Ein Festival der Sägen FORSTTECHNIK
Der Wald als Arbeitsplatz
Was verraten Motorkennlinien?
40 Jahre Siloballen in der Schweiz
Ein Festival der Sägen FORSTTECHNIK
Der Wald als Arbeitsplatz
Was verraten Motorkennlinien?
40 Jahre Siloballen in der Schweiz
Aktuelles
4 Kurzmeldungen
Focus
10 Digiflux: «Bedienerfreundlichkeit hat oberste Priorität»
Markt
12 Ueli Bleiker: «Im Zentrum der ‹AgriEmotion›Tage stehen die Agronomie und die Technik.»
15 40 Jahre Bruno Aemisegger AG
16 Starker Wiedereintritt von Continental
18 Kuhn: Das Allerneuste kommt erst noch
20 Mehr Perfomance bei Claas
Schwerpunkt: Forsttechnik
22 Eine Schweiz ohne Wald ist undenkbar
28 Der Wald als Arbeitsplatz
30 Strom nachtanken
34 Bodenschonend mulchen
36 Teleskoplader für den Forst umgebaut
38 Gut gerüstet in die 4.0-Zukunft
42 Kommunikation bei Waldarbeiten
44 Professionelle Keilerei
Impression
47 Kreuzworträtsel
48 Mobiler Spalter für dicke Stämme
50 Sowohl Harvester als auch Forwarder
52 «Exos» − Frisches Gras à la carte
Passion
54 Youngtimer Landini «Powerfarm 95»
Management
56 Ladungssicherung: Was gilt bei Lernenden?
58 Was sagen Motorkennlinien aus?
Plattform
61 Ecorobotix: Pionier des ultralokalen Spritzens
64 Gülle-Piloten vom Oberbaselbiet
66 Flachs: Anspruchslos und schwierig zugleich
SVLT
69 Wahlen 2023: Meldung von Kandidierenden
69 Neuer Mitarbeiter Natanael Burgherr
70 Sektionsnachrichten
74 Im Porträt: Maurice Pollien aus Assens (VD)
75 Kurse und Impressum Titelbild:
Kombimaschinen, die sowohl als Harvester- als auch als Forwarder eingesetzt werden können, eignen sich gut für die Boden- und bestandsschonende Durchforstung. Bild: Roman Engeler
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Editorial Roman Engeler
Der Wald weist für die unterschiedlichsten Anspruchsgruppen eine essenzielle Bedeutung auf. So ist er für viele Tiere ein, bisweilen fast einzig verbliebener, Lebensraum. Für breite Teile der Bevölkerung dient der Wald vornehmlich als Erholungsraum.
Zentral für viele Regionen sind weiter die Schutzfunktionen des Waldes vor Naturgefahren. Und letztlich ist und bleibt der Wald ein Rohstoff-Reservoir, liefert er doch Energie- und Baustoffe zugleich.
Es liegt in der Natur der Sache, dass diese Anspruchsgruppen auch unterschiedliche Vorstellungen darüber haben, wie ein Wald auszusehen hat oder wie er bewirtschaftet werden soll. Damit müssen in erster Linie die Waldbesitzenden – in der Schweiz rund eine Viertel Million – klarkommen. Sie sind zudem, abgesehen von einigen Zwischenhochs, mit einer laufend sinkenden Rentabilität in der Waldbewirtschaftung konfrontiert. Galt früher ein gepflegter Wald als Sparbuch oder Finanzreserve für seine Eigentümer, ist er heute mehr und mehr zu einem Risikopapier geworden. Neben der bereits erwähnten sinkenden finanziellen Wertschöpfung sind es Stürme, Borkenkäferbefall, Schneedruck oder Trockenschäden, nicht selten summiert unter dem Begriff «Klimawandel», die dem Wald zu schaffen machen.
Die helvetische Politik hat in letzter Zeit etwas Herz für den Wald gezeigt und dank der genehmigten Motion Fässler mit dem Titel «Sicherstellung der nachhaltigen Pflege und Nutzung des Waldes» eine Aufstockung des jährlichen Waldkredits um CHF 25 Mio. beschlossen. Ob diese Mittel den Holzmarkt spürbar verändern werden oder nur der bekannte Tropfen auf den heissen Stein sind, bleibt abzuwarten.
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Ausgabe Nr. 9 erscheint am 14.9.2023
Traktorenbauer Lindner konnte im per 31. März abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 den Umsatz um 13 % auf 112 Mio. Euro steigern, womit die 100-Mio.-EuroSchwelle erstmals übertroffen wurde.
McCormick ist als 100. Unternehmen eine Partnerschaft mit der Datenaustauschplattform Agrirouter eingegangen.
Pöttinger wird an der Sima im November 2024 nicht als Aussteller präsent sein.
Rolls-Royce investiert 30 Mio. Euro in ein neues Montagewerk für seine Motoren der Marke «MTU».
SVP-Nationalrätin Nadja Umbricht Pieren präsidiert ab Januar 2025 den schweizerischen Verkehrssicherheitsrat (VSR), der unter anderem für die Auditierung der «G40»-Kurse verantwortlich ist. Der CEO von Ecorobotix, Simon Aspinall, ist bei einem Verkehrsunfall Ende Juni 2023 ums Leben gekommen.
Das Schweizer Unternehmen Cleanfix wird der 37. Partner des markenübergreifenden «Cordless Alliance Systems» (CAS) – ein akkubetriebener Rückenstaubsauger ist bald verfügbar.
Aus Anlass des Jubiläums «30 Jahre Avant Schweiz» gibt es jetzt bis zum 31. August 2023 alle Lader-Modelle der Serien «400» und «500» zum Sonderpreis.
Manitou hat bei den «Sustainable Industry Awards 2023» den Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie «Dekarbonisierung» gewonnen.
Unter der Marke «Ascenso» bringt Reifenhersteller MTPL mit der Serie «VDR 900 VF» neue Radialreifen auf den Markt, die speziell für selbstfahrende Feldspritzen und Traktoren im Reihenanbau entwickelt wurden.
Ab 1. Oktober 2023 wird Thomas Spiering in die Konzernleitung von Claas eintreten und dort den Bereich der selbstfahrenden Erntemaschinen verantworten.
Manitou hat im französischen Werk Ancenis investiert und neue Verladedocks sowie eine neue Anlage für die Endkontrolle der produzierten Maschinen in Betrieb nehmen können.
Pöttinger öffnete Anfang Juli seine Türen und durfte dabei über 11 000 Personen an den Standorten Grieskirchen, St. Georgen und Taufkirchen begrüssen.
Trelleborg wurde in Brasilien beim «Visão Agro Centro-Sul Award» zum achten Mal für den besten Landwirtschaftsreifen ausgezeichnet.
Mit der neuen Kamerasteuerung «ICLight+» von Lemken lassen sich Kulturen mit einem hohen Blauanteil im Blatt besser erkennen. Vor allem für den Anbau von Zwiebeln, Lauch, Brokkoli oder Rotkohl ergeben sich daraus Vorteile bei der mechanischen Unkrautbekämpfung. Das von Lemken selbstentwickelte Standard-Kamerasystem «IC-Light» der Hackmaschinen von Steketee erfasst den RGB-Farbbereich und unterscheidet zuverlässig zwischen Grün- und Rottönen. Durch seinen Self-Learning-Modus lernt das System in der Praxis kontinuierlich hinzu. Indem die neue «IC-Light+»-Kamera jetzt auch Blautöne gut erfasst, kön -
nen besonders junge Pflanzen oder solche mit besonders feiner Struktur besser identifiziert und dargestellt werden. Selbst Zwiebeln von der Grösse einer Stecknadel sind kein Problem für die Kamera.
Das Reifen- und Räderfachgeschäft Radac AG in Grenchen (SO) wird rückwirkend auf den 1. Januar 2023 von den bisherigen Geschäftsführern und Inhabern Kurt Schütz und Christian Vogt an Samuel Kocher übergeben. «Mit Samuel Kocher haben wir eine kompetente Person mit einem grossen Netzwerk gefunden, der die Firma in die nächste Zeitepoche führen wird», sagen die beiden bisherigen Firmeninhaber, die noch bis zu ihrer Pensio -
nierung Ende 2023 respektive Ende 2025 im Unternehmen angestellt bleiben. Dieses Vorgehen soll einen reibungslosen Übergang gewährleisten. Radac in Grenchen wurde im Januar vor 24 Jahren von Kurt und Esther Schütz gemeinsam mit Christian Vogt gegründet und ist heute nach eigenen Angaben eines der führenden Schweizer Unternehmen im Bereich der Bereifung von Landmaschinen und Traktoren.
Mitte Juni 2023 ging die Eröffnungsfeier der Landmaschinenstation Eglisau bei strahlendem Wetter über die Bühne. Bilanz: Das Unternehmen ist an seinem neuen Standort, bei der Bevölkerung und bei der Kundschaft angekommen. Unzählige Gäste strömten aufs festliche Gelände – Familien, Landwirte, Neugierige. Sie alle kamen auf ihre Kosten und konnten sich über das grosse Angebot informieren – von der Heckenschere bis zum Mähdrescher. Vertreter verschiedener Marken – Motorex, Kohli, GVS Agrar, Annaburger Nutzfahrzeug, Pöttinger und weitere mehr – standen Rede und Antwort. Am Montagmorgen rückte dann das Personal wieder an und rüstete die Werkstatt zu ihrem ursprünglichen Zweck um.
AgriEmotion, Feldtage von GVS Agrar und weiteren Ausstellern, 18. bis 20. August 2023, Swiss Future Farm, Tänikon (TG) Güttinger-Tagung 2023, Samstag, 19. August 2023, Versuchsbetrieb Obstbau BBZ Arenenberg, Güttingen (TG)
Schweizermeisterschaften TraktorenGeschicklichkeitsfahren, 20. August 2023, Tänikon (TG)
Boden unter Druck, Dienstag, 22. August 2023, Inforama Rütti, Zollikofen (BE). Tagung zum Thema «Verdichtungen vorbeugen, feststellen und kurieren».
Forstmesse, Treffpunkt der Holz- und Waldwirtschaft, 24. bis 27. August 2023, Messe Luzern
Rigitrac-Fest, 20 Jahre Rigitrac, Samstag, 26. August 2023, Küssnacht am Rigi (SZ)
Schweizermeisterschaften Wettpflügen, Sonntag, 27. August 2023, Aesch (BL)
Pöttinger AG Schweiz, Hausmesse, 26. bis 27. August, Birmenstorf (AG)
Jeder Betrieb und jeder Landwirt haben andere Bedürfnisse. Deshalb erweitert Massey Ferguson das Programm «MF eXperience» mit «MF By You», um sicherzustellen, dass die Traktoren eine grössere Vielfalt an Anforderungen erfüllen und den Händlern die Arbeit erleichtern können. «MF By You» gibt den Kunden die Möglichkeit, die gewünschten Zusatzausstattungen zielgerichteter auszuwählen, indem sie bei der Bestellung durch das neue Konfigurator-System weitere Optionen auswählen können.
«MF By You» befindet sich in einer neuen 1000 m ² grossen Werkstatt, die sich auf dem Werksgelände in Beauvais befindet und Platz für zehn Traktoren bietet. Hier werden alle Modifikationen und Ergänzungen von geschulten Ingenieuren installiert, welche die Traktoren auf die gewünschten individuellen Spezifikationen der Landwirte abstimmen. Dies soll den Kaufprozess für die Händler vereinfachen, die nun zusätzliche, vollständig genehmigte Ausrüstungen liefern können, die ab Werk montiert werden.
«Alpen» ist eine neue Marke der FlischGruppe, zu der auch der bekannte Schweizer Hersteller Felco gehört. Aus dieser Zusammenarbeit ist die erste kabellose, elektrische und tragbare Baum-, Reb- und Gartenschere «Wildhorn 32» entstanden, die auf der Ausstellung Spoga Gafa in Köln vom 18. bis 20. Juni 2023 zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Der von Felco speziell für «Wildhorn 32» entwickelte Schneidkopf besteht aus HSSStahl (High Speed Steel). Er wird in der Schweiz in den Fabriken des Unternehmens hergestellt und garantiert gleichzeitig die Leistung des Werkzeugs, seine Langlebigkeit sowie eine optimale Schnittleistung und -präzision. Drei Akkus sollen für eine Betriebsdauer von 12 Stunden sorgen. Zudem werden die drei Akkus gemeinsam aufgeladen, um die Ladezeit zu optimieren.
Robert Aebi Days, Feldvorführung, 2. bis 3. September 2023, Ersigen (BE)
20 Jahre Agrotechnik Zulliger, Jubiläumsfest mit Ausstellung in Hüswil (LU), 22. bis 24. September 2023
20. Traktoren- und LandmaschinenOldtimer-Treffen, Samstag/Sonntag, 30.9./1.10.2023 in Gross am Sihlsee
75 Jahre Lindner Traktoren, 18. Oktober 2023, Kundl (A)
Sepp Knüsel AG, Hausausstellung, 20. bis 22. Oktober, Küssnacht am Rigi (SZ)
Agritechnica, 12. bis 18. November 2023, Hannover (D)
Die Rebschere «Wildhorn 32» ist für Profis und anspruchsvolle Hobbygärtner konzipiert und wird mit einem Set aus zehn Zubehör teilen geliefert, um allen Verwendungszwecken gerecht zu werden.
Um dem wachsenden Markt für leistungsstarke Mehrzwecktraktoren gerecht zu werden, bringt Case IH ein neues 340 PS starkes Flaggschiff für die «Optum»-Baureihe auf den Markt. Trotz zahlreicher Innovationen und Ausstattungen ist der «Optum 340 CVXDrive» mit AFS Connect nicht schwerer als die bestehenden Modelle, weist aber mehr Leistung auf. Herzstück des Traktors ist ein 6,7-l-V-Motor mit sechs Zylindern. Die Abgasbehandlung erfolgt mit der «Hi-eSCR2»-Technologie. Das stufenlose Getriebe wurde optimiert. So gibt es Verbesserungen an der hydrostatischen Einheit und der Steuerungssoftware, bei den Antriebskomponenten, dem Hinterachs-Differenzial und an der Heckzapfwelle. Zudem wird ein neuer externer Motorabluftfilter verbaut, der die Wartungszeiten verkürzt.
Die «Kompakt S»-Baureihe von Steyr umfasst derzeit die Modelle «Kompakt S 4055» mit 55 PS und «Kompakt S 4065» mit 65 PS. Darüber liegt der «Kompakt S 4080» mit 80 PS mit grösserem Rahmen. Um noch mehr Auswahl in diesem Leistungsbereich zu bieten, ist jetzt mit dem «Kompakt S 4075» ein weiteres Modell erhältlich.
Als Alternative zum «Kompakt S 4080» hat der «Kompakt S» eine geringere Bauhöhe von 2492 mm und einen kleineren Wenderadius von 3,82 m. Damit richtet sich der Traktor vor allem an Kunden in der Viehzucht und im Gemüseanbau, für die Wendigkeit besonders wichtig ist. Das neue Modell wird wie die anderen «Kompakt S»-Traktoren von einem 3,4-lTurbomotor FPT mit Ladeluftkühlung und 600-StundenWartungsintervall angetrieben und verfügt über das gleiche 12×12-Getriebe mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 oder 40 km/h. Es ist in 2- oder 4-Rad-Antrieb-Version erhältlich.
An der Versammlung von Agrotec Suisse, dem Fachverband des Landmaschinenhandels, wurden die Resultate einer Befragung rund um die Ausbildung der Berufe Land- und Baumaschinen- sowie Motorgerätemechaniker präsentiert. Es wurde festgehalten,
• dass eine generelle Zufriedenheit bei allen drei Ausbildungen herrscht,
• dass die Ausbildungen die Bedürfnisse des Arbeitsmarkts gut abdecken,
• dass Potenzial vor allem in der Aktualisierung von Themen und Technologien besteht,
• dass die drei Berufe weiterhin eigenständig geführt werden sollen und
• dass eine zusätzliche Ausbildung mit geringerer Lehrzeit grosse Zustimmung erfährt.
Die Befragten beurteilen die Berufe als attraktiv für Jugendliche, wünschen sich aber ein stärkeres Berufsmarketing. Auch
die Qualität des Berufsverfahrens wird mehrheitlich als gut eingeschätzt. Einige Umfrageteilnehmer wünschen eine Aktualisierung und Digitalisierung der Fachkundeunterlagen sowie der Lerndokumentationen. Bei der Teilprüfung gibt es Meinungen, dass die Inhalte aktualisiert werden müssen. Die Anforderungen an die Prüfungen werden jedoch eher als zu tief beurteilt, insbesondere bei den Landmaschinen- und Baumaschinenmechanikern. Rund 70 % der Befragten, 63 % bei der Baumaschinenbranche, sehen in einer zwei- oder dreijährigen Ausbildung eine Chance, mehr Jugendliche für ihre jeweilige Branche zu gewinnen.
Bei der Bioschmid GmbH von Monika und Heinz Schmid in Gelfingen (LU) ist die erste kommerzielle «Insolagrin»-Agri-Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen worden. Das von der der Lausanner Firma Insolight entwickelte System schützt die Pflanzen und steuert den Lichteinfall durch dynamische Beschattung, dadurch kann überschüssiges Licht in Strom umgewandelt werden. «Insolagrin» ermögliche damit sowohl die landwirtschaftliche Produktion als auch die Stromerzeugung auf demselben Land, schreibt die Herstellerfirma. Die Anlage in Gelfingen ist über eine Fläche von 2600 m² Himbeeren gebaut und soll zusätzlich zum Himbeerenertrag rund 190 MWh Strom pro Jahr produzieren, schreibt die Firma Insolight, die 2015 als Start-up gegründet worden ist. Die neuartige Anlage ist ein Teil eines Pilotprojekts, bei der drei verschiedene Systeme von Agri-Photovoltaik-Anlagen im Vergleich mit einer Kontrollfläche getestet werden. Die Forschungsanstalt Agroscope Conthey und die Berner Fachhochschule werden während drei Jahren Forschung betreiben und das Projekt begleiten.
Bereits seit zehn Jahren fertigt Zunhammer Geräte für die Bodenbearbeitung, Pumptechnik, Zubehör und Andocksysteme am Standort in Kienberg. Als der oberbayerische Gülletechnik-Spezialist Zunhammer 2013 den Produktionsstandort in Kienberg (Landkreis Traunstein, Bayern) von Landmaschinen Josef Gruber übernahm, setzte man sich den Ausbau der dortigen Aussenstelle als festes Ziel. «Ein besonderes Ass haben wir durch nicht alltägliche Sonderaufbauten, die wir an diesem Standort produzieren, im Ärmel», so Sebastian Zunhammer. Vom ersten Bauteil bis hin zur letzten Schraube fertigen die Mitarbeiter in Kienberg nun diese Produkte. Zehn Mitarbeitende werden derzeit in Festanstellung dort beschäftigt. Zudem werden Lernende in den Berufen Konstruktionsmechaniker, Land- und Baumaschinenmechatroniker beschäftigt.
Für einen noch vielfältigeren und effizienteren Einsatz sind die gezogenen, dreiund vierbalkigen «Terria»-Grubber von Pöttinger mit dem Tank «Tegosem» zum Ausbringen von Saatgut und Mikrogranulaten erhältlich. So kann die Bodenbearbeitung einfach mit der Zwischenfruchtsaat oder einer Düngung in einem Arbeitsschritt kombiniert werden. Mit dem Traktionsverstärker «Traction Control» wird das Gewicht vom Grubber auf die Hinterachse des Traktors verlagert. Durch den daraus resultierenden geringeren Radschlupf lässt sich die Zugleistung des Traktors effizient ausnutzen.
Der Werkdienst des Bezirks Küssnacht (SZ) hat mit dem Rigitrac «SKE 40 electric» den ersten vollelektrischen Kleintraktor der Schweiz in Betrieb genommen. «Nach der Übernahme der Südumfahrung 1 gingen viele Kilometer Kantonsstrassen in Bezirkseigentum über, weshalb wir unsere Fahrzeugflotte erweitern mussten», erklärte Bezirksrat René Hunziker anlässlich der feierlichen Übergabe des Fahrzeugs. «Als Energiestadt stehen für uns Dieselfahrzeuge nicht mehr an erster Stelle. Wir gewichten die Nachhaltigkeit höher. Deshalb haben wir uns für diesen vollelektrischen Kleintraktor der Firma Rigitrac/Knüsel entschieden, der vorwiegend im Innenbereich des Dorfes Küssnacht zum Einsatz gelangen wird.»
Mit dem «Mergento F 4010 Alpin» will Pöttinger einen weiteren Meilenstein in der Hangmechanisierung setzen. Bei einer Arbeitsbreite von 4,00 m soll dieser Bandschwader auch im steilen Gelände eine gute Figur machen, indem er das Futter über das gesteuerte Pick-up sauber vom Boden aufnimmt, es ohne weiteren Bodenkontakt schonend über das Querförderband Richtung Schwad transportiert und dort ablegt. Der alpine Front-Bandschwader wiegt nur 575 kg.
Weiter präsentiert Pöttinger mit dem «Boss 2000 Alpin» die Überarbeitung dieser alpinen Ladewagen-Baureihe. Zentrales Element der insgesamt drei neuen Modelle ist das 1,80 m breite Pick-up, das vom «Boss 3000» übernommen wurde. Neben einem modernen Design wurden die neuen Ladewagen «Boss 2140 Alpin» (13,5 m³ Volumen), «Boss 2160 Alpin» (16,1 m³) und «Boss 2190 Alpin» (18,7 m³) auch mit einer neuen Bordelektronik ausgestattet.
Der rumänische Forst- und Landmaschinen-Hersteller Irum hat mit dem «TAF 690 S5» einen neuen Forsttraktor entwickelt. Irum ist ein Hersteller von Forst- und Landmaschinen in Rumänien. Mit dem neuen Forsttraktor «TAF 690 S5» will das Unternehmen weltweit eine bedeutendere Rolle einnehmen. Irum ist bereits in Europa und Südamerika vertreten und wird 2023 mit dem Export in die USA beginnen.
Der «TAF 690 S5» wurde in erster Linie für den Transport von Rundholz vom Fällort bis zur Strasse entwickelt. Der Forsttraktor wird von einem 4-Zylinder-Perkins-Motor
Das neue Hackgerät «Klinea» von Carré wird entweder in Kombination mit dem Verschieberahmen «Precicam» für mehr Vielseitigkeit angeboten oder direkt mit dem neuen Kameralenkungssystem «Kipline» verbunden, um ein möglichst kompaktes Hackgerät mit Kamerasteuerung zu erhalten. «Klinea» fügt sich nahtlos in die Strategie einer regenerativen und bodenerhaltenden Landwirtschaft ein. Neben der Reduktion bzw. dem Verzicht auf Pflanzenschutzmittel belüftet das Hackgerät auch den Boden, fördert die Mobili -
mit 3,6 l Hubraum und 100 kW Leistung angetrieben. Die für die Export-Märkte produzierten Fahrzeuge werden mit dem vollautomatischen Allison «2500»-Getriebe ausgestattet.
Der Häckseltransportwagen «Silo-Trans» von Briri ist als Tandem- mit einem Ladevolumen über 45 m³ oder als TridemFahrzeug mit 52 m³ erhältlich. Mit dem serienmässig verbauten hydraulischen Fahrwerk in Kombination mit einer Nachlauflenkachse oder wahlweise kontaktloser Zwangslenkung bewegt sich der Wagen in Sachen Fahrkomfort auf höchstem Niveau. Durch die schlanke, hydraulisch gefederte Deichsel mit integriertem Stützfuss und einer Bereifung von bis zu «800/45 R 30.5» sind Wen -
digkeit und Bodenschonung in jedem Fall gegeben. Weiter gibt es eine optionale Laderaumabdeckung und eine offen gestaltete Frontwand aus Lochblech, was dem Fahrer optimale Sicht auf das Häckselgut ermöglicht. Eine Anhäckselklappe gehört dem Serienumfang an. Über einen optionalen seitlichen Aufstieg ist eine maximale Einsicht und Zugänglichkeit zum Laderaum gewährleistet. Die Entladung des «Silo-Trans» erfolgt über zwei getrennt voneinander laufenden Kratzbodensträngen mit ei -
sierung von Nährstoffen (Mineralisierung) und unterbricht die Kapillarwirkung. Den Verschieberahmen «Precicam» gibt es bei Carré nun auch in einer «XS»-Ausführung. Die Spurweite der Kranzräder kann dabei von 1,30 m bis 2,40 m verstellt werden. Weiter hat Carré mit dem Modell «Salteo» nun auch einen Fronttank im Angebot und kann so die Palette im Segment der Aussaat und Düngung weiter ausbauen.
nem Leistenabstand von 40 cm. Die optionalen Streuwalzen werden parallel mit dem Kratzboden über eine Zapfwelle angetrieben.
Tobroco-Giant erweitert die Baureihe «G2700» um drei neue Modelle. Der «G2700 Tele HD» und der «G2700 Tele HD+» werden durch einen 50-PSMotor von Kubota angetrieben, wäh -
rend der «G2700E Tele» der erste elektrisch angetriebene Teleskoplader von Tobroco-Giant ist. Geblieben ist die kompakte Bauweise, gleichzeitig bietet die Maschine eine maximale Kipphöhe
von 3711 mm, was die Hubhöhe um 48 % im Vergleich zu den «X-TRA»Modellen und 24 % verglichen mit der Standard-Ausführung vergrössert. Das Vorderteil des Rahmens basiert auf dem Modell «G2700 X-TRA» und sorgt einerseits für eine immer freie Sicht auf das Anbaugerät und anderseits für einen relativ niedrigen Schwerpunkt. Das optional verfügbare patentierte «Stabilo»-System sorgt für gute Stabilität und ermöglicht dem Maschinenführer auch in herausfordernden Situationen und unebenem Untergrund immer ein sicheres Arbeiten.
Der Frontbehälter «SprayHub» von Lemken kann aktuell mit der Applikationseinheit «SprayKit» und einer heckangebauten Hackmaschine für die Bandspritzung während des Hackens eingesetzt werden. Die Kombination der beiden Anwendungen soll bis zu 60 % der Aufwandmenge einsparen können. Für die kommende Saison wurden «SprayHub» und «SprayKit» um neue Funktionen erweitert, wie zum Beispiel einer elektrischen Einzelreihenschaltung über Isobus, womit ein reihenweises automatisches Section Control via GPS möglich ist. Ausserdem ist ein «SprayKit» für die Unterfussdüngung bei
der Einzelkornsämaschine «Azurit» erhältlich.
Der Frontbehälter «SprayHub» ist mit einer eigenen Regelung, Rührwerk und Rei -
nigung ausgestattet. Er ist Isobus-gesteuert und lässt sich über die «iQblue spray»Software bedienen. Der «SprayHub» hat 1100 oder 1500 l Behältervolumen und ist mit Klarwasserbehälter, Handwaschbehälter und Einfüllsieb ausgerüstet. Zum Auflösen fester Mittel gibt es eine zusätzliche Einspüldüse. Auch ein CTSAnschluss zum kontaktlosen Einspülen ist erhältlich.
Je nach Ausführung kann der «SprayHub» zur Bandspritzung mit der Hackmaschine «EC-Weeder» und zwei Düsen pro Reihe auf bis zu 28 Reihen eingesetzt werden.
Ein Grasnarbenbelüfter ist ein einfaches und effektives Werkzeug, um Verdichtungen und Grünlandunkräutern langfristig entgegenzuwirken. Durch hohe Maschinengewichte und intensives Befahren entstandene tieferliegende Bodenverdichtungen löst eine solche Maschine wie der Grasnarbenlockerer von Evers schonend und effektiv. Über Spindeln einzeln und genau in der Tiefe einstellbare Schneidscheiben durchtrennen die Grasnarbe sorgfältig. Als Anfahrschutz sind diese mit Federn abgesichert. Die nachfolgenden «MT»-Zinken, komplett aus Hardox-Stahl gefertigt, lösen Verdichtungen,
ohne den Boden zu durchmischen und aufzureissen. Anschliessend wird der Sektor von einzeln nivellierenden OrionPrismenwalzenelementen rückverfestigt. Optional kann die Maschine mit einem Einspritzsystem für EMMikroorganismen ausgerüstet werden, die zur Verbesserung der Fruchtbarkeit beitragen, indem sie Bodenlebewesen fördern und das Wurzelwachstum der Pflanzen anregen. Der Grasnarbenlockerer von Evers ist mit 3 oder 5 Zin-
ken für Arbeitsbreiten von 180 oder 300 cm erhältlich. Für den Einsatz auf steinigen Böden kann die Maschine mit einer hydraulischen Steinsicherung ausgestattet werden.
Wer beruflich Pflanzenschutzmittel verwendet, muss dies ab dem Jahr 2025 digital über die Plattform «digiFLUX» erfassen. Die Vorgabe gilt ebenso für alle, die mit Pflanzenschutzmitteln oder Dünger und Kraftfutter handeln. Das BLW verspricht eine benutzerfreundliche Anwendung.
Heinz RöthlisbergerGemäss einem Parlamentsbeschluss aus dem Jahr 2021 muss die berufliche Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) ab 2025 digital erfasst werden. Neben Landwirtschaftsbetrieben und Lohnunternehmen sind von diesem politischen Entscheid auch Gartenbaufirmen, Gemeinden, Kantone und der Bund betroffen. Auslöser war 2021 die parlamentarische Initiative «Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren». Die nichtberufliche Anwendung von Pflanzenschutzmitteln muss gemäss diesem Beschluss nicht erfasst werden. Die Pflicht betrifft ausschliesslich die berufliche Anwendung.
Mit der Umsetzung und Entwicklung der neuen Plattform «digiFLUX» befasst sich derzeit das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW). Die Plattform wird ab 2025 schrittweise eingeführt. Das heisst: Der Handel und die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sind ab 1. Januar 2025 mitteilungspflichtig. Ab 1. Januar 2026 müssen auch der Verkauf und die Weitergabe von Dünger und Kraftfutter auf «digiFLUX» eingetragen werden. Der Handel von Raufutter und die Anwendung von Nährstoffen kann freiwillig ebenfalls ab dem 1. Januar 2026 erfasst werden. Zudem sollen ab dem 1. Januar 2027 über die Plattform die Nährstoff-
bilanz, der Ammoniak- und der HumusRechner vollumfänglich automatisiert verfügbar sein. «Wir sind nach Zeitplan unter wegs», sagt BLW-Mediensprecherin Françoise Tschanz zum aktuellen Entwicklungsstand der Plattform. Konkret stehe die Beschaffung kurz vor Abschluss. «Die abschliessenden Vorbereitungsarbeiten starten im September 2023. Ab 2024 beginnt die Umsetzung.»
Forderungen aus der Branche
Bei der Entwicklung der Plattform hat das BLW von Beginn weg mit den künftigen Nutzern zusammengearbeitet. Das heisst Landwirte, Verbände aus Landwirtschaft,
Handel und Umwelt, kantonale Vollzugsund Beratungsstellen und die Forschung und Softwareentwicklung wurden miteinbezogen. Das soll gewährleisten, dass «digiFLUX» benutzerfreundlich aufgebaut wird. Das ist denn auch eine der wichtigsten Forderungen der Landwirtschaftsbranche an die neue Plattform. Diese befürwortete damals die Offenlegungspflicht und damit die Einführung eines zentralen Informationssystems, forderte aber von Beginn eine praxistaugliche Umsetzung. «Das Ziel muss eine bedienerfreundliche Anwendung sein, die den administrativen Aufwand für Landwirtschaftsbetriebe möglichst tief hält», fordert etwa der Schweizer Bauernverband SBV. Das BLW verspricht, diese zentrale Anforderung zu erfüllen. «Eine einfache und bedienerfreundliche Anwendung können wir mit ‹digiFLUX› gewährleisten», so das BLW.
