Schweizer Landtechnik 04/2023

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FELDHYGIENE

Verlustkörnern auf der Spur

Durchwuchskartoffeln minimieren

Gewässerschutz und Landtechnik

Beleuchtung am Traktor – was ist erlaubt?

April 2023

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Aktuelles

4 Kurzmeldungen

Focus

8 Strassenbau-Projekte frühzeitig hinterfragen

Markt

10 Interview mit Yves Belegaud, CEO von Exel Industries

14 Reinigungsgerät für Photovoltaik-Anlagen

Schwerpunkt: Feldhygiene

16 Investition in die Zukunft

20 Begehrte Hacktechnik-Hersteller

26 Auf die inneren Werte kommt es an

28 Kohle im Tee – statt CO 2 in der Luft

30 Neozoen sind gekommen, um zu bleiben

32 Verlustkörnern auf der Spur

34 Durchwuchskartoffeln mechanisch minimieren

Impression

38 Schleppschlauch-Obligatorium umgesetzt

Management

40 Welche Beleuchtung am Traktor? 42 Häufig gestellte Fragen zum Spritzentest 44 Gewässerschutz und Landtechnik

Vorsicht in der Nähe von Stromleitungen

Plattform

50 Den Boden nicht mit Füssen treten

52 JCB: Wasserstoff-Motor in den Startlöchern

55 Kreuzworträtsel

Passion

56 Paul Buri: «Es muss einfach motoren!»

SVLT

58 Leserreise nach Rumänien 60 Sektionsversammlungen 63 Sektionsnachrichten

66 Im Porträt: Gaëtan Rauber aus Epagny (FR) 67 Kurse und Impressum

Titelbild: Für viele Landwirte ist der Pflug immer noch jenes Werkzeug, das für die kommende Kultur den ersten Schritt in der Saatbettbearbeitung macht.

Bild: Roman Engeler

www.youtube.com/ agrartechnikCH

Das Wort «Hygiene» stammt aus dem Griechischen und bedeutet etwa so viel wie «Kunst, die der Gesundheit dient». So im Allgemeinen wird dieses Wort meist einfach mit dem Begriff «Sauberkeit» gleichgesetzt.

Auch in der Landwirtschaft wird von Hygiene gesprochen, sei es im Stall oder auf dem Feld. Redaktor Ruedi Hunger schreibt in seinem einleitenden Artikel zum Schwerpunkt dieser Ausgabe: «Feldhygiene ist die Antwort auf Unkraut, Schädlinge und Krankheiten.» So plausibel und einfach diese Definition tönt, so komplex und schwierig ist die praktische Umsetzung. Denn unter einem «sauberen Ackerbau» verstehen nicht alle das Gleiche. Wer sich nur auf die Nutzpflanze fokussiert, duldet kein Unkraut und möchte solches mit welchen Mitteln auch immer bekämpfen. Andere hingegen sehen im Nebeneinander von «gut und bös» die beste Lösung. Die Politik wiederum möchte am liebsten ganze Landstriche nur der Biodiversität unterordnen und vergisst dabei, dass Landwirte einen Grundauftrag als Lebensmittelproduzenten für die notabene stetig wachsende Bevölkerung zu erfüllen haben. Die praktische Umsetzung der Feldhygiene ist ein Zusammenwirken von vielen verschiedenen Massnahmen, fängt bei der Fruchtfolgeplanung an, beinhaltet chemische und mechanische Massnahmen rund um den Pflanzenschutz und hört bei gezielten Düngergaben auf.

Ob dies anderswo – beispielsweise in Rumänien – auch so verstanden und gehandhabt wird? Auf unserer Fachreise in dieses südosteuropäische Land werden Sie es möglicherweise erfahren. Lesen Sie dazu unsere Ausschreibung auf Seite 58!

www.facebook.com/ CHLandtechnik

Ausgabe Nr. 5 erscheint am 11.5.2023

April 2023 | Editorial • Inhalt
04 2023 Schweizer Landtechnik 3
48
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In Kürze

Sepp Knüsel kann in diesem Jahr 20 Jahre Rigitrac-Traktorenbau feiern. 2003 präsentierte er den ersten Prototyp seines selbst entwickelten Traktors.

Lely konnte 2022 den Umsatz um 15 % auf 702 Mio. Euro steigern und blickt weiterhin optimistisch in die Zukunft.

CNH Industrial investiert weiter in Biogas-Technik und übernimmt eine Mehrheitsbeteiligung an Bennamann, einem britischen Hersteller von Methangasspeicher und -Kreislaufsystemen.

Bei John Deere in Zweibrücken (D) hat mit einem «8600i» der 20 000. Feldhäcksler das Werk verlassen.

Trelleborg hat mit «My-TWS-Hub» eine neue Vertriebs- und Handels-Nutzerplattform online gestellt, mit dem Ziel, die Kunden immer und überall effizient zu bedienen.

Case IH verlängert den Sponsoringvertrag mit dem italienischen Motorradhersteller Aprilia für die «Moto-GP»-Weltmeisterschaft 2023.

Väderstad erweitert das Werk im gleichnamigen schwedischen Ort Väderstad um weitere 12 600 m², so dass dort jährlich gegen 10 000 Maschinen produziert werden können.

Bei Trioliet ist Marc Jansen neuer Chief Executive Officer (CEO). Er löst FirmenGesellschafter Robert Liet ab.

2004 brachte Siloking die selbstfahrenden Futtermischwagen der Serie «SelfLine 4.0» auf den Markt. Nun konnte das 3000. Exemplar einem Kunden übergeben werden.

Rapid hat 2022 einen Umsatz von CHF 57,7 Mio. erwirtschaftet, 4 % mehr als ein Jahr zuvor, bei allerdings einem um 13 % tieferen Gewinn von CHF 4 Mio.

John Deere feierte Ende März den zweimillionsten Traktor aus Mannheim. Der Jubiläumstraktor, ein «6R 250», erhält einen Ehrenplatz im Werksmuseum.

Der Schweizer Hagelversicherung wurde letztes Jahr in der Schweiz 9947 Schäden an versicherten Kulturen gemeldet mit einer Schadensumme von CHF 46,2 Mio.

Continental hat die «Agro-Tyre-Pressure»App entwickelt, die Reifendaten wie Druck-, Last- und Geschwindigkeitstabellen verschiedener Hersteller kombiniert, damit man den optimalen Reifendruck einstellen kann.

Neue Displays und Modems

2023 erhalten viele Komponenten im Bereich der Präzisionslandwirtschaft von John Deere ein Update. Bei den neuen «G5»-Monitoren setzt John Deere auf die «Full-HD»-Auflösung, zusätzlichen Speicherplatz und grössere Prozessorleistung. Angeboten werden zwei mobile Versionen, die weiterhin auch für Maschinen anderer Marken verwendet werden können, sowie zwei fest verbaute Versionen und ein erweiterter Monitor. Mit einer Displaygrösse von 10,1 Zoll beim «G5» und 12,8 Zoll beim «G5Plus» bieten die neuen Monitore bis zu 33 % mehr Platz für Karten und Informationen. Landwirte mit einer gemischten Fahrzeugflotte können weiterhin die Konnektivität zwischen Maschinen und der Cloud nutzen. Das neue Modem «JDLink M» bietet eine preislich attraktive

Alternative zum «JDLink R». Es ist eine Plug-and-play Lösung, die eine schnelle und problemlose Konnektivität der gesamten Fahrzeugflotte ermöglicht. Beide Modems sind kompatibel mit dem «SAE J1939»-Protokoll und können über 14 Datenpunkte von unterschiedlichen Maschinenherstellern verarbeiten. Das ermöglicht die Verwaltung der gesamten Fahrzeugflotte in nur einem Portal: dem John Deere «Operations Center».

«Harvest Assist»-App erweitert

Ab sofort werden auf der «Harvest Assist»-App von Pöttinger neben den bisher auswählbaren Ladewagen und Schwadern nun auch Mäher, Zetter, Bandschwader und Rundballenpressen zur Verfügung stehen. Alle Teilbereiche der Erntekette bekommen einen Überblick über den Arbeitsfortschritt am Feld. Feldspezifisch kann der aktuelle Bearbeitungszustand eingesehen werden: Wird gerade gemäht, gezettet, geschwadet oder geerntet? Sobald die Fläche fertig bearbeitet ist, kann die Traktorfahrerin

oder der Traktorfahrer den Feldstatus ändern. Dadurch ist strukturiert ersichtlich, welche Flächen für den nächsten Prozessschritt bereit sind – diese rücken durch die Änderung des Feldstatus in den Fokus für den jeweiligen Beteiligten. In der Live-Standort-Ansicht wird jedes Mitglied der Erntekette auf einer übersichtlichen Karte dargestellt und der jeweilige Arbeitsschritt mit dem Anbaugerät angezeigt. Alle Standorte werden in Echtzeit übermittelt, wodurch die Kommunikation deutlich vereinfacht wird.

Aktuelles 4 Schweizer Landtechnik 04 2023

Sparsamer Melkroboter

Das Einboxen-System «DairyRobot R9500» der neuen Melkroboter-Generation von GEA benötigt bis zu 37 % weniger Strom im Vergleich zum Vorgängermodell. Der Wasserverbrauch beim automatischen Melken verringert sich zudem um rund 13 %. Diese Zahlen hat die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) bei einem Test des Systems ermittelt.

In Kürze

Tractor Pulling: Start zur diesjährigen Schweizermeisterschaft, 19. bis 21. Mai 2023 in Iselisberg (TG)

Suisse Public, Kommunalmesse, 6. bis 9. Juni 2023 in Bern

Feldtage, 7. bis 9. Juni 2023, Kölliken (AG)

Pflanzenkohle-Fachtagung: 16. Juni 2023, Campus FHNW, Brugg-Windisch (AG)

AgriEmotion, Markenpräsentation von GVS Agrar, 18. bis 20. August, Swiss Future Farm, Tänikon (TG)

Schweizermeisterschaften

Traktor-Geschicklichkeitsfahren, 20. August 2023, Tänikon (TG)

Rigitrac-Fest, 20 Jahre Rigitrac, Samstag, 26. August 2023, Küssnacht am Rigi (SZ)

Schweizermeisterschaften Wettpflügen, Sonntag, 27. August 2023, Aesch (BL)

Robert Aebi Days, Feldvorführung, 2. bis 3. September 2023, Ersigen (BE)

75 Jahre Lindner Traktoren, 18. Oktober 2023, Kundl (A)

Keenan in Schwierigkeiten

Der irische Hersteller von Fütterungstechnik steckt angeblich in finanziellen Schwierigkeiten. Die 2016 vom amerikanischen Futtermittel-Spezialisten Alltech übernommene Firma hat den Anstieg der Stahlpreise und die generellen Lieferschwierigkeiten anscheinend nicht einfach so wegstecken können. Zudem gab Alltech bekannt, dass man Keenan zu wenig ins eigene Unternehmen integriert habe. Folge davon ist, dass rund die Hälfte der heute über 110 Mitarbeitenden mit der Kündigung rechnen müssen. Alltech steht aber weiterhin zu Keenan und will auch den Produktionsstandort in der irischen Grafschaft Carlow aufrechterhalten. Allerdings ist damit zu rechnen, dass ein Teil der Fertigung ausgelagert wird.

Sepp Knüsel AG, Hausausstellung, 20. bis 22. Oktober, Küssnacht am Rigi (SZ)

Agritechnica, 12. bis 18. November 2023, Hannover (D)

Zusammenschluss

Die Investitionsgesellschaft Erhvervsinvest aus Dänemark, die 2017 bereits Bogballe gekauft hat, wird nun auch den Landtechnikhersteller Bredal übernehmen. Das berichten dänischen Medien. Die 1934 gegründete Firma Bogballe mit heutigem Sitz in Uldum (Dänemark) ist auf die Herstellung von Anbaudüngerstreuern spezialisiert. Die Firma Bredal ist ebenfalls ein dänischer Hersteller und produziert seit den 1950er Jahren gezogene Düngerund Kalkstreuer. Ziel des Zusammenschlusses von Bredal und Bogballe sei es, die beiden Produktprogramme gemeinsam weiterzuentwickeln und auch gemeinsam zu vermarkten, heisst es in den Medien. Diese dänische ErhvervsinvestGruppe ist eine Private-Equity-Gesellschaft (mit ausschliesslich privatem Beteiligungskapital), die sich auf den Erwerb von Mehrheitsbeteiligungen an kleinen und mittelgrossen Unternehmen spezialisiert hat.

Aktuelles 04 2023 Schweizer Landtechnik 5

«Landpower» feiert Comeback

Highlight der aufgefrischten Baureihe «Landpower» von Landini ist der 6-Zylinder-Motor «NEF 67» von FPT mit 6,7 l Hubraum, der bei den beiden Modellen mit 160 PS und 180 PS verbaut ist. Die Abgasnorm der Stufe 5 wird mit dem Emissionssystem «HI-eSCR2» eingehalten. Weiter gibt es das Powershift-Getriebe «T-Tronic 3» mit 6 Gängen und 3 Gruppen. Der Radstand wurde auf 2880 mm (vorher 2734 mm) vergrössert. Die Traktion wird durch Reifen der Grösse 650/65R38 und eine verbesserte Gewichtsverteilung (zulässiges Gesamtgewicht 11 300 kg) gewährleistet. Der geschlossene Hydraulikkreislauf liefert 38 l/min für die Lenkung und 110 l/min zur Versorgung der 5 mechanischen Hecksteuergeräte und für den elektrischen Kraftheber mit Dreipunktaufhängung und einer Hubkraft bis 8400 kg. Die auf Silentblöcken gelagerte Kabine, der optionale luftgefederte Sitz und die sorgfältig konzipierte

Neues «Seed Profi»-Terminal

Die neue elektronische Bedien- und Überwachungseinheit «Seed Profi» von Güttler in den Varianten «Basic-Version» und «High-Version» ermöglicht die Veränderung der Saatgutmenge

Ergonomie der Bedienele mente im Innenbereich sor gen für Komfort. Die techno logische Kompo nente wird vom satellitengesteuerten Lenksystem bereitgestellt, das über ein 8,4-Zoll-Touch screen-Display bedient wird und die Lenkung über GPS mit optionalem RTK-Korrektursystem ermöglicht.

während der Fahrt über das Terminal und erleichtert so das Abdrehen der gewünschten Saatgutmenge. Die Bedieneinheit wurde hauptsächlich für die «GreenMaster»-Grünlandpflegekombinationen mit Sägeräten und zur Aussaat von Zwischenfrüchten für den «SuperMaxx Culti» konzipiert. Der 5-Zoll-Monitor ist übersichtlich und leicht zu bedienen, das Menü logisch aufgebaut. Die gewünschte Aussaatmenge wird über «Seed Profi» eingestellt. Dann lässt man die Säwalze über das Terminal eine bestimmte Zeit laufen und wiegt dann die Probe. Danach erfolgt der Abgleich mit der gewünschten Menge und gegebenenfalls eine Korrektur mit erneuter Abdrehprobe. Entsprechend dieser Abdrehprobe werden eine minimale und eine maximale Fahrgeschwindigkeit sowie das tatsächlich gefahrene Tempo angezeigt, was die Arbeit erleichtert.

Neuer E-Hoflader von Schweizer Firma

Mit der Marke «GreenFox» hält ein neuer Elektro-Hoflader Einzug in den Schweizer Markt. Hinter dem «GreenFox 500» steht Fox Machines GmbH aus Bubikon ZH, die von Ingenieuren der ETH Zürich gegründet worden ist. Sie haben 2019 einen vorhandenen Elektro-Hoflader weiterentwickelt und anschliessend eine verbesserte Version in Produktion gegeben. Gebaut wird dieser nun in Asien, das Finish erhält er in der Schweiz. Der kürzlich an der Agrimesse in Thun vorgestellte neue «GreenFox 500» mit Allradantrieb und 500 kg Hubkraft weist eine maximale Hubhöhe von 2100 mm (Kipphöhe 1350 mm) auf und wiegt leer rund 1 t. Damit ist der ElektroHoflader für leichte Arbeiten rund um den Hof und Stall einsetzbar. Mit Standardreifen passt der Lader durch Türen bis etwa 930 mm Breite. Mit Breitreifen beträgt die Breite 1050 mm. Die Batterie (60 Volt, 1200 Watt) erlaubt eine Laufzeit von maximal 5 Stunden bei normaler Nutzung. Vollständig geladen wird die Batterie über die Nacht. Eine Schnellladung von 2 Stunden ermöglicht eine weitere normale Nut-

zung von rund 2 Stunden. Der «GreenFox 500» kostet um die CHF 25 000.–, wobei man den Lader im E-Hoflader-Förderprogramm der Stiftung KliK anmelden kann.

Aktuelles 6 Schweizer Landtechnik 04 2023

Regioshow in Wintersingen

Warum nicht einmal anders, sagten sich Karl Mangold, Sissach (BL), und Ernst Hirsbrunner, Kiensberg (SO), vom MF-Regiocenter in Wintersingen (BL) und stellten anstelle der alljährlichen Hausausstellung einen Event auf die Beine, der es in sich hatte: In Zusammenarbeit mit Importeur GVS Agrar AG veranstalteten sie die erste dreitägige «MF-Regioshow» und stellten eine ganze Palette von Traktoren der Marke «Massey Ferguson» vor. Nicht nur das: Im mitgebrachten Showtrailer konnten die Interessierten regengeschützt und bequem sitzend zusehen, wie wendige Traktoren ihre Runden drehten. Gleichzeitig wurde das Publikum mittels Kameras in die jeweilige Kabine mitgenommen und konnte am Grossbildschirm die Aktionen des Lenkers live mitverfolgen.

Leistungsstarke Erweiterungen

Mit zwei leistungsstarken Erweiterungen der Serie «Powergrab» will der schwedische Landmaschinenhersteller Quicke neue Massstäbe im Silage-Umschlag setzen. Die Schaufel «Powergrab L+» ist für Front-, Teleskop- und Radlader mit einer Hubkraft von 3 bis 5,5 t konzipiert und kann mit einer Öffnungsweite von 200 cm bis zu 2,1 m3 Silage in einem Arbeitsgang umschlagen. «Powergrab XL+» ist für Teleskop- und Radlager mit einer Hubkraft von 5 bis

10 t geeignet und kann bis zu 3,3 m3 Silage in einem Arbeitsgang bei einer Öffnungsweite von 214 cm bewegen. Beide Greifschaufeln sind auf den langfristigen Höchstleistungseinsatz für den Silage-Umschlag in Betrieben mit besonders hoher Silage-Entnahmefrequenz ausgerichtet und helfen, Verluste auf ein Minimum zu reduzieren. Mit besonders leistungsstarken Zylindern werden auch extrem verdichtete Silagen bewältigt.

Im Vorfeld der Pflügermeisterschaften

Zur ordentlichen GV trafen sich die Mitglieder der Schweizerischen Pflüger-Vereinigung (SPV) im Restaurant «Zum Alten Schützenhaus» in Schaffhausen. Rechnung und Budget – beide mit Verlust –genehmigten die Anwesenden einstim -

Claas mit neuem CEO

Der Gesellschafterausschuss der ClaasGruppe hat mit Wirkung zum 1. April 2023 Jan-Hendrik Mohr zum neuen CEO bestellt. Zuvor hatte der amtierende CEO Thomas Böck entschieden, von seinem Amt zurückzutreten und

mig. Nationale Beachtung finden werden heuer das Thurgauer Kantonalpflügen am 13. August in Tänikon, die 43. Schweizermeisterschaften am 27. August in Witterswil (SO), die mit der Nordwestschweizer Meisterschaft am Vortag verbunden sind. International stehen am 13./14. Oktober die 68. Weltmeisterschaften im lettischen Kuldïga (mit Marco Angst und Beat Sprenger) und am 21./22. Oktober die 38. Europameisterschaft im dänischen Roslev (mit Toni Stadelmann und Peter Ulrich) auf dem Programm.

Auf dem Bild: Sie halten beim SPV die Fäden in der Hand: Präsident Stefan Spring und Käthy Angst.

sich neuen Aufgaben zu widmen. JanHendrik Mohr ist Diplom-Ingenieur und seit 1984 mit zunehmender Verantwortung bei Claas tätig. Seit 2008 ist er Mitglied der Konzernleitung. Aktuell verantwortet er das Geschäftsfeld Getreideernte, das er weiterhin in Personalunion führen wird. Thomas Böck, der Claas verlässt, war über 16 Jahre beim Harsewinkler Landtechnik-Hersteller tätig, davon fast vier Jahre als CEO. Während seiner Zeit ist der Umsatz auf über 5 Mrd. Euro gestiegen.

Kooperation

Motorenhersteller Deutz meldet eine umfassende Kooperation mit Daimler Truck. Die Transaktionen umfassen sowohl mittelschwere Motoren, die beispielsweise für den Einsatz in Baumaschinen geeignet sind, als auch schwere Motoren, die grosse Landmaschinen antreiben können. Daimler Truck hält damit eine Beteiligung am Grundkapital von Deutz in Höhe von 4,19 %. Im Gegenzug zahlt Deutz für den Zugriff auf DaimlerTruck-Verbrennermotoren. Mit ein Grund für diese Kooperation ist, dass Daimler Truck infolge seiner E-Mobilität-Strategie keine Mittel mehr in die Weiterentwicklung der mittelschweren Euro-7-Motoren investieren will. Die Behörden haben die Genehmigung für diese Kooperation erteilt.

Aktuelles 04 2023 Schweizer Landtechnik 7

Strassenbau-Projekte frühzeitig hinterfragen

Sind Verkehrsberuhigungs­ Massnahmen wie Verengungen und Verkehrsinseln geplant, lohnt es sich für Landwirte und Lohnunternehmer, diese im Voraus kritisch zu hinterfragen.

Denn oftmals ist nach dem Bau die Durchfahrt für landwirtschaftliche Maschinen nur noch sehr schwer oder im schlechtesten Fall kaum mehr möglich.

Heinz Röthlisberger

Verkehrsberuhigungs-Massnahmen sind im Trend. Landauf und landab werden Strassenverengungen, Schwellen und Verkehrsinseln gebaut. Ziel ist es, die Geschwindigkeit zu verringern, um so die Sicherheit auf den Strassen zu erhöhen. Was gut ist für die Sicherheit, ist nicht unbedingt gut für die Landwirtschaft. Denn leider wird in vielen Stras senbauProjekten auf landwirtschaftliche Fahrzeuge nicht genügend Rücksicht genommen. Verengungen und Verkehrsinseln können dazu führen, dass Landwirte und Lohnunternehmer mit ihren Fahrzeugen nur noch sehr schwer oder gar nicht mehr durchfahren können. Dabei müssten die Strassen nach den Bestimmungen des Strassenbau- und Verkehrsrechts so gebaut werden, dass landwirtschaftliche Fahrzeuge, Arbeitsmaschinen und Anhängerkombinationen auch mit den ge -

setzlich höchstzulässigen Abmessungen und Gewichten die Strassen problemund schadlos befahren können. Das heisst, Strassen müssen auch mit Erntefahrzeugen wie Mähdreschern und Feldhäckslern befahren werden können, die gemäss den gesetzlichen Höchstmassen bis zu 3,50 m breit sein dürfen. Auch Traktoren mit Doppelrädern oder Breitreifen bis 3 m Breite oder Traktor-Anhänger-Züge mit einer Länge bis zu 18,75 m sollten zirkulieren können.

Ist gebaut, ist es oftmals zu spät Leider werden Probleme häufig erst nach Fertigstellung durch die betroffenen Landwirte und Lohnunternehmer festgestellt. Dann ist es nur noch sehr schwer möglich, zu Intervenieren und eine Korrektur zu verlangen. Eine nachträgliche Abänderung führt zu Mehraufwand und

Mehrkosten. «Es lohnt sich deshalb, die jeweils öffentlich bekannten Strassenbauprojekte in der näheren Umgebung oder überregionaler Dimension bereits in der Planungs- und Auflagephase mit kritischem Blick auf die Befahrbarkeit inklusive Detailausbildung von Randsteinen durch Ausnahmefahrzeuge oder Arbeitsmaschinen zu prüfen und allenfalls mit dem betroffenen Amt frühzeitig Kontakt aufzunehmen», empfiehlt Rechtsanwalt Stephan Stulz aus Baden (AG).

Kaputte Pneus wegen scharfkantigen Randsteinen

Insbesondere sind VerkehrsberuhigungsMassnahmen für die Landwirtschaft ein Problem, wenn die projektierte Strassenverengung zu einer Fahrbahnbreite von weniger als 3,00 Meter führt und diese dazu noch mit scharfkantigen Randstei -

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Positives Beispiel: Sowohl die Verkehrsinsel als auch das Trottoir links haben abgeschrägte Randsteine. Somit können auch grosse Erntemaschinen ohne grosse Probleme durchfahren. Bild: Heinz Röthlisberger

Für den Mähdrescher gibt es an dieser Verengung mit Verkehrsinsel nur eine Möglichkeit.

scharfkantigen und

Randstein überfahren,

nen abgegrenzt wird. Das führt dazu, dass Landwirte und Lohnunternehmer mit ihren Traktoren und Erntemaschinen die teilweise hochstehenden scharfkantigen Randsteine überfahren müssen, um überhaupt durchfahren zu können, was das Aufschneiden der Pneus zur Folge haben kann. Müssen die aufgeschnittenen Pneus deswegen repariert oder ersetzt werden, kann dies hohe Kosten verursachen und zu einem Zeitverlust bei der Ernte führen. «Der betroffene Lohnunternehmer oder Landwirt trägt in der Realität die daraus entstehenden Gefahren und Kosten, obwohl eigentlich das Gemeinwesen für eine mangelhafte Strasse haftpflichtig wäre», sagt Stephan Stulz. Wünschenswert wäre deshalb der Einbau von abgeschrägten, nicht scharfkantigen Randsteinen. «Das ist aber nicht in jedem Fall möglich, auch weil die Strassenentwässerung bei niedrigen Kanten beziehungsweise bei schräg gestellten Rand­

Broschüre «Schleppkurve»

Die Broschüre «Notwendige Strassendimensionen für landwirtschaftliche Fahrzeuge» des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik SVLT zeigt den Platzbedarf von landwirtschaftlichen Fahrzeugen anhand von Praxisbeispielen auf. So werden in der Broschüre auch die Schleppkurve eines Mähdreschers und eines Traktors mit zwei Anhängern mit derjenigen eines Lastwagens mit zwei Anhängern verglichen. Die Broschüre kann auf der Homepage www.agrartechnik.ch unter der Rubrik «Flyer und Merkblätter» heruntergeladen oder direkt beim SVLT über die Telefonnummer 056 462 32 00 bestellt werden.

steinen nicht in allen Fällen gewährleistet ist», erklärt er.

Nicht berücksichtigte Schleppkurven

Ein weiteres Problem kann auftreten, wenn in der Planungsphase die Schleppkurven von landwirtschaftlichen Fahrzeugen nicht berücksichtigt werden. Mittels der so genannten Schleppkurven werden die Fahrspuren und Auslenkung von Fahrzeugen und Lastenzügen grafisch erfasst. Damit soll die Befahrbarkeit der Strassen durch alle zugelassenen Fahrzeuge gewährleistet werden. Also auch für Traktor­ Anhänger­Züge oder für Mähdrescher mit angehängtem SchneidwerkAnhänger. «Schleppkurven für landwirtschaftliche Fahrzeuge sind nicht Inhalt der einschlägigen Normen im Tiefbau», erklärt dazu Stephan Stulz. Dementsprechend würde dies im Planungsprozess üblicherweise überhaupt nicht berücksichtigt. Häufig würden so die Interessen der Landwirtschaft mit ihren Fahrzeugen schlichtweg ignoriert oder gehen ganz vergessen. Man sei möglicherweise der Auffassung, ein Lastwagen mit Anhänger stelle das grösste und breiteste Fahrzeug auf der Strasse dar und wenn der LKWZug berücksichtigt werde, so könnten auch alle landwirtschaftlichen Fahrzeuge durch diese Kurve hindurchfahren können. Dass dies so generell nicht gesagt werden kann, sei wohl allen Landwirten und Lohnunternehmern bekannt, bemerkt Stulz. Müssen Strassen infolge einer Anpassung der Schleppkurve nachträglich angepasst werden, kann es im Nachhinein zu umfangreichen und kostspieligen Nachbesserungsarbeiten oder zu Fahrversuchen vor Ort führen.

Zu schwache Bankette

Auch mit den Banketten, also beim Bereich unmittelbar neben der Fahrbahn, kann es zu Problemen kommen. In zahl­

reichen Fällen ist ein Befahren der Bankette mit den schweren Maschinen nicht zu vermeiden. Sind diese Bankette nicht genügend stark befestigt, sinkt in der Regel das Rad ab, was zu gefährlichen Situationen, Unfällen und Maschinenschäden führen kann. «Hier stellt sich aber das Problem, dass die Strasseneigentümerschaft auf die effektive und verbaute Strasse mit einem schmalen Seitenstreifen beschränkt ist», erklärt Stephan Stulz. Breitere, befestigte Bankette benötigten in aller Regel Landabtretungen. «Dies wiederum ist in zahlreichen Fällen ein fast endloses Unterfangen, insbesondere, falls sich der Bankettbereich über einen längeren Strassenabschnitt hinzieht.» Patentrezepte gebe es hier wohl keine, so Rechtsanwalt Stulz. Höchstens den Hinweis, dass betroffene Landwirte ein gutes Augenmass und etwas Grosszügigkeit walten lassen, weil es gesamthaft betrachtet auch im Interesse der Landwirtschaft liegt, wenn die Strassen befahrbar und sicher sind.

