Schweizer Landtechnik
Juni / Juli 2016
TRANSPORTTECHNIK Trends in der Transportlogistik Reifen: Hart im Nehmen – sanft im Geben Hürlimann «XM.K T4i»: Agiler Allrounder Bremsen: Empfehlung des SVLT
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1734 TENTLINGEN, Jungo Landmaschinen AG 2575 HAGNECK, Dubler Agrar Service 3088 RÜEGGISBERG, Ramseyer Landtechnik AG 3147 MITTELHÄUSERN, Fiechter Landmaschinen GmbH 3179 KRIECHENWIL, Hämmerli AgroTech AG 3225 MÜNTSCHEMIER, Jampen Landmaschinen AG 3425 KOPPIGEN/HINDELBANK, Käser Agrotechnik AG 3433 SCHWANDEN I. E., Toni Siegenthaler AG 3617 FAHRNI B. THUN, Walter Streit AG 4451 WINTERSINGEN, Flückiger Agritech AG 4624 HÄRKINGEN, Studer & Krähenbühl AG 4944 AUSWIL, S. Flückiger AG 5062 OBERHOF, Kuoni Landtechnik AG 5316 LEUGGERN, Märki Landmaschinen 5502 HUNZENSCHWIL, Odermatt Landmaschinen AG 6026 RAIN, Burkart Landmaschinen GmbH 6064 KERNS, Flück Landmaschinen + Fahrzeuge AG 6130 WILLISAU, Kronenberg Hans 6166 HASLE, Urs Unternährer AG
6260 REIDEN, A. Leiser AG 6314 UNTERÄGERI, Merz Karl 6418 ROTHENTHURM, Moser Martin 7205 ZIZERS, Kohler Landmaschinen AG 8193 EGLISAU, Landmaschinenstation Eglisau AG 8214 GÄCHLINGEN, GVS Agrar AG 8308 MESIKON-ILLNAU, Gujer Landmaschinen AG 8442 HETTLINGEN, Vögeli & Berger AG 8476 UNTERSTAMMHEIM, Brack Landtechnik AG 8566 LIPPOLDSWILEN, Mühlethaler Technik AG 8580 HAGENWIL BEI AMRISWIL, Schönenberger Landtechnik 8867 NIEDERURNEN, Landmaschinen Pfeiffer AG 9050 APPENZELL, Fritsche Martin 9125 BRUNNADERN, Kunz Landmaschinen 9204 ANDWIL, Sutter Landmaschinen GmbH 9424 RHEINECK, Lantech AG 9445 REBSTEIN, Maschinencenter Rebstein AG 9494 SCHAAN, Wohlwend Damian Anstalt 9556 AFFELTRANGEN, Märla AG
Editorial • Inhalt Juni / Juli 2016 ■
■ Aktuelles 4
Editorial
Kurzmeldungen
■ Markt 8 12
EU-Typengenehmigung: Landtechnikindustrie ist gefordert Die «M»acher der neuen Serie «6M» von John Deere
■
Schwerpunkt Transporte
14 Trends in der Transportlogistik 18 Hart im Nehmen – sanft im Geben: Angepasste Bereifung 22 Sensoren kontrollieren Dynamik: Fahrassistenzsysteme 24 Grosse Häcksel- und Kombiwagen 28 Nutzlast statt Ballast: Fliegl-Abschiebewagen
Ulrich Zweifel
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«Überbetrieblicher Einsatz» stand als Titel über meinem ersten Editorial (Mai 1987) – und steht für das immerwährende Bemühen, gemeinschaftlich zu handeln, damit es allen besser geht.
■ Wissen 30
Ein Loch bohren – Was ist zu beachten?
■ Impression 34 36 38 42 46
Top of Hanggeräteträger: «Grip4» von Sauerburger Ab ins Steile – mit dem Rapid «Monta» Dynamisch: 14 «Profi»-Modelle von Steyr Hürlimann «XM.K T4i»: Agiler Allrounder «Gekrönter» Mittelschwader «Swadro»
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■ Management 45 49
Annäherung an die Abgasstufe 5: Motorenhersteller und ihre Konzepte Höhenflüge in der Bergzone
■ Passion 54
Autotraktor Meili «P 55»
■ Sicherheit 56
50 Jahre BUL in der Westschweiz
■ SVLT 59 Schweizer Meisterschaft Traktoren-Geschicklichkeitsfahren 60 Zum Rücktritt von Redaktor Ueli Zweifel 61 Sektionen 62 Der Genfer Sektionspräsident im Porträt 63 Kurse und Impressum
Der Abschiebewagen hat sich seinen Platz ergattert – neu gibt es diese Technik auch in gewichtsoptimierter Alu-Ausführung.
Die überbetriebliche Zusammenarbeit hat nichts von ihrer Aktualität eingebüsst. Und doch ist ein gewisser Enthusiasmus erlahmt, der damals zum Beispiel die Maschinenring-Idee beflügelte. Der technische Fortschritt und die Digitalisierung in damals unvorstellbarer Durchdringungstiefe haben das Lohnunternehmer-Modell favorisiert. Es hatte die besseren Karten, um kapitalintensive Investitionen zu tätigen, komplexe Maschinen zu managen und die Rationalisierung im Primärsektor voranzutreiben. Nicht immer kann man die «Megalotronic» aus wirtschaftlicher Sicht nachvollziehen; faszinieren tut sie auf jeden Fall – auch in diesem Heft – mit seinem Schwerpunktthema «Transporte» und so irren Ideen wie ein Raupen-bewehrter Wagen, um schwere Anhänger übers Feld zu zerren (Seite 14). Stehenden Fusses kommt die Kritik zu überdimensionierten Techniksystemen. Da sind die Fahr- und Einsatzberichte von Traktoren und Maschinen nach Schweizer Augenmass ab Seite 34 die wahre Freude. * * *
SVLT-Empfehlungen zu Bremsen, um Fehlinvestitionen zu vermeiden Ballentransport, ohne anzuecken
■ Plattform 50 52
Adieu
Mir hat es viel Freude gemacht, mit Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser und geschätztes SVLT Mitglied, durch 29 Jahre «Landtechnik Schweiz» zu reisen. Nun darf ich mich von Ihnen verabschieden und in den sogenannten Ruhestand treten. Ich sage Ihnen Adieu im Wissen, dass die Schweizer Landtechnik ihre Reise mit Bravour fortsetzt und aus der Überzeugung, dass wir unsere persönliche Reise nicht selbst in den Händen haben.
www.youtube.com/ agrartechnikCH
Ich danke Ihnen für das mir entgegengebrachte Vertrauen.
www.facebook.com/ CHLandtechnik
Ausgabe Nr. 8 erscheint am 18. Aug. 2016
Bild: Ruedi Burkhalter
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n Aktuelles
In Kürze ■ Klaus Pöttinger zieht sich per Ende Juli aus der Geschäftsleitung des gleichnamigen Familienunternehmens zurück und übergibt seinen Verantwortungsbereich an Markus Baldinger. ■ Emmanuel de Chorivit übernimmt bei Fella die Verantwortung für die Märkte Frankreich und Schweiz. ■ Andrea Bedosti, ehemaliger SDF-Manager und heute für die chinesische LovolArbos-Gruppe tätig, hat von der chinesischen Regierung eine Auszeichnung als Experte für die Entwicklung der chinesischen Industrieproduktion erhalten. ■ Die chinesische Reifenmarke «Tianli» hat Norbert Schwalen als Manager für die Marktentwicklung in Europa verpflichtet. ■ Manitou eröffnete in Malaysia eine eigene Niederlassung. ■ Lely bietet den Melkroboter «Astronaut» nun in massgeschneiderter Form an, indem man bezüglich Software, Sensoren und weiteren Ausstattungselementen wählen kann. ■ Valtra hat für seine «T4»-Serie in der Kategorie «Fahrzeuge, Mobilität und Transport» mit dem «Platinum A Design Award» eine weitere Auszeichnung erhalten. ■ 250 Handelspartner aus 18 Nationen haben an den Praxis- und Feldtagen von Fliegl teilgenommen. ■ Inforama, das Berner Bildungs- und Beratungszentrum, hat ein Merkblatt über Nutztiertransporte erarbeitet (www.inforama.ch). ■ In einer Arbeit an der Fachhochschule Münster wurde ein neues System zur genauen GPS-Ortung von landwirtschaftlichen Maschinen entwickelt. Fachleute sehen darin einen wichtigen und kostengünstigen Schritt, um künftig Maschinen bei Aussaat, Düngung und Ernte autonom lenken zu können. ■ Die fenaco erzielte 2015 einen Umsatz von 6,04 Mrd. Fr. (Vorjahr 6,3 Mrd. Fr.) und ein unverändertes Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 123 Mio. Fr. ■ Kubota hat das amerikanische Unternehmen Great Plains mit Produktionsstätten in den USA und in England übernommen. ■ Same Deutz-Fahr konnte im vergangenen Jahr den Umsatz um 15 % auf 1,39 Mrd. Euro steigern. ■ Agrisano zählt nun 130 000 Versicherte, 4 % mehr als noch Ende 2014. ■ Dem Massey-Ferguson-Werk in Beauvais wurde die französische Auszeichnung «Fabrik des Jahres 2016» verliehen. ■ Reifenhersteller Trelleborg vermeldet den Abschluss der Übernahme von Mitas.
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«Sherpa» auf Tour An der EuroTier 2014 präsentierte Strautmann mit der Baureihe «Sherpa» einen kompakten, selbst fahrenden Futtermisch wagen für Betriebe, die erstmals den Schritt in diese Technik vorhaben. Im Mai war das Modell «1201» mit einem Behältervolumen von 12 m3 und einer vertikal angeordneten Mischschnecke mit acht Messern sowie zwei Gegenschneiden zu Vorführzwecken auf Schweizer Betrieben unterwegs. Die Maschine wird von einem 4-ZylinderPerkins-Motor mit 144 PS angetrieben. Das hydrostatische Getriebe bietet zwei Fahrbereiche und maximale Geschwindig keiten von 15 oder 25 km / h. Der Mischbehälter ist mittig der beiden Achsen angeordnet, sodass der «Sherpa» mit einer Gesamthöhe von 2,56 m beim Modell «1201» recht niedrig baut. Die vordere, angetriebene Achse ist starr, die hintere Pendelachse, mit zwei Rädern für eine ausreichende Standfestigkeit bestückt, weist einen Lenkeinschlag von 55° auf, was dann einen äusseren Wendekreis von 5,73 m ergibt. Die Befüllung im Fahrsilo erfolgt über das Entnahmesystem «fastcut» mit hydraulisch klappbarem Schneidschild und einer 2 m breiten Fördertrom-
mel mit zusammenlaufenden Schneckenwindungen. Über einen Elevator kommt das Futter in den Mischbehälter. Mit dem «Sherpa» sind Entnahmehöhen bis 4 m realisierbar. Optional gibt es einen Dosiertrichter, über den beispielsweise Mineralstoffe und andere Kleinmengen der Mischung zugegeben werden können.
Einkreisler mit Lifttechnik Krone rüstet nun auch seine Einkreiselschwader serienmässig mit Liftzinken aus. Kennzeichen dieser Zinken ist die angewinkelte Spitze. Dank dieser Form heben die auf Griff stehenden Zinken das Futter beim Schwaden an. Krone verspricht sich davon eine Reduktion von Futterverschmutzungen und im Endeffekt eine nachhaltige Verbes serung der Futterqualität. Als Beweis dient ein Test der DLG, bei dem Schwader von Krone mit und ohne Liftzinken verglichen wurden (Fokus-Test 6244).
Bei gleicher Fahrgeschwindigkeit und Arbeitstiefe, so das Testfazit, konnten die Rechverluste verringert werden. Weiter konnte man die Fahrgeschwindigkeit um 2 km / h erhöhen, ohne dass die Rechverluste anstiegen. Die Liftzinken konnten bei gleicher Fahrgeschwindigkeit um 1 cm höher eingestellt werden, ohne die Rechverluste zu erhöhen, was eine geringere Futterverschmutzung zur Folge hatte.
Aktuelles n
Reifenratgeber als App Der technische Ratgeber von Bohnenkamp ist seit vielen Jahren eines der bekanntesten Nachschlagewerke für die Auswahl von Reifen und Rädern. Jetzt macht das Handelsunternehmen mit dem Schweizer Sitz in Ormalingen den nächsten Schritt und präsentiert diesen Ratgeber als App, mit der ein Anwender immer und überall Zugriff auf alle technischen Daten wie beispielsweise Gewicht, Masse, Traglast, Abrollumfang und Luftdruck von rund 4000 Reifen hat. Das Auswahlmenü ist sofort startklar, einfach und übersichtlich. In wenigen Schritten können die Parameter festgelegt werden, die der gesuchte Reifen erfüllen muss.
Wachstum bei GVS-Agrar
Pflanzenschutz konzentriert Ende Mai lud BASF Schweiz zu einem Feldtag in Biberist SO ein und zeigte dabei das breite Spektrum des Pflanzenschutzes, angefangen bei den einzusetzenden Mitteln (wann und wo welches Produkt) bis hin zur technisch einwandfreien Applikationstechnik. A n Infoständen, bei Rundgängen über Versuchsparzellen und im persönlichen Austausch mit den Fachberatern vor Ort konnten sich die Besucher einen umfassenden Praxiseindruck von den verschiedenen Problemlösungen verschaffen. Diesjähriger Schwerpunkt waren Pflanzenschutzversuche und Sorten demonstrationen, die BASF erstmals
gemeinsam mit ihren Züchtungspartnern vorstellte. «Mit praxisnahen Feldtagen, gepaart mit Fachinformationen zu Innovationen und Trends im modernen Pflanzenbau möch ten wir Land wirte direkt ansprechen und ihnen in dividuelle Problemlösungen anbieten», sagte Uwe Kasten, Landesleiter Pflanzenschutz Schweiz. Das grosse Interesse der Landwirte zeige, dass dies gerne angenommen werde. In den Diskus sionen kamen weitere Themen wie die mögliche Proteinbezahlung beim Getreide oder die vorgesehenen Verbote für gewisse Pflanzenschutzmittel zur Sprache.
In einem wegen des Zer falls des Eurokurses nicht einfachen Jahr 2015 hat die Landmaschinensparte des Genossenschaftsverbands Schaffhausen an Umsatz und Marktanteilen zulegen können. Die beiden Sparten GVS-Agrar (Traktoren) und Agrar Landtechnik er wirtschafteten zusammen einen Umsatz von 101,1 Mio. Fr. (2014: 89,4 Mio. Fr.). Die erstmalige Marktführerschaft bei den Traktoren (Agco gesamt, aber auch Fendt als Einzelmarke) sei eine Folge dieses Wachstums, die sich auch in einem gesteigerten Unternehmensergebnis niedergeschlagen habe, betonte Geschäftsleiter Ugo Tosoni (Bild) anlässlich der Bilanzmedienkonferenz der GVS-Gruppe. Der Landmaschinenmarkt werde heuer wohl rückläufig sein, auch die Margen dürften kaum ansteigen, dennoch zeigte Tosoni sich zuversichtlich, auch 2016 wachsen zu können. Neu wird zur besseren Trans parenz eine Europreisliste zum Einsatz kommen. Neue Eigen-, aber auch Importprodukte sollen helfen, ein kontinuierliches Wachstum zu realisieren.
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n Aktuelles
Jubiläums-CVT Anfang Mai 2016 konnte Steyr das 40 000. Modell mit einem stufenlosen Getriebe einem Kunden übergeben. Steyr führte diese Ge triebetechnologie vor knapp 20 Jahren ein, nämlich 1997 auf der Agritechnica in Hannover, wo das Stufenlos-Konzept erstmals vorgestellt wurde. Die vier mechanischen Schalt stufen sind bis heute erhalten geblieben. In der ersten Entwicklungsstufe wurden jedoch die automatischen Schaltvorgänge durch hydraulische Klauenkupplungen geschaltet, später dann durch Lamellenkupplungen ersetzt. Heute wechselt das Steyr-CVT-Getriebe die Gänge über ein Doppelkupplungsgetriebe, wie es auch in der Automobilbranche zu finden ist.
Neuer kompakter Weidemann Mit dem Teleskoplader «T6027» bringt Weidemann ein überarbeitetes Nachfolgemodell des auslaufenden «T6025» auf den Markt. Konzipiert wurde die Maschine mit 6 m Hubhöhe für mittlere bis grössere Betriebe. Der neue Lader wird von einem Turbomotor mit 75 PS (Stufe 3b) angetrieben. Neu gibt es drei Fahrstufen (0 – 7 km / h, 0 – 15 km / h und 0 – 20 km/h) – optional sind auch 30 km / h erhältlich. Die maximale Nutzlast konnte auf 2,7 t
Andreas Klauser (CNH-Chef und Markenpräsident von Steyr), Kunde Thomas Hecher mit dem Bürgermeister seines Wohnorts Bad Bleiberg, Christian Hecher.
Effizientes Einstreuen In der Berichterstattung zum Thema «Einstreuen» (Schweizer Landtechnik 5 / 2016) ging leider ein Anbieter auf dem Schweizer Markt vergessen. Die Firma Gex-AgriMetal aus Erlach BE vertreibt Einstreu-Häcksler für Klein- und Grossballen (Rund- und Quaderballen) mit Traktor- und Eigenantrieb. 6
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gesteigert werden. Verbaut wird zudem das mehrfach prämierte Fahrer assistenzsystem «vls» (vertical lift system), das dem Fahrer maximale Sicherheit bietet, weil das beladende Fahrzeug beim Senken und Heben des Teleskoparms nicht mehr kippen kann. Neu gibt es eine Schaufelrückführautomatik. Dank «Jog Dial» kann bei Bedarf die Durchflussmenge des Hydrauliköls je nach Anbauwerkzeug manuell eingestellt werden.
Neu konzipiert Seit mehreren Jahrzehnten bietet Hawe Kipper und Muldenkipper mit konischem Aufbau in unterschiedlichen Ausführungen an. Mit dem Blick auf heute und künftig gestellte Anforderun gen hat man nun die Baureihe «MK» mit Tandem- und TridemFahrwerken sowie zulässigen Gesamtgewichten von 20 bis 34 Tonnen grundlegend über ar beitet. So sind die Modelle nun serienmässig mit gelenk ten Nachlauf-BPW-Achsen und hochwertigen Parabelfederfahrwerken ausgerüstet. Die fünf Typen verfügen über eine Deichselfederung, bei den grösseren Modellen ist diese hydraulisch. Neue Stahlqualitäten und neue Profile verringern das Eigengewicht um 10 % und erhöhen damit die Nutzlast. Wahlweise können die Kipper mit Seitenabkippung links und einem entsprechend modifizierten Aufbau geliefert werden. Optional werden hydropneumatische Fahrwerkfederungen, Silageaufsätze, Aufstiegs podest, Rollplanensysteme und zahlreiche Bereifungsvarianten angeboten.
Aktuelles n
Eigene Brückenwaage Der elsässische Waagespezialist PMA (www. pma-sa.com) hat für alle Bedürfnisse die passende Waage, in Überflur- oder Unterflur ausführung mit bis zu 60 t Tragkraft – bereits ab einer Dimension von 6 × 3 m. Die modularen Waagen sind schnell montiert, robust und einfach im Handling. Verschiedene Gewichtsanzeigen stehen zur Wahl, bis zur vollautomatischen Abwicklung vom Terminal zum PC. Es gehöre zu den Stärken, nicht einfach Waagen ab Stange zu liefern, sondern individuelle Lösungen für die unterschiedlichsten Anforderungen anzubieten, schreibt PMA in einer Pressemittelung. «Dank dieser Flexibilität und dem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis erweitert sich der Einsatzbereich unserer Brückenwaagen laufend.»
Neue Premium-Kompakttraktoren John Deere wird im dritten Quartal 2016 eine neue Serie von Kompakttraktoren vorstellen. «Als Nachfolger der früheren Premium-Kompaktmaschinen der Serie 5 werden diese neu entwickelten Kompaktund Hochleistungstraktoren in diesem
Herbst ihren ersten Auftritt auf Messen in Frankreich, Deutschland, Ita lien und Polen haben», sagt ein Unternehmenssprecher. Einzelheiten sollen dann rechtzeitig vor den erwähnten Veranstaltungen bekannt gegeben werden.
Mehr als eine Alternative Investitionsgüter kosten schnell eine Stange Geld. Mit dem Leasing kaufen Unternehmer das Investitionsgut nicht, sondern sichern sich das Nutzungsrecht daran. So stellt die Bank im Rahmen eines Leasingvertrags während der festgelegten Laufzeit die Nutzung und Kapitalverzinsung ratenweise in Rechnung. Das Investitionsgüterleasing ermöglicht die Beschaffung von modernster Technologie zum richtigen Zeitpunkt – ohne den Einsatz von Eigenkapital. So kann man sofort auf kurzfristige Marktchancen reagieren. Mit den monatlich fälligen Leasing raten wird das Investitionsgut dem Wertverlust entsprechend amortisiert.
Die Kosten können vom laufenden Ertrag des Leasingobjekts bezahlt und dem Betriebsaufwand steuerwirksam belastet werden. Interessant an dieser Finanzierungslösung ist, dass die Zahlungsrhythmen und die Höhe der Leasingraten flexibel gestaltet werden können. Elementar ist eine frühzeitige und ganzheitliche Analyse der individuellen Situation. Raiffeisen Leasing verfügt über langjährige Erfahrung in diesem Bereich. Über den praktischen Onlineleasingrechner auf www.raiffeisen.ch/ leasingrechner können sich Kunden innert Minuten eine erste Offerte einholen, um sie danach mit dem Berater im Detail besprechen zu können.
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Fortschrittlicher Wickler Tanco hat mit dem System «VariWrap» einen neuen, vielseitigen und fortschrittlichen Wickler für den Dreipunktanbau im Programm. Als erste Maschine seiner Art besitzt er ein proportionales gesteuertes Hydrauliksystem. Dieses erlaubt eine stufenlose Geschwindigkeitseinstellung, die in einem gleichmässi geren Wickelablauf mündet. Der «VariWrap» besitzt in der Topversion «S300» einen Sattelitenwickelarm mit drei Folienvorstreckern. Die innovative Konfigurierung ermöglicht einen austauschbaren Doppelarm («VariWrap S200»). Dies erlaubt den Wechsel von einem Doppelarm zu einer 3arm-Maschine mit einem einfachen Bausatz. 6/7 2016 Schweizer Landtechnik
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n Markt | Interview
«Die Landtechnikindustrie ist gefordert» 25 Jahre nachdem für einen Traktor erstmalig eine europäische Betriebserlaubnis erteilt wurde, die sogenannte Typengenehmigung, hat man dieses Regelwerk für Traktoren vollständig neu gefasst und grundlegend reformiert. Roman Engeler Vor 25 Jahren erhielt erstmals ein Traktor eine «Europäische Betriebserlaubnis» – und dies vor einem Automobil notabene. Es handelte sich um ein Modell von John Deere, das in den USA entwickelt, in Japan gebaut und letztlich über die Werksvertretung in Deutschland von der Luxemburger Genehmigungsbehörde homologiert wurde. Schon damals spielten Landesgrenzen nur noch eine untergeordnete Rolle im gesamten Prozess der Genehmigung. Nun erfolgt mit einer Neufassung der Typengenehmigung eine grundlegende Reform dieses Regelwerks mit dem Ziel, die Abläufe zu vereinfachen. Dies allerdings ist mit erheblichen technischen und administrativen Änderungen verbunden, sodass die betroffenen Hersteller und Genehmigungsbehörden im Vergleich zu bisher einen höheren Aufwand zu leisten haben. Andreas Schauer vom Referat Verkehr des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagebau (VDMA) in Frankfurt äussert sich im folgenden Interview über die Auswirkungen dieses neuen Regelwerks. Schweizer Landtechnik: Was steckt eigentlich hinter diesem neuen Regelwerk für die Typengenehmigung von landwirtschaftlichen Maschinen? Andreas Schauer: Absicht war, das bestehende Regelwerk zu entbürokratisieren. Basierend auf dem EU-Vertrag, dem sogenannten «Vertrag von Lissabon», sollen künftig «nicht wesentliche Rechtsakte» («Gesetze») im vereinfachten Verfahren von der Europäischen Kommission erlassen werden, ohne dass darüber in einem langwierigen Prozess der EU-Ministerrat und das Europäische Parlament befinden müssen. So soll im vorliegenden Fall der Typengenehmigung schneller auf den technischen Fortschritt reagiert werden können. Weiter wollte man ein solches Regelwerk nicht nur für den Traktor, 8
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sondern auch für Maschinen, die hinter dem Traktor angehängt sind, und für Anhänger. Welche Ziele will man damit erreichen? Das Hauptziel solcher Regelungen orientiert sich stets an der Grundidee des Binnenmarkts, sprich dem Abbau von tech nischen Handelshemmnissen und der Vereinheitlichung der Rechtsvorschriften in den einzelnen Mitgliedsstaaten der EU. Was beinhaltet das neue Regelwerk konkret? Generell geht es um die drei Bereiche – Verkehrssicherheit (z.B. Bremsen, Lenkung, Beleuchtung), – Arbeitssicherheit (z.B. Umsturzschutzvorrichtung, rutschsicherer Zugang zur Kabine) und – den Umweltschutz (z.B. Abgas- und Geräuschemissionen).
Man ist angetreten, die Typengenehmigung zu entbürokratisieren, und geschehen ist das Gegenteil.
Beim Traktor ist es aber so, dass die wichtigsten Meilensteine, gerade was die Verkehrs- und Arbeitssicherheit betrifft, schon seit den 1970er-Jahren auf Druck von landwirtschaftlichen Berufsverbänden in der Typengenehmigung berücksichtigt waren und diese Anforderungen auch regelmässig dem neusten Stand der Technik angepasst wurden. Für den Traktor alleine hätte man diese neuen Vorschriften eigentlich gar nicht machen müssen.
Sie sagen, es wäre nicht nötig gewesen. Wurden die Traktoren aufgrund der bisherigen Typengenehmigung wirklich auch besser oder sicherer? Bestimmt. Ich kann Ihnen dazu ein Beispiel geben: Seit 1970 ist es bei uns verpflichtend, neu in den Verkehr kommende Traktoren mit einer Umsturzsicherung auszurüsten. Registrierte man in Deutschland davor jährlich noch etwa 200 Todesfälle wegen umgestürzter Traktoren, so reduzierte sich diese Zahl auf 100. Diese Anzahl war jedoch immer noch zu hoch, weshalb eine Nachrüstpflicht für ältere Traktoren erlassen wurde. Heute zählt man jährlich weniger als zehn solcher Unfälle. Wer ist davon betroffen, respektive hat das neue Regelwerk für alle europäischen Hersteller und auch für Importprodukte Gültigkeit? Grundsätzlich muss jeder, der auf dem europäischen Markt verkaufen möchte, diese EU-Typengenehmigung haben. Es gilt also sowohl für in Europa hergestellte Ma schinen als auch für importierte Produkte. Beim Traktor ist es so, dass die neue EU- Typengenehmigung verpflichtend ist. Bei den gezogenen Geräten und Anhängern ist sie (noch) nicht verpflichtend. Das heisst, jeder darf, muss aber nicht. Wer jedoch diese Typengenehmigung hat, erhält auch das Recht, diese Maschine in allen europäischen Ländern verkaufen zu dürfen. Wieso dieser Unterschied? Da es bei den Maschinen halt noch viele kleine Hersteller hat und es sich bei nicht wenigen Geräten um Spezialmaschinen mit eng begrenzten Einsatzradien handelt, ist man diesen Kompromiss eingegangen. Wahrscheinlich ist dies aber nur Theorie. Ich stelle nämlich schon heute fest, dass viele Länder sich auf die neue EU-Genehmigung abstützen und argumentieren: Da
Interview | Markt n
Andreas Schauer ist studierter Maschinenbauingenieur und seit dem Jahr 2000 zuständig für das Referat Verkehr beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagebau (VDMA). Nebenbei führt er einen kleinen Weinbaubetrieb und setzt damit auch als Praktiker Landtechnik ein. Bild: zvg.
selbst verkaufen will. Mit der neuen EU- Typengenehmigung stehen den Maschinen alle Märkte offen.
gibt es doch eine EU-weite Regelung, wir geben unser nationales Recht auf. Was ist neu? Die ursprüngliche Absicht war, den Fokus auf Fahrzeugkategorien zu legen, für die noch keine technischen Anforderungen existierten. Da zur Meinungsbildung viele Interessengruppen eingebunden waren, konnte man diesen Grundsatz aber nicht einhalten. So sind Dinge hinzugekommen, die zum Teil erhebliche konstruktive Auswirkungen haben und zusätzlichen Überprüfungsbedarf bei der Genehmigung auslösen, aber immer zusätzlichen Dokumentations- und Verwaltungsaufwand bedeuten. Einige Beispiele: – Zugang zu Wartungsinformationen: Hin sichtlich Wartung und Reparatur erhalten freie Werkstätten die gleichen Informationen wie Vertragshändler. – Fahrzeuginnenausstattung: Die Ver letzungsgefahr bei Unfällen ist zu minimieren, indem die Ausstattung aus nachgiebigen Werkstoffen hergestellt oder mit grossen Radien versehen ist. – Fahrzeugaussenkanten: verletzungsmindernde Gestaltung von Teilen, mit denen im Falle eines Unfalles Personen in Berührung kommen könnten. Insbesondere bei Schmalspurtraktoren führt
dies zu erheblichen konstruktiven Massnahmen gerade im Bereich von Motor und Getriebe. – Dokumentationsaufwand: Verschiedene Traktorenhersteller schätzen den Dokumentationsaufwand gegenüber der bestehenden Typengenehmigung etwa viermal grösser. Reifen werden künftig entsprechend der Bauart genehmigungspflichtig. In Verbindung mit der Forderung, dass die jeweilige Genehmigungsnummer des Reifens im Beschreibungsbogen angegeben werden muss, entsteht eine Bindung an den Reifen hersteller. – Verbesserung der Verkehrssicherheit z.B. durch das seitliche Sichtfeld, die Beleuchtung oder die Tatsache, dass alle Traktoren mit Sicherheitsgurten auszu rüsten sind. Welchen Nutzen wird der Anwender, der Landwirt davon haben? Es ist ziemlich schwer, einen konkreten Nutzen zu erkennen. Wie gesagt, bereits in den 1970er-Jahren hatte man, was die Verkehrs- und Arbeitssicherheit betrifft, ein griffiges Regelwerk geschaffen, in das stets die aktuellsten Entwicklungen eingeflossen sind, und dies bei relativ geringem Aufwand. Vorteile sehe ich vielleicht dort, wo ein Landwirt eine Gebrauchtmaschine
Wann ist mit der konkreten Inkraftsetzung zu rechnen? Per 1. Januar 2016 wurde die Typengenehmigung nach der Verordnung 167 / 2013 in Kraft gesetzt. Sie gilt momentan für neue Typen. Das Salz in der Suppe ist aber nicht diese Verordnung, sondern die da zugehörigen delegierten Rechtsakte. An diesen haben insbesondere die Traktorenbauer wenig Freude, weil sie einen wesentlich höheren administrativen Aufwand betreiben und teilweise völlig neue An forderungen erfüllen müssen. Ab 1. Januar 2018 gilt diese Typengenehmigung auch für alle neuen, also erstmals in Verkehr kommenden Fahrzeuge. Diese müssen dann den neuen Richtlinien entsprechen. Dies wird zur Folge haben, dass gewisse «Umkonstruktionen» erfolgen müssen. Gibt es noch Widerstände seitens der Hersteller? Nein, die Vorschriften sind in Kraft, und die Hersteller müssen sich jetzt damit auseinandersetzen. Sie werden ihren Einfluss in der Umsetzung, in der Verbesserung gewisser Details und der weiteren Anpassung an den technischen Fortschritt aber über die nationalen Verbände wie den V DMA und auch den europäischen Dachverband «Cema» geltend machen. Sie äusserten sich schon kritisch zu diesem neuen Regelwerk. Glauben Sie, dass hier der Spruch «ausser Spesen nichts gewesen» zutreffend ist? Ja, ich habe mich kritisch geäussert und meiner Meinung nach steht im Regelwerk auch viel Überflüssiges drin. Jedoch, dass ausser Spesen nichts gewesen sei, möchte ich nicht behaupten. Vom Grundsatz her ist die Typengenehmigung mehr als gerechtfertigt. Aber man ist angetreten, diese zu entbürokratisieren, und geschehen ist das Gegenteil. Es gibt Punkte, die den Herstellern sicher Bauchweh bereiten. Ich denke aber, dass man das Allerschlimmste verhindern konnte. Die Branche ist nun gefordert, für weitere Verbesserungen zu kämpfen. 6/7 2016 Schweizer Landtechnik
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n Markt | Interview
Was hätte man aus Ihrer Sicht eher machen müssen? Diese Frage zu beantworten, ist nicht einfach. Es waren viele Interessen eingebunden, und jeder wollte natürlich seine Ziele erreichen. So gibt es immer einen Kompromiss, der in der Regel die zweitbeste Lösung ist. Vielleicht wäre zu empfehlen, bei solch technischen Fragen eine Gruppe
von Experten solange in einen Raum zu sperren, bis sie eine Lösung gefunden haben, die anschliessend von der Politik zu geltendem Recht erklärt würde. Nun ist Europa nicht die Welt. Bräuchte es künftig nicht eine internationale Typengenehmigung? Ja, das ist dann wohl der nächste Schritt.
