Schweizer Landtechnik 05/2023

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STRASSENVERKEHR

Unfallfreies Ankommen

Erst gurten, dann spurten

Forsttechnische Neuheiten

Bericht von der 99. DV des SVLT

Mai 2023
AGRIBUMPER PASSEND FÜR ALLE MARKEN ROBERT AEBI LANDTECHNIK AG Riedthofstrasse 100 | 8105 Regensdorf | 044 842 50 15 BIO SCHMIERSTOFFE VON PANOLIN NEU BEI ROBERT AEBI LANDTECHNIK ROBERT AEBI LANDTECHNIK AG Riedthofstrasse 100 | 8105 Regensdorf | 044 842 50 15 VERLANGEN SIE EIN ANGEBOT Andreas Vetter 044 842 50 15 AGRIBUMPER PASSEND FÜR ALLE MARKEN ROBERT AEBI LANDTECHNIK AG Riedthofstrasse 100 | 8105 Regensdorf | 044 842 50 15 BIO SCHMIERSTOFFE VON PANOLIN NEU BEI ROBERT AEBI LANDTECHNIK ROBERT AEBI LANDTECHNIK AG Riedthofstrasse 100 | 8105 Regensdorf | 044 842 50 15 VERLANGEN SIE EIN ANGEBOT Andreas Vetter 044 842 50 15 AGRIBUMPER PASSEND FÜR ALLE MARKEN ROBERT AEBI LANDTECHNIK AG Riedthofstrasse 100 | 8105 Regensdorf | 044 842 50 15 BIO SCHMIERSTOFFE VON PANOLIN NEU BEI ROBERT AEBI LANDTECHNIK ROBERT AEBI LANDTECHNIK AG Riedthofstrasse 100 | 8105 Regensdorf | 044 842 50 15 AB SOFORT BESTELLBAR: VERLANGEN SIE EIN ANGEBOT Andreas Vetter 044 842 50 15 AGRIBUMPER PASSEND FÜR ALLE MARKEN ROBERT AEBI LANDTECHNIK AG Riedthofstrasse 100 | 8105 Regensdorf | 044 842 50 15 BIO SCHMIERSTOFFE VON PANOLIN NEU BEI ROBERT AEBI LANDTECHNIK ROBERT AEBI LANDTECHNIK AG Riedthofstrasse 100 | 8105 Regensdorf | 044 842 50 15 AB SOFORT BESTELLBAR:

Aktuelles

4 Kurzmeldungen

Focus

8 Mehr Unterstützung für Feldroboter gefordert

Markt

10 Leopold Einböck: «Der mechanischen Unkrautbekämpfung gehört die Zukunft»

14 Direktsaat: Novag schliesst Lücke

16 Lösungen für den Bodenschutz

Schwerpunkt: Strassenverkehr

18 Sicherheit hat Priorität

22 Erst gurten, dann spurten

24 Der Anhänger ist nur so gut wie sein Fahrwerk

28 Sicher ankommen

30 Gesucht: Geeignetes Transportsystem

Impression

34 Same «Virtus 135» im Testbericht

Management

38 30-km/h-Anhänger an grün eingelösten 40-km/h-Traktoren

39 Kreuzworträtsel

Plattform

40 Pure «Swissness» bei Tanner

44 Ehrgeiziges Biogasanlagenprojekt in La Chaux-de-Fonds (NE)

46 Schlagkräftige Grabenfräse

49 Fermenter-Reinigung mit Hochleistungskran

52 Neuheiten an der ForstLive in Offenburg (D)

Passion

54 Aufgemotzter Fendt «Farmer 305 LSA»

SVLT

42 Flussreise von Holland in die Schweiz mit Fachbesichtigungen und Ausflügen

56 Leserreise nach Rumänien

58 SVLT-Delegiertenversammlung in Einsiedeln (SZ)

62 Sektionsnachrichten

66 Im Porträt: Pascal Bühlmann vom Hof Lügisingen in Rothenburg (LU)

67 Kurse und Impressum

Titelbild: Grundvoraussetzung für ein einvernehmliches Nebeneinander auf der Strasse sind eine korrekte Ausrüstung der Fahrzeuge und das Beachten der Verkehrsregeln. Bild: H. Röthlisberger

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Editorial Roman Engeler Mobilität hat sich zu einem Grundbedürfnis der Menschen entwickelt, egal, ob rein zu Freizeitzwecken oder zur Berufsausübung. Entsprechend ausgebaut wurde die dazu nötige Infrastruktur – nicht immer zur Freude der Landwirtschaft, wird doch für diesen Ausbau stets wertvolles Kulturland benötigt.

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Die Landwirtschaft selbst ist aber auch vermehrt auf Strassen unterwegs. Die Betriebe werden grösser, Anfahrtswege zu den Parzellen länger und Sammelstellen oder Verkaufsstandorte für Hilfsmittel werden weniger. Landwirtschaftliche Fahrzeuge sind durch ihre langsame Geschwindigkeit, ihre Grösse und Ausmasse sowie durch ihr Gewicht für andere Verkehrsteilnehmer eine besondere Herausforderung. Nicht selten kommt es deshalb zu Konflikten. Der SVLT setzt sich bei Behörden und in Diskussionen mit anderen Verbänden stets für die strassenverkehrstechnischen Anliegen der Landwirtschaft ein. Grundvoraussetzung für ein einvernehmliches Nebeneinander auf der Strasse sind eine korrekte Ausrüstung der Fahrzeuge und das Beachten der Verkehrsregeln. Bereits vor einiger Zeit hat der SVLT in Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum Strickhof und der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft die Broschüre «Verkehrsvorschriften für den landwirtschaftlichen Strassenverkehr» herausgegeben, die regelmässig in einer neuen Auflage erscheint. Weitere Merkblätter und Broschüren stehen auf der Website des SVLT agrartechnik.ch zum Download bereit. Letztlich sei auch auf die 2021 lancierte Kampagne «Sicherheit und Rücksicht auf der Strasse» hingewiesen, die unter dem Stichwort «Fairkehr» für gegenseitiges Verständnis im Strassenverkehr werben soll.

Ausgabe Nr. 6/7 erscheint am 15.6.2023

Mai 2023 | Editorial • Inhalt
agrartechnikCH
CHLandtechnik 05 2023 Schweizer Landtechnik 3
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In Kürze

Vogelsang hat den Umsatz 2022 mit 173 Mio. Euro um knapp 20 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert.

Bei Fliegl laufen derzeit die ersten Ladeund Häckselwagen des von Claas übernommenen Typs «Cargos» vom Band.

Im ersten Jahr des Bestehens hat ERDE Schweiz über 1800 t Kunststoffe dem Recycling zugeführt. Damit wurde das gesetzte Ziel von 1200 t übertroffen.

Novis Dahle wird 36. Partner der AkkuAllianz und bietet auf Grundlage des «Cordless Alliance Systems» (CAS) künftig akkubetriebene Profi-Tacker zur Befestigung verschiedener Materialien an.

CNH Industrial will GPS-Anbieter Hemisphere übernehmen und hat mit der USFirma eine entsprechende Vereinbarung getroffen.

Stihl kauft mit Mogatec einen Spezialisten für Gartentechnik und will so verstärkt im Wachstumsmarkt Akku-Technologie punkten.

Vanessa Peterhans heisst die neue Gebietsverantwortliche für die Westschweiz im Team von Lemken/Steketee Schweiz.

Mit der Marke «Ytagri» will der japanische Konzern Yanmar ins europäische Landmaschinen-Geschäft einsteigen. Die Produktion der Maschinen soll im konzerneigenen Werk im türkischen Izmir erfolgen.

Der ehemalige Fendt-Chef Peter-Josef Paffen hat für besondere Verdienste um die bayrische Wirtschaft die Staatsmedaille des deutschen Bundeslandes erhalten.

Yokohama meldet den nun erfolgreichen Abschluss der Übernahme von Trelleborg Wheel Systems, nachdem es im letzten Jahr zu wettbewerbsrechtlichen Verzögerungen bei diesem Kauf gekommen ist.

An der Holzer-WM in Estland gewann das Schweizer Team um Balz Recher und den Brüdern Urs und Philipp Amstutz die Silbermedaille

Horsch hat in Curitiba (Brasilien) auf einem 16 ha grossen Grundstück ein neues Werk mit einer Produktionsfläche von 35 000 m2 gebaut und eröffnet.

Husqvarna bringt mit den «560 XP» und «562 XP» Kettensägen, mit der «T542i XP» und der «542i XP» die weltweit ersten Akku-Kettensägen mit Kupplung sowie mit dem «X-COM Active» ein innovatives Kommunikationssystem neu auf den Markt.

Elektro-«Rigitrac» für Robert Aebi

Robert Aebi Landtechnik AG und Rigitrac Traktorenbau AG möchten den Traktorenmarkt im Kommunalbereich weiterentwickeln und sind für den Vertrieb des elektrischen «Rigitrac SKE 40» eine Zusammenarbeit eingegangen. Im Zuge dieser Zusammenarbeit mit Rigitrac Traktorenbau wird Robert Aebi Landtechnik den Vertrieb der Elek troTraktoren von Sepp Knüsel im kommunalen Bereich ab sofort übernehmen. Der Verkauf im Kern -

Mehr Komfort

Mit den Traktoren des Modelljahres 2024 will John Deere neue Massstäbe setzen und integriert die neuen «G5 CommandCenter»-Displays (Bild) in alle Maschinen der Serien «6», «7», «8» und «9». So wird das neue «G5 CommandCenter» serienmässig in allen 6-Zylinder-Traktoren der Serien «6R», «7», «8» und «9» mit Dokumentation, «Data Sync», «JDLink»-Konnektivität, «Variable Rate Application», «Section Control» und «AutoTrac» verbaut. Das 12,8 Zoll grosse Display ist 33 % grösser als das bisherige. Weiter gibt es Verbesserungen beim Fahrerkomfort. Bei der Serie «6R» ist eine neu gestal -

geschäft der Landwirtschaft, inklusive Wein- und Obstbau, wird weiterhin durch Rigitrac-Traktorenbau und deren Vertriebspartner betreut. Die Segmente Industriebetriebe, Speditionsfirmen und Facility-Bereich werden von den beiden Firmen gemeinsam abgedeckt.

tete Lenksäule mit neuem Lenkrad verbaut. Darüber hinaus sorgt das neue Dämpfungssystem beim Fahrersitz für Annehmlichkeiten. Bei der Baureihe «7R» verfügt das Lenksystem eine um 50 % erhöhte Lenkleistung dank grös seren Lenkzylindern. Zudem verbessert ein automotives Lenksystem die Spurhaltung. Zwei zusätzliche Bremsscheiben an der Vorderachse verbessern Komfort und Transportleistung. Alle Traktoren der Serien «7», «8» und «9» verfügen ab 2024 über ein neues hochauflösendes Eckpfostendisplay und einen eingebauten «StarFire 7000».

Aktuelles 4 Schweizer Landtechnik 05 2023

Moderne Lackieranlage in Betrieb

Nach knapp 1,5-jähriger Bauzeit konnte Pöttinger im neuen Schwader- und Pressenwerk in St. Georgen eine moderne KTL- (kathodische Tauchlackierung) und Pulverbeschichtungsanlage in Betrieb nehmen. Mit einer Investition von 25 Mio. Euro wurde die erste Ausbaustufe vom Werk St. Georgen realisiert und im Juni 2021 ihrer Bestimmung übergeben. «Die gute Auftragslage, kombiniert mit einer grossen Zahl neuer Produkte und die daraus resultierende Kapazitätserfordernisse, machten den nächsten Schritt notwendig: eine zusätzliche Halle für eine nachhaltige Oberflächen-Beschichtungsanlage», schreibt Pöttinger in einer Medienmitteilung. Das zusätzliche Gebäude

mit einer Fläche von 7900 m² samt der neuen Lackieranlage schlage dabei mit einem Investitionsvolumen von rund 33 Mio. Euro zu Buche.

Ziele gemeinsam anpeilen

Bereits im Mai 2021 starteten Agco und Bosch BASF Smart Farming (ein Gemeinschaftsunternehmen von Bosch und BASF Digital Farming) erste Feldversuche mit der «Smart-Spraying»-Lösung von Bosch BASF Smart Farming. Die beiden Firmen vereinbarten nun die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung intelligenter Pflanzenschutztechnik. Diese soll eine optimale Einsparung von Herbiziden ermöglichen, ohne Kompromisse in der Unkrautkontrolle eingehen zu müssen. Zudem sei ein gezieltes Spritzen bei Tag und

Termine

Tractor Pulling: Start zur diesjährigen Schweizermeisterschaft, 19. bis 21. Mai 2023 in Iselisberg (TG)

Suisse Public, Kommunalmesse, 6. bis 9. Juni 2023 in Bern

Feldtage, 7. bis 9. Juni 2023, Kölliken (AG)

Pflanzenkohle-Fachtagung: 16. Juni 2023, Campus FHNW, Brugg-Windisch (AG)

«Landwirtschaftliche Fahrzeuge im Strassenverkehr», 10. August, Tagung der SVLT-Sektionen Freiburg und Waadt in Romont (FR)

AgriEmotion, Feldtage von GVS Agrar und weiteren Ausstellern, 18. bis 20. August, Swiss Future Farm, Tänikon (TG)

Schweizermeisterschaften TraktorGeschicklichkeitsfahren, 20. August 2023, Tänikon (TG)

Forstmesse, Treffpunkt der Holz- und Waldwirtschaft, 24. bis 27. August, Messe Luzern

Nacht möglich. Neben der genauen Ausbringung bietet das System integrierte digitale Tools, mit denen Anwendungsdaten zu nützlichen Hilfsmitteln werden und sich die Erträge und die Effizienz für Landwirte verbessern lassen.

Agco wird das System ab 2024 in Südund Nordamerika sowie Europa anbieten. Zu den unterstützten Kulturen zählen aktuell Mais, Soja, Baumwolle, Raps, Sonnenblume und Zuckerrübe. Weitere Kulturen, wie beispielsweise Getreidesorten, sollen über die Zeit hinzukommen.

Rigitrac-Fest, 20 Jahre Rigitrac, Samstag, 26. August 2023, Küssnacht am Rigi (SZ)

Schweizermeisterschaften Wettpflügen, Sonntag, 27. August 2023, Aesch (BL)

Robert Aebi Days, Feldvorführung, 2. bis 3. September 2023, Ersigen (BE)

75 Jahre Lindner Traktoren, 18. Oktober 2023, Kundl (A)

Innovationen gesucht

Die Messe Agrovina, die vom 23. bis zum 25. Januar 2024 in Martigny stattfinden wird, verleiht zum siebten Mal in Folge einen Innovationspreis. Dieser Wettbewerb steht allen offen und möchte Unternehmen, Start-ups und Institutionen zu neuartigen Projekten oder Produkten in den Bereichen Önologie, Wein- oder im Obstbau anregen und diese auszeichnen. Anmeldungen zur Einreichung eines Bewerbungsdossiers für den Innovationspreis sind bis zum 19. Oktober möglich. Anmeldungen unter www.agrovina.ch/ innovation

Aktuelles 05 2023 Schweizer Landtechnik 5

Neue Batterie-Technik

Lithium-Ionen-Batterien sind heute allgegenwärtig – vom Elektroauto bis zum Smartphone. Das heisst aber nicht, dass sie für alle Einsatzbereiche die beste Lösung sind. An der TU Wien gelang es nun, eine Sauerstoff-Ionen-Batterie zu entwickeln, die einige wichtige Vorteile aufweist. Sie ermöglicht zwar nicht ganz so hohe Energiedichten wie die Lithium-Ionen-Batterie, aber dafür nimmt ihre Speicherkapazität im Lauf der Zeit nicht unwiderruflich ab: Sie lässt sich regenerieren und ermöglicht damit eine extrem lange Lebensdauer.

Ausserdem kann man Sauerstoff-Ionen-Batterien herstellen, ohne dafür seltene Elemente zu benötigen, und sie besteht aus unbrennbaren Materialien. Die neue Batterie-Idee wurde zusammen mit Kooperationspartnern aus Spanien bereits zum Patent angemeldet. Für grosse Energiespeicher, etwa zum Aufbewahren elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen, könnte die Sauerstoff-Ionen-Batterie eine ausgezeichnete Lösung sein.

Neues Entwicklungszentrum

Trioliet hat kürzlich ein neues Soft- und Hardware-Development-Center in Oldenzaal (NL) eröffnet. Das neue Entwicklungszentrum für Soft- und Hardware ermöglicht es, fortschrittliche Softwarelösungen für das wachsende Angebot an Fütterungsrobotern, Futterküchen und automatisierten stationären Fütterungssystemen zu entwickeln. Die Investition ins neue Zentrum steht im Einklang mit dem Bestreben, intelligente, qualitativ hochwertige Lösungen in der automatisierten Fütterung für Viehhalter weltweit zu entwickeln. Im Zentrum arbeitet ein Team hochqualifizierter Soft- und Hardwareingenieure und Automatisierungsspezialisten, die Softwarelösungen entwickeln, um den Kunden innovative Automatisierungslösungen anzubieten.

Schmiedeschar

Güttler bietet neue 200 mm breite, geschmiedete Gänsefussschare an, die längere Standzeiten erreichen und damit geringe Kosten verursachen sollen. Die Grossfederzahneggen vom Typ «SuperMaxx» arbeiten mit den neuen Scharen noch effektiver. Die Schmiedeschare mit Verschleisszonen-Verstärkung wurden entwickelt, weil Schare für die Bodenbearbeitung an bestimmten Stellen stark beansprucht werden. Die neuen massiven Hartmetallspitzen sind robust und ziehen unter allen Bedingungen sicher in den Boden ein. Der Untergriff ist minimal und ermöglicht eine gleichmässig bearbeitete Fläche.

Nachdem Güttler im letzten Jahr ausgiebige Tests durchgeführt hat, werden diese neuen Schmiedeschare für die Baureihen «SuperMaxx Bio» und «SuperMaxx Culti» für eine wassersparende Bodenbearbeitung ins Programm genommen.

HE-VA rundet das Angebot an Walzen mit diversen Vorbauwerkzeugen nach unten ab und macht diese Technik auch für kleinere Traktoren verfügbar. Die gezogenen Modelle mit Arbeitsbreiten von 6 m und mehr sind bereits auf dem Markt. Nun kommt mit dem «Grasroller Compact» auch eine Variante für den Dreipunkt-Anbau auf den Markt. Bei allen Modellen können das Walzenprofil, die Vorbauwerkzeuge und das Sägerät optional ausgestattet werden. Die Planierschiene oder das Springboard ebnet Unebenheiten wie Maulwurfshügel aus. Der nachfolgende Striegel mit den Säschläuchen sorgt dafür, dass das Saatgut mit Erde bedeckt ist und das anschliessende Walzenelement für eine Rückverfestigung.

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«Grasroller Compact» von HE-VA

Uri setzt auf weiterentwickelten «MMexit»

Die Engerlings-Bekämpfungsmaschine «MMexit» ist noch einmal umfassend weiterentwickelt worden. Der Motormäher «Ibex G2» mit dem Einspritzsystem «MMexit» für Pilzsporen kann neu über eine Fernbedienung gesteuert werden, was die Unfallgefahr für den Bediener reduziert. Zudem wird die befahrene Parzelle nun über ein GPS-System («Starfire 6000» von John Deere) digital erfasst. Wisi Zgraggen aus Erstfeld hat die Firma Terratec aus Bludenz (A), die die erste Version des «MMexit» bereits 2019 vorgestellt hat, bei der Weiterentwicklung mit gesammelten Erfahrungen aus der Bekämpfung aus dem Vorjahr unterstützt. «Von dieser Maschine gibt es nur zwei Stück, eine ist unsere primäre für den Kanton Uri und eine hat Terratec für sich selbst gebaut», sagt Zgraggen. Mit dem Motormäher wird über Stachelwalzen eine Flüssigkeit, die Beauveria-Pilzsporen enthält, in den Boden gespritzt. Der Beauveria-Pilz reduziert die Maikäferengerlinge auf biologische Art und Weise. Die Wirkung hält 3 bis 4 Generationen des Maikäfers an (eine Generation ca. 3 Jahre). Die Einzelanfertigung hat mit rund CHF 100 000.– ihren Preis. Deshalb wurde die Weiterentwicklung über Hilfsgelder Dritter und über einen Kantonsbeitrag mitfinanziert. Dadurch besteht die Gewähr, dass die Ausbringungskosten in etwa ähnlich sind wie bisher mit dem Traktor. In diesem Jahr sind im Kanton Uri 40 ha zur Behandlung vorgesehen.

Ein Hürlimann zu Schulungszwecken

Nach intensiver Evaluation und dem Umbau zum Schulungsfahrzeug nahm Agrotec Südost am Plantahof einen Hürlimann «XF 115 V-Drive» in Betrieb. Das Fahrzeug kann für die verschiedensten Ausbildungen an Motor, Elektrik, Hydraulik und Anhängerbremsen eingesetzt werden. Das Bildungscenter Landtechnik am landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentrum Plantahof von Agrotec Südost ist verantwortlich für Einführungskurse und Lehrabschlussprüfungen in den Berufen Land-, Bau- und Motorgerätemechaniker. Zum Einzugsgebiet gehören neben dem dreisprachigen Kanton Graubünden auch Glarus, das St. Galler Rheintal und Oberland sowie das Fürstentum Liechtenstein. Zwischen 30 und 40 Lernende pro Lehrjahr besuchen dort verschiedene Kurse. Entsprechend hoch ist der Stellenwert von zeitgemässem Schulungsmaterial, wie Felix Koch, Präsident Agrotec Südost (rechts aussen), anlässlich der Übergabe des neuen Traktors festhält: «Eine hochstehende Ausbildung stärkt nicht nur unsere Branche, sondern macht auch unsere Berufe attraktiv für den Nachwuchs.»

Mit Baumaschinen

Seit 2016 werden die Landtechnikprodukte von JCB, darunter Teleskop- und Hoflader sowie der «Fastrac», durch JCB Agri Schweiz vertrieben. Serco und JCB erweitern nun die Zusammenarbeit und sind ebenfalls eine Vereinbarung für den Import und Vertrieb der Maschinen in den Bereichen Bau, Industrie und Kommunal eingegangen. Das Baumaschinensortiment umfasst im Wesentlichen die Bereiche Kompakt- und Minibagger, Radund Kettenbagger, Kompaktlader sowie drehbare Teleskoplader. Vertrieb und Service der Landmaschinen und der Baumaschinen werden den Kundensegmenten entsprechend über zwei separate Kanäle sichergestellt.

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«Es braucht Pioniere und eine Diskussion um Unterstützung»

Feldrobotern wird eine grosse Zukunft vorausgesagt. Für den Erfolg dieser neuen Technik ist aber noch einiges an Überzeugungsarbeit nötig. Weil mit Feldrobotern der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert werden kann, braucht es die Diskussion einer agrarpolitischen Unterstützung.

Das Interesse an Feldrobotern ist riesengross. Festzustellen ist das etwa dann, wenn ein solcher «Acker-Vollautomat» im Praxiseinsatz vorgeführt wird. Meist hört man von den Anwesenden: «Das ist die Zukunft.» Meist hört man aber auch: «Da muss noch viel gehen.» Das zeigt, dass zwar das Interesse da ist, die Skepsis aber auch. Anders als in der Tierhaltung, in der der Roboter schon längst erfolgreich eingesetzt wird, steckt die Vollautomatisierung der Feldtechnik in vielen Bereichen erst in der Anfangsphase, ist störungsanfällig und braucht deshalb noch viel Betreuung. Das schreckt viele davon ab, in

diese neue Technik zu investieren. «Ich kann verstehen, dass die Landwirte noch etwas zögern, weil sie zuerst beobachten möchten, wie zuverlässig die Roboter arbeiten», sagt Andreas Keiser. Der Spezialist für Ackerbau und Pflanzenzüchtungen der Berner Fachhochschule HAFL in Zollikofen hat viel Erfahrung mit Feldtests von Robotern. So etwa mit dem «Ecorobotix» aus der Schweiz oder auch mit dem «FarmDroid FD 20» aus Dänemark sowie dem «Farming GT» aus Deutschland, die beide letztes Jahr in Gampelen (BE) in einem Zuckerrüben-Grossflächeneinsatz standen.

Grosse Fortschritte

Aufgrund seiner Erfahrungen ist Keiser vom Erfolg der Roboter überzeugt: «Vor ein paar Jahren hätte ich diese Frage noch mit Nein beantwortet», sagt er. «In unseren Projekten mit FarmDroid und Ecorobotix haben wir aber gesehen, dass die Firmen grosse Fortschritte erzielt haben. Die Arbeitsqualität und die Bedienerfreundlichkeit haben sich deutlich verbessert», betont Keiser, der darauf hinweist, dass FarmDroid in Europa schon einige Hundert Roboter verkauft hat. Das Gleiche gelte für Ecorobotix. «Das sind doch eindrückliche Zahlen», betont der Ackerbau-Spezialist.

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Andreas Keiser von der Berner Fachhochschule: «Durch eine stärkere Unterstützung von Einzelpflanzenbehandlungen könnten die Pflanzenschutzmittel mit dem Einsatz von Feldrobotern massiv reduziert werden und dies bei gleicher Wirkung.» Bilder: Heinz Röthlisberger

Vertrauen und Limiten

Limitierend sei die Flächenleistung. Keiser sagt dazu: «Unter unseren Bedingungen kann der FarmDroid, der sich bei unseren Einsätzen als praxistauglich und zuverlässig erwiesen hat, rund 15 ha Zuckerrüben säen und hacken.» Ziel müsse es sein, die Auslastung zu erhöhen. Diese könne nur durch den Einsatz in verschiedenen anderen Acker- oder Gemüsekulturen verbessert werden. «Bei Hanglagen kommen die Roboter natürlich auch an ihre Grenzen.» Gefälle bis 10 Prozent seien jedoch machbar. Wichtig sei zudem, das Vertrauen der Landwirte zu gewinnen sowie die rechtlichen Fragen abzuklären. «Die Hersteller müssen aufzeigen, dass sie alles technisch Mögliche unternommen haben, um zu verhindern, dass die Roboter das Feld verlassen und plötzlich auf einer Strasse landen. Dazu gehört auch, dass Hackerangriffe so weit wie möglich verhindert werden.» Nicht zu vernachlässigen sei die technische Unterstützung. Keiser weist darauf hin, dass «ein rascher und guter Support der Nutzer entscheidend ist und bei einer zunehmenden Anzahl Roboter der Schlüsselfaktor sein wird». Aus Zeitund Kostengründen werde dieser Support vor allem online stattfinden, zeigt er sich überzeugt.

Auch für Händler ein neuer Markt

Für das Vertrauen und die technische Betreuung sind die Herstellerfirmen respektive die Verkäuferfirmen zuständig. Gerade für viele Händler und Importeure ist die Robotertechnik aber ebenso neu wie für die Landwirte. Auch sie müssen sich zuerst das nötige Wissen aneignen und einen technischen Support aufbauen. Eine Firma, die neu im Geschäft mit Feldrobotern tätig ist, ist die im letzten Jahr von der Serco Landtechnik AG gegründete Sevra Suisse aus Oberbipp (BE). Die Firma verkauft den 3- und 4-Rad- sowie den Raupen-Feldroboter von AgXeed und den Hackroboter «Anatis» von Carré sowohl in der Schweiz als auch in Frankreich. «Die Herausforderungen und der Aufwand in der ersten Phase der Markteinführung sind gross», bestätigt Sevra-Geschäftsführer Adrian Schürch. «Der Robotermarkt ist für uns ein komplett neuer Bereich, den wir nun Schritt für Schritt neu aufbauen.»

