterschiedliche Messmethoden: die eine funktioniert auf der Grund­lage von

Fehler der Laboranlage bei der Messung des Energiegehalts von Hackschnitzeln verschiedener Holzarten, Hackschnitzelgrössen (P16, P31.5, P45 S) und Feuchtigkeiten (zwischen 18,9 und 40,4 %). Die gemessenen Abweichungen beziehen sich jeweils auf eine Vergleichsmessung, die unabhängig von der Testanlage durchgeführt wurde.

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Mikrowellen, die andere mit Infra­ rotStrahlung (IR). Die Messung mit Mikro­ wellen erfordert – im Gegensatz zu IR – direkten Kontakt der Sonde mit dem Holz, was die Messung pannenanfälliger macht. Als Vorteil der Mikrowellen-Messung wird dagegen angeführt, sie messe – anders als bei IR – nicht nur an der Oberfläche der Hackschnitzel, sondern auch in die Tiefe des Holzes und sei daher weniger anfällig für Farb- und Feuchtigkeitsunterschiede an der Hackschnitzel-Oberfläche. «Diese vermeintlichen Nachteile der IR-Messung haben sich bei unseren Versuchen nicht bestätigt», sagt Thierry Stäger. Vielmehr waren die IR-Messungen überraschend genau. Sie waren auch dann noch präzise, wenn die Hackschnitzel testweise mit Wasser benetzt wurden. Die Mikrowellen-Messungen hingegen reagierten auf die Benetzung mit deutlichen Messfehlern. Auch auf eine unterschiedliche Granulometrie der Hackschnitzel reagierten sie mit Abweichungen. Thierry Stäger zieht ein eindeutiges Fazit: «Infrarot ist zurzeit die beste Messmethode.» Um wirklich die verlässlichste Messmethode ausfindig zu machen, wollen die Forscher in weiteren Versuchen zusätzlich kontaktlos arbeitende Mikrowellen-Messgeräte in die Betrachtung miteinbeziehen. Diese sind ebenfalls auf dem Markt erhältlich, sind allerdings teurer als die bisher getesteten Messgeräte.

Marktchancen erhöhen Die Forscher der Fachhochschule Yverdon möchten ihre Anlage nun im Rahmen eines Pilotprojekts über den Zeitraum einer Heizsaison bei einem Anwender vertieft testen. Ziel ist dabei eine gewisse Vereinfachung der Anlage, um die Herstellungs-

kosten pro Anlage wenn möglich auf rund CHF 50 000.– zu senken und deren Marktchancen zu erhöhen. Die Kommerzialisierung der Anlage könnte dann über die Aficor SA (Chanéaz VD) laufen, eine Herstellerin von Forstwirtschaftsmaschinen, mit der die Forscher der HEIG-VD bisher schon zusammenarbeiten. Als potenzielle Kunden von mobilen oder stationären Anlagen kommen in der Schweiz mehrere Hundert Produzenten von Hackschnitzeln in Frage, aber auch grosse Verwerter wie Heizwerke. «Wir gehen davon aus, dass die Produzenten von Hackschnitzeln ein wirtschaftliches Interesse an solchen Anlagen haben, denn heute verlieren sie mitunter viel Geld, weil sie nicht adäquat für die Energie bezahlt werden, die sie mit ihren Hackschnitzeln liefern», sagt Roger Röthlisberger. Röthlisberger und seine Kollegen sind zuversichtlich, solche Messanlagen könnten die Betreiber von Heizwerken bewegen, Holz bei noch besserem Wirkungsgrad zu verbrennen, als es heute bisweilen üblich ist. Dazu tragen moderne, richtig dimensionierte Anlagen bei, aber auch die Betriebsart (Volllastbetrieb; Verwendung von Energiespeichern; Niedrigtemperaturnetze) und eine gute Wartung. Auf diesem Weg liesse sich der Energieträger Holz noch effizienter nutzen, und damit würde auch die Belastung von Mensch und Umwelt durch Abgase sinken – beides Anliegen, die im Einklang mit der Energiestrategie 2050 des Bundes stehen. Weitere Auskünfte zu dem Projekt erteilt Sandra Hermle (sandra.hermle@bfe.admin.ch), Leiterin des BFE-Forschungsprogramms Bioenergie. Mehr Infos zu Bioenergie: www.bfe.admin.ch/CT/biomasse

Die Forscher der Fachhochschule in Yverdon haben die Messung von Gewicht und Feuchtigkeit zuerst im Labor (Bild) getestet. Die gelbe Platte misst die Feuchtigkeit mit Mikrowellen, das silbriggraue Gerät (im Hintergrund) mit Infrarot. Bild: HEIG-VD


Begriffe | Wissen

Stückverzinken

Hier werden frisch verzinkte Stahlteile aus dem Zinkbad gezogen. Bilder: zvg

Langzeitschutz für Stahl Die Feuerverzinkung ist ein extrem langlebiger Korrosions­ schutz. Durch dieses Verfahren werden Stahl und Eisen für viele Jahrzehnte vor Rost bewahrt. Heinz Röthlisberger

Zink gehört zwar zu den unedlen Metallen, für die Menschheit hat Zink aber sehr wohl eine edle Bedeutung. Denn Zink ist aufgrund seiner Korrosionsschutzwirkung das «Rostschutz-Metall» schlechthin. Jährlich verhindert das Metall Schäden an Stahl und Eisen in Milliardenhöhe. Dieser Rostschutz basiert auf der Bildung schützender Deckschichten, die durch natürliche Witterungseinflüsse auf der Oberfläche feuerverzinkter Stahlteile entstehen (basisches Zink-Karbonat). Das Verzinken von Stahl erfolgt durch unterschiedliche Verfahren, die sich etwa durch die Schichtdicke und den dadurch bedingten Einfluss auf die Schutzdauer und Belastbarkeit unterscheiden. Verzinken ist also nicht gleich verzinken. Ein Verfahren ist das Feuer-

Auch viele Bereiche der Landwirtschaft profitieren vom «Zink-Schutz».