Vernetzung ist wichtiges Element
Eine weitere Forderung der Landwirtschaftsbranche ist, dass bestehende Betriebsprogramme mittels Schnittstellen an «digiFLUX» angebunden und damit Doppelerfassungen verhindert werden können. Die Schaffung funktionierender Schnittstellen zum reibungslosen Datenaustausch zwischen Systemen habe deshalb höchste Priorität, so der Bauernverband. Auch da wird das nötige Know-how versprochen. «Die Weitergabe von Daten über verschiedene Systeme hinweg ist ein wichtiges Element», betont BLW-Mediensprecherin Françoise Tschanz. «digiFLUX» werde so gebaut, dass dieses mit standardisierten Schnittstellen mit externen Softwareanwendungen verbunden werden könne. Dies mache es möglich, die Plattform an diverse Systeme im Bereich Handel, Vollzug sowie Farmmanagementund -Informationssysteme FMIS usw. anzubinden. Dazu macht das BLW folgende Beispiele:
• Ein Landwirt kann wie heute seine Aufzeichnungen in einem Farmmanagementsystem (z. B. digitaler Feldkalender) nach Wahl machen und dank der Datenweitergabe die Mitteilungspflicht sozusagen «automatisch» erfüllen.
• Auch die kantonalen Agrarinformationssysteme sollen mittels Schnittstellen mit «digiFLUX» verbunden sein. Dank den Schnittstellen kann «digiFLUX» die Daten aus den kantonalen Agrarinformationssystemen für den Landwirt nutzbar machen: Konkret bedeutet dies z. B., dass der Bewirtschafter seine Da -
ten zu Flächen und Kultur (Polygone auf der Satelliten-Karte) als Grundlage zur Aufzeichnung der PSM-Anwendung verwenden kann. Die kantonalen Daten (Flächen, Kulturen, Tierzahlen etc …) können dank «digiFLUX» auch automatisch in einen Nährstoffbilanzrechner eingelesen werden. Dadurch entfallen Doppelerfassungen und der administrative Aufwand für den Landwirt wird reduziert. Zudem reduzieren sich auch Fehlerquellen, welche bei einer Kontrolle auffallen könnten.
• Ein weiterer grosser Vorteil für die Landwirte ist, dass die Angaben zu Kraftfutter, Dünger und Pflanzenschutzmitteln von den Händlern resp. Abgebern gemacht werden und der Aufwand für die Dokumentation dieser Lieferungen beim Landwirt entfällt.
Fokus auf Datenschutz
Ein grosses Anliegen aus der Landwirtschaftsbranche ist zudem, dass der Datenschutz für die Landwirtschaftsbetriebe zu jedem Zeitpunkt gewährleistet ist. «Datensicherheit und Datenschutz geniessen oberste Priorität», sagt BLW-Mediensprecherin Françoise Tschanz dazu. «Daten aus ‹digiFLUX› werden nur dann automatisch an Behörden weitergegeben, wo eine gesetzliche Pflicht besteht. Sämtliche übrigen Datenweitergaben bedürfen der Freigabe durch die Betroffenen, also zum Beispiel von den Landwirten.»
«digiFLUX» wird in drei Etappen umgesetzt und aufgeschaltet:
• Ab 1. Januar 2025: Basisversion. Zu diesem Zeitpunkt tritt die Mitteilungspflicht für die Erfassung von Lieferungen und Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln in Kraft.
• Am 1. Januar 2026 kommen die Funktionen für die Lieferungen (Pflicht) und Anwendungen (freiwillig) von Nährstoffen wie Futtermittel und Dünger hinzu.
• Ab dem 1. Januar 2027 sind auf «digiFLUX» die Nährstoffbilanz, der Ammoniak- und der Humus-Rechner vollumfänglich automatisiert verfügbar.
Für die Einführung der Mitteilungspflicht sind keine Übergangsfristen vorgesehen. Es wird laut BLW jedoch möglich sein, die Plattform vor der eigentlichen Einführung zu testen. Die Dateneingabe muss ab 2025 digital erfolgen. Möglich ist der Zugang über Computer, Tablet und Smartphone. Eine Mitteilung über ein Formular wird es nicht geben. Eines jedenfalls ist sicher: «digiFLUX» muss bei Aufschaltung am 1. Januar 2025 von Beginn weg funktionieren und effizient laufen, sonst wird das Vertrauen der Anwender arg strapaziert.
Anwender: Alle Betriebe, Organisationen und Unternehmen, die beruflich Pflanzenschutzmittel einsetzen, müssen dies ab 2025 auf «digiFLUX» festhalten. Dazu gehören die Landwirtschaft sowie Betreibende von Infrastruktur und Grünanlagen aus Wirtschaft und öffentlicher Hand. Freiwillig kann auf der Plattform auch die Anwendung von Dünger (inkl. Hof- und Recycling-Dünger) und Futtermitteln erfasst werden. Dazu besteht aber keine Pflicht.
Handel: Der Verkauf und die Weitergabe von Pflanzenschutzmitteln, Mineraldünger, Hof- und Recycling-Dünger sowie Kraftfutter müssen auf der Plattform «digiFLUX» erfasst werden (die Erfassung von Raufutter ist freiwillig). Die Mitteilungspflicht liegt beim abgebenden Unternehmen resp. bei der abgebenden Person: in der Regel der Handel, die Vergärungs- und Kompostierungsanlage sowie Landwirte, die Produkte weitergeben.
Was muss erfasst werden, wo besteht keine Pflicht?
GVS Agrar steigt mit den «AgriEmotion»-Tagen in Tänikon (TG) in ein neues Ausstellungskonzept ein, das durchaus noch Ausbaupotenzial haben könnte, wie Ueli Bleiker, Geschäftsführer von GVS Agrar, im Interview ausführt.
Roman Engeler
Die «Swiss Future Farm» in Tänikon (TG) existiert seit nunmehr sechs Jahren. Wie hat sich diese Farm entwickelt?
Die «Swiss Future Farm» ist eine einmalige Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand (Bund, Kanton Thurgau) und der Privatwirtschaft mit den Partnern GVS Agrar und Agco. Die Startphase der ersten fünf Jahre ist erfolgreich verlaufen, weshalb die Vertragspartner im vergangenen Jahr die langfristige Fortführung des Betriebs mit seinen Anwendungsund Forschungsprojekten beschlossen haben.
Welche Themen stehen im Fokus?
Die Entwicklungsarbeit auf der «Swiss Future Farm» trägt dem steigenden Interesse in den Bereichen «Smart Farming», «Digitalisierung» und «nachhaltige Lösungen» Rechnung – und zwar bei Traktor, Anbaugeräten und in Kombination mit den Kulturen. Dazu gehört auch der Einbezug von Boden-, Wetter- und Krankheitsdaten sowie weiteren mehr.
Ist auch ein Ausbau in den Partnerschaften angedacht?
Ja, aktuell von grosser Bedeutung ist die Zusammenarbeit mit der Ostschweizer Fachhochschule OST, die in Tänikon unter Beteiligung von zwei Forschungsprofessuren ein sogenanntes «Living Lab» eröffnen wird und so ihre Erkenntnisse in den Bereichen von Sensorik und Robotik im Praxisumfeld testen kann. Diese Kompetenzen sind für uns eine gute Ergänzung zum bereits vorhandenen Fachwissen. Weiter will GVS Agrar auch die Aus- und Weiterbildungsinitiative mit der hausinternen «Agrar Academy» stärken. Dort können wir unsere Vertriebspartner, aber auch Kunden an unserer Technik, unseren Geräten und in Smart-Farming-Tools schulen.
Sind Sie mit dieser Entwicklung zufrieden, ist man auf Kurs?
Insgesamt sind wir bei GVS Agrar mit den Entwicklungen auf der «Swiss Future Farm» sehr zufrieden. Wir können hier eine ideale Symbiose von Landtechnik und Agronomie schaffen. Allerdings gingen wir anfänglich schon davon aus, dass wir aus den erfassten Daten schneller einen Nutzen ziehen können.
Wo sehen Sie noch weiteren Optimierungsbedarf?
Die Hersteller bringen ihre Systeme häufig zu früh auf den Markt. Dann sind sie oft nicht besonders benutzerfreundlich. Dem Bauern bringen sie anfänglich oft keinen Mehrwert – das hat aber nichts mit seiner Bereitschaft zu tun, neue Sys-
teme zu nutzen. Viele Landwirte wünschen sich aber mehr Unterstützung und Schulungen mit solchen Produkten, da sie rund um die Digitalisierung während der Ausbildung wenig erfahren haben.
Zwischenfrage: Ändert sich der Beruf des Landwirts?
Ich stelle fest, dass es definitiv eine Verschiebung von physischen Arbeiten hin zur administrativen Betriebsführung gibt. Heute sitzt der Bauer mehr am Computer. Das Berufsprofil ändert sich: Manch junger Mensch wurde bisher Landwirt, weil er sich gern mit Tieren auseinandersetzte oder Traktor fahren wollte – das wird wohl weiter der Fall sein, nur kommen viel mehr technische Anforderungen hinzu.
Sie haben erst als Chef des Thurgauer Landwirtschaftsamts, nun als Leiter von GVS Agrar die Entwicklung der «Swiss Future Farm» begleitet. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit zwischen den drei Partnern?
Es gibt eine Steuerungsgruppe mit Vertretern der drei Partner Kanton Thurgau mit dem Bildungszentrum Arenenberg, Agco sowie von GVS Agrar. Alle Partner sind gleichberechtigt. Das Präsidium innerhalb dieser Steuerungsgruppe rotiert jedes Jahr.
Hochschule HAFL in Zollikofen und dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau.
Welches sind aus Ihrer Sicht die zentralen Meilensteine in den vergangenen sechs Jahren?
Ein erstes Highlight war sicher, dass wir den Betrieb so mechanisieren konnten, dass er einem modernen Standard entspricht, dass dieser Betrieb mit all seinen digitalen Vernetzungen auch funktioniert. Zu den Highlights gehören natürlich auch die Tests von Neuheiten und Prototypen oder noch geheimen Konzeptstudien aus dem Hause Agco. Ein Meilenstein ist auch die Etablierung unserer «Agrar Academy».
Welche Erkenntnisse konnten GVS Agrar und Agco aus den angelegten Versuchen ziehen?
Die «AgriEmotion»-Tage der GVS-AgrarGruppe finden vom 18. bis 20. August 2023 in Tänikon statt. Das Programm: Freitag, 18.08.2023
11.00 Geländeöffnung
13.00–17.00 Maschinendemos Feld1
13.00–15.00 Maschinenpräsentation
Tribüne2
17.00 Oldtimer-Parade Tribüne
18.00 Geländeschliessung
18.00 Stubete im Festzelt
23.00 Ende
Samstag, 19.08.2023
08.30–17.00 Traktorengeschicklichkeitsfahren Thurgauer Meisterschaft
09.00 Geländeöffnung
10.30–12.15 Maschinenpräsentation
Tribüne2
13.00 –17.00 Maschinendemos Feld1
13.00 –15.00 Maschinenpräsentation
Die Eidgenossenschaft ist weiterhin Eigentümer des Betriebs. Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit Agroscope? Agroscope ist für uns ein enorm wichtiger Partner rund um die «Swiss Future Farm». Der Kanton Thurgau ist ja Pächter des Betriebes. Die Grosszahl der auf dem Betrieb durchgeführten Versuche wird von Agroscope in Auftrag gegeben. Agroscope engagiert sich auch in der agronomischen Auswertung der erfassten Daten. Die offene Form unserer Zusammenarbeit hat auch dazu geführt, dass die Ostschweizer Fachhochschule OST mit uns in Tänikon zusammenarbeiten möchte. Wir sind aber in einem Austausch mit der
Generell ziehen wir viele Erkenntnisse aus der versuchstechnischen Verbindung von Agronomie und Technik. In den letzten Jahren konnten wir so sehr viele Erfahrungen rund um die Unkrautbekämpfung beim Anbau von Zuckerrüben, in der Anwendung von Controlled-Traffic-FarmingSystemen und in der Anwendung einer satellitengestützten, teilflächenspezifischen Stickstoff-Düngung im Winterweizen sammeln.
Und welchen Nutzen kann Ihr Endkunde, der Landwirt, aus Ihren Untersuchungen ziehen?
Unser Credo lautet «Mehr als Lösungen» –und darin liegt auch der Kundennutzen. Mit Dienstleistungen und Verkaufsbera-
Tribüne2
18.00 Oldtimer-Parade Tribüne
20.00 Geländeschliessung
20.00 FarmersParty im Festzelt
02.00 Ende
Sonntag, 20.08.23
09.00–15.00 Traktorengeschicklichkeitsfahren Schweizer Meisterschaft auf Hof-Gelände
09.00 Geländeöffnung
10.30–12.15 Maschinenpräsentation
Tribüne2
13.00–17.00 Maschinendemos Feld1
13.00–15.00 Maschinenpräsentation
Tribüne2
17.00 Geländeschliessung
1 Feldvorführungen: nur bei trockenen Bedingungen, 2 sonst bei der Tribüne
tungen, die mehr als Schmierstoff und Pferdestärken abdecken, können wir zusammen mit unseren Vertriebspartnern für den Kunden die passende Lösung entwickeln. Wir haben das agronomische Verständnis für den Einsatz der Maschinen und dies können wir mit den Erfahrungen aus der «Swiss Future Farm» stetig verbessern und entsprechend vermitteln.
Sie haben es erwähnt, GVS Agrar betreibt in Tänikon eine Art Akademie. Was muss man sich konkret darunter vorstellen?
Unsere «Agrar Academy» ist ein Kurszentrum, in dem in erster Linie unsere Händler geschult werden, vor allem im technischen Bereich rund um unsere Produkte und um die digitalen Anwendungen. Wir haben ein auf Smart-Farming-Anwen -
«Zu den Highlights gehören Neuheiten, Prototypen und noch geheime Konzeptstudien von Agco, die wir auf der Farm testen durften.»
dungen konzipiertes Schulungsprogramm, das Kurse für Landwirte, Fahrer von Lohnunternehmern, Mechaniker oder Weiterbildungen für Werkstattpersonal umfasst. Die «Agrar Academy» soll aber auch Schnittstelle und Plattform sein für den Austausch zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft. Dies geschieht im Moment vor allem auf den Social-Media-Kanälen.
Nun starten am 18. August die «AgriEmotion» Tage. Was dürfen die Besucher in Tänikon erwarten?
Im Zentrum soll die Kombination von Agronomie und Technik stehen, treu unserem bereits erwähnten Credo «Mehr als Lösungen». Wir zeigen unsere gesamte Produktepalette, präsentieren Feldvorführungen mit Maschinen im Einsatz und zeigen unsere weiteren Dienstleistungen auf. Darüber hinaus werden die Hochschule HAFL, die Forschungsanstalt Agroscope, das Bildungszentrum Arenenberg und eine Vielzahl weiterer Aussteller ihre Dienstleistungen und Produkte ausstellen, die zum Teil weit über unsere eigene «Markenwelt» hinausgehen. Dann werden die «AgriEmotion»-Tage durch ein attraktives
technik, bei GPS-Lösungen oder im Segment der Robotik und Automatik.
Was wollen Sie mit diesen «AgriEmotion» Tagen bezwecken?
Neben den bekannten Landtechnik-Messen möchten wir unseren Kunden ein neues Messeerlebnis bieten, Anbauversuche zeigen, Forschung und Bildung einbeziehen und das alles in Kombination mit Maschinen im Einsatz. Diese Tage sollen eben Emotionen wecken und begeistern.
schweiz, um eben auch unsere Westschweizer Kunden zu berücksichtigen.
Rahmenprogramm ergänzt. So findet am Samstag das Thurgauer kantonale und am Sonntag die Schweizermeisterschaft im Traktorgeschicklichkeitsfahren statt. Die Freunde alter Landmaschinen werden eine grossartige Parade alter Traktoren zeigen. Alles in allem: Man wird in Tänikon wieder einmal am Puls der Landtechnik sein.
Wird man auch neue Maschinen sehen, die ja teilweise inkognito auf der «Swiss Future Farm» hin und wieder anzutreffen sind?
Da in diesem Jahr die Agritechnica stattfinden wird, werden unsere Lieferanten ihre wichtigsten Neuheiten erst im November in Hannover präsentieren. An den «AgriEmotion»-Tagen wird es aber trotzdem einige Innovationen zu sehen geben, insbesondere im Bereich der Hofdünger-
Wie viele Besucher erwarten Sie? Es ist bei der ersten Durchführung einer Veranstaltung dieser Art immer schwierig, Voraussagen zur Besucherzahl zu treffen. Wir würden uns während der drei Tage über mehrere Tausend Besucher freuen.
Was unternehmen Sie, dass auch Landwirte und Lohnunternehmer aus dem Mittelland und aus der Westschweiz in die Ostschweiz nach Tänikon kommen? Wir unterstützen unsere Händler in diesen Gebieten mit entsprechenden Packages und dem Ziel, dass diese ihre Kunden aktiv mit nach Tänikon nehmen.
Wird es diese «AgriEmotion» Tage auch in Zukunft geben?
Geplant ist künftig eine alternierende Durchführung in der Ost- und West-
GVS Agrar war bei der Agrama 2022 nicht als Aussteller dabei. Sind die «AgriEmotion»Tage ein Ersatz für diese Absenz? Nein, es ist kein Ersatz. Da aber in unserem Unternehmen die Nähe zu Kunden sowie Händlern enorm wichtig ist und täglich gepflegt, gelebt wird, suchten wir nach Wegen, wie wir diese Kontakte gerade in Zeiten der Distanz aufrechterhalten können und wie wir uns in Zukunft präsentieren wollen. Der Wunsch, flexibel und regional unterwegs, nah an den Kunden und deren Bedürfnissen zu sein, führte zur Idee der «AgriEmotion»-Tage. Wir sind überzeugt, dass das neue Outdoor-Format einen neuen Akzent gegenüber den herkömmlichen Innenmessen setzen wird, bei denen wir übrigens mit viel Elan in St. Gallen (Tier & Technik) und in Thun (Agrimesse) präsent waren. Wir werden nach den «AgriEmotion»-Tagen entscheiden, ob es wieder eine Teilnahme an der Agrama geben wird.
Seitens nicht weniger Importeure und Händler hört man immer wieder Rufe nach einer Freiluft Messe. Wollen Sie diese «AgriEmotion»Tage dahingehend entwickeln – allenfalls auch für Dritte öffnen? Das ist auf jeden Fall ein Gedanke, der sich weiterzuverfolgen lohnt.
«Generell ziehen wir viele Erkenntnisse aus der versuchstechnischen Verbindung von Agronomie und Technik.»
Vor 40 Jahren presste Hans Aemisegger aus Lutzenberg (AR) zusammen mit seinen Söhnen den ersten Siloballen der Schweiz und legte so den Grundstein für das heute schweizweit aktive Unternehmen.
tes Verfahren, weshalb viele mit Siloballen keine Zukunft sahen.
Ein erster Wickler, mit einem Meterzähler und einem Elektromotor ausgerüstet, wurde 1989 beschafft, was die Arbeit enorm vereinfachte. «Weniger Handarbeit und die grössere Leistungsfähigkeit machten Siloballen immer attraktiver», bilanziert Bruno Aemisegger jun., der das Unternehmen in dritter Generation führt. So werden heute in der Schweiz schätzungsweise jährlich über 6 Mio. Siloballen gepresst.
Folien, Netze und Garne
Vor etwa 30 Jahren begann Bruno Aemisegger sen. mit dem Vertrieb von Folien. Das heutige Unternehmen «Aemisegger Agro-Bedarf» ist schweizweit aktiv im Handel von Siloballenfolien, Netzen sowie Garnen und gehört mittlerweile zu den Marktführern in der Schweiz. Siloballenfolien sind grundsätzlich weiss. Häufig anzutreffen sind aber auch grüne und schwarze. Auffälliger sind pinkfarbene, gelbe oder blaue Folien. Es handelt sich dabei um sogenannte «Charity Editionen»: Für jede verkaufte Rolle wird ein gewisser Betrag für eine gemeinnützige Organisation gespendet.
Grosses Jubiläumsfest
1983 machte folgende Schlagzeile die Runde: «Ein Bauer im Appenzellischen macht Rugel aus Gras». Es war die Zeit, als Hans Aemisegger mit seinen Söhnen in Lutzenberg (AR) erstmals Siloballen in der Schweiz gepresst hat. Ein Journalist hatte sich damals dieser Neuheit angenommen und eine darüber geschriebene Geschichte in mehr als 90 Zeitungen publizieren können. Zunächst wollten die Aemiseggers jedoch einen Hochsilo bauen, was aber den Baubehörden nicht behagte, weswegen sie keine Bewilligung dafür erteilten. So sah man sich nach einer landtechnischen Lösung um, wurde im süddeutschen Raum fündig, wo man eine Rundballenpresse des Typs «RP12» von Welger besichtigen konnte und ein solches Modell sogleich bestellte.
Anfänglich gab es zu diesen Ballenpressen kein geeignetes Wickelverfahren. Die Ballen wurden von Hand in Plastiksäcke
verpackt, die Luft mit einem Staubsauger abgesaugt und die Säcke danach mit Kabelbindern verschlossen. Ein komplizier-
Zum 40-Jahr-Jubiläum organisierte Bruno Aemisegger ein grosses Jubiläumsfest und verwandelte den Parkplatz auf der Schwägalp (AR) in eine imposante Fachausstellung, bei der die Entwicklung der Siliertechnik und beinahe alle aktuell auf dem Markt verfügbaren Maschinen gezeigt wurden.
Seit der Wiederaufnahme der Produktion von Landwirtschaftsreifen im Jahr 2017 hat Continental einen «bedeutenden» Marktanteil erobert und ist bestrebt, noch weiter zu wachsen.
Chris McCullough*2004 beschloss Continental, sich auf die Produktion von Autoreifen zu konzentrieren und verkaufte die Sparte «Landwirtschaftsreifen» an Mitas, wobei ein Markenlizenzvertrag einschliesslich aller Haftungsfragen mit Mitas unterzeichnet wurde. Von 2004 bis 2016 produzierte Mitas Landwirtschaftsreifen unter der Marke «Continental» in den eigenen Produktionsstätten und verkaufte die Reifen über seine Vertriebskanäle. Nach der Übernahme von Mitas durch Trelleborg im Jahr 2016 und nach Intervention der Kartellbehörde erhielt Continental die Lizenzvereinbarung zur Produktion von Landwirtschaftsreifen wieder zurück. Heute produziert Continental in seinem Werk in Lousado in Portugal 116 verschiedene
Landwirtschaftsreifen von 20 bis 50 Zoll. «Die bewährte Technologie, die zur Herstellung der Continental-Reifen dient, die durch Zuverlässigkeit und Langlebigkeit überzeugen, wird unterstützt durch umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeit», betont Benjamin Huber, Produktmanager für Landwirtschaftsreifen bei Continental.
Premium-Segment
Continental sieht sich als Anbieter im Premium-Segment. «Unser Ziel ist es, Reifen für den Profi zu produzieren und zu liefern», führt Huber weiter aus. Deshalb habe man im Jahr 2017 49,9 Mio. Euro in die Produktionsanlage und weitere 2,5 Mio. Euro in ein Forschungs- und Entwicklungszentrum investiert. «Dieses nach ISO 17 025 zertifizierte Zentrum forscht in enger Zusammenarbeit mit der zentralen Abteilung in Hannover», so Huber.
«Wir analysieren kontinuierlich die Trends und Entwicklungen auf dem europäi -
schen Markt. Auf diese Weise sind wir in der Lage, hochwertige Landwirtschaftsreifen anzubieten, die auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind und einen echten Mehrwert bieten», hält Huber fest. Man sei sehr stolz darauf, diesen hochwertigen Produktionsstandort mit modernster Produktionstechnologie und einem hoch motivierten und ehrgeizigen Team in Portugal zu haben. Continental beliefert nicht nur den Ersatzteilmarkt mit Reifen, sondern hat auch mehrere Verträge als Erstausrüster von Traktoren abgeschlossen. Beispiele dafür sind Agco mit den Marken «Fendt», «Valtra» und «Massey Ferguson», CNH Industrial mit «New Holland», «Case IH» und «Steyr» sowie John Deere.
Fokus auf VF-Technologie
Heute sind Traktoren nicht nur im Feld, sondern vermehrt auch auf der Strasse unterwegs. Auf dem Feld ist ein niedriger Reifendruck gewünscht, um die Traktion
Das Werk in Lousado (Portugal) wurde nach der Wiederaufnahme der Produktion von Landwirtschaftsreifen erheblich vergrössert. Bilder: Chris McCulloughzu verbessern und die Bodenverdichtung zu verringern, während man auf der Strasse mit einem höheren Druck unterwegs sein möchte, um den Fahrkomfort zu erhöhen und den Rollwiderstand zu verringern. Der Reifendruck sollte idealerweise stets den jeweiligen Anforderungen entsprechend angepasst werden können. Ein Hilfsmittel dazu ist eine Reifendruckregelanlage – oder aber VF Reifen. Mit VF Reifen (very high flexion) entfällt die Notwendigkeit, den Reifendruck zwischen Strasse und Feld zu wechseln, da der Reifen bei gleichem Reifendruck wie ein Standardreifen bis zu 40 % mehr Last tragen kann und bei gleichem Reifeninnendruck oder 40 % weniger Reifendruck bei gleicher Last gefahren werden kann. Darüber hinaus arbeiten Reifen mit VF Technologie kraftstoffeffizienter als herkömmliche Pneus.
Kundennutzen
Für Continental ist klar: «Die Kunden verstehen die Vorteile, die ein VF Reifen bietet. In Verbindung mit unserer CPCTechnologie wird sichergestellt, dass die Fahrer während des Einsatzes über aktuelle Reifendaten verfügen.» Huber stellt fest, dass die Nachfrage nach VF Reifen gerade in der Erstausrüstung zunimmt, betont aber auch: «VF Reifen sind nicht für alle landwirtschaftlichen Anwendungen geeignet.» Er verweist auf das «TractorMaster»Sortiment von Continental, das Reifen der Serie «65» und «XL» Reifen umfasst, die mit den VF Grössen ebenfalls ein ansprechendes Einsatzspektrum ermöglichen.
«d.fine» und Landwirtschaftsreifen von Continental würden zudem weitere vorteilhafte Tech
nologien nutzen, darunter eine optimier te Wulstgeometrie, welche die Einfederung des Reifens verbessert und die Kompression des Seitenwandgummis reduziert. Dadurch werde auch die Gefahr des Abrutschens des Reifens auf der Felge bei niedrigem Druck erheblich verringert. Ein verbreiterter Gürtel und Schulterbereich sorge für eine bessere Lastverteilung und für eine längere Lebensdauer. «Dies führt zu einer gleichmässigen Aufstandsfläche auf dem Boden und verringert die Bodenverdichtung», heisst es bei Continental weiter.
Continental hat eine eigene Stollentechnologie entwickelt, die eine um 5 % grössere Oberfläche aufweist als dies bei Vergleichsprodukten der Fall ist. Zudem sorge diese «D.fine»Technologie für eine tiefe Überlappung der Stollen, was weniger Vibrationen verursache und mehr Komfort in der Fahrerkabine mit sich bringe. Bei «D.fine» sind die Stollen in einem 45°Winkel versetzt, um die Selbstreinigungseigenschaften des Reifens zu verbessern und so die Haftung zu maximieren. Die Stollen sind mit einer parabolischen Kurve versehen, damit sich die Stollen biegen und anpassen können, was auch dazu beiträgt, dass der Reifen den Boden ohne Risse abwirft und in seine ursprüngliche Form zurückkehrt.
… «N.flex»
«N.flex» ist ein patentiertes KarkassenMaterial aus Nylon, das die Flexibilität des Reifens verbessert, was wiederum Flach
stellen reduziert und den Reifen widerstandsfähiger gegen Belastungen macht. «Wir haben diese Technologie bei Continental entwickelt, um unseren Landwirtschaftsreifen mehr Stabilität zu verleihen.» Das Material weist eine stärkere Verbindung mit den vorhandenen Gummi Komponenten auf, was gemäss den Ingenieuren zu grösserer Flexibilität, Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Hitzeverformung führe.
«Die Widerstandsfähigkeit gegen Hitzeverformung trägt auch dazu bei, die Bildung von Flachstellen zu verringern. Diese entstehen, wenn der Reifen nach langer Arbeit in einer geparkten Position abkühlt.» Continental habe diese Reifen ausgiebig getestet, um die Toleranz des Reifens gegenüber den Belastungen bei schweren landwirtschaftlichen Arbeiten zu erhöhen. Deshalb könne man auch eine zehnjährige Garantie auf die Landwirtschaftsreifen bieten, was von keinem anderen Hersteller erreicht werde.
Aktuell produziert Continental 116 verschiedene Typen von Agrarreifen. Die Reifenherstellung bei Continental ist heute zu einem grossen Teil automatisiert. Das neue Design von «D.fine»-Reifen mit einer um 5 % grösseren Oberfläche. Bei «N.flex»-Reifen wird Nylon eingesetzt. Es ist leichter und kann eine gute Verbindung zum Gummi garantieren.Kuhn präsentierte am Stammsitz bei Saverne eine breite Palette von Neuheiten für die Futterernte und den Ackerbau. «KARL» wird aber erst an der Agritechnica gezeigt.
Mit mehr als 1500 Basismodellen und jährlich über 60 000 produzierten Maschinen ist Kuhn einer der grössten Landtechnik-Hersteller im Segment der Anbaugeräte und spezialisierten Selbstfahrer. Rund ein Drittel des Umsatzes wird mit sogenannten «XL»- und «XXL»-Maschinen erzielt, was sich auch bei der Präsentation der aktuellen Neuheiten zeigte. Das Allerneuste aber, nämlich Kuhns Antwort auf die Herausforderungen einer autonomen Parzellen-Bewirtschaftung mit der Konzeptstudie «KARL», soll erst an der Agritechnica im November in Hannover vorgestellt werden.
Mähwerke
Das neue Aufbereiter-Mähwerk «FC 3515 R» mit Rollenaufbereiter und einer Arbeitsbreite von 3,50 m ist mit zwei Quetschwalzen mit 24 cm Durchmesser ausgerüstet. Für den Transport wird das Gerät um 126° hochgestellt. Weiter sind die bekannten Elemente wie der «Optidisc Elite»-Mähbalken, das Messerschnellwechselsystem «Fast-Fit» und das Entlastungssystem «Lift-Control» integriert. Für eine bessere Stabilität können am Anbaubock Gegengewichte montiert werden. Mit dem gezogenen Mähwerk «FC 13 460 RA» mit Schwadzusammenführung, Stahlfinger-Aufbereiter und dieser innovativen Klappung bringt Kuhn eine neue Schmetterlingskombination für höchste Flächenleistungen auf den Markt. Die Arbeitsbreite kann von 12,4 bis 13,4 m variiert werden. Die verbauten Schwadbänder kön-
nen das Gras auf ein 1,8 bis 3 m breites Schwad zusammenführen. Verbaut ist weiter eine teleskopierbare Achse des Fahrwerks, was es erlaubt, ein breiteres, gleichmässig geformtes Schwad abzulegen. Diese 8,4 t schwere Maschine ist für Controlled-Traffic-Farming mit einer Fahrspur von 12 m geeignet.
Kreiselheuer
In Ergänzung zum bereits im letzten Jahr eingeführten gezogenen Kreiselheuer «GF 13 003 T» bringt Kuhn diesen 13 m breit arbeitenden und mit zwölf Kreiseln ausgestatteten Kreiselheuer nun als Weltneuheit auch in einer im Dreipunkt angebauten Version auf den Markt. Beim patentierten Klappmechanismus dieser 2,1 t schweren Maschine haben sich die Entwickler wirklich etwas einfallen lassen. Beim Grenzwenden werden die beiden äusseren Kreisel auf der rechten Seite nach hinten angewinkelt. Dazu wird kein zusätzliches Hydrauliksteuergerät benötigt, weil diese Schwenkbewegung Teil der Maschinenkinematik ist. Am Feldende sorgt die «Headland Lift Control»Funktion dafür, dass alle Kreisel auf einmal und die äusseren weit über dem Boden ausgehoben werden, was die Wendemanöver erleichtert. Die Radabdeckungen an den Kreiselrädern sind serienmässig vorhanden.
Den Vierkreiselschwadern, hier das Modell «GA 15 231» mit maximal 14,7 m Arbeits-
breite und Einzelaushebung der Kreisel, hat Kuhn zahlreiche Weiterentwicklungen spendiert. So erfolgt die Entlastung der vorderen Kreisel nun über Hydraulikzylinder, die eine präzisere Einstellung des Entlastungssystems ermöglichen. Zudem ist eine automatische Korrektur des Entlastungsdrucks in Abhängigkeit der Arbeitsbreite möglich. Zu den weiteren Verbesserungen gehören eine neue Einstellung der Rechenhöhe und ein neuer Hydraulikblock mit neuer elektronischer Steuerung.