Dazu gehört natürlich das Bekanntmachen der Roboter bei den Landwirten. «Dies geschieht wie bei den anderen Landmaschinen auf dem klassischen Weg, das heisst mit Feldvorführungen»,

umschreibt Schürch die Markteinführung. Geplant seien in diesem Jahr diverse Feldvorführungen, unter anderem mit einer grossen Vorführung an den Feldtagen im Juni in Kölliken (AG). «Damit wollen wir Vertrauen in die Feldroboter schaffen, was bei dieser neuen Technik enorm wichtig ist. Zudem müssen die Landwirte sehen, dass die Robotertechnik auch auf kleinen Parzellen gut funktioniert.»

Thema Miete

Wenn dann die ersten Roboter bei den Kunden sind, kommen die Betreuung und die Begleitung der Roboter auf den Betrieben hinzu. Da gibt es auch Unterstützung von den jeweiligen Herstellern. «Bei Investitionen ab 150 000 Franken erwarten die Kunden, dass der Roboter seine Arbeit auch wirklich zu ihrer vollen Zufriedenheit ausführt», sagt Schürch und weist dabei auf weitere Beschaffungsvarianten hin. «Da es sich um eine hohe Investition handelt, ist auch die Möglichkeit von überbetrieblichen Lösungen oder Mietmodellen angedacht», so der Sevra-Geschäftsleiter.

Agrarpolitische Unterstützung

Feldroboter gibt es ab rund CHF 80 000−. Je nach Typ geht es aber schnell auf CHF 150 000.– oder mehr. Hinzu kommen laufende Kosten wie etwa Internetgebühren, Wartungskosten und Supportverträge. Wenn Arbeitskraft und Produktionsmittel eingespart werden können, rechnet sich ein Feldroboter aber relativ schnell. Zudem senken Roboter den Ressourcenverbrauch und reduzieren den Bodendruck. All das sind schlagkräftige Argument für gezielte Fördermassnahmen. «Aus meiner Sicht wäre es sinnvoll, den Einsatz agrarpolitisch mehr zu unterstützen», sagt Andreas Keiser. «Im Rahmen

des Absenkpfades werden Beiträge bezahlt für den vollständigen Verzicht auf Herbizide respektive Pflanzenschutzmittel (PSM). Damit steigt aber auch das Risiko für deutliche Ertragsverluste. Durch eine stärkere Unterstützung von Einzelpflanzenbehandlungen beispielsweise in Zuckerrüben könnten die PSM massiv reduziert werden und dies bei gleicher Wirkung.» Wie das mit dem Roboter gehen kann, sollen Feldtests zeigen. «In Zusammenarbeit mit FarmDroid testet die BFHHAFL in diesem Jahr ein Spotspraying-System, das eine punktgenaue Applikation der PSM ermöglicht.» An den Feldtagen in Kölliken wird die HAFL dieses System zum ersten Mal in Europa präsentieren.

Bereit sein, Inputs weiterzugeben

Sevra-Geschäftsführer Adrian Schürch ist überzeugt, dass der Feldroboter in der Schweiz Erfolg haben wird. «Wir wissen natürlich nicht, wie sich dieser Markt entwickeln wird, wir sind aber überzeugt, dass der Roboter ein grosses Potenzial hat und schon in den nächsten Jahren die ersten Modelle auf Schweizer Betrieben unterwegs sind.» Am Anfang brauche es Pioniere, die offen für diese neue Technik und bereit seien, ihre Erfahrungen und Inputs weiterzugeben. Schürch betont, dass das Interesse vorhanden ist. «Die ersten Anfragen kommen von Betrieben mit Sonderkulturen, das heisst von grossen Gemüsebauern, aber auch von grösseren Ackerbaubetrieben.» Auch Andreas Keiser sieht das so. «Der Roboter-Einsatz in Gemüse, zum Beispiel in Zwiebeln, wäre sehr interessant und natürlich auch im Kräuteranbau. Dort wäre die kleinere Flächenleistung auch weniger ein Problem.» Keiser: «Je höher die Wertschöpfung, desto besser.

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«Die Herausforderungen und der Aufwand in der ersten Phase der Markteinführung sind gross», sagt Sevra-Geschäftsführer Adrian Schürch.

Voneinander lernen

Nicht bio, nicht konventionell – die Zukunft der Landwirtschaft sieht Leopold Einböck in «Fusion-Farming». Was das ist, erklärt er in diesem Interview.

Schweizer Landtechnik: Ist die Hackund Striegeltechnik mittlerweile in der konventionellen Landwirtschaft angekommen?

Leopold Einböck: In den meisten Ländern noch sehr wenig. In Österreich verkaufen wir Hack- und Striegeltechnik fast ausschliesslich an Bio-Landwirte. Ähnlich sieht es in den meisten Exportmärkten aus, auch wenn wir beispielsweise in Deutschland zuletzt immer mehr Interesse bei konventionellen Landwirten spüren. Ganz anders ist hingegen die Situati -

on in Frankreich: Dort hat sich im konventionellen Landbau ein Mix aus mechanischen und chemischen Methoden etabliert. Mehr als die Hälfte der Striegel- und Hacktechnik verkaufen wir dort an konventionelle Betriebe.

Wie sieht es diesbezüglich in der Schweiz aus?

Grundsätzlich ist die Schweiz für uns ein wichtiger und auch guter Markt. Wie in Österreich und Deutschland wird in der Schweiz unsere gesamte Produktpalette nachgefragt. Was die Hack- und Striegeltechnik im Speziellen betrifft, so sind es auch in der Schweiz noch vorwiegend Bio-Betriebe, welche diese Technik kau -

fen. Wir merken aber, dass Lohnunternehmer vermehrt in dieses Segment investieren und darin ein neues Dienstleistungsangebot sehen.

Woran liegt diese unterschiedliche Entwicklung?

Der Pflanzenschutz hat sich in Frankreich anders entwickelt als in anderen Ländern. In Frankreich haben Landwirte nie wirklich aufgehört zu hacken, Bio-Bauern und konventionelle Landwirte lernen dort voneinander. Bei uns profitieren diese beiden Formen der Landwirtschaft kaum voneinander, bio und konventionell sind hier Parallelwelten. Wir von Einböck wollen aber den Weg des Miteinanders ge -

Markt | Interview 10 Schweizer Landtechnik 05 2023
Roman Goldberger* Leopold Einböck führt gemeinsam mit seinen Eltern und Geschwistern das Familienunternehmen in 3. und 4. Generation. Bilder: Roman Goldberger *Roman Goldberger ist Redaktor bei der österreichischen Fachzeitschrift «Landwirt».

hen, wir nennen es «Fusion-Farming», also die Fusion von biologischer und konventioneller Landwirtschaft. Wir sehen für diese Entwicklung auch in der Schweiz ein steigendes Interesse.

Ja, das spüren wir tatsächlich. Deutschland will den Bio-Anteil in manchen Regionen und Bundesländern sogar auf 30 % steigern. Insofern haben wir dort viele Kunden, die das erste Mal in eine Striegel- oder Hacktechnik investieren. Entsprechend höher ist auch der Beratungsaufwand.

Die Firma

Sind konventionelle Kunden für Einböck nicht auch strategisch wichtig, immerhin gibt es nicht überall viele Bio-Umsteller?

Im Heimmarkt Österreich merkten wir tatsächlich in den letzten zwei bis drei Jahren, dass weniger Betriebe auf bio umstellen. Dies liegt natürlich vor allem an den politischen sowie zurzeit auch wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Trotzdem ist das im Verkauf nicht spürbar, viele Betriebe tauschen einen alten Striegel gegen einen neuen ein oder kaufen sich mit den neueren Hack- oder Striegelmodellen ein Upgrade. In der Schweiz registrieren wir zwar keinen Stillstand, doch die Umstellung auf biologische Landwirtschaft hat sich doch abgeschwächt.

Anders dürfte die Situation international sein. Die EU will den Bio-Anteil bis 2030 auf 25 % erhöhen. Merken Sie das im Verkauf?

International wird auch Getreide gehackt. Ist der Striegel im Getreide ein österreichisches Phänomen? Auch in der Schweiz und in Deutschland wird meist der Striegel zur Unkrautregulierung in den Getreidefeldern eingesetzt. Aber ja, es stimmt, dass international durchaus auch Getreide gehackt wird – in der Regel mit einem Hackabstand von 15 bis 20 cm. Wir bieten Geräte an, die auf einem Parallelogramm mit drei Zinken drei Getreidereihen hacken. Dieses Gerät kann auch für Rüben oder Soja mit 45 cm Hackabstand verwendet werden. In Frankreich hat das eine lange Vergangenheit, in Österreich und Deutschland ist es hingegen noch nicht so populär.

Sie haben im Vorjahr mit dem «Chopstar-Prime» Ihr Angebot auf elf Modelle erweitert. Braucht es so viele verschiedene Hackgeräte?

Wir wollen Spezialist und Komplettanbieter für die mechanische Unkrautregulierung sein. Dazu gehört auch, auf Kundenwünsche einzugehen. Daraus haben sich über die Jahrzehnte neun verschiedene Striegel und elf verschiedene Hackgeräte entwickelt. Die Vielfalt ist wichtig, weil nicht jedes Gerät zu jedem Landwirt passt.

Einböck ist ein eigentümergeführtes Unternehmen mit Hauptsitz im österreichischen Innviertel. 220 Mitarbeitende produzieren dort Grubber sowie Hack-, Striegel- und Sätechnik. Deutschland, Österreich und Frankreich sind die stärksten Verkaufsmärkte. Neben dem Hauptstandort in Österreich betreibt Einböck zwei Vertriebstöchter in Frankreich und den USA.

In der Schweiz werden Maschinen von Einböck seit Jahrzehnten schon von Importeur Aebi Suisse und seinem Händlernetz vertrieben.

Der «Chopstar-Prime» ist für Anwender geeignet, die Wert auf ein schnelles Verstellen der Werkzeuge legen. Das können zum Beispiel Lohnunternehmer sein oder auch Bio-Landwirte mit vielen unterschiedlichen Kulturen und vor allem unterschiedlichen Wachstumsstadien.

Für Einsteiger ist oftmals das einfachere Standardgerät «Chopstar» oder der «Chopstar-Verso» mit Kameralenkung ein passendes und vor allem sehr wirtschaftliches erstes Gerät zum Starten. Ähnlich ist es beim Striegel. Für Betriebe mit Getreide, Mais und Soja passt der «Classic»- oder «Exact»-Striegel. Für das Rübenblindstriegeln, für Gemüse, Kräuter oder Dammkulturen kann hingegen der indirekt gefederte «Aerostar-Fusion» besser geeignet sein; für das Striegeln in organischem Material dann der Rollstriegel «Aerostar-Rotation».

Für wen ist die Rotorhacke empfehlenswert?

Den «Rotarystar» verkaufen wir vorwiegend an konventionelle Landwirte. Er öffnet und belüftet verschlämmte und verkrustete Böden. Das ermöglicht eine verstärkte Mineralisierung und einen besseren Pflanzenaufgang. Effizienter in der Unkrautregulierung ist aber der Striegel, weshalb der «Rotarystar» auf Bio-Betrieben eher als Gemeinschaftsgerät zum Einsatz kommt. Die grosse Flächenleistung macht das möglich.

Werden in zehn Jahren Roboter die Hackarbeit autonom übernehmen?

Roboter werden schon bald in Nischen wie dem Gemüse- oder dem Weinbau eingesetzt werden. Die Digitalisierung entwickelt sich rasant weiter, und überall

Interview | Markt 05 2023 Schweizer Landtechnik 11
Die neuste Entwicklung aus dem Hause Einböck, der «Chopstar-Prime», lässt sich mit der Schnellverstellung der einzelnen Zinkenträger schnell adaptieren.
«Lohnunternehmer investieren vermehrt in das Segment der Hack- und Striegeltechnik und bieten solche Dienstleistungen an.»

dort, wo man Fremdarbeitskräfte einsparen kann, lässt sich der Einsatz von Robotern rascher wirtschaftlich darstellen.

Im Getreidebau sehen Sie wenig Potenzial?

Das Einsparungspotenzial durch den Roboter ist hier geringer. Ausserdem darf man die Anwender nicht überfordern, die Einstellung von Geräten zur Unkrautregulierung muss einfach und selbsterklärend sein. Ich kann mir daher eher vorstellen, dass die Entwicklung weiter in Richtung autonom fahrende Trägerfahrzeuge geht und weniger Richtung Hackroboter.

Wird es einmal einen Einböck-Roboter geben?

Das glaube ich nicht, wir sind Maschinenbauer und keine Softwareentwickler. Wir bauen Maschinen, die vielleicht in Zukunft von autonomen Trägergeräten gezogen werden – aber sag niemals nie!

Aktuell unterscheidet Ihre Hackgerät-Kamera zwischen Farben. Wird sich die Einzelpflanzenerkennung mit künstlicher Intelligenz durchsetzen? Es gibt bereits Systeme, die die Einzelpflanze erkennen und mit künstlicher In -

telligenz weitertrainiert werden können. Bei einer Getreide- oder Sojareihe hat es aber wirtschaftlich keinen grossen Vorteil, wenn ich weiss, wo jede einzelne Pflanze steht.

Wenn es nach der Saat längere Zeit regnet und Kultur sowie Unkraut zum ersten Hackgang grün sind, wäre die Einzelpflanzenerkennung schon sinnvoll, oder?

Solche Rückmeldungen bekommen wir selten – und wenn, dann lässt sich die Erkennung meist durch Einstellungen an der Kamera, die ja nicht nur auf Farben, sondern auch auf Reihen schaut, verbessern. Die Kameratechnik hat sich weiterentwickelt, so dass wir heute schon unterschiedliche Farbkombinationen und

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auch 3D unterscheiden können. Dennoch: Irgendwann kann die Pflanzenerkennung mittels künstlicher Intelligenz Standard werden – aber erst dann, wenn sie wirtschaftlich, einsatzsicher und anwenderfreundlich ist.

Gehört der mechanischen Unkrautbekämpfung die Zukunft?

Ja, aber nicht nur im Bio-Landbau, auch in der konventionellen Landwirtschaft. Wir nennen das «Fusion-Farming», wenn die Bio- und die konventionelle Landwirtschaft voneinander lernen. In Frankeich funktioniert das gut, in Deutschland und Österreich gibt es noch Aufholbedarf. Wir Österreicher sind zwar Bio-Weltmeister, aber sicher nicht «Fusion-Farming»-Weltmeister.

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Markt | Interview 12 Schweizer Landtechnik 05 2023
«Chopstar-Verso»-Parallelogramm zum Getreidehacken mit 15 cm Abstand; das Gerät kann auch für 45 cm Rübenabstand verwendet werden.
«Die Kameratechnik hat sich weiterentwickelt, so dass man unterschiedliche Farbkombinationen und auch 3D unterscheiden kann.»

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Neu T-ForcePlus 250

Palette ausgebaut

Novag, ein Spezialist für Direktsaat-Technik, hat Sämaschinen für Arbeitsbreiten von 1 bis 10 m im Angebot. Mit dem Modell «T-Force Plus 250» wird die Lücke im unteren Bereich geschlossen.

Novag ist ein noch wenig bekanntes Unternehmen in der Sätechnik, konnte aber seit der Gründung vor etwas mehr als zehn Jahren vor allem mit dem konsequenten Bekenntnis zur Direktsaat und zur konservierenden Landwirtschaft in der «Notill»­ Community schon einige Erfolge feiern. Es mag erstaunen, dass Novag derzeit über eine Produktpalette verfügt, die bei einer Arbeitsbreite von 1 m (für Wein­ und Obstkulturen) beginnt und bis 10 m reicht. Mit dem neusten, gerade für schweizerische Verhältnisse nicht uninteressanten Modell mit einer Arbeitsbreite von 2 bis 3 m schliesst das französische Unternehmen im unteren Bereich eine Lücke.

Besonderes Scharsystem

Dieses neue Modell heisst «T­ Force Plus 250» und kann mit maximal zwölf Säscharen, platziert auf zwei Balken, ausgestattet werden. Alle Sämaschinen von

Novag funktionieren nach dem «T­Slot Plus»­ Prinzip. Herzstück dieses Prinzips ist die speziell geformte Säschare. Statt einer V­ oder U ­ Form wird ein umgekehrtes T in den Boden geschnitten. Eine vorgelagerte gezackte Scheibe mit einem Durchmesser von 575 oder 520 mm zerschneidet erst den vorhandenen Aufwuchs oder zieht Strohreste in die Tiefe und öffnet den Boden. Dahinter folgen zwei getrennte Säschare, die quer dazu eine Saatrille freiräumen. Die Schare verfügen je über einen Auslass, über den Saatgut und Dünger im optimalen Abstand voneinander platziert werden können. Das Saatgut wird durch den Luftstrom der pneumatischen Verteilung in die horizontale Tasche der Säschare transportiert, wo es optimalen Bodenkontakt hat, aber nicht in Kontakt mit allfälligen Strohresten kommt. Abgeschlossen wird der Sävorgang mit zwei nachlaufenden Andruckrollen in V­Form,

die den Saatschlitz wieder schliessen. Der Winkel dieser Rollen soll künftig einstellbar sein, um auch bei trockenen Bedingungen den Schlitz gut schliessen zu können. Das Säsystem von Novag greift nur minimal in den Boden ein. 90 % der Oberfläche bleiben während der Aussaat ungestört, was vor Austrocknung schützen

Technische Daten

Novag «T-Force Plus 250»

Arbeitsbreite: 2–3 m

Transportbreite: 2,1–3 m

Gesamtlänge: 5,25 m

Höhe: 2,35 m

Leergewicht: 3–3,6 t

Optionales Zusatzgewicht: 1,9 t

Zulässiges Gesamtgewicht: 7 t

Preis: ab 85 000 Euro (netto) ( Herstellerangaben)

14 Schweizer Landtechnik 05 2023
Roman Engeler
Markt | Firmen
Mit der Sämaschine «T-Force Plus 250» bietet Novag sein Direktsaatprinzip «T-Slot Force» nun auch für kleinstrukturierte Landwirtschaftsbetriebe an. Bild: Roman Engeler

und den Unkrautdruck senken soll – so jedenfalls die Versprechungen des NovagMarketings.

Hoher Schardruck

Gerade bei schwierigen DirektsaatBedingungen mit starkem Biomasseaufwuchs auf dem Feld sind hohe Schardrücke nötig. Mit dem «IntelliForce Plus»System wird der Druck auf jede Säschar automatisch über einen Hydraulik-Zylinder angepasst. An jedem Säbalken ist jeweils eine Schar mit einem Sensor bestückt, der 50 000-mal pro Sekunde den Schardruck misst und diesen in Echtzeit auf den Zielwert nachregelt.

Der Schardruck bewegt sich so zwischen 100 und 500 kg. Damit dieser hohe Druck bei allen Verhältnissen auch erreicht wird, kann die Maschine mit Zusatzgewichten ballastiert werden. 15 mal 50 kg können direkt auf der Achse, 24 mal 50 kg können auf der Plattform oberhalb der Reifen angebracht werden. So kann das Leergewicht der «T-Force Plus 250» von 3,6 t (bei 12 Säeinheiten) um knapp 2 t erhöht werden. Das maximal zulässige Gewicht gibt der Hersteller mit 7 t an.

Der Rahmen ist robust gebaut und passt so zu den massiv konstruierten Säscharen. Bei deren Anordnung wurde auf eine optimale Gewichtsverteilung und auf eine optimierte Lastübertragung auf die Zugmaschine zur Verbesserung der Traktion geachtet.

Selbst bei vielen Ernterückständen sollen Arbeitstempi bis zu 12 km/h mit diesen Direktsämaschinen möglich sein.

Bis zu vier Tanks

Verschiedene Reihenabstände von 16,66 über 18,75 bis zu 25 cm stehen zur Auswahl. Entsprechend ändert sich dann auch die Arbeitsbreite. Wird ein Säbalken

ausgehoben, verdoppelt sich der Reihenabstand. Die Saattiefe lässt sich individuell von 1 bis 8 cm einstellen.

Für die gleichzeitige Dosierung mehrerer Saatgüter oder Düngemittel lassen sich alle Direktsaat-Maschinen von Novag mit bis zu vier Tanks ausstatten. Der Haupttank verfügt über eine Trennwand, die in einen vorderen und einen hinteren Bereich aufgeteilt wird (800 und 300 l). Diese beiden Tanks können für Saatgut oder Dünger verwendet werden. Produkte aus jedem der beiden Tanks werden separat zu jedem Säschar befördert – sowohl auf den vorderen als auch auf den hinteren Säbalken. Dünger und Saatgut können somit getrennt voneinander ausgebracht werden. Jede Komponente wird mit seinem eigenen Säschuh auf der jeweiligen Seite der mittigen Schneidscheibe des Schars im Boden abgelegt.

Optional stehen zusätzlich zwei kleine Tanks à 50 l für Granulate oder Feinsämereien zur Verfügung. Diese können in den Luftstrom des Haupttanks dosieren oder der Inhalt kann breitflächig ausgebracht werden.

Steuerung

Die Software zur Steuerung der Maschine hat Novag selbst entwickelt. Die Bedienung erfolgt über einen farbigen 7-ZollMonitor mit Joystick. An einer IsobusKompatibilität wird noch gearbeitet.

Die «T-ForcePlus 250» benötigt 3 Steuerventile bei einer minimalen Hydraulikleistung von 30 l/min. Der Zugkraftbedarf liegt bei 100 PS oder mehr.

Ein integriertes Saatgutzähl- und Blockage-Erkennungssystem bietet Sicherheit bei der entsprechenden Ablage. Ausgestattet ist die Maschine weiter mit einem Kit zur sogenannten Pseudo-Vereinzelung mit hydraulisch angetriebenen und je nach

Die Firma

Novag ist ein noch junges Unternehmen in der Landtechnik. Spezialisiert auf Direktsaat-Technik wurde es 2011 als typisches Start-up von Ramzi Frikha und Antoine Bertin gegründet. Am Firmenstandort im westfranzösischen Fressines werden derzeit pro Jahr von knapp 30 Mitarbeitenden rund 50 Maschinen vom Typ «T-Force Plus» gebaut. Aktuell sind etwa 150 Maschinen weltweit im Einsatz, davon auch eine in der Schweiz, wo Novag noch einen offiziellen Vertriebspartner sucht.

Saatgut auswechselbaren Zylindern mit Vertiefungen.

Anhängung und Bereifung

Die Sämaschine wird standardmässig mit einer Anhängevorrichtung für die Unterlenker ausgeliefert. Optional gibt einen «K80»-Kugelkopf oder eine Zugöse. Eine Anhängerbremse gibt es ab Werk nur auf Wunsch, entweder hydraulisch oder pneumatisch. Als Bereifung stehen die Varianten «420/65R20» oder 560/45R22.5» zur Verfügung.

Fazit

Die Direktsaatmaschine «T-Force Plus 250» hinterliess im Demo-Einsatz einen soliden Eindruck. Die der Vorführung beiwohnenden Praktiker, die bereits seit längerem mit Maschinen von Novag arbeiten, äusserten sich positiv, kann damit doch nahezu alles Saatgut (Mais, Raps, Getreide, Klee-Gras) ausgebracht werden. Auch wenn keine verbindlichen Angaben gemacht wurden, liegen die Maschinen von Novag preislich über vergleichbaren Geräten anderer Hersteller.

Firmen | Markt 05 2023 Schweizer Landtechnik 15
Die Säeinheit mit gezackter Schneidscheibe und einem seitlichen Flügel für den Kreuzschlitz. Bilder: Novag Arbeitsweise des Novag-«T-Slot Plus»-Systems: Saatkorn und Dünger werden räumlich getrennt voneinander abgelegt.

Bodenschutz-Lösungen

Der Boden ist für die Landwirtschaft eine ebenso zentrale wie gefährdete Ressource. Der Einsatz korrekt bereifter Fahrzeuge kann dem Boden aber den oftmals unnötig auferlegten Druck nehmen.

Claas konnte kürzlich zwei Meilensteine zelebrieren: 35 Jahre Erfahrung mit den Raupenlaufwerken «Terra-Trac» und 25 Jahre Produktion dieser Laufwerke im eigenen Werk im deutschen Paderborn. Grund genug für Claas, einigen ausgewählten Medienvertretern einen vertieften Einblick in das Programm von Bodenschutz-Lösungen zu geben, zumal sich der deutsche Landtechnik-Hersteller als ein weltweit führender Anbieter von Systemen bezeichnet, die dem Bodendruck entgegenwirken.

Raupenlaufwerk «Terra-Trac»

Man schrieb das Jahr 1987, als Claas bei der «Farm Progress Show» in den USA erstmals einen Mähdrescher vom Typ «Dominator» mit zwei Raupenlaufwerken des Lieferanten Caterpillar zeigte.

Aufgrund der Aussenmasse von mehr als 4 m blieben diese Maschinen jedoch vor allem dem nordamerikanischen Markt vorbehalten. Zehn Jahre später begann Claas, diese bodenschonende Technik für die selbstfahrenden Erntemaschinen selbst zu bauen und entsprechend auch stetig weiterzuentwickeln. So wurde 2004 der Fahrkomfort durch die Einführung von Gummi-Absorbern an den Achsen der bis dato ungefedert angebrachten Laufwerke verbessert. Einen Quantensprung markierte die hydropneumatische Federung, die 2011 der neuen Generation der «Terra-Trac»-Laufwerke spendiert wurde und für hohe Komforteigenschaften sorgte. Die Bodenanpassung konnte dadurch verbessert werden, darüber hinaus waren Tempi bis 40 km/h auf der Strasse möglich.

Neben den Mähdreschern kann Claas diesen Typ von Raupenlaufwerken heute auch bei Traktoren der Baureihe «Axion» anbieten – notabene als bisher einziger im Segment der vollgefederten Halbraupen-Traktoren. Seit etwa fünf Jahren umfasst das Produktportfolio von Claas auch Feldhäcksler mit integrierten Raupenlaufwerken. Die dort verwendeten Laufwerke besitzen eine patentierte Vorgewendeschonung, die es erlaubt, beim Wendevorgang am Vorgewende die Aufstandsfläche der Laufwerke zu verkleinern. So können diese Maschinen auch für die Ernte auf Grünland und anderen empfindlichen Flächen eingesetzt werden.

«Terranimo» integriert

«Cemos» steht bei Claas für das elektronische Maschinenoptimierungssystem.

Markt | Firmen 16 Schweizer Landtechnik 05 2023
Roman Engeler Claas hat bereits über 35 Jahre Erfahrung mit Raupenlaufwerken und baut seit einem Vierteljahrhundert solche des Typs «Terra-Trac» in eigener Fertigung. Bilder: Matthias Mumme

Unter diesem Begriff werden alle Systeme zusammengefasst, die der Optimierung einer Maschine aus dem Hause Claas dienen. Damit ausgerüstet sind seit einigen Jahren Mähdrescher, Feldhäcksler und Traktoren im oberen Leistungssegment. Nun wurde dieses selbstlernende, interaktive System bei den Traktoren um eine weitere Funktionalität erweitert, wurde doch die Applikation «Terranimo» integriert. Bei dieser Applikation handelt es sich um ein von der Berner Fachhochschule Zollikofen (HAFL) in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Agroscope Reckenholz, der Aarhus University in Dänemark sowie der schwedischen Uni -

Dieses stark vereinfachte Kugelmodell zeigt den Grund für die grössere Tiefenwirkung bei gleichem Kontakt flächendruck in kg/cm²: Jedes Bodenteilchen gibt die Last je zur Hälfte an die beiden darunterliegenden Teilchen ab. Je mehr der Boden oben belastet wird (Radlast), umso weiter nach unten kann sich der Druck fortsetzen. Quelle: Roger Stirnimann, HAFL Zollikofen

versity of Agricultural Sciences entwickeltes Simulationsmodell für die Berechnung und Visualisierung des Risikos von Schadverdichtungen. Die Berechnung erfolgt anhand verschiedener Parameter wie Bodenart und Bodenzustand, Arbeitstiefe, Feldzustand (unbearbeitet, flach bearbeitet oder tief bearbeitet), Anbaugerät, Reifentyp, Ballastierung und einigen mehr. Anhand dieser Informationen und in Kenntnis der Fahrzeug-Technik (z. B. statische und dynamische Achslasten) kalkuliert «Terranimo» das Verdichtungsrisiko getrennt nach drei Bodenschichten. Auf Basis dieser Gefährdungsbeurteilung gibt «Cemos» Empfehlungen zur Ballastierung und Optimierung des Reifeninnendrucks zugunsten einer bodenschonenderen Fahrweise an den Fahrer. Ändert der Fahrer auf Basis der Verdichtungsrisiken und der daraus abgeleiteten Empfehlungen Einstellungen an der Traktor-GeräteKombination, wie beispielsweise den Rei -

feninnendruck, so fliessen diese Informationen direkt in die aktuelle Risikobewertung ein. Der Fahrer erhält so ein direktes Feedback auf den Effekt des Optimierungsprozesses.