Beim Stückverzinken werden im Gegensatz zum Bandverzinken die Bauteile, wie zum Beispiel Treppenkonstruktionen, zuerst gefertigt und erst danach feuerver­ zinkt. Das heisst, die gefertigten Bauteile werden am Stück in eine flüssige Zinkschmelze eingetaucht. Dadurch sind die Bauteile rundum vor Korrosion geschützt. Auch die Schnittkanten der Bauteile werden verzinkt. Das Haupteinsatzgebiet von stückverzinktem Stahl sind Anwendungen im Aussenbereich, da hier in der Regel Schutzzeiträume von mehreren Jahrzehnten erreicht werden müssen. Beim Stückverzinken können massive Stahlträgerkonstruktionen komplett in ein bis zu 20 m langes Zinkbad getaucht werden. Die Zinkschichtdicke von bandverzinkten Blechen liegt meist zwischen 7 und 25 Mikrometern, die Zinkschichtdicken von stückverzinkten Stahlteilen liegen üblicherweise zwischen 50 und 150 Mikrometern.

Feuerverzinkte Nutzfahrzeuge

verzinken, das auch in vielen Bereichen der Landwirtschaft angewendet wird.

Feuerverzinken bei rund 450° Das Eintauchen von Stahl in eine flüssige Zinkschmelze (bei rund 450°) wird als Feuerverzinken bezeichnet. Dieses Korrosionsschutzverfahren entdeckte der französische Chemiker Malouin 1742, als er erstmals Stahl durch Eintauchen in flüssiges Zink vor Rost schützte. Unter Feuerverzinken werden heute das Stückverzinken (diskontinuierliches Feuerverzinken) und das Bandverzinken (Sendzimirverfahren) verstanden, das auch als kontinuierliches Feuerverzinken bekannt ist.

Bandverzinken Beim Bandverzinken wird ein Stahlband in die Zinkschmelze getaucht und anschliessend weiterverarbeitet. Bandver­ zinkter Stahl ist ein Vorprodukt, das nach dem Verzinken durch Umformen, Stanzen und Zuschneiden weiterverarbeitet wird. Hierdurch wird an den Schnitt- und Stanzkanten die schützende Zinkschicht zerstört. Bandverzinkte Stähle werden zumeist in schwach korrosionsbelasteten Innenbereichen eingesetzt. Typische Beispiele sind Kabelkanäle oder Klimatechnik-Elemente.

Feuerverzinkter Stahl hat sich ebenfalls an Spezialfahrzeugen und Fahrzeugkomponenten bewährt. Denn Schnee, Regen und Salz hinterlassen bereits nach wenigen Jahren ihre Spuren an den Fahrzeugen. Lange Zeit galt das Verzinken von Lkw-Aufliegern aus technischer Sicht aber als hoch anspruchsvoll. Die Situation änderte sich jedoch schlagartig. Durch radikale Konstruktionsänderungen machte der deutsche Sattelauflieger-Hersteller Schmitz-Cargobull vor mehr als 15 Jahren das Feuerverzinken seiner Auflieger möglich und sorgte mit einem feuerverzinkten Chassis für eine Revolution in der Branche. Auch Landwirtschaftsfahrzeuge profitieren vom «Zink-Schutz». Beispiele hierfür sind etwa Güllefässer, Düngerstreuer oder Viehtransporter, aber auch im Stallbau sind verzinkte Elemente und Einrichtungen stark verbreitet. Quellen: www.feuerverzinken.com; Wikipedia

Serie «Begriffe» Was ist ein «ABS», wie funktioniert eine «CommonRail»-Einspritzanlage und warum erkennt ein «NIR-Sensor» pflanzengrün? Solche und ähnliche Fragen beantwortet die «Schweizer Landtechnik» in der Serie «Landtechnik-­ Begriffe erklärt».

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Passion | Youngtimer

Leichte Landini-Traktoren zur Bodenschonung Biobauer Andreas Bracher tut alles für die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit auf seinem 20-ha-Betrieb – zum Beispiel mit dem Einsatz zweier leichtgewichtiger Landini-Traktoren. Dominik Senn

In Alchenstorf BE bewirtschaftet Meisterlandwirt Andreas Bracher mit seiner Familie den Betrieb Oberhuus nach biologischen Kriterien. «Wir möchten im respektvollen Umgang mit den Menschen, den Tieren, den Böden und den Maschinen gesunde und mundende Produkte herstellen», sagt er.

Am Tor zum Emmental Im Jahre 1995 erfolgte die Hofübernahme der Schweine- und Milchviehhaltung

mit eigener Aufzucht von den Eltern. Im Jahre 2003 stellte er die Milchproduktion ein und konzentrierte sich auf die Schweinehaltung mit Ferkelproduktion. Die Galtsauen werden während der Trächtigkeit in einer Grossgruppe gehalten; sie können, wie alle anderen Schweine, jederzeit den Auslauf benützen. Zehn genüg­ same Heidschnucken-Schafe, zwei Pferde, zwei Hunde und eine Katze vervollständigen diese Bauernidylle am Tor zum Emmental, das von der vierköpfigen Familie

(Sohn und Tochter sind in der Ausbildung zum Landwirt) und jeweils einem oder einer Auszubildenden (derzeit der 14.) mitgestaltet wird.

Esparsette mit viel Tannin Andreas Brachers Bestreben ist, die Tiere mit möglichst natürlichen Komponenten zu füttern. Auf 15 seiner 20 ha Betriebsfläche baut er Ackerkulturen an: Gerste, Weizen, Eiweisserbsen, Ackerbohnen, Körnermais, Industrie- und Saatkartoffeln sowie Kunstwiese. Die schonende Landbaumethode stellt den Biobauern immer wieder vor herausfordernde Aufgaben, denen er sich liebend gerne stellt. So baut er beispielsweise Esparsette mit besonders hohem Tanningehalt an, die der Fruchtbarkeit und Verdauung der Schweine förderlich ist.

Von Moor- bis Moränenböden Ein weiteres Anliegen ist Andreas Bracher die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, zum Beispiel mittels EM-Gülleaufbereitung (Effektive Mikroorganismen), aber auch mittels Einsatzes leichter Traktoren und Geräte, denn er besitzt aller Sorten Böden, von Moor- bis Moränenböden. Den leichten Traktor kaufte sein Vater in der in den siebziger Jahren eröffneten Landini-Vertretung im benachbarten Wynigen. Der erste war ein «6500 DT» Allrad mit 65 PS, den er im Jahre 1996 gegen einen «6860 DT» mit nassen Bremsen von 1990 mit Allrad, 75 PS, 1100 Stunden und 3350 kg Leergewicht eintauschte. Inzwischen stehen 8400 Stunden auf dem Zähler. Der zweite war ein «5500» mit Jahrgang 1978, den er im Jahre 2016 für einen Dreizylinder-Turbo «6060 DT» mit 60 PS, 5000 Stunden und 2810 kg Leergewicht hergab; er ist damit schon 400 Stunden lang gefahren.