Fazit

Verkehrsinseln, Strassenverengungen mit Fahrbahnen unter 3 m sowie mit scharfkantigen, hochstehenden Randsteinen sowie Nichtberücksichtigung von Schleppkurven von Erntemaschinen und Traktor­ Anhänger­Zügen können für Landwirte und Lohnunternehmer zum Problem werden. Weil nachträgliche Abänderungen eines genehmigten, im Bau befindlichen oder fertiggestellten Strassenbau ­ Projektes in der Regel aufwendig bzw. häufig nicht mehr möglich sind, muss die Einflussnahme durch direktbetroffene Landwirte und Lohnunternehmer bei den zuständigen Ämtern so früh wie möglich erfolgen. Es kann auch hilfreich sein, solche Projekte dem SVLT oder der betreffenden SVLT­Sektion vor Ort zu melden, damit auch verbandsseitig die entsprechenden Vorkehrungen getroffen werden können.

Focus 04 2023 Schweizer Landtechnik 9
Er muss auf das Trottoir ausweichen und dabei den hochstehenden was die Gummiraupen (oder auch Pneus) beschädigen kann. Bilder: Laurent Vernez

«Innovation als Antwort auf die Auflagen des Umweltschutzes»

Mit den Marken «Agrifac», «Berthoud», «Evrard», «Hardi», «Nicolas» und «Tecnoma» ist der französische Konzern Exel Industries ein führender Hersteller von Feldspritzen. Auch der deutsche Rübenroder-Spezialist Holmer gehört zum Unternehmen. Im Interview geht Geschäftsführer Yves Belegaud auf die wirtschaftliche Situation des Konzerns ein und spricht über die Herausforderungen im Bereich Umweltschutz.

«Schweizer Landtechnik»: In welchem Ausmass und bei welchen Bauteilen sind die Landtechnikfirmen von Exel Industries von Lieferengpässen betroffen?

Yves Belegaud: Unsere Fabriken wurden während der Covid-Pandemie nicht ganz stillgelegt und konnten danach die Produktion sofort wieder hochfahren. Der Markt befand sich damals in einer Wachstumsphase. Unsere Zulieferer litten unter dem Fernbleiben ihrer Arbeitskräfte und an Engpässen bei der Rohstoffversorgung, wodurch sie grosse Mühe hatten, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Im laufenden Geschäftsjahr, welches im Oktober beginnt, hat sich die Lage etwas entspannt, wobei die Lieferengpässe allmählich überwunden werden. Trotzdem hat sich die Lage noch nicht ganz normalisiert: Wir sind mit dem Ausstellen von Rechnungen im Verzug, da bei gewissen Maschinen elektronische und hydraulische Komponenten, sowie Zubehör für den Führerstand, wie Joysticks, Kabinenfilter, Kabel, Kunststoffmaterialien, einschliesslich Spritzmittelbehälter und Abdeckungen, und andere Teile für die Endfertigung nach wie vor fehlen.

Was bedeutet das für den Konzern?

Da unser Tätigkeitsfeld sehr breit gefächert ist, können wir nicht einmal von den Vorteilen der Massenfertigung profitieren. Wir haben folglich auch nicht versucht, unsere Bezugsquellen für gleiche Teile zu verdoppeln, wie dies bei anderen Firmen, die grosse Volumen produzieren, üblich ist. Vielleicht wurden wir deshalb etwas mehr als andere in Mitleidenschaft gezogen. Eine weitere Folge ist der erhöhte Bedarf an Umlaufvermögen, begleitet von einer starken Erhöhung der

Lagerbestände: In 40 Jahren Tätigkeit in der Industrie habe ich so etwas noch nie erlebt! Das Problem ist immer noch akut, obwohl sich die Lage nach und nach normalisiert. Gleichzeitig leiden wir unter tendenziellen Preiserhöhungen im Komponentenbereich.

Über welche Planungssicherheit verfügen Sie heute in der Produktion der verschiedenen Landtechnik-Marken Ihres Konzerns?

Die Lieferfristen schwanken je nach Marke und Modell zwischen mehr als sechs und maximal zehn Monaten. Einerseits ist

unsere Produktionskapazität unter den gegenwärtigen Bedingungen weitgehend ausgeschöpft, während die Beschaffungszeiten für gewisse Teile manchmal sehr lang sind. Dies steht unter anderem im Zusammenhang mit der seit Herbst 2021 stark gestiegenen Nachfrage, für die es zwei Erklärungen gibt: einerseits die grössere Investitionsbereitschaft der Landwirtschaft im Anschluss an die Verbesserung des betrieblichen Cashflows dank gestiegener Preise für landwirtschaftliche Produkte, anderseits die Notwendigkeit, in schlagkräftigere Maschinen zu investieren. Wir sind mit dieser Lage äusserst

10 Schweizer Landtechnik 04 2023 Markt | Interview
Yves Belegaud ist seit 2019 Chef von Exel Industries. Der Konzern besitzt rund 20 Firmen und beschäftigt über 4000 Mitarbeiter. Neben Pflanzenschutzspritzen und Zuckerrübenrodern produziert Exel auch für die Industrie sowie für den Gartenbau und den Wassersport. Bild: Matthieu Schubnel

zufrieden, da wir mehrere Perioden stagnierender Nachfrage hinter uns haben. Gegenwärtig scheint sich jedoch eine Abflachung der Nachfrage anzubahnen.

Können Sie sagen, welche Produkte aus Ihrem Landtechnikangebot am meisten Erfolg haben?

Das ist schwer zu sagen, da die Nachfrage auf allen Märkten deutlich anzieht. Bei den Stelzentraktoren besteht anscheinend ein ausgeprägter Bedarf, die Bestände zu erneuern.

Wir haben das Glück, seit zwei Jahren hochwertige Geräte im Angebot führen zu können, insbesondere die neuen Produkte von Tecnoma und von CMC. Die Nachfrage für leistungsfähige und auch selbstfahrende Pflanzenschutzspritzgeräte im oberen Preissegment ist auch auf anderen Märkten wie Osteuropa, England, Nordamerika und Australien, deutlich spürbar.

Welchen Anteil des Umsatzes generiert Exel Industries im Exportgeschäft?

Im Geschäftsjahr 2021/2022 hat unser Konzern, der übrigens seinen 70. Jahrestag feiert, 82 % des Rekordumsatzes von 977 Mio. Euro exportiert.

Können Sie die Vertriebs organisation der Konzernmarken im Geschäftsbereich Schweiz zusammenfassen?

Es sei daran erinnert, dass die historisch auf dem Schweizer Markt aktive Marke

Fischer zum Zeitpunkt der Reorganisierung, kurz vor meinem Amtsantritt im Jahr 2019, die Produktion eingestellt hat. Gleichzeitig haben wir andere Marken gefördert, Berthoud im Ackerbau und Nicolas im Wein- und Obstbau. Danach wurden mit gewissen Landtechnikhändlern Absprachen getroffen, um auf dem Markt präsent zu bleiben. Heute verfügen diese Händler für den Schweizer Markt über Ersatzteile der Marke «Fischer». Diese Umstellung wurde durch das Personal von Berthoud gesteuert. Die Schweiz zählt gegenwärtig rund zehn Händler der Marke Berthoud, wovon zwei gleichzeitig Produkte von Nicolas anbieten. Ein Handelsvertreter und ein technischer Gutachter der beiden Marken sind im Schweizer Vertriebsnetz tätig, um diese Händler zu unterstützen.

Welche Erwartungen zeichnen Ihrer Meinung nach die Schweizer Kunden von Pflanzenschutzgeräten besonders aus?

Die Schweiz ist ja als das Land der Uhrenindustrie bekannt! Wie man mir gesagt hat, sind Landwirte in der Schweiz sehr anspruchsvoll, vor allemnwas die Qualität der Maschinen angeht und besonders auf Technologie erpicht. Obwohl die Betriebsgrössen eher gering sind, ist der hohe Technologiestand unbestreitbar. Ab und zu sehen wir uns veranlasst, Schweizer Landwirten massgeschneiderte Lösungen und spezifische Anpassungen anzubieten, zum Beispiel zum Arbeiten in Hanglagen.

Der Schweizerische Verband für Landtechnik ist mit der Organisation der periodischen Kontrollen aller Pflanzenschutzspritzgeräte in der Schweiz beauftragt. Wie empfinden Sie als Leiter eines indus triellen Unternehmens diese Kontrollen, die in immer zahlreicheren Ländern obligatorisch werden?

Wir betrachten solche Kontrollen als einen willkommenen Anlass, das Material zu revidieren. Technische Kontrollen haben den Vorteil, die Funktionsmängel gewisser Maschinen offenzulegen. Die Reduktion der Dosiermengen ist uns ein Anliegen. Gewisse Verschleissteile müssen ausgetauscht werden. Ohne verbindliche Kontrolltermine kann es vorkommen, dass der Landwirt gewisse Schwachstellen übersieht. Die Prüfungen sind im Einklang mit dem historischen Motto des Konzerns in Sachen Spritzen von Pflanzenschutzmitteln: ‹Die rechte Dosis zur rechten Zeit am rechten Ort›.

Wie gehen Exel Industries und die dazugehörigen Marken mit dem steigenden gesellschaftlichen Druck auf dem Gebiet des Spritzens von Pflanzenschutzmitteln um?

Durch immer mehr Innovation. Dazu auch durch ein besseres Verständnis des Lebenszyklus unserer Produkte und ihres CO2-Fussabdruckes. Im Bereich der Pflanzenschutzmittel sind sich Gesellschaft und Politik offenbar einig. Die Strategie ‹Farm to Fork› (vom Acker auf die Gabel) ist im Kern des grünen Paktes (‹Green

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Yves Belegaud im Gespräch mit der «Schweizer Landtechnik». Bild: Exel industries

Deal›) der EU, der insbesondere eine 50 %ige Reduktion der eingesetzten Pflanzenschutzmittel bis 2030 vorsieht. Um diese Zielsetzungen einzuhalten, werden wir im Rahmen unserer speziell für den Bereich Forschung und Entwicklung gegründeten Filiale Exxact Robotics innovativ tätig. Zum Beispiel schlagen wir im Rebbau ein räumlich begrenztes Spritzverfahren, oder im Ackerbau die hochpräzise Punktspritztechnologie ‹3S› (Spot Spray Sensor) vor. Weiter haben wir uns zum Ziel gesetzt, unseren CO2-Fussabdruck zu beherrschen und weiter zu senken. Zukünftig werden wir den CO2-Fussabdruck unseres Materials hochgenau messen, um ihn verbessern zu können, sei es durch Nachrüstung oder über den reduzierten Energieverbrauch unserer motorisierten Maschinen. Dieses Vorgehen wurde bereits vor drei Jahren eingeleitet. Weiter ermitteln wir den Energieverbrauch in unseren Fertigungswerken und interessieren uns für den CO2-Ausstoss bei unseren Zulieferern im Bestreben, sie bei der Reduktion der Emissionen zu unterstützen. Schliesslich versuchen wir auch den Landwirten beizustehen, denn die von ihnen im Feld verbrauchte Energie macht den grössten Teil des CO2Fussabdrucks unseres Materials aus. Den Umstieg auf Wasserstoff würden wir als einen riesigen Schritt nach vorne begrüs-

sen. Was die Pflanzenschutzmittel betrifft, ist ihr Anteil am CO2-Fussabdruck eher gering. Eine dritte Stossrichtung unserer Arbeit besteht darin, unsere Maschinen autonom zu gestalten, als Antwort auf den Mangel an Fahrern und als Beitrag zur Verbesserung deren nicht immer optimalen Arbeitsbedingungen.

Empfinden Sie den gesellschaftlichen und politischen Druck als eine Bedrohung für Ihre Tätigkeit?

Ja und nein: Ja, denn nicht zu handeln könnte gefährlich sein. Nein, weil ich überzeugt bin, dass wir durch Innovation als Schwerpunkt unseres Unternehmens durchaus in der Lage sein werden, uns den Herausforderungen des ‹Green Deal› zu stellen. Technologie und Innovation sind der Schlüssel zum Erfolg. Wir tragen entscheidend dazu bei, die Landwirtschaft zu stärken und in die Lage zu versetzen, die Welt zu ernähren. Das Ziel ist und bleibt eine schlagkräftige Landwirtschaft, die auch die erforderlichen Erträge abwirft. Wir sind überzeugt, dass die Ernährung der Welt durch eine Bewirtschaftung im Sinne der Präzisionslandwirtschaft durchaus gesichert werden kann.

Verfolgt Ihr Konzern, wie andere Hersteller auch, angesichts der negati -

ven Auswirkungen der Pflanzenschutzmittel auf die Umwelt und die Biodiversität, die Idee einer Diversifizierung des Angebots mit Werkzeugen zur mechanischen Unkrautbekämpfung, um so in der Lage zu sein, auf alle Anliegen einzugehen?

Zur Diversifizierung des Angebots schlagen wir heute die mechanische Unkrautbekämpfung in Reihenkulturen mit dem Selbstfahrer ‹Terra Variant› von Holmer vor. Wir konnten feststellen, dass ein durch den ‹Terra Variant› gezogenes Werkzeug eine wirksame, präzise und schnelle Unkrautbekämpfung ermöglicht. Dabei darf der hohe CO2-Ausstoss beim Überfahren der Parzelle mit einem motorisierten Fahrzeug nicht unterschätzt werden. Wenn es gelingt, organische Düngereinträge mit mechanischer Unkrautbekämpfung zu kombinieren, was mit dem Selbstfahrer von Holmer durchaus möglich ist, kann eine Überfahrt eingespart werden!

Welcher Anteil des Umsatzes wurde im letzten Geschäftsjahr für Forschung und Entwicklung aufgewendet?

Wir schätzen den Aufwand auf 4 % des Umsatzes. Dies war schon immer ein Schwerpunkt, der durch die Gründung von Exxact Robotics noch bekräftigt wurde. Angesichts der Gewinnmargen des Konzerns ist dies ein entscheidender Aufwand. Man kann nicht behaupten, auf dem Markt für Pflanzenschutzspritzgeräte führend zu sein, ohne eine Vorreiterrolle zu übernehmen.

Mit welchem Tempo und unter welchen Bedingungen werden Ihrer Meinung nach die in den letzten Jahren von mehreren Marken Ihres Konzerns entwickelten Spot-Spraying-Lösungen den Markt prägen?

Die Landwirtschaft braucht Schlagkraft. 2020 haben wir unsere Filiale Exxact Robotics damit beauftragt, das Konzept ‹3S›, eine der fortgeschrittensten Lösungen in diesem Bereich, zu entwickeln. Diese wird bereits seit einigen Monaten auf den Maschinen der oberen Preisklasse der Marke Agrifac vermarktet. Es handelt sich um einen bedeutenden Technologiesprung, der einen grossen Gewinn an Schlagkraft verspricht: Es ist von einer 50 %igen Reduktion der eingesetzten Wirkstoffe die Rede. Mehrere Bedingungen müssen erfüllt sein, damit eine Maschine dieser Kategorie angehört. Wir hoffen, in der Lage zu sein, andere Maschinen auf diese von uns gut beherrsch -

12 Schweizer Landtechnik 04 2023 Markt | Interview
«Unsere hochpräzise Punktspritzlösung ‹3S› schafft es, die angewandte Wirkstoffmenge beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, um mindestens 50 % zu senken», betont der Geschäftsführer. Bild: Matthieu Schubnel

te Technologie nachzurüsten. Durch Vorführungen wollen wir die Landwirte davon überzeugen, diese Technologie zu übernehmen.

Exxact Robotics hat soeben den in unserer Märzausgabe bereits erwähnten Prototyp ‹Traxx Concept H2› mit einer Wasserstoffzelle vorgestellt. Werden die verschiedenen Marken des Konzerns Exel Industries diese Technologie in ihre selbstfahrenden Maschinen als Übergangslösung für die Energiewende aufnehmen?

Langfristig ja, denn Exxact Robotics ist das Forschungs- und Entwicklungszentrum für die technologische Umstellung, speziell im Bereich der Landtechnik, mit dessen Hilfe der Konzern allen ihm gehörenden Marken die notwendigen technologischen Bauteile zur Verfügung zu stellen gedenkt. Der autonome Stelzentraktor ‹Traxx› bildet unsere Übungs- und Entwicklungsplattform für die Bereiche Autonomie und Energie wie zum Beispiel mit Wasserstoff. Wir sind bereits in der Lage, mit der Autonomie dieser Maschinen, die nicht auf der Strasse verkehren sollen, gut umzugehen.

Laut Ihrem letzten Jahresbericht ist die Landtechnik für rund 60 % des Umsatzes von Exel Industries verantwortlich. Wird dieser Anteil in den nächsten Jahren weiter zunehmen oder eher abnehmen?

Die Märkte für landwirtschaftliche Produkte und Landtechnik weisen traditionell eine gewisse Volatilität auf. Dies bestätigt jedoch den Konzern in seinem Bestreben, seine Aktivitäten ab 1996 zu diversifizieren. Die Möglichkeiten, zum Ausgleich auf andere Märkte auszuweichen, sind vielversprechend. In allen Tätigkeitsbereichen sind wir bestrebt, auf hohem Niveau präsent zu sein, um eventuellen Schwankungen entgegenzuwirken. Gegenwärtig befindet sich unsere Aktivität in den Bereichen Gartenbau und Industrie in einer Entwicklungsphase.

Das Geschäft mit Rübenrodern macht mit einem Anteil von 15 % einen nicht zu unterschätzenden Teil des Umsatzes von Exel aus. Welche Auswirkungen haben die Turbulenzen am Zuckerrübenmarkt auf den Konzern?

In Europa nehmen Zuckerrüben gewissermassen eine Nischenrolle ein. Seit 2017, also seit dem Ende der Zuckerkontingente

ist die Branche grossen Schwankungen unterworfen. Nach einer starken Zunahme der Anbauflächen in Europa hat die Branche an Bedeutung verloren, einerseits durch für den Landwirt weniger lohnende Preise, anderseits infolge von Klimaschwankungen und Einschränkungen bei den Behandlungsmöglichkeiten. Heute macht sich die Wertschöpfungskette nach wie vor Sorgen um ihre Zukunft, obwohl sich Rübenzucker und seine Derivate Alkohol und Ethanol in Europa gegen Rohrzuckerimporte durchaus behaupten können. Gegenwärtig werden hochleistungsfähige Ausrüstungen entwickelt, welche einen wichtigen Beitrag zur Produktivitätssteigerung der Branche versprechen. Vor kurzem haben wir in anderen geografischen Räumen grosse Fortschritte verzeichnet, dank denen wir weniger anfällig gegen Schwankungen geworden sind.

Erwägen Sie externes Wachstum durch Akquisitionen?

Das war beispielsweise bei Agrifac 2012 und Apache Sprayers von ET Work 2016 der Fall. Wir richten gegenwärtig unsere

Anstrengungen auf interne Innovationen, wobei wir uns auf die Projekte von Exxact Robotics konzentrieren. Was die anderen Aktivitäten betrifft, ist das externe Wachstum Teil unserer Entwicklungsstrategie, Schritt für Schritt, jeweils im Rahmen unserer Finanzierungsmöglichkeiten.

Welches sind Ihrer Meinung nach im kommenden Jahrzehnt die zukunftsträchtigsten Innovationen auf Ihren Absatzmärkten?

Vor allem Innovationen im Zusammenhang mit unserer Zielsetzung der Abschwächung des Klimawandels, aber auch neue technologische Beiträge. Bei der hochpräzisen Punktspritztechnologie befinden wir uns noch in den Anfängen. Wir hoffen, dass sie sich trotz unvermeidbarer preislicher Auswirkungen rasch durchsetzen wird. Die Autonomie der Fahrzeuge und Massnahmen als Antwort auf die Personalknappheit werden ebenfalls Fortschritte erzielen, wie auch die Umstellung auf Wasserstoff. Wir arbeiten auch in anderen Themenbereichen, von denen in den kommenden zwei Jahren öfter die Rede sein wird.

04 2023 Schweizer Landtechnik 13 Interview | Markt
«Im Verlauf des kommenden Jahrzehnts werden sich auf dem Markt für Pflanzenschutzspritzgeräte vor allem Innovationen im Zusammenhang mit der Abschwächung des Klimawandels durchsetzen können», meint der Leiter von Exel Industries. Bild: Matthieu Schubnel

«Opti+» reinigt für den Leistungserhalt von Solardächern

Staubablagerungen auf Solaranlagen führen zu einer geringeren Leistung der Module. Der Reinigungsroboter «Opti+» der französischen Firma NRI, der nun auch in der Schweiz vertrieben wird, reinigt diese Flächen und optimiert so die Stromerzeugung.

Parallel zum Aufschwung der Photovoltaik sind auch Reinigungsunternehmen entstanden, welche die Oberflächen von Solaranlagen reinigen und pflegen. In der Romandie wird dieser Nischenmarkt derzeit von drei Dienstleistern bedient. Wenn ein Teil der Sonnenstrahlen aufgrund von Ablagerungen nicht mehr auf die Solarzellen treffen, erscheint eine Reinigung unumgänglich. Die Meinungen über die Produktivitätssteigerung durch regelmässiges Reinigen der Module gehen auseinander: Plus 15 % sagen die einen, plus 25 % sagen die anderen. Die Häufigkeit der Reinigung hängt vom Verschmutzungsgrad ab, und dieser ist je nach Umfeld unterschiedlich. Es ist anzunehmen, dass eine Reinigung in staubiger Umgebung wie auf landwirtschaftlichen Betrieben und Hühnerställen oder an einer stark befahrenen Autobahn mit hoher Partikelbelastung häufiger zu prüfen ist.

Zwei ferngesteuerte Modelle

Das französische Unternehmen NRI ist einer von mehreren Herstellern selbstfahrender Solar-Reinigungsmaschinen. Das Unternehmen, das seit 2014 solche Geräte anbietet, kann für sich in Anspruch nehmen, dass in Frankreich bereits 90 Einheiten im Einsatz sind. Nun bietet die Firma über den Importeur Easysolarnet die fünfte Version seines Roboters «Opti+» auf dem Schweizer Markt an (siehe Kasten). Die Produktreihe besteht aus den beiden ferngesteuerten Modellen «Opti+5P» und «Opti+5», die sich in Grös se und Kapazität unterscheiden (siehe Tabelle). Mit einer Gesamtbreite von nur 900 mm wiegt der kleinere «Opti+5P» nur 53 kg und kann problemlos in einem leichten Fahrzeug transportiert werden. Der «Opti+5» wird elektrisch angetrieben. Unter einer der Hauben befindet sich eine austauschbare 25-Volt-

35-Ah-Lithiumbatterie mit einer Laufzeit von 4,5 bis 5 Stunden. Unter der anderen Haube befindet sich die elektrische Steuerung des Geräts. Alle Elektromotoren stammen aus Schweizer Produktion. Die beiden Vorschubmotoren bringen den Roboter auf eine Arbeitsgeschwindigkeit von 15 m/min bzw. 30 m/min. Das Gerät läuft auf einem Fahrwerk mit zwei Gummiraupen. Das System zur Einstellung der Kettenspannung ist ähnlich wie bei einem Minibagger: Über die Einstellschraube hinter dem Leitrad kann die Position des Rades eingestellt werden, mit einer senkrecht dazu stehenden Schraube wird das Lager fixiert.

Rotierende Bürsten

Die beiden Bürsten mit 180 mm Durchmesser, die vorne und hinten am Rahmen angebracht sind und ohne Werkzeug demontiert werden können, wer-

Markt | Innovation 14 Schweizer Landtechnik 04 2023
Der Solar-Reinigungsroboter «Opti+5P» des französischen Herstellers NIR bei der Arbeit. Bilder: Matthieu Schubnel

befestigt, um eine Querbewegung zu ermöglichen.

den per Riemen von zwei Motoren angetrieben, die mit konstanter Drehzahl laufen. Mit ihrer dreidimensionalen zentralen Queraufhängung passen sich diese Arbeits elemente an mögliche Unebenheiten an, indem sie die Querneigung der einzelnen Bürsten anpassen. Die schwarze Bürste hat steifere Borsten, welche den Dreck auf der Oberfläche der Module besser abtragen. Jede Bürste wird durch fünf Düsen ständig mit Wasser besprüht. Drei weitere Düsen, die auf die Aussenseite des Gerätes gerichtet sind, sorgen für die Vorbefeuchtung der Module. Druckluftschläuche von 12 mm Innendurchmesser bilden den an Bord der Maschine befindlichen Versorgungskreislauf, um das Wasser zu den Düsen zu leiten.

Zufuhr von Wasser

Der Roboter wird über einen Schlauch an das Wassernetz angeschlossen. Eine schwenkbare Führungsstange mit 360°Anschluss begleitet diesen Schlauch währen der Fahrten des «Opti+5». NRI empfiehlt eine Durchflussmenge von 350 bis 400 l/h und gibt einen Verbrauch von 0,2 bis 0,6 l/m² an. Ein Druck von 1 bis 2 bar

Easysolarnet

Der Vertrieb und Kundendienst für die Produkte des französischen Herstellers NRI auf dem Gebiet der Schweiz wurde bis anhin direkt verwaltet, wird aber ab Ende April 2023 von der Freiburger Firma Easysolarnet übernommen. Die Firma hat sich in der Westschweiz bereits als Anbieter für die Reinigung von Photovoltaikanlagen etabliert. Geleitet wird Easysolarnet von den Teilhabern Cédric Volery und Alexandre Thierrin.

Der mit Lithiumbatterien ausgestattete Solarreiniger läuft rund 4,5 bis 5 Stunden und wird per Fernsteuerung bedient.

ist ausreichend, um den Roboter auf dem Dach des Gebäudes zu versorgen. Bei hohen Dächern ist ein Booster erforderlich. Als Option bietet der Hersteller ein ferngesteuertes Magnetventil an, um die Wasserzufuhr zu stoppen, wenn sie nicht benötigt wird.

Warmwasser und Reinigungsmittel

Die Arbeit beginnt mit dem Aufstellen der Hebebühne, von der aus der Roboter gesteuert wird. Der Roboter selbst wird auf dem Dach abgesetzt und die Arbeit kann beginnen. Idealerweise sollte die Breite der Bürste etwas grösser sein als die Breite der Module. In jedem Fall empfiehlt der Anbieter, zuerst den oberen Teil des Daches zu reinigen und von oben nach unten zu arbeiten. Der «Opti+» kann Steildachanlagen bis zu einer Neigung von 40 % bzw. je nach Modell sogar bis zu 45 % reinigen. Auf steilen Flächen ist es sicherer, rechtwinklig zur Neigung zu arbeiten. Wenn der Roboter bergab fährt, wird er durch die in entgegengesetzter Richtung rotierenden Bürsten abgebremst. Es wird empfohlen, das Wasser für die Reinigung auf 30° Celsius zu erhitzen, um eine bessere Wirkung zu erzielen. Ausserdem kann dem Wasser auf Wunsch ein Reinigungsmittel hinzugefügt werden. Die Schweizer Firma Polatect bietet beispielsweise das Produkt Polabio an, das Bakterien enthält, welche die Entfettung der Module fördern. Sie

Video zum NRI «Opti+»

Ein Video zum Photovoltaik­ AnlagenReinigungsgerät NRI «Opti+» sowie viele weitere Videos findet man auf dem Youtube ­ Kanal von «Schweizer Landtechnik» über diesen QR­ Code.

empfiehlt, dieses Mittel mit einem Anteil von 0,2 % in das Wasser zu mischen. Die Verwendung von Seife ist nicht möglich, da der Roboter auf dem Seifenwasser abrutschen und über den unteren Dachrand abstürzen könnte.

Kapazität bis zu 400 m²/h

Eine weitere praktische Funktion des Roboters ist, dass die Fernsteuerung zehn Minuten vor dem vollständigen Entladen der Batterie Vibrationen aussendet. Damit kann der Roboter rechtzeitig zurückgebracht und die Batterie ausgetauscht werden. Laut Hersteller beschränkt sich die Wartung der Maschine auf die Gummiraupen, deren Bänder in regelmässigen Abständen ausgetauscht werden müssen. NRI gibt den Verkaufspreis, je nach Optionen, mit rund CHF 38 000.− für das kleine Modell und CHF 40 000.− für das grössere Modell an.

Damit sich diese Anschaffung lohnt, ist pro Jahr eine minimale Reinigungsfläche von 60 000 bis 80 000 m² erforderlich. Laut NRI kann die Reinigungskapazität bis zu 400 m²/h betragen. Der Preis für diese Dienstleistung ist degressiv und liegt zum Beispiel ab einer Fläche von 1200 m² bei etwa CHF 1.40/m². Bei kleineren Flächen bis 300 m² wird der Preis unter Berücksichtigung der Fixkosten pauschal festgelegt und liegt bei rund CHF 800.− für 100 m², CHF 900.− für 200 m² oder CHF 1000.− für 300 m².

Die beiden Bürsten sind jeweils an drei Punkten am Rahmen
Modell Opti+5P Opti+5 Dimensionen (B × L × H in mm) 900 × 1400 × 400 1200 × 1500 × 430 Bürstenbreite 850 mm 1100 mm Wasserdüsen auf Bürsten 2 × 5 Düsen 2 × 6 Düsen Wasserdüsen auf Module (Option) 2 × 3 Düsen 2 × 4 Düsen Maximale Neigung 45 % 40 % Gewicht 53 kg 74 kg Innovation | Markt 04 2023 Schweizer Landtechnik 15

Mit Feldhygiene in die Zukunft investieren

Feldhygiene ist ein langfristiger Prozess, der nie endet und nie unterbrochen werden sollte. Sie braucht Vorleistungen im Sinn einer sorgfältigen Kulturplanung und stellt hohe Anforderungen an die Kulturführung.

Ruedi Hunger
Ruedi Hunger Bild:

Feldhygiene ist ein Sammelbegriff für alle Kulturmassnahmen, die indirekt oder vorbeugend dazu beitragen, einen Kulturpflanzenbestand gesund zu erhalten. Enge Fruchtfolgen, Frühsaaten im Herbst und der Wunsch nach einfacher und schneller Arbeitserledigung haben vielfach zu einer schleichenden Vernachlässigung der ackerbaulichen Sorgfalt geführt. Chemisch können Managementfehler zum Teil noch kaschiert werden. Doch alles hat seine Grenzen. Denn die direkte Bekämpfung von Unkräutern, Schaderregern oder Schadinsekten ist im Grunde reine Symptombekämpfung.

