Schweizer Landtechnik
September 2017
KOMMUNALTECHNIK Auslegen, mähen und mulchen Schneepflug ist nicht gleich Schneepflug Bremsen und die Strategien der Traktorenbauer Neue Möglichkeiten der Betriebszweigauswertung
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Schlagkraft: für bestes Futter HIT 8.9 T
Sauberes Futter durch einzigartige Aushebetechnik „LIFTMATIC PLUS“ Beste Futteraufnahme durch perfekte Bodenanpassung Optimale Bodenfreiheit im Vorgewende durch eigenes Transportfahrwerk Sauberes Streubild durch kleine Kreiseldurchmesser
PÖTTINGER AG Mellingerstrasse 11, 5413 Birmenstorf (AG) Tel. 056 201 41 60, Fax 056 201 41 61 info@poettinger.ch, www.poettinger.ch
Editorial • Inhalt September 2017 ■
■ Aktuelles
Editorial
4 Kurzmeldungen
Heinz Röthlisberger
■ Markt 10 13 14 18 22 24 26
Entscheidende Nähe zum Endkunden Beregnung 4.0 mit Bauer Mit Technik gegen den Maiszünsler Bremsen: Strategien der Traktor-Hersteller Updates und Innovationen bei Kuhn Kverneland wird smarter Neue Generation von Kettensägen
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Schwerpunkt: Kommunaltechnik
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Mulcher und Mäher mit Ausleger Autonom auf dem Green Rotierende Schneeräumgeräte Schneepflug ist nicht gleich Schneepflug Pferdeäpfel – Saugen bringt’s
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■ Impression 40
Mehr Leistung spart Treibstoff
■ Management 43 44
Aufgepasst bei Plauschfahrten mit Traktoren Neue Möglichkeiten der Betriebszweig-Auswertung
■ Wissen 46
Auf die Raupe gekommen
■ Plattform 48 51
Pflüger-EM war fest in irischer Hand Unterstützung für den Rücken
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Borstige Strassenfeger Vereint gegen schädliche Schwingungen
■ Passion 56
Familie Huwiler hat Diesel im Blut
■ SVLT 58 Fachreise nach Südamerika 60 Sektionsnachrichten 62 Bäuerliche Imagepflege durch den Zuger Präsidenten 63 Kurse und Impressum
Titelbild: Kommunalbetriebe, Lohnunternehmer und Landwirte sind die Hauptzielgruppen für die Auslegermäher.
Für uns Kinder dauerte die Kartoffelernte deshalb gefühlsmässig eine Ewigkeit. Wie oft haben wir die «Fuhren» (Dämme) gezählt und ausgerechnet: «Wenn wir sieben pro Tag schaffen, dauert es noch insgesamt so viele Tage bis wir fertig sein werden.» Die letzte «Fuhre» wurde für uns immer zu einem Freudentag. Ich bin überzeugt, dass das auch bei meinen Eltern und Grosseltern der Fall war, auch wenn sie sich das nicht anmerken liessen. Ist man fertig mit der Ernte, egal mit welcher Frucht, dann kommt viel Erleichterung auf. Erst recht, wenn die Erträge stimmen. Übrigens: Je älter ich wurde, desto mehr gefiel mir das Kartoffelgraben und damit auch die Herbstzeit. Denn irgendeinmal durfte ich auch vorne auf dem «Samro »sein, selber absacken oder die Kartoffeln zum Verarbeiter bringen – mit dem Traktor und zwei Anhängern, die mit 50-kg-Säcken zweistöckig beladen waren. Da war immer sehr viel Stolz mit dabei.
■ Sicherheit 52 54
Zugegeben. Als Kind habe ich mich nicht immer so sehr auf den Herbst gefreut. Denn dann ging es ab aufs Feld zum Kartoffelgraben. Unser Roder war ein «Samro Spezial» mit Drehkorb und Absackvorrichtung. Wir kamen mit diesem nicht ganz so rasch vorwärts wie andere Bauern, die schon einen von den «schnelleren» Vollerntern hatten.
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Mit Stolz kann ich an dieser Stelle auf unsere neuste Ausgabe hinweisen. Sie finden im vorliegenden Heft wieder viel neue Landtechnik. In unserem Schwerpunktthema «Kommunaltechnik» zeigen wir zudem auf, dass sich Auslegermulcher hervorragend für eine moderne Landschaftspflege eignen und dass Schneepflug nicht einfach gleich Schneepflug ist. Ausgabe Nr. 10 erscheint am 12. Okt. 2017
Bild: Kuhn
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n Aktuelles
In Kürze ■ Pöttinger hat 14 Mio. Euro in ein neues, hochmodernes ErsatzteilLogistikcenter investiert. ■ MAN wird an der Agritechnica erstmals einen Dieselmotor mit 9 l Hubraum zeigen. ■ Reifenhersteller BKT baut in Bhuj aus und investiert 23 Mio. Dollar in eine Anlage, um dort jährlich 60 000 t Rohmaterial für die Reifenherstellung zu produzieren. ■ Aebi wird auch am nächsten eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2019 als Königspartner dabei sein. ■ Amazone macht die Selbstfahrspritze auf Wunsch «berggängig» und rüstet den «Pantera+» mit einer kleineren Übersetzung aus.
Reise zur Agritechnica Die Agritechnica in Hannover (D) bietet allen Landtechnik- Interessierten die einzigartige Gelegenheit, sich einen Überblick über die ganze Palette moderner Produktionstechniken des Acker- und Futterbaus zu verschaffen. Ein Vorteil, der immer wertvoller wird. Auch heuer bietet die «Schweizer Landtechnik» in Zusammenarbeit mit Agrar-Reisen für den Besuch der
Exklusiv-Tage eine Reise an. Die Reise dauert vom Samstag, 11., bis Montag, 13. November. Mit direkten ICE-Zügen reist man ab Basel Badischer Bahnhof nach Deutschland, verbringt dann zwei Tage an der Messe und übernachtet in einem guten 4-Sterne-Hotel im Stadtzentrum von Wolfsburg. Für weitere Fragen und Buchungen: Agrar Reisen, Moritz Hofmann, Schwimmbadstrasse 1, 5210 Windisch, Tel. 062 834 71 51, www.agrar-reisen.ch
Ausbau bei den Walzen Der schwedische Landtechnikhersteller Väderstad erweitert die Einsatzmöglichkeiten des grössten Walzenmodells «Rexius 1230», indem diese 12,3 m breit arbeitende Heavy-Duty-Maschine mit einem vorgeschalteten «CrossBoard Hea-
vy» ergänzt werden kann. Damit kommt Väderstad Wünschen von Ackerbauern nach, die nach dem Pflug die Schollen zerkleinern wollen. Das Gewicht der Walze «Rexius» beträgt pro Meter um die 650 kg.
■ Acht Monate nach dem Produktionsstart verliess bereits der 1000. Teleskoplader vom Typ «MLT New Age» die Werkhallen von Manitou. ■ Bei Rapid lief diesen Sommer der 2000. Heuschieber «Twister» vom Band. ■ Das Labor für Baumaschinen der technischen Hochschule Köln erforscht in einem Projekt ein effizienteres Antriebskonzept für Holzhacker durch den Einbau eines Elektrogenerators.
Väderstad in der Praxis
■ An der slowenischen Messe «Agra» hat Rapid drei Medaillen gewonnen: Gold für den «Monta», je einmal Silber für den «Twister» und den «Multi-Twister».
Wil SG und Witzwil BE waren Ende August Schauplatz der Väderstad-Vorführung von Keller Technik. Unter anderem wurden die gezogene 6-m-Sämaschine «Rapid A 600 S» mit Sensor-gesteuertem Körnerzählsys-
■ Pöttinger konnte im Geschäftsjahr 2016/17 nach verhaltenem Start den Umsatz gegenüber der Vorjahrespe riode um 2 % auf 308 Mio. Euro steigern. ■ Reifenhersteller BKT wird an der Agritechnica den «FL 637» lancieren, einen Neuzugang in der Produkt familie der Flotationsreifen.
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tem «SeedEye» sowie die Einzelkornsämaschine «Tempo» gezeigt. Ob leicht oder schwer: Mit den Geräten «Carrier», «Opus», «Cultus» und «Swift» gab es zudem ein breites Angebot an Bodenbearbeitungsmaschinen zu sehen. Die an der Vorführung gezeigte Scheibenegge «Carrier XL 525» war mit einer Messerwalze ausgerüstet, die das Ausfallgetreide vor dem Bearbeiten des Bodens schneidet. Eine Version des Grubbers «Cultus 300» war ihrerseits mit sogenannten «LD»-Spezialzinken ausgerüstet, die über einen nach vorne gewölbten Bügel verfügen. Mit diesem Zinken, der ähnlich einer Drainage einen Strich zieht, lässt sich der Boden möglichst flach schneiden, ohne dass der Boden gemischt wird.
Aktuelles n
«LDrive»-Roadshow Schlagkraft pur Mit der Übernahme der Firma Bovet in St-Aubin FR vor etwas mehr als einem Jahr hat GVS Agrar die Aktivitäten in Bodenbearbeitung, Sätechnik, Pflanzenschutz und Düngung massiv ausgebaut. Das wurde an der Sommernachtsdemo in Schafisheim AG wiederum deutlich. Gezeigt wurde dort eine geballte Ladung Ackerbautechnik: 30 verschiedene Geräte von Favaro, Horsch, Imants, Monosem, Rabe, Sky, Sulky und Treffler. Insgesamt 20 verschiedene Traktor-Maschinen-Kombinationen wurden im Stoppelfeld vorgeführt und kommentiert – wie etwa die 6 m breite Direktsaatmaschine «Easy Drill» des französischen Herstellers Sky.
«Ultra Plus» GKN Walterscheid bringt das «Ultra Plus»System für Gelenkwellen auf den Markt. Bei diesem System wurden die einzelnen Komponenten weiterentwickelt, die schrittweise für alle Baureihen eingeführt werden sollen. Die neuen Kreuzgelenke bieten nach Herstellerangaben eine doppelte Lebensdauer und erhöhen die Einsatzsicherheit. Wartung und Verschleiss sollen sich reduzieren. Durch das neue profilierte Schutzrohr sind beide Schutzhälften drehfest miteinander verbunden. Dadurch kann eine Sicherheitskette entfallen. Eine weitere Entwicklung sind die geräteseitigen Schutztöpfe. Das Entfernen mit wenigen Handgriffen und eine automatische 360°-Verriegelung erleichtern die Demontage und die Wartung der Gelenkwelle und stellen geringe Anforderungen an den Bauraum. Neben dem neuen 50°-Weitwinkel-Gelenk «P450», das für hohe Drehzahlen geeignet und wartungsfrei ist, wurden sowohl die Reibkupplungen als auch die Nockenschaltkupplungen optimiert.
Vom März bis zum Sommer 2017 war Lindner mit einer «LDrive»-Roadshow in Österreich und Deutschland, in der Schweiz und im Südtirol unterwegs. Mehr als 600 Besucher aus dem Agrar- und Kommunalbereich nutzten die Gelegenheit, die stufenlosen «Lintrac» und «Uni trac 112» Probe zu fahren. Im Mittelpunkt standen die «LDrive»-Bedienung und das leistungsverzweigte, stufenlose Getriebe, das Lindner zusammen mit ZF entwickelt hat und nun selber baut. Weiter interessierte das «TracLink»-System, mit dem das Zugfahrzeug jedes angebaute Gerät erkennt.
Kuhn auf Tour Das Kuhn Center Schweiz war diesen Sommer mit Futtererntetechnik auf Schweizer Tour. So zeigte die Firma Mäher, Zetter, Schwader und Pressen des französischen Herstellers an insgesamt sechs verschiedenen Stationen. Unter anderem gab es an den Vorführungen auch die «FBP 3145 BalePack» mit Isobus-Steuerung» zu sehen. Die Press-Wickel-Kombination ist jetzt mit einer «3D-Folienwicklung» und «Intelli Wrap»-Steuerung als Option erhältlich. Das aus der «i-Bio+»-Presse bekannte Wickelsystem sorgt dank intelli-
genter Wicklung und hoher Vorstreckung dafür, dass der Folienverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Systemen laut dem Hersteller um bis zu 30 % gesenkt werden kann.
Schweizer Premiere Anlässlich der «Tractor Days» präsentierte das New Holland Center erstmals den «T6 Methan Power»-Traktor in der Schweiz. Dieser mit Methan betriebene Traktor ist eine vielversprechende Lösung, die es Landwirten ermöglicht, nachhaltig und zugleich produktiv zu wirtschaften. In Zeiten von Abgasskan-
dal und der Diskussion um Dieselverbote gewinnt diese Technologie zusätzlich an Bedeutung. Ein wesentlicher Vorteil dieses Traktors gegenüber herkömmlichen Dieseltraktoren besteht in den um 80 % geringeren Schadstoffemissionen. Beim Betrieb mit Biomethan sind die CO2-Emissionen praktisch null.
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n Aktuelles
Grunderco importiert Bednar Bednar, ein 1997 gegründetes Unternehmen in der Tschechei, stellt Maschinen für die pfluglose und passive Bodenbearbeitung her. So gibt es die Kurzscheibeneggen vom Typ «Atlas», die Universalgrubber «Fenix» oder die
Tiefenlockerer der Baureihe «Terraland». Neu werden diese Maschinen von Grunderco (Mathod VD und Aesch LU) in die Schweiz importiert und über das entsprechende Händlernetz vertrieben.
1112 Oldtimer in Möriken Freude herrschte bei den Oldtimerfreunden «Chestenberg» in Möriken-Wildegg AG: An ihrem 9. internationalen Oldtimer-Traktoren-Treffen von Ende August konnte erstmals die Tausendermarke geknackt werden. Bereits am frühen Samstagnachmittag konnte Pascal Furer, Mitorganisator und Präsident der Sektion Aargau des SVLT, den 1112. Oldtimertraktor begrüssen. Von «A» wie Aecherli bis «Z» wie Zettelmeyer war praktisch alles vertreten und wurde von mehr als 20 000 Zuschauern bestaunt.
Innovativer Heckausleger Der Auslegermäher «Spectra» von Rasco ist für Strassen- und Waldränder sowie für Böschungen ausgelegt. Durch den gekröpften Auslegerarm läuft der Mähkopf seitlich mittig am Traktor. Das gewährleistet gute Sicht auf das Werkzeug, entlastet den Fahrer und erhöht die Sicherheit beim Einsatz des Geräts. Die «Spectra»-Mäher sind mit Reichweiten von 5,5 bis 6,8 m ab Fahrzeugmitte ver-
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fügbar. Die Maschinen funktionieren komplett mit Eigenöl aus einem 180 l fassenden Ölreservoir, haben einen Ölkühler und getrennte Pumpen für Mähkopfantrieb und Auslegerbewegung. Die Einhand-Proportionalsteuerung ermöglicht gleichzeitig mehrere Bewegungen auszuführen. Geräte von Rasco werden in der Schweiz von Leiser in Reiden LU vertrieben.
Siloking vervollständigt Zur Agritechnica wird Siloking die Baureihe der selbstfahrenden Futtermischwagen ausbauen und mit dem Modell «SelfLine 4.0 System 1000+» ein Produkt für höchste Ansprüche mit allen 4.0-Features ausstatten. Ein 6-Zylinder-Motor mit 7,7 l Hubraum von Volvo leistet dabei 286 PS. Die Hochleistungsfräse kann Futter aus einer Höhe von bis zu 5,5 m entnehmen. Statt vieler Handgriffe genügt beim Futtertischmanagement ein einfacher Tastendruck auf der Multifunktionsarmlehne.
Aktuelles n
100 Jahre Landtechnik aus Feucht Vor 100 Jahren wurde die bayerische Eggenfabrik in Feucht gegründet. 1932 nahm man die Futterernte ins Unternehmensportfolio auf. 1980 folgte die Spezialisierung ausschliesslich auf dieses Segment, man wurde so mit dem Markennamen «Fella» bekannt. Nach
der Beteiligung von Agco und der späteren vollständigen Übernahme durch das amerikanische Unternehmen werden heute am Standort Feucht ebenfalls Grünfuttermaschinen der Marken Fendt und Massey Ferguson produziert.
SMSWettbewerb Jeden Monat verlost die «Schweizer Landtechnik» in Partnerschaft mit einem Landmaschinenhändler ein attraktives Traktormodell.
In dieser Ausgabe ist es ein Modell New Holland «T8.390» von Siku im Massstab 1:32.
Rundlaufprüfung für Reifen Haweka hat eine Rundlaufprüfvorrichtung für Traktorreifen und andere bei Landmaschinen verwendete Reifen entwickelt, um dem Problem des Aufschwingens oder «Hüpfens» bei höheren Geschwindigkeiten begegnen zu können. Die Vorrichtung basiert auf drei Lasersensoren, die innen und aussen an der Felge sowie an der Lauffläche des Reifen den Rundlauf erfassen. Eine Software ermittelt allfällige Fehler und gibt dann einen Optimierungsvorschlag in Form eines Winkels, um den der Reifen zur Felge gedreht werden sollte, damit der Fehler korrigiert werden kann.
Hagmann zeigt starken Wettkampf Yolanda Hagmann aus Hünenberg ZG zeigte bei den Deutschen Meisterschaften der Sportholzfällerinnen eine starke Leistung. Die 32-jährige Schweizerin leistete sich während des gesamten Wettkampfes keine Disqualifikation und wurde an der Zwei-Meter-Handzugsäge Single Buck und beim Underhand Chop jeweils Zweite.
SMS – und gewinnen mit
Schreiben Sie ein SMS (1 Fr.) mit SVLT Name Adresse an die Nummer 880, und gewinnen Sie mit etwas Glück dieses Modell des Traktors New Holland «T8.390». Der glückliche Gewinner des Modells Massey Ferguson mit Frontlader «894», das in der August-Ausgabe der «Schweizer Landtechnik» zur Verlosung ausgeschrieben wurde, heisst Jimmy Rosat und kommt aus 2116 Le-Mont-des-Buttes.
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n Aktuelles
Neuer Anhängebehälter Neu bei Amazone gibt es jetzt den «XTender-T», einen flexibel einsetzbaren Anhängebehälter mit einachsigem Fahrwerk. Konzipiert ist die Maschine für Betriebe, die im Zuge der Bodenbearbeitung mit Grubber oder Kompaktscheibenegge gleichzeitig Dünger und/oder Saatgut ausbringen wollen. So lässt sich der «XTender-T» beispielsweise für eine kombinierte Ausgleichsdüngung zur Strohrotte oder für die Saat von Zwischenfrüchten mit oder ohne Düngerstartgabe nutzen. Die Kombination dieser Arbeitsgänge mit der Bodenbearbeitung ermöglicht deut liche Effizienzsteigerungen. Dank dem
eigenen Fahrwerk kann der Behälter auch hinter Traktoren, die nur begrenzte Hubkräfte oder gar kein Heckhubwerk haben, zum Einsatz kommen.
Zuwachs bei Mähkombinationen
Mit «Novacat A9» erweitert Pöttinger seine Palette der Schmetterlingsmähwerke. Die Kombination, bestehend aus 3,0 oder 3,5 m breitem Frontmähwerk und Heckeinheit, weist eine Arbeitsbreite von 8,92 oder 9,18 m auf, die über zwei Absteckpositionen entsprechend angepasst werden kann. Die Maschine verfügt über einen stabi-
len Mittelrahmen, den Antriebsstrang «Y-Drive» und die beidseitige, hydraulische Anfahrsicherung «Nonstop Lift». Die Mähkombination ist mit Schwadformer ohne Aufbereiter, mit Zinkenaufbereiter oder mit Walzenaufbereiter erhältlich. Eine hydraulische Mähwerksentlastung ist bei allen Modellen inklusive.
Düvelsdorf bei ATZ Die Agro-Technik Zulliger in Hüswil LU ist neu exklusiver Importeur von Düvelsdorf-Geräten, einem europaweit agierenden Hersteller von Maschinen und Geräten für Land- und Forstwirtschaft. Düvelsdorf bietet eine g rosse Auswahl von Wiesenwalzen, Grünlandeggen und -striegel an. Weiter im Angebot finden sich Beispiel Schaufeln und Gabeln, Ballentransporttechnik, Schneeschilder, Gummischieber, Betonmischer und Kehrbesen.
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Sichere Reinigungsmittel Lely hat speziell zur Reinigung seiner Melkroboter das Mittel «Robotics Foam» entwickelt. Aufgrund der langen Haftzeit des Schaums soll damit der anhaftende Schmutz besser aufgeweicht werden und sich in der Folge besser entfernen lassen. Das Prinzip: einschäumen, einweichen und abspülen. Es ist ein Produkt, das man auch zur Reinigung von Maschinen verwenden kann. Zusammen mit «Foam Unit», einer Niederdruck-Reinigungsmaschine, die man nur an einen Wasserhahn anschliessen muss, ergebe sich eine komfortable Kombination, schreibt Lely.
Neuer «Scorpion» Zur Agritechnica wird Claas eine komplett neue Baureihe der Teleskoplader «Scorpion» präsentieren, die nun aus der gemeinsamen Entwicklungsarbeit mit Liebherr stammt. Zurzeit befinden sich die Modelle in der finalen Testphase, ab Januar 2018 soll das erweiterte Modell angebot dann im Markt verfügbar sein. Vor zwei Jahren hatten sich Claas und Kramer im gegenseitigen Einvernehmen darauf geeinigt, ihre Partnerschaft im Bereich der Entwicklung und Fertigung landwirtschaftlicher Teleskoplader zu beenden.
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n Markt | Interview
Kundennähe entscheidet Die Kuhn-Gruppe ist weltweit einer der grössten Anbaugeräte-Hersteller. Die «Schweizer Landtechnik» sprach mit Firmenchef Thierry Krier und mit Rolf Schneider, zuständig für den internationalen Verkauf, über die Entwicklungen und die künftige Strategie des Unternehmens. Roman Engeler
Schweizer Landtechnik: Sie sind seit knapp drei Jahren Chef von Kuhn, waren vorher aber schon 25 Jahre bei Kuhn tätig gewesen. Sind Sie mit Kuhn auf Kurs? Thierry Krier: Ja, ich denke schon. Kuhn war zwar in den letzten Jahren von der Agrarkrise ebenfalls betroffen, hat sich meiner Meinung nach aber trotzdem gut halten können. Die Landtechnik ist ja an sich ein zyklischer Markt, man erlebt gute Zeiten, denen wiederum eher schwierige Jahre folgen. Die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Maschinen war besonders stark in den Jahren 2012 bis 2014. Weltweit hohe Erträge in diesen Jahren führten dann aber zu einem Rückgang der Erzeugerpreise für die Landwirte, was wiederum zur Folge hatte, dass diese auch weniger Landtechnik kauften. Die Kuhn-Gruppe war davon nicht verschont geblieben, was aber unsere Investitionsund Innovationspolitik nicht beeinträchtigte. Wir haben neue Produkte entwickelt und konnten in verschiedenen Ländern Marktanteile hinzugewinnen. Der Umsatz der Kuhn-Gruppe ist seit 2013 (damals 1048 Mio. Euro) rückläufig und im letzten Jahr auf 853 Mio. Euro gesunken. Wo sehen Sie die Gründe für diesen Rückgang? Thierry Krier: Nach dem Rekordumsatz von mehr als 1 Mrd. Euro konnten wir anfänglich dem globalen Trend des Nachfragerückgangs entgegenhalten, notabene in einer Phase, in der die Traktorhersteller und einige unserer Mitbewerber bereits Einbussen im zweistelligen Prozentbereich hinnehmen mussten. 2016 sank dann auch unser Umsatz um 14 %. Dieser Rückgang war vor allem verursacht durch die Märkte in Übersee (Brasilien, USA und Kanada), aber auch geprägt von der allgemeinen Baisse in Frankreich. Die Gründe sind verschiedener Natur, aber gerade in den genannten Märkten generiert die Kuhn-Gruppe wesentliche Anteile des Umsatzes. 10
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Thierry Krier, Leiter der Kuhn-Gruppe, und Rolf Schneider, zuständig für den internationalen Verkauf, sehen das Unternehmen auf dem Wachstumspfad. Bilder: R. Engeler
Haben Sie in dieser Zeit Restrukturierungen vorgenommen oder vornehmen müssen? Thierry Krier: Wie vorhin bereits erwähnt, ist es für die Kuhn-Gruppe nicht das erste Mal, dass wir mit Schwankungen in einem globalisierten Markt zu kämpfen haben. In den letzten Jahren mit dem Umsatzrückgang haben wir die Zahl der Mitarbeitenden um rund 2 % reduziert, nicht aber den Aufwand in die Forschung und Entwicklung sowie in die Erneuerung und den Ausbau unserer Werke. Dafür setzten wir weiter bis zu 8 % des Umsatzes ein.
Thierry Krier: Gobal betrachtet bewegt sich der Markt mittel- bis langfristig aufwärts, wobei es von Region zu Region gewisse Unterschiede gibt. Aktuell verstärken Länder wie Russland und die Ukraine die Modernisierung ihrer Landwirtschaft. Ebenfalls investiert China viel in diesen Sektor, um seine Landwirtschaft unabhängiger vom Ausland machen zu können. Der chinesische Markt für Landtechnik wird auf 19 Mrd. Euro (Quelle: VDMA) oder ein Fünftel des Weltmarktes geschätzt, und dort erleben wir momentan ein starkes Wachstum.
Wie sehen die Zahlen für dieses Jahr aus? Thierry Krier: Ich gehe davon aus, dass der negative Trend der letzten Jahre Ende 2016 seinen Tiefpunkt erreicht hat. Die Märkte und die Produktsegmente, in denen die gesamte Kuhn-Gruppe aktiv ist, deuten auf eine vielversprechende, jedoch immer noch moderate Erholung hin.
Wie beurteilen Sie die mittelfristige Entwicklung Ihres Unternehmens? Thierry Krier: Kuhn ist traditionell in den europäischen Märkten sowie in Nord- und Südamerika gut aufgestellt. In den vergangenen 15 Jahren wurde gerade in diesen Märkten viel investiert. Die Marke «Kuhn» mit der breiten Palette an Maschinen wurde für die Landwirte zu einem Garanten für Qualität. Unsere oberste Priorität ist es, diese starke Position zu behaupten und in Mitteleuropa, Russland, in der Ukraine und in Asien Marktanteile zu gewin-
Welche Märkte laufen gut, welche weniger?
