Schweizer Landtechnik 06-07/2022

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Intern | Porträt

Wert­ schätzung Der Baselbieter Burghof in Röschenz ist ein moderner Milchwirtschafts- und Ackerbaubetrieb mit 124 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche, davon rund 100 ha offene Ackerfläche, den die Junglandwirte Beat Hüg­ li (rechts im Bild) und Marco Pittaro als Pächter mit zwei Lernenden, einem Praktikanten und zwei Festangestellten führen; sogar Verpächter Hansjörg Weber hilft praktisch täglich mit. Wie die beiden zu dem stattlichen Hof gelangt sind, ist in jeder Phase eine Geschichte von gegenseitiger Wertschätzung. Hügli lernt Pittaro im Jahre 2014 auf ebendiesem Burghof kennen, wo sie bei den Besitzern Hansjörg und Peter Weber angestellt sind, Pittaro schon etwas länger. Er ist der Sohn von der Schwester von Hansjörg und Peter (Neffe von beiden) und Landwirt mit Abschluss der Betriebsleiterschule. Hügli bringt die Meisterprüfung als Landwirt und die 2012 be­ endete Zweitausbildung zum Landmaschinenmecha­ niker sowie eine einjährige Kanada-Erfahrung mit. Der elterliche Betrieb in Brislach ist bereits dem jün­ geren Bruder versprochen. Pittaro ist tierliebend und ein Spezialist bezüglich Roboter­technik, Hügli ein Spezialist für Maschinen sowie Acker- und Feldbau, wie sie bald feststellen, und sie merken, wie viele gemeinsame Interessen sie haben – Freunde, Kollegen, Ausgehen, Hügli Tuba-­ Bläser im Musikverein Brislach und Pittaro Jäger; sie leben mit ihren Freundinnen in verschiedenen Woh­ nungen im Mehrfamilienhaus auf dem Burghof. Hansjörg bleibt der gegenseitige respektvolle Um­ gang nicht verborgen. Und das Unerwartete ge­ schieht: Er bietet den beiden an, den Betrieb in Pacht zu übernehmen. «Den Ausschlag gab wohl die Tatsa­ che, dass wir uns in betrieblicher Hinsicht durch un­ sere verschieden gelagerten Vorlieben fast ideal er­ gänzen», sagen die beiden übereinstimmend. Gesagt, getan. Auf den 1. April 2020 tritt der auf neun Jahre befristete Pachtvertrag mitsamt Kaufver­ trag für den Fuhrpark in Kraft. Hügli: «Wir sind zu 95 Prozent eigenmechanisiert. Wir verrichten auch Lohnarbeiten für einen Nachbarbetrieb, um die Ma­ schinen besser auszulasten. Und mit der Anschaf­ fung dreier Melkroboter diesen Februar erreichten wir die Vollauslastung mit 160 Milchkühen im elfjäh­ rigen Stall.» Sind diese Investitionen erst einmal «ver­ daut», möchten sie möglichst energieautark werden, sei es mit einer Solarstrom- oder noch lieber Biogas­ anlage, denn mit Letzterer könne man den Hofdün­ ger noch veredeln. «Und wir wollen agrarpolitisch à jour bleiben und uns in bäuerlichen Institutionen wie dem SVLT engagieren.» Aufgezeichnet von Dominik Senn

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