Äcker haben ein langes Gedächtnis

Kulturpflanzen vertragen nur in begrenztem Umfang Fremdbewuchs. Ausfallgetreide belastet die nachfolgende Kultur (nur) im Anbaujahr. Dauerprobleme schaffen Ausfallraps, dessen Samen bis zehn Jahre lebensfähig sind und Ackerfuchsschwanzsamen, die bei guten Bedingungen bis fast 20 Jahre keimfähig bleiben. Verschiedene andere Unkräuter wie Disteln und Klebern zählen zu den Problemunkräutern mit hohem Schadpotential. Pilzbelastete Ernterückstände führen zu mehrjährigen Nachwirkungen. Es ist eine der wichtigsten FeldhygieneMassnahmen, dass für Ernterückstände, an denen sich meistens sogar mehrere Pathogene befinden, gute Rottebedingungen geschaffen werden. Dazu muss das Material nicht nur gut verteilt, sondern auch aufgespleisst werden. Paradebeispiel dazu sind Silo- und Körnermais-Rückstände. Konsequente Mulcharbeit nach Mais ist Teil der Feldhygiene,

damit dem Maiszünsler eine Überwinterung erschwert oder verunmöglicht wird und um das Fusariumrisiko für nachfolgendes Getreide tief zu halten.

Wehret den Anfängen Ährenfusarien, Blattseptoria, Blattfleckenkrankheit bei Mais oder Phoma bei Raps. Wirtpflanzen und Pflanzenreste sind Infektionsquellen für Pflanzenkrankheiten. Eine «grüne Brücke» widerspricht

«Die Werkzeugkiste für pflanzenbauliche Reparaturmassnahmen leert sich aus verschiedenen Gründen immer schneller»

der Feldhygiene in ihren Grundprinzipien. Vielfach werden abgeerntete Äcker ungenügend bearbeitet und eine Restverunkrautung kann sich über längere Zeit ungestört ausbreiten. Dabei entwickeln sich bei immer höheren Temperaturen im Spätsommer und Herbst boden- und blattbürtige Pilzkrankheiten. Auch Schnecken können sich ungestört vermehren. Ein passendes Nacherntemanagement erfordert eine zeitlich angepasste und vor allem konsequent ganzflächig schneidende Bodenbearbeitung. Nicht jedes der angebotenen Bearbeitungsgeräte hält, was es verspricht und schneidet wirklich ganzflächig mit der erforderlichen Qualität. Auch wenn es schwerfällt, zur Feldhygiene gehört auch, dass misslungene Teil -

flächen einer Parzelle konsequent neu bestellt werden. Ansonsten werden sie unweigerlich von Unkräutern in Besitz genommen.

Langfristig handeln statt notdürftig heilen

Das Thema Feldhygiene wird durch zunehmende Wetterextreme verschärft. Nicht zuletzt deshalb muss sich die Arbeitserledigung künftig wesentlich stärker an den phytosanitären Erfordernissen orientieren. Es ist darum dringend notwendig, dass die Sensibilität für Feldhygiene ins breite Bewusstsein rückt. In Zukunft wird es immer weniger «Reparaturmöglichkeiten» durch chemische Pflanzenschutzmassnahmen geben. Ein ganz wichtiger Teil der Feldhygiene ist die Begrünung in Form von Gründüngung (und Zwischenfutter) zur Unterdrückung von Unkraut. Allerdings ist sie agronomisch nur dann positiv zu bewerten, wenn sie auch die Feldhygiene verbessert. Dazu ist erforderlich, dass Haupt-, Nachfrucht und Feldhygiene aufeinander abgestimmt werden.

Druck von aussen nimmt zu Bis zur Jahrhundertwende fristete die mechanische Unkrautregulierung mehr oder weniger ein «Mauerblümchen-Dasein». Eine Ausnahme bildeten ökologisch arbeitenden Betriebe. Dank ihnen gab es immer einen Markt für Geräte zur mechanischen Unkrautregulierung. Die grossen Landtechnikproduzenten passten sich der Nachfrage an und konzentrierten sich Jahrzehnte lang auf den chemischen Pflanzenschutz. Der Einsatz von Herbizi -

04 2023 Schweizer Landtechnik 17 FELDHYGIENE
Feldhygiene in Bezug auf die Unkrautregulierung hat sowohl als Nacherntemassnahme als auch bei Vegetationsbeginn grosses Potential. Bilder: R. Hunger

Definition Feldhygiene – Vorbeugen ist besser als heilen.

Vor Kulturbeginn

Während der Kulturzeit Kulturende Feldauswahl Fruchtfolge Sortenwahl Unkräuter Krankheiten Schädlinge Schädlinge

Gesunde Parzellen auswählen Gezielt optimieren Robuste und/oder resistente Sorten bevorzugen Jegliche Samenbildung verhindern

Frei von Kohlhernie (Raps), Problemunkräuter usw.

Wirtspflanzen, Problempflanzen nicht nacheinander anbauen!

Mehltauresistente Sorten wählen

den zur Unkrautregulierung war auf vielen Bauernhöfen die Standardversion für Feldhygiene. Sichere und termingerechte Unkrautkontrolle mit hoher Flächenleistung waren die wichtigsten Vorteile. Doch das ist heute anders. Anwendungsbeschränkungen, Umweltbelastung, der öffentliche Druck und nicht zuletzt als Folge davon verschärfte Zulassungsverfahren führten – und führen immer noch – zu einem Umdenken.

Beispiel: «Feldhygienetag»

Unkräuter beanspruchen nicht nur Platz, Nährstoffe und Wasser, sie sind auch nicht zu unterschätzende Krankheitsüberträger. Gerade wenn längere Zeit feuchtwarme Witterungsbedingungen vorherrschen (2021), heisst es deshalb beim Feldgemüsebau: «Erntetag ist auch Feldhygienetag.» So sollten Rückstände von abgeerntete Kohlkulturen möglichst rasch nach dem letzten Ernte ­

Restunkräuter im Notfall von Hand jäten

Die Bildung von Dauerkörpern minimieren

Die Bildung von Überwinterungsformen verhindern

Auftretende Probleme jeder Art abstoppen Beispielsweise Beispielsweise Beispielsweise

Es sollen keine Sklerotien, Pyknidien usw. entstehen

tag zerkleinert und oberflächlich eingearbeitet werden, um damit der Weissen Fliege die Existenzgrundlage zu entziehen. Gleichzeitig kann auch Unkraut vernichtet und damit kann Schlimmeres verhindert werden. Beispielsweise kann eine einzelne Kreuzkrautpflanze bis zu 2000 flugfähige Samen bilden und sich damit stark weitervermehren. Zudem gilt das Kreuzkraut als potenzielle Wirtpflanze des Falschen Mehltaus an Salaten. Oder Hirtentäschel ist als Wirzpflanze für gefürchtete Krankheiten der Kreuzblütler bekannt (Kohlhernie, Kohlschwärze).

Je früher, desto besser

Die Ziele einer erfolgreichen Unkrautregulierung werden nur erreicht, wenn der Boden abgetrocknet, gut befahrbar und schüttfähig ist. Bei trockenem und sonnigem Wetter sind die Kulturpflanzen flexibler und werden weniger geschädigt. Bei Nachtfrost können freigelegte Kultur­Wur­

Es sollen keine Puppen entstehen!

Jeglichen (Unkraut­)Auf wuchs beenden. Vorhandene Probleme beseitigen

zeln Schaden nehmen. Schliesslich sollte die Kultur in einem passenden Stadium sein (Getreide DC 13­29) und – ganz wichtig – das Unkraut darf keinesfalls zu gross sein. Es gilt der Grundsatz, je früher, desto vorsichtiger und je später, desto aggressiver. Mais ist in Sachen Unkrautbekämpfung eine problematische Kultur, weil er ein Langsamstarter ist und dem Unkraut jede Menge Zeit zugesteht, sich zu etablieren. «Einmal ist kein Mal», dieser Spruch hat bezogen auf die Unkrautregulierung in Maiskulturen viel Wahres. Bei Mais treten bis zu drei Unkrautwellen auf, die es möglichst früh auszuschalten gilt.

Quintessenz

Die Feldhygiene als ackerbauliche Massnahme war schon immer ein wichtiger Aspekt zur Kontrolle von Unkräutern, Pflanzenkrankheiten und Schädlingen. Trotzdem ist sie in der Vergangenheit in Vergessenheit geraten, dies obwohl viel ­

Der Feldhygiene im Bereich von Pflanzenschädlingen und Pflanzenkrankheiten kommt durch sich ändernde Umweltbedingungen immer grössere Bedeutung zu. Bilder: R. Hunger / zVg

18 Schweizer Landtechnik 04 2023 FELDHYGIENE

Feldhygiene ist ein systemübergreifender Begriff, der vom chemischen Pflanzenschutz bis zum mechanischen Rückstandsmanagement alles abdeckt. Bilder: Kverneland / R. Hunger

fach enge und aus Sicht der Pflanzengesundheit kritische Fruchtfolgen zugenommen haben. Einerseits hat man sich (zu?) unbekümmert auf den modernen Pflanzenschutz verlassen, anderseits haben

sich manche Betriebe einem überbetriebenen einseitigen Diktat der Betriebswirtschaft untergeordnet. Auch wenn die Feldhygiene ein nie endender Prozess mit kontinuierlichem Auf und Ab ist, sind die

Bedingungen jedes Jahr anders. Der allgemeine Temperaturanstieg begünstigt Pflanzenkrankheiten und Schädlinge und bringt damit immer neue Herausforderungen.

04 2023 Schweizer Landtechnik 19 FELDHYGIENE
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Alle haben sich eingedeckt

Gleich mehrere Hacktechnikhersteller sind in den letzten Jahren von grossen Landtechnikkonzernen übernommen worden. Grund dafür ist die zunehmende Bedeutung der mechanischen Kulturpflege. Immer mehr werden Alternativen im Sinn einer kombinierten Anwendung oder zum kompletten Chemie ­Verzicht gesucht.

Ruedi Hunger

Mit «Alle haben sich eingedeckt» sind nicht die Bauernbetriebe gemeint, sondern einige grosse Landtechnikhersteller. So viel vorab – nun aber der Reihe nach. Die Technik für mechanische Unkrautregulierung war jahrzehntelang ein Markt für und von Spezialisten. Zahlreiche verhältnismässig kleine bis mittlere Hersteller haben über Jahrzehnte viel Erfahrung gesammelt und sich ein grosses Wissen zur mechanischen Regulierung von Unkräutern angeeignet. Entsprechend gibt es heute ein grosses Angebot an Maschinen zur «Kulturführung», wie es so schön heisst. Unter dem Eindruck einer erhöhten Nachfrage haben einige grosse Landtechnikanbieter reagiert und sich einen spezialisierten Partner «angelacht», um

ihn dann gleich zu übernehmen (siehe Tabelle gegenüber).

So geschehen bei Lemken/Steketee, Amazone/Schmotzer, Pöttinger/CFS, Kverneland/Phenix (BCT) und kürzlich bei Väderstand/Thyregod. Andere grosse Landtechnikplayer in der Schweiz, wie beispielsweise Robert Aebi, Agrar Landtechnik, Ott Landmaschinen oder Aebi Suisse, haben eine enge Verbindung mit einem grossen spezialisierten Hersteller. Im Fall von Robert Aebi ist dies Hatzenbichler und bei Ott Landmaschinen Phenix. Bei Agrar Landtechnik sind es mit Treffler, Schmotzer und Horsch gleich drei Partner. Und Aebi Suisse pflegt schon lange eine Partnerschaft mit Einböck und Gaspardo.

Auf dem Boden der Realität

Es gibt kein Abseits mehr. Das zeigt, welch grosse Bedeutung die mechanische Kulturpflege für die massgebenden Landtechnikanbieter heute hat. Warum sind diese Firmen nicht selbst aktiv geworden und haben eigene Produkte entwickelt? Ganz einfach, weil über die Integration eines spezialisierten Herstellers der einfachere Weg gewählt wurde. Wer bisher kein Kulturpflegeprogramm im Angebot hatte, dem fehlte ganz einfach das Knowhow und die Erfahrung. Und damit man «das Rad nicht neu erfinden» musste, wurden entsprechende Tochterunternehmen gegründet. Die nun integrierten Hersteller verloren zwar zum Teil ihre Unabhängigkeit, können aber am herkömm -

20 Schweizer Landtechnik 04 2023 FELDHYGIENE
Newcomer entwickeln immer wieder überzeugende Maschinenkonzepte. Bild: Feldklasse

Übernahmen im Bereich Hacktechnik

Für verschiedene Landtechnikhersteller ist die Technik der mechanischen Kulturpflege systemrelevant geworden, deshalb haben sie sich nach Partnern umgeschaut und diese gleich übernommen. Folgende Übernahmen gab es in den letzten Jahren.

Steketee ist seit August 2018 Teil der familiengeführten Lemken-Gruppe. Hauptsitz und Produktionsstätte sind nach wie vor in den Niederlanden. Steketee ist spezialisiert auf Unkrautbekämpfung in der Präzisionslandwirtschaft. Seit 2007 liegt der Schwerpunkt auf intelligenten Kamera-Systemen mit Einzelpflanzenerkennung für automatische Maschinenführung. Steketee produziert Hacktechnik für Reihenabstände von 15 bis 150 cm und Arbeitsbreiten bis 17 m.

Amazone hat im Januar 2019 die Maschinenfabrik Schmotzer GmbH übernommen. Die Fertigung der Hacktechnik verblieb am Schmotzer-Standort Bad Windsheim (Deutschland). Amazone war schon damals davon überzeugt, dass die mechanische Pflanzenschutztechnik dank exakter Kamera-, GPS- und Steuerungstechnik und der damit verbundenen Leistungssteigerung rasch an Bedeutung gewinnt.

Per 1. August 2021 ist Pöttinger in die Kulturpflege eingestiegen und hat die Produkte und auch die Mitarbeiter von CSF aus Stoitzendorf (Österreich) übernommen. Damit werden verschiedene Rollhacken, Hackgeräte und Striegel von CFS nun in Pöttinger-Farben verkauft. Pöttinger hat damit nach eigenen Worten die Herausforderungen angenommen, Maschinen für die Kulturlandpflege ins Produktprogramm aufzunehmen.

Ende Januar 2023 ist Kverneland durch die Übernahme von BC Technique (Frankreich) definitiv in den Markt für mechanische Unkrautbekämpfung eingestiegen. BCT ist Hersteller von Hacktechnik, Rollhacken, Verschieberahmen und Striegeltechnik, die unter der Marke Phenix Agrosystem vertrieben werden. Phenix wird als Marke weitergeführt. Parallel werden die Produkte in die Vertriebsnetze von Kverneland und Kubota eingeführt.

Im Februar 2023 hat Väderstad Teile des dänischen Unternehmens Thyregod übernommen. Die Übernahme umfasst die Eigentumsrechte an der Produktionspalette von Hacktechnik. Diese zeichnet sich unter anderem durch eine Doppelrahmenlösung aus. Damit ist es möglich, zwei Sämaschinenbreiten mit einer Hackgerätbreite abzudecken. Selbst wenn der Anschluss zwischen den Sämaschinenbreiten nicht 100 %ig korrekt ist.

lichen Standort und mit der angestammten Belegschaft weiterproduzieren.

Mission der Unkrautregulierung

Die Grundsätze der mechanischen Unkrautregulierung haben sich in den letzten Jahrzehnten nicht geändert. Bereits in der 6. Auflage (1967) vom «Lehrbuch des Acker- und Pflanzenbaues» unterscheiden sich die Aussagen zur vorbeugenden Unkrautbekämpfung und zum Einsatz von Hacke und Striegel nur wenig von den heutigen Publikationen. Entscheidend für eine erfolgreiche Anwendung mechanischer Verfahren und einer möglichst grosse Reduktion von unerwünschten Pflanzen ist eine termingerechte Bekämpfung möglichst im Keimblattstadium. Witterungs- und bodenbedingt ist der optimale Einsatzzeitraum stark be -

grenzt und nur in einem kleinen Zeitfenster realisierbar. Nur unter sehr günstigen Bedingungen wird ein mit der chemischen Bekämpfung vergleichbarer Erfolg erzielt. Während die Erfolgsquote auf dem chemischen Weg bei 90 % und höher liegt, ist sie mit Hacke und Striegel zwischen 0 % und maximal etwa 75 %. Das ist natürlich eine Hemmschelle, mit der «man» aber leben kann bzw. muss. Neben der limitierten Unkrautkontrolle fördert jeder mechanische Eingriff in den Boden den Humusabbau und damit verbunden auch CO 2 -Emissionen.

Ausreissen, schneiden, verschütten Unabhängig von der Gerätewahl oder einer bestimmten Werkzeugform ist ein Bekämpfungserfolg an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Wichtigste Voraus-

setzung ist das Entwicklungsstadium von Unkraut und Kulturpflanze. Gefolgt von einer exakten Werkzeugeinstellung. Letztlich zählen auch die praktische Erfahrung des Anwenders und gute Kenntnisse von acker- und pflanzenbaulichen Zusammenhängen. Die Striegelwirkung beruht vorwiegend auf dem Verschütten der Unkrautkeimlinge und dem Ausreissen der Keimpflanzen. Damit ist auch schon klar, warum der Striegel frühzeitig eingesetzt werden muss. Rollende Hackgeräte beruhen auf dem gleichen Arbeitsprinzip (verschütten und ausreissen), stellen aber etwas höhere Anforderungen als Zinkenstriegel. In Reihenkulturen wird das Hackgerät bevorzugt. Sein Arbeitsprinzip beruht auf Schneiden und Verschütten. Im Zwischen-Pflanzen-Bereich von Reihenkulturen und bei Dammkultu -

04 2023 Schweizer Landtechnik 21 FELDHYGIENE
Lemken –Steketee Amazone –Schmotzer Pöttinger –CFS Cross Farm Solution Kverneland –BC Technique (Phenix Agrosystem) Väderstad –Thyregod A/S

ren kommen Speziallösungen (Fingerhacken usw.) zum Einsatz. Allen Geräten zur mechanischen Unkrautregulierung gemeinsam ist, dass der Erfolg von den Witterungs­ und Bodenbedingungen abhängig ist.

• Striegeln

Der Zinkenstriegel hat die grösste Verbreitung. Es gibt ihn mit Arbeitsbreiten bis fast 30 m. Die Zinken sind in einzelne Felder zusammengefasst. Damit eine optimale Bodenanpassung erreicht wird, sind die Zinkenfelder gelenkig am Geräterahmen befestigt. Bei ganzflächigem Einsatz differenziert der Striegel nicht zwischen Kulturpflanze und Unkraut. Um ein gutes Arbeitsergebnis zu erzielen, ohne dass gleichzeitig Schäden an der Kulturpflanze entstehen, ist ein sorgfältiges Einstellen notwendig. Der Zinkendruck kann den Bedingungen angepasst werden. Mit speziellen Hebelsystemen und Parallelogrammführung wird eine gleichmässige Zinkenbelastung erzielt, die auch die Verwendung des Striegels in Dammkulturen ermöglicht. Stütz­ oder Tasträder verbessern die Bodenanpassung. Die pro Feld in fünf oder sechs Reihen angeordneten Zinken haben üblicherweise eine Länge von 50 bis 60 cm, der Zinkendurchmesser liegt im Bereich von 6 und 8 mm, die Strichabstände messen zwischen 25 und 40 mm. Die Neigung der Zinken beträgt 30° bis 45°, gekröpfte Zinkenenden stehen dann etwa senkrecht

zur Bodenoberfläche. Mit dem Striegel wird nur selten ein Wirkungsgrad von über 70 % erreicht (Ø 50 bis 60 %). Mit 5 bis 10 % Kulturpflanzenverlust muss gerechnet werden (Saatdichte erhöhen).

• Scharhackgeräte Vom Funktionsprinzip her betrachtet, ist die Scharhacke die älteste Maschine zur Unkrautregulierung. Sie ist ein klassisches Gerät für Reihenkulturen und eignet sich zur Regulierung der Unkräuter in einem grossen Wachstumsspektrum. Zur präzisen Steuerung der Maschine, speziell bei grösseren Arbeitsbreiten, ist es notwendig, die Maschine entweder manuell (2. Person) oder mit sensorbasierten Systemen exakt zwischen den Reihen zu führen. Scharhackgeräte lassen sich mit unterschiedlichen Hackwerkzeugen und Zinkenformen ausrüsten. Letztere kommen starr, gefedert oder als Kombination beider zur Anwendung. Die Hackschar richtet sich nach dem Entwicklungsstadium der Kulturpflanze. Meistens kommen Gänsefussschar, Standardschar oder Winkelmesser zur Anwendung. Winkelmesser in Verbindung mit gekröpftem Stil erlauben ein näheres Heranhacken an die Kulturpflanze. Die Standardschar hat üblicherweise einen Schnittwinkel zwischen 30° und 50°. Die Schnittqualität und die Menge an aufgeworfener Erde werden vom Anstellwinkel beeinflusst. Ein flacher Anstellwinkel ergibt einen sauberen Schnitt und geringen Erdaufwurf.

(Ab)Rollende Hackgeräte

Es gibt eine 4er­ Gruppe aus rollenden Hackgeräten bestehend aus den Rollhacken, der «Rotary Hoe», dem Rollstriegel und der Bügelhacke. Die Rollhacke ist ein Zwischenreihen ­ Gerät, Rotary Hoe und Rollstriegel werden flächendeckend eingesetzt. Die Bügelhacke ist ebenfalls ein Zwischenreihen ­ Gerät (für den Feldgemüseanbau).

• Bügelhackgerät

Nach dem Funktionsprinzip einer Drahtkrümlerwalze (Nachläufer für Saatkombinationen) konstruiert, besteht die Bügelhacke aus zwei Reihen Bügelkörben. Die Bügelkörbe sind über einen Kettenantrieb verbunden. Damit ein Bearbeitungseffekt entsteht, arbeiten die hinteren Körbe im Übersetzungsverhältnis 1:2 schneller als die vorderen. Dadurch werden die kleinen Unkräuter und Keimfäden aus dem Boden gezogen. Zudem gibt es vom Arbeitsprinzip her ähnliche, passiv oder aktiv angetriebene Geräte, beispielsweise von Feldklasse.

• Rollhacke

Fast «legendär» ist die Rollhacke mit ihren schräg zur Bearbeitungsrichtung angeordneten Hacksternen, als Maishackgerät bekannt. Es ist sowohl eine ganzflächige als auch eine reihenunabhängige Arbeitsweise möglich. Üblicherweise wird die Rollhacke im Zwischenreihenbereich angewendet. Je nach Einstellung lässt sich Erde weg von der Pflanzenreihe oder hin zur Pflanzenreihe (anhäufeln) transportieren. Heute werden, abhängig von der Reihenweite, Geräte mit bis über 30 Reihen angeboten.

• Rotorstriegel, Rotocare, Rotary Hoe (Yetter)

Das ursprünglich aus Amerika stammende Gerät wird heute unter verschiedenen Namen verkauft. Im Grundprinzip ist das Gerät aus zahlreichen Hackrädern mit einem Durchmesser von etwa 50 cm aufgebaut. Daran sind selbstschärfende, an der Spitze gebogene, löffelartige Zinken befestigt. Der Hackeffekt besteht darin, dass die Zinken in den Boden einstechen, ihre Position während des Abrollvorgangs im Boden verändern und wieder aus dem Boden austreten. Dabei werden eine kleine Menge Erde und die aufgelaufenen Unkräuter gelöst und abgeworfen. Jedes Hackrad ist einzeln aufgehängt und kann sich den Bodenunebenheiten anpassen. Es gibt Geräte mit «auf­» oder «abrollenden» Hackrädern.

22 Schweizer Landtechnik 04 2023 FELDHYGIENE
Mit dem «Grinder», einem Projekt des Instituts für Landtechnik TH Köln, steht ein völlig neuartiges Maschinenkonzept in der Erprobungsphase. Bild: TH Köln
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FELDHYGIENE

• Rollstriegel

Der Rollstriegel ist aus zahlreichen Einzelelementen (Zinkensterne) zusammengesetzt. Diese Zinkensterne haben unter sich einen Abstand von 10 bis 15 cm. Ein flächendeckendes Arbeiten ist deshalb möglich, weil die bodenangetriebenen Elemente schräg zur Fahrrichtung angeordnet sind. Mit einem Anstellwinkel von 30° (zur Fahrtrichtung) wird ein 6–12 cm breiter Streifen quer gestriegelt. Neben dem Anstellwinkel bestimmen die Fahrgeschwindigkeit, die Zinkenanzahl und der Sterndurchmesser die Arbeitsqualität. Der Zinkendruck ist einstellbar. Die Fahrgeschwindigkeit liegt im Bereich von 8 bis 10 km/h. Zinkendruck-Einstellung und Fahrgeschwindigkeit müssen feinfühlig gewählt und immer wieder überprüft werden. Die Kulturpflanzenverluste liegen bei etwa 5 %.

Keine Tabu-Zonen

Neben Zwischen-Reihenfräsen und Tellerhackbürsten tauchen immer wieder neue Hackgeräte auf. Zum Teil sind es noch Konzeptstudien (Grinder) oder schlichtweg Weiterentwicklungen und Ergänzungen von bereits vorhandenen Maschinen. Ganz wichtige Teile der Anbaufläche, die bisher mit konventioneller Hacktechnik nicht oder nur ungenügend bearbeitet werden konnten, sind der Dammbereich und der Zwischen-Pflanzen-Bereich in Reihenkulturen. Für beide Bereiche sind heute, mindestens ansatzweise, Lösungen auf dem Markt. Gerade im Hinblick auf automatische Hacksysteme und auto -

nome Feldroboter gibt es in Zukunft keine «Tabu-Zonen» mehr, in denen sich Unkräuter ungestört entwickeln können.

Unkompliziert einstellen

Maschinen müssen sorgfältig eingestellt werden, damit sie ein gutes Arbeitsergebnis erzielen. Diese alte Erkenntnis zieht sich wie ein «roter Faden» durch das ganze Maschinenangebot. Weniger einheitlich ist die Umsetzung dieses Grundsatzes bezogen auf eine einfache, unkomplizierte und schnelle Technik. In der Praxis bestätigt sich immer wieder, Geräte, die nicht einfach an die Bedingungen eingestellt werden können, werden nur ungenügend oder gar nicht eingestellt. Damit liegt’s auf der Hand, dass dann kein optimales Arbeitsergebnis erzielt werden kann.

Potenzial zum «Gamechanger»

Der Unkrauterkennung wird von Fachleuten das Potenzial zum Gamechanger (Wegbereiter) zugesprochen. Noch in diesem Jahr werden Verfahren serienreif sein, mit denen Unkräuter per Bilderkennung automatisch erkannt und selektiv

behandelt werden. Unter optimalen Bedingungen können auf diese Weise 90 % der bisherigen Aufwandmenge an Pflanzenschutzmitteln eingespart werden. Dazu müssen aber riesige Datenmengen von Kameras und Sensoren in Echtzeit abgearbeitet werden. Dies schafft weder normale Software noch der Mensch. Das ist nur mit Künstlicher Intelligenz (KI) möglich. Heisst, bei der automatischen Bilderkennung hat KI künftig eine Schlüsselrolle. Künstliche Intelligenz basiert in diesem Fall auf «Gelerntem» oder anders gesagt, erst nach einer Anlernzeit ist KI in der Lage, das Unkraut zu erkennen. Dies ist deshalb so schwierig, weil die Natur keine komplett identischen Pflanzen hervorbringt.

Fazit

Die mechanische Bei- oder Unkrautregulierung ist «salonfähig» geworden. Neben der ökologischen Landwirtschaft sind zusätzlich viele konventionell wirtschaftende Bauernbetriebe «über den eigenen Schatten» gesprungen und verwenden für Teilbereiche Striegel oder Hackgeräte. Zum Teil werden bereits seit Jahren kombinierte Verfahren Spritze/Hackgerät eingesetzt. Weitere Optionen, die hier nicht berücksichtigt sind, betreffen Verschieberahmen, Fingerhacke, Reihenfräsen, Torsionshacke, automatische (IC-Weeder) und autonome Systeme (Roboter)*.

* Siehe auch Marktübersicht auf der SVLT-Homepage www.agrartechnik.ch unter «Schweizer Landtechnik», «Downloads».

24 Schweizer Landtechnik 04 2023
Mittlerweile gibt es keine Tabu-Zonen mehr, alle Bereiche können mehr oder weniger gut von unerwünschtem Bewuchs freigehalten werden.
Mit der «Fingerhacke» als Zusatzelement wird versucht, die Pflanzreihe sauber zu halten. Bild: Ruedi Hunger

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Auf die inneren Werte kommt es an

Moderne Technik und Digitalisierung haben in den letzten Jahren der mechanischen Unkrautregulierung den Weg für ein Comeback geebnet. Oft ist dieser Weg steinig und der Verschleiss an den Arbeitswerkzeugen entsprechend gross.

Ruedi Hunger

Lockern, Schneiden, Krümeln, Striegeln, Häufeln. Bei der Hacktechnik gibt es als Arbeitswerkzeug Flügelschare, Gänsefussschare, Vibro-Zinken (mit/ohne Verstärkungs feder). Weiter kommen

Winkelmesser, Schutzbleche oder Schutzscheiben, Häufelkörper, Hacksterne, Striegelzinken und, und … zum Einsatz. Über die Jahre hat sich der Fokus bei der Werkzeugauswahl auf Haltbarkeit und Verschleissfestigkeit verschoben. Was stumpfe oder wegen Haltbarkeit zu dick angefertigte Schare und Zinken an der Bearbeitungsgrenze anrichten, ist in den Hintergrund gerückt. Die negativen Folgen sind desto gravierender, je breiter, je verschlissener die Werkzeuge sind und je tiefer gearbeitet wird.