Einzigartig auf dem Markt ist der Kreiselschwader «GA 8131 CL» mit Mittenablage. Er ist mit einem patentierten, hydraulisch angetriebenen «Air Pickup» ausgerüstet, das 1,8 m breit und vor den Kreiseln positioniert ist. Dieses Pickup sorgt dafür, dass das Futter, das sich in der Mitte befindet und von einem «herkömmlichen» Schwader nicht erfasst wird, angehoben und gelockert wird. Dies optimiert den Trocknungsverlauf des Futters und verbessert seine Qualität. Das Pickup wird bei den Wendemanövern am Vorgewende automatisch angehoben und wieder abgesenkt.
Mit der Serie der variablen Rundballenpressen «VB 3200» bringt Kuhn vier neue Modelle auf den Markt und verspricht damit 10% mehr Leistung und Pressdichte gegenüber den Vorgängermodellen der Serie «3100». Das Modell «VB 3285» mit Ballendurchmessern von 0,8 bis 1,85 m ist für Betriebe konzipiert, die auf eine vielseitige,
leistungsstarke und bedienerfreundliche Presse setzen. Neben dem aufgefrischten Design mit neuen Seitenklappen und neuer Frontabdeckung ist optional das Drucksystem «Progressive Density Plus» verfügbar, das eine um 10 % höhere Pressdichte bei trockenem Material verspricht. Weiter gibt es eine automatische Kettenschmierung, eine zusätzliche Reinigungswalze in der Presskammer und mit «Dropfloor» einen aus der Kabine absenkbaren Förderkanalboden. Für Komfort sorgt die erhöhte Geschwindigkeit der Heckklappe. In nur 6 Sekunden wird ein Ballen ausgeworfen.
Kurzscheibeneggen
Die Baureihe der Kurzscheibeneggen «Optimer L» und «Optimer XL» mit 510 beziehungsweise 620 mm grossen und gezackten Scheiben wird mit dem Modell «Optimer L 12 500» erweitert. Dieses Modell eignet sich für das Verfahren des ControlledTraffic Farmings und kann mit Vorlauf werkzeugen, verschiedenen Striegelvarianten und einer Saateinrichtung ausgestattet werden. Die vorlaufende Messerwalze kann bei Mulchdecken oder Pflanzenrückständen eingesetzt werden. Diese Messerwalze soll es bei Kuhn demnächst auch als Einzelmaschine geben. Kuhn hat nun mit Kurzscheibeneggen von 3 bis 12,5 m ein umfassendes Programm im Angebot und kann so im Bereich der Stoppelbearbeitung die Anforderungen nahezu aller Betriebe erfüllen.
Die für den Solo Einsatz konzipierten klappbaren Kreiseleggen «HR 5030 R» und «HR 6030 R» bieten eine Arbeitsbreite von 5,00 und 6,00 m. Sie verfügen über einen einteiligen Rahmen. Getriebe und Gelenkwellen sind jetzt besser zugänglich und somit auch leichter zu warten. Arbeitstiefe und Schleppplanke lassen sich zentral manuell oder hydraulisch direkt von der Traktorkabine aus einstellen. Für eine optimale Krümelung, Einebnung
und Rückverfestigung des Bodens können die Kreiseleggen mit verschiedenen Zinken und Walzen kombiniert werden. Sie sind serienmässig mit «Durakuhn»Zinken ausgestattet, die mit Karbid beschichtet sind, um eine höhere Verschleissfestigkeit zu erreichen.
Das Programm der angebauten Zinkensämaschinen umfasst bei Kuhn nun auch das Modell «Megant 602 R». Mit einem 1800 l fassenden Saatgutbehälter und einer Arbeitsbreite von 6,00 m bietet diese Maschine optimale Flächenleistungen. Dank ihrer leichten Bauweise eignet sie sich für Traktoren ab 150 PS. Die Maschine kann mit auf Griff stehenden Zinken, die beidseitig verwendet werden können, mit geraden Zinken oder mit den neuen, nur 12 mm breiten Zinken ausgerüstet werden. Der Verteilerkopf ist mit «Vistaflow»Ventilen ausgerüstet, die eine 2×2 Fahrgassenschaltung ermöglichen. Eine Halbseitenabschaltung linksseitig ist ebenfalls optional verfügbar, für die Anlage symmetrischer Fahrgassen. Ein Zusatzbehälter mit 110 l Fassungsvermögen ermöglicht es, zwei Saatgutsorten gleichzeitig oder in nur einer Durchfahrt Saatgut und Dünger auszubringen.
Die Baureihe «100» der Drillmaschinen «Sitera» kann mit einem elektrisch angetriebenem Dosiersystem ausgerüstet werden. In diesem Fall verfügen die Drillmaschinen über einen elektrischen Motor und einen Radarsensor zur Erfassung des Geschwindigkeitssignals, was die Abdrehprobe, die Mengenverstellung und die Teilbreitenschaltungen via Terminal vereinfacht. Diese Sämaschinen sind mit verschiedenen Kreiseleggen kompatibel und können so als Säkombinationen eingesetzt werden.
Die klappbaren Säschienen der Serie «BTFR» erweitert Kuhn um neue Modelle mit Schleppscharen und mit Einscheibenscharen in Arbeitsbreiten von 6 und 4,5 m.
Bei den breiteren ist der Reihenabstand 15 cm, bei den kleineren 12,5 oder 15 cm. Die Säschienen können mit den Kreiseleggen der Serie «RCS» kombiniert werden.
Ein neues Erscheinungsbild (unter anderem neu in Grau gehaltene Tanks) hat Kuhn den gezogenen Anbauspritzen der Serie «Lexis» verpasst und mit dem Modell «3800» die Baureihe nach oben erweitert. Diese Maschine mit einem Leergewicht von knapp über 3 t weist bei einem 4,30 mAbstand von der Zugöse bis zur Achse und einer Gesamtbreite von 2,55 m kompakte Masse auf. Dank der manuellen oder motorgesteuerten Bedienung ist die Feldspritze effizient zu bedienen. Mit neuer «PM 400»Pumpe wird die nun mit VFReifen bestückte «Lexis 3800» in nur 11 Minuten befüllt. In Sachen Gestänge gibt es Ausführungen in Stahl von 18 bis 24 m.
Mit dem neuen Terminal «VTI 60» erweitert Kuhn sein Programm der IsobusTerminals. Es verfügt mit 5,7 Zoll (14,5 cm) über eine grosse hintergrundbeleuchtete Farbanzeige und über zwölf physische Tasten. Über den Touchscreen können die verschiedenen Menüs und Parameter auf einfache Weise ausgewählt und eingestellt werden. Auf der rechten Rückseite ist ein Handgriff angebracht, so dass man mit vier Fingern das Terminal umfassen und mit dem Daumen die Softkeys bedienen kann.
Claas wird mit neuen System- und Kompakt-Traktoren, zusätzlichen GrossflächenMähwerken sowie mit einer zusätzliche Mähdrescher-Baureihe auf den Markt kommen.
Matthieu SchubnelMit der neuen Baureihe «Xerion 12» seiner Systemtraktoren setzt Claas ein Signal im Hochleistungssegment. Die beiden in Harsewinkel gebauten Modelle «Xerion 12.590» und «Xerion 12.650» mit StarrRahmen unterscheiden sich nur durch die Software für das Motormanagement. Das verbaute 6-Zylinder-Aggregat von Mercedes- Benz mit 15,6 l Hubraum erfüllt die Abgasnorm der Stufe 5 und leistet maximal 585 respektive 653 PS. Der Treibstofftank fasst 1400 l und kann auch mit hydriertem Pflanzenöl befüllt werden. Die Traktoren funktionieren mit einem überarbeiteten Niedrigdrehzahl-Antriebssystem, welches das maximale Drehmoment bei 1300 U/min zur Verfügung stellt. Das stufenlose «C-Matic»-Getriebe stammt von ZF und weist vier automatisch schaltbare Gangbereiche auf. Die Eingangsdrehzahl ins Getriebe wird erhöht, wodurch das Drehmoment reduziert, aber mehr Leistung ins Getriebe eingespeist wird. Die Ausgangsdrehzahl wird dann in Richtung Endantriebe wieder reduziert, um das passende Übersetzungsverhältnis für die Rä-
der oder Laufwerke und die erforderlichen Fahrgeschwindigkeiten zu erhalten. Dieses Prinzip ist zum Patent angemeldet.
Eine 1000-U/min-Zapfwelle ist als Option erhältlich. Der Traktor mit einem Leergewicht von 25,4 t und einem zulässigen Gewicht von 30 t mit Ballast ist als Radversion oder mit dem von Claas neu entwickelten «Terra-Trac 400»-Dreiecksraupenlaufwerk mit 762 oder 914 mm breiten Raupen von Camso verfügbar, die für eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h ausgelegt sind. Die gesamte Bodenaufstandsfläche der Raupen gibt Claas mit 5,24 m² an, was einen Druck von weniger als 500 g/m² ergibt.
Die Hydraulikleistung von einer, zwei oder drei Pumpen beträgt 220, 445 respektive 537 l/min bei 200 bar. Versorgt werden bis zu acht Steuergeräte. Der Heckkraftheber (als Option verfügbar) hat eine maximale Hubkraft von 13 600 kg.
Claas hat dem Komfort besondere Aufmerksamkeit gewidmet und eine neue Kabine entwickelt, die 27 cm länger und an vier Punkten aufgehängt ist. Der Fahrer
nimmt auf einem beheizten und belüfteten Standardsitz Platz, der gefedert und um 40° nach rechts schwenkbar ist. Gesteuert werden die «Xerion» über den «C-Motion»Joystick und das 12-Zoll-Touch-Terminal «Cebis», das neu nun auch mit dem «Cemos»-Prozessoptimierungssystem ausgestattet ist. Ein zweites 12 Zoll grosses Terminal «Cemis 1200» gibt es optional. Es können die neusten Funktionen für die GPS-Führung oder Precision-Farming-Anwendungen verwendet werden.
Für Nachtarbeiten sind verschiedene LEDPakete erhältlich. Der «Xerion 12» ist hauptsächlich als Zugmaschine gedacht und wird nicht mit einer drehbaren Kabine angeboten. Der Preis liegt bei rund 750 000 Euro, wobei die Version mit Raupen zusätzlich 50 000 Euro kostet. Die Produktion soll im Januar 2024 beginnen.
Ausbau bei den Kompakt-Traktoren
Claas erweitert sein Angebot an KompaktTraktoren um die neuen Baureihen «Elios 300» und «Axos 200» mit Leistungen von 75 bis 103 PS. Diese beiden doch recht
ähnlichen Baureihen wurden von Claas in Zusammenarbeit mit dem italienischen Spezialisten Agritalia (Carraro) entwickelt. Alle Modelle verfügen über einen 3,6-lFPT-Turbomotor mit 4 Zylindern und ViskoLüfter. Die Abgasnorm der Stufe 5 wird mit DOC- und SCR-Katalysator sowie mit einem Partikelfilter, alles vollständig unter der Motorhaube verstaut, erfüllt. Ausnahme bildet lediglich das 75-PS-Einstiegsmodell «Elios 210», das ohne SCR-Katalysator auskommt. Es gibt Bauvarianten mit und ohne Kabine.
Die drei «Elios 300» verfügen über 5-GangGetriebe mit serienmässiger «Twinshift»Lastschaltung und hydraulischer Wendeschaltung. Darüber hinaus ist der Kabinenboden im Gegensatz zum «Elios 200» eben. Bei den vier «Elios 200» ist ein 4-Gang-Getriebe verbaut, das rein mechanisch oder mit Lastschalt-Option und hydraulischer Wendeschaltung betrieben werden kann.
Die beiden «Axos 200» sind auch mit dem 5-Gang-Getriebe ausgestattet. Sie verfügen über eine Start/Stopp-Funktion und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h bei einer Drehzahl von 1750 U/ min. Die Zapfwelle ist mit Drehzahlen von 540/1000 oder 540/540E erhältlich. Bei einem Radstand von 2,28 m beträgt der Wenderadius bei beiden Baureihen 3,79 m. Die beiden Serien unterscheiden sich auch durch die Hinterachse von Carraro, die beim «Axos» verstärkt wurde: Während der «Elios 300» ein zulässiges Gesamtgewicht von 5,1 t und eine 30-Zoll-Bereifung aufweist, weist der «Axos 200» ein zulässiges Gesamtgewicht von 6,0 t und kann mit 34-Zoll-Reifen bestückt werden. In Sachen Hydraulik kann zwischen 60 oder 87 l/min gewählt werden. Versorgt werden serienmässig drei mechanische oder vier elektrohydraulische Steuerventile.
Die Kapazität des Heckkrafthebers beträgt 3,3 t. Frontkraftheber und Frontzapfwelle sind optional. In der Kabine mit sechs Pfosten und einer zu öffnenden Frontscheibe, jedoch ohne Glasdach, bietet das Cockpit einen neu gestalteten Schalthebel mit Kupplungsknopf und einen echten Beifahrersitz. Der Fahrer kann die Betriebsinformationen auf dem digitalen 4,2-Zoll-Dashboard ablesen. Auf Wunsch liefert Claas einen Frontlader mit. Laut Claas soll der Grundpreis für den «Elios 300» bei rund 80 000 Euro liegen, für den «Axos 200» müssen 88 000 Euro aufgewendet werden.
Mit der neuen Serie «Evion» und drei Modellen erweitert Claas sein Produktangebot an Mähdreschern. Dieser Baureihe ist unterhalb den Serien «Trion» und «Lexion» angesiedelt. In den kompakten 5-SchüttlerMaschinen steckt aber viel Technik, die Claas von den grösseren Serien übernommen hat.
Der «Evion 410», der «Evion 430» und der «Evion 450» werden von 6,7-l-Motoren von Cummins mit 6 Zylindern angetrieben, die Nennleistungen von 204, 231 und 258 PS erbringen. Dank «Dynamic Power» wird stets nur so viel Leistung abgerufen, wie tatsächlich benötigt wird.
Die Haspel, das Förderband, die Bewegungsumkehrung des Vorsatzgeräts, die Dreschtrommel mit 600 mm Durchmesser und der Gebläseantrieb werden hydraulisch angetrieben. Die Körner werden über die 6,25 m² grossen Siebe in den je nach Modell 5600, 6500 oder 8000 l fassenden Korntank geleitet. Die 330-mmSchnecke, die zur Entleerung um 105° ausgefahren wird, hat einen Durchsatz von 90 l/s.
Am Heck der Maschine befindet sich ein 52-Messer-Häcksler, der auf Wunsch mit
72 Messern und mit einem hydraulisch angetriebenen Streuwerk kombiniert werden kann.
In der Kabine findet der Fahrer den bekannten «C-Motion»-Fahrhebel und das Isobus-kompatible 7 Zoll grosse Touchscreen-Terminal «Cemis 700». Dieses optimiert den Fahrkomfort, indem es beispielsweise voreingestellte Einstellungen für Getreidesorten, die stufenlose Einstellung der Dreschrotordrehzahl oder Informationen über die Höhe der Verluste anbietet. Die hinterlegten Voreinstellungen können vom Fahrer während des Druscheinsatzes jederzeit übersteuert und den Einsatzbedingungen entsprechend angepasst werden. Darüber hinaus besitzt «Cemis 700» einen Auftragsspeicher und dokumentiert den Kraftstoffverbrauch getrennt für Strasse, Feld, Liter pro Stunde und Liter pro Hektar. Die «Evion»Mähdrescher sind mit verschiedenen Schneidwerken bis zu einer Breite von 6,80 m einsetzbar. Die Maschinen werden im chinesischen Werk in Gaomi produziert.
Das Angebot bei Grossflächenmähwerken erweitert Claas um das neue «Disco 9700» mit dem bekannten «Maxcut»Mähbalken und bis zu 9,50 m Arbeitsbreite. Es ist in fünf verschiedenen Ausführungen als «Comfort» ohne Aufbereiter, als «Business» mit Zinken- oder Walzenaufbereiter sowie mit der Schwadzusammenführung «Auto Swather» (ebenfalls mit Zinken- oder Walzenaufbereiter) erhältlich. Eine besondere Stellung nimmt das neue «Disco 9700 RC Auto Swather» als schlagkräftiges Biomasse-Grossflächenmähwerk mit Walzenaufbereiter für Erträge von bis zu 60 t/ha und Traktoren bis 500 PS ein.
Die drei neuen Baureihen «Elios 200», «Elios 300» und «Axos 200» mit total neun Modellen decken ein Leistungssegment von 75 bis 103 PS ab. Claas ergänzt seine Produktpalette bei den Grossflächenmähwerken um das Modell «Disco 9700» mit einer Arbeitsbreite bis zu 9,50 m.Knapp ein Drittel der Schweiz ist bewaldete Fläche. Die Bewaldung ist auf der Alpensüdseite am grössten, dicht gefolgt vom Jura. Mit etwas Abstand folgen die Voralpen und Alpen und am geringsten, wenn auch noch weit über einem Fünftel, ist die Bewaldung im Mittelland.
Ruedi Hunger
Der Schweizer Wald ist multifunktional und erfüllt damit mehrere Funktionen gleichzeitig. Er ist Holzlieferant, schützt vor Naturgefahren, bietet Natur- und Landschaftsschutz, ist wichtig für den Trinkwasserschutz, hat grosses Potential zur CO 2 -Speicherung und bietet Erholungsraum. Naturgemäss überlagern sich mehrere Waldfunktionen. Die Eigentumsund Verfügungsrechte der Waldeigentümer und deren Handlungsfreiheit werden durch das allgemeine Betretungsrecht und durch Nutzungseinschränkungen stark eingeschränkt.
Schutz vor Naturgefahren
Gemäss Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL schützen fast die Hälfte der Schweizer Wälder vor Lawinen, Steinschlag oder Murgang. Diese Schutzfunktion verändert sich immer wieder. So können ein Waldbrand, ein grossflächiger Windwurf oder die Schwächung durch Insektenbefall die Schutzfunktion des Waldes schwächen. Kommt dazu, dass der Klimawandel – und in diesem Zusammenhang extreme Trockenheit – viele Waldflächen einem Dauerstress unterwerfen und sie anfälliger machen für alle Arten von Belastungen. Gute Waldpflege und gezielte Waldnutzung sind Voraussetzungen für den Erhalt einer langfristigen Schutzwirkung des Waldes. Gleichzeitig ist der Erhalt eines Schutzwaldes die billigste Massnahme, um Siedlungen, Eisenbahntrassees und Strassen zu schützen. Die Schutzwirkung des Waldes wird auf 4 Milliarden CHF geschätzt.
Vom Donnerstag, 24., bis Sonntag, 27. August 2023, findet in Luzern die 26. internationale Forstmesse statt. Über 200 Aussteller sind vor Ort und zeigen ein vielfältiges Messeprogramm mit Neu- und Weiterentwicklungen für die Waldbewirtschaftung. Auf dem Programm stehen Wettkämpfe, Sonderschauen und Podiumsdiskussionen. Erwartet werden während der vier Tage dauernden Messe rund 20 000 Besucher.
Datum: 24. bis 27. August (täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr)
Wo: Messe Luzern
Eintritt: CHF 16.– (Kinder bis 16 Jahre in Begleitung Erwachsener gratis)
Tickets: Tageskasse oder Online-Ticketshop auf forstmesse.ch
In den Schweizer Wäldern wachsen jährlich rund 10 Mio. m³ Holz nach. Damit die Schutzfunktion bestimmter Wälder erhalten bleibt oder um ihre Bedeutung für die Biodiversität hochzuhalten, könnten jährlich rund 7 Mio. m³ nachhaltig entnommen werden. Derzeit werden aus wirtschaftlichen Gründen rund 5 Mio. m³ geerntet.
Erholungsnutzung Wälder regulieren die Temperatur und gleichen Temperaturschwankungen aus.
Programm
• Forst, Forêt, Foresta. Die Sonderschau zeigt, wie sich die technischen Hilfsmittel der Waldbewirtschaftung im Laufe der Zeit gewandelt haben und noch wandeln (Halle 2, Stand D15)
• Podium BFH-HAFL: Klimawandel –Herausforderungen und Lösungsansätze Freitag, 25. August, 13.30 bis 15.00 Uhr, im Forum 2
• 12. Schweizermeisterschaft Holzhauerei Donnerstag/Freitag, 24. und 25. August
• Stihl Timbersports Schweizermeisterschaft: Qualifikation am Samstag, 26., grosses Finale am Sonntag, 27. August
• Schnupper-Forwarder-Wettbewerb
Täglich, 9.00 bis 17.00 Uhr, Freigelände 2, Stand C32
• Holzspaltmeisterschaft
Samstag, 26. August, 9.30 Uhr, im Aussenbereich VZ06
Zudem erhöhen sie die Luftfeuchtigkeit und steigern die Taubildung. Wer im Wald unterwegs ist, stellt unschwer fest, dass durch die geringere Sonneneinstrahlung und die höhere Luftfeuchtigkeit im Wald die Lufttemperaturen im Sommer niedriger sind als im freien Land. Gegenüber dem Umland kann der Unterschied 3 bis 6 °C betragen und gegenüber städtischen Bedingungen gar 4 bis 8 °C. Grosse zusammenhängende Waldflächen in Stadtnähe bewirken als Folge des Temperaturunterschiedes einen ständigen Luftaustausch.
Laut der Umfrage «Wald Monitoring soziokulturell Schweiz» gehen 12 % der Bevölkerung fast täglich in den Wald, 42 % besuchen ihn ein- bis zweimal pro Woche und 28 % sind ein- bis zweimal im Monat im Wald unterwegs. Dieses Bedürfnis wird übrigens geschützt durch Artikel 699 des ZGB und Artikel 14 im Waldgesetz. Demnach hat die Bevölkerung das Recht zum freien Betreten des Waldes. Einschränkungen bestehen in Naturschutzgebieten. Die Erholungsnutzung hat sich in den letzten Jahren nicht grundlegend verändert. In einzelnen Regionen hat sie aber zugenommen (Jura Ost, Mittelland Ost) oder abgenommen (Mittelland Mitte, Alpen Nordost, Alpen Südost). Anteilsmässig zählen «Spazieren», «Wandern» und «Biken» zu den beliebtesten Freizeittätigkeiten im Wald. Laut Erhebungen des vierten Landesforstinventars haben trotz der Zunahme
der Erholungsnutzung die durchschnittlichen Belastungen mit Schäden an Boden, Vegetation und Bäumen von 1,4 % auf 0,8 % abgenommen. Dort, wo sich Freizeitaktivitäten auf wenige Flächen konzentrieren, werden diese aber stark belastet. Der Verband der Waldeigentümer «WaldSchweiz» schätzt den Erholungswert des Schweizer Waldes auf jährlich CHF 2 bis 4 Milliarden.
Der jährliche Holzverbrauch der Schweiz liegt inkl. Import Holz bei rund 10 Mio. m³. Bei nachhaltiger Nutzung könnten im Schweizer Wald jährlich rund 7 Mio. m³ Holz genutzt werden. Derzeit werden
In der Schweiz geniesst der Wald hohen gesetzlichen Schutz. Im Bundesgesetz über den Wald bzw. im «Waldgesetz» vom 4. Oktober 1991 (Stand am 1. Januar 2022) ist dieser umfassende Schutz umschrieben. Dieses Gesetz soll:
Artikel 1
a. den Wald in seiner Fläche und in seiner räumlichen Verteilung erhalten;
b. den Wald als naturnahe Lebensgemeinschaft schützen;
c. dafür sorgen, dass der Wald seine Funktionen, namentlich seine Schutz, Wohlfahrts und Nutzfunktion (Waldfunktionen), erfüllen kann;
d. die Waldwirtschaft fördern und erhalten.
Ausserdem soll das Gesetz dazu beitragen, dass Menschen und erhebliche Sachwerte vor Lawinen, Rutschungen, Erosion und Steinschlag (Naturereignisse) geschützt werden.
aber nur knapp 5 Mio. m³ geerntet. Rund zwei Drittel sind Nadel und ein Drittel Laubholz. Knapp die Hälfte des geernteten Holzes wird als Stammholz verkauft, etwas über 40 % sind Energieholz und werden entsprechend verwertet.
Der Wald ist Lebensraum für etwa 4300 Pflanzen und Pilzarten. Zudem leben in unseren (mitteleuropäischen) Wäldern mehr als 6700 unterschiedliche Tierarten. Der Wald übernimmt zunehmend eine Puffer und Rückzugsfunktion, weil der Siedlungs und Erholungsdruck in anderen Gebieten laufend zunimmt. Rund 2700 Reservate bzw. 77 000 ha (6,5 %) sind als Waldreservate ausgeschieden. Die Waldpolitik sieht allerdings vor, dass in der Schweiz langfristig 10 % der Waldfläche unter Schutz gestellt werden. Altholz oder schon totes Holz ist ein wichtiger Bestandteil des Lebensraums Wald. Was vor Jahrzehnten noch als «Sauerei» (im Wald) bezeichnet wurde, wird heute als Biodiversität abgebucht und hat damit eine wichtige Funktion übernommen. Biodiversität bietet aber auch noch anderes Konfliktpotential. Viele Massnahmen zugunsten der Arten und Lebensraumvielfalt sind kostspielig. Waldeigentümer erwarten daher, dass sich die Allgemeinheit an den Kosten beteiligt.
Im Waldboden werden grosse Wassermengen gespeichert. Durchschnittlich speichert ein Quadratmeter Waldboden bis zu 200 Liter Wasser. Ein direkter Oberflächenabfluss wird verhindert und das Versickern von Schmelz und Regenwasser verlangsamt sich. Gleichzeitig haben Waldböden eine gute Filterfunktion und
leisten damit einen wertvollen Beitrag zu sauberem Grundwasser. Stabile Wälder sind weniger anfällig auf Sturmereignisse. Das geltende Kahlschlagverbot in der Schweiz begünstigt zusätzlich optimale Voraussetzungen für eine dauerhafte Trinkwassergewinnung. Vorschriften und Einschränkungen in Grundwasserschutzzonen im Wald erschweren die Waldbewirtschaftung und sorgen für Mehraufwand. Weitgehend als selbstverständlich gilt, dass heute biologisch abbaubare und schadstoffarme Treib und Schmierstoffe eingesetzt werden. In Grundwasserschutzzonen dürfen Maschinen nicht betankt werden und für Forstmaschinen sollte ein Notfallkit für auslaufendes (Hydraulik)Öl mitgeführt werden.
Ist unser Wald gesund?
Waldsterben war einmal – war einmal? Der Zustand unserer Wälder gibt immer wieder Anlass zu Diskussionen. Im Jahr 2021 wurden ungefähr 770 000 m³ Fichtenholz zwangsgenutzt (Borkenkäfer). Auf den ersten Blick eine enorme Menge. Im Vergleich zum Jahr 2020 war dies aber deutlich weniger. Entscheidend waren das feuchte Wetter und Jahrestemperaturen, die kaum über dem Normwert lagen. Weitere Schadorganismen wie der «Asiatische Laubholzbockkäfer», der «Ahornpilz» oder das «Ulmensterben» konnten beobachtet werden. Ihre Auswirkungen zeigten sich besonders unter den trockenen Bedingungen der letzten Jahre. Das lässt vermuten, dass die Widerstandskraft gegenüber Krankheitserregern unter Trockenstress Bedingungen abnimmt.
Auf dem hohen Niveau von 137 750 m³ blieben 2021 die Zwangsnutzungen wegen des «Eschentriebsterbens». Betroffen davon waren das Mittelland und die Vor
alpen. Ein Lichtblick ist, dass die 2020 erstmals beobachtete gesunde Eschenverjüngung im Jahr 2021 bestätigt wurde.
Die sich ändernden Witterungsbedingungen und insbesondere die Häufung klimatischer Extremjahre hinterlassen bei verschiedenen Baumarten deutliche Zeichen einer (Baum-)Kronenverlichtung. Zu diesen Ergebnissen kommen die Experten aufgrund einer intensiven Beobachtung und Auswertung der 49 Flächen des Sanasilva-Netzes (16×16-km-Netz). Zusätzlich wurden 189 Flächen der Interkantonalen Walddauerbeobachtung in die Auswertung miteinbezogen.
Stickstoffeinträge
Viele Wälder leiden unter Versauerung. Ursache ist der Eintrag stickstoffhaltiger (N-)Luftschadstoffe. Will man den Zahlen des Bundesamts für Umwelt BAFU vertrauen, gelangten 2015 pro Hektar/Jahr 20,4 kg (Bandbreite 2 kg bis über 50 kg) Stickstoff in Waldböden. Davon betroffen sind rund 90 % der CH-Wälder. Die natürlichen N-Einträge liegen bei 1 kg bis 3 kg pro Hektar/Jahr. Dieser Eintrag führt zu einer Überdüngung und parallel dazu zu einer Versauerung der (Wald-)Böden. Die Versauerung ihrerseits hat eine Nährstoffverarmung zur Folge, was sich in Blatt- und Nadelverlusten, vermindertem Wachstum oder reduzierter Widerstandsfähigkeit zeigt. Ein verstärktes Wachstum der Bäume durch Stickstoff hält nur so lange an, wie andere Nährstoffe ausreichend zur Verfügung stehen. Später bewirken zu hohe N-Einträge einen Mangel an Kalium, Calcium und Magnesium. Die Landwirtschaft wird für 66 % der gesamten Einträge von N-haltigen Luftschadstoffen verantwortlich gemacht. 22 % verursacht der Verkehr, 8 % stammen aus den Bereichen Industrie und Gewerbe und 4 % aus den Haushalten. Mit einer Reduktion der Stickstoffemissionen an der Quelle würde eigentlich die grösste Wirkung erzielt. Weil aber die bodenbiologischen und bodenchemischen Prozesse langsam ablaufen, wird eine rasche Reduktion der heutigen N-Emissionen zeitlich erst stark verzögert einsetzen.
Bekanntlich wird bei der Photosynthese Sauerstoff an die Atmosphäre abgegeben. Jeder Baum nimmt CO 2 aus der Luft auf, spaltet das C vom O 2 ab und gibt den Sauerstoff wieder an die Umwelt ab und baut den Kohlenstoff in der Biomasse ein
(WaldSchweiz)
(Blätter, Nadeln, Zweige, Äste und Holzzuwachs). Ein Baum produziert mehr Sauer stoff, als er selber zum Leben braucht. In Zahlen ausgedrückt heisst das: Eine Buche produziert stündlich etwa 1,7 kg Sauerstoff oder deckt den Bedarf von über 60 Menschen. Laubwälder ge -
ben jedes Jahr 15 t/ha Sauerstoff an die Atmosphäre ab, Nadelwälder bis 30 t/ha und Jahr.
Der Schweizer Wald und damit die Waldund Holzwirtschaft leisten einen wirkungsvollen Beitrag zur Minderung des Treibhausgaseffektes. Nicht zu vergessen, dass Pflanzen und speziell auch Bäume Kohlenstoff im Boden einbauen. Dabei spricht man von einer natürlichen CO 2Senke. Fachleute gehen davon aus, dass der Schweizer Wald jährlich etwa 2,5 Millionen Tonnen (Mio. t) CO 2 absorbiert. Mit einer angepassten Waldbewirtschaftung und entsprechender Holznutzung liessen sich jährlich theoretisch noch zusätzlich 1 bis 2 Mio. t CO 2 speichern. In diesem Ausmass funktioniert der Wald als CO 2 -Senke aber nur, wenn möglichst viel Zuwachs an Biomasse zuerst in langlebigen Holzprodukten und erst anschlies-
«Der Schweizer Wald nimmt pro Hektar und Jahr rund 2 t CO2 auf. Total kompensiert er damit knapp einen Fünftel der CO2 -Emissionen aus dem Verkehr.»
send energetisch für die Produktion von Strom und Wärme genutzt wird. Dieser Aspekt bekommt im Zusammenhang mit dem Klimaschutz immer mehr Bedeutung. Vorausgesetzt, die Holznutzung ist nachhaltig, werden bei der Herstellung von Produkten aus Holz oder dessen Verbrennung CO 2 -Emissionen aus fossilen Energieträgern vermieden. Die Funktion als Senke dauert aber nicht ewig, weil Bäume nicht endlos wachsen. Schnell und in grossen Mengen wird der gebundene Kohlenstoff wieder freigesetzt durch Waldbrände. In kleineren Mengen durch biologische Abbauprozesse. Ein überalternder und vernachlässigter Wald kann sich zu einer CO 2 -Quelle wandeln. Aus Senke und Holznutzung ergibt sich also
nicht von vornherein ein Widerspruch. Damit die Senke-Leistung des Schweizer Waldes auch unter sich änderndem Klima erhalten werden kann, empfehlen Fachleute verschiedene Massnahmen, unter anderem die Förderung standortgerechter Baumarten. Die materielle Holznutzung hat gegenüber der energetischen Verwendung den Effekt, dass die Einsparung doppelt erfolgt: einmal bei der Herstellung der Holz-Produkte und ein zweites Mal bei der anschliessenden Entsorgung, wenn nicht mehr gebrauchte Holzprodukte noch energetisch genutzt werden können. Das bedeutet, dass die Kaskadennutzung des Holzes (zuerst stofflich, dann energetisch) eine viel bessere CO 2 -Bilanz aufweist als die rein ener-
Verkehr Rohstoffe Entsorgung Sport/Tourismus Hochbau Leitungen und Energie Gewässerkorrekturen Verschiedenes
Jahrbuch «WaldHolz 2022»)
Prozentuale Verteilung der bewilligten Ausnahmebewilligungen für Rodungen.
getische Nutzung. Folglich sollte Holz erst am Ende seiner Einsatzmöglichkeiten energetisch verwertet werden.
