Schweizer Landtechnik
Oktober 2015
INNENMECHANISIERUNG Nützliche Futtervorschieber Automatische Fütterungssysteme Grosse Unterschiede bei den Maschinenkosten SVLT – Stabübergabe
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Editorial • Inhalt Oktober 2015 ■
■ Aktuelles
Editorial
4 Kurzmeldungen
■ Markt 8 10 12 16 19 22 24 28
Kubota – Auftakt zur globalen Expansion Stihl – Akku-Geräten gehört die Zukunft Horsch – Probleme an der Wurzel packen Valtra – die Vielseitigen Futtervorschieber: immer frisch und gut erreichbar Kameraüberwachung im Stall Rindviehfütterung: Teilautomation für kleinere Betriebe? Tierüberwachung mit Spezialbrille und Smartwatch
Ruedi Burkhalter
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■ Impression 30 32 34
Zetor – 6-Zylinder-Baureihe: nicht zu unterschätzen Case-Mähdrescher – «Serie 240»: ernten auf hohem Niveau Treffler – prädestiniert für oberflächliches Arbeiten
■ Management 37 38 40
Futterqualität und Fütterungshygiene Grosse Unterschiede bei den Maschinenkosten Automatisierte Fütterungsverfahren in der Milchviehhaltung
38 ■ Plattform 43 46 50
Agritechnica: wo geht die Reise hin? Agritechnica: ausgezeichnete Innovationen Ladungssicherung: brauchbare Lösungen gefragt
46 ■ Wissen 52
Workshop: besser kommunizieren
■ Sicherheit 54
«Prävention zwischen Tradition und Moderne»
■ SVLT 57 DV im Zeichen der Stabübergabe 60 Sektionsnachrichten 62 Impressum
Titelbild: Die arbeitswirtschaftlichen Vorteile in gösseren Tierbeständen und die verbesserte Futteraufnahme durch die Kühe sprechen für die automatisierte Futtervorlage. Bild: Roman Engeler
Berufsbild im Wandel Was ist das typische Bild vom Beruf Landwirt? Wird ein Landwirt, etwa ein Politiker, in einem TV-Beitrag vorgestellt, wird oft als Einleitung gezeigt, wie er im Stall mit der Gabel Heu in die Krippe gibt. Das also ist das typische Berufsbild, das die Schweizer Bevölkerung von einem Landwirt hat. Dieses Berufsbild befindet sich in einem grundlegenden Wandel. Immer öfter übernehmen auf grösseren Betrieben Automaten gewisse Arbeiten. In Zukunft wird also möglicherweise der Landwirt im Auge der Bevölkerung nicht mehr mit der Gabel im Futtertenn schwitzen, sondern er wird in der Schaltzentrale auf zahlreichen Monitoren die Arbeit seiner Roboter überwachen und steuern. Für mich persönlich hat es einen schalen Beigeschmack, wenn Tiere auf dem Bauernhof nur noch von Automaten betreut werden. Auf der anderen Seite kann gerade die Automation bestimmter Arbeiten auch Freiraum schaffen, damit der Landwirt wieder mehr Zeit für die Überwachung und Beobachtung seiner Tiere hat. In diesem Heft findet der Leser als Schwerpunkt Beiträge zur Automatisierung in der Innenwirtschaft. Ab Seite 17 finden Sie eine Übersicht von manuell bedienten und automatischen Geräten zum Anschieben des Futters in der Rinderhaltung. Zwei weitere Berichte auf den Seiten 24 und 40 befassen sich mit der vollständigen oder teilweisen Automatisierung der Rinderfütterung. Ein weiterer Schwerpunkt dieser Ausgabe sind die wiederum zahlreichen Neuheiten, die bereits im Vorfeld der Agritechnica vorgestellt wurden.
Ausgabe Nr. 11 erscheint am 5. November 2015
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n Markt | Neuheiten
In Kürze
Kompetenzzentrum eingeweiht
■ Pöttinger erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2014 / 15 mit 320,3 Mio. Euro den höchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte. Zu den fünf Top-Umsatzzuwachs-Ländern im Vergleich zum Vorjahr gehört auch die Schweiz. ■ Das Testzentrum «Technik und Betriebsmittel» der DLG (Deutsche LandwirtschaftsGesellschaft) führt ab 2016 ein neues Prüfzeichen ein, das die Tradition von «LG-anerkannt» mit den Vorteilen der Prüfzeichen «DLG-SignumTest» und «DLG-FokusTest» verbindet. ■ Martin Eying (43) wurde zum neuen Geschäftsführer bei Krone ernannt, wo er den Geschäftsbereich Vertrieb/Marketing von Wilhelm Voss übernimmt, der zum Jahresende in den Ruhestand gehen wird. ■ Aebi-Schmidt übernimmt die beiden nordamerikanischen Hersteller von Winterdienst geräten Meyer Products und Swenson Spreader und erhofft sich dadurch eine wichtige Basis für den Einstieg in den bedeutenden nordamerikanischen Winterdienstmarkt. ■ Die Olma findet heuer mit Gastkanton Aargau vom 8. bis 18. Oktober in St. Gallen statt. Die BUL präsentiert eine Sonderschau zum Thema «Maschinen und Fahrzeuge zeigen ihre Zähne». ■ Mit dem «CargoXBib Heavy Duty» präsentiert Michelin einen besonders robusten und vielseitig einsetzbaren Reifen für schwere landwirtschaftliche Anhänger wie Muldenkipper und Hochdruck-Ballenpressen. ■ Die Alliance Tire Group (ATG) sucht das Landwirtschaftsfoto des Jahres. Originelle Aufnahmen können direkt auf www.landwirtschaft-ist-meine-welt.de hochgeladen werden. ■ In den nächsten eineinhalb Jahren entstehen am Strickhof in Lindau-Eschikon ZH ein Milchviehstall für rund 120 Kühe, ein Stall für Aufzucht, Kälbermast und Grossviehmast, ein Stoffwechselzentrum mit Respirationskammern, ein Forum für Veranstaltungen sowie Büro- und Laborgebäude. ■ Vom 16. bis 18. Oktober findet in Birmenstorf AG wiederum die Pöttinger-Herbstmesse statt, an der es für rasch entschlossene Käufer interessante Frühbezugsrabatte gibt. ■ Agrar setzt den mit der Tiefgänger-Baureihe gestarteten Erneuerungsprozess bei den Ladewagen fort und zeigte Ende September bei der Eröffnung des neuen Produktionsstandorts in Balterswil TG mit dem «HL 40 L» erstmals ein Modell aus der neuen HochladerVariante mit Lenkersteuerung.
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Das neue Kompetenzzentrum von GVS-Agrar für die Produktion der Eigenmarke «Agrar» sowie den Vertrieb von Marken wie «Krone», «Kramer» oder «Horsch».
Agrar-Landtechnik hat den neuen Standort Balterswil TG offiziell eröffnet. Bereits seit Anfang Jahr werden dort Ladewagen, Güllefässer und Mistzetter gebaut. Balterswil ist aber auch Basis für die Vertriebsaktivitäten von Marken wie «Krone», «Kramer» oder «Horsch». Mit dem Neubau eines Produktions- und Vertriebsgebäudes setzte Agrar-Landtechnik einen weiteren Meilenstein in der mittlerweile über 75-jährigen Firmengeschichte. Im Zuge einer strategischen Neuausrichtung strebte die Unternehmensführung die Konzentration sämtlicher LandtechnikAktivitäten in drei räumlich getrennten Kompetenzzentren an für den Vertrieb von Traktoren (GVS-Agrar in Schaffhausen), Grosserntetechnik (GVS-Fried in Koblenz AG) und von Landmaschinen inklusive die Eigenproduktion. Bereits vor einigen Monaten konnte AgrarLandtechnik den grosszügigen Neubau mit rund 50 Mitarbeitenden beziehen und Ende September nun offiziell einweihen. Der Bau beinhaltet eine Produktions- und Handelsinfrastruktur, bestehend aus Produktionstrakt, Büro- und Ausstellungsräumen sowie einer Werkstatt für die Ausrüstung und Reparatur der Handelsmaschinen. Die mit aktuellsten Verfahren ausgerüstete
Ivo Fausch, Verkaufsleiter Agrar-Landtechnik, Ugo Tosoni, Chef GVS-Agrar, und Daniel Stahl, Betriebsleiter Agrar-Landtechnik (v.l.n.r.), öffnen den Weg für eine prosperierende Zukunft des Unternehmens.
Lackieranlage, die zweistöckige Montagestrasse für die Produktion der eigenen Maschinen sowie die grösste Photovoltaikanlage der Region sind die Highlights des Neubaus.
Neuheiten | Markt n
In Marthalen war viel Fingerspitzengefühl gefragt In Marthalen organisierte die Land jugendgruppe Rhyfall das diesjährige Zürcher Traktorgeschicklichkeitsfahren. Die besten zwei jeder Kategorie haben sich für die Schweizer Meisterschaften (SM) 2016 qualifiziert. Die kantonale Meisterschaft im Traktorgeschicklichkeitsfahren stand unter dem Patronat der Zürcher Sektion des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik (SVLT). Auf dem Areal waren insgesamt zehn verschiedene Posten, welche von
den Teilnehmern ein bereites Wissen, viel Fingerspitzengefühl und Fahrkönnen abverlangten. Wer als Junior oder Erwachsener mitmachen wollte, musste über einen gültigen Führerausweis für Traktoren verfügen. Bis zum 18. Altersjahr konnte man dabei in der Kategorie Junioren und darüber in der Kategorie Erwachsene starten. Bei den Junioren fiel die Entscheidung deutlich aus. Mit 911 Punkten siegte der 17-jährige Pfäffiker Adrian Bosshard deutlich vor Michael Baltisser (Weiach) mit 871 und Pascal Baltisser (Bachs) mit 851 Punkten. Als bester Lokalmatador setzte sich der 67-jährige Jakob Wipf in Szene. Mit guten 850 Punkten klassierte er sich bei den Erwachsenen auf dem dritten Rang. Da der punktgleiche Zweite, Carlo Bleuler aus Hallau, als ausserkantonaler Teilnehmer sich nicht für die Teilnahme an den SM selektionieren kann, hat Wipf somit die Qualifikation für die Schweizer Meisterschafts-
teilnahme erfüllt. Als Sieger und somit Zürcher Meister ging der Oberembracher David Bänninger mit 878 Punkten vom Platz.
Die Oerlinger Bäuerin Petra Schib beweist ihr Fingerspitzengefühl am Kleinbagger, als sie mit einem an der Schaufel befestigten Magneten Metallscheiben auflesen muss. Ranglisten siehe unter www.landjugend.ch
Neue Speerspitze der Mittelklasse Michael Franke (l.), Länderverantwortlicher von Weidemann, und Reto Meier, Vertriebsleiter Weidemann Center Schweiz. Bild zvg
400. Weidemann «T4512» verkauft Ständig weiterentwickelt und optimiert hat der «T4512» seit der Markteinführung schnell den Platz des meistverkauften WeidemannModells gesichert. Nun konnte der 400. Weidemann «T4512» verkauft und ausgeliefert werden. Dazu gratuliert Weidemann dem Weidemann Center Schweiz zum Erfolg. Die neuste Optimierung des «T4512» ist die 30-km / h-Variante. So verkürzt sich die Transferzeit vom Hof zum Einsatzort. Der Markterfolg bestätigt, dass diese Maschine in der Abmessung und Hubkraft / -höhe bestens auf Schweizer Betriebe passt. Mit Allradantrieb und Allradlenkung ist sie standsicher und gut gerüstet für die vielen unterschiedlichen Arbeitsaufgaben. VLS (vertical lift system) ermöglicht eine flüssige Arbeitsweise und unterstützt durch eine teilautomatisierte Teleskopierbewegung das Arbeiten in einer komplexen Bedienerumgebung.
Der «Metrac G7 RX» mit mechanischem und der «Metrac H7 RX» mit hydrostatischem Fahrantrieb bilden die neue Speerspitze von Reform im Markt der Mittelklasse bei den Zweiachsmähern. Mit dem neuen Design wird nicht nur auf optische Reize, sondern auch auf besondere Wartungs- und Servicefreundlichkeit gesetzt. Durch Anbauelemente können die Kotflügel an die jeweiligen Bereifungen angepasst werden und schützen so das Fahrzeug besser vor Verschmutzung. Auf Wunsch ist eine Dachbeleuchtung in LED-Ausführung erhältlich.
Die ergonomische Fahrerkabine präsentiert sich mit neigungs- und höhenverstellbarer Lenksäule. Ein Bordcomputer mit zentralem Farbdisplay rundet das ansprechende Erscheinungsbild ab. Der neue Multifunktionshebel erleichtert die Bedienung und garantiert sicheres und effizientes Arbeiten in allen Lagen. Der 4-Zylinder-Motor der Abgasstufe 3B mit Partikelfilter leistet 70 PS mit einem Drehmoment von 250 Nm bei 1000 U / min. Neben dem «Metrac H7 RX» mit hydrostatischem Fahrantrieb setzt Reform auch in Zukunft auf die Modellvariante einer Ausführung als Getriebemodell. Der «Metrac G7 RX» ist mit bis zu zwölf Vorwärts- und zwölf Rückwärtsgängen erhältlich. Front- und Heckhubwerk (beide schwingungsgedämpft) stemmen 1500 kg, das höchstzulässige Gesamtgewicht beträgt 3800 kg. 10 2015 Schweizer Landtechnik
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n Markt | Neuheiten
Neue MF-Baureihe Mit vier neuen Modellen wird Massey Ferguson die grösseren Traktoren der bishe rigen Serie «5600» ersetzen. Unter der Bezeichnung «5710 SL» mit 74 kW Maximalleistung (nach ISO TR 14396) wird das kleinste Modell parallel zum «MF 5610» angeboten. Die Modelle «5711 SL» (maximal 81 kW), «5712 SL» (maximal 88 kW) und «5713 SL» (maximal 96 kW) ersetzen die jeweiligen Typen der Serie «5600». Alle vier Traktoren sind mit 4,4-l-Motoren von Agco Power ausgerüstet und erfüllen mit SCR-Katalysator und DOC die Abgasvorschriften Stufe 4. Neu sind der elektronisch geregelte Wastegate-Turbolader und die Commonrail-Einspritzung. Wahlweise sind die Traktoren mit den bekannten Getriebeversionen «Dyna-4» (16 / 16) oder «Dyna6» ausgestattet. Die Vorderachsfederung ist neu entwickelt. Äusserlich sind die Traktoren an den geänderten Luftschlitzen der Motorhaube erkennbar. Update bei Massey Ferguson mit der Serie «MF 5700». Bild: zvg
Marco Angst Europa-Fünfter Im niederländischen Bezirk Groningen wurde im September die Europameisterschaft der Drehpflüger durchgeführt. 22 europäische Pflüger stellten sich der Herausforderung, die gleich mässigsten Furchen in den äusserst sandigen Boden zu ziehen. Die Schweiz wurde vom erfahrenen Pflüger Peter Ulrich aus Neerach ZH und dem jungen Marco Angst aus Wil ZH vertreten. Im Grasland konnte sich Marco Angst mächtig steigern und schliesslich den tollen 5. Gesamt rang belegen. Peter Ulrich konnte nicht an seine hervorragenden internationalen Rangierungen anknüpfen; er fand sich auf dem 15. Rang wieder. Gewonnen wurde die Europameisterschaft vom Nordiren David Wright vor dem Niederländer Stefan Schreur und dem Nordiren Adrian Jamison.
Das Schweizerteam mit Peter Ulrich (l.) und Marco Angst. Bild: Käthi Angst
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Beim Zweikreisel-Mittelschwader «Star 720/22» von SIP (hier am «Rigitrac SKH 75») lässt sich die Schwadbreite mechanisch verstellen. Bild: Dominik Senn
Gut besuchter Feldtag An seinem zweiten Feldtag liess Sepp Knüsel Anfang September nicht nur Vertreter der drei Modellvarianten seines «Rigitrac» auffahren, sondern zeigte weitere Maschinen aus seiner Werkstätte wie Scheiben- und Fronttrommelmähwerke und den K nüsel-Bandrechen. Das patentierte gestossen-gezogene Scheiben mähsystem «Blitz» ermöglicht durch das schlanke Mähblatt nahe am Traktor und durch eine seitliche Pendelung bis zu 40 cm eine fast unschlagbare Bodenanpas-
sung. «Es ist das einzige Mähwerk, das bergab sauber mäht», sagte Sepp Knüsel. Der «Blitz Express» mit Kunststoffzinkenaufbereiter erlaubt die Verstellung der Aufbereitungsstärke auf drei Stufen. Das Trommelmähwerk gehört dank hochfesten Feinkornstählen mit 440 bis 490 kg («F 240» / «F 280») zu den Leichtgewichten seiner Klasse. Die Knüsel-Bandrechen sind serienmässig mit einem Trennrad ausgestattet, das das maximale Heranfahren an die Feldrandlinie erlaubt.
Neuheiten | Markt n
Wider die Insellösungen Die Agricultural Industry Electronics Foundation (AEF) konnte zum sogenannten Herbst-Plugfest über 250 Teilnehmende aus rund 80 Unternehmen begrüssen, die ihre Geräte und Software für landwirtschaftliche Anwendungen hinsichtlich maximaler Kompatibilität untereinander austesteten.
Kuhn-Verkaufsleiter Schweiz Ulrich Strauss (l.) und Hans Brülisauer zeigen in Eichberg SG erstmals KuhnFütterungstechnik. Bild: Dominik Senn
Kuhn-Abend in Eichberg Es spricht einiges für die Brülisauer Landmaschinen in Eichberg SG, wenn sich zum Kuhn-Abend rund 100 Landwirte einfinden, um sich über die Neuheiten zu informieren. Gezeigt wurde die ganze Palette, von Futtererntemaschinen (Mähwerke, Kreiselheuer und Schwader sowie Ballenpressen, darunter die Presswickelkombination «i-Bio+») über Fütterungstechnik, Bodenbearbeitungs- und Sämaschinen bis zu den Pflanzenschutzgeräten. Nach Um- und Neubauten, die im Vorjahr ihren Abschluss gefunden haben, starten Hans und Doris Brülisauer mit dem Personal und den fünf Auszubildenden zuversichtlich in die Zukunft. Zum Sortiment zählen auch Traktoren von John Deere, Teleskoplader von JCB und verschiedene Kleingeräte. Stolz ist der Betrieb auf den Bremsprüfstand für Achslasten bis 18 t und 3,80 m Prüfbreite, der für alle Achsen geeignet ist (kein Be- und Entladen nötig) und ausführliche, von den Strassenverkehrsämtern anerkannte Prüfprotokolle liefert.
Die Zapfwelle und der Dreipunkt am Heck sind klassische Beispiele, wie sich die Landtechnikindustrie herstellerübergreifend auf Standards geeinigt hat. Im elektronischen Bereich, der sich diesbezüglich etwas komplexer präsentiert, ist man (noch) nicht so weit. Dies will die AEF ändern. Bereits seit einiger Zeit arbeitet die mittlerweilen aus 200 Unternehmen bestehende Gruppe am Isobus-Standard, breitet die Aktivitäten aber auch auf andere Gebiete wie Wire-less-Kommunikation, elektrisch betriebene Traktoranbaugeräte oder Kamera-Systeme aus. Da die meisten landtechnischen Innovationen in jüngerer Zeit dieses SegAn 50 Stationen wurden anlässlich des ment betrafen, ist es ein AEF-Plugfests über 2000 Tests von Terminalerklärtes Ziel von AEF, in Geräte-Kombinationen durchgeführt. diesen Bereichen entsprechende Normen zu schaffen, damit solche Entwicklungen nicht als Insel lösungen verkümmern. Am Herbst-Plugfest 2015 – solche Anlässe finden zweimal jährlich statt, abwechselnd in Europa und Amerika – prüften 250 Teilnehmende in Wörth am Main (D) gegenseitig ihre neusten elektronischen Isobus-Entwicklungen mit Blick auf eine maximale Kompatibilität.
Elektroradlader wird «kein Spielzeug» «Zukunft braucht Herkunft»: unter diesem Motto feierte das Pfullendorfer Unter nehmen Kramer sein 90-Jahr-Jubiläum. Als Neuheiten gab es mit dem «KL19.5T» das vierte Modell eines Teleradladers zu bestaunen, der das Portfolio nach unten abrundet. Weiterentwickelt wurde der Teleskoplader «KT276» nach dem Vorbild des «KT265» mit Kohler-Motor «KDI 2504 TCR» (55,4 kW). Gegenüber dem Vorgängermodell steigt die Nutzlast auf 2,7 t bei gleichbleibender Hubhöhe. Aus Wettbewerbsgründen noch unter Verschluss gehalten wird die Entwicklung des ersten emissionsfreien Radladers von Kramer. Nur so viel war zu erfahren, dass der «KL19.5L» als Basis für diesen Elektrolader mit der Bezeichnung «KLXX.5e» herhalten soll. Es werde jedenfalls «kein Spielzeug», meinten die Verantwortlichen
vor versammelter Agrarpresse. Auch diesbezüglich dürfte an der Agritechnica mehr zu erfahren sein. Der 1925 in Gutmadingen gegründete Traktoren- und Baumaschinenhersteller brachte 1959 den ersten Radlader an die Öffentlichkeit. Er wurde heimlich in der Schweiz entwiGesamt-Geschäftsführer Karl Friedrich Hauri (l.) und ckelt und hergestellt, weil mit Kramer GmbH-Geschäftsführer Martin Eppinger Karl Kramer einer der Gründer posieren zum 90-Jahr-Firmenjubiläum vor dem dagegen war. Es folgten zahlTeleskoplader «5007» mit 90 kW Leistung, 7 m Stapelreiche Innovationen, wie 1963 höhe und 4,8 t Nutzlast. Bild: Dominik Senn der erste hydraulische Schnellmen. 2012 führte Kramer in Pfullendorf wechsler und 1965 der erste Schwingungseine eigene Produktlinie für den Landwirtdämpfer für die Ladeanlage. Zur Jahrtauschaftsmarkt ein, welche sich heute im sendwende fusionierte Kramer mit dem etwas antiquiert wirkenden Kramer-Grün österreichischen Baumaschinenhersteller präsentiert. Die 2005 begonnene Koope Neuson und schloss sich später mit Wacker ration mit Claas läuft 2018 aus. zur heutigen Wacker Neuson SE zusam-
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n Plattform | Report
Matatoshi Kimata, Präsident von Kubota (rechts), und Mampai Yahamoto, Chef von Kubota Farm Machinery Europe, bei der feierlichen Eröffnung des Traktorenwerks in Bierne (F) bei Dünkirchen Bilder: Roman Engeler
Jahresfertigung von 3000 Traktoren entspricht.
Baureihe «M7001»
Auftakt zur globalen Expansion Mitte September hat Kubota in Bierne bei Dünkirchen (F) das neuste Traktorenwerk offiziell dem Betrieb übergeben. Produziert werden dort vorerst die Traktoren der Baureihe «M7001» im Leistungssegment von 130 bis 170 PS für die Märkte Europa, Nordamerika, Australien und Japan. Roman Engeler Kubota hat seine globalen Absichten im Landmaschinenbereich schon mehrfach kundgetan. Die Übernahme der Kverneland-Gruppe und der damit verbundene Auftritt von Futterernte- und Boden bearbeitungsgeräten in orangen KubotaFarben, der Vorstoss mit der Baureihe «M7001» ins mittlere Leistungssegment bei den Traktoren und der Bau eines neuen Traktorenwerks auf europäischem Boden sind deutliche Hinweise, dass es das mittlerweile 125 Jahre alte japanische Unternehmen mit einem Jahresumsatz von gegen 15 Mrd. Fr. wirklich wissen will. Mit der offiziellen Einweihung des euro päischen Traktorenwerks wurde nun quasi der Startschuss zu einer globalen Expan
sion gegeben. Dies jedenfalls unterstrich der extra aus Osaka angereiste Firmenchef Matatoshi Kimata bei seiner Ansprache vor allerlei französischer und japanischer Prominenz aus Wirtschaft und Politik.
Sachter Start Vorderhand lassen es die Japaner aber noch etwas sachte angehen. Nach dem Produktionsstart im April wurden die Anlagen nochmals überarbeitet und die Prozesse mit Fokus auf die weitere Verbesserung der Qualität beim Endprodukt optimiert. Aktuell werden erst etwa fünf Traktoren pro Tag gefertigt. Schon bald soll die Produktion aber auf über 15 Stück pro Tag hochgefahren werden, was dann einer
In Dünkirchen fertigt Kubota in erster Linie die Modelle der neuen 4-Zylinder-Baureihe «M7001». Schweizer Landtechnik hat diese Serie, die aus drei Modellen mit Nennleistungen von 130, 150 und 170 PS besteht, bereits ausführlich in der Ausgabe vom November 2014 vorgestellt. Der 6,1-l-Motor stammt von Kubota, das Vierfach-Lastschaltgetriebe «K-Power-Plus» mit sechs Grundstufen und einer lastschaltbaren Wendeschaltung wird wie das für das Topmodell «M7171» reservierte leistungsverzweigte Stufenlosgetriebe «K-VT» mit jeweils vier Fahrbereichen für die Vor- und Rückwärtsfahrt von ZF bezogen. Bemerkenswert bei diesen Traktoren sind das hohe Leergewicht von über 7 t und der lange Radstand von mehr als 2,70 m, verbunden mit der enormen Hubkraft von rund 9 t im Heck. Die ersten Modelle dieser Baureihe würden nun in der Schweiz sehnlichst erwartet, betont Importeur Roland Bachmann von der gleichnamigen Firma in Tägerschen TG auf Anfrage. Bachmann arbeitet im KubotaVertrieb momentan mit 15 Stützpunkt- und ebenso vielen Vertragshändlern zusammen, will diese Zahl punktuell aber noch aus bauen. Dies dürfte insbesondere dann notwendig werden, wenn Kubota mit der in der Entwicklungsabteilung bereits skizzierten Serie «M8» in den Leistungsbereich bis 250 PS vorstossen sollte. n
Grosse Hoffnung wird in die neue Baureihe «M7001» gesetzt, die vielleicht schon bald nach oben mit einer neuen Serie getoppt wird.
Noch präsentiert sich die Traktorproduktion in Bierne bescheiden. Doch schon bald sollen hier über 3000 Traktoren pro Jahr die Werkhallen verlassen.
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Funkfernsteuerung mit Repeater – funkt über Berg und Tal! Beim Einsatz einer Funkfernsteuerung in der Landwirtschaft, beispielsweise zur Steuerung von Güllepumpen, spielt die Reichweite eine wichtige Rolle, da es zwischen dem Hof und den Bewirtschaftungsflächen oft weite Distanzen sind. Dazu kommt, dass topografische Hindernisse oder Gebäude die Funkreichweite beeinträchtigen, es entstehen sogenannte «Funklöcher». Mit Richtantennen auf dem Scheunendach kann die Reichweite deutlich erhöht werden, jedoch nur in eine Richtung. So können nicht alle Flächen eines Landwirtschaftsbetriebes abgedeckt werden. Um dieses Problem zu um-
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n Markt | Neuheiten
Akku-Geräten gehört die Zukunft Das Unternehmen Stihl, in der Land- und Forstwirtschaft selbstverständlich bekannt für seine Kettensägen in den Profiund Halbprofibereichen, stellte ans seiner Herbstpressekonferenz neue Akkubetriebene Geräte vor – nicht so sehr für die Wald- und Forstwirtschaft, sondern mehr für den Kommunalbereich und für die ganze Breite der Käuferschaft, die handliche Geräte für die private Gartenpflege braucht. Ueli Zweifel Im Jahre 1926 entwickelte Andreas Stihl seine erste Kettensäge, bemerkenswerterweise mit Elektroantrieb. Inzwischen gingen die Jahre ins Land, und wir wissen, dass die Antriebsaggregate sozusagen durchs Band hinweg in die Familie der Verbrennungsmotoren gehörten. In den letzten Jahren aber kehrte der Strom nicht zuletzt dank Lithiumakkumulatoren kraftvoll in die Geräte zurück. Damit öffnen sich im Allgemeinen und im Besonderen auch für die Andreas Stihl AG und deren Tochter Viking lukrative neue Geschäftsfelder in der privaten Gartenpflege. Hier aber sollen drei Geräte vorgestellt werden, die im Profibereich und also auch in der Landwirtschaft Relevanz finden.
Das «RE 272» ist das mittlere Profigerät in der Dreierserie neuer Kaltwasser-Hockdruckreiniger.
Akku-Blasgerät «Stihl BGA 100» im Einsatz. Es arbeitet auf drei Stärkestufen und hat eine Boostfunktion. Der Akku AR 3000 lädt sich mit dem Schnellladegerät AL 500 in anderthalb Stunden.
