Schweizer Landtechnik 05/2022

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Mai 2022

AUTONOME TECHNOLOGIEN Gemüse 4.0 – braucht noch Zeit Sensorgestützte Ertragsermittlung Swiss Innovation Award Streifzug durch die Agrovina


DER KOMMT NICHT SO LEICHT INS SCHWITZEN « Mit dem hohen Sicherheitsstandard, der grossen Leistungsfähigkeit und den vielseitigen Einsatzmöglichkeiten ist der Giant G2700 HD+ die perfekte Maschine für mich. Ich kann Sie jedem Landwirt bestens empfehlen. »

Oberhalb der Gemeinde Giswil OW bewirtschaftet Walter Schrackmann seinen rund 19 ha grossen Hof. In der idyllischen, hügeligen Landschaft gedeihen seine 17 Mutterkühe, 1 Stier und 5 Aufzuchtrinder prächtig. Die Nutzflächen dienen dem Futterbau. Für die Arbeiten auf dem anspruchsvollen, in der Bergzone 2 gelegenen Areal benötigt der Landwirt robuste Maschinen, die kraftvoll zupacken können. Als sein Hoflader ersetzt werden sollte, nahm er Kontakt zu seinem langjährigen Lieferanten auf und vereinbarte einen Vorführtermin. Er suchte eine zuverlässige, stets einsatzbereite Maschine, die sich seinen Anforderungen im Alltag anpasst. «Mein kleiner alter Hoflader kam schnell ins Schwitzen, wenn er schwerere Dinge transportieren sollte», lacht Schrackmann, «deshalb musste ein kräftiger, flexibler Ersatz her.» Kraftvoll und vielseitig Der Landwirt hat verschiedene Modelle geprüft und sich vom Giant G2700 HD+ überzeugen lassen. Ausschlaggebend für den Investitionsentscheid waren die beeindruckende Hubkraft von 1‘900 kg, der kleine Wendekreis, die einfache Transportmöglichkeit mit einem normalen Autoanhänger sowie viele praktische Ausstattungsoptionen, dank derer das kompakte Kraftpaket wunschgemäss konfiguriert werden kann. «Mein G2700 HD+ hat beispielsweise ein Klappdach bekommen, damit zieht er für Arbeiten im 2.20 m hohen Stall ganz einfach den Kopf auf 1.98 m ein», schmunzelt Schrackmann. Zur verbesserten Geländegängigkeit ist die Ma-

Walter Schrackmann · Betriebsleiter Landwirtschaftsbetrieb Giswil OW

men im Winter gelingen mit der neuen Maschine mühelos. Der Landwirt ist begeistert: «Mit diesem Multitalent erledige ich viele Arbeiten, die ich früher mühsam von Hand oder mit meinem schwer schnaufenden alten Lader ausgeführt habe, deutlich besser und schneller.»

schine zudem mit Doppelrädern ausgestattet, welche insbesondere bei Arbeiten auf dem Feld zum Einsatz kommen, und durch den proportional einstellbaren Dauerumlauf ist selbst das Umpumpen von Gülle kein Problem. Die starken 12-Tonnen-Planetenachsen mit Differenzialsperre vorne und hinten sorgen auch auf rutschigem Untergrund für hohe Schubkraft und sein Knickpendelgelenk verleiht dem Giant optimale Stabilität sowie grosse Wendigkeit auf jedem Terrain. Unermüdlich im Einsatz Der Giant ist dank eines grossen Anbaugeräteprogramms sowie seinem hydraulischen Schnellwechselsystem im Ganzjahreseinsatz extrem flexibel. Für Walter Schrackmann hat er sich bereits in den ersten neun Betriebsmonaten als enorme Arbeitserleichterung erwiesen. Aufgaben wie das Misten von Tiefstreu, das Futterrüsten oder das Einstreuen sind im Handumdrehen erledigt. Auch der Transport von Silound Maisballen sowie das Schneeräu-

GIANT-VERTRETUNGEN

Zürich/Ostschweiz/FL/Tessin: Aggeler AG · 9314 Steinebrunn TG Tel. 071 477 28 28 · www.aggeler.ch

Zentral-/Nordwestschweiz/Bern: A. Leiser AG · 6260 Reiden LU Tel. 062 749 50 40 · www.leiserag.ch


Mai 2022 | Editorial • Inhalt

Aktuelles 4

Editorial

Kurzmeldungen Focus

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Kampf gegen Abdrift und Abschwemmung

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Markt 12 14 16

Neue Spezialisten von MF Merlo peilt die 10 000er-Marke an Startschuss für «Swiss Innovation Award 2022» Schwerpunkt: Autonome Technologien

18 22 24 26 29 32

Der logische Schritt ins digitale Zeitalter Wie nachhaltig ist die Digitalisierung? Keine Angst vor künstlicher ­Intelligenz Sensorgestützte Ertragsermittlung Was ist in der Gülle drin? Automatisierung im Gemüsebau Impression

36 38

Akku-Säge Stihl «MSA 300» im Test Neuer «Fastrac» und neue Lader von JCB Management

41 42

Auf Sicht nach hinten achten Werkstatt-Tipp: Fehler beim Ankuppeln haben schlimme Folgen Plattform

44 48 50 52 54

Neuheiten an der Agrovina Ramm-Spezialist für Steilhänge Ein Traktor wird intelligent Viel Know-how mit Rekultivierungen Drohnen- und Robotereinsatz im Rebberg

50

Passion 58

Bührer «OP 17» von Fritz Bösch

54

SVLT 60 61 64 66

Roman Engeler

Kreuzworträtsel Sektionsversammlungen Sektionsnachrichten Im Porträt: Dominik Schnider aus Gonten AI

Titelbild: Autonome Technologien werden in Zukunft in der Landwirtschaft immer wichtiger. Auch Drohnen für den Einsatz in Rebbergen können autonom unterwegs sein. Bild: D. Senn

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Autonom fahrende und arbeitende Fahrzeuge und Maschinen gehören zu den grossen Zukunftsvisionen der Landtechnikhersteller. Die Entwickler gehen davon aus, dass solche Geräte grosses Potenzial für merkliche Effizienz- und Produktivitätssteigerungen aufweisen. Zudem könnten sie dem da und dort herrschenden Fachkräftemangel entgegenwirken. Trotz all dieser verbreiteten (Marketing-)Euphorie muss man aber doch realistisch bleiben: Eine echte Autonomie im grösseren Stil (insbesondere bei Fahrzeugen) wird es in der Landbewirtschaftung in absehbarer Zeit wohl kaum geben, zu sehr sind die technischen – vor allem sicherheitstechnischen – Herausforderungen noch zu bewältigen. Halbautonom agierende und mit einer gewissen Intelligenz ausgestattete Maschinen haben jedoch bereits Fuss gefasst und werden sich weiter ausbreiten. Sie entlasten die Fahrerinnen und Fahrer bei sich wiederholenden und ermüdenden Arbeiten. Darüber hinaus können intelligente Maschinen fehlende Kompetenzen der Bedienpersonen kompensieren. Das fängt bei den bekannten Systemen für die Spurführung an, führt über automatische Teilbreitenschaltungen bei angebauten Maschinen und Drohneneinsätzen bis hin zu kleineren Robotern, die in einem begrenzten Arbeitsumfeld anspruchsvolle Tätigkeiten autonom ausführen. Die fortschreitende Digitalisierung wird die Entwicklung in Richtung automatisierter oder autonomer Prozesse weiter beschleunigen. Spannende Zeiten stehen der Landwirtschaft und der Landtechnik sicherlich bevor.

Ausgabe Nr. 6/7 erscheint am 16.6.2022

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Aktuelles

In Kürze Same Deutz-Fahr (Deutschland) hat die vakante Position des zweiten Geschäftsführers mit Verantwortung für Produktion, Forschung und Entwicklung mit Alessandro Sapio besetzt. Fendt verzichtet vorläufig auf weitere Durchführungen der Feldtage in Wadenbrunn (D). Zu gross seien mittlerweile die Auflagen geworden, um solche Grossveranstaltungen durchführen zu können. Stihl knackt 2021 die 5-Mrd.-Euro-Umsatzmarke. Im Schweizer Kettenwerk (Wil SG) stieg die Produktion um 20 %. Güttler hat erstmals ein 80 Seiten starkes Handbuch für die Grünlandbewirtschaftung herausgegeben. Bis am 30. Juni kann man Innovationen für den «agroPreis 2022» anmelden. Insgesamt stehen CHF 50 000.– Preisgeld bereit. Krone hat das Schneidwerk für die «ZX»-Ladewagen optimiert. Ganz neu ist das Randschnittsystem «SplitCut». Nach der Einführung des Erdbaukippers «HD 550»erweitert Krampe seine HeavyDuty-Baureihe nun um drei grössere Mo­ delle. BvL hat dem Einstreugerät «V-Comfort Bedding» mehr Leistung und einen neuen Antrieb verpasst. SIP bietet Bandschwader zwar schon länger an, neu gibt es jetzt mit dem «Air 900 T» auch ein gezogenes Modell beim slowenischen Hersteller. Die Messe «Forst Live» in Offenburg (D) verzeichnete an den drei Ausstellungstagen vom 29. April bis 1. Mai über 31 000 Besuchende. Die Traktorzulassungen im ersten Quartal 2022 haben in der Schweiz um rund 30 % auf 479 Stück abgenommen. In Niedersachsen soll im Jahr 2026 eine Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff und E-Methanol in Betrieb gehen, wozu 120 Mio. Euro investiert werden. Case IH hat seinen Festkammerpressen vom Typ «RB 344» (120×125 cm Ballenmass) ein Facelifting verpasst und den Maschinen einige zusätzliche und neue Funktionen spendiert. Yvan Grepper wurde zum neuen Präsidenten des Vereins Inspektorat der Kompostierund Vergärbranche der Schweiz gewählt. Er löst Arthur Wellinger ab, der aus Altersgründen zurückgetreten ist.

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Ferngesteuertes Raupenfahrzeug Die neue Baureihe «RCU» von FAE basiert auf den Erfahrungen des italienischen Herstellers mit seinen Raupenfahrzeugen der Baureihe «PT». Das Modell «RCU-55» ist für Arbeiten in schwer zugänglichem Gelände konzipiert. Das Fahrzeug wird von einem 56-PS-Common-Rail-Motor von Kohler mit Turbo­ lader und elektronischer Einspritzung ange­trieben. Das Heavy-Duty-­Fahrwerk verfügt über eine hydraulisch, beidseitig unabhängig voneinander verstellbare Spurweite und ein automatisches Ketten-Spannsystem. Diese technischen Lösungen sorgen für eine gute Bodenhaftung des «RCU» und ermöglichen das Arbeiten an steilen Hängen mit bis zu 55° Neigung.

Mit dem doppelten hydrostatischen Antrieb lassen sich sowohl die Traktion als auch Anbaugeräte optimal steuern. Elektronisch gesteuerte Kolbenpumpen in Kombination mit einer speziellen Steuereinheit bilden ein integriertes System. «RCU-55» wird über eine Fernsteuerung mit einem 3,5-Zoll-Display gesteuert.

Vereinfachte Handhabung Kärcher stellt mit der Becher-Schaum­ lanze «DUO Advanced» ein neues Zubehör für Hochdruckreiniger vor, das die Handhabung vereinfacht und den Reinigungsprozess beschleunigt. Mit der Becher-Schaumlanze lässt sich nicht nur Schaum ausbringen, sondern auch ohne einen Sprühlanzenwechsel auf den Hochdruckstrahl umschalten. Das spare wertvolle Zeit, etwa bei der Reinigung von Fahrzeugen oder der Desinfektion, zum Beispiel von Ställen, schreibt Kärcher. Die Flasche der Becher-Schaumlanze «DUO Advanced» fasst zwei Liter. Am Kopf der

Becher-Schaumlanze befindet sich ein Regler, der mit nur einem Knopfdruck den Kanal in der Becher-Schaumlanze steuert und damit den Wechsel zwischen Hochdruckstrahl und Schaum ermöglicht. Letzterer kann in drei Stufen dosiert werden. Die Becher-Schaumlanze gibt es in drei unterschiedlichen Ausführungen, die sich hinsichtlich ihrer Fördermenge von Wasser und der Düsengrösse unterscheiden. Alle drei Modelle der Becher-­Schaumlanze können wahlweise auch mit einer 1-Liter-Flasche genutzt werden.


Aktuelles

Pöttinger mit Bandschwader

Automatisch wenden

Nun steigt auch Pöttinger ins Geschäft mit Bandschwadern ein. Mit dem «Mergento VT 9920» hat sie einen Bandschwader mit einer Arbeitsbreite von bis zu 9,20 m bei Ablage eines Mittenschwades und 8,70 m bei Ablage eines Seitenschwades präsentiert. Der «Mergento VT 9920» wird ab 1. August 2022 erhältlich sein. Die Maschine nimmt das Futter über das 6-reihige, gesteuerte Pickup auf. Die För­der­ einheit ist das Herzstück des Schwaders. Durch die Kurvenbahnsteuerung tauchen die Zinken erst kurz vor dem Band ab. Der Übergabepunkt ist 120 mm höher als das Querförderband positioniert. Somit fällt das Futter von selbst auf das Band. Zusätzlich schiebt das nachfolgende Futter an und befüllt das Band zusätzlich. Sowohl bei Bergabfahrt als auch bei kurzem Futter soll die volle Funktion gesichert sein.

Die neue Softwarefunktion «SmartTurn» von Valtra ermöglicht zusammen mit dem Vorgewendemanagement «Auto U-Pilot» und der automatisierten Lenkung «Valtra Guide» die vollständige Automatisierung von Feldaufgaben. Mit der «SmartTurn»-Funktion kann der Traktor im Vorgewende automatisch wenden. Dadurch muss der Fahrer auf dem gesamten Feld überhaupt nicht das Lenkrad berühren. «SmartTurn» gibt es in den zwei Varianten «Kehrtwendungsmodus» (Traktor wendet am Vorgewende automatisch in die benachbarte unbefahrene Fahrspur mittels U-förmiger Kurve) und «Teilfeldmodus» (Bild, Traktor wendet am Vorgewende automatisch in die dritte, vierte oder weitere Spurlinie). «SmartTurn» ist ab April 2022 für Traktoren der «N»- und «T»-Serie der 5. Generation erhältlich. Es wird auch für Modelle der 4. Generation und später im Jahr für andere Modelle der 5. Generation verfügbar sein.

Faltbare Räder Verkehrswissenschaftler der Technischen Universität Dresden haben in einem Innovationsprojekt ein Konzept eines Radsystems vorgestellt, das sich per Knopfdruck ein- und ausfahren lässt. Das «Flexi-Flügel-Rad» (FFR), wie das System heisst, lässt sich auf dem Acker sprichwörtlich ausfalten und kann so dank breiterer Aufstandsfläche den Boden schonen. Werden die Räder wieder eingefahren, ist der Traktor schnell und bequem wieder bereit für die Strassenfahrt. Mit dem Radsystem kann Kraft, Zeit und Geld gespart werden. Angesteuert wird das System durch das in den Traktoren vorhandene hydraulische und pneumatische System. Es soll unter anderem aus modernen Kompositmaterialien gefertigt werden. Das «Flexi-Flügel-Rad» ist eine Koopera­tion der TU Dresden, des sächsischen Textilforschungsinstituts und der Grasdorf-­ Räder-Groitzsch GmbH. Tests mit einem Prototyp sind für nächstes Jahr geplant.

Flexibler Geräteträger mit Zapfwelle

Mit dem «RoboFlail Vario D501» erweitert Rapid sein Mähraupenportfolio um eine 50 PS starke Mähraupe für den Forst und die Landschaftspflege. Für die optimale Kraftübertragung auf die Anbaugeräte wird auf eine Zapfwelle gesetzt, der Anbau selbst erfolgt über eine Kat.-1-Aufnahme. Um die Stand­sicherheit im Hang zu erhöhen, ist der Geräteträger mit einer po­ sitions- und seitenunabhängigen, hydraulischen Fahrwerksverbreiterung von 127 auf 175 cm ausgestattet. Ein-

zigartig ist das seitenunabhängige, hydraulisch höhenverstellbare Laufwerk. Die Bodenfreiheit kann um 15 cm, von 14 cm auf 29 cm, erhöht werden. Es können sowohl einsatzbedingte Hindernisse überwunden werden als auch mit einem tiefen Schwerpunkt in steilem Gelände gefahren werden. Zur Standardausstattung gehört auch ein hydraulischer Seitenverschub des Anbaugerätes um 39 cm. Alle Funktionen lassen sich über die Funkfernsteuerung betätigen.

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Aktuelles

Keine Lade- und Häckselwagen mehr Claas stellt die Produktion von Lade- und Häckseltransportwagen im Werk Bad Saulgau (D) zum Ende der Saison 2022 ein. Der Hersteller ist der Ansicht, dass das Ernteverfahren Ladewagen gegenüber dem Feldhäcksler weiter an Bedeutung verlieren wird und die Stückzahlen global weiter rückläufig sind. Damit entwickelt sich das Ladewagen-Segment noch mehr als bisher zu einer kleiner werdenden Nische mit regionalen Schwerpunkten. Nach 53 Jahren setzt Claas damit einen Schlussstrich unter die Lade­wagenProduktion. 1969 hat Claas die Firma Bautz in Bad Saulgau übernommen und vollzog damit den Wandel zu einem breit aufgestellten Ernte­ spezialisten mit Mähwerken, Wendern und Schwadern sowie Ladewagen.

Leistungsstarke Ballenpresse Auf der Landwirtschafts-Messe «agra» in Leipzig hat Case IH mit der «RB HD Pro» eine neue Baureihe von Hochleistungs-Rundballenpressen mit variabler Kammer vorgestellt. Die neuen Pressen gibt es in zwei Grössen. Zum einen die «RB456 HD Pro» für das Pressen von 120-cm-Ballen mit Durchmessern von 90 bis 165 cm und zum anderen die «RB466 HD Pro», die ebenfalls 120 cm breit presst, aber Durchmesser von 90 bis 190 cm ermöglicht. Ballenkammer und Riemenführung sind komplett neu entwickelt und gewährleisten eine hohe Pressdichte. Für beide Grös­sen gibt es laut Hersteller jeweils drei Rotoroptionen. Dazu gehören ein Zuführrotor sowie 13 oder 25 Schneidmesser. Die Messergruppenschaltung kann von der Kabine aus aktiviert werden. Von der «RB HD Pro»-Baureihe sind insgesamt sechs Modelle verfügbar, die laut Case IH auf die Saison 2023 hin erhältlich sind.

Mehr Leistung bei Avant Mit den Modellen «645i» und «650i» bringt Avant zwei neue Lader auf den Markt, die sich hinsichtlich Leistung und Ausrüstung an den grösseren Maschinen der Baureihen «700» und «800» des finnischen Herstellers orientieren. Verbaut sind in diesen neuen Ladern 4-Zylinder-Motoren von Kubota, welche die Abgasnorm der Stufe 5 mit DFP und DOC erfüllen. Die Leistung des 1,5-l-Aggregats beträgt 44 PS (118 Nm). Der Antrieb erfolgt über ein hydrostatisches Getriebe («Optidrive») und Radmotoren. Während das Modell «645i» über einen Fahrbereich (bis 13 km/h) verfügt, sind es beim Modell «650i» deren zwei (bis 25 km/h). Das Leergewicht liegt bei 1620 respektive 1630 kg. Die Hubkraft gibt Avant mit 1190 kg an, die Hubhöhe mit 2,84 m. Die Hydraulikleistung beträgt 75 l/min bei 200 bar. Die Lader sind mit einer ROPS/FOPS-Kabine ausgestattet, die man von der Serie «800» kennt. Besonderen Wert hat man auf die Geräuschemissionen gelegt. Dank neuem Kühl- und Abgas­ system betragen die Werte am Fahrzeug 98 dB(A) und am Fahrerohr 83 dB(A). Die Serienfertigung der neuen Modelle beginnt gegen Ende 2022. 6

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Aktuelles

Smart vernetzt Mit «Pöttinger Connect» können bei Isobus-gesteuerten Maschi­ nen Funktionen zur Steuerung, Datenaufzeichnung und -übermittlung übernommen werden. Durch die einfache Bedienung und eine zertifizierte Datenschnittstelle ist die Telemetrie-Einheit rasch und effi­zient einsetzbar. «Pöttinger Con­nect» ist ab 1. August 2022 erhältlich. Das Telemetrie-Modul besitzt eine zertifizierte Datenschnittstelle zum Agrirouter, der internet­ basierten Datenaustausch-Plattform. Für eine weltweite Nutzung können viele Farm-Management-Informationssysteme angebunden werden. Zusammen mit «Next Machine Management» und der Ackerschlagkartei «Next Farming» bietet Pöttinger die Möglichkeit, Daten zu visualisieren und langfristig zu dokumentieren. Durch die automatisierte Aufzeichnung und Übertragung von Daten wird deren dauerhafte Sicherung gewährleistet. Somit wird eine vollständige, professionelle Dokumentation sichergestellt und Datenchaos vermieden. Durch Isobus-fähige Terminals oder alternativ per Traktorterminal werden sowohl die Telemetrie-Einheit als auch das jeweilige Anbaugerät bedient. Hierfür bietet Pöttinger mit seinen intelligenten Terminals für jede Anwendung die passende Lösung. Mit nur einem Terminal wird eine bessere Übersichtlichkeit in der Kabine gewährleistet.

Bewässerung nach Bedarf Mit finanzieller Unterstützung des Bundesamts für Landwirtschaft und des Kantons Waadt hat Agroscope im Projekt «Wassereffizienz» rund 30 Obstplantagen im Kanton Waadt mit Sensoren zur Messung der Bodenfeuchte ausgestattet. Das Projekt «Wasser­effizienz» stellt nun eine Lösung zur Verfügung, bei der die Bewässerung nur nach Bedarf ausgelöst wird. Es ist nicht mehr nötig, das Versorgungsventil bei Regen zu schliessen, es bei drohender Trockenheit zu öffnen oder den Bewässerungsplan an die Wetterverhältnisse anzupassen. Mehrere Landwirte haben die Bewässerung auf einem Teil oder auf all ihren Parzellen automatisiert und sparen so Wasser und Zeit. Die Bewässerung funktioniert folgendermassen: Die Feuchtigkeitssensoren vom Typ «Watermark» werden paarweise installiert. Dieses Verfahren wird in einem repräsentativen Bereich der Obstplantage dreimal wiederholt. Das durch die Tropfbewässerung befeuchtete Bodenvolumen nimmt eine mehr oder weniger kugel­förmige Gestalt an. Je nach Lage der Sensoren zeigt die Messung die seitliche Ausdehnung und die Tiefe der Feuchtigkeit. Wenn beide Werte einen kritischen Bereich erreichen, muss die Dosierung oder die Häufigkeit der Bewässerung ge­ändert werden.

Kein Erfolg mit Diebesgut Russische Truppen haben es in der Ukraine offenbar auch auf land­ technisches Material abgesehen, bei einem John-Deere-Händler Land­ maschinen im Wert von mehr als 5 Mio. US-Dollar gestohlen und nach Tschetschenien auf einen Bauernhof in der Nähe von Grosny abtransportiert. Dabei handle es sich zum Teil um Traktoren, Sämaschinen und Mähdrescher, wie der Fernsehsender CNN berichtet.

Weil aber ein Teil der Landmaschinen mit GPS-Sendern und Telemetrie ausgerüstet ist, hat der Händler die Reise nachverfolgen und den neuen Standort ausfindig machen können. Zudem hat er die Maschinen über die Telemetrie-Software per Fernzugriff umgehend gesperrt, sodass die Diebe die Maschinen am neuen Ort gar nicht hätten anlassen können. Natürlich können die Plünderer die Maschinen nun als «Ersatzteillager» verwenden und durch den Verkauf von Komponenten etwas Geld verdienen.

«Treppenlift»

Griener Fahrzeugtechnik (D) hat mit dem «SoftStep» eine Auf- und Abstiegshilfe für Traktoren entwickelt. Es ist nicht nur eine verlängerte Treppe, «SoftStep» arbeitet wie ein Lift und lässt beim Ausstieg die Person langsam hinunterschweben. Die letzte Stufe senkt sich beim Abstieg ab. 05

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Focus

Die Massnahmen gegen Abdrift und Abschwemmung von Pflanzenschutzmitteln müssen ab 2023 umgesetzt werden. Beispielsweise müssen zwischen Parzelle und Wasserschächten grössere Abstände eingehalten werden. So wie hier in Form eines Grasstreifens. Bild: H. Röthlisberger

Kampf gegen Abdrift und Abschwemmung verschärft Landwirte müssen ab 2023 im ÖLN die Bestimmungen gegen Abdrift und Abschwemmung umsetzen. So will es der Bundesrat mit dem Verordnungspaket für sauberes Trinkwasser. Im ersten Jahr werden bei Mängeln noch keine Direktzahlungen gekürzt. Heinz Röthlisberger Landwirte sind Profis. Sie sind bereit, all ihr berufliches Können einzusetzen, um bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln Sorgfalt über das vorgeschriebene Mass hinaus anzuwenden. In den letzten Jahren wurden beträchtliche Mittel in Programme zur Reduktion der Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Hofdüngern, in Aus- und Weiterbildung sowie in die Beratung der Betriebe investiert. Nun müssen die Landwirte mit dem ersten Verordnungspaket für sauberes Trinkwasser und eine nachhaltigere Landwirtschaft, das der Bundesrat Mitte April zur parlamentarischen Initiative (PI) 8

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19.475 kommuniziert hat, weitere Massnahmen umsetzen und Regeln befolgen. Erste Massnahmen treten per 1.1.2023 in Kraft, die umstrittensten Massnahmen per 2024 (siehe Seite 9). Im Folgenden wird hier der Fokus auf das Vermindern von Abdrift und Abschwemmung gelegt.

Verschärfung im ÖLN Im Bereich «Pflanzenschutzmittel» hat der Bundesrat für den Ökologischen Leistungsnachweis ÖLN Folgendes beschlossen: Neu ist, dass ab dem 1. Januar 2023 keine Pflanzenschutzmittel mehr verwendet werden dürfen, deren Wirkstoffe ein

Verordnungsänderungen im Überblick Das Verordnungspaket zur Pa.Iv. 19.475 konkretisiert die Gesetzesänderungen in verschiedenen Verordnungen. Betroffen sind in einem ersten Schritt die Direktzahlungsverordnung (DZV), die Verordnung über die Informationssysteme im Bereich der Landwirtschaft (ISLV) und die Verordnung über die Beurteilung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft. Die Massnahmen betreffen vor allem den Ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) und neu geschaffene oder angepasste Produktionssystembeiträge. Die 2014 eingeführten Ressourceneffizienzbeiträge werden zum grössten Teil aufgegeben oder in Produktionssystembeiträge überführt. Agridea


Focus

hohes potenzielles Risiko aufweisen. Falls jedoch keine risikoärmere Alternative zur Verfügung steht, werden Ausnahmen möglich sein. Zudem müssen die Betriebe die Verfrachtung von Pflanzenschutzmit­ teln von den behandelten Parzellen redu­ zieren. Sie müssen beispielsweise einen grösseren Abstand zwischen ihrer Parzel­ le und Wasserschächten einhalten. In der Direktzahlungsverordnung steht dazu neu: • Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen müssen Massnahmen gegen die Abdrift und Abschwemmung von Pflanzen­ schutzmitteln umsetzen. Die Massnah­ men sind in den Weisungen der Zulas­ sungsstelle für Pflanzenschutzmittel des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) beschrieben (das BLV ist seit 1. Januar 2022 neu die Zulassungsstelle für Pflanzenschutzmit­ tel, vorher war es das BLW). • Die neuen Bestimmungen beim Pflan­ zenschutzmitteleinsatz im Falle von Ver­ stössen werden im ersten Jahr der Ein­ führung (2023) ohne Kürzungen von ­Direktzahlungen umgesetzt.

Punktesystem für Mindestanforderungen Das heisst: Neu gelten im ÖLN Mindest­ anforderungen zur Verminderung von Abdrift und Abschwemmung von Pflan­ zenschutzmitteln – und zwar unabhängig vom eingesetzten Pflanzenschutzmittel. Für die Ermittlung der Mindestanforderun­ gen gibt es ein Punktesystem. Die mögli­ chen Massnahmen zur Erreichung der ge­ forderten Punktzahlen sind in den im letz­ ten Jahr überarbeiteten und aktualisierten Agridea-Merkblättern zur «Reduktion von Drift und Abschwemmung von Pflanzen­ schutzmitteln» beschrieben (siehe Kasten). Betriebsleitende sollen jene Massnahmen

Scharfe Kritik – Chance für die Zukunft Im ersten Verordnungspaket für sauberes Trinkwasser und eine nachhaltigere Land­ wirtschaft hat der Bundesrat beim Absenk­ pfad Nährstoffe unter anderem auch fol­ gende Massnahmen beschlossen, die in der Landwirtschaftsbranche zum Teil zu hefti­ gen Reaktionen geführt haben:

• Ab 2024 müssen alle Betriebe 3,5 % ihrer Ackerfläche für die Förderung der Biodiversität ausscheiden.

• Die Stickstoff- und Phosphor-Verluste sollen bis 2030 um 20 % reduziert wer­ den.

• Ab 2024 wird die Toleranzgrenze von 10 %, die bei der Berechnung der Dün­ gerbilanz (Suisse-Bilanz) bisher toleriert wurde, abgeschafft. Scharfe Kritik zum Massnahmenpaket des Bundesrats kommt von nahezu allen bäuer­ lichen Organisationen – auch vom SVLT. Während in Europa sogar bestehende Biodiversitätsförderflächen wieder zur Produktion von Lebensmitteln genutzt werden sollen, will die Schweizer Regie­ rung nochmals 3,5 % der besten Ackerbö­ den aus der Produktion nehmen. Im aktuel­ len Kontext des Krieges in der Ukraine und der grossen Unsicherheit zur ausreichenden Versorgung der Menschen mit Lebensmit­ teln und den zu erwartenden Preissteige­ rungen ist diese Entscheidung unverständ­ lich. Auch bei der Reduktion der Nährstoff­ verluste verfolgt der Bundesrat mit 20 % völlig unrealistische Ziele. Diese Entscheide sind in keiner Art und Weise nachzuvollzie­ hen. Viele Verbesserungsvorschläge in der Vernehmlassung seien kaum berücksichtigt worden, heisst es zudem in vielen Reaktio­ nen aus der Branche.

