Schweizer Landtechnik 10/2016

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Schweizer Landtechnik

Oktober 2016

FÜTTERUNGSTECHNIK Silage-Handling mit dem Lader Mischwagen-Fokus auf Robustheit und Qualität Lely «Tigo MR 50 D Profi» bietet die Stirn Gülle: Fass oder Verschlauchung ab Feldrand?


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AGRAR Landtechnik AG Hauptstrasse 68 CH-8362 Balterswil info@agrar-landtechnik.ch www.agrar-landtechnik.ch

1713 ST. ANTONI, GABAG Landmaschinen AG 2575 HAGNECK, Dubler Agrar Service 3088 RÜEGGISBERG, Ramseyer Landtechnik AG 3123 BELP, Stucki Landtechnik AG 3148 LANZENHÄUSERN, Staudenmann AG 3179 KRIECHENWIL, Hämmerli AgroTech AG 3232 INS, GVS Agrar Ins AG 3324 HINDELBANK, Käser Agrotechnik AG 3365 GRASSWIL, LMG Landmaschinen AG 3368 BLEIENBACH, Schär Landtechnik AG 3421 LYSSACH, Mathys Landtechnik GmbH 3433 SCHWANDEN I. E., Siegenthaler Toni AG 3647 REUTIGEN, Burger Reutigen AG 3665 WATTENWIL, Wenger Paul Landmaschinen 4147 ANGENSTEIN/AESCH, Brunner Daniel 4434 HÖLSTEIN, Gysin Werner 4624 HÄRKINGEN, Studer & Krähenbühl AG 5054 KIRCHLEERAU, Roos Peter AG 5074 EIKEN, Schweizer Eiken AG 5078 EFFINGEN, Jürg Müller AG 5324 FULL-REUENTHAL, Heinz Kämpf Landmaschinen AG 5502 HUNZENSCHWIL, Odermatt Landmaschinen AG 5634 MERENSCHWAND, Bucher Agrotechnik AG 6016 HELLBÜHL, Amrhyn Gustav AG 6026 RAIN, Burkart Landmaschinen GmbH 6170 SCHÜPFHEIM, Zihlmann Maschinen + Geräte AG 6210 SURSEE, Paul Furrer AG 6221 RICKENBACH, Sebastian Müller AG 6260 REIDEN, A. Leiser AG 6289 HÄMIKON, Bucher Agro-Technik AG 6314 UNTERÄGERI, Merz Karl 6340 BAAR, Wismer Landtechnik 6418 ROTHENTHURM, Moser Martin

7205 ZIZERS, Kohler Landmaschinen AG 8154 OBERGLATT, Egli Landmaschinen AG 8197 RAFZ, Matzinger René 8308 MESIKON-ILLNAU, Gujer Landmaschinen AG 8344 BÄRETSWIL, Emil Manser AG 8476 UNTERSTAMMHEIM, Brack Landtechnik AG 8489 SCHALCHEN, F. Keller Technik AG 8505 DETTIGHOFEN, Roth H. + E. AG 8566 LIPPOLDSWILEN, Mühlethaler Technik AG 8587 OBERAACH, Jakob Hofer AG 8600 DÜBENDORF, Emil Manser AG 8618 OETWIL AM SEE, Rüegsegger AG 8834 SCHINDELLEGI, Schuler AG 8867 NIEDERURNEN, Pfeiffer Landmaschinen AG 8934 KNONAU, Hausheer & Sidler AG 9249 ALGETSHAUSEN, Traber Landmaschinenbetrieb AG 9300 WITTENBACH, Maschinencenter Wittenbach AG 9445 REBSTEIN, Maschinencenter Rebstein AG 9475 SEVELEN, Maschinencenter Sevelen AG 9494 SCHAAN, Wohlwend Damian Anstalt 9548 MATZINGEN, Schneider Landmaschinen AG 9556 AFFELTRANGEN, Märla AG 9615 DIETFURT, Franz Bachmann AG


Editorial • Inhalt Oktober 2016   ■

■ Aktuelles 4

Editorial

Kurzmeldungen

■ Markt 10 12 14

Claas erneuert den «Jaguar» John Deere: gelb-grüne Mehrleistung Genaues Fahren wird bezahlbar

Schwerpunkt: Fütterungstechnik

18 22 26

Futtermischwagen: robust und komfortabel Silage-Handling mit dem Lader Selbstfahrende Entnahmegeräte

10

Engeler

■ Impression 28 32 34

Ladewagen Lely «Tigo MR» bietet die Stirn Düngerstreuer Amazone «ZA-TS»: Einfach und effizient Agrar «IC 20»: Ein Schweizer bereitet gründlich auf

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■ Wissen 38 40

Roman

Geräteerkennung: Intelligenz hat einen Namen Maisstroh richtig mulchen

«Wie füttere ich meine Tiere?» Diese Frage stellt sich wohl jeder Tierhalter in regelmässigen Abständen. Sie lässt sich ja auf ganz verschiedene Arten interpretieren. Sie kann ernährungsphysiologisch hinsichtlich Gestaltung und Zusammensetzung der Ration beantwortet werden, man kann sie landtechnisch auffassen, oder sie lässt sich rein wirtschaftlich angehen – und wurde wohl angesichts der aktuellen Lage auf dem Milchmarkt und der damit verbundenen Existenzgefährdung zahlreicher Betriebe häufiger als auch schon mit «gar nicht mehr» beantwortet.

■ Management 42 45

Gülle mit Fass oder ab Feldrand verschlauchen? Führerausweisentzug – was nun?

■ Sicherheit 46 47

Frontlader im Visier der Polizei «Profis fahren besser»

46

Wie für unsere Fachzeitschrift angebracht, behandeln wir die eingangs gestellte Frage in unserem Schwerpunkt «Fütterungstechnik» aus Sicht der Landtechnik. Im Fokus stehen Futtermischwagen und SilageEntnahmegeräte. Diese Technik erleichtert bekanntlich die mühevolle Handarbeit, gleichzeitig aber auch das Portemonnaie. Investitionen sollten deshalb wohl überlegt erfolgen. Die Redaktion hofft wie immer, mit den Beiträgen etwas zu einer allfälligen Entscheidung beitragen zu können.

■ Plattform 48 52 54

Eurotier: Technik-Impuls für die Tierhaltung «Potato Europe» als Mekka des Kartoffelbaus Annaburger feiert Jubiläum

■ Passion 56

Steyr «8120» – der mit der Büffelcharakteristik

■ SVLT 58 Die geschicktesten Schweizer Traktorfahrer 60 Sektionsnachrichten 62 Dreisprachiger Tessiner Sektionspräsident 63 Kurse und Impressum

Titelbild: Die Vielfalt an Silage-Entnahmegeräten für Front-, Hof- und Teleskoplader hat in den letzten Jahren zugenommen.

Wie im komplexen System «Landwirtschaft» üblich, führt nur eine gesamthafte Betrachtung zu einer befriedigenden Antwort. Es müssen sowohl die biologischen, die technischen als auch die finanziellen Komponenten stimmen, will man letztlich ein erfolgreicher Tierhalter sein.

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Ob mit der eingesetzten Technik dann auch eine Leistungssteigerung einhergeht, hängt aber weniger von der Technik, als vielmehr – wie schon in der Vergangenheit – vom eingesetzten Futter ab. Ausgabe Nr. 11 erscheint am 17. Nov. 2016

Bild: Roman Engeler

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n  Aktuelles

In Kürze ■  Peter Prossliner aus Kastelruth (I) gewann beim Europafinale des Lindner «Geotrac Supercup» in Kundl (A) die Einzelwertung und damit einen «Geotrac 74ep» im Wert von 60 000 Euro. ■  Tutric, chinesischer Hersteller der Reifenmarke «Tianli», ist bereits in 15 europäischen Ländern präsent, vermeldet gute Absatzzahlen und stellt eine weitere Ausdehnung der Palette in Aussicht. ■ Die Manitou-Gruppe hat in Südafrika einen neuen Vertriebsstandort eingeweiht und erhofft sich davon eine Steigerung im Geschäft mit afrikanischen Kunden. ■  Bei den Berufsmeisterschaften «AgriSkills 2016» haben Michael Messerli aus Riedt b. Erlen TG (Landwirte), Mathurin Gisel aus Renens VD (Weintechnologen) und Christian Steimer aus Wettingen AG (Winzer) gewonnen. ■  Die Universität Hohenheim-Stuttgart benennt den neusten Erweiterungsbau ihres Landwirtschaftsmuseums nach Helmut Claas und ehrt ihn so als Technikpionier. ■  Trelleborgs «Progressive Traction» wurde als einzige Bereifungsoption ab Werk für den neuen Massey Ferguson «6718 S» ausgewählt, den ersten Traktor mit 4-ZylinderMotor und 200 PS Leistung. ■  Die Amazone-Gruppe hat die Pflugproduktion der Firma Vogel & Noot im ungarischen Mosonmagyaróvár gekauft. Weitere Teile der Firma wurden an die deutsche Firma Präzi-Flachstahl (Grubber) und an die belgische Beyme-Gruppe (Immobilien) verkauft. ■  Am bayerischen Zentral-Landwirtschaftsfest wurde die neue Traktorenserie «6 RC-Shift» von Deutz-Fahr mit dem ZLF-Innovationspreis des Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatts ausgezeichnet. ■  Stihl setzt weiterhin auf seinen Schweizer Standort und weihte Mitte September in Bronschhofen TG einen Erweiterungsbau des bestehenden Kettenwerks ein. ■ Die 4. Nachhaltigkeitstagung zum Thema «Smart Farming 4.0 und Nachhaltigkeit» von Agroscope Tänikon findet am 19. Januar 2017 in Aadorf TG statt. Nähere Informationen unter www.agroscope.admin.ch/veranstaltungen. ■  Claas kommt auf die nächste Saison mit neuen Maispflückern vom Typ «Corio» und «Corio Conspeed» auf den Markt, die dank flachem Arbeitswinkel von 17° die Verluste minimieren sollen.

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Fachreise «Neuseeland» Die nächste Fachreise des SVLT führt nach Neuseeland. Das weite, offene und dünnbesiedelte Land ist landwirtschaftlich hochinteressant und bietet atemberaubende Naturschönheiten. Für alle vier Reisetermine, •  6. bis 23. Januar 2017, •  13. bis 20. Januar 2017, •  20. Januar bis 6. Februar 2017 und •  27. Januar bis 13. Februar 2017,

gibt es noch freie Plätze. Die Ausschreibung der Reise erfolgte in der Ausgabe vom September (Seiten 72/73), ein detailliertes Reiseprogramm kann unter www.agratechnik.ch (Reisen) heruntergeladen werden. Weitere Informationen erteilt: Pascal Scheidegger, TUI Events, ✆ 044 455 44 30 oder tui.events@tui.ch.

Sandbettwaben für den Anbindestall Nach der erfolgreichen Einführung der Sandbettwabe «Blister» für den Liegebereich im Laufstall führt Delaval Schweiz nun das Modell «Snooker» für Kühe im Anbindestall ein. Dieses System wurde durch das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET geprüft und für den Verkauf freigegeben. Diese Sandbettwabe bietet für die angebundene Kuh einen hohen Liegekomfort und fördert das Wohlbefinden des Tieres. Radiereffekte, wie sie bei der Gummimatte möglich sind, fallen weg. Die Tiere liegen stets auf einer sauberen Unterlage aus Sand, (Schlemmsand 0–1 mm) und einer Schicht (ca. 8–10 cm) Strohhäcksel

(oder langem Stroh). Der Strohverbrauch kann tief gehalten werden, da die Liegefläche nur leicht gedeckt sein muss. Sand ist anorganisch und gewährleistet eine optimale Hygiene, was sich nicht nur positiv auf die Milchqualität, sondern auch auf die Tiergesundheit auswirkt.