Zauberwort: Lithium-Ionen-Akku Bei der Entwicklung der neuen akkubetriebenen Gerätegruppen stand der Exploit bei den Lithium-Ionen-Akkumulatoren (LI-Akkus) zur Seite. Deren Effizienz, Dauerhaftigkeit, Kapazität hat sich in wenigen Jahren rasant verbessert. Ebenfalls ein grosses Plus derselben ist der Umstand, dass sie praktisch keinem Memory-Effekt unterliegen und also tausendfach auf- und entladbar sind. Wie der Chefentwickler von Stihl Wolfgang Zahn erklärte, ist die Fabrikation dieser Akkus inzwischen die Domäne von vier Grossunternehmen im asiatischen Raum. Das grösste Interesse an der Technologie habe die Automobilindustrie mit dem Löwenanteil an den Entwicklungskosten. Zum ersten Mal biete sich die Chance, leistungsstarke Akkugeräte auf den Markt zu bringen, die nicht mehr allzu teuer und sehr bedienerfreundlich sind. 10
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Zum Beispiel: Akkublasgerät Stihl präsentierte als innovative Entwicklung das neue handgetragene Blasgerät «BGA 100». Es verfügt über eine beeindruckende Blaskraft (17 Newton) und arbeitet so leise, dass ein ganztägiger Betrieb ohne Gehörschutz möglich ist. In der Tat verminderte sich die störende Lärmentwicklung im Vergleich zu anderen Akkugeräten trotz höherer Leistung und erst recht im Vergleich mit benzinbetriebenen Geräten. Der neue Bläser ist also prädestiniert für den Kommunaleinsatz im öffentlichen Raum mit viel Publikumsverkehr. Kombiniert mit dem ebenfalls neuen rückentragbaren Akku Stihl «AR 3000» ist der Laub- und Reinigungsbläser mit nur einer Akkuladung bis zu 6,5
Stunden lang einsatzbereit. Da wird das Gerät vielleicht schon bald auch zum «Heubläser» für steile Futterflächen in den Tourismusregionen Das Blasgerät «BGA 100» besitzt drei Leistungsstufen und eine zusätzliche Boostfunktion für maximale Leistung. Die Stufen können ohne Umgreifen mit dem Daumen aktiviert werden. Bei allen Geräten von Stihl wird aus Sicherheitsgründen mit einer Spannung von 36 Volt gearbeitet. Das bedingt relativ gros se Stromstärken, die man aber dem Ver nehmen nach technisch gut beherrscht.
Freischneider mit Elektrostart Für Mäharbeiten speziell auch im Hang einsatz stellte Stihl den rückentragbaren Freischneider Stihl «FR 460 TC-EFM» vor. Dessen Motor wird mit einem komfortablen Tragsystem auf dem Rücken getragen und ist flexibel mit dem Schaft verbunden.
Damit werden die Bewegungsfreiheit und ein längeres, kräfteschonendes Arbeiten ermöglicht. Neu kann das Gerät über einen Elektrostart in Betrieb genommen werden. Dies vereinfacht das Abstellen des Motors wesentlich, auch wenn die Arbeit nur kurzzeitig unterbrochen wird, da man das Motoraggregat, ohne es von den Schultern zu nehmen, wieder startet. Eingebaut wird das bekannte Motormanagementsystem Stihl «M-Tronic». Dieses misst kontinuierlich Aussentemperatur, Motortemperatur, Treibstoffqualität und Höhenlage – und berechnet anhand dieser Parameter den optimalen Zündzeitpunkt und die Treibstoffdosierung. Optional kann der Freischneider bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt konventionell per ErgoStart-Seilzug in Betrieb genommen werden.
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Drei neue Kaltwasser-Hochdruckreiniger Für den professionellen Einsatz hat Stihl eine neue Serie von drei leistungsfähigen Kaltwasser-Hochdruckreinigern entwickelt. Während die Pumpe des Einsteigermodells «RE 232» einen Druck von 145 bar entwickelt, kann beim «RE 272 Plus» der Arbeitsdruck über die Druck- und Mengenregulierung am Gerät selbst zwischen 45 und 150 bar stufenlos eingestellt werden. Am Starkstromgerät Stihl «RE 282 Plus» beträgt der Arbeitsdruck zwischen 60 und 160 bar. Bemerkenswert sind die grossen Räder mit einem Durchmesser von 25 cm, um das Geräte auch auf unwegsamem Gelände sicher zu bewegen. Eine weitere Verbesserung im Detail betrifft eine praktische Fixation des Stromkabels, sodass es vor dem Start nicht erst aufwendig entwirrt werden muss oder bei der Arbeit in die Quere kommt. Auch ist die Spritzpistole mit einer praktischen Halterung immer am rechten Platz. Der Hochdruckschlauch (15 m) wird bei den beiden grösseren Geräten auf einem Schlauchhaspel aufgerollt. Bei starken Verschmutzungen oder empfindlichen Oberflächen kann es sinnvoll sein, die Düse während eines Reinigungsvorgangs zu wechseln, was mittels Schnellkupplung im Handumdrehen erledigt ist. Beim «RE 272 Plus» und «RE 282 Plus» gehört ein zweites Strahlrohr mit vormontierter Rotordüse zum Lieferumfang. Und für den Fall, dass Druck und Wasser alleine nicht ausreichen, können alle drei Geräte externe Reinigungsmittel ansaugen. Die beiden leistungsstärkeren Modelle verfügen zudem über einen integrierten 2,5-LiterBehälter für das Reinigungsmittel. Eine weitere Neuerung bei den Plus-Modellen ist der serienmässig verbaute Wasserfilter, der die Pumpe dauerhaft vor Verschmutzungen schützt. n
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Pflanzenbau I Tierhaltung I Landschaftspflege 1926 entwickelte Andreas Stihl seine erste elektrisch betriebene Kettensäge. Links ist die neueste akkubetriebene Kettensäge. Sie gehört zum Set, das mit drei andern Akkugeräten die Arbeit des privaten Gartenbesitzers erleichtert.
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n Markt | Neuheiten
getreide nicht vergraben, sondern vielmehr zum vollständigen Auflaufen stimuliert wird.
Ergänzung bei «StripTill»
Der Flachgrubber «Cruiser XL» wird um die Option eines federnden und preislich günstigeren Zinkens erweitert. Bilder: zvg
Probleme an der Wurzel packen Horsch, der Landtechnik-Spezialist für die pfluglose, konservierende Bodenbearbeitung, wartet für die kommende Saison mit verschiedenen Neuheiten auf. Diese sollen nicht nur eine kostengünstigere Arbeitserledigung ermöglichen, man möchte damit auch die vorhandenen (Resistenz-)Probleme im Pflanzenbau aktiv angehen. Roman Engeler Bei Horsch, dem Spezialisten für die konservierende Bodenbearbeitung, spürt man den starken Bezug zur praktizierenden Landwirtschaft. Da am Firmensitz in Schwandorf (D) immer noch auf 200 ha Landwirtschaft betrieben wird, kennen die Gebrüder Horsch die aktuellen Probleme des Ackerbaus hautnah. Ein solches sehen sie in der aufkommenden Resistenz gewisser Pflanzen gegen Glyphosat: «Effektivere Methoden in der mechanischen Unkrautbekämpfung sind deshalb gefragt.» Generell sei ein noch präziserer Ackerbau mit noch exakterer Düngung und Pflanzenschutzapplikation nötig, obwohl man bei Horsch gerade die teuren, mit viel Hightech ausgestatteten Maschinen kritisch betrachtet, da sie zu einer teureren Arbeitserledigung beitragen, was auch mit besseren Erträgen kaum kompensiert werden kann.
Intensiv und flach Bereits seit einigen Jahren im Programm, wird der Flachgrubber «Cruiser XL» um 12
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die Option eines federnden Zinkens erweitert. Dieser Stahlfederzinken ist eine preislich attraktive Alternative zum weiter verfügbaren «FlexGrip»-Zinken. Der «Cruiser» mit Arbeitsbreiten von 5 oder 6 m ist mit beiden Zinkentypen bei einer maximalen Arbeitstiefe von 15 cm für die Stoppelbearbeitung nach dem Mähdrusch, zur Saatbettbereitung, als Feingrubber zur mechanischen Unkrautbekämpfung und zum Auflockern und Belüften der Böden im Frühjahr geeignet. Für die Kurzscheibeneggen «Joker RT» mit Arbeitsbreiten von 5 bis 8 m bietet man nun die Option einer vorgeschalteten Messerwalze an, die mit sechs leicht schräg angeordneten Messern bei einem Durchmesser von 28 cm über die gesamte Arbeitsbreite wirkt und insbesondere für die Bearbeitung in Raps- und Sonnenblumenstoppeln geeignet ist. Die Messerwalze zerkleinert und bricht die Stoppeln, die dann von den Scheiben eingemischt werden. Das Gerät kann flach arbeiten, sodass gerade beim Raps das Ausfall-
Die «Strip-Till»-Maschine «Focus» kombiniert die Bodenbearbeitung und Düngung mit der Aussaat. Es werden nur noch jene Bereiche bearbeitet und gelockert, auf denen später die Kulturpflanzen stehen sollen. Auf Wunsch wird ein Düngedepot in unterschiedlichen Tiefen abgelegt, was die Nährstoffeffizienz und auch die Erträge steigern soll. Diese Maschine wird nun mit einer Dreipunkt-Schnittstelle ergänzt. Neben der Säschiene mit Reihenabständen von 35 cm für Raps oder 17,5 cm für Getreide ist nun auch eine «Maestro RC» anbaubar, sodass mit der Kombination auf 6 m Breite Mais, Soja, Sonnenblumen oder Zuckerrüben ausgesät werden können.
Zwischenfrüchte Als nun komplette Eigenentwicklung lanciert Horsch weiter die zu den Kurzscheibeneggen «Joker CT» und «Terrano FX» passende, über Isobus gesteuerte Säeinheit «MiniDrill» mit 400 l fassendem Saatguttank. Mit Elektroantrieb und hydraulischem Gebläse wird das Saatgut für Zwischenfrüchte gleich ins Verteilersystem mit 6 oder 12 Ausgängen injiziert. Auch das Gebläse ist eine Eigenentwicklung.
Auch aktiv! Im Frühjahr überraschte Horsch mit der ersten Maschine, die den Boden aktiv bearbeitet. Die im Dreipunkt angebaute 3 m breite Säkombination «Express 3 KR»
Für die Kurzscheibenegge «Joker» gibt es jetzt eine Messerwalze, die lange Ernterückstände zerkleinern kann.
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n Markt | Neuheiten
Kein Abdrehen mehr mit «SeedControl», womit man die einzelnen Körner zählen kann und die Aussaat mit Körnern pro Quadratmeter bestimmt.
mit Kreiselegge wird nun um eine 3,5und 4-m-Variante ergänzt. Später sollen dann noch weitere klappbare Modelle mit grösseren Arbeitsbreiten hinzukommen. Für die Maschine gibt es zudem nun mit der Zahnpackerwalze und dem Trapezringpacker zwei Packervarianten.
Neue Einscheibenschar Für die Direktsaat in schweren Böden mit möglichst wenig Bodenbewegung hat Horsch die neue Einscheibenschar «SingleDisc» entwickelt und verbaut diese bei der Sämaschine «Avatar SD», die bisher mit Zinken ausgerüstet war. Der Schardruck von 200 kg soll für ein sicheres Eindringen in den Boden sorgen. Die Schar hat eine seitliche Tiefenführungsrolle, sodass auch bei unebenem Boden immer die gleiche Saattiefe garantiert ist.
Neue Anhängespritzen Mit «Leeb LT» und Tankgrössen von 4000 und 5000 l bietet Horsch nun auch Pflanzenschutztechnik im mittleren Leistungssegment an. Die Anhängespritzen lassen sich in drei unterschiedlichen Ausstattungslinien ausrüsten. Immer dabei ist die Gestängesteuerung «BoomControl», die das Gestänge auch bei schneller Fahrt in unebenem Gelände absolut ruhig hält. In der Basisausstattung verfügt die Maschine über eine Kolbenmembranpumpe mit manueller Saug- und Druckseite. Die mittlere Ausstattungslinie stellt dann den Einstieg ins automatische Innenreinigungssystem dar, und die Premium-Variante verfügt über eine moderne 14
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Elektronik auf der Saug- und Druckseite. Interessant ist das Isobus-Bedienkonzept, das über innovative Funktionen verfügt. Dazu gehört die eigene Düsenschaltung mit 50 oder 25 cm Düsenabstand. Zusammen mit «BoomControl» ermöglicht dies einen Zielflächenabstand von 30 cm, was eine enorme Abdriftminderung und Optimierung der Pflanzenbenetzung möglich macht. Zudem verfügt die Achsschenkellenkung über ein eigenes Gyroskop, womit die direkte Verbindung zur Traktorlenkung per Kabel oder mechanischer Verbindung nicht mehr nötig ist. Als Erweiterung der Produktpalette im Pflanzenschutz präsentiert Horsch die Serienversion des Selbstfahrers «PT 330» mit 330 PS starkem 6-Zylinder-Motor und elektrohydraulischer Allradlenkung. Die Maschine verfügt über eine hydraulische Einzelradaufhängung, deren Spurweite von 2,25 bis 3 m stufenlos verstellbar ist. Die Bodenfreiheit ist von 1,4 bis 1,6 m stufenlos einstellbar, sodass sich diese Maschine für den Einsatz in hohen Kulturen wie Mais oder Sonnenblumen eignet.
Kein Abdrehen mehr Mit «SeedControl», das Horsch für die Produktfamilien «Pronto», «Express», «Focus» und «Sprinter» anbietet, wird die zeitraubende Einstellung der Maschine über die Abdrehprobe hinfällig. Das System hat Horsch gemeinsam mit Müller Elektronik entwickelt. «SeedControl» überwacht permanent den Saatfluss für jede Reihe, da jedes einzelne Korn von Sensoren erfasst und gezählt wird. Das führt
zu einer Aussaatstärke von Körnern / m² statt kg / ha. «ContourFarming» nennt Horsch die automatische Anpassung der Dosierfrequenz bei Kurvenfahrten von breiten Einzelkornsämaschinen. Die «Maestro»-Baureihe mit ihren einzeln elektrisch angetriebenen Dosiergeräten bietet die ideale Basis, um eine automatische Anpassung der Aussaatmenge bei Kurven- und Bogenfahrten zu integrieren. Über zwei zusätzliche Radarsensoren an den seitlichen Enden der Maschine wird die Geschwindigkeit laufend ermittelt. Der standardmässig verbaute Radarsensor sitzt in der Mitte der Maschine. Fährt die Maschine eine Kurve, registriert der kurveninnere Radarsensor eine langsamere und der kurvenäussere eine höhere Geschwindigkeit. Ist die Abweichung grösser als 0,6 km / h zueinander, wird automatisch anhand einer hinterlegten Regelkurve jeder einzelne Reihenmotor der Dosiergeräte mit dem um die Geschwindigkeitsänderung korrigierten Wert versorgt. Der Prozess läuft automatisch ab und ermöglicht es, das Ertragspotenzial der jeweiligen Pflanze optimal auszuschöpfen. n
«BoomSight» schaut voraus Horsch hat die Gestängeführung «BoomControl» bei Pflanzenschutzspritzen erweitert und kann mit einem Laserscanner (siehe Bild) auf dem Kabinendach nun das Umfeld über die komplette Arbeitsbreite vorausschauend abtasten und erfassen. Aus den Messdaten wird
ein Flächenmodell erstellt, welches das Geländerelief mit Lücken, Fahrgassen oder Hindernissen im Bestand oder im Gelände wiedergibt. So können über den Bestand herausragende Hindernisse erkannt werden, und das Gestänge wird entweder über das Hindernis angehoben oder es wird ein Warnhinweis ausgegeben, wenn das Hindernis (z. B. Strommasten) umfahren werden muss. Für diese Innovation erhielt Horsch von der Neuheiten-Kommission der Agritechnica eine silberne Auszeichnung.
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Die Vielseitigen Mit sechs neuen Modellen präsentiert der finnische Traktorenbauer Valtra seine neue «N»-Serie, die nun wie die als technisches und optisches Vorbild dienende «T»-Serie in der vierten Generation angekommen ist. Roman Engeler Das gelungene Konzept mit neu gestalteter Frontpartie oder moderner Lastschaltautomatik bei der «T4»-Serie gab den Verantwortlichen bei Valtra die Steilvorlage, selbiges nun auch bei der nächstkleineren Baureihe zu tun und diese «N»-Traktoren mit 4-Zylinder-Motor von Agco Power im Leistungsbereich von 105 bis maximal 185 PS ebenfalls in die vierte Generation zu katapultieren.
«Only SCR» Bei der neuen als «N4» betitelten Serie kommen zwei verschiedene Motoren zum Einsatz. Bei den drei kleineren Modellen ist es ein Aggregat mit 4,4 Liter Hubraum, bei den grösseren ein solches mit 4,9 l. Das maximale Drehmoment beim Topmodell «N174» wird mit 680 Nm angegeben. Valtra zielte ja schon immer darauf ab, bei 4-Zylinder-Motoren mit Topleistungen brillieren zu können. 1969 wurde schon beim «Valmet 1100» ein Turbo-Motor mit damals beeindruckenden 115 PS verbaut. Die heute maximal verfügbaren 185 PS beim «N174» lassen sich ebenfalls sehen. Die Motoren erfüllen die Abgasnorm der Stufe 4 ausschliesslich über einen SCR-Katalysator, brauchen also einen «AdBlue»Zusatztank, aber keinen Dieselpartikelfilter und verfügen auch über keine externe Rückführung der Abgase. Die Ingenieure gehen davon aus, dass dieses System nicht nur den Kraftstoffverbrauch reduziert, sondern auch das Motorenleben generell verlängert.
Transport- und Zapfwellenboost «Sigma Power», so benennt Valtra seine an der Zapfwelle verfügbare Boosttechno logie, liefert zusätzliche 10 PS, wenn die Zapfwelle unter Last steht, beim Spitzenmodell «N174» sind es sogar 20 PS zusätzliche Leistung. Alle Modelle haben zudem einen Transportboost, der Zusatzleistung bei der Fahrt liefert. Die Modelle «N114» und der «N154» sind zusätzlich mit der traditionellen ValtraFunktion «EcoPower» ausgestattet, mit welcher der Fahrer zwischen dem Eco- 16
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Speziell in der Bodenbearbeitung kommt der neuen Antischlupf-Regelung, die Valtra bei der neuen «N4»-Baureihe anbietet, besondere Bedeutung zu. Bilder: Roman Engeler
Übersicht Baureihe Valtra «N4» Modell
Motor
Standard
Boost
Getriebe / Ausstattung
l
PS
Nm
PS
Nm
HT
N104
4,4
105
470
115
510
■
N114e
4,4
115
540
125
570
■
N124
4,4
125
550
135
580
■
N134
4,9
135
570
145
620
N154e
4,9
155
660
165
700
N174
4,9
165
680
185
730
und dem Normalmodus wählen kann. Im Ecomodus wird die Motordrehzahl 10 bis 20 % reduziert, und das maximale Dreh moment wird bereits bei einer niedrigen Drehzahl erreicht, was rund 10 % Kraftstoff einsparen soll.
Ordentliches Gewicht Die neue «N»-Serie präsentiert sich mit einem Wenderadius von nur 4,5 m und einem Radstand von 2665 mm als wendiger Traktor, der sich auch für Hofarbeiten mit Frontladereinsätzen gut eignet. Die
Active
Versu
Direct
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Bodenfreiheit von 55 cm prädestinieren die Traktoren auch für den Forsteinsatz im Unterholz. Mit einem Gesamtgewicht von 5350 bis 6300 kg – allerdings inklusive Vorderachsfederung und vollen Tanks – weisen die «N4»-Modelle ein ordentliches Gewicht auf. Trotzdem ist beim «N174» das auf die maximale Leistung bezogene Leistungsgewicht mit 34 PS / kg ein guter Wert. Die Hubkraft im Heck beträgt bei den kleineren Modellen 6,3 t (optional 7,8 t), bei den grösseren dann standardmässig
Neuheiten | Markt n
7,8 t. Das auf Wunsch verfügbare Fronthubwerk vermag 3,5 t zu heben.
Viel Aussicht Die mit fünf oder sechs Pfosten in einer als 1-Tür- oder auch 2-Tür-Variante erhältliche Kabine ist mit jener der «T4»-Serie grösstenteils identisch. Mit 6,5 m2 Glasfläche bietet sie eine optimale Sicht und ist mit rund 70 dB auch leise. Die Kabine kann mit vielen Optionen spezifisch ausgestattet werden, beispielsweise mit einem 270°Frontscheibenwischer, beheizten Frontund Heckscheiben oder auch einem Seitenscheibenwischer. Ab Werk kann die bekannte «TwinTrac»-Rückfahreinrichtung geordert werden. Für Betriebe mit vielen Frontladereinsätzen gibt es das optionale Dachfenster, durch das man den Frontlader mit Arbeitsgerät selbst in der höchsten Position noch ungehindert sehen kann. Vollkommen neu ist die Option «SkyView», die in der verstärkten Forstkabine verbaut wird und dank grossem Polycarbonatfenster mit Wischer im hinteren Kabinenteil eine verbesserte Sicht nach hinten und oben bietet. Weitere Forstoptionen sind der schmale Kotflügel und ein 160 l fassender Stahltank. Der Standardtank fasst 250 l, optional gibt es eine V ersion mit 300 l. Der «AdBlue»-Vorrat beträgt 45 l.
«Lastschaltrevolution» Das fünfstufige Lastschaltgetriebe (Ver sionen «HiTech», «Active» und «Versu») kann wie ein stufenloses Getriebe gefahren werden. In der C- und D-Gruppe werden alle Gänge automatisch geschaltet. Die Lastschalttraktoren bieten weiter die «Hillhold»-Anfahrhilfe am Berg und den patentierten Hydraulikassistenten, der bei Bedarf automatisch mehr Hydraulikleistung liefert. Interessant und für die Traktorenindustrie eine komplett neue Innovation ist die Antischlupf-Regelung «ASR». Wie in Autos re-
gelt das System die Motorleistung, falls das Verhältnis von Radar und theoretischer Reifengeschwindigkeit (Schlupf) einen eingestellten Wert überschreiten. Das Ziel ist, den Fahrer dabei zu unterstützen, die beste Kraftübertragung und Kraftstoffeffizienz zu erreichen und dabei gleichzeitig einen Schaden am Boden zu verhindern.
Video zur «N4»-Serie Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YoutubeKanal «Schweizer Landtechnik»
Viele Varianten bei Getriebe... Die Getriebeoptionen der «N4»-Serie sind noch umfassender als zuvor: «HiTech», «Active», «Versu» und «Direct». Die ersten drei sind fünfstufige Lastschaltgetriebe, «Direct» ist das Valtra-eigene Stufenlosgetriebe. «Active», «Versu» und «Direct» sind mit einer Load-Sensing-Pumpe aus gestattet und haben wahlweise 115, 160 oder 200 l / min Leistung. Das «HiTech»Getriebe ist mit einer Zahnradpumpe kombiniert und leistet 73 oder optional 90 l / min. Bei «HiTech» und «Active» sind mechanische Steuergeräte verbaut, bei «Versu» und «Direct» elektronische Steuergeräte. Insgesamt kann die «N»-Serie mit bis zu sieben Steuergeräten im Heck ausgeliefert werden, mit bis zu vier in der Front. Die Zapfwelle gibt es mit drei Geschwindigkeiten (540, 540E und 1000 oder 540, 1000 und 1000E), auf Wunsch ist zusätzlich eine Wegzapfwelle für beispielsweise Forsteinsätze wählbar. Das Service-Intervall wird mit 600 Stunden angegeben.
Die Armlehne bei den Modellen «Versu» und «Direct» mit Bedienung der elektrischen Steuergeräte.
…und in der Ausstattung Die Liste der Optionen ist gewohnt üppig. Sieben verschiedene Farben, eine schwenkbare Fronthydraulik und eine Standheizung oder Telemetrie mit dem «AutoGuide3000»-Lenksystem sind nur einige Bei spiele. Die «N»-Serie ging Mitte September in die Serienfertigung, die ersten Modelle werden Anfang November ausgeliefert und stehen den Endkunden im ersten Quartal 2016 zur Verfügung. n
Die Kabine gibt es nun auch mit der Option «Skyview», einem Dachfenster speziell in Kombination mit der Rückfahreinrichtung. Unten links: Die hydraulische Vorder achsfederung weist einen Federweg von + / – 50 mm auf. Unten rechts: Für die Kühlung erfolgt die Luftansaugung am Dach, die Wärme wird dann seitlich abgeführt.
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Übersicht | Markt n
Immer frisch und gut erreichbar Milchviehbetriebe legen grossen Wert auf eine ständige Erreichbarkeit des Futters für die Kühe. Gleichzeitig sollen Milchkühe immer frisches Futter fressen können. Händisch sind diese Forderungen nur mit viel Zeitaufwand und entsprechend körperlicher Arbeit erfüllbar. Ruedi Hunger
Wasserbauer hat mit dem «Butler Gold» einen autonomen Roboter im Verkaufsprogramm, der programmierbar ist und in regelmässigen Abständen das Futter nachschiebt. Blld zvg
Durch die auf dem Markt angebotenen Futterschieber, wird im arbeitswirtschaftlichen Bereich unterschiedlich grosse Entlastung erreicht. Ebenso unterschiedlich ist auf der anderen Seite die finanzielle Belastung. Um Futter, Wasser, Liegeplätze und Be wegungsraum entstehen bei Kühen oft Konkurrenzsituationen. Ist eine dieser Gegebenheiten begrenzt verfügbar oder besteht sogar ein Mangel, nutzen ranghohe Tiere die Situation aus und verdrängen die rangniedrigen oder verhindern, dass diese zur Futter- / Wasserquelle gelangen können. Selbst bei Ad-libitum-Fütterung werden solche Konkurrenzsituationen nicht ganz verhindert. Wissenschaftler erklären dieses Verhalten damit, dass Kühe Herdentiere sind, die gemeinsam das Futter aufnehmen wollen. Ein Phänomen, das sich insbesondere auf der Weide immer
wieder beobachten lässt. Ein eingeschränk tes Tier -Fressplatz-Verhältnis behindert das gemeinschaftliche Fressen und erhöht die Konkurrenzsituation unter den Tieren. Daraus resultieren kürzere Fresszeiten und erhöhte Unruhe, insbesondere bei rangniederen Tieren.
Futter frisch halten Futterrationen, insbesondere wenn es sich um Total-Misch-Rationen TMR handelt, neigen nach einer gewissen Zeit zum Nacherwärmen. Vorbeugend soll deshalb eine Futterration eher flach abgelegt werden, was dann eine ständige Erreichbarkeit bzw. ein ständiges Nachschieben des Futters voraussetzt. Die Futterration bleibt frisch und aromatisch, was sich aus hygienischen Gründen auch positiv auf die Höhe der Futteraufnahme auswirkt und das Selekti-
onsverhalten der Tiere reduziert. Ein regelmässiges Futternachschieben begünstigt die rangniedrigeren Tiere, weil sie dann auch ausreichend Futter in guter Qualität auf dem Futtertisch vorfinden. Erfahrungsgemäss ist die Futteraufnahme immer dann am grössten, wenn frisches Futter vorgelegt wird. Der grösste Teil der Tiere findet sich wenige Minuten nach der Vorlage oder dem Nachschieben am Futtertisch ein. Nach rund 90 Minuten ist das Futter für die Tiere nicht mehr erreichbar, was ohne Nachschieben zu reduzierter Futteraufnahme führt.
Entlastende Nachschiebetechnik In erster Linie wird das Niveau der Automatisation durch die Herdengrösse und das Leistungsniveau bestimmt. Das Nachschieben der Futterration muss folglich 10 2015 Schweizer Landtechnik
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n Markt | Übersicht
Der rotierende Radialbesen räumt das Futter zur Seite und reinigt gleichzeitig den Futtertisch. Tuchel baut auch Futterschnecken.
Neben Radialbesen, baut Westermann für Trägerfahrzeuge einen Futteraufbereiter mit offenen Windungen und flexibler Gummileiste zur Futtertisch Säuberung.
nicht zwingend mechanisiert oder automatisiert werden. Ein regelmässiges händisches Zuschieben führt aber zu hoher Arbeitsbelastung und ist auch aus Sicht der körperlichen Belastung nicht zu unterschätzen. Bereits einfache, handgeführte Futterschieber oder rotierende Bürsten können eine gewisse Entlastung bieten. Letztere verfügen aber nur über eine beschränkte Schiebekraft.
Die Gruppe der Anbaugeräte kann mit Motormäher, Hoftrac, Stapler, Ein- oder Zweiachstraktor betrieben werden. Zum Einsatz kommen Schiebeschilder, Förderschnecken, Förderbänder, Radialbesen und Reifen. Für den leichten Traktor auf dem Hof, gibt es die Geräte an den Frontlader oder den 3-Punkt-Anbau. Fehlen auf dem Hof Hebefahrzeuge oder ein passender Traktor, kommen selbst-
fahrende Geräte infrage. Diese schieben ebenfalls mit Schiebeschild, Radial be sen oder Schnecke. Sie verfügen über ein Dreirad-, Vierrad- oder im Fall des Dozer, über ein Sechsradfahrwerk. Als Kraftquelle dienen Elektromotoren (Akku) oder Benzin-(Diesel)Motoren. Das Arbeitswerkzeug wird je nach Ausbau standard mechanisch oder hydraulisch ausgehoben.