Kompliziert und nicht glaubwürdig kontrollierbar Verärgert über die Beschlüsse sind auch die kantonalen Vollzugsorgane, also jene Be­

hörden, die die Beschlüsse umsetzen müs­ sen. «Kontraproduktiver Bundesrat», so kommentiert die Konferenz der kantonalen Landwirtschaftsdirektoren (LDK) das Ver­ ordnungspaket. Die Massnahmen seien viel zu kompliziert und deren Wirkung infrage gestellt. Viele der neuen Massnahmen könnten nicht glaubwürdig kontrolliert werden und seien aus agronomischer Sicht fragwürdig. Die von den Kantonen seit Jahren geforderte Vereinfachung der Ag­ rarpolitik rücke mit diesem Verordnungspa­ ket in noch weitere Ferne, schreibt LDK weiter. Mit seinen Beschlüssen vom 13. Ap­ ril verpasse der Bundesrat die Chance, den Landwirten hohe Professionalität zu attes­ tieren. Die kantonalen Landwirtschaftsdi­ rektoren fordern den Bundesrat auf, end­ lich zusammen mit den Kantonen und Bauernfamilien die Zukunft der Schweizer Landwirtschaft zu gestalten. Zudem fordert die LDK vom Bundesrat, die Ausdehnung der Meldepflicht auch auf die nicht land­ wirtschaftlichen Anwender und auf Biozi­ de, also auf Chemikalien im nicht agrari­ schen Bereich, auszuweiten.

Herausforderung, aber Chance Chancen für die Landwirtschaft mit den neuen Massnahmen sehen vor allem die Umweltverbände, ein Teil der Agrarallianz und die Kleinbauern-Vereinigung. Der Bundesrat nehme die Chance wahr, einen grossen Schritt in Richtung nachhaltigere Landwirtschaft zu gehen, heisst es etwa vonseiten der Agrarallianz, zu der unter anderem Bio Suisse und Pro Natura gehö­ ren. Die Regierung habe die im Abstim­ mungskampf zu den Agrarinitiativen ge­ machten Versprechen gehalten und ambiti­ onierte Ziele formuliert. Die Chance sei eine grosse Herausforderung für die Land- und Ernährungswirtschaft und könne gemein­ sam gepackt werden.

Beim Produktionssystem «Verzicht auf Herbizide» sollen Bandbehandlungen in der Reihe noch möglich sein. Auch Einzelstockbehandlungen, z. B. mittels Roboter, sollen in diesem Produktionssystem erlaubt sein.

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Agridea-Merkblätter kostenlos herunterladen Die im letzten Jahr aktualisierten Merkblätter «Reduktion der Drift und Abschwemmung» gibt es für den «Ackerund Gemüsebau», «Weinbau» sowie «Obstbau und Strauchbeeren». Die Merkblätter können kostenlos in den drei Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch heruntergeladen werden und können auf Wunsch auch in gedruckter Form bei Agridea bestellt werden. www.agridea.ch, im Suchfeld «Drift Abschwemmung» eingeben.

PFLANZENBAU – PFLANZEN

SCHUTZ IM ACKER- UND

GEMÜSEBAU

AbschwemReduktion der Drift und hutzmitteln mung von Pflanzensc bau im Acker- und Gemüse Inhalt Gute Landwirtschaftspr

2

Verringerung der Drift ng Massnahmen zur Verringeru der Drift

3 4

Abschwemmung in Obern flächengewässer verringer ng Massnahmen zur Verringeru der Abschwemmung

9 10

axis

Impressum AGRIDEA Eschikon 28 CH-8315 Lindau T +41 (0)52 354 97 00 F +41 (0)52 354 97 97 www.agridea.ch

Herausgeberin

Autoren

Simon Binder Numa Courvoisier Lucia Bernasconi, AGRIDEA Christoph Stürm, BLW

Layout und Druck

AGRIDEA

Artikel-Nr.

3283

© AGRIDEA

März 2021 2. aktualisierte Auflage

A zu nzen vor Schadorganismen tragen dazu bei, Kulturpfla Lebensmitteln Pflanzenschutzmittel (PSM) qualitativ hochwertigen en die Produktion von sichern. schützen. Sie unterstütz haftliche Einkommen zu und helfen so das landwirtsc ächen gelangen, in ausreichender Menge Gewässer oder auf Nichtzielfl die in jedoch l Wenn Pflanzenschutzmitte für Anwohner und Dritte schädigen oder ein Risiko können sie Nichtzielorganismen en getroffen werden, um Hintergrund müssen Massnahm ächen darstellen. Vor diesem engewässer und auf Nichtzielfl hutzmitteln in Oberfläch Einträge von Pflanzensc en ist ein Ansatz zur Mindevon unbehandelten Pufferzon zu vermeiden. Das Errichten rung dieser Risiken.

Die Eckpunkte

der Bewilmüssen die Auflagen Pflanzenschutzmitteln eingehalten Bei der Anwendung von n und Verordnungen sowie diverse Richtlinie für Anwohligungen der Produkte und Flora sowie Risiken an der umliegenden Fauna von: werden. Um Schäden werden zur Verringerung , muss alles unternommen an Tröpfchen feine als und ner und Dritte zu vermeiden e, der sein Ziel nicht erreicht • Drift: Der Teil der Spritzbrüh t wird. nach Niederandere Orte verfrachte dem Ausbringen der PSM, nach der Teil, Der • Abschwemmung: t wird. der Parzelle heraus verfrachte schlägen oberflächig aus

igen. 10 km

Jedes Gramm zählt! auf 10 km Länge verunrein 1 m Breite und 1 m Tiefe l kann einen Fluss von 1 Gramm Pflanzenschutzmitte Fluss

1m

B

1m

auswählen, die für ihre spezifische betriebliche Situation am geeignetsten sind, schreibt dazu die Agridea. Folgende Punktzahl muss im ÖLN erreicht werden: a. Reduktion der Abdrift für alle Behandlungen mit Pflanzenschutzmitteln: mindestens 1 Punkt. b. Reduktion der Abschwemmung für alle Behandlungen mit Pflanzenschutzmitteln auf Flächen mit mehr als 2 % Neigung, die in Richtung Gefälle an Oberflächengewässer, entwässerte Strassen oder Wege angrenzen: mindestens 1 Punkt. Von dieser ÖLN-Anforderung ausgenommen sind die Einzelstockbehandlung sowie die Anwendung in geschlossenen Gewächshäusern. Beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gelten zusätzlich weiterhin die produktspezifischen Auflagen (sogenannte «Spe3»-Sätze auf dem Produktetikett). 10

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Bei Windgeschwindigkeiten über 12 km/h ist eine Behandlung möglichst zu vermeiden und bei über 19 km/h verboten. Bild: H. Röthlisberger

Schon länger bekannt ist zudem: • Die für den Pflanzenschutz eingesetzten zapfwellenangetriebenen oder selbstfahrenden Geräte mit einem Behälter von mehr als 400 l Inhalt müssen ab 2023 mit einem Spülwassertank und einer automatischen Spritzeninnenreinigung ausgerüstet sein.

Produktionssystembeiträge Um die Vollzugs- und Praxistauglichkeit zu verbessern, hat der Bundesrat im Verordnungspaket viele verschiedene Massnahmen angepasst. Möglich bleibt hingegen noch Folgendes: • Beim Produktionssystem «Verzicht auf Herbizide» sollen Bandbehandlungen in der Reihe noch möglich sein, weil diese neben einem Vollverzicht auch zu einer starken Reduktion der Pflanzenschutzmittelmenge beitragen. Auch Einzelstockbehandlungen, z. B. mittels Roboter, sollen in diesem Produktionssystem erlaubt sein.

Geld für präzise Applikationstechnik bis 2024 Im Bereich der Ressourceneffizienzbeiträge hat der Bundesrat beschlossen, die finanzielle Unterstützung für den Kauf von Geräten zur präzisen Applikationstechnik beim Pflanzenschutzmitteleinsatz, die seit 2014 läuft, um zwei Jahre bis Ende 2024 zu verlängern. Das sind zum Beispiel driftreduzierende Spritzgeräte in Dauerkulturen und Unterblattspritztechnik («Droplegs»). Der Schweizerische Verband für Landtechnik (SVLT) begrüsst diesen Entscheid.

Generell können die ausgebrachten Mengen an Pflanzenschutzmitteln mit moderner und förderungswürdiger Technik nicht nur sicherer, sondern auch punktueller und somit in geringeren Mengen ausgebracht werden, als dies mit üblicher Technik der Fall ist. Der SVLT ist der Meinung, dass zusätzliche Förderungsmassnahmen diesen Prozess noch beschleunigen würden. Dazu hat Verbandspräsident Werner Salzmann im Ständerat eine entsprechende Motion eingereicht.

Hilfestellung zu offenen Fragen Das Verordnungspaket umfasst neben diesen hier aufgeführten rund um Abdrift und Abschwemmung viele weitere Bestimmungen und Neuerungen im ÖLN und bei den Produktionssystembeiträgen. Insgesamt löst der Bundesrat damit viele offene Fragen aus und der Informationsbedarf bei den Landwirten ist entsprechend gross. Hilfestellung bietet hier die Agridea. Diese zeigt auf der Wissensplattform agripedia.ch auf, welche Anforderungen neu im ÖLN gelten und welche neuen Massnahmen durch Direktzahlungen gefördert werden. Auf dieser Website stellt die Agridea kostenlos Faktenblätter zur Verfügung, die auf die einzelnen Produktionsrichtungen zugeschnitten sind. Damit können Bewirtschafter auf einfache Weise die für sie relevanten Informationen erhalten. Die Faktenblätter zu den Neuerungen im ÖLN und bei den Produktionssystembeiträgen finden Sie auf www.agripedia.ch.


SYSTEMGERÄT MIT BEEINDRUCKENDEM POTENZIAL

GM 300 bei der Sanierung der Hühnerstallflächen und Neuansaat von Gras

Saatbettbereitung bis hin zur Breit- und Reihensaat ein grosses Arbeitsspektrum abdecken kann», zeigt sich Ingold begeistert. Eine hohe Flächenleistung, geringes Gewicht im Feld, maximale Flexibilität, optimale Einstellbarkeit, genaue Tiefenführung bei flacher Arbeitsweise sowie die robuste Bauweise seien Gründe, die für die Investition gesprochen hätten, so Daniel Ingold. In Röthenbach bei Herzogenbuchsee BE führt Landwirt Daniel Ingold seinen Bio-Knospe-zertifizierten Hof mit 18 ha Nutzfläche als Gemischtbetrieb. Die drei Hauptbetriebszweige sind Milchwirtschaft, Ackerbau und Pouletmast.

Daniel Ingold beschäftigt sich seit einiger Zeit mit regenerativer Landwirtschaft und ist überzeugt, man müsse den Boden als Lebewesen wahrnehmen, ihn nähren und pflegen, um die optimale Wertschöpfung zu erzielen. Für den Austausch mit Gleichgesinnten ist er Mitglied einer WhatsApp-Diskussionsgruppe, wo ein Berufskollege seine Begeisterung für die Güttler SuperMaxx CH Innovation mit Parallelsäeinrichtung teilte. Ingold war fasziniert von den Praxisberichten und platzierte eine Anfrage bei der A. Leiser AG, dem Güttler-Generalimporteur für die Schweiz. «Die Spezialisten aus Reiden haben sich viel Zeit für mein Anliegen genommen und unter Berücksichtigung der betrieblichen Gesamtsituation eine massgeschneiderte Lösung für mich zusammengestellt», erinnert sich Daniel Ingold. Vielseitig, effizient und flexibel Seit vergangenem Sommer ist auf seinem Hof eine SuperMaxx CH Innovation mit Parallelsäeinrichtung und 3 m Arbeitsbreite im Einsatz. Letztere ermöglicht die gleichzeitige Breitsaat von Untersaaten, wenn über das grosse Sägerät die Haupt-

« Meine Maschinen haben ungeheures Potenzial und ganz ehrlich, ich habe noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, obwohl ich sie bereits jetzt stark auslasten kann. Für mich stimmt das Investitions-Nutzenverhältnis zu 100 Prozent. » Daniel Ingold · Landwirt Röthenbach bei Herzogenbuchsee BE

Mechanische Unkrautbekämpfung und anschliessend Neuansaat von Gras

kultur in Reihe gesät wird. Die Vorarbeit leistet eine Güttler-Matador-31-Walze als aktives Frontgerät. Ein Schnellwechselsystem erlaubt, das kleinere Sägerät zwischen Matador-Walze und SuperMaxx flexibel zu wechseln. «Diese Maschine ist ein geniales Systemgerät, mit dem ich von der Grundbodenbearbeitung über die mechanische Unkrautbekämpfung, die

Bodenbearbeitung professionalisiert Der Landwirt erklärt, mit dieser Maschine sei eine professionelle und dennoch strukturschonende, flache Bearbeitung möglich. Seit sie im Einsatz sei, stelle er eine deutliche Verbesserung von Bodenstruktur und Feldhygiene fest. Dank der Parallelsäeinrichtung spare er Zeit und Treibstoff, indem er Untersaaten sowie die Saat der Hauptkultur gleichzeitig ausführen könne und die effiziente Arbeitsweise der Maschine begünstige eine optimierte Nutzung von Wetterfenstern. «Durch die Systembauweise ist man extrem flexibel. Einerseits kann man die Investition nach den eigenen Möglichkeiten gestaffelt planen und verfügt andererseits immer über die richtige Vorgehensweise», stellt der Landwirt zufrieden fest und ergänzt: «Ich habe die Matador-Walze mittlerweile durch den Zukauf eines HarroFlex-Striegels zur GreenMaster erweitert. Mit der aktuellen Mechanisierung decke ich somit sämtliche Ackerbauarbeiten und die Grünlandpflege ab.»

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Markt | Neuheiten

Massey Ferguson kommt mit neuen Spezialtraktoren der Serie «MF 3» auf den Markt: Im Bild die extrabreite und schwerpunktgünstige ­Alpin-Version «3AL.105». Bilder: R. Engeler

Neue Spezialisten Massey Ferguson präsentiert mit der Baureihe «MF 3» neue Spezialtraktoren für alpine Betriebe und Sonderkulturen in 56 Modellvarianten. Somit wird die Baureihe «MF 3700» abgelöst. Roman Engeler Gemäss eigenen Aussagen setzt Massey Ferguson im europäischen Markt pro Jahr rund 1000 dieser Spezialtraktoren ab. Mit der nun neuen Baureihe «MF3» will man diesen Absatz steigern und hat deshalb die Zahl der Modellvarianten erhöht. Die Traktoren, die es mit Leistungen von 75 bis 120 PS gibt, werden weiterhin von Agritalia (Carraro) gefertigt. Äusserlich wurden sie mit dem Säbelstreifen-Design und der silbergrauen Kabine dem vor zwei Jahren neu eingeführten Familien-Outfit von Massey Ferguson angeglichen. Die Modellreihe umfasst die Ausführungen • «VI» mit Aussenbreiten von 1,0 bis 1,3 m • «SP» mit Aussenbreiten von 1,25 bis 1,5 m • «FR» mit Aussenbreiten von 1,45 bis 1,80 m 12

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• «GE» mit Aussenbreiten von 1,40 bis 1,60 m (diese Modelle gibt es nur als Plattform-Traktoren ohne Kabine) • «WF» mit Aussenbreiten von 1,70 bis 2,20 m • «AL» mit einer Aussenbreite ab 1,70 m.

Die Serie «MF 3» gibt es in sechs Ausfüh­ rungen mit unterschiedlichen Abmessungen: Im Bild die mittelbreite Version «FR».

Motorisierung Die Motorleistung wurde bei den meisten Modellen auf 120 PS erweitert (siehe auch Tabelle). Massey Ferguson teilt die neue Baureihe in eine «Klasse mit 75 PS» (mehr oder weniger bestehende Technik) und in eine solche «über 75 PS» (mit neuen Features) ein. Die 75-PS-Modelle haben einen neuen 3,4-l-Vierzylinder-Motor von FPT bekommen. Ansonsten sind sie technologisch kaum verändert. So ist die Batterie weiterhin hinter dem Sitz platziert, während bei den Modellen über 75 PS diese jetzt unter der Kühlerhaube platziert ist, was dem Fahrer mehr Platz gibt. Bei den Traktoren über 75 PS ist ein 4-Zylinder-Motor von FPT mit 3,6 l Hubraum verbaut. Die Abgasstufe 5 wird mit dem SCROn-Filter-System erreicht. Es gibt einen


Neuheiten | Markt

Kompakt-Serie ausgebaut Massey Ferguson ergänzt die ­bestehende Baureihe seiner Kompakttraktoren mit den Modellen «MF 1740 E» mit 40 PS und «MF 1755 E» mit 54 PS. Diese neuen Modelle lässt Massey Ferguson im ­indonesischen Werk von Iseki bauen. Für Iseki wiederum baut Massey Ferguson im eigenen Werk in Beauvais übrigens auch Traktoren mit Leistungen bis 200 PS, die allerdings nur in Japan mit blauer Farbe auf den Markt kommen. Die neuen Kompakten werden von Stufe-5-konformen 4-Zylinder-Motoren angetrieben (1,8 oder 2,4 l Hubraum) und sind mit mechanischen 8×8- oder 12×12-Getrieben ausgestattet.

Modelle

Breite

Bedienerplattform

Leistung

MF 3VI

ab 1,00 m

Kabine

75–120 PS

MF 3SP

ab 1,25 m

Kabine

75–120 PS

MF 3FR

ab 1,45 m

Kabine/Plattform

75–120 PS

MF 3WF

ab 1,70 m

Kabine/Plattform

75–120 PS

MF 3GE

ab 1,40 m

Plattform

75–105 PS

MF 3AL

ab 1,70 m

Niedrigprofil- oder ­Standard-Kabine mit ­ebenem 75–105 PS Boden

beginnt es bei einer 15×15-Version mit fünf Gängen, drei Gruppen und mechanischer Wendeschaltung. Durch den Einbau einer mechanischen «Hi/Lo»-Schaltung wird das Übersetzungsverhältnis auf 30x15 Stufen erhöht. Das neue Eco-Getriebe weist eine elektrohydraulische Speedshift-Lastschaltung und eine einstellbare PowerShuttle-Wendeschaltung auf. Der Gangwechsel erfolgt über einen Hebel mit Knöpfen für die Kupplung und Lastschaltung. Weiter gibt es eine neue «Bremse-auf-Neutral»-Option: Sobald das Bremspedal gedrückt wird, schaltet sich auch die Kupplung ein.

Aufgefrischte Kabine ­ 5-l- oder einen 100-l-Treibstofftank. Der 7 Einfüllstutzen für den AdBlue-Tank befindet sich etwas umständlich unter der Kühlerhaube.

Verschiedene Getriebe Die 75-PS-Modelle können mit einem ­mechanischen 4-Gang-Getriebe mit drei Gruppen oder dem neuen 24×12-Getriebe mit PowerShuttle und Speedshift ausgestattet werden. In der Klasse «über 75 PS»

Der Komfort in den Kabinen konnte dank eines niedrigen, nur 3 cm hohen Getriebetunnels angehoben werden. Bei der Modell-Reihe «AL» ist der Boden gar ganz eben. Das farblich angepasste und anzeigenmässig modernisierte Armaturenbrett kann hinsichtlich der angezeigten Information individuell angepasst werden. Neu gibt es auch eine Kat-4-Kabinenfiltration. Dieses System lässt sich einfach über einen Schalter aktivieren und setzt dann die Kabine unter Druck.

Die «Efficient»-Versionen verfügen über ein PowerShuttleund Speedshift-Getriebe sowie einen Joystick für die Getriebe- und Hydraulik-Bedienung.

«Efficient» und «Essential» Die Traktoren werden in der einfachen «Essential»-Ausstattung mit mecha­ nischem Getriebe und mechanischer Hubwerksregelung oder in der etwas höher ­wertigen «Efficient»-Ausstattung angeboten. Bei Letzterer gibt es eine elektrische Hubwerksregelung und elek­ tro­hydraulische Steuerventile sowie einen Joystick zur Bedienung von Hydraulik und Getriebe. Je nach Ausstattung steht eine Zwei- oder Dreipumpenhydraulik mit 93 oder 120 l/ min zur Wahl sowie bis zu vier hinten und acht mittig montierte Steuerventil-Kupplungen. Im Heck beträgt die Hubkraft 3,1 t an den Fanghaken, vorne sind es 2,8 t. Eine ab Werk montierte Gerätehalterung erlaubt den Anbau von seitlich und frontseitig angebrachten Werkzeugen. Vorne ist so ein Anbau auch ohne Kraftheber möglich. Vorderachsfederungen gibt es optional je nach Modellreihe in verschiedenen Ausführungen. Obwohl für später ein vierstufiges Vorgewende-Management vorgesehen ist, verzichtete man bei Massey Ferguson auf den Einbau smarter Technik wie Isobus, Spurführung oder Terminal-Unterstützung.

Der neue Motor von FPT (hier die 3,6-l-Version in den Modellen über 75 PS) ist mit einem S ­ RC-On-Filter-Abgasnachbehandlungssystem ausgestattet.

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Markt | Firmen

Nach dem Bau von 7200 Teleskopladern im Jahr 2021 strebt Merlo eine Jahresproduktion von 10 000 Einheiten bis 2025 an.

Bilder: C. McCullough

Ziel: 10 000 Teleskoplader pro Jahr Obschon derzeit fast durchwegs Probleme mit der Verfügbarkeit von Bauteilen bestehen, will der italienische Lader-Spezialist Merlo die Produktion in seinem Stammwerk ausbauen und die Produktion von Teleskopladern auf 10 000 Einheiten jährlich steigern. Chris McCullough*

Der italienische Land- und Baumaschinenhersteller Merlo hat sich ein jährliches Produktionsziel von 10 000 Teleskopladern und 25 000 Anbaugeräten bis 2025 gesetzt. Um diese Ziele zu erreichen, baut Merlo derzeit verschiedene Bereiche seines Stammwerks im italienischen Cuneo deutlich aus und um. Der Hersteller produziert in den verschiedenen Markenfarben "Chris McCullough ist ein freischaffender, international tätiger Agrarjournalist aus England.

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von «Merlo», «TreEmme» und «Tecno» diverse Sortimente von Teleskopladern für die Landwirtschaft und das Baugewerbe, Zubehör und andere Produkte für die Recyclingindustrie. Aktuell verfügt das Unternehmen über einen Marktanteil von 15 % in Europa und etwas über 10 % weltweit. Die Markt­ anteile wachsen aktuell in Italien, Deutschland und Kanada. Inspiriert vom Geschäft seines eigenen Vaters gründete Amilcare Merlo 1964 das Unternehmen Merlo Spa.

Der erste Teleskoplader kam dann 1981 mit der «SM»-Serie auf den Markt. Das Unternehmen pflegt eine familiäre Arbeitsweise. Der 88-jährige Amilcare Merlo ist immer noch Präsident und verfolgt noch jeden Tag den Betrieb in seinem Unternehmen.

Täglicher Kampf Der Firmenstandort in Cuneo umfasst eine Gesamtfläche von 330 000 Quadratmetern und bietet Arbeitsplätze für fast


Firmen | Markt

«Wir kämpfen jeden Tag, um Ersatzteile irgendwo auf dem Markt beschaffen zu können», erklärt Paolo Merlo, CEO von Merlo.

80 % aller Teleskoplader aus dem Hause Merlo werden exportiert, hauptsächlich in die europäischen Länder.

Derzeit stehen Dutzende von halbfertigen Fahrzeugen aufgrund der Lieferengpässe auf dem Areal von Merlo.

1600 Mitarbeitende. Im Produktionswerk stehen 38 Roboter, 16 Blechbearbeitungs­ stationen, 11 automatische Stahlschneide­ linien und 3 hochmoderne Einrichtungen für Pulverbeschichtungen. Während andere Hersteller im Jahr 2021 die Produktion einstellten, setzte Merlo seine Tätigkeit trotz einiger Änderungen in der Lieferkette das ganze Jahr über ohne Unterbrechung fort. Obwohl Merlo einen grossen Teil seiner Komponenten im eigenen Haus produziert, ist man bei spezialisierten Teilen auf externe Lieferan­ten angewiesen. Dutzende von Teleskop­ ladern parken daher auf allen verfüg­ baren Aussenflächen der Fabrik und warten auf noch fehlende Bauteile, bevor sie ganz fertig gebaut und zu den Kunden geliefert werden können. Paolo Merlo, Sohn von Amilcare und derzei­ tiger CEO von Merlo, sieht gerade bei der Zulieferung derzeit die grössten Heraus­forderungen. «Die Covid-19-Krise wirkt sich auf die Verfügbarkeit von Komponenten aus. Wir kämpfen aber je­ den Tag, um Ersatzteile, hauptsächlich die kleinen elektrischen Komponenten, irgendwo auf dem Markt beschaffen zu können.»

weisen Ladekapazitäten bis zu 12 t und Hubhöhen bis 18 m auf. Zudem bietet Merlo «Multifarmer»-Teleskoplader an, die man intern «Traktoren» nennt, und drehbare Teleskoplader, bekannt als «Ro­ to» (siehe Kasten). Mit seinen «e-Worker»-Modellen «EW25.560» und «EW25.5-90» ist Merlo in den

Markt für elektrisch angetriebene Tele­ skop­ lader eingestiegen. Eine weitere Neuheit, die ebenfalls mit Batterien be­ trieben wird, ist der Mehrzweck-Raupen­ träger «Cingo M600TD-e» mit 600 kg Nutzlast. Diesen Typ gibt es auch als ben­ zinbetriebenes Modell «Cingo M700TD» mit insgesamt 700 kg Nutzlast.

Breite Palette Im vergangenen Jahr produzierte Merlo rund 7200 Teleskoplader, von denen 80 % in die vornehmlich in Europa gele­ genen Hauptmärkte des Unternehmens exportiert wurden, darunter 19 % nach Frankreich, 17 % nach Deutschland und 8 % nach Grossbritannien. Zu den wichtigsten Produkten von Merlo, gehören die verschiedenen Baureihen von Teleskopladern, angefangen bei den kompakten mit Hubkräften von 2,7 bis 3,3 t und Hubhöhen von 6 bis über 8 m. Dann die «Turbofarmer»-Modelle (3,3 bis 4,2 t, 7 bis 10 m). Die grössten Baureihen

Kabelbetriebene Rotos Merlo hat Mitte April angekündigt, dass das gesamte «Roto»-Sortiment der dreh­ baren Teleskoplader auch in einer Plug-in-­ Version mit Elektro-Kabelanschluss erhält­ lich sein wird. Mit dem Ziel, Emissionen, Lärm und Kraft­ stoffverbrauch zu reduzieren, kann diesen Geräten nun ein Elektromotor hinzugefügt werden. Ausser der Vorwärts- und Rück­ wärtsfahrt werden dann alle Funktionen dieser Maschine elektrisch gesteuert. Bei der Strassenfahrt und beim finalen Positio­ nieren am Arbeitsplatz arbeitet die Maschi­ ne weiterhin im Dieselbetrieb. Danach kann der Elektro-«Roto» in den Plug-in-Modus wechseln, indem das mitgelieferte 50 m lange Kabel an eine kompatible Strom­ quelle (400 V und 32 oder 64 A) ange­ schlossen wird. Alle hydraulischen Funktionen des dreh­ baren Teleskopladers werden von einem bordeigenen Elektromotor angetrieben und sind entweder von der Kabine, von der Arbeitsbühne oder über eine vom Bediener extern verwendete Fernbedie­ nung steuerbar.

System, Start- und Stopptasten, einschliess­ lich der Notstopptaste, und einen Wahl­ schalter für die Art der Animation durch Diesel- oder Elektromotor. Der dreiphasige Elektromotor treibt eine Hydraulikpumpe an, die einen variablen Durchfluss von bis zu 70 l/min liefern kann. Dieser Elektromotor steuert alle hydrauli­ schen Funktionen des Auslegers und der Zusatzgeräte, die Drehung des Turms und die Bewegungen der seitlichen Stützfüsse. Laut Merlo ist die Leistung des «Roto»-Plugin im Schnitt vergleichbar mit der einer konventionellen Maschine mit Dieselmotor. Geringer sind Lärm- und andere Emissionen. Bei der Version mit 32 A sollen die Lade­ bewegungen der Maschinen etwas langsa­ mer, bei der 64-V-Variante hingegen schnel­ ler als beim entsprechenden Modell mit Verbrennungsmotor sein.

Vergleichbare Leistung Das Kabelsystem von Merlo besteht aus vier Elementen: Steuereinheit, Elektromotor, Hydraulikpumpe und Stromkabel. Die Steuer­einheit ist an der Vorderseite des Maschinenrahmens positioniert. Sie umfasst die Anzeigeleuchten für das elektrische

Bei den Modellen des «Roto»-Programms in der «Plug-in»-Ausführung sind alle Funktionen ausser der Vorwärtsfahrt elektrisch aktivierbar.

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Markt | Wettbewerb

Bewerbung Aussteller an der «Agrama 2022» können an diesem Wettbewerb mitmachen, in dem man die Innovationen (noch nie an einer Agrama ausgestellt) bis Ende September 2022 der Redaktion (red@agrartechnik.ch) meldet. Dazu benötigt die Redaktion etwas Bildmaterial, allenfalls einige Video-Sequen­ zen und eine kurze Beschreibung der In­ novation. Voraussetzung ist, dass es sich um eine Schweizer Entwicklung («Swiss engi­neering») handelt, die auch grössten­ teils in der Schweiz gefertigt wird («Swiss made»).