Interview | Markt n
nen. Wir werden zudem versuchen, weitere Märkte zu erschliessen sowie unser Angebot für unsere Wiederverkäufer und Händler auszubauen. Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Kuhn praktisch am Boden, man fand in Bucher-Guyer einen Partner und gehört nun zu Bucher Industries. Ist Kuhn heute mehr ein Schweizer oder mehr ein französisches Unternehmen? Thierry Krier: Ja, Kuhn wurde 1946 in die damalige Bucher-Guyer-Gruppe integriert. Heute sind wir ein weltweites Unternehmen mit elf Produktionsstandorten auf drei Kontinenten. Unsere Produkte werden in rund 100 Ländern vertrieben. Der Hauptsitz ist im französischen Saverne. Kuhn profitiert von einer stabilen, engagierten und starken Schweizer Aktionärsbasis. Wir sind überzeugt, dass es gerade diese Faktoren sind, die unsere Stärke ausmachen. Welche Rolle spielt eine kleine strukturierte Landwirtschaft, wie sie beispielsweise in der Schweiz vorkommt, in der Entwicklung und Produktion Ihrer Maschinen? Rolf Schneider: All unsere Produktionsstandorte mit ihren spezifischen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen orientieren sich an den Bedürfnissen unserer Kunden. Den Schweizer Landwirt kennen wir als Spezialisten, der hohe Anforderungen an die Technik stellt. Gerade in der Heuerntetechnik, bei den Ballenpressen oder Futtermischwagen hat der Schweizer Markt ein auch für uns interessantes Marktvolumen. Es ist für uns nur logisch, dass wir die Wünsche der Schweizer Bauern in unsere Entwicklungsarbeit einfliessen lassen. Die neuen Einkreiselschwader, der neue Mittenschwader mit einer Arbeitsbreite von 7,50 m, die neuen Futtermischwagen oder die Folienwicklung bei der neuen Press-Wickel-Kombination sind nur einige Beispiele, dass wir auch auf spezifische Anforderungen der Schweizer Landwirte eingehen. Wie gehen Sie konkret auf Wünsche aus solchen Regionen in der Entwicklung und Produktion von Maschinen ein? Rolf Schneider: Wir sind bestrebt, möglichst viele Prototypen oder Vor-Serienmaschinen in der Schweiz zu testen, vor allem in den vorhin genannten Produktgruppen. Die geographische Nähe
Rolf Schneider (47) hat an der Hochschule in Zollikofen Agronomie studiert und leitet seit 2006 den internationalen Verkauf innerhalb der Kuhn-Gruppe.
zur Schweiz macht es möglich, bei Fragen oder Problemen während des Entwicklungsprozesses entsprechend schnell zu intervenieren. Zudem pflegen wir eine enge Zusammenarbeit mit dem KuhnCenter Schweiz, um unsere Produkte optimal auf den Schweizer Markt abstimmen zu können. Frankreich ist als Produktionsstandort – sagen wir es einmal so – nicht ganz einfach. Man hört von starken Gewerkschaften, auch von Streiks. Sind Produktionsauslagerungen ins billigere oder «einfachere» Ausland für Sie ein Thema? Thierry Krier: Kuhn betreibt fünf Werke in Frankreich, im wichtigsten europäischen Agrarmarkt notabene. Für uns ist es zentral, so nah wie möglich an diesem Markt zu sein. Ich stelle fest, dass wir motivierte und professionelle Mitarbeitende haben, die eine starke Bindung zum Agrarsektor aufweisen. Kuhn hat in den letzten Jahren viel in die französischen Standorte investiert und trotz der Akquisitionen im Ausland ist unsere Produktion und Wertschöpfung in Frankreich immer gewachsen. Das soll auch in Zukunft so sein. In der Firmengeschichte von Kuhn kann man nachlesen, dass man intensiv an Firmenübernahmen arbeiten müsse, um Marktführer zu werden. Sie haben dies in den letzten Jahren auch «fleissig» gemacht. Laufen diese Bestrebungen weiter? Thierry Krier: Die «Akquisitionspolitik», auf die Sie sich beziehen, ist für ein allgemeines Wachstum unerlässlich. Ich möchte aber festhalten, dass in den ver-
Thierry Krier (50) ist Agronom mit MasterAbschluss in International Business und Marketing, kam 1990 zu Kuhn und war in Saverne als Mitglied des internationalen Verkaufsteams tätig. Ab 1995 leitete er die Geschäftstätigkeiten von Kuhn in Nordamerika. 2014 kam Krier als Leiter der KuhnGruppe ins Elsass zurück.
gangenen 20 Jahren unser gesamtes Wachstum nur zu 40 % auf externen Faktoren beruhte, 60 % wurden durch Produktentwicklungen und Marktanteilsgewinne erzielt. Wir werden diese Doppelstrategie auch weiterhin verfolgen und Akquisitionen dann anstreben, wenn es für unsere Gruppe und unser Produktportfolio Sinn macht und zur Stärkung der Kuhn-Gruppe führt. Gibt es Maschinensegmente, die Ihnen im Portfolio noch fehlen? Thierry Krier: Unter den Herstellern von Anbaugeräten ist die Palette von Kuhn mit 17 verschiedenen Produktgruppen die grösste im Markt. Es gibt durchaus noch Segmente, die für uns interessant sein könnten. Aber Sie werden verstehen, dass ich das nicht öffentlich bekannt geben möchte. Primäres Ziel ist, dass wir unsere Präsenz in allen wichtigen Märkten ausbauen. Die grossen Landtechnikhersteller streben zum sogenannten Fullliner. Alles aus einer Hand, ist die entsprechende Devise. Wie kann Kuhn sich als «nur Gerätehersteller» im Markt künftig behaupten? Thierry Krier: In der Tat, einige grosse Hersteller streben zum «Fullliner». Es ist aber wichtig, zu wissen, dass der Markt für die Anbaugeräte je nach Region oder der landwirtschaftlichen Struktur sich stark unterscheidet. Kommt hinzu, dass nicht alle Landwirte gleiche Ansprüche bezüglich der technischen Ausstattung 9 2017 Schweizer Landtechnik
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n Markt | Interview dazu einzusetzen. Aber das ist nur ein erster Schritt. Mit der Einführung von «AgriRouter» wird ein weiterer Schritt in Richtung Verbindung von Maschinen gemacht. Wir werden künftig einen standardisierten und offenen Datenaustausch zwischen den verschiedensten Systemen und Organisationen in der Landwirtschaft haben, von der reinen Landtechnik über die Beratung, die Lebensmittelindustrie bis hin zu weiteren Partnern.
«Digitalisierung und Robotik werden künftig eine noch wichtigere Rolle spielen», betonen Thierry Krier und Rolf Schneider im Gespräch mit der «Schweizer Landtechnik».
und letztlich auch des Preises haben. Es ist deshalb wichtig, sehr nahe beim Endkunden zu sein. Das setzt voraus, dass man intern flexibel organisiert ist. Viele der rund 60000 Maschinen, die pro Jahr von der Kuhn-Gruppe produziert werden, sind auf spezifischen Wunsch des Endkunden konstruiert. Ich stelle auch fest, dass der Landwirt und Lohnunternehmer immer anspruchsvoller wird und vermehrt direkten Kontakt zum Technikhersteller sucht. Wir bei Kuhn können als Experten diesen Kunden zuhören und auf seine Wünsche eingehen. Das ist unsere Stärke – auch in Zukunft. Glauben Sie nicht, dass es im Vertrieb in absehbarer Zukunft vielleicht schwieriger werden könnte, wenn man keine «Anbindung» zu einem Traktor, zur Leitmaschine in der Landwirtschaft, hat? Thierry Krier: Es ist denkbar, dass Hersteller von Anbaugeräten und Traktoren vermehrt kooperieren müssen, um im Markt erfolgreich sein zu können. Die Kuhn-Gruppe ist diesbezüglich immer im Gespräch, beteiligt sich zudem aktiv in verschiedenen Konsortien mit dem Ziel, die Verbindung zwischen Anbaugerät und Traktor herstellerunabhängig zu verbessern. Neustes Beispiel ist die Einführung der Plattform «AgriRouter», ein intelligenter sowie Hersteller-übergreifender Datenaustausch zwischen Maschinen und Traktoren. Es wird auch künftig verschiedene Netzwerke in der Landtechnik geben, und ich 12
Schweizer Landtechnik 9 2017
denke, dass dies letztlich auch im Interesse der Landwirte ist. Smart-Farming, Landwirtschaft 4.0 oder digitalisierte Landwirtschaft sind heute dominierende Themen in der Landtechnik. Wie ist Kuhn da unterwegs? Rolf Schneider: Wie in anderen Bereichen entwickeln wir auch in diesem Bereich der Elektronik gewisse Dinge selbst oder arbeiten mit Dritten zusammen. So ist Kuhn beispielsweise Gründungsmitglied des DKE (digitale Kommunikation und Entwicklung) und des Kompetenzzentrums für Isobus (CCI). In den letzten Jahren hat Kuhn viel in die Elektronik investiert (Software und Hardware). Parallel zu den Entwicklungen rund um Isobus haben wir die Präzisionslandwirtschaft, die Kompatibilität von Maschinen und die Datenverwaltung intensiv vorangetrieben. Für mich ist es wichtig, dass die elektronischen Systeme in der Landtechnik «offen» bleiben, sodass die Kommunikation der Maschinen untereinander und der Datenfluss stets gewährleistet sind. Was kann Kuhn bereits heute den Landwirten in Sachen Smart-Farming oder digitalisierte Landwirtschaft bieten? Rolf Schneider: Eine ganze Menge. Die steigende Anzahl unserer Isobus-fähigen Maschinen ermöglicht es, mit einem Terminal verschiedene Geräte zu steuern oder das im Traktor verbaute Terminal
Wie sehen Sie in diesem Bereich die künftige Entwicklung? Rolf Schneider: Die Digitalisierung und die Robotik werden noch stärker als bisher Eingang in die Landwirtschaft finden. Robotiklösungen sind in der Viehwirtschaft bereits vorhanden, in der Bodenbearbeitung, der Aussaat oder in der Ernte wird es entsprechende Entwicklungen geben. Kuhn wird diese Entwicklung begleiten sowie entsprechend in Forschung und Entwicklung investieren. Ich bin überzeugt, dass wir gerade mit CCI und DKE auf dem richtigen Weg sind. Wie kann der Landwirt von diesen Entwicklungen profitieren? Rolf Schneider: Diese Entwicklungen werden es dem Landwirt ermöglichen, Produktivitäts- und Komfortgewinne zu erzielen. Gleichzeitig werden sich die notwendigen Aufzeichnungspflichten vereinfachen, was letztlich dem Bauer hilft, sich wieder vermehrt auf sein eigentliches Handwerk konzentrieren zu können. Letzte Frage, quasi als Bogen zur ersten Frage: Welche Ziele möchten Sie in Ihrer Funktion als Chef von Kuhn noch erreichen? Thierry Krier: Seit 1946, als Kuhn zu Bucher-Guyer kam, gab es nur gerade vier Personen, welche die Kuhn-Gruppe geleitet haben. Ich hatte das Glück, Walter Reber kennenzulernen, der als junger Schweizer Ingenieur nach dem Krieg zu Kuhn kam und dieses Unternehmen später während mehr als 40 Jahren leitete. Er vermittelte jenen Geist und jene Werte, die heute noch prägend sind für Kuhn – dies trotz dem internationalen Wachstum. Es ist auch mein Bestreben, diese Werte den heute 5000 Mitarbeitenden zu vermitteln. Professionalität und Engagement werden gefragt sein, damit wir unsere führende Position beibehalten und unsere internationalen Märkte weiterentwickeln können. n
Neuheiten | Markt n
Bei Pivot-Systemen ist es sogar möglich, aktiv in die Steuerung der Maschine einzugreifen: Start und Ende der Beregnung, die Veränderung von Niederschlagsmengen in verschiedenen Sektoren oder das Anfahren von Parkpositionen sowie einige weitere Einstellungen können ebenfalls über das mobile Endgerät oder den Webzugang erfolgen.
Verschiedene Berechtigungsstufen
Die Beregnungstechnik wird smart: Die Digitalisierung hält auch Einzug im Beregnungs management. Bilder: R. Engeler, Bauer Group
Das System ist in der Lage, verschiedene Maschinen und Berechtigungen einzelnen Benutzern zuzuteilen. Auf diese Weise bekommt jeder Benutzer nur die Informationen zu den ihm zugeteilten Maschinen und kann selbige auch bedienen. Neben der Smartphone-App und dem Webzugang ist für die Beregnung mit «SmartRain» eine GPS-Einheit mit Solarstromversorgung am Regnerwagen oder ein zusätzliches Steuergerät direkt am Pivot-Zentralturm Voraussetzung. Die App von Bauer ist für iPhones und iPads von Apple sowie für alle gängigen Android Smartphones und Tablets im App Store oder Google Play Store kostenlos zum Download erhältlich. n
Beregnung 4.0 Neuer Service für den effizienten Einsatz von Beregnungssystemen: Bauer bringt eine GPS-unterstützte Applikation für Smartphone und Tablet auf den Markt – ist somit voll auf Industrie-4.0-Kurs. Roman Engeler
Die auf Beregnungstechnologie spezialisierte Bauer Gruppe mit Schweizer Importeur Keller Technik wagt mit ihrer neuen App «SmartRain» den Vorstoss auf mobile Endgeräte und bietet damit eine zeitgemässe Lösung zur Überwachung von Beregnungsanlagen an. Mit Informationen über den Beregnungsfortschritt, Umsetzungszeitpunkt oder den derzeitigen Status der Anlage behält der Anwender den Überblick über jede Situation. Ärgerliche, möglicherweise durch auftretende Probleme verursachte Wartezeiten sollen durch entsprechend schnelle Benachrichtigungen der Vergangenheit angehören. Die Informationen werden von der Beregnungsmaschine mittels SMS oder E-Mail direkt an eine hinterlegte Telefonnummer gesendet.
Umfassendes Beregnungs management Doch nicht nur die Maschinen selbst, sondern auch deren Untergrund wird überwacht. Der Benutzer hat die Möglichkeit, aktuelle Daten, wie etwa Feuchtigkeit der Böden, deren Zusammensetzung sowie Art, in das System einzupflegen und so Rückschlüsse für sein Beregnungsmanagement zu gewinnen. Dieses Portal, das über einen Internetbrowser aufgerufen werden kann, bietet dem Anwender zusätzlich zu den Daten über die einzelnen Felder und Kulturen auch ausführliche Einsatzprotokolle. Satellitenkarten, auf denen der aktuelle Status sämtlicher Beregnungsanlagen angezeigt wird, zählen ebenfalls zu den zahlreichen Features der neuen Softwarelösung.
Das Smartphone wird in der Landwirtschaft zu einem immer wichtigeren Hilfsmittel. In der Bewässerung wird es zur Steuerung der entsprechenden Anlagen eingesetzt.
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n Markt
Geringhoff – Hersteller von Erntevorsatzgeräten – baut einen Maispflücker, der die Maisstoppeln bis auf den Boden zerkleinern kann. Während die Pflückrotoren die Maispflanzen gleichmässig nach unten ziehen, zerkleinern horizontale Schneidscheiben die Maispflanzenreste in gleichmässig kurze Teile. Durch die spezielle Position des HorizontalschnittStoppeltrenners wird die Pflanze tief über dem Erdboden abgeschlagen, ein Nachmulchen erübrigt sich.
Schneid-Messerwalzen
Die doppelte Kombination aus Messerwalze und Doppelwellscheibenpacker arbeitet besonders intensiv. Hier in einem abgefrorenen Zwischenfruchtbestand. Bild: K. Wallner Maschinenbau
Achselzucken war gestern Die Fusarienproblematik und eine vorbeugende Maiszünslerbekämpfung erfordern konsequentes Handeln. Abwarten und Vernachlässigen sind keine Optionen (mehr). Vielfach ist der Mulcher das Gerät der ersten Wahl, doch es gibt Alternativen. Ruedi Hunger Fusarienpilze und Maiszünslerlarven können dann wirkungsvoll bekämpft werden, wenn die Maisstoppeln bis auf den Boden zerkleinert und aufgeschlossen werden (siehe Grafik). Wer Maisstoppeln zerkleinern und aufschliessen will, denkt zwangsläufig zuerst an Mulchgeräte. Die Schwächen der Mulchgeräte liegen in der ungenügenden Erfassung niedergefahrener Stoppeln, dem hohem Kraftbedarf und der bescheidenen Flächenleistung. Zunehmend wird in ganz Europa intensiv mit alternativer oder ergänzender Technik zu Mulchgeräten gearbeitet. Der Wirkungsgrad von Schneidwalzen und Schneidscheiben ist vom Bodenzustand abhängig. Nasse und bindige Böden ver14
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kleben Schneidwalzen und Schneidscheiben. Umgekehrt ist in sehr lockeren Böden der «Schneidwiderstand» zu klein, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Unterbauhäcksler Die eleganteste und beste Lösung wäre das Zerkleinern der Stoppeln gleichzeitig mit der Ernte. Nachteilig wirken sich das erhöhte Gewicht am Erntevorsatz, der höhere Kraftbedarf und eine nicht zu unterschätzende Staubentwicklung aus. Im Endeffekt erfordert ein Erntevorsatz mit integriertem Unterflurmulcher eine komplette Neukonstruktion. Bereits heute gibt es integrierte Sichelmulcher, die aber immer noch relativ hohe Stoppeln zurücklassen.
Messerwalzen kommen ursprünglich aus Südamerika, sie wurden entwickelt, um vor der Direktsaat hohe Zwischenfruchtbestände umzulegen. Im Gegensatz zu den aktiv angetriebenen Mulchgeräten erreicht man mit passiven Messerwalzen hohe Flächenleistungen. Durch die abrollende Arbeitsweise werden auch niedergefahrene Stoppeln erreicht. Nachteilig ist der feste, relativ grosse Abstand zwischen den Messern, wodurch die Schnittfolge bei 15 – 20 cm liegt. Verschiedene Hersteller bauen deshalb Geräte mit Doppelmesserwalzen, die den Abstand halbieren, zudem haben die Walzen unterschiedliche Durchmesser (z.B. 450 / 550 mm oder 450 / 620 mm). Zum Teil knicken federgelagerte Abstreifer die Stoppeln vorlaufend um und erhöhen damit die Wirkung der nachfolgenden Messerwalze. Evers baut gegenläufig gewundene Walzen. Um die Schnittwirkung zu verbessen, können die Walzen mit Zusatzgewichten belastet werden. Die 3 – 6 m breiten Geräte sind wahlweise im Front- oder Heckanbau nutzbar. Eine nachfolgende, leichte Einarbeitung – zur schnelleren Verrottung – wird mit einer Kombination aus FrontMesserwalze und Heck-Kurzscheibenegge erreicht. Eine offene Bauart mit viel Durchgang für Erntereste weist der «Ernterest-Zerkleinerer» von IAT auf. Pro Messerwalze sind im Abstand von 9,4 cm total 15 austauschbare Messer montiert. Neben der allgemeinen Eignung für die Stoppelbearbeitung eignet sich dieses Gerät speziell zur Maisstoppelbearbeitung.
Alternative zum Sichelmulcher Der Kreiselschläger «Z-ex» von Becker Agrartechnik arbeitet horizontal mit einem Kreiselschläger, der nicht biegesteif, dafür schwimmend angebaut ist. Der Schläger ist weniger empfindlich als Messer und zerstört Maisstoppeln bis auf die Wurzeln.
Markt n
Doppelmesserwalzen halbieren den Messerabstand. Im Bild die «Furioso» von Evers-Agro. Bild: Evers-Agro
Der «Zünslerschreck-Aktiv» von Knoche, ergänzt durch das aktive Reibradsystem der Firma Bass Antriebstechnik. Bild: Knoche
Die «Maisstoppelwalze» von IK Maschinenbau spaltet die Stoppeln in Längsrichtung bis zur Wurzel. Bild: IK-Maschinenbau
Scheiben-Stoppelwalzen
Der Zerkleinerungseffekt ist gering, hingegen schaffen Scheibeneggen dank flacher Arbeitsweise gute Rotte-Bedingungen. Aus England kommt eine Scheibenegge von Great Plains (Simba). Das Gerät wird optional mit einem Crossboard vor der Walzeneinheit geliefert. Der Schnittwinkel kann zwischen 0 und 25° verstellt werden. Damit ändert sich die Bearbeitungsintensität. Dank aggressiven Zackenscheiben werden die vom Mulchgerät nicht erfassten Stoppeln aufgeschlossen und flach eingearbeitet. Vorlaufende Messerwalzen gibt es für verschiedene Scheiben-Kombigeräte, beispielsweise die segmentierten «Cross Cutter Knife»-Messerwalzen am Väderstad-Carrier, Ähnliches bei Horsch oder Kerner.
onelle Bauart überzeugt aber durch das Arbeitsergebnis bei Silomaisstoppeln. Das grosse Plus ist die gute Bodenanpassung, die durch die flexible Verbindung der Scheibenkette ermöglicht wird. Mit Körnermaisstroh bekundet die Ketten-Scheibenegge mehr Mühe. Generell eignet sie sich aber gut als Folgegerät in einem zweiten Arbeitsschritt nach dem Mulchgerät. Das flache Einarbeiten (ca. 5 cm) der Mulchrückstände fördert eine rasche Verrottung. Die Kettenscheibenegge ist bezüglich Arbeitsergebnis (insbesondere Bodenanpassung) und Flächenleistung der Kurzscheibenegge überlegen.
Scheibeneggen Auf den ersten Blick überzeugt das Arbeitsergebnis der (Kurz-)Scheibeneggen. insbesondere wenn diagonal zu den Stoppelreihen gefahren wird. Gräbt man tiefer und sammelt die Pflanzenresten, die dem Maiszünsler noch ein Überwintern ermöglichen, relativiert sich der erste Eindruck.
Kettenscheibenegge Das aus Australien stammende Gerät ist in Europa allgemein, und speziell in der Schweiz, wenig bekannt. Die unkonventi-
Speziallösungen Einen neuen Denkansatz, die Maisstoppeln gleich bei der Ernte zu zerquetschen, verwirklichte die Firma Bass Antriebstechnik mit dem Halmschredder. Die Stoppeln werden durch horizontale, aktiv angetriebene Quetschwalzen erfasst und intensiv bearbeitet. Die nachlaufenden, zweikan-
Tabelle 1: Verschiedene Verfahren Arbeitsverfahren
Maisstoppelverarbeitung (Silomais)
Verfahrenstechnische Betrachtung
Stoffliche Betrachtung
Vorarbeitsschritte
Hauptarbeitsschritte
Ergebnis/ Produkt
Mulchen
Abtrennen, Zerkleinern und flaches Einarbeiten bzw. Überdecken mit Erde
Mulchgut
Scheibenegge mit Schnittwinkelverstellung zwischen 0 und 25°. Gezackte Scheiben erhöhen Aggressivität.
(Mulchen)
Abtrennen, Zerkleinern, flaches Einarbeiten
Mulchgut
Messerwalzen einfach oder mehrfach. Kombinationen mit gezackten Scheiben, Wellscheiben, Schneidscheiben
Schneiden und Zerkleinern von (Rest-) Maisstoppelreihen
Mulchgut
Federbelastete Schneidscheiben mit geringem Abstand
Abtrennen, Zerkleinern und Ablegen von Maisstroh, -stoppeln und losen Reststoffen
Mulchgut
Schlegelwerkzeug mit freiem Schnitt (vertikal) Sichelmäher mit freiem Schnitt (horizontal)
Verrottung
Die reihengebundene Maisstoppelwalze (MSW) von IK Maschinenbau spaltet Maisstoppeln im Abstand von 20 mm die bis auf die Wurzel hinunter. Dazu laufen über jeder Maisreihe «Pakete» mit je 14 Schneidscheiben. Dank hoher Fahrgeschwindigkeit (20 km/h) werden selbst mit 4-reihigen Geräten ansprechende Flächenleistungen erzielt. Über einen Federweg von 18 cm passen sich die Schneidscheiben vorzüglich an den Boden an und erfassen auch zuverlässig die (längs) niedergefahrenen Maisstoppeln. Abstreifer halten die Schneidscheiben weitgehend sauber, dennoch wird die MSW vor allem für leichte Böden empfohlen. Der Zugkraftbedarf für das an der Front oder am Heck angebaute Gerät ist relativ tief. Anders aufgebaut ist die Tandem-Wellscheibenwalze von Wallner Maschinenbau. Beim Kompaktgerät ist zwischen einer vor- und einer nachlaufenden Messerwalze eine Tandem-Wellscheibenwalze eingebaut. Maisstoppeln werden durch Quer- und Längsschneiden mehrfach intensiv zerkleinert. Dank Parallelogrammaufhängung erlaubt die vorlaufende Messerwalze eine gute Bodenanpassung, und das Gerät zerkleinert auch niedergefahrene Stängel/Stoppeln, welche der Schlegelmulcher nicht erfassen kann. Die intensive Zerkleinerung vernichtet die Überwinterungsmöglichkeiten für die Maiszünslerlarven und fördert eine rasche Verrottung. Diese Maschine gibt es auch in aufgelöster Form als Front-/Heckgerät.
Maisstrohverarbeitung (Körnermais)
Unterflurhäcksler Unterbauhäcksler
Mulchgut
Technische Realisation/ Beschreibung
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Kettenscheibeneggen eignen sich für Silomaisstoppeln; mit grossen Mengen Körnermaisstroh sind sie überfordert.
Die klappbare «Hektor Gigant» mit einer durchgehenden und mehreren segmentierten Messerwalzen hat pro Meter Arbeitsbreite 55 Messer. Bild: IAT-Agrar
Bild: Kelly
Ein vorlaufendes Crossboard, aggressive Scheiben und eine Schnittwinkelverstellung von 0 bis 25° zeichnen die «X-Press VX» von Great Plains (Simba) aus. Bild: Great Plains
Bereits mit einer «CamCross»-Walze können Maisstoppeln zur Zünslerbekämpfung bearbeitet werden, für Fusariosen reicht es aber nicht aus. Bild: Tigges
Larvenposition bei der Ernte 47 % der Zünslerlarven halten sich zum Zeitpunkt der Maisernte oberhalb des zweiten Knotens auf, 27 % zwischen dem ersten und dem zweiten Knoten, weitere 22 % bis zum ersten Knoten, und nur rund 4 % halten sich im Wurzelbereich auf. Im Sinn eines nachhaltigen Maisanbaus sollte jeder
Maisanbauer vorsorglich die Stoppeln intensiv bearbeiten – unabhängig davon, ob der Zünsler bereits da ist oder nicht. Noch wichtiger ist diese Massnahme im Hinblick auf die Fusarien- / Mykotoxin-Vorbeugung einzustufen.Pilzgifte (Mykotoxine) können für Mensch und Tier gefährlich werden.
tigen Walzelemente erfassen auch liegende Stoppeln. Der Kraftbedarf liegt bei etwa 12/15 kW je 3 m Arbeitsbreite. Das Gerät kann (ohne zusätzliche Walzen) als Unterbau in einen Maiserntevorsatz integriert oder als Sologerät im Frontanbau oder in Kombination mit einem anderen Heckanbaugerät verwendet werden (Knoche). Reihengebundene Geräte können weniger universell eingesetzt werden. Ein Beispiel ist eine «Maiswurzelzerkleinerungsmaschine» in Form einer Streifenfräse mit Tiefenführung. Sie verarbeitet nicht nur die oberirdischen Pflanzenteile, sondern greift einige Zentimeter in den Boden ein.
Zusammenfassung Tabelle 2: Geräte- und Herstellerübersicht
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Vertikalgeräte
Schlegelmulcher
zahlreiche Hersteller
Horizontalgeräte
Kreiselschläger Z-ex (System Sommer)
www.becker-seesen.de
Messerstoppelwalze
Schneidscheiben-Stoppelwalze MSW
www.ik-maschinenbau.de
Einfach- und Doppelmesserwalzen
Evers Wallner IAT-Herkules Dal-Bo-Maxiroll Carrier mit CrossCutter Knife
www.eversagro.de www.wallner-maschinen.de www.iat-agrar.de www.dal-bo.de www.väderstad.com
Scheibeneggen
Kurzscheibeneggen Kurzscheibeneggen mit verstellbarem Schnittwinkel Kettenscheibeneggen (Kelly)
zahlreiche Hersteller www.greatplainsmfg.de www.agrartechnik-brinkmann. com
Halmschredder
Zünslerschreck aktiv (Bass Antriebstechnik)
www.knoche-maschinenbau.de
Walze
CamCross-Walze
www.tigges.com
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Es ist unbestritten, dass die «Winterquartiere» des Maiszünslers zerstört werden müssen. Ebenso muss dafür gesorgt werden, dass die Bedingungen für Fusarien pilze durch rasche Verrottung möglichst schnell so verschlechtert werden, dass diese kaum überwintern können. Geteilte Meinungen gibt es zur Frage, wie diese Ziele zu erreichen sind. Unterschiedliche Anforderungen bedingen Kompromissen oder einen zweiten Arbeitsgang mit einem spezifischen Gerät. Es gibt verschieden Alternativen, die sich durch tieferen Treibstoffverbrauch und/oder grössere Flächenleistung von Mulchgeräten abheben. Das verursacht zwar Kosten, die aber in keinem Verhältnis stehen zu den Schäden, die durch Maiszünsler oder Fusarien bzw. Mykotoxine entstehen. n
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n Markt | Traktoren
Bremsen beim Traktor: Mit dem Druck aufs Pedal sollen künftig Traktor wie Anhänger sicher und problemlos gebremst werden.
Bilder: R. Engeler
Verschiedene Strategien Die neuen Bremsvorschriften halten die Landtechnik-Branche auf Trab. Die «Schweizer Landtechnik» hat sich bei den Traktorenherstellern über den aktuellen Stand der Dinge informiert. Roman Engeler
An die Bremsanlagen werden für eine höhere Verkehrssicherheit neue Anforderungen gestellt. Europaweit sollen diese Anforderungen nun harmonisiert werden und dann – nach gewissen Übergangsfristen – in Kraft treten. Es dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein, dass für Anhängerbremsen künftig nur noch Zweileiterbremsen aufgebaut werden können, entweder pneumatische oder hydraulische Varianten. Ebenso ist eine automatische lastabhängige Bremskraft18
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regelung (ALB) auf den Anhängern erforderlich. Die geforderte Bremswirkung (Verzögerung) muss dann bei wesentlich tieferem Bremsdruck im Bremssystem erreicht werden, was zur Folge hat, dass neue Fahrzeuge bei gleichem Bremsdruck wesentlich stärker bremsen. Die neuen Vorschriften, so klar sie auf dem Papier sind, haben doch zu einer grossen Verunsicherung geführt. Der Schweizerische Verband für Landtechnik (SVLT) hat bereits vor geraumer Zeit die
Empfehlung herausgeben, bei neuen Investitionen auf die Druckluftbremse zu setzen (Schweizer Landtechnik 6/2016). Gleichzeitig ist man sich aber bewusst, dass eine solche und generelle Umstellungen nicht von heute auf morgen erfolgen können, weshalb fallweise eine Besitzstandswahrung angezeigt ist. Die «Schweizer Landtechnik» hat noch vor den Sommerferien einige Traktorenhersteller mit einem Fragenkatalog konfrontiert (siehe Kasten). Die Antworten
Traktoren | Markt n
(zusammengefasst pro Hersteller) finden sich in den nachfolgenden Abschnitten.