Je flacher, desto schwieriger

Alles kein Problem, denn gehackt und gestriegelt flach – das wäre eigentlich das Ziel. Verschleiss entsteht dennoch an den Werkzeugen. Die Folgen zeigen sich daran, dass verschlissene Scharen und Messer an Arbeitsbreite verlieren und so unter Umständen nicht mehr flächendeckend arbeiten können und vor allem, dass sie schwierig in der Tiefe zu führen sind. Das Problem ist von den Grubber-Scharen her bekannt, stumpfe Flügelscharen dringen vorerst kaum in den Boden ein, um dann aber plötzlich tief zu greifen. Bei Hacktechnik ist eine «unkontrollierbare» Arbeitstiefe nicht tolerierbar, weil links und rechts Kulturpflanzen stehen, die nicht verschüttet werden dürfen.

Zudem bilden Kulturpflanzen auch zur Seite Wurzeln aus, die bei unkontrollierter Arbeitstiefe abgeschnitten oder abgerissen werden. Sorgfältiges, mechanisches Jäten beginnt folglich mit den richtigen und vor allem mit scharfen Werkzeugen.

Für ein langes Leben…

Ein langes Leben für Verschleissteile versprechen alle Hersteller. Dennoch gibt’s immer wieder unterschiedliche Standzeiten. Was ist der Grund? Ist es ausschliesslich der Boden oder doch die Werkzeugqualität? Arbeitswerkzeuge für Bodenbearbeitungsmaschinen mit Hartmetall-Bestückung sind aus der modernen Landwirtschaft nicht mehr wegzu -

26 Schweizer Landtechnik 04 2023 FELDHYGIENE
Auch an Striegelzinken entsteht Verschleiss. Da sie keine Fläche aufweisen, werden sie einfach eingekürzt. Bild: Ruedi Hunger

denken. Aber nicht immer sind sie die Universallösung für schwierige Bedingungen. Auch diesen Produkten sind Grenzen gesetzt. Die Standzeiten sind nun mal unterschiedlich, da eine Vielzahl von Faktoren eine Rolle spielen, die von Betrieb zu Betrieb, zum Teil aber auch schon von Acker zu Acker, sehr stark voneinander abweichen können.

Standzeit versus Preis

Aufgrund der höheren angenommenen Lebensdauer ist der Preis für qualitativ «bessere» Werkzeuge oft um ein Vielfaches höher als bei der Standardausrüstung. Es lohnt sich daher, genau zu überlegen, ob unterschiedliche Materialien, Beschichtungen und Verarbeitungsverfahren für den eigenen Betrieb sinnvoll sind.

• «Aufschweiss-Panzerung»

Die einfachste Version der Hartmetallschar ist die «Aufschweiss-Panzerung». Mit einem Schweissgerät wird mittels spezieller Elektroden eine Hartmetallschicht auf das einfache Grundmaterial aufgebracht. Dies ist eine günstige und einfache Massnahme. Allerdings ist das Grundmaterial oft aus einem vergüteten Werkstoff. Die eingebrachte Hitze des Schweissprozesses hat eine Aufweichung des Materials zur Folge. Ohne erneute Wärmebehandlung wird sich das Schar, nach dem Verbrauch der Hartmetall-Beschichtung, noch schneller abnutzen. Dadurch kann die zuvor gewonnene Standzeitverlängerung unter Umständen wieder verloren gehen. Das Auftragsschweissen hat vielfach zur Folge, dass Verschleissteile dicker werden. Damit steigen der Zugkraftbedarf und der Treibstoffverbrauch.

• Duraface-Beschichtung

Eine weite Möglichkeit ist die sogenannte Duraface-Beschichtung. Hierbei wird ein Verschleissteil in eine heisse, flüssige Beschichtung getaucht, welche sich dann mit dem Grundmaterial verbindet. Die Beschichtung ist sehr abriebfest, ermöglicht einen Selbstschärf-Effekt und damit einen scharfen Schnitthorizont.

• Laser-Auftrags-Schweissen

Als neueste Technik bei der Herstellung von Hartmetall-Werkzeugen gibt’s das Laser-Auftrags-Schweissen. Dabei wird mit einem Laser ein dünner Film aus Hartmetall auf fast jede Grundform aufgeschweisst. Vorteile des Lasers sind vor allem die präzise Positionierung und geringe Wärmezufuhr. Das Grundmaterial

wird wieder weich und behält seine Festigkeit. Vor allem bei Hackmessern und anderen sehr dünnen Werkzeugen sind danach eine lange Standzeit und ein scharfer Schnitthorizont möglich.

• Wolframcarbid

Zur preislichen Oberklasse gehören Teile mit aufgelöteten WolframcarbidPlättchen. Um einen möglichst guten Erdfluss zu gewährleisten, sind die Grundkörper strömungsgünstig ausgearbeitet. Es gibt Mischformen mit zusätzlicher Aufschweiss-Panzerung. Häufig haben diese Teile Rippen oder Oberflächenunebenheiten. Die Meinung ist, dass sich dort Boden (Erde) festsetzt und so den Verschleiss durch Abrieb etwas verzögert. Die Wolframcarbid-Platten sind gut geeignet, um dem starken Abrieb bei

der Bodenbearbeitung standzuhalten. Bei steinigen Verhältnissen gibt’s Einschränkungen, da Wolframcarbid eine Legierung aus Wolfram und Kohlenstoff ist. Sie ist zwar äusserst hart, dadurch aber auch sehr spröde. Trifft nun ein Stein die Platte, kann das unter Umständen dazu führen, dass die Platte zerspringt oder zumindest splittert.

Fazit

Auch wenn mit Hackgeräten normalerweise nicht schnell und nur mässig tief gearbeitet wird, entsteht an den Werkzeugen Verschleiss. Abgenutztes Werkzeug lässt sich nur schwierig im Boden führen und die Arbeitsqualität lässt nach. Es lohnt sich deshalb, die Verschleissteile immer wieder zu kontrollieren und bei Bedarf zu ersetzen.

Hartmetallscharen erhöhen die Standzeit, aber auch den Preis. Bild: zvg
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Die Arbeitsqualität verschlechtert sich mit zunehmendem Verschleiss, speziell bei Scharhackgeräten. Bild: Ruedi Hunger

Kohle im Tee – statt CO2 in der Luft

Die Landwirtschaft ist heute auf der Suche nach einer neuen Identität. Was gestern war, ist vorbei. Was heute ist, wird in Frage gestellt, und was morgen kommt, soll besser sein. Besser in Bezug auf was?

Carbon Farming, Hybridlandwirtschaft, regenerative Landwirtschaft. Sind es Pflanzenkohle oder Komposttee, welche den Boden retten? Alternativen haben es schwer. Nicht immer liegt es an Vorurteilen, manchmal (und immer öfter) fehlt es ganz einfach an Beweisen. «Viele Wege führen nach Rom.» Mit dieser Redewendung wird ausgedrückt, dass es mehrere Möglichkeiten oder eben verschiedene Wege gibt, um zu einem gewünschten Ziel zu kommen. Letztlich dreht sich aber alles um den Erhalt oder den Aufbau von Humus. Dazu muss auch die Landtechnik bzw. das Management mit der Landtechnik ihren Beitrag leisten.

• «Carbon Farming»

ist eine Bezeichnung für Methoden, die das Ziel haben, von Menschen frei­

gesetztes CO2 wieder in landwirtschaftlich genutzte Böden zurückzuführen. Carbon Farming als ganzheitlicher Ansatz erhöht die Interaktion zwischen Pflanzen und Mikroorganismen im Boden und erhöht den Humusaufbau. Letzterer hat eine wichtige Funktion für die Speicherung von CO2 (Carbon) und ist damit die Basis für eine gute Bodenfruchtbarkeit. So weit, so gut. Die gleichen Ziele, aber unter einem anderen Namen, will auch die regenerative Landwirtschaft erreichen.

• Hybridlandwirtschaft

Dieser relativ neue Begriff steht für eine Kombination aus ökologischem Landbau und konventioneller Landwirtschaft. Dabei wird versucht, die jeweiligen Vorteile zu nutzen und die Nachteile zu vermeiden. Stellvertretend für andere Massnah ­

men sei hier die mechanische Unkrautregulierung erwähnt. Allerdings schüttet die Hybridlandwirtschaft die bestehenden Gräben zwischen biologischer und konventioneller Landwirtschaft nicht zu. Ein Argument der Annäherung lautet: «Hybridlandwirtschaft ist ein Modell für die Zukunft, denn die konventionelle Landwirtschaft wird ökologischer und der Ökolandbau produktiver.»

• Regenerative Landwirtschaft

Die regenerative Landwirtschaft stellt die Regeneration des Bodens, der Bodenlebewesen und die Biodiversität in den Mittelpunkt. Zentral ist ein gutes Humusmanagement. Die Ziele der regenerativen Landwirtschaft, die da sind: Aufbau der Bodenbiologie, Erhöhung des Humusgehalts, Fixierung der Nährstoffe im Boden,

28 Schweizer Landtechnik 04 2023 FELDHYGIENE
Wenn nur die obersten Zentimeter des Bodens bearbeitet werden, bleibt das Bodengefüge darunter erhalten. Bilder: R. Hunger

Verbesserung des Wasserrückhaltevermögens und das Unterdrücken der Schädlinge im Boden bieten die grosse Chance, dass sich die beiden Produktionsrichtungen (bio, konventionell) beim gemeinsamen, regenerativen Ziel finden.

«Put the carbon back to soil»

Bei der Rückgabe von Kohlenstoff in den Boden («Put the carbon back to soil») geht es um eine Anreicherung des Bodens mit organischem Kohlenstoff (Humus). Tatsache ist, dass Humus der Schlüssel für die Bodenfruchtbarkeit ist und damit letztlich für alle Erträge verantwortlich zeichnet. Der Humusaufbau ist auch ein zentrales Anliegen einer klimafreundlichen Landwirtschaft. Mit dem Aufbau von Humus wird CO2 im Boden gespeichert. Realistischerweise muss man gleich anfügen, dass erstens nur ein kleiner Teil des CO2 gespeichert wird und dass sich zweitens bei jedem Humusverlust auch das CO2 wieder in die Atmosphäre verabschiedet.

Neue Methoden für alte Ziele

Die regenerative Landwirtschaft ist eine Nutzungsform, mit der versucht wird, über die Nutzung den Boden zu verbessern und damit gleichzeitig die Biodiversität zu erhöhen. Dies, anstatt nur Symptom-Bekämpfung beim vorherrschenden Produktionsmodell zu betreiben. Die Ziele der regenerativen Landwirtschaft werden wie folgt umschrieben: Ganz zentral ist, dass der Humusgehalt stabilisiert und nach Möglichkeit erhöht wird. Parallel dazu wird der Aufbau der Bodenbiologie ge -

fördert. Beides trägt dazu bei, dass die Nährstoffe im Boden fixiert und das Wasserhaltevermögen verbessert wird. Schliesslich sollen Schädlinge im Boden unterdrückt werden. Wie sollen diese Ziele erreicht werden? Neben einer «schonenden» Bodenbearbeitung (was immer das heisst) ist eine dauerhafte Bodenbedeckung als Futterquelle für das Bodenleben sehr wichtig. Als Baustein kommen belebende Präparate in Form von Komposttee und/oder Pflanzenfermenten als Rottelenker zum Einsatz. Die Wissenschaft untersucht die Wirkung solcher Präparate noch, folglich ist eine Bestätigung noch ausstehend. Zielformulierungen sind gut − Erfolgskontrollen besser. Dazu wird der Brix-Wert als Massstab für die Nährstoffdichte im Pflanzensaft vorgeschlagen. Auch der pH-Wert im Pflanzensaft ist ein Erfolgsmerkmal. Die Blatttemperatur ist eine Messgrösse als Stressindikator. Schliesslich sind Veränderungen beim Humusgehalt wichtige, aber eher langfristige Zielwerte.

Welche Rolle spielt die Landtechnik Diskussionen über eine veränderte Intensität in der Bewirtschaftung und vor allem bei der Bodenbearbeitung werden in regelmässigen Abständen geführt. Gründe dafür sind einerseits die Sorge um den Boden, anderseits die Wirtschaftlichkeit. Wer sich für eine Intensitäts- oder Verfahrensänderung entscheidet, muss die Risiken im Auge behalten. Wenn Anbauoder Bewirtschaftungsverfahren geändert werden, sieht der Acker plötzlich nicht mehr wie gewohnt aus. Unter Umständen

Fahrgeschwindigkeit

Grundsätzliches zur Fahrgeschwindigkeit bei der Bodenbearbeitung:

1. Die Fahrgeschwindigkeit sollte sich an den Arbeitszielen und der Arbeitsqualität ausrichten.

2. Bei hoher Geschwindigkeit wird der Boden zertrümmert, dabei entsteht unstrukturierte Feinsterde.

3. Bei schneller Fahrt schwimmen leichte Teile auf (spätere Verschlämmung).

4. Bei schneller Fahrt verringert sich die Rückverfestigung.

5. Schliesslich nimmt der Scharverschleiss bei hoher Geschwindigkeit stark zu.

wird das Timing auf den Kopf gestellt und muss sich wieder neu definieren oder frisch finden. Dazu sind Geduld und Wissen erforderlich. Denn bei der Bodenbearbeitung gibt es in der Regel keinen zweiten Versuch unter gleichen Bedingungen. Wird ein Arbeitsschritt weggelassen, muss dies meistens mit einem Kompromiss erkauft werden.

Fazit

Die Landwirtschaft ist heute in Teilbereichen auf der Suche nach einer neuen Identität. Dieser Weg ist nicht ganz einfach. Aber Landwirtschaft besteht daraus, Dinge zu versuchen, zu beobachten und sie dann, wenn nötig, anzupassen. Alternativen haben es oft schwer, nicht immer liegt es an Vorurteilen, manchmal (und immer öfter) fehlt es ganz einfach an Beweisen.

Kompost

ein wichtiger Baustein für die regenerative Landwirtschaft, steht aber nicht immer in genügender Menge zur Verfügung.

Ein Baustein der regenerativen Landwirtschaft ist die flächige, flache Einarbeitung des Bewuchses. ist
04 2023 Schweizer Landtechnik 29 FELDHYGIENE

Neozoen sind gekommen, um zu bleiben

Seit Jahrzehnten «wandern» Insekten aus anderen Kontinenten in die europäische Landwirtschaft ein und breiten sich aus, weil sie keine Gegenspieler haben und sich das Ökosystem zuerst auf sie einstellen muss. Damit zahlen wir den Preis der Globalität.

Ruedi Hunger

Spätfröste, Starkregen, Trockenheit verfehlen ihre Wirkung nicht und mangelnde Planungssicherheit durch äussere Einflussnahme sorgt für Verunsicherung in der Landwirtschaft. Gemeinsam mit dem Klimawandel werden die Herausforderungen für die landwirtschaftliche Praxis durch den globalen Handel immer zahlreicher. Mit dem länder- bzw. kontinentübergreifenden Handel schaffen es immer wieder blinde Passagiere in Form von Insekten bis zu uns. Nicht alle sind schädlich. Einige dieser Neozoen zählen aber zu den Schadinsekten.

Es fehlt an Erfahrung

Der Schaden, den beispielsweise die Marmorierte Baumwanze verursacht, entsteht hauptsächlich durch ihre Saugtätigkeit. Die heranwachsenden Früchte werden durch die Einstiche deformiert, zudem kann das Fruchtfleisch verbräunen. Häufig sind die Schäden nicht eindeutig zuzuordnen, da auch Krankheiten und andere Schädlinge ähnliche Schadbilder verursachen. Die Marmorierte Baumwanze hat ein extrem breites Wirtspflanzenspektrum von weltweit über 200 Arten. In der Schweiz ist sie seit 2004

nachgewiesen. Diese Baumwanze wird durch visuelle Kontrollen überwacht. Noch fehlen langfristige Erfahrungen zur Regulierung des Schädlings weitgehend. Insektizide sind nur begrenzt wirksam. Nichtchemische Massnahmen wie Lichtfallen oder das Abblasen dezimieren auch Nützlinge.

Milde Winter –beste Voraussetzungen

Die Grüne Reiswanze ist auf milde Winter angewiesen und konnte deshalb bis vor Kurzem kaum Fuss fassen. Zunehmend

30 Schweizer Landtechnik 04 2023 FELDHYGIENE
Speziell wenn eingeschleppte Schadinsekten auftreten, spielt Ackerhygiene eine grosse Rolle. Bild: zvg

mildere Witterung auch im Winter verbessert die Chancen für den Saugschädling. Neben den direkten Saugschäden werden die Früchte aufgrund des lange anhaftenden «Wanzengeschmacks» unverkäuflich. In Ackerkulturen ist die Grüne Reiswanze vor allem in Soja, Mais und Buchweizen zu finden. Im Rekordsommer 2022 konnte sich die Wanze speziell in Deutschland ausbreiten.

Kürzere Entwicklungszeit

Der Schnellkäfer bzw. der Drahtwurm ist ein alter Bekannter. Weniger bekannt ist, dass eine neue Art der Schnellkäfer sich

durch eine kürzere Entwicklungszeit von den bisherigen im landwirtschaftlichen Bereich schädlichen Schnellkäfern unterscheidet. Auch bei diesem Schädling zeigt es sich, dass er mit den neuen Klimabedingungen gut zurechtkommt.

Ackerhygiene im Vordergrund

Die drei Beispiele zeigen, dass es wichtig ist, frühzeitig auf neue Schädlinge aufmerksam zu werden. Frühes Auftreten von invasiven Arten bereits im Frühjahr kann bedeuten, dass sich im laufenden Jahr weitere Generationen ausbilden werden. Falterpopulationen sind an Risikostandor­

Die Marmorierte Baumwanze stammt ursprünglich aus Asien. Sie ist ein ernstzunehmender Schädling für die Landwirtschaft. Insbesondere schädigt sie Obst, Gemüse, Beeren und Feldkulturen. Die braun melierte Wanze ist 12–17 mm lang und von April bis Oktober aktiv. (Agroscope Merkblatt 71/2018)

Neophyten und Neozoen

Immer wieder laufen in Kantonen und Gemeinden Aktionen, sogenannte «Neophyten» (Sträucher, Pflanzen) aus Gärten und Parks zu entfernen und durch einheimische Pflanzen zu ersetzen. Inzwischen ist der Begriff Neophyten weitgehend bekannt. Eine umgangssprachliche Definition ist dies für Pflanzen, die erst seit der Entdeckung Amerikas (1492) bei uns absichtlich eingeführt oder versehentlich eingeschleppt wurden und in der Folge verwildert sind. Wörtlich übersetzt bedeutet Neophyten «neue Pflanzen». So weit, so gut. Etwas weniger bekannt, weil in der Öffentlichkeit weniger darüber gesprochen wird, ist der Begriff «Neozoen». Zu diesem Wort gibt es eine ganz ähnliche Definition: Als Neozoen werden Schädlinge bezeichnet, die seit Beginn des kontinenteübergreifenden Handels 1492 unter direkter oder indirekter Mitwirkung des Menschen in ein ihnen zuvor nicht zugängliches Faunengebiet gelangt sind und dort neue Populationen aufgebaut haben. Seit «1492» heisst noch lange nicht, dass alle Neozoen aus Amerika kommen, sehr viele stammen aus Asien.

Vom Westlichen Maiswurzelbohrer hört man immer wieder. Neben der einbrütigen Rasse des Maiszünslers gibt es seit 2003 (Deutschland) auch bereits eine Rasse mit zwei Generationen pro Jahr. Dies führt natürlich zu einem deutlich höheren Schadpotential. Seit 2000 wird die Situation des Maiswurzelbohrers in der Schweiz überwacht. (Agroscope Merkblatt 121/2020)

Eine neue, wärmeliebende Art des Schnellkäfers hat in den letzten Jahren auf sich aufmerksam gemacht. Die Larven dieser neuen Art weisen eine kürzere Entwicklungszeit auf. Dies bedeutet, dass die Drahtwurmpopulation und damit die Schäden entsprechend grösser werden. (AgrarForschung 2/2008)

ten zu überwachen, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Denn nur so kann beispielsweise die Etablierung des Maiszünslers rechtzeitig erkannt werden. Um den Kreis zur Acker­ oder Feldhygiene zu schliessen, braucht es unter Umständen eine Anpassung der Anbaustrategie, wenn sich eine neue Art im eigenen Anbaugebiet etabliert. Bekannt ist, dass sich der Westliche Maiswurzelbohrer, der als Ei überwintert, am besten durch die Fruchtfolge bekämpfen lässt (Anbaupausen). Sehr direkt mit Ackerhygiene ist der Maiszünsler bekämpfbar, weil er als Puppe in den (Mais)Stoppeln überwintert. Ganz ähnlich auf gute Ackerhygiene angewiesen ist auch die Bekämpfung der Fusarien ­ Pilze, die ebenfalls auf Maisstoppeln überwintern.

Fazit

Die Grüne Reiswanze stammt vermutlich aus Ostafrika. Sie ist in einigen Ländern Europas seit mehreren Jahrzehnten bekannt. Weil es sich aber um eine ausgesprochen klimasensitive Art handelt, die auf milde Winter angewiesen ist, konnte sie sich lange Zeit nicht wirklich ausbreiten. Seit 2010 wird sie aber in warmen Regionen Deutschlands vermehrt beobachtet. (Lumbrico 14/2022)

Neozoen sind gekommen, um zu bleiben. Viele sind so selbstverständlich, dass man sie gar nicht mehr als Einwanderer erkannt. Andere, vor allem dann, wenn sie neu auftreten, geben Anlass zu Besorgnis. In jedem Fall müssen Kulturen in Zukunft noch gezielter auf neue Schädlinge kontrolliert werden. Ackerhygiene leistet einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung neuer Schädlinge.

04 2023 Schweizer Landtechnik 31 FELDHYGIENE
Neozoen

Verlustkörnern auf der Spur

Wer grüne Streifen nach dem Mähdrescher vermeiden will, muss dessen Verlustanzeige kalibrieren. Das geht mit Prüfschalen-Sets wie jenem von Bushel Plus.

Prüfschalen zum Messen von Mähdruschverlusten gibt es schon länger. Ebenso welche mit App-Unterstützung. Der kanadische Hersteller Bushel Plus hat jedoch einige interessante Funktionen in sein gleichnamiges System integriert.

Flexibel anwendbar

Die Idee hinter allen Prüfschalen ist gleich: Sie fangen die Verlustkörner von einer bestimmten Fläche auf. Den Inhalt rechnet man dann hoch auf ein Hektar. Bei Bushel Plus dient das Gewicht der

Verlustkörner als Messgrösse, nicht die Anzahl oder das Volumen. Im Set enthalten sind zwei Schalen (eine mit 25 × 100 cm und eine mit 10 × 100 cm), eine Abwurfeinheit samt Fernbedienung, ein Gebläse zum Trennen der Spreu, Ladekabel sowie Anleitungen. Die Prüfschalen sind aus Metall gefertigt. Das höhere Eigengewicht soll laut dem Hersteller dafür sorgen, dass die Schalen sicher am Boden ankommen und nicht schräg in die Stoppeln kippen. Die schmale Schale ist vor allem für die grünen und höheren Stoppeln von Raps und Mais gedacht. Die Abwurfeinheit wird einfach per Magnet unter dem Schrägförderer, an der Hinterachse oder an der Rückwand des

Schneidwerks angebracht. Für die Stromversorgung sorgt ein eingebauter Akku. Die Schale wird mittels Elektromagneten an die Abwurfeinheit gedockt. Zum Abwerfen werden die Magnete elektrisch umgepolt und somit ausser Funktion gesetzt – die Schale fällt ab. Das Metallgehäuse der Abwurfeinheit deckt die darunterliegende Abwurfschale komplett ab. Dadurch fallen Verlustkörner erst hinein, wenn die Schale abgeworfen wurde – das beugt Messfehlern vor.

App führt durch Eingabe

Die Reinigungseinheit besteht aus einem Zylinder aus robustem Aluminium, in dessen unteres Ende ein feinmaschiges Me -

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Lukas Weninger* Aus der aufgefangenen Mischung reinigt das Gebläse die Verlustkörner von Spreu und Kurzstroh. Dieses Reinigen per Gebläse ist zwar eine grosse Unterstützung, braucht anfangs aber etwas Übung. Bilder: Lukas Weninger * Lukas Weninger ist Landtechnik-Redaktor bei der österreichischen Zeitschrift «Landwirt».

tallnetz und darunter ein Gebläse eingebaut sind. Damit lässt sich die Probe rasch von Spreu und Kurzstroh reinigen. Die mitgelieferte Feinwaage hat die Grösse eines Taschenrechners. Der Deckel dient als Waagschale für die Verlustkörner. Für die Verlust-Berechnung hat Bushel Plus eine App (für Smartphones und Tablets mit iOS- und Android-Betriebssystemen) entwickelt. Diese fragt Schritt für Schritt anhand anschaulicher Bilder nach der eingesetzten Technik. Dabei sind sämtliche Möglichkeiten hinterlegt. Zuerst gibt man ein, wie die Spreu verteilt wird. Im zweiten Schritt fragt die App, was mit dem Stroh passiert. Nach dem Eintippen des gewogenen Körnergewichts, des Ertrags sowie des Marktpreises zeigt die App die Verluste an. Die Ergebnisse können zusammen mit einer optimierten Mähdreschereinstellung sowie einem Foto gespeichert und weitergeleitet werden, zum Beispiel an weitere Mähdrescherfahrer im selben Feld. Die einzelnen Einstellschritte in der App lassen sich auch als Favoriten speichern, sodass man nicht jedes Mal die Vorauswahl durchlaufen muss – praktisch, wenn man eh nur einen Mähdrescher zu überprüfen hat.

Abwurf per Handy und Funk

Die Schale lässt sich mittels mitgelieferter Funkfernbedienung sowie aus der App abwerfen. Schön ist, dass man das nicht extra umschalten muss, beides funktioniert immer parallel. Zudem geben beide Varianten eine Rückmeldung, ob das Signal auch angekommen ist – die Schale also auch wirklich abgeworfen wurde.

Eine Saison im Test

Das System wurde während einer Saison mit einem Claas «Lexion 7700» sowie einem John Deere «S 690» und einem «T 560» in Gerste, Weizen, Raps, Soja und Mais getestet. Den grössten Nutzen sieht man in Getreide und Raps.

Reinigen braucht Übung

Für die Reinigung der Probe ist der Aluminiumzylinder mit unten eingebautem Netz und Gebläse zuständig. Das Reinigen braucht anfangs etwas Übung, dann klappt es aber recht gut. Grobe Strohteile kann man per Hand aus der Verlustschale entfernen, die restliche Mischung aus Körnern und Spreu direkt in den Zylinder füllen. Dann legt man oben die Hand auf den Zylinder, dreht das Gebläse langsam hoch und wühlt mit der Hand etwas in

Kurz-Bewertung

+ Einfache und schnelle Montage per Magneten an beliebigen Stellen

+ Abwurfeinheit bedeckt «geparkte»

Prüfschale

+ Schwere und stabile Verlustschalen in verschiedenen Grössen

– Entfernen von Kurzstroh und Spreu erfordert Übung

– Nicht immer waagrechter Abwurf

– Darf bei Strassenfahrten nicht montiert sein

dem Gemenge. Wenn keine grünen Knoten oder grüne Beikräuter mehr enthalten sind, ist die Probe laut Geiger innerhalb von 30 Sekunden sauber und bereit zum Wiegen.

Der integrierte Akku des Reinigungszylinders schafft laut Geiger eine Laufzeit von rund 30 Minuten mit der höchsten Gebläseleistung. Das Gebläse ist per Drehregler stufenlos einstellbar, um es an sämtliche Sämereien anpassen zu können.

Ausgeklügelte App

Die App spielt alle Stücke, vor allem für die vielen Sonderfälle beim Stroh- und Spreumanagement. Hier kann man wählen zwischen: Radialverteiler, der Siebabgang und Häckselstroh gemeinsam verteilt; Spreuverteiler, der den Siebabgang nur nach aussen leitet; Schwadablage, was eine weitere Verlustquelle darstellt; sogar Hammermühlen sind hinterlegt, usw. Die App passt daraufhin den Verlustrechner dem vorherrschenden Strohund Spreumanagement an und unterstützt den Anwender bei der Dateneingabe.

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Die durchdachte App ist eigentlich das Herzstück des Systems von Bushel Plus. Die Abwurfeinheit (oben) wird per Magnet am Mähdrescher angebracht. Die rote Schale wird mittels Elektromagneten an die Abwurfeinheit gedockt.

Durchwuchskartoffeln mechanisch minimieren

Noch immer bleiben bis zu 230 000 Kartoffelknollen pro Hektar (6- bis 7-fache

Pflanzkartoffeldichte) auf dem Feld und stellen im folgenden Jahr das grösste Problem des modernen Kartoffelanbaus dar. Eine richtig terminierte Bodenbearbeitung nach der Kartoffelernte kann mit der Wahl des passenden Bodenbearbeitungsgerätes dieses Problem um 85 Prozent minimieren.

Durchwuchskartoffeln, also Kartoffeln, die als Unkraut in der nachfolgenden Kultur stehen, sind das grösste Unkrautproblem in Kartoffelfruchtfolgen. Das Hauptproblem, welches Durchwuchskartoffeln verursachen, ist nicht nur die Konkurrenz um Raum, Licht, Luft, Wasser und Nährstoffe. Viel mehr führt der Durchwuchs zum Überdauern und zur Vermehrung vieler Kartoffelkrankheiten, -virosen und -schädlinge. Beispielsweise vermehren Nematoden sich von nur vier Durchwuchskartoffeln pro Quadratmeter um das Zwei- bis Dreifache.