Reifendruck-Regelanlage

Claas bietet beispielsweise beim «Axion 900» eine werksseitige Vorrüstung für Reifendruck-Regelanlagen. Der Zusatzkompressor «CTIC 2800» mit 2800 l/min Luftförderleistung sorgt dabei für eine zügige Anpassung des Reifeninnendrucks an Traktor und – bei entsprechender Ausrüstung – Anbaugerät. Die Bedienung ist komplett Isobus-fähig und ins Bedien-Terminal dieser Traktoren integriert. So wird es möglich, den Reifeninnendruck während der Arbeit dynamisch anzupassen, und zwar in optimaler Abstimmung mit den weiteren bereits genannten Parametern sowie in Interaktion mit dem Fahrer.

Einige terramechanische Grundlagen

• Angepasste Reifendrücke oder Laufwerksausrüstungen sind das A und O für eine bodenschonende Bearbeitung von Feldern.

• Je feuchter der Boden, desto geringer ist seine Festigkeit und desto tiefer weitet sich der Bodendruck in die Tiefe aus. Schwere tonige Böden sind stärker gefährdet als leichte, sandige Böden.

• Grundsätzlich ist der von einer Maschine erzeugte Bodendruck von zwei Faktoren abhängig – einerseits von der Rad- oder Achslast (Gewicht der Maschine inklusive Ladung), anderseits von der Auflagefläche der Reifen oder Laufwerke.

• Moderne IF- und VF-Reifen haben dank flexibler Karkassen grosses Potenzial,

auch mit niedrigen Reifeninnendrücken gefahren zu werden.

• Zudem konnte im Laufe der Jahre das Luftvolumen der Reifen dank niedriger Querschnitte bei gleichen Felgen- und Aussendurchmessern weiter gesteigert werden. Je grösser die Luftmenge im Reifen ist, desto mehr Radlast kann er bei einem bestimmten Innendruck tragen.

• Je mehr der Boden oben belastet wird, umso weiter nach unten kann sich der Druck fortsetzen – dies auch bei gleichem Kontaktflächendruck ( siehe Grafik ).

• Dem Dilemma «tiefer Reifendruck auf dem Feld und hohem Druck auf der Strasse» kann man am besten mit einer Reifendruck-Regelanlage entgegenwirken.

Firmen | Markt 05 2023 Schweizer Landtechnik 17
VF-Reifen haben dank flexibler Karkassen grosses Potenzial, auch mit niedrigen Reifeninnendrücken gefahren zu werden. Mit Reifendruck-Regelanlagen lässt sich der optimale Druck für verschiedene Anwendungen leicht einstellen.
Druck p = Druck p = = = = 1 = 1 Kraft F Fläche A Kraft F Fläche A 1 1 3 3 1/16 1/16 5/16 1/4 1/4 11/16 1/4 3/4 1 3/8 7/8 1/2 1 1 1 1/4 11/16 1/4 3/4 1 1/16 5/16 1/4 1/16 1/8 1/8 1/2 1/2 3/8 7/8 1/2 1 3/8 7/8 1/2 1 1/8 1/2 1/2 1/8

Sicherheit hat Priorität

Noch mehr schaffen, noch mehr bewegen, noch schneller vor Ort sein. Was technisch scheinbar kein Problem ist, stösst punkto Abmessungen, Gewicht und Akzeptanz an Grenzen. Bei gleichzeitig stark gewachsener Verkehrsdichte sind gefährliche Situationen und Konflikte vorprogrammiert.

Ruedi Hunger Bild:

Ruedi Hunger

Ernteprodukte, Hofdünger, Viehtransporte. Auf einem Landwirtschaftsbetrieb gibt es immer etwas zu transportieren. Bedingt durch den Strukturwandel wurden in den letzten zwanzig Jahren die Transportkapazitäten auf Schweizer Landwirtschaftsbetrieben massiv vergrössert. Je nach Lage des Betriebes werden diese Transporte mehrheitlich auf öffentlichen Strassen durchgeführt. Bedingt durch ihre langsame Geschwindigkeit, ihre Grösse und der Ausmasse sind landwirtschaftliche Fahrzeuge und Anhängerzüge eine besondere Herausforderung für alle Verkehrsteilnehmer.

Alle Transporte auf öffentlichen Strassen fallen unter das Strassenverkehrsrecht und tangieren unter anderem die Verkehrsregelnverordnung (VRV), die Signalisationsverordnung (SSV), die umfangreiche Verordnung über technische Anforderungen (VTS) und die Verordnung über die Typengenehmigung von Strassenfahrzeugen (TGV). Die Umsetzung der Strassenverkehrsvorschriften obliegt in der föderalistischen Schweiz den Kantonen. Damit kann nicht ausgeschlossen werden, dass gewisse Gesetzesinhalte von Kanton zu Kanton unterschiedlich ausgelegt werden.

Wer transportiert, braucht eine Zugmaschine …

Die klassische Zugmaschine in der Landwirtschaft ist der Traktor. Laut dem Bundesamt für Statistik waren 2021 in der Schweiz rund 196 500 Landwirtschaftsfahrzeuge vorhanden. Das entspricht rund vier Fahrzeugen je Landwirtschaftsbetrieb (48 864 Landwirtschaftsbetriebe). In der allgemein undifferenziert geführten Diskussion zur energetischen Ausrichtung der Mobilität, weg von fossilen Treibstof­

fen, ergeben sich auch für die Logistik der Landwirtschaftsbetriebe neue Herausforderungen. Die «Schweizer Landtechnik» berichtet regelmässig darüber.

Laut dem Bundesamt für Statistik waren 2021 in der Schweiz rund 196 500 Landwirtschaftsfahrzeuge registriert. Im Schnitt sind das 4 Fahrzeuge pro Betrieb.

… und die Zugmaschine braucht Diesel

Die fahrdynamischen Effizienzsteigerungen von Traktoren (Traktion, Reifenschlupf, Material ­ und Bodenschonung) werden zunehmend durch Themenfelder wie Einsatzspezialisierung, Automatisierung sowie Klima ­ und Umweltschutzaspekte ergänzt. Beispielsweise wurde der letzten «Land.Technik Konferenz 2022» unter anderem eine Untersuchung zum

möglichen Einsatz einer Start­StoppAutomatik in Traktoren vorgestellt. Angesichts der noch zu oft vor sich hin tuckernden Traktoren auf Hofplätzen, an Sammelstellen, bei Grastrocknungsanlagen, vor Rotlichtanlagen und … und eine sinnvolle Diskussion. Als minimal erforderliche Standzeit zur Reduktion des Kraftstoffverbrauchs werden vier Sekunden und zur Reduzierung der CO 2 ­ Emissionen 134 Sekunden angesehen. Die grossen Einsparungen im Bereich landwirtschaftlicher Transporte werden bzw. könnten allerdings über den Laufwerkwirkungsgrad realisiert werden. Sowohl im Feld (Schlupfverhalten) als auch auf der Strasse kommt dabei dem Reifenluftdruck, sowohl an der Zugmaschine als auch am Anhänger, eine Schlüsselrolle zu.

Hightech unter der Ladefläche

Mit den grösseren Transportkapazitäten sind auch die Ansprüche an die Fahrwerke gewachsen. Achsaggregate sind mitverantwortlich für effiziente Transportleistungen, für hohen (oder weniger hohen) Fahrkomfort und für die Sicherheit. Ein Achsaggregat besteht aus Achsen (inkl. Bremsen), Federsystemen und Rä ­

Zulässige Abmessungen

(VTS)

Vergleich der maximal zulässigen Fahrzeugabmessungen*

05 2023 Schweizer Landtechnik 19 STRASSENVERKEHR
Wie kaum in einer anderen Branche werden in der Landwirtschaft sehr unterschiedliche Transportmittel eingesetzt. Das stellt hohe Anforderungen an den Fahrer. Bilder: Ruedi Hunger
Lastwagen mit Anhänger Landwirtschaftliche Fahrzeuge Mähdrescher, Rübenvollernter max. Breite 2,60 m bis 3,50 m bis 3,50 m max. Länge 18,75 m 18,75 m >18,00 m max. Höhe 4,00 m 4,00 m 4,00 m
* gemäss Verordnung über die technischen Anforderungen VTS (SVLT­ Merkblatt)

dern mit Bereifung, alternativ evtl. einem Raupenfahrwerk. Sehr oft ist es so, dass ein modernes Achsaggregat richtig Geld kostet. Das ist nachvollziehbar, denn die grossen Transportgewichte lassen in Verbindung mit hohen Geschwindigkeiten keine Sicherheitsdefizite zu. (Siehe auch «Ein Anhänger ist nur so gut wie sein Fahrwerk».)

Mitlenken heisst auch mitdenken Zwangslenkung ist eine feine Sache –Zwangslenkung ist eine gefährliche Sache. Was stimmt nun? So viel vorab: Lenksysteme sind in der Regel sicher. Die eigentliche Schwachstelle ist einmal mehr der Mensch. Bei Fehlmanipulationen können gefährliche Situationen nicht ausgeschlossen werden. Generell bietet eine Zwangslenkung viele Vorteile beim Ziehen von mehrachsigen StarrdeichselAnhängern. Je grösser der Achsabstand und je breiter die Reifen, desto wichtiger ist das Mitlenken der Räder. Ziel ist, dass die Achsen der Lenkbewegung des Traktors folgen und damit der Reifenverschleiss bzw. die Grasnarbenschäden tief gehalten werden können. Entsprechend

werden auch Felgen, Radlager und Achsaufhängung weniger beansprucht. Bei Tandem-Fahrwerken lenkt die hintere Achse, beim Tridem-Fahrwerk die erste und die dritte Achse. Der mögliche Einschlagwinkel wird durch die Reifenbreite und die Chassisbreite begrenzt.

Zukunftsmusik: Smart Farming spielt mit

Die Digitalisierung bestimmt künftig die Logistik in der Landwirtschaft, auch wenn dies (noch) nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist. Ein wichtiger Teil wird dabei die Optimierung von Sammelprozessen landwirtschaftlicher Rohstoffe sein, um damit die Prozesskosten und Arbeitszeit zu reduzieren. Ein Beispiel ist die Bestimmung der optimalen Position eines Anhängers zur Ballenbergung mittels «k-Means»-basierter Algorithmen». Das mag ein abstrakt wirkendes Beispiel sein, zeigt aber wohin sich digitalisierte Logistik entwickelt. Ein anderes Beispiel ist die Rückverfolgbarkeit. Da zeigt sich häufig das Problem der geringen digitalen Tech -

nisierung von Transport- und Umschlagtechnik. Zum Teil geht man hier den Weg, über die GNSS-Positionsdaten, um damit die Gutströme für die Rückverfolgbarkeit aufzuzeichnen. Dazu müssten aber auch alle GNSS-Daten durchgängig erfasst sein. Ziel wird es deshalb künftig sein, trotz der grossen Anzahl «nicht intelligenter» Maschinen in der Transportlogistik eigenständige Datenketten aufzubauen. In diesem Zusammenhang scheint die «Telematik-Box Smart Collect» (KSC) von Krone eine interessante Technologielösung zu sein. KSC, die anfänglich eigentlich für den gewerblichen Güterverkehr entwickelt wurde, kann und wird auch in der Landwirtschaft eingesetzt.

Fazit

Nostalgie hat definitiv nichts mehr verloren beim Transport landwirtschaftlicher Güter auf der Strasse. Der Verkehr auf den Strassen wird immer dichter und hektischer. Geduld ist zunehmend ein Fremdwort. Dafür rücken mehr Gewicht, höhere Geschwindigkeit und weniger Zeit ins Rampenlicht. Die Frage ist nicht, ob das gut kommt – sondern vielmehr, wie wir als Strassenbenützer damit umgehen. Ist es nicht letztlich doch der Lastwagen, der Transporte ab Hof übernimmt? Im Gegensatz zum Traktor schafft er es, mehr Gewicht in kürzerer Zeit über längere Distanz zu transportieren und dies erst noch billiger.

20 Schweizer Landtechnik 05 2023 STRASSENVERKEHR
Die Landwirtschaft ist nicht alleiniger Benützer der Strassen, deshalb ist Rücksicht geboten. Immer breiter, schwerer und schneller ist eine verhängnisvolle Spirale. Bilder: R. Hunger und zvg
Es gibt mehr Fahrerfehler als Technikversagen.

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Erst gurten, dann spurten

Ladungssicherung ist ein Dauerbrenner. Weil die Transportgeschwindigkeiten oft relativ hoch sind und die Lademassen laufend grösser werden, steigen die Anforderungen an die Ladesicherung.

Ruedi Hunger

Eine Ladung muss gegen das Verrutschen, Umfallen, Hin- und Herrollen oder Herabfallen gesichert werden. Das eigentliche und oberste Ziel der Ladungssicherung ist die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und damit auch die Vermeidung menschlichen Leids. Weil man(n und Frau) nicht immer automatisch alle notwendigen Vorkehrungen trifft, sei es aus Unwissen, Hektik oder Selbstüberschätzung, wird’s von Gesetzes wegen vorgeschrieben. Letztlich dient eine korrekte Ladungssicherung auch dem Ruf der Landwirtschaft.

Wenn Kräfte wirken

Fahrer, Verlader und Halter sind in die Verantwortung der Ladungssicherung eingebunden. In der Hektik von Ernteund Verladestress gehen hin und wieder einige Grundsätze zur Ladungssicherung vergessen. Deshalb sind hier einige physi -

kalische Grundlagen zur Ladungssicherung in Erinnerung gerufen:

• Gewichtskraft

Die Gewichtskraft ist jene Kraft, mit welcher die Ladung (Palloxen, Paletten, Rund- oder Quaderballen usw.) auf der Ladefläche nach unten drückt. Folglich ist die Gewichtskraft die Ausgangsgrösse für die Dimensionierung der Sicherung und damit der Sicherungsmittel.

• Trägheitskräfte

Die Trägheitskräfte zeigen sich im Bestreben eines Ladungsteils, eine einmal eingenommene Bewegungsrichtung (und Geschwindigkeit) beizubehalten. Beispiel: Beim Anfahren neigt eine Ladung zum Rutschen nach hinten (Beschleunigungskraft). Das Gegenteil ist bei der Verzögerungskraft der Fall, nämlich dann, wenn

beim Abbremsen die Ladung zum Rutschen nach vorn neigt. Der dritte Fall, wo ebenfalls Trägheitskräfte wirken, sind abhebende Kräfte. Ausgelöst durch Schlaglöcher, Schwingungen und Vibrationen entstehen vertikale Trägheitskräfte, welche bewirken, dass die Ladung kurzzeitig den Kontakt zur Ladefläche verliert.

• Fliehkraft

Diese Kraft ist jedem Fahrradfahrer bestens bekannt. Fliehkräfte sind jene Kräfte, welche in Kurven auf das Fahrzeug (oder den Fahrradfahrer) und dessen Ladung wirken. Die Fliehkraft ist immer abhängig von der Geschwindigkeit, dem Kurvenradius und der Masse. Unter Einwirkung der Fliehkraft neigt eine Ladung dazu, sich Richtung Kurvenaussenseite zu verschieben. Wenn sich dann in einer Kurve eine Ladung nach aussen verschiebt, wird das

22 Schweizer Landtechnik 05 2023 STRASSENVERKEHR
Ladungssicherung beginnt beim korrekten Beladen. Bild: Heinz Röthlisberger

Fahrzeug oder der Anhänger bereits bei niedriger Geschwindigkeit unstabil und neigt zum Kippen.

• Reibkraft

Die Reibkraft wirkt gegen die Trägheitskräfte in horizontaler Richtung. Sie wird durch den Reibwert bzw. die Materialpaarung zwischen Ladefläche und Ladungsunterseite bestimmt. Es ist ein Trugschluss, dass allein durch die Reibkraft eine Ladung sicher auf der Ladebrücke bleibt. Daher: Die durch eine Ladung gegebene Reibkraft reicht ohne weitere Massnahmen zur Sicherung nicht aus.

Sicherungsarten

Während Schüttgüter von Natur aus formschlüssig auf dem Anhänger liegen, ist bei Stückgütern (Rund- und Quaderballen, Kisten, Paletten) darauf zu achten, dass sie möglichst dicht zusammenstehen und nach vorne gegen die Bordwand oder Rungen gestapelt sind. Dabei sind Lücken zu vermeiden. Da bei einer Voll -

Sicherungsgurten können sich mit der Zeit lockern, weshalb nach längeren Fahrten oder «Schlagloch-Strecken» eine Kontrolle notwendig wird.

Achtung: Doppelte Geschwindigkeit = vierfache Fliehkraft.

bremsung bis zu 80 % des Ladungsgewichtes nach vorne wirken, ist eine stabile Frontwand wichtig. Auch wenn Stückgüter formschlüssig geladen sind, kommt man in den meisten Fällen nicht ohne zusätzliche Sicherungsmittel aus. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Ladegüter in mehreren Lagen gestapelt wurden (Ballen, Palloxen). Zur Ladungssicherung gibt es einige physikalische Grundlagen, die zu beachten sind. Beispielsweise:

• Kraftschlüssige Sicherung

Bei der kraftschlüssigen Sicherung wird die Reibung zwischen Ladefläche und Ladung (evtl. Antirutschmatten) so stark erhöht, dass die Ladung nicht mehr verrutschen kann. Die Vorspannkraft hängt vom Zurrmittel (Spannset) und vom Zurrwinkel ab. Zur Sicherung nach vorne (Vollbremsung, Ausweichmanöver) muss die Ladung mit mindestens 80 % der Gewichtskraft gesichert werden. Beispiel: Eine Ladung mit 1000 daN Gewichtskraft ist mit mindestens 800 daN gegen Rutschen nach vorne zu sichern. Seitlich (links und rechts) und nach hinten mit mindestens 500 daN (50 %).

• Formschlüssige

Sicherung

Die formschlüssige Sicherung zeichnet sich dadurch aus, dass die Ladung nach allen Seiten durch Bordwände (oder Rungen) in Position gehalten wird. Rieselfähiges Material (Losetransport) kann gar nicht anders gesichert werden. Bei Ladelücken ab 5 cm (Palloxen) dienen hochgestellte Paletten für den Lückenschluss. Aufgrund höherer Geschwindigkeiten und grösserer Lasten ist beim Kauf von Anhängern auf einen stabilen Aufbau zu achten.

Fazit

Bekanntlich passieren Unfälle nicht einfach so, sondern sie haben eine Ursache oder mit anderen Worten sie werden verursacht. Fehlende oder mangelhafte Ladungssicherung ist nicht selten eine Unfallursache. Ladungssicherung ist oft aufwendig und beansprucht Zeit, beispielsweise die Sicherung von Heu- und Strohballen. Eine korrekte Sicherung lohnt sich aber immer. Wie heisst es doch so zutreffend: … oberstes Ziel der Ladungssicherung ist die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und damit auch die Vermeidung menschlichen Leids.

Ob Gras oder Mais, auch der Häcksler-Fahrer als Belader ist verantwortlich, nicht zuletzt, weil er den besseren Einblick hat.

Bild: Ruedi Hunger

Beim Getreide-Überlad gilt maximal das «Wassermass» – mehr ist des Guten zu viel. Bild: Ruedi Hunger Je steiler der Zurrwinkel (90° zur Ladefläche), desto besser wird die Vorspannkraft auf die Ladung übertragen. Bild: Ruedi Hunger
05 2023 Schweizer Landtechnik 23 STRASSENVERKEHR

Der Anhänger ist nur so gut wie sein Fahrwerk

Mit der Absicht, die Transportmengen zu erhöhen, werden die Begriffe «Raum» und «Zeit» laufend strapaziert. Raum, indem man bei allen Transortsystemen bis ans Limit geht. Zeit, indem man immer schneller am Ziel sein will.

Ruedi Hunger

Die Transportleistung wird bestimmt durch die Transport-Menge (Raum oder Volumen) und durch die Fahrgeschwindigkeit (Zeit). Beide Faktoren beeinflussen sich gegenseitig und sind verantwortlich für den Fahrkomfort (Fahrer), den Verschleiss am Anhänger und die Transportqualität für das Ladegut. Zentrale Bauteile sind diesbezüglich die Federung und das Lenksystem. Deshalb wird nachfolgend nur auf diese beiden Baugruppen eingegangen.

Gefedert fährt es sich komfortabler Federsysteme erhöhen den Fahrkomfort merklich und schonen die Fahrzeugaufbauten. Es gibt technisch unterschiedliche

Systeme, die in ihrer Wirkung und beim Anschaffungspreis markante Unterschiede aufweisen.

• Doppelachsaggregate/«Boogieaggregate» sind universell für Kipper, Güllefässer, Ladewagen, Mistzetter usw. einsetzbar. Sie verfügen über einen grossen Ausgleich zwischen den Achsen und eignen sich gut für den Einsatz sowohl neben der Strasse als auch auf der Strasse. Durch Montage der Achsen über den Federn (vielfach optional möglich) beansprucht das Achsaggregat weniger Bauhöhe.

• Verbundaggregate sind mechanisch gefederte Fahrwerke mit bis zu drei Achsen. Sie sind sowohl mit Parabel-

als auch mit Vielblattfedern lieferbar. Der statische Achslastausgleich erfolgt über Pendelarme. 2- und 3-Achs-Aggregate sind mit einer Lenkachse kombinierbar. Das Verbundaggregat eignet sich für verschiedene Fahrzeugtypen.

• Luftfederaggregate ermöglichen dank grossem Federweg einen entsprechend grossen Ausgleich zwischen den Achsen. Der Fahrkomfort ist sehr hoch und zwar sowohl auf der Strasse als auch im Gelände. Das Niveau des Anhängers bleibt auch bei unterschiedlichen Beladungszuständen konstant. Liftachse und Reifendruckregelsysteme sind möglich.

• Hydropneumatische Fahrwerke. Die hydropneumatischen Fahrwerke erfüllen

24 Schweizer Landtechnik 05 2023 STRASSENVERKEHR
Die Transport-Menge und die Fahrgeschwindigkeit beeinflussen sich gegenseitig und sind verantwortlich für den Fahrkomfort, den Verschleiss am Anhänger und die Transportqualität für das Ladegut. Bild: Marolf

Geradeausfahrt Lenkstange

Lenktrapez STRASSENVERKEHR

Drehpunkt Lenkachse

Kurvenfahrt

Links: Wirkung der Nachlauflenkung bei Kurvenfahrt. Bei Rückwärtsfahrt muss die Nachlauflenkung gesperrt werden (rechts). Bilder:

die hohen Anforderungen an Wankstabilität, Fahrsicherheit und Fahrkomfort. Dank ihren Eigenschaften eignen sich hydropneumatische Fahrwerke insbesondere für Anhänger, die wegen ihres hohen Fahrzeugschwerpunktes möglicherweise ein kritisches Fahrverhalten aufweisen können.

Grenzerfahrung verhindern

Das Befahren von Kurven aktiviert verschiedene Kräfte. Die bekannteste ist die Zentrifugalkraft. Wird diese Kraft zu gross, beginnen die Reifen seitwärts zu rutschen oder noch wahrscheinlicher, das Fahrzeug kippt. Die Zentrifugalkraft ist die Hauptursache für Schleuderunfälle. Beim Durchfahren einer Kurve treten aufgrund unterschiedlicher Wegstrecken von Traktor und Anhänger Schub- und Zugkräfte auf. Diese Lastwechsel sind nicht zu unterschätzen. Ausgelöst werden sie durch den kleineren Kurvenradius des Anhängers. Weil die Kräfte in der Kurve schräg von hinten auf die Traktorhinterachse wirken, neigt der Traktor zum Übersteuern. Daraus kann sich ein Schleuderunfall ergeben, bei dem das Fahrzeug oft in der Endlage in der Gegenfahrrichtung stehen (oder liegen) bleibt. Ebenso gefährlich sind auftretende Querkräfte im Zugmaul, hervorgerufen durch mehrachsige Zentralachsanhänger. Diese Kräfte treten bei Tandem- und vermehrt bei Tridem-Anhängern ohne Lenkachsen auf. Die Kräfte werden durch die Achsabstände und die Achsbelastung bestimmt. Ein wesentlicher Grund sind die Reifen, die bei seitlichem Druck nachgeben (müssen). Schmale Hinterradreifen am Traktor

und breite Anhängerreifen verschärfen das Problem.

Zwangs- und Nachlauflenkung

Die Querkräfte im Zugmaul sind nicht das einzige «Problem» von mehrachsigen

Sicherheitsrelevante Begriffe

Übersteuern

Zentralachsanhängern. Hohe Transportgewichte erfordern abseits der Strasse grosse Aufstandsflächen mit niedrigen Reifeninnendrücken. Das führt bei umgelenkten Tandem- und Tridem-Achsaggregaten zu Grasnarben- und Strukturschä -

Das Fahrzeug fährt mit einem kleineren Kurvenradius, als dieser aufgrund des Lenkeinschlages sein sollte. Um auf der gewünschten Kurvenfahrt zu bleiben, ist eine Korrektur am Lenkrad in Form von Gegenlenken nötig.

Untersteuern

Das Fahrzeug fährt in einem grösseren Kurvenradius, als dies aufgrund des Lenkeinschlages sein sollte. Um auf der gewünschten Kurvenfahrt zu bleiben, ist eine Korrektur in Form von Nachlenken notwendig.

Lastwechsel

Lastwechsel entstehen durch Beschleunigung, Verzögerung oder Fahrrichtungsänderungen. Unter Lastwechselreaktion versteht man die Änderung des Fahrverhaltens beim Auftreten dieser Lastwechsel wie das Über- oder Untersteuern.

Lastwechselreaktionen

Hoch-, Vertikal- oder Gierachse

Als Folge von Lastwechselreaktionen können sich beim Anhängerbetrieb Zugfahrzeug und/oder Anhänger so stark aufschaukeln, dass nach einer Schlingerfahrt einer oder beide kippen.

Bei Fahrrichtungsänderungen um 360 Grad (Kreisfahrt) dreht sich ein Fahrzeug einmal um seine Hochachse. Die Drehbewegung um diese Achse wird als «gieren» bezeichnet.

Schräglaufwinkel

(Quelle: Ruedi Gnädinger)

Vereinfacht ausgedrückt bezeichnet der Schräglaufwinkel die Differenz zwischen der Fahrrichtung, welche sich aufgrund der Radstellung einstellen müsste und der tatsächlichen Richtung. Die Ursache ist die Reifen- und Laufflächenverformung bei Kurvenfahrt. Bei grossem Schräglaufwinkel leiden das exakte Ansprechen der Lenkung und die Fahrstabilität. Mit genügend Reifendruck kann diese unerwünschte Eigenschaft vermindert werden.

Lehrmittel
Kurvenradius 05 2023 Schweizer Landtechnik 25

den. Lenkachsen mit grossem Lenkeinschlag verhindern weitgehend, dass die Grasnarbe beim Wenden aufgerissen wird, zudem sind engere Wendekreise möglich. Auf festen Fahrbahnen reduzieren Lenkachsen in erster Linie den Pneuverschleiss und die Belastung für einzelne Achsteile massiv.