Nachschiebegeräte für den Handbetrieb
Tuchel Maschinenbau GmbH D – 48499 Salzbergen (www.tuchel.com)
Grundgerät mit Honda-Benzin-Motor 4 kW. Hydr. Radantrieb vorwärts / rückwärts, eine Fahrstufe, bis 3,7 km / h. (optional stufenlos). 1 doppet wirkender Hydraulikanschluss. 110-cm-Futterschiebeschild, links und rechts schwenkbar. Verschleissfeste Schürfleiste. (Richtpreis 2300 Euro). Verschiedene andere Anbaugeräte, werkzeuglose Montage.
Westermann GmbH, D – 49716 Meppen (www.westermann-radialbesen.de)
Akkubetriebene Futternachschiebegeräte mit 12-V-Gleichstrommotor, Energiebedarf 500 Watt. Die Akkuleistung liegt bei 1,5 Std., das Aufladen nimmt 8 Std. in Anspruch, das Ladegerät ist mit einem Überladeschutz ausgestattet. Als Arbeitswerkzeug dient eine drehende Polypropylenbürste mit einem Durchmesser von 87 cm. Drehrichtung links und rechts. Anstelle des Elektroantriebes gibt es einen Honda 4-Takt-Benzinmotor. (Richtpreis zwischen 970 und 1170 Euro).
Nachschiebegeräte für den Anbau an Motormäher, Hebefahrzeuge, Traktoren
BMB Benstein Landmaschinen D – 24793 Brammer (www.benstein-brammer.de)
Gummischieber in verschiedenen Ausführungen, Gummischild mit Stahl- oder Gewebeeinlage, 2,0 oder 2,6 m Arbeitsbreite hydr. verstellbar, 3-Punkt-Anbau. Anbaugeräte für Traktoren und / oder Hoflader 1,4 m breit. (Richtpreis zwischen 650 und 1300 Euro). «Futterkehrreifen» für 3-Punkt-Anbau. Mittels Bodenantrieb, drehender Reifen, hydraulisch schwenkbar. Reifengrösse 16.9-34, Arbeitsbreite 150 cm. Mittellagerung. (Richtpreis 1200 Euro).
Holares B. V., NL – 7122 Aalten (www.holaras.nl)
«Futterkehrreifen» für 3-Punkt-, Frontlader- oder Greifschaufel-Anbau. Drehender Reifen mit Bodenantrieb oder hydraulischem Antrieb. Gewicht zwischen 250 und 300 kg. Reifendurchmesser 150 cm (16.9-34), mechanisch oder hydraulisch links / rechts schwenkbar. (Richtpreis zwischen 1300 und 1700 Euro). Gummischieber mit Spezial-Stahldrahteinlage. Rahmen feuerverzinkt, Arbeitsbreite 260 oder 300 cm, Gewicht 150 oder 175 kg. Geeignet für Gabelstapler, Greifschaufel (Hebefahrzeug) und optional 3-Punkt-Anbau. (Richtpreis zwischen 1350 und 1700 Euro).
Mammut Maschinenbau (www.mammut.at)
Futterräumer «Fortuna», Schnecke mit Gummilippe, hydr. Antrieb, ab 15 kW Antriebsleistung. Optional beidseitige Räumung möglich. Maschinenbreite 180 cm, Trommelbreite 120 cm, Schneckendurchmesser 72 cm. Gewicht 340 kg. Zubehör: Aufbau-Kraftfutterbehälter. (Richtpreis 3900 Euro).
RMH – Landtechnik, A – 5302 Henndorf (www.2015.r-m-h.at)
Anbaugerät für Hoftrac, Frontlader, Stapler usw. Horizontal (stehend 65 cm) umlaufendes Noppen-Gummiband, hydraulisch angetrieben. 5 Typen mit Raumbreiten von 130 bis 235 cm.
Tuchel Maschinenbau GmbH D – 48499 Salzbergen (www.tuchel.com)
Futterschnecke für den Anbau an verschiedene Trägerfahrzeuge (z. B. Hoftrac). Lieferbar mit entsprechender Geräteaufnahme. Hydr. Antrieb, notwendige Förderleistung 20 bis 25 l / min, 140 bar. Arbeitsbreite der Schnecke 110 cm. (Richtpreis 3300 Euro).
Westermann GmbH, D – 49716 Meppen (www.westermann-radialbesen.de)
Anbau Radialbesen für Hoflader und andere Trägerfahrzeuge. Durchmesser 90 cm, 120 cm, 140 cm. Hydraulischer Antrieb, Drehrichtung links oder rechts frei wählbar. (Richtpreis 850 bis 1000 Euro). Futteraufbereiter zum Schieben und Auflockern grosser Futtermengen, 120 cm Arbeitsbreite, Ø 70 cm. Hydr. Antrieb. Flexible Gummileiste zur Futtertischreinigung. Geeignet für Hoflader und weitere Trägerfahrzeuge. (Richtpreis 2000 Euro).
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Der rotierende Reifen wird durch Boden antrieb oder mittels Hydromotor in Drehung versetzt und schiebt das Futter zur Seite.
Selbstständige Roboter Eine Kuh sollte jederzeit ausreichend und ungehindert Futter aufnehmen können. Aus diesem Grund ist ein häufiges Nachschieben bedeutsam. Wer diese Vorgabe erfüllen will, hat eine hohe Präsenzzeit. Aus diesem Grund hat die Gruppe der Nachschieberoboter an Bedeutung gewonnen. Die durch kleine, im Boden eingelassene Magnete, Transponder, Induk
tionsstreifen und Ultraschallsensoren oder durch eine Kombination mehrerer Sensoren geführten Roboter sind programmierbar und anschliessend autonom entlang der Futterachse unterwegs. Sie sind ausnahmslos elektrisch betrieben und suchen selbstständig eine Ladestation auf, um die eingebauten Akkus. Der Kaufpreis liegt je nach Ausführung und Ausbaustandard zwischen 12 000 und über 20 000 Euro. n
Der Futteranschieber von JOZ (Niederland) ermöglicht ein völlig automatisches Nachschieben. Er kommuniziert mit Glastransponder/Gyroskop und erkennt seine Position im Stall jederzeit.
Selbstfahrende (Aufsitz-)Fahrzeuge für das Futternachschieben
Tuchel Maschinenbau GmbH D – 48499 Salzbergen (www.tuchel.com
Grundgerät mit 8,2-kW-Honda-Benzinmotor, hydrostatischer Vorderradantrieb über Keilriemen. Dreiradfahrwerk, Wenderadius 30 cm. Hubsystem mechanisch oder hydraulisch. Gewicht 200 oder 260 kg. Pulverbeschichtetes Schiebeschild 135 cm breit. Alternativ (nur für hydr. Hubsystem) Radialbesen mit hydraulischem Antrieb, Arbeitsbreite 100 cm. (Richtpreis zwischen 5000 und 7300 Euro).
Westermann GmbH, D – 49716 Meppen (www.westermann-radialbesen.de)
Die Aufsitz / Grundmaschine gibt es auch mit Honda-, Briggs & Stratton-Vanguard-Benzinmotor oder HatzDieselmotor. Der Antrieb erfolgt hydrostatisch über die Vorderachse. Gewicht je nach Modell 195 bis 270 kg. Mit oder ohne Hydraulik. Als Anbaugeräte für das Futterschieben gibt es Radialbesen mit 90 oder 100 cm Durchmesser. Alternative: Futteraufbereiter mit grossen, offenen Schneckenwindungen, hydraulisch angetrieben. Optional ausrüstbar mit Radialbesen zur Nachreinigung des Futtertisches. (Richtpreis zwischen 2500 und 4500 Euro). Batteriebetriebe Aufsitz / Grundmaschine mit vier 12-V-, 80-Ah-Antriebsbatterien. Leistung 1,1 kW, Einsatzdauer 2 Std., vorwärts bis 8 km / h, rückwärts bis 5 km / h. Gewicht 220 kg. Anbaugeräte wie oben. Dozer: 3-Zylinder-Dieselmotor mit 21,7 kW, 6-Rad-Antrieb – Bereifung 16 × 6.2 – 8, hydraulische Lenkung, Front- und Heckhydraulik mit 500 kg Hebekraft. Leergewicht 725 kg. Arbeitsgeräte: Radialbesen mit 120 cm Durchmesser oder Futteraufbereiter. Zahlreiche weitere Anbaugeräte für Stall- und Hofpflege.
Autonome Nachschieberoboter
Hetwin Automation Systems GmbH A – 6336 Langkampfen (Tirol) (www.hetwin.at)
«Stallboy», Roboter mit Frischfütterungssoftware steuert das Gerät automatisch ca. alle zwei Stunden um 5 cm näher zum Fressgitter. Angetriebene Anschiebetrommel, 24-Volt-Antrieb, Akkuleistung 5 Std. Arbeitsbreite 125 cm. Geschwindigkeit max. 8 m / min. Magnete als Leitvorrichtung. Ausbaubar mit Kraftfutterdosierung «feed pusher». (Richtpreis ab 19 000 Euro).
JOZ b. v. NL – 1617 KK Westwoud (www.joz.nl)
Futteranschieberoboter «Moov». Elektroantrieb 2 × 130 Watt, 2 × 12 V, 110 Ah. Fahrleistung max. 19 Std. / Tag, Aufladedauer 5 Std. Leitvorrichtung kommuniziert mit Transpondern, erkennt stets seine Position im Stall. Schiebt mit angetriebener Trommel und Gummilippe, 115 cm breit. Gewicht: 645 kg, Arbeitsgeschwindigkeit 3 / 6 m / min. (Richtpreis: 13 000 Euro).
Wasserbauer GmbH, A – 4595 Waldneukirchen (www.wasserbauer.at)
«Butler Gold» – Roboter der sich an Magneten, die in den Boden eingelassen sind (4 mm), orientiert, zusätzliches Gyroskop. Förderung durch Förderschnecke, Arbeitsbreite 100 cm, Geschwindigkeit max. 15 m / min. Betriebsspannung 24 V (2 × 105 Ah-Gel-Batterien), max. fahrbare Strecke 500 m. (Richtpreis 17 500 Euro). «Butler Silver», schienengeführter Nachschieberoboter mit Lockfütterung. Aufgebauter Kraftfutterbehälter mit Dosierung. Stromversorgung über 24-V-Akku. Horizontal (stehend) umlaufendes Kunststoffförderbandband, elektrisch angetrieben.
Lely-Dairy Solution GmbH CH – 4614 Hägendorf (www.lely.com)
Futterschieber «Juno 100 / 150», Durchmesser 111 / 156 cm, Höhe 104 / 106 cm, Gewicht 574 / 575 kg. Elektroantrieb mittels Akkus 12 V / 55 Ah. Orientierung mittels Kreisel und Ultraschall. Streckenmessung mit Sensoren an den Hinterrädern und Kollisions- oder Resetpunkten auf der Route. Resetpunkte (Richtung) Ladestation und Kollisionsoder Resetpunkte auf der Route. 16 programmierbare Routen bis max. 48 Startintervalle pro Tag.
Hinweis: Die Marktübersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es handelt sich hier um eine Auflistung verschiedener Geräte, die bei den Herstellern über die Homepage / Internet recherchiert worden ist. In der Praxis werden auch zahlreiche Selbstbaulösungen erfolgreich eingesetzt. Aufgrund der Lärmemissionen sind elektrisch angetriebene Geräte bevorteilt.
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Eine Überwachungskamera gibt dem Betriebsleiter auch Sicherheit und Ruhe, wenn er abwesend ist. Bilder: Luda Switzerland Überwachung total – ob sich in absehbarer Zeit auch unsere Tiere darüber beschweren?
Stall-Überwachungskamera Aus arbeitswirtschaftlichen Überlegungen wird vermehrt in automatische Systeme investiert, was wiederum mit der Hoffnung verbunden ist, der Arbeitsfalle zu entrinnen. Die Herdenüberwachung bleibt dabei ein zentrales Element der wirtschaftlichen Milchviehproduktion. Ruedi Hunger Rindviehhaltende Betriebe, insbesondere die Milchviehhaltung, sind geprägt durch weiter wachsende Herden. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Akzeptanz. Fress-, Wiederkau- und Aktivitätsverhalten, Brunsterkennung, Wasseraufnahme und Körperkon dition: Für alle diese Aspekte sucht die Forschung sensorgestützte Lösungen zur individuellen Tierüberwachung. Die Frage, ob über die Bewegung des Ohres die Ver haltensmuster «Wiederkauen», «Fressen», «Ruhen» und «Aktiv» im Vergleich zu direkter Beobachtung eindeutig(er) klassifiziert werden, beantworten Wissenschaftler differenziert. Insbesondere bei «Aktiv» konnte zwischen der sensorgestützten Überwachung und der visuellen Beobachtung nur eine mittlere Übereinstimmung festgestellt werden. Nach wie vor hat also die visuelle Herdenbeobachtung für eine wirtschaftliche Tier-, insbesondere Milchviehhaltung, eine zentrale Bedeutung.
Ein System, das sich mit dem Internet verbinden und mittels einer App auf das Smartphone oder den Tablet-PC übertragen lässt, eröffnet neue Möglichkeiten der «Fernüberwachung». Ist ein System mit einer Bewegungserkennung ausgerüstet, besteht die Möglichkeit, dass der Monitor eine Alarm-EMail sendet.
Spezielle Anforderung im Stall Eine gute Bildqualität ist Voraussetzung für eine Überwachung mittels Kamera. Das farbige Bild lässt Details besser erkennen. Nachtsichtfunktionen liefern sowohl nachts als auch in der Dämmerung erkennbare Bilder und sind deshalb erforderlich. Oft können nur Teilbereiche eines Stalles erfasst werden, daher sind schwenkbare oder allenfalls mehrere Kameras in Betracht zu ziehen. Die Kamera soll nicht gegen das einfallende
Sonnenlicht aufgestellt werden, weil sonst der Kontrast zwischen Licht und Schatten das Bild undeutlich macht. Eine Datenübertragung per Funkantennen erübrigt das Verlegen von endlos langen Kabeln über den Hof. Es ist darauf zu achten, dass in der Nähe einer Antenne keine metallischen Gegenstände sind, welche die Übertragung stören. Eine Steckdose bzw. eine Stromquelle muss in der Nähe des Kamerastandortes sein.
Gegen Staub und Feuchte schützen Überwachungskameras sind im Innen- bzw. Stallbereich nur geeignet, wenn sie keinen Staub, keine Feuchtigkeit und keine anderen Fremdkörper (Insekten) eindringen lassen. Ein sogenannter «IP»-Zertifizierungswert* gibt Auskunft über die Eignung. Empfohlen werden Kameras mit einem IP-Wert 54 oder 66. Vor einem Kauf bzw. der Installation sollte auch die Eignung der Übertragungstechnik abgeklärt werden. n (* Ingress-Protection = Schutz gegen Eindringen) Die Überwachung kann zu einem eigentlichen Betriebssystem ausgebaut werden. Auf dem Bildschirm sind dann mehrere Sektoren einsehbar.
Überwachung im Stall Stall-Überwachungskameras können ein zusätzliches Kontrollinstrument für Betriebsleiter sein. Sie ersetzen aber die regelmässige, visuelle Beobachtung nicht. Kameras sind besonders geeignet für Betriebe, deren Stallungen nicht in unmittelbarer Sichtweite zum Wohngebäude stehen. Das Beobachten der Abkalbebox bzw. des Abkalbestalles ist ein regelmässiges Argument, welches für eine Überwachungskamera spricht. Je nach Betriebslage auch die allgemeine Überwachung, insbesondere ob sich unberechtigte Drittpersonen in den Stallungen aufhalten.
Ausgelesene Anbieter von Überwachungskameras / Überwachungssystemen Luda Elektronik Schweden (Swissgenetics, CH-3052 Zollikofen)
Delaval, SE-14721 Tumba (Delaval AG, CH-6210 Sursee)
Weitere Hersteller bzw. Vertrieb:
FarmCam mit digitaler Funkübertragung, Reichweite 1250 m. Blickwinkel der Kamera horizontal wie vertikal je 63°. Smartphone-Anbindung (App) möglich. Videoauflösung 800 × 480, Kameraauflösung 800 × 480 Megapixel. Wetterfestigkeit – 20° bis + 50°. IP 66 FMC60, kabellose Überwachungskamera, Reichweite bis 1000 m (freie Sicht vorausgesetzt). Übertragung mittels zweier Richtantennen. Via Internet, Smartphone-Anbindung möglich. Ergänzung mit einem zweiten Kameraset und Infrarotnachtlicht möglich. Waren-Handelsketten in der Schweiz, Deutschland und Österreich (z.B. Kerbl GmbH). Detec Secure «Q-Kam», Reichweite 300 m. Mobotix, vier Überwachungs kameras mit Ethernetübertragung, in der Preislage zwischen 1000 und 5000 sFr. Neostar, drei Überwachungskameras, Übertragung via IP-Kabel (250 bis 550 sFr.) (Quellen: Jahrbuch Agrartechnik 2014; dlz-primus; Internet)
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innovators in agriculture 28.08.2015 07:17:54
n Markt | Übersicht
Teilautomation auch für kleinere Betriebe? Vollautomatische Systeme für die Rinderfütterung stellen für viele kleinere und mittlere Betriebe in der Schweiz eine sehr hohe Investition dar. Es gibt aber Systeme, mit denen sich auch nur ein Teil der Arbeitsschritte zu einem günstigeren Preis automatisieren lassen. Ruedi Burkhalter Der klassische Fütterungsroboter, der aus Vorratsbehältern verschiedene Futterkomponenten selbstständig entnimmt, mischt und verteilt, ist für die meisten Betriebe in der Schweiz keine Option. Dies nicht nur wegen der sehr grossen Investition von etwa 200 000 Franken: Der Durchsatz in Vorratsbehältern ist mit kleinen Herden zu klein, was besonders in den warmen Monaten Probleme bereiten kann. Das Beschicken und Reinigen der Vorratsbehälter verursacht einen Aufwand, der einen bedeutenden Teil
der Arbeitszeiteinsparung wieder zunichtemacht. Weiter benötigen solche Behälter relativ viel Platz und dürfen besonders bei schienengeführten Geräten nicht in grosser Entfernung vom Stall angeordnet sein. Wir haben deshalb nach Systemen gesucht, die eine möglichst grosse Flexibilität bieten und bei denen möglicherweise auch nur ein Teil der Arbeitsschritte automatisiert werden kann. Oder mit denen auch eine schrittweise Investition möglich ist. Mittlerweilen bieten bereits über 20 Hersteller
Systeme zur teilweisen oder vollständigen Automatisierung der Rinderfütterung an. Diese unterscheiden sich in Aufbau und Funktionsweise sehr stark und bieten entsprechend unterschiedliche Flexibilitäten für kleinere Betriebe.
Modulare Investition dank Baukastensystem Ein erster Ansatz besteht darin, ein System als Baukastensystem aufzubauen, sodass auch nur einzelne Komponenten genutzt
Der «Vector» von Lely kann erkennen, wie viel Futter noch übrig ist. Die übersichtliche Befüllung mit Greifer benötigt wenig Platz.
Das Herzstück des «Optimat» von Delaval ist ein Stationärmixer. Der automatische Verteilwagen (rechts) kann auch später installiert werden.
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Übersicht | Markt n
Die Bandfütterungsanlage ist vor allem bei Ställen mit einer Futterachse interessant.
werden können. Ein Beispiel hierfür ist d as «Optimat II»-System von Delaval. Es ermöglicht unterschiedliche Automatisierungs grade. Kraftfutter- und TMR-Systeme lassen sich separat oder kombiniert installieren, um so die Anforderungen des jeweiligen Betriebs zu erfüllen. Unabhängig vom Automatisierungsgrad profitiert die Herde von einer hochwertigeren Ernährung der TMRFuttermischung, und die häufigere Futterausgabe verbessert auch ohne vollständige Automation sowohl Gesundheit als auch Produktivität der Herde. Dank Baukas tensystem lässt sich die Investition in wirtschaftlich unsicheren Zeiten in mehrere, tragbare Brocken unterteilen: «Wir haben immer öfter Anfragen von Betrieben, die zuerst einmal einen Stationärmischer anschaffen und sich die Möglichkeit offenhalten wollen, später auch den automatischen Verteilwagen nachzurüsten», sagt Urs Schmid von Delaval. In einer ersten Phase kann die Verteilung noch von Hand oder mit einem motorisierten Verteilwagen erfolgen. Ein Stationärmischer allein ist je nach Grösse ab rund 35 000 bis 45 000 Franken realisierbar. In einem zweiten Schritt kann der automatische, an Schienen geführte Verteilwagen installiert werden. Neben dem Verteilen der Rationen auf verschiede-
Downloads Um die Unterschiede zwischen all den Systemen und die daraus folgenden Argumente für die Auswahl eines Systems in Worte zu fassen, würde wohl auch eine ganze Ausgabe der Schweizer Landtechnik nicht ausreichen. Wesentlich effizienter lassen sich diese Argumente mit Bildern und Videos erahnen. Deshalb hat die Redaktion eine Liste mit Links zu Videos und Prospektmaterial zu all den im Bericht erwähnten Systemen zusammengestellt. Diese Liste kann von der Website www.agrartechnik.ch herunterge laden werden.
ne Tiergruppen kann dieser auch das Futteranschieben automatisch erledigen. Für diesen zweiten Schritt müssen weitere rund 50 000 bis 65 000 Franken investiert werden. In einem dritten Schritt kann, beispielsweise bei einer Aufstockung des Bestands, auch die Beschickung des Mischers automatisch aus verschiedenen Vorratsbehältern oder auch direkt vom Hochsilo aus erfolgen.
Energiesparen kompensiert Mehrkosten Einen unterschiedlichen Ansatz verfolgt Lely mit dem vollautomatischen System «Vector». Dieses arbeitet mit einem selbstständig auf dem Boden fahrenden Kleinmischer mit 2 m3 Inhalt, der ebenfalls das Futteranschieben automatisch erledigen kann und dabei als einziges System auf dem Markt die verbleibende Futtermenge misst und nach Bedarf nachfüttert. Als Besonderheit gilt bei diesem System die automatische Befüllung: Sie erfolgt durch einen automatischen Schaufelgreifer, der die unterschiedlichsten Futterarten ab Boden aus Blöcken, Ballen oder aus Behältern wie Paloxen (Kartoffeln) entnehmen kann. Grundsätzlich lässt sich beim «Vector» auch in einem ersten Schritt nur mit dem Mischverteilwagen und Handbeschickung arbeiten. Das werde aber kaum gemacht, sagt Marcel Schwager vom Lelycenter Schweiz. «Unsere Philosophie besteht darin, mit dem Kleinmischer mehrmals täglich für verschiedene Tiergruppen unterschiedliche Mischungen frisch herzustellen und sofort zu verabreichen.» Schwager betrachtet die Investition für die Vollautomation mit Greifer aus einem anderen Blickwinkel: Sowohl die Beschickung als auch der Akku-betriebene Mischer kommen laut Lely mit sehr wenig elektrischer Energie aus. «Bei einer Herde von 60 Kühen rechnen wir mit rund 5000 Franken jährlicher Einsparung an Energiekosten, verglichen mit Traktor und Mischwagen», sagt Schwager. Das führe dazu, dass sich die Investitionskosten ab 160 000 bis 200 000 Franken
Das System von Sumag kann automatisch füttern und einstreuen.
(inkl. Montage und MwSt.) für eine komplette «Vector»-Anlage in Kombination mit dem Nutzen der besseren Futterverwertung und Tiergesundheit unter dem Strich bereits bei Herdengrössen ab 40 bis 50 Kühen rechne, im Vergleich zum Einsatz von Mischwagen und Traktor. Und dies bei doch deutlich reduzierter Arbeitsbelastung. Zudem beansprucht der Vorratsraum mit Greifer sehr wenig Platz, und zum ebenerdigen Ablegen der Siloblöcke genügt die Hubhöhe der Heckhydraulik.
Bandanlage bringt zeitliche Flexibilität Eine Möglichkeit zur günstigen Teilauto matisierung bietet auch die Bandfütterungs anlage, wie sie beispielsweise von Rovibec angeboten wird. Diese kann entweder direkt ab Hochsilo oder über einen Statio närmischer beschickt werden. Die Variante direkt ab Hochsilo ist mit nur einer Futterachse bereits ab rund 25 000 Franken realisierbar. Diese bietet zwar keine Mischfunktion, mit einer zusätzlichen Auto matik steuerung für rund 15 000 Franken können aber bereits mehrere Futterkomponenten nacheinander zeitgesteuert vollautomatisch verabreicht werden. Mit zusätzlichem Stationärmischer lässt sich das Futter automatisch in mehreren Gaben verabreichen. Eine solche Anlage ist ab rund 70 000 Franken realisierbar. Die Befüllung, die manuell erfolgt, lässt sich in einer ruhigen Phase des Tages erledigen, was die Flexibilität während der Melkzeiten oder bei Abwesenheiten bereits deutlich verbessert.
Auch Grossballen automatisch füttern Auch Betriebe, die Siloballen füttern und nicht zwingend eine TMR brauchen, suchen zunehmend nach Möglichkeiten, die Fütterung teilweise zu automatisieren und das Befahren des Stalls mit dem Traktor zu vermeiden. Im vergangenen Herbst präsentierte die Schweizer Firma Sumag die eigens entwickelte Maschine «EM 250», die 10 2015 Schweizer Landtechnik
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n Markt | Übersicht
nen Routen ab. Eine solche Anlage mit einer Futterachse lässt sich ab rund 60 000 Franken realisieren und bietet Erweiterungspotenzial: Wer später auf TMR umsteigen möchte, kann das Gerät dank dichtem Boden auch als TMR-Verteilwagen ab Stationärmischer nutzen. Der Wechsel von Losefutter auf Grossballen erfordert keine technischen Anpassungen. Zusätzlich zum Auflösen und Verteilen kann dieses Gerät auch das Futteranschieben automatisch erledigen.
Der «Feed Robot» von Kuhn mischt dank schichtweiser Befüllung beim Austragen die verschiedenen Komponenten.
an einem bewährten Schienensystem an der Stalldecke geführt wird. Dieses Gerät kann dank einer speziellen Fräswalze sowohl ganze Rund- als auch Quaderballen verarbeiten und automatisch verfüttern. Da sich neben Silage auch Heu und Stroh verarbeiten lässt, kann dieses Gerät als eines der wenigen auch das Einstreuen von Liegeboxen automatisch erledigen. Die Ballen werden an der Befüllstation geladen, und das Gerät fährt automatisch die vorgegebe-
7,5 kW. Eine Grundversion dieses Geräts ist ab etwa 80 000 Franken erhältlich und kann mithilfe von rotierenden Bürsten auch das Futteranschieben automatisch erledigen. Somit ist diese Maschine unter den Geräten mit Mischfunktion wohl eine der sparsamsten und flexibelsten und dürfte entsprechend geringe Unterhaltskosten verursachen. Die Grundmaschine lässt sich mit zahlreichen Zusatzausrüstungen aufwerten: So können während des Fütterns zusätzlich zwei Kraftfutterkomponenten gruppenoder einzeltier-spezifisch auf die AustraRoboter verarbeitet auch Grossballen gung zudosiert werden. Die Rückfahrt zur Futterküche zur Vorbereitung einer neuen Einen ähnlichen Ansatz mit noch mehr FleRation wird somit auf ein Minimum reduxibilität bietet der «TKS»-Fütterungsroboter, der seit 2014 auch von Kuhn unter dem ziert. Dank dieser rationellen Arbeitsweise Namen «K2 Feed Robot» angeboten wird. verkürzen sich die Rüstzeiten auf ein MiniAuch diese an Schienen hängende Ma mum, und die Fütterungsintervalle können schine kann, als einziger Roboter auf verkürzt werden. Auf diese Weise ist es möglich, bis zu zwölf mal pro Tag frisches dem Markt, in der grösseren Ausführung ganze Silage- und Heuballen verarbeiten. Futter in kleinen Portionen vorzulegen. Zur Das Gerät ist nicht mit einer eigentlichen automatischen Befüllung lässt sich die MaMischtechnik ausgestattet. Indem aber ver schine mit «Feedhoppern» oder Vorratsschiedene Futterkomponenten in Schichten bunkern aus- oder nachrüsten. Die Maschieingefüllt werden, entsteht durch das Ausne kann ebenfalls automatisch einstreuen. tragen mit einer speziellen gross dimensionierten Schneidtrommel mit einem DurchAnmerkung der Redaktion messer von 755 mm trotzdem eine MischDie Preisangaben isind grundsätzlich nur als ration. Die Trommel übernimmt also mehregrobe Orientierung zu verstehen. Teilweise sind Montage und Mehwertsteuer nicht re Funktionen gleichzeitig: Mischen, Schneiden und Befördern. Der «K2 Feed Robot» enthalten. Bei schienengeführten Systemen kann auch reine Heurationen verteilen. Der können je nach Betrieb erhebliche MehrkosAustausch der Messer ist einfach – demonten für Montage und allenfalls Verstärkung tiert werden diese mittels Hammer, die der tragenden Konstruktion anfallen. Dafür Montage erfolgt von Hand. Sämtliche sind bei bodengeführten Systemen ebene Funktionen sind elektrisch betrieben. Die und im Winter frostfreie «Verkehrswege» energiesparenden Antriebsmodule haben nötig, was ebenfalls hohe Kosten verursaeine maximale Leistungsaufnahme von chen kann. n
Autonom fahren und überbetrieblich im Einsatz stehen Teure Technik soll man wenn möglich überbetrieblich einsetzen. Fast alle Fütterungsroboter haben den gemeinsamen Nachteil, dass ein überbetrieblicher Einsatz nicht möglich ist. Doch auch daran wird gearbeitet. Als Beispiel wurde an der Eurotier 2014 das Resultat eines Projekts vorgestellt, in dessen Rahmen die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Futtermischwagenhersteller Hirl einen selbstfahrenden Futtermischwagen mit einer Zusatzausrüstung für autonomes Fahren ausgerüstet wurde. Die Idee bestand darin, ein bewährtes System für das automatische, mehrmals tägliche Füttern von Hochleistungsmilchkühen nutzen zu können, daneben das System aber auch weiterhin nutzen zu können, um andere Gruppen wie Jungvieh, Trockensteher oder Masttiere an anderen Standorten manuell gesteuert zu füttern, wo ein mehrmals tägliches Füttern keinen Sinn ergibt. Mit diesem Ansatz bleibt die Strassentauglichkeit des Selbstfahrers uneinge-
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Schweizer Landtechnik 10 2015
schränkt erhalten, sodass auch ein überbetrieblicher Einsatz und somit eine höhe Auslastung möglich ist. Das System kann also an einem Hauptstandort die mehrmals tägliche autonome Fütterung gewährleisten und auf weiteren Standorten besser ausgelastet werden. Das System arbeitet mit einem Laserscanner. Aufgrund der Daten des Laserscanners wird eine 2-D-Karte der örtlichen Verhältnisse hergestellt. Die zurückzulegenden Routen können dann sehr einfach durch Abfahren programmiert und später wieder abgerufen werden. Falls plötzlich Hindernisse im Weg stehen, die nicht der Karte entsprechen, schaltet das System automatisch ab. Alle aktuellen Selbsfahrermodelle von Hirl können mit dem System nachgerüstet werden. In einem weiteren Projekt soll der komplette Fütterungsvorgang von der Siloentnahme über die Zudosierung von weiteren Komponenten wie Heu, Stroh oder Kraftfutter bis zum Mischen und Verteilen im Stall automatisiert werden.