John Deere Eine abschliessende Erklärung oder Beantwortung der Fragen konnte oder wollte man bei John Deere zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht machen. «Einige Aspekte werden noch kontrovers diskutiert. Damit man einen vernünftigen Konsens findet, möchten wir in die noch laufende Diskussionen nicht eingreifen», so die Stellungnahme von John Deere. Man werde aber die gesetzlichen Anforderungen auf jeden Fall erfüllen.
Lindner Die Druckluft-Bremsanlage, die Lindner in seinen Traktoren verbauen wird, wurde gemeinsam mit dem Lieferanten in allen Fahrzeugen dargestellt und vom TÜV abgenommen. Herausfordernd sei die Einhaltung des Bremsbandes gewesen. «Wie es aktuell aussieht, kann man ohne elektronische Ventile die Grenzwerte nicht erreichen.» Ebenfalls wurden bei Lindner Versuche mit einer hydraulischen Zweileiterbremse vorgenommen. Man habe festgestellt, dass leider einige Parameter nicht erreicht werden konnten. «Probleme sind die Voreilung und die Einhaltung des Bremsbandes.» Das hydraulische Bremssystem werde zusätzlich wesentlich teurer, womit der Hauptvorteil der Druckluftanlage ent falle. Man sehe aktuell noch grosse Probleme in der konformen Umsetzung einer hydraulischen Zweileiterbremsanlage. Lindner empfiehlt für die Zukunft die Druckluftbremse. Solange es der Gesetzgeber erlaubt aber durchaus auch die hydraulische Einleiterbremse, diese vor allem für reduzierte Geschwindigkeiten.
gen erfüllen werde und letztlich auch könne. Künftig sollen auf den Traktoren pneumatische und hydraulische Zweileiterbremsen verfügbar sein, und dabei, solange der Gesetzgeber es zulässt, auch hydraulische Einleiterlösungen. Same Deutz-Fahr verschweigt aber nicht, dass bei der technischen Umsetzung einer hydraulischen Zweileiterbremse noch einige Fragen offen sind, wogegen die pneumatische Anlage als unproblematisch bezeichnet wird.
Rigitrac Beim Schweizer Traktorenhersteller werden künftig pneumatische Zweileiterund, wo noch erlaubt, hydraulische Ein leiterbremsen verbaut werden. Sollte jemand für einen Anhänger eine hydraulische Zweileiterbremse verlangen, so werde man das traktorseitig liefern können. Man betont aber klar: Wer einen neuen Anhänger kauft, der soll eine Druckluft-Bremsanlage dazu bestellen.
Case IH/Steyr Bei den Traktoren von Case IH und Steyr sollen künftig sowohl pneumatische wie hydraulische Zweileiterbremsen verfügbar sein. «Wir können garantieren, dass die geforderten Homologierungsanforderungen zu hundert Prozent eingehalten werden», heisst es auf Nachfrage. In diesen Vorschriften sei nämlich ein gefordertes Mindestölvolumen, das für die Einhaltung der Ansprech- und Schwellzeitvorgaben notwendig ist, definiert. Case IH/Steyr entwickelt für die bestehenden hydraulischen Einleiter-Anhängerbremsen eine automatische Umschaltfunktion. Das heisst, wenn nur der Bremskuppler angekuppelt ist, wird nach den geltenden Abbremsvorgaben der Bremsdruck ausgesteuert. Diese Lösung
soll als Option verfügbar sein und wird dann zusätzlich bestellt werden müssen. Allerdings sieht man auch bei Case IH/ Steyr die Zukunft bei den pneumatischen Bremsen. «Viele Anhängerhersteller ha ben bewusst die Entwicklung der hydraulischen Bremse zurückgestellt oder werden sie nur dann entwickeln, wenn der Markt sie verlangt.» Demzufolge sei da von auszugehen, dass nur ganz vereinzelt Anbaugerätehersteller eine neue hydraulische Zweileiterbremse entwickeln würden. Aktuell sei keine einzige Serienlösung eines Anhängerherstellers bekannt, allerdings gebe es durchaus valable Nachrüstvarianten.
Kubota Der japanische Hersteller wird für Trak toren über 90 PS hydraulische und pneu matische Lösungen anbieten. Unter 90 PS wird es hingegen nur eine hydraulische Variante – und zwar als Zweileitersystem – geben. Diese hydraulische Zweilei terbremse werde die gleichen Spezifi kationen bezüglich Ansprechzeit und Bremsleistung erfüllen wie die pneumatische, sofern der Traktor den entsprechenden Anhänger überhaupt ziehen darf. Kubota spricht beim Bremsventil des Anhängers von einer Ansprechzeit unter 0,6 Sekunden und einem Druck von 115 bis 150 bar. Kubota empfiehlt, die Bremstechnologie je nach Einsatz zu ordern. Speziell bei kleinen Traktoren sei die hydraulische Bremse jedoch nach wie vor eine taugliche Lösung.
Fendt «Für die nähere Zukunft werden sowohl auf dem Traktor als auch für die Anhängerbremsung pneumatische und hydraulische Systeme vorhanden sein», heisst es in Marktoberdorf. Allerdings wird es bei
New Holland Im Rahmen der Präsentation des neuen Lastschaltgetriebes «Dynamic Command» liess New Holland verlauten, dass man an einer hydraulischen Zweileiterbremse arbeite, die automatisch erkennen könne, ob ein Ein- oder Zweileitersystem gekoppelt ist. Somit wäre dann gewährleistet, dass auch alte Anhänger mit dem einfachen Bremssystem weiter genutzt werden können. Auf die weiteren Fragen konnte oder wollte man zum jetzigen Zeitpunkt noch keine verbindlichen Antworten geben.
Same Deutz-Fahr Genereller Tenor bei Same Deutz-Fahr ist, dass man die gesetzlichen Anforderun-
Die konkreten Fragen an die Traktorenhersteller 1. W elche Bremsanlagen sind künftig auf Ihren Traktoren verfügbar? 2. Werden Sie künftig auch eine hydraulische Zweileiter-Bremsanlage ab Werk für Ihre Traktoren anbieten? 3. K önnen Sie mit dieser hydraulischen Zweileiter-Bremsanlage garantieren, dass ein 40 t schwerer Transportzug, bestehend aus Traktor und zwei Anhängern (4 Achsen) unter allen Bedingungen (Geschwindigkeit, Gewicht, Anzahl Achsen, Aussentemperatur etc.) korrekt und sicher bremst? 4. W ie sehen die entsprechenden Bremswerte aus (Ansprech- und Schwellzeit, Fördervolumen und -druck des Öls, Schluckvolumen der Bremszylinder usw.)? 5. L assen Sie allenfalls länderspezifische (hydraulische) Nachrüstlösungen zu, und übernehmen Sie dafür eine Garantie? 6. Welches Bremssystem empfehlen Sie künftig Ihren Kunden? 7. A rbeiten Sie mit Herstellern von Anhängern bezüglich dieser Fragen zusammen?
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n Markt | Traktoren
Für mich gibt es zu hochwertigem, sauberem Grundfutter keine Alternative.
ren esten die b gen Sie Ih etzt j a r h f c , i en es ition rn Si Siche zugskond tner r e a b p h Frü dler -Hän KUHN
0802-FO-EU-CH-DE
KUHN, das ist meine Stärke!
Den Druckluftbremsen gehört die Zukunft. Die erfüllen künftige Anforderungen und sind in der Praxis erprobt.
Fendt wohl keine hydraulische Zweileiterbremse geben. Allfällige Nachrüstlösungen würden nur dann eine Freigabe b ekommen, wenn sie regelkonform ausgeführt seien. «Pneumatische Anhängerbremssysteme sind eindeutig im Vorteil», heisst es bei Fendt weiter, da man mit den bereits bewährten Komponenten aus dem Nutzfahrzeugbereich die Anforderungen k ostengünstig erfüllen könne. «Die notwendigen Komponenten auf der hydraulischen Seite müssen erst noch entwickelt werden.»
Claas
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Pflanzenbau I Tierhaltung I Landschaftspflege
be strong, be KUHN 20
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Für Claas mit seinem Traktorenwerk in Le Mans hat der fran zösische Markt eine wichtige Bedeutung. «Die dort stark verbreiteten hydraulischen Bremssysteme können wir nicht ver nach lässigen». Aktuell arbeite man daran, eine hydraulische Zweileiterbremse zu entwickeln, welche die gesetzlichen Vorgaben erfüllt, und man hofft, diese Entwicklungen im Laufe des nächsten Kalenderjahres abgeschlossen und im Markt verfügbar zu haben. Selbstverständlich werde man nur ein System auf den Markt bringen, das sicherheitstechnisch keine Probleme verursache. Ob ein solches System dann mit anhängerseitigen Ein- und Zweileitersystemen kombiniert werden könne, ist derzeit noch fraglich. Bei Claas sieht man noch einen grossen Handlungsbedarf bei den Geräte- und Anhängerherstellern, sodass diese auf ihren Geräten funktionierende Zweileitersysteme aufbauen können. Allfällige traktorseitige Nachrüstlösungen von Hydraulik-Zweileitersystemen, so heisst es bei Claas weiter, müssten von Claas selbst validiert werden, ansonsten man keine Garantie übernehme. Bei einem pneumatischen Zweileitersystem sieht man grundsätzlich kein Problem. Diese Systeme und deren Komponenten seien bekannt, mehrfach erprobt und bereits weltweit in anderen Off/On-Road Applikationen verfügbar.
Fazit Allen Herstellern ist gemeinsam, dass sie in der DruckluftBremsanlage die Variante der Zukunft sehen. Allerdings möchte man doch da und dort eine hydraulische Lösung nicht komplett abschreiben, man sieht aber bei den Anhängern noch etwelche technische Herausforderungen. Alle Traktorenbauer arbeiten in diesen Fragen intensiv mit Herstellern von Anhängern zusammen. n
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Mit einem leichteren und im Preis attraktiveren Modell will Kuhn seine Marktposition bei den Bandschwadern verbessern.
Bilder: R. Engeler
Updates und Innovationen Kuhn hat für die nächste Saison sein Maschinenprogramm überarbeitet und wird mit rund zwei Dutzend Neuheiten in zehn Produktgruppen den Markt zu beleben versuchen. Roman Engeler
Wie die gesamte Landtechnikindustrie, so musste auch Kuhn in den letzten Jahren beim Umsatz Federn lassen (siehe dazu auch Interview auf Seite 10). Nun zeigen die Indikatoren wieder aufwärts. Der Bestellungseingang, so liessen die Verantwortlichen an der Neuheitenpräsentation verlauten, sei im ersten Halbjahr markant angestiegen. Die zur Agritechnica entwickelten 24 Innovationen, von denen einige hier beschrieben werden, sollen dazu beitragen, diesen Schwung in die nächsten Jahre mitzunehmen.
Kleinerer Bandschwader Der Bandschwader geniesst in letzter Zeit aus Gründen der geringeren Futterverschmutzung wieder vermehrt Beachtung. Kuhn selbst ist in diesem Segment bereits seit einigen Jahren aktiv, konnte aber mit dem bestehenden Modell – da zu schwer und zu teuer – in Europa nicht richtig Fuss 22
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fassen. Richten soll es jetzt der neue «Merge Maxx 950» mit einer maximalen Arbeitsbreite von rund 9,50 m – kleiner, leichter (4800 kg) und mit einem approximativen Preis von um die 70 000 Euro auch wesentlich billiger als sein Vorgänger. Die Maschine besteht aus zwei beweglichen Pickups, die sich auf Gleitkufen bewegen und über starke Federn entlastet werden. Eine Walze vor dem Pickup regelt automatisch dessen Position in Abhängigkeit der aufzunehmenden Futtermenge. Das Futter kann vom rotierenden Band gänzlich auf eine Seite, verteilt auf beide Seiten oder nach Auseinanderschieben der zwei Pickups auch mittig abgelegt werden.
Press-Wickel-Kombination mit Folienbindung Die Produktfamilie der Rundballenpressen mit variabler und fixer Kammer baut
Kuhn weiter aus. Dem gerade in der Schweiz verbreiteten Wunsch nach Folienbindung kommt man insofern entgegen, als dass die neue Press-WickelKombination «FBP 3135» sowohl mit Netz- als auch mit Folienbindung betrieben werden kann. Dabei greift Kuhn auf die bei der «i-Bio+»-Presse patentierte Lösung zurück und verwendet für die Bindung keine spezielle Mantelfolie, sondern jene, die auch für den Wickelvorgang eingesetzt wird. Und zwar sind es jeweils zwei herkömmliche, 750 mm breite Rollen mit entsprechender Vorstreckung. Netz- und Folienrollen befinden sich parallel einsatzbereit auf der Maschine, das gewünschte Bindungsmaterial muss einfach vor Pressbeginn eingefädelt werden. Die neuen Pressen sind in Kombination mit einer Isobus-Steuerung mit der Steuerung «Process View» ausgestattet. Mit
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dieser Schnittstelle werden alle Prozesse in der Ballenpresse auf dem Terminal angezeigt und helfen dem Fahrer, die Abläufe zu optimieren, sodass die Leistung sich im Endeffekt verbessern sollte. Für Kuhn ist dies auch eine indirekte Antwort an die Nonstop-Pressen, die man selbst (noch) nicht im Angebot hat. Im abgesetzten Verfahren, Pressen und Wickeln (z.B. mit dem leistungsmässig verbesserten Modell «RW 1810») durch zwei Maschinen, komme man nämlich nahe an den effektiven Durchsatz einer NonstopPresse heran, heisst es bei Kuhn.
Zetten und Schwaden Kuhn modernisiert sein Maschinenprogramm auch für jene Kunden, die eher in der kleinstrukturierten Landwirtschaft zu Hause sind. So wird die Palette der Einkreiselschwader mit fünf angebauten und gezogenen Modellen erneuert (Arbeitsbreiten von 4,40 bis 5 m), darunter ist mit dem «GA 5031» und seinem Kreiseldurchmesser von 4 m der grösste derzeit im Markt verfügbare Einkreiselschwader. Um die Umstellung vom Feld auf die Strasse einfacher zu gestalten, wurden die neuen Schwader mit einer ergonomischen Zinkenarmhalterung sowie einer Zentralverriegelung ausgerüstet. Das Schwadtuch und die Schutzvorrichtungen können dank Kompensationsfedern manuell oder (optional) auch hydraulisch geklappt werden. Ausgebaut wird zudem die Baureihe «1012» der Kreiselheuer mit je zwei angebauten und gezogenen Modellen (acht und zehn Kreisel bei Arbeitsbreiten von 8,70 und 10,80 m). Durch Betätigung des Hydrauliksteuergeräts und des Hubwerks lassen sich alle Kreisel in weniger als fünf Sekunden vom Boden abheben, was das Wenden am Feldrand erleichtert und das Risiko des Sandeintrags ins Futter reduziert, da es so nur einmal bearbeitet wird.
Mulchsaat mit «Espro» Eigenen Angaben zu Folge ist Kuhn überaus erfolgreich mit den universell ein setzbaren Sämaschinen vom Typ «Espro» unterwegs. Das Programm dieser Sä technik mit Kurzscheibeneggen, Reifenpacker und «Crossflex»-Säeinheiten wird deshalb laufend ausgebaut. Neuste Modelle sind die 3 und 4 m breit arbeitenden Modelle «Espro MC», die über eine mechanische Saatgutverteilung und zwei Dosiersysteme (Saat und Dünger) verfügen.
Weiter bekommen auch die pneumatisch arbeitenden «Espro R»-Modelle Zuwachs. So lanciert Kuhn das klappbare Modell «Espro 4000 RC» (4 m, mit zwei Dosiersystemen für Saatgut und Dünger oder zwei verschiedene Saaten) und die «Espro 8000 R» mit 8 m Arbeitsbreite, zwei Dosiereinheiten und zwei Verteilköpfen.
Neue «Venta» Eine neue Generation gibt es auch bei den Bestellkombinationen (pneumatische Drillmaschinen «Venta» mit Kreisel- oder Kurzscheibeneggen). Diese zeichnen sich aus durch einfachere Einstellungen verschiedener Funktionen (Arbeitstiefe, Position der Schleppplanke, Schardruck und Saatmenge), die in der Traktorkabine vor genommen werden können. Die neuen pneumatischen Aufbaudrillmaschinen mit der nach aussen geschwungenen Form (für bessere Sicht vom Traktor auf die Säeinheiten) gibt es in den Arbeitsbreiten 3, 3,5 und 4 m.
Onland-Pflug Grosse Flächenleistung, hoher Einsatzkomfort und optimale Arbeitsqualität: Das waren die Vorgaben an die Entwickler der neuen «Vari-Master-L»-Modelle der Pflüge, die im Onland-Verfahren eingesetzt werden können. Die 4- oder 6-Schar-Modelle brauchen traktorseitig Leistungen von 200 bis 300 PS. Der Vorschäler kann werkzeuglos im Winkel und in der Tiefe verstellt werden. Durch die neue geschwungene Grindelform wird der Radüberstand verringert, sodass möglichst grenznah gepflügt werden kann. n
Die patentierte Folienbindung von der «i-Bio+» findet nun auch Eingang bei der neuen PressWickel-Kombination «FBP 3135».
Aushub-Kinematik beim Kreiselheuer «GF 1018»: Alle Kreisel werden gleichzeitig auf die gleiche Höhe ausgehoben.
«Venta 3020 HR»: Pneumatische Säkombination mit Kreiselegge und Doppelscheibenschar. Nahezu alle Einstellungen lassen sich vom Traktor aus erledigen.
Neue Terminals Das Isobus-Kompetenz-Zentrum (CCI) bringt neue Terminals auf den Markt. Als kleinere Version des bestehenden «CCI-200» ist es einerseits der «CCI-50» (Bild links) und anderseits der nach Jahren intensiver Zusammenarbeit der Firmen Grimme, Kuhn, Lemken, Krone und Rauch entstandene «CCI 1200» (Bildmitte und rechts). Dieser neue 12,1"-Bildschirm bietet viel Platz für die gleichzeitige Anzeige von mehreren Darstellungen und kann im Hochoder Querformat genutzt werden. Das «Multi Touch»-Konzept in Verbindung mit der neuen Menüführung bietet eine leichte Bedienung analog heutiger Smartphones. Da der Markt zunehmend mehr Isobus-Maschinen anbietet, die in Kombinationen eingesetzt werden (z.B. Maissaat mit Düngergabe über Fronttank), sind im «CCI 1200» gleich zwei vollwertige Terminals integriert, die auch beide Maschinen gleichzeitig anzeigen und bedienbar machen.
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Kverneland/Vicon setzen die Technik der GPS-basierten Teilflächenbewirtschaftung oder «Section Control» nun auch bei der Futtererntetechnik ein – hier beim Schmetterlingsmähwerk «Extra 7100 T». Bilder: R. Engeler
Kverneland wird smarter Kverneland modernisiert seine Technik. Neben neuen Maschinen sind es insbesondere Elemente des Smart-Farming, die künftig vermehrt in die Geräte einfliessen werden. Roman Engeler
18 neue, verbesserte oder im Sinne des Smart-Farming modifizierte Maschinen sind es, mit denen Kverneland in der kommenden Saison auf den Markt kommt. So halten GPS-Techniken und «Section Control»-Elemente Einzug ins Segment der Futterernte, beispielsweise beim 10 m breit arbeitenden Schmet terlingsmähwerk «Extra 7100 T». Diese Mähwerkskombination kann mit der Vorgewendesteuerung «GeoMow» aufgerüstet werden, mit der man das zeitlich und örtlich richtige Ausheben sowie Absenken der Front- und Heckeinheit automatisch regeln kann. Ist das Feld einmal kartiert, hilft diese Innovation auch beim Ausmähen eines Keils. Zudem wird die Seitenverschiebung im Heck automatisch dahin gehend gesteuert, dass sowohl bei Geradeaus- wie bei Kurvenfahrt stets eine gewünschte, aber nur minimale Überlappung garantiert ist. Ebenfalls mit GPS- und «Section Control»-Elementen kann der 4-KreiselSchwader «Andex 1505» ausgestattet werden. «GeoRake» hebt und senkt die einzelnen Kreisel ohne Eingriff des Fahrers zum richtigen Zeitpunkt, zudem kann die optimale Arbeitsbreite automatisch angepasst werden. 24
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Folienbindung bei «FastBale» Die bereits im Markt eingeführte Nonstop-Rundballenpresse «FastBale» kann jetzt mit der in Schweiz oft gewünschten Folienbindung ausgestattet – oder auch nachgerüstet – werden. Die bestehende Netzbindung wurde so weiterentwickelt, dass nun mit einer einzigen Einheit und werkzeuglos zwischen den beiden Bindungsvarianten gewechselt werden kann. Weiter bekommt die Baureihe der variablen Rundballenpressen «RV 5000» eine schwenkbare Deichsel, gesteuert vom neuen «Auto Feed»-System. «Auto Feed» greift auf Messungen von Füllstandsenso-
ren in der Presskammer zu und soll so bei unterschiedlich breiten oder kurvigen Schwadformen stets für eine gleichmässige Befüllung der Presse sorgen. Zudem sind für diese Presse künftig Feuchtesensoren und Wiegezellen verfügbar. Auf Basis des Modells «RF 4235» hat Vicon für harte Einsätze mit schwierigem Pressgut die neue Festkammerpresse «RF 5325» entwickelt. Diese Maschine besitzt 18 Heavy-Duty-Presswalzen, einen massiveren Rotor und ein Schneidwerk mit 14 oder 25 Messern. Eine hydraulische Steuerung für die Ballendichte soll für eine konstante Pressqualität der Ballen unter allen Bedingungen sorgen.
Bei der Nonstop-Rundballenpresse «FastBale» kann nun zwischen Netz- und Folienbindung gewechselt werden.
Eine hydraulisch automatisierte Deichselsteuerung erleichtert bei ungleichmässigen Schwaden die Arbeit mit der Ballenpresse.
Neuheiten | Markt n
Für die flache Stoppelbearbeitung mit verschiedenen Zinken und Nachläufern ausrüstbar: Grubber «Turbo».
Das unter Druck stehende Säherz ermöglicht eine schnelle Vereinzelung bei der «Optima SX»-Sämaschine.
Die Einzelkornsaat mit «Optima» kann mit Flüssigdüngung aus einem Fronttank kombiniert werden.
«Speed» in der Saat
kann. Das optimierte Design des Rahmens gewährleistet eine zuverlässige Einstellung der Arbeitsbreite, unabhängig von der Position des Stützrades.
so den zentrale Hangausgleich und die Anwinkelung der beiden Ausleger entsprechend steuern können. Speziell für die breiten Gestänge von 32 bis 40 m wurde für den Selbstfahrer ein System zur Anfahrsicherung entwickelt. Ein Hydraulikzylinder zwischen dem ersten und dem zweiten Gestängeelement stellt dabei sicher, dass das zweite Gestängeelement nach hinten ausweichen kann, sobald ein Hindernis berührt wird. n
Die pneumatische Einzelkornsämaschine «Optima» wird auf hohe Tempi getrimmt und kann dank der neuen «SX High Speed»-Säreihe mit Geschwindigkeiten von bis zu 18 km/h arbeiteten. Dieses Säherz ist unter Druck gesetzt. Die Saatkörner werden durch Luft beschleunigt mit bis zu 70 km/h in die Saatfurche befördert. Eine weiche Andruckrolle fixiert die Körner anschliessend in der Saatfurche. Herausfordernd war, für die verschiedensten Saatgüter die Kornfrequenz zu erhöhen und gleichzeitig eine perfekte Ablage zu erzielen. Konstruktiv bedingt, entsteht im Säherz bei der Rotation der Scheiben kaum Reibung, weshalb wenig Drehmoment zum Antrieb, sodass auf einen zusätzlichen Stromgenerator verzichtet werden kann.
Neue «Turbo»-Optionen Für die Flachgrubber vom Typ «Turbo» bietet Kverneland neue Optionen. So können diese Geräte mit Arbeitsbreiten von 3 bis 8 m, angebaut oder aufgesattelt, mit «S»- oder «Reflex»-Zinken ausgerüstet werden. Durch die Vibration sorgen diese Zinken bereits ab geringer Arbeitstiefe für eine gute Durchmischung und intensive Krümelung des Bodens. Weiter sind auch sogenannte «C»-Zinken verfügbar, die mit 270 kg Auslösedruck die Arbeitstiefe konstant in Position halten und zudem die Kraft nicht auf den Rahmen übertragen. Über eine nachlaufende Walze, die hydraulisch in der Höhe verstellt werden kann, erfolgt die Tiefenführung.
Vorgesetztes Stützrad Um nahe an Feldgrenzen, Zäune oder Hindernissen heran pflügen zu können, gibt es zu den Pflügen der Baureihe «2500 i-Plough» ein vorgesetztes Stützrad, das von der Traktorkabine aus über das Isobus-Terminal eingestellt werden
Neues bei den Feldspritzen «iXflow-E» heisst ein neues, kontinuierliches Zirkulationssystem für Anbauspritzen mit elektrisch gesteuerten Düsenhaltern. Sind die Düsenstöcke geschlossen, zirkuliert die Spritzbrühe mit Druck zurück in den Haupttank. Sobald die Düsen stöcke angeschaltet werden, werden sie von zwei Seiten, nämlich durch Hin- und Rücklauf, gespeist. Dadurch beginnen sie direkt ohne Druckabfall zu spritzen. Der vor zwei Jahren präsentierte Selbstfahrer «iXDrive» bekommt zusätzliche Features. Neben einem Treibstoff sparendem «EcoDrive»-Getriebe gibt es für die Gestängesteuerung neue Sensoren, die zusätzlich zur Höhenmessung auf weitere äussere Einflüsse reagieren können und
Neuheiten von Vicon im Video Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-Kanal «Schweizer Landtechnik».
Great Plains Kubota, Eigentümer der Kverneland-Gruppe, hat im letzten Jahr Great Plains, den amerikanischen Spezialisten für Geräte zur Bodenbearbeitung, Saat und Pflanzenschutzapplikation, übernommen. Great Plains wird aktuell als Schwesterfirma von Kverneland im Konzernorganigramm geführt, doch sollen Synergien im Vertrieb, vor allem aber in der Forschung und Entwicklung, angestrebt werden. Künftig soll mit den Geräten von Great Plains eher der extensive Ackerbau beackert werden, während mit den Kverneland-Maschinen der Fokus auf die intensivere Bewirtschaftung gelegt wird.
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rad, S tarterabdeckung, Kurbelgehäuse, Kupplungsdeckel und Zündmodul an Gewicht ein. Die Maschine wiegt 6,6 kg und bringt eine Leistung von 4,3 kW.
Blick unter das Gehäuse
Dank neuem Motor und Schwungrad eine höhere Schnittleistung: Husqvarna lanciert mit der «572 XP» eine neue Motorsäge für professionelle Anwendungen. Bilder: R.Engeler
Neue Generation Husqvarna bringt eine näc hste Generation von Profikettensägen auf den Markt. Angeführt vom Modell «572 XP» sollen die neuen Maschinen durch hohe Leistung und Langlebigkeit bei niedrigen Emissionen überzeugen. Roman Engeler
Husqvarna, der schwedische Hersteller von Kettensägen, nutzte die Plattform der internationalen Forstmesse in Luzern für die weltweit erste Präsentation des neuen 70-ccm-Modells «572 XP». Bei der Entwicklung dieser Maschine setzten die Ingenieure erstmals auf eine sensorba-
sierte Datensammlung und auf eine digitale Prototypenproduktion. So wurden die Sägen für die intensiven Feldtests, die übrigens auf allen fünf Kontinenten durchgeführt wurde, mit allerlei Sensoren zum Sammeln von Daten ausgestattet, um die Geräte so in der Folge laufend optimieren zu können.
Höhere Leistung
Der Motor weist eine bessere Reaktionsfähigkeit auf, was vor allem beim Entasten Vorteile bringen soll.
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Im Vergleich zu älteren Modellen der 70-ccm-Kategorie weist die «572 XP» dank neuem Motor und Schwungrad eine um rund 12 % höhere Schnittleistung auf. Die Drehzahl wurde von 2000 auf 3000 U/min erhöht, was gerade beim Entasten zu einer besseren Reaktionszeit des Motors führen soll. Weiter wurden die Lastverteilung und das Handling der Säge verbessert. Zwar sind Kurbelwelle und Schalldämpfer etwas schwerer ge worden, dafür sparte man bei Schwung-
Dank einer Wärmebarriere aus speziellem Kunststoff, die in die Abdeckung integriert ist, konnte man die Kühlleistung um rund einen Fünftel steigern. Standardmäs sig verfügt die «572 XP» über einen Hochleistungs-Luftfilter, der mit einer grösseren Oberfläche ausgestattet zu einer längeren Lebensdauer führen und eine bessere Filtration der angesaugten Luft ermöglichen soll. Bereits 2009 hat Husqvarna mit «Auto Tune» ein System eingeführt, das Kali brierungen oder manuelle Anpassungen überflüssig macht, da die Maschine sich stets selbstständig korrekt einstellen kann. Bei der «572 XP» hat man dieses System überarbeitet, sodass die automatischen Anpassungen nun bis zu zehn Mal schneller erfolgen.