Milde Temperaturen verschärfen das Problem

Jeder milde Winter verschärft diese Problematik, da die nach der Ernte zurückbleibenden Knollen nicht mehr durch Gefrieren unschädlich gemacht werden. Die geringeren Froststunden an den Kartoffelknollen reichen nicht mehr aus, die Kartoffeln zu gefrieren. Dementsprechend überleben immer mehr Kartoffelknollen den Winter. Die Frostempfindlichkeit von Kartoffeln ist ein in Expertenkreisen schon lange diskutiertes Thema. Ältere Studien besagen, dass eine Knolle 50 Froststunden von mindestens –2 °C an der Knolle benötigen würde, um vollständig abzusterben. Neuere Untersuchungen zeigen, dass dies nicht ausreicht. So muss erst ein Initialfrost je nach Sorte von –7 °C bis –3 °C an der Kartoffelknolle erreicht werden, um ein Gefrieren zu ermöglichen. Kühle Lagerung der Kartoffelknollen kann diese Temperatur noch einmal

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In Fruchtfolgen mit Kartoffeln stellen Durchwuchskartoffeln ein grosses Problem dar. Bilder: Yvonne Zohner * Yvonne Zohner, Teamleitung Bioland Erzeugerring Bayern.

um –1 °C reduzieren, da die Stärke der Knollen in Zucker umgewandelt ein höheres osmotisches Potenzial birgt und somit vor Zelltod schützt. Die Winter bringen seit mehreren Jahren grösstenteils keine derart tiefen Bodentemperaturen mehr hervor, sodass die Durchwuchskartoffelbekämpfung immer schwieriger wird. Die Bodenbearbeitung nach der Kartoffelernte beeinflusst jedoch das Überleben der Durchwuchskartoffeln im Boden über Winter massgeblich.

Versuchsaufbau

Zur Untersuchung des Effektes der Bodenbearbeitung nach der Kartoffelernte auf das Auftreten von Durchwuchskartoffeln im darauffolgenden Jahr wurden im Herbst 2019 fünf Streifenfeldversuche in vier verschiedenen Regionen in Deutschland angelegt. Für den Versuch wurden nur Ackerschläge ausgewählt, auf denen mindestens fünf bis zehn Jahre zuvor keine Kartoffeln angebaut wurden. Auf 28/35 mm kalibrierte Testkartoffelknollen wurden gewählt, die in zwei Gruppen geteilt wurden. Die eine Hälfte der Knollen wurde pink angefärbt und 10 cm tief in den Boden eingegraben. Die andere wurde weiss gefärbt an der Bodenoberfläche ausgelegt. Pro Parzelle wurden im Kartoffelstreifen 40 Knollen verwendet, davon waren 20 weiss und 20 pink. Anschliessend wurde der Kartoffelstreifen mit den Bodenbearbeitungsgeräten bearbeitet. In den fünf Feldversuchen wurden sechs Bearbeitungsvarianten in vierfacher Wiederholung der einzelnen Bearbeitungsvarianten pro Versuch getestet. Neben dem Pflug (Arbeitstiefe 25 cm,

6,5 km/h) wurde das dreimalige Grubbern mit Flügelschargrubbern (Arbeitstiefe 15 cm; 10,0 km/h) getestet. Die Vermutung bestand, dass der Grubber mit den Flügelscharen die vergrabenen Kartoffelknollen an die Bodenoberfläche befördern könnte. In der Variante Frostgrubbern bearbeiteten die Landwirte diesen Streifen einmal bei der Versuchsanlage und einmal nach dem ersten tragfähigen Frostereignis mit gleichen Geräteinstellungen. Ebenso wurde die Kurzscheibenegge (Arbeitstiefe 13 cm; 12,0 km/h) mit gezackten Scheiben aufgrund ihrer schneidenden Wirkung mit zweimaliger Überfahrt getestet. Als letztes Bearbeitungsgerät wurde die Fräse mit Winkelmessern (Arbeitstiefe 14,0 cm; 2,0 km/h) geprüft. Der Fräse wurde ebenfalls eine schneidende Wirkung aufgrund der Winkelmesser zugesprochen, zudem auch eine schlagende und je nach Klutenvorkommen im Boden quetschende Wirkung durch den Wurf gegen das Prallblech. Ein Kartoffelstreifen blieb unbearbeitet. In dieser unbearbeiteten Nullparzelle verblieben die 20 weissen Kartoffeln über den Winter an der Bodenoberfläche und die anderen 20 pink eingefärbten Kartoffelknollen in einer Tiefe von 10 cm im Boden.

Die Bearbeitungsgeräte hatten hauptsächlich eine Arbeitsbreite von 3,0 m. Nur der Feldversuch in Baden­Württemberg wurde mit einer AB von 6,0 m und in Niedersachsen mit 4,0 m durchgeführt. Jeder Landwirt nutzte die am Hof vorhandenen oder beim Nachbarn auszuleihenden Geräte.

Im Herbst 2019 wurden die Knollen an der Oberfläche, ihr Beschädigungsstatus und ihre Verteilung in den Tiefenschich ­

ten im Boden bonitiert. Im darauffolgenden Frühjahr wurde die Anzahl an Kartoffelpflanzen und ebenso die Tiefenverteilung der Mutterknollen im Boden bonitiert.

Ergebnisse im Herbst 2019

Das Ergebnis der Herbstbonitur (qualitative Beurteilung) im Herbst 2019 zeigt: In der unbearbeiteten Variante lagen die meisten Kartoffelknollen auf der Bodenoberfläche, gefolgt von den Fräsvarianten. Das Ergebnis legt zudem dar, dass durch mehrmaliges Grubbern mehr Kartoffelknollen vergraben als an die Bodenoberfläche transportiert wurden. Vergleicht man die Anzahl der weissen und pinken Knollen in den Varianten «Dreimal Grubbern» und «Frostgrubbern», stellt man fest, dass in der «Dreimal Grubbern»­Variante mehr pinke Knollen auf die Oberfläche geholt wurden. In der Variante «Frostgrubbern» waren mehr weisse sowie insgesamt mehr Knollen auf der Oberfläche zu finden. Die meisten vergrabenen Knollen beförderte die Fräse an die Oberfläche, ebenso wies diese auch signifikant mehr beschädigte Knollen an der Bodenoberfläche auf, verglichen mit allen anderen Varianten. Dies liess erwarten, dass in dieser Variante über den Winter die meisten Knollen verfaulen würden.

Ergebnisse im Frühjahr

Im Gegensatz zu dieser Vermutung stellte die Frühjahrsbonitur in der gemeinsamen Auswertung aller fünf Versuche ein ganz anderes Bild dar (siehe Grafik auf der folgenden Seite). Die Varianten «unbearbei­

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So sah die Versuchsanlage aus mit weiss angefärbten Knollen auf der Bodenoberfläche … … und pink angefärbten, 10 cm tief im Boden vergrabenen Knollen.

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Neben der Variante «unbearbeitet» erreichte man im Versuch mit dem Frostgrubbern das beste Resultat.

tet» und «Frostgrubbern» wiesen im Vergleich zum Pflug signifikant weniger Durchwuchskartoffeln auf. Das gute Ergebnis in der unbearbeiteten Variante ist darauf zurückzuführen, dass im Versuch die 50 % der

Knollen, die an der Oberfläche platziert wurden, in allen fünf Versuchen über Winter verrottet sind oder gefressen wurden. In der Praxis liegen verschiedenen Studien zufolge jedoch nur 20–30% der Kartoffeln

auf der Bodenoberfläche. Bei der beschriebenen Versuchsanlage 2019 sollte eine Vergleichbarkeit mit dem Vorversuch von 2017/2018 gewahrt werden, somit wurde diese Verteilung gewählt. Die Auswertung aller Versuche der Variante «Frostgrubbern» zeigte, dass diese Variante das Auftreten von Durchwuchskartoffeln im Vergleich zur Pflugvariante signifikant reduzierte. Auffällig war in der Einzelauswertung der Versuche, dass auf sandigen Böden keine signifikante Reduktion festgestellt werden konnte. In Bayern und Baden ­Württemberg traten die ersten Fröste vom 3. bis 5. Dezember 2019 auf, worauf das Frostgrubbern im Dezember erfolgte. In Nordrhein ­Westfalen und Niedersachsen traten die tragbaren Fröste erst im Januar und Februar auf, woraufhin auch dort gegrubbert wurde. Dieses Ergebnis legt nahe, dass ein Grubbern bei frostigen Temperaturen im Dezember deutlich bessere Erfolge erzielt als das Grubbern im nächsten Jahr.

Fazit

Die Fräse zerstörte die Kartoffelknollen zwar intensiv, aber jedes kleinste Kartoffelstück lief in allen fünf Versuchen als neue Kartoffelpflanze auf. Somit führte der Einsatz der Fräse mit Winkelmessern, verglichen mit der Pflugvariante, zu keiner Reduktion der Durchwuchskartoffeln. Für den Einsatz der mechanischen Durchwuchskartoffelbekämpfung kann die Fräse den Versuchen zufolge nicht empfohlen werden. Die Ergebnisse zeigen weiter, dass die Varianten unbearbeitet und Frostgrubbern die Durchwuchskartoffeln signifikant reduzieren konnten, im Vergleich zum üblichen Pflügen. Wird die Bodenbearbeitung dementsprechend angepasst, ist es möglich, das Problem der Durchwuchskartoffeln teilweise zu verringern.

Schweizer Landtechnik 37 FELDHYGIENE
Ergebnisse der Bonitur im Frühjahr 25 20 15 Anzahl der Durchwuchskartoffeln 10 a ab b ab a b 5 0
Zerschnittene oder zerhackte Knollen laufen meistens mehrfach wieder auf. Paul Forrer AG · Tel. 044 439 19 91 · info@paul-forrer.ch

Obligatorium umgesetzt

Für die Umsetzung des «Schleppschlauch-Obligatoriums» hat Martin Schwizer ein neues 6000-l-Güllefass mit Vakuumkompressor, Zentrifugalpumpe sowie Rührwerk gekauft und dieses mit einem modernen Bremssystem ausstatten lassen.

Ab 2024 gilt in der Schweiz beim Ausbringen von Gülle und flüssigen Vergärungsprodukten gemäss Luftreinhalteverordnung das sogenannte «Schleppschlauch-Obligatorium». Gülle darf nur noch bodennah und streifenförmig ausgebracht werden, wobei maximal 20 % der Fläche mit Gülle bedeckt sein darf. In der Zwischenzeit sollten alle Betriebe von den kantonalen Landwirtschaftsämtern informiert worden sein, auf welchen Flächen dieses Obligatorium gilt und auf welchen nicht.

Viele Landwirte sehen sich nun gezwungen, in neue Ausbringtechnik zu investieren, welche die emissionsmindernden Vorschriften erfüllt. So auch Martin Schwizer aus Neu St. Johann (SG). Er hat sich auf Ende 2022 ein neues Güllefass mit 6000 l Inhalt, Untenanhängung und

mit 7,20 m breitem Schleppschlauch bei der Firma Huser Landmaschinen AG im Nachbardorf Alt St. Johann (SG) bauen lassen.

Huser Eigenbau

Neben dem Vertrieb von Handelsprodukten führt Huser Landmaschinen AG auch einige Eigenbau-Fabrikate im Sortiment, unter anderem Pump- und Druckfässer als Aufbauten für Transporter oder in gezogenen Varianten. Martin Schwizer hat sich, nicht zuletzt aufgrund der Beratung durch Roman Hollenstein (Vorstandsmitglied der kantonalen Sektion des SVLT), für ein neues Fass mit 6000 l Volumen, Vakuumkompressor, Zentrifugalpumpe und Rührwerk entschieden. Das bestehende Fass mit einem Schleppschlauch aufzurüsten, hat sich für ihn nicht mehr

gelohnt und wäre wohl aufgrund des höheren Gewichts hinsichtlich der Achslast auch kaum möglich gewesen. Die Achslast beim neuen Fass beträgt 9 t, die Stützlast 2,5 t. Das zulässige Gesamt-

Impression | Einsatzbericht 38 Schweizer Landtechnik 04 2023
Roman Engeler Das Güllefass mit Schleppschlauch «made by Huser» ist mit einem modernen und sicheren Bremssystem ausgestattet. Bilder: Roman Engeler Der Verteilkopf mit 24 Abgängen stammt vom Schweizer Hersteller Hochdorfer.

gewicht wird mit 10 t angegeben. Diese Gewichte wurden bewusst hoch angesetzt, damit eine Verlagerung der Ladung durch Verschieben der Achse möglich gemacht werden kann (mit und ohne Schleppschlauch, grösserer Traktor). So sollten auch keine Fragen aufkommen, was hinten am Fass dereinst angehängt werden darf.

Aufgebaut ist weiter ein Kugelverteiler von Mai. So können steilere Hanglagen vom Strassenrand aus begüllt werden. Der Güllestrahl kann vom Fahrersitz aus über ein Bedienterminal gesteuert werden. Die Verbindungen zum Traktor sind mehrheitlich mit Spiralkabelsträngen ausgeführt, sodass diese beweglich bleiben und weniger eingeklemmt werden. Neben den Schläuchen für die pneumatische Bremse und der Stromversorgung (ISO 7638) werden drei doppeltwirkende Hydraulikverbindungen für die Schleppschlauch-Steuerung, die Fassschieber und für den hydraulisch bewegten Stützfuss benötigt.

Schleppschlauch-Verteiler

Der 7,20 m breite Schleppschlauch «Eco Alpin» ist ebenfalls eine Eigenbau-Lösung

von Huser Landmaschinen AG. Er wiegt 290 kg. Mittels Drehmechanismus lässt sich der Balken mit den an Spiralzinken befestigten Schläuchen nach oben drehen, sodass keine Gülle nachtropfen kann. Die beiden Seitenarme werden für die Strassenfahrt hydraulisch eingeklappt. Die Bedienung erfolgt über eine Box im Traktor, mit welcher der Hydraulik-Ventilblock beim Schleppschlauch angesteuert wird. Der Schleppschlauch eignet sich auch für den Kombi-Gebrauch, kann also auch für die Gülleverschlauchung am Dreipunkt eines Zugfahrzeugs angebaut werden. Beim Verteilkopf setzt Huser auf Modelle von Hochdorfer, bei denen mittels einfach wechselbaren Lochscheiben die Ausbringmenge der Gülle gut reguliert werden kann. Die wesentlichen Eigenschaften dieses Verteilerkopfs sind die zwei selbstnachstellenden Schneidringe: Sie laufen auf einem kugelgelagerten Exzenter und drehen sich zusätzlich um die eigene Achse. Im Fremdkörperabscheider werden Steine und anderes Material gesammelt.

Achse und Bremssystem

Die Achse stammt von BPW. Die Bereifung mit der Dimension «710/45R22.5» von BKT wurde bewusst gross und bodenschonend gewählt. Dies hat aber zur Folge, dass das Fahrzeug nun 2,70 m breit ist und demzufolge ein braunes Kontrollschild benötigt. Das Güllefass ist mit einem elektronischen Bremssystem (EBS) der neusten Generation von Wabco ausgestattet. Die Auslegung und Lieferung des Bremssystems erfolgten durch die Firma Paul Forrer AG, die nach dem von Huser Landtechnik AG vorgenommenen Einbau auch die Kontrolle und Inbetriebnahme durch einen Spezialisten ausführte. Die Räder sind mit grossen Polrädern bestückt, damit das Anti-Blockier-System

Mit RSS-Funktion

Das EBS verlangt auf dem Zugfahrzeug zwingend einen Lufttrockner, da ansonsten die Anlage Schaden nehmen kann. Im EBS ist auch eine Überroll-Stabilitätshilfe, genannt Rollover Stability Support oder abgekürzt RSS, integriert. Eine interessante Funktion, wenngleich es bei einem breit bereiften und eher langsam fahrenden Güllefass weniger von Bedeutung ist. Diese RSS-Funktion nutzt die bekannten Eingangsgrössen des EBS wie Radgeschwindigkeiten, Beladungsinformation, Bremswerte und die Informationen von einem im Modulator integrierten Querbeschleunigungssensor. Damit kann erkannt werden, wenn durch die starke Entlastung der kurveninneren Räder eine Kippgefahr entsteht. Bei Überschreiten der berechneten kippkritischen Querbeschleunigung im Anhängefahrzeug werden mit geringem Druck zeitlich begrenzte Bremsansteuerungen durchgeführt. Solche Bremsungen werden aber nicht durch das Stopplicht angezeigt, da sie nur vom Anhänger, aber nicht vom Zugfahrzeug ausgeführt werden. Die Grenzen der Physik können jedoch auch mit der RSS-Funktion nicht ausgehebelt werden. Wenn die Querkraftwirkung am Anhängefahrzeug trotz des automatischen Bremseingriffs und der damit verbundenen Verzögerung die Querbeschleunigung nicht ausreichend schnell abnimmt oder gar weiter ansteigt, dann kann ein Anhänger selbst bei aktivierter RSS-Funktion umkippen.

(ABS) auch bei grosser Bereifung und niedrigen Geschwindigkeiten zuverlässig funktioniert. Beim ABS wird die Radbewegung durch dieses an der Nabe befestigte Polrad und einem impulserzeugenden Sensor (Drehzahlfühler) berührungslos erfasst. So wird von jedem Rad laufend die Radgeschwindigkeit an die zentrale Regelelektronik (platziert unter dem Fass vor der Achse) gemeldet und darauf basierend die Bremsung gesteuert.

Fazit

Die Bereifung wurde bewusst breit und bodenschonend in der Dimension «710/45R22.5» gewählt.

der Achse.

Mit der Anschaffung eines neuen Güllefasses mit Schleppschlauchverteiler hat Martin Schwizer nicht nur das «Schleppschlauch-Obligatorium» umgesetzt, er ist mit Breitreifen und dem verbauten ABSEBS-Bremssystem bodenschonender sowie im Endeffekt auch sicherer unterwegs. Die Kosten für diese Investition betrugen rund CHF 68 000.–.

Einsatzbericht | Impression 04 2023 Schweizer Landtechnik 39
Verbaut ist eine Zentrifugalpumpe des italienischen Produzenten Battioni mit einer Kapazität von 7000 l/min. Blick auf die Steuerungseinheit der Multivoltage-Bremsanlage (12/24-V-tauglich), platziert unter dem Fass und vor

Beleuchtung am Traktor –Was ist Pflicht, was ist erlaubt?

Seit 2014 ist auch für landwirtschaftliche Fahrzeuge Licht am Tag obligatorisch. Das heisst: Auch am Tag muss man mit Abblendlicht oder Tagfahrlicht fahren. Was bei der Beleuchtung am Traktor sonst noch beachtet werden muss, zeigt dieser Artikel.

Sichtbarkeit schützt vor Unfällen. Wer sichtbar unterwegs ist, wird schneller erkannt, und die Distanz und Geschwindigkeit kann besser eingeschätzt werden. Dazu gehört, dass auch mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen am Tag mit Licht gefahren werden muss.

Licht am Tag

Seit 1. Januar 2014 ist das Fahren mit Licht am Tag Pflicht. Artikel 30 der Verkehrsregelnverordnung besagt in:

Abs. 1:

• Von Beginn der Abenddämmerung bis zur Tageshelle, bei schlechten Sichtverhältnissen und in Tunneln sind während der Fahrt die Abblendlichter zu verwenden.

Abs. 2:

• Im Übrigen sind bei Motorfahrzeugen die Tagfahrlichter oder die Abblendlichter zu verwenden. Ausgenommen sind Fahrzeuge, die vor dem 1.1.1970 erstmals in Verkehr gesetzt worden sind.

Bussen

Widerhandlungen gegen diese Vorschrift werden mit Ordnungsbussen geahndet. Fahren ohne Licht wird tagsüber mit CHF 40.00 und nachts mit CHF 60.00 gebüsst. Falls die Beleuchtung durch die Ladung oder durch ein Anbaugerät verdeckt wird, ist mit einer Busse von CHF 60.00 zu rechnen. Arbeitsscheinwerfer dürfen im Strassenverkehr nicht ein­

geschaltet werden. Deren missbräuchliche Verwendung wird mit einer Ordnungsbusse von CHF 40.00 bestraft. Auf was bei der Beleuchtung am Traktor sonst noch geachtet werden muss, zeigt die Tabelle auf der nächsten Seite.

Wo drückt der Schuh?

In der Rubrik «Praxisfragen» behandelt die «Schweizer Landtechnik» Anliegen aus der Praxis, wie sie laufend an den SVLT herangetragen werden. Kontakt: Tel. 056 462 32 00 oder per E­ Mail an zs@agrartechnik.ch.

Management | Praxisfragen 40 Schweizer Landtechnik 04 2023
Aldo Rui Nur wer sich sichtbar macht, kann gesehen werden. Das Fahren mit Licht am Tag ist in der Schweiz seit 2014 Pflicht. Bild: agribumper.com

Beleuchtung am Traktor

Abblendlicht

Zusätzliche Abblendlichter

Fernlicht

Stand-, Schlusslicht und Richtungsblinker

Ja, 2 Stück, Höhe max. 1,2 m, Ausnahmen 1,5 m, eingestellt auf 30 m bei landwirtschaftlichem Traktor; bei gewerblichem Traktor 50 m

Bei Traktoren, die vorne für das Mitführen von Zusatzgeräten eingerichtet sind, dürfen zwei zusätzliche Abblendlichter in einer Anbauhöhe von höchstens 3 m angebracht werden, sofern jeweils gleichzeitig nur ein Abblendlicht-Paar leuchten kann.

Bei Geschwindigkeiten bis V-max. 45 km/h nicht obligatorisch

Ja, 2 Stück, Höhe max. 1,5 m, Ausnahmen 2,3 m, max. 40 cm von der äusseren Kante entfernt

Bremslicht Bei 30 km/h nicht vorgeschrieben, bei 40 km/h für gewerbl. und landw. Traktoren obligatorisch.

Arbeitslichter Darf bei Strassenfahrt nicht verwendet werden. Kontrolllampe landw. und gewerbl. erforderlich.

Rückstrahler

Fahren mit Licht am Tag (Tagfahrlichter)

Ja, 2 Stück (rund oder rechteckig), Höhe mind. 40 cm, max. 90 cm, max. 40 cm vom äussersten Fahrzeugteil, Abstand links–rechts mind. 60 cm / Ausnahmen Traktor max. 1,3 m breit = mind. 25 cm max. 120 cm Höhe, Abstand links–rechts mind. 40 cm. (Werden Rückstrahler oder Rücklichter durch das Anbaugerät verdeckt, muss eine Ersatzvorrichtung angebracht werden.)

Für Fahrzeuge ab 1.1.1970 tagsüber mit Abblendlicht oder Tagfahrlichtern. Tagfahrlicht: Höhe mind. 25 cm und max. 2,5 m ab Boden. (Zweites Paar zulässig, wenn umschaltbar: max. Höhe 4 m) Bei Traktoren: Horizontal keine Vorschriften (Abstand zum Blinker mind. 4 cm, ansonsten muss beim Blinkvorgang das Tagfahrlicht auf der Blinkseite automatisch ablöschen.) Keine Kontrolllampe erforderlich.

Gelbe Gefahrenlichter Nur mit Eintrag im Fahrzeugausweis für Strassenunterhalt, Winterdienst und mit Zusatzgeräten breiter 3 m, Kontrolllampe erforderlich (z. B. im Schalter).

Nummernschildbeleuchtung Gewerblich ja / landwirtschaftlich nein

Markierlichter

Landw. Traktor: ja, wenn nachts und bei schlechter Witterung, wenn Anbaugeräte oder Doppelräder mehr als 40 cm über die äussere Kante der Schlusslichter hinausragen. Gewerbl. Traktor: ja, wenn Breite > 2,1 m, Ausnahmefahrzeuge analog gewerbl. Traktor.

Aus der Broschüre «Verkehrsvorschriften für landwirtschaftliche Fahrzeuge», Ausgabe 2020. Bestellen: SVLT, Riniken, Tel. 056 462 32 00, www.agrartechnik.ch

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Praxisfragen | Management 04 2023 Schweizer Landtechnik 41
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Häufig gestellte Fragen zum Spritzentest

Rund um die Prüfung von Feld-, Obst- und Rebenspritzen gibt es immer wieder viele Fragen. Die Arbeitsgruppe «Spritzentest» hat die am häufigsten gestellten Fragen mit den entsprechenden Antworten zusammengestellt.

Welches sind die rechtlichen Grundlagen?

Die wichtigen rechtlichen Grundlagen sind folgende:

• Weisungen und Erläuterungen 2023 zur Direktzahlungsverordnung (DZV)

• Pflanzenschutzmittelverzeichnis des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV).

• Richtlinien 2023 für die Überprüfung von Pflanzenschutzgeräten im Feldbau und Sprühgeräten für Obst-, Weinbau und übrige Raumkulturen (Arbeitsgruppe «Spitzentest»).

• Bestimmungen für Pflanzenschutzmittel-Sprühgeräte des Bundesamts für Umwelt (BAFU) vom 31.8.2022.

Was sind Pflanzenschutzmittel (PSM)?

Eine abschliessende Liste von Pflanzenschutzmitteln (Wirkstoffe, Produkte, Produktekategorien) ist beim BLV auf der Website psm.admin.ch/de/produkte ersichtlich. Die Mikro- und Makroorganismen sowie Produkte, die als Grundstoffe eingeteilt sind (z. B. Brennnesselextrakt), gelten ebenfalls als Pflanzenschutzmittel.

Welche Spritzgeräte müssen getestet werden?

Alle für den Pflanzenschutz eingesetzten zapfwellengetriebenen oder selbstfahrenden Geräte mit einem Brühetank (ungeachtet der Grösse) müssen mindestens alle drei Kalenderjahre von einer anerkannten Stelle getestet werden.

Muss ein neues Spritzgerät durch die vom SVLT anerkannten Prüfstellen getestet werden?

Nein, sofern das Gerät mit einem Herstellerzertifikat (CE-Kleber auf der Spritze)

Management | Praxisfragen 42 Schweizer Landtechnik 04 2023
Aldo Rui
Bild: SVLT
Die für den Pflanzenschutz eingesetzten Spritzen müssen mindestens alle drei Kalenderjahre von einer anerkannten Stelle getestet werden.

geliefert wird. Das CE-Zertifikat ersetzt die Spritzenprüfung in der Schweiz für die erste Prüfperiode. Massgebend ist das Baujahr des Gerätes.

Muss ein Spritzgerät, das nur zum Ausbringen von Komposttee verwendet wird, getestet werden?

Nein, wenn das Gerät ausschliesslich für die Anwendung von Komposttee (oder auch zum Ausbringen von anderen Substanzen wie biodynamischen Präparaten, effektiven Mikroorganismen, die nicht als Pflanzenschutzmittel eingeteilt sind) eingesetzt wird.

Ist ein Spritzgerät sowohl für BioBetriebe als auch für konventionelle nutzbar?

Ja, es bestehen diesbezüglich keine Vorschriften.

Muss ein Spritzgerät, das zum Ausbringen von Dünger verwendet wird, getestet werden?

Nein, wenn das Gerät ausschliesslich für die Anwendung von Düngern (inklusive Flüssigdüngern) eingesetzt wird. Die Dünger (auch jene mit zugesetzten Mikroorganismen) müssen jedoch vom BLW anerkannt sein.

Muss ein Spritzgerät, das nur zum Ausbringen von Kupfer verwendet wird, getestet werden?

Ja, Kupfer ist im Verzeichnis der Pflanzenschutzmittel gelistet.

Muss ein Spritzgerät mit einer Gun getestet werden?

Nein, Spritzgeräte mit einer Gun müssen nicht getestet werden, wenn der Einsatz ausschliesslich mit der Gun erfolgt, das heisst, wenn kein Sprühbalken montiert ist.

Muss eine Bandspritze getestet werden?

Nein, zurzeit besteht für Bandspritzen keine Testpflicht.

Muss eine einzelpflanzenspezifische Spritze getestet werden?

Ein Testprotokoll für sogenannte detektionsbasierte Spritzgeräte für einzelpflanzenspezifische Applikationen ist derzeit in der Ausarbeitung. Ein Testprotokoll wird in den kommenden Jahren umgesetzt.

Müssen Spritz-Drohnen getestet werden?

Ja, Drohnen, die für die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln eingesetzt werden, müssen getestet werden. Teststationen sind:

• Agroscope, Tänikon: Kontakt: thomas.anken@agroscope.admin.ch

• Landwirtschaftliche Schule Wallis, Châteauneuf

Die Richtlinien für die Zulassung von Drohnen sind auf der Website des Bundesamts für Zivilluftfahrt (bazl.admin.ch) ersichtlich.

Müssen alle Spritzgeräte mit einem Behälter von mehr als 400 l mit einem Spülwassertank und einer automatischen Innenreinigung ausgerüstet sein?

Ja, alle Spritzen mit einem Behälter von mehr als 400 l (> 400 l oder ab 401 l Nennvolumen) müssen mit einem separaten Spülwasserbehälter ausgerüstet sein. Massgebend ist das auf dem Typenschild oder in der Betriebsanleitung angegebene Nennvolumen.

Ausnahme: Für Spritzgeräte mit Gun ist das System zur Innenreinigung nicht obligatorisch. Die Spülung des Schlauches und der Gun muss jedoch auf dem Feld erfolgen (siehe auch Spritzgeräte mit Gun).

Praxisfragen | Management 04 2023 Schweizer Landtechnik 43
Für Bandspritzen besteht derzeit keine Testpflicht. Bild: Lemken/Steketee Werden Pflanzenschutzmittel mit Drohnen ausgebracht, so müssen diese Geräte ebenfalls getestet werden. Bild: Roman Engeler

Gewässerschutz und Landtechnik

Im Rahmen der jährlichen Generalversammlung der SVLT-Sektion Graubünden hat Konrad Merk vom Amt für Landwirtschaft und Geoinformation zum Thema «Gewässerschutz und Landtechnik» orientiert.

Grundlage für die Vorschriften im Bereich des Gewässerschutzes ist laut Konrad Merk das Gewässerschutzgesetz GSchG (Stand 1. Februar 2023). Darin ist unter anderem in Art. 6 ein Grundsatz wie folgt umschrieben:

• ¹ Es ist untersagt, Stoffe, die Wasser verunreinigen können, mittelbar oder unmittelbar in ein Gewässer einzubringen oder sie versickern zu lassen.