Dreschmaschine mit Raupen

Andreas Bracher mit seinem Landini «6060 DT» vor dem unter Heimatschutz stehenden Getreidespeicher mit Baujahr 1749. Bilder: ab/Dominik Senn

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«Mit dem ‹6860› erledige ich das Pflügen und Ackern sowie Gülle- und Mist-Ausbringen, wobei ich 95 % der Gülle mit Schleppschlauch über die Bodenleitung pumpe», sagt Andreas Bracher. Das Dreschen mit Raupenfahrwerk-Maschinen, Pressen sowie Maissaat und Ackerbohnen-Einzelkornsaat überlässt er Lohnunternehmern, welche auch die Kartoffeln pflanzen, das Kartoffelkraut schlegeln und das Pflanzenabflammen besorgen. Für die Kartoffelernte mietet er den Grimme «SE 140» der Maschinengenossenschaft Seeberg/Grasswil, deren Mitglied er ist. Den kleineren «6060» setzt er für


Youngtimer | Passion

Das Striegeln mit dem «6060» ist dank Endritzel ohne Ballastieren problemlos.

das Güllenpumpen Striegeln, Hacken, Säen und Zugfahrten ein. Zehn bis vierzehn Tage nach der Bodenbearbeitung wird mit dem Striegel die erste Unkrautwelle bekämpft und kurz darauf gesät. Für alles andere steht ihm sein Weidemann-Hoftrac «1770 CX» zur Verfügung, mitsamt zwölf verschiedenen Anbaugeräten. «Ich wüsste nicht mehr, wie es ohne ihn auf dem Betrieb gehen sollte», sagt er.

Eigenentwickelte Säkombination Die Böden auf dem Betrieb Oberhuus lassen es zu, mit einer FederzahneggenÜberfahrt die Saatbeetvorbereitung zu vollenden. So wurde über etliche Jahre fast alles mit der im Eigenbau erweiterten Federzahnegge in eine Zinkensämaschine mit Saatscharen und Krummenacher gesät: «Auf dieses System hat mich Pius Krummenacher aufmerksam gemacht», sagt Andreas Bracher. Durch die Trennung von Bodenbearbeitung und Saat sei die

einfache Säkombination im Getreidebau wieder zur Egge reduziert worden. Viele Probleme der Bodenverdichtung und Verschlämmung könnten mit dem Einsatz solch einfacher Maschinen drastisch reduziert werden, ist Andreas Brachers Meinung. Auch bei der Gewichtsverteilung der Traktoren bietet der Landini mit Hinterrad-Endritzel Vorteile, wobei das Ballastieren der Vorderachse nur bei Gruppenarbeiten und der Kartoffelernte mit 200 kg ein Thema ist. Das Striegeln mit dem «6060» ist dank Endritzel mit dem Treffler-Striegel, der über 2,3 m Überhang hat und 700 kg schwer ist, ohne Ballastieren problemlos möglich.

Wohn- und Tierkomfort vor Fahrkomfort Beide Landinis funktionieren seit der Übernahme zuverlässig. Dank ihrer guten Geschwindigkeitsabstufung haben sie bei allen anstehenden Arbeiten mehrere Gänge

zur Auswahl. Bei Arbeiten mit der Sparzapfwelle ist das Getriebe perfekt an das maximale Drehmoment angepasst, womit leichtere Arbeiten im idealen Treibstoffverbrauch ausgeführt werden können. Die Landini benötigten keine nennenswerten Reparaturen, ausser solchen, die durch Bedienungsfehler gemacht wurden. Ölwechsel und kleinere Reparaturen erledigt Andreas Bracher eigenhändig auf dem Hof, beim grossen Service leistet er dem Landmaschinenmechaniker Hilfestellung. «Natürlich hätte ich gerne einen Traktor mit Komfortkabine, der in Gewicht, Leistung, Verbrauch, Gangabstufung und Ergonomie meinen Wünschen entspricht. Doch lieber investiere ich zuerst in die täglichen Arbeitserleichterungen und den Wohnkomfort», sagt er. So hat er in den vergangenen Jahren das Wohnhaus zur Freude der ganzen Familie mit viel Holz umgestaltet.

Agrotourismus-Angebot In Brachers Bild des respektvollen Umgangs mit Mensch und Tier passt auch das Agrotourismus-Angebot mit Bed & Breakfast, Znüni-/Zvierihalt für Gruppen, geführten Touren im Car oder per Bike durchs Emmental und «Mitburä» bzw. Mithilfe auf dem Hof: «Der Agrotourismus ist eine Plattform, um der nicht landwirtschaftlich verbundenen Bevölkerung die Landwirtschaft und ihre hochwertigen Produkte näherzubringen. Die Gäste finden es jeden­falls immer eine Bereicherung. Es ist für die Menschen auch beeindruckender, mit einem Landwirt in den Stall zu gehen und die angesprochene Problematik an Ort und Stelle anzusprechen, als beispielsweise einen abstrakten Bericht des landwirtschaftlichen Informationsdienstes zu lesen.»

Landini – seit 1934 Landini ist ein italienischer Traktorenhersteller. Die Produktion setzte 1934 ein. Von 1959 bis 1991 gehörte die Firma zu Massey Ferguson. Ab 1994 war sie Teil der Argo-Gruppe. 2001 erwarb Argo den Namen McCormick, der aus kartellrechtlichen Gründen von der CNH-Gruppe verkauft werden musste, und das englische Werk in Doncaster. 2007 wurde dieses Werk geschlossen und die Produktion nach Italien verlegt. Seitdem werden die Modelle von Landini und McCormick immer baugleicher. Gebaut wurde die Serie 60 in den Jahren 1988 bis 2000.

Ein Bild von einem Gespann: Andreas Bracher ist mit seinem Landini «6860 DT» bodenschonend unterwegs.

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SVLT | Delegiertenversammlung

Gelungene Delegierten­ versammlung Damit der Handlungsspielraum für künftige Aktivitäten und die politische Bedeutung gewahrt bleiben, möchte der Schweizerische Verband für Landtechnik (SVLT) seine Mitgliederwerbung intensivieren. Drei Personen wurden anlässlich der 94. Delegiertenversammlung in Lindau ZH für ihr Engagement zugunsten des SVLT zu Ehrenmitgliedern ernannt. Roman Engeler, Catherine Schweizer und Heinz Röthlisberger

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Jura wartet auf Die Delegation aus dem ng. Beginn der Versammlu

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Die rund 200 Delegierten und Gäste der SVLT-Delegiertenversammlung treffen sich zum Gruppenbild vor dem neuen Milchviehlaufstall von «AgroVet» am Strickhof.