Die EU-Typengenehmigung hat zwar einen guten Ruf, sie ist halt für viele interessante Märkte nicht zwingend. Ich würde mir wünschen, dass diese Typengenehmigung bei der UNECE in Genf, der Wirtschaftskommission der UNO für Europa, angesiedelt wäre. So hätte das Regelwerk künftig einen grösseren räumlichen Geltungsbereich. n
Stellungnahmen aus der Landtechnikindustrie Was bedeutet die neue Typengenehmigung für Ihre Firma? ■ Herbert Schwaiger*: Das gesamte Fahrzeugprogramm muss nach den geänderten Richtlinien überarbeitet und neu genehmigt werden – dies zusätzlich zu den laufenden Überarbeitungen der Produkte aufgrund der Abgasreinigungsvorschriften – ein enormer zusätzlicher Aufwand. ■ Martin Kemper*: Für gezogene Geräte und Anhänger ist diese Typengenehmigung vorerst nicht vorgeschrieben, sondern für die entsprechenden Hersteller lediglich eine Option. Für uns ist es so, dass wir quasi nun auf einen Schlag mit einer Typengenehmigung die Zulassung für die EU und die EFTA-Staaten einschliesslich Türkei erreichen. ■ Manfred Neukam*: Alle Traktor- und Bauteilgenehmigungen (Umsturzschutzvorrichtungen, Sitze, Anhängevorrichtungen, Bereifungen, …) müssen in einem sehr kurzen Zeitraum neu aufgesetzt, geprüft und genehmigt werden. Nachdem entgegen den ursprünglichen Ansätzen auch umfangreiche technische Änderungen beinhaltet sind und der Dokumentationsumfang mehr als verdoppelt wurde, bedeutet die Umsetzung der neuen Typverordnung einen erheblichen Aufwand, der noch dazu kurz vor der Ein führung der Abgasstufe 5 (ab 2019, also nur ein Jahr später) bewerkstelligt werden muss. Wie wird die Richtlinie umgesetzt? ■ Die Umsetzung erfolgt im Rahmen eines internen Entwicklungsprojekts im Ausmass von rund 20 000 Std. Die anstehenden Arbeiten werden auf die einzelnen Fachbereiche (Konstruktion, Hydraulik, Elektronik) aufgeteilt. Der veranschlagte Projektzeitraum liegt bei 1,5 bis 2 Jahren. ■ Der Aufwand ist nicht unerheblich. Es geht aber nicht so sehr darum, dass wir die Maschinen optimieren müssen, vielmehr müssen wir uns intern neu aufstellen. Wir sind gefordert, stets mit den standardisierten, 17-stelligen Fahrzeugidentifikationsnummern zu arbeiten. Das ist für uns Gerätehersteller neu. Aber wie erwähnt, es ist ja (vorerst noch) freiwillig.
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Zwischen den Abgasstufen 4 und 5 müssen bis Mitte 2017 alle geforderten Änderungen in allen Baureihen umgesetzt werden. Die Aufwendungen sind zum Teil erheblich. Betroffen sind nahezu alle Bereiche am Traktor. Mit welchen Problem und Herausforderungen haben Sie zu kämpfen? ■ Die Endfassung der Verordnung wird erst in der 2. Jahreshälfte 2016 veröffentlicht – der Endtermin steht allerdings mit 31.12.2017 fest. Dies führt zu einer gewaltigen Belastungsanspannung im Entwicklungsbereich. Aufgrund der zeitgleichen Umstellung sämtlicher Fahrzeugtypen aller Hersteller von landwirtschaftlichen Zugmaschinen und Anhängern ist mit einem erheblichen Engpass bei den technischen Diensten (TÜV) und den Genehmigungsbehörden zu rechnen. Zusätzlich muss man von einer Vervielfachung des internen bürokratischen Aufwands (Dokumentationen) ausgehen. ■ Generell werden für uns die Zulassungs prozesse schlanker, da wir diese nicht mehr in jedem Land einzeln durchführen müssen. Die grundsätzlichen Anforderungen decken sich zu einem grossen Teil mit den bisherigen, uns bekannten Anforderungen. Der Prüf- und Dokumentationsaufwand wird aber erheblich grösser. ■ Entgegen dem ursprünglichen Zeitplan wurde die finale Version der neuen Typengenehmigung und der notwendigen Anpassungen sehr spät veröffentlicht. Technische Änderungen müssen nun in sehr kurzer Zeit in alle Baureihen einfliessen, und die Bereitstellung von Reparatur- und Wartungsdaten bedingen neue Systeme im Kundendienstbereich. Der Einführungstermin zwischen den Abgas stufen 4 und 5 ist sehr unglücklich. Eine Zusammenführung mit der Abgasstufe 5 hätte den Aufwand in der Industrie deutlich reduziert. Ebenso ist die VO (EU) 167/2013 auch für die Technischen Dienste und Genehmigungsbehörden neu, sodass umfangreiche Abstimmungen notwendig sind. Was bringt es unter dem Strich? ■ Für die Reform ist die einzig erkennbare positive Auswirkung, dass die Fahrzeuge
künftig mit einer Bauartgeschwindigkeit bis zu 60 km / h typengenehmigt werden können. ■ Wie erwähnt erhalten wir künftig die Zulassungen für alle europäischen Länder auf einen Schlag. Allerdings ist es so, dass die nationalen Gesetzgebungen für den Strassenverkehr immer noch gelten, was vielleicht für den Anwender etwas verwirrend sein kann. ■ Für die Traktorenhersteller gibt es nur noch eine EU-weit gültige Typengenehmigung für Traktoren bis 60 km / h. Nationale Genehmigungen für Traktoren über 40 km / h können entfallen. Ebenso werden für Anhänger und angehängte Arbeitsgeräte EU-weit einsetzbare Typengenehmigungen optional möglich. Welchen Nutzen hat Ihr Kunde davon? ■ Ein zusätzlicher Kundennutzen ist aus unserer Sicht nicht erkennbar. ■ Für den Kunden wird sich vorerst kaum was ändern. Er bekommt aber die Sicherheit, dass ein typgenehmigtes Gerät auch in seinem Land eingesetzt werden darf. ■ Der Kundennutzen ist eher gering. Erst wenn die europaweit einheitliche Typen genehmigung eines 60 km/h-Traktors in den nationalen Zulassungsverfahren (z.B. StVO in Deutschland) bestätigt wird, können die Kunden in weiteren Ländern der EU schneller als 40 km/h fahren. Zusätzlich sind noch einige Verbesserungen im Bereich der Sicherheitsund Schutzvorrichtungen eingeflossen, die jedoch in der bisherigen Typengenehmigung genauso hätten umgesetzt werden können. Der fixe Einführungstermin ohne Übergangszeit am 1. Januar 2018 erfordert einen hohen organisatorischen Aufwand in der Industrie und im Handel.
*Herbert Schwaiger ist bei Reform Geschäftsführer für Technik und Entwicklung; *Martin Kemper ist bei Amazone zuständig für die Bereiche Produktsicherheit, Zollrecht und innerbetriebliche Standardisierung; *Manfred Neukam ist bei Agco / Fendt Leiter der Homologation.
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n Markt | Neuheiten
Die «M»acher Im letzten Sommer wurden sie präsentiert, nun sind die neuen Traktoren der Serie «6M» in die Serienfertigung gegangen. Das John-Deere-Werk in Mannheim nahm diesen «Start of Production» zum Anlass, einen Einblick in den Entwicklungsprozess eines Traktors zu geben. Roman Engeler rohydraulisch geschaltet, ohne die Kupplung des Schleppers betätigen zu müssen. Dank der «AutoClutch»-Funktion ist d as Betätigen des Kupplungspedals auch beim Bremsen überflüssig, was dieses Getriebe für den Frontladereinsatz (mit separatem Joystick) inte ressant macht. Auch diese Ge triebevariante gibt es in einer «Eco-Shift»-Ausführung. Die «6M»-Serie ist weiter mit einer wartungsfreien mechanischen Kabinenfederung erhältlich. Die überarbeitete Vor derachsfederung soll neben erhöhtem Fahrkomfort auch eine bessere Traktion unter schwierigen Arbeitsbedingungen bieten.
Qualitätssicherung
Geht nun in die Serienfertigung: die Serie «6M» von John Deere.
Insgesamt acht Typen, fünf 4-Zylin derund drei 6-Zylinder-Modelle, werden künftig die Serie «6M» von John Deere bestücken. Angetrieben von eigenen 4,5-l- (PSS, 4 Zylinder) und 6,8-l-Motoren (PVS, 6 Zylinder) leisten die Traktoren zwischen 110 und 195 PS (Nennleistung nach 97 / 68 EC, siehe Tabelle). Die Abgasstufe 4 wird mit Partikelfilter und SCRAbgasnachbehandlung erfüllt. Die auf Basis eines durchgehenden Brückenstahlrahmens konstruierten Traktoren punkten gegenüber der Vorgängerserie bei der Wendigkeit und bei den Getriebeoptionen. «Die breite Auswahl an Getriebevarianten macht diese Traktoren zu wahren Machern auf den Landwirtschaftsbetrieben», heisst es bei John Deere.
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Mit der Entwicklung der Serie «6M» hat John Deere im Werk Mannheim die Qualitätssicherungsprozesse optimiert. Moderne Technologien sollen den Konstruktionsprozess weiter beschleunigen und von Anfang an die gewünschte Qualität garantieren. Ein fortschrittliches System ist dabei das «5-Seiten-Cave» für die virtuelle Projektion, das John Deere gemeinsam mit der Hochschule Mannheim entwickelt hat und in der Entwicklung einsetzt. Damit lassen sich auf virtuelle Weise sowohl Bauteile als auch die Gesamtkonstruktion testen. «Ein solches Kompetenzzentrum ist in unserer Branche einzigartig. Es erlaubt uns, von der Entwicklung bis zur Endmontage sich darüber auszutauschen, wie man einen Traktor, einen Mähdrescher oder Häcksler in
Bilder: Roman Engeler
sches Anpassen der Lastschaltstufe) beim Schalten der Gruppe. – «AutoQuad Plus»: Automatisches Last schaltgetriebe in zwei Versionen (20 × 20 oder 24 × 24). In der «Eco-Shift»-Aus führung wird die maximale Transportgeschwindigkeit im niedrigen Drehzahlbereich von 1580 bis 1680 U / min erreicht. – «CommandQuad Plus»: Dieses Getriebe in zwei Versionen (20 × 20 oder 24 × 24) bietet einen vollautomatischen Betrieb, werden doch die Gruppen elekt-
Übersicht Baureihe John Deere «6M» 6110M 6120M 6130M 6135M 6145M 6155M 6175M 6195M Motor
4 Zyl., 4,5 l, John Deere PSS
6 Zyl., 6,8 l, John Deere PVS
Nennleistung (PS)*
110
120
130
135
145
155
175
195
Getriebeoptionen
Maximalleistung (PS)*
116
126
137
142
153
164
185
206
Für die Traktoren stehen wahlweise folgende Getriebevarianten zur Verfügung: – «PowerQuad Plus»: Lastschaltgetriebe in drei Versionen (16 × 16, 20 × 20 oder 24 × 24) mit «Speematching» (automati-
Getriebe
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Max. Drehmoment (Nm) Radstand (m)
* nach 97/68 EC
PowerQuad Plus, AutoQuad Plus (mit/ohne EcoShift), CommandQuad Plus (mit/ohne EcoShift) 497
542 2,58
587
610
655 2,765
780
790
880 2,80
Neuheiten | Markt n
Hinblick auf die zunehmende Komplexität am besten herstellt.» Weitere Entwicklungsschritte umfassen heute Simulationen und Tests auf dem Prüfstand, im Labor und auf dem Feld. Dabei kommt eine Reihe von «Folterkammern» zum Einsatz, in denen die Maschinen verschiedenen Belastungsproben unter extremen Bedingungen ausgesetzt werden. Solche Proben reichen von 10 000 Stunden auf der Rüttelpiste bis zu einer Million Türöffnungen, von Temperaturen bei – 30 °C über elektromagnetische Verträglichkeitsprüfungen bis hin zu Schlammtests und dem praktischen Einsatz auf allen Schlüsselmärkten. Erst dann, wenn diese zahlreichen Testzyklen erfolgreich durchlaufen sind, kommt ein neues Modell in die Serienfertigung.
Maschine auf dem Onlineprüfstand des Mannheimer Werks einer weiteren Prüfung unterzogen, bevor sie zur Auslieferung freigegeben wird. Mit der Umstellung auf Motoren der Abgasstufe 4 hat man im Werk Mannheim damit begonnen, die Produkt-Endabnahmen in Form von Fahrtests durchzuführen. Neben der Inspektion vor der Auslieferung in der Niederlassung bietet John Deere seinen Kunden zusätzliche Möglichkeiten, um die Einsatzsicherheit ihrer Maschinen zu maximieren. Dazu gehören Wartungs- und Reparaturverträge sowie «FarmSight»-Dienstleistungen der jeweiligen Vertriebspartner im Rahmen von datenbasierter Technik. n
Fokus auf Produktqualität: 10 000 Stunden auf der Rüttelpiste sind eine echte Tortur für einen Traktor.
Stichprobentests Bei allen Schritten des Herstellungs- und Montageablaufs sind die einzelnen Arbeitsgruppen im Werk für die Einhaltung der Qualitätsziele verantwortlich. Zusätzlich werden einzelne Maschinen stichprobenartig von einem Expertenteam überprüft. Darüber hinaus wird jede zehnte INSERAT
Neue Getriebevariante: Das «CommandQuad Plus» bietet einen vollautomatischen Betrieb.
Stichprobentests sollten helfen, die Qualität auch während der Serienfertigung hochzuhalten.
n Transporte
Trends der Transportlogistik Selbstfahrende Erntemaschinen können heute in relativ kurzer Zeit grosse Mengen ernten. Das erfordert angepasste Transportlogistik. Daher werden auch bei uns Logistikkonzepte diskutiert, welche den Agrarlastwagen mit einbeziehen. Ruedi Hunger
Angestossen durch Diskussionen in anderen europäischen Ländern über das optimale landwirtschaftliche Transportfahrzeug, wird vermehrt auch bei uns z wischen Traktor und Agrarlastwagen abgewogen. Im Bemühen, Maschinengewichte auf grössere Auflageflächen abzustützen, bieten sich einerseits Bandlaufwerke an, andererseits werden Reifendruck-Reguliersysteme leistungsfähiger gemacht. Mit selbsttragenden aluund glasfaserverstärkten GFK-Baukonzepten versuchen die Hersteller Gewicht einzusparen, allerdings um es gleich wieder als Nutzlast anzubieten. Folglich ist im Dilemma zwischen Bodenschutz und Transportgewicht momentan keine nachhaltige Lösung in Sicht.
Zwei Konzepte nähern sich an Für den Transport landwirtschaftlicher Erzeugnisse, aber auch für Bedarfsgüter wie Dünger (Gülle), liegen Agrarlastwagen vie-
lerorts im Trend. Damit verbunden ist die Beobachtung, dass diese nicht mehr am Feldrand haltmachen, sondern «bei trockenen Bedingungen und tragfähigen» Böden gleich ins Feld fahren; eine nicht ungefährliche Entwicklung, da bereits beim Traktoreinsatz «trocken» und «tragfähig» dehnbare Begriffe sind. Ein weiterer Aspekt, der bei der Auswahl der Zug maschine und der Zuglänge beachtet werden sollte, ist die verfügbare Feldweg geometrie. Insbesondere die Kurvenradien sind für moderne Transportlösungen oft nicht mehr ausreichend. In Diskussionen wird klar, dass sich die Einsatzbereiche zwischen Traktor und Speziallastwagen annähern. Während Agrarlastwagen neben «angepasster» Bereifung auch zunehmend über Reifendruck-Regulieranlagen verfügen und mit Hydraulik, Zapfwelle und Isobus ausgerüstet werden, versucht man über MPT-Reifen den Traktor für Stras sentransporte schneller zu machen.
Auf dem Feld ungeschlagen Der Trend zum Agrarlastwagen und zum Selbstfahrer ist den Traktorherstellern nicht entgangen. Dank Verbesserung im Getriebebereich sind Traktoren die ideale Zug maschine auf dem Feld. Nun sollen sie im Bereich Strassentransporte weiter optimiert werden. Beispielsweise soll künftig der Allradantrieb automatisch ausschalten, wenn er nicht gebraucht wird. Selbst wenn er auf fester Fahrbahn die Gesamteffizienz des Antriebsstrangs negativ beeinflusst, wird er sich künftig selber ausklinken. Da bisher für solche Funktionen ein verlässliches Signal fehlte, wird bei John-Deere-Traktoren nun der Lastzustand in der Allradkupplung gemessen und diese dem Radschlupf entsprechend zu- / abgeschaltet. Ebenfalls im Bereich Vorderachsantrieb hat Fendt optimiert, indem beim neuen «VarioDrive»-Getriebe der Hy-draulikmotor für den Vorderachsantrieb bei Strassenfahrten abgekoppelt wird. In den vergangenen Jahren hat sich die Abgasgesetzgebung für Traktoren bereits derjenigen von Lastwagenmotoren genähert; ein Trend, der sich weiter fortsetzen wird. In wenigen Jahren werden Traktoren den Schritt von Euro 4 zu Euro 5 machen (müssen) und damit den Abstand zu Euro 6 (Lastwagen) verkleinern.
Dieses Bild zeigt das Dilemma, in dem die Agrarlogistik steckt. Ob der Zielkonflikt zwischen Bodenschutz und Transportgewicht in der eher kleinstrukturierten Schweiz auf diese Weise gelöst werden kann, darf bezweifelt werden. Bild: Annaburger
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Transporte n
Fazit: Aus dem gegenseitigen Konkurrenzkampf zwischen Agrarlastwagen und Traktor resultieren Annäherungen beider Systeme. Traktoren werden für Strassentransporte optimiert, umgekehrt geschieht dies bei Agrarlastwagen für den Feldeinsatz.
Anhänger und Bodendruck Bisher wurden viele Bemühungen, die Anhängerlasten über breitere Reifen bzw. grössere Auflageflächen abzustützen, gleich wieder von höheren Lasten zunichtegemacht. Gesetzliche Rahmenbedingungen schränken die Reifenbreite ein, weshalb ein Trend zu längeren Aufstandsflächen, sprich Raupenlaufwerken, zu beobachten ist. Eine Neuheit ist der Prototyp aus Wechselbrückenfahrgestell und hydraulisch angetriebenem Raupenfahrwerk, mit geplanter Strassenzulassung bis 40 km/h von Hawe. Annaburger präsentierte auf der Agritechnica 2015 das passive Trägerfahrzeug «UniCrawler», geeignet für den bodenschonenden Transport von Anhängern mit einfacher Strassenbereifung. Dieses Trägerfahrzeug wird mit dem Anhängerzug soweit überfahren, bis das Fahrwerk des Anhängers mittig zwischen den Bandlaufwerken steht (siehe Bild). Nach Betätigung der Feststellbremse wird der UniCrawler mitsamt Anhänger über den Acker und schliesslich wieder zum Feldrand gezogen. Nach Angaben von Annaburger reduziert sich damit der Bodendruck gegenüber einem Tandemanhänger mit Standardbereifung um mehr als zwei Drittel.
Zubringer Güllewagen. Wenn – wie im genannten Beispiel – die beiden Achsen des Fahrzeugs alleine über den glasfaserverstärkten GFK-Tank miteinander verbunden sind, wird eine ausreichende Stabilität des Fahrzeugs zur besonderen Herausforderung für die Konstrukteure. Fliegl-Alutec verbindet Abschiebetechnik mit Aluminiumleichtbau; dies ebenfalls mit dem Ziel, das Eigengewicht möglichst tief zu halten. Fahrzeuge in Leichtbauweise aus Aluminium sind laut Fliegl ebenso für leichte Schüttgüter im landwirtschaftlichen Bereich wie für schwere Materialien geeignet.
Weil breite Reifen zunehmend die gesetz lichen Rahmenbedingungen sprengen, gibt es bei Traktoren, Erntemaschinen und Transporttechnik einen Trend zum Raupenlaufwerk. Bild: AgriBumper
Fazit: Es ist richtig und gut, wenn alles unternommen wird, unnützes Gewicht zu reduzieren. Es wäre allerdings eine Utopie, daran zu glauben, dass damit der Boden entlastet wird. Reduziertes Eigengewicht wird automatisch mit mehr Nutzlast kompensiert. Weniger Gewicht darf keinesfalls zulasten der Stabilität gehen.
Reifendruck-Regelanlagen und Triebachskonzepte Schon länger bekannt sind die positiven Effekte durch Anpassung des Reifendrucks. Das Wiederbefüllen des Reifens für die Strassenfahrt ist nach wie vor ein Engpass, der Zeit in Anspruch nimmt. Fendt hat zusammen mit Mitas einen Reifen (AirCell) entwickelt, der als Druckspeicher einen zweiten, innenliegenden Hochdruckreifen mit einem Fülldruck von 8 bar enthält. Das (Luft-)Volumen des äusseren Reifens ist daher um bis zu 30 % kleiner. Durch direkten Druckausgleich kann in-
nerhalb von einer Minute der Reifendruck von 0,8 bar auf 1,8 bar erhöht werden. Aufgrund wachsender Transportvolumina ist die Zugkraft der Traktoren zunehmend ein limitierender Faktor. Elektrische und / oder hydraulische Triebachsen erlauben es, schwere Anhänger auch mit verhältnismässig leichten Traktoren aus dem Feld zu fahren. Joskin hat mit «E-Drive» ein Antriebskonzept geschaffen, bei dem ein 120-kW-Elektromotor ins Fahrwerk integriert ist, der bei Bedarf die hinteren zwei Achsen eines Tridemanhängers antreibt. Die erste Achse kann als Liftachse benutzt werden. Fliegl hat gemeinsam mit John Deere die elektrisch angetriebene Anhängerachse «sDrive» entwickelt (siehe Bild). Speziell daran ist, dass die Antriebsleistung der Triebachse auf der Basis des Ladezustandes vom Traktor automatisch gesteuert wird. Kaweco hat für den Achsantrieb des Silierwagens den hydraulischen Weg gewählt. Bis zu max. 12 km / h
Weniger Eigengewicht – mehr Nutzlast Namentlich für Lohnunternehmer, die bereits einen Hakenliftanhänger besitzen, gibt es neu Gülleabrollcontainer aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Laut der Firma Trentmann GmbH wiegt ein 24-m3-Container inklusive Pumpentechnik 2900 kg. Ein Behälter aus Stahl wäre laut Hersteller rund doppelt so schwer. Ausreichende Stabilität – bei maximaler Nutzlast und hohem Nutzvolumen – bestimmt bei Fahrzeugen das Eigengewicht bzw. die Nutzlast. Daraus folgt ein Trend zu leichterer Bauweise. Der neue Pumptankwagen von Annaburger ist so konstruiert, dass der glasfaserverstärkte Kunststofftank Teil der Tragwerkkonstruktion ist. Damit reduziert sich das Gewicht. Ganz auf eine Tragrahmenkonstruktion verzichtet Zunhammer beim
Selbsttragende GFK-Konstruktionen ohne Tragrahmen reduzieren das Leergewicht, stellen aber hohe Anforderungen an die Stabilität. Unter dem Strich erhöht sich die Transportmenge um das eingesparte Gewicht (ca. 1000 kg/lt). Bild: Zunhammer
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Die Gemeinschaftsentwicklung «sDrive» von John Deere / Fliegl beinhaltet eine elektrisch angetriebene Anhängerachse, deren Antriebsleistung der Traktor je nach dem Ladezustand steuert. Als Stromquelle dient ein Frontzapfwellengenerator.
Bild: John Deere
können über die zapfwellengetriebene Hydraulikpumpe mit bis zu 100 kW Antriebsleistung übertragen werden. Laut Angaben des Herstellers läuft das abgeschaltete System im Leerlauf ohne Leistungsverlust.
Wissen, wie viel drauf ist Bergmann rüstet den neuen Universalstreuer «TSW 5210W» serienmässig mit hochauflösenden Wiegestäben aus. Optional kann die Wiegeeinrichtung mit der Isobus-Steuerung so ergänzt werden, dass während des Streuvorganges die Ausbringmenge kontinuierlich geregelt und dokumentiert wird. Joskin baut für Transport- und Ausbringanhänger mit hydraulischer Deichselfederung und hydraulischem Fahrwerk ein dynamisches Wiegesystem. Dazu sind zwei Drucksensoren im Fahrwerkkreislauf und ein Sensor auf der Deichselfederung mit einem Rechnermodul am Fahrwerk verbunden. Dieses schickt die Signale über Funk oder Kabelverbindung zur Gewichtsanzeige in der Traktoren-
Die Drucksensoren in der Deichselfederung (rot) und im hydraulischen Fahrwerk (blau und gelb) sind mit einem Rechnermodell verbunden. Dieses sendet die Signale an die Gewichtsanzeige auf dem Traktor. Grafik: Joskin
kabine und auf Wunsch zusätzlich an eine zweite Anzeige beispielsweise auf dem Häcksler. Laut Joskin kostet die dynamische Waage einen Drittel des Preises einer Federwage. Auf dem Feld werden maximale Abweichungen von 2 % vom reellen Wert erreicht.
Zusammenfassung Selbsttragende Baukonzepte aus glasfaserverstärktem Kunststoff oder in Alu-
miniumbauweise sind interessante Lösungen zur Gewichtseinsparung. Unter landwirtschaftlichen Bedingungen mit schwierigen Fahrbahnen im Acker und auf Grünland ergibt es Sinn, den beladenen Anhänger nicht nur «aus dem Dreck» zu ziehen, sondern ihm eine angetriebene Achse zu verpassen. Dank hydraulischem oder elektrischem Antrieb erhalten «Triebachskonzepte» vielversprechende Zukunftsaussichten. n
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Hart im Nehmen – sanft im Geben Wenn landwirtschaftliche Nutzflächen überfahren werden, bilden sich Spuren, die unter ungünstigen Last- und Bodenverhältnissen zu Schadverdichtungen führen. Zu den kurz- und mittelfristigen Folgen zählen vermindertes Pflanzenwachstum, Staunässe und Erosion. Durch angepasste Bereifung, Radlasten, niedrige Reifeninnendrücke und das Befahren tragfähiger Böden sind Langzeitfolgen vermeidbar. Gleichzeitig beeinflussen die Federungs- und Dämpfungseigenschaften eines Reifens den Fahrkomfort. Ruedi Hunger
Reifen mit IF- und VF-Kennzeichnung können mit konstant niedrigem Reifeninnendruck sowohl auf dem Acker als auch auf der Strasse gefahren werden. Damit entfällt die Notwendigkeit zur Regelung des Reifen innendrucks. Foto : Agco-Fendt
Die Entwicklung von Reifen und Bandlaufwerken wird durch die Anforderungen steigender Motorleistungen und deren Übertragung mit hohem Wirkungsgrad bestimmt. Zusätzlich sind die Hersteller bestrebt, eine Schädigung des Ackerbodens und den negativen Einfluss hoher Einsatzgewichte auf asphaltierte Fahrbahnen zu reduzieren. Reifen mit IF- und VF-Kennzeichnung können mit konstant niedrigem Reifeninnendruck sowohl auf dem Acker als auch auf der Strasse gefahren werden. Damit entfällt die Notwendigkeit zur Regelung des Reifeninnendrucks. Vermehrt werden Reifen mit flexibleren Reifenflanken von namhaften Herstellern angeboten mit der Kennzeichnung IF (Improved Flexion) und VF (Very High Flexion). Im Vergleich mit Standardreifen können IF- / VF-Reifen bei gleicher Last und gleicher 18
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Geschwindigkeit mit geringerem Reifeninnendruck gefahren werden, die Notwendigkeit zur Druckanpassung entfällt somit. Diese Reifen werden mit dauernd tiefem Reifeninnendruck sowohl auf dem Acker als auch auf der Strasse gefahren. Mit einer komplett neuen Karkassenkonstruktion haben Mitas und der Koopera tionspartner Galileo Wheel schon auf der Agritechnica 2013 Aufsehen erregt. Der «PneuTrac» verfügt über eine deutlich grössere Bodenaufstandsfläche (+53 %) und ist deshalb zwischen einem herkömmlichen Reifen und einem Bandlaufwerk einzuordnen. Die Markteinführung ist auf Ende 2017 geplant.