Verschiedene Systeme

Die einfachste Zwangslenkung bei Tandemfahrwerken ist die «Nachlauflenkung». Wenn der Anhänger dem Traktor in einer Kurve folgt, sorgt der Nachlauf entsprechend dem Kurvenradius für das Einlenken der Räder. Dieses System funktioniert nur in Fahrrichtung. Beim Rückwärtsfahren muss die Achse gesperrt werden, da die Achse sonst entgegen der gewählten Richtung lenken würde. Die hydraulische Zwangslenkung weist mehr Komfort auf. Die Lenkbewegungen werden vom Anhängepunkt aus über mechanische Lenkstangen auf ei -

nen oder zwei Hydraulikzylinder übertragen. Durch Ölverdrängung im Zylinder wird die Lenkbewegung letztlich auf den Lenkzylinder auf der Achse übertragen, welcher dann den Lenkausschlag ausführt. Wichtig: Die Lenkstange/n muss/ müssen horizontal auf gleicher Höhe wie der Anhängepunkt sein (ISO-Norm) und die Anhängekupplung muss spielfrei sein (Kugelsystem 80).

Beim elektrohydraulischen System wird die Lenkbewegung elektrisch über einen Sensor am Drehpunkt der K-80-Kupplung erfasst und auf ein Hydrauliksystem übertragen. Dieses «verarbeitet» die Lenkbzw. Sensorinformationen, indem es die Lenkzylinder der Achse(n) ansteuert. Mit diesem System lässt sich im Feld auch der sog. «Hundegang», also das spurversetzte Fahren, realisieren.

Von Selbstbaulösungen für Zwangslenkungsbauteilen und deren Anbindung am Traktorheck wird abgeraten. Verschiedene Hersteller liefern K-80-Anbauböcke

bereits vorgerüstet ab Werk. Diese sind mit Aufnahmepunkten zur Montage der Zwangslenkung ausgestattet. Liegt keine Herstellerfreigabe vor, was bei Eigenbaulösungen wahrscheinlich ist, sind Fahrten auf öffentlichen Strassen nicht erlaubt und können, insbesondere bei einem Unfall, rechtliche Folgen haben. Aus Sicherheitsgründen gibt es Geschwindigkeitsbeschränkungen für Lenksysteme, das heisst, ab einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit wird die Lenkachse in der mittigen Position zentriert und kann nicht mehr gelenkt werden.

Fazit

Sicherheit ist das oberste Gebot bei der transportorientierten Landwirtschaft von heute. Feder- und Lenksysteme leisten einen aktiven Beitrag zur Sicherheit. Allerdings können sie auch über einen vermeintlich sicheren Fahrzustand hinwegtäuschen. Es braucht deshalb nach wie vor das «Gspüri» des Fahrers.

Lenkachsen reduzieren den Verschleiss, schonen den Boden und die Fahrbahn und senken die Querkräfte. Am Tridem-Fahrwerk ist auch ein spurversetztes Fahren möglich (Hundeganglenkung). Bilder: Zimmermann und R. Hunger
26 Schweizer Landtechnik 05 2023 STRASSENVERKEHR
Gefedert fährt es sich komfortabler. Es gibt unterschiedlichste Ausführungen, von hydraulischen über Blattfeder- bis hin zu Luftfeder-Systemen. Entsprechend unterschiedlich sind die Federwirkung und der Preis. Bilder: zvg

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Sicher ankommen

Unfälle geschehen nicht, sie werden verursacht. Wer sich dessen bewusst ist, wird vor und während der Fahrt besonders aufmerksam sein. Stress ist in diesem Zusammenhang ein schlechter Begleiter.

Ruedi Hunger

Eigentlich hat jeder Fahrer das Ziel, nach der Fahrt wieder sicher auf dem Hof anzukommen. Das ist nicht ganz selbstverständlich. Einiges, was unterwegs mit dem Traktor und Anhänger passieren kann, hat der Fahrer nicht in seiner Hand. Immerhin kann er bei entsprechenden Kontrollen vor und während der Fahrt einen Grossteil der Unfallquellen «kontrollieren». Wer sich dessen bewusst ist, wird erfolgreich unterwegs sein.

Sehen und gesehen werden

Ein altes Logo – und doch hat es nichts an Aktualität verloren. Nicht nur, wenn es dunkel wird, auch tagsüber gibt es kritische Lichtsituationen. Erntezeit bedeutet immer auch Stress. Auch die Anhängerbeleuchtung selber kennt «Stresszeiten». Nach monatelanger Ruhezeit im Winter geht’s, wenn die Sonne hoch am Himmel steht, plötzlich wieder los. Daher ist eine Funktionskontrolle von Blinker, Standund Bremslicht vor der Abfahrt unbedingt notwendig.

Vorsicht beim Linksabbiegen Linksabbiegen mit einem Hängerzug hat’s in sich. Trotz grosser Spiegel verschwinden die Autos oft hinter den grossen Konturen der Anhänger und das nicht selten schon 50 oder 100 m hinter dem Hänger. Auch bei gesetztem Blinker besteht keine Garantie, dass nicht im letzten Augenblick noch einer ausschert und vorbeischiesst. «Klassischer Linksabbiege-Unfall…», heisst es nachher in einer Polizei-Meldung. Wer links abbiegen will, muss den zurückliegenden Strassenabschnitt frühzeitig und immer wieder im «Auge behalten». Denn unverhoff kommt oft.

Vorausschauend, defensiv Einmal im Schuss, wirkt ein Traktor/Anhängerzug je nach Situation auf andere Verkehrsteilnehmer bedrohlich. Der hohe Lärmpegel, die drohend wirkenden Reifengeräusche, die sich nähernde Kulisse, das alles kann Angst auslösen. Und Angst ist nie ein guter Begleiter auf der Strasse.

Deshalb innerorts und auf schmalen Stras sen vorausschauend defensiv fahren und freiwillig die Geschwindigkeit reduzieren (auch wenn sie schon auf 30 km/h beschränkt ist).

Anschnallen!

Noch zu oft sind Traktorfahrer unangeschnallt unterwegs. Was für den Fahrer eigentlich selbstverständlich sein sollte, gilt erst recht auch für Mitfahrer. Mitfahrersitze sind sowieso Behelfssitze. Oder haben Sie sich selber schon einmal wohlgefühlt darauf? Insbesondere Kinder und Enkelkinder gehören in gesicherte Kindersitze und nicht mit einem Strick auf den Mitfahrersitz gebunden.

Bremsen prüfen…

… aber nicht erst, wenn Sie schon mit dem beladenen Hängerzug auf der Strasse unterwegs sind. Der Strassenverkehr ist heute so dicht, dass sich kein Fahrer eine lockere Bremsprobe im Kolonnenverkehr erlauben darf. Wer bremst, verliert –

28 Schweizer Landtechnik 05 2023 STRASSENVERKEHR
Die Bewegungsenergie nimmt nicht linear, sondern im Quadrat zu. Bild: Heinz Röthlisberger

aber wer auf dem Hof eine sorgfältige Funktionskontrolle durchführt, zählt trotzdem zu den Gewinnern. Gerade, wenn während der Ernte noch der letzte Wagen aus dem Schopf gezogen wird, ist eine seriöse Kontrolle notwendig.

Vorsicht Getreideverluste

Es ist wie verhext, immer die letzten drei-, vierhundert Kilogramm Getreide überfüllen den Kipper. Vorsichtig fahren reicht nicht, um Verluste zu verhindern. Geschwindigkeit, kinetische Energie und das Federsystem des Anhängers sorgen dafür, dass bereits auf dem ersten Kreisel die überfüllte Menge abrauscht und sich auf der Fahrbahn verteilt. Blitzgefährlich für nachfolgende Motorräder! Neben Reinigungskosten kostet dieser Ladungsverlust schnell einmal ein Bussgeld von CHF 800.– und mehr.

Geschwindigkeit nicht unterschätzen

Die Bewegungsenergie eines fahrenden Traktor-Anhängerzugs bestimmt die Kräfte, welche bei einem Fahrrichtungswechsel (z. B. Kreisel) oder beim Abbremsen entstehen. Die Geschwindigkeitserhöhung von 30 km/h auf 40 km/h entspricht einem Drittel (33,3 %!). Dies, weil die Bewegungsenergie (kinetische Energie) nicht linear, sondern im Quadrat zunimmt. Daher erhöht sich die kinetische Energie von ursprünglich 100 % auf 178 % (Faktor 1,332). Zudem haben landwirtschaftliche Transporte oft einen hohen Schwerpunkt. Die Kombination von hohem Schwerpunkt und hoher Geschwindigkeit ist bei Kurvenfahrten

schon manchem Fahrer zum Verhängnis geworden.

Gewichtsangaben beachten

Bei Weitem nicht jeder Traktor darf so viel anhängen, dass ein 40-t-Zug zusammengestellt werden kann. Dazu sind folgende Definitionen wichtig (sie finden sich zum Teil in den Ausweispapieren):

• Leergewicht: Gewicht des ungeladenen, fahrbereiten Fahrzeugs mit mind. 90 % Treibstoff im Tank, inkl. Fahrer (Annahme Ø 75 kg).

• Betriebsgewicht: Tatsächliches Gewicht des Fahrzeuges mit Fahrzeuginsassen, der Ladung, dem Anbaugerät und bei

Zugfahrzeugen der Stützlast eines angehängten Anhängers.

• Gesamtgewicht: Für die Zulassung massgebendes Höchstgewicht, mit dem das Fahrzeug verkehren darf.

• Stützlast: Last, die über eine Zugvorrichtung auf die Anhängerkupplung übertragen wird. (Die Stützlast ist beim Betriebsgewicht beim Zugfahrzeug zu berücksichtigen.)

• Nutzlast: Differenz zwischen Gesamtgewicht und Leergewicht. Achtung: Reelles Leergewicht muss nicht zwingend dem eingetragenen Gewicht im Fahrzeugausweis entsprechen.

• Adhäsionsgewicht: Gewicht auf der Antriebsachse in Bezug zum Betriebsgewicht.

• Gewicht auf der Lenkachse: Die Ladung ist so anzuordnen, dass die Lenkachse mind. 20 % des Betriebsgewichts trägt und bei Anhängern der Schwerpunkt vor der Achse liegt.

Ladungssicherung beachten

Wer Ballen transportieren will, kommt nicht darum herum, eine stattliche Anzahl «Sicherungsmittel» (sprich: Spanngurte) zur Verfügung zu haben. Damit diese, wenn sie benötigt werden, auch in genügender Anzahl vorhanden sind, ist es von Vorteil, wenn jeder Anhänger gleich mit einer entsprechenden Kiste ausgerüstet ist. Eine Ausnahme bilden spezielle Transportwagen mit mechanischen Sicherungssystemen für Ballen und/oder Palloxen.

05 2023 Schweizer Landtechnik 29 STRASSENVERKEHR
Die kinetische Energie wirkt auch auf die Ladung, ein hoher Schwerpunkt wie hier bei diesem Ballentransport verschlimmert die Situation. Bild: zvg Getreide gehört in die Gosse und nicht auf den Kreisel. Bild: Ruedi Hunger

«Suche geeignetes Transportsystem»

Auf der Suche nach dem besten, billigsten und schnellsten Transportmittel steht die Eignung für den Betrieb im Mittelpunkt. Den Entscheid, was am besten passt, muss der Betriebsleiter selber fällen.

Ruedi Hunger

Transportgüter fallen in der Landwirtschaft oft saisonal im Sommer und im Herbst an. Beispielsweise wollen Gemüse, Getreide, Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben effizient und kostengünstig zum Annahme- oder Verladeort beziehungsweise auf den Hof transportiert werden. Andere Transportarbeiten sind über das ganze Jahr verteilt oder fallen im Winter und in der Vorerntesaison an, so beispielsweise Hackschnitzel oder das Abholen von Futterkartoffeln. Damit die Forderung nach einem effizienten Transport erfüllt wird, sollte die Transporttechnik ein tiefes Eigengewicht, aber dennoch höchste technische Zuverlässigkeit aufweisen. Ist dies ein Widerspruch?

Was heisst «geeignet»?

Ein geeignetes Transportsystem passt auf den Betrieb, zur vorhandenen Traktorgrösse und zur möglichen Transportmenge. Es ist wirtschaftlich wenig sinnvoll, wenn einzelne Peaks (Höchstmengen) mit eigener Mechanisierung abgedeckt werden. Für diese Situationen gibt es immer in der näheren oder weiteren Umgebung eine Mietmöglichkeit. Geeignet heisst auch, dass eine jährlich angemessene Auslastung erreicht wird. Das Berechnungsbeispiel (Tabelle 2) zeigt, dass ein verhältnismässig kleiner Einachskipper (7 t) eine jährliche Auslastung von 350 Tonnen erreichen sollte. Das sind immerhin mindestens 50 Fuder. Für einen

30 Schweizer Landtechnik 05 2023 STRASSENVERKEHR
Plattformanhänger mit spezieller Ausrüstung sind die Leader für den Ballentransport. Bild: zvg Der Kipper als Allrounder steht in einer passenden Konfiguration auf den meisten Landwirtschaftsbetrieben der Schweiz. Bild: Ruedi Hunger

Tandemkipper (10 t) sind bereits 60 Fuder (oder mehr) erforderlich. Klar, das sind theoretische Werte, die auf kleinen und mittleren Betrieben nicht erreicht werden, und trotzdem besteht immer Transportbedarf. Oft besteht der Wille, auch

ein kleines Volumen mit einem eigenen Anhänger abzudecken.

Der Allrounder ...

Im «Kipperland Schweiz» verfügt ein durchschnittlicher Landwirtschaftsbetrieb

Tabelle 1: Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Transportsysteme

Plattformanhänger

Vorteile Nachteile

+ Leicht und günstig (Ankauf und Unterhalt)

+ Universell einsetzbar für Stückgüter

+ Mit Seitenwänden auch für Schüttgüter einsetzbar

+ Anbauteile für Ballentransporte, wie Front- und Hecktraversen

+ Antirutschbeläge auf der Ladefläche reduzieren die Gefahr von Ladungsverschiebung

+ Verschiedene Bereifungsvarianten

Dreiseitenkipper

über einen robusten Kipper, der für alle Arbeiten «hinhalten» muss. Neben landwirtschaftlichen Erzeugnissen können mit einem normalen Dreiseitenkipper auch Beton, Kies und Steine transportiert werden. Solche Transportgüter hinterlassen

– Kein Abkippen möglich

– Für Schüttgüter werden deshalb Hebe- oder Kippbühnen benötigt (250 cm)

– Grosskisten erfordern evtl. ein anderes Brückenmass als bisherige Palloxen

Zusätzliche Sicherungspunkte sind nicht immer vorhanden

In der Grundausrüstung oft unterbereift

Vorteile Nachteile

+ Dreiseitenkipper sind vielseitig einsetzbar

+ Bordwandvarianten, z. B. verleimte Multiplexplatten, Aluminium-, Stahl- oder gemischte Bordwände

+ Verschiedene Brückengrössen 200/230/245 cm

+ Aus Tandem- und Zweiachskippern lassen sich flexible Transporteinheiten zusammenstellen

+ Kipper sind einfach in der Handhabung

+ Dreiseitenkipper sind wertbeständig

+ Einfaches Abdecken der Ladung möglich

Muldenkipper

– Weniger robust als Muldenkipper

– Zweiachskipper mit Drehschemellenkung übertragen keine Stützlast auf den Traktor

– Zweiachskipper sind anspruchsvoll beim (Rückwärts-)Rangieren

– Kipper brauchen beim Rückwärtskippen generell viel Raumhöhe

– Proportional zur Kipphöhe wächst die Instabilität (Achtung auf unebenen Standflächen)

Vorteile Nachteile

+ Sehr robuste Bauart, grosses Ladevolumen

+ Günstiges Verhältnis von Eigengewicht und Transportvolumen

+ Für Schüttgüter vielseitig einsetzbar

+ Konische Aufbauten garantieren zuverlässiges und schnelles Entladen

+ Heckklappe hebt komplett über Schüttgutkegel aus

+ Körnerdichter Aufbau, Heckklappe dichtet durch Vorspannung körnerdicht ab

Abschiebe- und Rollbandwagen

– In der Regel nur rückwärts kippbar

– Wenig geeignet für Stückgüter (Paletten)

– Benötigen grosse Raumhöhe zum Kippen/Entleeren

– Proportional zur Kipphöhe wächst auf unebener Standfläche die Instabilität

Vorteile Nachteile

+ Hohe Standsicherheit durch niedrigen Schwerpunkt bei Transport und Entladen

+ Problemloses Abschieben in niedrigen Gebäuden. Volumenheckklappe bestimmt Raumhöhe beim Entleeren

+ Rasches Entladen dank mitlaufender Vorderwand (Abschiebewagen)

+ Mit Hilfe der Stirnwand kann beim Abschiebewagen das Ladegut vorverdichtet werden

+ Der Abschiebewagen kann z. B. mit Streuwerk kombiniert werden

+ Rollbandwagen sind schonend, beispielsweise für Kartoffeln, und es entsteht kein Seitendruck

+ Vielseitiger verwendbar als Häckselwagen mit Kratzboden

Überladewagen, Sattelauflieger, Wechselaufbauten

– Abschiebewagen nicht für alle Ladegüter geeignet. Empfindlich sind beispielsweise Kartoffeln, sie werden zu stark gepresst

– Hoher Seitendruck bei ASW (kaum Seitendruck bei RBW)

– Nur bedingt geeignet für palettisierte Stückgüter

– Für ASW, hohe Ölmenge notwendig (evtl. eigene Bordhydraulik erforderlich)

– Abschiebewagen haben bei gleichem Ladevolumen ein höheres Eigengewicht als Muldenkipper.

Vorteile Nachteile

+ Wechselaufbau-Systemlösung ermöglicht den Austausch mit unterschiedlichen Aufbauten

+ Wechselaufbauten können (fabrikatabhängig) mit verschiedenen Fahrwerken genutzt werden

+ Überladen von Schüttgütern auf grössere Transporteinheiten am Feldrand ist bodenschonend

+ Grosse Transportvolumen bis bzw. vom Feldrand

+ Zweiphasensystem steigert bei Gülle die Ausbringleistung

+ Billigere Strassentransporte dank LKW-Transporteinheiten

+ Das Zweiphasensystem eignet sich für Lohnunternehmen

– Wechselaufbauten nur für Lohnunternehmen und Grossbetriebe

– Zusätzliche Rüstzeiten beim Aufbauten-Wechsel

– Wirtschaftlichkeit nur bei hoher Auslastung

– Überladeleistung oft zu gering, lockere Schüttung erfordert viel Volumen

– Oft wird erforderliche Überladehöhe auf LKW nicht oder nur knapp erreicht

05 2023 Schweizer Landtechnik 31 STRASSENVERKEHR

aber Spuren. Ein erstes Anzeichen dafür ist, dass viele Kipper in der Landwirtschaft nicht mehr raps- oder getreidedicht sind und mit viel Aufwand und mässigem Erfolg vor der Ernte mit Klebband «abgedichtet» werden müssen.

… und Klassiker

Seit Jahrzehnten ist der Kipper, egal, in welcher Konfiguration, ein Klassiker. Er eignet sich (mehr oder weniger) für alle Schüttgüter. Alle Anbieter haben ein entsprechend grosses Angebot, was aber noch nicht heisst, dass jeder Hersteller alle Produkte selber baut. Meistens gibt es auch ein grosses Zubehörangebot. Da -

zu gehören Aufsätze zur Erhöhung der Transportvolumen, aus schwerem, aber stabilem Stahlblech oder leichtem und etwas empfindlicherem Aluminium. Der grösste Nachteil eines Kippers ist das Kippen selber. Denn beim Anheben steigt der Schwerpunkt und der Wagen verliert an Standfestigkeit. Für den Häckselguttransport auf den Fahrsilo scheidet er deshalb wegen seines erhöhten Risikos zum Umfallen aus.

Der Standsichere …

Seit 1999 sind Abschiebewagen auf dem Markt. Hauptargument für den Abschiebewagen ist seine Standsicherheit beim

Tabelle 2: Kostenberechnung für Einachs- bzw. Tandem-Kipper

Abladen. Sein Schwerpunkt bleibt nahezu stabil; wenn schon, dann verschiebt er sich in Längsrichtung nach hinten, aber niemals noch oben. Das täuscht darüber hinweg, dass der Abschiebevorgang an sich ein Gewaltakt ist. Je länger der Wagen ist, desto heftiger ist dies der Fall. Selbst einige Hersteller empfehlen das Schieben nur bis 40 m3 Ladevolumen, darüber hinaus soll Rollbodentechnik eingesetzt werden. Dieser Kraftakt hinterlässt auch Spuren bei der Konstruktion, die Seitenwände sind massiver als bei einem Kipper. Dies mit der Folge, dass der Wagen mehr Leergewicht auf die Waage bringt. Das Schieben erfordert je nach Wagengrösse eine beachtliche Ölmenge.

… und Schnellentlader

Mit dem Abschiebewagen ist das Entladen schnell erledigt. Das überrascht wenig, denn schliesslich ist dies seine Hauptaufgabe. Der Heckabschluss ist vielfach als Volumenklappe konstruiert und damit Teil des Ladevolumens. Die Plattform eines Abschiebewagens kann bis zu 30 cm tiefer sein als bei einem Häckselwagen mit umlaufendem Kratzboden. Gegenüber einem Schubbodensystem kann ein Abschiebewagen gut und gern bis zu fünfmal schneller abladen. Für den durchschnittlichen Landwirtschaftsbetrieb ist der Abschiebewagen meistens «eine Nummer zu gross». Dafür ist er ein idealer LohnunternehmerAnhänger.

Der Schonende

Was bezüglich Eignung für den durchschnittlichen Landwirtschaftsbetrieb beim Abschiebewagen gilt, trifft auch beim Rollbandwagen zu. Er hat ähnliche Eigenschaften wie ein Abschiebewagen. Auch er ist standsicher und sein Schwerpunkt verschiebt sich nie nach oben. Weil beim Abladevorgang kein Druck auf das Ladegut ausgeübt wird, eignet er sich speziell für sensible Ladegüter. Im Interesse einer langen Lebensdauer (Rollband) sollten keine scharfkantigen Ladegüter geladen bzw. transportiert werden. Die Abladegeschwindigkeit ist von der Literleistung des Hydrauliksystems ab hängig.

Der mit dem Haken

Ein Hakenliftsystem wird den Muldenkipper nicht in jedem Fall ersetzen, mindestens wird dies in den wenigsten Fällen sinnvoll sein. Denn das System hat ei -

32 Schweizer Landtechnik 05 2023 STRASSENVERKEHR
Abschiebewagen sind standsicher und für verschiedenste Ladegüter geeignet. Bild: zVg
Transportanhänger hydraulisch kippbar Agroscope Kostenkatalog 2023 Code 3002 3010 Einheit 1-AchsKipper 7 t 2-Achs-TandemKipper 10 t Anschaffungswert* CHF 16 500.− 28 000.− Auslastung pro Jahr AE (Tonnen) 350 600 Abschreibung Jahre 18 18 Auslastungsgrad % 21 27 Reparatur- und Unterhaltsfaktor (RUF) Faktor 2.1 1.65 Kostenberechnung pro Jahr pro AE pro Jahr pro AE Total fixe Kosten 1272 3.63 1979 3.30 Total variable Kosten 1.16 1.16 Entschädigungsansatz CHF je Fuder CHF je Sunde 36.87 36.87 44.98 44.98 * die aktuellen Anschaffungskosten liegen heute weit höher

nen «zweiten» Haken: Bauartbedingt müssen aufgrund des höheren Eigengewichts Abstriche bei der Nutzlast ge ­

macht werden. Aber sonst ist ein Hakenliftsystem ganz okay und vor allem sehr flexibel. Als System werden Hakenliftge ­

Tabelle 3: Kostenberechnung für Muldenkipper (20 t) und Hakensystem (22 t)

* die aktuellen Anschaffungskosten liegen heute weit höher

Tabelle

Maschinenkombination mit Bedienung (Arbeitskraft – Landwirtschaft CHF 29.00/h)

räte deshalb bezeichnet, weil sie aus Anhänger, Hakenlift und Abrollcontainer bestehen. Sie zeichnen sich aus durch ein robustes Chassis mit gefedertem Tandem ­ oder Tridem ­ Fahrwerk. Der Hebelarm mit Aufnahmehaken wird mittels ein oder zwei gross dimensionierter Hydraulik zylinder bewegt. Je nach Hersteller und Baugrösse ist der Hebelarm optional oder serienmässig auch als Schubarm kons truiert. Es gibt ebenfalls eine Knick­Schub ­Variante. Die erforderliche Ölmenge wird entweder vom Traktor bezogen oder vom bordeigenen Hydrauliksystem.

Fazit

Warentransporte sollen auch in der Landwirtschaft effizient und sicher durchgeführt werden. Dazu stehen verschiedene Transportsysteme zur Verfügung. Allerdings kann sich ein Landwirtschaftsbetrieb schlicht und einfach nicht für jedes Ladegut den optimalen Anhänger leisten. Die Wirtschaftlichkeit darf nicht vernachlässigt werden.

05 2023 Schweizer Landtechnik 33 STRASSENVERKEHR
deshalb als schonend. Bild: Strautmann Wenn Abbruchmaterial, Beton und Kies transportiert wird, braucht es robuste Kipper. Bild: Marolf
4:
Total Maschinenkombination mit Bedienung (Arbeitskraft – Landwirtschaft
Maschinen ­ Code Traktor 1004, Kipper 3002 und Bedienung Traktor 1006, Kipper 3010 und Bedienung CHF pro Arbeitseinheit Stunde Fuder Stunde Fuder Totale Verfahrenskosten CHF 105.29 105.29 128.28 128.28 Anfahrtspauschale Kosten und Anfahrtspauschale 105.29 105.29 128.28 128.28
Maschinen ­ Code Traktor 1012, Kipper
und Bedienung Traktor 1012, HG/Co. 3026 und Bedienung CHF pro Arbeitseinheit Stunde Fuder Stunde Fuder Totale Verfahrenskosten CHF 170.96 170.96 194.70 194.70 Anfahrtspauschale Kosten und Anfahrtspauschale 170.96 170.96 194.70 194.70
Kosten ganze Maschinenkombination
CHF 29.00/h)
Total
3023
Transportanhänger Muldenkipper , Hakengerät Agroscope Kostenkatalog 2023 Code 3023 3026 Einheit Muldenkipper Tridem 20 t Hakengerät 22 t und Container Anschaffungswert* CHF 60 000.− 92 000.− Auslastung pro Jahr AE (Tonnen) 2000 3200 Abschreibung Jahre 18 18 Auslastungsgrad % 36 77 Reparatur­ und Unterhaltsfaktor (RUF) Faktor 1,25 1,2 Kostenberechnung pro Jahr pro AE pro Jahr pro AE Total fixe Kosten 4006 2.01 6437 2.01 Total variable Kosten 0.75 1.47 Entschädigungsansatz CHF je Fuder CHF je Sunde 60.57 60.57 84.30 84.30

Neu aufgemischt

Same brachte im letzten Jahr die Baureihe «Virtus» mit drei Getriebevarianten und 4-Zylinder-Motor der Abgasstufe 5 auf den Markt. Die «Schweizer Landtechnik» konnte das Topmodell «Virtus 135» mit neuem Getriebe «RVShift» einem Test unterziehen.

Same hat die Baureihe «Virtus», die den Leistungsbereich von 116 PS bis 137 PS abdeckt, mit einigen Neuheiten ausgestattet. Drei Getriebevarianten und eine Vielzahl von Optionen machen diese Traktoren für Grünland und Ackerbau, aber auch für Transportarbeiten interessant. Gerade das «RVShift»-Getriebe ist eine Alternative zu stufenlosen Varianten.