«Shredlage» in der Praxis Viel wurde bereits über die neue «Wunderwaffe» in der Milchviehfütterung geschrieben. Nun hat der Maschinenbetrieb Baltensperger in Brütten ZH seine Feldhäcksler mit speziellen Cracker-Modulen des Herstellers Scherer ausgerüstet, die diese «Shredlage» herstellen können. Bei diesem in den USA entwickelten Verfahren wird die Maispflanze länger gehäckselt und dafür das Stängelmaterial auch in Längsrichtung aufge­ fasert (siehe Schweizer Landtechnik 8/2016). Baltensperger war diesen Herbst bei einigen Kunden mit diesem speziellen Cracker unterwegs, häckselte Mais in

«Shred­ lage»-Manier und presste das Erntegut anschliessend zu Maisballen.


Aktuelles   n

Korrigenda Vollautomatisches Pressen Kuhn rüstet seine Festkammerpressen vom Typ «FB 3135» mit der neuen Funktion «Automate» aus, die ein vollautomatisches Steuern des Pressvorgangs ermöglicht. So öffnet sich beispielsweise die Heckklappe automatisch, sobald das Netz aufgebracht ist. Weiter wird die Überlastsicherung aktiviert, der Schneidboden abgesenkt und die Messer eingeklappt, wenn ein Futterstau im Einzugssystem registriert wird. Die Einstellung der Pressdichte erfolgt vom Fahrersitz aus, und die Messer können unabhängig vom Schneidwerksboden geschaltet werden. Ein Sensor an der Heckklappe überwacht das Ballenwachstum, sodass der Fahrer die Ballenform und -dichte optimieren kann.

Premiere für den «Tiger 6» Der weltweit leistungsstärkste Zuckerrübenroder «Tiger 6» von Ropa feierte Anfang Oktober auf der Moskauer Messe «Agrosalon» seine Weltpremiere und hat für sein Gesamtkonzept eine goldene Auszeichnung erhalten. Kernstück der Maschine ist der Volvo-Motor mit Pumpe-Düse-Einspritzung und 16 l Hubraum, der 700 PS (optional gar 768 PS) leistet. Ins neue Maschinendesign integriert wurde das bodenschonende hydraulische Fahrwerksystem mit automatischem Hangausgleich. Die Komfortkabine mit GlasTouch-Terminal, WLAN-Schnittstelle und zahlreichen Automatikprogrammen bietet hohen Fahrkomfort.

In der September-Ausgabe ist uns im Beitrag «Mechanische Alternativen» auf Seite 58 ein Fehler unterlaufen. Kuhn produziert natürlich nicht nur Boden- oder Rotorfräsen mit Arbeitsbreiten von 0,97 bis 2,30 m, sondern auch grössere Modelle. Richtig gewesen wäre der Satz: Die Rotorfräsen «EL» von Kuhn, die der französische Hersteller in Baugrössen von 0,97 bis 6,00 m für Traktoren von 30 bis 400 PS im Programm hat, sind ausrüstbar je

nach Baureihe mit verschiedenen Rotorwellen und Messern oder Zinken.

Neu mit Polyurethan-Aufbereiter

Die leichten unter den gezogenen Frontmähwerken mit Aufbereiter von

Vicon sind jetzt mit noch weniger Gewicht unterwegs, denn neu gibt es sie ebenfalls mit Zinken aus Polyurethan. Die Maschinen weisen konstruktiv eine gezogene Mähwerksaufhängung auf und können so der Bodenkontur exakt folgen. Bei Hindernissen wird auf eine einmalige doppelte Anfahrsicherung zurückgegriffen.

Neue 4-Zylinder-Modelle An der französischen Freiluftmesse «Innovagri» zeigte Massey Ferguson die im Zuge der Umstellung auf die Abgasnorm der Stufe 4 neu konzipierte Baureihe «MF 6700S». Die Nachfolgegeneration der Baureihe «MF 6600» ist mit 4,9-l-Agco-PowerMotoren ausgestattet, die zwischen 120 und 200 PS (Maximalleistung mit Electronic Power Management beim Modell «MF 6718S») leisten. Für die insgesamt sechs Modelle gibt es drei Hydraulik- (maximal 190-l / min-Pumpe und bis zu acht Steuergeräte) und ebenso viele Getriebevarianten («Dyna-4», «Dyna-6» und «Dyna-VT»).

Die Hubkraft im Heck wird mit 9,6 t angegeben. Mit einem Radstand von 2,67 m und einer halben Tonne weniger Eigengewicht als das vergleichbare 6-Zylinder-Modell bietet der «MF 6700S» gute Zugkraft bei kompakten Abmessungen.

Modellübersicht MF 6712S

MF 6713S

MF 6714S

MF 6715S

MF 6716S

MF 6718S

Motor

Agco Power, Stufe 4, 4 Zylinder, 4 Ventile, 4,9 l Hubraum

Getriebe

Dyna-4

Dyna-4

Dyna-4

Dyna-4

Dyna-6

Dyna-6

Dyna-6

Dyna-6

Dyna-6

Dyna-VT

Dyna-VT

Dyna-VT

Dyna-VT

Dyna-VT

PS max. (ISO)

120

130

140

150

160

175

PS max. mit EPM

140

150

160

175

185

200

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n  Aktuelles

Elektro-Radlader von Kramer Kramer bietet den Radlader «KL25.5» ab sofort in einer vollelektrischen Variante an. Der «KL25.5e», so schreibt Kramer in einer Pressemitteilung, punkte nicht nur mit seinen ökologischen Vorteilen, sondern auch aufgrund seiner Wirtschaftlichkeit: Die zunächst höheren Investitionskosten seien durch niedrigere Unterhaltskosten in kurzer Zeit amortisiert. Die Konstruktion des «KL25.5e» basiert auf bekannter Kramer-Technik mit dem ungeteilten Rahmen und der Allradlenkung. So resultieren konstante Hebelverhältnisse, und die Nutzlast bleibt unabhängig vom Lenkwinkel konstant.

Der Elektromotor wird über Blei-SäureAkkus, bekannt von den Elektrostaplern, betrieben. Je nach Einsatzgebiet und Auslastung des Radladers soll eine Akkuladung für einen durchgehenden Arbeitseinsatz von bis zu fünf Stunden reichen. Die Ladezeit der Maschine beträgt je nach Option zwischen sechs und acht Stunden.

Übers Wasser gefahren

Mitas’ grossvolumige Reifen ermöglichten es einem über 4 t schweren Claas «Axos 320», über das Wasser zu fahren. Ohne die Flotation-Reifen wäre dieser

Traktor nämlich unweigerlich gesunken. Doch dank gründlicher Berechnungen und dem archimedischen Prinzip fuhr der Traktor erfolgreich durch das Hafenbecken und kehrte an Land zurück, ohne dass der Fahrer nasse Füsse bekam. Mitas führte den ungewöhnlichen Stunt in den Niederlanden durch. Dabei wurde ein Reifen der Grösse «1250/50 R32 SFT» auf die Hinterachse und ein Reifen der Grösse «750/55 R 30 SFT» auf die Vorderachse des schwimmenden Traktors montiert.

Emissionsarm und bodennah ausbringen Der Schleppschuhverteiler «Skate» von Fliegl ermöglicht ein gleichmässiges und vor allem pflanzenschonendes Einbringen der Gülle, sowohl auf Grünals auch auf Ackerland. Der Schneckenverteiler sorgt in Verbindung mit kurzen Auslaufschläuchen dafür, dass die Gülle dorthin kommt, wo sie hingehört, nämlich in den Boden. Dies führt zu geringeren Ammoniakemissionen und somit zu einer effizienteren Stickstoffausnutzung. Zudem bleiben die Pflanzen sauber, eine Blattverschmutzung wird vermieden. Der «Skate» kann für den Transport auf 2,6 m einge-

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klappt werden und wird an eine 3- oder 4-Punkt-Hubvorrichtung montiert. Optional kann eine mechanische oder hydraulische Teilbreitenschaltung erworben werden, mit deren Hilfe Fehlstellen und Überlappungen auf ein Minimum reduziert werden.

Kubota stärkt Vertrieb Der Schweizer Importeur von Kubota Traktoren, die Ad. Bachmann AG aus Tägerschen TG, hat sich mit den Personen Aaron Schmid (r. im Bild) und Matthias Baumann (l.) personell verstärkt. Dieser Schritt wurde nötig, weil Bachmann nun auch die Kommunaltechnik des japanischen Herstellers ins Verkaufsprogramm aufgenommen hat. Schmid, zuletzt bei Iveco und FPT in der Motorenforschung tätig, wird als Produktmanager das Kommunaltechnikprogramm verantworten. Baumann, seit rund zwanzig Jahren als Verkaufsverantwortlicher für verschiedene Firmen unterwegs und in der Branche bestens vernetzt, wird bei Ad. Bachmann Verkaufsleiter für alle Produkte.

Elektro-Aebi

Aebi weitet seine Produktfamilie mit dem «EC 170» (bemannt) und dem «EC 130» (unbemannt, mit gefederten Raupenlaufwerken) aus. Es sind geländegängige Geräteträger mit elektrischem Antrieb über Lithium-Ionen-Akkus, 16 kW Spitzenleistung (20 km / h Spitzengeschwindigkeit), 1000 Nm Drehmoment und einer Hubkraft von 200 kg. Die Reichweite ist je nach betriebenem Anbaugerät und Einsatzart unterschiedlich und soll bis zu 3 ½ Stunden betragen. Nach einer Ladezeit von 2 ½ bis 4 Stunden sind die Batterien wieder einsatzbereit. Diese Maschinen sind aus einer Zusammenarbeit mit Mattro entstanden, einem österreichischen Unternehmen, das seit 2006 Entwicklungen im Bereich elektrischer Mobilitäts- und Energiekonzepte vorantreibt. Der Aebi «EC 170» und der rein ferngesteuerte «EC 130» werden weltweit aber exklusiv durch das AebiMutterhaus, die ASH Group, vertrieben. Die Fertigung erfolgt in Burgdorf.


Aktuelles   n

Weltmeister im Stoppelfeld

Beat Sprenger aus Wintersingen BL (links auf dem Traktor) durfte sich an der Pflüger-Weltmeisterschaft in York GB seine bereits sechste WM-Medaille umhängen lassen, wurde er doch erneut Weltmeister im Stoppelfeldpflügen. 30 Teilnehmer aus 28 Ländern nahmen Mitte September an diesem Anlass teil. Im Stoppelfeld zeigten beide angetre­ tenen Schweizer Pflüger hervorragende Leistungen. Obwohl beiden nicht alles nach Wunsch gelang, wurde Beat Sprenger zum zweiten Mal Weltmeister. Die hohe Punktzahl, die auf dem Wertungs-

blatt erschien, liess erahnen, welch grandioses Resultat ohne Fehler möglich gewesen wäre. Der junge Marco Angst aus Wil ZH (rechts auf dem Traktor), der kürzlich die Schweizer Meisterschaft für sich entscheiden konnte, fand sich in der Rangliste auf dem fünften Rang wieder. Dieses tolle Ergebnis konnte er an seiner erst zweiten Weltmeisterschaftsteilnahme realisieren. Im zweiten Teil der Gesamtwertung, dem Graslandpflügen, konnten beide Schweizer nicht ganz die gewünschten Leistungen zeigen. Entsprechend ergab sich für Beat Sprenger in der Gesamtrangliste der undankbare 4. und für Marco Angst der 8. Rang. Beide Pflüger können mit Stolz auf eine erfolgreiche WM-Teilnahme zurückblicken. Zusammen mit einem eingespielten Helferteam haben sie die Schweiz auch dieses Jahr bestens vertreten.