Im Zusammenhang mit Landtechnik sind insbesondere Betankungsplätze und Tanklager sowie Befüll- und Waschplätze für Spritzgeräte potentielle Eintragsquel -

len. Ebenfalls zählen Wasch- und Reinigungsplätze für Landmaschinen zu den möglichen Verschmutzungsquellen. In Art. 15 des GSchG ist die Erstellung und Kontrolle von Anlagen und Einrichtungen geregelt. Davon betroffen sind alle Inhaber von (…) Lagereinrichtungen und technischen Aufbereitungsanlagen für Hofdünger (…), Raufuttersilos usw. Das heisst, im Grundsatz ist jeder Landwirtschaftsbetrieb davon betroffen. Daher ist auch Art. 22 GSchG von allgemeinem Interesse:

• ¹ Die Inhaber von Anlagen mit wassergefährdenden Flüssigkeiten müssen dafür

sorgen, dass die zum Schutz der Gewässer erforderlichen baulichen und apparativen Vorrichtungen erstellt, regelmässig kontrolliert und einwandfrei betrieben und gewartet werden.

Was heisst das nun?

Konrad Merk verwies in seinem Vortrag auf die «Vollzugshilfe Gewässerschutz in der Landwirtschaft Graubünden» (2021), wo in einem 1. Teil der bauliche Gewässerschutz, im 2. Teil der stoffliche Gewässerschutz (sprich: Management) und im 3. Teil die Standortanforderungen abgehandelt werden. Unter den baulichen Ge -

Management | Praxis 44 Schweizer Landtechnik 04 2023
Der Reinigungsplatz für Maschinen und Geräte muss dicht sein und in die Güllegrube entwässert werden. Bild: Kärcher

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wässerschutz fallen die Dichtigkeitsprüfungen für Güllegruben wie sie in einer 1. Etappe auf rund 1900 Betrieben des Kanton Graubünden bereits durchgeführt wurden. In den Bereich des baulichen Gewässerschutzes fallen auch Waschplätze für Maschinen und Geräte. Maschinen sollen nicht «irgendwo hinter dem Stall» gewaschen werden, sondern an einem Platz, der dicht ist und in die Güllegrube entwässert. Anmerkung: Ein Reinigungsplatz kann gemeinschaftlich genutzt bzw. erstellt werden. Nicht mit der Dichtigkeitsprüfung, sondern im Rahmen der Grundkontrolle Tierhaltung werden seit 2022 sechs weitere Bereiche kontrolliert. Dies sind: Gülleentnahme ­ und Waschplätze, Betankungsplatz und Treibstofflager, Lager von Pflanzenschutzmitteln und Abstellplatz für Pflanzenschutzspritze.

Im Einzelnen bedeutet dies…

• Ein Treibstoffbetankungsplatz muss einen dichten Bodenbelag und eine gesetzeskonforme Entwässerung aufweisen. Dicht heisst, Beton oder Teer. Entwässerung bedeutet: Platz ist überdacht und abflusslos, entwässert via Ölabscheider in die Abwasserkanalisation oder als dritte Möglichkeit, entwässert über einen Sammelbehälter in die Güllegrube.

• Im Bereich der Treibstoff­ und Gebindelager besteht ein latentes Abflussrisiko. Diesem kann vorgebeugt werden durch Austritt­Verhinderung. Auffangwanne(n) oder bauliche Massnahmen dienen als Rückhaltevorrichtung und verhindern einen Abfluss. Als Vorsorge gilt: Zu jedem Treibstoff­ und/oder Gebindelager gehört absorbierendes Material (Ölbinder). Merk warnte vor den Folgen, wenn eine grössere Menge Öl oder Treibstoff direkt über die Entwässerung in die Güllegrube gelangt und in der Folge die ganze Menge als «Sondermüll» entsorgt werden müsste.

Befüll- und Waschplatz für Spritzgeräte

Die Anforderungen an Befüll ­ und Waschplätze für Spritzgeräte sind laut Konrad Merk auch wieder in der Vollzugshilfe beschrieben. Der Bodenbelag muss schlicht und einfach dicht sein und ein Gefälle von mindestens 2 % aufweisen. Verschmutztes Wasser muss in einer Güllegrube oder einem Behälter gesammelt und danach korrekt entsorgt werden. Stationäre Befüllplätze ohne Waschmöglichkeit müssen überdacht

und abflusslos sein. Mobile Befüll ­ und Waschplätze sind möglich, wenn sie über eine dichte Blache oder Auffangwanne verfügen. Die Überhöhung (Rand, Randbordüre) muss mindestens 15 cm messen. Das Reinigungswasser muss im Anschluss an die Reinigung in eine Lagervorrichtung gepumpt werden. Ein solcher mobiler Platz muss überdacht oder nach Gebrauch weggeräumt werden. Zudem muss das Material stabil, witterungs ­ und UV­ beständig sein.

Ab 2024

Ab der Kontrollsaison 2024 muss jeder Betrieb, der Spritzgeräte einsetzt, Zugang zu einem Befüll ­ und Waschplatz haben. Was heisst «Zugang»? – Nicht jeder Betrieb muss über einen eigenen Befüll ­ und Waschplatz verfügen. Ein solcher Platz kann (und sollte) durchaus gemeinschaftlich und überbetrieblich genutzt werden. Wichtig ist, dass der Zugang gewährleistet ist. Dazu braucht es verbindliche Abmachungen und Regelungen.

Management | Praxis 46 Schweizer Landtechnik 04 2023
Anlageteile zur Fahrzeugbetankung müssen so angeordnet sein, dass ein sachgemässer Betrieb und eine fachgerechte Wartung möglich sind. Bild: SVLT Ab der Kontrollsaison 2024 muss jeder Betrieb, der Spritzgeräte einsetzt, Zugang zu einem Befüll- und Waschplatz haben. Bild: Inforama

Effizient und klimaneutral – moderne Heizanlagen für natürliche Wärme

Die emissionsarmen Heizsysteme der Schmid AG energy solutions bieten die perfekte Lösung für jede Situation. Ob eine effiziente Hackschnitzelheizung oder innovative Wärmepumpe von Schmid, das umweltfreundliche Heizen könnte nicht leichter sein.

Neue Generation der Stückholzfeuerungen

Die neue Generation der Schmid Stückholzheizungen vereint die klassische Holzheizung mit moderner Technologie und hohem Komfort. Mit einem Leistungsbereich von 15–80 kW sind die Stückholzheizungen besonders für Ein­ und Mehrfamilienhäuser sowie landwirtschaftliche Betriebe geeignet. Die neuen Easytronic und Zyklotronic XV 2 sind auf dem neusten Stand der Verbrennungstechnik und überzeugen durch eine robuste Bauweise und einfache Bedienung. Der grosse Füllraumdeckel mit tiefer Einfüllkante und grossem Füllvolumen ermöglicht ein bequemes Beschicken mit Halbmeterspälten. Eine automatische Zündung schafft ein grösseres Zeitfenster für die Befüllung des Kessels, vom erfolgten Abbrand bis zur Entladung des Speichers.

Die Schmid Hackgutheizanlage

UTSD

Die von Schmid entwickelte Produktereihe UTSD überzeugt hinsichtlich Komfort und Technik. Die jahrelangen Erfah ­

rungen in der Steuerungs­ und Kesselentwicklung wurden optimal in die Entwicklung eingebracht. Die Heizkessel (25–260 kW) sind nach den Vorschriften der EN303 ­52012 geprüft und haben die höchste Kesselklasse 5 erreicht. Das widerstandsfähige und kratzfeste 7"­ Echtglas­Touchdisplay bietet eine einfache Bedienung und ein zentrales Anlagenmanagement. Mehrere witterungsgeführte Heizkreise können reguliert werden und das Warmwasseraufbereitungs­ sowie das optimierte Wärmespeichermanagement sind nur einige der Vorzüge. Auch die Ansteuerung eines bivalenten Heizkessels oder mehrerer Anlagen ist problemlos möglich.

Partikelabscheider e-clean

Mit der optimalen Verbrennung durch den UTSD der Schmid AG werden bereits beste Emissionswerte erreicht. Um den Feinstaub nochmal zu reduzieren, können die Abgase zusätzlich über ein Abscheidesystem gereinigt werden. Die Schmid AG hat zusammen mit einem führenden Hersteller einen elektrostatischen Partikelabscheider entwickelt, der im Heizkessel eingebaut werden kann: den e ­ clean. Der e ­ clean ist direkt über dem Kesselwärmetauscher integriert. So werden die Abgase noch im Heissbereich gereinigt. Gegenüber den üblich verbauten Abscheidern hat dies den Vorteil, dass eine Kondensatentwicklung ausgeschlossen werden kann und somit auch keine Hochspannungsverluste oder Korrosions schäden entstehen. Durch die

Positionierung im Heissbereich kann eine Filterverfügbarkeit von mehr als 90 % dauerhaft garantiert werden.

Wärmepumpe NIBE

Die Wärmepumpen ergänzen die Holzfeuerungen der Schmid AG optimal. Somit kann ein breites Spektrum an umweltfreundlichen Heizsystemen angeboten werden. Die Wärmepumpen NIBE gehören zu den weltweiten Spitzenreitern in diesem Segment – innovativ, wartungsarm und leistungsstark. Die topmodernen Systeme garantieren einen zuverlässigen sowie sparsamen Betrieb, auch bei niedrigen Temperaturen. Ob eine Sole/Wasser­Wärmepumpe (Erdwärmepumpe) oder eine flexible Luft/ Wasser­Wärmepumpe (Innen ­ oder Aussenaufstellung), das Produktesortiment bietet für jedes Bedürfnis die passende Lösung. Umweltfreundliches Heizen war noch nie so einfach.

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Hochspannungsleitungen –So verhalten Sie sich richtig

Das Arbeiten in der Nähe von Stromleitungen ist nicht ungefährlich. Ein Kurzschluss oder ein Blitz kann einen für Mensch und Tier tödlichen Stromfluss (Lichtbogen) verursachen. Deshalb gilt es einige Sicherheitsregeln zu beachten.

Viele Landwirte sind auf ihrem Land konfrontiert mit Hochspannungsleitungen und Strommasten. Laut der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid umfasst das Schweizer Stromnetz rund 12 000 Masten und 6700 Kilometer Leitungen, wobei ein Teil davon bewirtschaftetes Kulturland durchquert und die Landwirte unter anderem auch vor sicherheitstechnische Herausforderungen stellt. Wie Swissgrid betont, entspricht die Netzinfrastruktur höchsten Sicherheitsstandards. Trotzdem kann ein Blitzeinschlag oder ein Kurzschluss der Leitung zu einem so genannten Lichtbogen führen und einen für Mensch und Tier tödlichen Stromfluss verursachen. Mit den folgenden Erklärungen

«Hochspannungsleitungen und Landwirtschaft – So verhalten Sie sich richtig» zeigt Swissgrid auf, was Landwirte in der Nähe von Stromleitungen beachten sollten:

Lagern Sie unter Masten und Leitungen keine Materialien. Strommasten müssen rund um die Uhr zugänglich sein – zum Beispiel, um Störungen rasch beheben zu können. Das Deponieren schwerer Materialien wie Siloballen, Kies oder Bauschutt am Sockel eines Masts kann dessen Stabilität schwächen. Wenn brennbare Materialien wie Holz Feuer fangen, können Masten beschädigt werden oder Leitungen herunterfallen – Stromschlaggefahr!

Vorsicht bei elektrischen Viehzäunen in der Nähe von Masten.

Befestigen Sie niemals einen Viehzaun an einem Strommasten. Ein Blitzeinschlag oder Kurzschluss der Leitung könnte einen für Mensch und Tier tödlichen Stromfluss verursachen. Wenn Sie einen Viehzaun in der Nähe einer Leitung installieren, müssen Sie diesen bis zur Inbetriebnahme erden: Der Zaun kann sich aufgrund des magnetischen Feldes der Leitung aufladen und einen Stromschlag verursachen.

Konstruktionen an oder unter den Masten sind verboten oder bewilligungspflichtig.

Management | Unfallverhütung 48 Schweizer Landtechnik 04 2023
Gefährlich: Je nach Stromleitung kann ein Lichtbogen auf den Anhänger überspringen und das gesamte Gespann unter Strom setzen. Bild: landpixel.de

Bringen Sie an Masten keine Konstruktionen wie z. B. Vogelhäuschen oder Hütten an. Sie beeinträchtigen die Zugänglichkeit und Stabilität der Masten. Das Einrichten von ökologischen Kleinstrukturen wie z. B. Biotopen unter Masten ist möglich, aber bewilligungspflichtig.

Sichern Sie Abdeckmaterialien gegen starke Windböen.

Wenn Sie in der näheren Umgebung von Leitungen oder Strommasten Baumaterialien, Holz oder Gemüsefelder mit Vlies oder Blachen abdecken, müssen Sie diese besonders gut gegen Windböen schützen. Werden sie vom Wind weggetragen und geraten dabei in die Leitung, drohen Störungen oder Stromschläge.

Vorsicht beim Pflanzen von Bäumen in der Nähe von Leitungen.

Ein an falscher Stelle gepflanzter Baum kann mit den Jahren zu einer Gefahrenquelle werden – Äste, welche nahe an der Leitung sind, können eine Störung oder einen Brand auslösen. Im Dienstbarkeitsvertrag zwischen Swissgrid und den Grundeigentümern ist festgehalten, welche Abstände beim Pflanzen von Bäumen zu beachten sind.

Der Einsatz von grossen Maschinen in Leitungsnähe erfordert besondere Achtsamkeit.

Vermeiden Sie in der Nähe von Stromleitungen wenn möglich den Einsatz von grossen Landwirtschafts- und Baumaschinen wie z. B. mobilen Kränen, Schneefräsen. Achten Sie darauf, dass ausfahrbare Elemente wie z. B. Kipper, Bunker

Was tun bei einem Elektrounfall?

• Selbstschutz beachten. Das Opfer steht eventuell unter Strom.

• Bei Hochspannung: Abstand halten, Rettungsdienst rufen. Jede Annäherung ist lebensgefährlich, bis der Strom abgestellt wird!

• Bei Niederspannung (je nachdem, was schneller und sicherer möglich ist): Opfer mit nicht leitendem Gegenstand (z. B. Besenstiel, Holzlatte) vom Stromkreis entfernen und aus dem Gefahrenbereich bringen oder den Stromfluss unterbrechen (Netzstecker ziehen, Sicherung entfernen).

von Erntemaschinen, Hebebühnen oder Teleskoparme niemals in die Nähe von Leitungen gelangen – es besteht grosse Stromschlaggefahr! Für Fragen zum Einsatz solcher Maschinen gibt Swissgrid Auskunft: Tel. 058 580 21 11.

Für das Planen und Bauen in Leitungsnähe bestehen gesetzliche Vorgaben und Normen. Wohnen Sie in der Nähe einer Leitung und beabsichtigen einen Ausbau Ihrer Liegenschaft? Planen Sie ein Gebäude oder eine Infrastruktur in Leitungsnähe, oder verantworten Sie die entsprechenden Bauarbeiten? Beachten Sie, dass dazu ein umfangreiches Regelwerk besteht, das zwingend einzuhalten ist. Wichtige gesetzliche Grundlagen sind Leitungsverordnung (LeV), Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung

Grenzen des Gefahrenbereichs bei Hochspannung

• Bei Bewusstlosigkeit, Schwindel, Brustschmerz oder Herzrasen: Rettungsdienst rufen.

• Atmung und Herzschlag prüfen. Bei Herzoder Atemstillstand sofort und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes Beatmung und Herzdruckmassage anwenden.

• Bei Absenz der genannten Symptome: Eventuelle Verbrennungen kühlen und Spital aufsuchen.

• Bei Folgeverletzungen (z. B. Brüche, Prellungen): Sofortmassnahmen ergreifen und Arzt aufsuchen.

Quelle: Suva

(NISV) und Verordnung über die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer bei Bauarbeiten (BauAV).

Was tun bei heruntergerissener Leitung?

Wenn ein Leitungsdraht heruntergerissen wird und den Boden berührt oder eine Maschine mit einem spannungsführenden Teil in Kontakt kommt, entsteht im Umkreis ein Spannungstrichter im Boden. Dessen Betreten kann lebensgefährlich sein, da der Erdboden unter hohe Spannung gesetzt wird. Laut Swissgrid gilt zu herabhängenden Freileitungsseilen und Ähnlichem ein Sicherheitsabstand von 20 Metern. Bei einem Unfall ist Swissgrid für eine Notfallabschaltung der Leitung zu informieren: Tel. 0800 00 45 45.

Quelle: www.swissgrid.ch

Ungefährliche Schrittspannung

Lebensgefährliche Schrittspannung

Beispiel: Zu Boden hängendes Freileitungsseil

Spannungstrichter

Achtung vor dem Spannungstrichter: Im Umkreis von 20 Metern um eine herabhängende Leitung steht der Boden unter lebensbedrohlicher Spannung. Jede Annäherung ist lebensgefährlich, bis der Strom abgestellt wird. Illustration: Swissgrid

Bei Arbeiten in der Nähe von Stromleitungen gilt es einige Sicherheitsregeln zu beachten. Bild: H. Röthlisberger
Unfallverhütung | Management 04 2023 Schweizer Landtechnik 49

Den Boden nicht mit Füssen treten

Einmal mehr hat der Bodentag von Peter Zurbuchen und seinem Team gehalten, was er verspricht. Zahlreiche Fachleute von Bodenschutzfachstellen, Institutionen, kantonalen Stellen und aus der Praxis sind nach Lippoldswilen (TG) gekommen.

Ruedi Hunger

«Flexibel und professionell», so steht es im Firmenporträt von Zurbuchen Bodenschutz GmbH aus Lippoldswilen (TG). Diese Tugenden waren auch am Bodentag Ende März auf ihrem Landwirtschaftsbetrieb gefragt, weil das Wetter bereits mit typischen «April-Allüren» aufwartete. Bei Zurbuchen Bodenschutz sind die Spezialisten zu finden, wenn es um Spezialdienstleistungen im Landschaftsbau oder bei Geländeauffüllungen und, und… geht. Peter Zurbuchen hat dank seinem eigenen Betrieb einen direkten Bezug zur Landwirtschaft. Er kennt die Besonderheiten landwirtschaftlich genutzter Böden ebenso gut, wie die Probleme, die nach Baumassnahmen und Terrainveränderungen auftreten. Das reich befrachtete Programm am Bodentag wurde

unter anderen bestritten von Ludwig Volk, emeritierter Professor und Bodenspezialist der Hochschule Soest (Deutschland), von Doris Hösli, Mitglied der Fachkommission Boden des Fachverbandes der Schweizer Kies- und Betonindustrie (FSKB), sowie von Thomas Stadler, Spezialist für Drainagenunterhalt, aus Eschlikon (TG).

Bodenleben macht fruchtbar

«Wir treten den Boden oft mit Füssen…», sagte Ludwig Volk einleitend zu seinem Vortrag und er sagte noch etwas: «… wir graben aber (zu) selten mit dem Spaten.» Der Boden lebt. Mit einem eindrücklichen Vergleich zeigte Volk auf, von welchen Dimensionen man sprechen kann, wenn man versucht, die Menge der Bodenlebe -

wesen zu beziffern. «Unter einem Hektar Fläche leben 15 Tonnen Bodenlebewesen. Das entspricht dem Gewicht von 20 Kühen oder eineinhalb Kilogramm pro Quadratmeter», gab Ludwig Volk zu bedenken. Als Landwirt denkt man gleich an Regenwürmer, das ist auch richtig. Doch die Zielmenge von 100 Regenwürmern pro Quadratmeter ist längst nicht (mehr) überall vorhanden. Der Regenwurm ist ein Bio-Indikator und als solcher gut sichtbar, aber die absolute Menge von vielen anderen Lebewesen im Boden ist viel grösser.

Gross, schwer und geil

«Der Boden ist das, was uns die Vorfahren hinterlassen haben. Es kann daher

Plattform | Veranstaltung 50 Schweizer Landtechnik 04 2023
Ludwig Volk, Bodenspezialist der Hochschule Soest: «Ein guter Fahrer und ein Ackerdruck von rund 0,8 bar können den Dieselverbrauch drastisch senken und den Boden stark schonen.» Bild: Ruedi Hunger

nicht sein, dass wir ihn so weiter bearbeiten, wie das derzeit der Fall ist. Es ist unvernünftig ohne Ende, wenn nasser Boden bearbeitet wird», gab Volk zu bedenken. Spurbilder von Traktoren sagen in diesem Zusammenhang viel aus über Schlupf (=Vorfahrtsverlust), Dieselverschwendung, Boden- und Ertragsschaden. «10 cm sind die maximal tolerierbare Spurtiefe, mehr darf nicht sein. Die heutige Reifentechnik erlaubt es, den Innendruck auf 1 bar und weniger zu senken. Das spart Diesel und reduziert den Bodendruck. Denken wir daran: 20 % Schlupf beim Grubbern bedeutet 125 % Dieselverbrauch je Hektar. Können wir uns das noch leisten?», fragt Ludwig Volk.

Invasiv ist das Problem

«Bei den Neophyten müssen wir unterscheiden zwischen invasiven und nicht-invasiven Pflanzen», betonte Doris Hösli vom FSKB zu Beginn ihres Vortrages. Per Definition sind Problempflanzen jene Arten, die je nach Standort, Eigenschaft und Häufigkeit auf der LN aus ökologischen, gesundheitlichen oder wirtschaftlichen Gründen nicht erwünscht sind. Die rechtlichen Grundlagen zur Regulierung bzw. Bekämpfung dieser Pflanzen sind laut Doris Hösli in der Freisetzungsverordnung (Art. 15) und in der BAFU-Vollzugshilfe (Kap. 3.4) umschrieben. Auch die Direktzahlungsverordnung (DZV Art. 58/§ 3) definiert den Umgang mit Problempflanzen. Hösli ging insbesondere auch auf die Problematik der Verschleppung und Ver-

Grünes Licht für Bodenkartierung

Der Zufall wollte es, dass am Bodentag der Zurbuchen Bodenschutz GmbH bekannt wurde, dass der Bundesrat an seiner Sitzung vom Vortag (29. März 2023) ein Konzept zur landesweiten Bodenkartierung bewilligt und damit grünes Licht für den Start einer rund 5-jährigen Vorbereitungsphase erteilt hat. Hintergrund ist die Tatsache, dass der Boden eine knappe, nicht erneuerbare Ressource ist. Es braucht rund 100 Jahre, um einen Zentimeter funktionsfähigen Boden zu bilden. Worin besteht der Nutzen einer landesweiten Bodenkartierung? Eine detaillierte Bodenkarte hilft der Landwirtschaft, sich den standörtlichen Gegebenheiten anzupassen und damit

nachhaltiger zu produzieren und Produktionseinbussen zu verhindern. Ganz spezifisch zeigt sich die Wichtigkeit von Bodendaten beim Schutz von Fruchtfolgeflächen (FFF). Die Raumplanung kann mit einer Bodenfunktionskarte Bauten und Bauzonen gezielter auf Gebiete mit weniger wertvollen Bodenfunktionen lenken. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel können Bodendaten eine wichtige Rolle spielen, weil beispielsweise der genaue Kohlenstoffgehalt je nach Gebiet unterschiedlich ist. Zudem liefert eine schweizweite Bodenkartierung eine wichtige Grundlage für den Gewässerschutz und die Trinkwasserversorgung.

teilung bei den Humus-Zwischendeponien ein. Dabei gilt eine Null-Toleranz beim Japanischen Staudenknöterich. Auch das schwer oder nicht bekämpfbare Erdmandelgras war ein Thema.

Drainageunterhalt nicht vergessen

In der Schweiz sind vor 100 und mehr Jahren ungefähr 190 000 Hektaren LN drainiert worden (20 % der LN). Diese Drainagen sind in die Jahre gekommen und funktionieren zum Teil nicht oder nur noch mangelhaft. «Grundsätzlich wurden die Drainagen von einer Generation gebaut», sagte Drainagespezialist Thomas Stadler von der Firma InnoRoll GmbH aus

Eschlikon (TG). «Die zweite Generation profitierte in grossem Mass von der Drainage und die dritte Generation muss das Drainagesystem unterhalten.» Stadler ist täglich mit dem Drainagenunterhalt beschäftigt und reinigt mit Spezialtechnik. «Wenn ein Drainagesystem vermessen wurde und Pläne vorhanden sind, ist alles halb so aufwendig», sagte Stadler. Dies ist aber nicht immer der Fall und mit ein Grund, dass Bewirtschafter und Landbesitzer oft nichts unternehmen. Zuwarten ist aber eine schlechte Option. Drainagen, die nicht mehr funktionieren und das Wasser ungenügend oder überhaupt nicht mehr ableiten, führen zu vernässten Böden. Weil die Vernässung von unten kommt, wird sie (zu) spät wahrgenommen. Dies mit der Folge, dass der nasse Boden bereits durch das Befahren verdichtet ist. Verstopfte Drainagen stehen folglich auch in engem Zusammenhang mit Bodenverdichtung.

Da war noch mehr…

Der Praxisnachmittag war geprägt vom Regen. Viele interessante Themen konnten folglich nur eingeschränkt gezeigt, dafür aber ausgiebig diskutiert werden. Beispielsweise die mobilen Baustrassen oder der Einsatz einer der derzeit grössten Landwirtschaftsdrohnen, die Unkraut- und Neophytenbekämpfung mit Heisswasser, Strom oder Chemie. Auch verschiedene bodenkundliche Werkzeuge wurden gezeigt, darunter der Prototyp eines «multifunktionalen Spatens» (System Chervet/Zurbuchen), der problemlos im Traktor, Auto oder Rucksack mitgenommen werden kann.

Veranstaltung | Plattform 04 2023 Schweizer Landtechnik 51
Drainagen brauchen Unterhalt, sie können gespült werden und funktionieren nachher wieder einwandfrei. Bild: Ruedi Hunger

Wasserstoff im Tank –Wasserdampf aus dem Auspuff

JCB arbeitet schon länger mit Wasserstoff als Antriebsquelle für seine Fahrzeuge. Kürzlich zeigte der britische Hersteller von Baumaschinen und den «Fastrac»-Traktoren einige Prototypen im Einsatz.

Wie sich Fahrzeuge klimaneutral betreiben lassen, ist derzeit wohl das Thema Nummer eins in den Entwicklungsabteilungen der Hersteller von Autos und Nutzfahrzeugen, wie LKW, Traktoren oder Baumaschinen. JCB konzentriert

Autorenhinweis:

sich bei seinen mittleren und grösseren Maschinen derzeit auf Wasserstoff als alternative Antriebsquelle und hat bereits einige Prototypen im Einsatz, darunter einen Teleskoplader des Typs «532-70» sowie das Baggerlader-Modell «3CX».

Brennstoffzelle wenig tauglich

Bereits 2020 stellte JCB den laut eigenen Angaben ersten wasserstoffbetriebenen

20-Tonnen-Bagger «220X» vor. Dieser arbeitet mit Brennstoffzellen, die nach umfangreichen Tests laut JCB aktuell jedoch zu teuer (Hauptrohstoff ist Platin), zu kompliziert (Kühlerpaket ist deutlich grösser, spezielle Kühlflüssigkeit nötig) und nicht robust genug für den Einsatz in Bau- und Landmaschinen sind. Daher investierten die Briten rund 100 Mio. Pfund in die Entwicklung von Verbrennungsmo -

52 Schweizer Landtechnik 04 2023 Plattform | Innovation
Lukas Weninger* Dieser Wasserstoff-Motor, von dem JCB schon 50 Exemplare im Testeinsatz hat, leistet rund 75 PS und soll auch beim Drehmoment die gleichen Kennwerte wie sein Diesel-Pendant bieten. Bilder: Matthieu Schubnel *Lukas Weninger ist Landtechnik-Redaktor bei der österreichischen Fachzeitschrift «Landwirt». Ein Video über die JCB-Maschinen mit Wasserstoffmotor finden Sie auf dem Youtube-Kanal von «Schweizer Landtechnik».

toren, die mit Wasserstoff statt Diesel laufen. Kürzlich ist der 50. dieser neuen Wasserstoff-Verbrennungsmotoren vom Band gelaufen. Diese sind bereits seit 2021 in einigen Prototypen von Baggerladern und Teleskopladern im Testeinsatz.

Motor mit Zündkerze

Die Basis für den Wasserstoffmotor ist ein herkömmlicher Dieselmotor von JCB mit 4 Zylindern und 16 Ventilen. Dabei gab es vier Herausforderungen zu meistern. Während der Motorblock nahezu unverändert ist, haben die Ingenieure den Zylinderkopf neu entwickelt. Das war unter anderem nötig, weil für das Zünden des Wasserstoff-Luft-Gemisches eine Zündkerze erforderlich ist. Das Verdichten der angesaugten Luft war ein weiterer Knackpunkt: Dafür wurde der Turbolader speziell konzipiert, der mit einer noch höheren Drehzahl arbeitet. Auch das richtige Verhältnis des Gemisches mussten die Entwickler erst herausfinden. Und schliesslich mussten sie das «Abgas»-System extra entwickeln, da der Motor (nur) heissen Dampf in die Umwelt entlässt.

Der Wasserstoff-Motor leistet rund 75 PS (55 kW) und soll auch beim Drehmoment die gleichen Kennwerte wie sein DieselPendant bieten. Der Wasserstoff wird übrigens mit einem deutlich niedrigeren Druck eingespritzt (11 bar statt bis zu 2000 bar bei einem Dieselmotor) und bei niedrigeren Temperaturen verbrannt.