Mit Boost bis zu 143 PS

Unter der Haube arbeitet ein elektronisch geregelter «Farmotion 45 Ultra»-Motor mit 4 Zylindern und 3,8 l Hubraum. Die maximale Leistung beträgt 137 PS, mit Boost sind es 143 PS. Dieser wird ab 15 km/h oder bei Zapfwellenanwendung freigegeben. Die Abgasnorm der Stufe 5 wird mit DOC, SCR und DPF erreicht. Der Traktor beschleunigt zügig und zieht bei

schweren Arbeiten gut durch. Die hydraulischen Ventile und das 600-StundenÖlwechsel- Intervall sparen Unterhaltskosten. Das kompakte Kühlerpaket ist zur Reinigung nicht klappbar, die Schmutzgitter und der Klimakondensator können jedoch herausgezogen werden.

«RVShift»-Getriebe

Beim «Virtus» sind drei Getriebevarianten möglich. So gibt es ein «Powershift»Getriebe mit fünf mechanischen Gängen, entweder mit zwei oder drei Lastschaltstufen, die über eine Automatikfunktion verfügen. Dann ist eben das neue, innovative «RVShift»-Getriebe verfügbar, mit dem der Testtraktor ausgestattet war. Dieses Getriebe verfügt ebenfalls über Automatik-Funktionen, die Gangschaltung erfolgt mittels Joysticks auf der Armlehne.

Ein Druck nach vorne schaltet einen Gang nach oben, ein Druck nach hinten entsprechen einen Gang zurück. Drückt man

gleichzeitig den Knopf vorne am Joystick, so wird ein Gang übersprungen. Über eine Taste auf der Armlehne lässt sich zwischen den zuvor programmierten Modi «Feld» oder «Strasse» mit entsprechend angepasster Schaltung wechseln. Parameter wie Anfahrgang, Schaltbereich oder Schaltzeitpunkt lassen sich mit einem Drehkopf-Wählschalter in der rechten Seitenkonsole einstellen. Das Ganze wird am Infocenter angezeigt. Weiter lässt sich der «APS»-Modus (Automatik Powershift) aktivieren. Dann erfolgen alle

Kurzbewertung

+ Durchzugstarker Motor

+ Perfekte Getriebeabstimmung

+ Hoher Fahrkomfort

– Nutz-/Sattellast

– Raues Lenkrad

– Hebel für Lenkradneigung

34 Schweizer Landtechnik 05 2023 Impression | Fahrbericht
Der Same «Virtus 135» mit dem «RVShift»-Getriebe, hier beim Einsatz mit dem Schwergrubber. Bilder: Martin Abderhalden und Roman Engeler * Martin Abderhalden ist Landwirt und testet regelmässig Maschinen und Geräte für die «Schweizer Landtechnik»

Schaltvorgänge automatisch. Wenn gewünscht, kann man manuell über den Joystick eingreifen, ohne den Automatik-Modus zu verlassen. Die Endgeschwindigkeit von 40 km/h wird bei rund 1600 U/min erreicht.

Mit Superkriechgang

Das neue «RVShift»-Getriebe ist eine «Powershift»-Variante mit intelligentem Getriebemanagement. Es stehen 20 Gänge vor- und 16 Gänge rückwärts zur Verfügung. Optional ist auch ein Kriechgang aktivierbar. Dieser ermöglicht wie bei einem stufenlosen Getriebe ein Fahren von 0,02 bis 5 km/h und kann nachträglich über eine Lizenzaktivierung hinzugefügt werden.

Zusätzlich verfügt das Getriebe über die zwei Bereiche «Normal» und «Heavy Duty», womit sich die Zugkraft bis um das Doppelte erhöhen lässt. Die Wendeschaltung lässt sich in fünf Stufen einstellen. Verfügbar ist weiter die «Stop&Go»Funktion. Man kann ohne Auskuppeln das Bremspedal betätigen und dann wieder losfahren. Neu ist dies auch durch Zurückziehen des Joysticks möglich. Weiter gibt es zwei Tempomaten. Alles in allem bietet das «RVShift»-Getriebe viele Möglichkeiten, ist aber einfach zu bedienen. Bei der Heckzapfwelle stehen die Drehzahlen 540, 750 und 1000 U/min zur Wahl.

«InfoCenter Pro»

Die neue Vier-Säulen-Kabine ist dank weit öffnender Türen gut zu erreichen. Im Innern trifft man auf die bekannten farblichen Kennzeichnungen der Bedienelemente. Orange für Getriebe-, Gelb für Zapfwellen- und Blau für die Hydraulikbedienung. In der «Advance»-Version, mit

der auch der Testtraktor ausgestattet war, ist die voll ausgerüstete Satellitenarmlehne verbaut. Die Armlehne ist aber nicht verstellbar.

Der eine Joystick ist für die elektronischen Hydraulikventile reserviert, der andere für die Getriebesteuerung inklusive drei frei programmierbarer Tasten und einem Daumenrad. Nebst zwei Drehzahlspeichern, dem Zapfwellenschalter (-automatik) befinden sich noch das Handgas, die Getriebesteuerung, die Kriechgangschaltung und ein Knopf für die automatische Getriebesteuerung auf der Armlehne.

Die restlichen Bedienelemente wie die Differenzial-Sperre, manuelle oder automatische Allrad-Zu- oder -Abschaltung sowie EHR sind auf der rechten Seitenkonsole untergebracht. Die Raucher wird es freuen, dass ein funktioneller Aschenbecher inklusive Anzünder in der Kabine verbaut ist. Das helle Grau im Innenraum macht die Kabine zusammen mit dem ausstellbaren Dachfenster schön hell. Gut gelungen ist das Armaturenbrett mit dem «InfoCenter Pro». Obwohl dieses 5-Zoll-Display im Armaturenbrett etwas klein ist, lässt es sich gut ablesen, ist informativ und nicht überladen. Über einen Drehtaster in der rechten Seitenkonsole lässt sich die Anzeige mit den Einstellmöglichkeiten steuern.

Volle Beleuchtung

Ist das Licht eingeschaltet, sind in der Kabine auch alle Taster beleuchtet, was zusammen mit der Fussraumbeleuchtung das Fahren bei Nacht angenehm und übersichtlich macht. Dasselbe gilt im Aussenbereich, denn der «Virtus» verfügt über ein komplettes LED-Programm mit 16 Zusatzscheinwerfern für eine perfekte Ausleuchtung.

Same «Virtus 135RVShift» Technische Daten

Motor : «Farmotion 45 Ultra», 4-Zylinder, Turbodiesel, Abgasstufe 5, 3850 ccm Hubraum, 137 PS, 143 PS mit Boost

Getriebe: «RVShift» mit 20 × 16 Gängen, optionaler Kriechgang 0,02 m/h bis 5 km/h, stufenlos

Masse: L 454 cm, H 281 cm, B 238 cm Bereifung : BKT «Agri Max» vorne 480/65R24, hinten 600/65R34

Gewicht : Zulässiges Gesamtgewicht: 8500 kg. Leergewicht: 5900 kg

Hubkraft : 3000 kg vorne, 7000 kg hinten.

Preis : CHF 145 000.– (Testausstattung, inkl. MwSt.) ( Herstellerangaben)

Ablagen gibt es ordentlich, leider aber keine verschliessbaren. Der klappbare Beifahrersitz passt, ist aber etwas weit vorne platziert, was den Einstieg etwas behindert. Für gross Gewachsene ist die Kabinendachkante etwas tief geraten. Ebenfalls könnte der Hebel für die Neigungsverstellung des Lenkrads etwas griffiger sein. Gut gelungen ist das Heizung-Lüftungs-Konzept mit auf der ganzen Kabinenhöhe verteilten, einstellbaren Luftdüsen. Der Blick auf das Heck ist prima. Auch wenn die Heckscheibe offen ist, bleibt der Geräuschpegel in der Kabine angenehm. Zusammen mit der mechanischen Kabinenfederung ergibt sich ein guter Fahrkomfort.

Echte Vierradbremsen

Optional ist das Schnelllenkungssystem verbaut, das die nötigen Lenkradumdrehungen halbiert. Die hydraulische Dop -

Fahrbericht | Impression 05 2023 Schweizer Landtechnik 35
Im Heck sind bis zu zehn Steuerventile und ein Load-SensingAnschluss möglich. Sämtliche Bedienelemente befinden sich rechterhand und sind ergonomisch gut angeordnet.

pelzylinder-Vorderachsfederung verbessert den Fahrkomfort. Der Lenkeinschlag beträgt 55°.

Natürlich sind die echten Vierradbremsen im Ölbad auch beim «Virtus» Standard. Eine grosse Sicherheit bietet auch die hydraulische Parkbremse. Sie wird links beim Fahrersitz betätigt und verfügt über einen kleinen, griffigen Hebel. Leider ist dieser fast baugleich wie der Drehzahlschalter für die Zapfwelle und zudem nahe bei diesem angeordnet, was zu Fehlgriffen verleiten kann.

Speziell ist die hydraulische Motorbremse, die über das Hydrauliksystem und über den Visco-Lüfter eine zusätzliche Bremswirkung erzeugt und bei längeren Talfahrten unterstützt. Die pneumatische Zweileiter-Anhängerbremse inklusive «Duomatic»-Anschlüsse lässt keine Wünsche offen.

Interessant ist weiter die HydraulikAusstattung. Das Load-Sensing-System fördert mit einer Leistung von 120 l/min bis zu zehn Heckanschlüsse. Das Fronthubwerk von Sauter stemmt 3000 kg, im Heck beträgt die maximale Hubkraft mit den Zusatzhubzylindern satte 7000 kg. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 8500 kg. Bei einem Leergewicht von 5900 kg ist eine Nutzlast von 2600 kg möglich, was mit mittleren Anbaugeräten schnell erreicht wird.

Guter Komfort

Der Testtraktor wurde nebst Transportarbeiten mit einem 5-Zinken-Grubber eingesetzt. Trotz unvorteilhaften feuchten Bodenbedingungen hat der «Virtus 135 RVShift» gute Arbeit geleistet. Hier konnte er dank der Schnelllenkung punkten und die 34-Zoll-Reifen von BKT gaben ei -

ne Bodenfreiheit von knapp 50 cm. Da wäre eine 38-Zoll-Bereifung besser gewesen. Auf der Strasse lässt sich das Getriebe fast wie ein stufenloses fahren. Die Schaltvorgänge waren sanft, aber sehr zügig.

Fazit

Der Same «Virtus 135 RVShift» ist ein mit technischen Raffinessen vollgepackter Allroundtraktor, der mit 38-Zoll-Reifen im Acker gut mithalten kann. Der Motor sorgt für eine zügige Beschleunigung. Die einfache Bedienung, kombiniert mit angenehmer Kabine und Federung, ergeben einen hohen Fahrkomfort. Mehr Nutzlast wäre aber nötig, um auch mit grösseren Anbaugeräten arbeiten zu können. Das vielseitig einstellbare Getriebe kann eine echte Alternative zu stufenlosen Modellen sein.

Impression | Fahrbericht 36 Schweizer Landtechnik 05 2023
Das gut einsehbare Armaturenbrett ist informativ. Mittig findet das 5-Zoll-«InfoCentre Pro» Platz. Für die Batterie-Wartung lässt sich der rechte Aufstieg hochklappen. Der Beifahrersitz nimmt dem gut konzipierten Aufstieg etwas den Freiraum. Für die Wartung öffnet sich die Motorhaube schön weit. Die Seitenteile lassen sich gut demontieren. Die mechanische Kabinenfederung reagiert gut und rasch auf Bodenunebenheiten.

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30-km/h-Anhänger an grün

eingelösten 40-km/h-Traktoren

Mit 30-km/h-Anhängern darf nur 30 km/h gefahren werden. Das gilt auch dann, wenn der Anhänger von einem landwirtschaftlich eingelösten 40-km/h-Traktor gezogen wird.

Dass 30-km/h-Anhänger kein Nummernschild benötigen und deshalb nicht immatrikuliert werden müssen, ist den meisten klar. Unklar aber ist oft, wie schnell man mit einem 30-km/hAnhänger fahren darf, wenn dieser an einen landwirtschaftlich eingelösten 40-km/h-Traktor angehängt ist? Gemäss der Anpassung der technischen Verordnungen (VTS) und der Änderung der Verordnung über technische Anforderungen an landwirtschaftliche Traktoren (TAFV 2), die am 1. Oktober 1998 in Kraft trat, gilt in dieser Frage Folgendes:

«Anhänger, die für eine Geschwindigkeit von 30 km/h gebaut sind, müssen zur Vermeidung erheblicher Kosten für die Landwirtschaftsbetriebe weiterhin nicht

immatrikuliert werden. Die geltende Regelung, wonach die 30-kmh-Anhänger auch dann nicht schneller gefahren werden dürfen, wenn die Höchstgeschwindigkeit des Zugfahrzeugs mehr als 30 km/h beträgt, gilt auch, wenn sie an den neuen, schnelleren Traktoren mitgeführt werden.»

Das bedeutet: Wer mit einem landwirtschaftlich eingelösten 40-km/h-Traktor und einem angehängten 30-km/hAnhänger schneller als 30 km/h fährt, muss mit einer Verzeigung und mit einer Busse rechnen.

Bremsabstimmung einhalten Neben dem Einhalten der Geschwindigkeit mit dem 30-km/h-Anhänger ist es

wichtig, dass die «Neuen Vorschriften Bremssysteme für landwirtschaftliche Fahrzeuge» mit Gültigkeit ab 1. Februar 2019 respektive ab 1. Mai 2019 erfüllt werden.

Die «Neuen Vorschriften Bremssysteme für landwirtschaftliche Fahrzeuge» finden Sie auf www.agrartechnik.ch im Mitgliederbereich unter der Rubrik «Flyer und Merkblätter».

Wo drückt der Schuh?

In der Rubrik «Praxisfragen» behandelt die «Schweizer Landtechnik» Anliegen aus der Praxis, wie sie laufend an den SVLT herangetragen werden. Kontakt: Tel. 056 462 32 00 oder per E-Mail an zs@agrartechnik.ch.

Management | Praxisfragen 38 Schweizer Landtechnik 05 2023
Aldo Rui Mit 30-km/h-Anhängern darf man nur 30 km/h fahren. Das gilt auch beim Einsatz mit landwirtschaftlich eingelösten 40-km/h-Traktoren. Bild: Heinz Röthlisberger

Begriffe

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05 2023 Schweizer Landtechnik 39
Kreuzworträtsel Waagrecht 1 Männername
Salat mit viel Bitterstoffen
Fluss Kt. Glarus
Umlaut 15 an diesem Tag
Kfz. Spanien
Kfz. Österreich
Ortsteil der Gemeinde Sins (AG) 21 er frz. 22 aushilfsweise 28 Lernende an Unis 30 kantonales Kfz. 31 Frauenname 32 Frauenname 33 Dehnlaut 34 europ. Währung 36 Grundfarbe 38 auch dem Hintersten und Letzten 40 Religion Abk. 41 missgünstige Personen 42 Kfz. Halbkanton 43 Kfz. Ungarn 44 ein Achtel «byte» 45 von der älteren Garde 47 Kfz. Spanien 48 kantonales Kfz. 49 Zeichen Kohlenstoff 50 ein Schnellzug 51 auch frz. 52 über dem Niveau 54 Kunde einer Beratungsleistung Senkrecht 1 Klebstoff 2 Kfz. Halbkanton 3 Leutnant Abk. 4 die Kochkunst betreffend 5 in Versform, es ... 6 Kfz. Spanien 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 B H 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 M 22 23 24 25 26 27 L 28 29 30 F G 31 32 33 34 35 36 37 38 39 D C 40 41 42 43 44 45 46 47 K 48 49 50 51 A I 52 53 54 55 E A B C D E F G H I K L M 7 Schau engl. 8 afr. Staat 9 Nachfolgerin der EG 10 Chance 12 ungeschminkt, gewöhnlich, einfach 13 orient. Frauengemach 16 kantonales Kfz. 20 Zeichen Kalium 23 Bibelteil 24 neuseeländischer Vulkan 2518 m 25 rar 26 Kfz. südeurop. Land 27 Tierkreiszeichen 29 Westschweizer kantonales Kfz. 35 Lagebezeichnung 37 feierliche griech. Gedichtform 38 Schriftart 39 Männername 46 ja frz. 48 kantonales Kfz. 50 Dehnlaut 53 Zeichen Sauerstoff 54 Zeichen Kalium 55 Kfz. Spanien Rätsel von Hans Popp, 9323 Steinach
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Walter

Pure «Swissness»

Unter der Marke «Tanner swisstrailer.ch» führt die Jost AG in Langnau i. E. seit 2020 die Produktion der bekannten vollverschweissten Tanner-Viehwagen lückenlos weiter.

Tanner-Viehanhänger aus dem Emmental lassen seit Jahrzehnten punkto Qualität, Langlebigkeit und Spezifikationen keine Wünsche offen und zählen zu den besten der Welt. Die Produkte zeichnen sich vor allem durch die vollverschweisste Ganzaluminium-Konstruktion aus, welche zu 100 % in der Schweiz bei Jost AG hergestellt wird. Das galt bereits 75 Jahre lang unter «Tanner Fahrzeugbau AG» in Langnau; es gilt weiter unter der Nachfolgerin «Tanner swisstrailer.ch» am gleichen Ort, eine Marke der seit 1876 bestehenden Firma Jost AG (siehe separaten Kasten).

Über die Tibram-Gruppe

Die Jost AG ist Teil der Tibram-Gruppe und eine europaweit führende Schweizer Herstellerin von hochwertigen Kabelzugmaschinen, Kabelspulenanhängern und weiteren Produkten für die Kabelverlegung; sie entwickelt und produziert kundenspezifische Spezialwinden, fertigt anspruchsvolle Baugruppen und Schweisskonstruktionen für den Maschinen- und Anlagenbau. 2020 baute Jost AG ihre Geschäftsbereiche mit der Integration der Marke «Tanner swisstrailer.ch» weiter aus

und stellt Anhänger für die Industrie, die Landwirtschaft und Kommunaltechnik her. Mit der innovativen Neuentwicklung hybrider Netzersatzanlagen leistet Jost AG einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen im Bereich mobiler Stromerzeuger und etablierte 2022 erfolgreich die Marke Jost AG Energietechnik. «Tibram AG» bietet Lösungen für die Bahntechnik und stellt im Bereich der CNC-gesteuerten Metallverarbeitung nicht nur Teile und Baugruppen für die Industrie her, sondern auch für die Eigenprodukte der Tibram-Gruppe. Die Firma «opdesign ag» entwickelt und konstruiert für Kunden aus unterschiedlichen Branchen Komponenten, Baugruppen und Maschinen und ist der Innovationsmotor der Tibram-Gruppe, sagt Patrick Bay, Geschäftsführer der Firmengruppe

Viehanhänger bis 40 oder 100 km/h «Tanner swisstrailer.ch» steht also weiterhin für erstklassige Viehanhänger und Fahrzeuge aus dem Emmental. Vom einachsigen Viehanhänger über zweiachsige Viehanhänger mit zwei Verladerampen bis hin zum Anhängerzug werden Kundenwünsche bedarfsgerecht erfüllt. Die

Viehanhänger sind für den landwirtschaftlichen Einsatz bis 40 km/h oder im industriellen Bereich bis 100 km/h ausgelegt. Bei der Konstruktion der Viehanhänger aus Aluminium steht das Tierwohl im Fokus. Feste lichtdurchlässige Dächer mit Isolation sorgen für mehr Laufruhe, Helligkeit und angenehme Temperaturen. Es gibt einzeln schaltbare Lichtquellen für den vorderen und hinteren Bereich, grosszügige Lüftungsschieber und viele weitere Optionen für Türen, Gatter und Abtrennungen.

Dem Tierschutz Genüge getan «Die Ganzaluminium-Konstruktion ist vollverschweisst, leicht, robust und wartungsarm», erklärt Patrick Bay. Aufgrund des geringen Eigengewichts sei die Nutzlast gross, der Verlad dank hellem Innenraum stressfrei und die Fahrt dank Einzelradfederung ruhig. Lange Laderampen seien mit ganzflächig verklebten Gummimatten ausgestattet. Dank glatten Innenwänden und fugenlos geschweisster Bodenwanne sei die abschliessende Reinigung einfach zu erledigen. «Die Anhänger entsprechen vollumfänglich der Tierschutzverordnung und somit den

Plattform | Firmenporträt 40 Schweizer Landtechnik 05 2023
Dominik Senn Geschäftsführer Patrick Bay (r.) bespricht mit einem Mitarbeiter den Aufbau eines Viehanhängers. Bilder: Dominik Senn «Tanner swisstrailer.ch»-Verkaufsleiter Pedro Lopes schliesst die Doppeltüre eines Viehanhängers.

Schweizerischen Vorschriften. Dies erfordert für die Produktion Teile von höchster Qualität. Dabei setzen wir auf langjährige Partnerschaften lokaler Zulieferer», sagt er.

Die Kleinanhänger, mittleren und grossen Anhänger von «Tanner swisstrailer.ch» werden am gleichen Standort in einer rund 1000 m² grossen Werkhalle aufgebaut und endmontiert; darunter sind inhouse entwickelte Plattformanhänger verschiedener Grössen und Gewichte und sogar Vier-Seiten-Kipper (Lader) im Angebot, aber auch Spezialanhänger wie Träger für Hand-Bauwalzen.

Konfigurator für Viehanhänger

Mit Ausnahme der allergrössten Viehanhänger kann jeder Ein- oder ZweiachsTandemanhänger auf einfache Weise vom Landwirt unter www.swisstrailer.ch konfiguriert werden. Die Spezifikationen reichen von der gewünschten Anzahl und Grösse der Räder (ob aussen oder unter dem Boden), Ladehöhen und Kastengrössen über Flächenangaben, Breiten (auch Sonderbreiten), Höhen, Gesamtgewicht und Nutzlast bis hin zu vielerlei Ausstattungsvarianten. Das Gute am einzigartigen Konfigurator: Die Kostenwahrheit ist jederzeit sichtbar.

Für Anhänger mit Strassenzulassung und einem Gesamtgewicht bis 3,5 t gilt seit Jahresbeginn 2021 Tempo 100 km/h auf Schweizer Autobahnen, sofern Anhänger und Zugfahrzeug für diese Geschwindigkeit zugelassen sind. Die bis Ende 2020 zugelassenen Anhänger von Tanner sind für 80 km/h zugelassen. Eine Nachrüstung auf 100 km/h ist unter Vorbehalt des Zustands der Fahrwerkkomponenten und der Fahrstabilität möglich; zum Beispiel werden zur Erhöhung der Fahrsicherheit Radstossdämpfer eingebaut.

«Bekenntnis zum Werkplatz Schweiz»

Hartnäckig hält sich bis heute die Meinung, der Viehanhängerbauer Tanner aus dem Emmental habe nach der Geschäftsaufgabe durch die drei Brüder Heinz, Ulrich und Hansruedi Tanner im Jahre 2020, nach 75 Jahren des Bestehens, die Eigenproduktion eingestellt und sei bloss noch Händler bzw. Importeur irgendeiner Marke. Dem ist ganz und gar nicht so. Die vor allem für ihre Kabelverlegetechnik bekannte Maschinenund Apparatebauerin Jost AG führt den Anhänger- und Fahrzeugbau seither als neuen Bereich unter der Marke «Tanner swisstrailer.ch» weiter.

Für die Kunden der Tanner AG Langnau ändert sich somit nichts. Einzig die Entwicklung und die Produktion sind zur Jost AG an den Obermattweg 25 in Langnau verlegt worden. Wie Patrick Bay, Geschäfts-

führer der Jost AG und CEO der Tibram-Gruppe, präzisiert, haben die Gebrüder Tanner ihr Produktions- Knowhow «im gegenseitigen Vertrauen» in die Hände der Jost AG gelegt, was die lückenlose Weiterführung der Produktion ermöglicht, die Arbeitsplätze gesichert und die hohe Qualität der Anhänger und Fahrzeuge garantiert hat: «Aus dem gemeinsamen Erfahrungs- und Wissensschatz sind sogar neue Produktideen entstanden, von denen jetzt die Tanner- und die Jost-Kunden profitieren.» Erhalten werden konnte auch die Kette regionaler Zulieferer. «Die gelungene Nachfolgelösung ist unser Bekenntnis zum Werkplatz Schweiz und damit zum Willen, zuverlässig hochwertige Produkte zu schaffen, welche das Prädikat Swissness verdienen», sagt Patrick Bay.

Firmenporträt | Plattform 05 2023 Schweizer Landtechnik 41
Jost AG schweisst alle Konstruktionen in Aluminium und Stahl im Werk Langnau. Das Tanner-Mutterhaus Jost AG steht vor allem für Kabelverlegetechnik. Massgeschneiderter Viehanhänger.

Exklusive Flussreise zum Kennenlernen

Flussaufwärts auf dem Rhein von Holland in die Schweiz! Diese grosse Route auf einem Fluss, der die Schweiz mit dem Meer verbindet, ist ein Leckerbissen für alle Fans von Flussreisen. Es ist eine Reise zu den faszinierendsten Metropolen und ganz viel Rheinromantik. Für die Fachbesichtigungen und Ausflüge entlang der Reiseroute steht ein bewährter Twerenbold-Chauffeur mit dem Car bereit.

Das Programm

1. Tag: Samstag, 5. August

Busanreise von der Schweiz nach Amsterdam. Zwischenübernachtung unterwegs in einem guten Mittelklassehotel mit Abendessen.

2. Tag: Sonntag, 6. August Busfahrt nach Amsterdam. Die Geschichte dieser Stadt ist eng mit dem Wasser verbunden. Die 165 Kanäle (Grachten) der Stadt wurden über Jahrhunderte hinweg angelegt. Seit 2010 gehört der

Auf den Wiesen befinden sich zudem drei Hühnermobile für je 800 Legehennen. Auf den Feldern wachsen Kartoffeln, Getreide und Mais. Nach der interessanten Hofführung Weiterfahrt nach Düsseldorf. Wiedereinschiffung und Fahrt nach Köln, wo wir am Abend eintreffen.

4. Tag: Dienstag, 8. August Als mächtiges, 157 m hohes Wahrzeichen der Stadt Köln erhebt sich unweit vom linken Rheinufer der Dom. In unmittelbarer Nähe beginnt das Altstadtviertel mit

sel. Der Betrieb produziert auf rund 100 ha Spargeln, Süsskirschen, Aprikosen, Mirabellen, Pfirsiche, Äpfel, Birnen sowie Kürbisse. Und dies ohne Folien­Tunnel und Glashäuser. Da für Qualität und Menge das Wasser zur richtigen Zeit immer wichtiger wird, hat der studierte Agronom Holger Scherhag 2011 eine unter­ und oberirdische Tropfbewässerung und eine Kronenbewässerung installiert. Wiedereinschiffung in Boppard und Fahrt entlang dem schönsten Teil des Rheins nach Rüdesheim. Die kleine Weinstadt mit ihren hübschen

Grachtengürtel

zum Unesco ­Welterbe. Bei einer gemütlichen Grachtenfahrt entdecken wir die Stadt vom Wasser aus. Am Nachmittag Kabinenbezug auf der Excellence Baroness. Um 16.00 Uhr legen wir ab in Richtung Duisburg.

3. Tag: Montag, 7. August

Ankunft in Duisburg am Morgen. Ausflug nach Willich zum Stautenhof. Auf diesem Hof leben 80 Limousin ­ Rinder, 50 Muttersauen, 350 Mastschweine und jedes Jahr werden um die 1000 Ferkel geboren.

seinen kopfsteingepflasterten Plätzen und verwinkelten Gassen, die alle an der Rheinpromenade enden, wo sich Kneipen und Restaurants aneinanderreihen. Geführte Besichtigung. Am Mittag Weiterreise mit der Baroness. Wir geniessen die Annehmlichkeiten an Bord.

5. Tag: Mittwoch, 9. August Nach dem Morgenessen Ausflug zum Naturhof Scherhag nach Dieblich an der Mo ­

SVLT | Fachreise 42 Schweizer Landtechnik 05 2023

Fachwerkhäusern ist weltbekannt. Zeit zur freien Verfügung für einen Bummel durch die berühmte Drosselgasse. Kurz vor Mitternacht Weiterreise der Excellence Baroness in Richtung Mannheim.