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Delegiertenversammlung | SVLT

Die statutarischen Ge schäfte gaben zu kei nen grossen Diskussio nen Anlass. Christian Giger wird zum Mitglie d der GPK gewählt.

In seiner Begrüssung zur 94. Delegiertenversammlung des Schweizerischen Verbands für Landtechnik (SVLT) am «AgroVet Strickhof» in Lindau ZH beleuchtete Verbandspräsident Werner Salzmann verschiedene aktuelle Themen der Agrarpolitik. Der Berner Nationalrat kritisierte dabei die bundesrätlichen Absichten, den Grenzschutz für Agrarprodukte weiter aufzuweichen und die heimische Landwirtschaft entgegen dem Volkswillen noch mehr dem internationalen Wettbewerb auszusetzen. Der SVLT, so Salzmann, werde sich immer für eine produzierende und nachhaltig agierende Schweizer Landwirtschaft einsetzen. So erteilte er den zahlreichen in letzter Zeit

Aus dem Kant on Genf ange reist ist Ehre mitglied Em nile Battiaz m it seiner Frau .

Zürich SVLT-Sek tion itglieder der sm der DV. nd uf ta la rs Ab Vo sen Die n reibungslo de er üb h freuen sic

eingereichten Vorhaben, die ein Verbot oder zumindest eine massive Einschränkung von gewissen, in einer modernen Landwirtschaft eingesetzten Hilfsmitteln oder andere einschränkende Massnahmen verlangen, eine klare Absage.

Digitalisierung: Ja, aber Der Verband wird sich in nächster Zeit inten­siv des Themas «Digitalisierung der Landwirtschaft» annehmen. «Ziel muss es sein, mit den neuen digitalen Instrumenten die Betriebe zu entlasten oder ihnen zu finanziellen Vorteilen zu verhelfen», meinte Salzmann. Es nütze nichts, so der SVLT-Präsident weiter, wenn man mit hohen Investitionen Abläufe digitali-

OK- Präsiden t Urs Wegmann (l. ) bei der Begrüssung.

siere, der Landwirt am Ende aber keinen echten Nutzen davontragen könne.

Mitgliederwerbung Wie andere landwirtschaftliche Organisation, so spürt auch der SVLT aufgrund des fortschreitenden Strukturwandels in der Landwirtschaft einen gewissen Mitgliederrückgang. Der Verband will deshalb seine Aktivitäten rund um die Mitgliederwerbung intensivieren, damit man auch künftig über den notwendigen Handlungsspielraum für wichtige Aktivitäten verfüge und nicht an politischer Bedeutung einbüsse, wie sich Werner Salzmann ausdrückte. Mit seinem Engagement rund um die Aus- und Weiterbildung in

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Mitglieder des Reisea usschusses Ueli Günth ardt und Thomas Vögeli mit ihren Par tnerinnen. rrde (Vo Zug en ton Kan den aus nen Die Delegatio (Hintergrund). grund) und Solothurn

Buchhalteris ch alles im Lo t: Käthi Spill mann und Re visor Damian Saxer.

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SVLT | Delegiertenversammlung dne r und B ün Thurgaue tessen. das Nach

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Das neue Kompetenzz entrum «AgroVet Str ickhof» wusste die Besucher zu beeindrucken.

Werden die nächste DV or ganisieren: Tessiner Sekt ion mit Präsid ent Stefano Antonioli. nten Organisatoren und kon Waren im Vorjahr die . SH ion ekt T-S SVL men: heuer gelassen teilneh Die Vertretung der Urschweizer Kantone beim geselligen Teil der DV.

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Die Sek ti onen Luze rn und A mit den Lo argau im hnuntern Gespräch ehmern.

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Eine Delegier tenver sammlung bietet imm er auch Gelegenheit für den persönlichen Austausc h.

Die neuen Ehrenmitglieder des SVLT Hansjörg Uhlmann, Konrad Flury und Felix Düring, zusammen mit Verbandspräsident Werner Salzmann (v.l.n.r.).

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«Baldrian » au s d e m Zürcher O sorgte fü berland, r Unterha ltung.

Appenzell n St . Gallen, n der Sektio lets». tz ne ch Die Delegatio Gs i esst das «Zür ni ge us ar Gl und

Drei neue Ehrenmitglieder Als gelernter Stromer und Landwirt war Felix Düring (Niederbüren SG) schon immer ein Computer-Freak und Viehzüchter mit Technik-Flair. Seine SVLT-Karriere begann er als Kreisobmann, war dann Präsident der Sektion St. Gallen, Appenzell und Glarus und zuletzt langjähriger Präsident der Geschäftsprüfungskommission. Heute ist Felix Düring oft gefragt als Fachmann für Fragen rund um den effizienten Gebrauch von Strom in der Landwirtschaft. Konrad Flury (Halten SO) ist mit Leib und Seele Landwirt und Lohnunternehmer. Während knapp 20 Jahren war er im Vorstand seiner Kantonssektion aktiv, während sieben Jahren auch im Leitungsgremium von Lohnunternehmer Schweiz. Weiter war er Mitglied verschiedener Fachorganisationen des SVLT, am Schluss während acht Jahren Mitglied der Geschäftsprüfungskommission. Hansjörg Uhlmann (Bonau TG) war während elf Jahren Präsident der Thurgauer Sektion, die heute als Fachkommission im Verband Thurgauer Landwirtschaft integriert ist. Der Bewirtschafter eines vielseitigen 64-ha-Betriebs engagiert sich zudem in verschiedenen weiteren Gremien, beispielsweise als Beirat der Messe «Tier&Technik», für die Anliegen des SVLT.


Trak toren in allen G rössen st für Probe anden fahrten zu r Verfügu ng.

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Simon Eschle r (NE) lässt sic h die Funk tio eines Gators nsweise erklären. , lied itg dsm tan ors T-V Stephan Plattner, SVL bands. anzielle Lage des Ver orientier t über die fin

landtechnischen Fragen, den beliebten Fahrkursen für jugendliche Traktorfahrer oder dem Informationsmagazin «Schweizer Landtechnik» könne der SVLT seinen Mitgliedern einen echten Mehrwert bieten, betonte der Verbandspräsident.