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Überwachung mit Spezialbrille und Smartwatch
In der Testphase: eine Brille, welche beim Betrachten eines bestimmten Tieres alle erforderlichen Daten ins Sichtfeld des Brillenträgers projiziert. Bilder: zvg
Seit über 50 Jahren wird bereits am fahrerlosen Traktor geforscht. Es gibt ferngesteuerte Flugkörper und die unbemannte Raumfahrt. Warum soll da ein Melkbetrieb weiterhin auf Personal mit hohen Präsenzzeiten angewiesen sein? Szenarien ohne ständiges Personal scheinen heute nicht mehr so unmöglich zu sein, wie der nachfolgende Überblick zeigt. Ruedi Hunger Tierbeobachtung, Fütterung, Tiererken nung und Überwachung des Melkens – all diese Vorgänge können heute automati siert werden. Vielfach wird noch jeder Vorgang einzeln betrachtet, eine komplet te Vernetzung aller Systeme ist erst auf dem «Papier», aber noch nicht in der Praxis angekommen. Grundgedanke jeder Auto matisierung ist die zeitliche und körperli che Entlastung des Betriebsleiters und des Bedienpersonals. Es ist eine Eigenschaft elektronischer Systeme, dass sie einerseits viele Parameter erfassen können, ander seits grosse Datenmengen produzieren. Leider werden diese Daten – aufgrund der grossen Datenflut – oft ungenügend oder gar nicht genutzt. Gewünscht ist folglich eine schnelle Übersicht der (wichtigsten) betrieblichen Daten sowohl auf dem PC als auch auf mobilen Geräten. Es gilt einen Zustand auszuschalten, wo dank Automa tisierung zwar Arbeitszeit und körperliche Anstrengung reduziert wird, dafür aber der Betriebsleiter am Bürotisch überflutet und damit überfordert wird. 28
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Tierbeobachtung Bisher musste der Betriebsleiter die Kuh auch sehen, wenn er erkennen wollte, ob sie lahm geht, genügend frisst, regelmäs sig wiederkäut oder brünstig ist. Heute gibt es anstelle von direkter Sichtverbin dung Stallkameras, die ein Beobachten auch von ausserhalb des Stalles ermögli chen. Zudem lassen sich mittels Transpon der Bewegungsabläufe registrieren und aufzeichnen. Es ist erkennbar, wann die Kuh gefressen hat, wie lange sie gelegen ist und wie es um ihr Wiederkauverhalten steht. Schliesslich wird auch erhöhte Unru he erkannt, die auf Brünstigkeit schliessen lässt.
Überwachung des Melkens Neben Milchmenge und Melkdauer wer den heute Milchinhaltsstoffe wie Milchfett und Milcheiweiss pro Kuh erfasst. Roboter erfassen diese Daten aber noch detaillier ter, beispielsweise für jedes Euterviertel einzeln. Insgesamt registrieren Melkrobo ter pro Tier und Tag bis zu 120 Messwerte.
Mit dem Tablet-Computer lassen sich vor Ort die wichtigsten Managementdaten ablesen, und erlauben einen direkten Eingriff.
Trend | Markt n
Daraus ergeben sich Unmengen von Daten, insbesondere wenn man sich vor Augen hält, dass heute über eine Million Kühe mittels Roboter gemolken werden. Brauchbar werden die als «Cloud» zusam mengefassten Daten erst, wenn sie alle in einem Managementsystem zusammenge fasst werden und durch Vernetzung auch der automatischen Fütterung und allen Bereichen der Tiererkennung zur Verfü gung stehen.
Automatische Fütterung Zur weiteren Optimierung der Fütterung sind laufende Futteranalysen über Inhalts stoffe und Energiegehalte notwendig. Näherungsweise lassen sich daraus die Kraftfuttermengen bestimmen. Schliess lich muss neben der Zusammensetzung auch das Mischungsverhältnis stimmen. Was bei einem Futtermischwagen (FMW) mit Fremdbefüllung in der Hand des Fah rers liegt, übernimmt der Futtermischro boter (FMR) bereits, wenn er das Futter vom Lagerplatz aufnimmt. Im Gegensatz zum Menschen wiederholt der FMR die Futteraufnahme, wenn die erste erfasste Menge zu gross war. Die Vernetzung mit dem Zentralrechner ermöglicht laufend eine Überwachung und Berechnung der vom Lager ausgetragenen Trockensubs tanzmasse (TSM). Mobil können diese Daten heute per Smartphone jederzeit abgerufen und kontrolliert werden.
Erkennung per Scanner Die neuste Errungenschaft der Technik wird zurzeit bei Lely getestet. Eine Spezi albrille mit eingebautem Prisma, welche
Mit fortschreitender Automatisierung verschiebt sich der Arbeitsplatz der Landwirte immer mehr ins Büro.
die Daten wie ein Smartphone bereitstellt. Abgerufen werden sie durch Antippen oder Wischbewegungen am Brillengestell. Schliesslich soll es zukünftig auch möglich sein, Daten per Sprachsteuerung abzurufen. Beim Blick auf eine bestimmt Kuh werden Daten wie Milchleistung, In haltsstoffe und Fütterung eingeblendet. Die Tiere können anhand ihrer Form und Fellbemusterung unterschieden werden. Die aktuellen Tierdaten werden auf dem Smartphone, der Spezialbrille oder in Zu kunft auch auf der Armbanduhr (Smart watch) vor Ort abgelesen, ohne dass erst am Büro-PC nach den erforderlichen In formationen gesucht werden muss.
Weltweit teilen Das Bedürfnis, sich weltweit mitzuteilen und Daten gemeinsam nutzbar zu machen, macht scheinbar auch vor dem vollautoma tisierten Landwirtschaftsbetrieb nicht halt. Bereits vor einem Jahr teilte Lely mit, dass weltweit bereits 9100 Betriebe mit ins gesamt 15 500 Melkrobotern unter dem sozialen Netzwerk «Lely Benchmark» re gistriert sind. Die Datenerhebung erfolgt anonym, und der Betriebsleiter bestimmt, auf welche Daten er Zugriff erlaubt. Dennoch sind damit Tür und Tor offen für diverse Zahlenspiele – mit mehr oder weniger grossem Nutzen. Beispielsweise lassen sich anhand der Anzahl Melkrobot erbesuchen und der Milchmengen Robo termodelle unterscheiden. Oder die welt beste Melkleistung eines Roboters kann festgestellt werden. Weiter lassen sich diverse Daten bis auf das einzelne Tier hinunter rechnen.
Fazit Mit wachsenden Rindvieh- bzw. Kuhherden nimmt die Automatisierung von der Tierü berwachung über die Fütterungs- und Melktechnik weiter zu. Die dabei (mögliche) gesammelte Datenmenge übersteigt schnell einmal das Vorstellungsvermögen eines einzelnen Betriebes. Schliesslich wird ein grosses Fachwissen erforderlich sein, um solche Daten sinnvoll in ein wirtschaft liches Betriebsmanagement einfliessen zu lassen. n Immer mehr werden für den Datentransfer und die Herdenüberwachung Smartphones genutzt.
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Nicht zu unterschätzen Zetor will mit der neuen 6-Zylinder-Baureihe «Crystal» auch wieder vermehrt grössere Betriebe und Lohnunternehmer ansprechen. Der robuste Traktor ohne viel Elektronik und Hightech wartet nicht nur mit neuem Design auf. Ruedi Burkhalter Mit der neuen Baureihe «Crystal» erweitert der tschechische Landtechnikhersteller Zetor sein Traktorenprogramm nach oben mit einem neuen Schwerarbeiter. Der «Crystal» ist nach langer Zeit der erste Zetor-Traktor mit 6-Zylinder-Motor und wird in zwei Versionen mit Leistungen von 144 und 163 PS angeboten. Die Modellbezeichnung baut auf einer Tradition auf: Bereits in den Jahren 1969 bis 1984 wurden die leistungsstärksten Zetor-Modelle mit der Bezeichnung «Crystal» hergestellt. Die neuen Modelle sollen vor allem durch die Kombination von einfacher, robuster Technik, Zuverlässigkeit, einfacher Bedienung und einem günstigen Preis-LeistungsVerhältnis überzeugen. Zu den Eigenschaften des Modells «Crystal» gehört der auf 2840 mm verlängerte Radstand, der zu einer guten Standfestigkeit des Traktors beiträgt. Wir konnten einen «Crystal 160» im praktischen Feldeinsatz Probe fahren.
Neues Design mit roten Felgen Der «Crystal» ist in einem neuen modernen Design mit schnittiger Motorhaube ausgestattet. Das markanteste neue Designmerkmal sind die roten Felgen. Zetor plant, dieses Design anschliessend schrittweise bei allen Baureihen einzuführen. Der Zetor «Crystal» wird durch einen mit 24 Ventilen und Common-Rail-Direkteinspritzung ausgestatteten 6-Zylinder-DeutzMotor mit 6,1 l Hubraum angetrieben. Der robuste Motorblock bildet einen kompakten Teil der tragenden Struktur des Traktors, die auch den hohen Belastungen von nicht aufgesattelten Anbaugeräten standhalten soll. Die Abgasnachbehandlung erfolgt mittels Zudosierung von «AdBlue» in einem SCR-Katalysator. Der 300 l fassende Treibstofftank wird auf der rechten Seite befüllt, der zusätzliche «AdBlue»-Tank neben dem linken Aufstieg. Die Motorhaube kann in einem Stück durch Betätigung
eines Bügels bequem geöffnet werden. Der Luftfilter befindet sich über dem Motor. Für die Reinigung des Kühlerpakets muss beidseitig ein Blech mit Flügelmuttern entfernt werden.
Drei Lastschaltstufen Das einfach aufgebaute Getriebe mit 30 Vorwärts- und 30 Rückwärtsgängen ist mit gleicher Bauweise bereits von der Baureihe Zetor «Forterra» bekannt. Am Hauptschalthebel lassen sich fünf Gänge und über Knöpfe zusätzlich die drei Lastschaltstufen schalten. Dank der Kupplungstaste am Schalthebel («Powerclutch») lassen sich 15 Gänge ohne Benutzung des Kupp lungspedals durchschalten. Auch der Fahrtrichtungswechsel lässt sich mit dem «Powershuttle»-Hebel unter dem Lenkrad ohne Betätigung des Kupplungspedals durchführen. Für den Wechsel zwischen Acker- und Strassengruppe muss das Fahrzeug hingegen angehalten werden. Die Gangabstufung ist uns im Ackereinsatz positiv aufgefallen: Mit 12 Gängen im Hauptarbeitsbereich von 4 bis 15 km / h ist der «Crystal» gut ausgestattet, und auch die Überschneidung zwischen Acker- und Strassengruppe ermöglicht auf Acker und Strasse ein effizientes Arbeiten. Im Vergleich zum «Forterra» wurde die «Powerclutch» mit einem grösseren Hydraulik speicher ausgestattet. Dadurch spricht der Kupplungsknopf schneller an, und die Schaltvorgänge können schnell und präzise gemacht werden. Etwas gewöhnungs bedürftig ist hingegen das «verkehrte» Schaltschema mit den Gängen 1, 3 und 5 hinten. Für die drei Lastschaltstufen kann per Knopfdruck eine Automatikfunktion aktiviert werden, die selbstständig in Abhängigkeit der Motorbelastung zwischen den Stufen wechselt.
Hubwerk mit «Hitchtronic» An der Heckzapfwelle stehen serienmäs sig die vier Geschwindigkeiten 540 / 540E und 1000 / 1000E zur Verfügung. Optional ist die Kombination 540 / 1000 / Wegzapfwelle erhältlich. Das Hydrauliksystem bietet eine Förderleistung von insgesamt 30
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Fahrbericht | Impression n
Technische Daten zum Zetor «Crystal» Modell
Crystal 150
Motor Nennleistung PS*
144 bei 2100 U / min
163 bei 2100 U / min
650 Nm
739 Nm
Max. Drehmoment Getriebe Zapfwellen
Crystal 160
Deutz TCD 6.1 L6
30 V / 30 R, 3LS-Stufen
30 V / 30 R, 3LS-Stufen
540 / 540E / 1000 / 1000E
540 / 540E / 1000 / 1000E
35 + 85 l / min
35 + 85 l / min
8500 kg
8500 kg
4800 – 5840
4800 – 5840
Hydraulikpume Hubkraft max. Heck Gewicht leer kg * nach 2000 / 25 / EC
Zweckmässig und effizient Die traditionsreiche tschechische Traktorenmarke Zetor wurde 1946 gegründet. Weltweit sind bis heute mehr als 1,2 Millionen Traktoren verkauft worden. Zetor baute in den letzten Jahren jeweils zwischen 4500 und 5000 Traktoren und ist in Polen und Tschechien Marktleader. Dank dem eigenen Produktions- und Entwicklungszentrum in Brünn werden die Traktoren laufend weiterent wickelt. Das Entwicklungsziel ist die optimale Kombination aus einer einfachen und zweckmässigen Bauweise sowie einer hohen Effizienz. Die Schlepper sind je nach Modell mit ZetorMotoren aus eigener Produktion oder mit Deutz-Motoren ausgerüstet. Zetor bietet aktuell die vier Modellreihen «Major», «Proxima», «Forterra» und «Crystal» an. An einer Presseveranstaltung gab Zetor kürzlich bekannt, in den Jahren 2016 bis 2018 mit einer weiteren neuen Baureihe bis in den Leistungsbereich von 200 PS vordringen zu wollen. Nähere Informationen zu den Zetor Produkten und dem Vertrieb in der Schweiz finden sich auf www.zetor.ch
120 l / min, wobei 35 l / min für Lenkung und Getriebe benötigt werden und 85 l / min nutzbare Pumpenleistung für Hubwerk und externe Verbraucher zur Verfügung stehen. Für das Heckhubwerk wird eine Hubkraft von maximal 8500 kg (7900 kg durchgehend) angegeben. Die elektronische Hubwerksregelung ist mit dem System «Hitchtronic» ausgestattet. Es handelt sich um ein System der automatischen Regulierung der hinteren 3-Punkt-Aufhängung. Beim Einsatz dieses Systems müssen weder Regulierungsarten noch deren Empfindlichkeit eingestellt werden. Das Regulierungssystem misst selbst den Bodenwiderstand und stimmt darauf die Einstellung der 3-Punkt-Aufhängung ab. Für externe Verbraucher stehen hinten drei doppelt wirkende Steuergeräte und ein druckloser Rücklauf zur Verfügung. Die Bedienung der Steuergeräte ist vorerst nur mechanisch möglich.
Video zum «Crystal» Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YoutubeKanal «Schweizer Landtechnik»
Die Seitenkonsole ist einfach zu überblicken und bietet nebst der Bedienung auch Ablagemöglichkeiten.
Profipaket bringt hohen Komfort Die Kabine des «Crystal» bietet einen grosszügigen Arbeitsplatz und ist mit 73 db deutlich leiser als frühere Modelle von Zetor. Zur bequemeren Arbeit und dadurch auch zur geringeren Ermüdung des Fahrers tragen die Klimatisierung sowie optional die gefederte Kabine und Vorderachse bei. Die Vorderachsfederung stammt von Carraro und arbeitet mit zwei unabhängigen Einzelradaufhängungen. Die Kabinen- und Achsfederung sind Bestandteil des «Profipakets», mit dem unser Test fahrzeug ausgestattet war. Dieses umfasst weiter eine Fronthydraulik mit 800 kg Frontgewicht und CBM-Seitenstabilisatoren an der Heckhydraulik. Die Kabine ist serienmässig mit einem Dachfenster mit Öffnungsmöglichkeit und einem stufenlos einstellbaren Sonnenschutz ausgestattet. Die Anordnung der Bedienungs- und Anzeigeelemente ist aufgeräumt und zweckmässig. Die Anzeigen mit integriertem Digitaldisplay sind fest angebracht, das Lenkrad mit Powershuttle-Hebel lässt sich in der Neigung und Höhe verstellen. Mit einer Zapfwellen- und Allradautomatik bietet der «Crystal» für diese PS-Klasse wenig elektronische Hilfen, aber doch die wichtigsten. Je nach Ausführung beträgt das Leergewicht des «Crystal» zwischen 4800 und 5840 kg. Das maximal
Am Heck lassen sich auch das Hubwerk und die Zapfwelle betätigen. Bilder: Ruedi Burkhalter
zulässige Gesamtgewicht liegt bei 9000 kg. Die Basisversion des «Crystal» 160 ist ab 97 900 Euro (exkl. Mehrwertsteuer), die hier gezei gte Version mit Profipaket ab rund 110 000 Euro erhältlich. Die Zetor«Crystal»- Modelle sind ab sofort lieferbar.
Fazit «Crystal» ist ein Baureihe, die in den heu tigen, wirtschaftlich schwierigen Zeiten einem echten Bedürfnis vieler Betriebe entspricht: robuste Technik und ein guter Komfort für lange Arbeitstage, ohne dass der Käufer viel Geld für technischen Schnickschnack ausgeben muss, den sowieso nur die wenigsten bedienen und nutzen können. Entsprechend der Bauweise dürften auch die Wartungs- und Unterhaltskosten günstig ausfallen. n 10 2015 Schweizer Landtechnik
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«AF8240» mit 9,10 m breitem Schneidwerk: ein stattlicher und leistungsfähiger Mähdrescher. Bilder: Dominik Senn
Ernten auf hohem Niveau 2014 stellte Case IH die aus drei Modellen bestehende neue Mähdrescherserie «240» vor. Beim Dreschwerk blieb der Hersteller bei der bewährten Rotortechnologie, bei der Auswahl der Werkzeuge am Rotor wurden jedoch verschiedene Verbesserungen vorgenommen. Roman Engeler und Dominik Senn Case IH ist mit den Rotormähdreschern und der entsprechenden «Axial-Flow»Technologie bereits seit mehr als 35 Jahren erfolgreich im Markt unterwegs. Galten
früher die Bröckelverluste und die be schädigte Struktur des Strohs bei vieh haltenden Betrieben als Killerargumente für dieses Dreschsystem, so ist diese Kritik heute leiser geworden. E inerseits hat sich die Rotortechnik in den vergangenen Jahren stark verbessert, anderseits ist es eher von Bedeutung, wie oft das Stroh überfahren Zwei Kabinentypen stehen beim «AF8240» zur Wahl: auf dem Bild die Luxusversion mit elektrisch verstellbaren Spiegeln, vergrössertem Stauraum, halbaktivem Sitz und einer aktiven Kühlbox.
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wurde oder Niederschlägen ausgesetzt war. Kommt hinzu, dass Rotorstroh eher eine bessere Saugfähigkeit aufweist, was im Stall ja von Vorteil ist. Dieser Vorteil wird aber dann zunichte gemacht, wenn das Stroh auf dem Stoppelfeld verregnet wird.
Leistung verbessert Bei den neuen Flaggschiffmodellen hat Case IH die Motorleistung und die Rotoreffizienz nochmals nach oben getrieben. Ein Rotordrescher hat im Vergleich zu einer Schüttlermaschine bekanntlich eine flacher verlaufende Verlust-Durchsatz-Kennlinie, da die Restkörner via Zentrifugalkraft ab geschieden werden und die Strohschicht aufgrund des schnelleren Durchflusses dünner als beim Schüttler ist. Eine Rotor
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maschine kann so ohne grosse Verlust zunahme auf maximalen Durchsatz eingestellt werden. Das Motorenmanagement regelt Auslastung und Fahrgeschwindigkeit. Angetrieben werden die Drescher über neue, im Vergleich zur Vorgängerserie leistungsfähigere Cursor-Motoren von FPTHubräumen von 11,1 l («7240» mit 498 PS), 12,9 l («8240» mit 571 PS) und 15,9 l («9240» mit 634 PS). Die Abgasnorm der Stufe 4 erreichen die Motoren mit der von FPT patentierten «Hi-eSCR»-Technologie. Das neue Kühlgebläse arbeitet mit geringer Drehzahl, wenn keine Kühlleistung gefordert wird, reduziert dabei das Motorengeräusch und setzt mehr Leistung frei.
Mehr Effizienz Das Dreschwerk der Maschinen hat sich nicht verändert. Dafür ist die Auswahl an
Werkzeugen am Rotor jetzt weiter variierbar. So hat man die Abstreifwinkel und Steigungen der Rotorwerkzeuge verbessert, um für jede Kultur eine gute Werkzeugkombination anbieten zu können. Mit der stufenlos einstellbaren Rotordrehzahl (220 bis 1180 U / min) soll der Gutfluss jederzeit gesichert sein. Das Dreschwerk der Maschinen lässt sich von der Kabine aus reinigen.
Bis 12,5 m breit Bei der Auswahl der Schneidwerksbreite kann der Landwirt auf eine Breite von bis zu 12,5 m zurückgreifen. Die Schnecke ist zweifach und die Haspel einfach gelagert. Der Korntank fasst beim Spitzenmodell bis zu 14 400 l. Das Abtankrohr ist für den Einsatz von «CTF» (controlled trafic farming) auf eine Überladeweite von 12 m konzipiert worden. In Ergänzung zu den herkömmli-
Praxisstimme zum «AF8240» Jean-Daniel Haldi aus St-Oyens VD beschaffte sich auf die Saison 2015 mit dem «AF8240» und einem 9,10 m breiterem Schneidwerk ein für Schweizer Verhältnisse stattliches Mähdreschermodell. Zuvor hatte er zwei verschiedene Mähdrescher einer anderen Marke im Einsatz. «Mit dem neuen Drescher ersetzte ich ohne Leistungseinbusse diese zwei Maschinen.» Das Hauptkriterium für den Kauf sei die vergleichsweise hohe Leistung von 5 bis 6 ha / h im Getreide gewesen, betont der Lohnunternehmer. An zweiter Stelle beim Kaufentscheid sei die Einzelrotortechnologie «Axial-Flow» gestanden, die hohen Durchsatz bei schonendem Drusch und damit weniger Verlust durch Kornbruch erziele. Bestechend sind gemäss Jean-Daniel Haldi auch die Möglichkeiten der Behandlung der Ernterückstände: Bei Schwadablage legt der Häcksler das Stroh zum Pressen in einer sauberen Schwade ab. Wahlweise kann das Stroh mit oder ohne Spreu abgelegt werden. «Bei Trennung ist das Stroh absolut von Spreu gesäubert.» Die Ernterückstände können aber auch gleichmässig über die volle Schnittbreite verteilt werden, wahlweise mit Abstand zur stehenden Kultur. Ein Vorteil bestehe vor allem dann, ungehäckseltes Stroh breit zu verteilen, wenn es gepresst werden soll, aber zum Erntezeitpunkt noch nicht trocken genug ist: Die Trocknungszeit werde so reduziert. «Die Maschine entJean-Daniel spricht voll und ganz meinen Haldi Erwartungen. Ich habe in dieser ersten Saison noch keinerlei negative Erfahrungen machen müssen», sagte Jean-Daniel Haldi. Im Gegenteil: Die letzte Qualitätskontrolle ergab einen geringen Fremdbesatz von 0,3 %. Seines Erachtens sind die Erntebedingungen im trockenen und überaus warmen Jahr 2015 jedoch nicht repräsentativ. Es müssten auch Erfahrungen unter feuchten Erntebedingungen herangezogen werden können.
Modell
AF 7240
AF 8240
AF 9240
Motor
6 Zyl. 11,1 l
6 Zyl. 12,9 l
6 Zyl. 15,9
Leistung
498 PS
571 PS
634 PS
Korntank
11 100 l
14 400 l
14 400 l
19 t
20 t
21 t (Raupen)
Gewicht (ca.)
chen Schneidwerken bietet Case IH auch Bandschneidwerke, Pick-ups und das TerraFlex-Schneidwerk an. Zusätzlich zu den bewährten Reifen und Laufbändern bietet Case IH nun auch vollständig gefederte Laufbänder für diese neue Mähdrescherbaureihe an, die in Breiten von 610 und 724 mm verfügbar sind, dabei aber die Aussenmasse von 3,50 m einhalten. Eine zusätzliche vierte Laufrolle erhöht den Bereich des Bodenkontakts, was speziell beim grossen, 14 400 l fassenden Korntank unabdingbar ist. n
Sébastien, Bertrand und Simon Tombez
Unterwegs mit dem «AF7230» Mit einem «AF7230», also mit einem Vorgängermodell, unterwegs sind die drei Cousins Sébastien, Bertrand und Simon Tombez aus Salavaux VD. Sie haben rund eine Woche vor dem diesjährigen Kampagnenstart diese Vorführmaschine mit 6,70-m-Schneidwerk und Siebkastenausgleich angeschafft. Eigentlich wollten sie eine kleinere Maschine, konnten eine solche jedoch in der kurzen Zeit nicht beschaffen, weshalb sie sich für diese Vorführmaschine entschieden haben, die «zugegebenermassen ein wenig gross ist für unsere Verhältnisse», so Sébastien Tombez. Er schwört – bereits seit längerer Zeit – auf die Rotortechnologie: «Es gibt praktisch keine Bruchkörner, selbst bei Arbeitsgeschwindigkeiten bis 6,5 km / h.» Auch das Strohmanagement ist gemäss Sébastien Tombez besser als bei anderen Systemen. Einen Kritikpunkt führt er an: Die Modelle mit dem kleineren Durchmesser beim Abtankrohr seien erst seit diesem Jahr mit einem Verteilkopf ausgerüstet, eine Nachrüstung sei nicht möglich. Die Maschinengemeinschaft Tombez führt mit dem Neuerwerb bei Bedarf Lohnarbeiten im Bereich Maisdreschen aus. Alle drei Besitzer fahren mit der Maschine.
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Treffler: prädestiniert für oberflächliches Arbeiten Die 26 cm breiten Gänsefuss-Scharen arbeiten flach und schneiden sauber mit grosser Überlappung die ganze Arbeitsbreite durch.
Bilder: Ruedi Hunger
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Flache Bodenbearbeitung ist oft eine Frage der Definition. Die Direktzahlungsverordnung einerseits und die Anforderungen an die flache Unkrautregulierung im Bioackerbau (siehe Kasten) liefern immerhin bei der Bodenbearbeitungstiefe eine klare Definition. Treffler hat mit dem Präzisionsgrubber ein Bearbeitungsgerät mit spezieller Eignung für mechanische Unkrautbekämpfung und flache Bearbeitung im Programm. Ruedi Hunger Treffler nennt den Grubber für flaches Arbeiten «Präzisionsgrubber». Präzision steht für ganzflächige Bearbeitung mit exakter Tiefenführung. Die ganzflächige Bearbeitung wird erreicht durch eine 8 cm breite Überlappung der Gänsefussscharen. Die exakte Tiefenführung wird vorne über zwei Pendelstützradpaare und hinten mittels Doppelpackerwalze gewährleistet. Die Schweizer Landtechnik konnte sich bei einem Praxiseinsatz davon überzeugen, dass flaches Arbeiten keine oberflächlichen Worte sind.