Mit dem «Swiss Innovation Award» sollen landtech­ nische Innovationen aus heimischer Produktion gefördert und bekannter gemacht werden.

Schweizer Innovationen gesucht Im Vorfeld der Landtechnik-Ausstellung «Agrama», die Ende November 2022 in Bern stattfinden wird, sucht die «Schweizer Landtechnik» wiederum besondere landtechnische Innovationen. Roman Engeler

Nach den gelungenen beiden Durchfüh­ rungen 2016 und 2018 des Wettbewerbs um den «Swiss Innovation Award» haben Redaktion und Verlag der «Schweizer Landtechnik» beschlossen, diesen Award heuer erneut zu lancieren. Den grösseren Rahmen dazu soll wiederum die Messe «Agrama» bieten, an der die nominierten Innovationen von den Ausstellern an ih­ ren Ständen gezeigt werden. 16

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Die Teilnahme an diesem Wettbewerb ist für die Aussteller mit keinerlei Verpflich­ tungen verbunden. Die Redaktion sichert absolute Diskretion bis zum 17. November 2022 zu. Anschliessend erfolgt die Publi­ kation in der November-Ausgabe der «Schweizer Landtechnik», auf der Web­ site agrartechnik.ch sowie in den sozialen Medien.

Nomination Eine Jury, bestehend aus der Redaktion der «Schweizer Landtechnik» und Vertre­ tungen des Landmaschinenhandels, wird die Bewerbungen beurteilen, allenfalls bei den Einsendern für ergänzende Aus­ künfte nachfragen. Dann wird eine An­ zahl ausgewählt, aus der die Leserschaft der «Schweizer Landtechnik» und Besu­ cher der Agrama ihren Favoriten bestim­ men können. Die nominierten Innovatio­ nen werden in der November-Ausgabe der «Schweizer Landtechnik» vorgestellt.

Idee Die Idee dieses Wettbewerbs ist, Schwei­ zer Innovationen im Bereich der Land­ technik zu fördern, diese bekannter zu machen und in einem Wettbewerb die Leserschaft der «Schweizer Landtechnik» und die Besucherinnen und Besucher der «Agrama» darüber abstimmen zu lassen, welche der letztlich nominierten Innova­ tionen die beste ist.

Publikumswettbewerb Die Leserinnen und Leser der «Schweizer Landtechnik», ebenso die Besucherinnen und Besucher der «Agrama», werden zu einer Abstimmung eingeladen, können den Wettbewerbstalon einsenden oder diesen am Stand SVLT während der Mes­ se einwerfen – und dabei auch Preise ge­ winnen.


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Der logische Schritt ins digitale Zeitalter

Digitalisierung ist nicht morgen. Digitalisierung ist heute und sie ist bereits Teil der modernen Landwirtschaft. Noch gibt es zahlreiche Hemmnisse, die für eine weitreichende Einführung digitaler Systeme überwunden werden müssen. Für den Anwender und die Anwenderin ist künftig ein hohes Mass an Digitalkompetenz erforderlich.

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Bild: Ecorobotix

Ruedi Hunger


AUTONOME TECHNOLOGIEN

Maschinenmanagement und eine passende Ackerschlagkartei visualisieren und dokumentieren Daten langfristig. Bild: Pöttinger

Die Digitalisierung ist ein Megatrend. Wir begegnen dieser Entwicklung heute tag­ täglich. Doch es gab eine Landwirtschaft vor der Digitalisierung und es gab sogar eine Landwirtschaft vor der Mechanisie­ rung. Diese Zeiten waren gar nicht so schlecht, aber sie waren entscheidend an­ ders. Körperlich vielleicht strenger, aber psychisch mit weniger Stress behaftet und sicher weniger hektisch als heute. Fast könnte man sagen, dass der Mensch auf der vermeintlichen Suche nach mehr Lebensqualität auf die Digitalisierung ge­ stossen ist. Das ist wohl nicht der wahre Grund, vielmehr wird «Stillstand» im menschlichen Denken analog mit Rück­ schritt in Verbindung gebracht. Also muss es weitergehen, Kopf voran ins digitale Zeitalter.

Im digitalen Zeitalter angekommen Ironie des Schicksals, wir sind bereits im digitalen Zeitalter. Roboter melken Kühe, Drohnen detektieren Schädlinge und Krankheiten, Sensoren messen die Nähr­ stoffe im Futter sowie in der Gülle und beim Smartphone ist das Telefonieren nur noch Nebensache. Das ist auch gut, denn eine Umfrage unter Landwirtinnen und Landwirten hat ergeben, dass mehr als zwei Drittel der Befragten der Meinung sind, dass Digitalkompetenzen in Zukunft genauso wichtig sind wie fachliche und soziale Kompetenz. Weniger als ein Drit­ tel geht dagegen davon aus, dass Digital­ kompetenz auch künftig von untergeord­ neter Bedeutung sein wird.

um die beiden Agrarinitiativen hat aufge­ zeigt, wie weit weg die Konsumenten von der Landwirtschaft (oder die Landwirt­ schaft von den Konsumenten) sind. Der Einsatz von immer mehr digitalisierter Technik macht die Landwirtschaft für den Konsumenten noch «abstrakter». Damit läuft die digitalisierte Landwirtschaft Ge­ fahr, sich noch mehr von der Öffentlich­ keit und damit vom Konsumenten zu ver­ abschieden. Wie soll ein Konsument bzw. ein Hofbesucher verstehen, was hinter dem Begriff digitale Landwirtschaft ab­ läuft, wenn wir selber bereits Mühe be­ kunden, den hintersten und letzten digi­ talen Ablauf eines smarten Gerätes zu verstehen? Müssen wir nicht? – Einver­ standen, aber der Konsument ist Kunde und er braucht einfache und plausible Er­ klärungen. Betriebsleiterinnen und Be­ triebsleiter sind daher doppelt gefordert. Einerseits durch die Einführung von Digi­ tal Farming (Landwirtschaft 4.0) selber, anderseits zusätzlich durch die Frage «Wie erkläre ich’s meinem Konsumen­ ten». Eine grosse Herausforderung, der sich die Landwirtschaft heute, nicht erst morgen, stellen muss: Don’t work hard – work intelligent!

Precision Farming Dieser Begriff umschreibt seit Anfang der 1990er-Jahre die Teilflächenbewirtschaf­ tung. Also die Möglichkeit, auf Teilflä­ chen bedarfsgerechte Düngermengen und variabel dosierte Pflanzenschutzmit­ tel auszubringen. Auch automatische Lenksysteme und Teilbreitenschaltungen fallen unter den Begriff Precision Far­

ming. Der Bereich der Tierhaltung wird mit Precision Livestock Farming abge­ deckt. Darunter fällt die Nutzung moder­ ner Sensor-Aktor-Kombinationen von der genauen Zuteilung von Leistungsfutter­ komponenten bis zum automatischen Melken (Roboter), einschliesslich des Ge­ sundheitsmonitorings.

Smart Farming Smart Farming ist die logische Folge von Precision Farming und ist seit den 2000er-­ Jahren bekannt. Der Begriff Smart Far­ ming umfasst unter anderem sensor­ basierte Echtzeitsysteme zur Dünger- und Pflanzenschutzapplikation. Smart Farming ist über weite Anwendungsgebiete hin­ weg eine Kombination aus Automatisie­ rung und Entscheidungsunterstützung. Im Juni 2021 haben smarte Technologien unter Federführung von Agroscope, den Kantonen Thurgau und Schaffhausen so­ wie der Agridea ihre Versuchsstation er­ halten. Damit wird die Bedeutung dieser Technologien in der Landwirtschaft unter­ strichen. Nicht nur das, es ist wichtig, dass praxisbezogene smarte Technologien auch auf ihre Praxistauglichkeit in der Schweiz getestet werden. Auf Schweizer Verhältnisse angepasste Technologien müssen den Landwirtschaftsbetrieben wirtschaftliche Vorteile bringen. Es ist zu hoffen, dass die Versuchsstation diesbe­ züglich ihre Verantwortung wahrnimmt. Eine Anwenderin, ein Anwender braucht nicht nur schöne Bilder, sondern Antwor­ ten auf Fragen zu Schlüsseltechnologien, wie beispielsweise: Was können Satelli­ tensysteme wirklich? Welche Drohne kann

Die Digitalisierung hat ganz unterschiedliche Gesichter

Don’t work hard – work intelligent! Die Landwirtschaft hat ihre Produktivi­ tätssteigerung der letzten mehr als ein­ hundert Jahre grösstenteils der Mechani­ sierung zu verdanken und ist damit auch an ihre Grenzen gestossen. Grenzen der Maschinengrösse und der Maschinen­ gewichte, aber auch der Wirtschaftlich­ keit. Der letztjährige Abstimmungskampf 05

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AUTONOME TECHNOLOGIEN

ich wozu einsetzen? Wo stehen die maschinengebundenen Technologien tatsächlich? Wie sieht eine gute Daten­lösung für meinen Betrieb aus?

Landwirtschaft im 4.0-Modus Unter Farming 4.0 wird eine Systemtechnik verstanden, die die bestehenden Verfahren um vier weitere wichtige Komponenten ergänzt: • «Internet der Dinge»: Dies ist ein Sammel­ begriff für die Infrastruktur der Informationstechnik. Sie erlaubt es, physische und virtuelle Gegenstände elektronisch miteinander zu vernetzen und automatisch kommunizieren zu lassen. Im Bereich der Landtechnik als «M2M»-Kommunikation (Maschine zu Maschine) bekannt. • «Cloud-Computing» ist eine weitere Komponente von Farming 4.0 und wurde notwendig, weil die Datenmenge und die Anforderungen an Informa­ tions­systeme ins Unermessliche anstiegen. Der Lösungsansatz Cloud-Computing beruht auf grossen IT-Ressourcen, die auf Abruf äusserst flexibel bereit­ gestellt werden können. • «Big Data» (und künstliche Intelligenz): Mit Big Data lassen sich Daten von Maschinen, Sensoren, Computern, Smartphones und ähnlichen Technologien erfassen und speichern bzw. auswerten. Die sehr grossen Datenmengen können nur einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden, wenn sie über Big-Data-Ana­ lysen ausgewertet werden. Künstliche Intel­ ligenz (KI) steht für maschinelles Lernen, das heisst, ein Maschinensystem

Ohne künstliche Intelligenz läuft bei automatisierten Konzepten gar nichts. Bild: R. Hunger

lernt aus aufgezeichneten oder ausgewählten Trainingsdaten. Beispielsweise können über Vernetzung und Speicherung von Betriebsdaten Algorithmen des maschinellen Lernens so trainiert werden, dass sie Pflanzenkrankheiten, Unkräuter oder Schädlinge erkennen. • Automation und Robotik wird derzeit oft als «Krönung» der Digitalisierung angesehen. Das mag im Moment und vor allem vorübergehend der Fall sein. Robotik ist aber in der offiziellen Lesart einfach eine neue Stufe der Mechanisierung und der Automatisierung. Autonome Maschinen (Roboter) sind in der Grösse skalierbar und deshalb auch für kleinere und mittlere Betriebe ein Thema. Robotik braucht eine stabile digi­tale Infrastruktur, die eine sichere

Kommunikation gewährleisten muss (G5-Infrastruktur).

Künstliche Intelligenz Nicht sichtbar, nicht greifbar. Künstliche Intelligenz KI passt vom Begriff her irgendwie nicht in die Landwirtschaft, wo alles sichtbar, greifbar oder fühlbar ist. KI ist sehr eng mit automatischen Systemen verbunden und deshalb bereits in Form von Robotertechnik in der Landwirtschaft bzw. Landtechnik angekommen. Zur Steuerung von Feld- oder Stallrobotern ist KI-Software erforderlich. Derzeit kommt KI für den Bau von Assistenzsystemen in Landmaschinen zur Anwendung. Künftig, so Experten, wird sie bei der Entwicklung neuer Agrarsysteme eine wichtige Rolle spielen.

Fazit

Precision Farming

Precision Farming (Pflanze und Tier)

Smart Farming

Digital Farming

Precision Livestock Farming ist eine Teilmenge von Smart Farming. Digital Farming seinerseits gilt als «integrierend» für alle bisherigen Systeme. Grafik: Griepentrog, verändert

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Michael Horsch, seines Zeichens Landtechnik-Unternehmer und Landwirt, hat vor noch nicht allzu langer Zeit in einem Interview gesagt, dass die Digitalisierung im Ackerbau bisher nicht viel gebracht hat. Im Gegenteil, in den letzten zwanzig Jahren seien bei den Landwirten falsche Erwartungen geschürt worden. Hut ab vor so viel Ehrlichkeit. Es ist tatsächlich so, dass die geweckten Hoffnungen in die Digitalisierung bisher nur zum Teil erfüllt wurden. Das sind, neben den Kosten, wohl auch die Hemmnisse für eine breite Einführung digitaler Systeme und Techniken. Die Landwirtschaft muss nun die Chance nutzen, um mit entsprechender Digitalkompetenz die «Spreu vom Weizen» zu trennen. Es geht wohl etwas länger, als es viele erwartet haben, bis eine Landwirtschaft 4.0 Tatsache ist.


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AUTONOME TECHNOLOGIEN

Nachhaltig kann heissen: Düngerbedürfnis feststellen und Dünger nach Bedarf verteilen. Bild: R. Hunger

Wie nachhaltig ist digitale Landwirtschaft? Digitalisierung soll dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlage dienen. Das bedeutet, dass natürliche Ressourcen, Ökosysteme, Artenvielfalt und Klima geschützt werden. Damit leistet die Digitalisierung einen aktiven Beitrag zur Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen in ökologischer Hinsicht. Macht sie das? Ruedi Hunger Was ist eigentlich nachhaltige Landwirtschaft? Je nach Blickwinkel wird ein Fragesteller unterschiedliche Antworten erhalten. Oft wird argumentiert, dass eine nachhaltige Landwirtschaft gesellschaftlich akzeptiert, sozial verträglich, ökologisch ausgewogen und ökonomisch tragfähig sein muss.

Die Digitalisierung soll’s richten … Prozesse optimieren, Entscheidungen unterstützen, Arbeit erleichtern, neue Kommunikations- und Beratungskanäle erschliessen. Digitalisierung eröffnet viele neue Möglichkeiten, die man nutzen oder ignorieren kann. Was jeder Einzelne unter Digitalisierung versteht, unterscheidet 22

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sich oft sehr stark. Dennoch, das Thema Digitalisierung löst in der Landwirtschaft derzeit noch keine Begeisterungsstürme aus, höchstens einen lauen Wind. Was ist der Grund für die Zurückhaltung – zu kompliziert, zu teuer, zu unsicher und damit zu riskant. Schwierig, nach diesen Argumenten noch von Nachhaltigkeit zu sprechen. Allerdings vergisst man oft, dass sich digitale Systeme seit 1990 stetig, wenn auch in kleinen Schritten, etablieren. Gerade im Bereich der Tierhaltung nehmen digitale Systeme auf vielen Betrieben bereits einen festen Platz ein (Melken, Fütterung). Folglich sind mit mehr Lebensqualität (flexiblere Arbeitszeiten) für die Betriebsleiterin oder den

Betriebsleiter auch erste Nachhaltigkeitsziele erreicht worden.

Digitalisierung ist kein Selbstzweck Angesichts der doch zahlreichen gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit wird die Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung und nachhaltigen Handelns immer deutlicher. Auch wenn die Nachhaltigkeit einer digitalisierten Landwirtschaft nicht immer auf den ersten Blick erkennbar ist, muss es gelingen, Ökonomie und Ökologie miteinander zu verbinden. Wer ist besser in der Lage, diese Zielvorgabe zu erreichen, als die Digitalisierung. Automatisierung, Robotik und intelligente Algorithmen leis-


AUTONOME TECHNOLOGIEN

ten schon heute im Bereich der Präzi­ sionslandwirtschaft wertvolle Beiträge. Beispiele sind Spurführungssysteme oder teilflächenspezifische Düngung bzw. Pflanzenschutz und Ertragserfassung. Verschiedene wissenschaftliche Untersu­ chungen zeigen, dass mit einer differen­ zierten Betrachtung von Teilflächen Dün­ ger und Pflanzenschutzmittel eingespart werden können. Daher darf hier ein wei­ terer «Nachhaltigkeitspunkt» für die Digi­ talisierung notiert werden.

Automation und Robotik Es ist eine neue Stufe der Mechanisie­ rung, wenn von Automatisierung und Robotik gesprochen wird. Bis solche Sys­ teme zum festen Bestandteil der Land­ wirtschaft werden, braucht es noch viel Zeit (und Geld) für Forschung und Ent­ wicklung. Die Hoffnung ist gross, dass automatisierte Systeme und Roboter letztlich einen erheblichen Nachhaltig­ keitsschub auslösen. Wie das nachfol­ gende Beispiel zeigt, gibt es bereits erste nachhaltige Ansatzpunkte: Die mechanisch-elektronische Unkraut­ regulierung ist gerade im Begriff, sich zu etablieren. Dazu sind halbautomatische oder automatische Gerätesteuerungen un­ abdingbar. Selbst innerhalb der Pflanzen­ reihe ist heute eine Ausschaltung der Un­ krautkonkurrenz möglich. In absehbarer Zeit wird es möglich, dass Drohnen oder das Duo Drohnen/Roboter Schädlinge oder Pflanzenkrankheiten erkennen. Heute schon werden gezielt Nützlinge mit Hilfe von Drohnen auf Maisfeldern ausgebracht. Diese wenigen Beispiele zeigen, dass die Digitalisierung im Bereich der Kulturfüh­ rung absolut einen zusätzlichen Nachhal­ tigkeitspunkt verdient.

Fütterungs-, Melk- und Entmistungsroboter bieten die Chance zu Nachhaltigkeit. Bild: zvg

Wissen ist essentiell Digitalisierung ist trotz allem nur ein Bau­ stein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Landwirtschaft. Sie leistet aber bereits heute einen erheblichen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit, und die Hoffnung ist be­ rechtigt, dass dieser in Zukunft noch grös­ser sein wird. Damit digitalisierte Sys­ teme noch erfolgreicher eingesetzt wer­ den können, braucht es die Bereitschaft zu mehr spezifischer Ausbildung. Es ist absehbar, dass sich das Berufsbild der Landwirtin und des Landwirtes künftig ändern wird und ändern muss. Neue Technologien erfordern Anpassungen in der Ausbildung und zusätzliche Bera­ tungsangebote. Es sind also nicht nur die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter ge­ fragt, sondern ebenso die vor- und nach­ gelagerten Bereiche der Ausbildung. Ganzheitliche Beratungsangebote sind

notwendig, um den Einstieg so einfach wie möglich zu gestalten. Beides ist erst ansatzweise der Fall und braucht daher zeitnah grosse Bemühungen.

Hemmschuh Kosten «Über Geld spricht man nicht.» Wer sich mit digitalen Techniken und Systemen auseinandersetzt, wird feststellen, dass man in erster Linie über die Vorteile und darüber, was mit digitalen Techniken alles möglich ist, spricht. Erst bei gezieltem Nachfragen wird über den Preis gespro­ chen. In der Tat zerschlagen sich Hoff­ nungen und (zu) viele Gespräche enden nach den Preisangaben. Mit Nachhaltig­ keit hat dieses Vorgehen wenig zu tun. In wenigen Worten gesagt: Ohne Wirt­ schaftlichkeit gibt es auch keine Nachhal­ tigkeit. Schliesslich ist für eine nachhaltige Digita­ lisierung eine Vernetzung der verschiede­ nen Systeme, wie sie «Landwirtschaft 4.0» vorsieht, unerlässlich. Diese Voraus­ setzung ist heute erst ansatzweise erfüllt. Derzeit üben sich die Hersteller noch in vornehmer Zurückhaltung und konzent­ rieren sich mehr oder weniger auf ihre ei­ genen Insellösungen. Eine Situation, die aus Sicht des Anwenders höchst proble­ matisch und nicht nachhaltig ist.

Fazit

Grosses Potenzial haben digitalisierte Maschinen zur Unkrautregulierung. Bild: R. Hunger

Es gibt noch viel zu tun auf dem «Arbeits­ platz der Digitalisierung». Von Nachhal­ tigkeit ist zwar immer wieder die Rede, sie ist aber erst ansatzweise und keines­ falls flächendeckend vorhanden. Ob sie das je sein wird, ist noch offen. Oder braucht es einfach noch etwas Geduld? 05

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Künstliche Intelligenz – nicht greifbar, nicht sichtbar und doch da. Bild: Agco/MF

Keine Angst vor künstlicher ­Intelligenz Digitalisierung ist nicht neu in der Landwirtschaft. Längst kommen im Stall Informationssysteme und Roboter zum Einsatz. Ebenso sind auf den Feldern digitalisierte Maschinen unterwegs. Auch wenn sie im Hintergrund längst im Einsatz ist, wird erst heute vermehrt von künstlicher Intelligenz gesprochen. Braucht es sie? Ruedi Hunger

Es gibt aktuell viele Gründe, die Landwirtschaft umzuwandeln. Dahinter verbergen sich meistens Zielkonflikte wie Tierwohl, Biodiversität, Lebensmittelversorgung, Lebensmittelqualität und Lebensmittelpreise, aber auch CO2 -Reduktion, sozialverträgliche Erhaltung ländlicher Räume und der Kulturlandschaft, um nur einige Aspekte zu nennen. Auffallend ist, dass in allen Zukunftsdiskussionen über die Umgestaltung der Landwirtschaft regelmässig die Begriffe «Digitalisierung» und «Künstliche Intelligenz» genannt werden. Die Erwartungen sind entsprechend hoch und nicht selten entsteht der Eindruck, dass Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI) alle Zielkonflikte lösen können. 24

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Definition künstliche Intelligenz Künstliche Intelligenz (KI) soll nicht Selbstzweck* sein, sondern ein vielversprechendes Mittel, um das menschliche Gedeihen und somit das Wohlbefinden zu steigern. Die Komplexität der Landwirtschaft und der ihr vor- und nachgelagerten Branchen macht diese besonders attraktiv für KI-Anwendungen. Daher ist es notwendig, dass Komponenten und Anforderungen von vertrauenswürdiger künstlicher Intelligenz (vKI) zur Anwendung kommen. Soweit die Definition der Expertengruppe für künstliche Intelligenz (HEG-KI) und der EU-Ethik-Leitlinien. Eine vertrauenswürdige KI zeichnet sich demnach durch drei Komponenten aus:

a. Sie sollte rechtmässig sein und somit alle anwendbaren Gesetze und Bestimmungen einhalten. b. Sie sollte ethisch sein und damit die Einhaltung ethischer Grundsätze und Werte garantieren. c. Und sie sollte robust sein, und zwar sowohl in technischer als auch in sozialer Hinsicht, da KI-Systeme selbst bei guten Absichten unbeabsichtigten Schaden anrichten können.

Warum in der Landwirtschaft? In der Praxis besteht gegenüber KI eine gewisse Skepsis, weil vieles nicht greifbar und nicht sichtbar ist. Forscher haben dazu eine andere Sichtweise und stellen


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ganz nüchtern fest, dass die Möglichkeiten von KI-Einsatz in der Landwirtschaft noch lange nicht ausgereizt sind. Für die Landwirtin oder den Landwirt stellt sich die Frage, ob KI nicht die Komplexität erhöht, wo eigentlich eine Vereinfachung erwünscht wäre. Grundsätzlich gibt es die Zeit vor KI aber schon heute nicht mehr, denn man ist längst mit KI-Unterstützung unterwegs. Die Landwirtschaft ist eine Branche voller Hintergrundwissen und voller kurzfristiger «Unsicherheiten», bezogen auf Wetter, Boden, Pflanzen oder Preise. Zugute kommt dem Agribusiness, dass es bereits weit digitalisiert ist. Beispielsweise sind aktuelle Daten aus Maschinen und verschiedenen Prozessen als KI-Algorithmen verfügbar. Wegen fehlender Vernetzung werden diese Daten derzeit noch ungenügend oder gar nicht genutzt, aber sie «wären» vielfach vorhanden. Ein weiteres Plus ist, dass dies sowohl für die konventionelle als auch für die ökologische Landwirtschaft zutrifft.

Aktuelle Forschungsbeispiele • Internetverbindung im Feld (Partner: Claas, TU-Dortmund, Universität Osnabrück) Anders, als bei einem KI-Einsatz in einer Fabrikumgebung, kann beim Feldeinsatz mit Traktoren oder Erntemaschinen (Mähdrescher) die benötigte Mobilfunkverbindung unzuverlässig sein oder völlig fehlen. Unter diesen Umständen muss die Datenverarbeitung zumindest teilweise auf die Maschine ausweichen können. Forschende erarbeiten derzeit technische Lösungen (Hardware und Software), die fähig sind, ressourceneffiziente KI-Berechnungen auf der Landmaschine über ein eingebettetes System durchzuführen und bei Bedarf variabel auf die Cloud auszuweichen.

• Zulassung von KI-gesteuerten Maschinen (Partner: HS-Osnabrück, Lemken GmbH, Maschinenfabrik Bernhard Krone) Landmaschinen sind bei ihrem Einsatz auf dem Feld oft extremen Umwelteinflüssen wie Regen, Staub, Gegenlicht usw. ausgesetzt. Damit hochautomatisierte Maschinen und intelligente Assistenzsysteme zur Anwendung zugelassen werden, müssen entsprechend sichere Sensorsysteme entwickelt werden, die diese schwierige Umgebung zuverlässig erfassen. • KI und Pflanzenzüchtung (Partner: NPZ Innovationen) Mit einem Roboter, der mit unterschiedlichen Sensorarten ausgerüstet ist, werden Pflanzen und Parzellen im Feld hochauflösend erfasst und in ein virtuelles Abbild übertragen. Unabhängig von Raum und Zeit können Pflanzenzüchterinnen und Pflanzenzüchter darin KI-gestützt Pflanzenmerkmale erkennen und untersuchen. • Roboter – Landarbeiter der Zukunft (Partner: ETH Zürich, AgroVet Strickhof) An der ETH Zürich arbeiten Forschende aus Agronomie und Robotik gemeinsam an vielfältigen Themen der Landwirtschaft. Ein Beispiel ist das Projekt «Flourish» (im ökonomischen Sinn) und meint die autonome Zusammenarbeit zwischen einer Drohne und einem Bodenroboter. Dank IT und Robotik verspricht man sich eine nachhaltigere Landwirtschaft.

und Wartung von digitalisierten Maschinen, Geräten und Anlagen mit KI-Elementen stellen ganz andere Anforderungen an das moderne Berufsbild als Ölwechsel und Luftfilterkontrolle. Ein bisher wenig beachtetes Thema in der digitalen Landwirtschaft bekommt künftig einen viel höheren Stellenwert: die Sicherheit. Online ist vieles einfacher, aber nicht sicherer! Schon ohne KI sollte die digitale Steuerung, beispielsweise von Stallungen oder Lagerobjekten, gut gegen Angriffe (Cyber-Kriminalität) von aussen geschützt sein. Die Verwendung von KI rückt das Thema der Datenhoheit weiter in den Vordergrund. Während die Frage

Was verändert sich mit KI?

bisher lautete «Wer darf Daten aus landwirtschaftlichen Produktionsprozessen nu­t zen?», erweitert sich die Fragestellung zusätzlich: «Wer darf aus diesen Daten automatisch abgeleitetes Wissen nutzen?».

Durch den konsequenten Einsatz digitaler Systeme und noch ausgeprägter durch die Verwendung von künstlicher Intelligenz verändert sich das Berufsbild «Landwirt/-in». Parallel dazu natürlich auch die Anforderungen an Mitarbeiter und übriges Personal, vor allem bezüglich (Land-) Technik. Insbesondere Bedienung, Betrieb

Projekt «Field Phenotyping Plattform» (FIP) der ETH Zürich • Mit zahlreichen Kameras/Sensoren können mit einer Positionsgenauigkeit von 5 cm, unabhängig von den Bodenbedingungen, automatisierte Messungen im Versuchsfeld durchgeführt werden. • Das Messen der Bestandeshöhe, die Abreifedynamik von Weizenbeständen oder eine dynamische Erfassung der Bestandesentwicklung sind dank Digitalisierung in KI möglich. • Auch einzelne Pflanzenmerkmale wie Anzahl Ähren, Pflanzenkrankheiten, Wachstumsreaktionen auf die Temperatur oder die Wasseraufnahme bei Trockenheit sind heute erfassbar.

«Keine künstliche Intelligenz nimmt uns ab, die Zielkonflikte für eine nachhaltige Erzeugung qualitativ hochwertiger Lebensmittel zu lösen.» Joachim Hertzberg,

DFKI Osnabrück

Fazit Falsch ist es, wenn KI als Optimierungstechnik eingesetzt wird, um hergebrachte und/oder festgefahrene Produktions- oder Handlungsprozesse zu optimieren, die man eigentlich umgestalten und verändern sollte. Dann nämlich wird künstliche Intelligenz in der von Unsicherheit geprägten Landwirtschaft Teil des Problems. KI hat das Potenzial zur Hilfestellung bei der Neugestaltung von Prozessen in der landwirtschaftlichen Produktion, die ohne KI nicht möglich sind. KI kann Landwirtinnen und Landwirten angesichts von (grossen) Datenmengen, die für Menschen nicht bewältigbar sind, helfen. * Selbstzweck: Begriff, der einen Vorgang oder eine Betätigung bezeichnet, die ihren Wert in sich selbst hat und nicht als Mittel zur Verfolgung eines anderen Zwecks dient.