Ballast optimieren Traktoren müssen je nach Arbeitsbedingungen und Bodenverhältnissen extrem
n Vertikalkräfte (Dämpfung und Komfort) n Seiten-/Lateralkräfte (Lenkkontrolle/Seitenführung) n Tangentialkräfte (Antrieb, Verzögerung) Grafik 1: Zwischen Rad und Boden wirken verschiedene Kräfte, deshalb wird die allgemeine Bedeutung der Kontaktfläche oft unterschätzt.
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Flüssigkeitsfüllung in den Reifen findet in der Praxis aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes nahezu keine Anwendung. Daher wird in der Praxis oft beobachtet, dass Traktoren für wenige Schwerlasteinsätze die meiste Zeit überballastiert sind und damit mehr Kraftstoff verbrauchen als notwendig. Schnell lässt sich Ballast mit dem Frontkraftheber aufnehmen. Doch ist dann häufig die Vorderachse im Vergleich zur Hinterachse überballastiert. John Deere hat kürzlich ein flexibles Unterflurballastsystem für Traktoren vorgestellt, welches unterhalb des Traktors ein zusätzliches Gewicht (1,7 t) hydraulisch aufnimmt und trägt. Damit wird in kürzester Zeit eine zusätzliche Ballastierung mit ausgeglichener Achslastverteilung erreicht, was die Gesamteffizienz im praktischen Einsatz deutlich verbessert.
Beschleunigte Druckregelung Beim EZ-Ballast-System von John Deere wird das Gewicht unterhalb des Traktors aufgenommen und getragen. Durch diese Tragart wird eine ausgeglichene Achsverteilung erzielt.
unterschiedlich hohe Zugkräfte aufbringen. Damit auch Arbeiten mit niedrigem Zugkraftbedarf effizient verrichtet werden können, versuchen die Hersteller den Traktor möglichst leicht zu bauen. Trotz niedriger Leistungsgewichte (kg / kW) muss der
Traktor auch die Möglichkeit für eine passende Ballastierung bieten, damit sich bei schwerem Zug ein optimaler Schlupf einstellt. Die Anpassung der Traktormasse durch Montage oder Demontage der Hinterradgewichte bzw. Veränderung der
Grafik 2: Fendt hat mit dem «Grip Assistant» nach eigenen Angaben ein praxisoriertiertes, intelligentes Assistenzsystem entwickelt und im Vario-Terminal integriert, das den Fahrer bei der Wahl von Ballastierung und Reifendruck unterstützt.
Integrierte Systeme zur kontinuierlichen Anpassung des Reifenluftdruckes am Traktor benötigen für eine Druckerhöhung um 1 bar ca. 7 bis 9 min. Diese Zeit ist beispielsweise bei der Bodenbearbeitung, wo das angebaute oder angehängte Gerät ohnehin auf den Strassentransport vorbereitet werden muss, meist kein Problem. Sollte der Wechsel vom Feld zur Strasse jedoch ständig erfolgen, wie beim Gülleausbringen, ist diese lange Befüllzeit eine Hemm-
Vergleich von Laufwerken Beim Vergleich verschiedener Laufwerke werden die Spannungen im Boden (Druck zwiebeln) oder auch die Druckverteilung im Latsch verwendet. Untersuchungen (Momentaufnahmen), die mit verschiedenen Fahrzeugen und auf unterschiedlichen Böden durchgeführt wurden, zeigen folgende Ergebnisse: • Im Vergleich zu Einfachbereifung erzeugt das Challenger-Bandlaufwerk mit 0,27 bar in einer Tiefe von 30 cm den geringsten Druck. • Mit 0,36 bar an zweiter Stelle folgen AxioBib IF 650/85 R 38 – Reifen (pi = 0,7 bar). • Zwillingsbereifung an einem Traktor verursachte geringere Bodenspannungen als das Quadtrac-Laufwerk, wobei Druckspitzen besonders unter den Tragrollen auftraten (Arvidsson und Keller 2014). Ein Vergleich mit einem Case-IH-Steiger 500 mit 710/70 R 42 Zwillingsbereifung (Standard- und IF-Reifen) mit einem Case-IH-Quadtrac-Laufwerk an einem einfachbereiften Mähdrescher CR9070 bestätigten diese Messungen (Rethmel) (Jahrbuch Agrartechnik 2014; Traktoren – Reifen/Boden – Verhalten).
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Moderne Radialreifen für landwirtschaftliche Anhänger verfügen über eine grosse Bodenaufstandsfläche, gute Selbstreinigung der Lauffläche und einen moderat tiefen Rollwiderstand für Strassenfahrten.
Die gemeinschaftliche Entwicklung von Mitas und Galileo Wheel geht ganz neue Wege. Der «PneuTrac» hat eine wesentlich grössere Aufstandsfläche. Die Markteinführung ist auf Ende des kommenden Jahres vorgesehen.
schwelle für die Akzeptanz der bodenschonenden Technik. Gemeinsam mit Mitas hat Fendt einen neuartigen Reifen entwickelt, in den ein zweiter Hochdruckreifen integriert ist. Dieser dient als Druckspeicher für die schnelle Reifendruck anpassung. So kann ohne Einfluss der Motordrehzahl durch den direkten Druckaustausch innerhalb von 30 Sekunden der Reifeninnendruck von 0,8 auf 1,8 bar erhöht werden. Zur Druckluftversorgung genügt eine einfache Drehdurchführung, über die der Innenreifen kontinuierlich versorgt wird.
«Reifendruck 4.0» Mit dem «Grip Assistant» unterstützt Fendt – unter Berücksichtigung einer bestimmten Geschwindigkeit – den Fahrer bei der Auswahl der optimalen Ballastierung und eines passenden Reifeninnendruckes. Steht die Ballastierung des Traktors fest, schlägt das System dem Fahrer die optimale Fahrgeschwindigkeit und den passenden Reifeninnendruck vor. Der Fahrer muss lediglich die Art der Geräteanhängung, die Art des Gerätes und die Bodenbeschaffenheit am Vario-Terminal auswählen. In Verbindung mit der Reifendrucksteuerung stellt sich der passende Reifeninnendruck für das Feld und für die Strasse automatisch ein. Bodenschonung und optimale Einstellung für die effiziente Zugkraftübertragung werden automatisch erzielt. 20
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Um in der Praxis flexibel auf die verschiedenen Anforderungen reagieren zu können, wurden zwei unterschiedliche Betriebsmodi entwickelt: Im Modus «SpeedSelect» ermittelt der «Grip Assistant», wie der Traktor optimal ballastiert und welcher Reifendruck voreingestellt werden soll; dies nach Massgabe der Grunddaten sowie der für den Prozess angestrebten Arbeitsgeschwindigkeit. Der empfohlene Reifendruck wird direkt über das Terminal an die Reifendruckregelanlage «VarioGrip» übergeben und eingeregelt. Im Modus «BallastSelect» – wenn die Ballastierungssituation gegeben ist oder ein Wechsel der Gewichte aus anderem Grund nicht vorgenommen werden kann – berechnet der «Grip Assistant» auf der Basis beschriebener Grunddaten und der aus gewählten Ballastierungssituation, den optimalen Reifendruck und gibt eine Empfehlung für einen günstigen Bereich der Arbeitsgeschwindigkeit.
ren. Das Abstimmen von Reifeninnendruck und die Ballastierung des Traktors opti mieren die Reifeneigenschaften für einen bestimmten Einsatzbereich. Schliesslich macht die digitale Vernetzung (Technik 4.0) auch vor Reifen nicht halt. n
Fazit Die Hersteller versuchen über verschiedene Wege die Anforderungen an mo derne landwirtschaftliche Reifen zu optimieren. Es sind dies in erster Linie hohe Traktion unter gleichzeitiger Minimierung von Bodenverdichtungen und flexiblere Reifenflanken oder komplett neue Kar kassenkonstruktionen, die im Vergleich zu Standardreifen bei gleichem Reifeninnendruck zu grösseren Aufstandsflächen füh-
Die neue Reifendruckregulieranlage «VarioGrip» für das Premium-Segment der Fendt-Traktoren reduziert die Befüllzeit auf ein bisher nicht erreichtes Mass.
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Traktoren und Erntemaschinen werden zunehmend mit Bandlaufwerken ausgerüstet. Belastungsspitzen für den Boden werden unter den Tragrollen gemessen.
Dank optimiertem Laufflächendesign ist die Bodenaufstandsfläche trotz grossen Profilzwischenräumen bei Flotationsreifen grösser als bei herkömmlichen Reifen.
Allein aufgrund des Reifeninnendruckes sind noch keine Aussagen über Kontaktdruck und Oberbodengefährdung möglich. Foto: Etienne Diserens, Agroscope Tänikon.
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Ein Roll-Stabilitäts-System leitet bei Bedarf eine automatische Bremsung ein und verhindert damit das Kippen bei rascher Kurvenfahrt. Foto: Krone
Sensoren kontrollieren die Dynamik Fahrassistenzsysteme sollen in erster Linie den Fahrer darin unterstützen, die Eigenschaften fahrzeugspezifischer Fahrdynamik, insbesondere von Traktor und Anhänger, zu beherrschen. Ruedi Hunger Die Wirkung physikalischer Kräfte von bewegten Fahrzeugen wird als Fahrdynamik bezeichnet. Damit diese bei steigenden Gewichten und / oder Geschwindigkeiten besser beherrschbar bleiben, wurden fahrdynamische Assistenzsysteme entwickelt. Sie sollen das Lenken erleichtern und das Fahren sicherer machen. Im Unterschied zu Pkw und Lkw, die einzig mit wechselnder Beladung auf Strassen unterwegs sind, verändern beim Traktor zusätzlich Ballastierung, Reifendrücke, unterschiedliche Fahrbahnoberflächen und stark ändernde Hangneigungen die Voraussetzungen der fahrzeugspezifischen Fahrdynamik.
Gezähmte Dynamik Das Fahrverhalten wird beeinflusst durch die Lage von Schwerpunkt, Fahrachse, Wankachse und Wankzentrum. Weiter spielen die Art und Anordnung der Antriebsachse sowie die Radaufhängung und die Radstellung eine grosse Rolle. Schliesslich wird das Fahrverhalten entscheidend durch Federung und Schwingungstilgung beeinflusst. Zur Fahrdyna22
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mik zählen Bewegungen um die Hoch-, Längs- und Querachse. Die Auswirkungen verspürt der Fahrer beispielsweise bei schnellen Strassen- und Kurvenfahrten. Nimmt die Dynamik ein unkontrolliertes Mass an, kommt es unweigerlich zum Un-
fall, besonders gravierend, wenn sich dies mit grossen «Aufschubkräften» an der Anhängerdeichsel kumuliert. Mithilfe fahrdynamischer Assistenzsysteme wird eine möglichst gute Gespannstabilisierung angestrebt. Beispielsweise in dem
An der Längsachse treten Antriebskraft, Bremskraft und Reibungskraft auf. Kräfte, die an der Querachse auftreten, sind Fliehkraft und Seitenführungskraft. Schliesslich wirken Radlast und Kräfte durch Bodenunebenheiten in Richtung der Fahrzeug-Hochachse. Quelle: Europa Lehrmittel Fachkunde Land- und Baumaschinentechnik
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mittels der aktuellen Fahrgeschwindigkeit, der Beschleunigung und weiteren Parameter der Getriebe- und Motorsteuerung die Kontaktkräfte an der Schnittstelle zwischen Traktor und Anhänger berechnet werden (Knorr-Bremse). • Drehbewegungen um die Hochachse – auch Gierachse genannt – bezeichnet man als «Gieren». • Drehbewegungen um die Querachse einer Zugmaschine werden als «Nicken» bezeichnet. • Unter «Wanken» versteht man die Kippbewegungen um die Längsachse. Nachfolgend drei Beispiele, wie Hersteller mit Assistenzsystemen auf die Fahrdynamik Einfluss nehmen:
Mehr Sicherheit durch gradlinige Bewegung Weidemann bezeichnet die teilautomatisierte Teleskop-Bewegung beim Heben und Senken von Lasten (Teleskoplader) als Vertical Lift System «vls». Das mehrfach ausgezeichnete «vls» unterstützt den Fahrer und erlaubt ihm eine flüssigere Arbeitsweise, indem das Assistenzsystem die Hub- bzw. Senkbewegungen auf einer annähernd vertikalen Linie hält und damit die Standfestigkeit der Maschine verbessert. Daher treten beim Absenken der Last kaum Lastmomentverlagerungen in Längsrichtung der Maschine auf.
Für sicheren Bodenkontakt Neben einem elektronischen Bremssystem «EBS» und der automatisch lastabhängigen Bremse «ALB» liefert Krone für die ZX-Transportanhänger auf Wunsch das Roll-Stabilitäts-System «RSS». Dazu
Mit FSC sperrt Fendt bei der niveaugeregelten Vorderachse ab 20 km / h den Ausgleich zwischen linker und rechter Seite und verbessert damit die Fahrstabilität. Grafik: Agco / Fendt
wird das EBS mit einem Beschleunigungssensor ausgestattet, der die Querbeschleunigung des Wagens misst. Treten bei hoher Fahrgeschwindigkeit und enger Kurvenfahrt grosse Zentrifugalkräfte auf (Querbeschleunigung), führt das EBS bei den kurveninneren Rädern innerhalb von Millisekunden eine leichte Testbremsung durch. Wird dabei eine Drehzahlunterschreitung eines Rades gemessen (im Vergleich zu den anderen Rädern), ist das ein Zeichen dafür, dass mindestens ein Rad fast keinen Bodenkontakt mehr hat. Weil dadurch akute Kippgefahr besteht, wird sofort automatisch eine echte Bremsung eingeleitet. Als direkte Folge wird das TraktorWagen-Gespann «gestreckt», das heisst, es gibt kein Aufschieben und Einknicken des Zuges. Die Geschwindigkeit wird reduziert, und die Querbeschleunigung bzw. Zentrifugalkraft verringert sich.
Stabile Fahrsituation schaffen Mit Fendt Stability Control «FSC» sperrt Fendt beim Vario 900 bei der niveaugeregelten Vorderachsfederung den Ausgleich zwischen rechter und linker Fahrzeugseite und sorgt so für mehr Lenkpräzision, verbesserte Fahrstabilität und erhöhte Bremssicherheit. Fällt die Fahrgeschwindigkeit unter 15 km / h, wird der Ausgleich zwischen linker und rechter Seite wieder möglich, um im Gelände jederzeit besten Bodenkontakt zu gewähren.
Fazit: Fahrdynamische Assistenzsysteme erhalten mit steigender Geschwindigkeit und höheren Fahrzeuggewichten wachsende Bedeutung. Weil ein Fahrer mit zunehmender Dynamik in Fahrsituationen kommen kann, die manuell nicht mehr kontrollierbar sind, bieten solche Assistenzsysteme eine gute Voraussetzung für mehr Sicherheit. n
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Definitiv nichts für Bescheidene Grosse Häckselwagen und Kombiwagen werden, mit Ausnahme einiger Grossbetriebe, fast ausschliesslich von Lohnunternehmern nachgefragt. A uf entsprechend hohem Niveau ist daher auch die Ausrüstung dieser Wagen. Nachfolgend eine Marktübersicht, Details dazu auf www.agrartechnik.ch. Ruedi Hunger Strautmann sieht sich als Spezialist im landwirtschaftlichen Fahrzeugbau und baut Abschiebe-, Häckseltransport- und Kombiwagen. Bild: Foto Strautmann
Für den eigenmechanisierten Betrieb stehen spezielle Häckselwagen ebenso wie Kombiwagen (Ladewagen / Transportwagen) ausser Diskussion.
Marktsituation Von Ausnahmen abgesehen produzieren Hersteller von Häckselwagen auch Kombiwagen, Ladewagen, Muldenkipper oder Mistzetter. Bei Ladewagenspezialisten, sind Kombiwagen eine logische Weiterentwicklung des Ladewagens. Die Anbieter kommen aus Belgien, Deutschland, Österreich, Frankreich, Polen und den Niederlanden. Deshalb sind diese Länder auch massgebend für Trends und Absatzzahlen von Häcksel- und Kombi wagen in Mitteleuropa. Aufgrund der Stras senverkehrsgesetzgebung, die das Gesamtgewicht auf 40 Tonnen, die Transportbreite auf drei Meter und die Transporthöhe auf vier Meter limitiert, sind die maximal möglichen Ladevolumen gegeben bzw. erreicht.
Kombiwagen «Kombiwagen» sind eine Weiterentwicklung der eigentlichen Kurzschnittlade24
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wagen. Sie verfügen über Kurzschnittrotoren und ausschwenkbare Messerbalken für leichte Wartungs- und Einstellarbeiten. Zu den besonderen Kennzeichen gehören verstärkte Seitenwände und Seitenstreben. Zudem wird für den Umbau vom Silierwagen zum Häckseltransportwagen nur wenig Zeit benötigt. Die Förderorgane (Ladewagen) werden in den wenigsten Fällen entfernt.
Häckselwagen Die «Einzweckwagen» sind auf den speziellen Häckselguttransport ausgelegt. Die Aufbauten sind zum Teil konisch gebaut, damit das Ladegut auch nach längeren Transportstrecken problemlos ausgeladen werden kann. Neben Kratzbodenwagen mit vier oder sechs Ketten kommen Abschiebe- und Rollbandwagen zum Einsatz.
Fahrwerke und Reifen Tandemfahrwerke sind Standard, Tridem liegen im Trend. Mehr im Trend als eine dritte Achse sind nach Bergmann und Claas Lenkachsen auch bei Tandemfahrwerken. 26,5-Zoll-Fahrwerke sind weitverbreitet, vereinzelt werden aber auch 30,5-
Zoll-Bereifungen montiert. Pöttinger und Lely beobachten, dass eine gewisse Nachfrage nach Tridemfahrwerken besteht, aber der Hauptmarkt laufe über Tandemfahrzeuge. Der Anteil Lenkachsen ist steigend bzw. Standard. Ein weiterer Trend sei im Bereich der hydropneumatischen Fahrwerke bei Kombiwagen festzustellen.
Herstellerspezifische Angaben Annaburger stellt Häckselwagen bis über 50 DIN-m3 Inhalt und mit Tandem- und / oder Tridemfahrwerk her. Bergmann baut Kombiwagen bis knapp 50 m3 (DIN) was für das Gesamtgewicht von 34 Tonnen ein Tridemfahrwerk notwendig macht. Die Nachfrage nach Lenkachsen mit grasnarbenschonender Bereifung wachse. IsobusElektronik hat sich durchgesetzt und wird vermehrt nachgefragt. Für Fullliner Claas sind Kombiwagen fester Bestandteil des Futterernteangebots. Das Unternehmen baut mehrere Baureihen, so beispielsweise Kombiwagen bis 50 DIN-m3 oder 34 Tonnen Gesamtgewicht. Dank Schnellausbau ist es möglich, an ClaasKombiwagen Ladeaggregat und Dosierwalzen in rund 20 Minuten abzubauen
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und damit unnützes Gewicht – ca. drei Tonnen – zu entfernen. Fliegl deckt den Markt mit Abschiebewagen von 20 m3 bis 50 m3 ab. Eine Besonderheit ist die optional erhältliche «PowerDriveElect»-Triebachse. Hawe-Wester ist ein Hersteller von Häckselwagen für den Profieinsatz. Die Wagen sind mit hochbelastbaren Kratzbodenketten ausgestattet. Die Aufbauten sind aus verzinktem, kunststoffbeschichtetem Stahlblech. Die vordere Stirnwand ist transparent und auf Wunsch gibt es eine Innenraumbeleuchtung. Joskin baut Häckselwagen mit Kratzboden, bestehend aus vier Laschenketten. Der bis neuneinhalb Meter lange Wagen fast stattliche 55 m3. Die zweite Baureihe ist der Rollbandwagen «Drakkar» mit bis zu 46 m3 nutzbarem Inhalt. Um die seitliche Reibung zu reduzieren, ist der aus Stahl gefertigte Aufbaukasten mit Polyethylenwänden versehen. Kaweco (hergestellt von Staja) hat vier Häckselwagenmodelle mit Inhalten bis zu 52 m3 im Programm. Seit zwei Jahren gibt es den «PullBox»-Rollbandwagen als Tandem oder Tridem. Gleichzeitig mit dem Kunststoff-Rollboden bewegt sich die Vorderwand nach hinten. Laut Hersteller eignet sich der Wagen auch für Getreide (rapsdicht). Für Krone gehören Lade- und Silierwagen einfach zum abgerundeten Programm eines Futterbauspezialisten. Weshalb die Maschinenfabrik aus Spelle Rotor-Kombiladewagen mit bis zu 53 m3 nutzbarem Inhalt baut. Krone setzt bei der neuen Generation ZX auf die schwenkbare Vorderwand, um zusätzliches Volumen bei kürzerer Bauweise zu erhalten. Alle Kombiwagen mit Komfortelektronik sind grundsätzlich Isobus-fähig. Auch eine Wiegeeinrichtung ist erhältlich.
Auch Lely baut Silier- und Kombiwagen für die Lohnunternehmerklasse. Dies mit einem max. Ladevolumen bis 54 DIN-m3. Lely bietet in der LU-Klasse ein hydropneumatisch gefedertes Fahrwerk mit automatischer Niveauregulierung an. IsobusSteuerung ist serienmässig. In Kombination mit Wiegeeinrichtung und GPS-Systemen können, laut Lely, Erträge näherungsweise den Flächen zugeordnet werden. Pöttinger baut nach eigenen Angaben Wagen mit Ladevolumen bis 100 m3 (etwas über 50 DIN-m3) und für Traktoren bis 330 kW. Die automatische Messerschleifvorrichtung «Autocut» ermöglicht das Schärfen der Messer am Ladewagen. Für die Hydrofahrwerke der Tandem- oder Tridemwagen hat Pöttinger eine elektro nische Zwangslenkung entwickelt. Ab 40 DIN-m3 gebe es einen Trend zu Tridemfahrwerken. Pöttinger sieht eine eindeutige Entwicklung hin zu Isobus-Bedien systemen. Schuitemaker baut sowohl Kombi- wie auch ausschliessliche Häckselwagen. Die Kombiwagen sind mit Schneidrotoren ausgestattet. Ab diesem Jahr gibt es für Kombiwagen ein komplettes System für die Gewichts- und Nährstoffmessung mit Datenübertragung über die «Cloud». Für den grössten Typ der Häckselwagen baut Schuitemaker einen mechanischen 4-Radantrieb (4 von 6 Achsen). Strautmann hat eine breite Palette geeigneter Wagen im Programm. Neu den Rollbandwagen «Aperion». Er ist zudem mit einem hydraulischen Tandemfahrwerk oder einem hydropneumatischem Tridemfahrwerk erhältlich. Aufgrund hoher Verkehrsdichte werde beim Kauf vermehrt nach LED-Beleuchtung, Seitenmarkierungsleuchten und Rückfahrkameras gefragt. Isobus-Bedienung hat sich zum Standard entwickelt.
Pöttinger ist schon frühzeitig in das Segment der Kombiwagen eingestiegen. Grösster Absatzmarkt für das österreichische Traditionsunternehmen ist Deutschland. Bild: Pöttinger
Kverneland/Vicon ist mit Kombiwagen bis 42 m3 und Häckselwagen bis 55 m3 auf dem Markt. Vicon sieht sich als schlagkräftiger Partner für Lohnunternehmer, insbesondere auch mit dem Überladewagen «Shuttle». Laut Kverneland hätten Kombiwagen gegenüber Häckseltransportwagen Vorteile (Doppelnutzen). Alle Rotor- und Kombiwagen sind mit IsobusSteuerung ausgerüstet. Lisibach und Strebel sind Schweizer Hersteller, die Häckselwagen für Lohnunternehmer und Grossbetriebe bauen. Jumbolino-Häckselwagen werden heute von Gilibert in Frankreich gebaut. Nicht aufgeführt sind im Tabellenteil alle Hersteller, die zwar Kipper, aber keine spezifischen Häcksel- oder Kombiwagen herstellen. Mehr Herstellerangaben sind im Tabellenteil (Download) auf www.agrartechnik.ch aufgeführt.
Geteilte Meinungen Nicht alle Hersteller teilen die Meinung, dass bei Kombiwagen ein vorne abgesenkter Kratzboden unabdingbar sei. Während Krone und Claas diese Bauart seit 2007 bzw. 2009 nutzen, sieht Lely einen Nutzen nur im Zusammenhang mit der beweglichen Frontwand, die es erlaubt, den Wagen rund einen Meter kürzer zu bauen als die Mitbewerber. Claas argumentiert zusätzlich, dass der um 50 cm abgesenkte Kratzboden die Verwendung bodenschonender 26,5-Zoll-Bereifung ermögliche. Pöttinger und Krone setzen auf automatische Messerschleifsysteme. Bei Pöttinger verlässt, laut Angaben des Herstellers, jeder zweite Profiwagen das Werk mit «Autocut». Kverneland / Vicon sieht zwar einen Trend hin zu Messerschleifsystemen, betrachtet diese aber auch immer als Kompromisslösung. Noch deutlicher formuliert
Bei Herstellern wie Kverneland/Vicon, die ein komplettes Futter ernte-Technikprogramm anbieten, nimmt die Transporttechnik einen immer grösseren Anteil ein. Bild: Kverneland / Vicon
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Bergmann
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Gilibert
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Mist- und Kompoststreuer
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Hakenliftanhänger
Muldenkipper
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Überladewagen
Annaburger
Abschiebewagen oder Rollband
Ladewagen
Kombiwagen
Häckseltransportanhänger
Hersteller
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Claas sieht einen fortlaufenden Wandel, weg von der verhältnismäs sig kleinen Eigenmechanisierung hin zu überbetrieblichen Kombi wagen oder professionellen Häckselwagen. Bild: Claas
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Joskin Krone
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Kverneland/Vicon
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Lely
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Lisibach
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Pöttinger
Lely verfügt über ein gutes Händlernetz und nutzt für den Verkauf die vorherigen Vertriebsstrukturen von Lely, Welger und Mengele. x x
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Bild: Lely
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Rolland Traiers Schuitemaker
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Staja/Kaweco x
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Die Anzahl Hersteller von Kombi- und Häckseltransportanhängern hat sich in den vergangenen zehn Jahren ungefähr verdoppelt. Das hängt nicht zuletzt mit dem Biogasboom in Deutschland zusammen.
Fast alle Fabrikate haben mittlerweile eine hydraulische oder hydropneumatische Fahrgestellfederung, die das Gewicht auf alle sechs Räder verteilt. Bild: Joskin
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Zur Beschleunigung des Entladevorganges bei Krone-Kombiwagen tragen der doppel seitiger Kratzbodenantrieb und die konische Ausformung des Laderaumes bei. Bild: Krone
Der klassische Kombiwagen eignet sich sowohl als Kurzschnitt-Silierwagen, als auch als Häckseltransportwagen. Im Bild ein Thorium 55 von Kaweco. Bild: Kaweco
Der «Jumbolino» ist ein bekannter Vertreter der reinen Häckseltransportwagen. Hier in der Version als 4-Rad-Wagen. Bild: Gilibert
es die Firma Bergmann: Nach ihrem Dafürhalten ist mit automatischen Messerschleifvorrichtungen lediglich ein Nachschleifen möglich, nicht aber ein fachgerechtes Durchschleifen. Claas ist
schliesslich der Meinung, dass nur ein ordentlicher Nassschliff die hohen Anforderungen erfüllt. Zu diesem Zweck wurde zusammen mit der Firma Siemer ein Nassschleif-Vollautomat entwickelt.
Auf www.agrartechnik.ch (Download) findet sich eine Übersicht zu den Firmen und ihren Fabrikaten an Häcksel- und Kombiwagen. n
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Nutzlast statt Ballast
Die Abschiebewagen von Fliegl sind seit drei Jahren in neuen Leichtbauversionen erhältlich. Lohnunternehmer Christoph Hofstetter schätzt die durch Verwendung von Aluminium deutlich gestiegene Nutzlast. Ruedi Burkhalter
Die Abschiebewagen von Fliegl gibt es nun auch in Leichtbauversionen.
«Der ganze Anhänger ist gewichtsopti miert», sagt Christoph Hofstetter. Der Lohnunternehmer aus Grosswangen LU hat im vergangenen Herbst als erster Kunde in der Schweiz einen «GreenTec» Abschiebewagen (ASW) von Fliegl bei Kunz Landtechnik in Langnau LU ange schafft. Diese Variante des Abschiebe wagens weist bei höherem Ladevolumen
Christoph Hofstetter (l.) und Bruno Burgherr von Kunz Landtechnik Reiden LU.
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deutlich weniger Eigengewicht auf als die herkömmliche Stahlvariante. Somit bietet die «GreenTec»-Variante (siehe Kasten) deutlich mehr Nutzlast und somit auch ei nen tieferen Treibstoffverbrauch.
Abschieben statt umkippen Lohnunternehmer Hofstetter arbeitet be reits seit gut 15 Jahren mit der Abschie betechnik von Fliegl. «Das System bietet für mich zahlreiche Vorteile, so etwa das schnelle, dosierbare und restlose Ent leeren bei unverändertem Schwerpunkt oder die Möglichkeit, gewisse Transport güter wie Silage mit der Schiebewand zusätzlich zu verdichten.» Zur Gewichts optimierung tragen nicht nur die neuen Aluminiumseitenwände, sondern auch die Rahmenkonstruktion aus hochfestem Feinkornstahl bei. Beide sind über eine spezielle Rahmen- und Brückenkonstruk tion miteinander verbunden und ineinan der integriert. Durch die Leichtbauweise des Abschiebewagens soll man laut Fliegl je nach Einsatzprofil auch beim Zugfahr zeug mit weniger Eigengewicht und Motorleistung auskommen.
2000 kg mehr Nutzlast Die Abschiebewagen lassen sich mit einer breiten Palette an Ausrüstungen ausstat ten, um die stark unterschiedlichen Be dürfnisse von Lohnunternehmern und Landwirten abdecken zu können. So kann man zwischen einer Standardblattfede rung, einer hydraulischen oder pneumati schen Federung wählen. Christoph Hof stetter setzt den Typ «ASW 381 GreenTec» zu etwa 90 % auf der Strasse ein. Entsprechend hat er sich für ein Stras senfahrwerk mit Lkw-Technik entschie den. Die Achsen stammen von BPW, und die optionale Luftfederung bringt ein Ma ximum an Fahrkomfort. Durch die Ver wendung einer Strassenbereifung und leichter Alufelgen tastete sich Hofstetter zusammen mit dem regionalen Fliegl-Spe zialist ans Limit der möglichen Nutzlast steigerung heran. In diesem Zustand er reicht der Anhänger ein Leergewicht von 8100 kg. Das Gesamtgewicht des Anhän gers beträgt 30 000 kg, womit maximal 21 900 kg Nutzlast möglich sind. Das sind dann, je nach Typ, bis zu 2000 kg mehr als bei einem entsprechenden Modell aus
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Stahl. Nur im Herbst während der Sila geernte montiert Hofstetter eine Stan dardackerbereifung und hat dann ent sprechend eine etwas geringere Nutzlast.