Gezogen – dem Trend folgend Eines gleich vorweg: Wir sind überzeugt, dass die gezogene Variante beste Voraussetzungen für eine gleichmässig flache Bearbeitung mit sich bringt. Die 3m Arbeitsbreite des TG 300 – dem kleinsten gezogenen Modell – entsprechen auch der Transportbreite. Es wird also nicht eingeklappt und nicht eingeschoben. Die 17 Hardox-Zinken sind auf vier Balken (10 × 10 cm) oder auf einem «Feld» angeordnet. Auf dem ersten Balken sind 4 Zinken montiert. Der zweite und dritte Balken tragen ebenfalls 4 Zin-
ken, die einmal in Fahrrichtung nach rechts bzw. links verschoben sind. Schliesslich sind auf dem vierten und hintersten Balken fünf Zinken befestigt. Dieses Anordnungsmuster neutralisiert die unsymmetrische Anordnung der beiden mitt leren Zinkenreihen. Bestückt waren die Zinken bei unserer Einsatzmaschine mit 26 cm breiten Gänsefussscharen, 6 mm stark, unten angeschliffen und damit selbstschärfend. Das mag aussergewöhnlich sein, sind doch Gänsefussschare üblicherweise am Grubber recht schnell rund und damit stumpf. Neben der Materialbeschaffenheit wirkt sich die flache Ausrichtung der Scharen auf diesen Selbstschärfungseffekt aus. Für tiefes Arbeiten gibt es schmale Grubberschare.
Ausgangslage für flache Bodenbearbeitung • Artikel 79 der Direktzahlungsver ordnung sieht vor, dass für Mulchsaat Ressourceneffizienzbeiträge (REB) ausgerichtet werden. In Abs. 2 Bst. c wird die Mulchsaat als ganzflächige und höchstens 10 cm tiefe Bearbeitung definiert. • Insbesondere der biologische Ackerbau ist zur Unkrautbekämpfung auf Geräte angewiesen, die zur Unkraut bekämpfung ein ganzflächiges und gleichmässiges Unterschneiden in einer Tiefe von etwa 5 cm ermöglichen. Damit keine Wurzelunkräuter «durchschlüpfen», ist eine Scharüberlappung von mindestens 5 cm erforderlich.
Gewicht garantiert Gleichmässigkeit Das grosszügige Fahrwerk und Reifen der Grösse 500 / 50 R17 sind notwendig, weil Länge und Gewicht dies erfordern. Zwar wird kein Gewicht auf den Traktor übertragen, dafür kann gerade deshalb problemlos mit extrem wenig Reifendruck gefahren werden, was die Traktion erhöht und den Boden schont.
Nach Herstellerangaben bringt der Grubber rund 2900 kg auf die Waage (ohne Sägerät). Nachgeprüft haben wir dieses Gewicht nicht. Laut Toni Schmid, zuständig für den Verkauf von Schmotzer /Treffler bei GVS-Fried, benötigt ein flach arbeitendes Gerät ein bestimmtes Eigengewicht, damit es gleichmässig flach geführt wer-
Ohne «ach» auch flach – der Präzisionsgrubber von Treffler eignet sich besonders für die flache Bodenbearbeitung mit ganzflächigem Schnitt von Unkräutern.
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Der Strichabstand beträgt 17,6 cm. Hinter den Zinken und vor dem Doppelpacker ebnen Blattfederzustreicher den Boden ein.
Ein Rezept für die zuverlässige Arbeitstiefe, verbunden mit guter Bodenanpassung, hat Treffler mit den Pendelstützradpaaren gefunden.
Der Grubber wird im Heck auf zwei Pendel-Packerwalzen abgestützt. Auf Wunsch gibt es ein Scheibenrad zur Stabilisierung des Grubbers am Hang.
Die Hardox-Zinken sind seitlich geführt und können nur nach hinten ausweichen. Eine Abscherschraube im (grünen) Gleitklotz sichert den Zinken vor Bruch.
den kann. Nach dem Praxiseinsatz sind wir davon überzeugt, dass darin ein Schlüssel zur präzisen Arbeit des Grubbers liegt. Weitere Schlüsselfunktionen, bezogen auf die exakte Tiefenführung, haben die beiden Doppel-Pendelstützräder, über die mittels Spindel – ablesbar auf einer Skala – die Arbeitstiefe eingestellt wird. Die Scharspitze liegt rund 25 cm hinter dem Anlenkpunkt des Zinkens. Dies ist ein weiterer Grund, dass sich die Arbeitstiefe gleichmässig halten lässt. Auch der Kombidoppelpacker, der übrigens pendelnd im Tragrahmen fixiert ist, wird mithilfe von Spindeln eingestellt. Wer flach und präzis arbeiten will, muss für die richtige Einstellung einige Minuten reservieren. Wir meinen aber, dies ist gut investierte Zeit.
Fazit Der gezogene 3 m breite Präzisionsgrubber hat uns einen guten Eindruck hinterlassen. Er ist prädestiniert für flaches Arbeiten, aber nicht für eine Untergrundlockerung. Mit vier Handspindeln wird die Arbeitstiefe präzise eingestellt. Der Einsatz in einem Raps- und einem Getrei36
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destoppelfeld waren problemlos, wenn auch tendenziell zu tief bearbeitet wurde (5 cm+). Selbst das Durchschneiden einer trockenen Grasnarbe erfolgt sauber, und die Wirkung nach dem zweiten Durchgang ist überzeugend. Auf der Testmaschine war zusätzlich ein pneumatisches Sägerät für Grassamenmischungen oder Zwischenbegrünung aufgebaut. n
Die Firma Treffler aus Pöttmes-Echsheim (nördlich von Augsburg, Deutschland) verfügt über verschiedene Standbeine. Neben Land- und Biogastechnik ist das Unternehmen auch im Bereich Mühlentechnik tätig. Treffler-Import für die Schweiz: GVS Fried AG, Landmaschinen, 5322 Koblenz
Ein Grubber zum Umdenken Andreas Vetsch ist Ackerbaulehrer am Plantahof / Landquart GR, bewirtschaftet zusammen mit seiner Frau und einem Lehrling einen Bioackerbaubetrieb in Grabs / Werdenberg SG. «Der Treffler-Präzisionsgrubber hat mich durch seine sehr exakte Schnitttiefe überzeugt. Ich sehe den Einsatzbereich nicht im herkömmlichen Durchmischen von Oberboden, wie das der normale Grubber macht, sondern dort, wo es um das Abtöten eines (Unkraut-)Bestandes geht.» Dazu sind aber laut Vetsch unter Umständen mehrere Durchgänge notwendig; beispielsweise ein zweiter Durchgang nach sieben bis zehn Tagen, weshalb der Zeitraumbedarf grösser wird als beim Pflugeinsatz. «Der Treffler-Präzisionsgrubber ist nicht einfach ein Grubber, sein Einsatz erfordert ein Umdenken mit Auswirkungen bis in die Fruchtfolge und die Zwischenkulturen. Die Bereitschaft zum Umdenken muss vorhanden sein. Boden und Bodenfruchtbarkeit werden es danken.»
Management n
Futterqualität und Fütterungshygiene Automatische Fütterungssysteme (AFS) bekommen aufgrund ihres Einsparpotenzials an Arbeitszeit eine immer grössere Bedeutung. Aerobe Futter-Zwischenlagerung, hohe Umgebungstemperaturen und entsprechende Keimbelastung im Ausgangsfutter beeinflussten bei AFS die Futterqualität. Deshalb stellen automatische Fütterungssysteme hohe Anforderungen an eine gute Silagequalität und an ein sauberes Fütterungsmanagement. Ruedi Hunger
Arbeitssicherheit Förderbänder und Vorratsbehälter sollen an der Unterseite geschlossen sein, damit ein leichter Zugang verhindert wird. Bei Mischeinrichtungen muss durch geeignete Sicherung gewährleistet sein, dass keine Sturzgefahr für Personen besteht. Im Notfall soll das Fütterungssystem schnellstmöglich über mehrere «Not-AusKnöpfe» angehalten werden können. Sicherheitsvorkehrungen, die das Gerät (oder Teile davon) bei definiertem Widerstand anhalten, müssen regelmässig auf ihre Funktion hin überprüft werden. n
Bei nur einmaliger täglicher Futtervorlage wird TMR in einer Schwad über 24 Stunden gelagert. Die durch mikrobielle Tätigkeit produzierte Wärme kann grösstenteils an die Umgebung abgegeben werden.
Unter aeroben Bedingungen beginnen sich Hefen unter Abbau von Milchsäure und Wärmeproduktion zu vermehren. Die Wärmeentwicklung ist denn auch ein erstes Indiz, dass qualitative Veränderungen begonnen haben. Durch den Abbau
Die Lagerdauer einer TotalMisch-Ration soll der Stabilität der Silagen und den Aussentemperaturen angepasst werden.
von Milchsäure steigt der pH-Wert an und ermöglicht es anderen Mikroorganismen, wie Schimmelpilzen und Bakterien, aktiv zu werden. Entscheidend für Qualitätsveränderung einer Total-Misch-Ration (TMR) sind die Silagequalität und damit
der Ausgangskeimgehalt, die Umgebungstemperatur sowie die Zeitdauer der aeroben Zwischenlagerung. Qualitätssilage bleibt nach dem Luftzutritt länger stabil. Die Umgebungstemperatur ist im Sommer wesentlich höher als im Winter, allein aus diesem Grund ist eine TMRZwischenlagerung mit Luftkontakt im Sommer risikoreicher. Um eine hygienische Belastung durch zurückbleibende Futterresten zu vermeiden, dürfen Mischbehälter erst mit frischer Silage nachgefüllt werden, wenn dieser weitgehend entleert ist. Zurückbleibende (kleine) Futterresten sind regelmässig (zwei- bis dreimal wöchentlich) zu entfernen. Gestaltung und Stellung des Vorratsbehälters sind mitentscheidend, wo und wie gereinigt wird. Einzelne Hersteller haben dazu Vorkehrungen getroffen, um mittels Abstreifer die vom Kratzboden mitgeführten Futterresten entfernen zu können.
Bei mehrmaliger TMR-Fütterung bleibt der Hefegehalt in stabiler Silage auch nach 24 Stunden ungefähr auf dem Ausgangsniveau.
Wird für TMR instabile Silage verwendet, erhöht sich die Temperatur besonders im Vormischbehälter, wo das Futter bis zur Verteilung gelagert wird.
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Im Ackerbau entfallen zwischen 24 und 38 % der Kosten auf die Maschinen. Bild: Markus Lips, Agroscope
Grosse Unterschiede bei Maschinenkosten Agroscope hat für elf Betriebszweige den Anteil der Maschinenkosten an den Vollkosten berechnet. Ein Vergleich des günstigsten und des teuersten Viertels der Betriebe bringt erhebliche Unterschiede zutage. Markus Lips, Christian Gazzarin, Daniel Hoop und Alexander Zorn * Konkret hat Agroscope für elf Betriebszweige den Anteil der Maschinenkosten an den Vollkosten berechnet. Ein Vergleich des günstigsten und des teuersten Viertels der Betriebe förderte dabei erhebliche Unterschiede zutage.
Verkehrsmilch-Ackerbaubetriebe Konkret wurden 596 Betriebsbeobachtungen des kombinierten Betriebstyps «Verkehrsmilch / Ackerbau» der zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten von Agroscope verwendet. Die Daten stammen aus den Jahren 2010 bis 2012. Während die Direktkosten wie Saatgut oder Tierarzt in den Buchhaltungen auf Stufe Betriebszweig verfügbar sind, liegen die Gemeinkosten, darunter auch die Maschinenkosten, nur für den gesamten Betrieb vor. Die Maschinenkosten setzen sich aus Abschreibung, Zinsen, Motorfahrzeuggebühren, Treibstoff sowie Reparaturund Unterhaltskosten zusammen. Eben*Markus Lips (Leiter) sowie Christian Gazzarin, Daniel Hoop und Alexander Zorn (wissen schaftliche Mitarbeiter) arbeiten in der Forschungsgruppe Betriebswirtschaft von Agroscope in Tänikon.
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falls berücksichtigt sind die Kosten für Lohnunternehmer und ein Anteil am Auto der Betriebsleiterfamilie. Die gesamten Maschinenkosten und die übrigen Gemeinkosten wie Arbeit oder Gebäude werden den einzelnen Betriebszweigen zugeteilt, wozu Agroscope ein nicht pro portionales Verfahren anwendet. Im Gegensatz zu allen anderen Kostenposi tionen erfolgt die Zuteilung der Arbeit nicht anhand von Kosten, sondern von Nor malarbeitstagen. Diese werden anschliessend mit dem Vergleichslohn aus der Lohnstrukturerhebung des Bundesamtes für Statistik mit CHF 266.– bewertet, der deutlich über dem effektiv erwirtschafteten Tageseinkommen liegt.
Anteil Maschinenkosten Sind alle Kostenpositionen berechnet, werden sie zusammengezählt, womit die Vollkosten der Produktion resultieren. Der Kostenanteil der Maschinen ergibt sich, indem man die Maschinenkosten durch die Vollkosten teilt. Für elf Betriebszweige liegen diese Angaben vor. Die Resultate werden für den Pflanzenbau pro Hektare und für die Tierproduktion pro Grossvieheinheit (GVE) angegeben (Tab. 1). Die Vollkosten reichen von CHF 955.– pro
Hektare Weidefläche bis CHF 14 089.– pro Hektare Kartoffeln. Bei den Ackerkulturen liegt der Kostenanteil der Maschinen zwischen 24 % (Kartoffeln) und 38 % (Zuckerrüben). Im Falle der intensiven und mittelintensiven Wiesen machen die Maschinenkosten fast die Hälfte der Vollkosten aus, bei Weiden betragen sie
Tab. 1: Vollkosten und Kostenanteil der Maschinen für elf Betriebszweige Betriebszweig
Einheit
Vollkosten in CHF
Anteil Maschinenkosten
Brotgetreide
ha
4636
33 %
Futtergetreide
ha
4574
34 %
Körnermais
ha
4940
28 %
Silomais
ha
5211
33 %
Kartoffeln
ha
14 089
24 %
Zuckerrüben
ha
6396
38 %
Raps
ha
4635
30 %
Intensive Wiesen
ha
3882
44 %
Mittelintensive Wiesen
ha
2279
46 %
Weiden Milchviehhaltung
ha
955
4 %
GVE
7110
14 %
Tab. 2: Streuung der Maschinenkosten für elf Betriebszweige Betriebszweig
Einheit
Anzahl Beobachtungen
Vollkosten-Mittelwerte in CHF
Differenz V4 zu V1
Alle
in CHF
günstigstes Viertel (V1)
teuerstes Viertel (V4)
in %
Brotgetreide
ha
562
1543
1169
1955
786
67 %
Futtergetreide
ha
484
1561
1197
1959
762
64 %
Körnermais
ha
112
1379
1228
1536
308
25 %
Silomais
ha
558
1695
1242
2060
818
66 %
Kartoffeln
ha
273
3406
2571
4363
1792
70 %
Zuckerrüben
ha
287
2427
1488
3413
1925
129 %
Raps
ha
241
1393
1086
1707
621
57 %
Intensive Wiesen
ha
590
1698
1203
2139
936
78 %
Mittelintensive Wiesen
ha
560
1037
713
1388
675
95 %
Weiden Milchviehhaltung
ha
321
38
37
39
2
5 %
GVE
596
993
795
1150
355
45 %
nur 4 %. Bei der Milchviehhaltung ist der hofeigene Futterbau mitberücksichtigt, d. h., die Kosten für Wiesen, Weiden und Silomais werden gemäss dem Anteil der Raufutterverzehrer dem Milchvieh angerechnet. Auch das hofeigene Kraftfutter wird mit den tatsächlich angefallenen Produktionskosten bewertet. So belaufen sich die Maschinenkosten in der Milchviehhaltung auf 14 %. Dies ist nach der Arbeit die zweitgrösste Kostenposition in der Milchproduktion. Hierbei ist zu beachten, dass die Maschinen der In nenwirtschaft (z. B. Melkmaschinen, Füt terungsautomaten oder Güllepumpen) nicht unter Maschinen, sondern unter Gebäude und Einrichtungen verbucht werden.
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Im Durchschnitt betragen die Maschinenkosten pro Hektare Weizen für die 562 vorliegenden Beobachtungen CHF 1543.–. Das günstigste Viertel weist Kosten von CHF 1169.– auf, während das teuerste Viertel bei CHF 1955.– liegt. Die Differenz dazwischen beträgt CHF 786.– und zeigt die enorme Streuung auf. Folglich liegen die Maschinenkosten des teuersten Viertels 67 % über jenen des günstigsten Viertels. Betrachtet man die Differenzen aller Betriebszweige des Pflanzenbaus, resultieren Unterschiede zwischen 5 % (Weiden) und 129 % (Zuckerrüben). In der Milchviehhaltung liegen CHF 355.– pro GVE zwischen dem günstigsten (V1) und dem teuersten Viertel (V4).
Die grosse Anzahl der verwendeten Betriebsbuchhaltungen ermöglicht es, die Streuung zwischen den Betrieben zu untersuchen. Die Betriebszweige werden gemäss ihren Vollkosten in vier Viertel eingeteilt. Darauf basierend erfolgt der Vergleich der Maschinenkosten des teuersten und des günstigsten Viertels (Tab. 2).
Agroscope Science Nr. 25 Der Bericht ist im Internet unter www.agroscope.ch/science verfügbar: Alexander Zorn, Daniel Hoop, Christian Gazzarin und Markus Lips, 2015: Produktionskosten der Betriebszweige des kombinierten Betriebstyps Verkehrsmilch/Ackerbau; Agroscope Science Nr. 25, Agroscope, Ettenhausen.
Die Unterschiede zwischen den Vierteln sind erstaunlich gross und deuten darauf hin, dass sich der Maschineneinsatz bei den kombinierten Verkehrsmilch-/Ackerbaubetrieben sehr stark unterscheidet. Für Brot- und Futtergetreide entsprechen sie etwa 1,5 % des durchschnittlichen Arbeitsverdiensts, dem Einkommen einer Vollzeit-Familienarbeitskraft, aus den Jahren 2010 – 2012 (CHF 52 000.–). Ausgehend von den durchschnittlich acht Hektaren Getreide dieses Betriebstyps beläuft sich diese Differenz auf rund 12 % des Arbeitsverdiensts, was die Bedeutung der Differenzen für die Einkommen deutlich illustriert. In weiteren Analysen gilt es, die Ursachen für die Differenzen zu ermitteln, was Agroscope in den nächsten Monaten untersuchen wird. Neben den Kosten wird dabei auch die Leistungsseite (Erlöse durch Produktverkäufe und Direktzahlungen) miteinbezogen. n
Gerstenähre | © Agrisano
Fazit Differenz zwischen Vierteln
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n Management
Automatische Fütterungsverfahren erlauben es, Grund- und Kraftfutter in bedarfs- und leistungsgerechten Portionen vorzulegen. Bilder: Agroscope, Versuchsbetrieb Tänikon
Automatisierte Fütterungsverfahren in der Milchviehhaltung Automatisierte Fütterungsverfahren können dazu beitragen, Arbeitszeit einzusparen, flexibler einzusetzen und die Tiere bedarfs- und leistungsgerecht zu füttern. Die anfallenden Investitions- und Jahreskosten sind allerdings nicht zu unterschätzen. Matthias Schick und Anne Grothmann *
* Leitung Arbeit, Bau und Systembewertung Agroscope, Tänikon
40
Schweizer Landtechnik 10 2015
dard. Im Bereich der Fütterung hat sich der Futtermischwagen in den letzten 20 Jahren etabliert. Automatisierte Verfahren zur Grundfuttervorlage sind in der Schweiz mittlerweile aber ebenfalls vorhanden und werden in den Bereichen Milchviehhaltung und Munimast vermehrt eingesetzt.
Abb. 1
25 %
39 % 5 % 8 %
Übersicht automatisierte Fütterungsverfahren Grundsätzlich werden die Verfahren der automatischen Grundfütterung in stationäre und mobile Verfahren unterschieden (siehe Abb. 2). Allen Verfahren gemeinsam ist eine zwei- bis dreitägige arbeitssparende Zwischenlagerung der einzelnen Futterkomponenten in Vorratsbehältern oder auch auf dem Stallboden. Steht ein Hochsilo mit Entnahmefräse
23 % Arbeitszeitbedarf Milchviehhaltung ■ Melken ■ Füttern ■ Management u. Sonderarbeiten ■ Kalberbetreuung ■ Misten u. Einstreuen Zahlbedarf je Kuh und Jahr: 79,3 AKh (n=40) Zeitbedarf je Jahr: 3172 AKh
(Schick, 2014)
Die Fütterungsarbeiten gehören in der Milchviehhaltung neben dem Melken zu den arbeitsintensivsten Tätigkeiten. Täglich sind meist mehrere Grund- und Kraftfutterkomponenten zu entnehmen, zu transportieren, vorzulegen und nachzuschieben (Abb. 1 Arbeitszeitbedarf Milchviehhaltung). Dies verursacht neben den hohen Präsenzzeiten gleichzeitig hohe Kosten für die anfallende Arbeit und die einzuset zenden Maschinen. Die Automatisierung stösst deshalb auf ein grosses Interesse. Die Automatisierung in der Landwirtschaft verläuft mittlerweile entlang der gesamten Prozesskette. Automatische Melkverfahren sind heute auf vielen Betrieben Stan-
Management n
Abb. 2
automatische Grundfütterung
stationär
Futterband – GEA: Belt Feeder – Pellon: Bandfütterung – Robivec: Bandfütterung – Cormall: Futterband – Cormall: Kettentisch
mobil
schienen geführter Futterwagen Mischwagen – AgroX: One2Feed – Fullwood: FMR Roboter – GEA: Mix Feeder – Hetwin: Aramis – Pellon: TMR Roboter – Robivec: DEC TMR Plus – Schauer: Transfeed – TKS Agri: feedRobot System – Trioliet: Triomatic – Wasserbauer: Mixmeister
zur Verfügung, kann auf die Zwischenlagerung verzichtet werden. Einzeltierbezogene automatische Fütterungsverfahren für Grundfutter sind auch möglich und wurden untersucht, haben sich aus Gründen mangelnder Wirtschaftlichkeit aber nicht am Markt etabliert. Die stationären Verfahren basieren auf Futterbändern. Damit erfolgt die Futterzuteilung über ein Transportband oberhalb des Kopfbereiches oder auch in der Futterkrippe. Weitaus häufiger finden sich allerdings die mobilen Verfahren. Diese werden wiederum in sog. schienengeführte und selbstfahrende Fütterungsverfahren unterteilt. Bei den schienengeführten Verfahren wird das Futter entlang des Futtertisches mittels Futterwagen ausgebracht. Dieser hängt ganz oder teilweise an einer Schiene und kann so auch mit elektrischem Strom versorgt werden. Es kann dabei in Verfahren mit stationärem Mischer und Verteilwagen oder auch Mischwagen mit Elektroantrieb unterschieden werden. Der Trend im Bereich der automatisierten Fütterung geht deutlich in Richtung von selbstfahrenden Futterwagen. Der Vorteil liegt in der wesentlich grösseren Flexibilität, da so auch mehrere Stalleinheiten gefüttert werden können und die Kosten für aufwendige Schienensysteme entfallen. Die selbstfahrenden Verfahren unterscheiden sich wiederum in Verfahren mit stationärem Mischer und Verteilwagen. Erste Prototypen mit automatisierten selbstbefüllenden Mischwagen sind ebenfalls im Einsatz, aber noch nicht praxisreif.
Verfahrensbewertung und Kosten Sämtliche automatisierte Fütterungsverfahren haben den Vorteil, dass Grund- und Kraftfutter in kleinen Portionen bedarfsund leistungsgerecht vorgelegt werden kann. Insbesondere in der Schweiz mit teilweise kleinen Milchviehbeständen ist
selbsfahrender Futterwagen stationärer Mischer Verteilwagen – DeLaval: Optimat II – GEA: Free Stall Feeder – GEA: Mix & Carry – Pellon: Combi-Roboter – Pellon: Laufstallroboter – Valmetal: DAF
somit auch eine Gruppenbildung möglich. Die meisten Praxisbetriebe stellen nach dem Einbau die grosse Arbeitsentlastung und die Flexibilität als Vorteil heraus. Als weitere Vorteile werden die grosse Herdenruhe und eine tendenziell verbesserte Futteraufnahme genannt. Grosse Einsparungen an Arbeitszeit sind allerdings unter schweizerischen Bedingungen mit hohen Hygienestandards und kleinen bis mittleren Beständen nicht zu erwarten. Kann die automatisierte Fütterungsanlage auch den Vorgang des Futternachschiebens gewähr-
– Comall: Robot Multi Feeder – Jeantil: Automatic Feeding – Schuitemaker: Innovado – Lely: Vector
Bei den schienengeführten Verfahren wird das Futter entlang des Futtertisches mittels Futter wagen ausgebracht. Dieser hängt ganz oder teilweise an einer Schiene und kann so auch mit elektrischem Strom versorgt werden. Es kann dabei in Verfahren mit stationärem Mischer und Verteilwagen oder auch fahrbare Mischwagen mit Elektroantrieb unterschieden werden.
leisten, ist dies ein weiterer arbeitswirtschaftlicher Vorteil. Der Wartungsaufwand für die Vorratsbehälter ist nicht zu unterschätzen. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist der hohe Zeitaufwand für die Bereitstellung der Fut terkomponenten in den Vorratsbehältern. Kann die Futterentnahme aus dem Fahrsilo oder dem Ballenlager im Abstand von mehreren Tagen erfolgen, ist dies aus arbeitswirtschaftlicher Sicht vorteilhaft. Aus der Sicht der Futterhygiene ist die Zwischenlagerung von Maissilage über die 10 2015 Schweizer Landtechnik
41
n Management
Die stationären Verfahren basieren auf Futterbändern. Damit erfolgt die Futterzuteilung haufig über ein Transportband oberhalb des Kopfbereiches oder auch in der Futterkrippe. Weitaus häufiger finden sich allerdings die mobilen Verfahren. Diese werden wiederum in sog. schienengeführte und selbstfahrende Fütterungsverfahren unterteilt.
Der Trend im Bereich der automatisierten Fütterung geht deutlich in Richtung von selbstfahrenden Futterwagen. Der Vorteil liegt in der wesentlich grösseren Flexibilität, da so auch mehrere Stalleinheiten gefüttert werden können und die Kosten für auf wendige Schienensysteme entfallen. Die selbstfahrenden Verfahren unterscheiden sich wiederum in Verfahren mit stationärem Mischer und Verteilwagen. Erste Protot ypen mit automatisierten selbstbefüllenden Mischwagen sind ebenfalls im Einsatz, aber noch nicht praxisreif.
Vorratsbehälter aber als problematisch anzusehen. Dies gilt insbesondere für die warme Jahreszeit. Die Investitionen im Bereich der automa tisierten Fütterung sind zu unterteilen in die Vorratsbehälter, die Zuführung, den Mischer und das Verteilverfahren. Hinzu kommen noch die Kosten für Schienen systeme, Stützen und die Montage. Notwendige Investitionssummen liegen je nach Verfahren zwischen 100 000 und 250 000 Franken. Sie sind in jedem Einzelbetrieb individuell zu kalkulieren. Hinzu kommen jährliche Verfahrenskosten zwischen 8000 und 20 000 Franken. Um einen Teil dieser sehr hohen Kosten einzusparen, gibt es mehrere Möglichkeiten: 1. Beim Einsatz von Hochsilos kann auf die Vorratsbehälter verzichtet werden. 2. Mobile automatisierte Futterwagen benötigen keine Schienenführung und bieten dadurch deutliche Vorteile gegenüber allen anderen Verfahren. 3. Die Kombination von 1. und 2. ergibt weitere Vorteile 4. Wird beim Neubau eines Stalles auf einen breiten befahrbaren Futtertisch verzichtet, können Baukosten von ca. 750 Franken je Kuh eingespart werden. 5. Beim Einsatz von automatisierten Grundfütterungsverfahren kann auf den Traktor als Zugmaschine im Stall verzichtet werden. Dies spart Diesel und wirkt verschleissmindernd.
Systembetrachtung Mit automatisierten Fütterungsver fahren können landwirtschaftliche Arbeitsprozesse auf dem gesamten Landwirt42
Schweizer Landtechnik 10 2015
schaftsbetrieb weiter optimiert werden. Im Rahmen eines professionellen Herdenmanagements gilt es aber nun, durch Vernetzung der relevanten Daten aus den Bereichen Melken, Füttern, Reproduktion und Gesundheitsmonitoring eine weitere Optimierung im Hinblick auf Leistungssicherung, Kostensenkung und Arbeitswirtschaft zu gewährleisten. Die Arbeitsentlastung durch die automatisierte Fütterung ist offensichtlich. Die Anforderungen an hervorragende Sila gequalitäten und das allgemeine Futtermanagement sind aber nicht zu unterschätzen. Die Investitionskosten müssen durch frei werdende und damit anderweitig verfügbare Arbeitszeit wieder amortisiert werden.