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Sensorgestützte Ertragsermittlung: NIRS-Technologie auf dem Feldhäcksler wird erst zögerlich eingesetzt. Bild: R. Hunger

Sensorgestützte Ertragsermittlung Unter den derzeit gegebenen Umständen bekommt die Qualität des hofeigenen Grundfutters weiter wachsende Bedeutung. Insbesondere die betriebseigene Eiweissversorgung auf der Basis von Natur- und Kunstwiesen und der Stärkegehalt der Maissilage sind von grossem Interesse. Ruedi Hunger «Wissen, was drin ist», mit diesem Slogan werben die Hersteller und Anbieter von NIRS-Sensoren für Gülletechnik für ihr Produkt. Da stellt sich gleich die Frage, warum soll die Betriebsleiterin oder der Betriebsleiter erst beim Ausbringen von Gülle wissen, welche Nährstoffe sich im kostbaren Hofdünger befinden? Muss das Wissen über Nährstoffe und Qualität nicht viel früher beginnen – doch, sagen die Anbieter von NIRS-Sensoren.

Digitalisierte Ernteprozesse Wenn es um Grundfutterqualität geht, steht neben einer passenden Grünlandpflege, der optimalen Bestandeszusammensetzung und einer der Nutzung an26

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gepassten Düngung das «Management» an oberster Stelle. Qualitätskontrolle in Form einer Sinnprüfung oder über eine chemische Laboranalyse helfen bei der Suche nach eventuellen Schwachstellen bei der Qualitätsfutterbereitung. Gegenüber der Laboranalyse sind NIRS-Sensoren eine viel schnellere Alternative zur Ertrags- und Inhaltsstoffbestimmung. Die im Auswurfkrümmer von selbstfahrenden Feldhäckslern eingebauten Sensoren liefern das Resultat in Ist-Zeit. Da taucht automatisch die Frage auf, ob eine so unmittelbar erfolgte Messung und Berechnung der Inhaltsstoffe auch genau ist? Dieser Frage ist die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) nachgegan-

gen und hat die «Sensorgestützte Ertragsermittlung» untersucht. Die Resul­ tate zur Genauigkeit von NIRS-Sensoren wurden an der Online-Tagung «Landtechnik im Alpenraum 2022» der Öffentlichkeit vorgestellt.

Wissen, was man hat Bei der Ernte von Grünfutter (Natur- und Kunstwiesen) und Silomais wird in den meisten Fällen keine moderne digitale Technik zur Ertragsermittlung oder Bestimmung der Inhaltsstoffe verwendet. Dabei wären Kenntnisse zu Inhaltsstoffen wichtige Parameter für den Einsatz von Siliermitteln, für die spätere Fütterung oder zur Optimierung der Düngung.


AUTONOME TECHNOLOGIEN

Inhaltsstoffbestimmung in Abhängigkeit des Herstellers Hersteller

Sensor-Bezeichnung

Messbereich

Messbare Fruchtarten

DLG-zertifiziert

Inhaltsstoffe

HarvestLab 3000

26–37 %

Mais, Gras, Luzerne, GPS

Mais

Ja

CNH

NIRXact

10–54 %

Getreide, Mais, Gras, Luzerne

Mais

Ja

Claas

Claas NIR

20,1–74,9 %

Mais, Gras, GPS

Mais und Gras

Ja

Krone NIR

21–40 %

Mais, Gras, GPS

Mais

Nein

(AgriNIR)

10–54 %

Getreide, Mais, Gras, Luzerne

Mais

Ja

Krone NIR Control dual

22–52 %

Mais, Gras, GPS

Mais

Ja

John Deere

Krone

Mit den NIRS-Sensoren steht bereits seit mehreren Jahren für selbstfahrende Feldhäcksler eine digitale Technik zur Ertragserfassung zur Verfügung. Damit können die Trockenmasse und weitere Parameter direkt bei der Ernte bestimmt und als Hek­ tarertrag berechnet werden. Mithilfe von GPS-Daten können daraus Ertragskartierungen erstellt werden, die verschiedene Ertragszonen aufzeigen. Die Zielgrösse ist immer der Jahrestrockenmasseertrag. Dieser dient als Basis zum Aufdecken von Verlusten. Durch die Kenntnisse der tatsächlichen Erträge kann der Landwirt sein Optimierungspotenzial besser ausschöpfen.

Zahlenspielerei…? Derzeit wird diese Technik noch sehr verhalten eingesetzt. Die Gründe sind: • fehlende Motivation bei Bäuerinnen und Bauern (was soll ich mit diesen Zahlen machen?) • fehlende Motivation und damit Nichtverfügbarkeit der dazu notwendigen Technik beim Lohnunternehmer

• Zur Erfassung eines verlässlichen Jahresantrags muss die Technik bei allen Schnitten eingesetzt werden. • fehlende Schnittstelle zur Datenübertragung zwischen Häcksler und Schlagkartei (FMIS)

Ohne Preis kein Fleiss Damit die Betriebsleiterin oder der Betriebsleiter mit den vom Feldhäcksler gelieferten Daten etwas anfangen kann, braucht es in erster Linie eine Schnitt­ stelle für den Datenfluss zwischen dem FH-Terminal und dem Bürocomputer (FMIS). Die einfachste Möglichkeit ist eine ­vollautomatisierte Datenübertragung über eine Datenaustauschplattform. Und, ganz wichtig: Die Zahlen (Ertrags- und Nährstoffermittlung) gibt’s nicht gratis, ausser der Lohnunternehmer ist ein vorbildlicher Dienstleister. Immerhin muss er für die NIRS-Technik einen Betrag von rund 20 000 Franken auf den Tisch legen. Es ist daher nicht mehr als logisch, dass er eine Anpassung beim Erntetarif wünscht.

Inhaltsstoffbestimmung in der Frischmasse Welche Inhaltsstoffe können bestimmt werden? Das sind Rohasche, Rohfaser, Rohprotein, ADF, NDF*, Zucker und Stärke. • Rohasche: 1 % mehr Rohasche verursacht eine Energiereduzierung von etwa 0,1 MJ NEL/kg TM. Futterverschmutzung erhöht den Rohascheanteil. Mit ­einem guten Ernte- und Grünlandmanagement kann die Verschmutzung tief gehalten werden. Ein NIRS-Sensor zeigt den Rohaschegehalt in Echtzeit an, sodass evtl. nur reagiert werden kann (Info an Schwader-Fahrer). • Rohfaser: Der vom Sensor gemessene Rohfaseranteil kann zum Zeitpunkt der Ernte nicht mehr beeinflusst werden. Der Messwert gibt aber einen Anhaltspunkt für den Erntezeitpunkt, daraus resultiert unter Umständen eine abgestufte Ernte. • Rohprotein: Der NIRS-Wert ist eine erste Abschätzung zur Futterqualität und liefert einen Anhaltspunkt zum verfügbaren Eiweiss nach der Silierung. Rohprotein bzw. die eigene Produktion von Eiweiss erhält eine immer grössere Bedeutung. • Zucker (Gras): Beeinflusst den Silierprozess. Bei zu hohen Werten ist die Sensorscheibe (vor dem NIRS-Sensor) auf Sauberkeit zu überprüfen. • Stärke (Mais): Der Stärkegehalt spielt beim Silomais bzw. in der Maissilage eine entscheidende Rolle (Energie). Mit einem entsprechenden Sensor können Sortenunterschiede und bodenbedingte Unterschiede im Feld festgestellt werden, die mit anderen Methoden kaum ermittelt werden.

Von der LfL geprüft und der DLG anerkannt

Je nach Sensor können neben der Trockenmasse auch die Inhaltsstoffe von Gras, Luzerne, Mais und Ganzpflanzensilage gemessen werden. Bild: JD

Die Technik für den praktischen Einsatz zur Ertrags- und Feuchteermittlung am Feldhäcksler ist vorhanden. Zur Überprüfung der Systemgenauigkeit wurde vom LfL je05

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des Erntefuder (30) mit einem aufwendigen Verfahren mittels dynamischer Achslastwaage verwogen und die Netto-Frischmasse mit den Sensordaten des Häckslers abgeglichen. Gleichzeitig wurden ebenfalls von jedem Fuder 50 Stichproben zur Trockenmasse- und Nährstoffermittlung im Trockenschrank (105° C) bzw. Labor gezogen und ausgewertet. Die festgestellten Abweichungen zwischen den Laborwerten und den Sensorwerten überschritten in keinem Fall die zulässige Toleranzgrenze von 4 % (jeweils 30 Referenzmessungen). Die Sensoren sind ausnahmslos im Auswurfkrümmer eingebaut. Um eine gleichbleibende Schätzqualität zu erhalten, müssen NIRS-Sensoren regelmässig gereinigt und gewartet werden. Die Anwender werden vom Hersteller entsprechend geschult. Verschiedene NIRS-Sensoren wurden durch die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft DLG bei einer Feuchtmessung in Mais (26 % TM bis 43 % TM) bzw. in Gras (25 % TM bis 47 % TM) geprüft und anerkannt. Zum Teil sind NIRS-Sensoren sowohl auf dem Feldhäcksler als auch auf der Gülletechnik verwendbar.

Fazit: Der Lohnunternehmer ist eine Schlüsselperson Eine entscheidende Person für die Meinungsbildung über NIRS-Sensoren ist der Lohnunternehmer. Ist er der NIRS-Technik gegenüber kritisch eingestellt, wird er

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Zwei Beispiele zur Messung von Ertrag und Inhaltsstoffen NIRS-Sensoren zur Ertrags- und ­Inhaltsstoffbestimmung • Rohaschebestimmung erlaubt, Rückschlüsse auf ­Futterverschmutzung zu ziehen. • Rohfaserbestimmung (Schnittzeitpunkt) • Rohproteinbestimmung erlaubt eine erste Abschätzung der Futterqualität • Zucker (Gras) nimmt Einfluss auf den Silierprozess • Stärkebestimmung (Mais) ermöglicht, boden- und ­sortenbedingte Unterschiede zu erkennen. Mit «SatGrass» das Gras wachsen sehen ­(Pilotstudie) • Nutzung von Satellitendaten für das Monitoring von Grünlandflächen • Messung des Blattflächenindex und des Vegetations­ indizes zur Modellierung von Ertrag, Qualität und ­Entwicklungsdynamik • Projekt SatGrass ist ein Schätzmodell für Ertrag und Qualität, das die Landwirtin, den Landwirt bei der ­Entscheidung für einen optimalen Schnittzeitpunkt der Wiesenbestände unterstützt. • Beobachtung von Auswirkungen der Klimaveränderung auf Grünlandflächen

auch seine Kunden kaum vom Nutzen einer Ertrags- und Feuchteermittlung am Feldhäcksler überzeugen (wollen, können). Umgekehrt ist er die direkte Ansprechperson, um auf spezifische Kundenwünsche einzugehen. Die Inhaltsstoffbestimmung bei Frischmasse, egal ob Gras oder Silomais, führt nicht automa-

tisch zu einem besseren Betriebsmanagement. Dennoch kann das Management optimiert werden, wenn die Inhaltsstoffe von Gras und Mais bekannt sind. * NDF beinhaltet alle pflanzlichen Zellwandbestandteile, also Zellulose, Hemizellulose und Lignin. Zu ADF gehören Zellulose und Lignin.

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Es ist ein alter, aber aktueller Wunsch, die genauen Nährstoffgehalte der ausgebrachten Gülle zu kennen. Bild: R. Hunger

Bei NIRS genauer hingeschaut Der massive Anstieg der Mineraldüngerpreise wirkt sich auch auf den Wert der Hofdünger aus. Leider fehlen beim Einsatz von Hofdünger, insbesondere Gülle, die Kenntnisse über die genaue Nährstoff-Zusammensetzung. Wie sollen daher die effektiven Inhalts­ stoffe erfasst und korrekt dokumentiert werden? Ruedi Hunger

Online-Messverfahren haben das Potenzial, die Erfassung und Dokumentation der Gülle-Inhaltsstoffe zu verbessern. Mindestens auf den ersten Blick. Ein genaueres Hinschauen ist mindestens nach Meinung der Projektverantwortlichen «DigiMilch» an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (D) notwendig.

Die Krux mit den Inhaltsstoffen Der massive Anstieg der Mineraldüngerpreise erhöht den Wert der Hofdünger, umso exakter müssen Hofdünger aus­ gebracht werden und umso wichtiger ist die Kenntnis der Inhaltsstoffe. Der erhöhte Dokumentationsbedarf bzw. die vermehrte Aufzeichnungspflicht erfordern ihrerseits bessere Kenntnisse der Hofdün-

ger-Zusammensetzung. Doch ganz so einfach ist es nicht. Die Besonderheit von Gülle ist, dass die Inhaltsstoffe zum Teil Schwankungen* unterworfen sind. Tabellenwerte (GRUD 2017 oder Wirz-Kalender) können diesen Schwankungen nicht gerecht werden. Auch regelmässige Laborproben können die Schwankungen nur teilweise abbilden. Gerade bei Proben kann es zudem zu erheblichen Probe-Entnahmefehlern kommen, welche dann ihrerseits das Resultat verfälschen.

NIRS-Analysen als Lösung? Vermehrt besteht daher das Interesse an Online-Messverfahren wie der Nahinfrarot-Spektroskopie (NIRS). Um damit die Erfassung und gleichzeitig die Dokumen-

tation zu verbessern. NIRS-Sensoren liefern relativ gute Resultate, allerdings gibt es immer wieder Situationen, wo sie deutlich danebenliegen. Die Hersteller sind daher immer wieder mit Optimierungen gefor­ dert, damit die Resultate – sprich Kalibra­ tionen – genauer werden. Die Messung der Nährstoffe erfolgt herstellerabhängig entweder bei der Ausbringung oder bei der Befüllung. Dabei erfasst der Sensor kon­tinuierlich die Nährstoffe und ermittelt daraus einen Mittelwert. Bei der teilflächenspezifischen Ausbringung wird die Ausbringmenge anhand der erfassten bzw. berechneten Nährstoffe appliziert. Die Datenübertragung bis in ein Farm-­ Management-Informations-System (FMIS) verläuft nicht immer reibungslos, da nicht 05

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alle elektronischen Erfassungs- und Verarbeitungssysteme kompatibel sind. Für eine breite Anwendung muss also auch, oder insbesondere, die Dokumentation und die Datenaufarbeitung verbessert werden.

Die NIRS-Technologie Nahinfrarot-Spektroskopie (NIRS) hat sich in den vergangenen Jahren an verschie­ denen Stellen des landwirtschaftlichen Untersuchungswesens etabliert. NIRS-­ Technologie kommt unter anderem für die TS-Bestimmung bei Silomais und Grünfutter oder zur Inhaltsstoffbestimmung auf dem Futtermischwagen zum Einsatz. Weiter zur Erntezeitbestimmung von Silomais und zur Inhaltsstoffanalyse in der Total-­ Misch-Ration. Vielversprechend und mit hohen Erwartungen behaftet, bietet sich die NIRS-Technologie zur Inhaltsstoff­ bestimmung von Gülle und Gärresten an. Die NIR-Spektroskopie ist ein indirektes Messverfahren oder mit anderen Worten ein Schätzverfahren. Daher ist es naheliegend, dass die Kalibrierung der Geräte ­eine entscheidende Rolle spielt. Es ist daher zwingend, dass eine ausreichend (hohe) Zahl an repräsentativen Daten mit möglichst gleichmässiger Verteilung vorhanden ist. Weil die landwirtschaftlichen Hofdünger (Güllen) sehr unterschiedlich sind und ihre Zusammensetzung hoch komplex ist, braucht es vorab tausende von Messungen. Mittels dieser Messungen wird das System herstellerseitig «ange­lernt». L­ etztlich ist dies genau der entscheidende Punkt, denn Breite und Qualität dieser Messungen entscheiden über die Praxistauglichkeit.

Methoden zur Erfassung der ausgebrachten Güllemengen Gängige Methode der Gülledosierung

Neue Methode zur Gülledosierung

• Ausbringmenge festlegen (Tabellenoder Laborwerte) • Fass füllen • Gülle auf dem Feld ausbringen • Zählung der Fässer mit Strichliste oder Fasszähler • Dokumentation in der Schlagkartei

• Applikationskarten erstellen (Satelliten-, Ertragsdaten, Bodenkartierung, Pflanzensensor) • Ausbringung nach Applikationskarte • Datenübertragung per Telemetrie oder USB-Stick • (Farmmanagementsystem FMIS)

Das Potenzial der Hofdünger kann nicht ­ausgenützt werden.

Das Potenzial der Hofdünger kann voll (besser) ausgeschöpft werden.

Qualitätssicherung Im Rahmen eines grösseren Projekts (DigiMilch) hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft LfL NIRS-Sensoren zur Bestimmung der Gülleinhaltsstoffe im praktischen Einsatz getestet. Die Forschungs- und Prüfergebnisse der LfL wurden von Manuel Boppel (Institut für Landtechnik und Tierhaltung) an der Tagung «Landtechnik im Alpenraum» vom 30. März 2022 vorgestellt. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass die verschiedenen Sensoren untereinander zum Teil erhebliche Abweichungen aufweisen. Speziell bei Phosphor kam es zu Abweichungen von bis zu 100 %. Es gibt aber auch Sensorresultate, die sehr nah an den Labor­ ergebnissen sind. Bei verschiedenen, nicht homogenisierten (aufgerührten) Güllen veränderten sich in den Versuchen die Labor- und die NIRS-Werte fast parallel mit einem Unterschied von etwa 5 %. Das zeigt, dass die Sensoren Gehalts­ änderungen während der Ausbringung sehr wohl erkennen können, auch wenn

die Analysen noch mit gewissen Fehlern behaftet sind. Verschiedene NIRS-Sensoren sind DLG-geprüft, damit besteht eine gewisse Gewähr, dass die Fehlerquellen in einem tolerierbaren Rahmen liegen. Allerdings, und das ist wichtig zu wissen, nur bei einer bestimmten Gülleart. Da es

Sowohl bei der NIRS- als auch bei der Labor-Analyse muss die Gülle vorgängig homogenisiert, d. h. gerührt, werden, ansonsten gibt es immer Abweichungen.

x verschieden Güllen und Zusammensetzungen gibt, muss dennoch die Kalibrierung optimiert werden. Deshalb schlägt das LfL vor, dass NIRS-Sensoren nach einer bestimmten Zeit (z. B. jährlich) nachgeprüft werden. Ein NIRS-Qualitätssicherungssystem würde das Vertrauen der Landwirtinnen und Landwirte in die relativ neue, aber im «Güllesektor» noch wenig verbreitete Technologie erhöhen.

Interessenskonflikte und ­Konkurrenzdenken

SP_3_Bild_2.jpg Eine DLG-Anerkennung bietet die Gewähr, dass die Inhaltsstoffe mit relativ hoher ­Genauigkeit erfasst werden. Bild: DLG

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Die NIRS-Messungen oder Analysen haben gegenüber anderen analytischen Verfahren (Labor) den grossen Vorteil, dass sie schnell ein Ergebnis liefern. Dadurch ist bzw. wäre die NIR-Spektroskopie eine direkte Konkurrenz zu den Untersuchungslabors, wo man wochenlang auf Resultate wartet. «Wäre» deshalb, weil wie erwähnt noch einige Ungenauigkeiten und damit auch Unsicherheiten bestehen. Selbst bei den Laborproben bestehen aber Unsicherheiten, weniger beim Analyseverfahren, als bei der Repräsentativität der


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«Schwingfest» der Moleküle Das nahinfrarote Licht (NIR) erstreckt sich im Bereich der Wärmestrahlung über eine Breite von 800 nm bis 2500 nm (nm = Nanometer/ein Milliardstel Meter). Grundlage der NIR-Spektroskopie ist das Lambert-Beer’sche Gesetz, das die Abnahme der Strahlungsintensität von Licht durch ein absorbierendes Medium beschreibt. Einfallendes Licht wird zum Beispiel von Gülle und deren Inhalts­ stoffen absorbiert, reflektiert oder durchgelassen werden. Da verschiedene Inhalts­s toffe bei unterschiedlichen Wellen­längen in Schwingung (in ein «Schwing­fest» der Moleküle) versetzt werden und damit dem Licht Energie entziehen, kann damit die Konzentration der ­Inhaltsstoffe anhand der reflektierten Wellenlängen oder der durchgelassenen Wellenlängen bestimmt werden. Quelle: Arbeitsgruppe Biogas Forum Bayern

NIRS-Sensoren sollen keine Insellösung sein, sondern müssen bis zum Farmmanagementsystem (FMIS) vernetzt sein. Bild: R. Hunger

Probe und bei der Genauigkeit, mit der die Proben vorher gezogen wurden.

Wunschdenken oder Realität? Die Umsetzung des Idealzustandes mit einem NIRS-Sensor muss noch mit einem «Jein» beantwortet werden. Die Kompatibilität ist noch fehlerhaft (Traktor eigenes Fass, Traktor Fremdfass). Nacharbeitung der Hersteller ist daher unbedingt notwendig. Eine korrekte Dokumentation ist eine fachrechtliche Anforderung und die muss klappen! Nur so kann das Potenzial ausgenutzt und das Ver­ trauen von

Lohnunternehmern und Landwirtinnen/ Landwirten gewonnen werden. Wer heute ein NIRS-System zur Gülleanalyse kaufen will, muss rund 20 000 Franken oder gar mehr auf den Tisch legen. Naheliegend, dass dann ein fehlerfreies System erwartet wird, andernfalls wird sich diese Technik nicht auf breiter Basis durchsetzen und es wird weiterhin wertvolles Potenzial verschenkt.

Fazit NIRS-Sensoren haben das Potenzial, die Hofdüngerausbringung effizienter und

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bedarfsgerechter zu machen. Ein Qualitätssicherungssystem ist notwendig, damit deutliche Abweichungen vom Laborwert (Ausreisser) erkannt werden. Noch fehlt es an der Vernetzung unter den Herstellern. Zudem werden die Praktikerinnen und Praktiker durch fehlende (und fehlerhafte) Darstellung in FMIS frustriert. Das bedeutet, dass langfristig Potenziale verschenkt werden. * Jahreszeitlicher Unterschied, Tierarten, Fütterung, zusätzlicher Wassereintrag, rühren oder nicht usw.

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AUTONOME TECHNOLOGIEN

In einer dreijährigen Projektphase wurde der Hackroboter auf seine Stärken und Schwächen hin untersucht. Bild: David Eppenberger

Gemüse 4.0 – braucht noch Zeit Selbstverständlich gehen Automatisierung und Digitalisierung auch an der grünen Branche und damit am Gemüsebau nicht spurlos vorüber. Trotz hoher Erwartungen braucht die Einführung digitaler Techniken noch geraume Zeit, bis sie sich etablieren werden. Hemmnisse sind unter anderem hohe Kosten und fehlendes Fachwissen. Ruedi Hunger

Eigentlich, so denkt man, ist der Gemüsebau geradezu prädestiniert für Robotik und sensorgestützte Lösungen. Ganz so einfach ist es aber nicht, obwohl digitale Technologien helfen, Arbeitsprozesse zu verbessern und Produktionsabläufe zu optimieren. Dies, indem sie Teile der zunehmend komplexer werdenden Aufgaben im Bereich der Arbeitserleichterung und der Prozess-Kontrollen sowie die Steuerung von Produktionssystemen übernehmen. Wie überall in digitalen Bereichen braucht es derzeit aber noch mehr und vor allem gezieltere Bemühungen, um Vernetzungs- und Transferaufgaben letztlich auch umzusetzen. 32

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Kameragesteuerte Hackgeräte Vor vier Jahren haben die Schweizer Gemüseproduzenten das Projekt «Res­ sourcenschonender, nachhaltiger Pflanzenschutz im Gemüsebau durch ka­ meragesteuerte Pflanzenschutzroboter» gestartet. Für dieses Projekt wurde ein bestehendes Hackgerät als Prototyp mit Sensortechnologie, Software und Düsentechnik ausgerüstet. In einem Teilprojekt wurde der Einfluss dieser digitalen Technologie auf die zeitliche Arbeitsbelastung detailliert untersucht. Dazu wurden während der dreijährigen Projektphase (2019–2021) auf einem Gemüsebaubetrieb Zeitstudien mittels Videoaufnah-

men durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass mit dem Prototyp durch tech­ nische Weiterentwicklung bezüglich Arbeitsbreite und Fahrgeschwindigkeit Einsparungen von jeweils rund 50 % des aktuellen Arbeitszeitbedarfs realisiert werden können. Zudem, und das ist nicht unwesentlich, weisst die neue digitale Technologie hinsichtlich Pflanzenschutzmittelaufwand ein grosses Einsparpotenzial auf. Dieses Projekt konnte die von der Digitalisierung er­wartete Einsparung menschlicher Arbeit aber nur dort bestätigen, wo sich durch den Einsatz neuer Technologie ein manuelles Nachhacken erübrigt.


AUTONOME TECHNOLOGIEN

Agroscope geht nach einer Umfrage (2021) zur Technologienutzung im Feld­ gemüsebau davon aus, dass digital ge­ stütztes Hacken von derzeit 10 % aller Be­ triebe auf über 50 % bis in zehn Jahren ansteigen wird. Die Teilnehmenden wur­ den auch zu den treibenden und hem­ menden Faktoren befragt (siehe Tabellen).

Aller Anfang ist schwer Arbeitswirtschaftliche Untersuchungen zeigen, dass der oben erwähnte Prototyp weder mit der Fahrgeschwindigkeit her­ kömmlicher mechanischer Hackgeräte mithalten kann, noch können derzeit Ar­ beitsbreiten von drei Metern, wie z.B. bei Scharhackgeräten üblich, realisiert wer­ den. Das bedeutet, dass aus arbeitswirt­ schaftlicher Sicht durch den Wegfall des manuellen Nachhackens die manuelle Ar­ beit zwar deutlich erleichtert wird. Limi­ tierende Faktoren sind derzeit aber noch die geringe Schlagkraft und in der Folge die (zu) geringe Wirtschaftlichkeit. Im Hinblick auf die Pflanzenschutzmittel­ anwendung gibt es dennoch Anreize, dass neue digitale Techniken den Schritt in die Praxis schaffen. Als Schlussfolgerung hält Agroscope fest, dass diese Technologie trotz vorhandenem Potenzial derzeit noch nicht in der Lage ist, die menschliche Arbeit zu reduzieren.

Weitere Forschungsansätze Für den Bereich Gemüsebau gibt es wei­ tere Forschungsansätze und Prototypen

Welche digitalen Technologien werden im Freilandgemüseanbau an ­Bedeutung gewinnen? Technologien

• • • • •

Roboter, autonome Maschinen GPS und/oder RTK Sensoren Kameratechnik, Bilderkennung Software, Apps, (Online-)Plattformen

Anwendungen • Unkrautbekämpfung, Hacken • Datenerfassung, Krankheits-/­SchädlingsMonitoring • Präzision, bedarfsgerechte Ausbringung • Bewässerung • Prognose, Entscheidungshilfen, ­Warnsysteme • Pflanzenschutz, Pestizide, Düngung

Quelle: Agrarökonomie-Tagung Agroscope 2021, J. Amman. Ergebnisse einer Umfrage bei Fachleuten

für unterschiedliche digitale Anwen­ dungsbereiche. Es braucht aber noch Ge­ duld, denn eine echte Umsetzung und In­ tegration von 4.0-Technologien für die Unkrautbekämpfung oder die Ernte hat bisher (noch) nicht stattgefunden. Anders sieht es im Bereich Sensoren aus, ihre Pra­ xiseinführung ist deutlich weiter fortge­ schritten. Nachfolgend einige 4.0-Innova­ tionen für den Gemüsebau: • Für die Ernte von Obst und Gemüse gibt es Prototypen oder sogar praxisreife Roboter, beispielsweise für Äpfel («FFRobotics 2020» und «Tavel Aero­ botics Techno­ logies 2021»), Erdbeeren («Traptic 2021»), Himbeeren und Blu­ menkohl («Field­ work ­ Robotics 2021»), Spargeln («ai-solution 2020», «Cerecson 2021» und «AvL Motion 2021»), Einlege­ gurken (Fraun­hofer-Institut).

• Bereits in der Praxiserprobung sind au­ tonome Feldroboter zur Unkrautbekämp­ fung im Gemüsebau («FarmDroid 2021», «Farming Revolution 2021», «Naïo-Tech­ nologies 2021»). • Pflanzenanalysesysteme für Ernte- und Ertragsprognosen sind marktreif. Im For­ schungsstatus befindet sich ein Projekt zur Generierung einer virtuellen Tomatenkul­ tur für genauere Ertragsprognosen. Es soll ein 3D-Simulationsmodell von Prozessen, das sich auf Grundlage von Echtzeitinfor­ mationen aus einem realen Gewächshaus aktualisiert, entwickelt werden. • Ebenfalls im Forschungsstadium befin­ det sich ein Projekt zur sensorbasierten Kulturführung im Ziergartenbau mit auto­ matisierten Daten zu Feuchtigkeit, Tem­ peratur und Salzgehalt aus dem Pflanzen­ bestand.

Folgenabschätzung für Gartenbau-­ 4.0-Innovationen Digitale Assistenz (Unterstützung) bedeu­ tet die Übernahme von Aufgaben und Ar­ beiten, die aktuell noch dem Menschen vorbehalten sind, durch automatische Sys­ teme und Roboter. Wie sich letztlich der digitale Wandel auf die Wettbewerbs­ fähigkeit, die Nachhaltigkeit, die Struktur der Grünen Branche und die Nachfrage

Teilautonome Geräte zur Unkrautregulierung sind heute bereits so weit entwickelt, dass sie den Zwischenpflanzenbereich unkrautfrei halten. Bild: zVg

Noch ist die automatisierte Erdbeerernte ein Experimentierfeld, aber mit Potenzial. Bild: zVg

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AUTONOME TECHNOLOGIEN

nach Arbeit auswirkt, wurde bisher nicht umfassend wissenschaftlich analysiert. Über den Daumen gepeilt geht man, was den Einsatz von Feldrobotern betrifft, davon aus, dass die Investitionskosten steigen und die Arbeitskosten sinken werden. Vermutungen, dass durch die Digitalisierung prinzipiell weniger Arbeitskräfte benötigt werden, können von Wissenschaftlern derzeit nicht bestätigt werden. Und es gibt auch keine Hinweise darauf, dass der technologische Fortschritt langfristig zu insgesamt weniger Beschäftigung führt.