Finanzen im Lot Die statutarischen Geschäfte gaben zu keinen grossen Diskussionen Anlass. Der Die Ver treter aus dem Kanton Waadt in gewohnt guter Stim mung.

Geschäftsbericht mit den ergänzenden Ausführungen der Direktion und der Präsidenten der Fachkommissionen wurde ebenso genehmigt wie die Jahresrechnung, die mit einem Ertragsüberschuss von CHF 12 000.– abschliesst. Das Budget für 2019 mit dem gleichbleibenden Jahresbeitrag von CHF 75.– sieht einen kleinen Gewinn von rund CHF 2000.– vor und wurde von den Delegierten einstimmig genehmigt. Zum neuen Mitglied der Geschäftsprüfungskommission und als Nachfolger des zum Ehrenmitglied ernannten Felix Düring wählten die Delegierten Christian Giger, Lohnunternehmer aus Sevelen SG und Vorstandsmitglied der kantonalen Sektion.

Rahmenprogramm ch mit terhält si Binder un x a nds. a M t rb n e e v npräsid er Bauern SVLT-Ehre des Zürch t n e d si i, Prä Hans Fre

Die Delegiertenversammlung wurde bereichert durch eine Maschinenvorführung mit Produkten aus dem Hause der Robert Aebi Landtechnik AG und fand ihren Abschluss in der Besichtigung von «AgroVet», dem Kompetenzzentrum des Kantons, der ETH und der Universität Zürich rund um die Bildung und Forschung für die Land- und Ernährungswirtschaft. 2019 werden sich die SVLT-Delegierten dann im Tessin zur ihrer Versammlung treffen.

Video zur Delegierten­ versammlung 2018 des SVLT

Das Team vo n Hauptspons or Robert Ae technik hat ei bi Land ne tolle Mas chinenshow organisie

Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-­ Kanal «Schweizer Landtechnik». rt .


SVLT | Sektionen

SZ, UR

Mit Tieren sicher unterwegs

17 Neumitglieder gewonnen

Das Referat zum Thema «Mit Tieren sicher unterwegs auf Schweizer Strassen» interessierte an der Versammlung der Sektion Schwyz-Uri – bis in die späten Nachtstunden.

Die Sektion Jura/Berner Jura befindet sich im Aufwind: Nicht weniger als 17 neue Mitglieder sind im Berichtjahr 2017 eingetreten, verlautete an der Generalversammlung.

Roman Engeler

Dominik Senn

Die statuarischen Geschäfte der Sektion Schwyz-Uri gaben an der Jahresversammlung in der Markthalle zu Rothenthurm zu keinen nennenswerten Diskussionen Anlass. Im präsidialen Jahresbericht von Armin Brun fand der Tagesausflug zu den Firmen Strüby und Kohli Gülletechnik ebenso Erwähnung wie das Engagement rund um die «G»- und «G40»-Kurse mit je rund 30 Teilnehmenden. Die von Geschäftsführer Florian Kälin präsentierte Jahresrechnung schloss nach einer erfolgten Bereinigung der Mitgliederliste mit einem Vorschlag von rund CHF 2000.– ab. Höhepunkt im laufenden Sektionsjahr wird das Traktor-Geschicklichkeitsfahren sein, das am 24. Juni in Rothenthurm über die Bühne gehen und zusammen mit dem Oldtimer-Team organisiert wird. Für das zurücktretende Vorstandsmitglied Martin Büeler konnte in der Person von Anton Schuler aus Rothenthurm Ersatz gefunden werden.

Das Engagement der Sektion Jura/Berner Jura bezüglich effizienten Maschineneinsatzes in der Landwirtschaft trägt Früchte: An der GV in Coeuve durfte Präsident Christian Heusler 17 Neumitglieder willkommen heissen. Die sieben Demissionen abgerechnet, ergibt sich somit ein Nettozuwachs um 10 auf 350 Mitglieder. Vorstandsmitglied Fabrice Hauptsächlich sei der Zuwachs Nagel erläutert an der der erstmaligen Beteiligung am Generalversammlung das Foire de Chaindon in Reconvilier sektionseigene Projekt zu verdanken. Einstimmig wurde «RTK-Technologie». Bild: D. Senn beschlossen, auch in diesem Jahr, jeweils am ersten Montag im September, teilzunehmen. Wie der Präsident einige Aktivitäten des Berichtjahres resümierte, haben 20 Kandidaten den G-Kurs absolviert und ausnahmslos bestanden. Allerdings ist wiederum ein markanter Teilnehmerrückgang zu verzeichnen, wie bereits in den Jahren seit 2014. Jeweils einstimmig genehmigten die fast vier Dutzend Anwesenden den Jahresbericht des Präsidenten, die Rechnung 2017 und das Budget 2018, das dank grosszügigem Sponsorenbeitrag der Firma Amstutz mit einem geringen Verlustvortrag von 400 Franken abschliesst. Michel Darbellay, Direktor der Landwirtschaftskammer Agrijura (CJA), ermutigte in seinem anschliessenden Kurzreferat die anwesenden Landwirte, den gemeinsamen kostengünstigen Einsatz von Maschinen zu prüfen. Die Ausrüstung sei immer effizienter, aber auch immer teurer in der Anschaffung. In Absprache mit dem Maschinenring Schweiz ziele ein zwischen der CJA und weiteren Playern gestartetes Projekt darauf ab, eine auf nationaler Ebene geeignete Lösung zu finden. Die Idee ist, in den kommenden Monaten eine Internet-Plattform zu entwickeln, die speziell auf landwirtschaftliche Bedürfnisse zugeschnitten ist und nicht nur auf Computern, sondern überall auf mobilen Geräten verfügbar ist.