Neue Kette Standardmässig liefert Husqvarna die «572 XP» mit einer neuen 3/ 8 -Zoll-Vollmeissselkette «X-Cut C85». Diese Kette kann aus der Schachtel heraus verwendet werden – bereits geschärft und vorgestreckt – und ist am goldfarbenen Verbindungsglied zu erkennen. Ab Oktober dieses Jahres wird die Motorsäge in der Schweiz zu einem Preis von CHF 1560.– erhältlich sein. n
Steckbrief Kettensäge Husqvarna «XP 572» Hubraum: 70,6 ccm Leistung: 4,3 kW Tank (Kraftstoff): 0,7 l Tank (Öl): 0,35 l Kettenteilung: 3/ 8 Zoll Schwertlänge: 38–70 cm Gewicht: 6,6 kg Preis: ab CHF 1560.– (inkl. MwSt.) (Herstellerangaben)
Video zur Kettensäge Husqvarna «572 XP» Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube- Kanal «Schweizer Landtechnik».
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Auslegermulcher sollen auch schwer zugängliche Stellen erreichen. Dieser Ausleger kann hydraulisch in einem Bereich von 116° nach hinten geschwenkt werden, das erleichtert das Umfahren von Hindernissen. Bild: Kuhn
Auslegen, mähen und mulchen Kommunalbetriebe, Lohnunternehmer und Landwirte sind die Hauptzielgruppen für die Auslegermäher. Beim Käufer stehen ein vielseitiger Einsatz und eine ergonomisch gute Bedienung im Vordergrund. Ruedi Hunger
Wer an Auslegermäher oder Auslegermulcher denkt, bringt diese in erster Linie mit Kommunalarbeiten und Strassenunterhalt in Verbindung. Dies sind aber nicht zwingend die einzigen Einsatzgebiete, auch die moderne Landschaftspflege der Landwirtschaft und ein mögliches Verbot von Glyphosat eröffnen immer mehr Einsatzfelder. Nicht selten ermöglicht die Anwendung eines Auslegermulchers den Aufbau eines zusätzlichen 28
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Standbeines im Bereich der Kommunalarbeiten. So konnten sich die Verkaufszahlen in den vergangenen Jahren nicht nur stabil halten, sondern – entgegen dem übrigen Trend der Landtechnik – gar steigern. Das hat zur Folge, dass die Anzahl Anbieter gestiegen ist und das heutige Angebot den Bedarf übersteigt, was sich über kurz oder lang, beim einzelnen Anbieter negativ auf die Verkaufszahlen auswirken wird.
Traktor oder Spezialfahrzeug? Als Trägerfahrzeuge kommen Traktoren und kommunale Fahrzeuge wie beispielsweise der Unimog infrage. Dazwischen gibt es zahlreiche weitere Fahrzeuge, die sich ebenfalls als Trägerfahrzeug eignen, und, weil das Angebot so vielseitig ist, lässt sich auch ein passender Auslegerarm dazu finden. Apropos «passend»: es gibt die leichten und entsprechend auch billigen Auslegermulcher, mit denen weniger
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Böschungsmulcher
Anbauarten/Anbauräume (Front-/Heckanbau Traktor)
Als Bindeglied zwischen «normalen» Front-/Heckanbau-Mulchgeräten und dem Auslegermulcher dienen die Böschungsmulcher. Alle namhaften Hersteller von Mulchgeräten bieten auch Böschungsmulcher an. Böschungsmulcher werden im traktornahen Bereich seitlich auf-/abgeklappt oder an einem Parallelogramm nach aussen in Arbeitsposition geschoben.
hohe Ansprüche abgedeckt werden, und es gibt natürlich die schwereren und stabileren Profi-Geräte für gehobene Ansprüche. Viele Hersteller decken mit ihrem Angebot verschiedene oder gar alle Zielgruppen ab.
Bedienkomfort erwünscht Der Anwender wünscht sich – gerade wegen der vielen hydraulischen Funktionen – einen hohen Bedienungskomfort. Hersteller reagieren darauf mit JoystickBedienung und elektrohydraulischer Steuerung. Die hydropneumatische Mulchkopfentlastung (Kuhn serienmässig) lässt in allen Spezialbereichen einen feinfühligen Mulchereinsatz zu. Dem gegenteiligen Trend folgend – nämlich eine abgespeckte Version von Profigeräten – bieten einige Hersteller (z.B. die «Twose»-Baureihe von McConnel) auch gezielt einfachere Modelle für den weniger anspruchsvollen Anwender an.
Optimalen Anbau wählen Als Anbauräume werden der Front-, der Zwischenachs- und der Heckbereich genutzt. Zahlenmässig werden Geräte für den Heckanbau mit Abstand zahlreicher angeboten als die anderen Varianten. Der Front-, aber auch der Zwischenachsanbau ermöglichen dem Bediener einen guten Blick auf den Mäh- oder Mulchkopf, auch die Heckenschere kann insbesondere im Frontanbau gut überwacht werden. Der Heckanbau verdeckt vor allem beim traktornahen Einsatz oft die Sicht auf den Mäh- oder Mulchkopf – teilweise oder ganz. Eine ergonomisch ungünstige Körperhaltung des Fahrers ist die Folge. Zahlreiche Hersteller reagieren auf diesen Nachteil, indem sie einen nach vorne geschwenkten Auslegerarm anbieten. Damit kommt das Arbeitsgerät (wieder) in einen für den Fahrer gut einsehbaren Bereich. Spezialfahrzeuge mit einem An- / Aufbauraum auf dem Fahrzeug sind diesbezüg-
Der Frontanbau ist insbesondere für kommunale Arbeiten der bevorzugte Anbauraum. Er bietet dem Fahrer eine gute Übersicht und sichert eine ergonomisch günstige Bedienung des Geräts. Bei Traktoren können nicht zu unterschätzende Torsionskräfte auftreten, die konstruktionsmässig in den Block eingeleitet werden müssen (Bild Stegemann/Dücker Kommunalrahmen).
Für den landwirtschaftlichen Einsatz wird oft der 3-Punkt-Heckanbau bevorzugt. Der Geräteanbau gestaltet sich entsprechend einfach. Bei der Übersicht müssen gegenüber dem Frontanbau hingegen einige gewichtige Abstriche gemacht werden. Auch bezüglich der Körperhaltung muss der Fahrer bei am Heck angebauten Geräten einige Abstriche machen.
Arbeiten im Sichtbereich des Fahrers
Bei Heckanbaugeräten setzen sich bei vielen Herstellern jene Modelle für den professionellen Anwendungsbereich durch, die einen nach vorne abgewinkelten Ausleger aufweisen. Durch den Versatz von rund einem Meter, gemessen von den Unterlenker-Fangkugeln bis zur Rotormitte, verbessern sich die Sichtfreiheit und damit der Arbeitskomfort.
Der Frontanbau bringt zwar eine hohe Belastung der Traktorvorderachse mit sich, sichert dem Fahrer aber beste Übersicht. Im Bild die schwere Ausführung eines dreiteiligen Auslegers mit Teleskoparm. Zur besseren Gewichtsverteilung bieten einzelne Hersteller die aufgelöste Bauweise mit dem Hydrauliktank an der Heckhydraulik an.
Arbeiten im traktornahen Bereich
Mit zwei- oder dreiteiligem Auslegerarm kann auch auf der anderen Seite des Zaunes «gegrast» werden. Im Bereich des erweiterten Strassenunterhaltes kommt es oft vor, dass über feste Zäune oder Leitplanken hinweg gemulcht oder gemäht wird.
Wenn Böschungen ausschliesslich im traktornahen Bereich gemäht bzw. gemulcht werden, bieten sich kurze Auslegerarme an. Diese Bauart ermöglicht (noch) den mechanischen Antrieb mittels Keilriemen. Im Bild ein Horizontal-Mulchgerät.
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n Kommunaltechnik
lich gegenüber dem Traktor im Vorteil. Im Übrigen wird bei diesen Fahrzeugen schwerpunktmässig der vordere Anbauraum genutzt. Nicht zuletzt, weil je nach Hersteller auch eine Seitenverschiebung genutzt werden kann.
Hydraulische Antriebssysteme
Torsionskräfte beim Frontanbau
Das Öl für alle hydraulischen Bauteile stammt üblicherweise aus der bordeigenen Hydraulikversorgung. Damit ist gewährleistet, dass die ganze Hydraulikanlage auf die Bedürfnisse des Geräts ausgelegt ist. Dies einschliesslich eines darauf abgestimmten Kühlsystems, das die Wärmeentwicklung verringert. Der Kühler wird hydraulisch (oder elektrisch) angetrieben. Optional gibt es eine elektrische Rotorsteuerung.
Neben der bordeigenen Hydraulikversorgung gibt es die Möglichkeit, dass die Versorgung über die Leistungshydraulik des Trägerfahrzeuges sichergestellt wird. Die Steuerung der Böschungsmäher erfolgt heute vielfach über eine Einhebelbedienung bzw. über einen Joystick. Eine solche Steuerung garantiert in der Regel einen hohen Bedienungskomfort für den Anwender.
Oft ist klein besser als gross!
Ausleger mit mehreren Metern Auslage verursachen erhebliche Drehmomente, die auf den Traktor, sprich Block, übertragen werden. Solche Torsionskräfte können, wenn sie ungenügend abgestützt sind, früher oder später zu Problemen führen. In Zusammenarbeit mit der Firma Dücker hat der Valtra-Händler Stegemann aus Billerbeck (Deutschland) einen speziellen Tragrahmen geschaffen. Speziell ist, dass Tragrahmen zwei verschiedene Anbaurahmen nutzen. Einerseits das Fronthubwerk, anderseits aber zusätzlich die Frontladerkonsolen. Letztere sind vorab schon so konstruiert, dass sie Verwindungskräfte in den Block eintragen. Torsionskräfte werden auf diese Art massiv entschärft. Der Rahmen wiegt rund 340 kg und kostet laut unverbindlicher Angabe etwa 7100 Euro.
Anbaugeräte für jeden Zweck
Es gibt Situationen, wo kleinere Trägerfahrzeuge mit einer angepassten Auslegergrösse passender sind als grosse Fahrzeuge. Oft können diese Fahrzeuge abseits der Fahrbahn eingesetzt werden und behindern den Strassenverkehr nicht. Zudem ist die Übersichtlichkeit besser.
Professioneller Strassenunterhalt
Mit Ausnahme der kleinsten Auslegerarme die fast ausschliesslich für Ast- und Heckenscheren eingesetzt werden, ist die Anzahl an Anbaugeräten sehr zahlreich. Verbreitet sind Mäh- und Mulchköpfe mit Arbeitsbreiten ab 80 bis 125 cm. Abweichungen nach unten und oben bestätigt die Regel. Zunehmend werden die Geräte direkt hydraulisch angetrieben. In den Mulchköpfen kommen vom einfachen «Y»-Messer bis zum (schweren) Hammerschlegel alle Varianten von Werkzeugen zum Einsatz. Kreissägen und Astscheren werden vermehrt verkauft, sie hinterlassen einen sauberen Schnitt. Zudem sind sie – im Vergleich zum oft genutzten Mulchkopf – relativ weit weg vom Trägerfahrzeug. Herabfallende Äste gefährden das Fahrzeug (Spiegel, Auspuff usw.) entsprechend weniger.
Fazit
Hydraulisch angetriebener Mulchkopf. Getragen wird er vom Ausleger im Frontanbau und von Schieberahmen. Als Trägerfahrzeug dient ein Spezialfahrzeug (Transporter mit Semi-Hydrostat). Die Sitzposition entscheidet über den Sichtbereich des Fahrers.
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Anspruchsvoll für Fahrer, Bedienpersonen und Trägerfahrzeuge: Eine Dreierkombination unter Nutzung von verschiedenen An- und Aufbauräumen ist eigentlich nur mit Spezialfahrzeugen wie beispielsweise einem Unimog einsetzbar.
Das ganze Angebot an Auslegertechnik und Böschungsmäher lässt erahnen, welche Bedeutung diese Geräte in der Landwirtschaft, im Kommunalbereich und beim Strassenunterhalt haben. Sie sind schlichtweg nicht mehr wegzudenken. Eine Marktübersicht in Form eines Kurzbeschriebs des jeweiligen Herstellers findet man auf www.agrartechnik.ch. n
Kommunaltechnik n
Start per Knopfdruck Im zweiten Schritt wurde der Rasenmäher am aufgezeichneten Startpunkt abgestellt. Per Fernbedienung startete die Bedienperson die Maschine und gab das Signal für den Arbeitsbeginn. In der Folge mähte die Maschine brav die zuvor aufgezeichneten Fahrtmuster exakt ab, rollte von Fairway zu Fairway, wendete an den Enden autonom, wich den Hindernissen aus und stoppte auch sofort, wenn sich beispielsweise ein Mensch vor den Mäher stellte.
Fazit
Wichtigste Elemente für das autonome Fahren: GPS-Empfänger und die Steuerungselektronik.
Autonome Fahrkonzepte funktionieren. Damit wirklich alle sicherheitsrelevanten Aspekte in diese Konzepte einfliessen, sind wohl noch einige Anpassungen zu machen – egal ob beim Autor, Traktor oder bei grösseren Rasenmähern. Offen bleiben die rechtlichen Fragen. Die Industrie wartet schon sehnlichst auf entsprechende Antworten der Gesetzgeber. Ein anderes Problem ist letztlich der noch hohe Preis, der sich aufgrund von Skaleneffekten bei Verbreitung dieser Technologie aber nach unten bewegen dürfte. n
Bilder: D. Senn, R. Engeler
Autonom auf dem Green Autonome Fahrkonzepte gewinnen aus unterschiedlichen Gründen an Bedeutung – im täglichen Verkehr wie in der Landwirtschaft. Praxiserprobte Beispiele gibt es bereits in der Rasenpflege. Dominik Senn und Roman Engeler
Fünf Dutzend Golfrasenpfleger aus der ganzen Schweiz waren so platt wie der sauber gemähte Golfplatz: Staunend erlebten sie die erste Vorführung eines vollständig autonom und ohne Fahrer arbeitenden Rasenmähers, der mit der patentierten «Teach&Play»-Technik der deutschen Firma Precision Makers arbeitete. Einem Sichelmäher John Deere «9009» wurden zuvor die notwendigen Elemente wie Empfänger für das GPS-Signal (mit RTK-Korrektur), Lenkzylindern für das Steuern des Fahrzeugs, Ultraschall- und Radarsensoren für die Erken-
nung des Umfelds und allfälliger Hindernisse sowie die Elektronik für die gesamte Steuerung des Fahrzeugs appliziert. Rein theoretisch könnte der Mäher aufgrund hinterlegter, elektronischer Karten ohne vorheriges Abfahren der zu bearbeitenden Fläche funktionieren. Bei der Präsentation von Robert Aebi Landtechnik wurde diese aber zuerst umrundet, und das Gerät zeichnete dabei alle Arbeitsschritte von Lenkvorgängen über Gaspedaleinsätze, Anheben und Absenken der Anbaugeräte bis zur Zu- und Abschaltung des Mähwerks präzise auf.
Autonom und ohne Fahrer auf dem Green und Fairway unterwegs: ein Rasenmäher John Deere «9009».
Die «Stossstangen» sind mit Radar- und Ultraschallsensoren ausgestattet, sodass der Mäher das Umfeld erkennt und entsprechend reagieren kann (ausweichen oder stoppen).
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n Kommunaltechnik
Der nächste Winter kommt bestimmt. Weniger sicher ist, wie viel Schnee er bringt. Bild: R. Hunger
Rotierende Schneeräumgeräte Bei grossen Schneehöhen oder stark verdichtetem Schnee reichen die Schubkräfte von Fahrzeugen mit Schneepflug nicht mehr aus, um den Schnee seitlich wegzuschieben. Daher sind Räumgeräte mit rotierenden Werkzeugen notwendig. Ruedi Hunger
Landläufig werden rotierende Schneeräumgeräte als «Schneefräsen» angesprochen. Beim genaueren Hinschauen gibt es aber Unterschiede. 32
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Schneefräse Die Schneefräse ist ein weitverbreitetes Schneeräumgerät mit rotierenden Werkzeugen. Die Drehachse verläuft waag-
recht und rechtwinklig zur Fahrzeuglängsachse. Schneefräsen sind mit einer einzelnen, liegenden (ein- oder zweiteiligen) Fräswalze ausgestattet. Sie
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werden deshalb auch als einstufige Räummaschine bezeichnet. Der Antrieb erfolgt über die Zapfwelle, hydraulisch oder gege benenfalls über einen Aufbau-Verbrennungsmotor.
Schneeschleuder Schneeschleudern sind einstufige Räummaschinen, deren Drehachse mit rotierenden Werkzeugen parallel zur Fahrzeugachse liegt. Zum Lockern des Schnees haben sie einen sogenannten Vorschneider. Der Antrieb erfolgt über die Zapfwelle, hydraulisch oder über einen Verbrennungsmotor.
gen, insbesondere den Kommunaleinsatz in Gemeinden, gibt es Schneefrässchleudern als Anbaugeräte zu Einachsern und Motormähern. Auch auf dem Landwirtschaftsbetrieb kann eine Anbau-Schneefrässchleuder zusätzliche Auslastung für den Motormäher bringen. Der Geräteanbau bzw. Gerätewechsel (Schneepflug, Schneefrässchleuder) erfolgt werkzeuglos. Handgeführte Schneekehrbesen kommen (zu) selten zum Einsatz, dabei könnten sie in vielen Fällen den Fahroder Gehweg optimal von einer Schneeschicht (0 – 10 cm) befreien. Die aus unterschiedlich angeordneten Kunst stoffborsten bestehenden Kehrbesen entfernen Schnee und Schneematsch. Hauptsächlich werden Polypropylen-, Polyethylen- oder Nylonborsten verwendet. Bei den Leistengeräten ist der «Hubschraubereffekt» (ein Begriff aus der Branche) zu beachten. Dieser tritt bei
linearer Anordnung der Borstenleisten auf. Bei gedrehter oder V-förmiger Borstenanordung liegen die Borsten gleich mässig auf der Fläche auf, sodass dieser Effekt nicht auftritt.
Angebaute Schneeräumgeräte für Zweiachsmäher und Transporter Kommunen verwenden oft «Transporter» mit Allradantrieb als Trägerfahrzeuge zur Schneeräumung. Dem Fahrer bietet das Fahrzeug gute Übersicht. Praktisch alle Hersteller bieten ein Modell mit stufenloser Getriebetechnik an. Die Geräteaufnahmeplatte ist nahe am Fahrzeug und direkt mit dem Fahrzeugchassis verschraubt. Ein Novum der Firma Lindner, das «TracLink»-System, erlaubt die automatische Geräteerkennung. Damit wird dem Fahrer unter anderem eine mögliche Überschreitung der erlaubten Vorderachslast angezeigt.
Schneefrässchleuder Diese Räummaschinen bestehen aus einer Kombination von Schneefräse und Schneeschleuder. Die langsam drehende Fräswalze erfasst den Schnee und führt ihn einem schnell laufenden Schleuderrad zu, welches den Schnee seinerseits über einen Kamin auswirft. Der Antrieb erfolgt über die Zapfwelle, hydraulisch oder mit einem Aufbaumotor.
Schneekehrbesen Räummaschine mit rotierendem Besen. Der von den Borsten erfasste Schnee wird durch die Schrägstellung der Kehrwalze zur Seite transportiert. Der Besendurchmesser liegt zwischen 25 cm und 140 cm. Einteilige Kehrbesen haben einen (hydraulischen) seitlichen Antrieb, zweiteilige werden über ein mittiges T-Getriebe mechanisch angetrieben.
Handgeführte, rotierende Schneeräumgeräte
Die Geräte, die an Einachser angebaut werden können, sind als zweistufiges Arbeitsgerät konzipiert. Als erste Stufe wird die waagrecht und quer zur Fahrrichtung liegende Frästrommel bezeichnet, sie fräst den Schnee ab und führt ihn der zweiten Stufe zu. Die zweite Stufe ist das Schleuderrad, welches den Schnee übernimmt, beschleunigt und über eine Auswurfvorrichtung auswirft.
Die verschiedenen Schneekehrbesen unterscheiden sich durch die Borstenanordnung: – Spiralform – voller Borstenbesatz – Leistenbesatz – gedrehter Leistenbesatz – V-förmiger Leistenbesatz Lücken im Besatz verhindern, dass sich die Besenwalze mit Schnee füllt.
Schneefrässchleuder an Transportern und Zweiachsmähern
Handgeführte Schneeräumgeräte Im privaten Bereich überwiegen Spezialmaschinen mit kompakter Bauweise die von verschiedenen fernöstlichen Herstellern angeboten werden. Diese Kompakt-Schneefrässchleudern werden mit Rad- oder Raupenfahrwerk angeboten. Für einen Anwendungsbereich mit höheren Anforderun-
Transporter bieten dem Fahrer mit dem Frontanbau eine gute Übersicht. Vierradlenkung und Stufenlostechnologie verleihen dem Fahrzeug Beweglichkeit. Eingesetzt werden können Schneefräsen, Schneeschleudern, Schneefrässchleudern und Schneekehrbesen. Der Antrieb erfolgt über die Zapfwelle an der Transporterfront.
Zweiachsmäher werden für den Winterdienst mit Anbaugeräten aus dem kleineren bis mittleren Segment ausgerüstet. Stufenlostechnologie, Vierradantrieb und Vierradlenkung machen das Fahrzeug sehr flexibel. Der Anbau erfolgt praktisch ausschliesslich über das Dreipunktgestänge an der Front. Der Antrieb erfolgt über die Zapfwelle.
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n Kommunaltechnik
Winterdienst mit dem Zweiachsmäher bringt eine willkommene zusätzliche Auslastung des Fahrzeuges. Allradantrieb und Vierradlenkung verleihen dem Fahrzeug ausgeprägte Beweglichkeit. Die Räumbreite ist der Fahrzeuggrösse und der Motorstärke angepasst. 240 cm breite Schneeräumgeräte, Raupenfahrwerk und Überkopfwinde, wie sie die Firma Aebi anbietet, sind eine Ausnahme und daher eine Zusatzausrüstung für spezielle Einsatzbedingungen.
Angebaute Schneeräumgeräte für den Traktor Zur Aufnahme von rotierenden Schneeräumgeräten hat der Traktor zwei Anbauräume. Heckseitig werden Schneeräumgeräte am 3-Punkt-Gestänge angebaut. An der Front ist dies, analog zum Heck, auch an der Fronthydraulik möglich. Vorteilhaft ist der Anbau mittels genormter Geräteaufnahmeplatte. Hierbei kommen je nach zulässigem Gesamtgewicht Anbauplatten F2 (bisherige Bezeichnung
Form B, Grösse 3) oder F1 (bisher Form A, Grösse 5) zur Anwendung. Die Aufnahmeplatten sind zum erleichterten Anbau mit Zentriervorrichtungen versehen.
Angebaute Schneeräumgeräte für das Kommunalfahrzeug Unimog Durch seine Bauart mit Allradantrieb, den drei An- und Aufbauräumen (vorne, mittig, hinten), einem Zapfwellenantrieb hinten und vorne sowie der Arbeitshydraulik ebenfalls hinten und vorne ist der
Front- oder Heckanbau-Schneefrässchleuder am Traktor
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Der Frontanbauraum eignet sich gut für den Anbau von Schneefrässchleudern. Allerdings muss die erlaubte Vorderachsbelastung berücksichtigt werden. Betreffend Frontanbau gelten die Strassenverkehrsvorschriften nach VRV Art. 64 Abs.3 und VTS Art. 28a. Der Traktor muss mit einem Getriebe ausgerüstet sein, das geringe Fahrgeschwindigkeiten ermöglicht.
Mittels Rückfahrvorrichtung können am Heckanbauraum des Traktors auch grosse und schwere Schneeräumgeräte mit hoher Leistung eingesetzt werden, ohne die Vorderachse übermässig zu belasten. Die Übersichtlichkeit für den Fahrer bleibt erhalten, und moderne Traktorgetriebe lassen in Rückwärts-Schubfahrt auch tiefe Fahrgeschwindigkeiten zu. Vorteilhaft ist der Anbau mittels genormter Aufnahmeplattform.
Unimog mit Seitenschneefräse
Unimog mit Schneefrässchleuder
Einstufige Seitenfräse zum seitlichen Räumen eines Schneewalls, der durch den Einsatz des Schneepfluges entsteht. Der zusätzliche Zuführpflug schiebt Schneeresten zur Frästrommel. Für den Schneeverlad auf LKW gibt es eine Schubstange mit Gummipuffer. Zudem kommen beim Verlad Verladekamine mit gezielter Schneestrahlführung zum Einsatz.
Diese zweistufigen Geräte werden zur universellen Schneeräumung eingesetzt. Es kann sowohl frisch gefallener, lockerer Schnee als auch alter verdichteter Schnee geräumt werden. Der Antrieb erfolgt über die Zapfwelle. Neben den einfachen Auswurfkaminen (Bild) kommen auch spezielle Verladekamine zum Einsatz. Die Schürfleisten sind aus verschleissbeständigem Stahl.
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Unimog ein ideales Trägerfahrzeug für den kommunalen Einsatz. Untersetzung und/oder hydrostatischer Fahrantrieb sind weitere Pluspunkte, die für seine Eignung als Winterdienst-Trägerfahrzeug sprechen. Deshalb gibt es für den Unimog auch eine grosse Anzahl und viele Varianten von Räumgeräten.
Radlader- und SelbstfahrerSchneefrässchleuder Radlader haben oft keine ausreichende Hydraulikanlage die für den Antrieb eines Fräsaggregates ausgelegt ist. Deshalb werden diese Schneeräumgeräte mit einem eigenen Antriebsmotor ausgerüs-
tet. Der autonome Antrieb setzt voraus, dass alle Komponenten, die zu einem Antriebsmotor gehören (inkl. Treibstofftank), als «Monoblock»-Aggregat (Zaugg) verbaut sind. Lediglich ein elektrisches Kabel zum Steuerpult, über das alle Funktionen gesteuert werden, führt in die Fahrerkabine des Trägerfahrzeuges. Selbstfahrende Räumfahrzeuge werden zum Räumen von grossen Schneemengen verwendet. Sie werden im Hochgebirge – insbesondere auf Passstrassen – und mit entsprechender Ausrüstung auch auf Flughäfen eingesetzt. Während im Gebirge grosse, verharschte Schneemengen mit entsprechend tiefer Fahrge-
schwindigkeiten zu räumen sind, ist auf Flughäfen die Geschwindigkeit von grosser Bedeutung. Um den Verschleiss am Räumkopf tief zu halten, werden verschiedene Bauteile aus verschleissfestem Hardox-Stahl gefertigt.
Fazit Für die Schneeräumung stehen zahlreiche rotierende Räumgeräte zur Verfügung. Ebenso gross ist die Anzahl an Anbau- bzw. Trägerfahrzeuge. Insbesondere für den professionellen Einsatz in Forst, Landwirtschaft und den Kommunen sind entsprechend robuste Geräte einzusetzen. n
Schneefrässchleuder an Spezialfahrzeugen
Selbstfahrer mit Motorleistungen bis 500 kW sind – abhängig von den Einsatzbedingungen – in der Lage, 4000 bis 6000 t Schnee pro Stunde zu entfernen. Diese Maschinen sind mit einem Antriebsmotor, der Fahrantrieb und Räumkopf antreibt, ausgestattet. Während der Fahrantrieb hydrostatisch erfolgt, wird der Räumkopf mechanisch oder hydrostatisch angetrieben.
Radlader haben oft keine genügend grosse Hydraulikleistung. Deshalb gibt es für sie autonome Schneefrässchleudern, die mit wenigen Handgriffen von einer Person an den hydraulisch verriegelbaren Radlader-Schnellanschluss angehängt werden können. Auch diese Aggregate sind nach dem Zweistufensystem mit Fräshaspel und Schleuderrad gebaut. Motorleistung ab 80 kW (Zaugg).