6. Tag: Donnerstag, 10. August

Am Morgen werden wir bei der Firma Pfalzmarkt in Mutterstadt erwartet. Ein Zusammenschluss von 120 Erzeugern produziert 140 Obst- und Gemüsesorten, frei nach dem Motto: «Vom Acker frisch auf den Teller»! Dank optimalen Voraussetzungen können die Erzeugnisse rund vier Wochen früher auf den Markt gebracht werden als in anderen Gemüseanbaugebieten. Aufgrund ausgeklügelter Logistik gehört der Pfalzmarkt zu den leistungsstärksten Erzeugergemeinschaften Europas. Rückkehr nach Mannheim und Weiterreise mit der Baroness nach Speyer mit seinem prächtigen Dom. Freie Zeit, um die Schönheiten Speyers zu entdecken. Danach nimmt die Excellence Baroness Kurs in Richtung Kehl bei Strassburg.

7. Tag: Freitag, 11. August

Kurze Fahrt ins Zentrum von Strassburg. Wir entdecken die elsässische Hauptstadt

auf einer Bootsfahrt auf der Ill. Gemütlich gleiten wir durch den Altstadtteil Petite France. Die entlang der Kanäle gebauten hübschen Fachwerkhäuser sind ein wunderbares Abbild des traditionellen Elsass. Gegen Abend fährt das Flussschiff weiter in Richtung Basel.

8. Tag: Samstag, 12. August: Am Morgen erreicht unser schwimmendes Erstklasshotel Basel. Fahrt nach Hohentengen. Auf dem Sutterhof werden wir zum Mittagsimbiss mit hofeigenen Produkten erwartet. Auf dem Hof vereinfacht modernste Technik die Arbeit. Spannender Rundgang durch den Betrieb. Wir werfen einen Blick in den digitalen Kuhstall mit 50 Kühen. Jede trägt am Halsband den sogenannten Transponder, über den der Melkroboter die jeweilige Kuh identifiziert und die beim Melkvorgang erfassten Daten richtig zuordnet. Die smarte Technologie gibt auch Rückschlüsse auf die Gesundheit der Tiere. Ob die grosse Investition sich gelohnt hat, erzählt uns das Betriebsleiter-Ehepaar persönlich. Danach Rückfahrt zu den Einsteigeorten.

Programmänderungen vorbehalten

Anmeldung

Die Reiseorganisation erfolgt über Twerenbold Reisen AG. Dieses Reisebüro nimmt auch die Anmeldungen entgegen.

Twerenbold Reisen AG

Im Steiacher 1

5406 Baden-Rütihof

k.malka@twerenbold.ch

Tel. 056 484 84 74

Anmeldeschluss: 3. Juni 2023

Hier geht es zur direkten Anmeldung:

Die Leistungen

• Fahrt mit modernem Komfort-Reisebus

• 1 Hotelübernachtung mit Abendessen

• Flussreise mit der «Excellence Baroness» mit Vollpension an Bord

• Erfahrene Reiseleitung an Bord

• Willkommenscocktail, Kapitänsdinner

• Ausflüge und Fachbesuche laut Programm

• Mittagessen auf der Rückreise

• Begleitung Schweizer Landtechnik

• Ausführliche Reisedokumentation Nicht inbegriffen sind

• Mittagessen 1. und 2. Tag

• Versicherungen

• Getränke, persönliche Auslagen und Trinkgelder

Die Preise

Der Preis basiert auf einer Mindestteilnehmerzahl von 20 Personen und beträgt pro Person:

• Hauptdeck 2-Bett: CHF 1745.–

• Mitteldeck 2-Bett, frz. Balkon: CHF 1995.–

• Oberdeck 2-Bett, frz. Balkon: CHF 2195.–

• Zuschlag Kabine zur Alleinbenützung

Hauptdeck: CHF 280.–

• Zuschlag Kabine zur Alleinbenützung

Mittel-/Oberdeck: CHF 1120.–

• Annullationskosten und AssistanceVersicherung: CHF 99.–

Fachreise | SVLT 05 2023 Schweizer Landtechnik 43

Neuenburger Landwirte vereinen ihre Kräfte mit Energieversorger

In La Chaux-de-Fonds soll eine Biogasanlage entstehen, die aus Mist, Dünger und Grünabfällen rund 14 GWh Energie produziert. Initianten des Projekts sind Landwirte und die dafür gegründete Gesellschaft Agriteos mit dem lokalen Energieversorger. Der Baubeginn ist für 2024 geplant, die Inbetriebnahme soll 2025 erfolgen.

Eine Gruppe von Landwirten aus den Neuenburger Bergen setzt sich mit der Unterstützung des Energieversorgers Viteos aus La Chaux-de-Fonds für ein ehrgeiziges Biogasanlagen-Projekt ein. Das Projekt steht kurz vor der Umsetzung. Das Ziel ist es, aus 51 000 Tonnen landwirtschaftlichen Substraten und Grünabfällen erneuerbares Reingas zu erzeugen und ins Gasnetz einzuspeisen, um 1400 Haushalte der Stadt La Chaux-de-Fonds zu heizen – das entspricht rund 14 GWh Energie. Für das Projekt sind rund 13 Millionen Franken veranschlagt.

Gülle, Mist und Grünabfälle

Die Rohstoffe werden hauptsächlich von den am Projekt beteiligten landwirtschaftlichen Betrieben in einem Umkreis von 5 km stammen. Das heisst, die Landwirte werden die Biogasanlage mit Gülle und Mist versorgen. Zusätzlich wird die Kompostie -

rungsanlage der in La Chaux-de-Fonds ansässigen Firma Vadec SA Grünabfälle liefern. Die Biogasanlage soll am Standort «Derrière les moulins» am Nordrand der Stadt La Chaux-de-Fonds errichtet werden.

Agriteos gegründet

Das Projekt wurde 2013 von einer Gruppe von Landwirten mit der Unterstützung der Landwirtschafts- und Weinbaukammer des Kantons Neuenburg (CNAV) initiiert und brauchte fast zehn Jahre, um auszureifen. 2019 erstellte die gegründete Gesellschaft Agriteos (siehe Kasten) einen ersten Businessplan und wandte sich an die Planungsbehörde des Kantons Neuenburg. Man wollte sich erkundigen, welche Verfahren bei der Umsetzung des Projekts notwendig seien in Bezug auf die Baugenehmigung und die Änderung der Ortsplanung. Aufgrund der Grösse des Projektes forderte

der Kanton Neuenburg für die Anlage gemäss dem Raumplanungsgesetz einen Sondernutzungsplan als Baugenehmigung. Diese Forderung wurde aufgrund mehrerer Urteile des Bundesgerichts zu Biogasanlagen in der Landwirtschaftszone gestellt. Das gesamte Verfahren hat den Baubeginn aufgrund rechtlicher und administrativer Auflagen auf Bundesebene etwas verzögert. Das Neuenburger Departement für Raumentwicklung und Umwelt (DDTE) und der Gemeinderat von La Chaux-de-Fonds haben ihrerseits bereits ihre Unterstützung für das Projekt zugesichert, da es der Energiestrategie 2050 des Bundes entspricht.

Inbetriebnahme im Jahr 2025

Im August 2022 bestätigte die Projektträgerschaft, dass die Umsetzung gemäss Plan erfolge, und verpflichtete sich, das Projekt zu Ende zu führen. Im darauffol-

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Planansicht des Projekts: Die Biogasanlage in La Chaux-de-Fonds soll rund CHF 13 Mio. kosten und 14 GWh Energie produzieren. Infografik: Stirnemann SA

genden Monat veröffentlichte der Energieversorgers Viteos, ein wichtiger Partner des Projektes, den Entwurf für die Verwaltung der Biogasanlage. Erst kürzlich hat Agriteos bekannt gegeben, dass der Sondernutzungsplan als Baugenehmigung eingereicht wurde. Dieser muss nun vom Gemeinderat verabschiedet werden. Trotz der Einschränkungen, mit denen sich die Trägerschaft auseinandersetzen musste, soll die Anlage wie ursprünglich geplant im Jahr 2025 in Betrieb genommen werden.

Betrieb der Anlage

Und so ist der Betrieb der Biogasanlage geplant: Jeder Lastwagen, der auf das Gelände fährt, wird gewogen, um die Herkunft

des Substrats zu quantifizieren und zu dokumentieren. Die Gülle wird in der Auffanggrube gelagert und dann in die Vormischung gebracht, wo die Vermengung von Flüssigkeit mit Feststoffen gewährleistet wird. Die Feststoffe werden in einer Halle gelagert, bevor sie mit einem Radlader in einen Misch- und Dosierapparat geladen werden. Die beiden Fermenter und die beiden Nachgärbehälter werden automatisch gespeist und ihr jeweiliger Inhalt auf eine Temperatur von 38 bis 42 °C erhitzt. Das hygienisierte Substrat wird dann in eine Gärgrube geleitet, von einem LKW abgepumpt und an die Betriebe zurückgegeben. Dieses weniger geruchsintensive Restprodukt wird durch Ausbringen auf die Fel-

46 Landwirte machen bei Agriteos mit

Agriteos ist eine Aktiengesellschaft zur Errichtung und zum Betrieb einer Biogasanlage in La Chaux-de-Fonds. Sie wurde im April 2021 von 46 Landwirten, Milchproduzenten, die in der Gemeinde La Chaux-de-Fonds tätig sind, der Landwirtschafts- und Weinbaukammer des Kantons Neuenburg (CNAV), der Landwirtschaftsgenossenschaft von La Chaux-deFonds, der Gewerkschaft der Milchproduzenten von La Chaux-deFonds sowie dem lokalen Energieversorger Viteos gegründet. Letzterer hält einen Minderheitsanteil (49 %) am Kapital des Unternehmens und hat bereits Erfahrung mit der Einspeisung von Biomethan in das Netz, mit einer 3,5-GWh-Anlage, die seit 2019 in der Kläranlage von Colombier (NE) in Betrieb ist.

der verwertet. Das erzeugte Biogas wird aus den Fermentern, den Nachgärbehältern und dem Endlager abgezogen und über Leitungen in eine DoppelmembranSpeicherkugel geleitet, wo es gereinigt wird. Anschliessend wird es von CO2 befreit, odorisiert (Zusatz geruchsintensiver Substanzen als Warn- oder Alarmsignal für die Sicherheit) und quantifiziert, bevor es in das Erdgasnetz eingespeist und vom Energieversorger Viteos verteilt wird. Ein Betriebsleiter wird für die Überwachung und Wartung des Systems, die Optimierung der Produktion und die Bewältigung unvorhergesehener Ereignisse sowie für die gesamte Logistik von Substraten und Gärresten zuständig sein.

Das Projekt vereint 46 Landwirte aus der Region La Chaux-de-Fonds (darunter einige auf dem Bild) und den Energieversorger Viteos. Bild: Viteos
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Die zukünftige Anlage von Agriteos war Gegenstand mehrerer Informationsveranstaltungen, an denen die Projektträger beteiligt waren. Bild: Agriteos

Wasserleitungen für grossflächigen Jura-Weiden

Die Neuenburger Firma GTechniques aus Le Cerneux-Péquignot ist spezialisiert auf das Verlegen von Rohrleitungen für die Landwirtschaft und für den Tiefbausektor. Dafür wurde eine Grabenfräse mit selbst entwickelten Geräten ausgestattet.

Die Weiden im Jura sind weit. Oft fehlt das Wasser für die Tiere. Abhilfe schaffen dabei Wasserleitungen, die mit Grabenfräsen durch die Weiden gezogen werden. Seit gut einem Jahr sind auch Roger Triponney (55) und sein Sohn Guillaume (30) aus Le Cerneux-Péquignot im Neuenburger Tal Le Brévine unweit der Grenze zu Frankreich in diesem Geschäft tätig. Mit ihrer Firma GTechniques verlegen sie Rohrleitungen mit einer Grabenfräse für die Landwirtschaft und für viele andere Bereiche. Dabei sind sie in der ganzen Westschweiz unterwegs. Unter anderem fräsen sie Rohrleitungen ein, um Tiere auf der Weide mit Wasser zu versorgen, erstellen Wasserversorgungen auf Alpbetrieben und ziehen Strom- sowie Glas-

faserkabel ein. Allein im Agrarsektor hat GTechniques nach eigenen Angaben bereits 1500 km Rohrleitungen verlegt. Die Geschäftstätigkeit verteilt sich zu 70 % auf Kunden aus der Landwirtschaft und zu 30 % auf öffentliche Arbeiten und den Tiefbau.

160 Spitzen zum Graben

Für ihre Fräsarbeiten setzen sie eine Grabenfräse der deutschen Firma Stehr Baumaschinen GmbH ein. Die Grabenfräse verfügte ursprünglich über keine Sieb- und Kabelablagevorrichtung, keinen Sandverteiler und auch über keine Seitenverschiebung. Mit der Unterstützung eines kleinen Maschinenherstellers haben Roger Triponney und sein Sohn

Guillaume diese Geräte selbst entwickelt und die Grabenfräse nachträglich damit ausgerüstet. Mit dieser Ausstattung ist die Grabenfräse bestens geeignet zum Verlegen von Rohrleitungen.

2,25 m Frässcheibe mit 160 Zähnen Die Grabenfräse wiegt 7 Tonnen. Ihre beiden Räder sind für den Transport hydraulisch anhebbar. Gegraben wird mit einer riesigen Frässcheibe, die einen Durchmesser von 2,25 m hat. Die rotierende Scheibe wird über eine Zapfwelle mit einem ebenfalls speziell angepassten Winkelgetriebe angetrieben, das nach Angaben des Unternehmers 1000 PS Leistung und 10 000 Nm Drehmoment übertragen kann. Auf der Frässcheibe

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Die Grabenfräse der Firma GTechniques kommt an einem John Deere «6R195» mit Reifendruckregelanlage zum Einsatz. Um alle Funktionen betreiben zu können, braucht der Traktor 14 doppeltwirkende Hydraulikventile. Bilder: GTechniques

sind 160 nicht umkehrbare, mit Wolframkarbid beschichtete Fräszähne befestigt, die sich in den Boden graben. Bei einer Drehzahl von 130 U/min hebt die Fräse einen Graben von 15 cm Breite und maximal 95 cm Tiefe aus. Hinter dem Grabenrad sorgt eine Tiefenschar dafür, dass das Rohr in einer Tiefe von etwa 60 cm verlegt wird. In dieser Tiefe sind die Wasserrohre frost sicher.

Bei der Verlegung von Rohren für einen landwirtschaftlichen Betrieb wird das aufgefräste Material auf ein Sieb geleitet. Das steinfreie Material gelangt dann wieder zurück in den Graben, in den das Rohr vorher abgelegt worden ist. Dabei wird der Graben teilweise aufgefüllt. Bei öffentlichen Arbeiten wie der Verlegung von Strom- oder Glasfaserkabeln führt die Maschine den Aushub rechts oder links über ein kleines Förderband ab. Danach wird mit einem Sandverteiler, der von einem Minibagger angetrieben wird, zuerst eine Sandschicht verteilt, bevor das Kabel verlegt wird.

14 doppeltwirkende Ventile Je nachdem, ob die Arbeit auf dem Feld oder am Strassenrand stattfindet, stellt der Bediener die Position der Grabenfräse in Bezug auf die Spur des Traktors mithilfe eines Zylinders, der in der Nähe der Anhängerkupplung angebracht ist, stufenlos hydraulisch ein. Der Zylinder sorgt für die Querverschiebung der Grabenfräse, so dass sie an jeder beliebigen Stelle zwischen der Fahrtrichtung und der durch die Mitte des rechten Reifens verlaufenden Achse positioniert werden kann. Die Grabenfräse benötigt nicht weniger als 14 doppeltwirkende Hydraulikventile: neun mit variablem Durchfluss am Heck, drei für den Frontlader mit automatischer Verriegelung des Werkzeugs und zwei weitere für die dritte und vierte Funktion zur Steuerung der Leitungsspu -

Grosse Herausforderung für GPS infolge der sehr niedrigen Geschwindigkeit

Auf steinigen Feldern, die beim Einsatz mit der Grabenfräse mehr Leistung erfordern, muss der Fahrer die Arbeitsgeschwindigkeit auf unter 100 m/h senken. Bei diesen extrem niedrigen Geschwindigkeiten stellte Roger Triponney zwei Funktionsstörungen an seinem Traktor fest, die die ordnungsgemässe Ausführung der Arbeiten beeinträchtigen. Zum einen würde das GPS des Traktors die Verbindung abbrechen, weil die Fahrgeschwindigkeit zu niedrig ist. Der Hersteller reagierte auf diese Störung und kündigte Änderungen an. Die Wiederherstellung der Geopositionierung sollte es

le. Laut Roger Triponney war nur John Deere in der Lage, diese Anforderung der Hydraulikanschlüsse zu erfüllen. Die Grabenfräse wird an einen 250 PS starken John Deere «6R195» angehängt, der zur Schonung des Bodens mit einer Reifendruckregelanlage ausgestattet ist. Der Traktor verfügt über einen Spulenhalter am Frontlader, der eine 2,40-Meter-Spule mit den Rohren aufnehmen kann. Die Rohre werden über die Traktorkabine zur Fräse geführt und dort in den Graben eingelegt.

Der Fahrer muss die Maschine jeden Tag überprüfen. Neben dem Schmieren fügt er beiden Seiten der Fräse durch das Auftragsschweissen von Draht eine Metall -

letztendlich auch ermöglichen, dem Kunden beim Versand der Rechnung einen geolokalisierten Plan zur Verfügung zu stellen, damit er bei eventuellen späteren Änderungen seines Rohrnetzes den Verlauf seiner Leitung leichter wiederfinden kann.

Wie Roger Triponney weiter erklärt, stösst auch die Steuerung des Getriebes an ihre Grenzen: Bei einer Geschwindigkeit von weniger als 100 m/h wird die Steuerung des Vorschubs in Bezug auf die Kraftregelung seltsamerweise nicht mehr geregelt. Auch hier wird der Hersteller eine Korrektur vornehmen.

schicht hinzu, um einen vorzeitigen Verschleiss zu verhindern. In der Regel müssen täglich zwischen 10 und 20 Zähne an der Maschine ausgetauscht werden, wenn sie in den kalkhaltigen Böden des Schweizer Juras arbeitet. Diese Vorgänge nehmen täglich etwa eine halbe Stunde in Anspruch.

Bürsten-Grabenfüller

Der ebenfalls von GTechniques entwickelte Grabenfüller mit zwei grossen rotierenden Bürsten schiebt nach dem Verlegen der Leitung oder des Kabels das im Graben entnommene Material wieder zurück. Das Gerät wird von einem separaten Traktor angetrieben, der vom Kunden zur

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Die Firma GTechniques von Roger Triponney (im Bild) und seinem Sohn Guillaume ist auf die Verlegung von Rohrleitungen und Verkabelungen spezialisiert. Die Frässcheibe hat einen Durchmesser von 2,25 Meter, hat 160 Zähne und läuft mit 130 U/min. Bild: Matthieu Schubnel

Verfügung gestellt wird. Die beiden Bürsten sind mit vielen, rund 20 cm langen und 24 mm dicken Kabelenden versehen. Die grossen rotierenden Bürsten sind so konstruiert, dass sie allen Belastungen standhalten. Sie verfügen über die nötige Flexibilität, um in felsigem Gelände zu arbeiten, ohne Schaden zu nehmen. Die beiden gegenläufigen Rotoren werden jeweils von einem Hydraulikmotor angetrieben, der von der Bordhydraulikanlage gespeist wird, wobei die Drehrichtung umgekehrt werden kann. Die Drehzahl kann je nach Bodenbeschaffenheit zwischen 100 und 300 U/min eingestellt werden. Um die Arbeitshöhe konstant zu halten, steht jede Bürste auf einer Tiefenführungshalbkugel, die aus dem Boden eines Kompressorbehälters gefertigt wurde. Bei einem grossen Stein sorgt eine eingebaute mechanische Sicherung dafür, dass die beiden Rotoren auseinandergezogen werden, um den Stein unbeschädigt passieren zu lassen. Ein zu hoher Druck im Hydrauliksystem blockiert ihre Bewegung.

Höhenunterschied messen

Bei der Festlegung des Verlaufs der Leitung werden die Vorstellungen des Landwirts und der maximale Abweichungswinkel der Fahrbahn der Grabenfräse berück sichtigt, der 25° nicht überschreiten darf. Triponneys führen in der Regel vorab eine Begehung durch, um sich einen Überblick über die Örtlichkeiten zu verschaffen. Sie messen die Höhenunterschiede zwischen dem Ausgangspunkt (Quelle, Trinkwassernetz, Zisterne, Bach oder Fluss) und den Abgabestellen. Sie schätzen auch den Ausgangsdruck und informieren den Kunden über eventuell notwendige Anpassungen.

Für das Verlegen von Wasserleitungen ist nur eine Person erforderlich. Jede Baustelle dauert ein bis drei Tage und ist in der Regel zwischen 300 und 1200 m lang. Wenn das Gefälle stark ist, wird mit der Grabenfräse möglichst in Abwärtsrichtung gearbeitet.

Sehr langsame Geschwindigkeit

Die Fahrgeschwindigkeit liegt bei 30 bis 300 m/h und variiert je nach Bodenbeschaffenheit. Diese besonders langsame Fahrgeschwindigkeit stellt ein Problem für die Lenkung und die Kraftübertragung dar (siehe auch Kasten auf der vorderen Seite). Der Kraftstoffverbrauch liegt bei etwa 30 Litern pro Stunde.

Meistens stellt der Landwirt einen Minibagger zur Verfügung, um den Einbau von Schächten an jedem Spülpunkt vorzubereiten, das heisst, am Ende der Leitung und an den Tiefpunkten des Netzes. Sobald die Leitungen an ihrem Platz sind, schweisst GTechniques die Rohre zusammen.

Der Landwirt ist seinerseits dafür verantwortlich, die Bereiche für die Einrichtung der Tränkstellen und ihre Umgebung selbst zu gestalten und dann die Wassertröge aufzustellen. Auf Wunsch kann GTechniques die Leitung auch fixfertig gestalten.

Zunehmender Wassermangel führt zu hoher Nachfrage Für Rohrleitungen mit der Grabenfräse spielt die Jahreszeit keine Rolle, solange der Boden nicht durchnässt ist. Im Falle eines eher kleinen Auftrags, der sehr weit vom Sitz der Firma in Le CerneuxPéquignot entfernt ist, verlangt GTechniques einen Beitrag für die Transportkosten. Der Preis für das Graben, Verlegen (inkl. Material) und Wiederfüllen beträgt rund 8 Franken pro Laufmeter, degressiv je nach Länge. Parallel dazu vertreibt das Unternehmen für Weiden Tränkebecken aus Beton mit einem Fassungsvermögen von 700 bis 2200 Litern, die nicht umgestossen werden können und am unteren Ende des Trogs mit einem Schwimmer versehen sind, der von den Tieren nicht erreicht werden kann.

Rohrleitungen zum Versorgen von Tieren auf abgelegenen und grossen Weideflächen sind gefragt. Der fortschreitende Klimawandel dürfte diesem Geschäft aufgrund der zunehmenden Wasserknappheit noch zusätzlich Dynamik verleihen.

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Sobald das Leitungsnetz fertiggestellt ist, werden die Wassertröge idealerweise alle 200 m platziert. Bislang hat GTechniques über 1500 km Rohrleitungen verlegt. Viele Kilometer davon über die grossflächigen Jura-Weiden. Der Grabenfüller: Mit seinen beiden robusten, hydraulisch angetriebenen Rotoren werden die Gräben wieder befüllt.

Fermenter-Reinigung mit dem Spezialkran

Für die Fermenter-Reinigung setzt die Firma Freiburghaus aus Flamatt einen auf einem Lkw aufgebauten Hochleistungskran mit 32-Meter-Ausleger ein. Die «Schweizer Landtechnik» war bei einem Einsatz auf dem Betrieb von Thomas Schnyder im Weiler Uttewil bei Bösingen mit dabei.

Wer eine Biogasanlage betreibt, kommt nicht darum herum, regelmässig den Fermenter zu reinigen. Mit der Zeit lagern sich Sand und festes Restmaterial am Fermenterboden ab, die eine nicht mehr pumpfähige Schicht bilden und der auch mit der besten Rührwerkstechnik nicht mehr beizukommen ist. Solche Ablagerungen reduzieren das Fermenter-Volumen und damit die Leistung der Biogasanlage. Vor allem auch dann, wenn die Heizungsleitungen an den Seitenwänden in den Ablagerungen verschwinden. Wenn es zu viel Material hat, kann auch das Rührwerk in Mitleidenschaft gezogen werden. Geleert werden Fermenter beispielsweise mit Saugbaggern und Pumpen oder mit Förderbändern.

Lösung mit dem Kran

Eine andere Lösung bietet die Firma Freiburghaus an. Die Entsorgungs- und Transportfirma aus Flamatt (FR) reinigt die Fermenter neu mit einem auf einem Lkw montierten Hochleistungskran. Dies als Alternative zum Saugbagger, der im Vergleich zum Kraneinsatz sehr viel Diesel verbraucht. Mitte April kam dieser auf dem Betrieb von Thomas Schnyder im Weiler Uttewil bei Bösingen (FR) zum Einsatz. Dabei wurde der 1200 m³ grosse Fermenter von Schnyders Biogasanlage entleert. Das heisst: In zwei Tagen wurden mit dem Kran rund 300 m³ Gärreste entnommen und mit Kompoststreuern auf die Felder ausgeführt. Vor dem eigentlichen Kraneinsatz musste Schnyder alle Flüssigkeit aus dem Fermenter absaugen, sodass nur noch die festen oder leicht schlammigen Ablagerungen auf dem Boden zurückblieben.

Sicherheit ist sehr wichtig

«Sehr wichtig beim ganzen Prozedere ist die Sicherheit», sagt Schnyder, der den

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Heinz Röthlisberger Der Fermenter von Thomas Schnyder hat eine Betondecke und zum Entleeren nur eine kleine Luke. Während die Gärreste mit dem Schüttgutgreifer herausgeholt werden, führt ein Arbeiter unten mit dem Hoflader das Material direkt unter die Öffnung. Bilder: Heinz Röthlisberger

Fermenter konsequent alle zwei Jahre reinigen lässt und dabei schon länger mit der Firma Freiburghaus zusammenarbeitet. Damit eine Begehung des Fermenters überhaupt möglich ist, müssen diverse Sicherheitsmassnahmen getroffen und über eine Checkliste abgearbeitet werden.

«Dazu gehört neben dem Sichern von Absturzstellen auch die vorgängige Belüftung, das Überprüfen der Niveaustände, die richtige Stellung der Hähne und am Schluss das Überprüfen der Luft mit Gasmessern.» Wenn es der Sauerstoffgehalt der Luft erlaubt, können die Arbeiter in den Fermenter rein und dort die Gärreste zusammenführen. Beim Einsatz bei Schnyder tragen die Arbeiter von Freiburghaus keine Gasmaske, aber ein Gasmessgerät, das sofort Alarm schlägt, wenn zu wenig Sauerstoff zum Atmen vorhanden ist. Es arbeiten immer drei Leute. Einer, der draussen den Kran per Fernsteuerung bedient, einer, der im Fermenter mit dem Hoflader die Gärreste zur Öffnung führt, sowie ein Überwacher, der sofort einschreiten kann, wenn etwas nicht in Ordnung ist.

Betondecke mit kleiner Luke

Der Typ Fermenter mit Baujahr 2007 von Thomas Schnyder ist mit einer Betondecke geschlossen und hat oben nur eine kleine Luke. Durch diese Öffnung wird, sobald der Fermenter betreten werden kann, mit dem Kran ein Hoflader sowie, separat, eine Kippschaufel hinuntergelassen. Mit dem Hoflader und der im Fermenter unten montierten Kippschaufel werden dann die Gärreste zur Luke geführt, wo der Kranführer mit dem Schüttgutgreifer diese erreichen und herausnehmen kann. Zu Beginn ist unten im Fermenter alles sehr eng

und es erfordert vom Arbeiter sehr viel Geschick im Umgang mit dem Hoflader. Doch mit jeder Kranladung gibt es immer mehr Platz im Fermenter. Auch die Öffnung ist sehr eng. Der Hoflader sowie der Schüttgutgreifer müssen vom Kranführer sehr genau zirkuliert werden, damit sie durch die Luke passen.