Sektionspräsident Armin Brun umrahmt vom zurücktretenden Vorstandmitglied Martin Büeler (l.) und dem neuen Vorstands­ mitglied Anton Schuler. Bild: R. Engeler

Referat mit Diskussion Marco Gut, stellvertretender Leiter des Veterinärdienstes der Urkantone, informierte im Anschluss an die Versammlung über die Anforderungen und Vorschriften rund um den privaten, aber auch gewerbsmässigen Transport von Tieren auf Schweizer Stras­sen. Er beleuchtete dabei weniger die Theorie als vielmehr die praktischen Punkte wie die notwendigen Begleitdokumente, Transportfähigkeit von Tieren oder die einzuhaltenden Transportzeiten. Die engagierte Diskussion zeigte, dass man mit diesem Thema das Interesse der Versammlungsteilnehmer getroffen hat, in Detailfragen nach wie vor Informationsbedarf besteht und dass es neben vielen «normalen» Fällen immer noch dutzende, wenn nicht hunderte von Spezialfällen gibt. 62

JU

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RTK-Projekt Grosses Interesse gilt dem zweiten Projekt, das von der Sektion angestossen wurde. Wie Vorstandsmitglied Fabrice Nagel erläuterte, soll allen Betrieben, die das wünschen, eine gemeinsame günstige RTK-Technologie (Real Time Kinematic) zur Verfügung gestellt werden, um mittels dieser Satellitenführung die landwirtschaftliche Arbeit in Parzellen zu optimieren.


Sektionen | SVLT

BS, BL

Kontinuität im Präsidium Die Zeiten des jährlichen Wechsels im Präsidium der SVLT-Sektion beider Basel sind Vergangenheit. Urs Zimmermann wurde nun für eine vierjährige Amtszeit gewählt. Roman Engeler

An der Jahresversammlung der SVLT-Sektion beider Basel am landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain in Sissach informierte Marco Landis von der in Tänikon TG ansässigen «Swiss Future Farm» über das bislang einmalige Projekt, mit dem der Kanton Thurgau, der Landtechnikhersteller Agco und dessen Schweizer Importeur GVS-Agrar digitale Landtechniken im Praxiseinsatz weiter erforschen und perfektionieren wollen. Leicht verständlich zeigte Landis auf, welche Rahmenbedingungen auf einem Betrieb für eine durchdringende Digitalisierung notwendig sind. Weiter erklärte er, was in Sachen Digitalisierung heute bereits verfügbar ist und in Zukunft vielleicht noch kommen wird. «Wir stehen erst am Anfang, haben aber bereits einige für die Praxis relevante Projekte in der Pipeline», betonte Landis und fügte an, er hoffe, dass durch diese Projekte Landwirte weniger Lehrgeld bei der Implementierung digitaler Techniken auf ihren Betrieben zahlen müssen. Offiziell eröffnet wird die «Swiss Future Farm» am Wochenende vom 21. bis zum 23. September 2018.

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Statutarische Geschäfte Die offiziellen Traktanden waren schnell abgehakt. Der mit überaus attraktiven (Landtechnik-)Bildern unterlegte Jahresbericht des Präsidenten Urs Zimmermann vermittelte einen guten Überblick über das Landwirtschaftsjahr 2017 mit seinen verschiedenen Kapriolen rund ums Wetter und die Agrarpolitik. Der Bericht wurde einstimmig und mit Applaus verdankt. Die Jahresrechnung konnte mit einem Überschuss von rund CHF 3000.– abgeschlossen werden. Das Budget für das laufende Jahr rechnet bei gleichem Jahresbeitrag mit einer sogenannten «roten Null». Urs Zimmermann, letztes Jahr für ein Jahr gewählt, stellt sich nun definitiv für eine Amtsperiode zur Verfügung. Ebenfalls keine Veränderungen gab es im Vorstand und bei der Kontrollstelle. Das Tätigkeitsprogramm sieht Fahr- und Theorie-Kurse für Jugendliche sowie im November eine Reise nach Norddeutschland und Luxemburg vor.

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SVLT | Sektionen

BE Erinnerung: Bremsentest Freiwillige Prüfung der Bremsanlagen an Traktor und Anhänger Dienstag, 1. Mai 2018, Firma Baumgartner AG, 3053 Lütti Anmeldung über www.bvlt.ch, bvlt@bluewin.ch oder 031 879 17 45, 079 411 02 32.

Aecherli-Privatmuseum in Herzogenbuchsee: Tag der offenen Tür Sonntag, 6. Mai 2018, an der Güterstrasse 12, Herzogenbuchsee Es ist so weit: «Dinu» Martin Weber aus Gondiswil hat an der Güter­strasse 12 (ehemals fenaco-Areal) in Herzogenbuchsee seine Privatsammlung an Einachsmähern des ehemaligen Landmaschinenfabrikanten «Aecherli» aus Reiden eingerichtet. Zu sehen sind gegen 20 Ein­ achsmäher aus den Jahren 1933 bis 1986 (Bild) sowie verschiedene Anbaugeräte wie Schneeschleudern, Messerbalken und Aecherli-Pumpen. Auch ein Aecherli-Kleintraktor wird zu sehen sein. Aus diesem Anlass lädt Martin Weber am Sonntag, 6. Mai 2018, zum Tag der offenen Tür ein, an dem längst vergessene Maschinen wiederentdeckt werden können. Für das leibliche Wohl wird ebenfalls gesorgt sein. Siehe auch unter https://aecherli-reiden.jimdo.com/; aecherli@gmx.ch

FR Bremsenkontrolle 2018 Der Freiburgische Verband für Landtechnik (FVLT) hält die Bremstestkampagne aufrecht. Dieser Test ist gedacht für Karren und Anhänger aller Art, 30 oder 40 km/h, die während des ganzen Jahres im Einsatz stehen und deren Wartung leider oft vernachlässigt wird. Am Ende der Kontrolle werden die Eigentümer im Besitz einer genauen Diagnose ihrer Fahrzeuge sein, die von akkreditierten Fachbetrieben für Anhängerbremsen erstellt wird. Sie findet statt in der Nähe Ihres Wohnortes in dafür ausgerüsteten Ateliers. Die Liste der Werkstätten ist auf der Website unter www.­ agrotecsuisse.ch zu finden. Wichtig: Für die Prüfung müssen die Anhängerzüge mit pneumatischen oder hydraulischen Betriebsbremsen ausgerüstet sein. Für seine Mitglieder bietet der FVLT einen Rabatt von 50 Franken pro Achse. Dazu genügt es, eine Kopie der Rechnung an folgende Adresse zu senden: AFETA/FVLT, Robert Zurkinden, Heitiwil 23, 3186 Düdingen Dieses Angebot gilt nicht für den Kauf von neuen Geräten oder bei einem später folgenden Aufgebot zur Expertise.

LU Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt.