Mehr Traktion durch Achsverschiebung Hofstetter hat seinen Leichtbau-ASW mit einer hydraulisch-mechanischen Zwangs lenkung ausgerüstet. Auf Wunsch ist auch eine elektronisch gesteuerte Zwangslen kung erhältlich. Serienmässig lässt sich das Achsaggregat an den ASW von Fliegl mechanisch über Schrauben nach hinten oder vorne verschieben. Als Option könn te diese Verschiebung auch hydraulisch von der Kabine aus vorgenommen wer den. Christoph Hofstetter hat sich wegen des vorwiegenden Strasseneinsatzes ge gen diese Option entschieden. Die Stütz last kann dann durch die flexible Positio nierung der Achsen jederzeit an Ladung und Einsatzbedingungen angepasst wer den. Im Feld, im schweren Gelände oder im Fahrsilo können die Achsen des ASW für eine bestmögliche Traktion des Trak
tors nach hinten verschoben werden. Bis zu 4 t Gewicht werden so auf das Zug fahrzeug übertragen, um die der Anhän ger entlastet wird. Beim Einsatz auf der Strasse hingegen werden die Achsen eher etwas nach vorne verlagert, sodass sich die Stützlast auf maximal 3 t verringert, der Fahrkomfort steigt, und der Pneuverschleiss am Traktor reduziert wird.
Erhältlich in vier Grössen Fliegl bietet den ASW mit Alumulde in zwei Tandem- und zwei Tridemversionen an. Das Eigengewicht der Anhänger be wegt sich – je nach Ausstattung – zwi schen 5200 und 8500 kg. Das zulässige Gesamtgewicht des kleinsten Modells liegt bei 20 000 kg. Die Muldenbreite be trägt einheitlich 2380 mm, die Höhe der Seitenwände liegt standardmässig bei 2000 mm, auf Wunsch bei 2300 mm. Die Muldenlänge variiert zwischen 7100 und 9100 mm. Vor dem «GreenTec» arbeitete Lohnunternehmer Hofstetter mit einem Stahl-ASW mit 9,1 m Muldenlänge. Beim neuen Anhänger hat er sich nun wegen
Zur Gewichtsoptimierung tragen Alu-Mulde und Rahmenkonstruktion aus Feinkornstahl bei.
der besseren Wendigkeit für die um einen Meter kürzere Mulde mit 2,3 m für die hohen Seitenwände entschieden. Das La devolumen ist mit dieser Variante sogar noch leicht gestiegen auf 45 m3. Alles hat bekanntlich zwei Seiten. Mit einem Listenpreis von rund CHF 95 000.– kostet der «ASW 381 GreenTec» rund CHF 10 000.– mehr als die entsprechende Stahlvariante. n
Aus «AluTec» wird «GreenTec»
Der Abschiebewagen lässt sich restlos entleeren.
Blick unters Chassis mit der hydraulischen Zangslenkung.
Der in diesem Bericht abgebildete Abschiebewagen war bisher mit der Bezeichnung «AluTec» im Markt. Im Rahmen seiner Praxistage stellte Fliegl kürzlich seine Neuheiten für 2016 vor und damit einen weiteren Ausbau der Abschiebewagenpalette. Die bisher mit «AluTec» bezeichneten Anhänger, bei denen insbesondere die Behälterwände aus Aluminium gefertigt sind, bleiben fast unverändert im Programm, tragen aber zukünf tig die Bezeichnung «GreenTec». Unter dem Namen «ASW AluTec» wurde eine neu entwickelte Anhänger baureihe vorgestellt, bei der nicht nur der Behälteraufbau, sondern zusätz lich weitere Bauteile wie die Bodengruppe, das Abschiebesystem und das Fahrgestell aus Aluminium hergestellt sind. Diese Anhänger, die speziell für leichte Schüttgüter geeignet sind, weisen gegenüber der «GreenTec»Variante ein um weitere 10 % reduziertes Eigengewicht auf und bieten entsprechend mehr Nutzlast. Ein neues, doppelwandiges Seitenprofil soll zusätzliche Stabilität bringen. Zudem umfasst die neue «ASW-AluTec»Baureihe sechs Modelle, wobei die maximale Muldenlänge auf 10,1 m und das Füllvolumen auf über 50 m3 erhöht wurde. Der Anschaffungspreis ist gegenüber der «GreenTec»-Variante nochmals um etwa 10 % höher. Neben der neuen Abschiebewagen(ASW)-Baureihe stellte Fliegl eine neue, interessante Baureihe von Abschiebesattelaufliegern (ASS) vor: Die «ASS-Alutec-Unlimited»-Volumentransporter bieten neu eine Muldenlän ge von maximal 13,5 m und ein Volumen von knapp 90 m3. Möglich wurde dies dank einem neuartigen Tripleabschiebesystem, bei dem das bewährte Abschiebesystem durch eine zusätzliche hydraulische Einheit erweitert wurde, das volumenoptimiert im Boden der Mulde eingelassen ist. Das Abladen wird dadurch auf drei Etappen aufgeteilt: Der erste Schubboden wird durch ein unten eingebautes Zylinderpaket nach vorne geschoben, im zweiten Schritt wird der zweite Boden über den ersten geschoben, im letzten Schritt fährt die Rückwand nach vorne. Mit dieser Baureihe und den Argumenten des viel schnelleren und vollständigen Entleerens in zwei bis drei Minuten sowie der Möglichkeit der Ladegutverdichtung will Fliegl den Herstellern des weit verbreiteten Schubbodens das Fürchten lehren. Produziert wird die neue «AluTec»-Serie bei der Tochterfirma «Fliegl AluTec GmbH».
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n Wissen | Praktisch
Nur schnell ein Loch bohren Meistens ist ein Loch schnell gebohrt, und die Sache ist erledigt. Bei besonderer Genauigkeit, grossen Bohrtiefen und höherwertigem Stahl entspricht das Ergebnis aber nicht immer den Vorstellungen. Exaktes Arbeiten, gepaart mit dem nötigen Wissen verbessert das Ergebnis. Ruedi Gnädinger
Müssen Löcher mit zu dem zu verschraubenden Gegenstück passen, ist schon eine gewisse Masshaltigkeit gefragt. Die kaum vermeidbare Ungenauigkeit wird in der Regel mit einem Übermass der Löcher gegenüber dem Schraubennenndurchmesser kompensiert. Das empfohlene Übermass beträgt bei Schrauben M4 bis M8 ca. 0,5 mm und ab M10 ca. 1 bis 2 mm. Um aber die verlangte Genauigkeit zu erreichen, ist genaues Anreissen und Körnern gefragt.
Loch am richtigen Ort Das Anreissen erfolgt mit dem Streichmass, dem Winkel und einer gut geschliffenen Reissahle. Dabei ist es wichtig, dass das Anzeichnen aus einem Referenzpunkt (zum Beispiel aus der untern linken Ecke) erfolgt. Dadurch können sich Fehler in der Aussenkontur des Werkstückes nicht auf das Bohrbild übertragen und die Passgenauigkeit verschlechtern. Beim Körnern verwenden Profis zwei verschiedene Ausführungen, einmal den Anreisskörner mit einer Spitze von 30° bis 60° und den Bohrkörner mit 90°. Mit dem Anreisskörner lässt sich dank der schlanken Spitze eine höhere Genauigkeit erzielen und die anschliessende Aufweitung mit dem Bohrkörner erleichtert das Anbohren, da seine Spitze von 90° besser zum Spitzenwinkel eines üblichen Bohrers passt.
Festspannen des Werkstückes und Unfallverhütung
Ist der Bohrer richtig geschliffen, die geeignete Drehzahl eingestellt und der Druck auf die Bohrspindel richtig dosiert, produzieren beide Schneiden ähnliche Späne. Bilder Ruedi Gnädinger
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Es kommt immer wieder vor, dass der Bohrer ungewollt das Werkstück mitdreht und dadurch das Werkstück aus den Händen oder dem Schraubstock gerissen wird. Die Folgen sind Verletzungen, abgebrochene Bohrer und beschädigte Werkstücke. Nicht ausgeschlossen sind auch Schäden an der Bohrspindel oder dem Bohrfutter, und der gute Rundlauf (ein wesentliches Qualitätsmerkmal der Maschine) ist zerstört.
Praktisch | Wissen n
Zentrieren und vorbohren Mit falschem Anbohren kann sich der Bohrer neben der Körnung ansetzen. Um dies zu verhindern, ist ein Vorbohren mit einem Bohrer unter 6 mm auf eine Tiefe von ca. 3 mm empfehlenswert. Für eine besonders hohe Genauigkeit erleichtert der Einsatz eines Zentrier- oder Anbohrers die Anwendung. Die meisten Betriebe verfügen nicht über Tisch- oder Standbohrmaschinen, ausgelegt um Stahl mit über 20 mm Lochdurchmesser zu bohren. Vorbohren mit einem geeigneten Durchmesser erleichtert die Arbeit bereits ab 12 mm und erhöht die Maschinenkapazität bezüglich des möglichen Lochdurchmessers. Der Durchmesser des Vorbohrers darf jedoch nicht zu gross sein, da sonst der passende Bohrer zu «aggressiv» zur Sache geht, das Werk stück verrutscht und der Bohrer sich weniger gut zentriert. Vorbohren hat den Zweck, dass für den Aufbohrer die Arbeit durch die Querschneide entfällt und der nötige Druck auf den Bohrer bedeutend geringer wird. Das heisst, der Vorbohrer soll nur so gross gewählt werden, dass die Querschneide des grösseren Bohrers gut im vorgebohrten Loch Platz hat.
Drehzahl und Druck auf den Bohrer Zu hohe Drehzahlen und falscher Druck machen den Bohrer rasch stumpf und können das Abbrechen bewirken, vor allem bei zunehmender Härte und Zähigkeit des Werkstoffs. Mit einer Feilenprobe, zum Beispiel auf einer Welle, kann man mehr über den Werkstoff erfahren. Es besteht die Möglichkeit, eine gehärtete Schicht an der Oberfläche mit dem Winkelschleifer leicht anzuschleifen. Massgebend für die Bohrerdrehzahl ist die Schnittgeschwindigkeit (Meter / Minute), welche für übliche Bohrer in der Qualität HSS (Abkürzung für Schnell arbeitsstahl) empfohlen wird. Weil die Bedingungen nicht immer optimal sind und die Sicherheit bei geringeren Drehzahlen höher ist, kann man 15 m / min als vernünftigen Wert annehmen (persönliche Empfehlung). Als Faustformel zu diesem Wert gilt: 4000 : Bohrerdurchmesser (mm) = Bohrer drehzahl (Umdrehungen/Minute). Beim Bohren in rostfreien Stahl oder in verschleissfeste Stähle ist die Drehzahl nochmals um 40 bis 50 % zu reduzieren. Für solche Stähle empfiehlt es sich, die teureren, mit Kobalt legierten Bohrer zu kaufen und zu wählen.
Konsequentes Anreissen und Körnern schafft schlussendlich die Voraussetzung für ein Bohrloch exakt am richtigen Ort. Oben: Geringer Einschlag mit dem Anreiss körner. Mitte: Anreisskörnung mit dem Bohrkörner aufgeweitet. Unten: Materialaufwerfung durch das Körnern mit einer Feile abgetragen.
Tischbohrmaschinen für die Betriebswerk statt sollten mit einer Spindelnase für die Werkzeugaufnahme mit Morsekonus 2 oder 3 ausgerüstet sein. Beim Schnellspannfutter (oben rechts) ist ein Bohrerwechsel werk zeuglos. Beim Zahnkranzbohrfutter muss man den Schlüssel zur Hand haben (zuerst suchen?). Zahnkranzbohrfutter halten jedoch die Bohrer zuverlässiger und kosten weniger.
In der industriellen und gewerblichen Fertigung werden Bohrmaschinen mit einem automatischen Spindelvorschub eingesetzt. Damit dringen die Schneiden des Bohrers im richtigen Mass in das Material ein, und der Spanabtrag ist gleichmässig optimiert. Im Gegensatz zum automatischen Maschinenvorschub muss man sich beim manuellen Druck auf die Bohrspindel, auf das Gefühl und die Beobachtung verlassen. Der Druck soll so gross sein, dass immer Späne abgehobelt werden, sonst verhärtet sich das Werkstück im Bohrloch und es braucht wesentlich mehr Druck, damit der Bohrer wieder «greift». Die Gefahr eines Bohrerbruchs bei kleineren Durchmessern steigt.
Werkstück genau ausrichten Wenn der Bohrer nicht genau auf die Körnung trifft, biegt er sich leicht. Dies hat zur Folge, dass er nicht mehr genau senkrecht ausgerichtet ist und sich ver-
Grössere Werkstücke sind mit Spannpratzen oder zur Not mit Schraubzwingen zu sichern.
Zu jeder Bohrmaschine gehört auch ein guter Maschinenschraubstock, um Kleinteile sicher zu fixieren.
läuft. Die Masshaltigkeit beim Bohrloch eingang und -ausgang ist dann nicht gegeben und das Verschrauben bei stärkeren Materialdicken mit dem Gegenstück nicht mehr möglich. Die Ausrichtung muss besonders genau sein, wenn nach dem Bohren noch ein Gewinde geschnitten 6/7 2016 Schweizer Landtechnik
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n Wissen | Praktisch
Von links nach rechts: • Zentrierbohrer und Anbohrer: Beide eignen sich dazu, um nach dem Körnern kleine Löcher zu bohren. Das erleichtert das Ansetzen des Hauptbohrers. • Spiralbohrer für Stahl und Aluminium mit mehr Drall bei den Spannuten. • Stufenbohrer zum Vergrössern von Löchern in Blechen. • Preisgünstiger Kernlochbohrer für Materialdicken von maximal 5 mm.
wird. Mit dem Gewindebohrer lässt sich nämlich ein schräg gebohrtes Loch nicht mehr korrigieren.
Kühlen und Schmieren Jede spanabhebende Bearbeitung führt zu einem Temperaturanstieg an Werk stück und Werkzeug. Ausser bei Einzellöchern mit geringer Materialdicke und reduzierter Drehzahl steigt ohne Kühlung die Temperatur und damit der Verschleiss der Bohrerschneiden zu stark an. Der angebliche Zeitverlust durch konsequentes Kühlen ist sicher geringer als der Mehr aufwand mit dem stumpfem Werkzeug und dem Nachschärfen. Als Kühlmittel können wasserverdünnbare Bohremulsionen empfohlen werden. Sie kühlen gut, sind hautfreundlich und haben einen begrenzten Korrosions schutz. Auch frisch angemachtes Seifenwasser ist ein mögliches «Hausmittel». Wegen des geringeren Korrosionsschutzes sind aber Maschine und Werkzeug nach Gebrauch zu trocknen. Wenn die auf Wasser basierenden Kühlmittel beim Bohren zu zischen beginnen, heisst das: Die Temperatur an der Bohrerspitze liegt über dem Verdampfungspunkt. Eine reichliche Zugabe des Kühlmittels hat unmittelbar zu erfolgen, damit dieses effektiv auch an die Bohrerspitze gelangt. In der Praxis ist auch der Einsatz von Motorenöl verbreitet. Dieses hat aber eine bedeutend geringere Kühlwirkung 32
Schweizer Landtechnik 6/7 2016
und muss durch reichliche Dosierung, eine Drehzahlreduktion und mit mehr Abkühlphasen kompensiert werden. Die Siedetemperatur ist bei Mineralölen wesentlich höher als bei Wasser. Wenn der ölgekühlte Bohrer «Rauchzeichen» gibt, ist die zulässige Temperatur massiv überschrittenen. Sehr schwer bearbeitbare Stähle erfordern einen grossen Anpressdruck, damit der Bohrer Späne abhebt. Zusammen mit den hohen Schneidkräften entsteht ein grosses Drehmoment, welches zum Bohrerbruch führen kann. Der Einsatz von Schneidpasten oder Schneidsprays, wie sie für das Gewindeschneiden angeboten werden, kann hier für Abhilfe sorgen, da diese Mittel die Kräfte am Bohrer besonders gut vermindern. Es ist wichtig, regelmässig den Bohrer aus dem Bohrloch auszufahren, um nachzuschmieren.
Bohrer schleifen Mit einem scharfen Bohrer lassen sich viele Probleme lösen. Daher geht nichts über das rechtzeitige Nachschärfen. Das Schleifen von Bohrern ist zudem keine Hexerei, wenn man weiss, worauf es ankommt. Naheliegend ist die Anschaffung eines speziellen Bohrerschleifers aus dem Hobbybereich. Wenn die Betriebsanleitungen dieser Geräte befolgt werden, kann kaum etwas schiefgehen. Leider können diese Einzweckgeräte der unteren Preisklasse nur für Bohrer bis zu 13 mm Durchmesser gebraucht werden, und Geräte für den gewerblichen Einsatz und grössere Bohrer sind für den gelegentlichen Einsatz zu teuer. Bei den meisten Betrieben ist das Schärfen auf der vorhandenen Schleifmaschine die Standardlösung. Dabei ist Folgendes zu beachten: • Die Schleifscheibe muss eine glatte Arbeitsfläche und einen guten Rundlauf haben. Sie ist gegebenenfalls frisch abzurichten. • Die Auflagefläche muss richtig (parallel und auf die Achshöhe) eingestellt werden • Kein Arbeiten an der laufenden Scheibe ohne Schutzbrille • Bohrer so ansetzen und bewegen, dass eine Freifläche und der angestrebte Spitzenwinkel entstehen • Schleifvorgang genügend oft unterbrechen und Bohrer kühlen • Schliffbilder immer wieder beurteilen und mit der Lehre kontrollieren. n
Für Bohrer bis 13 mm gibt es preiswerte Bohrerschleifgeräte. Sie funktionieren recht gut und der Anwender braucht keine Theoriekenntnisse über das Schleifen.
Den optimierten Spitzenwinkel (A) legt der Bohrerhersteller fest und sollte beim Nachschärfen beibehalten werden. Besonders wichtig ist auch die Freifläche (B) hinter der Schneide. Ohne sie kann die Schneide nicht ins Werkstück eingreifen und folglich entstehen auch keine Späne.
Damit die Freifläche entsteht, kann folgende Methode empfohlen werden: 1. Bohrer so in die Hand nehmen, dass er auf dem aufgeleg ten Zeigfinger liegt. 2. Schneide parallel zur Schleifscheibenachse ansetzen und leicht gegen die Scheibe drücken. 3. Mit einer Wippbewegung nach unten Schneide und Freifläche nachschleifen.
Immer wieder den Schleifvorgang unter brechen, den Bohrer kühlen und an schliessend Spitzenwinkel und die Schnei denlänge auf Gleichmässigkeit prüfen.
HOLZSCHNITZEL SOUVERÄN UMSCHLAGEN
Holzschnitzel eines Absetzcontainers liegen auf dem Vorplatz der Firma Hirter & Tschanz AG in Safenwil. Um sie ins Lager zu schaffen, kommt ein Manitou MLT 840 mit Grossraumschaufel zum Einsatz. Dieser bewährt sich seit 2014 beim Lohnunternehmen rund um Holzschnitzel und in der Landwirtschaft. Voluminöse Schaufel, grosse Hubhöhe und viel Hubkraft ergeben eine perfekte Handlingsmaschine für Holzschnitzel
Der Haufen ausgekippter Holzschnitzel erscheint riesig, doch es dauert nur wenige Minuten und die Schnitzel liegen aufgetürmt unter dem schützenden Lagerdach. Ein Maschinist bediente den MLT 840 in souveräner Manier, eine Hand am Lenkrad, die andere am JSM-Joystick. Dieser steuert das Heben und Senken des Auslegers, das Ein- und Ausfahren des Teleskops, das An- und Auskippen der Schaufel, den Fahrtrichtungswechsel und mehr. Handlich und funktionell Fredy Hirter und René Tschanz, die beiden Geschäftsführer, bestätigen, wie handlich und bedienerfreundlich sich die Maschine anfühlt. „Dass dem Manitou 741 ein ähnlicher Teleskoplader des gleichen Herstellers folgen würde, war für uns logisch. Auch der bisherige Lieferant überzeugte durch seine Werkstattleistung und die Nähe“, erläutert Fredy Hirter und René Tschanz ergänzt: „Der MLT 840 und Holzschnitzel, das passt zusammen. Zugleich deckt er unsere weiteren Anforderungen ab.“ Als weitere Pluspunkte
Das Einlagern der Holzschnitzel erleichtert eine Reichweite von 4.45 m
Mit 7.55 m Hubhöhe sind Container einfach zu befüllen
erwähnen beide die geringere Lärmentwicklung, den höheren Komfort und die spürbar gesteigerten Schubkräfte. Sie beschleunigen die Ladezyklen. Der proportionale Drehmomentwandler setzt die Fahrbefehle feinfühlig und effizient um. Bei zügiger Strassenfahrt zwischen den Einsatzorten reduziert seine Überbrückungskupplung (Lock-up) erst noch den Verbrauch und erhöht den Wirkungsgrad sowie die Zugkraft. Umgekehrt unterstützt ein hydraulisches Anhängerbremsventil den Bremsvorgang. Noch vielseitiger nutzbar Dank dem serienmässigen Partikelfilter konnte Hirter & Tschanz den Manitou mit blauem Nummernschild einlösen. Anders als mit der grünen Nummer des Vorgängers ist die Zufahrt auf Baustellen nun gestattet, was das Einsatzspektrum vergrössert. Weitere Einsatzbereiche Neben der Schaufel verfügt der Manitou über Palettengabeln. Sie dienen dem Materialumschlag auf dem Werkhof und mit einer Ballenzange verlädt das Lohn-
unternehmen die verpackten Produkte auf dem Feld gleich selbst. Schliesslich erledigt der MLT 840 auch unübliche Handlingsaufgaben. Den Transport eines abgebauten Maisvorsatzes erlauben ein Accord-Dreieck am Schnellwechsler sowie ein Spezialsupport. Da es keine derartige Einrichtung zu kaufen gab, hat sie sich Hirter & Tschanz selber konstruiert, so wie sie das bei den Holzhackern auf ihren Lastwagen schon praktiziert.
Einfaches Handling eines Maisvorsatzes
MANITOU-VERTRETUNGEN
Zürich/Ostschweiz/FL/Tessin: Aggeler AG, 9314 Steinebrunn TG Tel. 071 477 28 28, www.aggeler.ch
Zentral-/Nordwestschweiz/Bern: A. Leiser AG, 6260 Reiden LU Tel. 062 749 50 40, www.leiserag.ch
n Impression | Fahrbericht
Top of Hanggeräteträger Das Familienunternehmen Sauerburger im badischen Wasenweiler bei Freiburg im Breisgau hat kürzlich den Hanggeräteträger «Grip4» einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Ruedi Hunger
Mit der richtigen Bereifung und dem passenden Mähwerk wird der «Grip4» zur schlagkräftigen Maschine für steile Hänge.
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Wer Sauerburger sagt, meint Mulchgeräte. Das war einmal. Zwar sind Mulchgeräte – von 90 cm bis 8 m Arbeitsbreite – das Kerngeschäft, doch die Angebotspalette ist um einiges grösser. Aktuell arbeiten rund 70 Beschäftigte im Unternehmen. Diese stellen jährlich etwa 1800 Geräte und rund 150 Fahrzeuge her. Zu den Geräten zählen in erster Linie Schlegelund Sichelmulcher, Bodenbearbeitungs geräte (Federzinkenegge, Grubber), Siloentnahmegeräte für Front- und Hoflader sowie Hanggeräteträger und Hoflader. Die überschaubare Grösse des Familienbetriebs erlaubt es, dass schnell auf besondere Kundenwünsche reagiert werden kann. Kundenwünsche waren es denn auch, die Sauerburger dazu bewogen, nach dem «Grip4110» neu auch einen kleineren «Grip475» zu bauen.
Technische Daten
Hohe Achslasten
(Masse und Gewichte ohne Gewähr)
Der «Grip4» ist ein Hangfahrzeug mit Front- und Heckanbaurahmen. Die zulässige Achslast vorn und hinten beträgt je 5 t. Folglich ist er für schwere Anbaugeräte ausgelegt und hebt sich damit von den klassengleichen Mitbewerbern ab. Dank Kraftheber und Zapfwelle in Front und Heck ist das Fahrzeug für die Hang- und
Bergbewirtschaftung, zur Deichpflege und im Kommunalbereich einsetzbar. Der Sicherheit dienen nasse Scheiben- statt Trommelbremsen. Neben den drei bekannten Lenkarten bietet Sauerburger mit der «Anti-Drift-Lenkung» eine zusätzliche Lenkungsart für das Schichtenlinie-Fahren.
Schweizer Landtechnik 6/7 2016
Grip 4110 (Rahmenbauweise / Front-Pendelachse)
Grip 475 (Zentralrohr-Bauweise)
Motor: 95 bzw. 113 PS Commonrail 4-Zylinder-Turbodiesel von Perkins
Motor: 74 PS bei 2600 U / min Commonrail 4-Zylinder-Turbodiesel von Kohler
Getriebe: stufenloser hydrostatischer Antrieb, stufenloser Hydraulikmotor mit nachgeschaltetem 2-Gang-Getriebe, zuschaltbare automotive Steuerung
Getriebe: stufenloser hydrostatischer Antrieb, stufenloser Hydraulikmotor mit zu- / abschaltbarer Vorderachse
Fronthydraulik: 3-Punkt wahlweise Kat. I oder II, max. Hubkraft 2000 daN bei 175 bar
Fronthydraulik: 3-Punkt wahlweise Kat. I oder II, max. Hubkraft 1500 daN bei 175 bar
Heckhydraulik: Schnellkuppler Kat. II, verstellbare Hubstreben, max. 1900 daN (175 bar)
Heckhydraulik: Kat. II, verstellbare Hubstreben, max. 1500 daN (175 bar)
Lenkung: hydraulische Allradlenkung mit vier Lenkarten (Front-, Allrad-, Hundegang- und Driftlenkung, beliebiger Lenkartwechsel, Synchronisation der Radstellung, automatische Rückstellung
Lenkung: hydraulische Allradlenkung mit drei Lenkarten, Mittelstellungserfassung, beliebiger Lenkartwechsel.
Kabine: staubdichte Vollsichtkabine, vibrationsund lärmgedämpft, geprüfter Sicherheitsrahmen, Klimaanlage, ausstellbare Seitentüre, getönte Scheiben
Kabine: staubdichte Vollsichtkabine, vibrationsund lärmgedämpft, geprüfter Sicherheitsrahmen, Heizung, ausstellbare Seitentüre, getönte Scheiben.
Gewichte: Leergewicht 3350 kg, zul. GGW 6000 kg, Anhängelast gebremst 6000 kg, Stützlast 2000 kg
Gewichte: Leergewicht 2600 kg, zul. GGW 4700 kg, Anhängelast gebremst 6000 kg, Stützlast 1000 kg
Gute Hangtauglichkeit Die Vorderachse ist als Pendelachse mit grosser Auslenkung über ein obenliegendes Drehgelenk mit dem Rahmen verbunden. Die hohe Position verunmöglicht ein Umkippen, weil sich dazu der Hinterwagen über die Pendelachse drehen müsste.
Fahrbericht | Impression n
Der Fahrzeugschwerpunkt liegt innerhalb des Lastdreiecks. Selbst beim Anbau eines Gerätes verschiebt zwar der Schwerpunkt nach vorne, bleibt aber nach wie vor im Lastdreieck. Beim Fahren im Gelände und an Böschungen beeindruckte der grosse Pendelweg von zweimal 17°. Daher haben alle vier Räder selbst in stark unebenem Gelände stets Bodenkontakt.
tor / Zapfwelle (für das Mähwerk) setzt sich das Fahrzeug nun sanft in Bewegung. Das Fahren mit dem Joystick ist feinfühlig und angenehm. Wenn der Hang immer steiler wird, pendelt sich der Fahrersitz in eine ergonomisch angenehme Sitzposi tion. Die «Wipomatic» kann manuell bedient werden oder übernimmt den Ausgleich gleich automatisch.
Komfortabler Arbeitsplatz
Vorgewendemanagement – einer der «Grossen»
In der Kabine gibt es keine Gestänge und Bodenzüge, die oft verantwortlich für Vibrationen und Geräusche sind. Stattdessen gibt es eine Canbus-Steuerung. Sämtliche Schaltvorgänge erfolgen elektrisch oder elektrohydraulisch. Vor der ersten Fahrt sind zwar schon einige Informationen notwendig, aber dann ist das selbstständige «Ausprobieren» der beste Lehrer. Die Bildschirmanzeigen sind logisch und nach kurzer Gewöhnungszeit verständlich. Der Daumen wird zum wichtigsten «Werkzeug»: Fahrtrichtung wählen – am Drehschalter die Motordrehzahl vorwählen – den Joystick langsam nach vorne drücken – trotz konstant hoher Drehzahl an Mo-
Zusammen mit einer elektronischen Positionserfassung der Hubwerke können die Arbeitsabläufe automatisiert werden (Vorgewendemanagement). Über das Display des Bordcomputers und den Joystick werden die Zapfwellenantriebe für beide Anbauräume aktiviert. Ebenso die unterschiedlichen Fahrmodi und die Lenkart. Eine nicht zu unterschätzende Erleichterung für den Fahrer, beispielsweise wenn er mit einer Mulchkombination Maisstoppeln mulcht und am Feldende die immer wiederkehrenden Abläufe der Elektronik überlassen kann.
Die Kehrseite
Der Sitz wird manuell oder automatisch a uf eine ergonomische Sitzposition ausgerichtet. Das Display ist logisch aufgebaut und gut erkennbar.
Im Fahrzeugbau ist eine stabile und ro buste Bauart mit entsprechendem Gewicht verbunden. Mit 3,5 t bringt der «Grip4110» ganz ordentlich Gewicht auf die Waage. Das mag ein Wehrmutstropfen sein, wenn aber mit der richtigen Gerätewahl die Arbeitsbreite grösser ist, relativiert sich das Gewicht wieder etwas. Vorausgesetzt, dass bei der Gerätewahl das Gewicht ebenfalls beachtet wird. Gewicht kann bis zu einer bestimmten Höhe von Vorteil sein, es gibt aber eine Grenze, die es zu beachten gilt. Mitentscheidend ist die Stabilität der Grasnarbe, die Exposition der Parzelle oder des Betriebes (Süd / Nord-Ausrichtung), die Bodenfeuchtigkeit und die Fahrweise!
Auffallend ist der grosse Pendelweg der Vorderachse. Selbst an extremen Böschungen sind immer alle vier Räder am Boden.