Wald-Rodungen
Laut Waldgesetz sind Rodungen grundsätzlich verboten. Warum sind dennoch im Jahrbuch «WaldHolz 2022», für das Jahr 2021, 354 Rodungen mit einer Gesamtfläche von 124 Hektaren aufgeführt? Um Flächen zu roden, ist eine Ausnahmebewilligung von Bund und Kanton erforderlich. Der Gesuchsteller muss nachweisen, dass für die Rodung wichtige Gründe bestehen, die das Interesse an der Walderhaltung überwiegen. Zudem muss das Werk, für das Wald gerodet werden soll, auf den vorhandenen Standort angewiesen sein. Heisst das, dass kein alternativer Standort möglich ist? Falls eine Rodung bewilligt wird, ist im Normalfall in derselben Gegend ein Realersatz zu leisten (Aufforstung). In den letzten zehn Jahren wurde die Ersatz-Aufforstung zu 72 % an Ort und Stelle realisiert. 19 % in der gleichen Gegend. Bei drei Prozent der bewilligten Rodungsfläche wurde auf einen Rodungsersatz verzichtet. Die restliche Differenz ergibt sich aus Flächen zur Rückgewinnung von landwirtschaftlichem Kulturland, Hochwasserschutz und Revitalisierung von Gewässern sowie Erhalt und Aufwertung von Biotopen. Die Grafik zeigt die prozentuale Verteilung der bewilligten Ausnahmebewilligungen für Rodungen.
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Wer sich für eine forstliche Berufslaufbahn entscheidet, beginnt in der Regel mit einer Lehre zum Forstwart EFZ. Diese Grundlage öffnet anschliessend mit verschieden Fort- und Weiterbildungen die Tore für eine Reihe weiterer Waldberufe bis hin zum Bachelor- oder Master-Studium an der HAFL oder ETH.
Ruedi Hunger
«Ich will was mit der Natur machen …», so ein viel geäusserter Wunsch junger Frauen und Männer. Wenn dieser Wunsch auch mit Arbeit verbunden sein darf, dann ist die Forstwirtschaft genau der richtige Platz. Wer sich für einen Waldberuf entscheidet, arbeitet in einer interessanten Branche. Ohne Wenn und Aber ist es aber auch eine Branche, die für ihre Unfallrisiken bekannt ist. Deshalb wird durch gut organisierte Aus- und Weiterbildung ein ausgeprägtes Bewusstsein für Teamwork, Arbeitssicherheit und Gesundheit gefördert.
Anzahl Beschäftigte im Wald
Laut Jahrbuch «Holz und Wald 2022» arbeiteten im Jahr 2020 in der Forstwirtschaft 2897 Personen (+ 4,5 %) in 2500 Vollzeitstellen. Auf der Alpensüdseite nahm die Anzahl der Beschäftigten um einen Viertel zu. Von allen Beschäftigten der gesamten Wald-/Forstwirtschaft sind 214 Frauen (7,4 %). Der Anteil Frauen hat um lediglich 0,5 % zugenommen. Statistisch nicht erfasst sind die Personen, welche als Selbstbewirtschafter im Privatwald tätig sind. In der ganzen Holz- und Papierindustrie arbeiteten im Jahr 2020 89 888 Perso -
nen. Mit 44,6 % waren die meisten Arbeitnehmenden in Schreinereien und weitere 36,1 % im Holzbau tätig. Diese Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Auffallend ist, dass der Frauenanteil im ganzen Holzsektor 15,2 % beträgt. Dafür verantwortlich ist insbesondere der Frauenanteil in den Bereichen Holzwaren, Papier- und Kartonindustrie.
Ohne Ausbildung auf dem Holzweg Als Partner für Ausbildungsfragen in der Waldwirtschaft existiert am Bildungszentrum Wald Lyss die Fachstelle «Codoc».
Diese Fachstelle informiert und berät über berufliche Laufbahnen im Wald.
Im Jahr 2021 haben 275 Personen eine Forstwartlehre (EFZ) abgeschlossen. Unter den insgesamt 938 Auszubildenden befanden sich 27 Frauen. Dies entspricht einem Frauenanteil von 3 %. Diplome in Waldwissenschaften können an der HAFL Zollikofen erworben werden. Eine Vertiefung in den Bereichen Wald- und Landschaftsmanagement ist an der ETH Zürich möglich. Der Frauenanteil an der HAFL liegt durchschnittlich bei 13 % und an der ETH bei 52 %.
Arbeitssicherheit ist in der Waldwirtschaft immer ein wichtiges Thema. Mit 277 registrierten Berufsunfällen pro 1000 Vollzeitbeschäftigte (2021) liegt die Unfallrate im Vergleich zu anderen Branchen immer noch hoch, auch wenn sie zum dritten Mal in Folge unter 300 liegt.
Berufliche Ausbildung in der Waldwirtschaft
Grundsätzlich stehen Waldberufe beiden Geschlechtern offen. Entsprechend wollen Frauen keinen Schutzstatus, der sie zu Exoten macht, sie wollen auch in der Waldwirtschaft Partner auf Augenhöhe sein. Die Zeiten, in denen Frauen mehr leisten mussten, um von männlichen Kollegen gehört und anerkannt zu werden,
sollten vorbei sein. Deshalb stehen heute sowohl Frauen als auch Männern nachfolgende Berufsausbildungen offen:
• Forstpraktiker(in) EBA
Die 2-jährige Lehre zum Forstpraktiker eignet sich für begabte Menschen, die gerne draussen arbeiten. Eine gute Gesundheit, körperliche Belastbarkeit und praktische Begabung sind wichtige Voraussetzungen für diesen Beruf. Nach erfolgreichem EBA-Abschluss kann eine Forstwartlehre absolviert werden (2 oder 3 Jahre).
• Forstwart(in) EFZ
Die 3-jährige Lehre zum Forstwart eignet sich für Forstinteressierte, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und gerne im Freien arbeiten. Der Forstwart arbeitet in einem kleineren oder grösseren Team. Neben guter körperlicher Verfassung und Wetterfestigkeit sind auch technisches Verständnis und ein gutes Urteilsvermögen gefragt, um Risiken richtig einzuschätzen.
• Förster(in) HF
Der Förster ist eine gut ausgebildete, vielseitige Führungskraft. Er kennt sich als Praktiker im Wald hervorragend aus. Planungs- und administrative Arbeiten im Büro gehören zum Arbeitsalltag des Försters. Der Beruf wandelt und erweitert sich im Umfeld von gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Veränderungen laufend. Der Förster ist als Betriebsleiter, Unternehmer oder als Spezialist für waldspezifische und waldnahe Bereiche tätig.
• Forstunternehmer(in)
Der Forstunternehmer ist eine selbständige Unternehmerperson, die selber keinen eigenen Wald besitzt, aber mit ihrem unternehmerischen Denken und der modernen Ausrüstung überall in der Waldarbeit eingesetzt werden kann. Der Forstunternehmer arbeitet im Auftrag der Waldbesitzer in der Holzernte und teilweise auch im forstlichen Bauwesen. Er führt den Holzschlag, das Rücken an die Waldstrasse und oft auch den Holztransport mit dem LKW selber aus.
• Ranger(in) BZW Lyss
Der Ranger ist eine Fachperson mit umweltbezogener Grundausbildung. Er hat eine hohe Fachkompetenz im Umgang mit dem breiten Publikum. «Wir laden die Leute in die Schutzgebiete ein.» Die besondere Fähigkeit liegt in der Kommuni -
Nur mit Freude an der Natur ist es nicht getan, Forstberufe brauchen auch technisches Verständnis.
kation, der Besucherlenkung und im Aufzeigen des Wertes von Natur und Landschaft. Die berufsbegleitende Ausbildung am BZW Lyss dauert ein Jahr.
• Bachelor of Science BFH in Waldwissenschaften (3-jähriges Studium) Absolventen des Bachelorstudiums in Waldwissenschaften an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL in Zollikofen sind gut ausgebildete Spezialisten im Umgang mit dem Ökosystem Wald. Die drei Vertiefungen: «Wald und Holzwirtschaft», «Wald und Gesellschaft» und «Gebirgswald und Naturgefahren» geben den Absolventen drei interessante Perspektiven. Letztlich leiten MSc BFH-Absolventen Unternehmen und Projekte oder beraten Institutionen.
• Bachelor und Master Umweltnaturwissenschaften ETH (5-jähriges Studium) Umweltnaturwissenschaftler sind qualifizierte Fach- und Führungskräfte. Sie übernehmen verantwortungsvolle Aufgaben in der Forstpraxis, im Natur- und Landschaftsschutz sowie in der Beratung öffentlicher und privater Organisationen.
• Spezialisierung und Weiterbildung
Mit dem Eidgenössischen Fachausweis auf der Basis eines Forstwarts / einer Forstwartin kann man sich zum Forstwart-Vorarbeiter, Forstmaschinenführer, Seilkraneinsatzleiter oder ForstwartGruppenleiter spezialisieren.
Wer etwas mit der Natur machen will, findet in der Waldwirtschaft verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten. Es heisst aber, dass man sich für knochenharte Berufe entscheidet. Nur mit Freude an der Natur ist es nicht getan, forstwirtschaftliche Berufe benötigen auch technisches Verständnis. Wer im Forst arbeitet, braucht ein grosses Potenzial für Kommunikation, Teamarbeit und Konflikthandling. Zudem überzeugen immer wieder Personen mit einem ausgeprägten Flair für unkonventionelle Problemlösungen.
Dieser Zukunftsglaube mag provozierend wirken, doch abwegig ist er nicht. Zugegeben, ein Forstprofi sieht seine Zukunft immer noch mit einer «echten» Motorsäge. Ebenso sicher ist, dass Akku-Sägen mächtig aufgeholt haben, und vor allem, dass die Entwicklung bei dieser Technik weitere Fortschritte machen wird.
Ruedi Hunger
Wer heute à jour sein will, das heisst, wer auf dem neusten Stand der Techniktrends sein will, muss eine Akku-Säge im Angebot haben. Obwohl solche vor allem von Forst-Profis noch belächelt werden, ist diese neue Kategorie im Begriff, das Spielzeugimage abzustreifen. Beide grossen Hersteller, sowohl Husqvarna als auch Stihl, haben je ein Modell im Angebot, das sich an die Profisägen herantastet.
Der Begriff «Profisäge» muss nicht zwingend mit einer Hochleistungssäge für Profiholzer in Verbindung gebracht werden. Bereits auf einem tieferen Leistungsniveau kann eine Säge gute Eigenschaften aufweisen, die einer Semi-Profisäge gerecht werden. Eine von Grösse und Leistung losgelöste Definition für eine Profisäge könnte beispielsweise auch der tiefere Lärmpegel oder die fehlenden
Abgase sein, denn es ist nicht besonders profimässig, wenn der Sägenführer laufend von Motorabgasen umgeben ist.
Vorbehalte hoch zwei
Mit 30 m/s Kettengeschwindigkeit erreichen Akku-Sägen endgültig das Niveau von Verbrennersägen, beispielsweise von 45/50-cm³-Sägen wie der Husqvarna «543 XP» oder der Stihl «MS 261». Den -
noch gibt es viele Vorbehalte zu Akku-Sägen. Diese sind zum Teil auch gerechtfertigt. Beispielsweise sind selbst die stärksten Akku-Sägen, die heute auf dem Markt sind, noch keine echten Fällsägen. Aber es gibt viele Einsatzbereiche, wo die akkuelektrische Säge genau richtig am Platz ist. Das Hauptproblem liegt derzeit noch bei der beschränkten Akkukapazität. Fernab von Haus und Hof und damit von einer Stromquelle wird’s schwierig. Eine erste Akku-Füllung (Husqvarna «540i XP») reicht etwa gleich lang wie die Tank-Füllung der Benzinsäge (30 bis 40 Minuten). Doch während das Auftanken einer Benzinsäge innert wenigen Minuten erledigt ist, dauert das Aufladen der Batterie einiges länger. Möglich ist natürlich der Einsatz eines Wechsel-Akkus, doch erstens reicht einer für den Waldprofi (noch) nicht aus und zweitens wird’s dann echt teuer. Etwas anders sieht es aus, wenn über eine Powerstation draussen im Wald gleich mehrere Akkus aufgeladen werden können (aber auch die kostet). Sicher wird es zukünftig möglich sein, mit Elektrofahrzeugen, die im Wald Einzug halten, den Akku über das E-System des Fahrzeuges aufzuladen (bidirektionales Laden).
Im direkten Vergleich zwischen den Marktführern Stihl und Husqvarna liegen die Unterschiede hauptsächlich beim Ak-
ku. Der Akku der «540i XP» (Husqvarna) ist gegenüber der «MSA 220 C-B» (von Stihl) gut 200 Gramm schwerer. Allerdings ist auch die Akku-Kapazität höher. Schliesslich schlägt sich dieses Mehr an Leistung auch in einem wesentlich höheren Preis nieder. Ebenfalls unterschiedlich
Es gibt viele Einsatzbereiche, wo die elektrische Säge genau richtig am Platz ist. Das Hauptproblem liegt derzeit noch bei der beschränkten Akkukapazität.
sind die Bedienkonzepte der beiden Sägen, allerdings braucht es nach Angaben von Fachleuten nur eine kurze Gewöhnungszeit, um sich mit der jeweiligen Säge vertraut zu machen. Generell ändert sich bei der Akku-Säge im Vergleich zur Benzin-Säge die Bedienlogik. Es gibt Display, Drucktaster und vorwählbare Leistungsstufen. Natürlich werden laufend Optimierungen vorgenommen, die Unterschiede gleichen sich an und fast parallel dazu steigt auch die Leistung. Es würde wenig überraschen, wenn an der Forstmesse in Luzern neue Produkte vorgestellt würden.
Bei Husqvarna gibt es für den durchschnittlichen Gelegenheitsanwender die Akku-Säge «340i», es ist dies die kleine Schwester der grösseren «540i». Sie weist mit 20 m/s eine tiefere Kettengeschwindigkeit auf. Die Bedienungsanleitung gibt’s per integriertem BluetoothModul. Auch Informationen zum aktuellen Maschinenzustand und ein kleines Onboard-Diagnosetool bei Fehlermeldungen sind auf diese Art abrufbar. Mit steigender Leistung und entsprechend «spritzigem» Antreten steigt auch bei Akku-Sägen der Lärmpegel (über 85 dB [A]). Dennoch fehlt der durchdringende Lärm eines Benzinmotors.
Die Husqvarna «542i XP» gibt es auch als T-Ausführung mit Top Handle. Eine wichtige Neuerung ist die Integration einer Fliehkraftkupplung. Üblicherweise wird bei Akku-Sägen auf eine Fliehkraftkupplung verzichtet, weil man davon ausgeht, dass ein Elektromotor von Grund auf ab Stillstand ein hohes Drehmoment liefert. Doch der Anlauf unter Last fordert sehr hohe (Kurzschluss-)Ströme mit vergleichbar hoher Wärmeabgabe und entsprechendem Verschleiss. Bei Stillstand der Kette trennt die Fliehkraftkupplung und erlaubt einen kraftvollen Neuanlauf, ohne dass man den Einschaltknopf erneut betätigen muss. Die Kupplung baut Husqvarna aussenliegend. Gegenüber den Vorserienmodellen wurde die Fliehkraft-
kupplung bei den Serienmodellen noch gewichtsoptimiert, so dass ihr Gewicht nun unter 100 g liegt. Ebenfalls wurde das Design des Kettenraddeckels optimiert, damit der Spanabfluss noch besser ist. Die Kettengeschwindigkeit beim Modell «540i» liegt bei 24 m/s. Die neue «T542i XP» ist voraussichtlich im Herbst 2023 lieferbar.
«Die geht ab wie die Sau» … … so die spontane Aussage eines Testers der Stihl-Akku-Säge «MSA 300». Mit dieser Säge lässt sich als Bestmarke eine Sägeketten-Geschwindigkeit von 30 m/s erreichen. Damit liegt sie absolut auf Benziner-Niveau. Mit der Führungsschiene «Light04» ist sie gleichauf mit der Stihl «MS 261». Dank ihrer Spritzigkeit eignet sich die «MSA 300» bestens zum Ausoder Abasten. Apropos Ketten-Geschwindigkeit: Die Säge verfügt über drei Leistungsstufen. Stufe 1 «Eco», gleichbedeutend mit maximaler Akkuschonung, heisst 20 m/s, Stufe 2 steht für 24 m/s und Stufe 3 mit maximaler Geschwindigkeit und voller Leistung wie bereits erwähnt (30 m/s). In der Version C-O ist die Säge mit einem optischen Sensor in der Ölleitung lieferbar. Damit soll verhindert werden, dass der Öltank leer «gefahren» wird und die Kette trocken läuft. Nach Werkangaben beträgt die Leistungsaufnahme 3,0 kW.
Eine weitere Vergleichszahl bezieht sich immer auf das Gewicht. Sägenhersteller optimieren immer im «Grammbereich», was auch verständlich ist, denn wer tagelang mit einer Säge arbeitet, spürt letztlich auch jedes zusätzliche Gramm. Da bietet die Akku-Säge immer wieder eine Kunstpause, aber dazu später mehr. Die Motoreinheit ohne Schneidgarnitur und Akku wiegt rund 4,55 kg, mit Schneidgarnitur «Light 04» (0,91 kg) und vor allem dem «AP500 Akku» (1,98 kg) inkl. Schmieröl wiegt sie einsatzbereit 7,6 kg. Nochmals zurück zur Kunstpause: Mit einer Akku-Säge kommt man üblicherweise nicht in Versuchung, die Säge praktisch den ganzen Tag einzusetzen, ausser man kauft sich gleich mehrere Akkus. Auch mit einem Stihl-Schnelllader dauert das Laden rund 50 Minuten. Wer keinen Ersatz-Akku kaufen will, hat also jede Menge Zeit, sich zwischen zwei Ladezyklen zu erholen und andere Arbeiten zu erledigen. Verständlich, dass der Waldprofi da die Stirne runzelt, aber ebenso (selbst)
verständlich wird er gleich zwei Akkus anschaffen. Wie schon eingangs erwähnt, gibt es im Wald keine Steckdosen, höchstens eine Powerstation kann da weiterhelfen.
Stihl hat auch mehrere kleinere Akku-Sägen im Angebot. Neben den Baumpflegesägen «MSA 161» und «MSA 220» kommt für den Profi- bzw. Semi-Profibereich am ehesten die «MSA 220» in Frage. Letztere ist laut dem Hersteller auch für das Fällen kleinerer Bäume, fürs Entasten, für den Holzbau und für die BrennholzAufbereitung gedacht.
Allen Akku-Sägen gemeinsam ist, dass sie im Gegensatz zu den Benzinern innert
kurzer Zeit gestartet werden können. Mehrmalige Startversuche (ob warm oder kalt) gehören der Vergangenheit an.
Fazit
Ohne zu übertreiben kann heute festgehalten werden, dass Akku-Sägen eindeutig das Spielzeugniveau verlassen haben. Mit anderen Worten: Sie werden erwachsen. Noch kämpfen sie mit dem hohen Akkugewicht und der begrenzten Kapazität. Das wird sich künftig aber sicher noch ändern, sprich besser werden. In Sachen Spritzigkeit bringen sie vergleichbare Benzin-Sägen bereits heute in Verlegenheit.
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ROBERT AEBI LANDTECHNIK AG
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Der Wilchinger Lohnunternehmer Werner Gysel hat sich eine Forstraupe gekauft, mit der er im anspruchsvollen Waldgelände bodenschonende Mulcharbeiten ausführen kann.
Das Mulchen ist eine effiziente Methode zum Entfernen von Busch- und Strauchwerk, um solch bewachsene Flächen für eine Neubepflanzung vorzubereiten. Durch das Mulchen entsteht eine aufgelockerte Humusauflage, was für die folgende Aufforstung viele Vorteile ergibt. Die Mulchauflage bildet einen Verdunstungsschutz, hemmt den Grasaufwuchs und verbessert darüber hinaus die Fruchtbarkeit des Bodens.
Diese Art der Bodenbearbeitung im Wald hat aber auch Nachteile, wird doch die Bodenfauna in Mitleidenschaft gezogen und die Naturverjüngung zurückgebunden. Es ist also immer eine gewisse Güterabwägung notwendig, die ein Waldbesitzer vor einem Forstmulcher-Einsatz machen muss.
Das in Wilchingen (SH) domizilierte Lohnunternehmen Werner Gysel Agro-Dienstleistungen hat sich auf dem Occasionsmarkt in Rumänien eine 2019 gebaute Forstraupe des Typs «AHWI RT 200» gekauft und ist damit seit Dezember 2022 in verschiedenen Gebieten in der Ostschweiz sowie im süddeutschen Raum unterwegs.
Die «Schweizer Landtechnik» hat ein kleineres, total mit Brombeeren sowie mit Haselnuss- und Holunder-Stauden überwuchertes Waldstück mit dieser Maschine bearbeiten lassen. Im Herbst soll diese Fläche dann neu bepflanzt werden. Danach wird die weitere Entwicklung des Bestandes auch im Vergleich zu anderen Flächen beobachtet.
Angetrieben wird die Forstraupe von einem wassergekühlten Caterpillar-Motor mit 6 Zylindern und 6,6 l Hubraum. Der Motor leistet um die 200 PS. Der hydrostatische Fahrantrieb ist elektronisch vorgesteuert und bietet 10 verschiedene Fahrstufen. Die Kettenbreite der Forstraupe beträgt 450 mm, die Spurbreite liegt bei 1,5 m. Maximal kann sich die Forstraupe «AHWI RT 200» 6 km/h schnell fortbewegen. Die Steigfähigkeit gibt der Südtiroler Hersteller Prinoth, der 2016 die deutsche Firma AHWI übernommen hat, mit 45° in der Falllinie und 30° in der Schichtenlinie an. Die Forstraupe wiegt mit angebautem Mulcher rund 10,3 t. Das gibt einen Bodendruck von unter 400 g/cm². Für Werner Gysel einer der zentralen Punkte,
da nur der Oberboden, nicht aber der Unterboden verdichtet wird, wie dies mit anderen Forstmaschinen und ihren hart, bis 4 bar gepumpten Reifen der Fall ist.
Wichtige Überlastkupplung
Das an einem Dreipunkt der Kategorie 3 angebaute Mulchgerät wird rein mechanisch über die 1000er-Zapfwelle angetrieben. Dieser Antrieb muss einiges aushalten können, muss die Maschine doch mit Sträuchern, kleineren Bäumen, herumliegendem Altholz und Wurzelstöcken zurechtkommen. Der Antriebsstrang und Motor werden deshalb von einer verschleissfreien Wandler- Überlastkupplung vor harten Schlägen und Blockaden geschützt. Der Mulcher kann eine Breite von 2 m bearbeiten und ist breiter als die eigentliche Maschine. Der frontseitige Drückebügel wurde von Werner Gysel vergrössert, so dass kaum Astmaterial auf die Kabine fallen kann. Dieser Drückebügel lässt sich in der Neigung hydraulisch verstellen. Auf dem Rotor des Mulchers sind abwechslungsweise einzeln austauschbare
hartmetallbestückte Wechselzähne und Messerklingen montiert. Vorne am Mulcher gibt es eine hydraulisch bewegliche Klappe mit Brechleisten für die Nachzerkleinerung des Materials.
Robuste Kabine
Die ROPS-/FOPS-geprüfte Kabine weist grosse Fenster auf. 6 Scheinwerfer und 2 Heckleuchten geben eine perfekte Sicht auf das Arbeitsfeld auch bei Dunkelheit. Gesteuert wird die Raupe mit zwei Joysticks. Auf einem grossen Farbdisplay werden verschiedene Maschineninformationen angezeigt, auf einem kleineren Bildschirm kann die Neigung der Maschine abgelesen werden. Unterstützend ist weiter auch eine Heckkamera mit entsprechendem Display verbaut.
Einsatz-Prioritäten
Werner Gysel sieht den prioritären Einsatz dieser Raupe für Räumarbeiten in Rückegassen, wo ein mit Reifen bestückter Traktor wenig geeignet ist. Auch Bauparzellen, Christbaumanlagen, Obstkulturen
Motor : Cat C6.6, 6 Zyl. 6,6 l, 200 PS
Getriebe: Hydrostatisch mit 10 Fahrstufen
Fahrgeschwindigkeit : max. 6 km/h
Gewicht : 10,3 t (mit Mulcher)
Laufwerk : Dimension D3, 450 mm breit Masse (mit Mulcher): Länge: 5660 mm; Breite: 2050 mm; Höhe: 2700 mm ( Herstellerangaben)
oder Käferflächen ohne gute Naturverjüngung stehen im Fokus und generell Räume, in denen der Einsatz eines TraktorMulcher- Gespanns nicht gut geeignet ist. Das nicht überall gern gesehene – und von gewissen Waldzertifizierungen gar untersagte – flächendeckende «Schwarzmulchen» steht eher im Hintergrund, macht aber durchaus Sinn, wenn danach auf Endabstand bepflanzt wird und so eine maschinelle Jungwuchspflege, beispielsweise mit einem Einachser, möglich wird.
Fazit
Mit der geländegängigen und wendigen Forstraupe, die mit einem Mulcher, aber auch in Kombination mit anderen Geräten eingesetzt werden kann, hat Werner Gysel sein Dienstleistungsangebot im Forstbereich ausbauen können. Seit Dezember 2022 ist er mit dieser Maschine während rund 200 Stunden im Einsatz gewesen. Für den Transport hat der Lohnunternehmer einen ausrangierten Bootsanhänger zu einem Tiefgänger umgebaut. Werner Gysel verrechnet den Einsatz dieser Raupe mit CHF 280.– je Stunde, hinzu kommt jeweils eine Fahrtpauschale zum Einsatzgebiet.
Das Unternehmen «Grüner Zweig» aus Tecklenburg (D) bietet professionelle Baumpflege und Baummanagement an – von der Seilklettertechnik bis zum Fällkran, von der Pflanzung bis zur Fällung. Zum Einsatz kommt auch ein für forstliche Zwecke umgebauter Teleskoplader.
Dieter Biernath*
Das Unternehmen «Grüner Zweig» verwendet einen Teleskoplader vom Typ Merlo «50.26 S Plus», der vorwiegend als Fällkran eingesetzt wird und für die forstlichen Einsätze mit einigen Zusatzausrüstungen versehen wurde. Der Teleskoplader aus der Baureihe «Roto» hat eine maximale Hubhöhe von 25,9 m und eine maximale Ausladung von 22,9 m. Angetrieben wird die Maschine von einem 4 Zylinder Motor von FPT mit 4,5 l Hubraum und einer Leistung von 170 PS. Der Motor erfüllt die Abgasnorm der Stufe 5, besitzt einen Oxidationskatalysator und einen SCR Katalysator mit AdBlue Einspritzung sowie Dieselpartikelfilter.
Der Fahrantrieb der Maschine ist hydrostatisch. Das Getriebe besitzt zwei Gänge, die elektrohydraulisch gewählt werden können. Die Höchstgeschwindigkeit im ersten Gang beträgt 11 km/h und im zweiten
Gang 20 km/h, optional kann eine Ausführung mit 40 km/h bestellt werden.
Der Teleskoplader wurde vom regionalen Landmaschinenhändler mit einigen Zusatzausrüstungen versehen. Als Sägekopf bekam die Maschine eine Greifersäge von Kinshofer des Typs «55 KM634 0,25 3Z». Der Fällkopf wiegt 640 kg und kann damit als Leichtgewicht durchgehen. Die Öffnungsweite der Zange beträgt 1,47 m, die Traglast an der Spitze des Krans liegt bei 1250 kg. Die Sägeschiene ist 90 cm lang, der komplette Greifer wurde aus HardoxStahl gefertigt, was für Stabilität im harten Einsatz sorgt.
Zur Mitnahme von Motorsägen, Werkzeugen und Kleinmaterial wurden zwei Staukästen aus Edelstahl beschafft, die mit speziell gekanteten Aluschutzblechen versehen wurden. Der vollverzinkte Trägerrahmen für diese beiden Staukästen ist mit dem Kran abnehmbar, so dass der
Motorraum für Wartungs und Reparaturarbeiten besser zugänglich ist. Das Dach der Kabine wurde mit einem Rundumlicht versehen. Vier Markierungsblitzer an den Seiten des Oberwagens machen auf die Maschine aufmerksam, zwei zusätzliche LED Scheinwerfer sitzen am ersten Teleskopausschub, sind mit Blechen gesichert und leuchten das Arbeitsfeld direkt am Fällgreifer aus. Weiter wurden zwei Kameras installiert, einmal am Heck und dann an der rechten Seite der Maschine im toten Winkel des Krans. Beide Kameras liefern ihre Bilder an einen zweigeteilten Bildschirm in der Kabine. Eine Option sind zwei weitere Kameras, die bei Bedarf installiert werden können.
Für einen sicheren Stand
Ein einfacher Arbeitskorb und eine Anbauwinde für die Kranspitze mit 4 t Tragkraft sind als Anbaugeräte in der Standardausführung vorhanden und können schnell gegen die Greifsäge getauscht werden. Am Unterwagen des Merlo wurden Trägerböcke angeschweisst, damit
Einsatz des Teleskopladers beim Fällen von Eichen auf einem schmalen Grundstück in einer vielbefahrenen Strasse. Bilder: Dieter Biernathdie Greifsäge und die Winde verstaut und mitgenommen werden können. Vier Unterlegplatten sitzen an einem Transportrahmen, der ebenfalls an der Maschine befestigt ist. Diese Unterlegplatten werden noch gegen vier extra angefertigte Platten, die eine Vertiefung für die Stützfüsse aufweisen, getauscht. So ist ein noch sichererer Stand gewährleistet, die neuen Platten sollen bei einer extremen Schräglage ein Abrutschen der Tellerfüsse verhindern.
Obwohl der Merlo für 40 km/h zugelassen ist, wird er für weitere Strecken auf einem Tieflader transportiert. Die geschlossene Kabine des Laders mit einer geteilten Tür und 360° Rundumsicht ist nach hinten kippbar, und zwar um 20°. Für die Fahrerbequemlichkeit ist ein luftgefederter Sitz von Grammer installiert, der eine hohe Rückenlehne besitzt und mit einer Sitzheizung für das Sitzkissen und die Rückenlehne ausgestattet ist. Die Fahrerkabine ist ROPS /FOPS geprüft, besitzt neben der Heizung auch eine Klimaanlage. Die Front, die Dach und die Heckscheibe sind jeweils mit Scheibenwischern versehen, es sind Sonnenrollos vorhanden.
Der Teleskopausleger ist fünfteilig und über Ketten proportional auszufahren.
Als Geräteträger ist ein Schnellwechselsystem vom Typ «ZM2» von der Kabine aus hydraulisch steuerbar. Die Hydraulikanlage weist eine Gesamtfördermenge von 238 l/min auf und ist mit zwei Load Sensing Pumpen ausgestattet. Der Arbeitsdruck liegt bei 250 und 230 bar. Die Bereifung ist in der Grösse «18 22.5» ausgeführt. Die vier Abstützungen der Maschine sind unabhängig voneinander zu bedienen. Der Niveauausgleich, damit die Maschine im Einsatz möglichst waagrecht arbeitet, erfolgt hydropneumatisch und geschieht automatisch, ist aber auch manuell steuerbar.