Baum- und Heckenpflege Für den jährlichen Rück- und Pflegeschnitt von Hecken und Bäumen hat Fliegl mit seinen Astsägen «WoodKing Classic» (3 Sägeblätter, 2100 mm Arbeitsbreite, 850 kg) und «WoodKing High» (4 Sägeblätter, 2800 mm Arbeitsbreite, 960 kg) zwei professionelle Werkzeuge im Angebot. Diese Astsägen verfügen über einen Seitenausschub von 1200 mm, sodass das Trägerfahrzeug am Strassenrand fahren kann. Der Schnittwinkel ist stufenlos einstellbar. Die Säge wird an der Ladeschwinge angebracht und ist

hydraulisch angetrieben. Neu ist die Drehzahlüberwachung. Ein Signal informiert den Fahrer über das Klemmen eines Sägeblattes.

Jeden Monat verlost die Schweizer Landtechnik in Partnerschaft mit einem Landmaschinenhändler ein attraktives Traktorenmodell.

In dieser Ausgabe ist es ein Same «Iron 100» von Universal Hobbies im Massstab 1 : 32.

Schreiben Sie ein SMS (1 Fr.) mit SVLT-Name und Adresse an die Nummer 880 und gewinnen Sie mit etwas Glück dieses Modell des Traktors New Holland «T8.390». Der glückliche Gewinner des Modells New Holland «T8.390», das in der September-Ausgabe der «Schweizer Landtechnik» zur Verlosung ausgeschrieben wurde, heisst Adrian Frauchiger und kommt aus 3232 Ins BE.

Kaufinteresse geortet

Schwad zusammenführen ohne Aufbereiter Ausgangsbasis für die Entwicklung war die Nachfrage der Praxis nach einem kostengünstigen und kompakten System zur Schwadzusammenführung, das auch für einfache Heckmähwerke geeignet ist. Mittels neuer Querförderschnecke «CF» (Cross Flow) wird das Futter unmittelbar nach dem Mähen zu einem Schwad zusammengeführt. Die geschlossene Konstruktion verhin-

SMSWET TBEWERB

dert Futterverluste. Die Querförderschnecke kann manuell geöffnet werden, was eine hohe Flexibilität bietet, gerade für Betriebe, welche die Schwadzusammenführung nur bei bestimmten Einsätzen benötigen. Der «CF»-Antrieb erfolgt über die äussere Mähscheibe, ein zweites Getriebe an der Aussenseite, drei Keilriemen und über ein Doppelgelenk. Einzigartig ist die schräg angeordnete Schnecke mit stets weiter werdenden Windungen. Diese Konstruktion ermöglicht es, grosse Futtermengen kontinuierlich zur Seite zu fördern. Auch eine Breitablage des Futters ist durch einfaches Öffnen des Kastens möglich.

Über viele Gespräche mit Interessenten, die ernste Absichten bezüglich Neukäufen und Beratungen hegten, konnte Alois Kuoni von Kuoni Landtechnik in Oberhof AG nach der zweitägigen Hausausstellung berichten. Neu im Angebotskatalog bei Kuoni stehen die von Eisenring in Lyss importierten Heli-Gabelstapler, die das Landtechnikangebot um eine gewerbliche Komponente erweitern. Mehrere Hundert Maschinen und Geräte belegten das umfangreiche Landtechniksortiment für Grünland und Ackerbau, in Gülle-, Forst- und Transporttechnik sowie im Bereich Traktoren mit den Marken «Steyr», «Case IH» und «Massey Ferguson». Immer gut besucht war zudem die Halle mit dem Bremsprüfstand.

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n  Aktuelles

Digitales Rapportieren Schonend und sauber Die Pflege von Ökoflächen ist nicht einfach und stellt gewisse Anforderungen an die Technik. Aebi propagiert in diesem Zusammenhang ein Gespann, bestehend aus einem Aebi «TT211» und einem Doppelmessermähwerk. Aufgrund der Bauweise sei das Doppelmessermähwerk leichter als ein vergleichbares Rotationsmähwerk, und auch der Aebi «TT211» überzeuge mit niedrigem Gewicht – mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die Verringerung der Bodenbelastung, schreibt Aebi in einer Pressemitteilung. Zudem sei auch die Anzahl der verletzten und getöteten Tiere bei einem Doppelmessermähwerk niedriger.

Digitale Geschäftslösungen werden meist nur für den Schönwet tereinsatz im sauberen, warmen und gemütlichen Büro konzipiert. Martha Software aus Gipf-Oberfrick bringt mit «Amacos» eine eigens für den Einsatz im rauen Arbeitsalltag konzipierte, spezialisierte Cloud-Gesamtlösung, bestehend aus Software, Hardware und umfassenden Betriebsservices, auf den Markt. Die Rapportie-

Schmal, kurz und stark

«Eima» Bologna Die alle zwei Jahre stattfindende internationale Fachmesse für Maschinen und Geräte in der Landwirtschaft und im Gartenbau findet heuer vom 9. bis zum 13. November statt. Die «Eima» hat sich in den letzten Jahren zu einer speziell für den Alpenraum interessanten Plattform entwickelt. Denn in Bologna wird nicht nur Grosstechnik ausgestellt, auch kleinere Maschinen, zum Teil interessante Nischenprodukte, haben dort ihren festen Platz. Agrar-Reisen bietet verschiedene Reisemöglichkeiten an, beispielsweise Hinreise am Vormittag oder am Vortag und Rückreise am Nachmittag oder am Tag nach dem Messebesuch per Bahn auf der Strecke Basel/Zürich/Bern–Mailand (Umsteigen) oder Lausanne–Mailand (Umsteigen) und weiter nach Bologna (ab Zürich und Lausanne in rund 6 Stunden). Die Hotelübernachtung ist in Bologna oder in Nachbarstädten wie Modena oder Imola vorgesehen – mit kurzer Bahnfahrt zur Messe. Nähere Auskünfte: ✆ 062 834 71 51, E-Mail: groups@agrar-reisen.ch (Frau Elleen Walzer).

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rungs-App – das wichtigste Bindeglied zwischen Benutzer und System – lässt sich für jeden Betrieb individuell an die Datenstrukturen und die spezifischen Arbeitsabläufe anpassen. Auf diese Weise soll sich auch der weniger geübte IT-Nutzer schnell mit dem System zurechtfinden und unmittelbar Nutzen aus einer digitalen Rapportierung mit allen ihren Vorteilen wie Einmalerfassung, lückenloser Datenhistory und damit massiver Zeitersparnis bei der Arbeitszeiterfassung und -verrechnung ziehen können.

Schmalspur-Güllefass Joskin hat ein spezielles, 1,3 m breites Vakuumfass (mit Reifen der Dimension 15.0/55-17 TL AW) auf Basis der Baureihe «Modulo 2» für Obstkulturen entwickelt. Die Räder, die Pumpe, die Ansaugschieber, die Schlauchablagebügel sowie die Verkehrslichter sind auf engstem Raum integriert. Hinten am Fass, das in Grössen von 3000 bis 5000 l gebaut wird, befindet sich ein vom Traktor aus gesteuerter, hydraulischer Schieber, der zwei Ausgänge speist, die manuell über einen Kugelhahn geöffnet und geschlossen werden können. Das Fass ist komplett auf eine Integralwiege geschweisst, auf die sich jegliche Zugkräfte auswirken.

Intensiv aufbereiten

Die Skidsteer-Modelle von Giant eignen sich speziell in engen Platzverhältnissen für Arbeiten, die sonst von Hand ausgeführt werden. Der direkte Auf- und Abstieg erleichtert den Gebrauch genauso wie der serienmässige Schnellwechsler für die zahlreichen Anbaugeräte. Bei Bedarf können die Lader mit einer doppelten Zahnradpumpe ausgestattet werden, was Fahrgeschwindigkeit und Hydraulikleistung erhöht. Die kompakten Lader kombinieren dank vier hydraulischen Radmotoren eine hohe Schubkraft mit geringem Gewicht.

Der dänische Hersteller Fransgard bringt den leicht gebauten Intensivaufbereiter «Intenso I-180» mit Kunststoffzinken auf den Markt. Die Maschine ist prädestiniert für wirtschaftliches Arbeiten in Hanglagen, ermöglicht eine schonende, schnelle Fut­ tertrocknung und verringert dabei die Wetter­ abhängigkeit. Viele und einfach zu handhabende Einstellmöglichkeiten zeichnen das Gerät aus, das als Einzelmaschine für rund CHF 6000.– (inkl. MwSt) und in Kombination mit einem Frontmähwerk für CHF 14 499.– (inkl. MwSt.) beim Importeur Ott Landmaschinen zu haben ist.


Mitas AirCell – DLG Gold für Innovation bei Reifendrucksystemen (entwickelt in Zusammenarbeit mit AGCO/Fendt)

Teamwork JEDER VIERTE FÄHRT AUF REIFEN VON MITAS Was zeichnet eine gute Partnerscha� aus? Die Antwort geben führende Landmaschinenhersteller, die seit langem auf Mitas vertrauen. Unsere Verlässlichkeit als europäischer Lieferant von Landwirtscha�sreifen und unser Teamgedanke bei der Entwicklung und Produktion unserer Reifen wurden bereits mehrfach ausgezeichnet. Darauf sind wir stolz, und wir arbeiten daran, dass das auch in Zukun� so bleibt.

www.mitas-tyres.com

„Jó napot“ aus Ungarn. 300 Hektar Soja Der Standort hier ist ideal, aber Soja ist nicht ganz einfach. Mehr dazu im Video und Report unter: traktor.claas.com

Richtig gute Arbeit. Traktoren von CLAAS.


n  Markt | Neuheiten

tragung bei variabler Drehzahl ermöglichen soll. Verändert sich die Schnittlänge, passt das System die Vorsatzdrehzahl automatisch an, sodass stets ein gleichmässiger Gutfluss bei gleichbleibender Häckselqualität resultiert. Die Vorsatzdrehzahl lässt sich aber weiterhin auch individuell anpassen. Ebenso steht der mechanische Antrieb mit konstanter Drehzahl weiterhin zur Verfügung. Dieser lässt sich jetzt zusätzlich mit dem stufenlosen Antrieb kombinieren. Eine leistungsverzweigte Variante mit mechanischem und hydrostatischem Antrieb sorgt für eine hohe Kraftübertragung bei konstanter Drehzahl.

Optimierter Gutfluss

Für die kommende Saison gibt es bei Claas mit den Baureihen «800» (als Typ 496), «900» (als Typ 497) und «900» (als Typ 498) drei «Jaguar»-Serien. Bilder: Claas

«Jaguar» mit Zuwachs Die Feldhäcksler vom Typ «Jaguar» bekommen Zuwachs. Claas bietet die Baureihe «900» nun in einer zweiten Ausstattungsvariante mit stufenlosem Vorsatzantrieb, verbessertem Gutflusssystem und neuem Fahrwerkskonzept an. Roman Engeler Die Baureihe «900» des Feldhäckslers «Jaguar» hat Claas bereits seit knapp zehn Jahren im Programm – freilich immer wieder mit neuen Features aufgefrischt. Intern aktuell als «Typ 497» bezeichnet, bekommt diese Serie mit den sechs Modellen «980», «970», «960«, «950», «940» und «930» nun Zuwachs durch den «Typ 498». Die neue Serie «900» hat einige interessante Ausstattungselemente 10

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spendiert bekommen. Sie wird ab kommendem Jahr neben der bestehenden Baureihe «900» (und der Baureihe «800») mit den gleichen Modellbezeichnungen im Markt platziert.