Import und Vertrieb Karl Heer (Heer Landmaschinen GmbH, 8881 Tscherlach/Walenstadt, Bild) hatte bereits in der frühen Entstehungsphase des «Grip4» intensiven Kontakt mit dem Entwickler Pirmin Hoffner. «Ich konnte zu diesem Zeitpunkt die eigenen Vorstellungen und jene unserer Kunden einfliessen lassen. Vieles wurde übernommen, anderes konnte nicht realisiert werden», sagt Karl Heer gegenüber der Schweizer Landtechnik. Das Kundensegment teilt sich auf in Landwirtschaft und Kommunalbereich, in erster Linie sei der «Grip4» nach seiner Meinung für die Schweizer Landwirtschaft geeignet. Das grosse Modell stehe, so Heer, klar über den Mitbewerbern und der neue «Grip475» entspreche den Modellen der beiden Mitbewerbern. «Natürlich sind die Stückzahlen noch tief, doch bin ich zuversichtlich, dass sich das aufgrund der Vorteile, die unsere Maschine hat, ändert», meint der Landmaschinen-Händler am Fuss der Churfirsten. Eine Nische seien beispielsweise Ökoflächen, um die zu mähen gibt es zum «Grip4» Doppelmesserbalken für den Front anbau oder den kombinierten Front- / Heck- / Seitenanbau mit Arbeitsbreiten bis neun Meter.
Fazit In den vergangenen Jahren wurden in der Schweiz zwischen 280 und 290 Zwei achsmäher verkauft. Zweiachsmäher im eigentlichen Sinn waren es 234 (2014) und 213 (2015), drei davon kamen von Sauerburger. Insgesamt sind es einige «Grip4» mehr, da die ersten vor 2014 verkauft wurden. Das Marktvolumen wird kaum grös ser, das heisst, ein Newcomer muss andere am Markt zurückdrängen, wenn er erfolgreich sein will. Der «Grip4» hat das Potenzial dazu. n
Das Sieb vor den Kühlern wird durch Drehrichtungsumkehr gereinigt. Die Verbrennungsluft für den Motor wird im Kabinendach angesaugt.
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n Impression | Fahrbericht
Rapid «Monta»: Tiefer Schwerpunkt und breite Spur sorgen für hohe Kippstabilität. Bilder: Roman Engeler
Ab ins Steile 90 Jahre nachdem Rapid den Einachser quasi erfunden hat, bringt das Unternehmen mit dem «Monta» sein neustes Modell auf den Markt und lanciert dabei mit dem «Rapid Querbaukasten» ein neues Fertigungskonzept. Roman Engeler
Seit 90 Jahren gibt es sie, die Einachser aus dem Hause Rapid. In dieser langen Zeit konnte das Unternehmen mit verschiedenen Entwicklungen immer wieder Meilensteine setzen, sei es mit den legendären «Spezial» oder «505» und in letzter Zeit mit dem ultraleichten «Rex» oder dem Hightech-Gerät «Orbito». Nun kommt mit dem «Monta» ein neues Modell hinzu, mit dem einige technische Innovationen nun auch für die Bearbeitung von steilen Hanglagen verfügbar werden.
Neue Doppelpumpe Der 120 kg schwere Rapid «Monta» ist mit einem 1-Zylinder-Robin-Subaru-Motor ausstaffiert, der 14 PS leistet und per Seilzug gestartet wird. Der Fahrantrieb erfolgt stufenlos über einen Hydrostaten. Dabei verwendet Rapid eine neue, mechanisch angesteuerte Doppelpumpe. Diese innovative Pumpe ist eine Eigenentwicklung von Rapid und soll sich durch 36
Schweizer Landtechnik 6/7 2016
einen besonderes hohen Wirkungsgrad auszeichnen. Vorwärts sind 8 km / h möglich, in Rückwärtsfahrt dann noch 4 km / h.
Bedienkonzept Die Zapfwelle (1000 U / min) kann während der Fahrt per Knopfdruck über eine elektromagnetische Kupplung ein- und ausgeschaltet werden. Für die Lenkung kann man mechanisch zwischen Handhebel und Holmlenkung wechseln. Der Holm selbst ist seitlich schwenkbar (bis 22 °) und kann in dieser Position auch arretiert werden, um beispielsweise entlang von seitlichen Hindernissen problemlos arbeiten zu können. Der Holm lässt sich weiter in zehn Höhenstufen einstellen, zusätzlich können die Holmenden über zwei Griffschrauben in ihrer Höhe angepasst werden. Im Holmlager liegt eine besondere Innovation. Rapid nennt es «Soft-Holmlager». Es ist vom Geräteträger entkoppelt und minimiert so Vibrationen und Schwingun-
gen deutlich. Die spürt man dann vor allem beim Arbeiten mit oszillierender Mähtechnik (Messerbalken). Der «Monta» verfügt über die «ZeroTurn»-Funktion, die ein bodenschonendes Wendemanöver an Ort durch gegenläufig drehende Räder erlaubt. Wird der am linken Holm angebrachte Totmannhebel losgelassen, schalten Zapfwelle und Fahrantrieb sofort ab, nicht aber der Motor. Eine Feststellbremse wirkt mechanisch auf beide Räder und sichert die Maschine vor dem unfreiwilligen Wegrollen.
Konstruktion Der leistungsmässig zwischen den Modellen «Swiss» und «Euro» positionierte «Monta» zeichnet sich durch eine breite Achse mit hoher, seitlicher Kippstabilität aus. Die Bewirtschaftung von Hanglagen bis zu einem Gefälle von 120 % soll – bei entsprechender Bereifung – sicher möglich sein. Die Achse befindet sich relativ weit hinten, sodass ein hohes Balkenauflage gewicht erreicht wird. Das ist dann von Vorteil, wenn man mit einem Anbaugerät steil bergauf fährt, bedingt jedoch etwas mehr Muskelkraft, will man das Gefährt an den Holmen nach unten drücken. Serienmässig verbaut ist eine mechanische Freischaltung der Radachse (via Inbusschlüssel), sodass die Maschine problemlos mit einem Traktor abgeschleppt werden kann. Dank der angebrachten Öse kann der «Monta» auch mit einem Kran angehoben und verladen werden.
Fahrbericht | Impression n
Ausrüstung
Rapid «Monta» im Video
Der Rapid «Monta» kann mit AS-Reifen, Stachelrädern oder einer vierreihigen Stachelwalze bestückt werden. Grundsätzlich lassen sich alle gängigen Anbaugeräte montieren, konzipiert ist die Maschine jedoch vorerst für die Futterernte. Dafür stehen verschiedene Mähbalken – auch solche mit untersetztem Messerantrieb – und der Heuschieber «Twister» zur Verfügung. Weitere Anbaugeräte werden im Herbst 2016 freigegeben. Die Grundmaschine soll für CHF 14 400.– (inkl. MWST) im Handel verfügbar sein. Vorerst sind einige Maschinen für Vorführzwecke im Umlauf, die volle Lieferfähigkeit ist für den Frühbezug 2016 und dann auf die Mähsaison 2017 vorgesehen. n
Wird der Totmannschalter losgelassen, stellen Fahrantrieb und Zapfwelle sofort ab. Die Zapfwelle kann während der Fahrt ein- und ausgeschaltet werden.
Linksseitig am Motor angebracht, gibt es serienmässig einen Stundenzähler.
Auch beim «Monta» gibt es den Drehgriff für stufenloses Vor- und Rückwärtsfahren.
Weitere Filme zu landtechnisch interess anten Themen auf unserem YoutubeKanal «Schweizer Landtechnik». Per Hebel kann man zwischen den Lenkungsarten «Handhebel» und «Holm» umschalten.
«Querbaukasten» Der «Monta» ist für Rapid nicht nur ein weiterer Meilenstein, damit steigt das Unternehmen auch in den sogenannten «Querbaukasten» ein. Dieser aus der Automobilindustrie stammende Begriff bedeutet, dass man für alle Produkte und Modelle möglichst gleiche oder ähnliche Komponenten verwendet. Dadurch lassen sich die Materialbewirtschaftung effizienter gestalten, die Fertigungsprozesse vereinfachen und weiter automatisieren sowie letztlich eine Optimierung des Kosten-NutzenVerhältnisses erreichen. Gleichzeitig wird bei Rapid auch daran gearbeitet, die Bedienung der verschiedenen Einachsermodelle weiter zu vereinheitlichen.
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n Impression | Fahrbericht
Neues Profil für den «Profi»
Die 14 neuen «Profi»-Modelle von Steyr bekommen das frische Design der «Terrus»-Baureihe. Zudem fahren die «CVT»-Varianten der Baureihe mit der neuesten stufenlosen Getriebetechnik. Roman Engeler
Mit der Umsetzung der Abgasnorm der Stufe 4 hat Steyr seine Baureihe «Profi» im mittleren PS-Segment überarbeitet und um drei stufenlose Modelle erweitert, sodass die Serie nun 14 Typen umfasst. Äusserlich fällt die neue Motor haube auf. Sie trägt das frische Design, das Steyr im letzten Herbst an der Agritechnica erstmals beim «Terrus CVT», der Öffentlichkeit präsentierte.
Längerer Radstand Die «Profi»-Familie besteht aus zwölf 4- Zylinder-Modellen, die in vier PS-Klassen und den drei Ausstattungslinien «Classic», «Profi» und «CVT» erhältlich sind. Das 6-Zylinder-Modell «6145» gibt es wie bisher nur in den Ausführungen «Classic» und «Profi» (siehe Tabelle). Die «Classic»Version ist mit mechanischen Steuerge räten und einer etwas einfacheren Be dienung ausgerüstet und soll sich an die preisbewusste Kundschaft richten. Jene Modelle, die über elektrische Steuerge räte und die Multicontroller-Armlehnen bedienung verfügen, unterscheiden sich hauptsächlich durch das Getriebe, indem bei diesen Modellen entweder die automatisierte 4fach-Lastschaltung oder eine stufenlose Technik verbaut ist. Vom kleinsten 4-Zylinder bis zum 6-Zylinder weisen nun alle denselben Radstand auf. Er ist mit 2684 mm gegenüber den 6-Zylinder-Vorgängermodellen nur geringfügig gewachsen. Neben der ruhigeren Strassenfahrt sollte sich dadurch auch die Traktion im Feld verbessern. Dank einer konstruktiv verbesserten Vorder achse ist es den Ingenieuren gelungen, den Wendekreis klein zu halten. Mit einem Durchmesser von 10,8 m ist er gleich wie bei den Vorgängern. Eine Steigerung ergab sich auch bei der Zuladung. So wurde das zulässige Gesamtgewicht von 9000 auf 9500 kg erhöht.
Ab 2017 gibt es 14 neue «Profi»-Modelle mit einem dynamischen Design.
Bilder: Johannes Paar
Mehr Leistung Die neuen «Profi» verfügen gegenüber den Vorgängern über etwas mehr Leistung, weshalb auch die Typenbezeich38
Schweizer Landtechnik 6/7 2016
Die Hydrauliksteuergeräte im Heck sind jetzt farblich gekennzeichnet und auf zwei Seiten – links und rechts vom Oberlenker – aufgeteilt.
Fahrbericht | Impression n
«Multi»-funktionaler
Modellübersicht Steyr «Multi»
Knapp drei Jahre nach der erfolgreichen Markteinführung verpasst Steyr dem «Multi» ein technisches Update: Automatisiertes Getriebe, neue Vorderachsfederung und Multicontroller-Armlehne steigern den Komfort. Äusserlich weisen die Typenbezeichnungen und der blaue Deckel vom «AdBlue»-Tank auf die neuen Modelle hin. Technisch betrachtet wurde aber der Bedien- und Fahrkomfort verbessert. Zudem gibt es dank der neuen Vorderachse mehr Nutzlast, das zulässige Gesamtgewicht beträgt 8000 kg. Je nach Ausstattungsumfang ergibt das eine maxi male Zuladung von rund 3000 kg. Neu ist die Vorderachsfederung mit einem Federweg von 80 mm. Da die Schwinge und der Dämpfungszylinder vor der Achse sitzen, hat sich der Radstand um nur einen Zentimeter vergrössert. Mit zwei Schaltern am rechten Kabinenholm lässt sich die Federung bei Bedarf sperren oder für den Anbau des Frontladers manuell hoch- und runterfahren. Vorne kann man jetzt auch 28-Zoll-Räder montieren. Die Baureihe deckt den Leistungsbereich von 99 bis 117 PS ab. Die 4-Zylinder-FPT-Motoren mit 3,4 l Hubraum erfüllen die Abgasstufe 4 mit einem Oxidationskatalysator, gekühlter Abgasrückführung und SCR-Technik – aber ohne Partikelfilter. Mit 150 l ist der Dieseltank etwas knapp bemessen. Das 4-fach-Lastschaltgetriebe von ZF schaltet im Transportmodus alle Gänge und Lastschaltstufen vollautomatisch, im Feld-Modus wie bisher nur die Lastschaltstufen. Es gibt auf der rechten Seite keinen Ganghebel mehr. Die Bedienung wurde in die neue Multicontroller-Armlehne integriert, mit der man alle Getriebe- und Hydraulikfunktionen im Griff hat. Neu ist auch der Frontlader-Joystick. Mit ihm lassen sich die Kupplung und die Lastschaltstufen per Knopfdruck bedienen. Die Fahrtrichtung wechselt man wahlweise mit einem Hebel links unter dem Lenkrad oder rechts per Knopfdruck am Multicontroller. Neu ist ein dreistufiger Schalter auf der Armlehne, mit dem sich die Aggressi-
4100 Multi Motor Max. Drehmoment Drehmomentanstieg
99 PS
107 PS
117 PS
407 NM
446 NM
491 NM
30 %
26 %
28 %
Zulässiges Gesamtgewicht
Zapfwellen
4120 Multi
FPT 4-Zylinder/3,4 l/4 Ventile/Stufe 4
Nennleistung *
Getriebe
4110 Multi
8000 kg Automatisiertes 4-fach Lastschaltgetriebe, 32 × 32, 40 km / h bei 1730 U / min 540 / 540E / 1000 / 1000E + Weg- und Stationärzapfwelle (Option)
* nach ECE R120
vität des Richtungswechsels anpassen lässt. Einen Beitrag zur Sicherheit leistet die neue «Streckbremsfunktion»: Hält man beim Bremsen den Vorwärts-Shuttleknopf am Multicontroller gedrückt, bleibt der Zug gestreckt. Die Zapfwelle liefert die Drehzahlen 540, 540E, 1000 und 1000E, optional gibt es eine Wegzapfwelle. Aufgerüstet hat man die Hydraulik: Der «Multi» hat nun schon in der Grundausstattung eine Axial kolbenpumpe mit 80 l / min. Dazu sind bis zu fünf mechanische Steuergeräte möglich. Für die Bedienung des Frontladers steht in diesem Fall ein mechanischer Joystick mit Getriebefunktionen zur Verfügung. Für mehr Förderleistung stehen eine Axialkolbenpumpe mit 100 l / min sowie zwei mechanische und bis zu vier elektrische Steuergeräte bereit. In der Kabine fällt die neue Armlehnenbedienung auf. Aber auch das digitale Display ist grösser geworden, damit es neue Funktionen anzeigen kann. Auf Wunsch gibt es den «S-Tech 300»-Monitor und eine GPS-Antenne, womit sich dann «Isobus-II»-Anwendungen wie automatische Teilbreitenschaltungen realisieren lassen. Video zum Steyr «Multi» Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem Youtube-Kanal «Schweizer Landtechnik».
Die neuen «Multi» zeichnen sich durch ein automatisiertes Getriebe, eine Vorderachsfederung und eine Armlehnenbedienung aus.
nungen – sie geben ein Indiz auf die Leistung – angepasst wurden. Die Baureihe deckt nun einen Nennleistungsbereich von 116 bis 145 PS ab. Im Hauptarbeitsbereich zwischen 1500 und 1900 U / min stellt die Elektronik bis zu 34 PS Überleistung zur Verfügung. Die FPT-Motoren mit 4,5 l (4 Zylinder) und 6,7 l Hubraum (6 Zylinder) erfüllen die Abgasstufe 4. Das bekannte «Hi-eSCR»-
System kommt ohne Partikelfilter und Abgasrückführung aus. Die Dieseltanks verfügen nun mit bis zu 230 l über grössere Voluminas, womit Steyr auf die Forderung aus der Praxis eingegangen ist.
Mehr Fahrkomfort Im neuen «Profi» arbeitet jene Getriebesoftware, die schon vor einem Jahr bei der «CVT»-Serie vorgestellt wurde. Diese
Software verbessert den Fahrkomfort auf Strasse und im Acker. Das Beschleunigungsverhalten ist jetzt in allen drei Stufen nahezu gleich und lässt sich über das Fahrpedal oder über den Multicontroller steuern. Neu ist das Verzögerungsverhalten und die in der Aggressivität dreistufig verstellbare Wendeschaltung: In der ersten Stufe rollt der Traktor mit nur geringer Verzögerung aus und ändert die Fahrt6/7 2016 Schweizer Landtechnik
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n Impression | Fahrbericht
145 PS 528 NM (590 NM)
Max. Drehmoment (Boost)
6145 Classic 6145 –
116 PS
Maximalleistung*
4145 Classic 4145 4145 CVT
Nennleistung* bei 2200 U / min*
4135 Classic 4135 4135 CVT
4
Zylinder
4125 Classic 4125 4125 CVT
4115 Classic 4115 4115 CVT
Modellübersicht Steyr «Profi»
4
4
4
6
125 PS
135 PS
145 PS
145 PS
155 PS
169 PS
175 PS
175 PS
560 NM (637 NM)
605 NM (700 NM)
650 NM (700 NM)
650 NM (740 NM)
Radstand
2684 mm
Zulässiges Gesamtgewicht Getriebe
9500 kg 16 × 16 (17 × 16) 4-fach-Lastschaltung Semi-Powershift, 32 × 32 mit Kriechgang CVT (stufenlos)
* nach ECE R120
–
ker positioniert und nicht mehr gänzlich auf der rechten Seite wie bisher. Die Frontscheibe ist nahtlos und daher wirklich einteilig. Die Handläufe an den vorderen Kabinenholmen lassen sich auch wieder als solche nutzen, da die Halterungen für Begrenzungsleuchten und Arbeitsscheinwerfer mit dem Kabinenholm verbunden sind und nicht mehr mit dem Handlauf. Neu sind auch die Heckkotflügel für die Reifendimension «650 / 65 R38», ein zweiter Druckspeicher bei der Vorderachsfederung und eine verstellbare Ka binenfederung. Für alle Modelle bietet Steyr ab Werk eine neue breitere Frontlader-Vorbereitung an. Für den Kommunaloder Forsteinsatz gibt es auch beheizte Front- und Heckscheiben, einen Kommunalrahmen und eine Forstausrüstung.
Fazit Steyr hat seine «Profi»-Serie mit dem neuen Design des «Terrus» und der neuesten Software des «CVT»-Klassikers modernisiert. Zu den grössten Neuerungen zählen das Vorgewende-Management «Easy-Tronic II» und die Isobus-III-Funktionen. Eine neue Getriebesoftware und der verlängerte Radstand haben zu einer spürbaren Steigerung beim Fahrkomfort beigetragen. Die neuen «Profi»-Traktoren werden ab 2017 verfügbar sein. n Für das Kabineninterieur gibt es wie bisher die drei Ausstattungslinien «Standard», «Deluxe Comfort» und «Deluxe Leder».
richtung sanft, ideal für den Transport. In der dritten Stufe hingegen verzögern das Getriebe und der Motor stark. Zudem schaltet das Powershuttle aggressiver, was für die Frontladerarbeiten ideal ist. Weiter findet man jetzt auch jene Elektroniklösungen, die bereits in der «CVT»und «Terrus»-Serie verbaut sind. So bietet das Vorgewende-Management («EasyTronic II») nun deutlich mehr Möglichkeiten und ist einfacher zu bedienen. Dank den Isobus-III-Funktionen ist ein Arbeitsgerät in der Lage, den Traktor zu steuern. Damit lässt sich beispielsweise die Fahrgeschwindigkeit automatisch den Bedingungen anpassen.
Was sonst noch auffällt Die Steuergeräte im Heck sind jetzt farblich gekennzeichnet und lassen sich so dem jeweiligen Bedienhebel in der Kabine einfacher zuordnen. Weiter sind die Anschlüsse links und rechts vom Oberlen40
Schweizer Landtechnik 6/7 2016
Am Bedienkonzept «Profi» und «Profi CVT» hat sich nichts verändert. Die wesentlichen Neuerungen betreffen die Software.
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n Impression | Testbericht
Dank der «Eco»-Hydraulikpumpe für den effizienten Einsatz mit Frontlader geeignet: Hürlimann «XM.K 120 T4i». Bilder: Roman Engeler
Agiler Allrounder Mit der Baureihe «XM.K T4i» hat Hürlimann in der absatzstarken PS-Klasse von 80 bis 120 PS vier Modelle mit leichter Bauweise und einfacher Ausstattung am Start. Im Praxistest der Schweizer Landtechnik bewährte sich der «XM.K 120 T4i» unter anderem im Frontladereinsatz. Ruedi Burkhalter Über 55 % der in der Schweiz verkauften Traktoren bewegen sich im Leistungsbereich von 80 bis 120 PS. Viele Hersteller bieten ihre Modelle in dieser Klasse nicht nur in einer Standard- und einer Hightechversion, sondern auch in Versionen mit einfacherer Ausstattung an. Das ermöglicht es auch Betrieben mit kleinerem Budget, sich ein Fahrzeug in dieser Leistungsklasse zu leisten und dank einer breiten Auswahl an Ausstattungsvarianten nur jene technischen Möglichkeiten zu bezahlen, die auch wirklich gebraucht werden. Genau in dieses Schema passt die Baureihe «XM.K T4i» von Hürlimann: Sie bietet modernste Technik mit gutem Arbeitskomfort, jedoch ohne unnötigen technischen Schnickschnack. Die Traktoren dieser Baureihe umfassen vier Modelle mit 89 bis 118 PS Maximalleistung. Der «XM.K 120 T4i» ist mit maximal 118 PS der leistungsstärkste der Baureihe und weist mit 4400 kg ein günstiges Leistungsgewicht auf, ideal für 42
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die Anwendung im gemischten Betrieb, auf der Strasse und auch in Hanglagen. Im Test stand der Einsatz mit Frontlader im Fokus, für den das Fahrzeug mit einigen Besonderheiten aufwarten kann.
Mehr Sicherheit Die «XM.K T4i»-Baureihe ist in herkömmlicher Blockbauweise gefertigt. Als Besonderheit der Bauweise ist die bei Hürlimann bekannte Kombination aus VierradBremsanlage und 100 %-Differentialsperren zu nennen, die das Fahrzeug besonders für den sicheren Einsatz in Hanglagen empfiehlt. Beim Tritt auf das Bremspedal wird die Betriebsbremse durch zwei serienmässige Ölbad-Scheibenbremsen in den Endantrieben der Vorderachse unterstützt. Eine automatische Zuschaltung des Allradantriebs ist somit nicht erforderlich, was sowohl den Antriebsstrang als auch die Bereifung schont. Wird per Knopfdruck die Differentialsperre aktiviert, werden beide Achsen zu 100 % gesperrt. Dies er-
möglicht eine maximale Traktion und ein besseres Haften im Steilhang. Bei ausgeschalteter Differenzialsperre hat diese Bauweise gegenüber dem sonst verbreiteten Selbstsperrdifferential den Vorteil, dass in Kurvenfahrten kein «Radieren» erfolgt, was vor allem von Futterbaubetrieben geschätzt wird.
Variantenvielfalt Mit den Baureihen «XM» und «XM.K» bietet Hürlimann im Leistungsbereich von 90 bis 130 PS eine enorm breite Auswahl an Modellen und Ausstattungsvarianten. Die vier Modelle der Baureihe «XM.K» sind leichter, kompakter, haben eine andere Kabine und sind einfacher ausgerüstet als die «XM»-Modelle. Viele Varianten gibt es insbesondere beim Getriebe. Für die «XM»-Baureihe sind noch weitere Optionen erhältlich, so das stufenlose «V-Drive»-Getriebe, elektronische Steuergeräte sowie eine Vorderachs- und Kabinenfederung.
Testbericht | Impression n
Das Testfahrzeug war zudem mit der Op tion «Park-Brake» ausgestattet. Es handelt sich dabei um eine hydraulisch betätigte Federspeicher-Parkbremse in der Hinterachse. Dabei wird die Bremskraft durch eine konstant gespannte Feder aufgebracht und die Bremse mit dem Öldruck aktiv gelöst. So ist zu jeder Zeit eine volle Bremswirkung gewährleistet, was ein gutes Sicherheitsgefühl bereitet. Die Betätigung über einen Kipphebel ist einfach und ermöglicht die maximale Bremswirkung fast ohne Kraftaufwand. Ein positiver Nebeneffekt des Systems besteht darin, dass die Bremsscheiben beim Lösen «aktiv» auseinandergedrückt werden. Der so entstehende Abstand soll den Leistungsverlust im Getriebe gegenüber der konventionellen Bremsbetätigung um bis zu 1,5 kW reduzieren und so Treibstoff einsparen.
Steckbrief Hürlimann «XM.K 120 T4i» Motor: 3,6 l, 4 Zylinder von Deutz mit Commonrail, Abgasrückführung und Dieseloxydationskatalysator Leistung: 113 PS bei 2200 U / min, 118 PS bei 2000 U / min Drehmoment: max. 460 Nm bei 1600 U / min Getriebe: 30 V / 30 R Wendegetriebe mit 5 Hauptgängen, 3 LS-Stufen und 2 Gruppen Zapfwelle: 540 / 540 E / 1000 / 1000 E Hydraulik: Zahnradpumpe mit 55 l / min plus «Eco»-Pumpe für 60 l / min schon bei 1600 U / min Hubwerk: EHR, max. 5410 kg Gewichte: Leergewicht 4400 kg, Gesamtgewicht 7500 kg Preis: CHF 61 900.– (Promotion, ansonsten CHF 85 500.–, inkl. MwSt.) (Herstellerangaben)
Kompakte Abgasreinigung Angetrieben wird der «XM.K 120 T4i» von einem 3,6-l-Motor von Deutz mit vier Zylindern. Der elektronisch geregelte Motor erfüllt die Abgasstufe 3b dank einer Commonrail-Einspritzung, Turbolader mit variabler Geometrie, gekühlter Abgasrückführung und einer Abgasnachbehandlung mit Dieseloxydationskatalysator. Es handelt sich dabei betreffend Handhabung und Wartung um das zurzeit einfachste System auf dem Markt: Auf einen SCRKatalysator und somit einen zweiten Tank mit «AdBlue» sowie einen Partikelfilter mit aufwendigem Regeneriersystem wird verzichtet. Auch benötigt das System weniger Platz als ein SCR-Katalysator und ist deshalb für den Einbau in einen Kompakttraktor wie geschaffen. Die Nennleistung von 113 PS wird bei 2200 U / min, die Maximalleistung von 118 PS bei 2000 U / min abgegeben. Das maximale Drehmoment von 460 Nm wird bei 1600 U / min erreicht. Der Treibstoff sparende Viscolüfter ist serienmässig aufgebaut. Das Kühlerpaket kann man nicht nach vorne aufklappen, jedoch lässt sich der Ölkühler seitlich herausziehen und ein Filtervorhang, in dem grobe Verunreinigungen aufgefangen werden, zur Reinigung ganz entnehmen. Die Wartungspunkte sind allgemein gut zugänglich. Einzige Ausnahme ist die Batterie auf der rechten Seite. Deren Verschalung ist mit vier Schrauben befestigt und kann aufgrund des Platzmangels unter den Aufstiegsstufen nur umständlich und mit etwas Übung entfernt werden. Praktisch ist hingegen der Batterietrennschalter unmittelbar über der Batterie.
Der elektronisch geregelte Motor erfüllt die Abgasstufe 3b.
Die 4-Pfosten-Bauweise bietet gute Rundumsicht und einen hellen Arbeitsplatz.
Acht Getriebeversionen zur Wahl Die Modelle sind mit acht verschiedenen Getriebeversionen erhältlich, davon vier mit mechanischer Wendeschaltung («LS»Version) und vier mit hydraulischer Wendeschaltung («GS»). Alle Getriebeversionen sind mit der von Same Deutz-Fahr bekannten 5-Gang-Schaltung und zwei Gruppen ausgestattet, was bei der einfachsten Version je zehn Vor- und Rückwärtsgänge ergibt. Durch zwei Lastschaltstufen («Hi-Lo») lässt sich die Gangzahl auf Wunsch verdoppeln. Das Testfahrzeug war mit der «GS»-Version und drei Lastschaltstufen ausgestattet. Das ergibt je 30 Vorund Rückwärtsgänge. Als Option lässt sich die Gangzahl mit einer Kriechgangreduktion auf je 60 Vor- und Rückwärtsgänge erhöhen. Das Auskuppeln ist auch über den im Hauptschalthebel integrierten «Komfort-Kupplung»-Knopf möglich, sodass ganz ohne Pedal gefahren werden kann. In Verbindung mit dem leichtgängigen Hauptschalthebel geht der Gangwechsel leicht von der Hand.
Zwei Gruppen – grosse Überlappung Die Gangabstufung hat sich im Testeinsatz als praktisch und zweckmässig erwiesen. Der kleinste Gang der Strassengruppe ist mit 7,5 km / h bei Nenndrehzahl klein, die
Optional verfügbar: mechanisch-hydraulisch kombinierte Parkbremse für absolute Sicherheit bei jedem Gefälle.
Per Kippschalter kann die «Eco»-Pumpe zugeschaltet werden, sodass die maximale Ölfördermenge bereits bei 1600 U / min erreicht wird.
Überlappung der beiden Gruppen recht gross, weshalb ein Gruppenwechsel relativ selten nötig ist. Die Abstufung der Lastschaltstufen mit dem völlig ruckfreien, aber 6/7 2016 Schweizer Landtechnik
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n Impression | Testbericht
Diagramm zur Bedienlogik des Hydrauliksystems:
30
% of usage second pump
80
20
100
10
50
Oil Flow (l/min)
70 60
1.600 rpm 60 l/min
50 40
0 0 800 1.000 1.200 1.400 1.600 1.800 2.000 2.200 Engine speed (rpm) % of usage Oil flow «ECO ON» second pump Oil flow «ECO OFF» – in Fläche «A» ist die Summe der Öldurchflussrate der Zusatzpumpe NULL – in Fläche «B» ist die Summe der Öldurchflussrate der Zusatzpumpe (VARIABEL entsprechend einer Rampe) – in Fläche «C» ist die Summe der Öldurchflussrate der Zusatzpumpe MAXIMAL
trotzdem raschen Wechsel zwischen den Lastschaltstufen ist positiv aufgefallen. Die «XM.K»-Baureihe bietet zwar kein «Speed-Matching» (automatische Anpassung der Lastschaltstufen beim Schalten), die Lastschaltstufen lassen sich jedoch während des Schaltens der Hauptgänge manuell anpassen. Damit kann man auch in einer flacher werdenden Steigung mit schwerer Last leicht hochschalten – der Sprung zwischen den Gängen «1H» und «2L» ist dafür relativ klein. So bietet der Traktor auch für schwere Transportarbeiten eine erstklassige Gangabstufung. Das Getriebe ist für eine Maximalgeschwindigkeit von 50 km / h ausgelegt, deshalb werden 40 km / h bei einer sparsamen Drehzahl von 1900 U / min erreicht.