Kabine und Kran sitzen auf einem endlos drehenden Drehkranz, der doppelt kugelgelagert ist. Die Lenkung funktioniert hydraulisch, und es gibt drei Lenkarten: Allrad , Vorderrad und Hundeganglenkung. Alle vier Räder sind permanent angetrieben. Die Vorderachse ist feststehend und manuell einstellbar; die Hinterachse ist pendelnd aufgehängt und mit einer automatischen Blockierung versehen. An allen vier Antriebswellen sitzen Scheibenbremsen, und eine automatisch wirkende Feststellbremse packt bei Motorstillstand zu. Der Rahmen ist aus hochfestem Stahl gefertigt.
Zur Mitnahme von Motorsägen, Werkzeugen und Kleinmaterial sind Staukästen aus Edelstahl verbaut.In der Digitalisierung liegen die grössten noch verbleibenden Rationalisierungspotentiale, sagen die einen. Andere mahnen zu Ruhe, Besonnenheit und Abwarten. In Anlehnung an «Industrie 4.0» soll «Forst 4.0» dazu beitragen, dass die Forstwirtschaft gut gerüstet in die Zukunft geht.
Ruedi Hunger
Ohne Umschweife heisst das, die digitalen Informationen sollen dann und dort zur Verfügung stehen, wenn und wo sie gebraucht werden. Das kann im Büro am Rechner, auf dem festverbauten Display oder mit dem Tablet auf dem Harvester oder ganz einfach im Wald mit dem Handy der Fall sein. Der Förster macht den Standort für die gekennzeichneten Bäume sichtbar oder definiert, wo Käferbäume gefunden wurden. Der Holz-Rücker benötigt die Standortdaten und muss wissen, wann die Waldarbeiter die Bäume gefällt haben, damit er mit der Arbeit be -
ginnen kann. Der Förster seinerseits benötigt wieder Informationen, wo die Bäume gepoltert werden und wann diese Arbeit beendet ist. Schliesslich lässt sich diese Informationskette fortsetzen über den Holzkäufer zum Transporteur bis hin zum Holzverarbeiter. Ähnlich wie Motorsägen über Jahrzehnte weiterentwickelt wurden, werden sich bereits zeitnah auch digitale Techniken weiterentwickeln.
Jeder wird digitalisiert
Die wichtigsten Akteure im Digitalisierungsprozess sind all diejenigen, die in
der Forstwirtschaft eine Aufgabe übernehmen. Dies sind die Waldbesitzer, Förster, Waldarbeiter, Lohnunternehmer, Logistiker, Holzeinkäufer usw.
Die Schweiz hat laut Jahrbuch Holz und Wald 2022 total 248 109 Waldbesitzer. Diese besitzen zusammen 1 270 596 Hektaren Wald. Für einen Grossteil der fast 245 000 Privatwald-Besitzer spielt die Digitalisierung eine untergeordnete Rolle. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Bewirtschaftung in Eigenregie übernommen wird. «Untergeordnet» heisst aber noch lange nicht, dass Digitalisierung
überhaupt keine Rolle spielt. Auch bei der Holzernte aus Privatwäldern kommen Förster, Waldarbeiter, Lohnunternehmer, Transporteure und letztlich Holzverarbeiter zum Einsatz. Sie werden künftig auch unabhängig von den Eigentumsverhältnissen die Digitalisierung nutzen.
4.0 verpflichtet
Jedes «Glied» dieser Informationskette hat andere Vorstellungen und Wünsche, was auch noch berücksichtigt werden könnte. Dabei sollten aber Doppelspurigkeiten und Insellösungen möglichst verhindert werden. Jedes System, und wenn es noch so stark digitalisiert ist, ist nur so gut wie die Ausgangsdaten. Wird die Datenerfassung kompliziert oder ist sie zeitaufwendig, wird sie zur Belastung für den Anwender und ist keine Hilfe. Der Begriff «4.0» ist auch verpflichtend, er steht für Vernetzung. Im Fall der Forstwirtschaft muss diese Vernetzung vom (noch) stehenden Baum bis zum Verarbeitungsbetrieb gewährleistet sein.
Wie steht es um die Risiken?
Die gibt es rund um die Digitalisierung fast immer. Wenn der Datenaustausch ausschliesslich auf der Ebene von Handy-Apps und Computer erfolgt, gehen unter Umständen wertvolle Informationen verloren, die in einem Gespräch zwischen den Akteuren angesprochen würden. Erfolgreiche Digitalisierung ist ein Informationsaustausch, der bei der Arbeit helfen soll, aber die zwischenmenschlichen Gespräche nicht ersetzen kann. Ein weiteres Risiko – vornehmlich wenn überstürzt digitalisiert wird – besteht darin, dass bereits veraltete Prozesse digitalisiert werden. Das Ergebnis kann dann dazu führen, dass wenn ein schlechter Prozess digitalisiert wird, dieser auch in digitalisierter Form immer noch schlecht ist. Deshalb muss zum Zeitpunkt der Digitalisierung die Chance genutzt werden, alte Zöpfe abzuschneiden und ineffiziente Arbeiten auszuscheiden. Alles andere führt zu einer Mehrbelastung oder dazu, dass der Prozess letztlich nicht genutzt wird. Ein zusätzliches Risiko entsteht, wenn durch einfaches Erfassen jede Menge Daten gesammelt werden. Das Ansammeln von Datenmüll, nur weil man die Informationen vielleicht einmal benötigt, ist sinnlos. Daher ist es wichtig, vorher festzulegen, welche Prozessdaten später benötigt werden und welche noch während des Prozesses wieder gelöscht werden können. Wo digitale 4.0-Prozesse auftreten,
ist parallel dazu auch immer ein angemessener Datenschutz ein Thema. Damit stehen auch bei der Waldarbeit Fragen zur Datenhoheit im Fokus.
Welches sind die Chancen?
Es ist ein Muss, dass die Digitalisierung Prozesse vereinfacht und Zeit einspart. Konkret geht es darum, den nächsten Einsatzort problemlos zu finden und es muss klar sein, was dort zu tun ist. Oder der Transporteur findet die genaue Position des Polters auf Anhieb. Ein weiteres Beispiel: Wenn bei der Holzernte mit dem Harvester eine digitale Holzliste erstellt wird, braucht es keine Polter-Vermessung mehr. Voraussetzung ist eine einfache und intuitive Datenerfassung. Alle Involvierten, vom Waldarbeiter bis zum LKW-Fahrer, müssen die Informationen schnell, mit möglichst geringem Aufwand aufnehmen und an die nächstfolgende Prozesskette weitergeben können. Dazu braucht es offene Schnittstellen und standardisierte Daten. Dann wäre da noch der ganze Verwaltungskram. Was gibt es Nervigeres, als nach einem strengen Arbeitstag abends im Büro noch alles zusammenzutragen? Wenn dieser Vorgang mit Digitalisierung nicht wesentlich vereinfacht werden kann, ist dies falsch verstandener «Forst 4.0».
Die Erfassung der Käferbäume mit dem Smartphone ist auch eine digitale Chance. In Verbindung mit einem Multikopter, der über ein Präzisions-GNSS verfügt, kann das fragliche Gebiet überflogen und
dann ein detailliertes Luftbild erstellt werden, auf dem jeder einzelne Baum erkennbar ist.
Seiltrasse bestimmen
Dank perfektionierter Drohnen-Überwachung können 3D-Modelle eines Berghangs erstellt und ein Seilbahntrasse «eingelegt» werden. Eine Aufgabe, mit deren Lösung ein Planer früher oft Tage im steilen Gelände zubrachte, wird heute digital gelöst.
Die Positionserfassung kann fast unbegrenzt weiter ausgedehnt werden. Beispielsweise ist es möglich, mit zwei präzisen Antennen, inkl. einem RTK-Korrektursignal, die genaue Position des Harvesters und des Erntekopfs zu erfassen (siehe grosses Bild). Dies mit dem Ziel, jedem (geernteten) Baum eine Geokoordinate mit einer Positionsgenauigkeit von etwa 1,2 m zuzuordnen. Damit kann nicht zuletzt im Grenzbereich jeder Baum bzw. die genaue Holzmenge mit dem richtigen Waldbesitzer abgerechnet werden und dies theoretisch in Ist-Zeit.
Vision: Polter optimieren
Die bei der Holzernte erstellte Holzliste wird nicht nur dem zuständigen Förster zur Weiterverarbeitung übermittelt, auch der Holzrücker bekommt sie. Wenn sein Fahrzeug mit einem Head-Up-Display ausgerüstet ist, hat er die Daten laufend im Blick. Da künftig der Greifer des Rückezugs mit verschiedenen Sensoren ausgerüstet ist, kann dem Fahrer genau angezeigt werden, auf welchem Polter der soeben geladene Stamm abzulegen ist.
Die Sensoren halten die Anzahl gerückter Stämme und das Volumen fest. Ein Schallsignal wird daraufhin den Fahrer darauf aufmerksam machen, dass er alle Stämme im Bestand aufgeladen hat. Sollte er dennoch einen übersehen haben, wird ihn ein Lichtsignal daran erinnern.
Bei der Digitalisierung der Waldarbeit ist noch einiges erst visionäres Denken, aber dennoch ist davon auszugehen, dass sich die Art zu arbeiten und die Aufgaben ändern werden. Denn mit Hilfe einer hochpräzisen GNSS-Antenne lassen sich nicht nur Alleebäume oder
Gullydeckel exakt einmessen, sondern auch Rückegassen im Ein-Mann-Verfahren korrekt in einen Bestand legen. Das Verständnis für den Umgang mit Daten und das Wissen, woher die benötigten Daten stammen, werden an Bedeutung gewinnen. Auch der Fahrer eines Harvesters oder eines Rückezugs wird sich mit Daten und Datenaustausch auseinandersetzen müssen.
Forst 4.0 wird, wenn einmal ausgereift, eindeutige Zahlen und Fakten liefern, die eine nachhaltige Nutzung des Schweizer Waldes unterstützen. Ein Argument, das in Zukunft, bezogen auf Umwelt und CO2-Problematik, immer grössere Bedeutung bekommen wird.
In der Regel wird rund um die Digitalisierung immer zuerst von den vielen Vorteilen und von dem, was noch alles möglich wäre, gesprochen. Wenn es gut geht, folgen danach noch die weniger schönen Seiten und die Nachteile. Über Kosten wird (wie hier) immer erst am Schluss orientiert. Klar ist, Digitalisierung gibt es nie zum Null-Tarif. Genaue Angaben sind fast nicht erhältlich bzw. machbar. Zu viele «Wenn und Aber» verzerren das Bild und erschweren genauere Angaben. Klar ist, dass jeder zusätzliche Sensor, jede Antenne, jedes Modul Kosten verursacht. Neben den Anschaffungskosten gibt es in der Regel Kosten pro Jahr für eine Grundausrüstung (mit/ohne Mobilzugang und Einweisung). Zusätzlich kommt unter Umständen eine Mobil-Lizenz dazu. Weiter laufen Kosten durch zusätzliche Ausrüstungs-Pakete auf. Kommt noch eine Drohne – unter Umständen eine RTKDrohne mit 3D-Software – dazu, wird es richtig teuer.
Fazit
Aktuell steht die Digitalisierung der Forstwirtschaft an einem Punkt, der es noch erlaubt, bei der Gestaltung mitzuwirken. Eines ist aber heute schon klar: Der Einsatz neuer Technologien wird die tägliche Arbeit im Wald und rund ums Holz verändern. Auch neue Entwicklungen im Bereich Robotik und Künstlicher Intelligenz werden im Forst Einzug halten. Die Anwendung digitaler Hilfsmittel darf aber nicht dazu führen, dass der soziale und zwischenmenschliche Austausch negativ beeinflusst wird.
*Quelle: Wood.In.Vision / ForstTechnik
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Sichere Kommunikation ist bei Waldarbeiten lebenswichtig. Dabei sollten immer möglichst alle Anwesenden auf dem gleichen Wissensstand sein. Heute ermöglichen dies moderne Kommunikationsmittel.
Ruedi Hunger
«Was hast du gerade gesagt…?» – Rufen allein reicht oft nicht mehr, weil Umgebungsgeräusche das Rufen oder einzelne Worte verschlucken. Moderne Kommunikationstechnik ermöglicht heute dank Voll-Duplex-Übertragung eine um Welten bessere Gesprächsführung als mit dem klassischen Funk. Als Duplex bzw. bidirektionale Übertragung (Zweiweg/Mehrweg) bezeichnet man in der Kommunikationstechnik die Richtungsunabhängigkeit eines Kommunikationskanals. Doch wie das oft der Fall ist, müssen diese Vorteile mit dem Nachteil verminderter Reichweite erkauft werden. Grund ist die zulässige Sendeleistung. Diese liegt wesentlich tiefer als bei den heute üblichen PMR (PersonalMobile-Radio-Funkgeräte).
Mit dem Kommunikationssystem «Protos BT-COM» lassen sich bei direkter Sichtverbindung üblicherweise 250 m überbrücken. In einem dichten Bestand (z. B.
Jungwuchs) kommt hingegen die Duplex-Übertragungstechnik bereits bei 100 m an ihre Grenzen. Meistens sind 250 m für einen kurzen Informationsaustausch in einer aufgelösten Forstgruppe ausreichend. Zudem ist es angenehm, wenn die arbeitende Motorsäge nicht stimmlich übertönt werden muss. Bereits etabliert ist diese Kommunikationstechnik bei der Baumpflege im Team. Übrigens, mit zusätzlicher «Mesh»-Technik kann die Bluetooth-Reichweite verbessert werden, weil jedes vernetzte Gerät die Übertragung weiterleitet. Das bedeutet im besten Fall, dass der 750 m entfernte Kollege einer Vierergruppe auch noch erreicht wird.
Das ist so eine Sache. Theoretisch gibt’s die Möglichkeit, das Handy in die ununterbrochene Kommunikation einzubinden, schon länger, namentlich seit es Flatrate-Tarife (Pauschaltarif) gibt, ist es auch
vertretbar. Also kann ein Telefongespräch für die Teamkommunikation auch einen halben Tag lang dauern. Aber erstens ist dies eine Frage der Akkukapazität und zweitens ist die Leitung dann für externe Anrufe blockiert. Kommt dazu, dass es im Wald hin und wieder Funklöcher gibt.
Bluetooth-Headset + Handy oder Handfunk
Folglich bleibt für Distanzen von einem Kilometer (und mehr) dann doch nur die Funktechnik. Mit PMR-Handfunkgeräten*, die ein eingebautes Bluetooth-Modul haben, oder dem Smartphone (+ Protos-Control-App) ist die kabellose Koppelung mit einem passend ausgerüsteten Gehörschutz-Headset möglich. Leider verwenden verschiedene Hersteller meistens eigene Datenprotokolle und ihre Produkte sind vielfach nicht kompatibel mit anderen Herstellern. Neu gibt es verschiedene Verbindungsmöglichkeiten für «BT-Com»-Gehörschütze und -Funkgerä -
und Richtungsabhängigkeit Bezeichnung englisch Abkürzung
Simplex (Richtungsbetrieb) simplex SX
Halbduplex (Wechselbetrieb) half duplex HX oder auch HDX
Vollduplex (Gegenbetrieb) full duplex DX oder auch FDX
Dualsimplex dual simplex DSX
Quelle: Wikipedia
te (Kenwood, Motorola usw.). Auch für ältere Funkgeräte gibt es zwischenzeitlich Bluetooth-Aufrüst-Adapter. Nicht ganz problemlos war die Koppelung in der Vergangenheit mit iPhone.
Der Markt bringt laufend neue Helmfunkgeräte hervor. Diese sind auch mit ganz neuen, ungewohnten Funktionen ausgerüstet. Der Motorsägen-Hersteller Stihl verbindet bei seinem neuen Helmset den Schutz für Kopf und Ohren mit einem innovativen Kommunikationssystem. Die Arbeitsgeräusche werden aktiv gedämpft, sodass auch bei lauter Umgebung ein Kommunizieren auf Entfernungen bis 600 m auf «Konferenzniveau» möglich ist. Diese Gehörschutzlösung hat ein Konferenzsystem, das eine offene Duplex-Verbindung mit bis zu 16 Headsets erlaubt.
Beschreibung
Daten können nur in eine Richtung übertragen werden, diese Technik ermöglicht keine Antwort
Daten können abwechselnd, aber nicht gleichzeitig, in beide Richtungen fliessen
Daten können in beide Richtungen gleichzeitig übertragen werden
Ähnlich Vollduplex, aber getrennte Sende- und Empfangswege
Was so viel heisst, dass die Nutzer ohne zusätzliche Geräte gleichzeitig sprechen und hören können; und das auch sicher und komfortabel in einer lauten Umgebung. Stihl verspricht eine Reichweite bis 600 m. Sollte ein Teilnehmer an die Grenze der Reichweite kommen, wird er durch ein akustisches Signal (Reichweitenalarm) gewarnt. Sind noch einzelne handgetragene Sprechfunkgeräte vorhanden, lassen sich diese in das drahtlose Kommunikationsnetzwerk integrieren.
Smartphone inklusiv: Auch das eigene Smartphone lässt sich über eine Bluetooth-Schnittstelle koppeln. Bei Stihl«ProCom»-Geräten sind beide Gehörschutzkapseln aktiv. Weil beidseitig (links und rechts) Bluetooth-Antennen vorhanden sind, kann der Träger in stereo hören. Das hat den Vorteil, dass es unwichtig ist, welche Kopfseite man dem Gesprächs-
Anwendungsbeispiele
Rundfunk Pager
Wechselsprechanlage
USB bis 2.0
Gegensprechanlagen, POTS, GSM, Ethernet 1000BASE-T
PCI Express, USB ab 3.0, Ethernet 1000BASE-ZX
partner zuwendet, die Funkleistung bleibt praktisch konstant.
Forst 4.0 hört mit
Das Ausstattungspaket enthält noch weitere Funktionen. Beispielsweise lässt die Elektronik leise oder normale Umgebungsgeräusche durch und greift erst bei einem Schalldruck von 85 dB ein. Das Innenleben des Gehörschutzes ist gut geschützt, sodass ihm Feuchtigkeit nichts anhaben kann. Gleichzeitig, und das ist die sekundäre Aufgabe des Helmsets, haben die Gehörschutzkapseln einen hohen Dämmwert und ermöglichen dem Träger bei der Arbeit mit benzinbetriebenen Geräten, parallel dazu Telefonate zu führen, ohne das Smartphone in die Hand zu nehmen. Damit dies möglich ist, priorisiert eine intelligente Audi-Funktion, dass eingehende Funksprüche vom Anwender wahrgenommen werden. Lithium-Ionen-Akkus liefern Energie bis zu 17 Stunden. Ganz im Sinn von Forst 4.0 hat das «Advance ProCom» eine direkte Anbindung an die Stihl-Holzliste-App. Damit können Holzaufnahmedaten direkt per Sprache aufgenommen und weitergeleitet werden.
Fazit
Rufen und Kopfschütteln war gestern. Moderne Kommunikationstechnologie erlaubt heute ein ganz anderes Kommunizieren. Und weil die Systeme von Forst-Profis wie Protos und Stihl vertrieben werden, sind sie den harten Arbeitsund Einsatzbedingungen im Wald auch gewachsen.
Wenn’s
Kommunikation lebenswichtig. Bild: zVg
*PMR = Personal Mobile Radio, «Jedermannfunkanwendung» im Frequenzbereich 446,000–446,200 MHz.
Wenn es beim Baumfällen klemmt, braucht’s passende Hilfsmittel. Noch vor zehn Jahren waren Kunststoffkeile das Mittel der Wahl. Heute werden vermehrt mechanische oder hydraulische Fällhilfen eingesetzt.
Ruedi Hunger
Fällkeile begleiten Forstarbeiter bei ihrer Arbeit genau wie die Motorsäge. Dabei werden Spalthammer und Kunststoffkeil nach und nach durch andere Hilfsmittel abgelöst. Nicht erst «wenn’s klemmt», braucht der Forstarbeiter Hilfsmittel, auch wenn ein Baum einen Rück- oder Seitenhang aufweist, muss nachgeholfen werden. Fällhilfen sind die eine, das Sicherungsseil (Seilwinde) ist die andere Möglichkeit.
Wozu braucht es Fällhilfen?
Damit ein Baum fällt, müssen zwei massgebende Kräfte überwunden werden. Zum einen ist dies die Eigengewichtskraft des Baumes und zum anderen die Kraft, die aufgewendet werden muss, um die Bruchleiste zu verformen oder abzureissen. Wie viel Kraft von einer unterstützenden Fällhilfe aufgebracht werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Beispielsweise sind dies Baumart,
Geometrie, Massenverteilung, Gesundheitszustand, Schwerpunktlage und Bruchleistengeometrie. Auch der Kraftangriffspunkt der Fällhilfe, Holzfeuchte, Kronenschluss und Windlast spielen eine entscheidende Rolle.
Wie schwer ist ein Baum?
Die richtige Baumansprache ist beim Fällen allgemein, speziell aber auch bei der Arbeit mit mechanischer Unterstützung,
sehr wichtig. Die Erfassung des effektiven Gewichts (Masse) eines Baums ist eigentlich erst nach dem Fällen möglich und erfordert schweres Gerät. Hier ein Fallbeispiel: Eine Buche mit einem BHD (BrustHöhen-Durchmesser) von 70 cm und einer Höhe von 29 m hatte letztlich ein Eigengewicht von fast 9,5 t. Der theoretisch errechnete Wert lag um 15 % darunter. Bei einem gerade stehenden Baum muss die Hubkraft beim Fällen nicht der vollen Eigenmasse entsprechen, weil lediglich ein Teil dieser Masse bewegt werden muss.
Dennoch stellt sich die Frage, wann eine maximale Hubkraft erforderlich ist. Wenn man die Herstellerangaben genauer betrachtet, können Keile 20 t und mehr Druck erzeugen. Die höchste Hubkraft ist immer dann erforderlich, wenn der Baum durch die Fällhilfe erstmals in Bewegung versetzt wird. Ist er einmal in Bewegung rückt der Schwerpunkt des Baumes immer näher an den Kipppunkt, damit reduziert sich die Hubkraft. Überschreitet der Schwerpunkt den Kipppunkt, geht die Kraft theoretisch zurück gegen Null. Theoretisch deshalb, weil in der Regel die Fällhilfe den Schwerpunkt über den Kipppunkt hinweg verlagern muss, da die Bruchleiste durchaus noch genügend Stabilität aufbringen kann, um den Baum am Fallen zu hindern. Damit wird auch klar, dass die Ausformung der Bruchleiste gros sen Einfluss auf die benötigte Kraft ausübt. Damit die Fallkerbsehne gut aus-
gebildet ist, sollten sich das Dach und die Sohle der Fallkerbe exakt treffen. Beim Anheben (Hubkraft) mit der Fällhilfe entstehen in der Bruchleiste Druckspannungen. Zum einen entsteht auf der Seite der Fällkerbe eine Druckspannung und auf der Seite der Fällhilfe baut sich eine Zugspannung auf. Wenn diese letztlich den elastischen Bereich übersteigt, beginnen die Holzfasern zu reissen. Faulstellen sind gefährlich, denn sie können die Keil-Kraft nicht aufnehmen und in den Stamm weiterleiten. Auch Nässe, Schnee oder Wind erfordern eine seilunterstützte Fällung.
Es sollten immer Fällhilfen eingesetzt werden, mit denen sich die erforderliche Kraft aufbringen lässt, ohne die techni -
Das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik KWF stellt im Internet (erreichbar über QR-Code) eine Hilfstabelle zur Hubkraftbestimmung zu Verfügung (nur Deutsch). Möchte man die Hubkraft exakter bestimmen, gibt es zusätzlich einen Hubkraftkalkulator, der ebenfalls über diese Homepage abrufbar ist (ganz unten auf der Website).
schen Grenzen zu überschreiten. Damit wird sichergestellt, dass trotz fehlender kraftbegrenzender Einrichtung der Fällhilfe innerhalb der zulässigen Grenzen gearbeitet werden kann. Wer die erforderli -
che Hubkraft exakter bestimmen will, kann eine digitale Version eines Hubkraftkalkulators (QR-Code) verwenden. Derzeit liegt der digitale Hubkraftkalkulator nur als Web-Anwendung vor, es braucht folglich zur Berechnung im Wald irgendeine Form einer Internetverbindung. Neuerdings erfreuen sich im starken Nadelholz Akkukeile grosser Beliebtheit, auch wenn der Anwender dafür ein Gewicht bis 9 kg akzeptieren muss. Der eigentliche Keil wiegt meistens unter 2 kg, schwerer ist der notwendige AkkuSchlagschrauber. Es gibt die Keile aber auch in leichteren Ausführungen. Die Hubkraft von 12 bis 15 t ist üblicherweise ausreichend. Die Fällkeile unterscheiden sich nicht nur im Gewicht, auch der (Spindel-)Überstand ist unterschiedlich lang. Ebenso die Gewindesteigung. So schiebt beispielsweise eine Spindeldrehung beim Produkt A 6,5 mm, während das Produkt B nur 5 mm schafft. Unterschiedlich sind oft auch der Keilwinkel und damit die Hubhöhe. Eine lange Ausschubstrecke kann bei dünnen Bäumen schon einmal dazu führen, dass der Innenkeil an der Bruchleiste ansteht. Fällkeile werden beispielsweise von Forstreich («TR24») oder BaSt-Ing («Valfix») vertrieben und kosten mit Akku-Schlagschrauber und AkkuLadegerät, alles in allem zwischen CHF 750.– und CHF 1500.–.
Findige Köpfe haben sich schon vor Jahrzehnten eines Wagenhebers bedient. Heute findet man auf diversen Internetportalen verschiedene hydraulische Fällheber. Bauart und Hubkräfte sind unterschiedlich. Im Gegensatz zum Wagenheber haben hydraulische Fällheber eine rutschsichere und bewegliche Auflageplatte. Diese ist deshalb beweglich, damit
Der Einsatz von Fällhilfen, egal ob mechanisch oder hydraulisch, erfordert eine Schulung oder entsprechende Erfahrung.
der Druck auch bei sich änderndem Winkel auf die ganze Auflagefläche verteilt wird und damit ein Verbiegen des Zylinders verhindert. Ein Baum sollte einen Mindestdurchmesser (45 cm +) aufweisen, ansonsten wird es schwierig, neben der Kopfplatte vorbeizusägen. Mit der hydraulischen Fällhilfe kann der Baum feinfühlig und ohne Erschütterung der Krone ins Übergewicht gebracht werden. Wer den Fällheber anwendet, muss sehr sicher im Umgang mit der Säge sein. Systembedingt bleibt ein höherer Stock zurück. Die Hubhöhe ist mit 15 cm und mehr sehr hoch. Ein hydraulischer Fällheber wiegt 10 bis 17 kg und kostet ab CHF 800.–.
Fazit
Weder ein Fällkeil noch ein Fällheber ersetzt im Extremfall den Seilzug, sie können aber eine wertvolle Hilfe für den Normalfall sein. Wenn Bäume stark zurück-
Keile dürfen nur bis zu einem maximalen Rück- oder Seitenhang von 1,5 m (bei Schadholz max. 1 m) eingesetzt werden. Ein Ausschlusskriterium sind äusserlich oder vor Beginn der Fällung (Stechschnitt) festgestellte Faulstellen.
hängende Kronen oder Kronenteile aufweisen oder wenn sie mit anderen Bäumen verhangen sind, braucht es den Seilzug. Im Gegensatz zum Seilzug, bei welchem die Hebelkraft hoch angebracht wird, wirken die Kräfte mit Fällhilfen nur am Boden.
Senkrecht
1 chem. Zeichen Kohlenstoff
2 landw. Betrieb für Bierrohstoffherstellung
3 chem. Zeichen Sauerstoff
4 Behörde zwecks Einkunftsdeklarierung
5 tiroler Passionsspielort
6 Blasinstrument
7 Kfz. schweizerischer Nachbarstaat
8 Regentropfen engl.
9 Kfz. Italien
10 port. Stadt (Käse, Skigebiet)
11 begreifen
12 Hochschule Abk.
13 energisch
16 Lehre vom Schall
17 Zeitabschnitt
19 kl. Programm für das Smartphone
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Das Lösungswort im Juni/Juli lautete: ALPENBITTER
Das Unternehmen Roth und Partner AG hat einen mobilen Schneid-Taktspalter gebaut, der speziell für die Bereitstellung von Scheitholz aus dicken Stämmen konzipiert wurde.
Roman Engeler
Das Unternehmen Roth und Partner AG aus dem schaffhausischen Hallau ist unter anderem in der Bewirtschaftung von Brennholz tätig. Die dafür eingesetzten Maschinen stammen allesamt aus eigener Fertigung. Bereits vor rund 25 Jahren wurde ein erster Spalt-Prozessor für Langholz gebaut.
Für das mobile Spalten von kurzen Scheitern aus Stämmen mit grossen Durchmessern fehlte bisher ein geeignetes Gerät. Junior-Chef Felix Roth hat nun einen Schneid-Taktspalter gebaut.
Mit dieser Maschine ist es möglich, Stämme mit Durchmessern bis zu 85 cm zu verarbeiten. Die Länge der einzelnen Scheiter kann dabei zwischen 25 und 50 cm variieren. Eine der Herausforderungen beim Bau dieser Maschine war, die -
sen Schneid-Spalter verkehrstechnisch korrekt auf die Dimensionen eines handelsüblichen Lastwagens zu bringen, denn das Zuführorgan, der Stammeinzug und die Spalteinheit dürfen beim Strassentransport die bekannte Aussenbreite von 2,55 m nicht überschreiten. Das kantonale Strassenverkehrsamt wurde während des Baus der 27,5 t schweren Maschine von Beginn weg eingebunden, sodass die finale Zulassung keine Probleme mehr bereitete.
Zuvor musste aber ein schlüssiges Konzept entwickelt werden, wie man die Maschine für den Betrieb aufklappen und nach getaner Arbeit auch wieder zusammenklappen kann.
Als Trägerfahrzeug dient ein Lastwagen von Scania des Typs «G 410 XT» mit Euro-
6-Motor, 13 l Hubraum und 410 PS Leistung. Der grosse Hubraum wurde gewählt, damit man mit tiefer Drehzahl von rund 1200 U/min arbeiten kann.
Aufgebaut ist weiter ein Kran von Palfinger, und zwar aus der Serie «Epsilon» das Modell «X140F», das mit einer Greifzange «Super Grip 300» des schwedischen Herstellers Hultdins bestückt ist.
Verbaut ist weiter eine Vier-Kreis-Hydraulik mit zwei Load-Sensing-Verstellpumpen für den Kran und für die Bordhydraulik, welche die verschiedenen Zuführungen, die Säge und den Spalter versorgt. Insgesamt liefert die Hydraulik knapp 700 l/min.
Die zu spaltenden Stämme werden seitlich des Lastwagens mit Kran und Greifer erfasst und auf eine Rollenbank gehoben.
Vier Walzen sorgen für den Vorschub zur Säge. Zuvorderst umfassen vier gezackte Rollen den Stamm, wobei die oberen beiden hydraulisch unterschiedlich angetrieben werden können, sodass eine möglichst gerade Zuführung des Stamms bis zur Anschlagklappe erfolgt. Die Anschlagklappe wird je nach gewünschter Länge der Scheiter entsprechend positioniert.
Ist der Stamm fixiert, gibt diese Klappe etwas nach. Ebenso wird nach dem Sägevorgang der Stamm leicht retour bewegt, sodass die Säge leicht wieder aus dem Schnitt gehoben werden kann und das Teilstück des Stammes leicht die Wippe herunterrollt. Über diese Wippe gelangt das abgeschnittene Holzstück entweder in den Spaltkreis oder wird als «Ausschussware» aus der Maschine gekippt.
Um 90° zur Spalteinheit
Dann werden die Holzrugel mit einem stählernen Bogenband, angetrieben von einer Kette, und einem weiteren gerade verlaufenden Kettenband zum Taktspal -
ter gefördert. Der Takt des Spalters und die Laufgeschwindigkeit des Zuführbandes bestimmen letztlich die Dicke der Scheiter. Beides kann entsprechend eingestellt werden.