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Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–. Nächste Termine: Mittwoch, 2. Mai 2018, in Sursee, 13.15–17.30 Uhr Mittwoch, 6. Juni 2018, in Sursee, 13.15–17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 29.– Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils in Büron und Sursee statt. Die Kosten betragen für Mitglieder CHF 300.–, für Nichtmitglieder CHF 320.–. Nächste Termine: Kurs 603: jeweils Samstag, 21./28. April 2018, 13.00–17.00 Uhr Kurs 604: jeweils Samstag, 12./19. Mai 2018, 13.00–17.00 Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Schüpfheim und Hochdorf: für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.– Nächste Termine: Kurs Nr. 403: 4 Abende jeweils Dienstag/Mittwoch: 22./23./29./30. Mai 2018, 19.00–21.00 Uhr, in Sursee Die Kurse können nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt werden. Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als zum Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lektionen): für Mitglieder CHF 539.–, für Nichtmitglieder CHF 579.– Der Lastwagentheoriekurs umfasst 32 Lektionen in vier Wochen, jeweils an einem Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg ist jederzeit möglich. Nächster Kursbeginn: 25. Mai 2018; Durch­ führung jeweils in Luzern. Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit, bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch

SG

AR

AI

GL

Traktorentheoriekurs mit Prüfung 2018 Kursleiter ist Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach Kursort 1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Mittwoch nachmittag Mosnang, Oberstufenzentrum Mi, 25. Apr 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA

23. Mai 18

St. Peterzell, Schulhaus Mi, 2. Mai 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA

6. Jun 18

Salez, Rheinhof Wangs, Parkhotel/StVA Mels

Sa, 26. Mai 18 13. Jun 18

Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 30. Mai 18 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA

20. Jun 18

Widnau, Rest. Rosengarten Sa, 16. Jun 18 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA

20. Jun 18

Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 23. Jun 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA

18. Jul 18

Wangs, Parkhotel Wangs, Parkhotel/StVA Mels

Sa, 7. Jul 18

Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 11. Jul 18 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn

22. Aug 18

29. Aug 18


Sektionen | SVLT

12. Sep 18

Theoriekurse Kategorie F/G

Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 1. Sept 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA

19. Sep 18

Im Theoriekurs Kat. F/G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km/h.

Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 5. Sept 18 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA

26. Sep 18

Salez, Rheinhof Wangs, Parkhotel/StVA Mels

10. Okt 18

Trogen, Rest. Krone Trogen, Rest. Krone/SVA Trogen

Mi, 15. Aug 18

Siehe auch www.fahrkurse.ch

Sa, 15. Sept 18

St. Peterzell, Schulhaus Sa, 22. Sept 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA

17. Okt 18

Neu St. Johann, Klostergebäude Sa, 29. Sept 18 Kaltbrunn Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn

24. Okt 18 AG

Widnau, Rest. Rosengarten Mi, 31. Okt 18 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA

28. Nov 18

Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 10. Nov 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA

5. Dez 18

Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 21. Nov 18 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn

12. Dez 18

Kursort und -daten: Frick/FiBL, 26. April 2018 und 3. Mai 2018, 18.30 Uhr. Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich) BL, BS Kursorte und -daten: Vorkurs Ebenrain, Sissach: 31. Okt., 13.30 Uhr; Prüfung (MFP Münchenstein): 21. April 2018, 9 Uhr, 17. Nov. 2018 Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, bvlt@bluewin.ch

Wangs, Parkhotel Wangs, Parkhotel/StVA Mels

Sa, 24. Nov 18 19. Dez 18

SZ

FR Kontakt: FVLT, Samuel Reinhard, route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49 GR Kursorte: Landquart, Ilanz, Thusis, Scuol, Samedan Kontakt: Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch

G-Kurs und Traktorengeschicklichkeitsfahren Die Sektion Schwyz führt am 1. Mai 2018 einen G-Kurs durch, und zwar in Schwyz. Zudem organisiert sie am 24. Juni 2018 in Rothenturm zusammen mit dem Oldtimer-Team ein Traktorengeschicklichkeitsfahren.

NE Kontakt: M. Bernard Tschanz, chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch SG, AI, AR, GL Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SH Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Martin Müller, Haldenhof 286, 8213 Neunkirch, 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch

TG

SO Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch

Pflanzenschutzgeräteprüfung Feldbau 2018

SZ, UR Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch

Der VTL\Landtechnik führt die Prüfung an folgenden Orten durch: Ort Firma Unter-Hörstetten Erwin Büchler, Schulstrasse 7

Datum Di, 17. April 2018

Affeltrangen

Märla AG

Fr, 20. April 2018

Engishofen

Oliver Engeli, Lerchenhof

Do, 31. Mai 2018

Diessenhofen

Urban Dörig, St. Katharinental

Mi, 6. Juni 2018

Kradolf

Hans Felber, Austrasse

Mo, 11. Juni 2018

Arenenberg

BBZ, Landwirtschaftsbetrieb

Do, 14. Juni 2018

Alle Geräte, welche 2014 letztmals geprüft wurden und 2018 weiter im Einsatz stehen, müssen geprüft werden. Auch Geräte von Biobetrieben müssen geprüft sein.

TG Kursort: Münchwilen, 18. Apr. / 25. Apr. (1. Kurs bis 17. Febr. anmelden) Kontakt: VTL/Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen VD Kursort: Oulens-sous-Echallens. Kursdaten: Juni 2018, Oktober 2018 Kontakt: ASETA-Section vaudoise, Virginie Bugnon, chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG Kat G Vorbereitungskurs: 16. und 19. April 2018 Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch ZH Kursorte: Strickhof, Lindau. Kursdaten: 9. Juni 2018, 22. Sept. 2018 und 17. Nov. 2018, je 9.30–15.30 Uhr Kontakt: SVLT ZH, Eschikon 21, 058 105 98 22, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch

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SVLT | Porträt

Der Newcomer Der Winter hat sich an diesem Märztag nochmals zurückgemeldet und der Hof von Markus Tanner auf der St.  Luzisteig (Gemeinden Fläsch und Maien­ feld) – 700 m über Meer – ist mit einer dicken Schicht der weissen Pracht überzogen. Nur wenige hundert Meter vom gleichnamigen Waffenplatz entfernt, bewirtschaftet der neue Präsident der Sektion Graubünden seinen rund 40 Hektar gros­ sen Betrieb. Nach einem Brand der Ökonomie­gebäude 2012 hat er ganz auf Pferdehaltung umgestellt. 40 ehemalige Spring- und Freizeitpferde verbringen heute ihren Lebens­ abend auf der Luzisteig. Entsprechend dient die halbe Betriebsfläche als Weiden und auf den restlichen Flächen produziert Tanner das notwendige Heu. «Unten in Maienfeld bewirtschaften wir noch zwei Hektaren Reben.» Das Klima ist rau hier oben und der Vegetations­ stand liegt rund zehn Tage hinter den milden Lagen im Rheintal zurück. Seit Jahrhunderten war die Luzisteig ein strategisch wichtiger Übergang nach Österreich. Noch heute kennen viele ehemalige Armeeangehörige den Waffenplatz aus eigener Erfahrung. «Nein, Probleme gibt’s keine mit dem Waffenplatz, man muss einfach reden mit den Leuten», meint Tanner lachend. Markus Tanner ist verheiratet und hat zwei Kinder im vorschulpflichtigen Alter. Vor wenigen Wochen ist er an der Jahresversammlung in Thusis als Nachfolger von Ueli Günthardt zum Präsidenten der SVLT-­ Sektion Graubünden gewählt worden. Sein Ziel sei es, die Sektion erfolgreich weiterzuführen, so wie es sein Vorgänger gemacht habe. Er sei zwar schon ein Newcomer, da er bisher nicht im Vorstand war. «Ich denke aber, dass ich auf Unter­ stützung der Vorstandskollegen zählen kann und dann schaffe ich das schon.» Und weiter sagt er: «Einen Bezug zum Verband für Landtechnik hatte ich eigentlich schon immer. Mein Vater war bereits Mitglied und auch er hat die Mitgliedschaft von seinem Vater übernommen.» Tanners interessierten sich also schon immer für Landtechnik und ein Blick in seine Remise lässt den Puls des Besuchers höherschlagen. Steht doch da seit vergangenem Sommer ein John Deere 4020 aus Übersee! Darauf angesprochen leuchten die Augen des Mittvierzigers. «Ja, damit habe ich mir einen Traum erfüllt.» Tanner war nach der Ausbildung zum Landwirt ein Jahr bei einem Lohnunternehmen in Norddakota und auf einer Farm in Virginia. Diese Kontakte verhalfen ihm schliesslich auch zu diesem Traktor. Aufgezeichnet von Ruedi Hunger

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Schweizer Landtechnik 4 2018


Kurse | SVLT

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT Kursorte G40

Die G40-Fahrkurse 2018

1260 *Nyon VD 1315 *La Sarraz VD 1510 *Moudon VD 1562 *Corcelles-près-Payerne VD 1630 **Bulle FR 1786 **Sugiez FR 1920 *Martigny VS 1964 *Conthey VS 2208 *Les Hauts-Geneveys NE 2720 *Tramelan BE 2852 *Courtételle JU 3186 Düdingen FR 3250 Lyss BE 3270 Aarberg BE 3421 Lyssach BE 3510 Konolfingen BE 3550 Langnau i. E. BE 3792 Saanen BE 3800 Interlaken BE 3818 Grindelwald BE 3930 Visp VS 4222 Zwingen BL 4415 Lausen BL 4538 Oberbipp BE 4702 Oensingen SO 5040 Schöftland AG 5505 Brunegg AG 6056 Kägiswil OW

6130 Willisau LU 6210 Sursee LU 6276 Hohenrain LU 6430 Schwyz SZ 6472 Erstfeld UR 6702 ***Claro TI 7130 Ilanz GR 7302 Landquart GR 7430 Thusis GR 7524 Zuoz GR 7550 Scuol GR 8180 Bülach ZH 8200 Schaffhausen SH 8315 Lindau ZH 8460 Marthalen ZH 8500 Frauenfeld TG 8836 Biberbrugg SZ 8856 Tuggen SZ 8867 Niederurnen GL 8932 Mettmenstetten ZH 9133 Sitterdorf TG 8625 Gossau ZH 9436 Balgach SG 9465 Salez SG 9602 Bazenheid SG * Sprache Französisch ** Sprache Deutsch u. Französisch ** *Sprache Italienisch

Video zu den «G40»-Fahrkursen Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-­Kanal «Schweizer Landtechnik».

Mit dem Führerausweis Kat. G und erfolgreich absolviertem Fahrkurs G40 können landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge und Landwirtschaftstraktoren sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorkurs G40 des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik ist vom Bundesamt für Strassen, ASTRA, anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Mehr Informationen: www.fahrkurse.ch.

CZV – Weiterbildungskurse

Kursort: Riniken AG

Kursart Kursdatum Erste Hilfe im Strassenverkehr, Deutsch

02.08.2018

ARV1 / Digitaler Fahrtenschreiber, Deutsch

03.08.2018

Ladungssicherung, Deutsch

16.11.2018

Moderne Fahrzeugtechnik, Deutsch

15.12.2018

Hebegerätekurse Suva-anerkannt: Gegengewichts- und Teleskopstaplerkurs; Instruktion Hoflader

Kursort und Sprache

Kurstag 1

Kurstag 2

Rümlang ZH, Deutsch

20.04.2018

21.04.2018

Goldach SG, Deutsch

17.05.2018

18.05.2018

Chavornay VD, Französisch

01.10.2018

02.10.2018

Chavornay VD, Französisch

03.10.2018

04.10.2018

Oberbipp BE, Deutsch

25.10.2018

26.10.2018

Oberbipp BE, Deutsch

29.10.2018

30.10.2018

Schweisskurse

Kursort: Riniken AG

Kursart Kursdaten Informationen und Auskünfte: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch 056 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch

Lichtbogen-Handschweissen (E-Hand), Deutsch

15./16.10.2018

Metall-Schutzgasschweissen (MAG/MIG), Deutsch

18./19.10.2018

Wolfram-Schutzgasschweissen (TIG), Deutsch

01./02.11.2018

Impressum 80. Jahrgang www.agrartechnik.ch Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT NR Werner Salzmann, Präsident Aldo Rui, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 00 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung Dr. Roman Engeler, Postfach, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate/Anzeigen Alex Reimann Anzeigen-Verkauf Tel. 062 877 18 50 / 079 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2018. Kombinationsrabatt bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition AVD GOLDACH AG, Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

Nächste Ausgabe Schwerpunkt: Berglandwirtschaft Impression: Deutz-Fahr «6140 TTV» im Test Management: Unfall: Wer trägt Verfahrenskosten? Sicherheit: Im Hang ist alles etwas anders

Nr. 5/2018 erscheint am 17. Mai 2018 Anzeigenschluss: 4. Mai 2018

4 2018 Schweizer Landtechnik

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