Sanft bis aggressiv Positiv aufgefallen ist die elektronische Steuerung der Wendeschaltung, die über ein hydraulisches Proportionalventil erfolgt. Die Aggressivität lässt sich über einen Schiebeschalter direkt am Powershuttle-Hebel jederzeit in fünf Stufen von sanft bis aggressiv verstellen. Bewährt hat sich beim Frontladereinsatz die «Stop&Go»-Funktion. Ist diese aktiviert, wird beim Tritt auf die Bremse gleichzeitig ausgekuppelt und beim Verlassen des Pedals wieder eingekuppelt. So lässt sich nur mit dem Bremspedal arbeiten, was besonders in Hanglagen ein Vorteil ist. Nebenbei erwähnt sei beim Getriebe die gute Zapfwellenausstattung mit den vier Geschwindigkeiten 540 / 540 E / 1000 / 1000 E. Das Anfahren der Zapfwelle wird lastabhängig elektronisch gesteuert und ist mit allen Anbaugeräten sanft vonstattengegangen. Auch die zwei Hebel für die Geschwindigkeitsw ahl waren leicht zu betätigen.
sätzlich mit einer per Kippschalter zuschaltbaren «Eco»-Pumpe ausgerüstet. Ist dieses System aktiviert, wird eine maximale Ölfördermenge von 60 l / min bereits bei einer Motordrehzahl von 1600 U / min erreicht (siehe Grafik). Dieses System ist insbesondere bei Frontladerarbeiten von grossem Nutzen, wo hohe Ölfördermengen bei niedriger Motordrehzahl gefragt sind. Mit diesem System ist die Ölfördermenge in einem Drehzahlbereich von 1000 bis 1600 U / min um bis zu 55 % höher als bei herkömmlichen Systemen. Der Ölstrom der Zusatzpumpe wird durch ein proportionales Magnetventil in Abhängigkeit der Motordrehzahl kontrolliert und dem Ölfluss der Hauptpumpe zugegeben. Im Praxiseinsatz hat sich das System als nützlich erwiesen: Bereits bei niedriger Motordrehzahl kann mit dem Frontlader eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit realisiert werden, und dies bei niedrigem Geräuschpegel und reduziertem Treibstoffverbrauch. Das Testfahrzeug war mit drei mechanisch bedienten Zusatzsteuergeräten am Heck ausgerüstet, wovon eines mit Schwimmstellung, eines mit Kick-off-Funktion und eines mit einer stufenlos verstellbaren Mengensteuerung von 0 – 40 l / min ausgerüstet ist. Diese Mengensteuerung wird zwar ausserhalb der Kabine verstellt, kann jedoch durch die Heckscheibe vom Fahrersitz aus erreicht werden. Zusätzlich war am Heck ein viertes doppelt wirkendes Steuergerät (on / off), das über einen Kippschalter bedient wird, enthalten. Das Hubwerk am Heck bietet mit externem Zusatzhubzylinder serienmässig eine maximale Hubkraft von 5410 kg und wird über eine EHR bedient. Die Anwendung ist praktisch, eine Ausnahme ist hier die Hubhöhenbegrenzung, bei deren Verstellung im angehobenen Zustand sich das Hubwerk nicht direkt bewegt. Die neue Position wird erst beim nächsten Anheben wirksam. Bei der Hydraulikanlage zu erwähnen ist zudem die Zusatzausrüstung «SDD-Überlagerungslenkung». Wird diese per Knopfdruck aktiviert, verdoppelt sich die Fördermenge des Lenksystems, sodass nur noch die halben Lenkradumdrehungen erforderlich sind, was beispielsweise schnelles Manövrieren mit dem Frontlader oder am Feldende erleichtert.
Kabine mit vier Pfosten Hydraulik mit «Eco»-Pumpe In der Grundausstattung bietet das Hydrauliksystem eine Pumpe mit 55 l / min bei Nenndrehzahl. Das Testfahrzeug war zu44
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Die aufgebaute «D2L»-Kabine ist einfacher gestaltet als jene der «XM»-Baureihe. Dank der 4-Pfosten-Bauweise bietet die Kabine eine gute Rundumsicht und einen
Video zum Hürlimann «XM.K 120 T4i» Weitere Filme zu landtechnisch interess anten Themen auf unserem YoutubeKanal «Schweizer Landtechnik»
hellen Arbeitsplatz. Durch das optionale Dachfenster ist die Sicht auf das Frontladerwerkzeug stets gut. Das Lenkrad lässt sich zusammen mit dem Anzeigenbrett in der Neigung verstellen. Bei der zusätzlichen Höhenverstellung bleibt das Armaturenbrett auf gleicher Höhe, jedoch wandern Powershuttle-Hebel und Blinkerhebel dann auf die passende Höhe. So viel wie nötig, so wenig wie möglich, so lautet das Motto bei der Elektronik. Serienmässig stehen eine Zapfwellen- und Allradautomatik sowie ein Motordrehzahlspeicher zur Verfügung. Die Bedienungselemente sind in der rechten Seitenkonsole übersichtlich angeordnet und gut erreichbar. Das Platzangebot ist auch für grosse Fahrer gut, jedoch gibt es kaum Ablagemöglichkeiten. Positiv aufgefallen ist hingegen die Lüftung, die für einen Mittelklassetraktor viele Austrittsöffnungen bietet, zwei davon sogar im Fussbereich. Die Kabine ist als Option auch mit einer Niedrigdachversion erhältlich.
Fazit Der Hürlimann «XM.K 120 T4i» ist ein kompakter Traktor, der vor allem für den gemischten Betrieb und das Grünland geeignet ist. Die enorme Breite der Ausstattungsvarianten zeigt sich auch beim Preis: Kostet das Testfahrzeug mit allen Zusatzausrüstungen und Frontlader rund CHF 130 000.–, beträgt der Preis beim Grundfahrzeug mit 20 × 20-Getriebe nur noch netto CHF 61 900.– (aktuelle Pro motion, ansonsten CHF 85 500.–, Preise jeweils inkl. MwSt). n
Kurzbewertung + Gut abgestimmte Steuerung von Wendeschaltung und Lastschaltstufen + Gute Eignung für Frontladereinsatz («Eco»-Pumpe, «Stop&Go») + Breite Vielfalt an Ausstattungsvarianten – Nur manuelle Anpassung der Lastschaltstufen während des Schaltens – Beifahrersitz weit vorne – Batterie schwer zugänglich
Management n
Bremsen: Empfehlung des SVLT Mit der neuen EU-Typengenehmigungsverordnung 167 / 2013 für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge ergeben sich auch Änderungen im Bereich der Bremsen. Der SVLT hat nun eine Empfehlung für seine Mitglieder ausgearbeitet, um Fehlinvestitionen zu vermeiden. Roman Engeler
bisher 34 %) und beim 40-km / h-Modell statt einer Abbremsung von 38 % eine solche von 50 % (analog Lastwagen) gefordert. Neben dem bekannten EU-Druckluftsystem ist als Alternative auch ein neuartiges hydraulisches Zweitleitungs Bremssystem zugelassen. Ein lastabhän giger Bremskraftregler wird zur Pflicht (ausser bei 30er-Anhängern mit manuellem Bremskraftregler und bei Arbeitsanhängern). Die verbreitete hydraulische Einleiterbremse darf in neue Zugfahrzeuge nur noch bis zum 31. Dezember 2020 als optionales zweites Anhängerbremssystem zum pneumatischen oder hydraulischen Zweileitersystem eingebaut werden. Aktuell laufen deshalb Diskussionen innerhalb der Arbeitsgruppe landwirtschaftlicher Strassenverkehr, wie die neuen europäischen Richtlinien möglichst problemlos mit den bisherigen Schweizer Vorschriften in Einklang zu bringen sind. Beispielsweise wird diskutiert, ob ein hydraulisches Anhängerbremsventil auch nach 2021 als Ergänzung zu einem Zweileiterbremssystem auf Traktoren aufgebaut werden darf, um die vielen mit diesem Bremssystem ausgerüsteten älteren Anhänger auch mit neuen Traktoren ziehen zu können.
Empfehlung des SVLT
Den pneumatischen Bremsen gehört die Zukunft.
In den letzten Wochen und Monaten geriet das Thema «Bremsen» in den Fokus landtechnischer Diskussionen. Im Zuge des Inkrafttretens der neuen EU-Typen ge nehmigungsverordnung (siehe Artikel auf Seite 8) wurde auch die sogenannte Bremsenrichtlinie (EU) 2015 / 68, die für Zugmaschinen, Anhänger und gezogene, auswechselbare Geräte (Arbeitsanhänger) gilt, veröffentlicht. Obwohl gewisse Übergangsfristen gelten, besteht doch für lang-
Bild: Martin Abderhalden
fristig denkende und investierende Landwirte und Lohnunternehmer ein grosses Informationsbedürfnis, welche Vorschriften in diesem Zusammenhang in der Schweiz künftig gelten werden.
EU-Bremsenverordnung Die neue Richtlinie verlangt höhere Anforderungen an die Prüfung und Wirkung von Bremsen. So ist bei 30-km / h-Anhängern eine Abbremsung von 35 % (statt
Nach einer eingehenden Diskussion in der Arbeitsgruppe «Bremsen» und im Vorstand des SVLT hat sich folgende Empfehlung aus heutiger Sicht und für mittelfris tige Investitionen ergeben: – Traktor 40 km / h: Pneumatischer Zweileiterbremsanschluss mit Lufttrockner als langfristige Zukunftslösung und hydrau lische Einleiterbremse als Übergangslösung. – Transportanhänger: gefederte Anhän ger mit pneumatische Zweileiterbremse mit automatisch lastabhängigem Bremskraftregler, Abbremsung von mindestens 50 % bei einem Referenzdruck von 6,5 bar. Nachweis der Bremsleistung mittels Brems protokoll und Bremsberechnung. – Arbeitsanhänger: Pneumatische Zwei leiterbremse, wenn möglich automatisch lastabhängiger Bremskraftregler mit 50 % Abbremsung. Für eine bessere Bremskraftregelung und um eine Blockade der Räder auf schlechtem Untergrund wie feuchtem Gras zu vermeiden, sollte zusätzlich ein Antiblockiersystem (ABS) oder ein elektronisches Bremssystem (EBS) in Erwägung gezogen werden. Der SVLT wird seine Mitglieder auf dem Laufenden halten, sobald es auf diesem Gebiet Neuigkeiten gibt. n 6/7 2016 Schweizer Landtechnik
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Schwader mit Krone Für die Silage- und Heuernte haben sich die Mittelschwader schon seit Jahren bewährt. Im Flachland sind sie beliebt, je nach Topografie stossen sie aufgrund von Grösse und Gewicht aber an Grenzen. Martin Abderhalden parallel auszuheben, gibt es eine einfach gehaltene Bedieneinheit. Mit einem Hebel wählt man vor, ob der linke, der rechte oder beide Kreisel angesteuert werden. Für die Betätigung der Verriegelungsklingen ist eine Zugleine angebracht, die man auf den Traktor nimmt. Angetrieben wird die Maschine mit einer 540erZapfwelle bei einer gemäss Hersteller optimalen Drehzahl von 450 U / min. Der Leistungsbedarf liegt bei 50 PS. Getestet wurde der Schwader in der Silage mit einem 65 PS, bei der Heuernte dann mit einem 56 PS starken Traktor. Der kleinere Traktor mit knapp 2800 kg Eigengewicht wurde mit Hinterradantrieb gefahren, was absolut ausreichend ist. Die Stützlast des relativ schweren Schwaders hält das Zugfahrzeug prima in der Balance.
«Tridem»-Fahrwerk Mit 14 km / h (Silage) oder 11 km / h (Dürrfutter) erreicht man mit dem Krone «Swadro TC 760» eine prima Flächenleistung. Bilder: Martin Abderhalden
Auf dem Markt sind Mittelschwader in den verschiedensten Varianten und Ausführungen erhältlich. Die Schweizer Landtechnik konnte das mittlere Modell aus der «Swadro TC»-Serie von Krone, das Modell «Swadro TC 760» in der Heuund Silageernte ausführlich testen. Die Maschine verspricht mit technischen Neuerungen wie den «Lift»-Zinken und dem «Jet»-Effekt optimale Arbeitsergebnisse bei grosser Flächenleistung und soll für Schweizer Verhältnisse ideal passen. Auf einer Fläche von knapp 20 ha mit unterschiedlichem Futteranfall musste sich der Schwader behaupten.
Gelenkte Nachlaufachse Wie bei den Vorgängermodellen gewohnt, so ist auch der «Swadro TC 760» recht massiv gebaut. Davon zeugen das Gesamtgewicht von 2200 kg und die Stützlast von 950 kg. Das soll aber nicht heissen, dass der 590 cm lange Schwader nicht wendig ist. Denn mit der über den Unterlenkeranbaubock gesteuerten Nachlaufachse folgt er dem Zugfahrzeug perfekt. Zudem ermöglicht das Weitwin46
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kelgelenk an der Gelenkwelle maschinenseitig einen Lenkeinschlag von fast 85° zum Traktor. Die Testmaschine war mit einer Bereifung 15.0 / 55R17 ausgerüstet, was eine Transportbreite von 2,90 m ergibt und als Arbeitsanhänger (30 km / h) mit brauner Nummer eingelöst werden kann. Die beiden Kreisel lassen sich hydraulisch von einer Arbeitsbreite von 6,80 bis auf 7,60 m ausfahren. Beide Kreisel können auch einzeln ausgehoben werden. Sonst ist die Ausrüstung recht einfach. Nebst der guten Beleuchtung ist keine Elektronik verbaut. Der schlanke Anbaubock verfügt über ein Pendelgelenk, das Verwindungen vom Bock auf die Hinterachse ausgleicht. Er wird auf die Unterlenker angekuppelt, und die klappbare Abstellstütze geht platzsparend nach hinten hoch. Für die Hydrauliksteuerung benötigt man zwei Steuerventile, ein doppelwirkendes für die Breitenverstellung und ein einfachwirkendes für die Kreiselaushebung. 47 l / min Hydraulikleistung sind optimal, damit das Ausheben auch zügig vor sich geht. Um die Kreisel einzeln oder
Kreisel sowie Kreiselgetriebe sind wartungsfrei. Die Krone-«Dura Max»-Kurvenbahnen, auf die es drei Jahre Garantie gibt, führen die Zinkenarme relativ steil nach oben und unten. Die 47 mm grossen Steuerrollen ermöglichen einen ruhigen Lauf mit geringem Verschleiss. Wie auch bei den anderen Modellen von Krone sind die Lagergehäuse aus robustem Aluminiumguss gefertigt. Die Rillenkugellager sind ebenfalls wartungsfrei. Um sie vor Staub und Verschleiss zu schützen, sind die Kegelradantriebe rundum verschlossen und die Zinkenarmlagerungen mit den Steuerrollen dauergeschmiert. Die Testmaschine war mit einem «Tridem»Fahrwerk ausgerüstet. Zwei schwenkbare, aneinandergekoppelte Räder stützen vorne und hinten, beidseitig ist ein starres Tandemfahrwerk montiert. Dadurch, dass der Freiraum unter dem Kreisel für die Positionierung der Tasträder voll ausgenutzt wurde, können sie den Kreisel dort stabilisieren, wo die grössten Kräfte wirken, was die Bodenanpassung zusätzlich verbessert. Die beiden, über eine Feder entlasteten Kreisel mit 330 cm Durchmesser lassen sich hydraulisch um 80 cm seitlich ausfahren und die Arbeitsbreite verstellt sich dann von 6,80 m auf
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7,60 m. Dementsprechend verbreitert sich auch die Schwadbreite von rund 80 auf knapp 160 cm. Das ist praktisch, wenn mit einem Feldhäcksler gearbeitet wird. Dann sind breite Schwaden gern gesehen und für die Leistung effizienter. Für den Einsatz mit der Rundballenpresse oder dem Ladewagen ist aber bei 80 bis 100 cm Schluss, ansonsten die Gefahr besteht, dass bei Kurvenfahrten Futter liegen bleibt oder die Ballenausformung nicht ideal ist.
«Lift» und «Jet» Krone verspricht mit den speziellen «Lift»Zinken eine optimale Futteraufnahme bei höherer Zinkeneinstellung und schnellerem Tempo. An den je 13 Zinkenarmen sind jeweils vier Doppelzinken montiert, die ordentlich abräumen. Durch die zweite Kröpfung im unteren Teil der Zinken stehen diese auch bei schwerer Last noch auf Griff, wodurch sich das Futter besser anheben lässt. So wird auch eine schnellere Arbeitsgeschwindigkeit ermöglicht. Der «Jet»-Effekt ist ein weiteres Detail, das sich Krone vorbehält. Beim Absenken auf den Boden setzen zuerst die hinteren, dann die vorderen Tasträder auf. Beim Anheben ist die Reihenfolge umgekehrt, wie beim Starten und Landen von Flugzeugen. Damit soll vermieden werden, dass zu tief laufende Zinken die Grasnarbe beschädigen. Die Kreisel sind mittig aufgehängt und verfügen über eine kardanische Anlenkung. Das heisst, die Kreisel können in Längs- und Querrichtung pendeln. Das verbessert die Futteraufnahme bei Bodenunebenheiten, und die Zinken stechen weniger ein.
am Zugseil und hebt diese Sperrklinken an, damit die Kreisel voll ausheben können. Wenn sie ganz ausgehoben sind, lässt man das Seil los, worauf die schweren Eisenklinken einrasten und so die Transportstellung zuverlässig fixieren. Das Schwadtuch schwenkt beim Ausheben automatisch ein wenig zur Seite und nach oben. Eine zusätzliche Sicherung für die Strassenfahrt ist nicht nötig. Dank der jeweils drei klappbaren Zinkenarmen und Schutzbügel pro Kreisel ist es einfach, ohne Werkzeug die Transporthöhe von gut 400 auf 358 cm zu reduzieren. Das ist auch bei niedrigen Remisen ein grosser Vorteil. An den Hubzylindern der Kreisel sind zwei verstellbare Drosselventile angebracht, um den Durchlass zu regulieren, falls das erforderlich sein sollte. Für die Tiefeneinstellung dient jeweils eine Handkurbel pro Kreisel mit einer gut ablesbaren Skala.
Leistung in Silage und Heu unterschiedlich
ist super. Die 13 Arme räumen auch viel und schweres Futter schnell beiseite. Beim Dürrfutter musste die Geschwindigkeit aber auf 11 km/h reduziert werden, da sonst die Aufnahme des sehr trockenen Futters nicht mehr optimal war. Auch die Drehzahl musste nach unten angepasst werden. Bei über 370 U / min wirbelte das trockene Heu an der Schwade zu stark hoch. Die Schwadformung ist gut, und die etwas weiter auslaufende Schwade ist je nach Futter unterschiedlich gross. Die Bodenanpassung mit normaler Einstellung ist angesichts der Kreiseldurchmesser von 330 cm recht gut. Beim Überfahren von Kuppen hat sich das «Tridem»-Fahrwerk bewährt. Einzig hinten würden lenkbare statt starre Tasträder noch Sinn machen. Wenn man beim Abwärtsfahrten in einer Kurve und dann noch über eine Kuppe fährt, zwängen die Tandemaggregate recht stark und das entlastet die Hinterachse manchmal einseitig.
Da die Testmaschine gerade richtig auf Anfang Saison verfügbar war, konnte sie intensiv eingesetzt werden. Im ersten Zug wurden 6 ha Silage bearbeitet. Das Limit erreichte man bei etwa 15 km / h Fahrgeschwindigkeit mit 450 U / min. Für die ganze Parzelle benötigte man inklusive Randschwaden nur 65 Minuten – das
Wartung
Für kleinere Remisen wird es mit der Höhe von knapp 400 cm eng. Klappbare Zinkenarme für 358 cm Höhe lohnen sich.
Das Tridem-Fahrwerk war bei der Testmaschine leider nur vorne mit lenkbaren Tasträdern ausgestattet.
Die Achse verfügt über eine Zwangslenkung, die über eine Stange vom Anbaubock angesteuert wird.
Mit der hydraulischen Breitenverstellung werden die Schwaden 0,8 m bis 1,60 m breit.
Beim Unterhalt ist der «Swadro» genügsam. Die Kreiselgetriebe sind wartungsfrei, und nebst den üblichen Schmierstellen an Gelenken und Drehpunkten sind keine speziellen Arbeiten nötig. Vor Saisonbeginn sollte man das Ölniveau am Hauptgetriebe kontrollieren und dann
Einfache Bedienung Der Mittelschwader hat nach wie vor den Vorteil, dass die Anforderungen an den Fahrer kleiner sind als bei Seitenschwadern. Ohne grosse Routine ist es schnell möglich, zügig schöne Schwaden zu machen oder auch einmal retour in eine Ecke der Parzelle zu fahren. Holt der Fahrer am Vorgewende gut aus, kann er dank des grossen Lenkwinkels ohne Rückwärtsfahren direkt in die nächste Bahn einspuren. Unkompliziert ist auch die Einzelkreiselaushebung, die man über den Hebel am Bedienteil auf dem Traktor vorwählt. Hier wäre eine Rastung für die Mittelstellung toll. Ausgehoben wird über das Steuerventil mit Schwimmstellung. Die Stellung am Vorgewende wird beidseitig durch eine massive Sperrklinke begrenzt. Für die Transportstellung zieht man kurz
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alle 1000 ha wechseln. Sollte einmal ein Zinkenarm verkrßmmt werden, so kann man diesen relativ einfach und ohne viel Arbeit austauschen. Durch das Entfernen von zwei Schrauben und das AnlÜsen von zwei weiteren kann der komplette Schwadarm ausgefahren werden. Das durch zwei Scherspannstifte und Kleber gesicherte Zinkenrohr wird so relativ einfach ausgetauscht.
Fazit Der Gesamteindruck des Swadro 760 TC ist gut – bei guter Verarbeitung solide konstruiert. Aufgrund seiner kompakten Masse und der guten Gewichtsverteilung lässt sich die Maschine auf engem Raum parkieren. Dank der einfachen Bedienung finden sich auch weniger routinierte Fahrer schnell zurecht. Die Flächenleistung und Arbeitsqualität stimmen selbst bei vielem und schwerem Futter. Auch im leichten Hangeinsatz mit einem zweiradangetriebenen Traktor unter 60 PS
arbeitet der Schwader sauber und steht sicher, ein Umkippen in der Arbeitsposi tion ist praktisch unmĂśglich. Lenkbare Tasträder wären im hĂźgeligen Gelände noch wĂźnschbar. Beim Einsatz mit dem Feldhäcksler macht die Schwadbreitenverstellung sicher Sinn, bei Ladewagen oder Presse ginge es auch ohne. Wegen des geringen Leistungsbedarfs passt der ÂŤSwadro 760 TCÂť gut auf einen mittleren Betrieb und kann seine Vorteile auf der Ebene bis in leichte Hanglagen prima ausspielen.  n
Steckbrief Krone Swadro TC 760 Arbeitsbreite: 680 cm – 760 cm Kreisel: 2 × 330 cm Durchmesser mit 13 Zinkenarmen und je 4 Doppelzinken Länge: 590 cm Breite: 290 cm HÜhe: Zinkenarme starr 399,5 cm, mit klappbaren Zinkenarmen 358 cm. Gewicht: 2200 kg Zulässige Stßtzlast: 950 kg Flächenleistung: 7,5 ha / h Preis: Ab CHF 23 500 (inkl. MWST) (Herstellerangaben)
Video zum Schwader Krone ÂŤSwadro TC 760Âť
Kurzbewertung
Weitere Filme zu landtechnisch interesÂÂÂs anten Themen auf unserem YouTubeKanal ÂŤSchweizer LandtechnikÂť.
+ gute Verarbeitung + grosse Flächenleistung + Bedienung / Handling einfach – hintere Tastrollen (bei Testmaschine) nicht drehbar – eher hohes Gewicht
INSERAT
Einfach: die Bedieneinheit fĂźr die Einzelkreiselaushebung.
Eine gut ablesbare Anzeige erleichtert die mechanische HĂśheneinstellung der Kreisel.
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Feine Sache: die Griffe an den Steckkupplungen.
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Management n
Ballen transportieren ohne anzuecken Das Sichern von Rundballen und deren Strassentransport sind nach wie vor eine grosse Herausforderung. Oft ist Eile geboten. Jedoch geht die Sicherheit vor. Urs Rentsch, Dominik Senn Nun sind sie wieder auf den Feldern anzutreffen – die frisch gepressten und in Folien gewickelten Ballen. Die Arbeit ist erst beendet, wenn sie am vorgesehenen Lagerplatz deponiert sind. Der Transport dahin ist bekanntlich nicht ohne Tücken.
Viele verschiedene Arbeitsgeräte Zum Einbringen von Rundballen gibt es auf dem Markt viele verschiedene Arbeitsgeräte. Von der einfachen mechanischen oder hydraulischen Dreipunkt gabel über Ladegeräte und Brückenwagen bis hin zu speziellen Ballentransportwagen ist alles anzutreffen (siehe Ausgabe 10 / 2015, S. 50 / 51) (Franz.: voir edition 10 / 2015, p. 30 / 31). Was gibt es bei den verschiedenen Geräten hinsichtlich Strassenverkehrsvorschriften, insbesondere betreffend Trans portbreite und Ladungssicherung, zu berücksichtigen?
breiteten Dreipunktgreifern muss der Ballen mit Spannsets (Zurrgurten) zusätzlich gesichert werden. Ferner ist beim Einsatz kleinerer Traktoren zu beachten, dass der nötigen Ballastierung sowie der Nutzlast und dem Gesamtgewicht gebührend Rechnung getragen wird. Beispielsweise darf die Vorderachslast 20 % des Betriebsgewichts des Traktors nicht unterschreiten. Wichtig: Beim Strassentransport mit Doppelballengabel darf die Gesamtbreite mit Ladung 255 cm nicht überschreiten. Jeglicher Strassentransport von Ladungen (beispielsweise von Siloballen) an der Fronthydraulik oder mit dem Frontlader ist verboten (gemäss Verkehrsregelverordnung VRV, Art. 73 Abs. 4, und Verordnung über die Technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge VTS, Art. 11 Abs. 2h).
b) die Ladungssicherung entweder formschlüssig durch den Einsatz von Ballengeländern oder c) kraftschlüssig durch den Einsatz von Spannsets erfolgt. Im Fachhandel sind inzwischen Spannsets erhältlich, die speziell zum Sichern von Ballen entwickelt wurden. Damit ist das richtige Verzurren eines mit Rundballen beladenen Anhängers nicht mehr so aufwendig. Es ist unerlässlich, Ballen durch den Einsatz von Spannsets seitlich und gegen oben ausreichend zu sichern, wobei die Gesamthöhe 4 m nicht übersteigen darf. Auch bei Ladegeräten darf im Strassenverkehr keine Balle mit Greifer, also am Werkzeug, transportiert werden. Der gesetzlich geregelte Überhang samt Werkzeug darf 4 m nicht überschreiten; sollte doch, muss das Werkzeug auf einem Anhänger transportiert werden. n
Einsatz von Ladegeräten Gesamtbreite von 255 cm einhalten Mit geeigneten Transportgeräten darf am Traktorheck eine gesicherte Grossballe transportiert werden. Bei den weit ver-
Beim Einsatz von Ladegeräten (Teleskoplader, Hoflader, Frontlader) mit Transportanhänger ist darauf zu achten, dass: a) die Nutzlast des Anhängers nicht überschritten wird, Sowohl die Ladungssicherung als auch die Beleuchtung sind korrekt. Jedoch wird die zulässige Gesamtbreite von 2,55 m mit grösseren Ballen überschritten, damit sind Strassenfahrten nicht mehr gestattet. Die Nutzlast des Traktors darf nicht überschritten werden.
Wo drückt den Praktiker der Schuh?
So nicht auf der Strasse! Allerdings bei Leerfahrten auf der Strasse darf die Ballengabel an der Traktorfront mitgeführt werden, wenn diese ausreichend gekennzeichnet und der vordere Überhang von 4 m eingehalten wird (ab 3 m Überhang benötigt es einen V-Spiegel). Für Transport mit Ballen auf der Strasse muss die Ballengabel am Heck mitgeführt werden, zudem sind die Ballen mit Spannsets zu sichern, und es ist darauf zu achten, dass die Beleuchtung nicht verdeckt wird. Bilder: Ruedi Hunger
Was beschäftigt Sektionsmitglieder des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik am meisten? Wo drückt sie der Schuh? Welchen Hauptproblemen sehen sie sich in der Praxis ausgesetzt? In dieser lose erscheinenden Serie behandelt die Schweizer Landtechnik solche Anliegen aus der Praxis, wie sie laufend an den Bereich Weiterbildung und Beratung des SVLT herangetragen werden.
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Nächste Stufe wird gezündet Die Motorenhersteller sind in ihren Entwicklungsabteilungen bereits mit Hochdruck an der Arbeit, ihre Aggregate für die bevorstehende, allerdings noch nicht definitiv skizzierte Abgasnorm der Stufe 5 vorzubereiten. Die Bauma in München bot dazu eine erste Präsentationsplattform. Roman Engeler
Die neuen Emissionsgrenzwerte der EU-Stufe 5 f ür Russpartikel erfüllt dieser MTU-Motor durch innermotorische Weiterentwicklungen, eine SCR-Anlage und einen zusätzlichen Dieselpartikelfilter. Das Abgasnachbehandlungssystem ist hier in einer «One-Box»-Lösung realisiert. Bild: MTU
Kaum sind die letzten, beinahe im Staccato-Rhythmus auferlegten Abgasstufen 3a, 3b und 4 mehr oder weniger umgesetzt, steht schon der nächste Schritt vor der Türe: Ab 2019 soll sie in Europa gelten, die Emissionsnorm der Stufe 5 für im OffRoad-Bereich eingesetzte Dieselmotoren, zu denen auch jene in der Landwirtschaft verwendeten zählen. Allerdings sind noch nicht alle Eckwerte exakt definiert, insbesondere was die Übergangsfristen für bereits produzierte Motoren betrifft. Hinsichtlich des Zeitpunkts für die Einführung (auf 2019) und der umzusetzenden Neuerungen (tiefere Grenzwerte für die Partikelmasse und neuer Maximalwert für die Anzahl der Partikel) scheint jedoch schon ziemliche Klarheit zu herrschen. Keine Änderungen respektive schärfere Vorschriften sind hingegen bei den Stickoxiden, dem Kohlenmonoxid und bei den Kohlenwasserstoffen zu erwarten (Grafik). An der Bauma in München, der weltgrössten Ausstellung rund um Baumaschinen, präsentierten Mitte April verschiede50
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ne Motorenhersteller ihre Konzepte, wie sie das neue Regulativ in ihren Aggregaten umzusetzen gedenken.
