Schweizer Landtechnik 09/2021

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Sicherheit | Hof und Feld

Fit am Steuer Lange Arbeitstage auf dem Traktor können zu dauerhaften Verspannungen und Rückenschmerzen führen. Dagegen helfen Kräftigungs- und Dehnübungen. Bereits mit wenigen Minuten am Tag kann eine grosse Wirkung erzielt werden. Wichtig ist die Regelmässigkeit. Monique Seuret* Längere Fahrstrecken, grössere Parzellen, mehr maschinelle Arbeit: Man sitzt immer länger hinter der Bedienkonsole von Fahrzeugen und Maschinen. Diese Bewegungsarmut ist eine der Hauptursachen für Rückenbeschwerden und betrifft vor allem Fahrerinnen und Fahrer in Lohnunternehmen und Landwirtschaftsbetrieben. Zusätzlich zum Bewegungsmangel sind sie weiteren Faktoren ausgesetzt wie • Zwangspositionen im Zusammenhang mit dem Arbeitsprozess (z. B. Kontrolle des Anbaugerätes oder des Füllstands des Ernteanhängers usw.), • zusätzlicher Stress durch Wetterbedingungen, Zeitdruck oder Bodenbeschaffenheit, • erschwerende Belastungen durch den Maschinentyp, die Qualität des Fahrersitzes oder fehlenden Klimakomfort in der Kabine oder • besondere Belastung der Wirbelsäule durch Schläge auf unebenen Böden.

das einseitige Anheben des Gesässes längerfristig eine Fehlstellung des Beckens und damit der Wirbelsäule bewirken. Nach längerer Zeit im Fahrersitz neigt der Körper zum Zusammensacken. Wenn Sie Ihre Spiegel und/oder Bedienelemente geringfügig höher als notwendig einstellen, werden Sie immer wieder dazu angeregt, sich aktiv aufzurichten.

Verspannungen als Schmerzursache Unter einer Verspannung versteht man die unwillkürliche Kontraktion eines gan-

zen Muskels oder einer Muskelgruppe. Zunächst ist in der Regel keine Verletzung damit verbunden. Wird jedoch nichts dagegen unternommen und bleibt die Ursache für ihr Auftreten bestehen, können dauerhafte Verspannungen die Folge sein. Diese wiederum rufen verschiedene Schmerzen und Entzündungen wie beispielsweise Sehnenentzündungen hervor.

Locker bleiben Was tun gegen Verspannungen? Regelmässige Bewegung und Positionswechsel helfen. Treten dennoch Verspannungen auf, versuchen Sie, diese durch Dehnen und Entspannen der Muskeln zu reduzieren oder gar zu beseitigen. Je früher Sie handeln, desto grösser sind die Erfolgschancen. Das Prinzip besteht darin, ausgleichende Haltungen einzunehmen, die den Körper in die entgegengesetzte Richtung der Verspannung mobilisieren. Ein Beispiel dazu: Beim Sitzen am Steuer wird der Oberkörper nach vorne bewegt, der Rumpf sackt etwas zusammen. Die Schultern sind angespannt und der Nacken gerät in eine Zwangshaltung.

Einfache Übungen für kurze Pausen

Der Mensch: (k)eine Maschine? Der menschliche «Mechanismus» muss hier eine besondere Leistung erbringen, um ein Berufsleben lang mit diesen Anforderungen fertig zu werden. Dieser Mechanismus muss – wie Maschinen – gewartet, repariert und geschult werden. Neben einer ausgewogenen Ernährung, genügend Schlaf und dem Klima angepasster Ausrüstung ist Bewegung die wichtigste Verbündete des Fahrers.

Rückenmuskel dehnen: Dehnen Sie sich je dreimal nach oben und zu jeder Seite. Diese Übung können Sie auch auf dem Fahrersitz machen. Winkeln Sie dabei die Ellbogen ab, wenn die Kabine zu klein ist. Bilder: BUL

Ergonomie in der Fahrerkabine Ein Fahrersitz von guter Qualität ist unerlässlich – aber er muss richtig eingestellt sein! Vergessen Sie nicht, vor der Fahrt Ihre Gesässtaschen zu leeren. Ein Portemonnaie in der Gesässtasche kann Druck auf den Ischiasnerv ausüben und durch * Die Autorin ist Ergotherapeutin und gibt bei der BUL den CZV-anerkannten Weiterbildungskurs «Fit am Steuer».

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Nacken dehnen: Dehnen Sie Ihren Nacken dreimal in jede Richtung in grossen «Ja»-, «Nein»- und «Vielleicht»-Bewegungen (das Ohr zur Schulter bringen).


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