Stufenloser Vorsatzantrieb Zu diesen neuen Elementen gehört der stufenlose, hydrostatisch arbeitende Vorsatzantrieb, der eine effiziente Kraftüber-

Die neuen Modelle «900» sind mit einer hydraulischen Gegenschneidenklemmung ausgestattet. Nach dem Einstellvorgang wird die Gegenschneide hydraulisch festgeklemmt und verharrt dann in der gewünschten Position. Das sorgt ebenfalls für eine gleichbleibende Schnittqualität und optimalen Gutfluss. Zusätzlich gibt es einen automatisch nachstellbaren Trommelboden. Dieser ist direkt am Amboss sowie einem weiteren Drehpunkt befestigt und wird beim Einstellen der Gegenschneide automatisch mitgeführt. Dadurch bleibt der Abstand zwischen Boden und Häckselmessern über die gesamte Länge des Trommelbodens konstant, was gemäss Claas Kraftstoff einsparen und den Verschleiss reduzieren soll.

Kamera überwacht Das bereits von Claas eingesetzte «Auto Fill»-System für den Seitenauswurf minimiert Häckselverluste, entlastet die Fahrer des Transportwagens und des Häckslers. Dies geschieht via eine hochauflösende Kamera am Auswurfkrümmer, die während der Fahrt permanent die Konturen des Erntewagens erfasst und die Wurfrichtung automatisch an diese Konturen und den jeweiligen Beladungszustand anpasst. Nun wird diese Unterstützung auch für die Hecküberladung verfügbar gemacht.

Neues Fahrwerkskonzept Mit dem neuen, als Doppelverstellmotor ausgelegten Hydrostaten an der Vorderachse sollen Strassenfahrten bei tieferer Motordrehzahl möglich sein. Im Feldeinsatz wird mit dem neuen Feature am Vorgewende die Drehzahl automatisch abgesenkt und so Kraftstoff eingespart.


Neuheiten | Markt   n

Über die obere Gelenkwelle erfolgt die stufenlose, hydrostatische Schnittlängeneinstellung, die untere Gelenkwelle ist für den variablen Vorsatzantrieb verantwortlich.

gregate von Mercedes mit gleicher Leistung wie in der bereits bestehenden Serie verbaut. Die Differenzialsperre kann nun wahlweise manuell, als Einschaltautomatik durch automatische Zuschaltung bei Schlupferkennung oder als Ausschalt­ automatik bei entsprechendem Lenk­ einschlag und Geschwindigkeiten über 15 km/h gesteuert werden. Zusätzlich verfügen alle Modelle über eine komfortable, automatische Feststellbremse, die greift, wenn der Fahrhebel in Neutralposition steht. Serienmässig gibt es zudem den Vorfahrtregler «Cruise Pilot».

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ren Mit uns profitie Sie: wechseln lohnt sich!

Vorsatzgeräte

Das «Auto Fill»-System gibt es nun auch für die Hecküberladung.

Neu gibt es für die Pick-ups die «Active Contour»-Funktion für ein schnelles Anpassen an unterschiedliche Bodenkonturen mit dem Ziel, die Ernteverluste im hügeligen Gelände zu reduzieren. Der Pick-up und die «Orbis»-Maisgebisse können jetzt zusätzlich mit einem Vorsatzmodul ausgestattet werden. Dadurch entfallen nach einmaligem Anlernen zukünftige Lernvorgänge. Zudem werden Betriebsstunden separat erfasst. In Kombination mit dem variablen Vorsatzantrieb überwacht das Modul die richtige Einstellung des Vorsatzgerätes für eine zuverlässige Funktion im Feld.

Häckselwagen

An der Motorisierung selbst hat sich aber nichts verändert. In den zwei grossen Modellen «980» und «970» sind MANMotoren, in den übrigen Maschinen Ag-

«Turn in» Claas erweitert den Umfang bei den Lenksystemen mit der Funktion «Turn in», die den Fahrer beim Wenden automatisch in die günstigste Spur führt. Bereits ab einem Winkel von 120° zur Fahrspur macht «Turn in» aufgrund von Geschwindigkeit, Lenkeinschlag und Ausrichtung der Maschine einen Vorschlag für die Einfahrt in die nächste optimale Spur. Der Fahrer braucht dann nur noch das Lenksystem zu aktivieren, um in die richtige Spur geführt zu werden.

Weintrauben | © Agrisano

Die neue Vorderachse mit Differenzialsperre, Doppelhydromotor, automatischer Feststellbremse und Reifendruckregelanlage.

Die im letzten Jahr eingeführten Häckseltransportwagen der Baureihe «Cargos 700» bietet Claas künftig als Komfortvariante mit erweiterten Funktionen an. Zusätzlich zur bisherigen Ausstattung verfügen die neuen Komfortmodelle «760», «750» und «740» unter anderem über eine Komforthydraulik mit Direktbedienung, eine Laderaumabdeckung und ein erweitertes Beleuchtungskonzept. Zudem ist die Steuerung aller Funktionen voll Isobus-fähig und über eine App auch mobil per Tablet möglich.  n

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n  Markt

Die neuen Premium-Festkammerpressen werden mit einer zusätzlichen 18. Walze ausgestattet. Bilder: zvg

Mehrleistung in Grün-Gelb Neben den «5R»-Traktoren stellte John Deere Anfang September noch weitere Neuheiten vor, darunter die Grosstraktoren-Baureihe «8R» und Innovationen im Segment der Ballenpresse und der Erntetechnik. Ruedi Burkhalter

Die Traktoren der Baureihe «8R» hat John Deere um das neue Spitzenmodell «8400R» mit einer Nennleistung von 400 und einer Maximalleistung von 450 PS erweitert. Der 9-l-Motor bietet laut Hersteller die höchste Leistung, die mit dem aktuellen Höchstgewicht von 18  t noch auf den Boden übertragen werden kann. Das Modell ist nur mit dem mechanischen «e23»-Getriebe verfügbar und wurde mit einer stärkeren Achse ausgestattet. Verschiedene Detailverbesserungen – beispielsweise an den

Der «8400R» ist neu der stärkste Standardtraktor von John Deere.

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Kolben des Motors – sollen gegenüber dem Modell «8370R» einen um bis zu 2 % reduzierten Kraftstoffverbrauch realisieren.

Drei neue Festkammer-Pressen Weiter gibt es eine neue Generation von Rundballenpressen mit fester Ballenkammer. Das Modell «F441M» und die Premiummodelle «F441R» und «C441R» sind von Kundenfeedbacks inspiriert. Alle Modelle verfügen über eine Ballenkammer von 1,21 m Breite, wodurch sich ein höheres Ballengewicht ergibt. Das Modell «F441M» ist in den Versionen «Multicrop» und «Silage Special» erhältlich, wurde speziell für Betriebe entwickelt, die eine einzige und vielseitige Ballenpresse für unterschiedliche Erntegüter benötigen. Die Maschinen verfügen über eine neue Netzbindung und eine neue Heckklappenverriegelung, welche die Standzeit beim Binden und Auswerfen reduzieren soll. Die beiden Premiummodelle haben eine zusätzliche 18. Rolle erhalten, was den Start der Drehbewegung des Ballens auch bei extremen Bedingun-

gen erleichtern soll. Bei der Entwicklung wurde das Augenmerk vor allem auf Vielseitigkeit und Langlebigkeit gelegt; so werden Pick-ups mit verschleissfesten Hardoxblechen, stabilere Antriebs­ketten und grössere Lager eingebaut. Durch Verbesserungen beim Ballenauswurf, eine grössere Aufnahmekapazität und einen verstärkten Antrieb soll gegenüber Vorgängermodellen eine um fünf Ballen pro Stunde höhere Leistung möglich sein. Die neue Premium-Technik ist auch als Presswickel-Kombination «C441R» erhältlich und kann je nach Anforderung mit ein- oder zweiachsigem Fahrwerk bestellt werden. Die Wickeleinheit verfügt über einen um 15 % schnelleren Wickelarm, der mit 40 U/min arbeitet. Bemerkenswert ist die neue Vorrichtung zum Mitführen von 10 Rollen Folien-Reserve.

Aktiver Hangausgleich Die Mähdrescher der «S»-Serie werden mit dem neuen Siebkastensystem «DynaFlo Plus» ausgestattet. Dieses ist dank einer Längenzunahme von 12 % eines der grössten auf dem Markt. Die neue Funktion «Active Terrain Manager» (ATA) passt in kupiertem Gelände Obersieb, Untersieb und Gebläsedrehzahl je nach Fruchtart an. Wird aufwärts gearbeitet, öffnen sich Ober- und Untersiebe und das Gebläse dreht langsamer, abwärts dann umgekehrt. Der Mähdrescher soll in Hanglagen mit bis zu 17,5 % Steigung auf gleichem Produktivitätsniveau arbeiten wie in der Ebene. Der ebenfalls neu vorgestellte Satellitenempfänger «StarFire 6000» soll neue Mässstäbe für Arbeitsgenauigkeit und Signalstabilität setzen. Er wird zusammen mit einem verbesserten «SF1» (Genauigkeit 15 cm) oder «SF3»-Korrektursignal (Genauigkeit 3 cm) angeboten. Das Erfassen des «SF3»-Signals erfolgt dreimal so schnell, und neu ist das Wiederholen der Spuren über eine Dauer von bis zu neun Monaten möglich. Ebenfalls neu ist das «4G LTE Mobile RTK Modem», das direkt am «StarFire 6000» andockbar ist und eine verlängerte RTK-Verfügbarkeit von bis zu 14 Tagen ermöglicht. Eine augenfällige Neuheit wurde zudem mit dem aus Carbonfasern hergestellten Gestänge für die selbstfahrende Spritze «R4050i» vorgestellt. Dieses 36 m breite Gestänge wiegt ganze 800 kg weniger als eine gleichwertiges aus Stahl, dies zudem bei sechsfach höherer Festigkeit. Allerdings ist auch der Preis der Maschine um gut 12 % höher.   n


KOPF EINZIEHEN UND DURCH Das tönt nach Durchbeissen und besonderer Anstrengung. In der Praxis auf dem Betrieb von Landwirt Ralf Eberle ist das Gegenteil der Fall. Er braucht bloss das Sicherheitsverdeck seines Giant V452T HD herunterzuklappen, den Kopf einzuziehen und fährt Landwirt dann problemlos unter einem Ralf Eberle tiefliegenden Betonträger hindurch. In diesen älteren Teil des Gebäudes kam er früher nur mit dem Palettenrolli.