Umsetzung Es zeichnet sich ab, dass die Stufe 5 nur noch in Verbindung von SCR-Nachbehandlung mit einem Dieselpartikelfilter erreicht werden kann. Bereits im Übergang von Stufe 3 zu 4 mussten die «NurDiesel»-Protagonisten ihre Strategie aufgeben und auf die Kombination mit SCR setzen. Nun geschieht selbiges den «SCRonly»-Promotoren, sie müssen wohl alle einen Partikelfilter einbauen, um die Grenzwerte einhalten zu können. Viele Motorenbauer setzen dabei aber auf einen AGR-losen Ansatz, können also auf eine Abgasrückführung verzichten und so das volle Potenzial des Motors ohne Vergrösserung des Hubraums nützen.
«Emission Flex-Package» Da es absehbar ist, dass diese neue Abgasnorm nicht von allen Ländern dieser
Erde per Januar 2019 aufgeführt wird, haben die Motorenbauer sogenannte «Emission Flex-Packages» entwickelt. So präsentierte MTU auf der Bauma eine Software, die es Kunden künftig ermöglichen soll, ein und dieselben Motoren auch in Ländern zu betreiben, in denen unterschiedliche Emissionsanforderungen gelten und Kraftstoffe mit einem höheren Schwefelanteil verwendet werden. Die Software kann die Abgasnachbehandlung, wie beispielsweise die SCRAnlage des Motors, deaktivieren. Da an der Hardware des Motors nichts verändert werden muss, wird dem Hersteller oder Betreiber des Fahrzeugs so der Verkauf in verschiedene Länder erleichtert. Bei der Konzeption eines neuen Fahrzeugs müssen dank dieser Lösung bezüglich des Motorbauraums keine zusätzlichen Varianten eingeplant werden. Ein Vertrag mit dem Käufer der Motoren soll zudem sicherstellen, dass die Anpassung der Aggregate den Emissionsrichtlinien der entsprechenden Länder entsprechen.
Veranstaltungen | Plattform n
Telematik Bereits seit einiger Zeit gibt es vor allem bei Erntemaschinen Telematik-Lösungen, mit denen über das Internet nicht nur der Standort der jeweiligen Maschine festgestellt werden kann, sondern auch via Diagnose-Tools in die Maschine und deren Steuerung eingegriffen werden kann. Cummins kommt nun mit dem System «Connected Diagnostics» auf den Markt. Dieses System kann eine drahtlose Verbindung zwischen Motor sowie seinem Hersteller aufbauen und so eine unmittelbare Diagnose der Fehleralarme einleiten, entweder per E-Mail oder per App aufs Smartphone. Da praktisch jeder Motor elektronisch gesteuert wird, braucht es dazu lediglich ein aktives Telematik-Gerät für die entsprechende Datenübertragung.
Fazit Effizienz und Emissionswerte von Dieselmotoren wurden in den letzten Jahren schrittweise optimiert und haben bereits
Elektrische Antriebe Wem selbst die saubersten Dieselmotoren noch zu viele Emissionen verursachen, setzt auf elektrische Antriebe, die mehr und mehr auch in grösseren mobilen Maschinen Einzug halten. Während die eigentliche Technik heute vorhanden ist, gehören das Speichern der Energie und die Zeit des Aufladevorgangs nach wie vor zu den Killerkriterien. Kommt hinzu, dass bei den aktuellen Erdölpreisen Projekte mit alternativen Energien es sowieso schwer haben, sich am Markt etablieren zu können. Trotzdem gab es an der Bauma bei einigen Ausstellern neue, elektrisch betriebene Maschinen zu sehen, beispielsweise den kleinen Lader «e5» von Avant (2,8 m Stapelhöhe, 0,9 t Kipplast) oder der mit dem Innovationspreis der Bauma prämierte Radlader «5055e» von Kramer (2,8 m Stapelhöhe, 2,3 t Kipplast).
heute ein Niveau erreicht, das vor weniGasmotoren gen Jahren noch unerreichbar schien. So Gasmotoren werden im Off-Road-Einkonnten seit der Einführung der Stufe 1 satz oft als Alternativen zu Dieselaggreim Jahr 1999 die Emissionen von Stickoxigaten genannt. Einen interessanten den und Partikeln bis zur Stufe 4 um über Ansatz zeigt nun Deutz, einerseits mit 95 % reduziert werden. Mit der nun andem neuen 3-Zylinder-Motor «TDC 2.2» visierten Stufe 5 wird die Partikelmasse (30 bis 76 PS, Bild), anderseits auch mit nochmals um 40 % gesenkt und neu dem bereits eingeführten, grösseren ein Grenzwert für die Gesamtzahl der 4-Zylinder-Modell «TDC 2.9»: Diese ausgestossenen Partikel definiert. Diese beiden Motoren macht Deutz nun für den Einsatz mit Flüssiggas nutzbar. SoEmissionswerte werden wohl nur noch in wohl für die Gas- als auch für die DieselVerbindung von SCR- und Dieseloxidativariante, so heisst es bei Deutz, werde onskatalysator sowie Dieselpartikelfilter die gleiche Motorenplattform verwenzu erreichen sein, die künftig zudem in det. Die Motoren sollen sich speziell für einem Bauteil zusammengefasst sein den Gabelstaplereinsatz in Gebäuden werden. Innermotorische Weiterentwickeignen, da Flüssiggas als Kraftstoff deutlungen haben dazu geführt, dass die neulich weniger Emissionen verursache. en Motoren im Vergleich zu ihren VorMithilfe eines 3-Wege-Katalysators – gängern weiter an Leistung und Drehohne ein aufwendiges Abgasnachbemoment zugelegt haben, gleichzeitig der handlungssystem– werde die Abgasstufe Treibstoffverbrauch nochmals reduziert 5 «bequem» erreicht. werden konnte. Viele Motoren folgen heute dem «Downsizing»-Prinzip, das heisst, sie erzielen mehr Leistung bei geringerem Hubraum. So können grössere Motoren ersetzt oder mehr Leistung bei gleicher Baugrösse erzielt werden. Für die Maschinenkonstrukteure ist es ein Trost, dass viele der neuen Stufe5-Motoren die gleichen Bauräume wie ihre Vorgänger-Modelle aufweisen dürften. Die Kosten für die Motoren einerseits, aber auch für die damit angetriebenen Landmaschinen anderseits allerGrafik_Ba uma.pdf dürften 1 27.04.16 15:21 dings weiter ansteigen. n
Entwicklung der Abgasstufen (130 – 560 kW) g / kWh
10 8 6 4 2
PM NOx
0 g/kWh
Stufe 1 (1999)
Stufe 2 (2002)
NOx
Stufe 3a (2006)
Stufe 3b (2011)
PM
Stufe 4 (2014)
Stufe 5 (2019)
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n Plattform | Report
Die Bauernfamilie Ueli Gabriel in Ennetbürgen hat vor drei Monaten mit Severin Zuwachs erhalten.
Bilder: Dominik Senn
Höhenflüge in der Bergzone In der Bergzone 1 hoch über Ennetbürgen NW und dem Vierwaldstättersee hat Junglandwirt Ueli Gabriel hochfliegende Pläne der Erweiterung seines Milchwirtschaftsbetriebes realisiert. Das VLT-Vorstandsmitglied ist Genossenbürger der Korporation Ennetbürgen und bewirtschaftet als solches zwei Parzellen im Talboden. Dominik Senn Im Rücken die ostwärts zum Vierwaldstättersee abfallenden Ausläufer des Bürgenstocks (1127 m. ü. M.) und vorne tief unten, südwärts, das Seebecken mit Ennetbürgen und weiter hinten Becken ried rechterhand auf dem Talboden mit dem Flugplatz Buochs-Ennetbürgen: Auf halber Höhe, auf dem Bauernhof Mürgg, lebt das junge Bauernpaar Daniela und Ueli Gabriel und bewirtschaftet das vollständig arrondierte Land, das zwischen 650 und 780 m. ü. M. liegt. Die Aussicht ist fast paradiesisch zu nennen. An der Liegenschaft vorbei führt ein geteerter Hangweg ostwärts dem Wald zu. Dort befindet sich das St.-JostChappeli, eine beliebte Hochzeitskapelle. Die Kapelle gilt als spiritueller Energieort. Den Besucher beschleicht untrüglich bald einmal das Gefühl, hier dem Himmel ein bisschen näher zu sein als anderswo.
Kluge Mechanisierung Den Milchviehstall Mürgg hat Vater Josef 1979 erbaut und mit seiner Familie bewirtschaftet. Heute lebt er mit seiner Frau im Dorf Ennetbürgen, denn er hat den Betrieb 2006 Sohn Ueli mit Jahrgang 52
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1980 übergeben, als klar war, dass nur der Zweitjüngste der fünf Geschwister an Landwirtschaft interessiert war und den Beruf auch erlernte. «Obwohl ich seit Kindheit hier lebe, erfreue ich mich jeden Tag aufs Neue am Ausblick», sagte Ueli Gabriel beim Besuch der Schweizer Landtechnik. Und Frau Daniela, die vierjährige Tochter Sabrina zur Seite und den erst drei Monate alten Severin auf dem Arm, pflichtete bei: «Es bedeutet uns Lebensqualität.» Und das ist gut so. Denn keine Geiss schleckt weg, dass der Alltag zumeist von harter Arbeit geprägt ist, einzig gemildert von klug überlegter Mechanisierung des Betriebes, aufgrund eines «knallharten Mechanisierungskonzeptes», so Ueli Gabriel.
Aus der Not eine Tugend gemacht Letzteres ist auf Mürgg matchentscheidend, denn der Landwirt geht seit 14 Jahren auswärts einem Nebenerwerb (Montage und Produktion) in einer Schlosserei nach, winters durch sogar zu 100 %. «Ohne diesen Nebenerwerb hätten wir aufgrund der heutigen Agrarpolitik nicht genügend Einkommen», gab er freimütig
zu Protokoll. Er war zu diesem Schritt gezwungen, um seiner wachsenden Familie die Existenz sichern zu können. Doch der aufgeweckte Berufsmann machte aus der Not eine Tugend: «Der Nebenerwerb erlaubt mir die Anschaffung solcher Maschinen, die mir und meiner Frau einerseits die Hofarbeit selbst erleichtern und andererseits die Betriebsarbeitszeit verkürzen», sagte er. «Insgesamt erreichen wir damit eine klare Effizienzsteigerung, die uns ermöglicht, neue Projekte anzugehen.»
Milchwirtschaft mit Aufzucht Gabriels halten Geissen, zwar nur vier, dazu einige Hofkatzen. Ihr Stolz sind jedoch die dreiundzwanzig Milchkühe der Schweizerrassen Braun- und Fleckvieh. Das Jungvieh geben sie in einen Aufzuchtbetrieb. Der 20-ha-Betrieb in der Bergzone 1 ist ein reiner Milchwirtschaftsbetrieb (Industriemilchproduktion). Das Eingrasen, Heuen und Silieren besorgen Ueli und Daniela Gabriel meist zu Zweit. Ab und zu hilft ein Schulabgänger mit. Vater Josef ist für die Kranarbeit zuständig. Insgesamt stehen zwei je doppelrad-
Report | Plattform n
bestückte Grünlandtraktoren der Marke Steyr, ein «975»-er von 2004 und ein «4095»-er von 2012, zur Verfügung, dazu von Pöttinger ein Ladewagen «Boss» von 2001, ein Kreiselheuer «Hit 690» von 2013 und ein Mähwerk «Novaalpin 260» mit Aufbereiter – einem der ersten in der Schweiz ausgelieferten. Unverzichtbar geworden ist weiter der fünfreihige Bandrechen «270» von Knüsel, den sich Gabriel 2013 anschaffte, und natürlich der Mäher «Euro 4» von Rapid aus dem Jahre 2010. Zum Betriebsportfolio gehören noch ein Schilter LT 2 von 1969, ein Vakuumgüllefass von Kohli mit 6150 l Fassungsvermögen und Untenanhängung, ein kombiniert einsetzbarer 7-m-Schleppschlauch mit Hangausgleich von Kohli und ein vollhydraulischer Heukran der Marke Sumag von 2007, der den ruckelig arbeitenden alten Elektroheukran ersetzt. «Die einzige A rbeit, die ich an einen Lohnunternehmer vergebe, ist das Siloballenpressen», sagte er.
Ausbauten Vor sechs Jahren erbaute die Familie ein Wohnhaus mit drei Wohnungen, von denen sie zwei vermieten; ein Unterfangen, das von Baubehörden und der Politik unterstützt wurde, aber deren Mitsprache bezüglich Bauvorschriften bedingte. Das ursprüngliche Wohnhaus zwischen
Zukunftsmusik Die Familie hat aber noch hochfliegendere Pläne realisiert: «Gabriel» ist eines der 17 Genossengeschlechter der Genossenkorporation Ennetbürgen, in der rund 360 nutzungsberechtigte Männer und Frauen eigene Waldungen, ebenes Talland, eigene Landwirtschaftsbetriebe, Wohn- und Gewerbebauten, diverse Anlagen und sogar eigene Alpen am Buochserhorn, in Dallenwil und Emmetten bewirtschaften. Ueli Gabriel bewirtschaftet derzeit 3 ha in zwei Parzellen auf der Allmend (die Ebene beim Flugplatz). Der dort geeignete Anbau von Mais würde ihm die ganzjährige Silagefütterung erleichtern. Nebenbei widmet er sich seinen Steckenpferden, dem Sammeln von «Weidbissen» (Kuhglocken) und der Vorstandstätigkeit im Bauernverein Ennetbürgen, der mit der Kulturkommission und der Genossenschaftskorporation zusammen seit sechs Jahren das Alpabzugsfest in Ennetbürgen organisiert. An diesem Volksfest hat Daniela schon zum zweiten Mal einen eigenen Stand mit Hofprodukten betrieben und damit wirksam darauf aufmerksam gemacht, dass auf Mürgg ihr Selbstbedienungs-Hofladen mit fast ausschliesslich betriebseigenen Rohstoffen steht, mit gluschtigen Dörrfrüchten, Gelees, Sirups, Konfitüren, Baumnüssen usw. Nicht zuletzt ist der kommunikations freudige Ueli Gabriel seit 2012 Vorstandsmitglied des Nidwalder Verbandes für Landtechnik und dabei für das Aktuariat verantwortlich. Er will nach seinen Worten darauf hinwirken, dass die Landwirte ihre Maschinen und Fahrzeuge «in Schuss halten» und immer wieder auf Fahrtüchtigkeit prüfen, besonders die Lichtanlagen. «Mir ist Sicherheit im landwirtschaftlichen Strassenverkehr ein grosses Anliegen», sagte er. n
Prächtige Aussicht von der Mürgg auf den See und den Flugplatz Buochs-Ennetbürgen.
Neubau und Scheune wurde abgerissen. Der neu geschaffene Platz dient jetzt als Siloballenlager. «Der Futtermischwagen, ein Peecon ‹Biga 10 m3 Maxi Eco›, mit Untenanhängung für die optimale Traktion bei der relativ steilen Hocheinfahrt, erleichtert und verkürzt meiner Frau das Füttern des Viehs, vor allem im Winter, wenn ich tagsüber auswärts arbeite», sagte Ueli Gabriel.
Scheune und Viehstall auf Mürgg über dem Vierwaldstättersee.
n Passion
Der Meili «P 55» von 1948 Im aargauischen Othmarsingen steht ein rarer Meili-«P 55»-Autotraktor von 1948. Besitzer Adrian Wehrli pflegt ihn liebevoll. Dominik Senn einen neuen Kühler baute. Den Vergaser liess er auswärts revidieren, und auch die Bremsen von einer Spezialfirma neu aufbauen. Jede wiederverwendete Schraube bürstete er fein säuberlich. Ihm war es wichtig, den Meili so zu belassen, wie er ihn vor fünf Jahren angetroffen hatte. «Man soll das Alter und die Spuren der Arbeit sehen, inklusive Schrammen und Beulen. Er ist an Traktorentreffen ein richtiger Zuschauermagnet, und viele Leute schätzen, dass man sieht, wie er
«Auf Grossvaters Milchwirtschaftsbetrieb hier im Ebnet in Othmarsingen lief ein Grunder-Traktor», erinnert sich Adrian Wehrli, «das Traktorfahren, Töfffahren und überhaupt Motoren, aber auch die Landwirtschaft, haben mich damals für alle Zukunft geprägt.» Selber lernte er den Beruf des Gipsers und Stukkateurs, schloss mit der Meisterprüfung ab und machte sich just zum Millennium selbstständig, ein Jahr nach dem Umbau der Scheune zu einem Wohnhaus, wo er heute mit seiner Familie lebt. Der lauschige Baumgarten auf der der Hauptstrasse abgewandten Seite mit Gartenhäuschen, Werkstatt, Garage und Schopf lässt nicht erahnen, dass hinter den Mauern TöffOldies wie BSA, Dollar, teils mit Seitenwagen, und Motocross-Töffs stehen, dazu ein ebenfalls funktionstüchtiger LanzTraktor von 1936, auf dem hinten eine Sitzbank aufgeschraubt ist; damit fährt er bei schönem Wetter Familienmitglieder ins Maiengrün zum gemeinsamen Picknicken. Hingegen hat er den Motocross-Sport an den Nagel gehängt. Lieber zeigt er sich an den Traktorentreffen im nahen Möriken. Bei diesen Anlässen unterstützt er die Organisatoren freiwillig zusammen mit einigen Kollegen, «weil es uns Freude macht», so sein Kommentar. 54
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Jahrgang 1948 Sein ganzer Stolz ist jedoch der Meili-Traktor von Adrian Wehrli thront stolz zu Hause in Othmarsingen auf seinem Meili «P 55» von 1948 (grosses Bild); das Chassis ist 1948. «Ich suchte einen geschweisst. Bilder: Dominik Senn schnellen Oldtimer-Traktor, ein Schweizerprodukt musste es sein, und strassenfahrtauglich», sich im Laufe der Zeit verändert hat, was sagte er. Per Zufall hörte er von einer bei neu lackierten Traktoren kaum mehr möglich ist.» Dafür muss er das «naturBetriebsauflösung im Schaffhausischen. Wahrhaftig, ein rares Modell, ein Meili «P belassene» Gefährt nach jedem Regen55», mit Viertakt-Benzinmotor aus einem schauer trockenreiben und einölen, was er aber jedes Mal mit viel Hingabe tue. Willys Jeep, Modell «CJ2A», mit geschweisstem Chassis und AussenbandDenn er weiss, dass es sich um eine echte bremsen, rostbehaftet und mit Platten an Rarität handelt. Er kennt keinen zweiten Besitzer eines Meili «P 55» mit Aussenallen Rädern, wartete auf bessere Zeiten – die im Jahre 2010 mit dem Erscheinen bandbremsen und geschweisstem Chassis. von Adrian Wehrli auch kamen. Er ist ein Glücklicherweise brauchte er am Motor selber nichts zu ändern. Der sprang auf überaus leutseliger Mensch, dem KollegAnhieb an, wie man das von einem Autound Freundschaften sowie Familie über alles gehen. Sie alle halfen ihm bei der mobil gewohnt ist; er verrichtet seine Arbeit Suche nach originalen Ersatzteilen und bis heute tadellos. Der Traktor ist eingelöst, Unterlagen. Und als diese Quelle eraber nicht mit Veteraneneintrag, was Ad schöpft war, holte er sich Rat im Internet rian Wehrli nicht ganz nachvollziehen kann, und bei Richard Hagen, dem Co-Autor der Meili sei so doch viel authentischer. Das des Buches «Meili – Vom Autotraktor zum belegt er nicht bloss mit Worten, sondern auch mit Taten: Im Unterstand des Wohnmodernen Spezialfahrzeug». hauses steht ein zweiter Meili mit demselZuschauermagnet ben Motorentyp, aber bereits mit GussErst jetzt machte er sich an die RestaurieChassis, ein «P 55 b» von 1949, den er rot rung des Meili, den er mit Ausnahme des lackieren liess und der ebenso fahrtüchtig ist. Dieser Typ ist verbreitet, er weiss um Motors komplett zerlegte, reinigte, neu verkabelte, den Dynamo revidierte und mehrere Inhaber solcher Traktoren.
Jährliches Wettpflügen «Ich schätze am Meili, dass er klein, schön und bescheiden daherkommt, dazu läuft er fein, der Motor ist einfach und robust, die Kupplung leicht zu bedienen. Am liebsten besucht er damit Traktorentreffen oder fährt mit Kollegen und ihren Oldtimern zu geselligen Treffen aus. Jährlich veranstaltet er mit ihnen in der Nähe ein Wettpflügen mit angehängten Selbsthalterpflügen. Einen Wunsch hat er noch: «Ich suche einen Autotraktor oder einen alten Sechszylinder-Benzintraktor, mit dem ich gerne Ausfahrten unternehmen würde.» n
Der «P 55» besitzt ein geschweisstes Chassis und Aussenbandbremsen, das Innenritzel läuft noch nicht im Ölbad.
Autotraktor – Raupenfahrzeug – Dumper – Helikopter Bauernsohn Ernst Meili (1900 – 1975) wurde in Oberandwil TG geboren und machte sich ab 1934 mit dem Umbau ausrangierter Automobile zu Traktoren auf dem Schweizer Traktorenmarkt zu schaffen. Bekannt wurde er durch Erfindungen wie das Greiferrad, das Stollenkranzrad und vor allem das Federstahlrad. Er verwendete ausschliesslich US-amerikanische Autos, wie Chrysler, Buick, De Soto, Dodge und Cadillac, mit einem Hinterteil aus einer geschweissten Stahlkonstruktion, in welche ein innenverzahnter Ritzelantrieb integriert war, was die geforderte Untersetzung ohne Zusatzgetriebe ermöglichte. Nach dieser Bauart stellte er auch diverse Industrietraktoren her, zumeist mit V 8-Motoren, die für den Strassentransport ein zusätzliches Übersetzungsgetriebe besassen. Bereits im zweiten Kriegsjahr machte sich Treibstoffknappheit bemerkbar, und Meili entwickelte innert dreier Monate eine funktionstüchtige Holzgasanlage, welche er mittig hinter dem Fahrersitz platzierte. Gegen Kriegsende erschienen mehrere Modelle auf dem Markt, auch international, darunter solche mit Hercules- und Mägerle-Dieselmotoren. 1950 stellte Meili mit dem Hercules den mit 140 PS damals grössten Traktor Europas her. Während der nur wenige Monate dauernden Zusammenarbeit mit Bührer in Hinwil, kam ab 1947 der 35 PS starke «P 55» auf den Markt, mit Willys-Jeep-4-Takt-Motor ausgestattet. Der 1948 in kleiner Auflage gebaute «P 55» von Adrian Wehrli hatte noch ein geschweisstes Chassis und Aus senbandbremsen. Bereits ein Jahr später wurde das Chassis mithilfe von Lehren geschweisst und das Innenritzel lief im Ölbad, war also nicht mehr nur durch Staufferbüchsen geschmiert. Ernst Meili
junior war massgeblich an der Konstruktion des «Me 52» von 1953 beteiligt, welcher erstmals eine gegossene Hinterachse der Firma von Roll Gerlafingen hatte. Meilis als gewiefte Konstrukteure bauten fast alles, was der Markt an Zugmaschinen so verlangte. Für die in den Fünfziger jahren aufkommenden Kunsteisbahnen konstruierten sie Eisbahntraktoren mit VW-Industriemotoren. Für die Schweizer Armee entwickelte Meili senior 1957 geländegängige Dreiachsfahrzeuge namens Flex-Trac. Er stellte auch Industrietraktoren her, zweirad- und allradgetriebene Dumper, Schneefräsen, Agromobile mit fester oder kippbarer Brücke, Zapfwelle, Dreipunkthydraulik und Allradantrieb, sogar den Prototyp eines knickgelenkten Allradtraktors und das Pistenfahrzeug Snow-Flex für die Präparierung von Skipisten; Letzteres diente als Grundlage für die ab 1969 in Serie hergestellten Pistenbully von Kässbohrer. Ernst Meili senior war nämlich Gründungsmitglied der Luftseilbahn Celerina-Saluver. Er schuf weiter eine Fräse zur Gewinnung von Meersalz und diverse Spezialfahrzeuge. Er hat sich noch gesteigert: Im Jahre 1966 baute der Senior einen Helikopter und stattete ihn mit einem Vierzylinder-Lycoming-Flugzeugmotor aus; das Fluggefährt wurde vom zuständigen Bundesamt für grosse Distanzen nicht freigegeben und konnte von einer Pilotin und zwei, drei Meili-Mitarbeitern bloss für kurze «Luftsprünge» über die Meili-Marchwerke hinweg genutzt werden. Gesamthaft baute Meili von 1934 bis 1969 rund 7000 Traktoren, dazu etwa 850 Transporter und Multimobile sowie einige Hundert Spezialfahrzeuge; die Firma war in ihren besten Jahren drittgrösste Schweizer Traktorenherstellerin.
bkt-tires.com
n Sicherheit
Mettre la ceinture – laver les gants «Sich anschnallen – sich die Hände (Handschuhe) waschen». Die beiden Verhaltensweisen, zur Verinnerlichung empfohlen, wurden zu den Schlüsselbegriffen an der informativen Westschweizer Jahresveranstaltung der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL). Stattgefunden an der Walliser Landwirtschaftsschule in Châteauneuf, reihte sie sich ein in zahlreiche Events zum Jubiläum «50 Jahre BUL in der Romandie». Ueli Zweifel Mit anderen Worten: Das Hauptaugen merk an der Unfallverhütungstagung galt der Risikoverminderung im Umgang mit und beim Handling von Pflanzenschutz mitteln einerseits und dem Kampf gegen tödliche Unfälle in der Landwirtschaft mit Schwerpunkt Fahrzeuge und Maschinen andererseits.
Die Statistiken belegen es hundertfältig Die Landwirtschaft ist ein Arbeitsumfeld mit hohem Unfallrisiko. Erfreulich ist im merhin, und dazu haben gewiss auch 50 Jahre Predigtdienst zur Unfallverhütung das Ihre beigetragen, dass die Unfallzahlen der letzten Jahre im Mittel bei den Todes
fällen eine (leicht) sinkende Tendenz auf weisen. Unverrückbar bleibt die Tatsache, dass sich die meisten tödlichen Unfälle mit Fahrzeugen und Maschinen ereignen. So mussten im letzten Jahr 37 tödliche Unfälle beklagt werden, davon 15 mit Fahrzeugen und 6 beim Maschineneinsatz. Die Ursachen sind u. a. menschliches Ver sagen, technische Defekte (Bremsen), Grobfahrlässigkeit, Fahrfehler mit Kippen und Stürzen in Hang lagen – und auch wenn es scheinbar eben ist.
Der Gurt – dein Lebensretter Hartnäckig hält sich die Mär, man könne sich in einem landwirtschaftlichen Fahr zeug, also in einem Traktor, in einem Zweiachsmäher oder auch in einem Stap lerfahrzeug festhalten, wenn ein Sturz sich anbahnt oder – noch schräger – man sei so agil, noch rechtzeitig abzuspringen. Dies gelingt erwiesenermassen in 99,9 % der Fälle nicht, weil alles viel rascher geht, als dass man Herr der Lage wäre, um den richtigen Moment und die richtige Rich tung zu erwischen. Wobei Lage hier ja auch wörtlich zu nehmen ist, wenn ein Fahrzeug kippt oder noch schlimmer, sich überschlägt. Die BUL – Leute beteuern, auch eine Traktorkabine ohne Gurt biete nur beschränkten Schutz, wenn die Wucht des Aufpralls so heftig wird, dass Schei ben und Türen zerbersten.
«Arbeitssicherheit mit Maschinen und Geräten» ist ein Kursangebot der BUL. Hier veranschaulichen vier Waagelemente der Walliser Kantonspolizei die massiven Gewichtsverlagerungen je nach Aufsattellast und Topographie. Bilder Ueli Zweifel
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Die Botschaft ist klar und eindeutig: Wie im Auto muss der Griff zum Gurt eine Reflexbewegung werden und der Klick beim Einrasten wie das belohnende Okay für eine gute Tat.
Man weiss, dass neue Staplerfahrzeuge, Knicklenker und weitere nützliche Lo gistikfahrzeuge im Landwirtschafts- und
Sicherheit n
Die Kippkabine, ein Dauerbrenner im Demonstrationsarsenal der BUL, hat die Lacher auf ihrer Seite. Doch ihre Botschaft lautet «Kluge Köpfe schnallen sich an».
Gewerbeumfeld obligatorisch mit Sicher heitsgurten ausgerüstet werden. Man weiss: Wenn Sicherheitsgurten vorhanden sind, müssen diese, wie ande re Sicherheitselemente, nicht nur funkti onstüchtig sein, sondern auch angewen det werden. Die Frage, wieso Sicherheitsgurten auf neuen Traktoren nach wie vor nicht Usus ist, konnte nicht so eindeutig beant wortet werden. Es braucht offenbar die langwierigen Verhandlungen und Über einkünfte im Rahmen von Normierungs verfahren. Es braucht den Leidensdruck, um den Menschen vor seinem Unverstand und vor seinen Fehlleistungen zu schüt zen.
samt die Zahl der Todesfälle am Arbeits platz markant zu drücken. So sollen bis 2020, von jetzt an gerechnet, 250 Leben gerettet werden. D. h., man will die To desfälle am Arbeitsplatz von rund 70 pro Jahr bis 2020 halbieren. Von den gespro chenen Geldern partizipiert die BUL im landwirtschaftlichen Umfeld. Die BULKippkabine ist diesbezüglich ein hin länglich bekanntes und immer wieder in struktives Beispiel. In der Kabine Platz nehmend, kann man eins zu eins und doch gefahrlos, weil angegurtet, das Feeling für die Kräfte und die Dynamik erahnen, die beim Fahrzeugsturz ins Spiel kommen. Gewiss nicht untypisch für das Wallis wurde auch die akute Sturzgefahr beim Einsatz von schmalen Raupenfahrzeugen auf steilen Rebparzellen angesprochen. Die Devise eines Teilnehmers, auf diesen nehme er generell nur erdseitig (Steh-) Platz. Eine parallele Aktion läuft unter dem Motto «Maschinen zeigen Zähne». Damit wird eine andere Hauptursache für gravierende Unfälle angesprochen, die eigentlich nicht Schicksal sind. Der Ver stand und die Logik wüssten schon, was recht und billig ist. Doch Stress, Stolz, Bequemlichkeit, Selbstüberschätzung (bei mir doch nicht), … durchkreuzen vernünf tiges Handeln oder Unterlassen. Eine weitere Aktion «Be smart work safe» will in diesem Fall, und wo immer angebracht, trendig aufgemacht über Smartphone und Social Media nachhel fen, um die junge Generation emotional und häppchenweise für ein cooles Sicher heits- und Gesundheitsverhalten zu sensibilisieren.