Schlussfolgerungen Die Entwicklungen im Bereich der Automatisierung der Grundfuttervorlage zeigen das grosse Potenzial von vernetzter Sensortechnik in der Landwirtschaft. In Kombination mit Hochsilos und Entnahmefräsen kann auch von einer vollau tomatischen Fütterung gesprochen werden. Bei allen anderen marktreifen Verfahren ist zurzeit noch der Zwischenschritt über ein personengeführtes Entnahme- und Transportverfahren notwendig. Da die Kosten der untersuchten automatisierten Verfahren noch deutlich über denjenigen mit traktor gezogenen Futtermischwagen liegen, ist derzeit noch nicht von einem starken Trend in Richtung automatisierte Fütterungsverfahren auszugehen. n
Veranstaltung | Plattform n
Viele der landtechnischen Innovationen fokussieren sich heute auf die Gebiete der Elektronik und Sensorik oder generell auf Computeranwendungen. Bild: Roman Engeler
Wo geht die Reise hin? Der Blick auf die (prämierten und nicht prämierten) Neuheiten, die an der Agritechnica präsentiert werden, gibt einen Hinweis auf die landtechnischen Trends. Es zeigt sich, dass sich die Innovationen mehr und mehr auf Elektronik, Sensorik und Software fokussieren (Teil 1 *). Roman Engeler Auch in diesem Jahr setze sich der Trend zur weiteren Automatisierung von Prozessen fort, schreibt der Vorsitzende der Agritechnica-Neuheiten-Kommission, Karlheinz Köller, in seinem Bericht über die landtechnischen Innovationen. «Weiterentwicklungen in den Bereichen Elektronik, Sensorik und Software sind Bestandteil fast aller Anmeldungen zu Neuheiten-Wettbewerben». Immerhin: Mit der mobilen Pelletpresse «Premos» von Krone ist wenigstens eine neuartige Maschine in Stahl und Eisen als besondere Innovation vertreten und entsprechend mit Gold prämiert worden.
fenden Abgasnormen die Entwicklungen bei den Traktoren. Innovationen in diesem Segment beschränkten sich demzufolge in erster Linie auf die Motorentechnik, mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass
sich der Treibstoffverbrauch (nach und nach auch der «AdBlue»-Verbrauch) neuer Traktoren markant reduziert hat. Obschon die Abgasnorm der Stufe 4 noch nicht bei allen Leistungsklassen umgesetzt ist, wird bereits über eine nächste Stufe 5 diskutiert. Man erwartet schärfere Regulierungen für die Partikelanzahl, was dann bedeuten würde, dass nach dem derzeitigen Stand der Technik alle Dieselmotoren einen Partikelfilter benötigen würden. Es gibt aber auch technische Lichtblicke ausserhalb der Abgasthematik. Mit dem stufenlos geregelten Antrieb hat Fendt beim «1000 Vario» ein neues Allradmanagement realisiert, das den Wirkungsgrad des gesamten stufenlosen Antriebs massiv verbessern soll. Ebenfalls der Optimierung des Antriebsstrangs hat sich John Deere angenommen und eine Automatik für die Zu- und Abschaltung des Allradantriebs entwickelt. Mehr Variabilität bei den Frontzapfwellen ermöglicht Case mit der zwischen 1000 und 1000E umschaltbaren Geschwindigkeit und Zuidberg mit einem System, bei dem die Drehzahl der Frontzapfwelle über einen weiten Motordrehzahlbereich konstant gehalten werden kann.
«Safety first» Maschinen sollen bekanntlich nicht nur effizient eingesetzt werden können, sie sollen im Betrieb auch sicher sein und vor allem Menschen nicht unnötig gefährden. Die Rundumsicht wird zu einem zentralen Thema, das die Kabinenbauer schon recht gut gelöst haben. Insbesondere bei grösseren (Ernte-)Maschinen oder bei Traktoren im Betrieb mit Anbaugeräten besteht
Innovative Antriebskonzepte In den vergangenen Jahren dominierte die Umsetzung der sich laufend verschär-
* Teil 2 befasst sich in der nächsten Ausgabe mit den Trends in der Bodenbearbeitung, Pflanzenschutz- und Düngeapplikation sowie bei den Ernteverfahren verschiedener Ackerkulturen.
Innovativer Lichtblick beim Traktor: das Allradmanagement beim Fendt-«Vario 1000», das den Wirkungsgrad des gesamten stufenlosen Antriebs massiv verbessern soll. Bild: zvg
10 2015 Schweizer Landtechnik
43
n Plattform | Veranstaltung
Mit der «Auto Load»-Funktion gewährleistet Kuhn bei seinem Ballenwickler «SW 1414» eine vollautomatische Nonstop-Einstretchung von Quader- und Rundballen, ohne dass der Fahrer in irgendeiner Form eingreifen muss. Bild: Kuhn
aber weiterhin Handlungsbedarf. Valtra offeriert beispielsweise eine zweite Dachluke, um die Sicht auf Ladekräne zu verbessern, und Fliegl bringt eine Doppelkamera auf den Markt, die, montiert an einem Frontanbaugerät, einen zusammenfassenden Blick nach links und rechts ermöglicht. Ebenfalls von Fliegl stammt die ultraschallbasierte Umfeldüberwachung «Scout», mit dem Anhänger aufoder nachgerüstet werden können. Mit drei in der Fronthaube integrierten Kameras sichert Deutz-Fahr bei seinen Grosstraktoren die «toten Winkel» ab. Über die Bildverarbeitung wird dem Fahrer bei Personen im Risikobereich ein akustisches oder optisches Signal gegeben (passive Lösung), oder es hindert den Traktor daran, sich in Bewegung zu setzen (aktive Lösung). In Zukunft wird es wohl möglich sein, weitere Sicherheitsfunktionen am Traktor automatisieren zu können. Verschiedene Hersteller präsentieren für
grosse Erntemaschinen sogenannte 360°Kameras, mit denen Bilder von einzelnen Kameras aus verschiedenen Perspektiven digital zu einem 360° umspannenden Bild zusammengefasst werden und so eine vollkommene Rundumsicht ermöglichen.
Elektrische Antriebe Etwas ruhiger geworden ist es um die elektrischen Antriebe, was aber keineswegs bedeutet, dass solche Gedanken vom Tisch sind. Im Gegenteil, in den Entwicklungsabteilungen wird eifrig an serientauglichen Konzepten gearbeitet. So präsentiert ZF erstmals einen elektrischen Einzelradantrieb für landwirtschaftliche Anwendungen am Beispiel eines Anhängers. ZF verspricht sich wesentliche Vorteile in schwierigen Fahrsituationen, sei es am Hang oder auf aufgeweichten Böden, weil damit die Antriebsleistung zwischen Traktor und Anhängegerät aufgeteilt werden kann.
Fendt verfügt als Traktorenbauer über Forschungserfahrungen auf dem Gebiet elektrischer Antriebstechniken, will diese nun als neuer Player auf dem Gebiet der Futtererntetechnik einsetzen und zeigt eine Konzeptstudie eines Kreiselschwaders mit elektrischem Integralantrieb, bei dem der Elektromotor direkt in die Schwaderglocke integriert ist.
Bodenschonende Fahrwerke Im Jahr des Bodens sollte dem bodenschonenden Aspekt bei Landmaschinen eigentlich besondere Aufmerksamkeit zukommen. Nachgerüstete oder bereits intgrierte Reifendruck-Regelanlagen sind heute zwar hinlänglich bekannt, brauchen aber für die Anpassung des gewünschten Drucks halt immer ihre Zeit und bilden so einen Hemmschuh für die Akzeptanz dieser bodenschonenden Technik. Fendt und Mitas haben dieses Problem mit einem neuartigen Reifen gelöst, in dem ein zweiter Hochdruckreifen im Hauptreifen integriert ist. So kann ohne Einfluss der Motordrehzahl durch den direkten Druckaustausch innerhalb von 30 s der Reifeninnendruck von 0,8 auf 1,8 bar erhöht werden.
Leichtere Traktoren
Eine echte Neuheit in Stahl und Eisen stellt die Presse «Premos 5000» dar, mit der auf dem Feld das Stroh in Pellets gepresst werden kann. Bild: Krone
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Schweizer Landtechnik 10 2015
Traktoren müssen unter wechselnden Bodenverhältnissen und je nach Arbeitsgang extrem unterschiedlich hohe Zugkräfte aufbringen. Damit auch Arbeiten mit niedrigem Zugkraftbedarf effizient verrichtet werden können, versuchen die Hersteller den Traktor möglichst leicht zu bauen, dafür aber die Möglichkeit einer adäquaten Ballastierung (z. B. «EZ Ballast System» von John Deere) zu bieten, damit sich bei schwerem Zug ein optimaler Schlupf einstellt.
Veranstaltung | Plattform n
Optimale Ballastierung Bei Fendt unterstützt der «Grip Assistant» den Fahrer bei der Auswahl der optimalen Ballastierung und des passenden Reifeninnendruckes, und Case bietet beim neuen «Optum» eine umfassende Darstellung der Reifendrücke von Traktor sowie angehängten Geräten. Sowohl zur Sicherheit als auch zur Schonung des Bodens tragen Zwillingsräder bei, deren Akzeptanz oft an der Reglementierung der Fahrzeugbreite scheitert. Peecon stellt nun ein Klappsystem vor, dass erstmals einen einfachen Transport mit einem zeitsparenden An- und Abbau an der Hinterachse von Traktoren ermöglicht. Bekannte Systeme zur Schlupfregelung begrenzen den Radschlupf insofern, als dass sie die von aussen vorgegebene Zugkraft ändern (Reduktion der Arbeitstiefe des Pflugs). Valtra begrenzt den Schlupf zusätzlich durch einen Eingriff in die Motorsteuerung.
Futterernte Pellets bereits auf dem Feld zu ernten, ist ein neuer und interessanter Schritt, den Krone mit seiner mobilen Presse «Premos 5000» umzusetzen versucht. Ansonsten sind die Innovationen in diesem Segment von Verfeinerungen geprägt. Aus Schweizer Sicht löblich sind die Anstrengungen verschiedener Hersteller, auch in kleine und leichte Maschinen für Hügel- und Berggebiete zu investieren. So lanciert Lely mit dem 600 kg schweren Frontmäher «Splendimo 300 FS» ein «Alpin»-Programm, und Krone hat es mit den «ActiveMow»-Mähwerken auf ein preis- sowie grössenbewusstes Publikum abgesehen. Ebenfalls den alpinen Einsatzbereich hat Pöttinger im Fokus und rundet das entsprechende Maschinenprogramm mit Mähwerken, Zettern und Ladewagen ab. Bei den Feldhäckslern sind der exakte Schnitt sowie der Abstand zwischen Gegenschneide und Messern von zentraler Bedeutung. John Deere optimiert dies nun mit einer induktiven Steuerung über spezielle Sensoren und kann dabei auch gleich die Schärfe der Messer kontrollieren. Vielseitigere Corn-Cracker helfen bei Silomais, das Futter noch besser aufzuschliessen und die Silier-Fähigkeit weiter zu verbessern. Verschiedene Firmen bieten Lösungen (GPS-Positionsdaten, Kamerasysteme) an, damit der Häcksler einen parallel fahrenden Anhänger sicher trifft und effizient belädt. Die Praxisreife, wie übrigens bei nahezu allen «Verbundsystemen», wird davon abhängen, inwieweit solche Lösungsansätze Hersteller übergreifend einsetzbar sind.
Optimieren der Schneidrotoren und höhere Dichten Bei den Pressen liegen die innovativen Schwerpunkte in der Optimierung der Schneidrotoren und bei höheren Dichten (Quaderballen). Verbesserte Knoter wie der Doppel-Schlaufen-Knoter von Rasspe können die maximale Reisskraft des jeweiligen Garns besser ausnutzen. Mit der «Auto Load»-Funktion gewährleistet Kuhn bei seinem Ballenwickler «SW 1414» eine vollautomatische Nonstop-Einstretchung von Quader- und Rundballen, ohne dass der Fahrer in irgendeiner Form eingreifen muss. Der im Hauptrahmen integrierte Laser scannt beim Fahren den nahenden Ballen, erfasst automatisch seine Länge und bringt die Ladearme in Ladeposition. Der Ballen wird exakt aufgenommen, mit Folie umwickelt und während der Fahrt abgeladen. n
Veranstalter
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n Plattform | Veranstaltung
Ausgezeichnete Innovationen Nicht weniger als fünf goldene und 44 silberne Auszeichnungen hat die neutrale Neuheitenkommission der DLG im Vorfeld der Agritechnica verliehen. Insgesamt waren 311 neue Entwicklungen für die diesjährige Prämierung eingereicht worden. Roman Engeler
Neuheiten, ob in der Praxis wirklich einsetzbar oder nicht, sorgen immer für Gesprächsstoff.
Strenge Kriterien seien es gewesen, nach denen die angemeldeten Neuheiten von der Jury, bestehend aus unabhängigen Experten aus Wissenschaft, Forschung und Beratung, beurteilt wurden, schreibt die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) im Begleit text zur Medaillenvergabe. Diese wahre Flut von Auszeichnungen ist ein Indiz, dass die Innovationskraft in der Landtechnik weiter anhält und die Messe in Hannover dazu auch die gewünschte Plattform bietet. Die Frage bleibt allerdings, ob diese Vielzahl der Vergaben nicht den Wert der einzelnen Medaille im Endeffekt schmälert. Schnitt durch den Reifen mit dem Innenreifen, der als Druckspeicher dient.
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Gold: schnelle Reifendruckregelanlage Fendt und Mitas haben eine Reifendruckregelanlagen entwickelt, die den Nachteil der langen Befüllungszeit eliminiert. Beim «VarioGrip Pro» von Fendt befindet sich im Innern des neu entwickelten Reifens des Traktors ein zweiter Hochdruckreifen, der als Druckspeicher für d ie schnelle Reifendruckanpassung dient. Zur Druckluftversorgung genügt eine einfache Drehdurchführung, über die der Innenreifen kontinuierlich gefüllt gehalten wird. Sowohl die Schaltenergie d er Ventile als auch die Energie für die Drucksensoren und die Steuerimpulse werden innerhalb der Achse induktiv übertragen. Auf zusätzli-
che Luftpresser, Druckbehälter u nd Druckluftsteu erleitungen kann verzichtet werden. So kann der Reifeninnendruck durch den direkten Druck austausch innerhalb von 30 Sekunden von 0,8 auf 1,8 bar erhöht werden.
Gold: umfassender Pflanzenschutz John Deere und BASF sowie einige Forschungsinstitute wollen mit «Connected Crop Protection» die Fehlanwendungen beim Pflanzenschutz vermeiden. Es handelt sich dabei um ein intuitives Entscheidungsunterstützungssystem zur zielorientierten, termingerechten und präzisen Applikation von Pflanzenschutzmitteln. Bei diesem System werden Schlüsseltechnologien für die Pflanzenschutzempfehlungen, Fahrerunterstützung bei der Befüllung der Spritze und Ausbringung im Feld unter automatisierter
Veranstaltung | Plattform n
«Connected Crop Protection»: Intuitives System für einen präzisen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
Berücksichtigung von Abstandsauflagen sowie deren lückenloser Dokumentation integriert. Die Datenübergabe erfolgt im herstellerunabhängigen ISO-XML-Format, das die Offenheit für weitere Implementierungen des PflanzenschutzanwendungsManagers sichert. Auf Basis dieses Industriestandards können zukünftig auch Beiträge anderer Partner oder Entscheidungsunterstützungssysteme eingebunden oder die Planung mit der Pflanzenschutztechnologie anderer Hersteller umgesetzt werden.
System zur bedarfsgerechten und präzisen Applikation von organischen und mineralischen Düngemitteln.
material einen grossen Markt. Der «Premos 5000» von Krone ist der erste mobile Pelletvollernter im Markt, der ohne Vorzerkleinerung Pellets mit 16 mm Durchmesser mit Mit Krone «Premos 5000» können direkt ab Feld Strohpellets gepresst werden.
Gold: Halmgutpellets im Feld produzieren Pellets von Halmgütern haben als Brennstoff, Einstreu, Futter und Beschäftigungs-
zwei ineinandergreifenden Matrizenwalzen erzeugt. Neben dem Einsatz direkt auf dem Feld ist auch ein stationärer Einsatz möglich. Hervorzuheben ist die hohe Schlagkraft des Geräts bei gleichzeitig relativ günstigem spezifischem Energieverbrauch.
Gold: umfassendes Nährstoffmanagement John Deere, Rauch, Sulky, Land-Data Eurosoft und Vista entwickelten ein System zur bedarfsgerechten und präzisen Applikation von organischen und mineralischen Düngern. Die Nährstoffbilanz von Ernte zu Ernte bedeutet für den Landwirt noch einen grossen händischen Rechenund Planungsaufwand. Das System erlaubt
Die Silbermedaillen im Überblick • Stufenlose Frontzapfwelle von Zuidberg und CVT Corp: Die Drehzahl der Frontzapfwelle wird in weiten Bereichen unabhängig von der Motor drehzahl konstant gehalten, so ist beispielsweise der Betrieb einer 1000er- Zapfwelle im Motordrehzahlbereich von 1400 bis 2100 U / min möglich. Die Zapfwellendrehzahl selbst ist stufenlos zwischen zwei Grenzwerten einstellbar. • Huckepack für Zwillingsbereifung von Peecon: Ein hydraulisches Klappsystem ermöglicht einen zeitsparenden An- und Abbau von Zwillingsrädern. Beim Transport verbleiben die Zwillingsräder am Traktor und werden hinter die Traktorkabine geklappt. • Allrad nur wenn nötig von John Deere: Das intelligente Allradmanagementsystem verbessert die Effizienz des Traktors, indem es den Allradantrieb abhängig vom Lastzustand automatisch zuoder abschaltet. • Gülletransport mit Leichtigkeit von Zunhammer: «Ultra-Light UL-T18» ist ein auf Nutzlast optimierter zweiachsiger Gülletankwagen mit einem neuartigen Konstruktionskonzept. Der selbsttragende Tank aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) ist direkt mit zwei luftgefederten Achsen ausgestattet und benötigt kein separates Chassis.
• Stufenlos geregelter Allradantrieb von Fendt: Das innovative Antriebsstrangkonzept «VarioDrive» sorgt für eine kontinuierliche Dreh zahlanpassung zwischen Vorder- und Hinterachse und mit «Pull-in-Turn» für einen verkleinerten Wendekreis (siehe Schweizer Landtechnik 9 / 2015). • Reifendruck und Ballastierung von Fendt: «Grip Assistant» schlägt dem Fahrer die optimale Fahrgeschwindigkeit und den passenden Reifeninnendruck bei gegebener Ballastierung oder die optimale Ballastierung und den Reifeninnendruck bei gewünschter Fahrgeschwindigkeit vor (siehe auch Schweizer Landtechnik 9 / 2015). • Selbstlernende Vorgewendeautomatik von John Deere: Das «iTec AutoLearn»-System erleichtert die Bedienung des Vorgewendemanagementsystems, indem es ähnliche Bediensequenzen selbst erkennen kann. • Schnelle Hinterachsballastierung von John Deere: Mit dem «EZ Ballast»-System kann unterhalb des Traktors ein zusätzliches Gewicht hydraulisch aufgenommen werden. So wird in kürzester Zeit eine zusätzliche Ballastierung mit ausgeglichener Achslastverteilung erreicht.
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n Plattform | Veranstaltung
die Planung und Optimierung als gesamtheitliche Betrachtung von Ernte zu Ernte und bindet Tech nologien zur zielgenauen Dün gerapplikation ein. Daten, Wissen und Schlüsseltechnologien d er In novationspartner John Deere, Land-Data Eurosoft, Vista, Rauch und Sulky werden intelligent miteinander verknüpft und ermöglichen dem Anwender eine agro nomisch optimierte sowie düngeverordnungskonforme, teilschlagspezifische Nährstoffapplikation.
«ProCut» nimmt die Abstandsmessung der Gegenschneide zu den Messern über ein induktives Messverfahren mit zwei speziellen Sensoren vor.
Gold: scharfe Einstellung Auch unter Zeitdruck gilt es im Häckslereinsatz, die Messer an der Häckseltrommel scharf zu halten und eine korrekte Einstellung der Gegenschneide vorzunehmen. John Deere «ProCut» nimmt die direkte Abstandsmessung der Gegenschneide zu den Messern nicht über Klopfsensoren, sondern über ein induktives Messverfahren mit zwei speziellen Sensoren vor. Zudem ist eine automatische Schärfenmessung aller Messer einzeln möglich. Der Kundennutzen ist hoch, da immer der optimale Betriebspunkt zum Einstellen der Gegenschneide und zum Schärfen der Messer mit den empfohlenen Schleifzyklen angegeben wird. Durch den optimalen Betriebszustand der betroffenen Aggregate lassen sich nicht nur Energiekosten einsparen, sondern auch Betriebsmittel wie Messer, Gegenschneide und Schleifstein. n
• Zugpunkt einfach verstellen von Lemken: Das neu entwickelte System bietet die Möglichkeit, den Zugpunkt über eine Hydraulikvorspannung einzustellen, was zu einer Verschiebung der Traktor-Pflug-Zuglinie in Richtung der Traktorhinterachsmitte bei Aufsattel-Drehpflügen führt. So kann der Bediener den Anlagedruck am Pflug und den Seitenzug des Traktors beeinflussen. • Einfaches Einstellen von Bodenbearbeitungsmaschinen von John Deere: Das «TruSet»-Gerätesteuerungssystem ermöglicht erstmals die Steuerung, Kontrolle und Kalibrierung aller Werkzeuge einer Bodenbearbeitungskombination über den zentralen Isobus-Monitor. • Maschine liest Feldstruktur von Väderstad: Diese Innovation bietet die Möglichkeit, die Einstellung einer Maschine in Echtzeit und in Abhängigkeit von den aktuellen Bodenbedingungen zu kontrollieren und zu regeln. Sensoren sorgen dafür, dass die Maschine automatisch parallel zur Bodenoberfläche eingestellt ist, Drehbewegungen sowie Richtungsänderungen in Echtzeit erfasst werden und stets gleichviel Boden vor sich hergeschoben wird. • Abdrehen leicht gemacht von Lemken: Bei der automatisierten Abdrehprobe zur Saatguteinstellung stellt sich die Dosiereinheit selbstständig ein, indem eine Saatmengenkalibrierung über eine Bypasswägung des Saatgutes erfolgt. Der Bediener muss lediglich die notwendigen Parameter Aussaatmenge und -dichte mit Tausendkornmasse und maximaler Fahrgeschwindigkeit eingeben. • Einzelkornsaat bei hohen Geschwindigkeiten von John Deere: «ExactEmerge» ist ein komplexes Automatisierungssystem für die Hochge-
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schwindigkeits-Einzelkornsaat mit diversen Steuerungs-, Überwachungsund Dokumentationsfunktionen. Dabei gewährleistet die Vakuumautomation eine hohe Vereinzelungsqualität der Körner und somit eine genaue Kornplatzierung. • Überlappungen reduziert von Amazone: «GPS-Switch mit AutoPoint» ist eine Weiterentwicklung zur Reduzierung von Überlappungen am Vorgewende bei pneumatischen Sämaschinen. Ein Sensor stellt den Förderbeginn des Saatguts direkt an der Schar fest. • Querverteilung einfach kontrollieren von Amazone: Zur Kontrolle der Querverteilung bei Düngerstreuern werden die Düngerkörner mit flexiblen, leicht zu transportierenden Haftmatten aufgefangen, mit dem Smartphone fotografiert und über Bildverarbeitung in einer App ausgewertet. • Doppelflachstrahldüse mit maximalem Anwenderschutz von Lechler: Bei der «IDTA» handelt es sich um eine asymmetrische Doppelflachstrahldüse (30° vorne, 50° hinten), die, anders als andere Systeme, eine gleiche effektive Strahlbreite an der Zielfläche durch die Geometrie der beiden Spritzstrahlen erreicht. • Gestänge mit Blick auf das Umfeld von Horsch: Beim Laserscannergestützten vorausschauenden Erkennungssystem zur Gestängesteuerung wird ein Laserscanner auf dem Kabinendach montiert, der das Umfeld nach vorne und zur Seite hin über die komplette Arbeitsbreite vorausschauend abtastet, erfasst und ein Flächenmodell erstellt. • Sicher dosieren und Kontaminationen vermeiden von Agrotop: «EasyFlow QF» stellt eine universelle und präzise Ausführung dar, die bei der kleinen Anbauspritze wie auch beim Selbstfahrer eingesetzt werden
Veranstaltung | Plattform n
kann. Es bietet die Möglichkeit, unterschiedliche Gebindegrössen an einem System kombiniert zu verwenden, und macht so ein Umschalten oder Umbauen der Entnahmemittel und / oder Dosierhilfsmittel sowie eine separate Reinigung derselben überflüssig. • Schaltverzögerungen minimiert von Dammann: Bei dem «DIS»-System werden die komplette Spritze gereinigt und die anfallende Reinigungsbrühe in einem separaten Behälter aufgefangen, um sie anschliessend fachgerecht in verdünnter Form auf dem Feld auszubringen. • Düsen intelligent über Sensoren steuern von Amazone: Beim «AmaSpot»-System handelt es sich um ein Sensor-Düsen-System zur Reduktion von Aufwandmengen im Pflanzenschutz. Dieses kann grüne Pflanzen vom Boden unterscheiden und punktgenau Herbizide applizieren. • Bewässerung in einer Hand von Pessl, Bauer und Land-Data: «ICAWireless» ist ein intelligenter Bewässerungskontroller, der alleine über Smartphone oder Tablet herstellerübergreifend alle Beregnungsanlagen steuern und überwachen kann. • Elektrische Schneidwerkseinstellung von Zürn, Schumacher, Eichelhardter, Compact Dynamics und Hochschule Dresden: Zur Optimierung der Funktionen des Schneidwerkes hat Zürn das vollkommen elektrisch angetriebene Getreideschneidwerk «i-Flow» entwickelt. • Mehr Leistung und Effizienz im Antriebsstrang von Linde: Der neue Doppel-Axialkolben-Hydraulikmotor «HMV 105 D» erlaubt höhere Maximaldrehzahlen und ein grösseres Wandlungsverhältnis von Ölvolumenstrom in einer Drehbewegung als ein vergleichbarer Einfachmotor. • Fahrerschulung von John Deere: Um neben der Erntezeit die Mähdrescherfahrer besser zu schulen, hat John Deere den Fahrsimulator «GoHarvest Premium» entwickelt. • Automatische Gutflusskontrolle von Claas: Die automatische Gutflusskontrolle für Hybridmähdrescher ist ein Warn- und Regelsystem, das eine Auslastung bis an die technische Grenze zulässt. • «4-D»-Reinigung von Claas: Bei der «4-D»Reinigung können die auf drei Segmente erweiterten Rotorkorb-Verschlussklappen pro Segment halbseitig angesteuert werden, was die Überlastung der Reinigung reduziert und die Effizienz von Mähdreschern in Hanglagen erhöht. • Automatisches Einstellen von Mähdreschern von John Deere: Die bestehende Einstelltechnik «Interactive Combine Adjustment» wurde um eine komplexe Regeltechnik mit Kameras erweitert. • Automatisch kalibrieren von John Deere: Die Daten von Ertragsmesseinrichtungen in Mähdreschern sind oft ungenau. Das Kalibriersystem «Active Yield» vermeidet den Arbeitsaufwand für die Kalibrierung und schafft die Basis für eine konstant hohe Genauigkeit der Ertragsmessung im Mähdrescher. • Bodenschonendes hydraulisches Fahrwerksystem von Ropa und Michelin: Im Köpfrodebunker «Tiger 5» wurde ein neues dreiachsiges, vernetztes Fahrwerksystem mit hydraulischem Lastausgleich entwickelt und auf den Reifen «CerexBib IF» angepasst. So werden im unebenen Gelände Lastspitzen auf einzelnen Rädern vermieden und die Masse ähnlich einem Bandlaufwerk jederzeit auf alle Räder gleichmässig verteilt. • Elektrischer Schwader von Fendt: Der Integralantrieb bietet erstmals einen kompakten elektrischen Torque-Antrieb, der direkt in die Schwaderglocke integriert ist. Jeder Motor wird über eine eigene Leistungselektronik unabhängig geregelt, was eine automatische Überlastregelung und einen Schnellstopp ermöglicht. • GPS-gesteuerte Häckselkette von John Deere: «Active Fill Control Sync» nutzt die Positionsdaten von Häcksler und nebenherfahrendem Traktor, erfasst gleichzeitig Wagenkontur und Füllhöhe und steuert über die Kommunikation zwischen den Maschinen den nebenherfahrenden Traktor autonom.