Tabelle: Räumverfahren in der Übersicht Verfahren
Schnee höhen
Geschwindigkeit
Vorteile
Pflugräumung
5 – 80 cm
0 – 50 km / h Geringe Anschaffungskosten, hohe Arbeitsgeschwindigkeit
Bei unebenem (Strassen-)Belag grosse Restschneemengen
Schnee-kehren
0 – 5 cm
0 – 10 km / h
Geringe Arbeitsgeschwindigkeit, Spritzgefahr
Räum-kehren
0 – 50 cm
0 – 30 km / h Höhere Räumgeschwindigkeit im Vergleich zu Schneekehren, sehr gründliche Räumung
Höherer Geräteaufwand, grössere Antriebsleistung erforderlich
Schneeschleudern
20 – 150 cm
0 – 12 km / h
Grosse Wurfweite
Bei verhärtetem Schnee nicht einsetzbar
Speziell für Randverwehungen und Schneeverladung geeignet
Fräsen
50 – 200 cm
0 – 6 km / h
Einsatz bei verhärtetem Schnee und vollflächigen Verwehungen möglich
Hoher Geräteaufwand, hohe Antriebsleistung
Schneeverladung möglich
Gründliche, belagschonende Schneeräumung, Streustoffersparnis
Nachteile
Bemerkungen
Besonders für trockenen Schnee und Schneematsch geeignet
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n Kommunaltechnik
Fahrzeug und Räumgerät sind unter winterlichen Einsatzbedingungen harten Belastungen ausgesetzt.
Bild: Valtra
Schneepflug ist nicht gleich Schneepflug Ob Schneematsch, nasser Schnee oder trockener Schnee: Für die verschiedenen Einsatzsituationen gibt es am Markt die entsprechenden Schneepflugtypen. Ruedi Hunger
Wer einen Schneepflug einsetzen will, muss – insbesondere, wenn es sich um einen solchen zum Anbau an zu ein Trägerfahrzeug handelt – vorerst die fahrzeugseitigen Voraussetzungen beachten. Grundsätzlich sollen Fahrzeuge, die im Winterdienst eingesetzt werden, mit Allradantrieb ausgerüstet sein. Kommunalbereifung ist unter winterlichen Bedingungen der «normalen» AS-Bereifung vorzuziehen. Schneeketten gehören zur selbstverständlichen Ausrüstung für Fahrzeuge, die im Winterdienst eingesetzt werden.
Achslast und Gesamtgewicht Beim Einsatz von grossen Schneepflügen kann die zulässige Vorderachsbelastung 36
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erreicht oder überschritten werden. Zu beachten ist, dass sich die Vorderachsbelastung durch Anbaupflug und Anbauteile um etwa das 1,5-Fache des reinen Pfluggewichtes erhöht. Massgebend sind der Abstand zwischen Pflugschwerpunkt und Vorderachse sowie der (Fahrzeug-) Radabstand. Bei Winterdienstfahrzeugen, die mit zusätzlichem Streustoffbehälter ausgerüstet werden, ist auch das zulässige Gesamtgewicht zu beachten.
Gute Bodenanpassung erwünscht Eine saubere mechanische Schneeräumung erfordert eine optimale Anpassung des Räumsystems – sprich des Pflugs – an das Längs- und Querprofil der Fahrbahn.
Die Längsanpassung wird durch das Fahren in Schwimmstellung erreicht – wobei der Pflug mit seinem Eigengewicht auf der Fahrbahn aufliegt. Verschleiss und Räumgeräusche werden durch mechanische oder hydraulische Pflugentlastungssysteme reduziert. Das heisst, ein Teil des Auflagegewichts (Pflug) wird auf das Fahrzeug übertragen. Gleichzeitig bleibt die Lenkfähigkeit des Trägerfahrzeuges erhalten. Sogenannte «Querneigungsdifferenzen» zwischen Fahrzeug und Pflug werden durch eine pendelnde Aufhängung ausgeglichen. Für die Anpassung an Unebenheiten der Fahrbahn gibt es elastisches Schürfleistenmaterial, ein vertikal bewegliches Mehrscharsystem oder die
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quer pendelnde Aufhängung geteilter Schürfleisten.
Frontkraftheber oder Anbauplatte Am Einachser (Motormäher) werden die Schneepflüge über den herstellerspezifischen Gerätekupplungspunkt angebaut. Leider besteht diesbezüglich noch keine Normung. Bei kleinen Kommunaltraktoren und schmalen Geräteträgern wird das Gerät entweder mittels Frontgerätedreieck mit dem Hubgestänge oder mittels einer anderen herstellerspezifischen Vorrichtung angebaut. Die genormte Anbauvorrichtung – eine sogenannte Anbauplatte – wird bei Traktoren, Geräteträgern (Transporter, Uni-
mog) und Lastwagen verwendet. Die Grösse der genormten Anbauplatte hängt vom zulässigen Gesamtgewicht ab. Der vorhandene Frontkraftheber kann ebenfalls verwendet werden, obwohl er nur bedingt geeignet ist, weil die auftretenden Kräfte nicht zu unterschätzen sind. Unterlenker und ihre Aufhängung sind bei schlagartig auftretenden Spitzenbelastungen potenzielle Schwachpunkte.
tragen werden. Ohne funktionierende Überlastsicherung kommt es zwangsläufig zu Deformationen an der Pflugkonstruktion oder am Fahrzeugrahmen. Die Sicherung ist so ausgelegt, dass die Pflugschar nach hinten und oben ausweichen kann. Die Auswirkungen von Anfahrmomenten sind wesentlich von der Fahrgeschwindigkeit und von der Trägheit des Sicherungssystems abhängig.
Schutz vor grossen Kräften
Reibung bedeutet Verschleiss
Schneepflüge unterscheiden sich auch durch die verwendete Überlastsicherung. Diese soll verhindern, dass beim Anfahren an Kanten oder Steinen grosse Kräfte auf den Pflug und/oder das Fahrzeug über-
Die Pflugunterkante ist durch Reibung auf der Fahrbahn von hohem Verschleiss betroffen. Aus diesem Grund werden auswechselbare Schürfleisten (Verschleissteil) montiert. Je nach Einsatzbereich (Ortsstrassen, Überlandstrassen, Autobahnen, Flughafen usw.) werden unterschiedliche Schürfleisten eingesetzt: • Polyurethanschürfleisten (Küprene) sind verschleissfest, temperaturbeständig in der Bandbreite von −90 °C bis +70 °C. • Gummischürfleisten haben ebenfalls verschleissfeste Eigenschaften, sie sind zusätzlich flexibel und haben ein hohes Rückstellvermögen. Sie passen sich gut der Strassenkontur an. • Stahl-Gummi-Korund. Diese Schürfleisten bestehen aus hoch verschleissfestem Stahl, kombiniert mit verschleissfestem Gummi und Korundformteilen. Korund ist ein sehr hartes Oxid.
Stahlblechschieber für Einachser
Einscharige Anbaupflüge
Die einfachsten Schneepflüge sind Stahlblechkonstruktionen, die meistens mechanisch in die Räumstellung (links, rechts, mittig) verstellt werden. Der Kontakt zur Räumfläche erfolgt über Stahl-, Gummi- oder Kunststoffschürfleisten. In aller Regel fehlt an diesen einfachen Schneepflügen eine Überfahrsicherung zum Schutz gegen Anfahren an Hindernisse (evtl. Scherbolzen). Schäden sind aufgrund geringer Geschwindigkeit selten.
Schneepflug aus einer einteiligen Pflugschar. Ein automatisches Überfahrsystem, bestehend aus zwei Segmenten, ermöglicht ein sicheres Überfahren von Hindernissen ohne Beschädigung des Schneepfluges. Der Pflug wird über eine Aufnahmeplatte oder über Lenker beziehungsweise 3-Punkt-Gestänge an das Trägerfahrzeug angebaut. Das Schwenken erfolgt entweder in Stufen – durch Umstecken von Bolzen – oder hydraulisch stufenlos, rechts/links.
Mehrscharige Schneepflüge
Sonderbauform: Variopflug
Der Schneepflug besteht aus mehreren (1 – 3) Einzelpflugscharen, die beim Anfahren an Hindernisse über eine Lenkerführung nach oben/hinten ausweichen können. Jede Pflugschar trägt eine auswechselbare Schürfleiste, welche den Kontakt zur Strassenoberfläche herstellt. Die Auswurfrichtung wird stufenlos nach rechts oder links verstellt.
Vario-Schneepflüge besitzen zwei schwenkbare Pflugscharen, die über zwei Schwenkzylinder unabhängig voneinander betätigt werden können. Der Vario-Schneepflug kann variabel den momentanen Einsatzbedingungen angepasst werden. Folgende Konfigurationen sind möglich: • Seitenstellung links oder rechts • Keilpflugstellung • V-Stellung (auch Räumstellung)
Strassenverkehrsrecht Verkehrsregelverordnung (VRV), Art. 64 Abs. 3: – Schneeräumgeräte dürfen breiter sein als die zu ihrem Einsatz verwendeten Fahrzeuge, sie müssen jedoch auffällig gekennzeichnet sein. Verordnung über die technischen Anforderungen (VTS), Art. 28a: – Fahrzeuge, bei denen vorübergehend angebrachte erforderliche Schneeräumgeräte mehr als 3,00 m vor die Mitte der Lenkvorrichtung reichen (Art. 38 Abs. 3), dürfen ohne Bewilligung verkehren und gelten nicht als Ausnahmefahrzeuge. Schneeketten (…) (VTS), Art. 63 Abs. 1: – Schneeketten sowie ähnliche Gleitschutzvorrichtungen müssen auf Schnee und Eis das Anfahren, Bremsen und die Seitenführung gewährleisten; sie dürfen die Strasse nicht übermässig beschädigen.
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n Kommunaltechnik
• Stahl-Gummi-Wolframcarbid. Schürfleisten aus hoch verschleissfestem Stahl und verschleissfestem Gummi, kombiniert mit Wolframcarbid. Wolframcarbid ist annähernd so hart wie von Diamant. Die Gleitreibung der Schürfleisten auf der Fahrbahn beeinflusst den Treibstoffverbrauch des Fahrzeuges. Hartmetall in den Kunststoffschneepflug
Kombischürfleisten kann, im Vergleich zu den Kombischürfleisten ohne Einsätze, den Kraftstoffverbrauch um die Hälfte verringern.
Spurtreue sichern Schneepflüge üben zum Teil grosse seitliche Kräfte auf das Trägerfahrzeug aus. Damit Lenkbarkeit und Spurtreue erhalAutomatische Überlastsicherung
ten bleiben, empfiehlt sich eine hydraulische oder mechanische Geräteentlastung. Teile des Pfluggewichts werden damit in Arbeitsstellung auf die Vorderachse übertragen und verbessern so gleichzeitig die Traktion, analog zum Mähen mit Frontmähwerk. Hersteller von Traktoren und Transportern bieten die hydraulische Geräteentlastung zum Teil bereits ab Werk an. Auch Pflughersteller, beispielsweise Hydrac, bieten Entlastungssysteme in Form von Druckfedern oder rüsten ältere Traktoren mit einem Nachrüstsatz aus. Bei schwierigen winterlichen Verhält nissen sind zudem Schneeketten – in erster Linie vorne – unabdingbar.
Zubehör
Traktor (grüne Nummer), inkl. Fronthydraulik
30 – 36 kW (41 – 49 PS) 37 – 44 kW (50 – 60 PS) 45 – 54 kW (61 – 73 PS) 55 – 64 kW (74 – 87 PS) 65 – 74 kW (88 – 101 PS) 75 – 89 kW (102 – 121 PS) 90 – 104 kW (122 – 142 PS) 105 – 124 kW (143 – 169 PS) 125 – 149 kW (171 – 203 PS)
Fr. 29.00/h (26 – 35)1 Fr. 36.00/h (32 – 42) Fr. 37.00/h (34 – 44) Fr. 41.00/h (37 – 48) Fr. 44.00/h (40 – 52) Fr. 49.00/h (44 – 57) Fr. 57.00/h (51 – 66) Fr. 64.00/h (bis 73) Fr. 74.00/h (bis 85)
Schneeketten (Paar) vorne hinten
Bereifung 280 – 440 R 24 Bereifung 420 – 540 R 34
Fr. 19.00/h (15.00)2 Fr. 22.00/h (16.00)2
Schneepflug zu Traktor
bis 59 kW (80PS) 60 – 88 kW (80 – 120 PS) ab 89 kW (120 PS)
Fr. 21.00/h (18 – 25) Fr. 31.00/h (27 – 38) Fr. 38.00/h (33 – 45)
Schneeschleuder zu Traktor3
41 – 80 kW (56 – 109 PS ab 80 kW (109 PS)
Fr. 40.00/h (35 – 48) Fr. 52.00/h (45 – 65
Je nach Schneeart und Fahrgeschwindigkeit entstehen beim Einsatz des Schneepfluges erhebliche Mengen an Schneestaub, die schliesslich die Sicht des Fahrers beeinträchtigen. Die meisten Schneepflüge können mit einem Schneestaubschutz ausgerüstet werden, dieser wird mechanisch oder hydraulisch verstellt. Es gibt Pflughersteller, die auch Seitenklappen für den Schneepflug anbieten (z. B. Zaugg). Diese werden einerseits dazu eingesetzt, das seitliche Abfliessen des Schnees unter bestimmten Bedingungen zu verhindern. Werden sie nicht vertikal (ein- oder beidseitig) eingesetzt, können sie über der Pflugschar als horizontaler Schneestaubschutz dienen. Schneepflüge benötigen Blink-/Positionslampen und unter Umständen eine Fahrscheinwerfer-Garnitur, alternativ gibt es sie als LED-Leuchten. Zudem sind je nach Einsatzgebiet Randsteinabweiser aus Stahl oder Gummi in verschiedenen Grössen von Vorteil. Fan ion oder andere Orientierungshilfen erleichtern dem Fahrer die Orientierung. Schliesslich gibt es heute kompakte Schneepflugsteuerungen mit Belastungsund Entlastungsfunktion.
Salzstreuer
Schleuderstreuer für Salz Tellerstreuer Salz/Splitt
Fr. 13.50/h (11 – 16) Fr. 30.00/h (25 – 38)
Fazit
Traktorfahrer
Mittelwert Bereich, von bis Abend – /Nachtzuschläge (20.00 Uhr – 06.00 Uhr) Mittlerer Ansatz inkl. Nacht- und Feiertagsarbeit
Fr. 64.00/h Fr. 58.00/h Fr. 70.00/h
Einscharige Kunststoffschneepflüge eignen sich für den Winterdienst in tieferen Lagen, wo oft nasser Schnee und Schneematsch geräumt wird. Die mittragende Pflugschar ist schwingungsgedämpft in einen ebenso stabilen wie elastischen Stahlrahmen integriert. Der Pflug hat ein DruckfederÜberlastsystem. Mit integrierter Schwimmstellung sind Räumgeschwindigkeiten bis 40 km/h möglich.
Es besteht die latente Gefahr, mit dem Schneepflug Hindernisse anzufahren. In Verbindung mit den nicht zu unterschätzenden Geschwindigkeiten kann es zu hohen Spitzenbelastungen einzelner Bauteile kommen. Die Hersteller sichern Schneepflüge mit Zug- oder Druckfedern, elastischen Gummielementen oder Gummipuffern. Nach dem Ansprechen einer Überlastsicherung kehrt der Schneepflug wieder in seine Arbeitsstellung zurück.
Verrechnungsansätze für Schneeräumarbeiten für den Winter 2016 / 17
Fr. 21.00/h Fr. 78.00/h
Quelle: Agroscope; PDF – Download unter www.agroscope.admin.ch – Maschinenkosten. Anmerkungen 1 Schwankungsbereiche entsprechen dem Ansatz bei 125% bzw. 75% Jahresauslastung 2 bei guten (verschleissarmen) Bedingungen 3 A nsatz für den Traktor um mind. 15% erhöhen (höherer Treibstoffverbrauch) Bereitschaftsdienst und Installation Geräte je nach Region CHF 0.– bis CHF 5000.– / Winter
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Schneepflüge werden in grosser Zahl von in- und ausländischen Herstellern angeboten. Es gibt sie in allen Grössen für die unterschiedlichsten Trägerfahrzeuge. Wer sich mit der Anschaffung eines Schneepfluges befasst, soll sich vom Fachspezialisten im Landmaschinenhandel beraten lassen. Eine Auflistung der Hersteller von Schneeräumgeräten allgemein ist im Internet unter www.agrartechnik.ch zu finden. n
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Weiden derart unterschiedliche Ergebnisse gezeigt, dass es auf der Hand liegt: Nur Saugen bringts.
Hydraulikmotor direkt mit Gebläse verbunden
Der Prototyp des Pferdeäpfelsammlers im Einsatz beim Stall Huber in Wenslingen BL. Bilder: Dominik Senn:
Pferdeäpfel – Saugen bringts Pferdehalter reklamieren vermehrt die Weidehygiene. Der Prototyp eines Pferdeäpfelsammlers Jürg Müller in Effingen AG zeigt: Saugen bringts. Dominik Senn «Kundenideen umzusetzen, ist spannend und auch eine Herausforderung», sagt Jürg Müller von der Jürg Müller AG – Traktoren, Hydraulik, Landmaschinen, «so nahmen wir uns des Problems zur Verbesserung der Weidehygiene an und entwickelten einen Absauger für Pferdeäpfel mit genügend Leistung für den Anbau an ein bestehendes Fahrzeug.»
Absauggebläse vom Silobau In diesem Fall war es ein Radlader Caterpillar «906» mit Knicklenkung. Das Gebläse kommt vom Silobau. Es befördert die Pferdeäpfel über den Saugschlauch in einen Aufnahmecontainer. Der Container ist hydraulisch zu öffnen und zu entleeren, sodass der Maschinist das Fahrzeug nicht verlassen muss.
«Wir werden die Idee weiterverfolgen, da die Nachfrage nach leistungsstarken Pferdeäpfelsaugern, welche an bestehende Fahrzeuge angebaut werden können, besteht», sagt Jürg Müller. Der Prototyp ist gelungen. Die Konstruktion wiegt rund 300 kg.
Praktiker Jürg Müller schuf den Prototyp ausschliesslich mit Handelswareteilen, die er rund um das Gebläse montierte. Der Hydraulikmotor ist beispielsweise direkt mit dem Gebläse verbunden, der Elektromotor dazwischen dient bloss der Lagerung. Der für den Betrieb benötigte Volumenstrom der Ölpumpe beträgt rund 30 Liter, bei einer Kapazität von 68 l/min. beim Caterpillar «906». «Dank der hydraulischen Entleerung und dem hydraulischen Antrieb passt sich der Sauger an die Front- oder Heckhydraulik an und kann so an alle Grundmaschinen angepasst werden», weist Müller auf die verschiedenartige Verwendbarkeit seiner Entwicklung hin. Für die Aufsatzform des Saugrüssels ist er noch am Pröbeln. Jedenfalls liessen sich frische Pferdeäpfel besser aufsaugen als ältere. Als Vorteil erweist sich beim Heranfahren und während des Saugvorgangs die Knicklenkung, weil der Saugrüssel elegant auf beide Seiten geschwenkt werden kann und die Sicht von der Kabine aufs Ansaugrohr jederzeit frei bleibt. Die Maschine ist seit einiger Zeit im Stall Huber in Wenslingen BL im täglichen Einsatz.
Zur Firma Jürg Müller verkauft und repariert Traktoren und Landmaschinen sowie Kleingeräte wie Motorsägen, Baumscheren und Rasenmäher. Er ist der einzige SameDeutz-Fahr-Händler in der Region, verfügt über sämtliche technische Ausrüstungen (Leistungsprüfstand, Diagnosegeräte, Hydrauliktester, Abgasmessgeräte auch für PW, Opazimeter, Klimaservice) und betreibt einen Hydraulikschlauchservice für Handwerk, Landwirtschaft, Forst- und Baumaschinen. n
Einzige Lösung: Entfernen Dass mit der Wiesenegge das Problem nur optisch gelöst wird, scheint klar. Die sauberste Lösung ist nach wie vor das Einsammeln der Exkremente mit der Bollenschaufel. Der Stallbetreiber schiebt seine Karrette von einem Haufen zum nächsten und von einem Ablad zum nächsten – ein zeitraubendes Unterfangen. Versuche mit Kehr- und Wischmaschinen haben auf Mergelwegen und
Der leerlaufende Elektromotor dient bloss als Lager zwischen Absauggebläse und Hydraulikmotor.
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n Impression | Fahrbericht
An der Anzahl der Aufstiegsstufen lässt sich die Grösse des «1046 Vario» erahnen. Der angehängte Steinbrecher arbeitet das Zementgemisch bis in eine Tiefe von über 30 cm ein. Ruedi Burkhalter
Mehr Leistung spart Treibstoff Die Baureihe «1000 Vario» von Fendt richtet sich mit Motorleistungen bis 500 PS eher nicht an Schweizer Landwirte. Trotzdem kommt der bullige Grosstraktor auch hierzulande bereits zum Einsatz. Ruedi Burkhalter Wer soll denn so etwas kaufen? Das dürften sich viele gedacht haben, als Fendt die neue Baureihe «1000 Vario» vorstellte. Sie deckt mit vier Modellen den Leistungsbereich zwischen 380 und 500 PS ab, in den zuvor noch kein Her steller mit Standardtraktoren vorgedrun gen ist. Tatsächlich gibt es aber sogar in der Schweiz Anwender, die ein solch leistungsstarkes Arbeitstier einsetzen wollen. Die Schweizer Landtechnik hat den ersten in der Schweiz ausgelieferten 1000er im Einsatz beobachtet. Der «1046 Vario» kommt beim Unternehmen Stabival in Boudevilliers NE an einem gros sen Steinbrecher zum Einsatz. Die beiden Geschäftsführer, der ehemalige Landwirt Eric Tanner und Patrice Cavaler, haben sich auf die Untergrundstabilisierung für Strassen- und Hochbau spezialisiert. Beim 40
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von Stabival eingesetzten Verfahren wird mit einem fast acht Tonnen schweren Steinbrecher ein spezielles Zement-KalkGemisch in den Untergrund eingemischt, wodurch zu einem günstigen Preis eine sehr tragfähige Schicht entsteht.
12 Liter weniger pro Stunde Mit der 1000-Vario-Baureihe hat Fendt ein komplett neues Traktorenkonzept entwickelt, das sich insbesondere durch das «Fendt iD Niedrigdrehzahlkonzept» und die Antriebstechnologie «Fendt VarioDrive» von bisherigen Standardtrak toren abhebt und inzwischen mit mehre ren Innovationspreisen ausgezeichnet wurde. Die «Fendt ProDrive»-Technik be inhaltet ein Antriebskonzept, bei dem alle leistungsrelevanten Komponenten wie Motor, Getriebe, Lüfter, Hydraulik und
weitere Nebenverbraucher bei der Ent wicklung so aufeinander abgestimmt wurden, dass auch bei schweren Arbeiten dank hohem Drehmoment bei niedriger Motordrehzahl ein geringstmöglicher mi nimaler spezifischer Kraftstoffverbrauch erzielt wird. Eric Tanner kann dies auf grund seiner Erfahrungen aus der Praxis bestätigen. Das Unternehmen setzt an einem zweiten Steinbrecher den bisher grössten Fendt «936 Vario» mit 360 PS Motorleistung ein und kann so die beiden Zugmaschinen direkt vergleichen. «Der neue 1000er verbraucht pro Stunde 12 bis 13 Liter Diesel weniger als der 900er», berichtet Tanner.
Reserven für ruhiges Arbeiten Der bullige Grosstraktor wird von einem MAN-Sechszylinder-Motor mit 12,4 Liter
Fahrbericht | Impression n
Hubraum angetrieben und leistet maxi mal 476 PS. Der VTG-Turbolader soll für eine dynamische Leistungsentfaltung und ein hohes Drehmoment schon im unteren Drehzahlbereich sorgen. Das maximale Drehmoment von 2305 Nm wird bereits bei etwas über 1100 U/min erreicht. Das Niedrigdrehzahlkonzept ist ausgelegt auf eine Drehzahl von 1700 U/min. Der Hauptarbeitsbereich liegt zwischen 1150 bis 1550 U/min. Tanner arbeitet mit dem Steinbrecher mit rund 1600 U/min und schätzt insbesondere das ruhige Laufver halten des «1000 Vario». Dies im Gegen satz zum 936er, der am Steinbrecher mit einer um fast 1000 U/min höheren Dreh zahl ständig am Limit läuft. «Das Arbeiten ist mit dem 1000er viel ruhiger und beim Auftreffen auf einen grösseren Gesteins brocken ist genug Reserve vorhanden, so dass der Motor kaum je abgewürgt wird.» Auch auf der Strasse sind die neuen «1000er» auf Sparsamkeit ausge legt: 40 km/h lassen sich bereits mit einer Drehzahl von nur 950 U/min erreichen. Beeindruckend ist auch der niedrige Ge räuschpegel, als positiver Nebeneffekt: Unabhängig von der Drehzahl ist das Motorengeräusch in der Kabine bei ein geschalteter Lüftung kaum wahrnehm bar. So steigt Tanner nach einem langen Arbeitstag wesentlich entspannter aus der Kabine als früher.
Konzentrischer Hochleistungslüfter Im Einsatz mit dem Stabival-Befestigungs verfahren kommt der Kühlung eine be sondere Bedeutung zu, da einerseits immer mit hoher Motorauslastung gear beitet wird und andererseits das Einfräsen der Zementmischung eine überaus staubige Angelegenheit ist. Die Küh lungstechnologie des Fendt «1000 Vario» heisst «Concentric Air System» (CAS) und wurde bei der Entwicklung ebenfalls konsequent auf niedrige Drehzahlen und eine kompakte Bauweise ausgelegt. Herzstück des CAS ist ein konzentrischer Hochleistungslüfter, der im Unterschied zu herkömmlicher Bauweise vor den Kühlpaketen sitzt und kalte Luft durch die Wärmetauscher drückt. Da kalte Luft eine höhere Dichte aufweist, kann mehr Luft masse durch die Wärmetauscher gedrückt werden und damit im Verhältnis mehr Wärme abgeführt werden. Durch seine kompakte und präzise Fertigung soll der Lüfter einen extrem hohen Wirkungsgrad erzielen. So beträgt der Spalt zwischen den metallischen Lüfterschaufeln und der Aluminiumhutze weniger als 2 mm.
Die Abmessungen des CAS können dank geleitetem Luftstrom kompakt gehalten werden. Diese Bauweise sowie die Positi onierung des CAS direkt über der Vor derachse ermöglichen einen besonders guten Lenkeinschlag und damit auch eine erstaunliche Wendigkeit des Fendt «1000 Vario». Die leicht nach oben ge neigte Lüfteranordnung bewirkt eine breite Luftanströmung und reduziert das Ansaugen von Ernterückständen. Um bei starker Staubbelastung die Kühlleistung auf einem konstant hohen Niveau zu halten, ist eine Umkehrfunktion integ riert. Eric Tanner ist vom Luftführungs konzept des 1000ers begeistert. «Sowohl der Kühler als auch der Luftfilter werden auch bei sehr hoher Staubentwicklung nur geringfügig verschmutzt, was im Be trieb mit Zementstaub ein unschätzbarer Vorteil ist.» Das «CAS» wird durch einen Hydraulikmotor angetrieben. Damit ist dieses komplett von der Motordrehzahl entkoppelt und kann flexibel und be darfsgerecht angesteuert werden. Unter dem Strich soll dieses einzigartige Kühler konzept im Vergleich zu einem Standard lüfter um bis zu 70 Prozent weniger Leistung abzweigen und weiter zum niedrigen Geräuschpegel beitragen.
Intelligentes Allradmanagement Kombiniert ist der leistungsstarke, leise Motor mit dem komplett neuen stufenlo sen Antriebskonzept «VarioDrive», bei welchem Motor und Getriebe zusammen konzipiert, optimiert und aufeinander ab gestimmt wurden. Mit diesem Konzept entwickelte Fendt das Vario-Getriebe nicht nur weiter, sondern entwickelte einen komplett neuen Antriebsstrang, der sepa rat und direkt auf die beiden Achsen wirkt. Bei allen bisherigen Traktoren versorgt man über das klassische Getriebe die Hin terachse und im Falle des zugeschalteten Allradantriebs auch die Vorderachse in einem festen Verhältnis zum Drehmoment. Mit dem neuen «VarioDrive» kann nun die Vorderachse über einen zweiten, separa ten Getriebeausgang unabhängig von der Hinterachse angetrieben werden. Das Drehmoment wird dabei unabhängig an beide Achsen frei verteilt, und das Getrie be wirkt wie ein Zwischenachsdifferential ohne festes Übersetzungsverhältnis zwi schen Vorder- und Hinterachse. Tritt an der Vorder- oder Hinterachse Schlupf auf, kann «VarioDrive» mithilfe einer intelligent geregelten Allradkupplung das Drehmo ment von einer Achse zur anderen verschieben.
Der Hochleistungslüfter ist vor dem Kühlerpaket angebracht und drückt kalte Luft statt warme zu saugen.