Manövrieren in engen Platzverhältnissen gelingt einfach

Je nach Ladung und Untergrund war das Hantieren mit dem Palettenrolli und allenfalls das Umladen auf den Heckstapler des Traktors eine strapaziöse Angelegenheit, dann und wann auch ein eigentlicher Murks. Mit dem Giant V452T HD gelingen solche Arbeitsschritte schonender und sicherer für Mensch und Maschine. Der Untergrund spielt keine Rolle mehr und mit 1800 kg Hubkraft ist der Giant jeder Anforderung auf dem Hof gewachsen, zum Beispiel dem Einlagern von grösseren und günstigeren Heuballen. Mit Leichtigkeit misten Neben den Palettengabeln verfügt der V452T HD von Ralf Eberle auch über eine Schaufel. Mit ihr, der Schubkraft des Giant und dem Allradantrieb schiebt er den Mist mit Leichtigkeit zusammen. Die Ausschütthöhe von mehr als zwei Metern erlaubt einen ansehnlichen Misthaufen aufzutürmen. Beim Hagen dient die Schaufel dem Materialtransport. Selbst bei besonders rutschigem Untergrund gibt es für den V452T HD kein Halten, denn er verfügt an beiden Achsen über ein 100% Sperrdifferenzial.

Mit klappbarem Sicherheitsverdeck schafft es der V452T HD unter dem Betonträger hindurch, der Fahrer muss den Kopf einziehen

Wendig um jede Ecke Durch die Lage, das Alter und die Einrichtung der verschiedenen Gebäude auf dem Hof gestalten sich die Zu- und Wegfahrten unterschiedlich schwierig. Ralf Eberle legt deshalb besonderen Wert auf eine wendige Maschine. Die Knicklenkung des Giant bietet dafür beste Voraussetzungen. Mit dem Ballenspiess und einem ausladenden Ballen in einem 90°-Winkel aus einem schmalen Tor zu fahren, klappt jeweils auf Anhieb. Ralf Eberle meint denn auch begeistert: „Der Giant ist unglaublich wendig und seine Dimensionen sind angenehm kompakt. So komme ich in die hinterste Ecke auf dem Hof.“ Lachend fügt er an: „Das Arbeiten mit dieser Maschine macht richtig Freude. Sie ist einfach zu bedienen, ich bin schneller und schone erst noch meinen Rücken. Meine Erwartungen erfüllt sie vollumfänglich.“

GIANT VERTRETUNGEN:

Zürich/Ostschweiz/FL/Tessin:

Zentral-/Nordwestschweiz/Bern:

Aggeler AG, 9314 Steinebrunn TG

A. Leiser AG, 6260 Reiden LU

Tel. 071 477 28 28, www.aggeler.ch

Tel. 062 749 50 40, www.leiserag.ch


n  Markt | Elektronik

Wer zentimetergenau fahren und arbeiten will, braucht neben einem globalen Positionierungssystem ein exaktes Korrektursignal wie RTK zur genauen Positionsbestimmung. Bilder: W. Remund

Genaues Fahren wird bezahlbar Automatische Lenksysteme verbessern die Arbeitsqualität, entlasten den Fahrer und ermöglichen neben Betriebsmitteleinsparungen auch das Praktizieren neuer Anbausysteme wie «Strip Till». Die exakt arbeitenden RTK-Systeme waren bisher teuer, werden heute aber erschwinglicher. Ruedi Burkhalter GPS-Systeme mit RTK-Korrektursignal liefern eine hohe Genauigkeit von +/–2 bis 3 cm. Solche Systeme waren bisher teuer und deshalb in der Schweiz höchstens für grössere Gemüsebaubetriebe wirtschaftlich interessant. Neue Dienstleistungen, wie beispielsweise das «RTK Clue Net Schweiz», machen mit sinkenden Preisen und ausgereiften technischen Lösungen die RTK-Lenkung auch für Ackerbaubetriebe erschwinglich. «Unsere Korrektursignale decken alle Ackerbauregionen der Schweiz ab», sagt Walter Remund. Er ist Mitinhaber der RBFarmtechnik und des Lohnunternehmens Remund und Berger in Rizenbach BE. Das Unternehmen bietet seit diesem Jahr mit dem «RTK Clue Net Schweiz» einen 14

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flächendeckenden RTK-KorrektursignalDienst an, der grundsätzlich von jedermann, der über ein kompatibles Lenksystem verfügt, in Form von Jahreslizenzen genutzt werden kann. Die Korrektursignale sind sowohl im international standardisierten «RTCM3»-Format als auch im alternativen «CMR+»-Format verfügbar und können somit von Lenksystemen aller Hersteller genutzt werden.

Korrekturdaten über Server Herzstück des Systems ist ein mit dem Internet verbundener Server, auf dem die Daten der Basisstationen zusammenlaufen und verwaltet werden. Von dort aus fliessen die Daten über das mobile Internet zum mobilen Empfänger auf dem «Rover».

Als «Rover» werden alle Fahrzeuge bezeichnet, die für «RTK Clue» freigeschaltet sind und über die entsprechende Ausstattung verfügen, wobei die Daten gleichzeitig von einer beliebigen Anzahl «Rovern» genutzt werden können. Verteilt auf die ganzen Ackerbauregionen der Schweiz haben Remund und Berger bereits zwölf Basisstationen in Betrieb. «Die letzte kleine Lücke in der Region Burgdorf BE soll noch in diesem Jahr mit der 13. und letzten Station abgedeckt werden», betont Techniker Pascal Johner von RB Farmtechnik. Jede Basisstation kann in einem Umkreis von rund 30 km die maximale Genauigkeit bieten. Das System ist ein sogenanntes «Single Base»-System, das heisst, jeder «Rover» nutzt jeweils immer das


Elektronik | Markt   n

Signal von nur einer Basisstation. Dies im Unterschied zu anderen Systemen, bei denen die Signale mehrerer Basisstationen zu einer «virtuellen Basisstation» zusammengeführt werden. Das «Single Base»-System soll bezüglich Genauigkeit und Wiederholbarkeit über mehrere Jahre deutlich bessere Ergebnisse liefern als die virtuelle Basisstation. «Unser System ist auf die mobile, sprich fahrende Anwendung zugeschnitten und bietet dafür die zurzeit bestmögliche Präzision und Betriebssicherheit», betont Walter Remund. Liegen die Parzellen eines Landwirts verteilt im Empfangsbereich mehrerer Basisstationen, kommt immer die Station zum Einsatz, die für das betreffende Fahrzeug gerade die besten Werte liefert.

Zentrale Verwaltung und Wartung «RTK Clue» ist nicht eine Eigenentwicklung von Remund und Berger. Hinter dem Projekt steht der deutsche RTK-Spezialist Reichhardt. Bereits 2011 wurde Reichhardt für das «Clue»-Projekt an der Agritechnica mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. Reichhardt verfolgt das Ziel einer kostengünstigen Korrekturdatenversorgung der Landwirtschaft in Europa. Dabei bleiben die Basisstationen im Besitz der Betreiber vor Ort. Reichhardt stellt als Dienstleistung die Vernetzung, Wartung und Verwaltung der Stationen zur Verfügung. Remund und Berger übernehmen als Partner die Installation und den Unterhalt der Basisstationen sowie die Betreuung der Schweizer Kunden. Der Server und somit die Software des Systems werden von Reichhardt in Deutschland betrieben und gewartet beziehungsweise auf dem neusten Stand gehalten. Der «Umweg» über den Server von Reichhardt ermöglicht nicht nur die Verwaltung der Lizenzrechte der einzelnen Nutzer, die Anpassung der Daten an verschiedene Hersteller und die Protokollierung des Datenflusses zur Behebung von Fehlern und Unterbrüchen. Über die passwortgeschützte Webplattform «RTK Clue Manager» können Spezialisten mit den entsprechenden Zugriffsrechten (beispielsweise der Landtechnikhändler) auch von unterwegs mit ihrem Smartphone, Tablet oder Laptop auf das System zugreifen und beispielsweise die Verbindungsdetails eines Fahrzeuges einsehen und allfällige Probleme analysieren und beheben.

Überschaubare Kosten Doch für wen lohnt sich die Anschaffung eines RTK-Lenksystems auch wirtschaft-

Was ist RTK? Herkömmliche Lenksysteme verwenden zur Erkennung der Spur das globale Positionierungssystem, kurz GPS, oder andere mittlerweile verfügbare Satellitensysteme. Mit einem Empfänger auf dem Traktor werden die Signale mehrerer GPS-Satelliten empfangen. Die Positionsabweichung solcher GPSSignale liegt aufgrund technischer und atmosphärischer Gegebenheiten bei etwa drei bis zehn. Für ein Auto auf einer Strasse ist das ausreichend, zur Ansteuerung von Lenkungen in der Landwirtschaft ist dies aber zu ungenau. Mit Korrektursignalen von den Satelliten oder von erdgebundenen Funkstationen wird die Genauigkeit erhöht. Je genauer und stabiler die Positionsermittlung sein soll, desto aufwendiger wird jedoch die benötigte Technik. Bei Lenksystemen wird zur Einordnung auch

RTK (Real Time Kinematic) ist ein noch genaueres Verfahren zur Positionsbestimmung, bei dem zusätzlich Referenzstationen, auch Basisstationen genannt, eingesetzt werden. Eine Referenzstation besteht aus einem herkömmlichen GPS-Empfänger, dessen Position vorgängig genau vermessen wurde. Einfach erklärt wird dabei fortlaufend der aktuell durch den Empfänger ermittelte Positionswert mit dem vorgängig ermittelten Wert verglichen. Die so ermittelte Abweichung, die beispielsweise durch die sich ständig ändernde Bewölkung auftritt, kann in Echtzeit als Korrektursignal auf den «Rover» übertragen werden, wobei Genauigkeiten von rund + / –2 cm erzielt werden können. Die Bereitstellung eines solchen Korrektursignals kann auf verschiedenen Wegen stattfinden. Der Landwirt kann als «Insellösung» eine eigene Referenzstation auf

zwischen absoluter und Spur-zu-Spur-Genauigkeit unterschieden. Die absolute Genauigkeit gibt an, mit welcher Genauigkeit eine Position nach einigen Tagen oder auch Jahren wiedergefunden wird. Beim kostenlosen Korrektursignal Egnos beträgt diese beispielsweise etwa 2 m. Für die meisten herkömmlichen landwirtschaftlichen Anwendungen ist die «relative Genauigkeit» innerhalb der nächsten Minuten, die Spur-zu-Spur-Genauigkeit, relevant. Sie wird erreicht, wenn innerhalb von 15 Minuten wieder an der Vorgängerspur entlang gefahren wird, und beträgt bei Egnos 20 bis 30 cm. Im Gemüsebau mit langsamen Fahrgeschwindigkeiten wird diese Zeitspanne aber oft überschritten. Hier ist dann die absolute Genauigkeit des Systems relevant. Wer eine bessere Genauigkeit wünscht, hat die Auswahl zwischen zahlreichen kostenpflichtigen Korrektursignalen (Beispiel «SF2» von John Deere), mit deren Hilfe die Abweichung von mehreren Metern auf – je nach Anbieter – auf + / – 10 bis 20 cm reduziert werden kann. Aber auch mit solchen kostenpflichtigen Signalen können abgefahrene Spuren bereits nach kurzer Zeit (Arbeitsunterbruch bei Regen) nicht mehr mit aus ackerbaulicher Sicht genügender Präzision wieder aufgerufen werden.

seinem Betrieb installieren und das Signal per Funk an das Fahrzeug übertragen. Wegen der gesetzlich auf 5 W begrenzten Sendeleistung solcher Funkanlagen ist diese Übertragungsart auf einen Radius von rund 10 km begrenzt und funktioniert nur bei direktem Sichtkontakt auf diese Distanz zuverlässig. Wesentlich zuverlässiger ist in der Regel ein Übertragungsverfahren über das mobile Internet, das jedoch nur bei einer guten GSM-Netzabdeckung zuverlässig funktioniert und entsprechende Übertragungskosten verursacht. Jedoch entfällt bei dieser Variante für den einzelnen Nutzer die Investition in eine eigene Referenzstation. Der zentrale Vorteil der RTK-Navigation besteht neben der besseren Präzision darin, dass abgefahrene Spuren auch nach Jahren noch mit voller Genauigkeit wiederholt werden können, was insbesondere bei Reihenkulturen von grossem Vorteil ist. So kann beispielsweise der Traktor bei der Kartoffelernte im Herbst zentimetergenau die Spuren verfolgen, die beim Pflanzen gelegt wurden. Die als «Controlled Traffic Farming» bezeichnete konsequente Trennung von Fahr- und Wachstumsraum mit permanenten Fahrgassen ist die bisher am weitesten entwickelte Anwendung von RTK und wird derzeit vor allem in den USA und in Australien praktiziert.