• Kornaufschluss durch Reibung, Schneid- und Scherkräfte von Claas: «MCC Max» ist ein neues Aufbereitungssystem, bei dem die Aufbereiterwalzen mit jeweils 30 Ringsegmenten ausgerüstet sind. Die Anordnung und die spezielle Geometrie der Ringsegmente führen dazu, dass das Häckselgut nicht nur durch Reibung, sondern auch durch Schneid- und Scherkräfte aufgeschlossen wird. • Automatische Pressdruckregelung und Knoterüberwachung von Claas: Kontinuierlich den Pressdruck und die Knoterfunktion bei der Packenpresse im Blick zu behalten, stellt eine hohe Belastung für den Fahrer dar. Das neue elektronische Regel- und Überwachungssystem «APC» für Packenpressen umfasst zum einen die automatische Pressdruckregelung, bei der Pressdruck und Pressdichte erstmals nicht nur über den Belastungszustand der Maschine, sondern auch über den Parameter Bindegarnqualität geregelt werden. • Doppel-Schlaufen-Knoter von Rasspe: Der neue Doppelknoter besitzt keine Knüpferscheiben mehr, sondern zwei Knoterhaken. Damit wird die Zugfestigkeit von Garnen besser ausgenutzt, da Schlaufenknoten eine höhere Ausnutzung der maximalen Reisskraft des jeweiligen Pressengarns zulassen. • Ballen wickeln, ohne anzuhalten von Kuhn: Die «Auto Load»-Funktion gewährleistet eine vollautomatische Nonstop-Einstretchung von Quader- und Rundballen, ohne dass der Fahrer in irgendeiner Form eingreifen muss. Der im Hauptrahmen integrierte Laser scannt beim Fahren den nahenden Ballen, erfasst automatisch seine Länge und bringt die Ladearme in Ladeposition. • Gleichmässigere Verteilung der Luft von Mooij: Mithilfe des Luftleitsystems «Every-Air» in Form einer vertikal zwischen den Kistenreihen hängenden, perforierten Plane werden bestehende Zwangsdruck-Belüftungssysteme offener Grosskisten mit Kartoffeln ergänzt. • Forst-System-Traktor von Pfanzelt: Der «Pm Trac 2380 4f» zeichnet sich durch einen grossen An- und Aufbauraum über der Hinterachse mit einem werkzeuglosen Schnellwechselsystem aus. Ein eigenes Chassis mit Brückenrahmen und hydraulischer, automa tisch blockierbarer Federung sorgt für eine Er höhung der Standstabilität, die Panoramakabine mit um 340° elektrisch drehbarem Bedienerstand ermöglicht Arbeiten mit optimaler Sicht und ergonomischer Bedienung. • Dokumentieren leichter gemacht von Fliegl: Der «Beacon» ist ein kostengünstiger Bluetooth-Sender, der ständig seine Kennung aussendet und von Antennen im Nahbereich empfangen wird. Damit kann der Getreidestrom vom Acker bis zum Silo eindeutig nachvollzogen werden. • Bodenparameter im Blick von Geoprospectors: Der «Topsoil Mapper» ist ein Messsystem zur berührungslosen Erfassung von Bodenparametern in Echtzeit. Das Gerät wird im Frontanbau des Traktors montiert und ermittelt automatisch während der Bearbeitungsfahrt verschiedene Bodenparameter wie Verdichtungszonen, Wassersättigung und Bodenart. • 360°-Kamera-Systeme von Fendt, John Deere und Same Deutz-Fahr: Die Verwendung mehrerer Kameras eröffnet den Rundumblick, das heisst die 360°-Darstellung der Landmaschine und deren Umfeld aus verschiedenen Perspektiven. • Temperatursteuerung im Spargelanbau von Robert Bosch: Durch die Kombination von Sensor- und Kommunikationstechnologien wird eine praxisorientierte Lösung für Qualitäts- und Ertragsverbesserungen bei Spargeln vorgestellt. • Feldroutenoptimierung von Claas, Farmnet und GNSS Agency: Bei unregelmässig geformten Schlägen stellt sich immer die Frage nach der Bearbeitungsrichtung und einer möglichst effizienten Anlage der Fahrspuren. Die Feldroutenoptimierung ist ein Softwaresystem, das die opti male Bearbeitungsroute für die Geometrie jedes Feldes errechnen kann.
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n Plattform | Report Neu weist der Doppeltransportrahmen von Göweil einen hydraulischen Sicherungsbügel mit integrierter Beleuchtung auf. Die Ladung überschreitet aber die erlaubte Breite von 255 cm. Bilder: Ruedi Hunger
Brauchbare Lösungen gefragt Der Transport und das Sichern von Rundballen ist nach wie vor eine grosse Herausforderung. Diese besteht in erster Linie darin, die Strassenverkehrsvorschriften einzuhalten, insbesondere was Transportbreite und Ladungssicherung betrifft. Ruedi Hunger Organisiert vom Maschinenring Graubünden wurde kürzlich am «Heinzenberg» (GR) eine Maschinenvorführung für Ballentransporte durchgeführt. Vorgestellt von Claudio Müller, Geschäftsführer MR-GR, Konrad Merk, Maschinenberatung / Un fallverhütung Plantahof, und begutachtet durch die anwesende Polizei, konnten die Geräte der Firmenvertreter im praktischen Einsatz gezeigt werden.
von Matra Landquart, ist ein Ballentransporter aus Irland. Er konnte in der gezeigten Version bis acht Rundballen aufnehmen. Die Aufnahme erfolgt jeweils seitlich links bzw. rechts. Abgesehen davon, dass die erlaubte Transportbreite von 255 cm überschritten wird, besteht noch Optimierungsbedarf. Beispielsweise könnte die Aufnahme durch eine Schwenkdeichsel erleichtert werden.
Der Göweil-Doppeltransportrahmen wurde von Kohler Landmaschinen, Landquart, gezeigt. Dessen hydraulischer Sicherungsbügel überzeugt hinsichtlich Sicherheit auch die Polizei, vorausgesetzt, beide Ballen weisen den gleichen Durchmesser auf. Von Vorteil ist die integrierte Beleuchtung/Signalisation. Weniger gut ist, dass die erlaubte Transportbreite von 255 cm nicht eingehalten werden kann. Das Gerät erfordert einen entsprechend schweren Traktor.
Der Ballenboy, ein österreichisches Bergefabrikat, wurde vom Konstrukteur Klaus Grausgruber selber vorgestellt. Der Transportanhänger mit Schwenk- und Knickdeichsel nimmt bis maximal fünf Ballen seitlich-rechts auf. Zum Abladen wird das hydraulische Fahrwerk abgesenkt, bis die Ballen auf dem Boden liegen, und dann weggefahren. Das Gerät wird von der Firma Hilzinger in Frauenfeld importiert.
Der Keltec-Bale-Transporter, importiert von Agro-Technik Zullinger und vorgestellt 50
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Transporteraufbau: Der von der Firma Battaglia Landmaschinen, Thusis, aufgebaute Prototyp der Firma Gerg Technik (D) nimmt die Ballen beidseitig auf. Gerade
Spezieller Spanngurt für Rundballen mit 5000 daN zulässiger Zugkraft (Kramp TS2050EB0116).
Report | Plattform n
weil die Übersicht auf der Beifahrerseite eingeschränkt ist, wird die Ballenaufnahme durch die 4-Rad-Lenkung wesentlich erleichtert. Ungewöhnlich für einen Transporter ist die durch den hohen Schwerpunkt stark herabgesetzte Hangtauglichkeit. Zudem wird auch bei diesem Gerät die vom SVG tolerierte Breite von 255 cm überschritten. Der Fiegl-Ballentransportwagen (Tscharner Farm-Service / Serco) muss zwar mit einem Hebefahrzeug beladen werden, dafür entsprechen seine Abmessungen der Gesetzgebung. Der zum Laden hydraulisch hochgeklappte Seitenrahmen wird nach Abschluss der Ladearbeiten nach unten geschwenkt und verriegelt. Wird der Wagen formschlüssig geladen, ist keine weitere Ballensicherung notwendig.
Der irische Hersteller Keltec baut einen Wagen, der beidseitig bis zu vier Rundballen aufnimmt. Er scheitert betreffend Transportbreite an der schweizerischen Strassenverkehrsgesetzgebung (über 255 cm).
Optimierte Zurrgurte Schliesslich bleiben noch die «Zurrgurten» oder «Spannsets». Mit herkömmlichen Zurrgurten ist das richtige Verzurren eines mit Rundballen beladenen Anhängers sehr aufwendig. Neu sind im Fachhandel Spannsets erhältlich, die speziell zum S ichern von Ballen entwickelt wurden.
Fazit
Der Ballenboy aus Österreich nimmt die Ballen seitlich vorne auf. Er ist mit einer Knick-/ Schwenkdeichsel ausgerüstet. Sein Chassis misst 255 cm, weil die Reifen aber 270 cm überschreiten, ist eine braune Nummer erforderlich.
Das Laden und Sichern von Ballen mit ein und demselben Gerät ist noch nicht immer strassenverkehrstauglich gelöst. Daher müssen einige Hersteller die Gerätebreite auf die erlaubte Transportbreite reduzieren. n Dank 4-Rad-Lenkung ist der Transporter sehr beweglich zur Ballen aufnahme. Aufgrund des hohen Schwerpunktes kann praktisch n ur auf der Strasse gefahren werden, er überschreitet ebenfalls die erlaubte Breite von 255 cm.
Ein Fliegl-Ballenwagen verriegelt die Seitenwand hydraulisch und sichert damit die Rundballen. Formschlüssig geladen ist keine weitere Sicherung notwendig.
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n Wissen | Technisch
len, die zukünftig per «plug and play» für alle Maschinenkombinationen gelten soll: Einfach den Stecker anschliessen, und das Gespann ist einsatzbereit. Ein einziges Terminal ersetzt dabei die Vielzahl anbaugerätespezifischer Steuergeräte auf dem Traktor.
Der Traktorenbauer
Moderne Steuerung von Landmaschinen: Über den Isobus-fähigen Fendt-Terminal könnte die Steue rung der angebauten Maschinen eigentlich vollständig erfolgen. Zur Unterstützung der Anzeige- und Bedienfunktionen ist in dieser Kabine ein zusätzliches CCI-Terminal installiert. Bilder: Roman Engeler
Besser kommunizieren Weltweit hat sich die Landtechnik auf Isobus als «Sprache und Übertragungstechnik» in der Kommunikation zwischen Geräten und Traktoren geeinigt. Traktorenbauer Fendt und Anbaugerätehersteller Lemken präsentierten an einem Workshop die aktuellen Möglichkeiten und zeigten dabei auf, wo die Reise noch hingehen könnte.
Der Gerätehersteller
Roman Engeler Missverständnisse gehören zu den häufigsten Problemen in zwischenmenschlichen Beziehungen. Auch in der Landtechnik können Missverständnisse auftreten, wenngleich in diesem Zusammenhang mehr die Kommunikation zwischen Traktoren und Anbaugeräten, aber auch der Datentransfer zwischen diesen mobilen Systemen und dem Büro-PC interessieren. Bereits vor Jahren haben sich die Landtechnikhersteller deshalb auf Isobus als «Sprache und Übertragungstechnik» in der Kommunikation zwischen Geräten sowie Traktoren geeinigt und dazu die internationale Norm «ISO 11783» geschaffen. Auslöser für diese Entwicklung war die Tatsache, dass Landwirte häufig Traktoren und Geräte verschiedener Marken oder Hersteller einsetzen und aufgrund unterschiedlicher Elektronik für jedes angebaute Gerät ein eigenes Bedienterminal benötigen. Kommt hinzu, dass für die Bedienung der Traktoren heute ebenfalls bereits Terminals in den Kabinen verbaut sind, die man eigentlich auch gleich für die Bedienung weiterer Geräte nutzen könnte. 52
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Als Traktorenbauer ist Fendt einer der Pioniere in Sachen Isobus und gehörte über den Mutterkonzern Agco auch zu den Gründern der AEF-Vereinigung. Mit dem «Variotronic»-System, das als durchgehende Bedienlogik für alle Traktoren, Feldhäcksler und Mähdrescher bei Fendt heute eingesetzt wird, war man auf den Isobus-Standard schon früh vorbereitet und kann so die Grundvoraussetzungen für einen reibungslosen Betrieb bereits seit einiger Zeit bieten. Auch die Datenübertragung vom Terminal über verschiedene Schnittstellen im gewünschten ISO-XML-Format ist heute Standard. So kann beispielsweise ein Lohnunternehmer damit nicht nur erledigte Aufträge verarbeiten, er kann dem Fahrer auch – sogar über das Mobilfunknetz – neue, auszuführende Aufträge zuteilen.
Anfänge vor 25 Jahren Die Entwicklung dieser Isobus-Norm begann bereits im Jahre 1991. Was anfänglich nach einem schnellen Durchbruch aussah, entwickelte sich in der Folge aber als langes, ja fast unendliches Projekt. Viele Landtechnikhersteller sahen zwar die Vorteile dieser Lösungen durchaus ein, waren aber dann doch nicht bereit, die Schnittstellen zu ihren Geräten oder Traktoren völlig offenzulegen. Mit der Gründung der AEF, der «Agricultural Industry Electronics Foundation», kam im Herbst 2008 neuer Schwung in diese Diskussion. Als unabhängige internationale Industrieplattform setzte sich diese Gruppe für die verstärkte Nutzung internationaler Elektronikstandards in der Landtechnik ein und holte die dafür notwendigen Firmen mit ins Boot. Ein erstes Resultat der gemeinsamen Bestrebungen war die Entwicklung eines genormten Isobus-Terminals (CCI-Terminal), das produktübergreifend für die Steuerung von Anbaugeräten eingesetzt werden kann. Isobus soll «Insellösungen» ersetzen und eine standardisierte, kompatible Verbindung zwischen Traktor und Gerät herstel-
Gerätehersteller Lemken stieg im Jahre 2000 mit dem Aufbau einer Entwicklungsabteilung für Produktelektronik in diese Thematik ein. 2008 präsentierte das Unternehmen die erste Isobus-fähige Sämaschine. Heute hat Lemken eine breite Palette von Isobus-gesteuerten Sämaschinen und Pflanzenschutzspritzen. Dieses Jahr kam weltweit gar der erste IsobusPflug hinzu, der für nächstes Jahr mit einer GPS-gesteuerten Schnittbreitenverstellung ausgerüstet werden dürfte.
Beispiel Pflanzenschutz Der Pflanzenschutz ruft regelrecht nach einer möglichst punktgenauen Anwendung und entsprechend exakter Steuerung der Feldspritze. Man möchte ja aus ökologischen, betriebswirtschaftlichen, aber auch pflanzenphysiologischen Gründen nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich ausbringen. Genaues Anschlussfahren mit entsprechender GPSUnterstützung und automatische Teilbreiten- oder gar Einzeldüsensteuerung helfen, Überlappungen zu vermeiden und bereits behandelte Flächen nicht nochmals zu besprühen. Die Isobus-Steuerung greift aber noch tiefer, indem auch die situative Variation der Ausbringmengen,
Technisch | Wissen n
die Gestängesteuerung oder Zirkulationsund Spülvorgänge in der Spritze selbst beeinflusst werden können.
Beispiel Pflug Selbst das wohl traditionellste Gerät in der Bodenbearbeitung, der Pflug, taucht heute in die elektronische Welt ein. Lemken hat als erster Hersteller mit dem Anbaudrehpflug «Juwel» einen Isobus-gesteuerten Pflug auf den Markt gebracht. Dieser Pflug ist mit elektrohydraulischem Drehwerk und hydraulischer Neigungsverstellung ausgestattet. Über die Steuerung «TurnControl Pro» lassen sich beispielsweise Neigung, Arbeitsbreite oder Arbeitstiefe komfortabel per Terminal regeln, ohne dass dafür andere Steuergeräte gebraucht werden. In naher Zukunft wird wohl diese Steuerung noch ausgebaut, sodass die Arbeitsbreite über GPS automatisch variiert wird, um so unerwünschte Kurven auszugleichen oder bereits weit vor dem Ende der Arbeit die Breite so einzustellen, dass keine noch zu bearbeitende Restfläche am Feldrand übrig bleibt. Dazu ist jedoch eine zweite GPS-Antenne nötig, die am Pflug befestigt dessen exakte Positionierung eruieren kann.
das Vermeiden von Überlappungen zwischen Vorgewende und Saatreihe sind bei Sämaschinen mittlerweile möglich. Letzteres ist aber gar nicht so einfach, da die Saatablage stets mit einer gewissen Verzögerung erfolgt (Distanz zwischen Särad und Säschare). Lemken hat dieses Problem mit dem Programm «HeadlandCommand» gelöst. Es informiert den Fahrer einige Meter vor dem Feldrand dahin gehend, dass er die Geschwindigkeit nun konstant halten soll, damit das Programm in Abhängigkeit des Tempos diese Verzögerungszeit berechnen, somit die Dosierung ausschalten und die Sämaschine ausheben kann.
samen Nutzung herstellerübergreifend online nutzbar gemacht. • Dazu wird eine Erhöhung der Datenbus-Bandbreite notwendig sein, damit die wachsenden Datenmengen verarbeitet werden können («High-Speed Isobus»). • Ersatz von pneumatischen und hydraulischen Systemen durch elektrische und elektronisch geregelte Antriebe. • Weitere Standardisierung in der menügeführten Bedienung der Isobus-kompatiblen Terminals.
Fazit
«Wir bleiben dran», wurde am Workshop betont. Dranbleiben will man nämlich am weiteren Ausbau der Möglichkeiten, welche die Landtechnikhersteller vor allem in den folgenden Punkten sehen: • Das Anbaugerät steuert vermehrt das Zugfahrzeug, in dem es aufgrund der Auslastung die Geschwindigkeit, die Zapfwelle oder gewisse Hydraulikfunktionen regulieren kann. • Die vom Traktor und vom Anbaugerät gesammelten Daten werden zur gemein-
«Wo liegt der Nutzen?» oder «Alles nur Spielerei!» sind weit verbreitete Kommentare, die man in der Praxis zu diesem Thema hört. Weniger Überfahrten, effektivere Arbeitserledigung (auch in der Nacht), weniger Spritzmittel- oder Düngerverbrauch und letztlich höhere Erträge stehen auf der Habenseite. Demgegenüber fallen die höheren Maschinenkosten und die doch aufwendige Schulung für die Bedienung dieser Konzepte zu Buche. Der einzelne Betriebsleiter wird nicht darum herumkommen, für sich selbst eine persönliche Kosten-NutzenAnalyse zu machen. n
Für viele, punktgenaue Anwendungen unerlässlich: GPS-Positionierungssysteme mit zusätzlicher RTK-Antenne.
Selbst der traditionelle Pflug wird mit elektronischer Steuerung heute zum Hightechgerät.
Das Abschalten der Dosierung und das Ausgeben der Sämaschine am Vorgewende müssen mit einer bestimmten Verzögerung erfolgen.
Wird zur Selbstverständlichkeit: der elektronische statt «papierene» Datenaustausch zwischen Büro und Traktorkabine.
Ausblick
Beispiel Säen Beim Säen interessiert in diesem Zusammenhang neben dem exakten Anschlussfahren in erster Linie die korrekte, dem Saatgut angepasste Einstellung einer Drill- oder Einzelkornmaschine. Moderne, Isobus-gesteuerte Sägeräte können aber heute noch mehr. So kann beispielsweise die Fahrgassenschaltung automatisch geregelt werden. «Ob mit ganzer oder halber Arbeitsbreite, einfach losfahren, und den Rest regelt der Computer», heisst die Devise. Der Fahrer muss dann nur eingeben, ob der Feldanfang rechts oder links liegt und ob mit einer ganzen oder einer halben Arbeitsbreite begonnen wird. Diese Informationen übermittelt die Drillmaschinensteuerung zusammen mit der Arbeitsbreite der Sämaschine und der Pflegebreite an das Spurführungssystem des Isobus-Terminals. Jetzt kann der Fahrer die parallelen Fahrlinien in beliebiger Reihenfolge absolvieren, da der Jobrechner immer weiss, wo eine Fahrgasse angelegt werden muss, und sich bei der Zählung auch nicht mehr vom Ausheben an einem Hindernis irritieren lässt. Auch das Säen des Vorgewendes kann heute automatisiert werden. Teilbreitensteuerung bei keilförmigen Parzellen oder
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n Sicherheit | Hof und Feld
«Prävention zwischen Tradition und Moderne»
So lautete der Titel der diesjährigen Fachtagung der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft. Als Tagungsort wählten die professionellen Unfallverhüterinnen und Unfallverhüter der BUL unter der Leitung des Geschäftsführers Ruedi Burgherr das Lötschental, wo Lukas Kalbermatten, Gemeindepräsident von Blatten, mit viel Herzblut ein lebhaftes Bild von seiner Talschaft zeichnete. Ueli Zweifel Jedes Jahr ziehen sich die Multiplikatoren der Unfallprävention zu einer Informationstagung zurück. Dabei geht es darum, den Erfahrungsaustausch zu pflegen und neue Erkenntnisse der Unfallprävention und Unfallbewältigung zu erfahren, um nachher mit neuem Elan in die Niederungen des Arbeitsalltags abzutauchen, wo menschliches Versagen und technische Mängel wirtschaftlichen Schaden anrichten und menschliches Leid verursachen – von Bagatellen über gravierende Schadenereignisse bis hin zu tragischen Todesfällen. Die BUL-Experten Martin Ulrich und Hans Stadelmann schilderten zum Beispiel, wie wichtig und auch willkommen es ist, mit gewissem (zeitlichem) 54
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Abstand nach einem Unfall das Gespräch mit den Betroffenen und Hinterbliebenen zu suchen, um mitzuhelfen, das Erlebte zu verarbeiten und zu überwinden.
«Wo bleibt der Mensch, wenn die Maschinen das Denken übernehmen?»
lich, dass wir ein Jahrhundert später sogar gelernt haben, innovative Leistungen flexibler und unvoreingenommener zu beurteilen. Die Gefahr jedoch besteht, heute stärker als damals, dass der Mensch an der Seele Schaden nimmt, wenn seine Handlungsfreiheit so eingeschränkt wird, dass sie sich in die totale Technikabhängigkeit verkehrt.
Überforderung und Unterforderung Die Frage, wie viel Maschineneinsatz wir im Leben, in der Wirtschaft und also auch in der Landwirtschaft brauchen, stellten sich die Menschen wohl schon, als Rudolf Diesel seinen Motor erfand. Es ist mög-
Jeder Fortschritt bringe zwangsläufig Veränderungen mit sich, sagte Marcel Bäni von SEO-Coaching in seinem Grundsatzreferat. Den Bogen spannte er von der Antike bis zur Moderne, ausgehend von den bahnbrechenden Technikinnova-
Hof und Feld | Sicherheit n
tionen in Jahrhundertabständen über deren Akzeleration in den letzten zweihundert Jahren bis hin zur Automation in unseren Tagen. Maschinen werden zu intelligenten Systemen, die über Sensoren mit der Umwelt in Kontakt treten und nach definierten Verhaltensmustern auf Einflüsse intelligent reagieren und agieren. «Der Bauer programmiert, die Maschine übernimmt das Denken. So gestaltet sich Teamwork im 21. Jahrhundert», meinte der Referent. Die Folgen von derlei Entwicklungen können sich laut Bäni darin manifestieren, dass sich die Menschen ohnmächtig fühlen und nur noch das erledigen, was ihnen über Handy und Terminal aufgetragen wird. Die Veränderungstendenzen seien objektivierbar. Mehr Arbeitssicherheit, höhere Produktivität und grösserer finanzieller Aufwand sowie mehr Abhängigkeit kontrastierten dabei mit weniger Innovationskraft und Gemeinschaftssinn. Mit der neuzeitlichen Technisierung seien bisher unbekannte Phänomene verbunden. «Burnout» ist dabei bekannter als «Boreout». Ersteres definierte Bäni als einen Zustand tiefer emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung, «Boreout» entstehe hingegen durch den Zustand ausgesprochener Unterforderung im Arbeitsprozess, wobei sich die Symptome m it Niedergeschlagenheit, Depressionen sowie körperlichen Schmerzen
ähnlich wie bei Burnout manifestieren würden. Die Automatisierung senkt physische Belastungen, kann aber psychische Störungen hervorrufen. In einem Fragenkatalog lieferte Marcel Bäni praktische Hinweise um das persönliche Verhältnis Mensch / Maschine zu analysieren: • Erleichtert mir die Automatisierung meine Arbeit oder überfordert sie mich zunehmend? • Wird unsere Kommunikation erleichtert oder verunmöglicht? • Kann ich meine Gaben und Fähigkeiten einbringen oder fühle ich mich als unbedeutendes Zahnrad in einem unübersichtlichen Gefüge? • Wer oder was bestimmt letztlich meine Leben? • Sind Neuanschaffungen auch sozialverträglich? • Inwieweit kann ich meine Arbeit mitgestalten und das Resultat meiner Tätigkeit positiv beeinflussen? • Dienen die Maschinen mir oder bin ich nur noch der Maschinenbediener? «Die Beantwortung dieser Fragen sollten wir nicht dem Zufall überlassen. Es gilt, im Rahmen der Unfallverhütung ein attraktives Weiterbildungsangebot anzubieten, wel ches
Harmonisierungsvorschriften für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge Armin Jost vom Bundesamt für Strassen ASTRA hielt an der BUL-Tagung ein vielbeachtetes Referat zu den «Zukunftsaussichten im landwirtschaftlichen Strassenverkehr». Dabei verwies er auf «Neue EU-Vorschriften für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge». Konkret ist die Rede von der Rahmenverordnung (EU) Nr. 167/2013. Diese ist vier «delegierten» EU-Verordnungen zu • Bauweise u nd allgemeine Anforderungen, • Bremsen, • Umweltverträglichkeit und • Funktionale S icherheit übergeordnet. Hinzu kommt die Durchführungsverordnung mit Verwaltungsvorschriften. Das Verordnungspaket ist obligatorisch anwendbar auf Traktoren und fakultativ auf Anhänger sowie auf Teilsysteme dieser Fahrzeuge. Die EU-Typengenehmigung gilt in 30 Ländern. Nach den neuen Vorschriften gebaute und genehmigte Fahrzeuge können ohne weitere Anpassungen zugelassen werden. EU-Gesamtgenehmigungen und -Teilgenehmigungen werden in der Schweiz vollumfänglich
a nerkannt. Es gelten nach wie vor weitere Zulassungsmöglichkeiten über nationale Typengenehmigungen. Solche müssen den Nachweis erbringen, dass die EU- oder d ie inländischen Vorschriften nach VTS erfüllt werden. Bei der Verordnung über Bremsen taucht ein neuartiges «hydraulisches Zweileitungssystem» auf als Alternative zum EU-Druckluftbremssystem. Die hydraulische Einleitungsbremse bleibt weiterhin zulässig, in der EU aber nur noch bis ins Jahr 2020. Bei der funktionalen Sicherheit wird neu ein hinterer Unterfahrschutz für alle Transport anhänger gefordert. Im Schweizer Recht werden seit 1. Juni 2015 EUTeil- und -Gesamtgenehmigungen anerkannt. Zur Vermeidung von technischen Handelshemmnissen ist das Bundesamt für Strassen ASTRA bestrebt, die Bestimmungen der VTS mit den Vorschriften des international harmonisierten Rechts in Einklang zu bringen. Ein entsprechendes Revisionspaket könne jedoch frühestens Ende 2016 zur Diskussion gestellt werden, fügte Armin Jost vom ASTRA an.
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n Sicherheit | Hof und Feld
den Teilnehmenden die Kehrseite der Technisierung aufzeigt und Antworten für praktikable Lösungen anbietet», resümierte Marcel Bäni.
Das war noch nicht alles
Der BUL-Stiftungsrat habe sich intensiv mit der zukünftigen Organisation der beiden Geschäftsbereiche BUL und agriss befasst, teilte der BUL-Geschäftsführer Ruedi Burgherr mit. So fungiert seit Anfang Jahr eine Geschäftsleitung als Führungsinstrument. Ihr gehören an (von links): Thomas Bachmann, Nathanel Burgherr, Etienne Junod (Leiter SPAA, Moudon), Barbara Eggen und Ruedi Burgherr. Bilder: Ueli Zweifel
Eine Fülle weiterer Fachvorträge trug zum gehaltvollen Tagungsprogramm bei. Dazu gehörte das Referat von Christina Umstätter, Agroscope, über eine Umfrage «zum persönlichen Stresserleben von Schweizer Bäuerinnen und Bauern» und eine Analyse der AXA Winterthur zur Frage, ob mehr Elektronik im Auto auch mehr Sicherheit im Verkehr bedeute. Die Frage sei sehr differenziert zu beurteilen. Es gebe inzwischen aber zahlreiche Un tersuchungen, wonach effektiv positive Auswirkungen auf das Unfallgeschehen zu erwarten seien, sagte die Leiterin Unfallforschung und Prävention bei der AXA Winterthur Bettina Zahnd. Nachdem das Unfallgeschehen im Bauernwald immer noch alarmierend ist, werden wir auf die Wintersaison hin diesbezüglich in der nächsten Ausgabe einen Schwerpunkt setzen. n
Der Rundgang durchs Dorf Blatten mit dem Gemeindepräsidenten Lukas Kalbermatten und eine Exkursion auf die Fafleralp mit ihm vermittelte ein differenziertes Bild über das Leben im Bio sphärenreservat Lötschental zwischen «Tradition und Moderne» und über das Nebeneinander von Natur(gewalten) und Menschen im Aletsch-Jungfrau und -Bietschhorn beziehungsweise in der aufstrebenden Tourismusregion.
«Profis fahren besser» Fahrtraining mit Traktor und Anhänger in Sennwald SG und in Roggwil BE. Die Kurse sind CZV-anerkannt. Frauen profitieren von Sonderrabatten. Einmal schleudern, ohne jemanden zu gefährden. Die Reaktion und das Verhalten des Traktors bei 30 und 40 km / h vergleichen. Seit 1998 organisiert die BUL das eintägige Fahrtraining «Profis fahren besser» mit Traktor und Anhänger. Bis heute sind über 3860 begeisterte Teilnehmende verzeichnet worden.