Was sind die wichtigsten Vorteile/Hindernisse oder Gründe, dass ­digitale Technologien im Gemüsebau eingesetzt/nicht eingesetzt werden? Treibende Faktoren • • • • • • •

Ressourceneinsparung (Hilfsstoffe etc.) Präzision, Einhaltung der Gesetze Weniger (Lohn-)Kosten, mehr Ertrag Arbeits- und Zeiteinsparung Nachhaltigkeit, Umwelt- und Bodenschonung Aufzeichnungen, Dokumentation usw. Effizienzsteigerung

Hemmende Faktoren • Zu hohe Kosten, Technologie zu teuer • Technologien sind störungsanfällig, nicht genügend zuverlässig oder ausgereift • Nicht genügend Fachwissen, Bildung • Anwendung/Bedienung zu komplex • Anbauflächen oder Strukturen zu klein, Hanglagen ungeeignet

Quelle: Agrarökonomie-Tagung Agroscope 2021, J. Amman. Ergebnisse einer Umfrage bei Fachleuten

Hemmnisse und Einwände Gibt es Lösungen für die Hindernisse oder Gründe, warum digitale Technologien im Gemüsebau nicht eingesetzt werden (siehe Tabelle «Vorteile/Hindernisse»)? Im konkreten Fall muss, nach Meinung einer Expertenrunde, in erster Linie in Ausbildung investiert werden. Es braucht mehr Wissen und Wissenstransfer. Zudem brauchen Käufer von digitalen Technologien vom Lieferanten zuverlässige und lösungsorientierte Beratungstätigkeit. Es braucht wiederholt Felddemonstrationen und mehr Praxisnähe, zudem wird finanzielle, staatliche Unterstützung gefordert. Das Ziel einer stärkeren Verbreitung von digitalen Technologien im Freilandgemüseanbau kann nur erreicht werden, wenn die Technologie auch erschwinglich ist. Die Anwendung sollte vereinfacht werden und die Vorteile müssen klar ersichtlich sein. Zudem sollte die ökonomische Effizienz berechnet und klar aufgezeigt werden.

Autonome Roboter haben das Potenzial, den Gemüsebau dereinst auf 4.0-Standard zu bringen. Bild: zVg

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Impression | Testbericht

Mit dem Modell «MSA 300» bringt Stihl eine neue, leistungsstarke Akku-Säge auf den Markt, die über einige technische Finessen verfügt. Bilder: R. Engeler

Leistungsstark mit Akku Stihl stellte mit dem Modell «MSA 300» im Herbst letzten Jahres eine neue Akku-Säge vor – gemäss eigener Aussage die derzeit stärkste ihrer Art im Markt. Die «Schweizer Landtechnik» konnte eines der ersten in die Schweiz gelieferten Modelle im Praxis-Einsatz testen. Roman Engeler

Auch in der Waldbewirtschaftung, die sich seit jeher der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlt, gibt es den Trend zu emissionsarmer oder gar emissionsfreier Technik. So sind seit geraumer Zeit Akku-Sägen auf dem Markt verfügbar, die aber im wirklich professionellen Bereich (noch) nicht mit den benzinbetriebenen Hightech-Geräten mithalten können. Die verschiedenen Hersteller bringen aber laufend neue und leistungsstärkere Akku-Maschinen auf den Markt. Mit der «MSA 300» machte Stihl wiederum einen Schritt vorwärts. Diese neue Akku-Säge ist vergleichbar mit dem 3-kW-Modell «MS 261». 36

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Ausrüstung Die fabrikneue Säge wurde von Stihl zusammen mit einer Halbmeisselzahn-Kette vom Typ «Rapid Micro Pro» mit 0.325"-Teilung und 1,3 mm Treib­glied­dicke für einen Test zur Verfügung gestellt. Diese Kette wurde auf die 40 cm lange Führungs­ schiene vom Typ «Light 04» montiert, die dank ihrer schlanken Kontur rund 200 g leichter als vergleichbare Führungsschienen ist. Die Kettenspannung lässt sich nach dem Lösen der verlustsicheren Muttern des Kettenraddeckels über eine seitlich gut zugängliche Schraube anpassen.

Steckbrief Stihl «MSA 300» Akku: «AP 500 S», Lithium-Ionen, 36 V, 337 Wh, 3,0 kW, 2 kg Motorprinzip: EC-Motor, bürstenlos Schalldruckpegel: 93 dB(A) Schallleistungspegel: 104 dB(A) Vibrationswerte (links/rechts): 2,6/2,8 m/s² Sägekette: .325 Zoll RM Pro Führungsschiene: «Light 04», 40 cm Max. Kettengeschwindigkeit: 30 m/s Preis (inkl. MwSt.): ab CHF 850.– (ohne Akku) (Herstellerangaben)


Testbericht | Impression

cockpit mit LED-Display angezeigt. Auf diesem Display werden auch eine aktivierte Kettenbremse oder allfällige Störungen angezeigt. Gestartet wird die mit Akku insgesamt 7,5 kg schwere Säge, indem man die Schalt­ hebel­ sperre gedrückt hält und gleichzeitig den Entsperr-Taster drückt. Auf dem Display leuchtet der Betriebs­ status grün auf, zudem wird die zuletzt eingestellte Leistungsstufe angezeigt. Diese lässt sich in drei Positionen über einen Drucktaster verstellen. Die Ketten­ geschwindigkeit kann so zwischen 24, 28 und 30 m/s gewechselt werden.

Praxiseinsatz Die Säge wurde mit dem ebenfalls neuen Akku «AP 500 S» eingesetzt, der mit dem Ladegerät «AL 500» geladen wurde.

Auf dem LED-Display werden Betriebs­ zustände und allfällige Störungen angezeigt – hier die aktivierte Kettenbremse.

Akku-System

rierte Bluetooth-Schnittstelle, über die sich all seine Daten auf eine Smartphone-­ App von Stihl übertragen lassen. Zuvor können der Akku wie auch andere Stihl-­ Geräte via Strichcode direkt in die Geräteliste auf dieser «Connected»-App aufgenommen werden. Dort erhält man dann einen Überblick zum aktuellen Lade­ zustand, die tägliche Laufzeit und über Weiteres mehr. Auch die Daten der Motorsäge selbst lassen sich auf die «Connected»-App übertragen. Dazu müsste man aber erst einen «Smart Connector» an der Säge mon­ tieren.

Für den Antrieb der Säge wurde der Lithium-­Ionen-Akku «AP 500 S» verwendet. Stihl hat diesen Akku ebenfalls neu auf den Markt gebracht und empfiehlt diesen Energiespeicher für den Einsatz mit der «MSA 300». Dieser 36-V-Akku ist der derzeit leistungsstärkste Akku im Sortiment von Stihl und soll neue Bestwerte in Sachen Lebensdauer sowie möglicher Ladezyklen aufweisen. Aufgeladen wurde der Akku mit dem 12-A-Schnellladegerät «AL 500». 50 min dauerte es, bis der leere, 1,9 kg schwere Akku nach dem ersten Einsatz wieder vollständig geladen war. Stihl nennt dafür eine Zeit von 55 min, für eine 80%-Ladung soll es 40 min dauern. Der Lade­ zustand des Akkus lässt sich durch Drücken einer Taste überprüfen. Blinkt die rechte LED, muss der Akku geladen werden. Leuchtet diese LED rot, ist der Akku zu warm und muss vor dem Ladevorgang abgekühlt werden. Blinkt die LED rot, besteht eine Störung.

Flottenmanagement Der Akku verfügt zudem über eine integ-

Informatives Display Nach dem Einstecken des Akkus und dem Einfüllen von rund 0,3 l Kettenöl ist die Säge betriebsbereit. Die Ölfördermenge kann über eine etwas schwer zugäng­liche Schraube unterhalb des Kettenantriebs von aussen eingestellt werden. In der Ausführung «MSA 300 C-O» verfügt die Säge über einen Sensor, der die Ölmenge im Tank erfasst und einen entsprechenden Mangel am elektronischen Betriebs- und Benachrichtigungs-

Kurzbewertung

Über eine Schraube lässt sich die Ölpumpe für eine bedarfsgerechte Kettenschmierung einstellen.

+ + + – – –

Sägeleistung LED-Display Generelles Handling Akku-Laufzeit im Starkholz Zugänglichkeit Öl-Einstellschraube Aufpreis für Ölsensor

Der Praxis-Einsatz erfolgte in der Verarbeitung von 60 cm Buchen-Brennholz und in der Pflege von leichtem Stangenholz – teilweise auch bei Regen. Bei diesen Einsätzen kam die Säge bestens zurecht und brauchte sich im Vergleich zu Benzin-Kolleginnen nicht zu verstecken. Ein integrierter Kühlluftfilter filtert Sägespäne oder auch feinen Staub aus dem Luftstrom und schützt so den Antrieb und die Elektronik. Während man im leichten Stangenwald bei Durchforstungsarbeiten doch über 40 min mit einer Akku-Ladung arbeiten konnte, war es beim dicken Buchenholz schon nach rund 15 min vorbei. Der Akku war nicht nur aufgebraucht, er erwärmte sich auch, sodass er nicht unmittelbar danach ins Ladegerät gesteckt werden konnte. Im eigentlichen Betrieb war die Säge aber äusserst angenehm. Die Vibrationswerte sind sehr gering, das Gerät liegt gut in der Hand und ist perfekt ausbalanciert. Die selbst gemessenen Geräuschpegel am Gerät mit 107 dB(A) und am Ohr mit 97 dB(A), dies bei Vollleistung, sind in Ordnung.

Fazit Die Akku-Säge «MSA 300» von Stihl wartet mit einer Reihe von technischen Finessen auf. Sie konnte im Praxiseinsatz mit einer guten Schnittleistung überzeugen. Die Akku-Werte sind für die meisten der Profi-Einsätze im Wald an der unteren Grenze, für Einsätze im Kommunal- oder Gartenbereich reicht die Gesamtperformance aber sicher aus. Die Akku-Säge «MSA 300» von Stihl gibt es im Fachhandel ab CHF 850.–. Der Akku «AP 500 S» kostet CHF 480.– und das passende Ladegerät «AL 500» nochmals CHF 260.–. 05

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Impression | Fahrbericht

Die neue Generation der «Fastrac» mit der Zusatzbezeichnung «iCon» zeichnet sich insbesondere durch eine einzigartige, im eigenen Haus entwickelte Benutzeroberfläche, ein integriertes Leitsystem und durch einen verbesserten Fahrerkomfort aus. Bilder: M. Schubnel

«Fastrac» mit neuer Bedienung Mit einer neuen Bedienphilosophie namens «iCon» wertet JCB seine Traktoren der «Fastrac»-Baureihen «4000» und «8000» auf. Während sich an Motor, Getriebe und Hydraulik nichts geändert hat, ist auf der Armlehne alles neu. Die neuen Modelle wurden Ende April am Stammsitz des Unternehmens in England vorgestellt. Matthieu Schubnel

Die Baureihen «Fastrac 4000» und «Fastrac 8000» von JCB mit einer Ma­ ximalleistung von 175 PS/133 kW bis 348 PS/260 kW tragen ab nun den Zu­ satz «iCon» im Modellnamen. Unter die­ sem Kürzel fasst der englische Hersteller drei Hauptmerkmale der neuen Bedie­ nung zusammen: Mit «iConfigure» mei­ nen die Briten das individuell konfi­ gurierbare System. «iConnect» bezeich­ net die integrierte Präzisionstechnologie, wie GNSS-Spurführung oder Isobus. Und «iControl» steht für die neue Antriebs­ software, die eine intelligente Getriebe­ steuerung ermöglicht. Basis und zugleich Herzstück des «iCon»-Systems ist eine neue Elektronik. 38

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Menü mit fünf Gängen Die auffälligste Neuerung in der Kabine ist die neue «iCon»-Armlehne mit einem 12 Zoll grossen, hochauflösenden Touch­ screen-Farbdisplay. Dieses lässt sich vor oder rechts neben die Bedienelemente schieben. Der Terminal zeigt die wichtigs­ ten Informationen auf fünf Ansichtsseiten an. Das grundlegende Layout der Über­ sichtsseite hat JCB bewusst so gestaltet, dass es den bisherigen Nutzern eines «Fastrac» vertraut ist. Wischt man nach rechts, erscheint ein detaillierterer Funk­ tionsbildschirm mit Einstellmöglichkeiten für bis zu sechs elektrische Steuerventile vorne und hinten. Zwei weitere Anzeige-­ Seiten enthalten Informationen zum Fahr­

zeugstatus sowie eine Kameraansicht und ein Isobus-Universal-Terminal. Die fünfte Ansicht stellt die neue, voll integrierte GNSS-Spurführung von JCB und weitere Precision-Farming-Optionen dar. Das Vor­ gewende-Management, das JCB eben­ falls neu programmiert hat, verfügt nun über bis zu 50 einzelne Sequenzen mit je­ weils bis zu 50 Schritten. Überdies ist ein Speicher für bis zu 50 verschiedene Nut­ zerprofile für unterschiedliche Maschinen und Fahrer integriert.

Neue Armlehne Auf der Armlehne selbst sitzt ein neuer Hauptjoystick für die Getriebesteuerung und für weitere Funktionen sowie indivi­


Fahrbericht | Impression

Das Innere der Kabine wurde aufgefrischt und die Fahrposition neu gestaltet, um den Benutzerkomfort zu optimieren.

35 000 Entwicklungsstunden wurden bei JCB aufgewendet, um diese neue Benutzerober­ fläche samt Schnittstelle zu entwickeln.

JCB bietet jetzt eine integrierte Spurführung mit Novatel-Empfänger, Lenksteuerung und Benutzeroberfläche an.

duell zuweisbare Hydraulikwippen mit sich anpassender Farbcodierung. Ein Kreuzschalt-Hilfsjoystick für Hydraulikfunktionen sowie Richtungsknöpfe und ein Drehrad als eine haptische Alternative zum Navigieren durch das Menü im Touchscreen komplettieren die Bedien­ umgebung. Die Hydraulikfunktionen lassen sich den fünf Tasten des Haupt­ joysticks sowie dem Hilfsjoystick mit vier Tasten und einem Wippschalter mit Propor­ tionalsteuerung frei zuweisen – ganz einfach per «Fingerwisch» am Bildschirm. Dabei zeigt die LED-Hintergrundbeleuchtung an, welches Steuerventil welchem Bedienelement zugeordnet ist. Auch das «Armaturenbrett» hinter dem Lenkrad ist völlig neu. Das volldigitale, 7 Zoll grosse-Display zeigt die Fahr­ geschwindigkeit und die Motordrehzahl sowie weitere Informationen zum Fahrzeugstatus an. Für mehr Wohlbefinden in der Kabine sollen weiter eine neue Klimaautomatik mit Lichtsensor und Temperaturüberwachung sowie ein auf Wunsch beheizter und belüfteter Sitz sorgen. Und schliesslich hat JCB auch die Kabinentür verstärkt und überarbeitet.

ermög­licht JCB nun zwei Konzepte: Die Einstellung «Classic» richtet sich an bisherige «Fastrac»-Fahrer. Dabei wird die Fahrgeschwindigkeit durch das Bewegen des Joysticks nach links oder rechts und die Fahrtrichtung durch Vorwärts- und Rückwärtsbewegen des Joysticks gewählt. Fahrer, die den «Fastrac» noch nicht kennen, bevorzu-

gen vielleicht die neue Einstellung «Pro», die folgende Funktionen umsetzt: Vorwärts- und Rückwärtsbewegen des Joy­ sticks zum Ändern der Fahrgeschwindigkeit, Bewegen nach links zum Betätigen der Wendeschaltung und Bewegen nach rechts zum Aktivieren des neuen Daumenrades, das eine feine Geschwindigkeitseinstellung ermöglicht.

Schlaue Getriebesteuerung Für das stufenlose, von Fendt bezogene Getriebe in den «Fastrac»-Modellen hat JCB nun eine intelligente Getriebesteuerung integriert. Dieses System ermöglicht dem Fahrer, die gewünschte Fahrgeschwindigkeit einzustellen und dem Traktor dabei die Abstimmung von Motordrehzahl und Getriebeübersetzung zu überlassen, um diese Geschwindigkeit unter wechselnder Last beizubehalten. Zudem muss der Fahrer die Fahrmodi über Joystick und Pedal nicht mehr vorwählen – sie lassen sich parallel be­ dienen. Beim Fahren mit dem Joystick

JCB «542.70 Agri Pro» mit 50 km/h Die modernisierten «Fastrac» mit der «iCon»-­Bedienung (siehe Haupttext) waren nicht die einzigen Neuheiten, die man am JCB-Stammsitz in Rocester, England, präsentiert bekam. Auch bei den speziell für die Landwirtschaft konfigurierten Teleskopund Radladern zeigten die Briten jeweils ein neues Flaggschiff. So ist der neue Teleskoplader «542-70 Agri Pro» mit seinem 173 PS starken Motor und einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h laut Hersteller das schnellste und leistungsstärkste Teleskoplader-Modell, das JCB je gebaut hat. Wie die anderen Teleskoplader-Modelle der Serie «542-70» von JCB, die mit dem «Dual­Tech VT»-Getriebe ausgestattet sind, hat der neue «542-70 Agri Pro» eine maximale Hubkraft von 4,2 t und eine maximale Hubhöhe von 7 m. Während die Modelle «Agri», «Agri Super» und «Agri Xtra» mit ihren «DieselMax»-Motoren aus eigenem Hause mit 4,8 l Hubraum 109 PS (81 kW), 130 PS (97 kW) und 150 PS (112 kW) leisten, bietet der neue Teleskoplader «542-70 Agri Pro» eine Leistung von 173 PS (129 kW). Die Hydraulikpumpe fördert nun bis zu 160 l/min. Der «542-70 Agri Pro» verfügt darüber hinaus über eine neue Hochgeschwindigkeitsversion des hydromechanischen «DualTech VT»-Getriebes von JCB. Dieses bietet eine progressive Steuerung des hydrostatischen Antriebs bis zu 22 km/h (gegenüber

19 km/h bei der Standardversion) und einen mechanischen Direktantrieb mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h (statt 40 km/h). Daran angepasst, ist ein neues hydraulisches Bremssystem mit einzelnen Bremskreisen für die schwereren Achsen verbaut. Auch andere Funktionen der JCB «Smart Hydraulics»-Technologie sind im neuen Modell enthalten. Darunter regenerative Zylinder, die ein schnelleres Absenken und Einfahren des Auslegers für schnellere Ladezyklen ermöglichen, eine Zylinderendlagendämpfung an den Hub- und Einfahrzylindern des Auslegers und ein automatisches Schaufel- oder Gabelrütteln, um haftendes Material zu bewegen oder um Materialien wie Holzspäne und Sägemehl kontrolliert und mit minimaler Joystick­ bewegung als Einstreu auszubringen.

Das neue Topmodell unter den Teleskop­ ladern von JCB für die Landwirtschaft: Der «542-70 Agri Pro» weist eine Höchst­ geschwindigkeit von 50 km/h auf.

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Impression | Fahrbericht

Mehr Konnektivität

Viele Befehle und auch Funktionstasten auf dem Joystick sind auf dem 12 Zoll grossen Monitor individuell programmierbar. Bild: JCB

JCB «457S»: 20 t Einsatzgewicht JCB hat mit dem Radlader «457S» ein neues knapp 20 t schweres Flaggschiff auf den Markt gebracht und verstärkt damit seine Produktpalette in diesem Segment. Mit einer Nutzlast von über 6 t bietet der «457S» eine ultimative Ladeleistung, die insbesondere für die Zuckerrübenverla­ dung, für Biogasanlagen und für Lohn­ unternehmer im Einsatzbereich der Silage­ herstellung und Miststreuung ideal ist. Die neue Maschine reiht sich neben die bestehenden Topmodelle «419S» und «435S» ein, die speziell für den Einsatz in der Landwirtschaft entwickelt wurden. Während sie einige Maschinenkomponen­ ten mit dem bewährten JCB «457» teilt, der für die Lagerung und das Verladen von grossen Schüttgutlagern eingesetzt wird, verfügt die «S»-Version über einen neuen Hinterwagen samt Heckgewicht sowie ein neues Getriebe, neue Achsen, Räder und Reifen, die ihr eine überragende Leistungs­ fähigkeit für anspruchsvolle Arbeiten im Gelände verleihen. Weitere Highlights der Maschine sind die Maximalleistung von 282 PS (210 kW), die ein branchenführendes Leistungsgewicht von 14 PS/t ergeben. Als Motor kommt ein 6,7-l-Modell von Cummins mit 6 Zylindern zum Einsatz. Die Komfortleistung von 224 PS (167 kW) und die automatische Motorabschaltung sorgen für einen gerin­ geren Kraftstoffverbrauch. Verbaut sind zudem ein neues Sechsgang-Lastschalt­ getriebe mit wählbarer Wandlerüberbrü­ ckung, breitspurige Schwerlastachsen mit

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Selbstsperrdifferenzialen oder eine auto­ matische 100 %-Sperre. In Sachen Berei­ fung gibt es Traktionsreifen mit Breiten von 710 oder 800 mm Breite. Ein Standardoder High-Lift-Hubgerüst mit neuer Kine­ matik soll zur Minimierung des Materialver­ lustes beim Arbeiten beitragen. Bei den Anbaugeräten gibt es neue Grasgabeln mit einer Breite von 4,88 m und 7,10 m³ Fas­ sungsvermögen. Im neuen Hinterwagen ist ein 400-l-Kraftstoffvorrat verbaut. Der hintere Teil ist zudem neu konstruiert, was das Befahren grösserer Böschungen mög­ lich macht. In der «Command Plus»-Kabine gibt es einen beheizten, belüfteten und luftgefederten Halbledersitz. Wird das «Contractor-Pro-Paket» geordert, gibt es neben einer 360°-LED-Beleuchtung auch eine Kühlbox, zwei klappbare Rundum­ leuchten und ein Auspuffrohr aus Edelstahl.

Mit dem Modell «457S» hat JCB ein neues Flaggschiff unter den Radladern im Angebot. Mit einer Nutzlast von 6 t und einer Hubhöhe von 4,3 m (4,8 m in der Version «High Lift») weist die Maschine beachtliche Werte auf.

Die neue Elektronik-Infrastruktur der «Fastrac iCon»-Traktoren ermöglicht auf Wunsch die Isobus-Steuerung von Heckund Frontanbaugeräten – wie oben be­ reits erwähnt, zusammengefasst auf ei­ ner gemeinsamen Seite auf dem Touch­ screen. Dabei bietet der Zusatzjoystick weitere Möglichkeiten für das Steuern der Anbaugeräte. Das auf einer weiteren Menüseite darge­ stellte und voll integrierte GNSS-Lenksys­ tem ist ebenfalls optional erhältlich. Es besteht aus dem Empfänger «Smart 7» von Novatel, einem Lenkcontroller und ei­ ner JCB-spezifischen Benutzeroberfläche. Als weitere Optionen sind dabei Section-­ Control und eine variable Mengensteue­ rung verfügbar. Für die vierradgelenkten «Fastrac 4000»Modelle ist die einzigartige «Twin-Steer»Lenkung verfügbar. Diese ermöglicht ei­ ne individuelle Spurführung der Hinter­ räder für eine präzise Positionierung der Anbaugeräte bei Sonderkulturen in Beeten.

Wichtiges Projekt Obschon sich in Sachen Motorisierung, Getriebe oder Hydraulik im Vergleich zu den bestehenden Baureihen «Fastrac 4000» und «Fastrac 8000» kaum etwas geändert hat, stellt das Facelifting dieser Traktoren für JCB ein wichtiges Projekt dar. «Wir wollen damit den Fahrern ein massgeschneidertes Fahrerlebnis bieten und dabei Technologien wie Isobus und GPS-Spurführung bereits ab Werk voll­ ständig integrieren», liess John Smith, Geschäftsführer von JCB Agriculture, bei der Präsentation verlauten. Es sei gelungen, mit neuen Elementen ein höheres Niveau an Fahrkomfort und Benutzerfreundlichkeit zu erreichen, oh­ ne dass bisherige «Fastrac»-Fahrer auf ih­ re Gewohnheiten verzichten müssen. Wie Smith weiter ausführte, habe man diese Erkenntnis aus zahlreichen Rück­ meldungen bekommen, die man im Rah­ men der umfangreichen Entwicklungs­ studien und Testfahrten mit Kunden ha­ be sammeln können. Die neuen «Fastrac»-Traktoren wird JCB in seinem Werk in Cheadle produzieren. Der Start der Serienfertigung soll dem­ nächst beginnen, sodass die ersten Mo­ delle ab diesem Sommer ausgeliefert werden können. Vorbestellungen, so wurde betont, seien bereits seit Dezem­ ber 2021 eingegangen.


Praxisfragen | Management

Motorfahrzeuge, die sichthemmende Ladung oder Anhänger mitführen, müssen links und rechts aussen je einen Rückspiegel tragen, der dem Fahrer erlaubt, die Fahrbahn seitlich neben den Ladungen oder Anhängern und nach hinten mindestens 100 m weit zu überblicken. Bild: R. Engeler

Auf Sicht nach hinten achten Die Sicht nach hinten muss auch bei sichthemmender Ladung gewährleistet sein. Die Ausnahme-Regelung für landwirtschaftliche Fahrzeuge gilt seit sechs Jahren nicht mehr.

Wo drückt der Schuh? Haben auch Sie Fragen zum landwirt­ schaftlichen Strassenverkehr? In dieser lose erscheinenden Serie behandelt die «Schweizer Landtechnik» Fragen aus der Praxis, wie sie an den Bereich «Weiterbil­ dung und Beratung» des SVLT herange­ tragen werden. Kontakt SVLT in Riniken: Tel. 056 462 32 00 oder per Mail an zs@agrartechnik.ch.

Aldo Rui «Muss ich bei meinem Traktor, wenn ich einen Anhänger mit einer Ladung breiter als 2,55 m mitführe, wirklich 100 m nach hinten überblicken können?» Ja, das muss man tatsächlich. Per 1. Januar 2016 wurde in der Verkehrsregelnverord­ nung (Art. 58, Abs. 5 VRV) nämlich die Pas­ sage gestrichen, wonach landwirtschaftli­ che Motorfahrzeuge, die Anhänger mit ei­ ner mehr als 2,55 m breiten Ladung ziehen, davon ausgenommen sind. Der exakte Wortlaut des entsprechenden Artikels in der erwähnten Verordnung lautet seither: «Motorfahrzeuge, die sichthemmende Ladung oder Anhänger mitführen, müs­ sen links und rechts aussen je einen Rück­ spiegel tragen, der dem Fahrer erlaubt, die Fahrbahn seitlich neben den Ladun­

gen oder Anhängern und nach hinten mindestens 100 m weit zu überblicken.» Wie das Bundesamt für Strassen auf Anfra­ ge mitteilt, wurde die Ausnahme, wonach landwirtschaftliche Motorfahrzeuge, die Anhänger mit einer mehr als 2,55 m brei­ ten Ladung ziehen, nicht über entspre­ chende Rückspiegel verfügen müssen, auf­ gehoben. «Es handelt sich hierbei um eine aus heutiger Sicht nicht mehr gerechtfer­ tigte Ausnahme, die auch aus Sicherheits­ überlegungen aufgehoben wurde.» Solche landwirtschaftlichen Fahrzeuge seien lang­ same Gefährte, die entsprechend oft über­ holt werden. Daher sei es für die Fahrer sol­ cher Fahrzeuge umso wichtiger, einen Überblick über das Geschehen hinter dem Fahrzeug zu haben.

Technische Umsetzung Wie aus dem Bundesamt für Strassen weiter zu vernehmen ist, enthalten die Vorschriften aber keinerlei Vorgaben zur technischen Umsetzung dieser Vor­ schrift. Ausziehbare Spiegel würden je­ doch eine sinnvolle Umsetzung darstel­ len. Viele Traktorhersteller bieten solche Rückspiegel ab Werk als Option oder serien­mässig heute bereits an. Bei klei­ neren und älteren Traktoren kann dies unter Umständen aber problematisch sein, weil diese oftmals mit schwachen, kleinen oder zu wenig ausziehbaren Spiegeln ausgerüstet sind. Auftretende Vibrationen können überdies die Ver­ wendung breiter Spiegel beeinträch­ tigen. 05

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PUBLIREPORTAGE: WERKSTATT-TIPP

Das Walterscheid-Kugelsystem lässt beim Befahren von Böschungen einen vertikalen Bewegungswinkel von 36 Grad zu. Bilder: Walterscheid

Fehler beim Ankuppeln haben schlimme Folgen Neben der richtigen Wartung und Pflege der Verbindungseinrichtungen ist die korrekte Benutzung der Kupplungen entscheidend für Sicherheit und Lebensdauer. Häufigster Grund für den Ausfall der Kupplungen sind Fehlanwendungen am Kuppelsystem. Wir zeigen, worauf es ankommt. Der hohe Fahrkomfort einer modernen Landmaschine entkoppelt den Fahrer förmlich von seiner Umwelt. Vor 50 Jah­ ren sass der Bediener in einer «Blech­ schale» in direkter Verbindung mit dem Getriebe im Führerstand und konnte auf

Früher hatte der Fahrer unmittelbaren Kontakt zu seiner Maschine.