Schwenkbares Gummiband
Nach dem Spaltvorgang gelangen die Scheiter auf eine Absiebe-Einheit mit Walzen. Dort werden die gröbsten Spriesse ausgesondert. Das gespaltene Holz wird in der Folge zentriert auf ein Gummiband mit Noppen geführt. Dieses Band kann in einem Bereich von 120° geschwenkt werden – auch per Fernbedienung –, sodass sich verschiedene Gitterkörbe oder Paloxen füllen lassen.
Über hydraulische Stützen mit einem Hub von bis zu einem Meter kann die ganze Lastwageneinheit angehoben werden, sodass sich auch Anhänger mit grosser Überladehöhe direkt beladen lassen. Gesteuert respektive bedient wird die Maschine mit zwei Joysticks und zusätzlichen Knöpfen auf einem schnörkellos gehaltenen Tableau.
Christian Schaerer ist Förster im Forstrevier Elgg-Hagenbuch-Schlatt (ZH) und leitet den diesem Revier angegliederten Forstbetrieb mit neun Mitarbeitenden, wovon zwei Auszubildende. Der Forstbetrieb verarbeitet pro Jahr rund 600 Ster in unterschiedlichen Grössen zu Brennholz. Schaerer arbeitet schon seit geraumer Zeit mit dem «Brennholz-Profi» Roth zusammen und war auch einer der Ersten, der mit dem neuen SchneidTaktspalter dicke Stämme zu fertigem Brennholz herstellen liess. Der Förster zeigte sich beeindruckt von der Leistung der Maschine. «Mit dem per Fernbedienung schwenkbaren Austrageband lassen sich mehrere bereitgestellte Körbe füllen, und zwar sehr präzise.» Auch die Qualität (Grösse) der Scheiter stimme, denn neben der Länge könne ja auch die Dicke durch Variieren der Geschwindigkeit des Zuführbandes eingestellt werden. Insgesamt, so Schaerer abschliessend, eine Top-Maschine, an der es nichts zu bemängeln gebe.
Fazit
Nach rund zwei Jahren Planungs- und Bauzeit konnte Felix Roth die ersten tausend Ster noch vor den Sommermonaten spalten. Der mobile Schneid-Taktspalter konnte dabei seine Funktionsfähigkeit unter Beweis stellen, wenngleich der Erbauer noch die eine oder andere Kinderkrankheit geortet hat. «Mir war es aber wichtig, noch in der Saison diese Maschine bei Kunden zeigen zu können.»
In der endgültigen Fassung wird die Maschine eine komfortablere Kabine erhalten. Weiter ist der Einbau einer Absauge-Einrichtung für das Sägemehl angedacht.
Ziel des Unternehmens Roth und Partner mit diesem Gerät sind rund 1000 Einsatz-Stunden jährlich. Die Leistungsfähigkeit beziffert Felix Roth mit 10 bis 12 Ster pro Stunde.
Die einzelnen Holzrugel werden auf einem Bogenband um 90° zur Spalteinheit transportiert. Rund zwei Jahre hat Felix Roth an der Planung und Konstruktion dieser Maschine gearbeitet. Der Schneid-Taktspalter produziert eine perfekt konfektionierte Qualität von Scheitern, hier in einer Länge von 33 cm.Der schwedische Forsttechnik-Spezialist Malwa hat mit dem Modell «560C» eine sogenannte Kombimaschine entwickelt, die sowohl im Harvester- als auch im ForwarderBetrieb eingesetzt werden kann.
Roman Engeler
Dass man für maschinell auszuführende Arbeiten immer auch das richtige Gerät einsetzt, ist ebenso eine Binsenwahrheit wie ein Gebot der Stunde. Auch in der Forstwirtschaft ist dies nicht anders. Um möglichst effizient und schlagkräftig zu arbeiten, kommen mitunter auch (zu) schwere Maschinen mit hart gepumpten Reifen zum Einsatz. Gerade bei der Gartenholzerei oder bei Durchforstungen, bei denen speziell der Wurzelbereich noch anfällig auf Störungen ist, sollte man maschinelle Einsätze mit der passenden Maschinengrösse planen.
Kombimaschine
Diese Überlegungen hat sich auch der junge Forstunternehmer Dominik Eichen -
berger aus dem thurgauischen Wängi gemacht. Er hat sich das Modell «560C» des schwedischen Herstellers Malwa angeschafft. Ein Gerät, das sowohl im Harvester- als auch im Forwarder-Betrieb eingesetzt werden kann. Für Eichenberger das ideale Gerät, kann er doch so im Einmannbetrieb effizient arbeiten. Angetrieben wird die 6,3 m lange und 2,15 m breite Maschine von einem Caterpillar-Motor mit 2,8 l Hubraum und 75 PS Leistung. Der Treibstoff kann über ein Ventil in den Tank gepumpt werden. Den Diesel-Verbrauch beziffert Eichenberger auf rund 6 l pro Arbeitsstunde. Verbaut ist weiter ein hydrostatisch-mechanisches Vierganggetriebe von BoschRexroth, das getrennt von der Bordhy-
draulik mit Öl versorgt wird. Die maximale Geschwindigkeit beträgt 18 km/h. Die Load-Sensing-Arbeitshydraulik liefert über eine Axialkolbenpumpe 148 l/min bei 210 bar.
Das Fahrzeug wird mit zwei HydraulikZylindern knickgelenkt, der Lenkeinschlag beträgt 45°. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 11 t. Im Harvester-Betrieb wiegt die Maschine rund 8 t, im ForwarderBetrieb knappe 6 t. Für die Umrüstung vom Harvester- auf den Forwarder-Betrieb muss man (mit etwas Übung) eine halbe Stunde einrechnen. Man kann diese Umrüstung alleine vollziehen, besser und schneller geht es
aber doch zu zweit. Das dafür und für andere Zwecke notwendige Werkzeug kann in einem grosszügig dimensionierten Stauraum mitgeführt werden.
Bei der Umrüstung wird zunächst der Fällkopf (Prozessor «2000T» von Log Max) durch eine Greiferzange ersetzt. Eichenberger hat sich für das 120 kg schwere Modell «HSP015» von Gripen entschieden. Ist diese Greiferzange montiert, können die weiteren Umrüstarbeiten mit diesem Werkzeug vorgenommen werden. Dazu gehört das Entfernen von zwei tonnenschweren Gewichten vom Rahmen des Fahrzeugs. Weiter wird ein Rahmenelement mit Rungen vorne an der Boogie Achse angebracht, zusätzliche Rungen werden eingesteckt und das Stirngitter wird platziert. Dieses Gitter liefert der Schweizer Vertriebspartner Swiss Tracked Forwarder GmbH (STF) aus Herisau (AR) in einer verstärkten Version aus. Im Forwarder Einsatz kann das Gerät gute 5 t Material aufladen und aus dem Bestand transportieren.
Die vollautomatisch geheizte oder gekühlte und gefederte Kabine kann für Wartungsarbeiten gekippt werden, lässt sich aber nicht drehen. Um 180° drehen lässt sich jedoch der luftgefederte und komfortable Fahrersitz. Gesteuert wird der Malwa «560C» im Wesentlichen mit zwei Joysticks. Die wichtigsten Maschinenfunktionen werden dabei auf einem farbigen Display angezeigt. Auf dem Vorderwagen sind 600er, auf den Boogie Achsen 500er Reifen verbaut. Der Reifendruck beträgt etwa
sich der Umbau zwischen den Betriebsarten von einer Person erledigen.
2,8 bar vorne und 4 bar hinten. Der Kranaufbau stammt von Cranab mit dem 6,1 m langen Modell «FC45». Dieser Kran ist direkt vor der Kabine platziert, was im Harvester Betrieb doch eher gewöhnungsbedürftig ist. Die Stämme müssen so oft über die Boogie Achsen gezogen werden.
Im Harvester Betrieb kommt das 420 kg schwere Prozessormodell «2000T» von Log Max zum Einsatz. Der Umfang der Stämme wird mit zwei Sensoren, die Länge mechanisch mit einem Messrad erfasst. Die Einsatzgrenzen liegen bei Stammdurchmessern von 30 cm. Die Daten des verarbeiteten Holzes werden auf ein Tablet in der Fahrerkabine übertragen.
Für den Malwa «560C» sind eigentlich nur 2,5 bis 3 m breite Rückegassen erforderlich. Aufgrund der Kranlänge von etwas mehr als 6 m sollte auch der Rückegassen Abstand kleiner werden. Selbst wenn dieser Abstand von 25 auf 20 m re
Motor : Caterpillar C2.8, Abgasstufe 5, 2,8 l, 75 PS, 310 Nm, 74 l TreibstoffTank Getriebe: hydrostatisch mechanisch, Bosch Rexroth, 6 Rad Antrieb mit vier Gängen, 18 km/h Maximalgeschwindigkeit
Arbeitshydraulik : Axialkolbenpumpe mit 148 l/min bei 195 bar
Kran: Cranab «FC 45» mit 6,1 m Reichweite (reiner Forwarder mit «FC45DT» mit 8,2 m Reichweite)
Fällkopf : Log Max «2000T»
Greiferzange: «HSP015» von Gripen
Masse: 6,3 m Länge, 2,15 m Breite, 2,85 m Höhe.
Gewicht : 5,8 t (Forwarder Betrieb), 8 t (Harvester Betrieb), 11 t zulässiges Maximalgewicht.
Preis : ab CHF 300 000.– (exkl. MwSt.) (Herstellerangaben)
duziert wird, müssen im Zwischenbereich die zu fällenden Stämme mit der Motorsäge gefällten werden. Im Forwarder Betrieb kann man die aufmontierte Seilwinde mit 2,2 t Zugkraft einsetzen. Diese Kranwinde lässt sich per Funksteuerung bedienen.
Fazit
Dominik Eichenberger beziffert die Arbeitsleitung des Malwa «560C» mit rund 10 Festmetern pro Stunde. Das Fahrzeug hinterlässt geringere Spuren im Bestand, wenngleich der Reifendruck mit 2,8 bar aus landwirtschaftlicher Sicht immer noch ansprechend ist. Einen Malwa «560C» gibt es gemäss Vertriebspartner STF ab CHF 300 000.–.
Lely lanciert mit dem «Exos» das erste Konzept für die vollständig autonome Ernte und Fütterung von frischem Gras. Mit «Exos» soll das frische Gras nicht nur rationeller, sondern auch mit minimsten Nährwertverlusten in den Kuhpansen gelangen. Bilder: Roman Engeler
2020 als «Yellow Revolution» vorgestellt, hat Lely das System «Exos» für das autonome Ernten und Füttern von Gras nun so weit entwickelt, dass es in bekannter roter Farbe in die Serienfertigung gehen wird.
Lely kann heuer sein 75-Jahr-Jubiläum feiern (siehe Kasten). Seit einigen Jahren hat sich das holländische Unternehmen darauf spezialisiert, rationelle, automatisierte Lösungen für den Milchviehbetrieb zu entwickeln. Diese Entwicklung begann mit dem Melkroboter «Astronaut», führte über automatisierte Systeme zur Stallreinigung («Discovery») und Fütterung («Vector», «Juno») bis hin zum Management der anfallenden Hofdünger («Sphere») und zur Vermarktung der produzierten Milch («Orbiter»).
Vor gut zwei Jahren präsentierte Lely mit «Exos» ein Konzept, mit dem man völlig autonom Gras mähen, laden, transportieren und analog einem Futtermischwagen am Fressgitter auch wieder austragen kann. Das gemähte Gras soll so möglichst frisch und ohne Nährstoffverluste in den Kuhpansen gelangen – und dies bei geringer Arbeitsintensität.
«Exos» wurde in der Zwischenzeit auf einigen Praxisbetrieben in den Niederlanden erprobt und wird nun in die Serienferti-
gung gehen. Bis Ende 2023 sollen gegen 20 Systeme – vorerst in den Niederlanden – im Einsatz sein. Später sollen Schritt für Schritt weitere Märkte in Grasland-betonten Regionen hinzukommen.
Autonom und vollelektrisch
«Exos» basiert auf einem Elektrofahrzeug, das mit Lithium-Ionen-Akkus angetrieben wird und über ein allradgelenktes Fahrwerk mit vier Rädern verfügt. Bereift ist das Gefährt mit 520er Flotation- Reifen. Ein Reifendruck von 0,8 bar soll zur Bodenschonung der leer rund 3,4 t wiegenden Maschine beitragen. Das Ladevermögen des «Exos» beträgt rund eine Tonne Gras.
Messerbalken
Dieses Gras wird mit einem 2 m breiten Doppelmesser-Balken von ESM geschnitten. Messerbalken deshalb, weil ein solches Mähwerk weniger Leistung als andere Mähsysteme verlangt. Nach dem Mähen wird das Gras über einen mit Kunststoff-Leisten bestückten Elevator,
der satt entlang einer Aluminiumplatte gleitet, von oben in den Laderaum geführt. Das Gras soll so bis in den Stall stets locker bleiben.
Laderaum
Der Laderaum ist als Rollbandwagen konzipiert. Ein Gummiband befördert das Mähgut nach hinten. Beim Austrag im Stall wird das Gras über zwei Dosierwalzen auf ein geripptes Querförderband geleitet.
Die Maschine ist aussen gut mit Polstern geschützt. Alle mechanischen Einrichtungen wie Fahrwerk, Mäheinheit, Elevator und Dosierwalzen sind von einem robusten Kunststoff-Netz umgeben.
GPS, Ultraschall und Kamera
Im Stall orientiert sich der «Exos» mit Ultraschall-Sensoren, ausserhalb und im Feld über GPS-Signale mit RTK-Genauigkeit. Hinterlegt sind weiter georeferenzierte Karten, auf denen bestehende oder neue Hindernisse, Strassen und befahrba -
Roman Engelerre Wege eingezeichnet sind. Die auf einem PC vorbereiteten Karten lassen sich auf elektronischem Weg auf den «Exos» übertragen.
Ein Eingriff in die Steuerung der Maschine kann auch via Smartphone am Feldrand erfolgen. Für die Erkennung von Hindernissen kommen auch Kameras zum Einsatz, die notfalls ein Signal zum sofortigen Stopp geben können.
Eine Akku-Ladung soll für eine Laufzeit von 2 Stunden ausreichen. Dafür werden rund 5 kWh Strom benötigt. Nach jedem Abladevorgang macht der «Exos» an der Ladestation eine Pause. Neben der elektrischen Energie kann dort die Maschine parallel auch mit Flüssigdünger versorgt
Was 1948 in Maassluis bei Rotterdam als gute Idee der beiden Brüder Arij und Cornelis van der Lely mit dem Sternradrechen «Acrobat» zur Erleichterung von landwirtschaftlichen Arbeiten begann, dann mit weiteren Geräten für die Futterernte, Bodenbearbeitung, Saat und Düngung weiterging, hat sich 75 Jahre später zu einem Familienbetrieb mit mehr als 2300 Mitarbeitenden weltweit und zum Marktführer für Robotik für die Landwirtschaft entwickelt – mit zahlreichen Innovationen, die eine nachhaltige, profitable und lebenswerte Zukunft für Milchviehbetriebe sicherstellen. Diese Roboter werden in rund 50 Ländern eingesetzt, sind es doch heute mehr als 2,5 Mio. Kühe, die mit 42 000 Melk-
werden. Das Gerät verfügt nämlich über einen entsprechenden Tank. Gleich hinter dem Mähwerk befindet sich ein Spritzbalken, über den flüssige Dünger ausgebracht werden können, idealerweise eigene Hofdünger, die mit dem System Lely «Sphere» aufbereitet wurden. «Exos» ist auch in der Lage, mit weiteren Robotern wie dem Futterschieber «Juno» oder dem Fütterungsroboter «Vector», die sich in einem Stall befinden und sich bewegen, zu kommunizieren, so dass es nicht zu Kollisionen kommen sollte.
Die Hangtauglichkeit des «Exos» in dieser Form dürfte beschränkt sein. Die Entwickler meinen jedoch, Hangneigungen von 10° oder knapp 20 % sollten befahr-
bar sein. Vorläufig nicht in Echtzeit erkannt werden beispielsweise Mäusehaufen, selbst wenn sie gross sind. Auch könnte man sich vorstellen, Qualität und Inhaltsstoffe des Ernteguts mit einem NIR-Sensor in Echtzeit zu messen.
Fazit
Mit «Exos» fügt Lely seiner Vision eines nachhaltigen, automatisierten Milchviehbetriebs mit einem hohen Standard beim Tierwohl einen weiteren Baustein hinzu. «Exos» soll auch dann ernährungsphysiologisch wie betriebswirtschaftlich Sinn machen, wenn im Betriebskonzept ein Weidegang enthalten sei, heisst es bei Lely. Das System funktioniert auf arrondierten Betrieben, bei anderen muss es die Bewährungsprobe erst noch bestehen.
robotern («Astronaut») gemolken werden. Weitere 33 000 Roboter entmisten den Stall («Discovery»), schieben Futter («Juno») oder bereiten solches für Rinder vor («Vector»).
Anfang Juni zelebrierte Lely nun das 75-Jahr-Firmenjubiläum mit zahlreichen der weltweit aktiven Vertriebspartner und Wegbegleiter. Dabei stellte CEO André van Troost die Vision eines künftigen Landwirtschaftsbetriebs vor, der nachhaltig wirtschaften, weniger Emissionen verursachen und den Landwirten ein besseres Einkommen ermöglichen soll. Gleichzeitig soll das Tierwohl gesteigert, die Qualität der erzeugten Lebensmittel hoch bleiben und das Verständnis der Gesellschaft für die Land -
wirtschaft, nicht zuletzt dank vermehrter Direktvermarktung (System «Orbiter»), gesteigert werden.
In der Umsetzung dieser Vision wird es von Lely auch in Zukunft die eine oder andere Entwicklung («Yellow Revolution») geben, führte André van Troost im Interview mit der «Schweizer Landtechnik» aus. Auch jüngere Innovationen wie Lely «Sphere» und Lely «Exos» würden sehr gut zu dieser Vision passen, meinte der Lely-CEO weiter. Im Durchschnitt investiere Lely 7 % seines Umsatzes in die Entwicklung von Innovationen, auf dass man auch künftig Technologieführer für automatisierte Systeme in der Milchviehhaltung bleibe.
Unmittelbar nach dem Mähen kann über diesen Spritzbalken Flüssigdünger ausgebracht werden. Neben elektrischer Energie versorgt diese Ladestation den «Exos» auch mit Flüssigdünger.Der Landwirt und gelernte Zimmermann Ruedi Trachsel in Menzingen (ZG) hat für seine Akkordholzerei eigens einen Sägespalter entworfen und bauen lassen, der zuverlässig von seinem Landini «Powerfarm 95» angetrieben wird.
Dominik SennRuedi Trachsel mit Jahrgang 1973 hat den elterlichen Landwirtschaftsbetrieb in Schur tannen/Menzingen (ZG) im Jahre 1998 übernommen. Es handelt sich um einen 22 ha grossen Bio-Milchwirtschaftsbetrieb mit zwei Dutzend Simmentaler Kühen; die Rinder werden jedes Jahr auf der Ibergeregg gesömmert. Daneben betreibt er eine Schweinemast nach den Vorgaben der Bio-Knospe. Im Jahre 2013 baute er eigenhändig und unter Mithilfe der Familie und von Kollegen einen Laufstall. Rund die Hälfte der landwirtschaftlichen Nutzfläche ist befahrbar. Der Landwirt ist verheiratet und bereits Grossvater.
Die Holzerei
Für seinen reinen Grünlandbetrieb ist Trachsel gut mechanisiert, denn er produziert das Futter für die Kühe ausschliesslich selbst. Im Zentrum der Futterbeschaffungskette steht ein Antonio-Carraro«TTR 10 900»-Bergmäher mit 100 PS von Sepp Knüsel, Küssnacht am Rigi (SZ). Im Jahre 2007 erwarb Trachsel als Ersatz für einen alten Hoftraktor einen neuen Landini-Traktor «Powerfarm 95». «Die Wahl fiel auf einen Landini, weil ich den Händler Grab Landtechnik in Unterägeri als verlässlichen Partner kenne», sagt er. Eingesetzt wird der Landini zum Futter-Ein -
fahren mit Ladewagen und als Hoftraktor, aber hauptsächlich für Arbeiten, die mit seinem ursprünglichen Beruf Zimmermann etwas gemeinsam haben: Holzerei. «Neben der Landwirtschaft führen wir Holzerarbeiten durch und verkaufen auch Brennholz», sagt Trachsel, der zusätzlich zur Landwirtschaft vier Hektaren Wald besitzt. Er hat selber eine Sägespaltmaschine für die Brennholzaufbereitung entwickelt und nach seinen Plänen vom Landmaschinenhändler Grab bauen lassen. Er betreibt sie mit dem Landini und darf beim Einsatz zumeist auf die Mithilfe der jeweiligen Auftraggeber zählen. Zur
Ausrüstung gehören nebst dem Kran eine Seilwinde mit Rückezange und ein CMSRückewagen von 13,5 t Gesamtgewicht, zudem importiert und vertreibt er das notwendige Ster-Bund-Zubehör. Zur Akkord- und Lohnholzerei für die Brennholzaufbereitung (Ster-Bünde) winters durch bietet er auch den Nutzholztransport zur Sägerei an. Selbstverständlich stammt das Bauholz des neuen Laufstalls aus dem Eigenwaldbestand. Und nicht verwunderlich: Trachsel beteiligte sich in der Vergangenheit regelmässig an Holzerwettkämpfen.
Gegen 800 Stunden im Jahr
Der Landini «Powerfarm 95» wird bloss etwa 150 Stunden jährlich auf dem Hof eingesetzt. Rund 650 Stunden absolviert er im Forst, womit er auf eine jährliche Auslastung von etwa 800 Stunden kommt. Heute hat der Traktor rund 5200 Stunden auf dem Zähler. «Für mich hat er alle Merkmale eines ausgesprochenen Forsttraktors. Er ist mit 3,82 t Leergewicht leicht, mit 92 PS aus dem 4400-Kubikzentimeter-Vierzylindermotor mit Turbolader und Wasserkühlung von Perkins leistungsstark, mit seinen 24/12 Gängen und Power Shuttle mit zweistufiger Lastschaltung und lastschaltbarer Wendeschaltung (praktischer Kupplungsknopf am Ganghebel) schaltfreudig, wendig und – vor allem – mit den Einzelradbremsen in beiden Achsen äusserst sicher bei steilen Talfahrten», sagt Trachsel. Er schätzt neben der bequemen beidseitigen Ein- und Ausstiegsmöglichkeit aber auch die «alte Technik» bzw. die vielen mechanischen
Der 1884 gegründete Traktoren- und Landmaschinenhersteller Landini in Fabbrico (I) wurde im Jahre 1959 von Massey Ferguson übernommen, ebenso der Motorenhersteller Perkins. Im Jahre 1995 wurden die Traktorenhersteller Landini, McCormick und Valpadana in die im Vorjahr neu gegründete Argo Tractors S. p. A. integriert und sind seitdem lediglich Marken des Konzerns.
Die Landini «Powerfarm»-Traktoren 60, 75, 85, 95, 105 (1. Generation, bis 2007 gebaut) sowie 80, 90, 100 und 110 (2. Generation) ersetzten sowohl die Modelle der «Ghibli»- als auch der «Atlas»-Serie. Sie konnten wahlweise mit hydraulischer Wendeschaltung sowie zweifacher Lastschal -
Komponenten, die extrastarke Fronthydraulik, die Sparsamkeit bei gleichzeitig grosser Leistung und die stark gebauten Achsen. Negative Eigenschaften seien das widerwillige Schalten im Kaltzustand, die schlechte Sicht bei angehobener, schräggestellter Front- und Heckscheibe und der Umstand, dass beim Tanken oft ein Teil der Luft nicht entweicht.
Hofladen für Forstartikel und Bier Zum Schurtannen-Hof gehört ein Hofladen für Motorgeräte und Arbeitskleider, von der Motorsäge bis zum Werkzeugkasten über Arbeitshosen und Schutz-
tung ausgestattet werden. Die «Powerfarm»-Modelle sind nicht zu verwechseln mit den später produzierten Modellen «Powerful», «Powermaster», «Landpower», «Powermax», «Powermondial» und «Powervision». Die «Serie 6C» ersetzte mit zwei Modellen, 110 und 120 PS, die Modelle «Powermondial». 2020 gab es die Einführung der neuen «Serie 7» mit Motoren der Abgasstufe 5 und einem komplett überarbeiteten Design. Seit 1970 ist die Firma Samuel Stauffer SA mit Sitz in Les Thioleyres (VD) Schweizer Generalimporteur von Landini und McCormick. Der Argo-Konzern besitzt heute vier Produktionsstandorte, 27 Produktreihen und 8 Verkaufsniederlassungen in aller Welt.
schuhe für Bau, Forst und Landwirtschaft bis zu einem breiten Sortiment von ProfiMarkenartikeln wie Makita, Technocraft, Brunox, Kraftwerk und Alchemet (siehe www.schurtannen.ch). Der Hofladen ist jeweils freitags ab 20 Uhr geöffnet und bietet die Möglichkeit, auch gleich das Schurtannen-Bier zu kosten, das Trachsel seit 2016 selber braut.
Ruedi Trachsel ist Sympathisant des Trychlervereins Menzingen und natürlich am 15. Eidgenössischen Scheller- und Trychlertreffen von diesem Wochenende (11. bis 13. August) in Menzingen mit von der Partie (siehe www.est2023.ch).
werden. Der Berufsbildner trägt eine Mitverantwortung und muss beispielsweise die Mittel für die Ladungssicherung und passende Fahrzeuge zur Verfügung stellen.
Tragen Berufsbildende eine Mitverantwortung für die Ladungssicherung, wenn die Lernenden Transporte durchführen?
Natanael Burgherr*Die gesetzlichen Grundlagen für die Ladungssicherung haben sich in den letzten Jahren nicht verändert. Aus verschiedensten Gründen wird der Ladungssicherung jedoch heute ein grösserer Stellenwert beigemessen. Entsprechend werden auch mehr Kontrollen durchgeführt. Das zeigt sich auch an den Fragen, welche die be -
1.
2023
reits erschienenen Artikel ( siehe Kasten) zu diesem Thema in der «Schweizer Landtechnik» ausgelöst haben.
Sind immer die fahrenden Personen für die Ladungssicherung verantwortlich, selbst wenn es sich um Lernende handelt?
Die Verantwortung liegt in der Schweiz gemäss VRV Art. 57 Abs. 1 tatsächlich bei der fahrenden Person: «Der Führer hat sich zu vergewissern, dass Fahrzeug und Ladung in vorschriftsgemässem Zustand sind […].»
Der Arbeitgeber kann sich aber nicht ganz aus der Verantwortung ziehen, was in SVG, Art. 100 Abs. 2 festgehalten ist:
Zum Thema «Ladungssicherung» erschienen in diesem Jahr in der «Schweizer Landtechnik» bereits die Artikel «Erst gurten, dann spurten» (Nr. 5/2023) sowie «Der Fahrer ist verantwortlich» (Nr. 6/2023).
«Der Arbeitgeber oder Vorgesetzte, der eine nach diesem Gesetz strafbare Handlung des Motorfahrzeugführers veranlasst oder nicht nach seinen Möglichkeiten verhindert hat, untersteht der gleichen Strafandrohung wie der Führer.» Stellt also der Arbeitgeber beispielsweise zu wenige oder ungenügende Mittel für die Ladungssicherung oder nicht passende Fahrzeuge zur Verfügung, kann er ebenfalls bestraft werden. Eine effektive Entlastung für die fahrzeugführende Person ist aber nicht vorgesehen.
Können Landwirte oder Lernende die eigene Ladungssicherung schlüssig beurteilen?
Die Ladungssicherung ist seit längerer Zeit ein Thema in den überbetrieblichen Kursen. Jüngere Landwirtinnen und Landwirte sind somit gut informiert. Entsprechendes Wis-
sen lässt sich aber auch in Kursen oder mit Lehrfilmen und -unterlagen aufbauen. Wer sich mit den Grundlagen der Ladungssicherung befasst, sollte dann auch die Wirksamkeit derselben beurteilen können.
Wie kann der Zustand von Ladungssicherungsmitteln beurteilt werden?
Es gibt kein Ablaufdatum für Ladungssicherungsmittel. Eine Spanngurte darf jedoch nicht mehr verwendet werden, wenn Schäden solcher Art vorhanden sind:
• Einschnitte grösser als 10 % an der Webkante
• Beschädigungen der Nähte
• Verformungen durch Wärme
• Kontakt mit aggressiven Stoffen
• Fehlende Kennzeichnung (blaue Etikette)
• Verformungen oder Risse am Spannelement
In der Rubrik «Praxisfragen» behandelt die «Schweizer Landtechnik» Anliegen aus der Praxis, wie sie laufend an den SVLT herangetragen werden. Kontakt: Tel. 056 462 32 00 oder per E-Mail an zs@agrartechnik.ch.
• Aufweitung des Hakens um mehr als 5 %.
Muss jeder Anhänger mit Ladungssicherungsösen ausgerüstet sein?
Seit 2012 (VTS Art. 66, 1bis) müssen Aufbauten von Fahrzeugen und Anhängern mit einem Gesamtgewicht über 3,50 t, die zum Transport fester Güter vorgesehen sind, mit Befestigungsvorrichtungen zur Ladungssicherung ausgerüstet sein. Insbesondere an älteren Fahrzeugen sind solche Anschlagpunkte nur selten vorhanden, diese Anhänger dürfen jedoch weiterhin für Lastentransporte eingesetzt werden. Vorausgesetzt, Ladungssicherungsmittel lassen sich an Orten anbringen, wo die Festigkeit für die auftretenden Kräfte ausreicht. Der Aufwand für die Ladungssicherung ist dementsprechend höher.
Bei neueren Anhängern besteht die Problematik der fehlenden Ladungssicherungsösen vor allem bei Kippern, die vom Hersteller nur für Schüttgüter ausgelegt sind. Auch hier gilt es, die Anschlagpunkte zu finden, wo Ladungssicherungsmittel angebracht werden können. Allenfalls ist eine Rücksprache mit dem Hersteller nötig, unter welchen Umständen Sachentransporte zulässig sind.
Wer beurteilt die Ladungssicherung im Schadenfall und welche Konsequenzen sind zu erwarten?
Bei mangelhafter Ladungssicherung gibt es eine Anzeige, die ein Strafverfahren gemäss SVG Art. 93 nach sich zieht. Die Staatsanwaltschaft überprüft die Gegebenheiten aufgrund des vorhandenen Polizeirapportes und zieht unter Umständen Sachverständige bei.
Nebst der durch die Staatsanwaltschaft bestimmten Strafe fallen zusätzlich Verfahrenskosten an. Bei fahrlässigem Verhalten ist die Strafe eine Busse, bei vorsätzlichem Verhalten ist auch eine Freiheitsstrafe möglich. Im anschliessenden Administrativverfahren wird zudem häufig ein Ausweisentzug verfügt.
Wie lassen sich eigentlich zwei verschiedene Traktoren vergleichen? Eine Möglichkeit sind die Verläufe der verschiedenen Kennlinien im Zapfwellen-Leistungsdiagramm.
Frank Volz*Wenn man sich durch die Leistungsangaben in den Prospekten verschiedener Traktoren arbeitet, stellt man schnell eines fest: Eine direkte Vergleichbarkeit ist – auch bei Maschinen aus demselben Konzern – oft kaum gegeben. Dies beginnt bei den Typenbezeichnungen, für die unter Umständen sehr unterschiedliche Leistungsangaben verwendet werden, und endet bei mal blumigen, mal kryptischen Marketingbegriffen für spezielle Motoren- oder Getriebetechniken. In
die Kaufentscheidung fliessen sehr unterschiedliche Kriterien ein.
Im Wesentlichen lassen sich diese in drei Kategorien einteilen: Zunächst muss der Traktor die geforderte Arbeitsleistung erbringen, das heisst Drehmoment und Leistung sowie die nötige «Spritzigkeit» im Arbeitseinsatz müssen gegeben sein. Dann geht es im zweiten Schritt um die Kosten. Wie hoch ist der NettoKaufpreis, allenfalls abzüglich Rücknahmepreis für Alttraktor und kalkuliertem Restwert nach einer gewissen Laufzeit? Wie hoch sind die variablen Kosten, unter anderem für Treibstoff, Reparatur und Wartung, denn diese tragen über die gesamte Nutzungsdauer eines Traktors erheblich zu
den Gesamtkosten bei. Und letztlich spielen natürlich solche Eigenschaften wie Markentreue, Bedienkonzepte, Ergonomie und «Wohlfühlfaktor» eine nicht unwesentliche Rolle. Dieser Beitrag behandelt am Beispiel eines ZapfwellenLeistungsdiagramms, das in jedem DLG«PowerMix»-Datenblatt und in den OECD- Prüfberichten zu finden ist, die Kriterien «Leistung» und «variable Kosten».