CZV anerkannt! Inhaber der Führerausweiskategorien C , C1, D, D1 können auf effiziente und günstige Weise ihrer Weiterbildungspflicht nachkommen.
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Es stehen folgende Kursorte und -tage zur Verfügung (täglich ohne Sonn- und Feiertage): Sennwald SG 18. – 24. November 2015 Roggwil BE 10. – 22. Dezember 2015
Kurskosten Männer Fr. 195.– *, Frauen Fr. 95.– * Männer, die CZV beanspruchen, Fr. 375.– * Frauen, die CZV beanspruchen, Fr. 275.– *
* Die günstigen Preise sind nur möglich dank grosszügiger Sponsoren: Same Deutz-Fahr Schweiz AG, GVS-Agrar, Agro-Technik Zulliger GmbH, Schweizer Agrarmedien GmbH, AXA Winterthur und Schär Landtechnik AG. Neu erstattet der Fonds für Verkehrssicherheit allen Teilnehmenden CHF. 100.– zurück, ausser wenn CZV beansprucht wird. Safe at Work fördert alle Frauen mit einem Zusatzrabatt von Fr. 100.–. Gruppen ab 5 Personen erhalten einen Rabatt von Fr. 20.– pro teilnehmende Person. Information und Anmeldung: BUL, Schöftland, Tel. 062 739 50 40, www.bul.ch
Bericht | SVLT n
Neuer Mann an der Spitze des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik: Auf Max Binder folgt Werner Salzmann, Mülchi BE. Bilder: Dominik Senn, Ueli Zweifel
DV im Zeichen der Stabübergabe In Bern Brünnen Westside fand Mitte September die Delegiertenversammlung unseres Verbandes statt. Wichtigstes Geschäft: die Wahl von Werner Salzmann, Mülchi BE, zum neuen SVLT-Verbandspräsidenten. Er folgt auf Max Binder, der den Verband während 21 Jahren präsidiert hat. In Verdankung seiner Verdienste verlieh ihm die Versammlung das Ehrenpräsidium. Ueli Zweifel, Catherine Schweizer Auf Vorschlag des Berner Verbandes für Landtechnik wählten die Delegierten Werner Salzmann einstimmig zum neuen SVLT-Präsidenten. Werner Salzmann machte seine land wirtschaftliche Ausbildung am Inforama Rütti Zollikofen BE und bildete sich an der Hochschule für Landwirtschaft zum Agronom FH weiter. Seine erste Anstellung nahm er als Product Manager in der Schweizer Samen AG in Thun auf. Später wechselte er in die Landwirtschaftsabteilung des Kantons Aargau. Seit 2007 ist er als Chefexperte «Landwirtschaft» bei der Steuerverwaltung des Kantons Bern tätig. Werner Salzmann Oberst der Schweizer Armee. Im Weiteren steht er als Präsident der Berner SVP und dem Berner Schiesssportverband vor. Werner Salzmann kandidiert für den Nationalrat. Der neue Mann an der Spitze des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik sieht seine Aufgabe darin, sich voll und ganz für die Schweizer Landwirtschaft und
Landtechnik einzusetzen. Es gehe darum, gute Produktionsbedingungen zu schaffen. Dazu gehöre insbesondere auch die ungehinderte Nutzung der Strassen mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Ein wichtiges Anliegen ist ihm im Weiteren die Förderung des überbetrieblichen Maschineneinsatzes. Die Unabhängigkeit des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik ist für Werner Salzmann unabdingbar.
Der Kreis, der sich schliesst Nochmals war es Max Binder, seit 1994 an der Spitze des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik, der die diesjährige Delegiertenversammlung mit seiner gewohnt besinnlichen Grussadresse einleitete. Die Entwicklung in der Landtechnik habe es mit sich gebracht, dass die Maschine menschliche Arbeitskraft mehr und mehr ersetze. Wichtig sei es, die Technik adäquat und sachgemäss einzusetzen. Dazu gehöre eine saubere Analyse bezüglich Notwendigkeit, Wirtschaftlichkeit und
Tragbarkeit. Nur möglichst gut ausgelastete Maschinen seien wirtschaftlich eingesetzte Maschinen, fasste er seine Botschaft an die Versammlung zusammen. Zur Verabschiedung würdigte der Vize präsident August Dupasquier das Wirken von Max Binder. Er erwähnte das ent schlos sene Einstehen Binders für die Treibstoffsteuerrückerstattung und gegen die Pflicht, auch ältere Traktoren mit Russpartikelfiltern ausrüsten zu müssen. Auguste Dupasquier dankte Max Binder auch für die umsichtige Verbandsführung. Schwierige Phasen, die dabei in den letzten Jahren zu bewältigen waren, blieben dabei nicht unerwähnt. Die Delegierten versammlung wählte Max Binder mit tosendem Applaus zum Ehrenpräsidenten.
Rechnung und Budget Rechnung und Budget wurden vom neuen Direktor Aldo Rui vorgestellt: In der Rechnung 2014 resultierte bei einem Umsatz von rund 2,5 Mio. Franken statt eines 10 2015 Schweizer Landtechnik
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n SVLT | Bericht
Nächste DV im Waadtland Wie der Sektionspräsident Michel Lugeon bekannt gab, findet auf Einladung der ASETA VD die nächste Delegiertenversammlung am 2. / 3. September 2016 am Genfersee in St. Sulpice statt.
budgetierten Verlustes ein Einnahmenüberschuss von 118 000 Franken. Die Hauptpositionen, die zum positiven Ergebnis beigetragen hatten, waren tiefere Lohn- und Druckkosten und ein nicht ausgeschöpfter Betrag beim Konto Mitgliederwerbung / Marketingkonzept. Beim vorgelegten Budget 2016, basierend auf einem Mitgliederbeitrag von 75 Fran-
Alle Stimmzettel gehen hoch: einhellige Zustimmung der Delegierten zu Rechnung und Budget.
ken, wird ebenfalls mit einem positiven Jahresabschluss gerechnet. Rechnung und Budget fanden die einstimmige Zustimmung der Delegierten.
Wahlgeschäfte: Statutengemäss standen an der diesjährigen Delegiertenversammlung für alle Verbandsgremien Bestätigungswahlen an: Vorstand: Die bisherigen Vorstandsmitglieder wurden durch Akklamation in globo wieder gewählt, nachdem sich alle für eine weitere Amtsperiode von vier Jahren zur Verfügung gestellt hatten. Dabei konnte auch die Kontinuität in der Vorstandsarbeit sichergestellt werden, weil sich Auguste Dupasquier, seit 2004 SVLT-Vizepräsident, nochmals zur Verfügung gestellt hat. Der Vorstand setzt sich neu wie folgt zusammen: Werner Salzmann, Mülchi BE, Präsident Auguste Dupasquier, La Tour-de-Trême, Vizepräsident Simon Eschler, Fleurier NE Pascal Furer, Staufen AG Ueli Günthardt, Landquart GR Bernard Nicod, Granges-Marnand Stephan Plattner, Bretzwil BL Roger Stirnimann, Bannwil BE und Urs Wegmann, Hünikon ZH.
Werner Salzmann will den unabhängigen Verband Schweizer Landtechnik: Herzliche Gratulation zur ehrenvollen Wahl. Was hat Sie motiviert, beim Schweizerischen Verbandes für Landtechnik einzusteigen? Werner Salzmann: Mein Bruder hat zwar den elterlichen Landwirtschafstbetrieb übernommen. Doch obwohl ich nicht mehr selber Landwirt bin, schlägt mein Herz für den Bauernstand: «Einmal Landwirt – immer Landwirt.» Ich habe viel bekommen, jetzt habe ich als Präsident des SVLT die Möglichkeit, der Landwirtschaft etwas zurückzugeben und mich intensiv in ihren Dienst zu stellen. Wo sehen Sie heute und morgen die wichtigsten Aufgaben für den Schweize rischen Verband für Landtechnik und seine Sektionen? Der Strassenverkehr wird immer dichter. Wir müssen schauen, dass die Benützung des Stras senverkehrsnetzes mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen nicht zusehends eingeschränkt wird. Die Partikelfilterpflicht für Occasionsfahrzeuge konnte abgewendet werden. Wir müssen aber weiterhin wachsam sein. Grundsätzlich will ich mich klar
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Schweizer Landtechnik 10 2015
für die Interessen der produzierenden Landwirtschaft einsetzen. Welche Botschaft wollen Sie den Bauern und den Mitgliedern des SVLT mit auf den Weg geben? Mit vereinten Kräften kommen wir zum Ziel. Es lohnt sich für alle Landwirte, bei einer der SVLTSektionen und beim SVLT Mitglied zu sein. Alle profitieren von den Dienstleistungen. Es ist von grosser Bedeutung beim SVLT Mitglied zu sein oder zu werden. Welche Akzente werden Sie als SVLTPräsident setzen? In der ersten Phase geht es darum, eine Lagebeurteilung zusammen mit dem Vorstand zu machen. Die Handlungsfelder sind dann zu priorisieren und zielgerichtet anzugehen. Besonders wichtig ist mir, die Erwartungen der Mitglieder abzuholen und entsprechende Ziele zu setzen, damit die Mitglieder einen valablen Gegenwert für Ihren Mitgliederbeitrag erhalten. Die Stärke eines jeden Verbandes ist die Basis und sie kann nur wachsen, wenn die
Werner Salzmann dankt für das entgegengebrachte Vertrauen und erklärt die Annahme der Wahl zum Verbandspräsidenten.
Mitglieder einen Nutzen im Verband sehen. Eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit andern Verbänden ist mir sehr wichtig. Um die eigenen Interessen gezielt und klar positioniert zu vertreten, muss der SVLT aber seine Unabhängig- und Eigenständigkeit bewahren.
Bericht | SVLT n
Geschäftsprüfungskommission: Felix Düring, Niederbüren SG; Walter Bosshard, Pfäffikon ZH und Konrad Flury, Halten (SO). Als statutarische Revisionsstelle bestätigte die Versammlung die Zimmerli Treuhand AG in Lenzburg, vertreten durch den Revisionsexperten Damian Saxer.
Grussbotschaften Die Grüsse des Schweizerischen Bauernverbandes überbrachte der stellevertre tende Direktor Urs Schneider. Er warb um die Unterstützung bei der SBV-Initiative zur Ernährungssicherheit. Die Grüsse des Berner Bauernverbandes überbrachte dessen Präsident Hans Jörg Rüegsegger. Er hob die guten Beziehungen zwischen seiner Organisation und dem Berner Bauernverband hervor. Ingrassia Nuntia von Tui Events bewarb die nächste Fach und Ferienreise, bekanntlich mit der Destina tion der beiden Inseln La Réunion und Mauritius im indischen Ozean. n
Neu beim SVLT: Roman Engeler hat seine Funktionen als Chefredaktor und Verlagsleiter Schweizer Landtechnik / Technique Agricole Anfang Juni aufgenommen.
Der Direktor Aldo Rui konnte einen Jahresabschluss 2014 vorlegen, der statt eines budgetierten Defizites sich unter dem Strich schlussendlich sehr positiv präsentierte. Auch beim Budget 2016 wird ein Einnahmenüberschuss erwartet.
Mitte Juni ist Urs Rentsch zum SVLT-Team in Riniken gestossen. Er betreut die Weiterbildung sowie die technische Beratung und Expertentätigkeit beim SVLT.
In seiner Laudatio würdigte der Vizepräsident Auguste Dupasquier den grossen Einsatz von Max Binder als Verbandspräsident. Seinem Antrag folgend, haben die Delegierten Max Binder zu ihrem Ehrenpräsidenten erkoren. Den tosenden Applaus nahm er mit seiner Frau Ruth entgegen.
Für Max Binder ist die letzte Delegiertenversammlung vorbei, nun geniesst er das Bad im Kreise der Delegierten: links der Präsident der Geschäftsprüfungskommission Felix Düring, rechts der Obwaldner Sektionspräsident Josef Frunz.
Für die gute Stimmung an der Delegiertenversammlung sorgten u. a. die Dixi Ramblers aus Thun mit dem Posaunisten Klaus Brenzikofer, seines Zeichens Präsident des Berner Verbandes für Landtechnik.
Herzlich willkommen: Das Ehepaar Werner und Romy Salzmann-Minger im Gespräch mit dem SVLT-Vorstandsmitglied Bernard Nicod und Urs Schneider vom Schweizerischen Bauernverband.
10 2015 Schweizer Landtechnik
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n SVLT | Sektionen
AG
Halbtageskurs Selbst ist die Frau Mittwoch, 25. November 2015, 13.15 – 16.30 Uhr Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, Gränichen Frauen, die gerne selber Hand anlegen und wissen wollen, wie sie kleinere Reparaturen im Haus selber vornehmen können, kommen in diesem halbtägigen Kurs voll auf ihre Kosten: ein praxisorientierter Kurs, inklusive umfassender Dokumentation zum Nachschlagen für zu Hause. Kurselemente: Informationen über Strom, Stromsparen im Haushalt und Herrichten eines Steckers, richtiges Bedienen der Bohrmaschine, Bohren, Dübeln, Bolzen setzen, Abdichten von tropfenden Wasserhähnen und WC-Spülungen, Informationen zum Wassersparen. Leitung: Ruedi Gubler, Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg Hansjörg Furter, Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg Kosten: Fr. 50.– Anmeldung: LZ Liebegg, Kurssekretariat Marianna Kühn, 062 855 86 15, kurse@liebegg.ch Anmeldeschluss: 11. November 2015
Motorsägekurs und Holzhauerkurs 2 Montag bis Freitag, 14. bis 18. Dezember, jeweils 8 – 17 Uhr Es handelt sich um einen 5-tägigen praktischen Ausbildungskurs mit Abschlussausweis für Forstarbeit. Erlernt werden Grundregeln der Holzerei: Fällen eines Baumes im Normalfall, Entasten, Ablängen, Schnittarten (Fällschnitte / Trennschnitte), einfacher Seilzug, weiter Störungsdienst an der Motorsäge, Kettenkenntnis, Kettenunterhalt, Kettenpflege, Werkzeugkenntnis und -unterhalt sowie Besprechung der EKAS-Richtlinien. Beim 5-tägigen Holzhauerkurs 2 mit Abschlussausweis geht es um das Erlangen eines verbesserten Sicherheitsdenkens, und darum einfache bis erschwerte Holzereiarbeiten sicher und rationell zu planen, zu organisieren und auszuführen sowie ums Kennen und Anwenden angepasster Arbeitstechniken. Die Kursleitung hat Rolf Wigger, Waldwirtschaftsverband Schweiz, die Kurskosten betragen 900 Franken für im Aargau ansässige Teilnehmende aus Land- und Forstwirtschaft, Hobbyholzer und 1050 Franken für übrige Teilnehmende, exklusive Verpflegung. Anmeldung: LZ Liebegg, Kurssekretariat Marianna Kühn, 062 855 86 15, kurse@liebegg.ch. Anmeldeschluss ist der 13. November 2015.
BS,
BL
Besuch der Agrar Landtechnik Balterswil und der ART in Tänikon Freitag, 20. November 2015, Abfahrt 7.15 Uhr Landi Nordring 2, 7.45 Uhr Pratteln, Pfirter Landschaftspflege, Hauptstrasse 11 Am Morgen besucht die Reisegruppe die Agrar Landtechnik in Balterswil. Nach dem Mittagessen geht es nach Tänikon in die Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik; es gibt eine Führung. Die Heimfahrt wird mit einer Weindegustation und einem Zvieriplättli in Teufen ZH aufgelockert. Ankunft ca. 19.15 Uhr in Pratteln und 19.45 Uhr in Aesch. Die Kosten pro Person betragen 120 Franken. Dieser Betrag
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Schweizer Landtechnik 10 2015
setzt sich aus der Fahrt mit dem Reisecar (Klima- und Heizungsanlage, Kaffeemaschine und Bordtoilette), dem Mittagessen (die Getränke gehen zulasten jedes Teilnehmers) und einem Zvieriplättli inklusive Wein zusammen. Bei weniger als 25 Anmeldungen wird die Reise nicht durchgeführt. Die Mitglieder werden zusätzlich mit einer detaillierten Einladung angeschrieben. Familienmitglieder und andere Personen sind willkommen. Bei der Anmeldung den Abfahrtsort angeben. Anmeldung bis: Donnerstag, 15. Oktober, bei: Susi Banga, Gruthweg 103, 4142 Münchenstein, 061 411 22 88, s.banga@bluewin.ch
FR
Bremsenkontrolle 2015 Um die Sicherheit beim Transport zu verbessern und über Fahrzeuge zu verfügen, die den Anforderungen an den landwirtschaftlichen Strassenverkehr gerecht werden, erhält die Sektion Freiburg des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik (FVLT) die Bremstestkampagne durchs ganze Jahr 2015 hindurch aufrecht. Dieser Test ist gedacht für Karren und Anhänger aller Art, 30 oder 40 km / h, die während des ganzen Jahres im Einsatz stehen und deren Wartung leider oft vernachlässigt wird. Am Ende der Kontrolle werden die Eigentümer in Besitz einer genauen Diagnose ihrer Fahrzeuge sein, die von akkreditierten Spezialisten der Schweizerischen Metall-Union erstellt wird (die Liste der Werkstätten ist auf der Website unter www.smu.ch zu finden). Für die Prüfung müssen die Anhängerzüge mit pneumatischen oder hydraulischen Betriebsbremsen ausgerüstet werden. Für ihre Mitglieder bietet AFETA einen Rabatt von 30 Franken pro Achse bei Vorlage der Rechnung. Dazu genügt es, eine Kopie der Rechnung an folgende Adresse zu senden: AFETA / FVLT, Laurent Guisolan, Rte Grangeneuve 31, 1725 Posieux Dieses Angebot gilt nicht für den Kauf von neuen Geräten oder bei einem später folgenden Aufgebot zur Expertise.
LU
Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils mittwochnachmittags statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet für Mitglieder Fr. 70.–, für Nichtmitglieder Fr. 90.–. Nächste vorgesehene Termine: 14. Oktober 2015 in Hochdorf, 13.15 – 17.30 Uhr 11. November 2015 in Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für Fr. 29.– Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils samstags in Büron und Sursee statt. Für Mitglieder Fr. 280.–, für Nichtmitglieder Fr. 300.–. Nächste vorgesehene Termine: 17. + 24. Oktober 2015, 13.00 – 17.00 Uhr 7. + 14. November 2015, 12.00 – 16.00 Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Willisau, Schüpfheim und Hochdorf. Für Mitglieder Fr. 220.–, für Nichtmitglieder Fr. 240.–. Nächste Termine: 19. / 20. / 21. + 22. Oktober 2015, Sursee, 19.00 – 21.00 Uhr 1. / 2. / 3. + 4. Dez. 2015, Sursee, 19.00 – 21.00 Uhr Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als im Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lektionen) Infos und Anmeldung: Änderungen (z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit) bleiben vorbehalten: LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse, 6276 Hohenrain, 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch, www.lvlt.ch.
Sektionen | SVLT n
ZH
Zur Agritechnica 2015 während der Exklusivtage Die Sektion ZH lädt in Zusammenarbeit mit Rattin AG, Neuhausen am Rheinfall, zu einer Comfort-Class-Carreise zum Besuch der Agritechnica 2015 ein. Die Ausstellung bietet das umfassendste und vielseitigste Programm für den Acker- und Pflanzenbau. Die Carreise findet an den beliebten Händlertagen statt. Erfahrungsgemäss hat es an diesen Tagen weniger Besucher in den Hallen. Neuheiten können also auf den Ständen der Traktorenbauer aus nächster Nähe bestaunt werden. Das Reiseprogramm: Samstag / Sonntag, 7. / 8. November: Nachtfahrt mit Comfort-Car. Sonntag, 8. November: Nach dem stärkenden Frühstück vor Hannover (Autobahnraststätte) Ausstellungsbesuch am ersten Exklusivtag. Verschiebung zum Hotel Van der Valk in Melle (Nähe Osnabrück). Montag, 9. November: Messebesuch und Rückfahrt in die Schweiz in der Nacht vom 9. / 10. November 2015. Pauschalangebot pro Person im Doppelzimmer: CHF 455.–, abzüglich Frühbuchungsrabatt (erste 15 Anmeldungen) und SVLT-Rabatt. Detailinformation, Beratung und Buchung: Rattin AG, Zollstrasse 95, CH-8212 Neuhausen am Rheinfall info@rattin.ch I www.agrikultura.ch auch www.rattin.ch
Theoriekurse Kategorie G Im Theoriekurs Kat. F / G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km / h. Teilnahmebedingungen: • Mindestalter 14 Jahre (der Kurs kann je nach Kanton 1 bis 2 Monate vor Vollendung des 14. Altersjahres besucht werden, in der Sektion GR bereits ab dem 13. Geburtstag) • Verstehen der Thematik Siehe auch www.fahrkurse.ch
Sektion
Datum
Kontakt
Liebegg
7. Nov. + 14. Nov.
Muri
7. Nov. + 14. Nov.
Yvonne Vögeli, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch
Frick
19. Nov. + 26. Nov.
AG
BE Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, bvlt@bluewin.ch BL, BS
ZG
Sissach
21. Okt. + 7. Nov.
Susi Banga, 061 411 22 88, Gruthweg 103, 4142 Münchenstein, s.banga@bluewin.ch
Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch
Stapler- und Teleskoplader-Grundkurs
GR Ilanz
(3. Okt.) + 14. Okt.
Montag bis Donnerstag, 4. bis 7. Januar 2016, jeweils 2 Tage in Steinhausen
Landquart
7. Okt. + 21. Okt.
Thusis
13. Okt. + 28. Okt.
An diesem Kurs kann der Umgang mit dem Gegengewichtsstapler und Teleskopstapler nach SUVA-Richtlinien erlernt werden; es gibt den schriftlichen SUVA-Ausweis, und ein Tag kann der obligatorischen CZVWeiterbildung (nach Chauffeurenzulassungsverordnung) angerechnet werden. Die Voraussetzungen sind Mindestalter 18 Jahre und praktische Erfahrung auf Maschinen. Die Kursleitung hat der VLT Zug. Die Kurskosten betragen für zwei Tage rund 650 Franken für Mitglieder, für Nichtmitglieder 690 Franken. Anmeldung per sofort an Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@ bluewin.ch. Anmeldeschluss ist der 15. November (wegen der Meldung für die CZV, ansonsten auch später).
SG, AI, AR, GL Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SH VLT-SH Geschäftsstelle, Martin Müller, Haldenhof 286, 8213 Neunkirch, 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch SO Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch SZ, UR Einsiedeln
24. Okt.
Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz & Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnerbeef.ch
24. Okt. + 4. Nov.
VTL / Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstr. 9, 9542 Münchwilen
28. Nov.
SVLT ZH, Eschikon, 058 105 98 22, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch
TG
Jahresveranstaltung VTL/Landtechnik
TG Müllheim
Donnerstag, 26. November 2015, Rest. zum Trauben, Weinfelden Ab 19.30 Uhr ist Apéro. Um 20 Uhr erstattet die Kommission Landtechnik Bericht über ihre Tätigkeiten. Um 20.30 Uhr hält Simon Gisler ein Referat über das Förderprogramm Wärmerückgewinnung aus der Milchkühlung und leistungsgesteuerte Melkmaschinen. Um 21 Uhr referiert Urs Rentsch, Technischer Leiter SVLT, über «Feldspritzen einsetzen ohne Ärger, Gewässerabstände reduzieren mit den richtigen Düsen».
ZH Strickhof, Lindau
ZG Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch
10 2015 Schweizer Landtechnik
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77. Jahrgang SVLT ASETA
Unterstützt durch den Fonds für Verkehrssicherheit (FVS)
Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik Werner Salzmann, Präsident Aldo Rui, Direktor
Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT
Fahrkurs G40 Mit dem Führerausweis Kategorie G und erfolgreich absolviertem Fahrkurs G40 können landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge und Landwirtschaftstraktoren sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km / h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorfahrkurs G40 ist vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Kursorte: Aarberg BE, Balgach SG, Bazenheid SG, Biberbrugg SZ, Brunegg AG, Bülach ZH, Claro TI, Düdingen FR, Frauenfeld TG, Gossau ZH, Hohenrain LU, Ilanz GR, Interlaken BE, Kägiswil OW, Konolfingen BE, Landquart GR, Langnau i. E. BE, Lindau ZH, Lyss BE, Lyssach BE, Marthalen ZH, Mettmenstetten ZH, Niederurnen GL, Oensingen SO, Saanen BE, Salez SG, Schöftland AG, Schwarzenburg BE, Schwyz SZ, Scuol GR, Sissach BL, Sitterdorf TG, Sursee LU, Thusis GR, Tuggen SZ, Visp VS, Willisau LU, Zuoz GR, Zweisimmen BE, Zwingen BL Teilnahmebedingungen: • Führerausweis Kategorie G oder höher, d. h. Mindestalter 14 Jahre • Traktor mit Kabine oder Überrollbügel (Höchstgeschwindigkeit 30 oder 40 km / h) für den ersten Kurstag • Für den zweiten Kurstag Traktor mit Kabine oder Überrollbügel und
Redaktion Tel. 056 462 32 50 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Ueli Zweifel: ulrich.zweifel@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch
landwirtschaftlicher Anhänger (Garantiegewicht mindestens 3500 kg) • Sichere Beherrschung des Fahrzeugs • Fahrzeug in einwandfreiem Zustand • Die Versicherung ist Sache der Teilnehmenden
Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Postfach, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch
Ausnahmebewilligung: Kursteilnehmer erhalten einen Monat vor dem ersten Kurstag eine Ausnahmebewilligung, welche sie berechtigt, in Verbindung mit dem Führerausweis Kategorie G einen landwirtschaftlichen Traktor mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km / h zu Ausbildungszwecken zu lenken. Anhänger dürfen ausschliesslich auf dem direkten Weg zum Kursort und während des Kurses selbst mitgeführt werden.
Verlagsleitung Roman Engeler, Postfach, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate / Anzeigen Stämpfli AG Vanessa Ciglar, Anzeigenleiterin Wölflistrasse 1, Postfach, 3001 Bern Tel. 031 300 63 87 Mail: inserate@staempfli.com
Kurskosten: SVLT-Mitglieder CHF 580.– / *CHF 480.– netto, Nichtmitglieder CHF 630.– / *CHF 530.– netto (*nach Abzug der Rückerstattung von CHF 100.– aus dem Fonds für Verkehrssicherheit). Bei einer Abmeldung von weniger als 14 Tagen vor Kursbeginn wird ein Unkostenbeitrag von CHF 60.– erhoben. Nichterscheinen am Kurs berechtigt den SVLT, die vollen Kurskosten zu verlangen.
Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2015. Kombinationsrabatt: 25 % bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition Stämpfli AG, Wölflistrasse 1, 3001 Bern Erscheinungsweise 11-mal jährlich
Weiteres Kursangebot:
Schweisskurse CZV – Weiterbildungskurse Staplerfahrer – Grundkurse
Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis. Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)
Auskünfte zu allen Kurstypen: 056 462 32 00, zs@agrartechnik.ch www.fahrkurse.ch und www.g40.ch
Inserentenverzeichnis AGRISANO Krankenkasse, 5200 Brugg
39
Messe Luzern AG, 6005 Luzern
18
Amagosa AG, 9404 Mörschwil
23
O`Flynn-Trading, 8049 Zürich
15
Baumgartner AG, 8108 Dällikon
23
Pneuhaus Leu AG, 6280 Hochdorf
13
Case Steyr Center, 8166 Niederweningen
63
Pöttinger AG, 5413 Birmenstorf
DLG-Verlags GmbH, D – 68305 Mannheim
45
Schmid AG energy solutions, 8360 Eschlikon 55
Doosan Benelux SA, BE – 1410 Waterloo
27
Schmidiger GmbH, 6125 Menzberg
Dirim AG, 9213 Hauptwil
27
Serco Landtechnik AG, 4538 Oberbipp
GVS-Agrar AG, 8207 Schaffhausen
64
Snopex SA, 6828 Balerna
18
Hans Meier AG, 6246 Altishofen
27
Speriwa AG, 4704 Niederbipp
27
Heinzmann AG, 5000 Aarau
63
Stihl Vertriebs AG, 8617 Mönchaltorf
15
Stocker Fräsen & Metallbau AG, 5072 Oeschgen
Internationale AG engelbert strauss, 9000 St. Gallen
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Nächste Ausgabe:
9 9, 15 2
Markt Traktoren – Leitmaschinen der Landtechnik Plattform Robotik im Ackerbau Sicherheit Unfallverhütung im Bauernwald
9 15
Kuhn Center Schweiz, 8166 Niederweningen 11
Wälchli Maschinenfabrik AG, 4805 Brittnau 13
Lely Center, 4614 Hägendorf
23
Lely Niederland N. V., Maassluis
13
Zetor Deutschland GmbH, D – 93437 Furth im Wald
Schweizer Landtechnik 10 2015
Schwerpunkt: Traktoren
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Nr. 11 / 2015 erscheint am 5. November 2015. Anzeigenschluss 16. Oktober 2015
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