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akustische Signale wie Klappern, Quiet­ schen und Rattern sofort Einfluss nehmen und entsprechend reagieren. Heute «wohnen» die Fahrer in einer High­ tech-Kabine, umgeben von unzähligen Monitoren, Schaltern und Leuchtdioden. Eine gefederte Vorderachse, ein hochfre­ quenzgesteuerter Fahrersitz, eine schall­ dichte Kabine, Radio, Klimaanlage und hydrostatischer Fahrantrieb gehören heu­ te zur Standardausstattung. Durch diese vielen Annehmlichkeiten verliert der Fah­ rer oft den «Bodenkontakt». Er verlässt sich auf die technischen Systeme und An­ zeigen auf den Monitoren der digitalen Signale 0 und 1 der Überwachungssenso­ rik. Dauerhaft wird der Fahrer mit Tele­ metriedaten von Motor, Reifen und Gerät geflutet. Die Verbindungseinrichtung hin­ gegen bekommt ihre Aufmerksamkeit «vielleicht» einmal bei der Abfahrtskont­

Die Kabine der modernen Landmaschine entkoppelt Fahrer und Traktor.


PUBLIREPORTAGE: WERKSTATT-TIPP

Zur Veranschaulichung: Das ist die Sicht des Fahrers vom Sitz in der Traktorkabine auf die Kugel «K80» beim Ankupplungsvorgang.

rolle, also nur kurz vor dem Einsteigen. Hat der Fahrer beim Ankuppeln einen Fehler gemacht, zum Beispiel kollidiert die Kalotte der Deichsel mit dem Niederhalter der Kugelkupplung, kann es zu einer mechanischen Verformung kommen, die der Anwender in der Hektik im ersten Moment nicht wahrnimmt. Ohne Kamera ist es oft gar nicht möglich, dass man vom Fahrersitz aus beim Ankuppeln die Kugel «K80» einsehen kann; wer klappt im Winter in einer geheizten Kabine schon das Heckfenster auf und nutzt den dafür angebrachten Heckspiegel, weil Steuerventile, Hydraulikleitungen, Oberlenker und Zugmaul die Sicht versperren? Der Fahrer kuppelt dann auf «Kontakt». Was bei automatischen Bolzensystemen gewollt ist, kann bei Kugelsystemen zu Schäden an der Niederhaltereinrichtung führen. Diese kann Haarrisse bekommen, die dann aufgrund der Belastungen im Einsatz zum Ausfall des Systems führen. Eine Überwachungssensorik gibt es für diese Schnittstelle bis dato nicht. Weitere Situationen, die Verbindungseinrichtungen überlasten, sind Überschreitungen der vorgeschriebenen Bewegungs-

winkel. Landwirtschaftliche Kupplungen sind für einen horizontalen Bewegungswinkel von mindestens 60° geeignet. In der Regel ist dies ausreichend, da Zug­ deichseln oder Lenkstangen oft schon deutlich früher (also vor Erreichen der 60°) mit den Hinterreifen kollidieren. Dabei wirken grosse Hebelkräfte auf die Verbindungseinrichtung, was zu Beschädigungen bis hin zum Bruch führen kann. Sichtbar wird diese Überschreitung durch metallisch blanke Stellen an der Deichsel. Vertikale Bewegungswinkel treten auf, wenn man Böschungen hoch- oder runterfährt oder auf steil ansteigende Silos fährt. Die Mindestanforderung für ver­ tikale Bewegungswinkel sind 20° nach oben und unten. Walterscheid erreicht hier bei Kugelsystemen aufgrund eines besonderen Designs bis zu 36°, was einen enormen Vorteil für den Anwender darstellt. Häufig werden horizontale Bewegungswinkel beim Rangieren in der Rückwärtsfahrt überschritten, welche wegen der «hermetischen» Isolation des Fahrers kaum wahrgenommen werden. All diese täglich auftretenden Situationen werden durch die Verbindungseinrichtun-

gen absorbiert und führen zum Verschleiss bis hin zum plötzlichen Ausfall des kompletten Systems. Der wichtigste «Sensor» ist und bleibt der Mensch. Der Fahrer einer Zugmaschine kann durch korrektes Ankuppeln die Lebensdauer der Verbindungseinrichtung und nicht zuletzt die Sicherheit für Leib und Leben beeinflussen. Der nächste Beitrag wird dann auf Symptome und Auswirkungen vom «Bolzenfieber» eingehen. Dann erfährt man, warum Kuppelbolzen von automatischen Kupplungen an dieser «Krankheit» chronisch leiden.

Maximaler vertikaler Bewegungswinkel am Walterscheid-Kugelsystem.

Walterscheid GmbH D-53 797 Lohmar www.walterscheid.com Durch Kollision beim Ankuppeln ist der Niederhalter aufgebogen und zeigt Haarrisse. Das Schadbild ist herstellerunabhängig.

Deutliche Spuren von Kollisionen der Reifen mit der Deichsel. Die Kopfplatte der Deichsel ist durch Kollision mit dem Anhängebock beschädigt.

Schweizer Import: Paul Forrer AG, 8062 Bergdietikon www.paul-forrer.ch

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Plattform | |Ausstellung Ausstellung

Die Agrovina 2022 zog nach Angaben der Organisatoren an den drei Tagen mehr als 12 500 Besucher an. Bilder: M. Schubnel

Eine Fülle an Innovationen an der Agrovina 2022 An der 14. Agrovina in Martigny VS präsentierten die rund 150 Aussteller Anfang April ihre neuesten Geräte für den Obst- und Weinbau. Die «Schweizer Landtechnik» stellt nachfolgend eine kleine Auswahl vor. Matthieu Schubnel

Nach zwei Jahren mit gesundheitsbedingten Einschränkungen und einer Ausgabe 2022, die ursprünglich im Januar stattfinden sollte, trafen sich die Fachleute des Obst- und Weinbaus, der Önologie und der Mikrobrauereien vom 5. bis 7. April auf der Messe Agrovina im Messe- und Versammlungszentrum von Martigny VS. Mit einem Stand vertreten war auch der Schweizerische Verband für Landtechnik SVLT zusammen mit welschen Sektionen. Die Veranstaltung 2022 bot eine hervorragende Plattform zum Austausch unter Akteuren der Branche. Begleitet wurde die Agrovina zudem von Fachkonferenzen. Auch die Bereiche Digital, Job Dating, Start-up und Mikrobrauerei brachten involvierte Unternehmen und Besucher zusammen. Die Messe hat dieses Jahr das Projekt «Sky-53» der Tessiner Firma Taturca In44

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dustriale SA aus Chiasso, bestehend aus dem Roboter «Rover 150» und der Zweikopter-Drohne «V40» (siehe Seite 54 in dieser Ausgabe) mit dem Innovationspreis ausgezeichnet. Aber die Ausstellung Agrovina 2022 enthielt noch viele andere neue oder interessante Produkte, von denen die «Schweizer Landtechnik» im Folgenden eine kurze Auswahl präsentiert. Agria-Werke GmbH: Sichel-Mulcher für steile Hänge Der Schweizer Importeur Agria Landmaschinen AG aus Aefligen BE bietet seit rund einem Jahr den funkgesteuerten selbstfahrenden Sichel-Mulcher Agria «9600» neu mit «AS»-Profil-Raupen an. Mit spitz zulaufenden Lamellen ermöglichen die Raupen laut der Firma die Arbeit in Neigungen bis zu 60°. Die bisher angebotenen Raupen waren nur für Steigun-

gen bis 50 oder sogar 55° geeignet. Die Wahl dieser Option, für die ab Werk CHF 1000 in Rechnung gestellt werden, betreffe laut der Firma heute etwa die Hälfte des Umsatzes. Die nachträgliche Montage dieser «AS»-Profil-Raupen verursacht jedoch höhere Kosten. Der Sichel-Mulcher mit einer Schnittbreite von 112 cm mäht und zerkleinert Gras sowie Gestrüpp. Eingesetzt wird er vor allem in


Ausstellung | Plattform

Unterhaltsarbeit von Gemeinden, der In­ standhaltung von Autobahn- oder Eisen­ bahnrändern, Skipisten oder auch Brach­ flächen. Der Agria ist mit einem 2-Zylin­ der-Benzinmotor von Briggs und Stratton mit 24,3 PS oder von Kawasaki mit 24,0 PS ausgestattet, wobei Letzterer über einen Geschwindigkeitsregler verfügt. Orizzonti: Vertikaler Tragrahmen für Traktormitte Anlässlich der Eima-Messe in Bologna (I) im vergangenen Herbst zum ersten Mal vorgestellt, verfügt der neue «TCL»-Trä­ ger von Orizzonti über einen vertikalen Rahmen, der zwischen den Vorder- und Hinterrädern des Traktors befestigt ist. Der Träger eignet sich für die Verwen­ dung von mehreren verschiedenen Werk­ zeugen: Klinge, Fadenmäher, Häufel­ scheiben. Mit seiner geringen Höhe bie­ tet der Rahmen Stabilität und gute Sicht auf die Reihen. Er hat einen Hub von rund 50 cm und verfügt über eine Neigungs­ korrektur. Das 185 kg schwere Gerät er­ fordert eine Mindestleistung von 60 PS und eine Hydraulikleistung von 10 bis 15 l/min. Er kann vom Winzer mit einer kleinen Halterung und einer Kurbel voll­ ständig demontiert werden.

dem einfachen An- und Abkoppelungs­ system kann der Bediener das Werkzeug schnell auf seinem Abstellrahmen able­ gen. Ein vertikales Hubsäulensystem für die Fahrt gibt dem Bediener Sichtbarkeit und behält gleichzeitig eine reduzierte Breite beim Transport bei. Mit der hydrau­ lischen Kompensationsvorrichtung kann dieser das Werkzeug mit einer einfachen Taste aufrecht halten. Dieser mobile Werkzeugträger wiegt je nach Ausfüh­ rung zwischen 370 und 470 kg und benö­ tigt eine Hydraulikleistung von 30 l/min.

vor dem Risiko einer Pilzentwicklung und empfiehlt einen risikoabhängigen Ein­ griffstermin. Die Wetterstation wird mit Batterien betrieben, deren Lebensdauer zwei Jahre beträgt. Der Vertreiber emp­ fiehlt die Installation einer Station pro Parzelleninsel. Merlo: 100%-Elektro-Teleskoplader Auf dem Stand der Firma Neuwerth Logis­tics SA aus Ardon (VS) konnten die Besu­cher der Agrovina erstmals den zu 100 % elektrischen Teleskopstapler «eWorker 25.5-90» des italienischen Her­ stellers Merlo entdecken. Seine grossen Blei-Akkus von 48 V und 960 Ah haben eine angegebene Laufzeit von 8 Stunden und eine Ladezeit von 8 bis 9 Stunden. Sie sollen bald durch Lithium-Batterien ersetzt werden. Laut Hersteller hebt der Lader 2500 kg bei einer maximalen Höhe von 4,80 m. Der «eWorker» ist in zwei Ausführungen erhältlich: der «25.5-60» mit Zweiradantrieb und der «25.5-90» mit Allradantrieb. Es sind drei Betriebsar­ ten vorgesehen: Eco, Normal oder Power. Das Gerät erreicht eine Höchstgeschwin­ digkeit von 25 km/h. Bereits sollen seit Anfang des Jahres einige Exemplare des Elektroladers von Merlo verkauft worden sein. Die Firma Neuwerth gibt die erste Verfügbarkeit in der Schweiz für Septem­ ber bekannt.

Voestalpine: Das Wetter überwachen GVZ-Rossat, Vertreiber von Ausrüstung für Weinbau, Gemüse und andere Spezi­ alkulturen, bringt die neue Wetterstation «Leova Smart» von Voestalpin, dem Ver­ treiber von verzinkten Weinpfählen, auf den Markt. Dieses Gerät für Winzer ver­ fügt über Sensoren für Regen, Tempera­ tur, Blattfeuchte und Frost sowie eine SIM-Karte mit Jahresabonnement. Mithil­ fe einer mobilen App, die von Google Play oder dem App Store heruntergela­ den werden kann, warnt das Smartphone

Vielseitiger Frontrahmen Der vordere Werkzeugrahmen «PMD-Va­ rio» von Orizzonti ist für die Laubbearbei­ tung im Weinberg bestimmt. Zum ersten Mal vorgestellt auf der Eima, ist er in der Lage, vier Arten von Werkzeugen zu tra­ gen: Stammputzer, Vorschneider, Laub­ schneider und Entlaubungsmaschine. Mit

Pellenc: Akkubetriebenes Gebläse Seit Herbst dieses Jahres in der Schweiz verkauft, zeichnet sich der Akku-Rücken­ bläser «Airion Backpack» von Pellenc durch seine hohe Kapazität aus. Die Luft­ menge mit Düse erreicht mit Boost laut der Firma 1285 m³/h bei einer Luftge­ 05

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schwindigkeit von 75 m/s. Der Handgriff verfügt über ein hinterleuchtetes Display mit LED-Signalisierung. Für diesen leistungsintensiven Gerätetyp empfiehlt Pellenc die kombinierte Verwendung mit der Batterie «ULIB1200» mit einer Leistung von 1221 Wh oder der Batterie «ULIB1500» mit einer Leistung von 1527 Wh. Pellenc kündigt eine Mindestlebensdauer von 1300 Zyklen an. Mit der Düse wiegt das Gerät 7,7 kg. Sein Antriebsmotor emittiert keine Abgase und schont somit die Gesundheit des Bedieners.

Pflanzenschutzmittel: Präventions­ instrumente für Spezialkulturen Die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft BUL startete im Oktober 2021 eine Kampagne im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Verringerung der Risiken im Zusammenhang mit der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in der landwirtschaftlichen Produktion von Feld- und Spezialkulturen. Zum ersten Mal hat sich die Beratungsstelle mit Agridea und Seco zusammengetan, um im Rahmen des «Toolkits zum Schutz der Anwender und Anwenderinnen von Pflanzenschutzmitteln» eine Reihe von Infor­ mationen für Praktiker und Lehrer zusammenzustellen. Diese präventions­ orientierte Initiative zielt darauf ab, den Wissenstransfer an Studenten und Studentinnen, in überbetrieblichen Kursen und an Landwirtschaftsschulen zu erleichtern. Das Toolkit ist in französischer, deutscher und italienischer Sprache erhältlich und beinhaltet eine Webanwendung, die für alle Geräte angepasst ist. Die Anwendung ist in verschiedenen Kapiteln aufgebaut, welche Videos für die Mitarbeiter, eine Zusammenfassung der 46

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wichtigsten Informationen sowie Tipps und Tricks beinhalten. Für jeden Wirkstoff wird insbesondere angegeben, welche PSA (persönliche Schutzausrüstung) erforderlich ist, und zwar für die Vorbereitung der Brühe, die Anwendung und die anschliessenden Arbeiten. Das als Leih­ gabe zur Verfügung gestellte Tool kann von Lehrern und Lehrerinnen für CHF 100 über die Website bestellt werden. Es wird im Laufe der Zeit aktualisiert und erweitert. Laut BUL wird das seit der Einführung angebotene Weinbaumodul bereits mit Erfolg im Unterricht genutzt. Nach der Einführung des Moduls Ackerbau im Sommer 2022 dürfte die Einführung des Moduls Obstbau im Jahr 2023 sowie eines Moduls für Gemüsebau im Jahr 2024 den Produzenten helfen, die Risiken zu kontrollieren. Das Projekt wird vom BAG, von der Suva und dem Seco finanziert. Bild unten: Etienne Junod, Zuständiger des BUL in der Romandie, stellt das Toolkit vor.

Digivitis: Felco digitalisiert Weinbau Der Schweizer Baumscherenhersteller Felco positioniert sich im digitalen Segment. Die Präzisionslösung «Digivitis» von Felco ermöglicht den Winzern, die Informationen auf ihrem Betrieb zu erfassen, zu übertragen und zu speichern, um so die Verwaltung der Produktion auf dem Weingut zu erleichtern. «Digivitis» besteht aus einer kleinen tragbaren Bluetooth-Antenne für die Geolokalisierung mit einer Genauigkeit von 50 cm sowie einem tragbaren Sammelkasten, konzipiert für jeden einzelnen Arbeiter des Betriebes, über die der Betriebsleiter oder die Betriebsleiterin die geplanten Arbeiten übermitteln kann und die Arbeiter die

Reaktionen zur Umfrage «Frostschutz» Welche Frostschutz-Massnahmen im Wein- und Obstbau treffen Sie und welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht? Das wollte die «Schweizer Landtechnik» in einer Umfrage (Ausgabe März «Kampf dem Frost») wissen. Die meisten der Umfrageteilnehmer setzen Frostkerzen, Wieselöfen, den Frostbuster und den FrogDragon ein. Auch die Überkronenberegnung wird angewandt. Insgesamt seien damit gute Erfahrungen gemacht worden, so die Rückmeldungen zur Umfrage. Kerzen und Öfen seien nur bei geringer Windlage effektiv. Wenn die Bise stark kommt, würden Kerzen oder Öfen nichts bringen. Die meisten der Umfrageteilnehmer haben eine Hagel- und Frostversicherung abgeschlossen.

Daten während der Arbeit erfassen. Ihre Aktivitätszeit und ihr GPS-Track werden ebenfalls aufgezeichnet. Die vom Hersteller für Antenne und Gehäuse angegebene Batteriedauer erreicht einen Tag. «Digi­vitis» umfasst ausserdem eine mobile App zur Rückverfolgung zuvor fest­ gelegter Standortpunkte sowie eine Online-Applikation. Ausgehend von den gesammel­ ten Informationen, um dem Betriebs­leiter, der Betriebsleiterin bei der Entscheidungsfindung zu helfen, bietet das Tool eine kartographische Analyse, eine statistische Analyse des Betriebes (Krankheiten, fehlende Pflanzen, abgebrochene Pfähle usw.), Berichte über die Arbeitszeit pro Parzelle und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Maschinen. Das vor zwei Jahren vorgestellte Tool geht nun in die Vermarktungsphase.

Agile Astschere von Felco Nach der Markteinführung der Astschere Felco «211» im Jahr 2018 führt der auf Baumschnitt-Werkzeuge spezialisierte Hersteller das Modell «201» ein, das Äste


Ausstellung | Plattform

mit einem Durchmesser von 35 mm schneiden kann. Wie ihre grössere Schwester verfügt auch sie über eine Gegenklinge aus geschmiedetem Stahl und eine Zugwirkung. Aber ihr Schneidkopf ist viel dünner, um leichter die unzugänglichen Zweige zu erreichen. Für Winzer oder Privatpersonen ist die Felco-«201»-​ Astschere in Gesamtlängen von 40, 50 oder 60 cm erhältlich.

zeichnet sich der Hexacopter der neuen Generation für Winzer laut der Firma durch einen einfacheren Rahmen und leichter zugängliche Batterien aus. Sie fliegt rund 2,5 m über dem Blätterdach und profitiert nun von einem Höhenlernsystem und der Smart-Turn-Funktion, die Halbdrehungen ermöglicht, ohne die Parzelle zu verlassen. Darüber hinaus ist die Drohne jetzt mit dem Internet für schnelleren technischen Support verbunden und besitzt die integrierte Bord-Flugtechnologie. Ausgestattet mit einem Tank von 17 Litern, wiegt der Apparat beim Start 42 kg. Der Pilot hält sich in einem guten Abstand zum versprühten Produkt auf, und die Arbeitseffizienz liegt bei etwa 50 min/ha. Um die Anfangsinvestition zu begrenzen, bietet «Aero41» eine Batterievermietung an zu einem Fixpreis von CHF 90/Akku und CHF 80/Akku/Monat während der Nutzungsmonate. Ausserhalb der Nutzungszeit werden die Batterien bei kontrollierter Temperatur gelagert.

«Aero 41» − neuste Drohnen-Version von AGV2 Das 2019 gestartete Schweizer Start-up Aero41 mit Sitz in Sitten (VS) und Lausanne hat im Laufe des Jahres 2021 die zweite Version ihrer Drohne auf den Markt gebracht, die für das Sprühen oder die Breitsaat ausgelegt ist. «AGV 2» getauft,

Weinbau-Roboter «Vineatrac» von STEV-Motion Im Jahr 2018 begann die Entwicklung des Weinbau-Roboters «Vineatrac» durch das Schweizer Unternehmen STEV-Motion. Es handelt sich um ein autonomes Fahrzeug, das auf einem 130 cm langen Raupenfahrwerk montiert ist. Der Roboter sorgt für das Sprühen, das Mähen und die Unkraut­ entfernung ohne menschliches Eingreifen, gesteuert durch GPS mit RTK-Korrektur. Angetrieben von einem 22 PS starken benzinbetriebenen Verbrennungsmotor, fährt der Werkzeugträger maximal 6 km/h. Die Betriebsdauer betrage je nach Arbeit 6 Stunden. Mit einem Gewicht von weniger als 400 kg und einem niedrigen Schwerpunkt kann dieser Weinroboter auch in Hanglagen eingesetzt werden.

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Ramm-Spezialist für Steilhänge Hans Blatter aus Oberbütschel BE ist seit mehr als 20 Jahren mit einer Ramm-Maschine unterwegs und hat mit dieser seither weit über tausend Zaunpfosten eingeschlagen. Mit Hilfe einer Seilwinde ist er spezialisiert für Steillagen. Heinz Röthlisberger

Die Gewalt ist sichtlich spürbar. Der Klotz der Ramm-Maschine schlägt mit voller Wucht auf den Pfosten. Drei-, viermal, und schon sitzt der Pfosten fest im Boden. «250 kg wiegt der Ramm-Klotz und erzeugt auf einen Meter eine Tonne Fall­ gewicht», sagt Hans Blatter. Diese Kraft reiche für das Einschlagen von Zaunpfosten aus, mehr brauche es nicht, sonst würden die Pfosten zersplittern. Hans Blatter ist Landwirt in Oberbütschel BE in der Bergzone 1. Seit mehr als 20 Jahren bietet er Ramm-Arbeiten an. Die Maschine dazu hat der 64-Jährige seinerzeit aus Neuseeland importiert. Bis heute hat er mit dieser weit über tausend Zaunpfosten eingeschlagen und damit schon vielen Landwirten geholfen, ihre Zäune zu erstellen. Und das sieht man bei der Vorführung. Jeder Handgriff von Hans Blatter sitzt. Mit der Maschine schlägt er hauptsächlich Akazienpfähle, Schwellen und anderweitige Pfosten ein. «Einfach das, was der Kunde wünscht», erklärt der frühe­ re Waffenläufer und mehrfache Tractor-­ Pulling-Schweizermeister in der 8-Tonnen-­Standardklasse.

Mit der Seilwinde unterwegs Spezialisiert hat sich Blatter auf Einsätze in Hanglagen. Dazu ist sein 65-PS-Fiat-Traktor des Typs «60-66S» vorne und hinten mit Doppelrädern sowie mit einer Seil­ winde an der Traktorfront ausgerüstet. Mit dem 12-mm-Seil der Seilwinde sichert er das Ramm-Gespann oben am Hang an einer fixen Stelle, zum Beispiel, wenn vorhanden, an einem Baum. Er habe auch schon in sehr steilen Lagen bis 60 Prozent Gefälle Pfosten gerammt, sagt der Alleinunternehmer. Das sei dann körperlich sehr anstrengend und er müsse in solchen Steilhängen schon sehr aufpassen, vor allem bei nassem Gras und Boden. Man dürfe einfach nicht pressieren und müsse jeden Schritt kontrolliert ausführen, dann gehe es schon. Sein Gespann kennt er zudem inund auswendig. Der Fiat-Traktor mit tiefem Schwerpunkt hat über 11 000 Stunden auf dem Tacho und die Aufbauseilwinde mit untergeschweisster Schaufel mit Polterzähnen ist auch schon lange im Einsatz.

Von oben nach unten

Seine Rammmaschine hat Hans Blatter im Jahr 2000 aus Neuseeland in die Schweiz ­importiert. Bilder: Heinz Röthlisberger

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In den Hängen setzt Blatter die Pfähle jeweils von oben gegen unten. Für jeden Pfosten, den er setzt, muss er nach dem Vorrücken vom Traktor absteigen. Die Pfähle müssen die Kunden bereitstellen. Bei Schwellen empfiehlt er aufgrund des Gewichtes zwei Hilfspersonen. Dann geht


Report | Plattform

Im steilen Gelände sichert Blatter sein Gespann mit einer Seilwinde. Der Allrad-Traktor ist hinten und vorne mit Doppelrädern ausgerüstet.

Der Ramm-Klotz wiegt 250 kg und erreicht pro Fallmeter ein Gewicht von einer Tonne.

es auch schneller und ist auch nicht so mühsam. Auch für den Einkauf der Pfähle und Schwellen müssen die Kunden selber schauen. Früher habe er diese zum Teil noch selber beschafft. Heute aber verzichte er darauf, denn der Aufwand sei doch recht gross und die Marge nur gering.

eine oder andere Kunde am Anfang vielleicht etwas Mühe habe, wenn sie das sehen würden. Aber es sei einfach so. Wenn er die Pfähle beim Einschlagen von Beginn weg senkrecht aufrichte, machten die, was sie wollten und würden am Schluss ganz sicher schräg sein.

Pfosten für die Fangnetze rammen. Den Auftrag habe er bekommen, weil er auch bereit sei, in steilen Hängen zu arbeiten und wo andere nicht «reinfahren» würden. Seine Ramm­ maschine mit Traktor und Seilwinde wurde damals per Lkw an den Olympia-Austragungsort nach Italien gebracht.

Pension kein Grund zum Aufhören

Einsatz an Olympiade 2006 in Turin Blatter ist mit seinem Rammservice weitherum tätig. Vor Jahren war er für zwei Grossaufträge zum Erstellen von Viehweiden auch schon nach Ossingen, Zürich, und nach Bargen in den Kanton Schaffhausen gefahren. So weit fahren würde er natürlich nur, wenn es auch etwas zu verdienen gebe. «Es muss sich schon rechnen», sagt Blatter. 2006 hatte er einen Auftrag an der Olympiade in Turin (Italien). Dort musste er bei der Snowboard-Piste

Leicht schräg ansetzen, nicht ­senkrecht

Mit dem «Auszieher» können Pfähle ohne grossen Aufwand ausgezogen werden.

Der 64-jährige Hans Blatter mit seinem 65-PS-3-Zylinder Fiat «60-66S», der schon über 11 000 Stunden auf dem Tacho hat.

Damit die Zäune schön gerade werden, spannt Blatter im Voraus einen Draht und setzt daran die Pfähle. Die Pfähle selber stellt er bei Beginn des Rammens nicht senkrecht auf. «Bei den ersten Schlägen mit dem Klotz müssen die Pfähle am Boden leicht schräg angesetzt werden», erklärt er. Erst danach könne er sie schön gerade richten. Das sei etwas, womit der

Und wie sieht die Zukunft seines Rammservices aus, schliesslich ist er auch schon kurz vor dem Pensionsalter? «Wenn es die Gesundheit erlaubt, werde ich auf jeden Fall noch zehn Jahre Rammarbeiten anbieten», erklärt Hans Blatter. «Die Pension ist für mich kein Grund, aufzuhören», sagt er ohne mit der Wimper zu zucken. Und übrigens: Auch im Tractor Pulling ist er weiterhin aktiv und will vorne um die Podestplätze mitmischen.

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Die «Schweizer Landtechnik» hat den Einbau eines «Green Fit»-Systems an einem Landini-Traktor vom Typ «5-100» im Regionalzentrum Henau von Robert Aebi Landtechnik begleitet. Bilder: R. Engeler

Ein Traktor wird intelligent «Green Fit» ist eine autorisierte Schnittstelle, mit der sich Traktoren anderer Hersteller auf das Lenksystem «AutoTrac» von John Deere nachrüsten lassen. Die «Schweizer Landtechnik» hat eine solche Nachrüstung begleitet. Roman Engeler

Automatische Lenksysteme tragen zur Entlastung des Fahrers bei und helfen zu­ dem, Überlappungen zu vermeiden. Wei­ ter ist es möglich, am Vorgewende Zeit für Manöver einzusparen, indem in die dritte, vierte oder in eine weitere Spur­ linie gefahren wird und die entstandenen Lücken dann erst bei den Retourfahrten bearbeitet werden. Da viele Betriebe aber Traktoren verschie­ dener Marken im Einsatz haben, wird die Anwendung von solchen smarten, digita­ len und halt auch kostenintensiven Tech­ nologien erschwert, denn diese sind meist nicht markenübergreifend einsetzbar. Für effiziente Prozesse in einer modernen Landwirtschaft ist dies hinderlich.

ren fahrzeugspezifischen Kabelsätzen mit dem benötigten Montagematerial. Für die Spurführung gibt es weiter ein Aggre­ gat für die Lenkhydraulik sowie einen Lenkwinkel-Sensor, sofern das Fahrzeug selbst nicht für ein automatisches Lenk­ system vorgesehen ist.

Um «Green Fit» als vollständig Isobus-­ kompatibles automatisches Lenksystem nutzen zu können, gibt es weiter auch ein Kit für diese Isobus-Nachrüstung mit entsprechenden Kabelsätzen und Steck­ verbindungen.Von John Deere stammen der «StarFire»-Empfänger für das GPS-­

Zusammenarbeit mit Reichhardt John Deere und Reichhardt Steuerungs­ technik haben deshalb mit dem System «Green Fit» eine Schnittstelle geschaffen, dank der das Lenksystem «AutoTrac» von John Deere auch auf Fahrzeugen anderer Marken genutzt werden kann. Ein «Green Fit»-Set besteht aus dem Con­ troller samt Hauptkabelsatz sowie weite­ 50

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Unter der Kabine wird das Aggregat für die Lenkhydraulik eingebaut: gelb der Sensor, der ein manuelles Eingreifen in die Lenkung registriert und die automatische Lenkung deaktiviert.


Report | Plattform

Mit dem «JDLink»-Controller lässt sich die Maschine orten, über die Telemetrie auch Maschinen- und verschiedene Arbeits-Daten übertragen.

Signal und der «JDLink»-Controller samt Antenne. Damit lässt sich die Maschine orten, über die Telemetrie auch Maschinen- und verschiedene Arbeits-Daten übertragen.