Das Material ist sehr schwer Dank Fernbedienung kann der Kranführer unmittelbar bei der Öffnung stehen und genauste Millimeter-Arbeit verrichten. So wird mit dem Greifer, der rund einen Kubikmeter des Materials fasst, Ladung um Ladung aus dem Fermenter geholt.

«Die Ablagerungen in einem Fermenter sind enorm schwer und wiegen pro Kubik rund 2,3 Tonnen», sagt Schnyder. «Das Gewicht entspricht in etwa dem spezifischen Gewicht von Beton.» Dies auch deswegen, weil der Anteil an Sand sehr hoch sei. Vor der Wiederinbetriebnahme wird der leere Fermenter noch dazu genutzt, nötige Revisionsarbeiten durchzuführen.

Ziel der Firma ist es, die Abschaltung möglichst kurz zu halten, sodass die Anlage so schnell wie möglich wieder in Betrieb gehen kann.

Beim von Freiburghaus eingesetzten Kran handelt es sich um eine Spezialausführung vom deutschen Hersteller MKG,

Biogasanlage-Betrieb Schnyder

Auf dem Betrieb Schnyder im Weiler Uttewil bei Bösingen (FR) wird bereits seit 1979 Strom aus Biogas produziert. «Damals hat mein Vater eine Biogasanlage gebaut und erste Erfahrungen mit der Stromproduktion aus Biogas gesammelt», sagt Thomas Schnyder (Bild), der den Betrieb 2002 übernommen hat und 2007 in eine neue, heute noch zum Einsatz kommende Biogasanlage investiert hat. Die Anlage mit Fermenter und Nachgärer produziert eine Nettoenergiemenge von 2 GWh, die für rund 500 Haushaltungen pro Jahr ausreicht. «Der Vorteil einer Biogasanlage mit Betondecke, wie sie bei uns zum Einsatz kommt, ist, dass man oben in der Mitte der Decke ein Rührwerk in die Mitte des Fermenters einbauen kann und man so einen hohen Wirkungsgrad beim Rühren erreicht», sagt der 55-jährige Landwirt. Nachteil seiner Anlage sei die etwas kleine Öffnung. Das erschwere die Entleerung, was man heute sicher anders lösen würde. Gefüttert wird die Biogasanlage unter anderem mit Mist und Gülle aus der eigenen Schweineproduktion, Grüngut und Speiseresten

Plattform | Report 50 Schweizer Landtechnik 05 2023
sowie auch mit Hofdünger von Nachbarn. Schnyders bewirtschaften 35 ha landwirtschaftliche Nutzfläche mit Saatgetreide, Raps und Körnermais. Die Schweineproduktion umfasst 50 Mutterschweine und 400 Mastschweine. Der Auslegerarm des Krans hat eine Reichweite von 32 m und kann mit dem 1-Kubik-Greifer in rund 20 m Reichweite immer noch gut 2 t Material heben. Der 460-PS-Motor des Lkw wird bis zum Anschlag gefordert. Am Ende des Auslegers hat die enorm starke Hydraulik rund 200 l Öl bei 300 bar Druck zur Verfügung.

der auf hohe Kräfte mit genügend Reichweite ausgelegt ist. Der Kran ist enorm robust gebaut, das heisst mit sehr viel Stahl. «Rund 40 Tonnen wiegt er und ist in dieser Ausführung derzeit der Einzige, der in der Schweiz zum Einsatz kommt», erklärt Geschäftsleiter Raphael Freiburghaus.

Sehr starke Hydraulik

Enorm stark ist auch das Hydrauliksystem. «Am Ende des Auslegers hat die Hydraulik rund 200 Liter Öl bei 300 bar Druck zur Verfügung und erzeugt damit sehr grosse Kräfte für den Greifer.» Der Ausleger selber hat eine Reichweite von insgesamt 32 m und kann bei rund 20 m mit dem Greifer immer noch rund 2 Tonnen Gärreste aus dem Fermenter heben. Aufgebaut ist der 40 Tonnen schwere Drehkran auf einem Lkw von Mercedes Benz mit 6-Zylinder-460-PS-Motor. Mit dem Motor wird auch der Kran angetrieben. Der Lkw wird einzig für die Arbeiten mit diesem Kran eingesetzt. Der Kran selber könne aber für viele verschiedene Arbeiten mit Kranhaken, Winden und Hubarbeitskorb eingesetzt werden. Für die Entleerung von Fermentern (mit Haube oder Betondecke) und Güllegruben hat Freiburghaus verschiedene Schüttgutgreifer, Spezialgreifer, eine Schlammpumpe mit einer Leistung bis 20 000 l pro Minute und auch einen Güllemixer.

Bricht das Rührwerk, ist es zu spät

Die Fermenter-Reinigung geht zügig vorwärts. Landwirt Schnyder hat vieles schon vorbereitet und das Team von Freiburghaus ist eingespielt. «Das ist auch deswegen so, weil wir diese Anlage schon oft reinigen konnten und wir hier etliche Verfahren ausprobiert haben», erklärt der Geschäftsführer. Das Verfahren mit dem Kran habe sich bewährt, weil damit eben auch weniger Diesel verbraucht werde und damit wirtschaftlicher sei. Bei einer erstmaligen Reinigung müssen die Gegebenheiten vor Ort, die Sicherheitsvorkehrungen und die Logistik sowie die Distanz auf die Felder abgeklärt werden. Zudem sei nicht jede Biogasanlage mit dem gleichen Material gefüllt. Da gebe es grosse Unterschiede, was grosse Auswirkungen auf die Dauer der Reinigung haben könne. Nicht zuletzt müsse jeder Anlagenbetreiber selber entscheiden, wann und wie oft er seinen Fermenter reinigt. Freiburghaus sagt dazu: «Spätestens dann, wenn das Rührwerk abbricht, ist es zu spät.» Und das komme gar nicht mal so selten vor.

Report | Plattform 05 2023 Schweizer Landtechnik 51
Die Gärreste werden mit Kompoststreuern auf die nahen Felder ausgebracht. Präzisionsarbeit: Der Kranführer muss den Greifer durch die kleine Luke im Fermenter manövrieren. Rechts sieht man den Nachgärer (mit Haube). Damit der Arbeiter im Fermenter das Material zur Luke führen kann, wird der Hoflader durch die kleine Öffnung in den Fermenter hinunter gelassen.

Besucherrekord an «ForstLive»

Die Ausstellung «ForstLive» in Offenburg zieht regelmässig zahlreiche Besuchende aus dem Dreiländereck Deutschland, Frankreich und Schweiz an. Einige der 340 ausstellenden Firmen präsentierten interessante Neuheiten.

Mit über 33 000 Eintritten hat die dreitägige Messe «ForstLive» in Offenburg von anfangs April eine neue Bestmarke aufgestellt – dies trotz Starkregen und zeitweiligen Sturmböen. Rund 340 Aussteller präsentierten ihre Produkte, darunter auch einige Neuheiten. Neben Maschinen zur Holzernte, zum Rücken, Aufarbeiten und Vorliefern des geernteten Holzes waren auch vermehrt grössere Geräte zur Bodenbearbeitung zu sehen. Eine weitere Säule der Messe ist die Verarbeitung von Brennholz sowie dessen Nutzung in Heizkesseln. Da zeigten verschiedene Hersteller ihre Lösungen, mitunter auch solche für Photovoltaik, Solarthermie, Wärmepumpen und Windkraftanlagen.

Fernerkundung aus der Luft

AeroDCS bietet eine Palette qualitativ hochwertiger und operativ zuverlässiger Dienstleistungen rund um das Geschäfts-

feld der aerialen Fernerkundung. Dazu gehört die Durchführung von Flugmissionen mit senkrechtstartenden Flugobjekten mit Wasserstoffantrieb. Die erfassten Bilddaten können waldbaulich genutzt werden.

Klettergerät

Eder Maschinenbau hat das Sortiment an Klettergeräten erweitert und präsentierte das 11,5 kg schwere Modell «EPC 240-11» für 11 mm dicke Kletterseile. Das Klettergerät ist mit einem 2,7 PS starken Motor

von Kawasaki bestückt, der eine Nutzlast von 240 kg mit einem Tempo bis zu 0,6 m/s in die Höhe transportieren kann.

Harvesterköpfe

Forsttechnik Engel zeigte drei neue Harvesterköpfe für den Anbau an Forstkrane und Bagger. Mit den beweglichen Messern aus Hardox-Stahl soll eine saubere Entastung garantiert werden. Serienmäs-

Roman Engeler
Plattform | Ausstellung 52 Schweizer Landtechnik 05 2023
Das Angebotsspektrum der jährlich stattfindenden Messe «ForstLive» in Offenburg reicht von grossen Forstmaschinen bis hin zu Hackern, Säge- und Spaltautomaten sowie mobilen Sägewerken. Bilder: ForstLive und Roman Engeler

sig sind sie als Schubharvester ausgestattet, optional auch als Schub- und Rollenharvester erhältlich. Die Längenmessung erfolgt aus dem Hub in 50-mmIntervallen. Für genauere Messung kann ein Längen-Messrad eingebaut werden.

Fernantrieb für Kettensäge-Werk

Nebst anderen Neuheiten zeigte Logosol einen innovativen Fernantrieb für Kettensägewerke, bei dem das Sägeaggregat mit einer Kurbel durch den Schnitt geführt wird. Neu wurde die Kurbel für die Motorsäge von einem Seil auf eine Kette umgerüstet, womit direkter Kontakt mit der Säge besteht. Ebenfalls neu ist der Fernantrieb für die Motorsäge. Der Antrieb läuft ebenfalls über die Kette, die vom Gaszug gesteuert wird. Das Sägeaggregat wird mittels einer Schnellkupplung an der führenden Kette des Fernantriebs befestigt.

Seilwinde von Adler, neu mit einer Seilführung auf der Windentrommel und einem dazugehörigen Seilausstoss. Zudem kann die Raupe jetzt auch mit einer Traktionswinde ausgerüstet werden. Die Steigfähigkeit wird dadurch erheblich verbessert.

Hochleistungs-Akku-Säge

Cramer bringt mit dem Modell «82CS34» eine Akku-Kettensäge mit 82-Volt-Akku, 3,4 kW Leistung und einem Drehmoment von 4 Nm neu auf den Markt – vergleichbar mit einer 60 ccm-Benzinsäge. Verbaut ist ein bürstenloser Digitalmotor. Die Kettengeschwindigkeit beträgt 25 m/s. Das Gehäuse ist dank Magnesiumkomponenten wärmeableitend und robust konstruiert. Kette und Schwert stammen von Oregon.

Hydraulischer Seilausstoss für Kunststoffseile

Suffel Fördertechnik hat einen Waldbrand-Bekämpfungsaufbau für den ferngesteuerten «SmartSkidder» geschaffen – hier mit 800 l Wassertank und 200 kg schwerer Feuerlösch-Kreiselpumpe, ausgestattet für den Anschluss mit Feuerwehr konformer Schlauch-Technik. Daneben zeigte das Unternehmen als Weltneuheit eine vollhydraulische Seilwinde mit aktivem und stufenlos regulierbarem Seilausstoss für Kunststoffseile bis 4 t Bruchkraft.

Dreiseiten-Kipper mit Kran

Britz Kommunaltechnik war mit einem neuen 4-t-Dreiseitenkipper präsent. Der Anhänger kann mit einem Ladekran mit 4 m Reichweite und 260 kg Hubkraft für die Brennholzbeschaffung im privaten Bereich bestückt werden. Beim Zugfahrzeug sind 30 bis 60 PS erforderlich.

Schweizer Raupe

Das Schweizer Unternehmen Martin Alther hat 30 Jahre nach dem Bau des ersten «Raup-Trac» alle Erfahrungen und Rückmeldungen von Kunden in die Entwicklung des «RT55.2» gesteckt. Das hydraulisch gespannte und komplett neu entwickelte Fahrwerk bildet die Basis der Maschine. Darauf befindet sich eine 6 t

Leichte Baumschere

Riedelsberger Baumaschinen zeigte mit der Baumschere «TMK 150» die gemäss eigenen Angaben derzeit leichteste und zugleich stärkste Baumschere auf dem Markt. Im Baggeranbau wiegt das Gerät 75, im Krananbau 120 kg. Die Schnittleistung liegt bei 15 cm.

Akku-Hacker

Schliesing Machinery stellte mit den Modellen «235 MX-E» und «325 MX-E» zwei neu akkubetriebene Holzhäcksler in der 19- und 20-cm-Klasse vor. Arbeiten von bis zu einem Arbeitstag sollen dank Energierückgewinnung möglich sein. Der Ladevorgang für Geräte erfolgt über eine konventionelle 230-V-Steckdose.

Ausstellung | Plattform 05 2023 Schweizer Landtechnik 53

Der aufgemotzte Fendt «Farmer 305 LSA»

Mit zwei Fendt-«Farmer»-Traktoren und einem «Vario» verfügt Landwirt Ueli Wiederkehr in Gontenschwil (AG) über ausreichende Schlagkraft in der Bewirtschaftung seines Betriebes.

Drei Dutzend Hektaren landwirtschaftlicher Nutzfläche zählt der Bauernhof von Ueli und Lotti Wiederkehr in Gontenschwil. Der Milchwirtschaftsbetrieb produziert Wiesenmilch für den Verarbeiter Emmi. 58 Milchkühen und ihren Kälbern bietet die im Jahre 2008 erbaute Milchviehscheune Platz; gemolken wird im selber entworfenen 2 × 4-Melkstand, der immer blitzblank sauber gehalten wird, wie übrigens der ganze Betrieb mit den vielerlei Scheunen, Remisen und Wohnbauten. «Zwei Dutzend Hektar sind Grünland und vierzehn Prozent der Gesamtfläche Biodiversitätsflächen», sagt Ueli Wiederkehr.

Daneben wird Acker- und Futterbau betrieben, hauptsächlich für Urdinkel, Zuckerrüben, Silomais und Kunstwiesen. Das Futter wird im Frühling und Herbst ins Fahrsilo und im Sommer in Ballen siliert.

Erhöhung der Schlagkraft

Im Jahre 1986 machte sich Landwirt Ueli Wiederkehr zum 20. Geburtstag ein eigenes Geschenk: Er bestellte sich den ersten Fendt-Traktor, einen neuen «Farmer 305 LSA Turbomatik» Allradantrieb mit 62 PS, denn der bisherige Haupttraktor, ein Bührer «OF18 Tractospeed» mit Jahrgang

1967, war über Gebühr beansprucht. «Nebst der Entlastung des Bührers wollte ich generell die Schlagkraft erhöhen», so Ueli Wiederkehr. Eigenhändig rüstete er zwei Jahre später den «Farmer 305» mit einer Sauter-Fronthydraulik und -Zapfwelle aus und schaffte sich ein passendes Frontmähwerk an; dies vor 35 Jahren. Ein hydraulischer Dreipunktbock auf der Kreiselegge ermöglichte das kombinierte Säen bereits vor über 30 Jahren. Der Traktor war ab Werk mit zwei Ölpumpen, je eine für die Arbeitshydraulik und die Steuerung, versehen. Für den Betrieb des Knüsel- Frontbandschwaders war eine

Passion | Youngtimer 54 Schweizer Landtechnik 05 2023
Die Fendt-Parade mit dem «313 SCR Vario», dem «Farmer 311 LSA» und dem «Farmer 305 LSA» sowie dem Bührer «Tractospeed», flankiert von Christoph und Ueli Wiederkehr. Bild: Dominik Senn

Entlastung nötig, weshalb Christoph eine hydraulische Entlastung (Hydrac) aufbaute, was die Verlängerung der Anschlüsse und den Einbau eines Mengenteilers bei der Ölpumpe für die Steuerung erforderte. Gleichzeitig erhielt der Traktor zwei zusätzliche Steuergeräte. Dieses Jahr kamen ein neues Dach und mehrere zusätzliche Arbeitsscheinwerfer dazu.

Söhne sind

Landmaschinenmechaniker

Ueli Wiederkehr hat das Glück, dass die Söhne Christoph und Sandro gelernte Landmaschinenmechaniker sind. Christoph hängte sogar die Zweitausbildung zum Landwirt an und sammelte während zwei Saisons in Kanada Erfahrungen bei einem Ackerbaubetrieb. Beide sind ledig und helfen auf dem elterlichen Betrieb mit, vor allem wenn Landtechnikwissen gefragt ist. Alle Pflegearbeiten, Service und Reparaturen an sämtlichen Maschinen werden in der eigenen Werkstatt erledigt. Als beispielsweise Anfang dieses Jahres eine Getrieberevision nötig wurde (der zweite Gang pflegte bei Lastwechsel rauszuspringen), revidierten sie das Getriebe in Eigenregie. Da dadurch das Getriebe bereits zerlegt war, ersetzten sie die Schaltböcke und ­ gabel und rüsteten den «305» gleich noch auf 40 km/h nach. Der Ersatz des Overdrivelagers (weil Öl in den Kupplungsraum eindrang) vor einigen Jahren – ein Schwachpunkt der 300er­ Baureihe, der werkseitig bald ausgemerzt wurde – wurde damals von der Fachwerkstatt ausgeführt.

Derart aufgemotzt, könnte man annehmen, der Fendt «Farmer 305 LSA» sei stör­ oder reparaturanfällig. Mitnichten: Bis heute sei der MWM ­ Motor mit Ausnahme des Ersatzes der Einspritzdüsen noch nie geöffnet worden. Ueli Wiederkehr schätzt die gute Gangabstufung des 21/6 ­ Getriebes, aber auch die Anordnung der Bedienelemente und die drei Zapfwellengeschwindigkeiten (540, 750, 1000). Das Drehmoment des Vierzylindermotors sei enorm; das Anfahren im Strassengang mit Last sei die Regel und problemlos. «Dieser Traktor hält noch viele Jahre, und der Wiederverkaufswert ist unschlagbar», gibt er sich zuversichtlich. Seit diesem Jahr nennt er eine sechsreihige Monosem ­ Einzelkornsämaschine mit Reihendüngerstreuer für die Maissaat sein Eigen, die perfekt an den «305» passt. Die fehlende Einzelreihenabschaltung (Section Control) rüstete Christoph Wiederkehr eigenhändig nach.

Wertschätzung für Fendt

Bis ins Jahr 2015 diente der «Farmer 305» als Haupttraktor. Er hat heute deutlich über 8000 Stunden auf dem Zähler. Er wird sogar zum Gülleverschlauchen ab Loch via das im Jahre 2012 gebaute Bodenleitungsnetz eingesetzt; mit einer zusätzlichen Schlauchrolle kann der Hofdünger bis einen Kilometer ringsherum ausgebracht werden. Im Jahre 2015 schafften sich Ueli Wiederkehr und Erich Nyffeler einen praktisch neuen Fendt «Vario 313 SCR» mit Allradantrieb, 135 PS und Luftbremsanlage an, um den Fahrsilobetrieb

Die Fendt-«Farmer»-Baureihe

Der erste Fendt «Farmer» wurde im Jahre 1958 vorgestellt. Die Baureihe ordnete sich zwischen dem Kleintraktor «Fix» und dem Grosstraktor «Favorit» ein.

1975 brachte Fendt die Baureihe «Farmer 200» auf den Markt, eine Modellreihe, die fast 35 Jahre lang produziert wurde und vom neuen stufenlosen «200 ­Vario»­ Modell abgelöst wurde. Der Fendt «Farmer 300» wurde ab 1980 über einen beeindruckend langen Zeitraum von 28 Jahren produziert. Der Farmer «305 LSA» war bei der Einführung 1980 der kleinste Traktor in der Baureihe «300». 2005 kam dann der «300 Vario» auf den Markt. Die Baureihe Fendt «Farmer 400 Vario» folgte im Jahre 1999 mit drei Modellen. Der «Farmer 400 Vario» wurde im Jahre 2006 vom «400 Vario» abgelöst.

zu optimieren und dem Fendt «Farmer» die Ackerbauarbeiten abzunehmen sowie das Eggen/Säen und Mähen mit grösseren Arbeitsbreiten zu betreiben. Der Bührer dient weiterhin als Spritz­ und Pflegetraktor. Zu guter Letzt rollte im Jahre 2018 ein Occasions­ Fendt «Farmer 311 LSA» mit Jahrgang 1986 und 110 PS auf den Betrieb, der mit Luftbremse und zusätzlichen Steuergeräten ausgerüstet wurde. Er wird zum Silieren und für Transportarbeiten als Zugmaschine eingesetzt. Dies unterstreicht die Wertschätzung der Wiederkehrs für die Fendt­ Baureihe «Farmer».

Eigenbau: Roter und grüner Knopf zuoberst für die Aussenbedienung des Fronthubwerks; mittig die 7-Pol-Anhängersteckdose für Licht und Blinker und unten die 13-polige Steckdose für die Steuerung des Bandschwaders. Die Hydraulikanschlüsse: Steuerventil doppelwirkend gelb, Steuerventil doppelwirkend rot und druckloser Rücklauf schwarz. Foto: Wiederkehr

Youngtimer | Passion 05 2023 Schweizer Landtechnik 55
Der «Farmer 305» mit Kreiselegge. Foto: Wiederkehr

Fachreise: Geheimtipp Rumänien

Die nächste SVLT-Fachreise führt nach Rumänien. Seit 2007 zur Europäischen Union gehörend, aber immer noch an den Nachwehen der Wendezeit nach dem Fall des Eisernen Vorhangs leidend, ist Rumänien ein Land der krassen Gegensätze zwischen Kleinbauern und Agrarkonzernen. Es gibt rund 2 Mio. Landwirte, wovon nur etwa die Hälfte mehr als 1 ha bewirtschaften und auch in den Genuss von EU-Förderbeiträgen kommen. Auf der Fahrt übers Land wird man auf dieser Reise ebenso Pferdefuhrwerken begegnen, wie modernste Landmaschinen antreffen, die mit ordentlich EU-Subventionen den Weg in die Karpaten-Region gefunden haben. Neben viel Landwirtschaft wird man auf der Reise auch touristische Highlights wie die einstige europäische Kulturhauptstadt Sibiu/Hermannstadt besichtigen oder der sagenumwobenen Legende um Graf Dracula nachgehen können.

Das Programm

1. Tag, Montag: (–/–/A) Anreise Zürich–Bukarest

Direktflug mit Swiss: Abflug 12.10 Uhr, Ankunft in Bukarest 15.30 Uhr. Transfer nach Bukarest und Hotelbezug. Abendessen in einem traditionellen Restaurant in Bukarest mit Folkloreprogramm. Übernachtung im Hotel Union Plaza****, Bukarest (2 Übernachtungen).

2. Tag, Dienstag: (F/M/–) Bukarest

Frühstücksbuffet im Hotel. Bei der Stadtrundfahrt durch Bukarest sieht man das Athenäum, das ehemalige Königsschloss, die Patriarchie- und die Stavropoleos-Kirche wie auch Ceausescus grössenwahnsinnige Hinterlassenschaft, das heutige «Haus der Republik». Mittagessen in einem lokalen Restaurant. Am Nachmittag Spaziergang durch die Altstadt von Bukarest.

3. Tag, Mittwoch: (F/M/A) Bukarest–Sibiu Frühstücksbuffet im Hotel. Fahrt nach Sibiu (Hermannstadt), wo man unterwegs in Caciulata ein Mittagessen geniesst. Ausführliche Stadtrundfahrt inklusive Kleiner und Grosser Ring durch die Kulturhauptstadt von 2007. Abendessen und Übernachtung im Hotel Hermanns****, Sibiu (3 Übernachtungen).

4. Tag, Donnerstag: (F/M/–) Milchviehbetrieb und Karpaten ­ Fleisch Frühstücksbuffet im Hotel. Besichtigung des Milchviehbetriebs Garbova (2500 Kühe) mit dem Geschäftsführer der DN Agrar Group SRL. Weiterfahrt zum Mittagessen auf der Farm «Karpaten Meat» in Marpod, der grössten Rinderfarm in Rumänien. Im Herbst 2008 legten die Schweizer Unternehmer Samuel Widmer und Stefan Jung mit dem Kauf der ersten Stallung und 15 ha den Grundstein für die Angus-Rindfleisch-Produktion in Rumänien. Heute besteht dieser Betrieb aus 3500 Zucht- und 3500 Masttieren. Rückfahrt nach Sibiu und individuelles Abendessen in einem Restaurant in der Altstadt.

5. Tag, Freitag: (F/M/A) Sibiu und Umgebung
SVLT | Fachreise 56 Schweizer Landtechnik 05 2023
Frühstücksbuffet im Hotel. Fahrt nach Hambra und Besichtigung einer Imkerei.

Weiterfahrt durch traditionelle Dörfer und lokales Mittagessen mit Hauswein. In Sibiu besichtigt man das Astra-Freilichtmuseum, das zweitgrösste Freilichtmuseum Europas, mit einem Areal von 90 ha. Rückfahrt zum Hotel mit Abendessen.

6. Tag, Samstag: (F/M/A) Sibiu–Sighisoara–Viscri–Rotbav–Brasov

Frühstücksbuffet im Hotel. In Sighisoara (Schässburg) unternimmt man eine geführte Stadtbesichtigung. Weiterfahrt nach Viscri. Traditionelles Mittagessen und anschliessend Fahrt mit dem Pferdewagen durch die wunderschöne Landschaft. Unterwegs Besuch eines einheimischen Handwerkers. Am späteren Nachmittag erreicht man Brasov (Kronstadt).

Die Stadt galt schon ab dem Mittelalter als «Krone» aller deutschen Siedlungen in Siebenbürgen, danach Stadtrundfahrt. Abendessen und Übernachtung im Hotel Qosmo****, Brasov (2 Übernachtungen).

7. Tag, Sonntag: (F/M/A) Brasov–Bran–Rasnov–Rotbav–Brasov

Frühstücksbuffet im Hotel. Fahrt nach Bran und Besichtigung der berüchtigten Dracula-Burg. Weiterfahrt nach Rasnov, wo eine Schnaps-Degustation wartet. Mittagessen und Besichtigung des Familienbetriebs Ferma Catean, deren Schaf-

Schloss Peles. Weiterfahrt zum Flughafen. Rückflug mit Swiss um 16.10 Uhr mit Ankunft in Zürich um 17.35 Uhr.

Die Leistungen

• Flug mit Swiss inklusive Taxen

• 7 Übernachtungen in guten Mittelklasse-Hotels mit Frühstücksbuffet

• Lokale, deutschsprechende Reiseleitung

• Transport in modernem, klimatisiertem Reisebus

• Alle Eintritte, Besichtigungen und erwähnten Mahlzeiten

• Kundengeldabsicherung

Die Preise

• Mindestteilnehmerzahl: 20 Personen

• Preis pro Person im Doppelzimmer CHF 1890.–

• Einzelzimmerzuschlag CHF 260.–

• Annullierungs-/SOS-Schutzpaket (optional): CHF 100.–

Die Reisedaten

• Reise 1: 25.09. bis 02.10.23

• Reise 2: 09.10. bis 16.10.23

Anmeldung

Die Reiseorganisation erfolgt über das Büro Bischofberger Info-Reisen AG. Dieses Reisebüro nimmt auch die Anmeldungen entgegen.

Bischofberger Info-Reisen AG

Dufourstrasse 159 8008 Zürich info@bischofberger-reisen.ch

Tel. 044 384 93 93

Anmeldschluss: 31. Mai 2023

Hier geht es zur direkten Anmeldung:

milch vor Ort verarbeitet wird. Rückfahrt nach Brasov und Abschiedsabendessen.