Tanken mit Hochdruck

Bleibt noch der Nachschub für den Motor: Statt des Dieseltanks sind mehrere Druckspeicher verbaut. Die Betankung mit dem gasförmigen Wasserstoff erfolgt durch Druckausgleich: In der «Tankstelle» ist der Wasserstoff mit 500 bar eingelagert, in den Tanks des Fahrzeugs mit 350 bar. Der Füllschlauch wird einfach an das Fahrzeug gekoppelt. Ein Überfüllen ist nicht möglich, der Tank ist schon nach wenigen Minuten voll. Eine integrierte Rücklaufleitung sorgt für emissionsfreies Tanken. Eine «Sauerei» wie etwa mit ausgelaufenem Diesel ist also nicht möglich. JCB beziffert den Verbrauch mit rund

4 kg Wasserstoff pro Arbeitstag beim Teleskoplader «532-70» und mit rund 10 kg beim Baggerlader «3CX» – die jeweiligen Tanks sind auf diese Füllmengen ausgelegt. 1 kg Wasserstoff ersetzt übrigens rund 3 l Diesel.

Beim Besuch am britischen Stammsitz von JCB stellte das Unternehmen eine eigens entwickelte, mobile Betankungsanlage vor, um den Wasserstoff bis zu den Maschinen zu bringen. Der Tankwagen fasst genug Wasserstoff, um 16 Wasserstoff-Baggerlader zu betanken. Er lässt sich entweder auf der Rückseite eines modifizierten JCB «Fastrac» oder auf einem Anhänger transportieren.

Wann Wasserstoff-«Fastrac»?

Auf die Frage, wann denn mit dem ersten wasserstoffbetriebenen Fastrac zu rechnen sei, nannte JCB bei grösseren Motoren das erforderliche Tankvolumen als derzeit begrenzenden Faktor. So würde für einen vollen Arbeitstag ein Tank in der Grösse der mobilen Tankanlage benötigt. Die Sicht nach hinten wäre also völlig verbaut – von der noch fehlenden Wasserstoff-Infrastruktur ganz abgesehen. Kleinere Tanks liessen sich durch eine höhere Energiedichte erreichen – sprich durch das Verdichten auf 700 bar oder den Einsatz von flüssigem Wasserstoff. Beides sei laut JCB derzeit aber noch zu aufwändig und teuer zu bewerkstelligen.

Warum weg von Diesel?

«Verbrenner» werden derzeit von vielen Seiten verteufelt. In der EU soll der CO 2 -Ausstoss neu zugelassener Pkw bis 2035 auf null sinken – was de facto das

04 2023 Schweizer Landtechnik 53 Innovation | Plattform
Der neue Wasserstoffmotor passt relativ problemlos ab Werk in diesen Baggerlader «3CX» von JCB. Die Wasserstoffflaschen sind auf der rechten Geräteseite platziert. Bild: JCB JCB hat den «Zero-emission»-Wasserstoffmotor auch in den Teleskoplader vom Typ «532-70» integriert. Die Wasserstoffreserven befinden sich hier unter dem Kabinenboden. Bild: JCB Mit dem Betankungsmodul «Refueler» bietet JCB eine Lösung, um Maschinen auf einer Baustelle mit Wasserstoff zu betanken. Bild: JCB

Aus für Autos mit herkömmlichem Diesel- oder Benzin-Verbrennungsmotor bedeutet. Ob diese Regelung auch gilt, wenn derlei Motoren mit klimaneutralen Alternativ-Treibstoffen (sogenannten E-Fuels) betrieben werden, ist derzeit noch offen. Für JCB ist der Standpunkt klar: «Man muss keinen Verbrennungsmotor verbieten, sondern die fossilen Treibstoffe.»

Warum Wasserstoff?

Bei der Analyse künftiger emissionsarmer Kraftstoffe hat JCB eigenen Angaben zufolge nichts ausgeschlossen. Die Vorgabe bei der Suche war, dass der Kraftstoff mobil zur Maschine transportiert werden kann, um eine maximale Betriebszeit und ein schnelles Tanken zu gewährleisten. Daher haben die Ingenieure die alternativen Kraftstoffe HVO (Hydrogenated Vegetable Oils, auf Deutsch Hydrierte Pflanzenöle – ein Dieselersatz), Biogas, E-Fuels (synthetische Kraftstoffe), Ammoniak und Wasserstoff unter die Lupe genommen. Die meisten dieser Alternativen würden laut JCB ohnehin die Herstellung von Wasserstoff erfordern. Daher sei es sinnvoll, direkt auf Wasserstoff zu setzen. Dieser setzt bei der Verbrennung nur Wasserdampf frei und kein CO 2 Noch dazu könne er aus erneuerbaren Energien hergestellt werden, wie Photovoltaik- sowie Wind- oder Wasserkraftanlagen. Zudem ermögliche der Einsatz von Wasserstoff-Verbrennungsmotoren in grösseren Fahrzeugen wie Baggern oder Traktoren eine schnelle und mobile Betankung – im Gegensatz zu vollelektrischen Antrieben: Denn hier sind lange Ladezeiten und somit lange Standzeiten oder gar die Notwendigkeit eines kabelgebundenen Betriebs eine Herausforderung.

Die Verbrennungseigenschaften von Wasserstoff ermöglichen es dem Wasserstoffmotor, die gleiche Leistung, das glei -

Brennstoffzelle oder Verbrennungsmotor?

Fahrzeuge mit Wasserstoff als Antriebsquelle können auf zwei völlig verschiedene Arten arbeiten. Brennstoffzellen erzeugen aus Wasserstoff und Sauerstoff elektrischen Strom und (Ab-)Wärme. Dieser Prozess wird auch «kalte Verbrennung» genannt. Brennstoffzellen-Fahrzeuge sind technisch betrachtet also eher ähnlich wie Elektrofahrzeuge mit Speicherbatterien. Dagegen dient Wasserstoff im Verbrennungsmotor als Treibstoff, der (zusammen mit Luft vermischt) explosionsartig verbrannt wird. Das Funktionsprinzip ist von Diesel- und Benzinmotoren bekannt, daher sind Wasserstoff-Verbrenner sehr ähnlich aufgebaut wie diese. Wasserstoff kommt nur in Verbindungen vor, also nicht als reines Element. Daher muss er durch Zugabe von Energie aus einem Ausgangsstoff abgespalten werden. Die Produktion von Wasserstoff lässt sich in drei Arten unterteilen: die Umwandlung von Kohlenwasserstoffen (CH-Verbindungen), die Spaltung von Wasser sowie die Gewinnung aus Biomasse. Wasserstoff ist oft ein Nebenprodukt in der Industrie, das manchmal sogar einfach ungenutzt in die Atmosphäre entlassen wird. Die grösste Baustelle, um Wasserstoff im grossen Stil als Treibstoff herzustellen, ist ein kostengünstiger und möglichst klimafreundlicher Prozess: Wasserstoff ist derzeit noch

che Drehmoment und den gleichen Wirkungsgrad wie die JCB-Maschinen mit konventionellem Antrieb zu erbringen, allerdings frei von CO 2. Zudem sei die Technologie von modernen Dieselmotoren bewährt, kosteneffizient, robust und zuverlässig: «Unsere Kunden wollen ihre gewohnte Technik weiter nutzen, aber mit einem CO 2 -neutralen Treibstoff einsetzen», heisst es von JCB. Und es würden für Dieselmotoren keine seltenen Erden benötigt, wie etwa für die Herstellung von Batterien in Elektrofahrzeugen.

Kleine Bagger elektrisch

JCB wird die Brennstoffzellen-Technik, wie hier bei diesem Bagger, nicht mehr weiterverfolgen.

viel zu teuer als Treibstoff. Ein Bestreben ist, Produktionsanlagen für Wasserstoff in grossem Stil zu bauen. Der nötige Strom für die Wasserstoff-Herstellung soll dabei aus erneuerbaren Energiequellen stammen (Photovoltaik- oder Windkraftanlagen am selben Gelände). Das Produkt wird als Grüner Wasserstoff bezeichnet. Wird der Wasserstoff dagegen aus Erdgas hergestellt, entsteht dabei auch CO2. Dieses entweicht entweder in die Atmosphäre (Grauer Wasserstoff) oder wird in unterirdischen Speichern gelagert (Blauer Wasserstoff). Auch Atomkraft kann als Energiequelle für (Gelben) Wasserstoff genutzt werden. Derzeit sind rund 60 kWh Strom nötig für die Produktion von 1 kg Wasserstoff, der eine Energiedichte von rund 33 kWh aufweist. Somit liegt der Wirkungsgrad der Wasserstoff-Produktion bei rund 55 %.

vor Ort über ein einfaches Ventil. Bild: JCB

Dennoch verschliesst sich JCB auch dieser Technologie nicht. Neben dem Wasserstoffantrieb arbeiten die Briten auch an batterieelektrischen Antrieben für ihre Baumaschinen. Weil grössere Maschinen mit einem höheren Energiebedarf jedoch den Einsatz von wesentlich grösseren Batterien (mit einem entsprechend hohen Gewicht) erfordern würden, ist JCB für diese Sparte eben auf den Wasserstoff gekommen. Dagegen eignen sich Elektroantriebe besonders für kleinere Maschi -

nen, da diese weniger Betriebsstunden leisten und in der Regel weniger Kraftstoff verbrauchen würden. Daher hat sich JCB beim Thema Elektroantrieb auf seine Kompaktbaureihe konzentriert, zu der auch der Teleskoplader «525-60E» und der Minibagger «19C-1E» gehören sowie weitere Arbeitsgeräte, wie ein Raddumper, ein Kleinstapler oder eine Hubarbeitsbühne. Diese Elektro-Serie ist bereits am Markt erhältlich. Um diese Maschinen möglichst überall am Laufen zu halten, bietet JCB auch für sie eine mobile Ladeeinheit an. Die darin integrierten Akkus haben eine Kapazität von 23 oder 46 kWh.

Fazit

JCB arbeitet – wie auch andere Hersteller –unter Hochdruck an klimaneutralen Antrieben. Und hat mittlerweile vor allem bei den Baumaschinen eine einsatzbereite Flotte auf die Räder gestellt, die teilweise bereits am Markt erhältlich ist. Wann der erste «Fastrac» zu sehen sein wird, der keinen Diesel mehr benötigt, wollte oder konnte JCB noch nicht sagen.

54 Schweizer Landtechnik 04 2023 Plattform | Innovation
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04 2023 Schweizer Landtechnik 55
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«Es muss einfach motoren!»

Landwirt Paul Buri aus dem basel-landschaftlichen Brislach umgibt sich gerne mit Menschen, aber auch mit alten Traktoren, Landmaschinen und Geräten, die er leidenschaftlich sammelt.

«Ruhig sitzenbleiben konnte ich schon in jungen Jahren nicht, wenn draussen ein Traktor vorbeifuhr. Ich erriet jede Marke und Typ aufgrund des Motorengeräuschs», schildert Landwirt Paul Buri mit Jahrgang 1954 vom Hof Bleiholle in Brislach (BL), «meine ganze Leidenschaft gilt Motoren, Mechanik und Landtechnik. In meinem Leben muss es einfach motoren!» Damit erklärt es sich auch, dass er ein eifriges Mitglied der Sektion beider Basel des Schweizerischen Verbands für Landtechnik ist, der lange Jahre Vorstandsmitglied und auch Präsident war, und immer einen flotten Spruch auf den Lippen hat. Sein fröhliches Naturell ist ansteckend. Er liebt Geselligkeit, gibt sich gerne mit Menschen ab. Und noch mehr liebt er seine Familie, Gattin Silvia, Sohn

Daniel, dem er täglich auf dem Betrieb hilft, und die Schwester Marili, die er im 2022 mit dem Bucher «1800» besucht hat – in Mendrisio (TI), via Gotthardpass.

Er weiss, welche Maschine wo steht Kein Wunder, weiss der Menschenfreund, welche Landmaschine in der weiten Region bei wem in der Scheune steht; natürlich erst recht, wenn sie schon einmal bei ihm auf dem eigenen Betrieb gestanden hat: Sein Vater hatte 1956 einen neuen Traktor Bucher «D 1800» erworben, dessen MWM-Motor (Motorenwerk Mannheim) 24 PS liefert. Er hatte ihn später eingetauscht, aber immer gewusst, wer ihn gerade besass, am Schluss die Papierfabrik Zwingen, die im Jahre 2004 die Tore schliessen musste. Paul Buri liess es

keine Ruhe. Kurz vor der Schliessung der «Papiri» konnte er den Traktor zurückkaufen, welche vom Schleppen schwerer Lasten arg lädiert war. «Es dauerte Jahre, bis ich den Diesler fertig renoviert und restauriert hatte. Jetzt läuft er wieder wie am Schnürchen», so Buri. Der «D 1800» wird nun nicht mehr auf dem Betrieb eingesetzt. Dafür stellt er den Fiat «600» mit Jahrgang 1972 als Pflegetraktor und den Fiat «1300 DTS» mit Jahrgang 1979, den er vor 14 Jahren erworben hat, als Schwerarbeiter zur Verfügung.

Vom Sammlervirus befallen

«Nachdem ich mich am 2. Oldtimertraktoren-Treffen der Freunde alter Landmaschinen Nordwestschweiz (Falnowe) im Jahre 2005 in Ziefen beteiligte, habe ich

Passion | Oldtimer 56 Schweizer Landtechnik 04 2023
Dominik Senn Landwirt Paul Buri auf seinem Bucher «D 1800» mit Jahrgang 1956 und MWM-Motor in Brislach (BL). Bilder: Dominik Senn

mich mit dem Sammlervirus angesteckt», bekennt er. Da er jetzt den Bucher «D 1800» besass, besann er sich auf das Modell «D 2000», das er seit Jugendzeit gefahren hatte. Und dank seines Netzwerks hatte er bald einen solchen Vertreter der Marke Bucher mit Jahrgang 1962 gefunden und erwerben können, den er farblich restaurieren und die Elektrik erneuern liess. Im Jahre 2009 fiel ihm ein Bucher «B 1500», also ein Benziner mit Jahrgang 1958 und einem Opel-Rekord-Automotor, in die Hände, den er in Frauenfeld erstand; er hat noch immer die alte Patina , besitzt zwar kein Heckhubwerk, dafür einen seitlichen Messerbalken mit hydraulischem Aufzug. Den Benziner gab es übrigens auch als «1700»-er.

Das Diesel-Trio

Wer Bucher-Traktoren sammelt, will das komplette Diesel-Trio, nämlich die Model -

le «1800», «2000» und «4000». Buri fehlte also noch der «4000». Wie freute er sich, als ihm vor fünf Jahren Schwester Erna einen solchen mit Jahrgang 1966 schenkte. Damit waren seine Bucher-Gelüste vorerst befriedigt. Als er im Vorjahr noch einen Fiat «La Piccola 18», den kleinsten Fiat-Traktor, mit Jahrgang 1957 erwerben und im Status «Veteran» einlösen konnte, war auch Buris Oldtimertraktoren-Hunger gestillt.

Weitere Preziosen Buris Kontaktfreudigkeit bescherte ihm auch sonst viele Kenntnisse über das Vorhandensein alter landwirtschaftlicher Gerätschaften und Maschinen auf Betrieben. Der Motormäher Rapid «Super» von 1962 mit Eingrasvorrichtung wurde letztes Jahr zu seinem sechzigsten Geburtstag renoviert und restauriert. Einen zapfenwellengetriebenen Bindemäher von JF

erhielt Paul Buri von seinem Neffen Christian Jeger zu seinem 60. Geburtstag geschenkt. Nach und nach erwarb er einige Preziosen, darunter einen seltenen Balkenmäher Bucher «Tractomobil M700» mit Allradantrieb und Zapfwelle, dann einen originalen Rapid «Spezial» mit Treibachsanhänger, einen seltenen Einscharpflug mit Vorlaufwagen für den Pferdezug, einen Selbsthalter-Einscharpflug, einen Selbsthalter-Zweischarpflug, einen Einschar-Winkelpflug von Henriod aus Echallens (VD), eine Zapfwellenegge bzw. Spatenegge von Fahr, ein Vielfachgerät von Bucher mit Kartoffelsetzgerät, einen Kartoffelpflug, einen Kartoffelgraber, der zwei Systeme vereint, eine pferdegezogene 1,5-m-Sämaschine von Bucher, einen Kreiselheuer «KH4» von Fahr, einen Frontsternradrechen von Bucher, eine gezogene Bautzspinne, verschiedene Getreideröndeln und anderes mehr. Entsprechend platzen seine Scheunen, Schöpfe und Anbauten aus allen Nähten, und manches gute Stück ist in luftiger Höhe unter Dach aufgehängt.

Ein Hoch der Geselligkeit

Wie Paul Buri in seiner Führung durch die Sammlung verriet, will er sich mit erreichtem Pensionsalter vermehrt den Ausfahrten mit Traktoren, aber auch Reisen mit Auto, Car oder Motorrad widmen und natürlich die Geselligkeit hochleben lassen. Nebst dem Turnen in der Männerriege hat er ein weiteres Hobby: Wettpflügen. In früheren Jahren war er in der Schweizerischen Pflügervereinigung SPV aktiver Pflüger, heute fungiert er als Wettkampfexperte und wird auch an der Schweizermeisterschaft am 26./27. August in Witterswil (SO) und an der Weltmeisterschaft im Oktober in Lettland mit von der Partie sein.

Oldtimer | Passion 04 2023 Schweizer Landtechnik 57
Zur Oldtimer-Sammlung gehören ein Bucher «B 1500», der «D 1800», der «D 2000» und ein Fiat «La Piccola 18», darüber ein Bucher-Frontsternradrechen. Paul Buris Schwester Erna beim Bucher «Tractomobil M700». Bild: Buri Wettpflüger-Erinnerung: Einscharpflug für Pferdezug.

Fachreise: Geheimtipp Rumänien

Die nächste SVLT-Fachreise führt nach Rumänien. Seit 2007 zur Europäischen Union gehörend, aber immer noch an den Nachwehen der Wendezeit nach dem Fall des Eisernen Vorhangs leidend, ist Rumänien ein Land der krassen Gegensätze zwischen Kleinbauern und Agrarkonzernen. Es gibt rund 2 Mio. Landwirte, wovon nur etwa die Hälfte mehr als 1 ha bewirtschaften und auch in den Genuss von EU-Förderbeiträgen kommen. Auf der Fahrt übers Land wird man auf dieser Reise ebenso Pferdefuhrwerken begegnen, wie modernste Landmaschinen antreffen, die mit ordentlich EU-Subventionen den Weg in die Karpaten-Region gefunden haben. Neben viel Landwirtschaft wird man auf der Reise auch touristische Highlights wie die einstige europäische Kulturhauptstadt Sibiu/Hermannstadt besichtigen oder der sagenumwobenen Legende um Graf Dracula nachgehen können.

Das Programm

1. Tag, Montag: (–/–/A) Anreise Zürich–Bukarest

Direktflug mit Swiss: Abflug 12.10 Uhr, Ankunft in Bukarest 15.30 Uhr. Transfer nach Bukarest und Hotelbezug. Abendessen in einem traditionellen Restaurant in Bukarest mit Folkloreprogramm. Übernachtung im Hotel Union Plaza****, Bukarest (2 Übernachtungen).

2. Tag, Dienstag: (F/M/–) Bukarest

Frühstücksbuffet im Hotel. Bei der Stadtrundfahrt durch Bukarest sieht man das Athenäum, das ehemalige Königsschloss, die Patriarchie- und die Stavropoleos-Kirche wie auch Ceausescus grössenwahnsinnige Hinterlassenschaft, das heutige «Haus der Republik». Mittagessen in einem lokalen Restaurant. Am Nachmittag Spaziergang durch die Altstadt von Bukarest.

3. Tag, Mittwoch: (F/M/A) Bukarest–Sibiu Frühstücksbuffet im Hotel. Fahrt nach Sibiu (Hermannstadt), wo man unterwegs in Caciulata ein Mittagessen geniesst. Ausführliche Stadtrundfahrt inklusive Kleiner und Grosser Ring durch die Kulturhauptstadt von 2007. Abendessen und Übernachtung im Hotel Hermanns****, Sibiu (3 Übernachtungen).

4. Tag, Donnerstag: (F/M/–) Milchviehbetrieb und Karpaten ­ Fleisch Frühstücksbuffet im Hotel. Besichtigung des Milchviehbetriebs Garbova (2500 Kühe) mit dem Geschäftsführer der DN Agrar Group SRL. Weiterfahrt zum Mittagessen auf der Farm «Karpaten Meat» in Marpod, der grössten Rinderfarm in Rumänien. Im Herbst 2008 legten die Schweizer Unternehmer Samuel Widmer und Stefan Jung mit dem Kauf der ersten Stallung und 15 ha den Grundstein für die Angus-Rindfleisch-Produktion in Rumänien. Heute besteht dieser Betrieb aus 3500 Zucht- und 3500 Masttieren. Rückfahrt nach Sibiu und individuelles Abendessen in einem Restaurant in der Altstadt.

5. Tag, Freitag: (F/M/A) Sibiu und Umgebung
SVLT | Fachreise 58 Schweizer Landtechnik 04 2023
Frühstücksbuffet im Hotel. Fahrt nach Hambra und Besichtigung einer Imkerei.

Weiterfahrt durch traditionelle Dörfer und lokales Mittagessen mit Hauswein. In Sibiu besichtigt man das Astra-Freilichtmuseum, das zweitgrösste Freilichtmuseum Europas, mit einem Areal von 90 ha. Rückfahrt zum Hotel mit Abendessen.

6. Tag, Samstag: (F/M/A) Sibiu–Sighisoara–Viscri–Rotbav–Brasov

Frühstücksbuffet im Hotel. In Sighisoara (Schässburg) unternimmt man eine geführte Stadtbesichtigung. Weiterfahrt nach Viscri. Traditionelles Mittagessen und anschliessend Fahrt mit dem Pferdewagen durch die wunderschöne Landschaft. Unterwegs Besuch eines einheimischen Handwerkers. Am späteren Nachmittag erreicht man Brasov (Kronstadt).

Die Stadt galt schon ab dem Mittelalter als «Krone» aller deutschen Siedlungen in Siebenbürgen, danach Stadtrundfahrt. Abendessen und Übernachtung im Hotel Qosmo****, Brasov (2 Übernachtungen).

7. Tag, Sonntag: (F/M/A) Brasov–Bran–Rasnov–Rotbav–Brasov

Frühstücksbuffet im Hotel. Fahrt nach Bran und Besichtigung der berüchtigten Dracula-Burg. Weiterfahrt nach Rasnov, wo eine Schnaps-Degustation wartet. Mittagessen und Besichtigung des Familienbetriebs Ferma Catean, deren Schaf-

Schloss Peles. Weiterfahrt zum Flughafen. Rückflug mit Swiss um 16.10 Uhr mit Ankunft in Zürich um 17.35 Uhr.

Die Leistungen

• Flug mit Swiss inklusive Taxen

• 7 Übernachtungen in guten Mittelklasse-Hotels mit Frühstücksbuffet

• Lokale, deutschsprechende Reiseleitung

• Transport in modernem, klimatisiertem Reisebus

• Alle Eintritte, Besichtigungen und erwähnten Mahlzeiten

• Kundengeldabsicherung

Die Preise

• Mindestteilnehmerzahl: 20 Personen

• Preis pro Person im Doppelzimmer CHF 1890.–

• Einzelzimmerzuschlag CHF 260.–

• Annullierungs-/SOS-Schutzpaket (optional): CHF 100.–

Die Reisedaten

• Reise 1: 25.09. bis 02.10.23

• Reise 2: 09.10. bis 16.10.23

Anmeldung

Die Reiseorganisation erfolgt über das Büro Bischofberger Info-Reisen AG. Dieses Reisebüro nimmt auch die Anmeldungen entgegen.

Bischofberger Info-Reisen AG

Dufourstrasse 159 8008 Zürich info@bischofberger-reisen.ch

Tel. 044 384 93 93

Anmeldschluss: 31. Mai 2023

Hier geht es zur direkten Anmeldung:

milch vor Ort verarbeitet wird. Rückfahrt nach Brasov und Abschiedsabendessen.

8. Tag, Montag: (F/–/–) Brasov–Sinaia–Rückflug Schweiz

Frühstücksbuffet im Hotel. Besuch der Sommerresidenz des ersten deutschen

Fachreise | SVLT 04 2023 Schweizer Landtechnik 59

Umsetzung der «Schleppschlauch-Pflicht»

Die Mitglieder der Tessiner SVLT-Sektion liessen sich darüber informieren, wie das «Schleppschlauch-Obligatorium» in ihrem Kanton umgesetzt werden soll.

Roman Engeler

Auf dem Tierhaltungsbetrieb «La Ciossa» bei Cadenazzo, auf dem auch ein Restaurant mit idyllischem Versammlungsraum integriert ist, konnte Stefano Antonioli, Präsident der Tessiner SVLT-Sektion, rund 40 Mitglieder und einige Gäste zur ordentlichen Mitgliederversammlung willkommen heissen.

Die statutarischen Traktanden waren schnell abgehakt. Die Jahresrechnung schloss mit einem Minus im Ausmass von CHF 1400.– ab, wurde aber nach Beantwortung einiger Fragen am Ende dann doch einstimmig genehmigt. Der Jahresbeitrag bleibt unverändert bei CHF 90.–. Nebst den Kontrollen für Feldspritzen und Obstsprayern steht am 22. April eine Exkursion ins Veltlin auf dem Jahresprogramm der Sektion. Weiter wies Präsident Stefano Antonioli auf die im Tessin durchgeführten «G40»-Kurse hin und ermunterte die Anwesenden, die Schweizermeisterschaft im Traktorgeschicklichkeitsfahren am 20. August in Tänikon (TG) zu besuchen oder dort gar aktiv teilzunehmen. Die Sektion wird sich kurzfristig entscheiden, ob im Tessin eine Vorausscheidung organisiert wird.

Omar Pedrini, Präsident des Tessiner Bauernverbands, und SVLT-Direktor Roman Engeler überbrachten die Grussworte ihrer Organisationen und gingen dabei insbesondere auf die zunehmenden Probleme ein, mit denen grössere, vor allem breitere Landmaschinen auf öffentlichen Strassen konfrontiert sind.

Ab dem 1.1.2024 müssen bekanntlich Gülle und flüssige Vergärungsprodukte mit emissionsmindernder Technik ausgebracht werden. Dieses Obligatorium ist in der Luftreinhalte-Verordnung verankert und sorgt auch in der Südschweiz für etwelche Diskussionen. So wurde Tiago Ernst vom kantonalen Amt für Landwirtschaft bei seinem Referat, wie diese Vorschrift im Tessin umgesetzt werden soll, mit entsprechenden Fragen bombardiert. Zusammen mit dem ausgehändigten Merkblatt von Agridea konnte Tiago Ernst jedoch Klarheit schaffen, wenngleich es in Sachen Ausnahmeregelungen weiterhin einiges zu klären gibt.

Ölbremse in der Sackgasse

Die Delegiertenversammlung des SVLT in Einsiedeln und das Thema «Bremsen» standen im Zentrum der gut besuchten Versammlung der Sektion Schwyz/Uri.

Roman Engeler

Nach einem Imbiss eröffnete Präsident Armin Brun die Generalversammlung und durfte dabei Nationalrat Marcel Dettling, SVLT-Vorstandsmitglied Ueli Günthardt und Verbandsdirektor Roman Engeler sowie Delegationen von Nachbarsektionen, des kantonalen Strassenverkehrsamts und des Oldtimer-Treffs Gross am Sihlsee begrüssen. Im dritten Anlauf soll es nun mit der Durchführung der Delegiertenversammlung des SVLT endlich klappen. Nach pandemiebedingten zwei erfolglosen Anläufen wird dieser Anlass nun Mitte April 2023 in Einsiedeln über die Bühne gehen. Die organisatorischen Vorbereitungen für diese Versammlungen nahmen den Vorstand recht in Anspruch, was neben nachträglich ausbezahlten Entschädigungen dazu führte, dass Geschäftsführer Florian Kälin ein negatives Rechnungsergebnis präsentieren musste. Trotzdem wurde beschlossen, den Jahresbetrag bei CHF 85.– zu belassen. Kobi Bissig trat aus dem Vorstand zurück. Für ihn wählte die Versammlung Thomas Zgraggen aus Erstfeld (UR).

Im Anschluss an die offiziellen Traktanden griff Roman Engeler einige landtechnische Themen auf, erinnerte dabei an die Einführung des Schleppschlauch-Obligatoriums auf den 1. Januar 2024 und rief die Versammlung auf, bei Strassenbauprojekten wachsam zu sein, auf dass eine Zirkulation mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen weiterhin möglich ist. Insbesondere referierte der Verbandsdirektor aber zum Thema «Hydraulische Bremsen in der Sackgasse». Plakativ zeigte er auf, wie sich die Richtlinien an die Bremssysteme traktor- und anhängerseitig von der Vergangenheit bis zu den heute geforderten Zwei-Leiter-Lösungen entwickelt haben, welche Kombinationen von neu- und altrechtlichen Systemen zulässig, möglich und vor allem welche gefährlich sind, weil es zu einem Überbremsen des Traktors mit Aufschieben des Anhängers kommen kann. Sein Referat schloss mit dem Fazit, dass die Zukunft den pneumatischen Systemen gehöre und ein einheitliches Bremssystem künftig den überbetrieblichen Maschineneinsatz wesentlich erleichtern werde.

SVLT | Sektionen 60 Schweizer Landtechnik 04 2023 TI
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Sektionspräsident Armin Brun verabschiedet Kobi Bissig aus dem Vorstand und überreicht ihm in Anerkennung seiner Verdienste ein Präsent. Bild: Roman Engeler Stefano Antonioli, Präsident der Tessiner SVLT-Sektion (rechts), und Referent Tiago Ernst vom kantonalen Landwirtschaftsamt. Bild: Roman Engeler

Kräfte bündeln

Um die Kräfte besser bündeln zu können, prüft die SVLT-Sektion Zürich eine intensivere Zusammenarbeit mit dem kantonalen Bauernverband.