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n  Markt | Elektronik

Abdeckung von «RTK Clue» mit den zwölf Basisstationen in der Schweiz. Weitere Anbieter operieren mit ähnlichen Karten.

lich? Eine «RTK Clue»-Jahreslizenz kostet für einen Empfänger (für jeden Empfänger ist eine Lizenz erforderlich) 820 Fr. Für jede zusätzliche Lizenz sinkt der Preis bis auf 150 Fr. ab der fünften Lizenz. Auf der Kostenseite fällt neben der jährlichen «RTK Clue»-Lizenz vor allem die Anschaffung des Lenksystems ins Gewicht. Auf bereits werkseitig vorgerüsteten Traktoren ist ein automatisches Lenksystem heute ab etwa 8000 Fr. realisierbar (mit RTK 12 500 Fr.). Wird für nicht vorgerüstete Fahrzeuge zusätzlich ein Lenkradmotor benötigt, kommt die Anschaffung

knapp 2000 Fr. teurer. Für den Empfang des Korrektursignals muss der Kunde zusätzlich eine SIM-Karte und ein Abo mit mindestens 250 MB Datenvolumen besorgen. Je nach Anbieter kostet ein solches Abo zwischen 5 und 20 Fr. monatlich. In Regionen mit schlechter Netzabdeckung kann es vorkommen, dass das RTK-Signal mit nur einem Netzanbieter nicht konstant verfügbar ist. Hier kann dann ein «Dual-SIM-Modem» Abhilfe schaffen, mit dem zwei Netze parallel genutzt werden können.

Vielseitiges Potenzial

RTK-Signale Wer in der Schweiz ein RTK-Signal nutzen möchte, hat neben «RTK Clue» die Auswahl zwischen drei weiteren Anbietern, die teilweise ein Netz von eigenen Basisstationen betreiben oder RTK-Signale vom Bund (Swisstopo) verwenden. Informationen zum Produkt «RTK2» respektive «RTK-Swissnet» von Grunderco finden sich auf www.studerlandtechnik.ch. Über das Produkt «Farm Net» der Robert Aebi Landtechnik AG finden sich Details unter www.robert-aebi-landtechnik. ch. Und Angaben zum «Agrar-Net» von GVS-Agrar (Agrar Landtechnik AG) finden sich unter www.agrar-landtechnik.ch.

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Der wirtschaftliche Nutzen eines RTKSystems ist wesentlich schwieriger zu erfassen als dessen Kosten. «Es fängt bereits damit an, dass man bei der Anschaffung einer neuen Maschine keine Spuranreisser mehr benötigt und so bereits einen bedeutenden Anteil der investierten Kosten einsparen kann», gibt Walter Remund zu bedenken. Neben der Einsparung von Betriebsmitteln muss auch der pflanzenbauliche Nutzen – beispielsweise durch regelmässiger wachsende und abreifende Bestände – bei der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit mit einbezogen werden. Die bessere Ausnut-

zung von guten Feldarbeitsbedingungen durch Arbeiten in der Nacht oder bei Nebel kann ein weiterer bedeutender Faktor sein. «Nicht zuletzt lassen sich je nach Einsatzprofil auch viele Mannstunden einsparen», sagt Walter Remund. So kann beispielsweise der Fahrer, weil er sich nicht mehr aufs Lenken konzentrieren muss, teilweise während der Arbeit andere Aufgaben wahrnehmen, so etwa bei der Pflanzung von Gemüse oder anderer Reihenkulturen. Oder der Fahrer kann länger und mit weniger Fehlern arbeiten, weil er nicht so stark ermüdet. Neben der grösseren Präzision ist die für Jahre gewährleistete Wiederholbarkeit von abgefahrenen Spuren der zentrale Vorteil eines RTK-Systems, in dem zweifellos noch ein grosses pflanzenbauliches Potenzial schlummern dürfte. Der Einsatz der streifenförmigen Bodenbearbeitung («Strip Till») im abgesetzten Verfahren ist nur eines von vielen Beispielen für dieses Potenzial. Viele weitere potenzielle Anwendungsgebiete von RTKLenkungen befinden sich erst in den Kinderschuhen oder sind noch wenig bekannt (siehe Kasten). Mehr Details zum «RTK Clue»-Angebot finden sich unter www.rtk-clue-swiss.ch  n


EIN MANITOU MLT 625 ERLEICHTERT DIE ARBEIT MASSIV Auf dem weitläufigen Betrieb von Landwirt und Lohnunternehmer Albert Imhof fallen verschiedenste Handlingsaufgaben an. Was früher mit Traktor und Frontstapler oder von Hand erledigt wurde, nimmt heute der Manitou MLT 625 Teleskoplader ab. Seine Nutzer sind nach 600 Einsatzstunden völlig begeistert. Jeden Tag zählen sie auf seine Unterstützung. Mit Traktor und Schneepflug kümmert sich Albert Imhof um den Winterdienst über den Scheltenpass. War früher Bedarf auf dem Hof, musste er jeweils den Traktor auf Frontstapler umrüsten, was bei den zugefrorenen Hydraulikkupplungen alles andere als einfach war. Heute schnappt sich Albert Imhof nach der Schneeräumung den Manitou und erledigt nahtlos die Hofarbeit.

Rita und Albert Imhof fahren beide täglich mit dem Manitou

statt in den Dreck zu fahren. Das hält Maschine und Areal länger sauber. Zudem verfügt der MLT 625 stets über Kraftreserven. Ist der Teleskoparm in der hintersten Stellung, hebt der Manitou im Standgas drei Tonnen. Das ist von Vorteil bei den schweren Siloballen, die Albert Imhof mit anderen Maschinen aus seinem Fuhrpark zu pressen vermag.

Trotz hohem Gewicht hebt Albert Imhof seine Siloballen mit dem Manitou und Rundballenzange problemlos

Die Maschinen von Albert Imhof aus Ramiswil im Solothurner Jura wirken trotz vieler Einsatzstunden wie neu. Das verdanken sie der guten Pflege. So gepflegt wie seine Maschinen aussehen, so sorgfältig will Albert Imhof arbeiten. Dazu investiert er in durchdachte Maschinen wie den kompakten Manitou MLT 625. Grenzenlos vielseitig Der MLT 625 erleichtert seit zwei Jahren die tägliche Arbeit auf dem Hof und in der hügeligen Umgebung. Zu den Einsätzen gehören Misten mit der Greifschaufel, Material- und Ballenhandling mit den Palettengabeln oder Siloballen einlagern bzw. verladen mit der Rundballenzange. Daneben hilft der Manitou beim Wegunterhalt, beim Weidenputzen, bei Bauarbeiten oder bei Arbeiten im Gelände, wo geringe Kippneigung und Allradantrieb unentbehrlich sind.

Der Manitou bewährt sich mit verschiedenen Anbaugeräten beim Handling von unterschiedlichstem Material

Mit 4x4 und 4-Radlenkung behauptet sich der Manitou im Winterdienst ebenfalls. Traktionsstark und wendig bewegt er betonharte Schneemassen aus Lawinenniedergängen von der Strasse in nahegelegene Bäche. Weitere Annehmlichkeiten Beim Bau einer Mehrzweckhalle offenbarte der Manitou weitere Vorteile. Der tiefe Einstieg gehört dazu und die grosse Reichweite des Teleskoparms. So kommt es vor, dass Albert Imhof den Teleskoparm ausfährt,

Mit einer Hubhöhe von 6m ist der Manitou MLT 625 vielseitig einsetzbar.

MANITOU-VERTRETUNGEN

Zürich/Ostschweiz/FL/Tessin: Aggeler AG, 9314 Steinebrunn TG Tel. 071 477 28 28, www.aggeler.ch

Zentral-/Nordwestschweiz/Bern: A. Leiser AG, 6260 Reiden LU Tel. 062 749 50 40, www.leiserag.ch


n  Fütterungstechnik

Trotz oder gerade wegen des verhaltenen Marktverlaufs, präsentieren die Hersteller immer wieder Neuheiten.

Fokus auf Robustheit und Komfort Tiefe Milchpreise und zurückhaltende Käufer bestimmen heute die Verkaufszahlen der Futtermischwagen. Die Wiegesysteme entwickeln sich immer mehr zu eigentlichen Fütterungsmanagement-Systemen. Hersteller versuchen, den Kraftbedarf zu reduzieren, um so Treibstoff zu sparen. Ruedi Hunger 18

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Fütterungstechnik    n

Fremdbefüller müssen mit einem Hebefahrzeug beladen werden, dabei ist der direkte Blick auf die Wiegedaten ein grosser Vorteil.

Vertikale Selbstbefüller gibt es schon einige Jahre, sie sind aber immer noch eine Ausnahme.

Horizontale Futtermischwagen gibt es mit ein bis vier Mischschnecken. «Horizontal» bezieht sich auf die Lage der Schnecken.

Nach Schätzungen werden weltweit jährlich rund 12 000 Futtermischwagen (FMW) in unterschiedlichsten Bauarten produziert. Auf dem Markt sind mehr als 30 Hersteller mit insgesamt über 500 verschiedenen Modellen in Grössen zwischen 3 und 55 m³. Europaweit deckt das Segment der Vertikalmischer heute zwischen 80 und 90 % des Markts ab. Eine Marktübersicht findet sich im DownloadBereich auf www.agrartechnik.ch. Speziell in Europa werden neue FMW eher mit Zurückhaltung gekauft. Grösster Einflussfaktor ist der tiefe Milchpreis. Nicht nur Bauern, auch Hersteller hoffen daher auf steigende Milchpreise.

möglich sein. Schliesslich muss ein wirtschaftlicher Einsatz möglich sein.

derungen, diese liegen bei 5 – 6,5 kW / m³ (bis 8 m³) oder 4 – 5 kW / m³ (mehr als 8 m³).

Mischvolumen

Selbstfahrend oder gezogen

Das Mischvolumen ist abhängig vom Mischertyp, von der Anzahl Tiere und den Mischkomponenten. Agroscope Tänikon (Kaufmann) differenziert die Anforderungen je nach Heuanteil. Bei tiefem Heuanteil geht man von 0,2 m³ / Kuh (5 Kühe / m³) und bei 50 % Heuanteil von 0,25 m³ / Kuh (4 Kühe / m³) aus. Je nach Bauart weisen FMW 70 bis 90 % nutzbares Ladevolumen auf. Einschneckenmischer arbeiten nach dem «Maulwurf»-Prinzip, das heisst, das Mischgut wird zur Mitte gefördert und steigt dort nach oben. Daher ist genügend Leerraum erforderlich. Damit eine gute Durchmischung der eingefüllten Komponenten möglich ist, soll das Volumen zu mindestens 65 bis 70 % genutzt werden. Die Leistungsanforderungen eines Horizontalmischers liegen bei 6 – 8 kW / m³ (bis 8 m³) oder 4 – 6 kW / m³ (mehr als 8 m³). Vertikalmischer haben etwas tiefere Leistungsanfor-

Im Gegensatz zum gezogenen oder angehängten FMW wird beim Einsatz eines Selbstfahrers kein weiteres Fahrzeug benötigt. Sind die Entfernungen zwischen den Futterlagerorten gross, bietet der Selbstfahrer gewisse Vorteile. Über den Arbeitszeitbedarf von Selbstfahrern gibt es verschiedene Angaben, danach liegen die Zeitvorteile gegenüber dem gezogenen FMW zwischen 0 und 50 %. Generell sind die betrieblichen Voraussetzungen viel entscheidender als die Wahl der Bauart.