«VarioDrive» arbeitet hydrostatisch-me chanisch leistungsverzweigt. Es verfügt über eine Hydropumpe und zwei unab hängige Hydromotoren, die jeweils die Vorder- und Hinterachse getrennt vonein ander mit dem Antriebsmoment ver sorgen. Der Hydromotor HA (Hinterachse) wirkt mit einer hydrostatisch-mechani schen Leistungsverzweigung über Plane tensatz und Summierung im gesamten Geschwindigkeitsbereich auf die Hinter achse. Der Hydromotor VA (Vorderachse) ist direkt mit der Vorderachse verbunden und sorgt somit hauptsächlich auf dem Feld für eine hohe Zugkraft. Durch die Überlagerung der Wirkbereiche vom An trieb auf Vorder- und Hinterachse steht die maximale Getriebeausgangsleistung über den gesamten Fahrbereich ohne Zugkraftunterbrechung zur Verfügung. Da der Hydromotor VA dank intelligenter
Technische Daten Fendt «1046 Vario»
Motor
MAN 6-Zylinder, 12,4 l Hubraum
Leistung
Maximal 476 PS
Drehmoment
Maximal 2305 Nm
Getriebe
Fendt «Vario Drive» stufenlos leistungsverzweigt, 1 Fahrbereich
Zapfwelle
540/540E/1000/1000E
Hydraulik anlage
Verstellpumpe 165 l/min bis 220 + 210 l/min
Hubkraft max.
12920 daN
Leergewicht / Gesamtgewicht
14 000 kg / 23 000 kg
Preis Ab CHF 340 000.– exkl. MwSt. Basisausrüstung
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n Impression | Fahrbericht
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Eric Tanner (links) und Patrice Cavaler von der Firma Stabival schätzen das ruhige Arbeiten mit dem Grosstraktor.
Trotz bulliger Motorhaube ist der «1046er Vario» erstaunlich wendig. Dies auch dank dem «pull-in-turn»-Effekt.
Gerstenähre | © Agrisano
Die Zement-Kalk-Mischung wird vorgängig mit einem speziell für diesen Zweck geeigneten Streuer verteilt.
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Getriebeauslegung ab rund 25 km/h kein Drehmoment mehr an die Vorderachse überträgt, wird dieser bei höheren Ge schwindigkeiten komplett abgekoppelt, was zu einer Effiziensteigerung bei Stras senfahrten führt. Das innovative Antriebskonzept eröffnet für den Fendt 1000 Vario völlig neue Möglichkeiten wie eine Zugkraftoptimie rung und eine vollständige Automatisie rung des Allradantriebes. Der aktive Vor derradantrieb ist bei Kurvenfahrt in der Lage, den Traktor aktiv in die Kurve zu ziehen. Dieser sogenannte «pull-in-turn»Effekt ist in der Lage, den Wendekreis im Feld um 10 Prozent zu reduzieren. Auch der Reifenabrieb der Vorderreifen beim Wenden auf der Strasse wird mit «Vario Drive» minimiert.
Angepasste Hochleistungshydraulik Der neue Fendt «1000 Vario» verfügt opti onal über eine Hochleistungshydraulik mit zwei voneinander unabhängigen, hydrauli schen Kreisen. Der Volumenstrom der Re gelpumpe 1 liegt bei 220 l/min, derjenige bei Regelpumpe 2 bei 210 l/min. Dadurch können zwei Verbraucher eines Anbauge rätes, die unterschiedliche Ansprüche an Durchfluss und Druckniveau haben, von je einer Pumpe angesteuert werden. Die Pumpen fördern dank integrierten Druck begrenzungsventile in ihrem Arbeitskreis bei entsprechendem Druck immer bedarfs gerecht die passende Menge Öl. Damit ist auch die hohe Hydraulikleistung auf das Fendt-«ProDrive»-Niedrigdrehzahlkonzept perfekt abgestimmt. n
Weiterbildung | Management n
Verkehrsamt kann gestützt auf Artikel 90 der VRV die gewerbliche Verwendung landwirtschaftlicher Fahrzeuge bei solchen Gesellschaftsfahrten unter Anordnung von allfälligen Sicherheitsmassnahmen bewilligen. Für Fahrten im Auftrag der öffentlichen Hand, namentlich für Bau und Unterhalt von Strassen und Wegen, für Kehrichtabfuhr und Schneeräumung, sind Ausnahmebewilligungen ebenfalls möglich. Konkret kann die kantonale Behörde die gewerbliche Verwendung landwirtschaftlicher Fahrzeuge bewilligen: a) zu Fahrten für Staat und Gemeinde, namentlich für Bau und Unterhalt von Strassen und Wegen, für Kehrichtabfuhr und Schneeräumung; b) zu anderen einem allgemeinen Bedürfnis entsprechenden Fahrten, wie Einsammeln der Milch und Transport von der Sammelstelle zur Bahn, Bahncamionnage für abgelegene Gemeinden.
Verantwortlich für das Einholen der Fahrbewilligung ist in der Regel der Fahrzeughalter. Bild: Markus Dietschi
Bewilligungsgesuch
Bei Plauschfahrten hört der Spass auf Geht es um Plausch(fahrten), hört der Spass auf. Was ist bei Gesellschaftsfahrten mit dem Traktor zu beachten? Urs Rentsch, Dominik Senn Fasnachtsumzüge mit Sujetwagen und Traktoren als Zugfahrzeuge, Ausfahrten und vielerlei volkstümlich geprägte Umzüge, beispielsweise an Jodlerfesten, sind gern gesehen und meist unproblematisch. Das tragische Ende eines fröhlichen Polterabends in Wohlen AG mit einer Gesellschaft auf einem Zweiachsanhänger mit Drehschemel, der von einem Traktor älteren Jahrgangs gezogen wurde, an einem Steilhang nicht genügend bremsen konnte und kippte, wird hier zum Anlass genommen, die Vorschriften wieder einmal in Erinnerung zu rufen.
Nicht gestattet Grundsätzlich sind Gesellschaftsfahrten mith landwirtschaftlichen Fahrzeugen nicht gestattet. So besagt Artikel 86 der Verkehrsregelnverordnung (VRV) klar, «mit landwirtschaftlichen Motorfahrzeu-
Verantwortlich für das Einholen der Bewilligung ist in der Regel der Fahrzeughalter; bei Verwendung mehrerer landwirtschaftlicher Fahrzeuge für Umzüge kann auf Ersuchen des Veranstalters eine Gesamtbewilligung ausgestellt werden. Beim Gesuch müssen Angaben zur Art der Fahrt, zu Ort, Datum, Art des Fahrzeuges, Marke, Kontrollschildnummer und Anzahl der mitgeführten Personen samt Fahrer gemacht werden.
Zusätzliche Versicherung gen und Anhängern dürfen auf öffentlichen Strassen nur landwirtschaftliche Fahrten durchgeführt werden». Aufgeführt werden beispielsweise Gütertransporte im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung eines Landwirtschaftsbetriebes, Überführungsfahrten von Arbeitsstelle zu Arbeitsstelle oder bei der Anschaffung und zum Unterhalt der Fahrzeuge und dergleichen sowie Beförderung von Betriebsangehörigen. Landwirtschaftliche Fahrzeuge dürfen auch zu landwirtschaftlichen Fahrten für Dritte, selbst gegen Entgelt, verwendet werden. Nichtlandwirte können landwirtschaftliche Fahrzeuge halten, wenn sie damit nur landwirtschaftliche Fahrten und Arbeiten für Dritte ausführen.
Keine Regel ohne Ausnahme Jedoch – glücklicherweise in unserem Falle – keine Regel ohne Ausnahme: Das
Für die Versicherung gilt der VRV-Artikel 61 Absatz 5. Ab neun Personen inklusive Fahrer ist eine zusätzliche Versicherung erforderlich. Eine entsprechende Versicherungsbestätigung muss dem Verkehrsamt abgegeben werden. Eine Kopie jeder Bewilligung ist dem Versicherer des Fahrzeugs zuzustellen, eine weitere dem Bundesamt für Strassen (Astra) zuhanden der interessierten Bundesstellen. n
Wo drückt der Schuh? Was beschäftigt Sektionsmitglieder des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik am meisten? Wo drückt der Schuh? Welchen Hauptproblemen sieht man sich in der Praxis ausgesetzt? In dieser lose erscheinenden Serie behandelt die Schweizer Landtechnik solche Anliegen aus der Praxis, wie sie laufend an den Bereich Weiterbildung und Beratung des SVLT herangetragen werden.
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n Management
Wie wirtschaftlich sind meine Betriebszweige? Das Analyseinstrument «AgriPerform» schafft Kostentransparenz.
Bild: G. Brändle
Röntgenapparat für die Buchhaltung Schweizer Landwirtschaftsbetriebe weisen strukturbedingt einen hohen Anteil an Gemeinkosten auf, was die Produktion massgeblich verteuert. Mit «AgriPerform» können die Kosten und Erlöse für jeden Betriebszweig separat aufgezeigt werden, mit dem Ziel, kostensenkende Massnahmen einzuleiten. Christian Gazzarin*
Landwirtschaftsbetriebe in der Schweiz umfassen oft mehrere Betriebszweige. Eine breite Diversifikation kann zwar das Risiko von Preisschwankungen, insbesondere in der Milchvieh- und Schweinehaltung, eindämmen. Sie birgt aber auch die Gefahr, dass unwirtschaftliche Betriebszweige «mitgeschleppt» werden und keine Kapazitäten für die Entwicklung erfolgreicher Betriebszweige zur Verfügung stehen. Unter Berücksichtigung aller Kosten, die kurz oder mittelfristig entscheidungsrelevant sind – also auch Arbeits- und Maschinenkosten –, liegt der Strukturkostenanteil eines typischen gemischtwirtschaftlichen
Betriebs bei rund 50 %, bemessen nach den gesamten Fremdkosten, beziehungsweise bei fast zwei Dritteln, bemessen nach den Gesamtkosten. Massgeblich daran beteiligt sind neben der Arbeit auch die Maschinenkosten. Um die Wettbewerbsfähigkeit verschiedener Betriebszweige auf dem eigenen Betrieb miteinander vergleichen zu können, ist es deshalb wichtig, über die Deckungsbeitragsrechnung hinaus auch die Strukturkosten auf Ebene «Betriebszweig» zu berücksichtigen. Nur so kann die Wirtschaftlichkeit eines Betriebszweiges umfassend geprüft werden.
Raffinierte Gemeinkostenzuteilung * Agroscope Tänikon, Forschungsgruppe Betriebswirtschaft, 8356 Ettenhausen
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Schweizer Landtechnik 9 2017
Agroscope hat dafür «AgriPerform» entwickelt, ein Berechnungsprogramm, das auf
Microsoft Excel basiert und frei verfügbar ist. Die Daten der Einzelbetriebe werden in die entsprechenden Eingabefelder der Tabellen eingetragen. Dies dauert je nach Komplexität der Betriebe und Übersicht der Buchhaltung ein bis zwei Stunden. Kernstück des Berechnungsprogrammes ist eine standardisierte und automatisierte Zuteilung der Gemeinkosten an die Betriebszweige mittels betriebsindividuellen Zuteilungsfaktoren. Diese werden in einem zweistufigen Verfahren aus den Daten der Buchhaltungsbetriebe der Zentralen Auswertung von Agroscope abgeleitet. Dahinter stehen diverse Erlösund Kostenpositionen von rund 5000 Referenz-Betriebszweiggruppen (Vergleichsgruppen), meist abgestuft nach Grösse des Betriebszweiges.
Management n
Grafik: Vergleich «mein Betrieb» mit Referenzgruppe n besser n schlechter
-5 0 5 10 15 20 25
Raufutterverkauf /-zukauf Milcherlöse Kühe, Kälber, Jungvieh Rindvieh- und Kälbermast Übrige Tierhaltung Direktzahlungen
Einschränkungen und Nutzen Die meisten Betriebe können direkt oder über manuelle Zuteilungskorrekturen und vorgängige Aufbereitung der Daten individuell mit «AgriPerform» analysiert werden. Allerdings sind die Ergebnisse auf die häufig vorkommenden Hauptbetriebszweige beschränkt. Seltenere Betriebszweige im Pflanzenbau (z. B. Anbau von Sonnenblumen, Ackerbohnen) oder in der Tierhaltung (z.B. Ziegenhaltung, Straussenhaltung) werden in der Rubrik «Übrige» zusammengefasst. Bei mehr als einem seltenen Betriebszweig innerhalb des Pflanzenbaus bzw. innerhalb der Tierhaltung ist eine betriebszweigspezifische Auswertung nicht mehr möglich.
Erlös total Direktkosten Pflanzenbau Direktkosten Tierhaltung davon Kraftfutter davon Tierarzt, Medikamente davon Besamung / ET davon Tierzukäufe davon verschiedene Kosten Maschinenkosten Gebäudekosten Allgemeine Betriebskosten Personalkosten Pachtkosten Schuldzinsen Fremdkosten total Eigene Arbeit Eigenes Land Eigenes Kapital
Zeigt Schwächen und Stärken auf
Total Produktionskosten (Vollkosten) Einkommen (CHF / Einheit) Arbeitsverwertung (CHF / Akh)
Beispiel «Betrieb Meier» Die proportionale Zuteilung der Gemeinkosten erfolgt auf Basis der strukturellen Eigenheiten des eigenen Betriebes. Mit dem eigenen Betriebszweigportfolio und der Regionszugehörigkeit (Tal, Hügel, Berg) können die Betriebe einerseits in einen Betriebstyp eingeteilt werden, andererseits werden die Betriebszweige den passenden Vergleichsgruppen gegenübergestellt. Aus dem entsprechenden Verhältnis derer Kosten ergibt sich so ein betriebsindividueller Aufteilungsschlüssel. Angenommen, die Maschinenkosten eines Betriebes mit den verschiedenen Betriebszweigen Milchvieh inkl. Futterbau (34 Kühe), übrige Nutztiere (2,9 GVE), Ackerbau (9,3 ha), Spezialkulturen (0,13 ha), Wald (2,9 ha) und Arbeiten für Dritte betragen CHF 30 000.–. Diese CHF 30 000.– werden nun nach einem Schlüssel aufgeteilt, der sich aus dem Verhältnis der Maschinenkosten aus den Vergleichsgruppen mit jeweils möglichst ähnlicher Betriebszweiggrösse ergibt. Der Zuteilungsvorschlag wird transparent dargestellt und kann manuell korrigiert werden, um so die spezifischen Kenntnisse des Betriebsleiters berücksichtigen zu können. Dabei bleibt der stetige Blick auf den Gesamtbetrieb gewährleistet.
Kontrolltabelle und Ergebnisse In einer Tabelle können die standardisierten Gemeinkostenzuteilungen auf Plausi-
den einzelnen Erlös- und Kostenpositionen angezeigt. Die Darstellung erfolgt sowohl tabellarisch wie auch grafisch.
bilität überprüft werden. Hat der Betrieb einen Betriebszweig, der allzu stark vom Mittel der Vergleichsgruppe abweicht, können hier manuelle Korrekturen angebracht werden. Die Auswirkungen können schnell und einfach überprüft werden. Zur Kontrolle werden folgende Ergebnisse angezeigt: – landwirtschaftliches Einkommen absolut sowie je ha bzw. je GVE, – Arbeitsverwertung, – eingesetzte Arbeitszeit für Familie und Angestellte. Sind alle Zuteilungen plausibel, können auf einem einzigen A4-Blatt alle Ergebnisse der Betriebszweige je Hektar, je GVE oder je eingesetzte Arbeitsstunde dargestellt und ausgedruckt werden. Die enge Verbindung mit den Vergleichsgruppen hat den Vorteil, dass die Daten mit den Referenzbetrieben und -betriebszweigen verglichen werden können. Diese gelten – wie der Name es bereits ausdrückt – als eigentliche Referenz, womit sich der Betrieb einordnen und sich der Betriebsleiter Fragen kann: Liege ich unter- oder oberhalb der Ergebnisse der entsprechenden Referenzbetriebe?
Besser als der Durchschnitt? Hierfür ist insbesondere die detaillierte Analyse hilfreich. Der Betriebszweig wird so direkt der Vergleichsgruppe gegenübergestellt und die Abweichungen in
Ein Vorteil ist, dass die Übersicht über den ganzen Betrieb immer gewährleistet bleibt und das gesamtbetriebliche Ergebnis im Zentrum steht. Die Ergebnisse zeigen ökonomische Schwächen und Stärken der Betriebszweige auf im Vergleich zu den übrigen Betriebszweigen innerhalb des Betriebes sowie im Vergleich zu den Betriebszweiggruppen der Buchhaltungs betriebe (Referenzdaten). Die Analyse ermöglicht damit betriebszweigspezifische, aber auch gesamtbetriebliche Strategieentscheide im Interesse einer besseren Wirtschaftlichkeit des Gesamtbetriebs. «AgriPerform» beschränkt sich ausschliesslich auf ökonomische Kriterien. Es gibt jenseits der harten Einkommensberechnung zahlreiche Notwendigkeiten und auch Vorteile, einen Betriebszweig trotz mässiger Wirtschaftlichkeit weiterzubetreiben. Dazu gehören Fruchtfolgerestriktionen, bestehende Gebäudestrukturen, topografische und klimatische Gegebenheiten, Einhalten von Nährstoffkreisläufen oder einfach die Freude an einem bestimmten Betriebszweig, auch wenn die Wirtschaftlichkeit eher mässig ist. n
Download Dieser Artikel ist eine Kurzfassung des Berichts «Agroscope Transfer Nr. 184 / 2017». Der vollständige Bericht kann unter www. agroscope.ch/transfer heruntergeladen werden. Das Berechnungsprogramm findet man auf der Homepage www.agriperform.ch
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n Wissen | Technisch
Knicklenker sind reine Zugmaschinen und deshalb schwer gebaut. Entsprechend ist es naheliegend, dass das Gewicht auf möglichst grosse Aufstandsflächen verteilt werden sollte. Bild. John Deere
Auf die Raupe gekommen Betreffend Fahrkomfort wurden bei den Raupenfahrwerken in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht. Doch halten die «Raupen», was sie versprechen? Wo liegen ihre Stärken und Schwächen? Ruedi Hunger Raupentraktoren gab es schon in den 1940er- und 1950er-Jahren. Sie waren, was Geländegängigkeit und Zugkraftübertragung anging, den damaligen Traktoren überlegen. Aufgrund des einfachen Laufwerks aus Stahlketten waren sie unkomfortabel zu fahren und kaum stras sentauglich. Das änderte sich Ende der 1980er-Jahre mit der Einführung von Gummilaufbändern und der heutigen Luftkissenfederung zwischen Fahrwerk und Rahmen.
Standardtraktor Bodendruck, Kraftübertragung und Treibstoffverbrauch sind die Hauptargumente bei Diskussionen rund um Raupenfahrwerke. Das Zugverhalten wird beeinflusst durch das Gewicht (die Ballastierung), das Fahrwerk mit seiner Aufstandsfläche 46
Schweizer Landtechnik 9 2017
sowie den Schlupf und die Verzahnung im Boden. Der Standardtraktor ist zum Tragen und Ziehen konzipiert. Deshalb hat er unterschiedlich grosse Räder bzw. Aufstandsflächen. Nachteil: Vorne fehlen Gewicht und Aufstandsfläche.
Knicklenker Beim Knicklenker, der anstelle eines Radfahrwerkes mit einem Triangel-Raupenfahrwerk ausgerüstet wird, bleibt die Beweglichkeit erhalten. Die Fahrzeugbreite entspricht in etwa jener eines einfach bereiften Knicklenkers, und die Aufstandsfläche unter der jeweiligen Antriebseinheit entspricht im Minimum jener einer entsprechenden Doppelbereifung. Knicklenker (und Raupen) sind in erster Linie zum Ziehen gedacht und weniger zum Tragen. Folglich hat der Knicklenker
gleich grosse Räder und muss – soll er seine Kraft wirklich auf den Boden bringen – überall mit Doppelrädern aus gerüstet werden. Auf der Vorderachse ruht mehr Gewicht. Nachteil: Der Traktor überschreitet in allen europäischen L ändern die gesetzlich erlaubte Breite für Strassenfahrten (Ausnahme: kleine Spezialtraktoren).
Raupen Der Raupentraktor ist vorne wesentlich schwerer (60:40). Im Zug gleicht sich diese Ungleichheit aus, weil nur das hintere (Antriebs-)Rad angetrieben wird. Die Aufstandsfläche verläuft unter der ganzen Bandlänge zwischen vorderem Leitund hinterem Antriebsrad. Mit einer 625 mm breiten Gummiraupe entspricht die Fahrzeugbreite (John Deere «8RT»)
Technisch | Wissen n
Tabelle 1: Einsatzbeispiele
Mähdrescher und andere Erntemaschinen können heute ebenso mit einem Raupenfahrwerk ausgerüstet werden wie Traktoren. Dabei geht es in erster Linie darum, das hohe Maschinengewicht auf eine grössere Aufstandsfläche zu verteilen. Da kaum Zugkräfte übertragen werden, haben Antriebs- und Leitrad (zum Teil) den gleichen Durchmesser. Die dazwischen liegenden Laufrollen übertragen das Gewicht auf das Laufband. Um die Auflagefläche zur Kraftübertragung zu vergrössern, wurde der Durchmesser des hinteren Antriebsrades vergrössert. Hieraus entwickelte sich jene Bauform, die Traktorenhersteller wie Challenger und John Deere heute einsetzen. Der Traktor ist sehr «kopflastig» (60:40), im Zug gleicht sich das Gewicht aus, sodass das Laufband gleichmässig stark belastet wird Schwere Knicklenkertraktoren wie beispielsweise der Case-IH «Quadtrac» oder den John Deere «9RX» werden mit sogenanntem Triangel-Laufwerk ausgerüstet. Die Kraft wird über eine grosse, im Dreieck oben positionierte Antriebsrolle auf das Laufrad übertragen. Damit gibt es für Knicklenker vier unabhängig voneinander angetriebene und pendelnd aufgehängte Antriebseinheiten. Auch Spezial- und Standardtraktoren können mit einem Raupenlaufwerk ausgerüstet werden. Komponentenhersteller wie Soucy (Kanada) oder Zuidberg (Niederlande) bieten heute TriangelNachrüst- und Umbausätze für Traktoren und andere Spezialmaschinen an. Der Umbau ist vergleichbar mit einem gewöhnlichen Radwechsel.
Tabelle 2: Vor- und Nachteile von Raupentraktoren
+ Maximale Bodenschonung + Maximale Treibstoffeffizienz + Hohe Zugleistungen mit minimalem Schlupf + Hohe Schlagkraft durch grosse Arbeitsbreiten + Hohe Fahrkomfort im Acker + Wirtschaftlich ab 500 Betriebsstunden und entsprechender Fläche
einer 650er- oder 710er-Bereifung. Eine 760 mm breite Raupe entspricht beim gleichen Traktor der Breite einer 800erBereifung. Nachteil: Raupen sind kürzer als Knicklenker; kommt es aufgrund ihres enormen Drehmoments im vorderen Teil der Raupe zum Entlasten, kann das Fahr-
Radfahrwerk
– Nur für Zugarbeiten auf dem Acker – Höhere Anschaffungskosten – Wenig Fahrkomfort auf der Strasse – Bildung von Bodenwällen in Kurven auf dem Acker – Nicht oder wenig geeignet für Grünland
werk kaum noch Kraft übertragen. Daher müssen Raupen exakt ballastiert werden.
Laufband Das Laufband ist aus mehreren Gummi- und Gewebebeschichtungen sowie
Raupenfahrwerk
Stahlseilen aufgebaut. Unter normalen Einsatzbedingungen hat ein Laufband eine Standzeit von etwa 4000 Stunden. Einsätze in steinigem Gelände und auf Strassen sind mit erhöhtem Verschleiss verbunden. Trotz widerstandsfähiger Beschichtung mit Gummi oder Polyurethan können Risse auftreten. Spezielle Einsatzbedingungen oder falsche Ballastierung führen zu ungleichmässiger Abnutzung. Fahrfehler, beispielsweise wenn der Fahrer bei schwerem Zug das Arbeitsgerät am Vorgewende nicht aushebt, haben enorme Seitenkräfte auf das Laufband und die Mitnehmerstollen zur Folge.
Stetig gespannt Ein Schwachpunkt bei jedem Bandlaufwerk ist die Laufbandvorspannung und damit der Bereich unter den Laufrollen. Die rein rechnerisch erhobene Aufstandsfläche wird im Bereich der Laufrollen reduziert, dies umso mehr, wenn die Laufbandvorspannung nicht genügend ist. Deshalb hält ein Hydraulikzylinder im Laufwerk das Laufband kontinuierlich gespannt. Beim «Quadtrac» von Case-IH geschieht dies mit dem vollen Arbeitshydraulikdruck von 210 bar.
Fazit Traktoren mit Raupenfahrwerken sind dort ideal, wo sie sich mit schwerer Zugarbeit auslasten lassen. Dank geringerem Bodendruck haben diese Traktoren ein grösseres Einsatzfenster als Radtraktoren. Positiv ist weiter der Aspekt, dass Traktoren mit Bandlaufwerken höhere Flächenleistungen mit geringerem Dieselverbrauch je Hektar realisieren. Negativ ist, dass sie sich wenig eignen für Strassenfahrten. Für eine wirtschaftliche Auslastung sollte eine Ackerfläche von meh reren Hundert Hektar bewirtschaftet werden. n
Gut zu wissen
Breite
Aufstandsfläche tragende Länge
tragende Länge
Die Grafik zeigt, dass Raupenlaufwerke bei gleicher Breite eine grössere Aufstandsfläche aufweisen als Radfahrwerke. (Quelle Europa Lehrmittel)
– Ein Traktor kann nie mehr als sein Eigengewicht ziehen – da nützt auch ein simples Pushen der Motorleistung nichts. In der Praxis erreicht ein Standardtraktor Zugleistungen in der Höhe des 0,4- bis 0,7-fachen Eigengewichts (Triebkraftbeiwert). – Die Spuren eines Traktors im Acker kosten zweimal Treibstoff: einmal wegen des Bulldozing-Effekts (Einsinken der Reifen) beim Bilden der Spur und ein weiteres Mal beim Lockern der Spuren.
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n Plattform | Wettpflügen
Die 24 Teilnehmer warten mit ihren Traktoren und den angebauten Pflügen auf den Start des Graslandpflügens.
Bilder: R. Engeler, S. Rüegg, Ch. Weber
In irischer Hand Bei besten äusserlichen Bedingungen und für alle Teilnehmer gleichen Bodenverhältnissen konnte sich die europäische Pflügerelite an den Europameisterschaften im thurgauischen Diessenhofen messen. Die Besten waren heuer durchwegs Vertreter der irischen Insel. Roman Engeler
Mit 24 Teilnehmern aus zwölf Ländern waren die diesjährigen Europameisterschaften im Wettpflügen von Mitte August gut besetzt. Die Spezialisten der
wendenden Bodenbearbeitung fanden auf dem Gutsbetrieb St. Katharinental bei Diessenhofen TG beste und einheitliche Bedingungen vor. Rund 45 ha standen für
Tabelle: Rangliste der 34. Europameisterschaften im Wettpflügen
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Rang
Name
Traktor
Pflug
Rang Grasland
Rang Stoppelfeld
Total
1
Jer Coakley (Irland)
Ford
Kverneland
1 (230,5)
1 (226,5)
457,0
2
Dan Donnelly (Irland)
John Deere
Kverneland
2 (225,0)
2 (209,5)
434,5
3
James Coulter (Nordirland)
Ford
Dowdeswell 4 (204,0)
5 (204,0)
408,0
4
Beat Sprenger (Schweiz)
Same
Kverneland
7 (191,5)
3 (208,5)
400,0
9
Peter Ulrich (Schweiz)
Massey Ferguson
Kverneland
9 (183,0)
8 (187,5)
370,5
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die Wettkämpfe auf dem Grasland und im Stoppelfeld sowie für die Trainings im Vorfeld bereit. Bereits am ersten Tag, beim anspruchsvollen Grasland-Pflügen, zeigte sich, dass die Teilnehmer von der irischen Insel (Republik Irland und Nordirland) wohl auch auf der Gesamtrangliste die ersten Plätze belegen werden. In dieser Disziplin setzte sich Jer Coakley (Irland) vor seinem Landsmann Dan Donnelly und dem erst 19-jährigen Nordiren David Jamison durch. Tags darauf präsentierte sich im Stoppelfeld ein gleiches Bild. Jer Coakley konnte sich deutlich vor Dan Donnelly an die Spitze setzen, Letzterer wurde aber hart bedrängt vom Schweizer Beat Sprenger
Wettpflügen | Plattform n
d: David Jamison Das Siegertrio im Graslan Donnelly Dan und (1.) (3.), Jer Coakley z). Plat (2.
Die Sieger mit den Pok alen: 1. Jer Coakley (Mi tte), 2. Dan Donnelly (rechts) und 3. James Coulter (links), umrahmt von Willi Zollinger (Präside nt der schweizerischen Pflüger-Vereinigung, ganz links) und Mart Bakker (Generalse kretär der europäischen Pflüger-Ve reinigung, ganz rechts ).
i, nenz mit Hans Fre Bäuerliche Promi r, lte Wa g jör ns V, Ha Vizepräsident SB hneider, Sc s Ur d un , nt OK-Präside rnverband. Vizedirektor Baue
Die drei Richter beurteil kritische en mit m , ab er fachmän schem B nilick das gepflüg te Feld. Der Nordire Jame s Coulter optim iert seine Einstellungen am Pflug, so dass sic h ein noch besseres Furchen bild bis zum Feldr and ergibt.