Sicherheitsexperte Claude-Alain Putallaz: «Pflanzenschutzmittel sollen nur in der Originalpackung aufbewahrt werden. Die Beschriftungen auf der Packung geben der Fachperson die Handlungsanweisungen.»
Der neue «Easy-flow»-Adapter bietet ein geschlossenes System beim Einfüllen des konzentrierten Pflanzenschutzmittels in den Tank und gewährleistet eine gefahrlose Kanisterspülung.
Safe at work – 250 Leben So heisst eine Kampagne des Bundes, der Kantone und der Versicherer, die, gestar tet um 2000, sich zum Ziel setzt, insge
Das Diagramm auf jedem Staplerfahrzeug gibt klar und deutlich an, wo die Grenzen nach Massgabe von Gewicht und Schwerpunktlage sind. Moderne Geräte unterbinden vor dem Kippmoment eine verhängnisvolle Fehlmanipulation.
Ein Vorschriftenarsenal Ein Arsenal an Vorschriften und Regel werken ist darauf angelegt, den Pflanzen schutzmitteleinsatz nach dem Wissens stand und den behördlichen Vorgaben für Mensch und Umwelt so sicher wie möglich zu machen und weiterzuentwi ckeln. Die Beratungsstelle für Unfallver hütung stellt im sehr breiten Massnah menpaket bekanntlich den persönlichen Anwenderschutz in den Vordergrund und auch den Schutz von Angestellten und Drittpersonen, die nach einer Behandlung mit Pflanzenschutzmittel (Einhaltung einer Wartefrist) einer erhöhten Gefahr ausgesetzt sind. Nur Originalgebinde verwenden, die In formationen auf demselben genau lesen und die Sicherheitsvorschriften befolgen
Ein kleiner Versuch: Scheinbar wasserdichte Kleidung kann diese Eigenschaft verlieren, wenn ein Tensid (Waschmittel) die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzt.
sind die gewiss selbstverständlichen Emp fehlungen, die es sich lohnt, im eigenen Interesse vordringlich zu befolgen. Neue Piktogramme zu den Gefahren potenzialen auf den Gebinden wollen zudem noch klarer und abgestuft nach Risiko und physischer Veranlagung der 6/7 2016 Schweizer Landtechnik
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n Sicherheit
involvierten Personen sachdienliche Infor mationen geben. Stärker noch als bislang wollen sie auch auf Langzeitschäden zum Beispiel für die Atemwege und betreffend Kanzerogenität Hinweise geben.
Overalls in der persönlichen Schutzausrüstung Intensiv behandelt wurde an der Tagung auch das schwierige Thema «Schutzan züge» bei der persönlichen Ausrüstung (PSA). Es ist sehr anspruchsvoll, diesbezüglich einen goldenen Mittelweg zu finden zwischen so gegensätzlichen An sprüchen wie der Dichtigkeit des Mate rials, angepasst an die Giftigkeit eines Produktes und des Tragkomforts (schwit zen) zu finden. Für die Schutzanzüge gibt es inzwischen eine europäische Normierung und vor allem auch eine DIN-Norm, um eine ver lässliche und praxisbezogene Klassierung zu erhalten. Der gute Tragkomfort kann sich bei warmem Wetter und Sonnen einstrahlung namentlich auch in Kombi nation mit Kopfbedeckung, Atem- und Gesichtsschutz sowie Handschuhen zur Tortur wandeln, und der Anblick eines Marsmenschen in der Kulturlandschaft weckt zudem ungute Emotionen. Letzte re aber sind unerheblich, wenn es um den Anwenderschutz geht. Betreffend hermetisch versiegelter Over alls kann man sich Erleichterung in der geschlossenen Fahrzeugkabine erlauben und vor allem, wenn sich das Hauptrisiko auf das Handling bei der Herstellung der Spritzbrühe, d. h. auf das Einfüllen des konzentrierten Produktes und die Herstel lung der Spritzbrühe, beschränkt. Eine grossflächige Schürze ist dann wesentlich komfortabler zu tragen und – an der Ta gung im Wallis demonstrierte auch das neue geschlossene Befüllsystem «Easyflow» von Bayer-Agrotop seine Zuverläs sigkeit. Ein Fazit Man kann sehr weitreichende Massnah men treffen, um sich besser zu schützen. Unverrückbar aber bleiben die Grundre geln für den kleinen Mann: Sorgfältig arbeiten, Arbeitskleider säu bern und sie nicht in Kombination mit Essensaufname tragen. Und unerlässlich ist es, die Arbeitshandschuhe vor dem Ausziehen gründlich abzuwaschen und zu spülen. Das verhindert mit konzent rierten und deshalb besonders toxischen Produkten über die Haut oder sogar die Augen in Kontakt zu kommen. n 58
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50 Jahre BUL in der Romandie: Die Beratungsstelle für Unfallverhütung lädt am 21. Juni zu einem Tag der offenen Tür in Moudon ein. Der Unfallexperte Paul Marti eröffnete am 1. Oktober 1966 an der landwirtschaftlichen Schule in Moudon die «Antenne romande der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft.» Sein Nachfolger wurde 1991 der Sicherheitsingenieur Etienne Junod. Die Schweizer Landtechnik befragte ihn zu den Konstanten und den Variablen in der Unfall prävention: Etienne Junod: «Die Konstanten sind, dass wir damals wie heute gegen die Unfälle mit Fahrzeugen, Landmaschinen und den vielen Gefahren auf dem Hof ankämpfen. Im Fokus stand damals und steht heute der Unfallschutz für die Kinder. Gleich wie damals geht es um die psychologische Unfallverhütung, also darum, gegen das menschliche Fehlverhalten anzukämpfen. Verändert hat sich das Arbeitsumfeld in der Landwirtschaft. Damals sassen von den Gross eltern über die Bauernfamilie bis zu den Bediensteten noch mehr als ein Dutzend Leute um den Tisch, heute kann es eine moderne Kleinfamilie sein: immer weniger Zeit, Stress, schlechte wirtschaftliche Aussichten drücken auf das Gemüt. Die Zahl der Suizide nimmt zu. Mangelndes Konzentrationsvermögen sind die Kehrseite von Überwachungselektronik, Prozesssteuerung und Mobiltelefoneinsatz. Wir müssen die neuen Tendenzen in unsere Kurse und unsere Angebote einfliessen lassen.
Etienne Junod, Westschweizer Fachstellenleiter und begabter Kommunikator der BUL in Moudon VD.
Die Westschweizer Beratungsstelle für Unfallverhütung war vorerst ein Einmannbetrieb. Heute haben wir sieben Mitarbeitende, die insgesamt 6,2 Vollzeitstellen bilden. Der Aufgabenfächer ist enorm gewachsen: klassische Unfallverhütung, intensive Kurstätigkeit, Strassenverkehr, Hoflogistik, Sicherheitsüberwachung in Betrieben mit Auszubildenden und Angestellten, Bereich Pflanzenschutz, sichere Tierbetreuung. Entwicklung von Broschüren und von Informationsmaterial zur Unfallverhütung und Präsenz in den Fachmedien. Bei uns in der Westschweiz wurde insbesondere auch der Bereich «Sichere Tierbetreuung» stetig ausgebaut. Wir haben diesbezüglich wertvolle Inputs von unseren Kollegen aus dem französischen «Institut de l’élevage» erhalten und umgesetzt. Seit 50 Jahren sind wir gene rell immer wieder intensiv in Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen der Unfallver hütung in Frankreich und vor allem im Elsass. Das in der Landwirtschaft angesammelte Fachwissen und Know-how findet Eingang in praktisch angelegten Kursangeboten, die wir im Auftrag von anderen Branchen, z. B. des Baugewerbes und auf Werkhöfen, erteilen. Neu ist ein Kursangebot «Sicherheit in der Pferdehaltung» im Aufbau begriffen. Ein breites Arbeitsfeld, das noch mehr beackert werden muss, ergibt sich generell in der Paralandwirtschaft und mit Blick auf eine sichere Handhabung von Motorgeräten im Gartenbau und in der Hobbygärtnerei. Aufgezeichnet von Ueli Zweifel
Geschicklichkeit ist alles Noch immer vermögen Traktoren-Geschicklichkeitsfahren (TGF) viele Junge und Junggebliebene zum Mitmachen zu animieren, so wie unlängst Aargauer, Berner und Luzerner. Die Schweizer Meisterschaft steht vor der Tür. Paul Müri, Peter Gerber, Anton Moser
Gespannt auf die Rangierungen: der Luzerner Geschäftsführer Sepp Erni bei der Auswertung.
So sehen Sieger aus: Junior Adrian Gerber und der Aktive Thomas Stettler in Ersigen.
lände in Ersigen in den Kategorien Aktive, Junioren und Damen die besten «Berner Traktorfahrer» erkoren worden. Der abwechslungsreiche und faire Parcours mit sieben praktischen und einer theoretiEin Fahrer – ein Lader – ein Ball – ein Korb: TGF im aargauischen Walde. schen Aufgabe wurde allenthalben geschätzt. Als Organisator zeichnete sich einchen Glück mitspielt, reicht es zu einer mal mehr die Landjugendgruppe «Untere Bei einem Traktoren-GeschicklichkeitsfahEmme» aus. Der altbekannte Geschicklichren werden an die Teilnehmer hohe An Spitzenklassierung oder sogar zum Sieg. forderungen gestellt. Dabei geht es nicht Diesen holte bei den Senioren Ruedi keitsfahrer Thomas Stettler aus Stettlen nur um geschicktes Lenken von FahrzeuDätwyler, bei den Junioren Swen Mauch dominierte schliesslich die Kategorie Aktigen und ihren Zusatzgeräten, sondern und bei den Damen Brigitte Bauhofer, ve. Als Sieger der Kategorie Junioren wurauch um technisches Wissen in den Bereialle Schmiedrued. de Adrian Gerber, Ersigen, ausgerufen, vor Silvan Bruni, Noflen, und Patrick Gerber, chen Motoren, Traktoren, Unterhalts- und Wartungsarbeiten sowie Strassenverkehr. Walde AG: Deutscher Ideenimport Ersigen. Bei den Frauen siegte Ramona Aufgrund dieser Aufgaben klassieren sich Das TGF im aargauischen Walde war zum Kofmel, Oberdorf, vor Rita Gasser, Stett vor allem geübte Fahrer, welche auch gute len, und Karin Trachsel, Ersigen. 16. Mal vom Männerchor Schmiedrued technische Kenntnisse haben, auf den vororganisiert worden, was rund hundert deren Rängen. Wenn dann noch ein bissTeilnehmende mit ihrer Präsenz belohnNasskalt in Hohenrain LU ten. Elf Traktorfahrer im Alter zwischen Bei nasskalter Witterung fand das Luzer14 und 18 Jahren und zehn Frauen verner Traktoren-Geschicklichkeitsfahren a m Schweizer Meisterschaft im suchten ihr Glück. Nicht Einsatz mit roher BBZN in Hohenrain statt. 64 Teilnehme Traktoren-Geschicklichkeitsfahren Kraft, sondern Fahren und Reagieren mit rinnen und Teilnehmer massen sich in viel Gefühl war die Devise beim Um acht Fahrdisziplinen und beantworteten Die Bestplatzierten der Kategorien Elite (Seniogang mit Traktoranbaugeräten oder -anFragen zum Strassenverkehr und zur Trakren) und Junioren werden ihre Kantone an der hänger. Gegenüber dem letzten Anlass torentechnik. Gäste aus anderen KantoSchweizer Meisterschaft im Traktoren-Geschicknen waren besonders erfolgreich; sie bevor zwei Jahren wurden neue Posten einlichkeitsfahren am Wochenende vom 10. / 11. legten sowohl bei den Junioren als auch gebaut. Man habe sich sogar in DeutschSeptember 2016 vertreten. Sie findet im Greyerzerland, genauer in Grandvillard, statt und wird bei der Elite den ersten Rang. Als Sieger land für neue Ideen umgeschaut, so OKvon der Sektion Freiburg ausgerichtet. BekanntChef E rwin Schmid. Gleich geblieben ist bei den Junioren konnte Jörn Ris aus lich ist die Schweizer Meisterschaft um ein Jahr jedoch der Theorieposten, an welchem 40 Wangenried BE als Preis ein Bike mit nach verschoben worden. Jene Qualifikanten, welche knifflige Theoriefragen innert 20 Minuten Hause nehmen. Mit einer neuen Motorinzwischen das Juniorenalter überschritten beantwortet werden mussten. säge und einem Holzerhelm als Preis wurhaben, dürfen trotzdem teilnehmen, obschon de bei der Elite Stefan Liechti aus Ersigen sie eigentlich zu alt sind, hat der Vorstand BE geehrt. Bei den Damen siegte Andrea Dauerregen in Ersigen BE des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik Hodel aus Schenkon LU. Die Ranglisten Bei garstigen Wetterbedingungen sind auf entschieden. einem top hergerichteten Wettkampfgesind unter www.lvlt.ch aufgeschaltet. n 6/7 2016 Schweizer Landtechnik
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n SVLT | Redaktion
«Danke, Ueli»
Aldo Rui übergibt Ueli Zweifel unter anderem einen Jahreseinband 1987 der «Schweizer Landtechnik», den ersten, den Ueli Zweifel entscheidend geprägt hat. Bild: Roman Engeler
Nach 29-jähriger Tätigkeit beim SVLT als verantwortlicher Redaktor für die «Schweizer Landtechnik» trat Ueli Zweifel Ende Mai in den verdienten Ruhestand. Roman Engeler Seit gut 90 Jahren gibt es den SVLT, den Schweizerischen Verband für Landtechnik. Rund ein Drittel der Verbandsgeschichte hat Ueli Zweifel also in seiner Funktion als verantwortlicher Redaktor für das Fachmagazin «Schweizer Landtechnik» geprägt. Es war Ende November 1986, als Ueli Zweifel nach einer Besprechung in Riniken die – anfänglich erst provisorische – Zusage bekam, für den SVLT ab Mai 1987 als Redaktor tätig zu werden. Zwei Monate später genehmigte der geschäftsleitende Ausschuss diese Wahl, erst aber ein Jahr später der Zentralvorstand. Mit der Wahl von Ueli Zweifel, er setzte sich unter fünf Bewerbern durch, ging auch eine Neuausrichtung der ursprünglich 15-mal jährlich erscheinenden Zeitschrift einher. Sein erstes Editorial und seinen ersten Artikel – notabene zum auch heute noch oder wieder aktuellen Thema «Bremsen» – publizierte Ueli Zweifel in der Ausgabe 5 / 1987. Waren zu dieser Zeit Schreibmaschine und Fotos in Schwarz und Weiss 60
Schweizer Landtechnik 6/7 2016
noch an der Tagesordnung, so sind es 29 Jahre später Internet, Desktop-Publishing und Digitalfotografie. All diesen Umstellungen hat sich Ueli Zweifel stets gestellt, obwohl ihm die damit oftmals einher-
gehende Oberflächlichkeit und Schnelligkeit nicht überaus behagte, war und blieb er doch ein Verfechter und Meister einer wohl gewählten und formulierten Schrift. Quasi als Einmannunternehmen gestartet, hat Ueli Zweifel in der Folge die Redaktion sukzessive ausbauen dürfen und auch können. Bei seinem Ausscheiden sind es sechs Redaktoren – nicht alle in Vollzeit – die sich um ein informatives und spannend aufgemachtes Heft kümmern, das mittlerweile in elf Ausgaben pro Jahr erscheint. Fünf Druckereien, vier Verbandsdirektoren und drei Präsidenten waren es, mit denen Ueli Zweifel intensiv zusammenarbeitete. Oder wie Direktor Aldo Rui bei seiner Verabschiedung betonte: «Die Konstanz im Verband waren die stetigen Veränderungen und DU!» Pflichtbewusstsein und Bescheidenheit waren weitere Tugenden, die Ueli Zweifel stets geprägt haben. Nicht er wollte im Mittelpunkt stehen, sondern die Interessen des Verbands und jene der Zeitschrift sollten es immer sein. Zu seinen Vorgesetzten, zu seinen Mitarbeitern, aber auch zu Kunden und Lieferanten pflegte er stets ein herzliches Verhältnis. Harmonie war ihm wichtiger als das sture Durchsetzen seiner persönlichen Vorstel lungen. Lieber Ueli, Redaktion und Verlag der «Schweizer Landtechnik», aber auch die Leserschaft und der gesamte SVLT danken dir herzlich für dein langjähriges Engagement. Du darfst stolz sein auf dein Werk. Wir alle wünschen dir einen angenehmen Übergang in die dritte Lebensphase. Wir wünschen dir dabei viel Glück und Befriedigung, vor allem aber weiterhin gute Gesundheit. n
Willkommen Gaël Als neuen Redaktor dürfen wir einen «altbekannten» willkommen heissen. Gaël Monnerat verstärkt seit dem 6. Juni 2016 das Redaktionsteam der «Schweizer Landtechnik». Die langjährigen Mitglieder des SVLT und die aufmerksame Leserschaft der «Schweizer Landtechnik» werden ihn kennen, war er doch in den Jahren 2009 bis 2011 bereits einmal als Redaktor für den SVLT tätig. In der Zwischenzeit arbeitete Gaël Monnerat für die fenaco-LANDI Gruppe (UFA-Revue, Kommunikation Departement Pflanzenbau). Nun kehrt Gaël Monnerat nach fünf Jahren zum SVLT zurück. Sein Büro hat er am landwirtschaftlichen Bildungszentrum in Grange-Verney VD bezogen, hat also für die Redaktion der «Schweizer Landtechnik» und für den SVLT quasi einen Westschweizer Standort eröffnet. Wir freuen uns, dass wir mit Gaël Monnerat einen ausgewiesenen Fachredaktor verpflichten konnten, und freuen uns auf eine angenehme, prosperierende Zusammenarbeit. Gaël Monnerat, gael.monnerat@agrartechnik.ch, + 41 79 322 93 09
Sektionen | SVLT n
FR Bremsenkontrolle 2016 Der Freiburgische Verband für Landtechnik (FVLT) erhält im Jahre 2016 die Bremstestkampagne aufrecht. Dieser Test ist gedacht für Karren und Anhänger aller Art, 30 oder 40 km / h, die während des ganzen Jahres im Einsatz stehen. Der Test findet in der Nähe Ihres Wohnortes in dafür ausgerüsteten Ateliers statt (die Liste der Werkstätten ist auf der Website unter www.smu.chzu finden). Wichtig: Für die Prüfung müssen die Anhängerzüge mit pneumatischen oder hydraulischen Betriebsbremsen ausgerüstet werden. Vorteil: Für seine Mitglieder gewährt der FVLT einen Rabatt von Fr. 50.– pro Achse bei Vorlage der Rechnung. Dazu genügt es, eine Kopie der Rechnung an folgende Adresse zu senden: AFETA / FVLT, Laurent Guisolan, route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux. Dieses Angebot gilt nicht für den Kauf von neuen Geräten oder für ein später folgendes Aufgebot zur Expertise.
LU Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils mittwochnachmittags statt. Kurskosten, inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder Fr. 70.–, für Nichtmitglieder Fr. 90.– Nächste vorgesehene Termine: 22. Juni 2016 in Hochdorf, 13.15 – 17.30 Uhr 6. Juli 2016 in Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für Fr. 29.– Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils samstags in Büron und Sursee statt. Für Mitglieder Fr. 300.–, für Nichtmitglieder Fr. 320.– Nächste Termine: Kurs 608: jeweils Samstag, 9. + 16. Juli 2016, 08.00 – 12.00 Uhr Kurs 609: Donnerstag, 21. Juli 2016, 16.00 – 20.00 Uhr; Freitag, 22. Juli 2016, 16.00 – 20.00 Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Schüpfheim und Hochdorf: für Mitglieder Fr. 220.–, für Nichtmitglieder Fr. 240.–. Nächste Termine: 25. / 26. Aug. + 1. / 2. Sept. 2016 in Sursee, 19 – 21 Uhr Die Kurse werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt. Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als im Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lektionen); für Mitglieder Fr. 539.– / für Nichtmitglieder Fr. 579.Der Lastwagentheoriekurs umfasst 32 Lektionen, während vier Wochen jeweils einen Tag pro Woche, jeweils in Luzern. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg jede Woche möglich. Der nächste Kurs beginnt am 31. August 2016. Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit, bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch
ZH Traktoren-Geschicklichkeitsfahren 2016
Theoriekurse Kategorie F / G Im Theoriekurs Kat. F / G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km / h. Siehe auch www.fahrkurse.ch
AG Kursorte und -daten: Muri: Mi., 9. + 16. Nov., 18.30 – 20.30 Uhr. Riniken: Mi., 26. Okt. + 2. Nov., 18.30 – 20.30 Uhr. Liebegg: Sa., 12. + 19. Nov., 9 – 11 Uhr. Frick: Mi., 31. Aug. + 7. Sept., 18.30 – 20.30 Uhr Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, bvlt@bluewin.ch BL, BS Kursort und -daten: Sissach: 17. August und 3. September, 2. November und 19. November Kontakt: Marcel Itin, Hof Leim 261, 4466 Ormalingen, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch FR Kontakt: FVLT, Laurent Guisolan, route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, laurent.guisolan@fr.ch, 026 305 55 58 GR Kursorte: Landquart, Ilanz, Thusis, Davos, Scuol, Samedan Kontakt: Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch NE Kursdaten: in den Herbstferien Kontakt: M. Bernard Tschanz, chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch SG, AI, AR, GL Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SH Kursort und -daten: Herblingen (GVS Agrar AG): Sa., 17. Sept. Kontakt: VLT-SH Geschäftsstelle, Martin Müller, Haldenhof 286, 8213 Neunkirch, 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch SO Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch SZ, UR Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch TG Kursort und -daten: Altnau 18. + 29. Juni; Bürglen 27. August + 3. September; Müllheim 29. Oktober + 9. November Kontakt: VTL / Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen VD Kursorte: Moudon, Oulens-s / Echallens Kontakt: ASETA-Section vaudoise, Virginie Bugnon, chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG
Sonntag, 21. August, 9 – 17 Uhr, Schützenhaus Altrüti, Gossau
Kursort: Zug; Kursdaten: 10. Oktober + 13. Oktober Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch
Das Traktoren-Geschicklichkeitsfahren wird gemeinsam mit der Land jugend Zürcher Oberland (www.ljz.ch) organisiert und durchgeführt. Es gibt eine Festwirtschaft. Das Rangverlesen ist um 17 Uhr.
Kursorte: Strickhof, Lindau; Kursdaten: 17. Sept., 12. Nov. Kontakt: SVLT ZH, Eschikon, 058 105 98 22, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch
ZH
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n SVLT | Porträt
Herzblut für die Landwirtschaft Christophe Berthelet betreibt in Meinier GE die Carrosserie Berthelet Frères SA. Parallel dazu ist er in der Nachbargemeinde Choulex am Lohnunternehmen AGRi-F1 beteiligt: Seiner Vorliebe frönend, absorbiert ihn der landwirtschaftliche Einsatz als Chauffeur mit eigenem Traktor und Mähdrescher in der Erntesaison vollumfänglich. Das hat ihm letztlich die Präsidentschaft der «Vereinigung der Genfer Traktorenbesitzer» eingetragen. So nennt sich die Genfer Sektion des SVLT. Christophe Berthelet: «In Kontakt mit der Vereinigung bin ich 1996 gekommen. Damals führte unsere Sektion eine grosse Maschinen demo zur Bodenbearbeitung durch. Ich präsentierte an meinem Johny eine Säkombination. Jahre später forderten mich meine Freunde auf, der Vereinigung der Traktorbesitzer beizutreten. Seit 2004 bin ich Mitglied. Drei Jahre später holten sie mich in den Vorstand und nur zwei Jahre später wurde ich 2009 als Nachfolger von Hubert Déthurens zum Präsidenten gewählt. Ich durfte die Führung in einem gut eingespielten Team übernehmen, mit guten Beziehungen zu den Behörden und vor allem auch mit dem langjährigen und erfahrenen Geschäftsführer Michel Riedlinger. Mit dessen Nachfolger Bertrand Favre, seit 1998 im Vorstand, bin ich seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden. Logischerweise bleibt bei ihm für die Sektion am meisten Arbeit hängen. Dabei muss man wissen, dass wir alle ehrenamtlich arbeiten. Mit noch gut 220 Mitgliedern geht das nicht anders. Seit einem Jahr ist unsere Vereinigung beim Genfer Bau- und Umweltdepartement in der Kommission für Warentransporte vertreten, sodass wir frühzeitig auf hinderliche Massnahmen bei Strassenbauprojekten reagieren können. Das ist ein Ding, auf das wir ziemlich stolz sind. Wenn ich an die bäuerlichen Organisationen denke, so bin ich im Übrigen der Ansicht, dass sie sich zu sehr verzetteln und ihre Kräfte bündeln müssten. Ich gehe davon aus, dass mein Mass als Präsident mit zehn Jahren voll ist. Es gibt doch noch so viele Dinge, die einem auch beschäftigen: Freiwilligen-Feuerwehr im Rang als Leutnant und Gemeinderat in Meinier zum Beispiel. Und als ehemaliger Rugbyspieler gilt mein Engagement als Co-Präsident und Hauptsponsor dem Nationalliga-A-Rugbyclub «Hermance Région». Das geht ganz schön ins Geld. Last but not least, bin ich auch noch verheiratet und Vater von drei Kindern.» n (Aufgezeichnet von Ueli Zweifel)
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Kurse | SVLT n
Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT CZV – Weiterbildungskurse
Fahrkurs G40 Kursorte 1260 *Nyon VD 1315 *La Sarraz VD 1510 *Moudon VD 1562 *Corcelles-près-Payerne VD 1630 *Bulle FR 1890 *Saint-Maurice VS 1964 *Conthey VS 2208 *Les Hauts-Geneveys NE 2720 *Tramelan BE 2852 *Courtételle JU 3186 Düdingen FR 3250 Lyss BE 3267 Seedorf BE 3421 Lyssach BE 3510 Konolfingen BE 3550 Langnau i.E. BE 3770 Zweisimmen BE 3792 Saanen BE 3800 Interlaken BE 3930 Visp VS 4222 Zwingen BL 4415 Lausen BL 4702 Oensingen SO 5040 Schöftland AG 5505 Brunegg AG 6056 Kägiswil OW 6130 Willisau LU 6210 Sursee LU
6276 Hohenrain LU 6430 Schwyz SZ 6472 ***Erstfeld UR 6702 **Claro TI 7130 Ilanz GR 7302 Landquart GR 7430 Thusis GR 7524 Zuoz GR 7550 Scuol GR 8180 Bülach ZH 8200 ***Schaffhausen SH 8303 Bassersdorf ZH 8460 Marthalen ZH 8500 Frauenfeld TG 8836 Biberbrugg SZ 8856 Tuggen SZ 8867 Niederurnen GL 8932 Mettmenstetten ZH 9133 Sitterdorf TG 9200 Gossau ZH 9436 Balgach SG 9465 Salez SG 9602 Bazenheid SG
Kursart
Kursdatum
Ladungssicherung
Fr. 11.11.2016
AED / BLS, Erste Hilfe
Mo. 21.11.2016
ARV 1 und digitaler Fahrtenschreiber
Fr. 25.11.2016
Hebegerätekurse
Kursort: Wildegg AG
SUVA-anerkannt: Gegengewichts- und Teleskopstaplerkurs; Instruktion Hoflader Kursart
Kurstag 1
Kurstag 2
Grundkurs für Staplerfahrer
Mo. 07.11.2016
Di. 08.11.2016
Grundkurs für Staplerfahrer
Mi. 09.11.2016
Do. 10.11.2016
Grundkurs für Staplerfahrer
Mo. 14.11.2016
Di. 15.11.2016
Grundkurs für Staplerfahrer
Mi. 16.11.2016
Do. 17.11.2016
Schweisskurse * Sprache Französisch ** Sprache Italienisch *** neue Kursorte
Kursort: Riniken AG
Kursort: Riniken AG
Weitere Kurse für Herbst 2016 in Planung
Unterstützt durch den Fonds für Verkehrssicherheit (FVS)
Detailliertes Kursprogramm, Teilnahmebedingungen und Kurskosten: www.fahrkurse.ch und www.g40.ch
Weitere Auskünfte: 056 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch
n Impressum 78. Jahrgang
Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik Werner Salzmann, Präsident Aldo Rui, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 50 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Gaël Monnerat: gael.monnerat@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Postfach, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch
Verlagsleitung Roman Engeler, Postfach, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate / Anzeigen Stämpfli AG Vanessa Ciglar, Anzeigenleiterin Wölflistrasse 1, Postfach, 3001 Bern Tel. 031 300 63 87 E-Mail: inserate@staempfli.com Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2015. Kombinationsrabatt: 25 % bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition Stämpfli AG, Wölflistrasse 1, 3001 Bern Erscheinungsweise 11-mal jährlich
Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis. Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.) Nächste Ausgabe Schwerpunkt: Ackerbau/Erntetechnik Impression: Messerschleifer in Aktion Wissen: Motordrückung – Optimum herausholen Plattform: DLG-Feldtag in Wort und Bild Markt: Spezialist oder Fullliner? Nr. 8 / 2016 erscheint am 18. August 2016. Anzeigenschluss: 4. August 2016
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Donnerwetter: Unschlagbare Preise im Doppelpack Hürlimann XB 100 T4i (LS-ECO) | 100 PS
Fr. 49’900.–
Nettopreis inkl. MwSt.
Hürlimann XM.K 120 T4i GS | 120 PS Version A mit 2-fach Lastschaltung
ab
Fr. 61’900.–
+ 40 km/h bei reduzierter Motordrehzahl (50 km/h Getriebe) + echte Vierradscheibenbremsen im Ölbad + hohes zulässiges Gesamtgewicht = höhere Nutzlast + auch in GS-Version erhältlich (mit Powershuttle)
Grundausrüstung Hürlimann XB 100 T4i (LS-ECO): • FARMOTION Turbo-Intercooler Motor Tier 4i, ohne Partikelfilter und ganz ohne Zusatzstoffe, 71 kW/97 PS • 40 km/h ECO-Getriebe mit 5 Gängen, 2-facher Lastschaltung und 2 Gruppen (20 V/20 R) • Robuste Allradvorderachse mit doppeltwirkenden Lenkzylindern und 100% Differentialsperre • 3 doppeltwirkende Zusatzsteuergeräte plus 1 freier Rücklauf • 4-fach Heckzapfwelle 540/540 ECO/1000 und 1000 ECO • Breite D2L 4-Säulen-Fahrerkabine mit hochwertigem Innenausbau und bester Rundumsicht • Reifen auf Fixspurfelgen: vorne 360/70 R20, hinten 420/70 R30 • Schwenkbare Vorderradkotflügel serienmässig • Kotflügelverbreiterungen hinten mit integrierten Bedientasten für die Zapfwelle • Automatische, schnellhöhenverstellbare Anhängevorrichtung mit Einhandbedienung
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