Markenindividuell konzipiert «Green Fit» ist für jede Fahrzeugplattform individuell konzipiert – die entsprechenden Fahrzeugparameter werden fest in der Software verankert. Dank intensiver Zusammenarbeit mit den Fremdmarken ist auch gewährleistet, dass die neusten Entwicklungen stets einfliessen und per Update dann auch zur Verfügung stehen. Jede Fahrzeugplattform durchläuft vor ihrer Freigabe einen intensiven Prozess bei Reichhardt. Dieser endet mit dem Performance-Test nach John-Deere-Richtlinien. Dadurch ist die reibungslose Funktionalität auf dem Fremdfahrzeug sichergestellt, ebenso der Erhalt der Betriebserlaubnis des Fremdfabrikates. Zudem kann die «Green Fit»-Lösung als derzeit einzige Nachrüstlösung in der Schweiz im Fahrzeugausweis eingetragen werden. Für welche Marken und Modelle «Green Fit»

«Green Fit» ist für jede Fahrzeugplattform individuell konzipiert – die entsprechenden Fahrzeugparameter werden fest in der Software verankert.

verfügbar ist, kann auf robert-aebi.ch oder reichhardt.com/green-fit eingesehen oder angefragt werden.

Aufwendige Montage Obwohl Reichhardt von einer «einfachen Installation» spricht, ist die Sache doch ziemlich herausfordernd. So muss zuerst einmal für all die neuen Komponenten im umzubauenden Traktor ein Platz gefunden werden. Das Anbringen einer Halterung für den «StarFire»-Empfänger am Kabinendach ist hingegen einfach. Schwieriger wird es, für die Antenne des «JDLink»-Moduls, für das Modul selbst sowie für den «Green Fit»-Controller und für den gesamten Kabelsatz irgendwo unter dem Kabinendach, in der Verschalung oder unter der Fussmatte in der Kabine den notwendigen Raum zu finden. Für das Aktivieren und Deaktivieren der «AutoTrac»-Funktion muss zudem ein freier Slot bei irgendwelchen Kippschaltern verwendet oder ein bestehender Schalter umfunktioniert werden. In der Kabine wird zudem das «GreenStar»-Display angebracht.

In der Kabine wird die Halterung für das «GreenStar»-Display angebracht und das Terminal platziert.

Isobus Damit man den mit «Green Fit» nachgerüsteten Traktor vollständig in die Isobus-Welt integrieren kann, hat Reichhardt auch dafür ein Modul als Nachrüstlösung im Angebot. So können je nach angebauter Maschine Teilbreiten geschaltet und Befehle sowie Daten zwischen Traktor und Maschinen ausgetauscht werden.

Fazit Nach einigen Stunden Aufbauzeit konnte der Traktor, der nun über die volle «AutoTrac»-Funktionalität von John Deere verfügt, die Werkstatt verlassen und seine ersten Gehversuche unternehmen. Die Kosten für den Umrüstsatz «Green Fit» betragen je nach Bausatz zwischen CHF 14 000.– und 15 000.–, für das Isobus-­ Modul müssen nochmals rund CHF 2000.– eingerechnet werden. Der Aufbau in der Werkstatt dauerte bei diesem Modell rund 15 Stunden. Insgesamt muss man für eine solche Nachrüstung rund zwischen CHF 17 000.– und 28 000.– aufwenden, je nach gewünschter GPS-­ Genauigkeit und Isobus-Fähigkeit.

Dieser Traktor verfügt nun über die vollen Funktionalitäten von Isobus sowie «AutoTrac».

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Der eigens konstruierte Bodenprofilstecher war unter anderem im Auftrag der Fachhochschule HAFL für ein Forschungsprojekt im Kanton Bern unterwegs. Bilder: R. Hunger

Profis für Rekultivierungen und Begrünungen Die Zurbuchen Bodenschutz GmbH befasst sich mit Bodenschutz, Begrünungen, aber auch mit Landwirtschaft. Das Unternehmen aus Lippoldswilen (TG) besitzt Spezialmaschinen und ein grosses Know-how bezüglich Rekultivierungen. Einen Einblick gab die Firma Anfang April an einem Bodentag. Ruedi Hunger

Der Bodentag, organisiert von Peter Zurbuchen und seinem Team, wurde am Standort in Lippoldswilen (TG) durchgeführt und lockte zahlreiche Bodenspezialisten und Wissensträger aus der Branche an. Geschäftsführer Peter Zurbuchen hat sich «nicht nur» auf Bodenschutz und Begrünungen spezialisiert, sondern führt auch einen eigenen biologischen Landwirtschaftsbetrieb, der seinerseits auf Ackerbau und Sonderkulturen spezialisiert ist. Verschiedene Referenten haben sich am Bodentag mit ihren Vorträ52

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gen auf unterschiedlichste Art mit dem Thema Boden befasst.

Eine Generationenaufgabe Der erste Referent, Manuel Endenrich, von RWE Power AG, wartete mit eindrücklichen Zahlen aus dem Tagebau Hambach im rheinischen Braunkohlenrevier (Kreis Rhein-Erft/Deutschland) auf. Am Standort Hambach ist eine Fläche von rund 10 000 ha im (Kohle-)Abbau. Die Tagebautiefe beträgt 180 bis 400 m. Nach der Rekultivierung ist die Bodenoberflä-

che wieder auf dem gleichen Niveau wie vor dem Abbau. Damit entsteht ein Eindruck, welch riesige Mengen an Boden bewegt werden. Abbau und Rekultivierung erfolgen parallel. Jährlich werden 250 ha abgebaut und 200–220 ha rekultiviert. Bei der Rekultivierung ist auch Peter Zurbuchen mit seiner Firma involviert und wird mit Beratungsfragen und Spezial­aufgaben betraut. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn es um Tiefenlockerung bei Verdichtungen geht, die beim Planieren entstanden sind. Oberstes


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Ziel der Rekultivierung ist die Sicherstel­ lung einer guten Wasserinfiltration und der Aufbau einer zuverlässigen Ertragssi­ cherung. Bis das zuvor vorhandene Land­ schaftsbild mit landwirtschaftlichen Flä­ chen, sämtlichen Ökoelementen inkl. Wald wiederhergestellt ist, dauert es eine Gene­ ration oder 20 bis 25 Jahre.

Folgebewirtschaftung ent­scheidend Ueli Heeb, Stellvertretender Abteilungslei­ ter «Strukturverbesserungen im ländlichen Raum», ging in seinem Referat auf Terrain­ veränderungen aus Sicht der Landwirt­ schaft ein. Nach seinen Worten ist es wich­ tig zu wissen, dass Terrainveränderungen einerseits die Chance für Bodenverbesse­ rungen bieten. Anderseits aber auch ein Risiko für Bodenverschlechterungen be­ steht. Heeb betonte, dass bei Terrainverän­ derungen der Rat von Profis beachtet wer­ de. Die grössten Fehler würden immer bei der Folgebewirtschaftung gemacht. Es sei sehr wichtig, dass mindestens eine Frist von vier bis fünf Jahren eingehalten wird, bis wieder zu einer üblichen Bewirtschaf­ tung übergegangen werde.

Zeit für eine Tee-Pause Adrian Rubi, Edapro, aus Ruswil (LU) refe­ rierte über Komposttee. Beim Einsatz von Komposttee gehe es vorab darum, die Na­ tur zu beobachten und zu verstehen. Nur ein gesunder Boden ist in der Lage, die wichtigen Funktionen im Ökosystem zu erfüllen. Mit Komposttee gelinge es, so Rubi, im Boden Bakterien und Pilze zusam­ menzubringen und damit die Ernährung lebender Pflanzen sicherzustellen. Nach

Wenn notwendig werden Bodenschichten mit Tiefrotationsspaten-Maschinen über 1 m tief gemischt und bei Bedarf können gezielt flüssige oder feste Hilfsstoffe eingearbeitet werden.

den Worten von Rubi fördert Komposttee die Bildung von Feinwurzeln, den Humus­ aufbau und die Lebendverbauung. Abge­ sehen von Edapro bietet auch Zurbuchen Bodenschutz die Beratung und die Infra­ struktur zur Anwendung und Herstellung von Komposttee an.

Rekultivierung 4.0 In Anlehnung an die Aussage des Schrift­ stellers Franz Kafka, leitete Urs Steinlin, Projektleiter bei Zurbuchen, seinen Vor­ trag mit den Worten ein: «Wege entste­ hen, indem man sie geht.» Unter Biore­ mediation versteht man die biologische Entgiftung im Boden. Diese anspruchs­ volle Aufgabe würden, so Steinlin, Bakte­ rien, Pilze und Pflanzen übernehmen. Schadstoffe würden aus dem Boden oder dem Grundwasser entfernt oder neutra­ lisiert. Bodenbakterien verbessern die biologische Vielfalt. Damit stellte auch

Steinlin eine Verbindung zum Einsatz von Komposttee her. Als Grundlagen für die Untersuchung des Bodens bieten sich verschiedene Metho­ den an. In einem Arbeitsgang erstellt Zurbuchen Bodenprofile, IST-Zeit-Ortho­ photos, Pflanzenanalysen und ein Ober­ flächen-3D-Modell. Zusätzlich ist dies al­ les georeferenziert. Damit Verdichtungen nach Rekultivierungen möglichst verhin­ dert werden, rät Steinlin, so weit mög­ lich, zu Aussaaten ohne Befahrung. Dazu kommen je nach Fläche Handsaat oder Hydrosaat infrage.

Praxisbezug Der zweite Teil des Bodentags fand auf dem Feld statt. Dabei wurde unter ande­ rem die maschinelle Bodenprobenent­ nahme für Nährstoffanalysen vorgestellt (Vetterli Forst- & Maschinenbetrieb). Urs Steinlin von Zurbuchen zeigte den Boden­ profilstecher mit einem Durchmesser von 10 cm und einer max. Tiefe bis 120 cm. Frisch geschüttete Flächen oder Rekulti­ vierungen benötigen die richtige Pflan­ zenwahl bei der Ansaat. Tobias Schmid von OH-Samen präsentierte daher «Re­ kultivierungsmischungen», die von Zurbu­ chen zusammengestellt werden. Im Übri­ gen bietet Zurbuchen zu oder nach jeder Ansaat eine Pflege- und Düngeberatung an (zurbuchen-bodenschutz.ch).

Fazit

Bodenschonende Bereifung steht ganz oben auf der Prioritäten­liste. So werden maximale Bodendruckwerte von 0,85 bar (beladen) bzw. 0,40 bar (leer) erreicht.

Der Boden ist die Grundlage jeder land­ wirtschaftlichen Produktion. Bei Rekulti­ vierungen und Terrainveränderungen ist der Erhalt der Ertragssicherung oberstes Gebot. Mit dem Bodentag gewährte die Zurbuchen Bodenschutz GmbH einen gu­ ten Einblick in ihre Tätigkeit im Dienste des Bodens. 05

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Drohnenpilot Thomas Calvi startet den autonomen Sprüheinsatz der Doppelrotor-Landwirtschaftsdrohne «V40» mit dem 18-Liter-Kanister und dem Akku (rechts unten). Bilder zVg/D. Senn

Durchdachter Drohnenund Robotereinsatz Das Tessiner Unternehmen Società Tartuca Industriale aus Chiasso hat für sein Projekt «Sky-53» des Drohnen- und Robotereinsatzes im Rebberg aufgrund der durchdachten Praxistauglichkeit den Innovationspreis der Agrovina 2022 eingeheimst. Die «Schweizer Landtechnik» begleitete einen Einsatz. Dominik Senn

Die «V40» von «Sky-53» ist eine vollständig autonome Landwirtschaftsdrohne, die in der Lage ist, zu kartieren, Substanzen zu versprühen und Granulate zu verteilen. Wir starten eine Mission am Firmenstandort Tartuca Industriale an der Piazza Indipendenza 3/5 in Chiasso. CEO Gianmario Rossi ist gerade dabei, die zwei Arme und Propeller der Doppel­ rotordrohne zweimal zusammenzuklappen. Das reduziert das Umschlagvolumen um ein Drittel, die Drohne passt exakt in den Kofferraum seines PW.

Drohnenkanister mit 18 Liter Gleichzeitig speist Teilhaber Stefano Calvi, Sicherheitsmanager und Mitentwickler des Projekts «Sky-53», das grosse Bodennachfüllsystem mit Wasser und Pflanzenschutzmitteln, gemäss vorgängig auf 54

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dem Feld errechneter Daten, und lädt es auf sein Geländefahrzeug. Der kleine 18-Liter-Drohnenkanister wird erst am Einsatz­ort mittels dieses Systems befüllt und an der Drohne eingesteckt. Auf diese Weise kommt der Bediener nicht in Kontakt mit den abgegebenen Substanzen. Das Verfahren bietet ein hohes Mass an Sicherheit und ist besonders umweltfreundlich, da es das Risiko des Verschüttens ausschliesst – auch im Falle eines möglichen Absturzes: Die Drohne hat ein «Überrollkäfig»-Design. Der Schlag auf das Fahr­gestell schaltet die Batterie aus und der Wirkstoffkanister wird verschlossen. Dazu ist zu sagen, dass in den Reben bloss zwischen ein und drei Metern über den Weinstöcken geflogen wird. Der Füllstand im Kanister wird mittels Schwimmervorrichtung jederzeit elektronisch auf

die Flugsteuerungs-Einrichtung übertragen. Die Drohne ist wasserdicht, staubdicht und sicher abwaschbar.

Batterie-Schnellladung Stefano Calvi packt inzwischen drei Li­ thium-­Polymer-Akkus von je etwa 4 bis 5 kg Gewicht und ein Schnellladesystem ein, das wahlweise mittels Benzinmotorgenerator oder Powerbank (oder über das Stromnetz) betrieben werden kann. Das Aufladen einer Batterie dauert nur elf Minuten, denn sie steht in einem Wasserbad und kann nicht überhitzen. «Für den Ausbring-­Dauerbetrieb reichen drei Akkus locker, einer für das Fliegen, einer zum Laden und einer zur Vorbereitung des Wechselns; es würde auch mit zwei Akkus gehen», sagt Calvi. Das Gleiche gelte für die Bereitstellung der Kanister


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Der Hochgeschwindigkeits-Luftstrom zerstäubt den Wirkstoff in mikroskopisch kleine Tröpfchen direkt auf die Zielbereiche, was die hohe Benetzungswirkung garantiert.

mit dem Wirkstoff. Beim Rebberg werden jetzt eine Batterie und der Wirkstofftank eingesteckt. Das nunmehr 40 kg schwere Fluggerät ist startklar.

Tablet und Kontroll-Stick Calvis Sohn Thomas, Drohnenpilot, Video­ filmer und Webdesigner bei «Sky-53», steht bereit. Er hält ein Tablet und einen Kontroll-Stick in Händen, letzteren für die manuelle Steuerung oder die Notsteue­ rung der startklaren Drohne. Per Knopf­ druck leitet er den automatischen Sprüh­ vorgang ein. Die Drohne hebt ab, verteilt den Wirkstoff und kehrt nach zehn Minu­ ten mit leerem Kanister und leerem Akku zurück, wird innert Sekunden mit Nach­ schub versorgt, fliegt wieder los – und so fort. Auf diese Weise lassen sich beispiels­ weise 80 Liter Wirkstoff-Flüssigkeit auf ei­ ne Hektare mit hoher Geschwindigkeit in vier Flügen zu zehn Minuten Dauer vertei­ len, zehnmal schneller als die manuelle Verteilung oder mit Traktor. Die Drohne fliegt immerhin mit rund 30 km/h, ein Traktor rollt rund zehn Mal langsamer. Das Flugsteuerungssystem «SuperX 4 Pro RTK» ist für zentimetergenaue Naviga­ tion ausgestattet. Es verfügt über ein 360-Grad-Radarsystem, ein Ausfallvor­ hersage-System und kann potenziellen Hindernissen automatisch ausweichen. Benötigt werden dazu die GPS-Antenne der Drohne, die Hauptantenne zur Stand­ ortbestimmung, die sich am Firmen­ standort befindet und rund 60 km weit wirkt, und die Antenne an Ort und Stelle, welche die RTK-Genauigkeit vermittelt. Thomas Calvi: «Dieses System verwaltet den autonomen Flug, indem es den Flug­ weg automatisch auf der Grundlage von Eingabedaten wie Flächenkartierung, so­ genannten Scout-Drone-Vermessungen, sprühfreien Gebieten usw. errechnet und

die Sprühmenge richtig dosiert aus­ bringt.» Weil die Drohnen automatisch fliegen, bedeutet die Flugüberwachung keinen Stress. Es ist gemäss Thomas Calvi sogar möglich, dass ein Pilot parallel bis vier Drohnen fliegen lassen kann.

Die Scout-Drone-Vermessung Die besagte Scout-Drone-Vermessung er­ folgt ebenfalls mittels des «V40» mit ei­ ner oder zwei aufgesteckten hochauflö­ senden Kameras, von denen eine vi­suell und die andere multispektral ist. Möglich sind auch thermografische Infrarotsenso­ ren. Alle Vorgänge von der landwirt­ schaftlichen Flächenkartierung bis hin zum Pflanzenschutz sind mit wenigen Klicks erledigt. «Von einem geraden Weg mit dem Ziel einzelner Punkte bis hin zur Verwendung einer Handfernbedienung für kleinere Parzellen gibt es vier Betriebs­ arten», erklärt Thomas Calvi. Die Multi­ spektralkamera erkennt den vegetativen

Der «Rover 150» ist schlicht nichts anderes als die Bodenvariante der «V40», ausgestattet mit dem «JetSprayer»-System; er dient auch als Lastentransportmittel.

Zustand von Pflanzen und Feldfrüchten. Wird eine Drohne zur Verteilung von Stoffen eingesetzt, entsteht eine Applika­ tionskarte, mittels welcher erforderliche Mengen ausgebracht werden, wo sie nö­ tig sind, was den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln reduziert. Die Verteil­ drohne kann nicht nur flüssige Produkte, sondern auch dank eines spezifischen Verteilungskits Saat- oder Wirkstoffe in Granulatform verteilen.

Gleichmässige intensive Benetzung Das Flüssigkeitsverteilungs-System be­ steht aus einem Kanister, einer peristalti­ schen Pumpe (um ein Verstopfen zu ver­ hindern) und Düsen mit einem Laufrad. Wirkstoffe kommen nicht mit mechani­ schen Teilen in Kontakt. Es handelt sich gemäss Stefano Calvi nicht um Standard­ düsen, sondern eben um solche mit ei­ nem Drehteller, einem horizontal liegen­ den Laufrad. Je nach Produkt gibt es

Mittels Tablet und Kontroll-Stick wird der komplette automatische Sprühvorgang für eine definierte Parzelle berechnet und eingeleitet.

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Das Schnellladesystem kann wahlweise mittels Benzinmotorgenerator oder Powerbank (oder über das Stromnetz) betrieben werden.

Das Aufladen einer Batterie dauert nur elf Minuten, denn sie kommt in ein Wasserbad (links) zu stehen und kann deshalb nicht überhitzen.

verschie­dene Drehteller, mit oder ohne Lamellen, die sich entsprechend ver­ schieden schnell drehen und die Flüssig­ keit zerstieben lassen. «Die kombinierte Wirkung der Pumpe, der Düsen, der Pro­ peller und des von den Propellern er­ zeugten Luftstroms garantiert eine quali­ tativ hochwertige Verteilung, sowohl in Bezug auf die Dosierung als auch auf die Gleichmässigkeit der Benetzungswirkung auf den Blättern. Es sind mit diesen Dreh­ tellerdüsen zwischen 60 und 600 µm Tröpfchengrösse zu erzielen», sagt Ste­ fano Calvi, «das bedeutet, es sind auch zähflüssigere Produkte ausbringbar, die konventionelle Düsen verstopfen wür­ den.» Damit eröffnen sich seines Er­ achtens ungeahnte Möglichkeiten der phytosanitären Behandlung und Be­ kämpfung von Pflanzenkrankheiten, bei­ spielsweise mit Enzymen statt syntheti­ schen Wirkstoffen.

zeug «R150» verdient. Der Roboter ist wasserdicht und resistent gegen Staub, Sand und Schlamm, sein robuster Anti-­ Kipp-Rahmen hat eine einstellbare Höhe vom Boden, die es ihm ermöglicht, sich durch verschiedene Arten von Kulturen zu bewegen, und hat Allradantrieb mit zwei Elektromotoren für die zwei mitein­

«Die Bodenvariante» der «V40» Die innovative Tessiner Firma mit der Schildkröte (Tartuca) als Maskottchen hat den Agrovina-Preis auch dank der Kombi­ nation der unbemannten Landwirtschafts­ drohne mit dem unbemannten Bodenfahr­

Die zusammengeklappte Drohne passt exakt in den Kofferraum.

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ander verbundenen Räder rechts bzw. links, also Panzer-Steuerung. Er kann für effiziente Pflanzenschutzarbeiten oder für den Transport von Lasten bis 150 kg eingesetzt werden. Ausgestattet mit dem JetSprayer-System, kann er Pflanzen in völliger Autonomie mit einer maximalen Effizienz von 5 Hektar pro Stunde be­ sprayen. Mit zwei Batterien, wie denen der Flugdrohne, kann er vier Stunden lang fahren. (Daraus ist ersichtlich, wel­ che Energiemenge das Fliegen bzw. die Umsetzung der Luftmassen für den Auf­ trieb benötigt, denn Luft wiegt im Mittel immerhin etwa 1,2 kg pro Kubikmeter). Die beiden Hochdruckstrahltriebwerke erzeugen einen konzentrierten Hochge­ schwindigkeits-Luftstrom, der das Flüs­ sigkeitsgemisch in mikroskopisch kleine Tröpfchen direkt auf die Zielbereiche zer­ stäubt, also wie beim «V40». «Der ‹R150› ist eigentlich nichts anderes als die Bodenvariante der Landwirt­ schaftsdrohne ‹V40›», so Stefano Calvi abschliessend.

«10 Prozent werden aus der Luft behandelt» «Schweizer Landtechnik»: Wo steht das Projekt «Sky-53»? Stefano Calvi: Nach mehreren Jahren der Projektentwicklung haben wir im Vorjahr bei vier grossen Weinproduzenten den kompletten Pflanzenschutz-Service ge­ macht und sind bereit, für die Saison 2023 für weitere Interessenten den Komplett-­ Service inklusive Inhouse-Pilotenschulung, Reparaturdienst und Verkauf zu überneh­ men. Nach Tests im Schweizer Agro­scopeLabor hat die Landwirtschaftsdrohne «V40» übrigens die Zulassung des Bundes­ amtes für Zivilluftfahrt (BAZL) für die Flug­ konformität und das Verteilen von Flüssig­ keiten unter den Nutzungsbedingungen erhalten, die in den Zulassungen für Pflan­ zenschutzmittel und für die Bekämpfung der Abdrift festgelegt sind.

Sicherheitsmanager Stefano Calvi (r.) mit dem Kontroll-Stick für manuelle Steuerung oder Notsteuerung in der Hand.

Wann wird die Drohne, wann der Roboter eingesetzt? Der Roboter kommt in der Regel eher bei flacher Topografie und gegen den Ernte­ zeitpunkt hin zum Einsatz, wenn die Trau­ ben vom Blattwerk befreit sind. Der Einsatz ist natürlich auch von der Breite der Reb­ gassen abhängig. Wie häufig wird in der Schweiz mit Drohnen gesprayt? Etwa 1200 der rund 15 000 Hektaren der Schweizer Weinberge werden mit Helikop­ tern und zirka 300 Hektaren mit Drohnen behandelt; immerhin rund zehn Prozent aus der Luft. Was sind unbestreitbare Vorteile? Im Vergleich zu Landfahrzeugen können Drohnen problemlos in vom Boden aus schwer zu erreichenden Bereichen wie Terrassen, hügeligen Gebieten und Feucht­ gebieten operieren. Der Abdrifteffekt ist minimal und die Substanzen werden nur dort verteilt, wo sie gebraucht werden. Der Flug in geringer Höhe und durch Propeller erzeugter Schub garantieren eine hohe Behandlungsqualität, das heisst eine gleich­ mässige Verteilung der flüssigen Substan­ zen, die auch den unteren Teil der Blätter bedeckt. Überdies ist sie leise, man kann sogar nachts damit arbeiten und hat Scheinwerfer.


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Passion | Oldtimer

Der Bührer «OP 17» von Fritz Bösch nach der Restaurierung. Im Bild rechts fährt Fritz Bösch für den Finish in die Bührer-Fabrikhalle ein, die Schienen der Montagestrasse sind noch gut sichtbar. Bilder: zVg/D. Senn

Die Familie Bösch und ihr ­Bührer-Traktor Fritz Bösch in Auslikon ZH baute als Stift 1973 einen vom Vater bestellten Bührer «OP 17» eigenhändig zusammen; der Oldtimertraktor ist bis heute im Familienbesitz geblieben. Dominik Senn

Die grösste Händlerin für Bührer-Traktoren in der Schweiz war bis 1990 die Matzinger AG in Dübendorf ZH mit Zweigstelle im aargauischen Abtwil, die insgesamt rund 90 Mitarbeiter beschäftigte. Nach 2009 fand jetzt das zweite Mitarbeitertreffen in Maur ZH mit rund 40 Ehemaligen statt. Darunter war Fritz Bösch mit Jahrgang 1953, der mit seinem Bührer «OP 17» mit Jahrgang 1973 aus Auslikon hergereist kam.

Eigenhändig zusammengeschraubt «Ich kenne niemanden, der wie ich behaupten kann, den eigenen Traktor selber gebaut und immer auf demselben Betrieb im Familienbesitz behalten zu haben», sagt Fritz Bösch. Er wuchs auf einem Bauernhof in Herschmettlen bei Ottikon/Gossau ZH auf. Im April 1970 begann er seine Lehre als Maschinenmechaniker bei Bührer, Fritz Bösch stand im dritten Lehrjahr, als sein Vater Huldreich den «OP 17» bestellte. «Es war eine grossartige Erfahrung für mich, dass ich den Traktor von 58

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Grund auf eigenhändig auf der Montagestrasse zusammenbauen durfte, bis hin zur endgültigen Fertigstellung.» Er unterschrieb schliesslich den Lieferschein und fuhr ihn auch selber nach Hause; auch die Rechnung und das Handbuch sind noch original erhalten. Nach der Lehre trat Fritz Bösch bei der Matzinger AG ein.

Lange Zeit der Haupttraktor Der Traktor diente lange Zeit als Haupttraktor auf dem Betrieb, neben einem kleineren Bührer Spezial «UM 4/10», der seit 1963 hier lief, um 2000 herum verkauft wurde und heute noch in Pfäffikon als Oldtimertraktor unterwegs ist. Der «OP 17» ging mitsamt dem Hof an Bruder Kurt. Mitte Mai 2003 geschah es: Ein Motorrad knallte mit voller Wucht in den Traktor, der sich fast um 180 Grad drehte, und riss ihm das rechte Vorderrad ab; zum Glück gab es keine Toten. Auf drei Rädern fuhr Kurt Bösch den lädierten Traktor nach Hause. So kam Fritz Bösch wieder zu «seinem» Bührer. Er versetzte

Viele Patente Bei der Einführung wichtiger Neuerungen hatte die Firma Bührer stets die Nase vorn, so bei der Luftbereifung, dem elektrischen Anlasser, dem Ritzelantrieb, der Differentialsperre, der Ganzradlenkung, der Einzelradbremse, dem Mehrgang-Mähapparat und dem Zehngang-­ Lastschaltgetriebe. Fritz Bührer besass für Europa und teilweise die USA folgende Patente (die Jahreszahlen betreffen die Anmeldung der Patente): 1947/1953: Vorderachsfederung mit Blattfedern 1951: Hydraulik-Kolbenpumpe 1953: Triplexgetriebe 1956: Dreifachschaltung 1956: Vorderachsfederung, Tellerfedern 1956: Rutschkupplung beim Mähantrieb 1960: Wechselgetriebe 1962: 15-Gang-Schaltgetriebe 1962/1963: Kupplung hinten, Fahrkupplung hinter Schaltgetriebe 1971: Abstützung für hydraulische ­Hubeinrichtung


Oldtimer | Passion

ihn mit Sachverstand und Liebe zum Detail in den originalen Zustand zurück. Seit der Anschaffung steht er beim Bruder Kurt auf dem Hof, wo ihn Fritz öfters für Ausfahrten, Oldtimertreffen und sonstige Veranstaltungen abholt oder selten noch leichte Arbeiten wie Schwaden ausführt. Der 2100 kg leichte «OP 17» besitzt einen 55 PS starken 4-Zylinder-Perkins-­ Diesel­ motor mit 3300 Kubikzentimeter Hub­ raum und das 15-Gang-«Tracto­ speed»-­ Getriebe. Er wurde im Zeitraum von 1969 bis 1975 insgesamt 917 Mal gebaut. 1965 schon hatte Bührer seine «O»-Baureihe mit 44 und 50 PS starken Schmalspurtraktoren des Typs «OS 13S» und «OF 18S» mit dem «Tractospeed»-­Getriebe und aufgebauten Fischer-Spritzen erweitert, ab 1966 produzierte er auch Allrad-Trak­ toren.

Grösster Schweizer Traktorenbauer Fritz Bührer aus Hinwil (1896 bis 1974) hat als grösster Schweizer Traktorenbauer die Schweizer Landtechnik massgeblich bestimmt. Die Bührer Traktorenfabrik AG in Hinwil ZH stellte von ihrem Gründungsjahr 1929 bis 1978 über 22 000 Traktoren her, zwischen 1930 und 1936 in Bäretswil durch die Maschinenfabrik Reimann (Mumag, Maschinen- und Motorenfabrik AG) in Lizenz und ab 1940 unter direkter Leitung von Fritz Bührer in einer neu erworbenen Produktionswerkstätte an der Fabrikstrasse in Hinwil. Der erste Traktor, der unter der neuen Leitung die Fabrik verliess, war der Typ «BG».