Mar t Bakker , Generalsekr etär der europäischen Pflüger-Vere inigung, inspiz iert nach 20 Minuten die gezogene n Spaltfurch en.
ppelim Sto ier ten z t akley la o p C t r e i Er s (3.), Je r e g Die dr n ). re . Platz eat Sp nelly (2 feld: B n o D n d Da (1.) un
Christoph Rupp , Käthi Angst un d Gabi Wegmüller: Mitg lieder des Orga nisationskomitees und de s Vorstands der schweize rischen Pflüger -Vereinigung.
r terschaft mit de Auftakt zur Meis er lüg Pf en nd me ilneh Parade der 24 te . en or kt auf ihren Tra
38. Schweizer Meisterschaften Im Vorfeld der Europameisterschaften fanden ebenfalls auf dem Gutsbetrieb St. Katharinental die nationalen Meisterschaften statt. Dabei konnte Marco Angst aus Wil ZH seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Zweiter wurde Beat Sprenger (Wintersingen BL) vor Peter Ulrich aus Neerach ZH. Am Start waren insgesamt 17 Teilnehmer.
d e nt pic-Präsi iss- Olym w stzelt S e d F n u im lratssswort ru G Nationa m as e d in rage, ob hl bei se ng der F Jürg Sta d. u ir rt o w tw ch B ean olympis und d er mnächst e d n e g ü Wettpfl
Beat Spre nger beim Auspflü gen des Restbee ts, das in Fahrten ze h n zu erfolg en hatte .
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n Plattform | Wettpflügen
Massarbeit: eine vollkommen durchgeschnittene und sauber ausgeräumte, gerade Spaltfurche mit gleichmässigem Damm.
Szene vom Training: Die Schweizer Crew und Willi Zollinger diskutieren darüber, was bis zum Wettkampf noch zu verbessern ist.
Die Freunde alt er Landmaschine n unter dem Präs idium von Augu st Sidler präsentierten his torische Traktor en. Für die Markierungsfurche dürfen drei Stäbe sowie eine Hilfsperson eingesetzt werden.
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Kaum zu übertreffen: der Sieger Jer Coakle y beim präzisen Auspf lügen des Keils.
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Mit 19 Jahren der Jüngste im Feld, aber Drit tplatzie als rter im Grasl and bereits er folgreich: David Jamis on aus Nordi rland.
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Eher seltener zu seh en: Der Niederlän der Bram van Beers ist mit einem Dreischar- Pflug unterw egs.
(Wintersingen BL), der in dieser Disziplin den ausgezeichneten dritten Platz erreichte. Logische Folge für das Gesamtklassement war, dass die beiden Iren Jer Coakley und Dan Donnelly dann auch die ersten zwei Plätze belegten. Dritter wurde der Nord ire James Coulter, der Beat Sprenger denkbar knapp vom Podest verdrängen konnte. Der zweite Schweizer Teilnehmer, Peter Ulrich (Neerach ZH), landete auf dem guten neunten Platz. Die nächsten Europameisterschaften werden 2018 dann in Russland stattfinden. Zuvor treffen sich die weltbesten Pflüger aber bereits Ende November in Kenia zu den Weltmeisterschaften. n
Flachpflügen Im Rahmen der Pflügermeisterschaften hat ein Team des Bildungs- und Beratungszentrums Arenenberg TG auf einer Parzelle das Flachpflügen (bis 10 cm Tiefe) thematisiert. Gefördert vom Ressourcenprogramm des Bundes will man diese Art der Bodenbearbeitung wieder in Erinnerung rufen. Das flache Pflügen benötigt weniger Treibstoff und ist eine interessante Variante zwischen der pfluglosen Bodenbearbeitung und dem traditionellen Pflügen. Das organische Material wird unter den Boden gekehrt und kann gut verrotten. Die Unkrautsamen verbleiben in den obersten Schichten, wo sie keimen und in der Folge bekämpft werden können.
Forschung | Plattform n
(Grammer) vorerst in Laborversuchen, später unter realistischen Bedingungen mit Probanden unterschiedliche Sitzpositionen untersucht. Dabei wurden insbesondere der vordere Halsmuskel, der obere Schultermuskel sowie die Musku latur der Hals- und Lendenwirbelsäule genauer überwacht.
Nach rechts schadet mehr Eine Analyse der Muskelaktivität zeigt, dass bei der rechtsgedrehten rückwärtigen Blicküberwachung die vordere Halsund Schultermuskulatur links und die Rückenstreckmuskulatur rechts deutlich mehr beansprucht werden als auf der Gegenseite. Bereits 1974 wurde nachgewiesen (Andersson), dass eine bessere Abstützung den Druck auf die Bandscheiben reduziert. Spätere Untersuchungen belegen, dass sich unter dem Einfluss von Vibrationen, fehlende Körperunterstützung stark negativ auswirkt.
Fazit Ein Fahrersitz mit «Dualmotion»-Funktion und Drehmechanik reduziert die Ermüdungs erscheinungen merklich. Bild: Steyr
Unterstützung für den Rücken Störungen des menschlichen Halteapparates, insbesondere Rückenschmerzen, verursachen hohe Kosten und führen zu Arbeitsausfällen. Auslöser ist die zeitgleiche Einwirkung von Ganzkörpervibrationen und Zwangshaltung bei langem Sitzen. Ruedi Hunger Mähen, Zetten, Schwaden, aber auch Pflügen, Eggen und fast alle Erntearbeiten bewirken als Folge rückwärts gerichteter Arbeitshaltung hohe Körperbelastungen für den Fahrer. Die Belastungen sind um so grösser, je ausgeprägter die Körperdrehung ausfällt und je weniger der Rücken dabei abgestützt wird. Verstärkt werden die Auswirkungen durch Vibrationen. Forschung und Industrie sind bestrebt, den Fahrer durch eine hohe Arbeitsplatzqualität zu unterstützen, ohne ihm dabei die Freiheiten zur Erfüllung der Arbeitsaufgabe zu nehmen.
Sitzpositionen untersucht Der Traktor ist aufgrund seines Baukonzepts dazu bestimmt, Heckanbaugeräte zu tragen und zu ziehen. Praktisch jede am Traktorheck angebaute Maschine benötigt ein bestimmtes Mass an Überwachung. Der Fahrersitz nimmt bezüglich Körperhaltung bei der Überwachung und der daraus notwendigen Körperdrehung eine Schlüsselstellung ein. Um die damit verbundenen Körperbelastungen aufzuzeigen und besser zu verstehen, wurden auf dem Weg zur neuen Fahrersitz generation mit «Dualmotion»-Funktion
Fehlhaltungen auf dem Traktorsitz wirken sich speziell unter dem Einfluss von Vibration stark negativ aus. Zusätzliche Körper unterstützung in gedrehter Körperhaltung reduziert die Muskelaktivität und kann damit Erschöpfungen vorbeugen. Gleichzeitig reduziert eine gute Rückenabstützung den Druck auf die Bandscheiben und leistet damit einen Beitrag zur Gesunderhaltung der Wirbelsäule. n
«Dualmotion»-Funktion Die «Dualmotion»-Funktion bei Fahrersitzen wurde von Grammer entwickelt und ist seit Ende 2015 erhältlich. Als Basis für diese Neukonstruktion dient die Ergomechanics-Philosophie (Kombina tion von Ergonomie und Biomechanik). Der obere Teil der Rückenlehne ist in vorwärts gerichteter Fahrweise parallel zum Fahrzeug ausgerichtet. Für rückwärts gerichtete Sitzhaltung kann sie auf einer Kreisbahn nach links geschwenkt werden. Eine zusätzlich eingebaute Drehmechanik erlaubt ein begrenztes Drehen des Fahrersitzes. In Feldversuchen haben zehn Probanden die Rückenlehnenverlängerung zwischen fünf und fünfzig Mal pro Tag benutzt, d.h. in durchschnittlich 45 % der Fahrzeit wurde sie in geschwenkter Position verwendet.
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n Sicherheit | Unfallverhütung
Borstige Strassenfeger Kehrbürsten zeichnen sich aus durch starke Borsten, die in mehreren Reihen angeordnet sind. Sie besitzen weder rotierende noch bewegliche Bauteile, auch keine Zapfwelle oder Hydraulikschläuche. Ruedi Hunger
Kartoffeln, Mais, Zuckerrüben. Wer vom Acker und unter feuchten Bedingungen oder auch von der Wiese auf die Strasse fährt, wird immer wieder – nicht nur bei Erntearbeiten – mit einem latenten Verschmutzungsrisiko konfrontiert. Folglich ist kaum zu verhindern, dass bei Erntearbeiten im Herbst Schmutz auf den Feldweg oder gar die Strasse geschleppt wird. Je feuchter die Bedingungen, desto grösser die Gefahr. Dann heisst es sofort handeln, denn Fahrbahnverschmutzungen können dazu führen, dass die Reifenhaftung auf der Strasse unterbrochen wird. Damit fallen Seitenführungs-, Rückhalte- und Beschleunigungskräfte aus, und ein Fahrzeug lässt sich nicht mehr kontrollieren. Das Strassenverkehrsgesetz schreibt vor, dass andere Strassenbenützer sofort gewarnt und die Fahrbahn möglichst schnell gereinigt werden muss.
Von Hand oder mechanisch? Naheliegend ist händisches Reinigen mit einer Schaufel oder dem Besen. Für längere Strecken und/oder grobe Verschmutzungen müssen technische Hilfsmittel eingesetzt werden. Immer gilt: je schneller, desto besser. Mal abgesehen von der rechtlichen Seite – das Entfernen von Schmutz auf einer Fahrbahn wird umso schwieriger, je mehr Fahrzeuge ihn überfahren haben.
«Kehrfix», «Cleanline» und Co. Von der technischen Seite bieten sich verschiedene Geräte an. Neben den rotierenden Bürsten gibt es Räumschilde, Gummischieber und die Strassenreinigungsbürsten. Bleiben wir bei den Letzteren. «Cleanline», «Kehrfix», «Sweep Ex» und wie sie alle heissen zeichnen sich durch einen einfachen Aufbau aus. Sie sind rasch angebaut und können auch problemlos vom Nachbarbetrieb schnell entlehnt werden. Vor zehn Jahren wurde die erste Kehrbürste dieser Generation, damals nur aus 52
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Und dann passiert es … Verlässt ein Traktor mit Anhänger oder Anbaugerät den Acker, besteht immer die Gefahr, dass die Strasse verschmutzt wird. Bild: Väderstad
amerikanischer Produktion, an der Agritechnica 2007 ausgestellt. Sie verfügte über gradlinige Borstenreihen. In der Zwischenzeit gibt es bei einem Hersteller auch die V-förmige Borstenanordnung mit Sammeleffekt.
Auch mit Frontlader Die Bürsten sind mit 11 bis 14 Borsten reihen ausgestattet. Wer den Traktor mit Frontlader als Trägerfahrzeug einsetzen will, bevorzugt Bürsten mit vielen Borstenreihen, denn je mehr Borsten, desto besser wird der Frontlader in Schwimmstellung getragen. Nach getaner Arbeit bleibt die Bürste auf den Borsten stehen oder wird auf Stützfüssen abgestellt. Insbesondere nach einem Einsatz mit feuchtem und schwerem Schmutz oder Schnee ist es besser, die Bürste nicht direkt auf den Borsten stehen zu lassen. Wie viel und wie weit Schmutz geschoben wird, hängt nicht zuletzt vom Eigenge-
wicht des Gerätes ab. Je nach Arbeitsbreite liegt dieses zwischen 200 kg und 350 kg.
Wo und was wird gebürstet? Die Reinigungswirkung hängt vom Material (das entfernt werden soll) und vom Boden oder von der Fahrbahn ab. Logischerweise lässt sich ein rauer Untergrund schlecht von schwerem Material (wie Sand) reinigen. Abgesehen von solch extremen Situationen reinigen die Geräte recht gut. Vor dem Kauf ist zu überlegen, wo mit der Bürste gereinigt werden soll. Es gibt relativ harte Borsten, die den Schmutz verhältnismässig gut lösen, und es gibt Besen mit etwas weicheren Borsten, die dann besser auf glattem Untergrund eingesetzt werden. Die Borsten sind üblicherweise 3 mm stark und etwa 28 cm lang. Die Arbeitsbreite misst 250 cm, mit Abweichungen einzelner Geräte nach oben oder unten. Nicht zu vergessen: Mit diesen Reinigungsbürsten
Unfallverhütung | Sicherheit n
kann auch eine bescheidene Menge Schnee entfernt werden, sofern er nicht bereits festgefahren wurde.
Kosten Wer eine Reinigungsbürste kaufen will, muss mit Kosten zwischen CHF 2500.– und CHF 5000.– rechnen. Wie immer, gibt es eine einfachere Serienausführung und eine teurere Variante mit Zubehör. Eine Kostenberechnung mit dem AgroscopeBerechnungsprogramm «TractoScope» (Code 11011), korrigiert auf einen Anschaffungspreis von CHF 4000.– (statt CHF 4700.–), ergibt dies detaillierten Kosten gemäss folgender Tabelle:
Anschaffungspreis
Auslastung/Jahre
CHF 4000.–
50 Std.
Abschreibungszeit
Fixkosten/AE
12 Jahre
CHF 6.86
Variable Kosten/AE
Tarif netto
CHF 4.50
CHF 13.36
begonnen wird. Eine Reinigungs- oder Kehrbürste ist ein brauchbares Gerät. Die Maschinenkosten (+ Traktor und Fahrer) stehen in keinem Verhältnis zu den Kostenfolgen eines verschuldeten Unfalls! n
Tarif inkl.
Strassenverkehrsgesetz
CHF 14.70
Art. 59 VRV lautet wie folgt: «Fahrzeugführer haben jede Beschmutzung der Fahrbahn zu vermeiden. Bevor ein Fahrzeug Baustellen, Gruben oder Äcker verlässt, sind die Räder zu reinigen. Ist eine Fahrbahn beschmutzt worden, so ist für die Warnung der anderen Strassenbenützer und möglichst bald für die Reinigung zu sorgen.»
Fazit Es ist fast nicht zu verhindern, dass einmal Schmutz auf die Strasse geschleppt wird. Wichtig ist, dass die anderen Verkehrsteilnehmer sofort gewarnt werden und «unverzüglich» mit den Reinigungsarbeiten
Räumschilde
Gummischieber
Strassenreinigungsbürsten
Räumschilde mit Polyurethanleiste schonen die Boden- bzw. Strassenoberfläche. Die Bodenanpassung ist verhältnismässig bescheiden. Grössere und festgefahrene Schmutzmengen können gut entfernt werden. Bombierte (wölbende) Strassenabschnitte werden mit Räumschildern kaum sauber gereinigt.
Gummischieber eignen sich gut für Hof und Stall. Ihre Eignung zur Strassenreinigung hält sich in Grenzen, obwohl sich der Gummischieber in begrenztem Rahmen der Oberfläche anpasst. Für den Feldweg oder die Anschlussstrasse reicht er (vielleicht). Abgenützte Gummischieber haben eine schlechtere Reinigungswirkung.
Die Kehrbürste hat eine gute Reinigungswirkung. Die Borsten können sich der Oberfläche relativ gut anpassen. Wichtig ist ein sofortiger Einsatz, einmal festgefahrener Schmutz lässt sich schwer entfernen. Strassenreinigungsbürsten können mit Einachsern, Traktoren, Zweiachsmähern, Hebefahrzeugen usw. eingesetzt werden.
NBR/ HNBR
Biologisch abbaubares Hydrauliköl
Beste Verträglichkeit mit NBR und HNBR Elastomerdichtungen
Optimierter Verschleissschutz, Korrosionsschutz und hervorragendes Hochdruckverhalten
erfüllte Normen
EU Ecolabel, Bosch Rexroth RD90221-1, VDMA 24568 HEES, DIN ISO 15380, DIN 51524-2,3, Swedish Standard SS 15 54 34, CAT BF-1 und CAT BF-2 Anwendungen
Blaser Swisslube AG
CH-3415 Hasle-Rüegsau Tel. 034 460 01 01 Fax 034 460 01 00 www.blaser.com
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n Sicherheit | Schwingungen
kommt deshalb grosse Bedeutung zu, weil die fahrzeugführende Person sich im Umgang mit der Maschine die meiste Zeit dort aufhält. Neuste Untersuchungen sind vermehrt auch den Schwingfrequenzen bis 1 Hz gewidmet. In diesem Bereich liegt die Eigenfrequenz der Nickschwingungen verschiedener Traktoren. Solche Schwingungen sind zwar nicht direkt schädigend und für das Komfortempfinden wenig relevant, können auf die Dauer aber zu Bewegungskrankheiten führen.
Vorderachsfederung
Reifen (1), Vorderachsfederung (2), Kabinenfederung (3) und Fahrersitz (4) sind bei einem modernen Traktor in ein komplettes Federsystem eingebunden. Bild: CNH
Vereint gegen schädliche Schwingungen
Durch zunehmende Höchstgeschwindigkeit hat aus sicherheitstechnischer Sicht die Bedeutung der Vorderachsfederung zugenommen. Insbesondere die mit höherer Geschwindigkeit vermehrt auftretenden, sehr unangenehmen Nickschwingungen lösen mehr horizontale Schwingungen (x-Richtung) aus. Frontgewichte und schwere (lange) Heckanbaugeräte verstärken diesen Effekt noch. Die Vorderachs federung führt zu einer wesentlichen Beruhigung des Fahrzeuges und zu einer Glättung der Beschleunigungsspitzen.
Ein ganzheitliches Federsystem auf dem Traktor soll gesundheitsgefährdende Ganzkörperschwingungen eliminieren und zusätzlich den Fahrkomfort erhöhen. Ruedi Hunger Neben ihrer Drehbewegung zur Kraftübertragung müssen die Räder eines landwirtschaftlichen Fahrzeuges bedingt durch Bodenunebenheiten auch Auf- und Abwärtsbewegungen ausführen. Jeder Fahrer hat bereits die Erfahrung gemacht: Je schneller er fährt, desto kürzer ist die Folgezeit dieser Bewegungen. Federung und Dämpfung sind daher massgeblich für den Fahrkomfort verantwortlich. In direkter Verbindung stehen auch die Fahrsicherheit und das Kurvenverhalten des Fahrzeuges. Die Beschleunigungswerte werden durch vertikale, längs-horizontale und seitlich-horizontale Bewegungen bestimmt.
Eine «Berufskrankheit» Mechanische Schwingungen (Vibrationen, Erschütterungen, Stösse) werden in der Wissenschaft auch «Humanschwin54
Schweizer Landtechnik 9 2017
gungen» genannt. Je nach belasteter Körperstelle wird von Ganzkörperschwingungen oder örtlich begrenzten, beispielsweise von Hand-Arm-Schwingungen gesprochen. Langjährige Belastungen durch vertikale Schwingungen beim Sitzen können zu degenerativen Veränderungen im Bereich der Wirbelsäule führen. Folglich gelten Schädigungen durch regelmässige mechanische Schwingungen und Vibrationen als Berufskrankheit.
Aufgaben der Federung Fahrer von Traktoren sind hohen Vibrationsbelastungen ausgesetzt. Um diese zu reduzieren, werden heute vor allem Sitz-, Kabinen- und Vorderachsfedersysteme verwendet. Diese Federsysteme werden semiaktiv (halbaktiv) und teilweise vollaktiv angeboten. Der Kabinengestaltung, insbesondere der Federung/Dämpfung,
Eine Vorderachsfederung verbessert den Fahrkomfort, der Traktor neigt aber zu stärkerem Brems- und Anfahrnicken. Bild: Claas
Fahrerkabine im Gesamtsystem Die Leistungsfähigkeit oder, umgangssprachlich, das «Wohlfühlen» des Fahrers in der Kabine ist eine wichtige Voraussetzung für einen effektiven Traktoreinsatz. Neben den Körperabmessungen ist die Haltung, die eine Person bei der Bedienung eines Traktors einnimmt, ausschlaggebend für alle ergonomischen Betrachtungen. Insbesondere der typischen Haltung beim rückwärtsgerichteten Blick über die rechte Schulter, wurde aus ergonomischer Sicht lange Zeit zu wenig Be-
Schwingungen | Sicherheit n
den Fahrer bedeutet dies einen deutlichen Komfortgewinn bei Schrägfahrten am Hang und in der Ackerfurche.
Fazit Alle Versuche der Vergangenheit zeigen, dass eine optimale Abstimmung von Vorderachs-, Kabinen- und Sitzfederung
besten Fahrkomfort und höchste Fahrsicherheit bringt. Reifen haben ebenfalls einen starken Einfluss auf Fahrsicherheit und Fahrkomfort, müssen aber gesondert betrachtet werden, da sie einerseits zwar Unebenheiten dämpfen können, anderseits aber auch bestimmte Schwingungen verstärken. n
Erste Forschungsarbeiten zur Federung des Fahrersitzes am noch ungefederten Traktor wurden ab den 1950er-Jahren durchgeführt. Das führte zu Änderungen in der Sitzkonstruktion und der Sitzanordnung. Später kam eine von Hand einstellbare Sitzdämpfung in Abhängigkeit von Fahrergrösse und Fahrergewicht zur Anwendung. Im weiteren Werdegang zur modernen Fahrersitzgestaltung wurde durch die aktive Sitzfederung (Wendeborn) eine verbesserte Schwingungsisolation über den niveauregulierten Sitz erreicht. Eine geregelte Fahrersitzdämpfung (Hauck), wie sie heute auf modernen Traktoren zum Einsatz kommt, kann selbst «Schlaglochresonanzen» im Bereich von 2.5 Hz mehr als halbieren. Grammer präsentierte bereits vor bald zwei Jahren zusätzlich zur bekannten, aktiv geregelten Vertikalfederung die erste elektronisch semiaktiv geregelte Seitenhorizontalfederung für Traktorsitze. Selbst bei Schrägfahrten wird die seitliche Abdrift des Federsystems durch die richtungsabhängige variable Dämpfung minimiert. Für
Mähen Grubber
Quantensprung beim Fahrersitz
Vorderachsfederung (VAF)
Kabinenfederung (KF)
Sitzfederung (SF)
Aktive Federsysteme (AFS)
An der Achse werden 40 bis 80 % der Schwingungen eliminiert, am Fahrerplatz aber nur etwa 10 bis 20 % (H. Schulz, Berlin).
Ohne VAF bleiben die Nickschwingungen im Wesent lichen erhalten. Mit KF nehmen vertikale Schwingungen stark ab.
Beim «leeren» Traktor werden Beschleunigungsspitzen mit VAF nur wenig reduziert. Gute Sitzfederung ist daher notwendig
Aktive Systeme versuchen (im Gegensatz zu semiaktiven), die Sitzposition durch Nachliefern von pneumatischer und hydraulischer Energie konstant zu halten.
Beruhigt den Traktor (mit Front- und Heckmähwerk) allgemein.
Ergebnisse am Fahrersitz sind auch vom Resonanzverhalten der Kabinenfederung abhängig.
Resonanzen sind abhängig von der Fahrgeschwindigkeit, der Lastverteilung und den Anregungsaspekten des Bodens.
Beispiele Apollo Active Pro – AFS: Mikrocontroller steuert einen magnetorheologischen Dämpfer aktiv. Diese Flüssigkeit ändert bei Anregung in sehr kurzer Zeit ihre Viskosität und reagiert in Millisekunden durch Anpassung der Dämpferkraft. Sensor misst 200-mal por Sekunde die einwirkenden Vibrationen.
Ergebnisse am Fahrersitz sind gegenseitig abhängig vom Resonanzverhalten von Kabinen- und Sitzfederung. Wirkt sich ohne Kabinenfederung sehr positiv aus. Vorderachsfederung wirkt sich am Sitz in x- und z-Richtung positiv aus.
Ohne Vorderachsfederung wirkungslos (Ursache: Resonanzverhalten der Kabine ab 10 km/h). Keine Relativbewegungen zu den Bedienelementen in der Kabine.
Resonanzen sind abhängig von der Fahrgeschwindigkeit, der Lastverteilung und den Anregungsaspekten des Bodens.
Beide Federsysteme gleichzeitig bringen das beste Resultat.
Frontlader
deutung geschenkt. Gummilager – auch «Silentblöcke» genannte – sind in der Lage, hochfrequente Motorschwingungen zu eliminieren, bei Fahrzeugschwingungen von niedriger Frequenz wirken Gummilager bei grossen Federwegen nicht dämpfend, sondern verstärkend. Es kommen daher Kabinenfedersysteme mit Schraubenfedern oder pneumatische beziehungsweise hydropneuma tische Kabinenfederungen zum Einsatz.
Strassenfahrt / Anhänger
Durch eine Kabinenfederung werden Nickund Wankbewegungen reduziert. Bild: R. Hunger
Traktor leer
Ergonomische Auswirkungen von Vorderachs-, Kabinen- und Sitzfederung
Ohne VAF treten mit Frontlader und Ballastgewicht mit steigender Geschwindigkeit starke Nickschwingungen auf. Mit VAF werden Nickschwingungen reduziert.
Ohne VAF bleiben die Nickschwingungen zum Teil erhalten. Mit Kabinenfederung werden vertikale Schwingungen stark reduziert.
Ohne Vorderachs federung kommt es zu starken horizontalen Beschleunigungen am Fahrersitz
Ein Kombination von Vorderachsfederung, Kabinenfederung und gutem Fahrersitz ergibt beim Praxiseinsatz den besten Fahrkomfort. Optimierung der drei Federsysteme ist Voraussetzung für besten Fahrkomfort.
HCS+ (John Deere): Sensoren messen 200-mal pro Sekunde Position und Beschleunigung am Sitz. Elektronische Steuerung versucht, Sitzposition konstant zu halten. Grammer MSG 97 EAC/741: Sensoren messen 250-mal pro Sekunde Position und Beschleunigung am Sitz. Elektronische Steuerung versucht ständig, über eine Luftfeder die Sitzposition konstant zu halten. Dazu wird die optimale Federkennlinie zum Abbau der meisten Schwingungen gewählt. Zusatzfunktion: «Dual motion» zur adaptiven Rückenunterstützung bei rückwärtsgerichtetem Blick bzw. entsprechender Körperhaltung.
Verbesserungspotenzial besteht vor allem noch bezüglich der Nickschwingungen im schweren Anhängerzug (Anhängelasten). Für Strassenfahrten mit Heckanbaugeräten hat die Schwingungstilgung des Hubwerkes grossen Einfluss auf Art und Menge der Fahrzeugschwingungen.
(Quelle: Nadlinger, BLT/VDI-Tagung; Darstellung geändert)
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n Passion | Youngtimer
Chosli Huwiler präsentiert seinen Hürlimann «H-466», mit welchem Tochter Michaela bereits fünf Schweizermeistertitel im Tractor Pulling herausgefahren hat. Bilder: Dominik Senn
Familie Huwiler hat Diesel im Blut Bis heute lehrt der getunte Hürlimann «H-466» mit Jahrgang 1987 beim Tractor Pulling die Konkurrenz das Fürchten. Die Besitzerfamilie Huwiler aus Attiswil BE muss Diesel im Blut haben. Dominik Senn Eigentlich wollten Huwilers Mitte der Neunzigerjahre bloss ihren Meili DM 48 durch einen flinken Alleskönner auf dem 1978 erworbenen Buchenhof ersetzen, als sie zu einem Landwirt nach Wil SG reisten, um sich den in der «Tierwelt» ausgeschriebenen grünen Hürlimann «H466» mit 1950 Betriebsstunden anzusehen. Noch gleichentags wurde man handelseinig, und Vater Josef fuhr den Traktor sogleich heim nach Attiswil BE. Denn dieser hatte, was sie suchten: Die Wendigkeit auf dem Hofgelände dank Zweiradantrieb, das Leichtgewicht (leer drei Tonnen), eine Leistung von 65 PS aus dem originalen 4-Zylinder-3,6-l-Motor, ein 30-km/h-Getriebe und eine starke Hydraulikanlage – und es bestanden die Absicht, damit Tractor Pulling zu betreiben. 56
Schweizer Landtechnik 9 2017
An Grenzen angelangt «Zuerst liess ich den Hürlimann mit einem Turbolader eines 3-l-Motors, einer hydraulischen Ölbremse, einem bequemeren Sitz, einem Zugmaul für 24 t Anhängelast und grösseren Hinterrädern nachrüsten und mit einem Gewichtsträger unter der Achsmitte versehen. Ich rechnete ferner damit, dass die O-Ringe und die Kolbenringe verschlissen waren; sie wurden ersetzt.» Damit war der Youngtimer-Traktor bereit für die vorgesehenen Hofarbeiten: Den 12-m3-Tankwagen mit Gülle füllen und diese zwecks Verschlauchung an Feldränder führen, den achtteiligen gezogenen Kreiselheuer anhängen, Mastschweine in Transportkisten hofintern zügeln und den 13-m3-Mistzetter betätigen; «hier kommt er allerdings an seine Gren-
zen», bekennt Chosli Huwiler. Was der «H-466» aber damit erhielt, waren beste Qualifikationen für das Tractor Pulling.