Dominik Senn

Bricht die Sektion Zürich zu neuen Ufern auf? In einem Workshop beschloss der Vorstand, eine vertiefte Zusammenarbeit mit dem Zürcher Bauernverband (ZBV) zu prüfen und dafür eine Arbeitsgruppe einzusetzen. Vorstellbar ist sogar eine Teilintegration in den ZBV, wie Präsident Urs Wegmann an der 96. Hauptversammlung in der Landmaschinenwerkstatt von Lohnunternehmer Stefan Pünter in Hombrechtikon ausführte. Jedoch nicht infrage komme eine komplette Fusion mit dem ZBV. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe sollen in Vorschläge zuhanden der Delegiertenversammlungen beider Verbände münden, die frühestens in zwei Jahren darüber befinden.

Der Vorstoss im Vorstand geschieht aus Sorge um die Zukunft angesichts des starken Strukturwandels, der Abnahme der Anzahl Betriebe und der Mitgliederzahl. «Der SVLT muss relevant bleiben, er deckt wichtige Themen für die Landwirtschaft ab», sagte Urs Wegmann, der übrigens am 8. Mai als Neugewählter in den Kantonsrat einzieht. Die Umfrage bei den Anwesenden war durchwegs positiv. Es gelte, die Kräfte zu bündeln, um sich den Problemen wie Verschärfungen des Raumplanungsrechts oder der Lärmbelastung im Siedlungsgebiet stellen zu können, meinte Ehrenpräsident Hans Staub.

Genehmigt wurden Rechnung 2022 und Budget 2023, beide mit Verlust; der Jahresbeitrag bleibt bei CHF 85.–. 2022 absolvierten 80 Teilnehmende die Vorbereitungskurse auf die Traktorenprüfung und insgesamt 55 Teilnehmende den «G40»-Fahrkurs. 265 Spritzen wurden geprüft. Geschäftsführer Stephan Berger orientierte über die Rübenkampagne der Zürcher Sektion gemeinsam mit dem Maschinenring Thurgau und der Sektion Thurgau im November/Dezember. 127 Fahrzeugkombinationen wurden gewogen. Die Vorderachslast wurde in 97,5 % der Fälle eingehalten, das Adhäsionsgewicht bloss von 68 %. 20 Jahre lang sass Hans Burri im Vorstand ein, auch als Vizepräsident, und erlebte dabei drei Präsidenten. Nun hat er demissioniert. Als Ersatz wählten die Zürcher neu Michael Bieri aus Brütten.

Zum Abschluss überbrachte Christian Kuhn die Grüsse des Zentralvorstands, und Hanspeter Hug vom Strickhof verstand es, in seinem Referat zum Thema Silieren den einen oder anderen Tipp für die bevorstehende Raufutterernte mitzugeben.

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Demissionär Hans Burri, Präsident Urs Wegmann (neu auch Zürcher Kantonsrat) und das neue Vorstandsmitglied Michael Bieri. Bild: Dominik Senn
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Hohe Beteiligung

Wie üblich nimmt jeweils knapp die Hälfte aller Mitglieder der Sektion Obwalden an der Jahresversammlung teil, die heuer in Sarnen stattfand.

Roman Engeler

Gestärkt nach einem währschaften Nachtessen konnte Präsident Josef Frunz rund 40 Mitglieder und einige Gäste im Hotel Metzgern zu Sarnen zur ordentlichen Generalversammlung der SVLT-Sektion Obwalden willkommen heissen. In seinem Jahresbericht nahm er unter anderem Bezug auf die Berufskollegen in der krisengeschüttelten Ukraine. Zudem dankte er den Verantwortlichen des Zentralverbands mit Präsident Werner Salzmann an der Spitze für ihren Einsatz für die Landwirtschaft im Allgemeinen und für die Landtechnik im Speziellen.

Die von Kassier Thomas Wagner präsentierte Jahresrechnung schloss mit einem Verlust von rund CHF 400.– ab, trotzdem beantragte der Vorstand der Versammlung, den Jahresbeitrag bei CHF 90.– zu belassen. Sowohl die Rechnung als auch der vorgeschlagene Jahresbeitrag wurden in der Folge von der Versammlung oppositionslos genehmigt.

Für zwei weitere Jahre wurden Raul Rohrer, Josef Frunz, Thomas Wagner und Karl Zurmühle im insgesamt siebenköpfigen Vorstand bestätigt. Im Jahresprogramm steht heuer auch ein regionales Traktorgeschicklichkeitsfahren, das die Obwaldner zusammen mit der Nachbarsektion Nidwalden Anfang April durchführte und an diesem Anlass dann auch die Selektion jener Teilnehmer vorgenommen hat, die an der Schweizermeisterschaft im thurgauischen Tänikon am 20. August 2023 teilnehmen werden.

Verbandsdirektor Roman Engeler überbrachte nicht nur das Grusswort des SVLT, sondern informierte auch über einige landtechnische und agrarpolitische Themen. So gab er einen Überblick zum Thema «Anhängerbremsen», wies auf das «Schleppschlauch-Obligatorium» hin, das nun auf den 1. Januar 2024 in Kraft treten wird, rief die Anwesenden auf, bei Strassenbauprojekten genau hinzuschauen, ob man mit den Landmaschinen weiterhin problemlos zirkulieren kann, und richtete einen Blick auf das im Jahr 2024 anstehende 100-Jahr-Jubiläum des SVLT, wobei er einige der geplanten Jubiläumsaktivitäten umschrieb. Mit einem feinen Dessert fand die Versammlung ihr Ende.

BS BL

Warten auf das 500. Mitglied

Für

mehr Sicherheit: Neu figurieren Bremsentests für Anhänger auf dem Tätigkeitsprogramm der Sektion beider Basel und Umgebung.

Roman Engeler

Sektionspräsident Urs Zimmermann konnte einen vollen Saal in der Aula des Ebenrain in Sissach zur 71. Generalversammlung des Verbands für Landtechnik beider Basel und Umgebung begrüssen. Seinen Jahresbericht stellte er unter das Motto «gute Zeiten – schlechte Zeiten». Die Medien würden der Allgemeinheit immer mehr erklären, wie die Landwirtschaft zu funktionieren habe, dabei hätten die wenigsten wirklich eine Ahnung von diesem Metier, gab Zimmermann zu bedenken. Auch die Landtechnik und deren Einsatz werde von einem Teil der Gesellschaft entsprechend negativ bewertet. «Gewisse Personen haben wohl Freude, der Landwirtschaft dauernd Steine in den Weg zu legen.» Zimmermann forderte gerade diese Kreise zu einem konstruktiven Dialog auf. «Die Landtechnik-Branche weist weiterhin eine hohe Innovationskraft auf, gerade auch hinsichtlich einer verbesserten Nachhaltigkeit», führte Zimmermann weiter aus. Allerdings werde die Wartung der Technik immer anspruchsvoller. Er erwähnte auch die Möglichkeit, bestehende Landtechnik aufzurüsten, um sich so vielleicht die Anschaffungskosten für neue Techniken zu sparen, vor allem aber, um künftig sicherer unterwegs zu sein.

15 Austritten standen 6 Eintritte gegenüber. Per Ende 2022 betrug der Mitgliederbestand 499 – man wartet also auf das 500. Mitglied. Die Jahresrechnung konnte mit einer schwarzen Null abgeschlossen werden, budgetiert war ein Verlust von CHF 5200.–. Das Budget für das laufende Jahr rechnet nun mit diesem Rückschlag, da das zur Neige gehende Büromaterial wieder aufgestockt werden muss.

Das Tätigkeitsprogramm für das laufende Jahr umfasst zwei Termine für die Theoriekurse der Kategorien «F», «G» und «M». Die Daten für die Spritzentests werden in den gängigen Medien publiziert. Vorgesehen sind neu auch Bremsentests für Anhänger. Man darf gespannt sein, welche Schlussfolgerungen man aus diesen Tests ziehen kann. Noch nicht exakt fixiert ist ein Ausflug im Inland. Dieser soll aber im Verlaufe des Jahres kommuniziert werden.

SVLT | Sektionen 62 Schweizer Landtechnik 04 2023
OW
Paul Rohrer, Josef Frunz, Thomas Wagner und Karl Zurmühle wurden für weitere zwei Jahre im Vorstand der Sektion Obwalden bestätigt. Bild: Roman Engeler Sie führten zügig durch die 71. Generalversammlung: Geschäftsführer Marcel Itin und Präsident Urs Zimmermann. Bild: Roman Engeler

Sektionsmitteilungen

BL BS

Theoretische Führerprüfung Kat. F/G 2023

Der Verband für Landtechnik beider Basel und Umgebung organisiert für Jugendliche, welche im Jahre 2023 14 Jahre alt (Jahrgang 2009) oder älter werden, Vorkurse für die theoretische Führerprüfung Kat. F/G. Sissach: Vorkurs Mittwoch, 19.04.2023, 13.30 Uhr;

Vorkurs Mittwoch, 22.11.2023, 13.30 Uhr.

Durchführung der Vorkurse: 13.30 Uhr am Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain, Sissach, Kurslokal 3.

Durchführung der Prüfungen: Eigene Anmeldung (Infos im Kurs) bei der Motorfahrzeugprüfstation (MFP), Münchenstein.

Kurskosten: Mitglieder CHF 40.–, plus Lern-Mittel (wenn bestellt) CHF 40.–, Nichtmitglieder CHF 80.–, plus Lern-Mittel (wenn bestellt) CHF 40.–. Anmeldung bis spätestens 10 Tage vor Kursbeginn an: Marcel Itin, Hof Leim 261, 4466 Ormalingen, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch (bitte unbedingt Kurs-und Geburtsdatum angeben).

ZH

Elektroinstallationskontrolle:

Günstiges Angebot für SVLT-Mitglieder

Bei Um- und Neubauten sowie bei Handänderungen und periodisch nach 10 Jahren bei Ställen und Scheunen und 20 Jahren bei Wohnhäusern ist eine Kontrolle der Niederspannungsinstallationen vorgeschrieben. Sie entscheiden selber, wer diese Kontrollen durchführen soll. Daher hat die Sektion Zürich für ihre Mitglieder ein finanziell sehr interessantes Angebot erarbeitet in Zusammenarbeit mit der Firma IBG. Melden Sie sich, wenn Sie eine Aufforderung zu einer solchen Kontrolle von Ihrem Netzbetreiber erhalten: www.strickhof.ch.

BE

Freiwilliger Bremstest am 15. Mai

Montag, 15. Mai, bei der Firma TCPoint AG in Worben

Am Montag, 15. Mai 29023, findet bei der Firma TCPoint AG in Worben ein Bremstest im Zeichen der Verkehrssicherheit statt. Es handelt sich um eine freiwillige Prüfung der Bremsanlage an Traktor und Anhänger. Spezialisten werden mit den Teilnehmenden die Ergebnisse besprehcen. Der test dauert für einen Anhängerzug mit hydraulischem System rund 45 Minuten. Für Luftsysteme muss etwas mehr Zeit eingerechnet werden. Die Kosten werden bar einkassiert. Sie betragen für Mitglieder des BVLT 30 Franken je Achse und Bremssystem, für Mitglieder 40 Franken. Die Anhänger werden ohne Ladung geprüft. Das zulässige Gewicht pro Achse wird hydraaulisch simuliert. Am Anhänger wird jede Achse einzeln ausgemessen. Für jeden Anhänger gibt es ein Prüfprotokoll; dieses ist vom Strassenverkehrsamt Bern anerkannt.

Online-Anmeldung unter www.bvlt.ch oder senden Sie den Anmeldetalon bis spätestens 28. April 2023 an die: Geschäftsstelle BVLT, Matthias Ramseyer, Winterswil 235, 3054 Schüpfen.

Aktuelles Kursangebot

Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–.

Nächste Termine:

Mittwoch, 17. Mai 2023, BBZN Sursee, 13.15–17.30 Uhr Mittwoch, 28. Juni 2023, BBZN Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr «G40»-Kurse werden vom SVLT angeboten und an den Standorten Hohenrain, Willisau, Schüpfheim und Sursee durchgeführt: Anmeldung und Infos unter: agrartechnik.ch (G40-Kurse)

Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 24.–(Zugang für 12 Monate)

GK: Grundkurse für Roller/Motorrad finden jeweils in Büron und Sursee statt. Preis für 3-teilige Kurse: für Mitglieder CHF 450.–, für Nichtmitglieder CHF 480.–.

Nächste Termine:

Kurs 620 für Roller/Motorrad (3-teilig):

Teil 1: Samstag, 29. April 2023, 12.00–16.00 Uhr

Teil 2: Samstag, 06. Mai 2023, 12.00–16.00 Uhr

Teil 3: Samstag, 13. Mai 2023, 12.00–16.00 Uhr

Verkehrskundeunterricht in Sursee, Preis für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.–.

Nächste Termine:

Kurs 410 beim BBZN Sursee:

Teil 1: Montag, 01. Mai 2023, 19 00 –21 00 Uhr

Teil 2: Dienstag, 02. Mai 2023, 19 00 –21 00 Uhr

Teil 3: Montag, 08. Mai 2023, 19 00 –21 00 Uhr

Teil 4: Dienstag, 09. Mai 2023, 19 00 –21 00 Uhr

Die Kurse werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt. Infos und Anmeldung (Änderungen wie Kursort, -inhalt, -preis und -zeit bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch.

Traktorengeschicklichkeitsfahren

Sonntag, 7. Mai 2023: Luzerner Geschicklichkeitsfahren

Spannender Parcours auf dem Areal des BBZN Hohenrain. Es gibt tolle Preise zu gewinnen. Ein Festbeizli sorgt für das leibliche Wohl.

Traktorengeschicklichkeitsfahren

Das Traktorengeschicklichkeitsfahren der Sektion Solothurn findet am Sonntag, 4. Juni 2023 auf dem Areal der Landi in Subingen statt.

Traktorengeschicklichkeitsfahren

Das Traktorengeschicklichkeitsfahren der Sektion Neuenburg findet am Sonntag, 25. Juni 2023 in La Brévine statt.

Sektionen | SVLT 04 2023 Schweizer Landtechnik 63
LU
SO
NE

FR

Traktorengeschicklichkeitsfahren

Das Traktorengeschicklichkeitsfahren der Sektion Freiburg findet am Donnerstag, 10. August 2023, auf dem Gelände des Zentrums L2 in Romont statt.

TG Gebläse- und Feldspritzentests 2023

Fel dspritzentests 2023

Ort Adresse Datum

Diessenhofen Philipp Hanhart, Neugut 1 Do, 20. April 2023

Affeltrangen Michael Mathys, Grossenegg 1 Mo, 24. April 2023

Frauenfeld Beat Meier, Ifang Do, 1. Juni 2023

Helsighausen Willi Wittwer, Lindenstr. 7 Mo, 12. Juni 2023

Engishofen Oliver Engeli, Lerchenhof Mi, 14. Juni 2023

Bonau Hansjörg Uhlmann, Neugrüt Di, 22. Aug 2023

Anmeldungen bis 20. März 2023 an: Markus Koller, Geschäftsstelle

VTL Landtechnik, 9542 Münchwilen, info@tvlt.ch, 071 966 22 43

Engadinreise mit dem VTL/Landtechnik

9. bis 12. Juni 2023

Am ersten Tag geht’s via Julierpass nach Pontresina und mit Pferd und Wagen ins schöne Rosegtal und zurück nach Pontresina, nach Wahl auch zu Fuss. Der zweite Tag beginnt mit einer Bahnfahrt mit dem Berninaexpress bis Cavaglia und der Besichtigung der Gletschermühlen, der Weiterfahrt bis an die Grenze nach Campocologno, weiter mit dem Car zurück nach Poschiavo zum freien Mittagsaufenthalt und endet mit einer Fahrt auf die Diavolezza. Tags darauf führt der Ausflug mit dem Car über den Malojapass ins Bergell, zur Hofkäserei Pungell oder zur Mühle Scartazzini, mit Aufenthalten im Bergsturzgebiet in Bondo und in St. Moritz, wo Zeit zur freien Verfügung besteht. Am vierten Tag bringt die Standseilbahn die Reisegruppe nach Muottas Muragl zu einer Höhenwanderung nach Alp Languard und per Sesselbahn runter nach Pontresina. Nicht-Wanderer fahren gleich wieder mit der Bahn nach. Pontresina. Mit dem Car geht’s über den Flüelapass zurück Richtung Thurgau, mit Znachthalt in Sargans.

Der Preis pro Person im Doppelzimmer beträgt 960 Franken (+ 100 Franken Einzelzimmerzuschlag). Inbegriffen sind Carfahrt, Reiseleitung mit Walter  Marti, drei Übernachtungen im Hotel mit Halbpension und Kurtaxe, Znünihalt und Mittagessen am ersten Tag, Pferdetaxi Rosegtal, Bahnfahrt bis Campocologna, Besuch Gletschermühlen, Käserei oder Mühle, Fahrt mit der Standseilbahn nach Muottas Muragl und Sesselfahrt, nicht inbegriffen die Mittagessen am zweiten, dritten und vierten Tag sowie der Znachthalt.

Anmeldeschluss ist der 21. April 2023.

Bitte sofort anmelden, die Platzzahl ist beschränkt.

Anmeldung an: VTL\Landtechnik, Markus Koller

Weierhofstr. 9, 9542 Münchwilen, 071 966 22 43 oder info@tvlt.ch

Friaul-Slowenienreise mit dem VTL/Landtechnik

21. bis 29. Oktober 2023

Der VTL/Landtechnik lädt im Spätherbst zu einer attraktiven FriaulSlowenienreise ein. Am ersten Tag fürht die Carfahrt via Kärnten nach Slowenien und dort zum Hotel bei Kranjska Gora. Tags darauf ist freier

Aufenthalt  im romantischen Bled mit dem Schloss, dem See und der Insel  mitten im See. Die Reise geht weiter an Ljubljana vorbei nach Zalec zum Besuch der Firma Thenos, die unter anderem Schlegelmulchgeräte herstellt, weiter nach Maribor, wo im Zentrum drei Nächte logiert wird. Hier soll der älteste Weinstock der Welt stehen. Weitere Etappen sind Ptuj, Sloweniens  älteste Stadt, dann zu einem Landmaschinenhersteller nahe Jeruzalem-Ljutomer, weiter zu Farmtech in Ljutomer (landwirtschaftliche Anhänger und Miststreuer), weiter in Richtung Westen wieder an Ljubliana vorbei nach Adelsberg zu den Tropfsteinhöhlen von Postojna und zurück ins italienische Friaul, wo die Reiegruppe für drei Nächte logiert. Besucht werden unter anderem die Stadt Udine, weiter San Daniele, die Hochburg des  gleichnamigen Schinkens, und Cividale (Weindegustation). Am neunten Tag heisst es Heimfahrt, via Tolmezzo, Sappada ins Pustertal, über den  Brennerpass, Innsbruck und durchs Klostertal in den Thurgau.

Der Preis pro Person im Doppelzimmer beträgt 1‘590 Franken (Einzelzimmerzuschlag 300 Franken). Im Preis inbegriffen sind Fahrt mit Reisecar, alle Strassengebühren, acht Übernachtungen mit Halbpension, alle Führungen und Betriebsbesuche, Weinproben und Fahrt mit dem Zug in die Tropfsteinhöhle.

Anmeldeschluss ist der 1. Juli 2023.

Bitte sofort anmelden, die Platzzahl ist beschränkt.

Anmeldung an: VTL\Landtechnik, Markus Koller Weierhofstr. 9, 9542 Münchwilen, 071 966 22 43

SG AR AI GL

Traktorengeschicklichkeitsfahren

Das Traktorengeschicklichkeitsfahren der Sektion VLT St. Gallen – Appenzell – Glarus findet am Sonntag, 25. Juni 2023 auf dem PermapackAreal in Goldach SG statt.

Traktoren-Theoriekurs mit Prüfung

Im Kanton St. Gallen kann die landwirtschaftliche Führerprüfung frühestens 1 Monat vor Erreichen des 14. Geburtstages abgelegt werden, im Kanton Appenzell Ausserrhoden frühestens 3 Monate vor Erreichen des 14. Geburtstages. Im Kanton Glarus können alle mit Jahrgang 2008 und älter an den Kursen teilnehmen.

Kurskosten: CHF 70.– für Mitglieder, CHF 95.– für Nichtmitglieder, inkl. Lern-CD mit den aktuellen Prüfungsfragen und Arbeitsblättern. Infos und Anmeldung beim Kursleiter Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach, 071 845 12 40 oder hanspopp@bluewin.ch.

Kursort 1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Nachmittag

Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 22. Apr. 23

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 17. Mai 23

St. Peterzell, Schulhaus Sa, 6. Mai 23

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 31. Mai 23

Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 10. Mai 23

Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA Mi, 14. Juni 23

Wangs, Parkhotel Sa, 13. Mai 23

Wangs, Parkhotel / StVA Mels Mi, 07. Juni 23

Widnau, Rest. Rosengarten Sa, 20. Mai 23

Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA Mi, 21. Juni 23

Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 17. Juni 23

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 12. Juli 23

SVLT | Sektionen 64 Schweizer Landtechnik 04 2023

Theoriekurse Kategorie F/G

Im Theoriekurs Kat. F/G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km/h. Siehe auch www.fahrkurse.ch

AG

Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich)

BL, BS

Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch

BE

Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, www.bvlt.ch

FR

Kontakt: FVLT, Samuel Reinhard, Route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49

GR

Kontakt: Gianni Largiadèr, Chapella 231, 7526 Cinuos-chel, 079 560 83 30, www.svlt-gr.ch

NE

Kontakt: M. Bernard Tschanz, Chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch

GL

Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch

SH

Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Adrian Hug, Schüppelstrasse 16, 8263 Buch, 079 395 41 17, www.vlt-sh.ch

SO

Kontakt: Christian Murer, 079 794 46 47, chrigu_murer@hotmail.com

SZ, UR

Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch

TG

Kontakt: VTL/Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen

VD

Kontakt: ASETA – Section vaudoise, Virginie Bugnon, Chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch

ZG

Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch

ZH

Kontakt: SVLT ZH, 058 105 98 22, Eschikon 21, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch Vorbereitungskurse auf die Traktorenprüfung (jeweils von 8 bis 14 Uhr):

– 24. Juni 2023

– 25. November 2023

Voraussetzungen für Kursbesuch:

– Teilnahme ca. 4–6 Monate vor dem 14. Geburtstag (Nothelfer- und Verkehrskundeausweis ist in dieser Kategorie noch nicht vorgeschrieben).

Kosten: Für Mitglieder des SVLT Zürich: CHF 80.–, für Nichtmitglieder: CHF 110.–. Inbegriffen sind Lernprogramm und Mittagsverpflegung

Kursort: Strickhof, Eschikon 21, 8315 Lindau

Infos, Anmeldung zum Kurs: Online auf www.fahrkurse.ch oder SVLT Zürich, Eschikon 21, 8315 Lindau, Tel. 058 105 99 52

Sektionen | SVLT 04 2023 Schweizer Landtechnik 65
28.4.
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– 7.5.2023
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Verfechter der Unabhängigkeit

In Epagny (FR), am Fusse des Schlosses Gruyère, bewirtschaftet der 37-jährige Gaëtan Rauber einen 42 ha grossen BioLandwirtschaftsbetrieb mit Ackerbau, Mutterkühen und Legehennen. Unterstützung erhält er von einem Saisonarbeiter. Die Rinder werden auf einer Weide des Moléson gesömmert. Zusätzlich verkauft der Landwirt einen Grossteil des Futters (u. a. Silomais) in das Pays-d'Enhaut (Waadtländer Voralpen) und ins Saanenland. Gaëtan Rauber hat seinen Weg nicht zufällig gewählt. Er verbrachte seine Kindheit auf dem Milchviehbetrieb seiner Grosseltern. Sein Vater produzierte Käsereimilch in Epagny, bevor dieser sich mit Partnern aus dem Nachbardorf La Tour-de-Trême in einer Vereinigung der Industriemilch-Produktion zuwandte.

2010 absolvierte der junge Mann als Zweitausbildung eine landwirtschaftliche Lehre und trat anstelle seines Vaters, der inzwischen Leiter des Schulbauernhofs in Grangeneuve geworden ist, in die Milchproduktion der Vereinigung ein. Diese Art der Arbeit passte jedoch nicht zu ihm. 2012 geht er seinen eigenen Weg. Neugierig und innovativ wie er ist, und der Wunsch, selbst Tiere zu halten, übernimmt er den Betrieb in Epagny als Pächter mit zunächst 90 Rindern mit Aufzuchtverträgen an zwei Standorten. Im selben Jahr heiratete er seine Frau, die Lehrerin ist.

Im Jahr 2015 macht er sich selbstständig. Er halbiert den Rinderbestand, renoviert das Wohnhaus auf dem Familienhof in Epagny, rüstet die Ställe mit Liegeboxen aus und entscheidet sich für Vertragskuhhaltung mit Limousin-Mutterkühen, deren Produkte heute über den «Natura-Beef»-Kanal verwertet werden. Für die rustikalere Angus-Kuh entscheidet er sich bei der Umstellung auf Bio im Jahr 2019, dem Geburtsjahr seines dritten Kindes. Der Betriebszweig mit 2000 Bio-Legehennen, die in einem neuen, wenig arbeitsintensiven Stall untergebracht sind, wird im November 2021 in Betrieb genommen. Dies ermöglicht es ihm, einen Vertrag zu unterzeichnen, bevor dieser Markt gesättigt ist. Als treues Mitglied der Maschinengemeinschaft «Cauma La Tour», versorgt er sich dort mit Betriebsmitteln, holt sich manchmal Unterstützung vom Geschäftsführer, profitiert von den modernsten Geräten (mit Ausnahme der Heuerntegeräte, die er selber besitzt) und ist finanziell abgesichert.

Auf der Suche nach Rationalität beschloss er, sich von seinen zwei alten Traktoren zu trennen und kaufte einen John Deere «6130R», der effizienter und komfortabler ist. «Ich wollte einen Bauernhof erschaffen, auf dem man alleine arbeiten kann, ohne dadurch unglaublich eingeschränkt zu sein.»

Heute wollen sich Gaëtan Rauber und seine Familie mehr Zeit nehmen, um schöne Momente miteinander zu verbringen. Zum Beipspiel beim Langlaufen oder bei Reisen mit dem Wohnwagen bis nach Frankreich, um dort landwirtschaftliche Regionen zu besuchen und damit den Horizont zu erweitern.

SVLT | Porträt 66 Schweizer Landtechnik 04 2023
Aufgezeichnet von Matthieu Schubnel

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT

«G40»-Fahrkurse

Mit dem Führerausweis der Kategorie «G» und erfolgreich absolviertem Fahrkurs «G40» können Landwirtschaftstraktoren und landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorfahrkurs «G40» des SVLT ist vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder auf www.fahrkurse.ch. Auf diesen Seiten finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Ecodrive-Fahrkurse

Mit einem optimierten Traktoreneinsatz kann der Verbrauch bis zu 30% reduziert werden. Die Reduktion des Treibstoffverbrauchs senkt einerseits die Betriebskosten und andererseits werden die klimaschädlichen Emissionen gesenkt.

Kursziel: Dank den gewonnenen theoretischen und praktischen Erkenntnissen über die wirtschaftliche und umweltschonende Fahrweise können die Teilnehmenden ihre Fahrweise so verändern, dass die Betriebskosten und die Emissionen gesenkt werden können.

Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch

Drohnenkurse

Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Schweisskurse

Kursort: Bildungszentrum Aarberg BE

Das Kursangebot richtet sich an Anfänger, die das Basiswissen in Schweisstechnik erwerben möchten, sowie an Fortgeschrittene, die ihr Know-how auffrischen und vertiefen möchten, aber auch an handwerklich interessierte Personen und Fachleute.

Anmeldung: Der SVLT führt diese Kurse nicht mehr in eigener Regie durch und verweist an dieser Stelle auf das Kursangebot von AM Suisse: www.amsuisse.ch

«agriLIFT»-Staplerkurse

In zwei Tagen werden die Module «Basis», «R1» (Gegengewichtsstapler) und «R4» (Teleskoplader) gemäss EKAS 6518 in theoretischen und praktischen Sequenzen behandelt. Diese Ausbildung ist Suva-auditiert und CZV-anerkannt.

Anmeldung: www.bul.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Informationen und Auskünfte zu den Kursen www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch, Tel. +41 56 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch

Impressum

85. Jahrgang www.agrartechnik.ch

Herausgeber

Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT

Ständerat Werner Salzmann, Präsident

Dr. Roman Engeler, Direktor

Redaktion

Tel. +41 56 462 32 00

Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch

Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch

Matthieu Schubnel:

matthieu.schubnel@agrartechnik.ch

Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch

Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch

Mitglieder- und Abodienste, Mutationen

Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken

Tel. +41 56 462 32 00, Fax +41 56 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung

Dr. Roman Engeler

Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken

Tel. +41 79 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch

Inserate/Anzeigen

Alex Reimann

Anzeigen-Verkauf

Tel. +41 62 877 18 50 / +41 79 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch

Anzeigentarif

Es gilt der Tarif 2023. Kombinationsrabatt bei gleichzeitiger Erscheinung in «Technique Agricole»

Herstellung und Spedition

AVD GOLDACH AG

Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach

Erscheinungsweise

11-mal jährlich

Abonnementspreise

Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.), für SVLT-Mitglieder gratis

Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

ISSN

0377-5070

Nächste Ausgabe

Mit Schwerpunkt «Strassenverkehr»

Landwirte und Lohnunternehmer sind mit ihren Fahrzeugen mehr oder weniger täglich im Strassenverkehr unterwegs. Dabei ist eine Vielzahl von gesetzlichen Vorschriften einzuhalten.

Nr. 5/2023 erscheint am 11.5.2023

Redaktionsschluss: 27.4.2023

Anzeigenschluss: 28.4.2023

Kurse | SVLT 04 2023 Schweizer Landtechnik 67
Ein Qualitätsschnitt
Perfekte Bodenführung
Einstellbare Schnitthöhe
Wartung leicht gemacht
100% Sicherheit bei der Benutzung ROBERT AEBI LANDTECHNIK AG Riedthofstrasse 100 | 8105 Regensdorf | 044 842 50 00
JOSKIN •
DER SPEZIALIST FÜR WEIDERÜCKSTÄNDE

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