Schweizer Landtechnik 05/2022

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AUTONOME TECHNOLOGIEN

In einer dreijährigen Projektphase wurde der Hackroboter auf seine Stärken und Schwächen hin untersucht. Bild: David Eppenberger

Gemüse 4.0 – braucht noch Zeit Selbstverständlich gehen Automatisierung und Digitalisierung auch an der grünen Branche und damit am Gemüsebau nicht spurlos vorüber. Trotz hoher Erwartungen braucht die Einführung digitaler Techniken noch geraume Zeit, bis sie sich etablieren werden. Hemmnisse sind unter anderem hohe Kosten und fehlendes Fachwissen. Ruedi Hunger

Eigentlich, so denkt man, ist der Gemüsebau geradezu prädestiniert für Robotik und sensorgestützte Lösungen. Ganz so einfach ist es aber nicht, obwohl digitale Technologien helfen, Arbeitsprozesse zu verbessern und Produktionsabläufe zu optimieren. Dies, indem sie Teile der zunehmend komplexer werdenden Aufgaben im Bereich der Arbeitserleichterung und der Prozess-Kontrollen sowie die Steuerung von Produktionssystemen übernehmen. Wie überall in digitalen Bereichen braucht es derzeit aber noch mehr und vor allem gezieltere Bemühungen, um Vernetzungs- und Transferaufgaben letztlich auch umzusetzen. 32

Schweizer Landtechnik

05

2022

Kameragesteuerte Hackgeräte Vor vier Jahren haben die Schweizer Gemüseproduzenten das Projekt «Res­ sourcenschonender, nachhaltiger Pflanzenschutz im Gemüsebau durch ka­ meragesteuerte Pflanzenschutzroboter» gestartet. Für dieses Projekt wurde ein bestehendes Hackgerät als Prototyp mit Sensortechnologie, Software und Düsentechnik ausgerüstet. In einem Teilprojekt wurde der Einfluss dieser digitalen Technologie auf die zeitliche Arbeitsbelastung detailliert untersucht. Dazu wurden während der dreijährigen Projektphase (2019–2021) auf einem Gemüsebaubetrieb Zeitstudien mittels Videoaufnah-

men durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass mit dem Prototyp durch tech­ nische Weiterentwicklung bezüglich Arbeitsbreite und Fahrgeschwindigkeit Einsparungen von jeweils rund 50 % des aktuellen Arbeitszeitbedarfs realisiert werden können. Zudem, und das ist nicht unwesentlich, weisst die neue digitale Technologie hinsichtlich Pflanzenschutzmittelaufwand ein grosses Einsparpotenzial auf. Dieses Projekt konnte die von der Digitalisierung er­wartete Einsparung menschlicher Arbeit aber nur dort bestätigen, wo sich durch den Einsatz neuer Technologie ein manuelles Nachhacken erübrigt.


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