«Green Angel» «Ich war in den Achtzigerjahren ein eifriger Wettpflüger, liess mich später jedoch von einem guten Nachbarn dazu überreden, es mit dem Pullern zu versuchen», erzählt er. Ohne viel Aufwand nahm er mit seinem Hürlimann im Jahre 2000 an seinem ersten Pulling in Subingen teil – mit achtbarem Erfolg. Das ermutigte ihn weiterzumachen. Allerdings bald nicht mehr mit dem Hürlimann, sondern mit einem Deutz-Sporttraktor, dessen Motor er zwar beim Ersteinsatz zerlegte, neu aufbaute und leicht abgespeckt unter dem poetischen Namen «Green Angel»
Youngtimer | Passion n
(«Grüner Engel») in die Hölle der TractorPulling-Arena zurückführte. Und wie! 2010 und 2011 wurde er in der entsprechenden Sportklasse Schweizer Meister. Die Idee für den Namen stammt übrigens von seiner Frau Renate.
Ganze Familie im Pulling-Fieber Den Hürlimann übergab er 2006 seiner 14-jährigen Tochter Michaela, die dank dem absolvierten Traktorfahrkurs G40 des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik damit bereits fahren durfte. Und hatte ein gutes Händchen damit, denn die heute gelernte Apparatebauerin mit Fachrichtung Aluschweissen holte alles aus dem getunten «H-466» heraus: Schweizer Meisterin 2007, 2009, 2010, 2011 und 2013 in der 4-t-Standardklasse. Chosli Huwiler hat wahrhaftig nicht nur Diesel im Blut, sondern ihn auch noch an die Nachkommen vererbt. Auch Sohn Marco, gelernter Lastwagen-Mechaniker, lässt es beim Tractor Pulling mit seinem Landini 7500, dem berüchtigten «Babydini», krachen: 2009, 14-jährig, wurde er Vize-Schweizer-Meister in der 3-t-Standardklasse und gar Schweizer Meister 2010, 2011, 2013 und 2015. «2010 und 2011 waren für mich absolute Highlights», fasst Chosli Huwiler das familiäre Puller-Fieber zusammen, «Tochter, Sohn und Vater durften sich gleichzeitig jeweils als Schweizermeister feiern lassen.» Die laufende Saison 2017 sieht für alle drei gut aus. Michaela und Marco standen bei zählenden Einzelrennen
schon mehrmals auf dem Podest. Bei Chosli mit «Green Angel» ist diese Saison der Wurm drin.
Kaum Mehrbeanspruchung wegen Tractor Pulling Inzwischen zählt der Hürlimann 4280 Betriebsstunden und – trotz Pulling – ausser dem Ersatz von Verschleissteilen noch keine Reparatur über sich ergehen lassen müssen, versichert der Halter: «Im Standard-Pulling ist der Grad des Verschleisses meines Erachtens nicht höher als bei alltäglichen Arbeiten. Denn beim Pullern fehlen jene Schläge, die bei gewissen Einsätzen auf Hof und Feld nicht zu vermeiden sind.» Und ein kosmetischer Vorteil bestehe auch: Wegen der Pullereinsätze ist der Hürlimann die ganze Saison durch immer glänzend herausgeputzt.
«Handgeschnitzt»: Die Doppelräder greifen beim Tractor Pulling hervorragend.
276 Schweinemastplätze Chosli Huwiler bestellt seinen 26-ha-Betrieb seit 15 Jahren ausschliesslich in Direktsaat: Mais, Gerste, Weizen und Gras. Er hält rund hundert Muttersauen und zieht auf 276 Mastplätzen fast so viele Mastsäue gross. Daneben steht auf 84 Mastviehplätzen Grossvieh. Äusseres Zeichen dieser Betriebszweige sind zwei 500-m3-Harvestersilos, nebst weiteren Kunststoffsilos mit insgesamt 270 m3 Inhalt. Das Säen, Spritzen und Mähen überlässt er einem Schwager, der ein Lohnunternehmen betreibt. Sein Stolz ist ein vierreihiger Claas-Selbstfahrhäcksler mit Jahrgang 1976, der ihm zuverlässige
Hürlimann und Glücksschwein auf dem Schweinemastbetrieb: Das geht gut zusammen.
Dienste leistet. «Der deutsche Lohnunternehmer, dem ich die Maschine abgekauft habe, liegt mir seit Jahren in den Ohren, weil er sie mir wieder abkaufen will; es sei aus Nostalgie, weil er sein erfolgreiches Unternehmen mit diesem Häcksler gestartet habe», berichtet er. Zuverlässig seien auch die drei praktisch täglich im Einsatz stehenden Dosierwagen, allesamt über 40-jährig. n
Hürlimann mit Weltneuheit Gegründet wurde das Schweizer Unternehmen 1929 von Ingenieur Hans Hürlimann in Wil SG. Der erste Traktor besass einen 1-Zylinder-Berhard-Motor mit 8 PS. 1939 präsentierte Hürlimann gemäss Wikipedia-Traktorenlexikon eine Weltneuheit: den ersten Dieselmotor mit Direkteinspritzung. Bis Mitte der 1960er-Jahre waren bereits mehr als 10 000 Traktoren verkauft. Unter den Landwirten erwarben sich die Hürlimann-Traktoren den Ruf als kleiner «Rolls Royce». Die meisten Bestandteile der Hürlimann-Traktoren wurden im eigenen Haus gefertigt. Neben solider Technik war jedoch auch Investitionen gefragt. Dazu waren erhebliche Innovationen erforderlich, die Hürlimann allein nicht bewältigen konnte. Seit 1979 gehört Hürlimann zur heutigen Same-Deutz-Fahr-Gruppe. Die HürlimannTraktoren werden im Same-Stammwerk im norditalienischen Treviglio gebaut. 1994 erreichten die Hürlimann-Traktoren in der Schweiz einen Marktanteil von 22 Prozent. 2004 fand zum 75-Jahr-Jubiläum in Wil ein Treffen mit 1540 Hürlimann-Traktoren statt – Weltrekord.
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n SVLT | Lesereise ise SV
se Le LT-
rre
Nach Südbrasilien und Uruguay Südbrasilien und Uruguay sind das Ziel unserer nächsten Leserreise. Die exklusive Sonderreise wurde speziell ausgearbeitet für die SVLT-Mitglieder und Ihre Freunde. Nunzia Ingrassia* Als fünftgrösstes Land der Erde verfügt Brasilien mit seinen unterschiedlichen klimatischen Bedingungen und 388 Millionen Hektar fruchtbarem, landwirtschaftlich nutzbarem Land mit regelmässigen Regenfällen über beste Bedingungen für eine produktive, wettbewerbsfähige Landwirtschaft. Als «Haus mit Garten» beschreiben die Einwohner von Uruguay ihr kleines Land. Das Haus ist die Hauptstadt Montevideo, in der die Mehrheit der knapp dreieinhalb Millionen Einwohner lebt. Als Garten gilt das weitläufige und meist grüne Hinterland Uruguays. Hinter den weitläufigen Sandstränden am Rio de la Plata und am Atlantik erstrecken sich grüne Weideflächen mit Rindern, Schafen und Pferden bis zum Horizont. Uruguay ist nicht einmal halb so gross wie Deutschland, dennoch will das südameri* Nunzia Ingrassia ist Senior Manager bei TUI Events in Zürich.
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kanische Land durch nachhaltige Landwirtschaft Nahrung für 50 Millionen Menschen produzieren. Schon heute exportiert Uruguay grosse Mengen Fleisch, Soja, Reis, Weizen und Wolle in die ganze Welt. Reiseroute: Zürich-Frankfurt-São PauloLejeado-Passo Fundo-Vacaria-GramadoPorto Alegre-Rio Grande-Chui-Grenzübertritt nach Uruguay-Punta del Este-Punta Ballena-Montevideo-Nueva Helvecia-Co lonia-Grenzübertritt nach ArgentinienBuenos Aires-São Paulo-Frankfurt-Zürich Tag 1: Linienflug via Frankfurt nach São Paulo. Tag 2: Landung in São Paulo. Umsteigen und Weiterflug nach Porto Alegre. Porto Alegre, Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Rio Grande do Sul gilt als eine der Städte mit der höchsten
Lebensqualität in Brasilien. Aufgrund der Lage an der Mündung mehrerer schiffbarer Flüsse wurde Porto Alegre ein wichtiger Binnenhafen. Die Erzeugnisse der ertragreichen Landwirtschaft und Viehzucht, etwa Leder und Lebensmittel wie Sojabohnen, Fleisch und Reis, werden von hier aus in zahlreiche Länder exportiert. Nach dem Mittagessen Fahrt nach nach Lejeado. Tag 3: Besuch eines Halbedelsteinhändlers in der Nähe von Soledade. Anschlies send Fahrt nach Passo Fundo zur landwirtschaftlichen Forschungseinrichtung «Embrapa Wheat». Weiterfahrt zu «Bsbios», einem Biodieselproduzenten in Passo Fundo. Mit einer Kapazität von bis zu 160 Mio. Liter Biodiesel pro Jahr wird hier seit mehr als zehn Jahren mit modernen Anlagen produziert. Anschliessend Besuch eines John-Deere-Händlers in der Nähe.
SV
Tag 4: Fahrt zu «Kuhn do Brasil», der brasilianischen Niederlassung eines der weltweit grössten Unternehmen für die Herstellung von Landmaschinen. Weiterfahrt nach Vacaria. Besuch der Blumenfarm «Lazzeri», eines Anbieters für Jungpflanzen im Blumenzuchtsektor. Anschliessend Besichtigung des Lebensmittelbetriebes «RAR». Das Unternehmen zählt zu den grössten Apfelproduzenten des Landes mit 50 000 Tonnen Äpfeln pro Jahr. Zum Produktportfolio gehören ausserdem Hartkäse und weitere Milchprodukte. Tag 5: Besuch von «nBn Sementes», einem Hersteller von Saatgut. Auf einer Produktionsfläche von über 7000 Hektar produziert dieses Unternehmen Soja-, Hafer-, Weizen- und Bohnensamen in höchster Qualität. Weiterfahrt nach São Francisco de Paula und Besuch der «Centauros Ranch», einer erstklassigen Rinderfarm mit Angus-, Hereford- und BrafordRindern. Ein typisches Mittagessen im Gaúcho-Stil erwartet Sie auf der Farm. Weiterfahrt nach Gramado. Tag 6: Ausflug zur Cooperativa Santa Clara, der ältesten Molkereigenossenschaft in Brasilien. Täglich werden 750 000 Liter Milch verarbeitet und daraus mehr als 140 verschiedene Produkte hergestellt. In Bento Gonçalves besuchen Sie das Weingut der Familie Valduga, das bekannt ist für eine aussergewöhliche Qualität und dessen Weine bereits mehrere hundert Auszeichnungen gewonnen haben. Tag 7: Besuch des Massey-FergusonMontagewerks. Das Werk in Canoa produziert Traktoren, einsatzfertig und als Kit. Die Produktionsstätte ist die grösste Traktorfabrik in Lateinamerika und steht für 70 % der Traktorexporte aus Brasilien. Am Nachmittag Stadtbesichtigung in Porto Alegre mit Besuch des Fussballstadions. Tag 8: Besichtigung einer Reisfarm in Sentinela do Sul. Mit Brasilien befindet sich unter den zehn grössten Reisproduzenten weltweit nur ein Land, das nicht in Asien liegt. Weiterfahrt nach Rio Grande. Mit dem Superporto am Eingang der Laguna besitzt die Stadt einen der grössten Seehäfen Brasiliens. Tag 9: Fahrt nach Chuí, Grenzübergang nach Uruguay und Weiterfahrt bis Punta Ballena. Sie übernachten im Club Hotel Casapueblo, einer eindrucksvollen Villa
und Kunstgalerie. Von hier aus lässt sich zum Sonnenuntergang ein atemberaubender Blick auf das Meer geniessen. Tag 10: Besuch eines Milchbetriebs in Laguna Del Sauce und anschliessend Weiterfahrt bis nach Montevideo, der Hauptstadt von Uruguay. Tag 11: Erfahren Sie mehr über die Milchproduktion in Uruguay beim Besuch von Conaprole. Conaprole ist der grösste Milchproduzent (Kooperativenvereinigung) von Uruguay und exportiert Milch im gesamten Wirtschaftsraum des Mercosur. Besuch der Estancia La Vigna, eines Landguts, das bekannt ist für selbstgefertigten Schafskäse. Sie übernachten in Nueva Helvecia, das von Schweizer Auswanderern mitbegründet wurde. Tag 12: Fahrt nach Carmelo. Hier gründete Juan de Narbona Anfang des 20. Jahrhunderts eines der ersten Weingüter in Uruguay. Neben der gut 15 Hektar gros sen Rebfläche gibt es auf dem Gelände auch kleinere Flächen mit Obstbäumen und Olivenhaine. Anschliessend Besichtigung bei Marfrig, einem der grössten brasilianischen Unternehmen in der Lebensmittelindustrie sowie einem der grössten Rindfleischproduzenten der Welt. Tag 13: Überfahrt mit der Fähre nach Buenos Aires. Stadtbesichtigung und abends Tango-Show mit Abendessen. Tag 14: Freier Vormittag. Am Nachmittag Rückflug via São Paulo nach Frankfurt. Tag 15: Ankunft in Frankfurt und Umsteigen für den Flug nach Zürich. n
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Reisedaten: Reise 1 Reise 2 Reise 3 Reise 4
13. Januar bis 27. Januar 2018 20. Januar bis 3. Februar 2018 27. Januar bis 10. Februar 2018 3. Februar bis 17. Februar 2018
Preis pro Person (15 Tage mit Vollpension), ausser Tag 14 Im Doppelzimmer CHF 7100.– Im Einzelzimmer CHF 8250.– Versicherungen Annullierungsversicherung und Assistance pro Person CHF 74.– Reisegepäckversicherung pro Person CHF 20.– Einreisebestimmungen Schweizer Bürger benötigen einen gültigen Reisepass, welcher mindestens sechs Monate über das Rückreisedatum gültig ist. Ein Visum wird nicht benötigt. Mindestteilnehmerzahl: 20 Personen Inbegriffene Leistungen: Linienflüge mit Flughafentaxen, alle Besichtigungen gemäss Programm, Übernachtungen in guten Mittelklasshotels oder bestmögliche Unterkünfte, Frühstück und 2 Mahlzeiten pro Tag (Mittag- und Abendessen), deutschsprachige Fachreiseleitung vor Ort, erfahrene TUIReisebegleitung, Reiseunterlagen Nicht inbegriffen: persönliche Auslagen, nicht inbegriffene Mahlzeiten (Tag 14), Getränke, Trinkgelder für lokale Reiseleitung, Chauffeur, Hotels Annullierung: Für die Reise gelten zusätzlich zu den allgemeinen Vertrags- und Reisebestimmungen von TUI Suisse Ltd. folgende Annullierungsbedingungen: 90–61 Tage vor Beginn: 30 % des Preises 60–51 Tage vor Beginn: 50 % des Preises 50–31 Tage vor Beginn: 80 % des Preises 30–0 Tage vor Beginn: 100 % des Preises
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❏ Annullierung und Assistance ❏ Reisegepäck Ort / Datum:................................................. .......... Unterschrift:.............................................................................. 9 2017 Schweizer Landtechnik
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n SVLT | Sektionen
Theoriekurse Kategorie F / G
LU Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten, inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder CHF 70.–, für Nichtmitglieder des Verbands CHF 90.–. Nächste Termine: Mittwoch, 13. September 2017, in Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr Mittwoch, 18. Oktober 2017, in Schüpfheim, 13.15 – 17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 29.–. Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils in Büron und Sursee statt. Die Kosten betragen für Mitglieder CHF 300.–, für Nichtmitglieder CHF 320.–. Nächste Termine: Kurs 609: jeweils Samstag 16. / 23. Sept. 2017, 13.00 – 17.00 Uhr Kurs 610: jeweils Samstag 21. / 28. Okt. 2017, 12.00 – 16.00 Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Schüpfheim und Hochdorf: für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.–. Nächste Termine: Kurs Nr. 407: 4 Abende jeweils Montag/Dienstag: 20. / 21. / 27. / 28. November 2017, 19.00 – 21.00 Uhr, in Sursee Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Die Kurse können nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt werden. Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als zum Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lektionen): für Mitglieder CHF 539.–, für Nichtmitglieder CHF 579.–. Der Lastwagentheoriekurs umfasst 32 Lektionen in vier Wochen, jeweils an einem Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg jederzeit möglich. Nächster Kursbeginn: 5. Oktober 2017; Durchführung jeweils in Luzern. Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit, bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch
Im Theoriekurs Kat. F / G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km / h. Siehe auch www.fahrkurse.ch
AG Kursort und -daten: Riniken: 23. und 30. November jeweils um 18.30 Uhr Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich) BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, bvlt@bluewin.ch BL, BS Kursorte und -daten: Vorkurs (Ebenrain, Sissach): 8. November, jeweils 13.30 Uhr. Prüfung (MFP Münchenstein): 25. November, jeweils 9 Uhr Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch FR Kontakt: FVLT, Laurent Guisolan, route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, laurent.guisolan@fr.ch, 026 305 55 58 GR Kursorte: Landquart, Ilanz, Thusis, Scuol, Samedan Kontakt: Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch NE Kursdaten: in den Herbstferien Kontakt: M. Bernard Tschanz, chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch SG, AI, AR, GL
SZ,
UR
Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SH
17. Traktoren- und LandmaschinenOldtimer-Treffen in Gross am Sihlsee
Kursort und -datum: Herblingen (GVS Agrar AG): Samstag, 16. September Kontakt: VLT-SH Geschäftsstelle, Martin Müller, Haldenhof 286, 8213 Neunkirch, 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch
Sonntag, 1. Oktober 2017, ab 9 Uhr
Kursort: Wallierhof, Riedholz Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch
SO
Das Traktoren-Oldtimer-Team führt am Sonntag, 1. Oktober 2017, bereits das 17. Oldtimer-Treffen durch und freut sich auf viele interessierte Landmaschinenfreunde in Gross. Diese Ausstellung findet alle zwei Jahre statt, im Zwischenjahr ist das Traktoren-Oldtimer-Team jeweils beim Geschicklichkeitsfahren der Sektion Schwyz/Uri für die Festwirtschaft verantwortlich. Es besteht eine enge Beziehung zur SVLT-Sektion. Wie gewohnt werden die grosse Ausstellung, die gut geführte Festwirtschaft mit musikalischer Unterhaltung, diverse Attraktionen und Helikopterrundflüge für ein unvergessliches Erlebnis sorgen. Speziell ist dieses Jahr die Aebi-Ausstellung eine Attraktion: Wer eine schöne Maschine von Hersteller Aebi hat und sie am Anlass präsentieren möchte, soll sich doch unter 079 482 53 90 melden. Für allgemeine Infos gibt es unter 079 200 53 42 Auskunft.
SZ, UR Kursort: Restaurant Alpina, Schwyz. Kurs- und Prüfungsdatum: 3. Oktober Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch TG Kursorte und -daten: Müllheim, 29. Oktober und 9. November Kontakt: VTL / Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen VD Kursort: Oulens-sous-Echallens. Kursdaten: Oktober 2017 und März 2018 Kontakt: ASETA-Section vaudoise, Virginie Bugnon, chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch ZH Kursorte: Strickhof, Lindau. Kursdaten: 23. Sept., 25. Nov., je 9.30 – 15.30 Uhr Kontakt: SVLT ZH, Eschikon, 058 105 98 22, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch
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Schweizer Landtechnik 9 2017
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n SVLT | Porträt
Imagepflege Unmittelbar vor den Toren der Handelsmetropole Zug steht in der Letzi 21 der Hof von Philipp Freimann mit Jahrgang 1976, daneben der Landgasthof gleichen Namens, der von Schwester Susanne Freimann betrieben wird und die unter mächtigen Schattenbäumen der Gartenwirtschaft bäuerlich-handwerkliche Klientel ebenso gastfreundlich empfängt wie Banker und andere Finanzjongleure aus der City. Der Siedlungsdruck ist hier hoch. Das belegt die starke Frequenz an Joggern, Spaziergängern und weiteren Erholungssuchenden ringsum. Philipp Freimann macht das Beste daraus: Sein 33-haMutterkuhaltungsbetrieb (mit Natura-Beef-Label) ist blitzblank, aufgeräumt und einladend. 45 Muttertiere und ihre Kälber tummeln sich auf den Weiden. Schweine grunzen. Hühner gackern, und Obst- und selbstverständlich Hochstamm-Kirschbäume, zwei Dutzend an der Zahl, liefern Most und Brennware für Destillate. Der klassische Bauernbetrieb ist mit seiner Frau und den drei Buben im Spielgruppen- bis Primarschulalter jung aufgestellt. «Wie kann ich besser Imagepflege zugunsten der Landwirtschaft betreiben als hier auf meinem Betrieb?» Neuerdings richtet er zusammen mit benachbarten Landwirten und der Korporation Zug das Gelände für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2019 her, welches zu einem grossen Teil auf seinen Ländereien steht; allein für den Campingplatz sind über 25 ha vorgesehen. Der Meisterlandwirt ist ein aktiver, ja «passionierter» Landtechniker, wie er gegenüber der «Schweizer Landtechnik» sagt. Das Mitglied der Sektion Zug des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik (SVLT) wurde direkt angefragt, ob er die Nachfolge von Peter Schmid antreten wolle – als Präsident. Er wollte, und seit 2008 leitet er die Geschicke der kleinen Sektion, der rund die Hälfte der Zuger Landwirtschaftsbetriebe angehören. Trotz seiner Passion ist die eigene Betriebsmechanisierung mit drei Traktoren (zwei davon im Oldtimeralter) und einigen Maschinen eher bescheiden. Denn er unterhält mit diversen Nachbarn unterschiedliche Maschinengemeinschaften oder mietet grössere Maschinen nach Bedarf zu. Tätigkeitsbrennpunkt ist verständlicherweise der landwirtschaftliche Strassenverkehr, für dessen Problemlösungen er sich stark macht. «Wir haben uns beispielsweise mit Erfolg gegen das Partikelfilterobligatorium gewehrt, welches der Kanton Zug als einziger einführen wollte. Die Sektion veranstaltet auch immer wieder Vorführungen und Informationsabende zu Themen wie Hangmechanisierung, Bodenschutz oder emissionsarme Gülleausbringung. «Hauptsache sinnvoll und von Interesse für unsere Bauern», so Philipp Freimann. Er ist zugleich Vorstandsmitglied des Zuger Bauernverbandes und sorgt sich dort ebenso um Imagepflege und Akzeptanz der Landwirtschaft bei der Bevölkerung. Vom Verband erwartet er, dass er sich vehement auf Bundesgesetzesebene für die Anliegen der Landwirtschaft einsetzt, konkret in Sachen vorderer Überhang, Anhänger-Bremsen und so weiter, was aber zugegebenermassen nicht immer leicht sei: «Das Undankbare an Verbandsarbeit ist, dass man sie erst spürt, wenn sie nicht mehr gemacht wird.» n Aufgezeichnet von Dominik Senn
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Schweizer Landtechnik 9 2017
Kurse | SVLT n
Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT Kursorte G40 1260 *Nyon VD 1315 *La Sarraz VD 1510 *Moudon VD 1562 *Corcelles-près-Payerne VD 1630 **Bulle FR 1920 *Martigny VS 1964 *Conthey VS 2208 *Les Hauts-Geneveys NE 2720 *Tramelan BE 2852 *Courtételle JU 3186 Düdingen FR 3250 Lyss BE 3267 Seedorf BE 3421 Lyssach BE 3510 Konolfingen BE 3550 Langnau i.E. BE 3770 Zweisimmen BE 3792 Saanen BE 3800 Interlaken BE 3818 Grindelwald BE 3930 Visp VS 4222 Zwingen BL 4415 Lausen BL 4702 Oensingen SO 5040 Schöftland AG 5505 Brunegg AG 6056 Kägiswil OW
Die G40-Fahrkurse 2017 6130 Willisau LU 6210 Sursee LU 6276 Hohenrain LU 6430 Schwyz SZ 6472 Erstfeld UR 6702 ***Claro TI 7130 Ilanz GR 7302 Landquart GR 7430 Thusis GR 7524 Zuoz GR 7550 Scuol GR 8180 Bülach ZH 8200 Schaffhausen SH 8460 Marthalen ZH 8500 Frauenfeld TG 8836 Biberbrugg SZ 8856 Tuggen SZ 8867 Niederurnen GL 8932 Mettmenstetten ZH 9133 Sitterdorf TG 8625 Gossau ZH 9436 Balgach SG 9465 Salez SG 9602 Bazenheid SG
Mit dem Führerausweis Kat. G und erfolgreich absolviertem Fahrkurs G40 können landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge und Landwirtschaftstraktoren sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km / h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorkurs G40 des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik ist vom Bundesamt für Strassen, ASTRA, anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Die ersten G40-Kurse der Kurssaison 2018 sind veröffentlicht: Anmeldungen können ab sofort vorgenommen werden!
* Sprache Französisch
Suva-anerkannt: Gegengewichts- und Teleskopstaplerkurs; Instruktion Hoflader
** Sprache Deutsch u Französisch ** *Sprache Italienisch
Kursort und Sprache
Kurstag 1
Kurstag 2
Oberbipp BE, Deutsch
02.11.2017
03.11.2017
Goldach SG, Deutsch
auf Anfrage
auf Anfrage
Chavornay VD, Französisch
18.09.2017
19.09.2017
Chavornay VD, Französisch
22.09.2017
23.09.2017
Kursdaten und Anmeldung: www.fahrkurse.ch/www.g40.ch
CZV – Weiterbildungskurse Kursart
Kursdatum
Moderne Fahrzeugtechnik
16.10.2017
Erste Hilfe im Strassenverkehr
17.10.2017
ARV 1/Digitaler Fahrtenschreiber
23.11.2017
Moderne Fahrzeugtechnik
24.11.2017
Hebegerätekurse
Schweisskurse
Video zu den «G40»-Fahrkursen
Kursort: Riniken AG
Kursort: Riniken AG
Weitere Kurse sind für Herbst 2017 vorgesehen
Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-Kanal «Schweizer Landtechnik»
Informationen und Auskünfte: www.agrartechnik.ch, www.fahrkurse.ch 056 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch
n Impressum 79. Jahrgang
Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT NR Werner Salzmann, Präsident Aldo Rui, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 00 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch
Verlagsleitung Dr. Roman Engeler, Postfach, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate / Anzeigen Stämpfli AG Dominik Kittelmann, Anzeigenleiter Wölflistrasse 1, Postfach, 3001 Bern Tel. 031 300 63 82 E-Mail: inserate@staempfli.com Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2017. Kombinationsrabatt: 25 % bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole»
Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)
Nächste Ausgabe Schwerpunkt: Güterumschlag Management: Maschinenkosten: Was ändert sich? Wissen: Rostschutz bei Landmaschinen Plattform: Was bietet die Agritechnica?
Herstellung und Spedition Stämpfli AG, Wölflistrasse 1, 3001 Bern Erscheinungsweise 11-mal jährlich
Nr. 10 / 2017 erscheint am 12. Okt. 2017. Anzeigenschluss: 22. September 2017
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8193 EGLISAU, Landmaschinenstation Eglisau AG 8207 SCHAFFHAUSEN, GVS Agrar AG 8214 GÄCHLINGEN, GVS Agrar AG 8308 MESIKON-ILLNAU, Gujer Landmaschinen AG 8374 OBERWANGEN, Technikcenter Grueb AG 8476 UNTERSTAMMHEIM, Brack Landtechnik AG 8587 OBERAACH, Jakob Hofer AG 8722 KALTBRUNN, Steiner Berchtold AG 8834 SCHINDELLEGI, Schuler Maschinen und Fahrzeuge AG 8934 KNONAU, Hausheer & Sidler 9249 ALGETSHAUSEN, Traber Landmaschinenbetrieb AG 9303 WITTENBACH, Maschinencenter Wittenbach AG 9445 REBSTEIN, Maschinencenter Rebstein AG 9470 BUCHS, A. Stricker Landmaschinen 9475 SEVELEN, Maschinencenter Sevelen AG 9494 SCHAAN, Wohlwend Damian Anstalt 9548 MATZINGEN, Schneider Landmaschinen AG 9556 AFFELTRANGEN, Märla AG 9615 DIETFURT, Franz Bachmann AG