Der Konkurrenzdruck war gross Die Schwierigkeiten kamen mit der Aufhebung der Importbeschränkung und

«Triplex»- und «Tractospeed»-Getriebe Bührer war vor allem im Getriebebau führend. Ab 1954 bis 1964 baute der Traktorenhersteller das im eigenen Haus entwickelte patentierte Triplex-Getriebe (lastschaltbares Halbganggetriebe) in die Modelle «Spezial», «Standard» und «Super» ein. Vom Typ «Spezial», dem erfolgreichsten Modell, fertigte Bührer über 7000 Stück an. Das Tracto­speed-Getriebe eröffnete 1964 eine neue Ära im Traktorfahren. Die bahnbrechende Neuerung bestand darin, dass die Kupplung nach dem synchronisierten Getriebe angeordnet wurde, also in der Reihenfolge Motor-Getriebe-Kupplung-Hinterachse. Die Gänge sind in jeder Situation spielend leicht zu schalten, ohne zu halten, ohne

Zwischengas, ohne Doppelkuppeln, ohne Rücksicht auf die Motordrehzahl, ohne Beachtung der Fahrgeschwindigkeit, ob in der Steigung oder im Gefälle, vor- oder rückwärts, ob mit schwerem Anhänger oder mit angetriebener Zapfwellenmaschine. Denn durch diese neue Antriebsordnung wird beim Auskuppeln das Getriebe nicht mehr wie üblich vom Motor, sondern von der Hinterachse getrennt. Damit ist es von der Drehzahl der Hinterachse völlig unabhängig. Das Getriebe ist dauernd mit dem Motor verbunden. Die Getrieberäder stehen auch dann nicht still, wenn durch grossen Fahrwiderstand das Rollvermögen des Traktors gleich null ist.

Fritz Bösch, Auslikon, blättert in den gesammelten Ausgaben der Bührer-Hauszeitung.

dem Zollabbau für Landwirtschaftstraktoren Ende der 1950-er Jahre und damit einhergehend mit der immer erdrückender werdenden ausländischen Konkurrenz. Auch baute Bührer gleichzeitig enorm viele verschiedene Typen in hoher Variantenvielfalt. Die Komplexität war gross, insbesondere weil man häufig den Motor mehr oder weniger auswählen konnte. Bührer verbaute gleichzeitig Motoren von Perkins, Ford, Mercedes-Benz und MWM. Dadurch blieben die Stückzahlen eher gering.

Trotz Grossbrand geht es weiter Am 3. März 2021 wurde nahezu das komplette Fabrikgebäude beziehungsweise die Geburtsstätte des Bührer-Traktors in Hinwil zerstört. Das Ausmass der Zerstörung war riesig. Trotz des Grossbrandes konnte die Firma jedoch bis heute weiter bestehen bleiben. Sämtliche Konstruk­ tions­pläne, Stücklisten, Zeichnungen und knapp 25 000 Ersatzteile blieben weit­ gehend von den Flammen verschont.

Ehemalige Mitarbeitende der Matzinger AG in Dübendorf, dem grössten Bührer-Händler der Schweiz, am zweiten Matzingertreffen in Maur.

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BL/BS

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Neues Vorstandsmitglied

Stimmige Generalversammlung

Der Verband für Landtechnik beider Basel wählte an der 70. GV Landwirt Markus Schaffner aus Bennwil zum neuen Vorstandsmitglied.

Nach einem Jahr Unterbruch traf sich ein Drittel der Mitglieder der Sektion Obwalden zur GV und zu einem ungezwungenen Gedankenaustausch.

Dominik Senn

Roman Engeler

Die rund fünf Dutzend im Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain in Sissach anwesenden Mitglieder des Verbands für Landtechnik der beiden Basel wählten an ihrer 70. Generalversammlung den Landwirt Markus Schaffner aus Bennwil BL einstimmig zum neuen Vorstandsmitglied. Er ersetzt den zurückgetretenen Hubert Huber. Schaffner unterrichtet im Nebenamt im Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain das Fach «Mechanisierung» und leitet darüber hinaus die überbetrieblichen Kurse. Somit bleibt auch die Verbindung vom Ebenrain zum Verband für Landtechnik weiter intakt. Unter dem Tagespräsidium von Paul Buri wurden ebenso einstimmig der übrige Vorstand für vier Jahre und Urs Zimmermann als Präsident bestätigt. Geschäftsführer Marcel Itin präsentierte nochmals die Resultate der schriftlich durchgeführten GV 2021, an welcher 82 der aktuell 508 Mitglieder die Geschäfte mit jeweils 80 und mehr Stimmen beschlossen haben. Jeweils einstimmig bejahte die 70. Generalversammlung jetzt den Bericht des Präsidenten, die Rechnung 2021 mit einer runden Null, den gleichbleibenden Jahresbeitrag von 95 Franken und das Budget 2022 mit einem etwas über 7000 Franken prognostizierten Verlust, das immerhin einen Beitrag von 2000 Franken zuhanden des Bauernverbandes beider Basel zur Bekämpfung der Massentierhaltungs-Initiative beinhaltet. Neu, das heisst seit 2020, werden die Gebläse- und Feldspritzentests nicht mehr vom Ebenrain organisiert und abgerechnet, sondern vom Landtechnikverband beider Basel; als Prüfer wird Matthias Lüthy vom Ebenrain jedoch weiterhin erhalten bleiben. Stephan Plattner überbrachte als Mitglied des schweizerischen Vorstandes die Grüsse des Zentralvorstands sowie des Sekreta­ riats in Riniken und streifte zudem einige aktuelle landtechnische Themen.

Nach Corona-bedingter Zwangspause von einem Jahr trafen sich die Mitglieder der Sektion Obwalden Anfang April im Restaurant «Neuer Adler» in Kägiswil zur Generalversammlung – eingebettet zwischen Nachtessen und Dessert. Präsident Josef Frunz informierte in seinem Bericht über die vergangenen zwei Jahre, die aus bekannten Gründen in Sachen Aktivitäten überschaubar waren. Umso mehr lobte er die Tätigkeiten des Zentralverbands, der sich mit verschiedenen Themenfeldern befasste und den Betrieb mit dem Kurswesen und der Herausgabe der Zeitschrift aufrecht hielt. Die in Abwesenheit von Kassier Thomas Wagner von Vorstandsmitglied Markus Langensand präsentierten Jahresrechnungen für die Jahre 2020 und 2021 konnten nicht zuletzt dank der Rückvergütung seitens des Zentralverbands mit einem ordentlichen Plus abgeschlossen werden. Der Jahresbeitrag bleibt mit CHF 90.– konstant. Die zur Wiederwahl anstehenden Vorstandsmitglieder Herbert Wolf, Markus Langensand und Andreas Huber schafften die Wiederwahl problemlos. Im nächsten Jahr möchte man mit der benachbarten Sektion Nidwalden wiederum ein Geschicklichkeitsfahren organisieren, um dann rechtzeitig eine schlagkräftige Delegation für die Schweizer Meisterschaften bestimmen zu können, die dann am 20. August 2023 im thurgauischen Tänikon über die Bühne gehen werden. Weiter ist geplant, den aktuell schubladisierten Traktorfahrkurs für Frauen wieder durchzuführen. Dies entweder im Herbst 2022 oder dann im Frühjahr 2023, da die Sommermonate für den Alp-Kanton Obwalden weniger geeignet sind. SVLT-Direktor Roman Engeler überbrachte die Grüsse des Zentralvorstands, informierte über Aktuelles aus dem Verband und beleuchtete einige landtechnische Themen.

Geschäftsführer Marcel Itin (links) und der für vier Jahre bestätigte Vorstand der SVLT-Sektion beider Basel: Bild: D. Senn

Die anwesenden Vorstandsmitglieder der Sektion Obwalden mit Präsident Josef Frunz (vorne rechts sitzend). Bild: R. Engeler

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2022 Schweizer Landtechnik

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SVLT | Sektionen

SZ/UR

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ZH

(Fast) alles über Gülle

Präzise Landtechnik im Fokus

Beat Süess von der Firma Hochdorfer Technik thematisierte in seinem Referat das Rühren, Pumpen, Separieren und Umspülen von Gülle.

Neben den statutarischen Traktanden stand bei der Versammlung der Zürcher SVLT-Sektion die Vorstellung des Precision Centers von Bucher Landtechnik im Fokus.

Roman Engeler

Roman Engeler

Sektionspräsident Armin Brun konnte im «Märchtstübli» zu Rothenthurm über 40 Mitglieder zur 60. Generalversammlung der SVLT-Sektion Schwyz/Uri willkommen heissen. Die von Florian Kälin präsentierten Rechnungen für die Jahre 2020 und 2021, eine mit Verlust, die andere mit Gewinn, gaben zu keinen Diskussionen Anlass, so dass auch am Jahresbeitrag nicht gerüttelt werden musste. Nach zwei Absagen 2020 und 2021 möchte die Sektion in diesem Jahr nun einen weiteren Anlauf nehmen, um die Delegiertenversammlung des Schweizerischen Verbands nun endlich in Einsiedeln durchführen zu können. Der Vorstand wurde mit einer Ausnahme für eine weitere Amtsperiode wiedergewählt. Kobi Bissig wollte jedoch zurücktreten. Da sein designierter Nachfolger erst im nächsten Jahr zur Verfügung steht, wird Bissig nochmals ein Jahr anhängen. Nach dem Grusswort von SVLT-Direktor Roman Engeler mit einigen Ausführungen zum aktuellen Geschehen im Zentralverband orientierte Nationalrat Marcel Dettling über den Inhalt der Massentierhaltungsinitiative. Er mahnte die Anwesenden, dieses Vorhaben ernst zu nehmen. Jeder solle in seinem Umfeld für ein «Nein» an der Urne sorgen, rief er den Anwesenden zu. Beat Süess von der Firma Hochdorfer Technik gab in einem umfassenden Referat einen fundierten Überblick zum Rühren, Pumpen, Separieren und Umspülen von Gülle. Hochdorfer Technik verfügt mittlerweile über mehr als 100 Jahre Erfahrung rund um das Thema «Gülle» und hat entsprechende Technik von der Verarbeitung bis zur Verteilung dieses Wirtschaftsdüngers im Portfolio. Nach der Integration der Firma Fankhauser, so Süess, habe man dieses Portfolio noch weiter ausbauen können. Der Referent sprach auch verschiedene Punkte an, die es beim Bau von Güllegruben, von Rühr- und Verteilwerken oder bei Separierungsanlagen besonders zu beachten gelte.

Zu ihrer 95. Hauptversammlung trafen sich die Mitglieder der Zürcher Sektion beim Case-Steyr-Center von Bucher Landtechnik in Niederweningen, wo sie von Vertriebsleiter Patrik Busslinger mit einem Apéro empfangen wurden. In seinem Jahresbericht ging Präsident Urs Wegmann auf die wichtigsten Ereignisse und Kennzahlen ein. So bereitete man knapp 100 Personen auf die «G»-Theorieprüfung vor, führte über 80 Teilnehmende durch die «G40»-Kurse, kontrollierte 34 Elektro-Installationen auf Betrieben und schleuste mehr als 100 Gebläse- sowie 174 Feldspritzen durch die Testeinrichtungen. Mit den benachbarten Sektionen wurde ein neuer Spritzen-Prüfstand angeschafft. Die Jahresrechnung konnte dank der Rückvergütung des Zentralverbands mit einem deutlichen Plus abgeschlossen werden. Aus dem Vorstand trat Robert Schmutz zurück, seine Ersatzwahl wurde jedoch auf die kommende Versammlung verschoben. Während acht Jahren stand Daniel Häberli im Dienst der Spritzentests. Diese Drehscheiben-Funktion wird nun von Severin Holderegger wahrgenommen. Im Anschluss an die offiziellen Traktanden stellte Bernhard Läubli als Leiter des Precision Centers diesen neuen Bereich von Bucher Landtechnik vor und informierte über Lenksysteme sowie weitere digitale Systeme. Im Zentrum stand dabei das «Spot-Spraying»-System «Ara» von Ecorobotix. In dieser Maschine sind hochsensible Kameras und zahlreiche Düsen verbaut. Dank der integrierten Software werden Unkräuter und künftig auch weitere Schaderreger erkannt, so dass Pflanzenschutzmittel wesentlich gezielter angewandt und letztlich auch eingespart werden können. Läubli schloss seine Ausführungen mit der Aussage, dass ökologische Forderungen ständig zunehmen würden, gerade aber die Digitalisierung dazu einen wesentlichen Beitrag leisten könne.

Sektionspräsident Armin Brun (links) und Referent Beat Süess von der Firma Hochdorfer Technik. Bild: R. Engeler

Der Vorstand der Zürcher Sektion mit dem abtretenden Robert Schmutz und Präsident Urs Wegmann in der Bildmitte. Bild: R. Engeler

Schweizer Landtechnik

05

2022


Sektionen | SVLT

Lohnunternehmer Schweiz Christian Kuhn neuer Präsident Seit letztem Juli amtet Christian Kuhn interimistisch als Präsident von Lohnunternehmer Schweiz. Nun wurde er offiziell in dieses Amt gewählt. Heinz Röthlisberger

Vize-Präsidenten bei Lohnunternehmer Schweiz sind Fernand Andrey (neu für Christian Kuhn) und Daniel Haffa (bisher). Der neu gewählte Präsident Christian Kuhn zeigte sich in seiner Eröffnungsrede erfreut darüber, dass endlich wieder eine GV mit physischer Präsenz durchgeführt werden konnte. «Nun ist wieder eine langfristige Planung mit hoffentlich vielen Anlässen möglich», sagte der Landwirt und Lohnunternehmer aus Zürich. Die Rechnung 2021, die mit schwarzen Zahlen abschloss, wurde genehmigt, ebenso das ausgeglichene Budget für 2022. Die Vereinigung hatte 2021 insgesamt 371 Mitglieder. Das sind 4 weniger als 2020. Das Tätigkeitsprogramm umfasst neben Kursen einen Grillplausch sowie die Teilnahme an der Agrama im November mit einem Stand und mit einem täglichen Forum, das aber noch in Planung sei. Zudem plant man, die Zusammenkunft der jungen Lohnunternehmer einmal pro Jahr durchzuführen. Der nächste Termin ist im November geplant. «Auf grossen Anklang stiessen die Fachkurse Sicherheit beim Transport von organischen Düngern und Nebenprodukten von Anfang Jahr», informierte Vorstandsmitglied Rolf Haller. Einen guten Schritt weitergekommen sei man mit dem «Zertifikat Pflanzenschutz». Da sei man auf gutem Weg und es habe auch schon erste Anmeldungen gegeben. Vizepräsident Daniel Haffa informierte seinerseits über das neue Silofolien-Recycling-System «Erde Schweiz». Die ersten Sammlungen seien durchgeführt und man könne nun schauen, wie sich das ganze System von den Kosten her für die Lohnunternehmer weiterentwickle. SBV-Direktor Martin Rufer zeigte in seiner Rede auf, welche politischen Herausforderungen auf die Landwirtschaft zukommen werden (z. B. Massentierhaltungsinitiative), und SVLT-Direktor Roman Engeler informierte unter anderem über den politischen Stand der kostenlosen RTK-­Signal-Freigabe an die Landwirtschaft.

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Christian Kuhn (rechts), neuer Präsident der Lohnunternehmer, und Fernand Andrey, der neben Daniel Haffa neu das Vizepräsidium ergänzt. Bild: H. Röthlisberger

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Sektionen | SVLT

Sektionsversammlungen SO Die Generalversammlung findet am Dienstag, 7. Juni 2022, statt.

Sektionsmitteilungen BS

BL

ZH Elektroinstallations-Kontrolle: Günstiges Angebot für SVLT-Mitglieder Bei Um- und Neubauten sowie bei Handänderungen und periodisch nach 10 Jahren bei Ställen und Scheunen und 20 Jahren bei Wohnhäusern ist eine Kontrolle der Niederspannungsinstallationen vorgeschrieben. Sie entscheiden selber, wer diese Kontrollen durchführen soll. Daher hat die Sektion Zürich für ihre Mitglieder ein finanziell sehr interessantes Angebot erarbeitet in Zusammenarbeit mit der Firma IBG. Melden Sie sich, wenn Sie eine Aufforderung zu einer solchen Kontrolle von Ihrem Netzbetreiber erhalten: www.strickhof.ch.

Theoretische Führerprüfung Kat. F/G 2022 Der Verband für Landtechnik beider Basel und Umgebung organisiert für Jugendliche, welche im Jahre 2022 14 Jahre alt (Jahrgang 2008) oder älter werden, Vorkurse und Prüfungen für die theoretische Führerprüfung Kat. F/G. Vorkurs: Mi, 9. Nov., 13.30 Uhr; Prüfung: Sa, 19. Nov., 9.00 Uhr Der Vorkurs findet am Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain, Sissach, im Kurslokal 3, statt, die Prüfung auf der Motorfahrzeugprüfstation (MFP) in Münchenstein. Die Kurskosten betragen für Mitglieder 40 Franken, plus Lern-CD 40 Franken, für Nichtmitglieder 80 Franken, plus Lern-CD 40 Franken. Anmeldung bis spätestens 30 Tage vor Kursbeginn an: Marcel Itin, Hof Leim 261, 4466 Ormalingen, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch; bitte unbedingt Kurs- und Geburtsdatum angeben.

LU Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mit­ glieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–. Nächste Termine: Mittwoch, 22. Juni 2022, BBZN Sursee, 13.15– 17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 24.– GK: Grundkurse für Roller/Motorrad finden jeweils in Büron und Sursee statt. Preis für 3-teilige Kurse: für Mitglieder CHF 450.–, für Nichtmitglieder CHF 480.–. Nächste Termine: Kurs 612 für Roller/Motorrad (3-teilig): Teil 1: Samstag, 14. Mai 2022, 8.00–12.00 Uhr Teil 2: Samstag, 21. Mai 2022, 8.00–12.00 Uhr Teil 3: Samstag, 28. Mai 2022, 8.00–12.00 Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Preis für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.–. Nächste Termine: Kurs 407 beim BBZN Sursee: Planung für August/September 2022; Daten werden auf www.lvlt.ch publiziert Die Kurse werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt. Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit, bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch

www.agrartechnik.ch

Vorbereitungskurs Traktorenprüfung Die SVLT-Sektion Zürich bietet einen Kurs zur Vorbereitung auf die Theorieprüfung der Kat. G (Traktoren bis 30 km/h) an. Die Kursdaten sind: 4. Juni, 10. September und 19. November, jeweils von 8.00 bis 14.00 Uhr. Teilnehmen kann man bis 6 Monate vor dem 14. Geburtstag (Not­ helfer- und Verkehrskundeausweis in dieser Kategorie noch nicht vorgeschrie­ b en). Der Kursbeitrag beträgt 110 Franken, für Mitglieder des SVLT Zürich 80 Franken; inbegriffen Lernprogramm und Mittags­verpflegung. Kursort ist der Strickhof. Onlineanmeldung unter: SVLT Zürich, Eschikon 21, 8315 Lindau, 058 105 99 52.

SG

AR

AI

GL

Traktoren-Theoriekurs mit Prüfung 2022 Im Kanton St. Gallen kann die landwirtschaftliche Führerprüfung frühestens 1 Monat vor Erreichen des 14. Geburtstages abgelegt werden, im Kanton Appenzell Ausserrhoden frühestens 3 Monate vor Erreichen des 14. Geburtstages. Im Kanton Glarus können alle mit Jahrgang 2008 und älter an den Kursen teilnehmen. Kurskosten: CHF 70.– für Mitglieder, CHF 95.– für Nichtmitglieder, inkl. Lern-CD mit den aktuellen Prüfungsfragen und Arbeitsblättern. Infos und Anmeldung beim Kursleiter Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach, 071 845 12 40 oder hanspopp@bluewin.ch

Kursleiter ist Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach Kursort 1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Nachmittag Wangs, Parkhotel Sa, 14. Mai 22 Wangs, Parkhotel/StVA Mels Mi, 08. Juni 22

Widnau, Rest. Rosengarten Sa, 21. Mai 22 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA Mi, 22. Juni 22 Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 18. Juni 22 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 13. Juli 22 Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 06. Juli 22 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn Mi, 10. Aug. 22

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2022 Schweizer Landtechnik

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SVLT | Sektionen

Wangs, Parkhotel Sa, 13. Aug. 22 Wangs, Parkhotel/StVA Mels Mi, 07. Sept. 22

Nr.

Kursort

Kurs M/G 8.30 –11.30 Uhr

Kurs M/G 8.30 –11.30 Uhr

Trogen Mi, 17. Aug. 22 Trogen/StVA Trogen Mi, 14. Sept. 22

4

Müllheim

Samstag, 11.6.2022

Samstag, 18.6.2022

5

Bürglen 2

Samstag, 20.8.2022

Samstag, 3.9.2022

Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 27. Aug. 22 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 28. Sept. 22

6

Amriswil

Samstag, 29.10.2022

Samstag, 12.11.2022

7

Friltschen

Samstag, 19.11.2022

Samstag, 3.12.2022

Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 31. Aug. 22 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA Mi, 21. Sept. 22 St. Peterzell, Schulhaus Sa, 17. Sept. 22 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 19. Okt. 22

Theoriekurse Kategorie F/G

Neu St. Johann, Klostergebäude Sa, 24. Sept. 22 Kaltbrunn Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn Mi, 26. Okt. 22

Im Theoriekurs Kat. F/G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km/h.

Wangs, Parkhotel Wangs, Parkhotel/StVA Mels

Siehe auch www.fahrkurse.ch

Sa, 05. Nov. 22 Mi, 30. Nov. 22

Widnau, Rest. Rosengarten Mi, 09. Nov. 22 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA Mi, 07. Dez. 22

AG Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich) BL, BS

Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 12. Nov. 22 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 14. Dez. 22 BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, www.bvlt.ch Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 23. Nov. 22 FR Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn Mi, 21. Dez. 22 Kontakt: FVLT, Samuel Reinhard, Route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49 GR

TG

Kontakt: Gianni Largiadèr, Chapella 231, 7526 Cinuos-chel, 079 560 83 30, www.svlt-gr.ch NE

Pflanzenschutzgeräteprüfung Feldbau 2022

Kontakt: M. Bernard Tschanz, Chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch

Der VTL\Landtechnik führt die Prüfung an folgenden Orten durch: Ort Frauenfeld Helsighausen Engishofen Bonau

Adresse Beat Meier, Ifang Willi Wittwer, Lindenstr. 7 Oliver Engeli, Lerchenhof Hansjörg Uhlmann, Neugrüt

Datum Di, 7. Juni Fr, 10. Juni Di, 14. Juni Mi, 17. August

GL Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SH Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Adrian Hug, Schüppelstrasse 16, 8263 Buch, 079 395 41 17, www.vlt-sh.ch SO Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch

Theoriekurse Kat. M/G im Jahre 2022 Gesuchsformulare für die Theorieprüfung Kat. M (frühestens 1 Monat vor dem 14. Geburtstag) und G (frühestens 1 Jahr vor dem 14. Geburtstag) können bei jedem Polizeiposten oder beim Strassenverkehrsamt in Frauen­feld und Amriswil bezogen werden. Die Prüfungen müssen auf dem Strassenverkehrsamt in Frauenfeld und Amriswil oder Kreuzlingen abgelegt werden. Um unsere Kursteilnehmer optimal auf die Prüfung vorzubereiten, dauern die Kurse zwei Halbtage. Wir führen die Kurse am Samstagvormittag durch. In den Kurskosten ist eine Lern-CD mit Originalprüfungsfragen der asa enthalten. Die Kurskosten betragen inkl. LernCD 70 Franken für Mitglieder von VTL\Landtechnik, die Aufwendungen des Strassenverkehrsamtes werden separat in Rechnung gestellt. An­ meldung bei: VTL\Landtechnik, Markus Koller, Weierhofstras­ se 9, 9542 Münch­wilen. Homepage: www.tvlt.ch. E-Mail: info@tvlt.ch

SZ, UR Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch TG Kontakt: VTL/Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen VD Kontakt: ASETA – Section vaudoise, Virginie Bugnon, Chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch ZH Kursort: Strickhof, Lindau. Kontakt: SVLT ZH, 058 105 98 22, Eschikon 21, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch

www.agrartechnik.ch 65

Schweizer Landtechnik

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2022


SVLT | Porträt

60 ha plus Skilift Das Bergroggenbrot von Beck Böhli in Appenzell ist ein Begriff. Der Bergroggen stammt zum Teil vom landwirtschaftlichen Milchwirtschaftsbetrieb Hütten in Gonten AI. Landwirt Dominik Schnider mit Jahrgang 1992 pflanzt ihn auf einer Hektare an. Er und seine zwei Jahre jüngere Ehefrau Karin, geborene Rusch, betreuen auch die Bergstation vom Doppel-Skilift «Alpsteinblick» mit der enorm breiten sowie rund ein Kilo­meter langen und bei Familien beliebten Piste und bewirten die Gäste des hofeigenen Bergrestaurants Hütten mit den 30 Innen- und 120 Aussensitzplätzen, wenn der Skilift läuft; und der läuft immer, solange Schnee liegt. Der Skilift gehört nicht nur Schniders, sondern mehreren Anstössern gemeinsam. Die Piste ist relativ schneesicher, denn die Bergstation und der Hof Hütten liegen doch auf 1100 Meter über Meer. Nach dem krankheitsbedingtem Tod seines Vaters 2012 trat Dominik Schnider als Angestellter seiner Mutter in den damals 30-ha-Betrieb in der Bergzone 2 ein und erwarb ihn 2015 käuflich. 2016 geschah das Unerwartete: Die thurgauische Stiftung Schloss Herdern mit ihren Einrichtungen für psychisch Erkrankte besitzt talwärts anschliessend Ländereien zum Sömmern von Vieh und Liegenschaften für den Kurbetrieb. Sie bot Schnider die Pacht für nochmals 30 ha Grasland an. Dominik Schnider sagte – sich der Konse­ quenzen durch die Verdoppelung der landwirtschaftlichen Nutzfläche auf 60 ha voll bewusst – zu, nachdem er sich eines ausser­ ordentlich langen Pachtvertrags und der Mithilfe seiner Freundin und heutigen Ehefrau, beider Familien sowie der zahlreichen Kolleginnen und Kollegen versichert hatte. Sie heirateten 2017. Ein Jahr später begannen sie, den Maschinenpark um zwei Traktoren, einen neuen Aebi «Terra­ trac» und einen neuen Ladewagen mit Tandemachse aufzurüsten und weitere Kuh­ plätze zu schaffen. Heute – inzwischen ist die Familie um Leo (4-jährig), Louis (2) und Lino (6 Monate) angewachsen – liegt die Baubewilligung für einen Stallneubau für 70 Kuhplätze mit Melk­ roboter und Futterlager auf dem Tisch. Domi­nik Schnider rechnet mit Baubeginn im Frühjahr und der Fertigstellung im Herbst nächsten Jahres. Erwähnenswert: Die 60 ha sind an einem Stück natürlich arrondiert. Via sechshundert Meter Bodenleitungen kann er Gülle auf jeden Fleck davon ausbringen; ein Fass braucht er nicht. Aufgezeichnet von Dominik Senn

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Schweizer Landtechnik

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2022


Kurse | SVLT

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT Neu: Drohnenkurse

«G40»-Fahrkurse Mit dem Führerausweis der Kategorie «G» und erfolgreich absolviertem Fahrkurs «G40» können Landwirtschaftstraktoren und landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorfahrkurs «G40» des SVLT ist vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder auf www.fahrkurse.ch. Auf diesen Seiten finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

CZV-Weiterbildungskurse Kursort: Riniken AG

Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Schweisskurse Kursort: Riniken AG Das Kursangebot richtet sich an Anfänger, die das Basiswissen in Schweisstechnik erwerben möchten, sowie an Fortgeschrittene, die ihr Know-how auffrischen und vertiefen möchten, aber auch an handwerklich interessierte Personen und Fachleute. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Auf diesen Seiten finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Obligatorische Weiterbildung für Lkw-Fahrer. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Ecodrive-Fahrkurse Spritsparendes Fahren mit Landwirtschaftsfahrzeugen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch.

«agriLIFT»-Staplerkurse In zwei Tagen werden die Module «Basis», «R1» (Gegen­ gewichtsstapler) und «R4» (Teleskoplader) gemäss EKAS 6518 in theoretischen und praktischen Sequenzen behandelt. Diese Ausbildung ist Suva-auditiert und CZV-anerkannt. Anmeldung: www.bul.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Informationen und Auskünfte zu den Kursen www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch, Tel. 056 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch Impressum 84. Jahrgang

www.agrartechnik.ch

Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT Ständerat Werner Salzmann, Präsident Dr. Roman Engeler, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 00 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch Matthieu Schubnel: matthieu.schubnel@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung Dr. Roman Engeler Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate/Anzeigen Alex Reimann Anzeigen-Verkauf Tel. 062 877 18 50 / 079 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2022. Kombinationsrabatt bei gleichzeitiger Erscheinung in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition AVD GOLDACH AG, Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.), für SVLT-Mitglieder gratis Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.) ISSN 0377-5070

Nächste Ausgabe Mit Schwerpunkt «Stoppelbearbeitung» Nach der Getreideernte ist im Kampf gegen Unkräuter wieder Stoppelbearbeitung angesagt. Wichtig ist etwa eine gleichmässige und flache Bearbeitung. Nr. 6/7 / 2022 erscheint am 16.6.2022 Redaktionsschluss: 30.5.2022 Anzeigenschluss: 3.6.2022

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Der logische Schritt ins digitale Zeitalter

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pages 18-21

Kampf gegen Abdrift und Abschwemmung

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pages 8-11

Startschuss für «Swiss Innovation Award 2022»

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pages 16-17

Wie nachhaltig ist die Digitalisierung?

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pages 22-23
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