Schweizer Landtechnik 05/2022

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AUTONOME TECHNOLOGIEN

Es ist ein alter, aber aktueller Wunsch, die genauen Nährstoffgehalte der ausgebrachten Gülle zu kennen. Bild: R. Hunger

Bei NIRS genauer hingeschaut Der massive Anstieg der Mineraldüngerpreise wirkt sich auch auf den Wert der Hofdünger aus. Leider fehlen beim Einsatz von Hofdünger, insbesondere Gülle, die Kenntnisse über die genaue Nährstoff-Zusammensetzung. Wie sollen daher die effektiven Inhalts­ stoffe erfasst und korrekt dokumentiert werden? Ruedi Hunger

Online-Messverfahren haben das Potenzial, die Erfassung und Dokumentation der Gülle-Inhaltsstoffe zu verbessern. Mindestens auf den ersten Blick. Ein genaueres Hinschauen ist mindestens nach Meinung der Projektverantwortlichen «DigiMilch» an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (D) notwendig.

Die Krux mit den Inhaltsstoffen Der massive Anstieg der Mineraldüngerpreise erhöht den Wert der Hofdünger, umso exakter müssen Hofdünger aus­ gebracht werden und umso wichtiger ist die Kenntnis der Inhaltsstoffe. Der erhöhte Dokumentationsbedarf bzw. die vermehrte Aufzeichnungspflicht erfordern ihrerseits bessere Kenntnisse der Hofdün-

ger-Zusammensetzung. Doch ganz so einfach ist es nicht. Die Besonderheit von Gülle ist, dass die Inhaltsstoffe zum Teil Schwankungen* unterworfen sind. Tabellenwerte (GRUD 2017 oder Wirz-Kalender) können diesen Schwankungen nicht gerecht werden. Auch regelmässige Laborproben können die Schwankungen nur teilweise abbilden. Gerade bei Proben kann es zudem zu erheblichen Probe-Entnahmefehlern kommen, welche dann ihrerseits das Resultat verfälschen.

NIRS-Analysen als Lösung? Vermehrt besteht daher das Interesse an Online-Messverfahren wie der Nahinfrarot-Spektroskopie (NIRS). Um damit die Erfassung und gleichzeitig die Dokumen-

tation zu verbessern. NIRS-Sensoren liefern relativ gute Resultate, allerdings gibt es immer wieder Situationen, wo sie deutlich danebenliegen. Die Hersteller sind daher immer wieder mit Optimierungen gefor­ dert, damit die Resultate – sprich Kalibra­ tionen – genauer werden. Die Messung der Nährstoffe erfolgt herstellerabhängig entweder bei der Ausbringung oder bei der Befüllung. Dabei erfasst der Sensor kon­tinuierlich die Nährstoffe und ermittelt daraus einen Mittelwert. Bei der teilflächenspezifischen Ausbringung wird die Ausbringmenge anhand der erfassten bzw. berechneten Nährstoffe appliziert. Die Datenübertragung bis in ein Farm-­ Management-Informations-System (FMIS) verläuft nicht immer reibungslos, da nicht 05

2022 Schweizer Landtechnik

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