Auswahlkriterien Die Auswahl der richtigen Fütterungstechnik wird bestimmt durch die Bestandesgrössen und das Leistungsniveau der Kühe. Weiteren Einfluss haben die Anzahl zur Verfügung stehender Arbeitskräfte und das Aufstallungssystem. Zudem sind die räumlichen Verhältnisse (Entfernungen, Anzahl Futterlager und Ställe) mitbestimmend. Schliesslich ist die Maschinen- und Kapitalausstattung mitentscheidend.

Ein Fremdbefüller erfordert zusätzlich einen Front-, Teleskop- oder Hoflader. Das Befüllen kann ebenso mit Kran oder Silo-Obenentnahmefräse erfolgen. Notwendig sind folglich zwei Traktoren/ Fahrzeuge. Schliesslich sind entsprechend breite und hohe Durchfahrten erforder-

Wichtige Punkte zur Arbeitsplatzorganisation

Anforderungen Neben einfacher Bedienung wird ein «angepasstes» Misch- und Transportvolumen angestrebt. Angepasst heisst, der FMW soll im Verhältnis zu seinem Volumen nicht zu gross oder zu klein sein. Grösse auf Vorrat kaufen macht keinen Sinn. Heute können bei Bedarf insbesondere Vertikalmischer modular erhöht oder vergrössert werden. Erwartet werden hohe Mischgenauigkeit, hohe Fräsleistung und Einfräsgenauigkeit beim Selbstfüller. Zudem wird erwartet, dass vom Futtereinfräsen bis zum Futteraustrag nur geringe Strukturveränderungen auftreten. Bei der Vorlage soll ein gleichmässiger Futteraustrag

Fremd- oder Selbstbefüller

Kleine und mittlere Betriebe mit einfachen und engen Durchfahrten setzen vielfach auf kleine Selbstfahrer mit elektrischem (oder motorischem) Antrieb. Bild: C. Jenni

•  Alle Futterkomponenten sollten möglichst an einem Ort gelagert/vorhanden sein. •  Das Befüllen der FMW soll voll mechanisiert sein. •  Die Anzahl der Komponenten muss bei der Fütterungsplanung überprüft werden (evtl. Vormischungen machen). Auch 10 oder 12 Mischkomponenten garantieren keine höhere Milchleistung oder bessere Tiergesundheit, Mehrarbeit ist aber garantiert. •  Gute Sandwich-Silage halbiert die Wegstrecken. •  Hoflader (oder andere geeignete Hebefahrzeuge) werden immer wichtiger. •  Zeitfresser wie Behelfssilo, RB-Silage oder Schimmelnester im Silo vermeiden. •  Mischrationen mit rund 40 % TS planen.

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n  Fütterungstechnik

lich. Fremdbefüller sind auch für den überbetrieblichen Einsatz geeignet. Umgekehrt benötigt der Selbstbefüller weniger Rüst- und Nebenzeiten. Es stehen nur ein Traktor, eine Maschine und eine Bedienperson im Einsatz. Der Manövrieraufwand am Fahrsilo ist höher, nicht zuletzt weil die Sicht nach hinten eingeschränkt ist. Die zusätzliche Befülltechnik erhöht das Eigengewicht und den Wartungsaufwand. Gezogene Selbstfüller mit Fräse brauchen mehr Zeit (durchschnittlich +9 Sekunden pro Kuh  /  Tag). Dies insbesondere, weil mehrmaliges Rangieren am Fahrsilo notwendig ist. Je nach Hersteller ist der Fräsvorgang verhalten schnell. Schliesslich braucht das Putzen der Futterresten zusätzliche Zeit.

Horizontal- oder Vertikalmischer Horizontalmischer werden als Einschnecken- oder Mehrschneckenmischer angeboten. Zu Beginn der FMW-Entwicklung waren die Horizontalmischer das dominierende System. In den vergangenen Jahren wurden sie mehr und mehr durch Vertikalmischer abgelöst. Die kleinen und mittleren Modelle besitzen eine stehende Mischschnecke. Grosse FMW werden mit zwei bis drei Vertikalschnecken ausgestattet. Bauartbedingt sind Vertikalmischer in der Regel höher als Horizontalmischer.

Haspel- und Turbinenmischer Haspel- und Paddelmischer nehmen eine Sonderstellung ein. Dieses Mischsystem ist weniger verbreitet. Hersteller und Betriebe, die solche FMW einsetzen, betonen die strukturschonende Arbeitsweise. Turbinenmischer sind relativ strukturschonend, haben in den letzten Jahren aber an Bedeutung verloren. Sie werden vielfach dort eingesetzt, wo mit der gleichen Maschine Futter gemischt und anschliessend Stroh eingestreut oder eingeblasen wird.

Heute werden vermehrt Vertikalmischer mit Zusatzgebläse zum Einstreuen ausgerüstet.

Ausrüstungsmerkmale Die meisten FMW können mit einem Schneidwerk oder mit Messern ausgerüstet werden. Langes Futter wird dadurch schneller und besser zerkleinert. Vorteilhaft ist ein hydraulisches Ein- / Ausschalten der Messer, damit auf wechselnde Einsatzbedingungen rasch reagiert werden kann. Eine Waage muss sein. Unterschieden wird zwischen Waagen, bei denen die einzelnen Futterkomponenten aufaddiert werden, und solchen, die programmierbar sind. Wichtig ist, dass die Zahlen auf dem Display gross und gut leserlich sind und von verschiedenen Positionen aus eingesehen werden können. Der Futteraustrag geht unterschiedlich von statten: Bei vielen FMW erfolgt er seitlich durch einen Schieber, andere tragen die Mischung über ein Förderband oder über Förderketten aus. Dies kann hinten, seitlich oder vorne der Fall sein, zudem wird zunehmend die Möglichkeit des beidseitigen Austrages angeboten. Aufgrund der besseren Einsicht ist es vorteilhaft, wenn der Futteraustrag vorne stattfindet. Unterschiede bestehen in der Austragshöhe. Wichtig ist, dass das Futter nicht von den Rädern überfahren wird.

Selbstfahrer sind die «Königsklasse» bezogen auf Leistung, Ausrüstung, aber auch Preis. Sie eignen sich für Betriebe ab 100 Kühe und für den überbetrieblichen Einsatz.

Elektrische Antriebskonzepte nehmen zu. Sie sind leise und unabhängig von einem Traktor. Bild: R. Hunger

Fazit FMW erleichtern in erster Linie die Arbeit und reduzieren die Arbeitszeit für die Fütterung. Aus verschiedenen Grundfutterkomponenten (und Kraftfutter) kann eine Totalmischration hergestellt werden, bei der die Kühe nicht mehr selektioniert fressen/auslesen können. Dass am Schluss mit dem Futtermischwagen eine Leistungssteigerung erzielt wird, ist nicht in jedem Fall garantiert. Nach wie vor wird dies durch die Qualität der Grundfutter bestimmt. Minderwertiges Futter wird auch im Mischwagen nicht besser.  n

Vertikale Futtermischwagen sind mit bis drei vertikal arbeitenden Mischschnecken ausgerüstet.

Tabelle: Maschinenkosten von Futtermischwagen Auszug Agroscope-Transfer 142/2016 «Maschinenkosten» (September 2016)

Grösse

AE ‌/ ‌Jahr

50

919

2.40 / h

23.00

7 m³

400

3927

3.17 / Fu

29.00

Futtermischer, Elektromotor (4 kW) FMW gezogen, Messer, Waage

20

Fixe Kosten ‌/ ‌Jahr

Variable Kosten‌ ‌/  AE

Richtwert Fr.‌ ‌/  h

Richtwert Fr.‌ ‌/ ‌AE

14.50 / Fu

FMW gezogen, Messer, Waage

12 m³

400

4959

3.98 / Fu

36.00

18.00 / Fu

FMW gezogen, Schneidschild, Waage

7 m³

400

5445

4.13 / Fu

40.00

20.00 / Fu

FMW gezogen, Schneidschild, Waage

12 m³

400

7104

5.40 / Fu

50.00

25.00 / Fu

Fräs- und Mischwagen mit Waage

14 m³

400

6594

4.50 / Fu

46.00

23.00 / Fu

Fräs- und Mischwagen mit Waage

18 m³

400

7972

4.55 / Fu

54.00

27.00 / Fu

Selbstfahrender Fräs-/Mischwagen (130 kW)

17 m³

1400

22 664

8.94 / Fu

112.00

28.00 / Fu

Schweizer Landtechnik  10 2016


Fütterungstechnik    n

Tabelle: Vor und Nachteile verschiedener Futtermischwagen-Systeme Selbstfahrer

+  alle Arbeiten werden mit einer Maschine erledigt +  flexibler Einsatz bei verschiedenen Silos und Ställen +  wendig und einfach zu rangieren +  alle Funktionen überschaubar +  saubere und glatte Futterentnahme +  sehr genaue Befüllung +  Einmannbetrieb

–  hoher Anschaffungspreis, daher nur für Grossbetriebe oder überbetrieblichen Einsatz geeignet –  Arbeitsplatzbelastung (Lärm) –  Einzweckmaschine –  hydrostatischer Antrieb –  Auslastung von 500 Sunden / Jahr notwendig –  für Tierzahlen ab 100 Stück

Fremdbefüller

+  geringer Leistungsbedarf +  auch für kleinere Traktoren geeignet +  flexibel bei der Befüllung +  einfache Bauweise +  geringer Wartungsaufwand +  günstig, wenn Frontlader vorhanden ist +  Entnahme- / Befüllleistung bei entsprechender Entnahmetechnik hoch +  kein zusätzliches Manövrieren bei zentraler Futterlagerung

–  zweites Fahrzeug notwendig –  ebenso ist eine zweite Person notwendig –  Entnahmestellen sollten möglichst zentral liegen –  je nach Entnahmegerät ist keine saubere Anschnittfläche möglich

Gezogene Selbstfüller

+  nur ein Traktor und eine Maschine sowie eine Bedienperson notwendig +  kurze Rüst- und Nebenzeiten

–  mehr Manövrierzeit am Fahrsilo –  schlechte Sicht nach hinten –  zusätzlicher Leistungsbedarf –  Wartungsaufwand für Entnahmetechnik –  Futterkomponenten ausserhalb des Silos bedingen zusätzliches Ladegerät –  Hochsilos erfordern Obenentnahmefräse –  höhere Kosten

Vertikalmischer

+  schonender Mischvorgang, gutes Mischen +  hervorragende Eignung für Grossballen +  variable Schneideinsätze möglich +  beidseitiger Austrag möglich +  kompakte Bauweise

–  Eigenbefüllung nur bedingt –  evtl. Austragsprobleme mit langem Futter –  hohe Bauform (wird zum Teil durch angepasstes Fahrwerk kompensiert)