Das Diagramm lesen: Drehzahl … Letztlich geht es immer um Drehzahl, Drehmoment und Leistung sowie um die Verbrauchswerte des Traktors. Die Motorleistung ändert sich in Abhängigkeit der Drehzahl. Im Diagramm zu finden ist
die Motordrehzahl als x-Achse, denn alle Werte werden auf die Motordrehzahl bezogen.
Dabei stellt die sogenannte «Nenndrehzahl» einen speziellen Punkt dar. Sie ist die höchste Drehzahl eines Dieselmotors bei Volllast – im Gegensatz zur Maximaldrehzahl, die einem hohen Leerlauf völlig ohne Leistungsabgabe oder Last und mit verringerter Dieseleinspritzung entspricht. Die Leistung unter Volllast wird im Diagramm in der blauen «Volllastkurve» in Abhängigkeit der Motordrehzahl dargestellt. Von der Nenndrehzahl bis hinunter zur niedrigsten Drehzahl, mit der ein Motor bei Last noch läuft, wird dabei die maximal mögliche Kraftstoffmenge («Vollgas») eingespritzt. Bei heutigen Motoren liegt die maximale Leistung in der Regel bei Drehzahlen unterhalb der Nenndrehzahl an, dieser Punkt wird als Höchstleistungsdrehzahl bezeichnet und stellt den höchsten Punkt der Volllastkurve dar.
Zwangsläufig kann ein solcher Motor dieselbe Leistung wie bei Nenndrehzahl auch noch an einem zweiten Punkt mit
«gedrückter» Drehzahl abgeben. Ohne auf den Verlauf der Leistung innerhalb dieses Bereichs näher einzugehen, bezeichnet man den Bereich zwischen diesen beiden Drehzahlpunkten als Konstantleistungsbereich, der in Prozent der Nenndrehzahl angegeben wird. Der Begriff der Überleistung wiederum bezeichnet genau den Wert des Leistungszuwachses zwischen Nenndrehzahl und Höchstleistungsdrehzahl.
… Drehmoment …
Auf der grünen Kurve im Diagramm wird der Verlauf des Drehmoments in Abhängigkeit von der Motordrehzahl dargestellt. Das Drehmoment ist die Kraft, die ein Motor an seinem Schwungrad abgibt. Sie wird in Newtonmeter (Nm) gemessen und berechnet sich aus der Kraft und dem Hebelarm, das heisst dem Radius des Schwungrads, normiert auf einen Meter. Steigert man am ZapfwellenLeistungsprüfstand – beginnend beim hohen Leerlauf – langsam die Motorbelastung, so sinkt die Drehzahl nach und nach mit steigender Last ab.
DLG Nenndrehzahl hoher Leerlauf Drehzahlabfall Volllastkurve Max. Drehmoment Drehmoment bei 1000/min Abregelkurve Maximum des absoluten Verbrauchs Motordrehzahl 1/min Überleistung Drehmomentanstieg Spezifischer Verbrauch g/kWh Absoluter Verbrauch kg/h Äquivalentes Drehmoment Nm Leistung kw
Man kann aus dem Zapfwellen Leistungsdiagramm einiges über den Motor erfahren, aber auch nicht alles.
Je nach Motor wird bei einer bestimmten Drehzahl das maximale Drehmoment erreicht. Das Verhältnis zwischen Drehmoment bei Nenndrehzahl (100 %) und maximalem Drehmoment ist der in Prozent ausgedrückte Drehmomentanstieg. Ebenfalls in Prozent angegeben wird das Verhältnis zwischen Nenndrehzahl und Drehzahl bei höchstem Drehmoment, der sogenannte Drehzahlabfall.
Für die «Spritzigkeit» beim Anfahren wichtig ist das Drehmoment bei einer Motordrehzahl von 1000 U/min – ebenfalls in Prozent auf das Drehmoment bei Nenndrehzahl bezogen. Das Drehmoment bei 1000 U/min ist ein Mass für die Zugkraft, mit der ein Traktor aus dem Stand anfährt, und je höher dieser Wert liegt, desto besser kann man mit hohen Lasten losfahren.
Die Leistung wiederum wird aus den bereits definierten Werten errechnet, indem man Drehmoment mit der Motordrehzahl multipliziert. Ein wichtiger Punkt ist die Nennleistung, die definiert ist als die Leistung, die der Motor bei Nenndrehzahl abgibt.
wie viel Kraftstoff ein Motor an einem bestimmten Betriebspunkt braucht, um 1 kW Leistung zu erzeugen. Weil dieser Wert aber unabhängig von der Leistung eines Motors ist, kann er bequem zum Vergleich der Effizienz von Motoren aller Leistungsklassen verwendet werden –man muss lediglich im Hinterkopf behalten, dass ein Motor desto effizienter arbeitet, je grösser er ist. Prinzipiell gilt
aber: Je höher der spezifische Verbrauch ist, desto höher fallen später die variablen Kosten aus, wenn der Traktor im tagtäglichen Betrieb eingesetzt wird.
Fazit
Man kann aus den Motorkennlinien eines Zapfwellen-Leistungsdiagramms einiges über den Motor und damit den Traktor in Erfahrung bringen, aber nicht alles. Zu -
auch bei Maschinen aus demselben Konzern – oft kaum gegeben. Aus den Motorkennlinien kann man jedoch einiges herauslesen.
Unsere Präsentationen finden bei jeder Witterung statt.
nächst fehlen wichtige Informationen darüber, wie sich Leistung, Drehmoment und Verbrauch im Teillastbereich darstellen – diese Werte werden als wichtige Punkte aber inzwischen vielfach bei den Messungen aufgenommen und im Diagramm dargestellt. Zudem laufen die Messungen statisch ab, das heisst, es gibt keine Schwankungen in der Belastung, wie sie in der Realität ständig auftreten. Dieses Defizit konnte im DLG-«PowerMix»-Test, dem Platinstandard für Traktorenleistungs- und -verbrauchsmessungen, behoben werden, indem die Traktoren mit aus Praxismessungen abgeleiteten Lastverläufen bestimmter Anbaugeräte bis zu bestimmten Teillastpunkten und zur Volllast beaufschlagt werden. Die so gemessenen Werte haben eine höhere Praxisrelevanz und können zudem über die Basis der rechnerischen Arbeitsbreite des Anbaugeräts in praxisrelevante Werte wie den Verbrauch pro Stunde oder pro Fläche umgerechnet werden. Die «PowerMix»-Datenblätter der DLG-geprüften Traktoren sind unter www.DLG-test.de kostenfrei abrufbar.
A-Nr: 2193
P-Nr:
Kunde: Flynn Flex AG, Zürich
Rubrik:
Bei Transportfahrten nutzt der Fahrer die Möglichkeit, auszustellen, um so nachfolgende Verkehrsteilnehmer sicher überholen zu lassen.
Seit der Gründung im Jahr 2014 setzt das Unternehmen Ecorobotix AG auf die präzise Applikation von Pflanzenschutzmitteln. Zum Produktangebot gehören nicht nur Maschinen, sondern auch Algorithmen.
Matthieu SchubnelDer Ruf des Unternehmens Ecorobotix reicht weit über die Grenzen der Schweiz hinaus. In weniger als zehn Jahren hat sich das in Yverdon (VD) ansässige Startup-Unternehmen in der Welt der Agrarrobotik einen Namen gemacht, vor allem dank der Einzigartigkeit seines Angebots und seiner Bemühungen, auf internationalen Messen präsent zu sein. Heute kann es sich rühmen, viermal Kapital für insgesamt rund CHF 70 Mio. beschafft zu haben, davon CHF 46 Mio. allein für die im Mai 2023 abgeschlossene Transaktion. Die von Gesellschaften wie beispielsweise Yara oder BASF bereitgestellten Mittel bestätigen, dass die Technologie des
Schweizer Unternehmens für die Landwirtschaft von Interesse ist. Die Gelder und die Kontakte dürften dem Unternehmen helfen, neue Märkte zu erschliessen, angefangen in Nordamerika, und den kommerziellen Erfolg in Europa fortzusetzen.
Kameras und maschinelles Lernen Zwei Enthusiasten stehen hinter dieser Aktivität, die 2014 begann: Steve Tanner, Absolvent der EPFL in Lausanne und derzeitiger technischer Leiter des Unternehmens, sowie Aurélien Demaurex, Absolvent der HEC Lausanne und Verwaltungs- sowie Finanzdirektor des Start-ups.
Ersterer hat als Sohn eines Landwirtes in seiner Jugend viel Erfahrungen im Ausreissen von Unkraut gesammelt. Letzterer hat seinerseits bei mehreren Reisen nach Afrika als Freiwilliger viel gelernt. Schon damals konzentrierten sich die beiden Jungunternehmer auf die Behandlung von Kulturen, mit der Idee, ihren Beitrag zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft zu leisten. Ihr Ziel ist es, die negativen Auswirkungen von Chemikalien (Herbizide, Fungizide, Insektizide und Flüssigdünger) zu reduzieren.
In den ersten vier bis fünf Jahren konzentrieren die Firmengründer ihre Energie und ihre Mittel auf die Entwicklung des
autonomen Roboters «AVO», der Unkräuter aufspüren kann. Ab 2019 konzentriert sich das Unternehmen auf die Entwicklung der Präzisionsspritze «ARA», wobei die gleiche Technologie, die Kameras und maschinelles Lernen verbindet, verwendet wird, um Pflanzen in Echtzeit auf dem Feld zu identifizieren. Heute bietet das Unternehmen diese Geräte für zwei Einsatzbereiche an: Für Grasflächen, um ausschliesslich mehrjährige Pflanzen, vor allem Blacken, zu behandeln. Die andere Anwendung zielt auf den Gemüseanbau ab und ermöglicht die ultralokale Behandlung von Kulturen wie Gemüse, Salat, Bohnen oder Zwiebeln.
400 bis 500 Maschinen
Ecorobotix, das sich von einem Start-up zu einem Scale-up entwickelt hat, beschäftigt heute über 70 Mitarbeitende, etwa die Hälfte sind in der Fertigung in Mathod (VD) beschäftigt. Der Hauptsitz befindet sich in Yverdon-les-Bains (VD). Nach Angaben der Geschäftsleitung soll eine grosse Anzahl von Komponenten der Maschine aus der Schweiz stammen. «Wir waren noch nie gezwungen, die Produktion aufgrund von Lieferengpässen einzustellen», erklärt die Geschäftsleitung. Aber die Preise ändern sich sehr stark, und das bleibt eine Herausforderung.» Alles, was produziert wird, wird auch verkauft. Die derzeitige Zeitspanne von der Bestellung bis zur endgültigen Lieferung beträgt etwa sechs Monate, obwohl sich einige Maschinen im Lagerbestand von Händlern befinden. Die der-
zeitige Produktionskapazität der erweiterbaren Anlage beträgt 400 bis 500 Maschinen pro Jahr. In Zukunft könnte, wenn sich die Nachfrage auf dem nordamerikanischen Markt entwickelt, eine zweite Fabrik gebaut werden. Während in diesem Frühjahr erste Maschinen nach Kanada geschickt wurden, wird der eigentliche Verkaufsstart auf der anderen Seite des Atlantiks 2024 stattfinden.
Starkes Wachstum
Die Vermarktung der ersten Maschinen im Jahr 2021 begann ausschliesslich in der Schweiz über die Firma Bucher Landtechnik, dem Vertriebspartner für die Schweiz, und mit Fenaco, die das Produkt über ihre Tochtergesellschaft Agroline zum Testen oder Mieten anbietet. Bis 2022 wurde der Vertriebsbereich auf sieben europäische Länder ausgeweitet, in diesem Jahr auf 15. Das Verkaufswachstum liegt nach Angaben des Herstellers jährlich bei über 100 %. Ecorobotix will jedoch diskret bleiben bezüglich der Menge der vermarkteten Geräte. Auch der Anteil des im Export erzielten Umsatzes wird nicht bekannt gegeben. Der Preis von etwas über CHF 100 000.– für einen 6 m breiten «Ara» mag hoch erscheinen, ohne die CHF 5000.–/Jahr pro Lizenz für drei Kulturen mitzurechnen. Die Kosten für die Dienstleistung würden ziemlich genau denen entsprechen, die für eine konventionelle Feldspritze verlangt werden, heisst es bei Ecorobtix. Es gibt aber finanzielle Unterstützungen für die Nutzung dieser Maschine. Die Be -
Simon Aspinall, erst seit Sommer 2022 Geschäftsführer bei Ecorobotix, ist Mitte Juni bei einem Verkehrsunfall verstorben. Der Manager hatte die Leitung des Unternehmens vor fast einem Jahr übernommen. Die «Schweizer Landtechnik» hatte ihn nur wenige Wochen vor diesem tragischen Ereignis getroffen. «Seine Bereitschaft, unmögliche Herausforderungen anzunehmen und Hindernisse zu überwinden, war eine Inspiration für alle, die das Glück hatten, mit ihm zu arbeiten», so das Unternehmen in einem Nachruf. Die Interimsleitung wird vorerst von Firmengründer Aurélien Demaurex übernommen.
kanntmachung dieser Lösung und die Überzeugung konservativer Landwirte sind jedoch noch eine Herausforderung, und Vorführungen sind oft unumgänglich, um dies zu erreichen.
Virtuelle Angebote
«Im Gegensatz zu einer traditionellen Feldspritze verkauft Ecorobotix nicht nur die Maschine, sondern auch die jährliche Lizenz für die eingebettete Software», erklärt das Management. «Wir haben nur ein Anwendungstool, aber wir entwickeln einen Katalog mit ständig neuen Kulturen. Jede Maschine wird anfangs mit drei verschiedenen Algorithmen geliefert. Der Kunde kann sie dann für andere Kulturen kaufen. Heute umfasst das Angebot Algorithmen für 13 verschiedene Kulturen, hauptsächlich für ein- und zweikeimblättrige Unkräuter.
Neue Funktionen und Kulturen werden regelmässig entwickelt. Die Entwicklung eines Algorithmus für eine neue Kultur dauert etwa ein Jahr. Ecorobotix entwickelt zwei bis drei Algorithmen pro Jahr. Die Maschinen sind miteinander verbunden und die Aktualisierungen der Algorithmen erfolgen automatisch. Der Kunde profitiert also immer von der neusten
Version.» Die Software, welche die Unkrautbekämpfung steuert, geht je nach Kulturart unterschiedlich vor. Bei Rüben zum Beispiel sucht sie nach allen Pflanzen, die nicht wie Rüben aussehen. Bei Wiesen hingegen wird gezielt nach bestimmten unerwünschten mehrjährigen Pflanzen wie Blacken gesucht. Bei Kartoffelaufwuchs ist die Art des Algorithmus noch einmal anders.
Bald auch für Halmfrüchte?
Wird der in den ersten Jahren entwickelte «Avo»-Selbstfahrer jemals auf den Markt kommen? Nach Angaben des Managements wurden die Prototypen aufbewahrt. Die Weiterentwicklung ist eine von mehreren Möglichkeiten. Sie wirft jedoch viele interne Fragen auf, die noch nicht beantwortet sind: Soll man ein Gerät bevorzugen, das auf den Selbstfahrer aufgebaut wird oder an einem autonom agierenden Traktor angebaut ist?
Verschiedene Optionen sind möglich. Derzeit konzentriert sich Ecorobotix auf die ultralokale Behandlung von Kulturen mit hoher Wertschöpfung und hat noch ein riesiges Entwicklungsfeld zur Verfügung. «Unsere Pflanze-zu-PflanzeIntelligenz ist wichtig für die ultrapräzise Behandlung von Nutzpflanzen, aber sie könnte auch für andere Arten von Eingriffen genutzt werden. Bei Herbiziden
oder Flüssigdünger haben wir noch viel zu tun: Das sind unsere Entwicklungsschwerpunkte für die nächsten Jahre, sowohl in Bezug auf die Kulturarten als auch auf die verschiedenen Anwendungsmodalitäten.» Langfristig werden auch Halmfrüchte zum Tätigkeitsfeld von Ecorobotix gehören. «Die Präzision wird unumgänglich werden und die Liste der einzusetzenden
Produkte wird sich weiter reduzieren», wird prognostiziert. Die Geschäftsführung will bescheiden bleiben und betont die grundlegende Bedeutung der Aufrechterhaltung einer hohen Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen. «Wir streben ein hohes Leistungsniveau an. Unsere Kunden sind zufrieden mit unseren Produkten, die Qualität muss bestehen bleiben.»
Rubin 10 U
Ihre Gebietsverkaufsleiter:
Andreas Rutsch, Mob. 079 606 00 05, Email: a.rutsch@lemken.com
Vanessa Peterhans, Mob. 079 824 32 80, Email: v.peterhans@lemken.com
Zirkon 8/12
Saphir 9/10
Drei Oberbaselbieter Landwirte haben je einzeln in modernste Gülle-Verschlauchungstechnik investiert und bieten die Dienstleistung gemeinsam ähnlich eines Maschinenrings in der weiten Umgebung an. Flexibilität ist wichtig, denn jeder bewirtschaftet daneben seinen eigenen Betrieb.
Dominik Senn
Kollegialität und gegenseitiges blindes Vertrauen sind die unabdingbaren Voraussetzungen, sich auf ein solches Abenteuer wie die Investition in Verschlauchungstechnik einzulassen, ist sich das bäuerliche Trio Sascha Handschin, Simon Ritter und Lukas Hess aus dem Oberbaselbiet einig. Allein schon die jeweilige Maschineninvestition geht an die Substanz. Und der Erfolg des gemeinsamen Unternehmens hängt von der gleichzeitigen Verfügbarkeit jedes einzelnen Beteiligten ab. Gute Koordination und Planung sind das A und O, denn jeder Einzelne hat
daneben (und zur Hauptsache) den eigenen Landwirtschaftsbetrieb am Laufen zu halten. Da braucht es Flexibilität.
Die drei Kollegen sind das Wagnis eingegangen. Bei etwaigen Treffen, an denen sie sich über gemeinsame Arbeitseinsätze und Aushilfen absprachen, rückte öfters die Nachfrage nach Lohngüllen im Oberbaselbiet in den Fokus der Unterhaltung, verschärft durch den laufenden Strukturwandel und das neue SchleppschlauchObligatorium ab 2024. Die drei waren
sich bald einig: Eine Investition in bodenschonende und ökologische Verschlauchungstechnik, die sich für einen einzelnen Landwirt kaum mehr rechnet, ist das Nischenangebot der Stunde.
2 Transportfässer und 1 Verteiler
«Als das für unsere Absicht beste Modell der Zusammenarbeit entpuppte sich das Prinzip Maschinenring; jeder Beteiligte vermietet seine eigenen Maschinen dem Maschinenring bzw. einer Firma», schildern die drei ihr Vorgehen. Konkret investierten Handschin und Hess in je ein iden -
tisches 25-m²-Transportfass der Marke Vaia, gezogen von 300-PS-Traktoren (Deutz-Fahr «9340 TTV Warrior» und Case IH «Optum CVX 300»), während Ritter zuerst einen 9-m- und später einen 15-m-Schleppschlauchverteiler von Kohli und einen 140 PS starken New Holland «T5.140» mit GPS und Breitbereifung anschaffte. Gleichzeitig gründeten sie ihre Firma, eine einfache Gesellschaft mit dem Namen «SLS», bestehend aus den Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen, und dem Zusatz «Ihr Partner rund um Gülle». Viel Beachtung findet auch die Beschriftung und Ausschmückung der Fässer durch ein ländliches Scherenschnitt-Sujet, eine Eigenkreation der drei Gülle-Piloten und ihrer Partnerinnen.
Enorme Schlagkraft
Die Auftragserledigung erfolgt gemeinsam: Der Verteiler bringt die Gülle von Fass eins aus, während Fass zwei Nachschub holt. Zur Bodenschonung tragen nicht nur die Breitreifen bei, sondern auch der Umstand, dass die Fässer nicht ins Feld gefahren werden, sondern am Strassenrand verbleiben. Die Schlagkraft ist enorm: Die Pumpenleistung beträgt bis zu 250 m³ pro Stunde, 75 m³ Gülle pro Stunde an den Feldrand transportiert und ausgebracht ist in etwa der Durchschnitt. Angeboten werden auch alle anderen (Um-)Verteilungsarten, also auch nur Verschlauchen oder nur Transport (und der Kunde bringt die Gülle selbst aus) oder Transport von Güllegrube zu Güllegrube (Winterlager). Das Verteilen obliegt praktisch ausschliesslich Ritter, der für die anspruchsvolle Aufgabe am geübtesten ist.
Der Preis für die Kunden ergibt sich aus einem Mix von Kubikmeter- und Stundentarif, womit die je nachdem beachtliche Wegzeit berücksichtigt ist. Nach Auftragserledigung stellt jeder Beteiligte für seine Maschinenausmietung und den Zeitaufwand Rechnung an die SLS, welche ihrerseits den Kunden Rechnung stellt. «Es ist ein gutes Modell der Zusammenarbeit», sagen die drei Landwirte übereinstimmend. «Die Risikoverteilung ist klar geregelt. Die Verteilung von Arbeit und Entlöhnung ist fair und die Transparenz gross.» Für die Abrechnung genüge ein monatliches Treffen.
Die SLS sei im Spätsommer 2022 gestartet und zufriedenstellend angelaufen,
versichern die Teilhaber einstimmig. Sie sorgen auch in direktem Kontakt mit den Landwirten für die Anwerbung von Kunden. Geholfen hätten weiter eine Mund-zu-Mund-Propaganda von Freunden und Kollegen und einige viel beachtete Auftritte in Social-Media-Kanälen. Andere Werbemassnahmen seien nicht ergriffen worden. Inzwischen habe man nützliche Erfahrungen bei den Arbeitsabläufen gemacht und einige technische Änderungen vornehmen können. Wichtig seien in jedem Fall die saubere Koordination und eine detaillierte Planung jedes einzelnen Auftrags. Derart habe die SLS bis heute viel Goodwill geerntet und weitere Kapazitäten gewonnen, sodass sie in der Lage sei, in Zukunft neue und auch geografisch weiter entfernte Kunden bedienen zu können.
Flexibilität der Partner ist bei den gemeinsamen Verschlauchungseinsätzen der «SLS» gefragt. Dieselbe Flexibilität muss aber jeder auch auf seinem eigenen Betrieb aufbringen, um bei Bedarf abkömmlich sein zu können.
Sascha Handschin, Jahrgang 1993, ledig, bewirtschaftet den elterlichen Betrieb sowie einen Pachtbetrieb. Der Gemischtbetrieb von 40 ha mit Futter- und Ackerbau liegt in der voralpinen Hügelzone in Diegten. Auf den beiden Höfen
leben derzeit 30 Aufzuchtrinder, 30 Pensionskühe und 10 Pensionspferde. Zu den Betrieben gehören weiter 15 ha Wald. Simon Ritter, Jahrgang 1993, ledig, ist mit seinem Betrieb «UnterWeier» in Eptingen in der Bergzone 1 ansässig. Es handelt sich um einen Milchwirtschaftsbetrieb mit Grünland, auf dem er derzeit 14 Milchkühe und deren Aufzucht hält. Zu den 22 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche kommen 3 ha Wald dazu.
Lukas Hess, Jahrgang 1981, verheiratet, nennt einen 35-ha-Biobetrieb und 10 ha Wald in der Bergzone 1 sein Eigen. Der Hof «Homberg» in Läufelfingen ist ein Gemischtbetrieb Grünland- und Ackerbau mit einem Pensionshof für derzeit 29 Kühe und 33 Schafe. Er hält weiter zwei Freibergerpferde und betreibt in der Industriezone eine regionale Grüngut-Entsorgungsanlage mit zwei weiteren Partnern.
Wie für viele andere Kulturen war die nass-kalte Witterung im Frühling und der trockene Juni auch für den Flachs eine grosse Herausforderung. Die «Schweizer Landtechnik» war bei der Aussaat eines Feldes in diesem Frühling mit dabei und wird auch über die kommenden Arbeitsschritte berichten.
Heinz RöthlisbergerFlachs zur Fasergewinnung erlebt in der Schweiz seit der Gründung der SwissFlax GmbH im Jahr 2014 eine Renaissance. Mittlerweile geht die Firma in ihr neuntes Anbaujahr. «Sechs Landwirte aus der Region Unteres Emmental und dem angrenzenden Kanton Solothurn bauen für SwissFlax in diesem Jahr auf rund sechs Hektaren Flachs an», sagt Adrian Brügger. Der Landwirt aus Willadingen (BE) und Vorsitzender der Geschäftsführung von SwissFlax ist einer der Hauptinitianten dafür, dass in der Schweiz wieder Flachs zur Fasergewinnung angebaut wird ( siehe Kasten). Wie aber läuft ein Anbaujahr von Flachs ab, wie werden die Fasern geerntet und wo findet die Verar-
beitung der Garne statt? Die «Schweizer Landtechnik» konnte bei der Aussaat in diesem Frühjahr mit dabei sein und wird auch über die kommenden Arbeitsschritte und diesjährigen Erfahrungen berichten.
Für die Saat von Flachs empfiehlt Brügger als Vorfrucht Mais und Herbstfurche, also das Umpflügen der Parzelle im Herbst. Aber auch die Mulchsaat würde sich sehr gut eignen. Bei Mulchsaat müsse man beachten, dass während der Vegetation Stickstoff nachgeliefert werde und dadurch der Stängel zu lang werden und das zu weichen Pflanzen führen könne.
Bei zu viel Stickstoff bestehe die Gefahr, dass die Pflanze umfalle, was natürlich nicht erwünscht sei. Die Mulchsaat habe er aber inzwischen im Griff. «Mulchsaat
Wenn von Flachs und von Lein gesprochen wird, geht es um die gleiche Pflanze. Von Flachs spricht man, wenn aus den Stängeln der Pflanze Fasern gewonnen werden. Die Samen der Pflanze nennt man Leinsamen. Diese werden zu Öl für die Küche gepresst oder beispielsweise Müesli, Brotteig oder Backwaren beigemischt.
liefert insgesamt mehr Feuchtigkeit als eine Herbstfurche, was vor allem in heissen Sommern vorteilhaft ist», sagt er. Brügger selber setzt auf seinem Betrieb regenerative Landwirtschaft um und hat den Flachs auch schon in abgefrorene Gründüngung gesät.
Präzise Saat ist wichtig Wichtig beim Säen von Flachs sei ein gut abgesetztes, feines, nicht verdichtetes Saatbeet. Zudem müsse dieses gut eingeebnet sein. Dies damit es den Fahrer bei der Ernte mit den Maschinen nicht allzu
sehr durchschüttle. Denn es werde doch sehr schnell über die Parzelle gefahren. SwissFlax importiert das Saatgut aus Holland und stellt dieses den Landwirten zur Verfügung. «Damit können wir den Anbau etwas steuern und sicherstellen, dass wir bei der Ernte dank nur einer Sorte das gleiche Fasermaterial haben.» Gesät werden 1700−1800 Flachskörner pro m². Das ist viel, das braucht es aber, damit der Flachs dicht wächst und so einen feinen Stängel bildet. Gesät wird etwa in 2−3 cm Tiefe. Je genauer die Ablage bei der Saat, desto besser. Mit Schleppscharen gehe es
auch, das müsse man aber im Griff haben. Besser sei der Einsatz einer Sämaschine mit Scheibenscharen mit Andruckrollen für die Rückverfestigung. Wenn nicht sehr sauber gesät werde, bestehe die Gefahr, dass sich eine zweite Generation bilden könne. Das heisst, dass zu Beginn nur ein Teil wachse und dann später noch der Rest, was zu Einbussen führe.
Insgesamt ist Flachs eine anspruchslose Pflanze und benötigt kaum Dünger. Je nach Boden etwas Phosphor und etwas Kali, das genüge. Stickstoff wird selten ausgebracht. Nach der Saat werde je
Mit 1700 bis 1800 Flachskörnern pro m² ist die Ablage sehr dicht.
Für die Saat von Flachs wird ein gut abgesetztes, feines, nicht verdichtetes Saatbeet benötigt. Für die präzise Ablage sind Scheibenscharen von Vorteil.
Flachs knapp drei Wochen nach der Saat. Insgesamt ist Flachs eine anspruchslose Pflanze und benötigt kaum Dünger.
nachdem eine oder zwei Herbizid-Behandlungen durchgeführt, sagt Brügger.
«Man kann auch zu viel machen»
Bei guten Bedingungen wachse der Flachs bis zu 6−8 cm am Tag und man könne ihm beim Wachsen fast zusehen. Flachs kann bis zu einem Meter oder noch höher werden. Die Bildung von Faser und Stützgewebe ist dabei sehr wichtig. «Zwar ist der Flachsanbau anspruchslos, aber im Anbau gleichwohl schwierig. Und die Pflanze ist auch ein bisschen eine Diva», umschreibt der Willadinger Landwirt den Charakter von Flachs.
Man könne auch des Guten zu viel machen. Denn wenn man zu gut zu der Pflanze schaue und ihre Bedürfnisse übererfülle, werde sie zu lang und könne bei starken Winden und Gewittern umfallen, was zu Verlusten von bis zu 50 Prozent führen könne. Mittlerweile könne er aber mit der Zupfmaschine auch am Boden lie -
genden Flachs sehr gut ernten. Allerdings müsse man dann mit dem doppelten Ernteaufwand rechnen.
Nass und dann zu trocken
Zu schaffen macht dem Flachs auch das Klima. So sei in den letzten vier, fünf Jahren der Anbau aufgrund der extremen Wetterbedingungen immer schwieriger geworden. Auch in diesem Jahr war das wieder so. «Wie für andere Kulturen waren der nass-kalte Frühling und der trockene Juni in diesem Jahr für den Flachsanbau eine grosse Herausforderung», sagt Brügger. So wurde der letzte Flachs für SwissFlax erst am 22. Mai ausgesät, was sehr spät ist. «Optimal wäre eine Saat Ende März und anfangs April, etwa dann, wenn auch die Zuckerrüben gesät werden.» Dann haben die trockenen Juni-Wochen dem Flachs je nach Bodentyp und Saatzeitpunkt zugesetzt und das Wachstum gehemmt. Brügger selber hat
Die Firma SwissFlax wurde 2014 von Landwirten sowie von Personen aus Forschung und Beratung gegründet. Adrian Brügger, Landwirt aus Willadingen, ist der Vorsitzende der Geschäftsleitung. Neben ihm kümmern sich Dominik Füglistaller (HAFL Zollikofen) und Beat Aebi um die operativen Geschäfte. Sechs Landwirte in der Region Willadingen, Oberösch und Recherswil produzieren in diesem Jahr auf rund sechs Hektaren Flachs für die Firma. «Ziel von SwissFlax ist es, die Wertschöpfungskette von Flachs in der Schweiz wieder aufzubauen und industriell zu betreiben», erklärt Adrian Brügger. SwissFlax bildet das Bindeglied zwischen den Flachsanbauern und dem Leinenmarkt. Das heisst, SwissFlax kauft den Bauern die Ernte ab (Qualitätsbezahlung) und organisiert die Weiterverarbeitung. Die findet mangels Alternativen in Holland (Brechen und Ausfasern) und in Litauen (Spinnerei) statt. Die fertigen Garne werden zurück in die Schweiz geliefert und von mehreren Firmen unter anderem zu Textilien, Handtüchern und Schwingerhosen verarbeitet.