8. Tag, Montag: (F/–/–) Brasov–Sinaia–Rückflug Schweiz

Frühstücksbuffet im Hotel. Besuch der Sommerresidenz des ersten deutschen

Fachreise | SVLT 05 2023 Schweizer Landtechnik 57

Positiver Rechnungsabschluss

Die 99. Delegiertenversammlung des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik nahm Kenntnis von einem positiven Rechnungsabschluss, bestätigte die Gremien und ernannte drei neue Ehrenmitglieder.

Die Delegierten der 23 Sektionen und Fachverbände des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik (SVLT) konnten an der 99. Delegiertenversammlung in

Einsiedeln (SZ) von einem positiv verlaufenen Geschäftsjahr Kenntnis nehmen. Mit einem Ertragsüberschuss von rund CHF 86 000.– schloss die Rechnung dank um -

gesetzter Sparmassnahmen besser als erwartet ab. Bei den «G40»-Fahrkursen gab es auf hohem Niveau einen leichten Teilnehmer-Rückgang. Das von der Versammlung genehmigte Budget für das Jahr 2023 sieht einen ausgeglichenen Abschluss vor.

Keine Änderungen gibt es im Vorstand des SVLT. Präsident und Ständerat Werner Salzmann wie der gesamte neunköpfige Vorstand und die drei Mitglieder der Geschäftsprüfungskommission wurden für eine weitere Amtsperiode gewählt. Für die langjährigen Engagements in den Sektionen wurden Klaus Brenzikofer und Peter Gerber (beide Sektion Bern) sowie Beat Ochsenbein (Sektion Solothurn) zu Ehrenmitgliedern des Verbandes ernannt.

SVLT | Delegiertenversammlung 58 Schweizer Landtechnik 05 2023
Roman Engeler, Catherine Schweizer, Matthieu Schubnel und Heinz Röthlisberger Die SVLT-Delegierten konnten in Einsiedeln (SZ) von einem positiv verlaufenen Geschäftsjahr Kenntnis nehmen. Bilder: Röthlisberger/Schweizer SVLT-Präsident und Ständerat Werner Salzmann führte durch die 99. DV. Informierte über die laufenden Geschäfte: SVLT-Direktor Roman Engeler.

Verbandspräsident Werner Salzmann wies in seinem einleitenden Referat zur Delegiertenversammlung auf die Beratungen der «AP22+» hin und ortete dabei eine gewisse Trendwende, auf dass sich die offizielle Agrarpolitik neben den ökologischen Themen auch wieder vermehrt einer produzierenden Landwirtschaft zuwendet. In Sachen Förderung von innovativen Landmaschinen, die nachhaltigen Zielen weit mehr nützen könnten als etwelche Absenkpfade, bleibe aber noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten, meinte Salzmann.

Sorge bereiten dem SVLT die zunehmenden Probleme im Strassenverkehr, verunmöglichen doch da und dort erfolgte bauliche Massnahmen die Passage von grösseren Landmaschinen, betonte Verbandsdirektor Roman Engeler. Die Di -

mensionen von rechtlich zulässigen Sonderfahrzeugen sind nicht im Einklang mit gewissen Normen im Strassenbau. Hier will der Verband mit den entsprechenden Stellen das Gespräch suchen.

Der SVLT respektive die Vorgängerorganisation «Schweizerischer Traktorenverband» wurde im Dezember 1924 im Zuge der aufkommenden Mechanisierung gegründet. Im nächsten Jahr kann der Verband sein 100-Jahr-Jubiläum feiern. Erste Vorarbeiten dazu wurden an die Hand genommen. Ein Höhepunkt wird die Delegiertenversammlung sein, die am 31. Mai und 1. Juni 2024 im Kanton Aargau, dem heutigen Standortkanton des Verbands, stattfinden wird.

Organisiert wurde die 99. DV vom Vorstand der Sektion Schwyz um Präsident Armin Brun und Geschäftsführer Florian

Kälin. Für Unterhaltung sorgten die vier Jungs von den «Kalberweidli Büeblä», Kari Laimbacher und Karl Hediger von den Muotathaler Wetterschmöckern und die Trychlergruppe Edelwyss Einsiedeln. Am zweiten Tag stand eine Führung im Kloster Einsiedeln auf dem Programm. Die Abtei mit rund 40 Benediktinermönchen ist der grösste Wallfahrtsort der Schweiz, eine bedeutende Station auf dem Jakobsweg und der Anziehungspunkt für rund 800 000 Pilger und Touristen pro Jahr. Sehr eindrücklich sind die Stiftsbibliothek des Klosters, die reich an alten Büchern ist und etwa 230 000 gedruckte Bücher umfasst, und der 1765 erbaute barocke Marstall (Hofstall) des Klosters, der das älteste noch existierende Gestüt Europas mit der Warmblüter-Pferdezucht der Cavalli

Delegiertenversammlung | SVLT 05 2023 Schweizer Landtechnik 59
della Madonna beherbergt. Werner Salzmann mit den drei neuen Ehrenmitgliedern Beat Ochsenbein (Sektion Solothurn) sowie Klaus Brenzikofer und Peter Gerber von der Sektion Bern (von links). Wurden als Vertreter der Sektion Schwyz/Uri für die Organisation der DV geehrt: (von links) Albert Keller, Roman Bamert und Sektionspräsident Armin Brun. Hanspeter Egli, Landwirt und Bezirksstatthalter von Einsiedeln, gab einen Rundumblick über den Kanton Schwyz und Einsiedeln. Landwirt und Nationalrat Marcel Dettling aus Oberiberg (SZ) moderierte gut gelaunt durch die Abendunterhaltung.

Eindrücklich ist die Stiftsbibliothek des Klosters mit vielen alten Schriften und Büchern. Die

umfasst etwa 230 000 gedruckte Bände aus allen

SVLT | Delegiertenversammlung 60 Schweizer Landtechnik 05 2023
Es gab viel zu fachsimpeln und zu erzählen: Die Delegierten vor einer Auswahl Traktoren von Sponsor Same Deutz-Fahr. Die Trychlergruppe «Edelwyss Einsiedeln» im Einsatz. Draussen vor dem Restaurant zeigten auch die «Geislechlepfer» ihr Können. Die vier Jungs von den «Kalberweidli Büeblä» sorgten während des Abendessens für Unterhaltung. Bibliothek Wissensgebieten. Noch heute ist die Bibliothek ein wichtiger Arbeits- und Inspirationsort für die Stiftsschule. Am zweiten Tag stand eine Führung durch das Kloster Einsiedeln auf dem Programm. SVLT-Vizepräsident Bernard Nicod dankt Sektionspräsident Armin Brun für die sehr gut organisierte Delegiertenversammlung.

Willkommens-Gruss: Vor dem Dorfeingang hat das OK einen Hürlimann-Traktor an einem Kran aufgehängt.

Kari Laimbacher (links) und Karl Hediger von den Muotathaler Wetterschmöckern erzählten viel Spannendes und Witziges rund um ihre Wetterprognosen.

Delegiertenversammlung | SVLT 05 2023 Schweizer Landtechnik 61
Fuhren im Corso durch Einsiedeln: Das Oldtimer-Traktoren-Team aus Gross am Sihlsee mit seinen Hürlimann-Traktoren. Drei Hürlimann-Traktoren standen für die Delegierten Spalier. Rechts ein «H-6160». Mit 158 PS der stärkste Serientraktor von Hürlimann Von links: Urs Wegmann (SVLT-Vorstand), Roman Engeler, Olivier Fantino (Geschäftsführer Strasseschweiz) und Werner Salzmann. Rege Diskussionen: Die Delegierten beim Apéro.

Sektionsmitteilungen

BL BS

Theoretische Führerprüfung Kat. F/G 2023

Der Verband für Landtechnik beider Basel und Umgebung organisiert für Jugendliche, welche im Jahre 2023 14 Jahre alt (Jahrgang 2009) oder älter werden, Vorkurse für die theoretische Führerprüfung Kat. F/G. Sissach: Vorkurs Mittwoch, 22.11.2023, 13.30 Uhr.

Durchführung der Vorkurse: 13.30 Uhr am Landwirtschaftlichen Zentrum

Ebenrain, Sissach, Kurslokal 3.

Durchführung der Prüfungen: Eigene Anmeldung (Infos im Kurs) bei der Motorfahrzeugprüfstation (MFP), Münchenstein.

Kurskosten: Mitglieder CHF 40.–, plus Lern-Mittel (wenn bestellt) CHF 40.–, Nichtmitglieder CHF 80.–, plus Lern-Mittel (wenn bestellt) CHF 40.–. Anmeldung bis spätestens 10 Tage vor Kursbeginn an: Marcel Itin, Hof Leim 261, 4466 Ormalingen, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch (bitte unbedingt Kurs-und Geburtsdatum angeben).

ZH

Elektroinstallationskontrolle:

Günstiges Angebot für SVLT-Mitglieder

Bei Um- und Neubauten sowie bei Handänderungen und periodisch nach 10 Jahren bei Ställen und Scheunen und 20 Jahren bei Wohnhäusern ist eine Kontrolle der Niederspannungsinstallationen vorgeschrieben. Sie entscheiden selber, wer diese Kontrollen durchführen soll. Daher hat die Sektion Zürich für ihre Mitglieder ein finanziell sehr interessantes Angebot erarbeitet in Zusammenarbeit mit der Firma IBG. Melden Sie sich, wenn Sie eine Aufforderung zu einer solchen Kontrolle von Ihrem Netzbetreiber erhalten: www.strickhof.ch.

Traktoren-Geschicklichkeitsfahren 11. Juni

Sonntag, 11. Juni, Areal der Terralog in Rüdtligen-Alchenflüh

Der Berner Verband für Landtechnik BVLT führt am Sonntag, 11. Juni, ab 9 Uhr, ein Traktoren-Geschicklichkeitsfahren durch. Es wird von der Landjugend untere Emme organisiert und durchgeführt und findet auf dem Areal der Terralog in Rüdtligen-Alchenflüh statt. Eine Festwirtschaft wird geführt. Startberechtigt sind Frauen und Männer ab dem 14. Altersjahr, die mindestens im Besitz des Führerausweises Kat. G sind. Die Kategorien lauten: Aktive (ab Jahrgang 2005 und älter), Junioren (2009 bis 2006) und Frauen (2009 und älter). Die Anmeldung ist vor Ort. Das Startgeld beträgt 25 Franken bis Jahrgang 2006 und 35 Franken ab Jahrgang 2005.

Aktuelles Kursangebot

Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–.

Nächste Termine:

Mittwoch, 28. Juni 2023, BBZN Sursee, 13.15–17.30 Uhr Mittwoch, 23. August 2023, BBZN Sursee, 13.15–17.30 Uhr

«G40»-Kurse werden vom SVLT angeboten und an den Standorten Hohenrain, Willisau, Schüpfheim und Sursee durchgeführt: Anmeldung und Infos unter: agrartechnik.ch (G40-Kurse)

Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 24.–(Zugang für 12 Monate)

GK: Grundkurse für Roller/Motorrad finden jeweils in Büron und Sursee statt. Preis für 3-teilige Kurse: für Mitglieder CHF 450.–, für Nichtmitglieder CHF 480.–.

Nächste Termine:

Kurs 625 für Roller/Motorrad (3-teilig):

Teil 1: Samstag, 02. September 2023, 07.30–11.30 Uhr

Teil 2: Samstag, 09. September 2023, 07.30–11.30 Uhr

Teil 3: Samstag, 16. September 2023, 07.30–11.30 Uhr

Verkehrskundeunterricht in Sursee, Preis für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.–.

Nächste Termine:

Kurs 420 beim BBZN Sursee:

Teil 1: Montag, 04. September 2023, 19 00 –21 00 Uhr

Teil 2: Dienstag, 05. September 2023, 19 00 –21 00 Uhr

Teil 3: Montag, 11. September 2023, 19 00 –21 00 Uhr

Teil 4: Dienstag, 12. September 2023, 19 00 –21 00 Uhr

Die Kurse werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt.

Infos und Anmeldung (Änderungen wie Kursort, -inhalt, -preis und -zeit bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 910 04 62, info@lvlt.ch.

TG Gebläse- und Feldspritzentests 2023

Fel dspritzentests 2023

Ort Adresse Datum

Frauenfeld Beat Meier, Ifang Do, 1. Juni 2023

Helsighausen Willi Wittwer, Lindenstr. 7 Mo, 12. Juni 2023

Engishofen Oliver Engeli, Lerchenhof Mi, 14. Juni 2023

Bonau Hansjörg Uhlmann, Neugrüt Di, 22. Aug. 2023

Anmeldungen an: Markus Koller, Geschäftsstelle VTL Landtechnik, 9542 Münchwilen, info@tvlt.ch, 071 966 22 43

Friaul-Slowenien-Reise mit dem VTL/Landtechnik

21. bis 29. Oktober 2023

Der VTL/Landtechnik lädt im Spätherbst zu einer attraktiven FriaulSlowenien-Reise ein. Am ersten Tag führt die Carfahrt via Kärnten nach Slowenien und dort zum Hotel bei Kranjska Gora. Tags darauf ist freier  Aufenthalt im romantischen Bled mit dem Schloss, dem See und der Insel mitten im See. Die Reise geht weiter an Ljubljana vorbei nach Zalec zum Besuch der Firma Thenos, die unter anderem Schlegelmulchgeräte herstellt, weiter nach Maribor, wo im Zentrum drei Nächte logiert wird. Hier soll der älteste Weinstock der Welt stehen. Weitere Etappen sind Ptuj, Sloweniens älteste Stadt, dann zu einem Landmaschinenhersteller nahe Jeruzalem-Ljutomer, weiter zu Farmtech in Ljutomer (landwirtschaftliche Anhänger und Miststreuer), weiter in Richtung Westen wieder an Ljubliana vorbei nach Adelsberg zu den Tropfsteinhöhlen von Postojna und zurück ins italienische Friaul, wo die Reisegruppe für drei Nächte logiert. Besucht werden unter anderem die Stadt Udine, weiter

SVLT | Sektionen 62 Schweizer Landtechnik 05 2023
BE
LU

San Daniele, die Hochburg des gleichnamigen Schinkens, und Cividale (Weindegustation). Am neunten Tag heisst es Heimfahrt, via Tolmezzo, Sappada ins Pustertal, über den Brennerpass, Innsbruck und durchs Klostertal in den Thurgau.

Der Preis pro Person im Doppelzimmer beträgt 1590 Franken (Einzelzimmerzuschlag 300 Franken). Im Preis inbegriffen sind Fahrt mit Reisecar, alle Strassengebühren, acht Übernachtungen mit Halbpension, alle Führungen und Betriebsbesuche, Weinproben und Fahrt mit dem Zug in die Tropfsteinhöhle.

Anmeldeschluss ist der 1. Juli 2023.

Bitte sofort anmelden, die Platzzahl ist beschränkt.

Anmeldung an: VTL/Landtechnik, Markus Koller

Weierhofstr. 9, 9542 Münchwilen, 071 966 22 43

SG AR AI GL

Traktorengeschicklichkeitsfahren

Das Traktorengeschicklichkeitsfahren der Sektion VLT St. Gallen – Appenzell – Glarus findet am Sonntag, 25. Juni 2023, auf dem PermapackAreal in Goldach SG statt.

Traktoren-Theoriekurs mit Prüfung

Im Kanton St. Gallen kann die landwirtschaftliche Führerprüfung frühestens 1 Monat vor Erreichen des 14. Geburtstages abgelegt werden, im Kanton Appenzell Ausserrhoden frühestens 3 Monate vor Erreichen des 14. Geburtstages. Im Kanton Glarus können alle mit Jahrgang 2008 und älter an den Kursen teilnehmen.

Kurskosten: CHF 70.– für Mitglieder, CHF 95.– für Nichtmitglieder, inkl. Lern-CD mit den aktuellen Prüfungsfragen und Arbeitsblättern.

Infos und Anmeldung beim Kursleiter Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach, 071 845 12 40 oder hanspopp@bluewin.ch.

Kursort

1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Nachmittag

Wangs, Parkhotel Sa, 13. Mai 23

Wangs, Parkhotel / StVA Mels Mi, 07. Juni 23

Widnau, Rest. Rosengarten Sa, 20. Mai 23

Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA Mi, 21. Juni 23

Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 17. Juni 23

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA Mi, 12. Juli 23

Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 05. Juli 23

Kaltbrunn, Rest. Löwen / StVA Kaltbrunn Mi, 09. Aug. 23

Wangs, Parkhotel Sa, 12. Aug. 23

Wangs, Parkhotel / StVA Mels Mi, 06. Sep. 23

Trogen Mi, 16. Aug. 23

Trogen / StVA Trogen Mi, 13. Sep. 23

Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 26. Aug. 23

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA Mi, 27. Sep. 23

Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 30. Aug. 23

Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA Mi, 20. Sep. 23

St. Peterzell, Schulhaus Sa, 16. Sep. 23

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA Mi, 18. Okt. 23

Neu St. Johann, Klostergebäude Sa, 23. Sep. 23

Kaltbrunn Rest. Löwen / StVA Kaltbrunn Mi, 25. Okt. 23

Wangs, Parkhotel Sa, 04. Nov. 23

Wangs, Parkhotel / StVA Mels Mi, 29. Nov. 23

Widnau, Rest. Rosengarten Mi, 08. Nov. 23

Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA Mi, 06. Dez. 23

Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 11. Nov. 23

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA Mi, 13. Dez. 23

Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 22. Nov. 23

Kaltbrunn, Rest. Löwen / StVA Kaltbrunn Mi, 20. Dez. 23

SOTraktorengeschicklichkeitsfahren am 4. Juni

Gute Unterhaltung und für Teilnehmende schöne Preise verspricht das Traktorengeschicklichkeitsfahren der Sektion Solothurn des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik. Es findet am Sonntag, 4. Juni, ab 9 Uhr auf dem Areal der Landi Subingen statt; die Platzanmeldung ist zwischen 9 und 14 Uhr anberaumt. Highlights sind ein Geschicklichkeitsparcours (Teilnehmende ab 14. Geburtstag), ein Parcours-Juniorinnen- und -Juniorenrennen (9. bis 14. Geburtstag) und ein Trampitraktoren-Rennen (bis 9. Geburtstag) und – der Höhepunkt – ein Gruppenwettkampf für Dreiergruppen um 15 Uhr. Ganztags wird eine Festwirtschaft betrieben.

Traktorengeschicklichkeitsfahren

Das Traktorengeschicklichkeitsfahren der Sektion Jura / Jura bernois findet am Sonntag, 3. September 2023, am Standort Chaindon in Reconvilier statt.

Traktorengeschicklichkeitsfahren

Das Traktorengeschicklichkeitsfahren der Sektion Neuenburg findet am Sonntag, 25. Juni 2023, in La Brévine statt.

Traktorengeschicklichkeitsfahren

Das Traktorengeschicklichkeitsfahren der Sektion Freiburg findet am Donnerstag, 10. August 2023, auf dem Gelände des Zentrums L2 in Romont statt.

Sektionen | SVLT 05 2023 Schweizer Landtechnik 63
www.agrartechnik.ch
JU/JB
NE
FR

Theoriekurse Kategorie F/G

Im Theoriekurs Kat. F/G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km/h. Siehe auch www.fahrkurse.ch

AG

Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich)

BL, BS

Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch

BE

Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, www.bvlt.ch

FR

Kontakt: FVLT, Samuel Reinhard, Route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49

GR

Kontakt: Gianni Largiadèr, Chapella 231, 7526 Cinuos-chel, 079 560 83 30, www.svlt-gr.ch

NE

Kontakt: M. Bernard Tschanz, Chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch

GL

Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch

SH

Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Adrian Hug, Schüppelstrasse 16, 8263 Buch, 079 395 41 17, www.vlt-sh.ch

SO

Kontakt: Christian Murer, 079 794 46 47, chrigu_murer@hotmail.com

SZ, UR

Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch

TG

Kontakt: VTL/Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen

VD

Kontakt: ASETA – Section vaudoise, Virginie Bugnon, Chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch

ZG

Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch

ZH

Kontakt: SVLT ZH, 058 105 98 22, Eschikon 21, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch Vorbereitungskurse auf die Traktorenprüfung (jeweils von 8 bis 14 Uhr):

– 24. Juni 2023

– 25. November 2023

Voraussetzungen für Kursbesuch:

– Teilnahme ca. 4–6 Monate vor dem 14. Geburtstag (Nothelfer- und Verkehrskundeausweis ist in dieser Kategorie noch nicht vorgeschrieben).

Kosten: Für Mitglieder des SVLT Zürich: CHF 80.–, für Nichtmitglieder: CHF 110.–. Inbegriffen sind Lernprogramm und Mittagsverpflegung

Kursort: Strickhof, Eschikon 21, 8315 Lindau

Infos, Anmeldung zum Kurs: Online auf www.fahrkurse.ch oder SVLT Zürich, Eschikon 21, 8315 Lindau, Tel. 058 105 99 52

Sicherheit und Rücksicht auf der Strasse

Beim Kreuzen ist sich der Fahrer bewusst, dass er mit breiten, schlecht sichtbaren Maschinen unterwegs ist. Zum Kreuzen an engen Stellen wird die Fahrgeschwindigkeit reduziert.

Wenn Zuverlassigkeit zahlt .. ..

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Vollweide

Zum Jahresbeginn hat der 27-jährige Pascal Bühlmann den Landwirtschaftsbetrieb Lügisingen im luzernischen Rothenburg übernommen. Vater Markus ist seither Vollzeit-Angestellter, Mutter Luzia hilft ebenfalls tatkräftig mit und leitet daneben einen Spielgruppenbetrieb in der einstigen Käsi, welche zum Hof gehört. Im Zentrum steht das Bauernhaus mit seiner wunderschönen Holztäferung. Alles ist blitzsauber. «Es gibt viele Passanten und Wanderer, die hier durchlaufen. Deshalb achten wir sehr auf Ordnung und Sauberkeit», sagt der Junglandwirt. Der 30-ha-Betrieb ist ein reiner Futterbaubetrieb mit Vollweide und saisonaler Abkalbung. Auf einer Hektare werden im August jeweils Stoppelrüben angesät. Zwanzig Hektaren sind arrondiert, die restlichen zehn – das mütterliche Erbe – sind vier Kilometer entfernt. Pascal Bühlmann hält 65 Milchkühe der früh reifen und leichtgewichtigen Kiwi-Cross- oder JerseyRasse und ihre Nachzucht. «Ich durfte von Vater einen tadellos geführten Betrieb übernehmen», sagt Pascal Bühlmann. Die Einschätzung ist glaubwürdig. Denn er hat nebst dem Beruf Landwirt die Ausbildung zum Agrotechniker HF absolviert und hat vor der Betriebsübernahme Wanderjahre auf Milchwirtschaftbetrieben in Irland und Neuseeland absolviert, wo diese Bewirtschaftsform gang und gäbe ist. Im Jahre 2006 entstand ein Abferkelstall mit 40 Plätzen. Die Schweinezucht wird in einer arbeitsteiligen Ferkelproduktion (AFP-Ring) nach IP-Suisse-Richtlinien geführt. In der Futterproduktion besorgt er bloss noch das Kreiseln und Schwadern sowie wenig Mähen. Neu eingeführt hat er das Gülleseparieren. Die Vorteile: Die Düngung lässt sich besser planen, und die in der Futterproduktion heiklen Strohmädli entfallen. Für das Güllen mietet er entweder ein 8-m³-Fass von der Maschinengemeinschaft MG Hellbühl oder beauftragt einen Lohnunternehmer, der das Verschlauchen ab Feldrand vornimmt. Auch den Mistzetter mietet er jeweils von der MG an. «Beim Vollweidesystem muss wenig Futter konserviert werden. Die Auslastung grosser Futtererntemaschinen wäre deshalb zu gering. Deswegen setze ich auf Lohnunternehmen. Mein Gewinn: Die Schlagkraft und die Arbeitseffizienz sind gross. Arbeitsspitzen werden gebrochen. Die Maschinenkosten sind minimal. Und ich kann die gewonnenen Einsparungen in die auf meinem Betrieb zeitaufwendige Tierproduktion investieren», sagt Pascal Bühlmann. Er liebt es, in der Freizeit mit seiner Freundin zu wandern oder Ski zu fahren. Daneben engagiert er sich als Vorstandsmitglied im Bäuerinnen- und Bauernverein Oberseetal, das Bindeglied zwischen des Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbandes und der Bevölkerung. Zwei zeitnahe Investitionen hat er ins Auge gefasst: den Ausbau der Hof-Fotovoltaikanlage und eine Güllensiloabdeckung.

Aufgezeichnet von Dominik Senn

SVLT | Porträt 66 Schweizer Landtechnik 05 2023

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT

«G40»-Fahrkurse

Mit dem Führerausweis der Kategorie «G» und erfolgreich absolviertem Fahrkurs «G40» können Landwirtschaftstraktoren und landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorfahrkurs «G40» des SVLT ist vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder auf www.fahrkurse.ch. Auf diesen Seiten finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Ecodrive-Fahrkurse

Mit einem optimierten Traktoreneinsatz kann der Verbrauch bis zu 30% reduziert werden. Die Reduktion des Treibstoffverbrauchs senkt einerseits die Betriebskosten und andererseits werden die klimaschädlichen Emissionen gesenkt.

Kursziel: Dank den gewonnenen theoretischen und praktischen Erkenntnissen über die wirtschaftliche und umweltschonende Fahrweise können die Teilnehmenden ihre Fahrweise so verändern, dass die Betriebskosten und die Emissionen gesenkt werden können.

Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch

Drohnenkurse

Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Schweisskurse

Kursort: Bildungszentrum Aarberg BE

Das Kursangebot richtet sich an Anfänger, die das Basiswissen in Schweisstechnik erwerben möchten, sowie an Fortgeschrittene, die ihr Know-how auffrischen und vertiefen möchten, aber auch an handwerklich interessierte Personen und Fachleute.

Anmeldung: Der SVLT führt diese Kurse nicht mehr in eigener Regie durch und verweist an dieser Stelle auf das Kursangebot von AM Suisse: www.amsuisse.ch

«agriLIFT»-Staplerkurse

In zwei Tagen werden die Module «Basis», «R1» (Gegengewichtsstapler) und «R4» (Teleskoplader) gemäss EKAS 6518 in theoretischen und praktischen Sequenzen behandelt. Diese Ausbildung ist Suva-auditiert und CZV-anerkannt.

Anmeldung: www.bul.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Informationen und Auskünfte zu den Kursen www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch, Tel. +41 56 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch

Impressum

85. Jahrgang www.agrartechnik.ch

Herausgeber

Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT

Ständerat Werner Salzmann, Präsident

Dr. Roman Engeler, Direktor

Redaktion

Tel. +41 56 462 32 00

Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch

Heinz Röthlisberger:

heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch

Matthieu Schubnel: matthieu.schubnel@agrartechnik.ch

Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch

Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch

Mitglieder- und Abodienste, Mutationen

Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken

Tel. +41 56 462 32 00, Fax +41 56 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung

Dr. Roman Engeler

Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken

Tel. +41 79 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch

Inserate/Anzeigen

Alex Reimann

Anzeigen-Verkauf

Tel. +41 62 877 18 50 / +41 79 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch

Anzeigentarif

Es gilt der Tarif 2023. Kombinationsrabatt bei gleichzeitiger Erscheinung in «Technique Agricole»

Herstellung und Spedition

AVD GOLDACH AG

Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach

Erscheinungsweise

11-mal jährlich

Abonnementspreise

Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.), für SVLT-Mitglieder gratis

Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

ISSN

0377-5070

Nächste Ausgabe

Mit Schwerpunkt «Materialumschlag»

Die Landwirtschaft ist eine eigentliche Güterumschlags-Branche. Kein Wunder also, dass der Ladetechnik ein immer grösserer Stellenwert zukommt.

Nr. 6-7/2023 erscheint am 15.6.2023

Redaktionsschluss: 29.5.2023

Anzeigenschluss: 2.6.2023

Kurse | SVLT 05 2023 Schweizer Landtechnik 67
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