Spezialmaschinen nötig
Die altehrwürdige Kulturpflanze Flachs, die in der Schweiz einst von vielen Landwirten angebaut worden ist, verschwand hierzulande fast gänzlich von der Bildfläche. Hauptgrund dafür waren die Baumwolle und synthetische Stoffe, die in den 1970er-Jahren auf den Markt drängten und
dem Flachsanbau in der Schweiz den Garaus machten. Damit ging auch viel Wissen verloren. 2012 hat Adrian Brügger die ersten Feldversuche mit Flachs zur Fasergewinnung gemacht und sich so im Laufe der Jahre und später zusammen mit den anderen Flachsbauern von SwissFlax viel Erfahrung angeeignet. Zu Beginn hat Brügger den Flachs mit dem Motormäher gemäht, was sehr mühsam war und zwei Messer verschliss. Also mussten auch die Flachs-Spezialerntemaschinen angeschafft werden. Die Zupfmaschine kaufte er in Belgien und den Wender sowie den Drescher (für die Samenernte) in Deutschland in der Region Schwäbisch Alb. Alle drei Maschinen wurden Occasion gekauft, weil neue Maschinen sehr teuer sind. «Eine neue Zupfmaschine kostet rund 300 000 Franken», sagt der Landwirt. Der Markt für diese Maschinen sei ohnehin überschaubar. «Es gibt genau drei Firmen, die weltweit solche Maschinen herstellen», erklärt er. Um das Flachsstroh zu Ballen pressen zu können, hat er zusätzlich eine Occasion-John-Deere-Ballenpresse gekauft, die er unter anderem auf die extra für die Flachsernte nötige spezielle Schnurbindung umgerüstet hat.
Situation auf dem Weltmarkt
Die Weltproduktion von Flachs liegt flächenmässig bei derzeit rund 135 000 bis 140 000 ha. Vor gut zehn Jahren waren es noch 90 000 ha. Die Hauptanbauländer für Flachs sind Frankreich, Belgien und Holland. «Weil
vor den ersten Juni-Gewittern drei- bis viermal bewässert. «Denn wenn dem Flachs das Wasser fehlt, überspringt er auch die Blüte, bildet keine Kapseln und damit keine Samen, die neben dem Stroh ebenfalls verkauft und verwertet werden. Mit dem Bewässern konnte er dafür sorgen, dass die Pflanzen doch noch in eine schöne Blüte gingen.
100 Tage von der Saat bis zur Ernte Jetzt hofft Adrian Brügger, dass es trotz den diesjährigen Anbaubedingungen eine gute Ernte geben wird. «Von der Saat bis zur Ernte dauert es übrigens ziemlich genau 100 Tage», erklärt er. Wie sich der Flachs der SwissFlax-Landwirte im Juli weiterentwickelt hat, wie konkret eine Flachs-Ernte abläuft und was mit dem geernteten Faserstroh sowie den Samen geschieht, darüber berichtet die «Schweizer Landtechnik» in einer der nächsten Ausgaben.
es in den letzten Jahren in diesen Ländern eher schlechte Ernten gab, ist auch der Preis gestiegen», erklärt er. «Der Weltmarktpreis ist heute fünfmal höher als zum Zeitpunkt, als wir angefangen haben. Je nach Marktlage kann der Preis auch sehr schnell wieder sinken.»
In der Schweiz ernten die Landwirte von SwissFlax zwischen 4,5 bis 5 Tonnen Flachsstroh und zwischen 400 bis 1000 kg Leinsamen. «Wir sind mit dem Anbau von Flachs in der Schweiz erst am Anfang und noch weit hinter den professionellen Anbauländern entfernt», betont Brügger. «Vergleicht man den Werdegang von SwissFlax mit der Entwicklung der Landtechnik, so steht SwissFlax heute etwa an derjenigen Stelle, an der der Bührer-Traktor erstmals auf den Markt kam.»
Im Oktober wird das eidgenössische Parlament neu gewählt. Eine starke bäuerliche Vertretung ist wichtig, damit die produzierende Landwirtschaft sich bei agrarpolitischen Themen durchsetzen kann.
Roman Engeler
Wie vor vier Jahren werden in der September-Ausgabe der «Schweizer Landtechnik» jene Kandidierenden für den Nationalund Ständerat präsentiert, die dem SVLT respektive einer seiner Sektionen oder einem seiner Fachverbände angehören. Die einzelnen Sektionen wurden bereits aufgefordert, die ihnen bekannten Kandidierenden aus ihren Reihen zu melden.
In rund zwei Monaten werden der National und Ständerat neu gewählt. Unter den Kandidierenden gibt es auch Mitglieder des SVLT – oder solche, die dem Verband sehr nahestehen. Bild: zvg
Eventuell sind die entsprechenden Rückmeldungen nicht vollständig, weshalb an dieser Stelle der Aufruf an all jene Mitglieder des SVLT geht.
Bitte melden Sie sich per Mail an die Adresse zs@agrartechnik.ch unter Angabe von
• Name,
• Vorname,
• Parteizugehörigkeit,
• Wohnort und
• Kanton, wenn Sie für den National- oder Ständerat kandidieren.
Eine hoffentlich vollständige Liste wird wie erwähnt in der Ausgabe vom September der «Schweizer Landtechnik» publiziert.
Seit Anfang Juni verstärkt Natanael Burgherr das Team im Zentralsekretariat des Schweizerischen Verbands für Landtechnik (SVLT) in Riniken.
Roman Engeler
Ende dieses Monats wird Aldo Rui, Vizedirektor beim Schweizerischen Verband für Landtechnik (SVLT), in den Ruhestand treten und seine Tätigkeit im Zentralsekretariat des SVLT beenden. Sein Nachfolger ist Natanael Burgherr, der bereits Anfang Juni seine Tätigkeit beim SVLT aufgenommen hat und seither durch Aldo Rui und die übrigen Mitarbeitenden im Zentralsekretariat in die verschiedenen Aufgabenbereiche eingeführt wird.
Natanael Burgherr hat nach einer landwirtschaftlichen Ausbildung, unter anderem mit zwei Lehrjahren in der Westschweiz, an der Hochschule HAFL in Zollikofen ein Agronomie-Studium mit Fachrichtung Tierproduktion und Vertiefung in Landtechnik abgeschlossen. Danach war er bei Agriss und der Beratungs-
stelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) als Sicherheitsberater und -ingenieur, zuletzt in der Funktion eines Geschäftsleitungsmitglieds, tätig. In dieser Zeit hat er zudem verschiedene Aus- sowie Weiterbildungskurse absolviert und sich so fundiertes Wissen rund um den sicheren Umgang mit Landmaschinen und Geräten aneignen können. Natanael Burgherr ist verheiratet und Vater von sechs Kindern. In seiner Freizeit hilft er gerne auf dem Landwirtschaftsbetrieb seines Nachbarn in Reitnau (AG) und ist, wenn immer möglich, handwerklich tätig.
Vorstand, Direktion und die Mitarbeitenden des SVLT heissen Natanael Burgherr herzlich willkommen und freuen sich auf eine prosperierende Zusammenarbeit.
Der Verband für Landtechnik beider Basel und Umgebung organisiert für Jugendliche, welche im Jahre 2023 14 Jahre alt (Jahrgang 2009) oder älter werden, Vorkurse für die theoretische Führerprüfung Kat. F/G. Sissach: Vorkurs Mittwoch, 22.11.2023, 13.30 Uhr.
Durchführung der Vorkurse: 13.30 Uhr am Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain, Sissach, Kurslokal 3.
Durchführung der Prüfungen: Eigene Anmeldung (Infos im Kurs) bei der Motorfahrzeugprüfstation (MFP), Münchenstein.
Kurskosten: Mitglieder CHF 40.–, plus Lern-Mittel (wenn bestellt) CHF 40.–, Nichtmitglieder CHF 80.–, plus Lern-Mittel (wenn bestellt) CHF 40.–. Anmeldung bis spätestens 10 Tage vor Kursbeginn an: Marcel Itin, Hof Leim 261, 4466 Ormalingen, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch (bitte unbedingt Kurs- und Geburtsdatum angeben).
Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–.
Nächste Termine:
Mittwoch, 23. August 2023, BBZN Sursee, 13.15–17.30 Uhr Mittwoch, 27. September 2023, BBZN Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr «G40»-Kurse werden vom SVLT angeboten und an den Standorten Hohenrain, Willisau, Schüpfheim und Sursee durchgeführt: Anmeldung und Infos unter: agrartechnik.ch (G40-Kurse)
Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 24.–(Zugang für 12 Monate)
GK: Grundkurse für Roller/Motorrad finden jeweils in Büron und Sursee statt. Preis für 3-teilige Kurse: für Mitglieder CHF 450.–, für Nichtmitglieder CHF 480.–.
Nächste Termine:
Kurs 625 für Roller/Motorrad (3-teilig):
Teil 1: Samstag, 02. September 2023, 07.30–11.30 Uhr
Teil 2: Samstag, 09. September 2023, 07.30–11.30 Uhr
Teil 3: Samstag, 16. September 2023, 07.30–11.30 Uhr
Verkehrskundeunterricht in Sursee, Preis für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.–.
Nächste Termine:
Kurs 420 beim BBZN Sursee:
Teil 1: Montag, 04. September 2023, 19 00 –21 00 Uhr
Teil 2: Dienstag, 05. September 2023, 19 00 –21 00 Uhr
Teil 3: Montag, 11. September 2023, 19 00 –21 00 Uhr
Teil 4: Dienstag, 12. September 2023, 19 00 –21 00 Uhr
Die Kurse werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt.
Infos und Anmeldung (Änderungen wie Kursort, -inhalt, -preis und -zeit bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 910 04 62, info@lvlt.ch.
Bei Um- und Neubauten sowie bei Handänderungen und periodisch nach 10 Jahren bei Ställen und Scheunen und 20 Jahren bei Wohnhäusern ist eine Kontrolle der Niederspannungsinstallationen vorgeschrieben. Sie entscheiden selber, wer diese Kontrollen durchführen soll. Daher hat die Sektion Zürich für ihre Mitglieder ein finanziell sehr interessantes Angebot erarbeitet in Zusammenarbeit mit der Firma IBG. Melden Sie sich, wenn Sie eine Aufforderung zu einer solchen Kontrolle von Ihrem Netzbetreiber erhalten: www.strickhof.ch.
Samstag, 30. September, ab 16 Uhr, Sonntag, 1. Oktober, ab 9 Uhr In Gross am Sihlsee
Über viele Besucherinnen und Besucher des 20. Traktoren- und Landmaschinen-Oldtimer-Treffens würde sich das Traktoren-Oldtimer-Team Gross am Sihlsee freuen. Es beginnt am Samstag um 16 Uhr, am Sonntag um 9 Uhr. Weil die Platzzahl auf etwa 450 beschränkt ist, wird die Anmeldung unter www.traktoren-oldtimer-treffen.ch, unter dem entsprechenden QR-Code oder unter Nummer 079 200 53 42 dringend empfohlen. Für die Unterhaltung der Gäste ist gesorgt: Zu erwarten sind diverse Attraktionen wie «Gülletechnik früher und ihre Entwicklung», eine Festwirtschaft, Grill, Traktoren, Roulette und musikalische Unterhaltung mit dem «Echo vom Druosbärg» und «KÜWY».
Im Kanton St. Gallen kann die landwirtschaftliche Führerprüfung frühestens 1 Monat vor Erreichen des 14. Geburtstages abgelegt werden, im Kanton Appenzell Ausserrhoden frühestens 3 Monate vor Erreichen des 14. Geburtstages. Im Kanton Glarus können alle mit Jahrgang 2008 und älter an den Kursen teilnehmen.
Kurskosten: CHF 70.– für Mitglieder, CHF 95.– für Nichtmitglieder, inkl. Lern-CD mit den aktuellen Prüfungsfragen und Arbeitsblättern. Infos und Anmeldung beim Kursleiter Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach, 071 845 12 40 oder hanspopp@bluewin.ch.
Kursort 1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Nachmittag
Wangs, Parkhotel Sa, 12. Aug. 23
Wangs, Parkhotel / StVA Mels Mi, 06. Sep. 23
Trogen Mi, 16. Aug. 23
Trogen / StVA Trogen Mi, 13. Sep. 23
Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 26. Aug. 23
SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA Mi, 27. Sep. 23
Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 30. Aug. 23
Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA Mi, 20. Sep. 23
St. Peterzell, Schulhaus Sa, 16. Sep. 23
SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA Mi, 18. Okt. 23
Am 19. und 20 August bei der Swiss Future Farm in Tänikon Bereits sind fünf Jahre seit dem letzten Thurgauer Traktorgeschicklichkeitsfahren (TGF) vergangen. Die 15. Austragung findet am Wochenende 19./20. August 2023 auf dem Gelände der Swiss Future Farm (SFF) in Tänikon statt und ist in die Farmtage «AgriEmotion» der SFF eingebettet. Die Kommission Landtechnik des VTL ist überzeugt, ein gutes Wettkampfgelände mit einem äusserst attraktiven Rahmenprogramm für die Teilnehmenden und das Publikum gefunden zu haben. Dieses beinhaltet am Samstag um 9 Uhr die Geländeeröffnung «AgriEmotion» und die Eröffnung der Oldtimerausstellung Falso, von 10 bis 17 Uhr diverse Maschinendemos der GVS-Agrar-Gruppe, um 18 Uhr die Oldtimer-Parade Falso und ab 20 Uhr die FarmersParty im Festzelt.
Gestartet wird das Thurgauer TGF am Samstag ab 8.30 Uhr. Anmeldungen werden bis 15 Uhr entgegengenommen. Es wird in den Kategorien «bis 18 Jahre» und «ab 18 Jahren» gestartet. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Die Rangverkündigung findet um 18 Uhr statt. Jeweils die ersten zwei jeder Kategorie können sich mit den besten Traktorfahrerinnen und Traktorfahrern der Schweiz an der Schweizermeisterschaft vom Folgetag messen. Zudem winken für die Bestplatzierten attraktive Gutscheine als Preise.
Die Posten des Thurgauer Geschicklichkeitsfahrens 2023 umfassen die folgenden Aufgaben: 1. Labyrinth mit Mähdrescher, 2. Kugelspiel mit Traktor, 3. Fischen mit Bagger, 4. Heisser Draht mit Hoflader, 5. Harassenstapeln mit Teleskoplader, 6. Wippe mit Traktor, 7. Theoriefragen, 8. Rückwärtsfahren mit Traktor. Weitere Details finden sich auf der Homepage www.tvlt.ch.
TGF-Schweizermeisterschaft am Sonntag
Am Sonntag von 8.30 bis 15 Uhr findet die Schweizermeisterschaft TGF statt (Rangverkündigung anschliessend vor Ort). Um 9 Uhr ist wieder Geländeöffnung für die grosse Landtechnik-Ausstellung «AgriEmotion», von 10 bis 17 Uhr sind weitere Maschinendemos der GVS-Agrar-Gruppe geplant.
Feldspritzentests 2023
Ort Adresse Datum
Bonau Hansjörg Uhlmann, Neugrüt Di, 22. Aug. 2023
Anmeldungen an: Markus Koller, Geschäftsstelle VTL Landtechnik, 9542 Münchwilen, info@tvlt.ch, 071 966 22 43
Das Traktorengeschicklichkeitsfahren der Sektion Jura / Jura bernois findet am Sonntag, 3. September 2023, am Standort Chaindon in Reconvilier statt.
Am 24. und 25. Juni fand in La Brévine (NE) die «Tracto-Mania» statt, die grösste Ausstellung von Oldtimer-Traktoren in der Westschweiz. Die zehnte Ausgabe war von einem Rekordbesuch geprägt, den der Präsident Patrick Zbinden auf zwischen 5000 und 10 000 Personen an den beiden Tagen schätzte. Die Besucher konnten nicht weniger als 450 Traktoren im Freien bewundern, die aus einer Vielzahl von Kantonen der Schweiz und in geringerem Masse aus dem benachbarten Frankreich stammten, sowie rund 50 Landmaschinen und Geräte. Parallel dazu fand auch das Neuenburger Traktorgeschicklichkeitsfahren statt. Die zwei Ersten der Kategorien Junior/Elite sind für die Schweizermeisterschaften vom 20. August 2023 in Tänikon selektioniert.
Die Resultate:
Elite: 1. Christophe Schneiter (La Brévine), 1035 Punkte; 2. Jean-Bernard Maire (Brot-Plamboz), 1002 Punkte; 3. Russ Siegenthaler (Boudevilliers), 1000 Punkte. Junior: 1. Aurèle Perrin (Valangin), 754 Punkte; 2. Noah Leuba (La Côte-aux-Fées), 704 Punkte; 3. Mathéo Messeiller (Vaulion), 618 Punkte. Mini-Junior: 1. Jordan Oppliger, 88 Punkte; 2. Timothey Walter, 130 Punkte; 3. Florian Jeanmonod, 140 Punkte. Kids-Junior: 20 Punkte.
Langsam, aber mit viel Traktoren-Gefühl in die Balance.
Bild:
Dienstag, 22. August, 9.30 bis 16.15 Uhr Inforama Rütti
Die Kommission Agrartechnik (u. a. mit Berner Verband für Landtechnik BVLT) organisiert am Dienstag, 22. August, auf der Rütti in Zollikofen eine Tagung zum Thema «Boden unter Druck – Verdichtungen vorbeugen, feststellen und kurieren». An sechs verschiedenen Posten wird gezeigt, welche Massnahmen Bodenverdichtung verhindern, wie entstandene Verdichtungen frühzeitig erkannt und kuriert werden können.
Am 21. August steht die Bodendruckmessstelle auf der Rütti allen interessierten Personen zu Verfügung, um den Bodendruck von eigenen Maschinen und Kombinationen zu messen.
Mehr Informationen: www.ogg.ch/agrartechnik
Bei strahlendem Sonnenschein wagten sich Ende Juni in Goldach knapp 100 Teilnehmer auf den Parcours des Traktoren-Geschicklichkeitsfahrens des VLT St. Gallen. Jeder Teilnehmer in den drei Kategorien Junioren, Elite und Damen musste sieben Posten absolvieren und dabei möglichst wenig Strafpunkte sammeln. Viel Geschick wurde von den Fahrern und Fahrerinnen gefordert, zum Beispiel auf dem Bagger, mit dem Schneepflug, auf der Wippe oder beim heissen Draht. Fabian Mosberger, Gossau, und Thomas Hürlimann, Rorschacherberg, konnten sich in der Kategorie «Elite» für die Schweizermeisterschaft in Tänikon vom 20. August 2023 qualifizieren. Bei den Junioren werden Adrian Kamer, Gams, und Andrin Turnheer, Balgach, in Tänikon an den Start gehen. Insgesamt sechs Frauen wagten sich in Goldach auf den Parcours. Am wenigsten Strafpunkte sammelte Janine Schnetzer aus Rossrüti. Auf den 2. Platz kam Celina Hepp aus Urnäsch und ebenfalls den Sprung aufs Podest schaffte Andrea Hürlimann aus Berg SG. Auf dem Mannschaftsparcours zeigten 16 Mannschaften ihr Können beim Wasserumschütten mit Bagger und dem Raupenkipper MenziMax. Am meisten Wasser ans Ziel brachte das Trio Samuel Koller, Tobias Fritsche und Ralf Manser aus Appenzell und Weissbad. Auch die Kinder hatten im Riesensandkasten und beim Rasenmäher-Traktor-Parcours ihren Spass. Die kompletten Ranglisten sind auf der Homepage www.vlt-sg.ch zu finden.
Flurin Trachsel, Rüeggisberg (BE), mit einem Punkt vor Nils Flury, Aeschi (SO), und Lars Hofer, Zullwil (SO), beim Trettraktorenrennen Leonie Beer, Heimenhausen (BE) vor Loris Bessire, Subingen, und Nico Aebi, Walliswil (BE), sowie beim Rasenmäherrennen Lukas Zwimpfer, Altishofen (LU), vor Dario Guggisberg, Derendingen (SO), und Glenn Hirsbrunner, Attiswil (BE). Auch die Festwirtschaft fand unerwartet guten Zuspruch der Akteure und Zuschauenden.
Im Hinblick auf die Schweizermeisterschaften im Traktoren-Geschicklichkeitsfahren (TGF) am 20. August in Tänikon (TG) führte die Sektion Solothurn des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik Anfang Juni ihre Vorausscheidung durch. Nebst den Kategorien A (14 bis 18 Jahre) und B (ab 18 Jahren), bei denen 10 bzw. 40 rangierte Fahrerinnen und Fahrer die acht Fahrposten Magnetfischen mit 4-m-Stange am Traktor, Reifenstapeln, Wasser in Massbecher leiten (siehe Bild), Harassen stapeln, Wippe, Rückwärtsfahren mit Zweiachsanhänger, mittels Grubber Ball durch ein Rohr leiten und Wassertransport auf Waage absolvierten, mussten die Teilnehmer beim Theorieposten Strafpunkte verhindern. Zudem haben die Veranstalter ein Rasenmäher-Traktorenrennen für 9bis 14-Jährige und ein Trettraktorenrennen für 1- bis 9-Jährige veranstaltet. Bei Letzterem nahmen 41 Knirpse teil, womit die ganze Veranstaltung auf dem Landi-Areal in Subingen zu einer echten Familien-Gaudi wurde.
In der Kat. B siegte Stefan Liechti, Ersigen (BE) deutlich vor Manfred Siegenthaler, Oschwand (BE), vor Oli Roschi, Aeschi (SO), in der Kat. A
Mit Hunderten Besuchern und einer Hundertschaft Oldtimerfahrzeugen, vor allem der Marke Unimog, feierte der Verein Portalochsen Vaduz sein drittes Portalochsenfest in Vaduz (LI), das zweite seit Vereinsgründung 2022. Neben Oldtimertraktoren, -autos und -motorrädern waren zur Hauptsache Unimog mit unterschiedlicher Ausstattung vertreten und präsentierten sich – Höhepunkt des Anlasses – in einer Rundfahrt durch die Hauptstadt den Bewohnern des Ländles. Derzeit sind rund 50 aktive und 36 passive Mitglieder im Verein, darunter etwa ein Viertel Schweizer, und einige Angehörige des Unimog-Clubs Schweiz / FL.CH. Der Schweizerische Verband für Landtechnik war mit einem Infostand an diesem musikalisch eingerahmten Volksfest vertreten, und der Liechtensteiner Sektionspräsident Leopold «Poldi» Schurti, Lindenwirt im Nachbarort Triesen, schmiss eigenhändig als Grillmeister die Festwirtschaft. Wie Portalochsen-Präsident Jürgen Beck, Triesenberg, die Namensgebung erklärte, steht der Vereinsnamen einerseits für die «Portalachsen», die der
Unimog seit Beginn erhielt, um die höchstmögliche Bodenfreiheit dieses Universal-Motorgeräts, eben Unimog, gewinnen zu können, und andererseits als Referenz an den Erbauer des «Ur-Unimog» von Boehringer, dessen Firmenemblem der Ochsenkopf war. Den serienreifen Ur-Unimog «70 200» erbauten die Gebr. Boehringer GmbH, eine Maschinenfabrik und Eisengiesserei in Göppingen, Baden-Württemberg. Von 1948 bis 1951 baute Boehringer exakt 600 Stück, ehe die Produktion an DaimlerBenz verkauft wurde.
FR
Kontakt: FVLT, Samuel Reinhard, Route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49
GR
Kontakt: Gianni Largiadèr, Chapella 231, 7526 Cinuos-chel, 079 560 83 30, www.svlt-gr.ch
NE
Kontakt: M. Bernard Tschanz, Chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch
GL
Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch
SH
Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Adrian Hug, Schüppelstrasse 16, 8263 Buch, 079 395 41 17, www.vlt-sh.ch
SO
Kontakt: Christian Murer, 079 794 46 47, chrigu_murer@hotmail.com
SZ, UR
Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch
TG
Rund hundert Oldtimer-Fahrzeuge im Mittelpunkt des PortalochsenVereinsfestes in Vaduz.
Im Theoriekurs Kat. F/G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km/h.
Siehe auch www.fahrkurse.ch
Kontakt: VTL/Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen
VD
Kontakt: ASETA – Section vaudoise, Virginie Bugnon, Chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch
ZG
Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch
ZH
Kontakt: SVLT ZH, 058 105 98 22, Eschikon 21, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch Vorbereitungskurse auf die Traktorenprüfung (jeweils von 8 bis 14 Uhr): – 25. November 2023
AG
Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich)
BL, BS
Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch
BE
Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, www.bvlt.ch
Ende Juli erreichte uns die tragische Nachricht, dass Paul Buri, Präsident der SVLT-Sektion beider Basel von 2005 bis 2013 (zuvor ab 1994 im Vorstand), mit einem seiner Fahrzeuge auf dem Weg zu einem Oldtimer-Treffen tödlich verunglückt ist. Die genauen Umstände dieses Unfalls waren bis Redaktionsschluss nicht bekannt. Paul Buri blieb auch nach seinen Präsidialjahren ein überaus engagiertes Verbandsmitglied. Er war bekannt für seine stets mit Humor gewürzten Wortmeldungen an Tagungen und Versammlungen. Den Hinterbliebenen sprechen wir unser herzlichstes Beileid aus. Roman Engeler
Voraussetzungen für Kursbesuch: – Teilnahme ca. 4–6 Monate vor dem 14. Geburtstag (Nothelfer- und Verkehrskundeausweis ist in dieser Kategorie noch nicht vorgeschrieben).
Kosten: Für Mitglieder des SVLT Zürich: CHF 80.–, für Nichtmitglieder: CHF 110.–. Inbegriffen sind Lernprogramm und Mittagsverpflegung
Kursort: Strickhof, Eschikon 21, 8315 Lindau Infos, Anmeldung zum Kurs: Online auf www.fahrkurse.ch oder SVLT Zürich, Eschikon 21, 8315 Lindau, Tel. 058 105 99 52
Im Jahr 2016 übernahm Landwirt Maurice Pollien mit 29 Jahren die Zügel des Pferdehofes Pollien in Assens (VD), in der Nähe von Lausanne. Seine Eltern, die ursprünglich Milchproduzenten waren, hatten bereits in den 1980er-Jahren die Wende zum Reitsport auf dem Familiengut eingeleitet. Schliesslich verkauften sie ihre 12 Kühe und führten umfangreiche Bauarbeiten durch, um den Kuhstall zu Pferdeboxen umzubauen – das Nebeneinkommen wurde zum Hauptbetriebszweig.
Nach seinem Abschluss als Landwirt und einem einjährigen Aufenthalt auf einem kanadischen Bauernhof – aber ohne spezifische Ausbildung für die Pferdehaltung – machte sich Maurice Pollien umgehend daran, die acht Gutsgebäude zu modernisieren. Mit Hilfe seiner vier ganzjährig angestellten Pferdepfleger baut Maurice, als geschickter Handwerker, regelmässig die Boxen um, um sie den sich verändernden Tierschutznormen des Bundes anzupassen.
Der Betrieb beschäftigt insgesamt 15 Personen für seine beiden Hauptaktivitäten: den Ackerbau und das rentablere Reitzentrum, das eine Pferdepension, eine Anlage für Trainings und Turniere sowie eine Reitschule umfasst, die jede Woche 250 Kinder aus dem Bezirk Gros-de-Vaud und Lausanne betreut. Etwa die Hälfte der 85 Pferde gehören zum Betrieb, die andere Hälfte ist in Pension.
Ein Teil der 85 ha bewirtschafteter Fläche dient der Futterproduktion und deckt den gesamten Bedarf aller auf dem Betrieb lebenden Pferde ab. Nur drei Viertel des Strohs werden von benachbarten Landwirten gekauft, die ihrerseits ihre Felder mit dem überschüssigen Pferdemist des Zentrums düngen. Maurice besitzt die meisten landwirtschaftlichen Maschinen, die er für den Anbau von Wiesen, Mais, Hafer, Weizen, Raps, Gerste und Rüben benötigt, selber. Nur für die Erntemaschinen beauftragt er ein Lohnunternehmen. Im Stall hingegen wird vieles nach wie vor von Hand gemacht. «Hier gibt es eine Mechanisierung mit Mistgabel und Schubkarre», lacht Maurice, der feststellen musste, dass die Beschaffenheit der Gebäude sich nicht für einen Hoflader eignet. Unterricht, Pension, Turniere und Ackerbau – zum Glück kann Maurice bei all diesen Arbeiten auf seine Eltern, seinen Schwiegervater, der pensionierter Landwirt ist, und seine Frau Sandrine zählen. Letztere übernimmt die Administration, hilft bei der Pferdepflege und kümmert sich um die beiden Buben Louis (9) und Mathieu (8).
Trotz einer kleinen Warteliste für Reitkurse und Pensionen will Maurice den Betrieb nicht vergrössern. Die grosse Auswahl an Optionen, die er den Kunden anbieten kann, sind eine Stärke, erschweren aber auch die Verwaltung des Betriebes. In den kommenden Jahren möchte er die Zukunft des Geschäfts durch Rationalisierungen absichern, seine Kunden zufriedenstellen und gleichzeitig die Rentabilität überwachen, die durch die kürzliche Verdoppelung der Pferdepreise beeinträchtigt wurde. Maurice Pollien ist ausserdem Gemeinderat und Sekretär der ökologischen Vernetzung von Assens. Sein grösstes Hobby? «Springreiten!»
Mit dem Führerausweis der Kategorie «G» und erfolgreich absolviertem Fahrkurs «G40» können Landwirtschaftstraktoren und landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorfahrkurs «G40» des SVLT ist vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder auf www.fahrkurse.ch. Auf diesen Seiten finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.
Mit einem optimierten Traktoreneinsatz kann der Verbrauch bis zu 30% reduziert werden. Die Reduktion des Treibstoffverbrauchs senkt einerseits die Betriebskosten und andererseits werden die klimaschädlichen Emissionen gesenkt.
Kursziel: Dank den gewonnenen theoretischen und praktischen Erkenntnissen über die wirtschaftliche und umweltschonende Fahrweise können die Teilnehmenden ihre Fahrweise so verändern, dass die Betriebskosten und die Emissionen gesenkt werden können.
Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch
Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.
Kursort: Bildungszentrum Aarberg BE
Das Kursangebot richtet sich an Anfänger, die das Basiswissen in Schweisstechnik erwerben möchten, sowie an Fortgeschrittene, die ihr Know-how auffrischen und vertiefen möchten, aber auch an handwerklich interessierte Personen und Fachleute.
Anmeldung: Der SVLT führt diese Kurse nicht mehr in eigener Regie durch und verweist an dieser Stelle auf das Kursangebot von AM Suisse: www.amsuisse.ch
In zwei Tagen werden die Module «Basis», «R1» (Gegengewichtsstapler) und «R4» (Teleskoplader) gemäss EKAS 6518 in theoretischen und praktischen Sequenzen behandelt. Diese Ausbildung ist Suva-auditiert und CZV-anerkannt.
Anmeldung: www.bul.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.
Informationen und Auskünfte zu den Kursen www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch, Tel. +41 56 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch
Impressum
85. Jahrgang www.agrartechnik.ch
Herausgeber
Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT
Ständerat Werner Salzmann, Präsident
Dr. Roman Engeler, Direktor
Redaktion
Tel. +41 56 462 32 00
Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch
Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch
Matthieu Schubnel: matthieu.schubnel@agrartechnik.ch
Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch
Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch
Mitglieder- und Abodienste, Mutationen
Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken
Tel. +41 56 462 32 00, Fax +41 56 462 32 01 www.agrartechnik.ch
Verlagsleitung
Dr. Roman Engeler
Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken
Tel. +41 79 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch
Inserate/Anzeigen
Alex Reimann
Anzeigen-Verkauf
Tel. +41 62 877 18 50 / +41 79 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch
Anzeigentarif
Es gilt der Tarif 2023. Kombinationsrabatt bei gleichzeitiger Erscheinung in «Technique Agricole»
Herstellung und Spedition
AVD GOLDACH AG
Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach
Erscheinungsweise
11-mal jährlich
Abonnementspreise
Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.), für SVLT-Mitglieder gratis
Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)
ISSN
0377-5070
Mit Schwerpunkt «Fütterungstechnik»
Der Trend zur Elektrifizierung und Automatisierung ist in der Fütterungstechnik ungebrochen und fasst auch in der Schweiz immer mehr Fuss.
Nr. 9/2023 erscheint am 14.9.2023
Redaktionsschluss: 30.8.2023
Anzeigenschluss: 1.9.2023
Erleben Sie aktuelle Maschinen live im Einsatz und entdecken Sie innovative Lösungen rund um die Landwirtschaft auf dem grosszügigen Ausstellungs-Gelände auf der Swiss Future Farm.
Die weiteren Aussteller sowie die detaillierten Laufzeiten der Maschinenvorführungen werden auf unserer Webseite aufgeschaltet: www.agriemotion.ch
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