Horizontale 1- und 2-Schnecken-Mischer

+  einfache Bauweise und einfacher Antrieb +  geringerer Leistungsbedarf als ¾-Walzen +  kurze Mischzeiten bei feuchtem Futter +  problemlose Fremdbefüllung +  relativ günstiger Anschaffungspreis

–  Volumen kann nicht voll ausgenutzt werden –  Grossballen mit Einschränkungen –  gleichmässige Befüllung erforderlich –  bei langem Futter hoher Leistungsbedarf –  bei nasser Silage Gefahr der Verpressung

3-Schnecken-Mischer, offene Rührwelle

+  hohe Mischwirkung bei allen Futterkomponenten +  mit Messern auch für langes Futter einsetzbar

–  längere Mischdauer als 4-Schnecken-Mischer –  als Selbstfüller tiefere Leistung als 4-Schnecken-Mischer –  Grossballen mit Einschränkungen –  geschlossene Rührwelle verlängert die Mischzeit gegenüber der offenen Rührwelle

+  Selbstbefüllung möglich +  geringe Vermusungsgefahr +  mit geschlossener Rührwelle bessere Eignung für Grossballen 4-Schnecken-Mischer

+  gute Mischgenauigkeit +  kurze Mischzeit +  gute Eignung für Grossballen +  gute Eignung für Eigen- und Fremdbefüllung +  mit Schneideinsatz sehr guter Zerkleinerungseffekt

–  Vermusungsgefahr bei strukturarmem und nassem Futter –  höherer technischer Aufwand als bei anderen FMW –  höherer Leistungsbedarf –  höherer Anschaffungspreis

Haspel/Paddelmischer

+  schonende Futterbehandlung +  keine Strukturveränderungen +  einfache Bauweise +  geringer Leistungsbedarf

–  keine Futterzerkleinerung –  kurz geschnittene Silage erforderlich –  keine direkte Rundballeneingabe –  Mischgenauigkeit durch Befüllung beeinflusst –  keine Selbstbefüllung möglich –  eventuelle Messer benötigen viel Kraft

10 2016  Schweizer Landtechnik

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n  Fütterungstechnik

Silage-Handling mit dem Lader Die Vielfalt an Silage-Entnahmegeräten für Front-, Hof- und Teleskoplader hat in den letzten Jahren zugenommen – von den einfachsten Greifzangen über Verteilschaufeln bis hin zu Spezialgeräten, die der Funktion eines selbstbefüllenden Mischwagens sehr nahekommen. Ruedi Burkhalter

Herkömmliche Silage-Greifschaufeln können vielseitig genutzt werden.

Viele Viehbetriebe sind in den letzten Jahren markant gewachsen und benötigten grössere Siloanlagen, aus denen täglich wachsende Mengen Silage entnommen werden müssen. Auf Betrieben, die aus Kapazitäts- und arbeitswirtschaftlichen Gründen auf Flachsilo umstellen, stellt sich die Frage, wie diese Mengen an Silage aus dem Flachsilo entnommen und verfüttert werden sollen.

Entnahme beeinflusst Futterverluste Während dem Einlagern von Silage heute viel Zeit und Aufmerksamkeit gewidmet wird, wird bei der Entnahme häufig noch zu wenig auf den Erhalt der Qualität geachtet. Nicht wenige Viehhalter verlieren viel Geld durch unnötige Futterverluste. Bei der Anschaffung eines Entnahmege22

Schweizer Landtechnik  10 2016

Bilder: R. Engeler / zvg

räts stellt sich deshalb die Frage, ob eventuell am falschen Ort gespart wird: Bleibt die Anschnittfläche bei der Entnahme fest und unversehrt, kann dies je nach Silageart und Entnahmegeschwindigkeit zu deutlichen Kosteneinsparungen führen. Besonders für Betriebe, die nicht mit einem Mischwagen arbeiten möchten oder können, besteht ein wachsendes Angebot an vielseitig einsetzbaren Anbaugeräten für Front- oder Hoflader als kostengünstige Alternative. Aber auch Betriebe mit fremdbefülltem Mischwagen oder stationären Mischern benötigen ein Anbaugerät für die Silageentnahme. Bei der Auswahl eines solchen Anbaugeräts müssen Faktoren wie Platzverhältnisse, Anforderungen an ein Trägerfahrzeug oder Vielfalt der zu ver-

arbeitenden Futtermittel berücksichtigt werden.

Reissen, schneiden oder fräsen In einem ersten Schritt können die auf dem Markt erhältlichen Anbaugeräte nach der Art der Entnahme in die drei Verfahren «Reissen», «Fräsen» und «Schneiden« unterteilt werden. Am einfachsten und günstigsten lässt sich die Silage mit reissenden Zangen oder Schaufeln entnehmen. Wenige bewegliche Teile, ein geringes Eigengewicht und kaum Verschleiss sind die Gemeinsamkeiten der Geräte dieser Kategorie. Bei der Reisszange bildet eine Reihe von Zinken die Unterseite des Futterbehälters. Die Zinken werden in die Silage gestossen, das Futter anschliessend durch Schliessen des beweglichen Reisskamms abgerissen und


Fütterungstechnik    n

gleichzeitig festgeklemmt. Mit diesem Gerät kann das Futter schnell und mit geringem Energieaufwand entnommen werden, jedoch wird für das Eindringen in das verdichtete Futter ein Trägerfahrzeug mit grosser Schubkraft benötigt. Ein Nachteil besteht darin, dass das auf den Boden fallende Futter – dies im Gegensatz zur Reissschaufel – mit der Reisszange nicht sauber aufgenommen werden kann. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass das Futter während der Fahrt in den Stall oder zum Futtermischwagen gegen unten und seitlich nicht durch einen dichten Behälter festgehalten wird und deshalb besonders bei lockerer Struktur grössere Verluste auftreten. Diese Geräte sind folglich nur für kurze Transportdistanzen geeignet.

Wenig Verluste mit Schaufel Anders wird mit der Reissschaufel gearbeitet. Damit wird das Futter zuerst mit dem beweglichen Reisskamm aus dem Stock gerissen und anschliessend aufgelockert, relativ sauber vom Boden des Silos aufgenommen und festgeklemmt. Diese Arbeitsweise stellt im Vergleich zur Reisszange geringere Anforderungen an die Schubkraft des Trägerfahrzeugs. Die Verluste während der Fahrt sind bei der Reissschaufel deutlich geringer als bei der Reisszange. Ein weiterer Vorteil der Schaufel besteht darin, dass sie auch für viele andere Anwendungen eingesetzt werden kann, so etwa für diverse Schüttgüter wie Hackschnitzel oder für Grüngut und Astmaterial. Ein gemeinsamer Nachteil von Reisszange und -schaufel ist deren wenig «silofreundliche» Art der Entnahme. Durch das Heraus­reissen der Silage entsteht eine unsaubere, teilweise aufgelockerte Oberfläche, die das Eindringen von Sauerstoff begünstigt und so eine erhöhte Anfälligkeit für Nachgärungen nach sich zieht. Insbesondere Betrie-

Dieses Gerät ist ein Kompromiss zwischen Schaufel und Zange.

be mit einem geringen täglichen Vorschub im Fahrsilo und Ganzjahresentnahme sollten folglich von der Wahl eines reissenden Geräts absehen. Mit verschiedenen Weiterentwicklungen versuchen die Hersteller von Reisszangen und -schaufeln, deren Arbeitsweise zu optimieren. So sollen beispielsweise speziell geformte Zinken von Reisskämmen das Futter «besser» vom Stock trennen, sodass eine geringere Auflockerung zu einer saubereren Abbruchfläche führen soll, die einer mit Schneidwerkzeugen nahekommen soll.

Saubere Sache, aber hohes Gewicht Die besten Resultate in Bezug auf Futterverluste liefern schneidende Geräte wie der gute alte Siloblockschneider und die Schneidzange. Sie hinterlassen im Silo eine saubere Anschnittfläche praktisch ohne gelockerte Futterpartien. Die Herausforderung bei der Schneidzange besteht darin, dass der Schneidvorgang eine enorme hydraulische Kraft benötigt. Dies hat einerseits den Nachteil, dass solche Zangen ein relativ hohes Eigengewicht aufweisen und deshalb anderseits bei einer gegebenen Tragfähigkeit des Frontoder Hofladers in der Regel ein geringeres Nutzvolumen bieten können. Schneidzangen erzeugen kompakte, saubere Futterblöcke und sind deshalb besonders über Betriebe geeignet, die Silage für einen längeren Zeitraum entnehmen und lagern möchten. Solche Blöcke können den Tieren entweder von Hand verabreicht werden, sie eignen sich aber auch gut für die Befüllung von Futtermischwagen oder automatischen Fütterungsanlagen. Als kostengünstige Alternative können solche Futterblöcke auch mit

Dieses Werkzeug vereint die Vorteile von der Dichtheit einer Schaufel und der Schneidzange.

einfachen Verteilfahrzeugen weiterverteilt werden. Als Beispiel sei hier eine Zusatzausrüstung erwähnt, die der Miststreuerhersteller Gafner seit Kurzem anbietet. Dank dieser Zusatzausrüstung mit Spezialmessern lassen sich solcher Miststreuer im Winter als Futterverteilgeräte einsetzen und damit deren Auslastung und Nutzen erheblich steigern. Auf vielen Betrieben wird neben dem Flachsilo aus logistischen Gründen ein Teil des Futters als Siloballen konserviert. Einzelne Modelle von Schneidzangen können einerseits zur Entnahme aus dem Fahrsilo und zusätzlich auch zum Aufschneiden von Rundballen eingesetzt werden, beispielsweise für die Beschickung von Futtermischwagen oder Stationärmischern. Da das Verarbeiten von Rundballen eine grosse Öffnungsweite erfordert, sind diese Zangen eher schwer. Das Modell «I75 Multi Shear» von Tanco beispielsweise weist ein beachtliches Eigengewicht von über 600 kg auf und ist somit für leichtgewichtige Laderfahrzeuge nicht geeignet.

Fräsende Geräte können auch verteilen In der dritten Kategorie werden schliesslich Geräte zusammengefasst, die mit einer Fräswalze für die Entnahme arbeiten. Es handelt sich dabei meist um schaufelförmige Behälter, die mit einem beweglichen Fräswalzen-Arm und teilweise zusätzlich mit Verteil- oder gar Mischtechnik ausrüstbar sind. Der französische Hersteller Emily bietet in dieser Kategorie das mit Abstand umfassendste Produktprogramm an. Diese Entnahmeschaufeln mit Entnahmefräse sind in vielen Grössen für kleine Hoflader bis hin zum schweren Radlader verfügbar. Sie können zusätzlich mit einem Paddelmischer ausgestattet werden, der die unterschiedlichen Silageschichten aus dem Flachsilo zu

Die Schneidzange «I75 Multi Shear» von Tanco kann auch Rundballen verarbeiten und ist dazu mit Folienrückhalter ausgerüstet.

10 2016  Schweizer Landtechnik

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n  Fütterungstechnik

Die Entnahme- und Verteilschaufel «BD 1400» von MX ist mit einer Austragungsschnecke und Mischsternen ausgerüstet.

Emily bietet Schaufeln mit Entnahmefräse und Paddelmischer in zahlreichen Versionen und in allen Grössen an.

Die Entnahme- und Verteilschaufel von Desvoys lässt sich per Schnellverschluss mit einem Futteranschieber bestücken.

einer homogenen Mischung verarbeiten kann. Zusätzlich lassen sich auch weitere Futterkomponenten wie Stroh oder Kraftfutter beimischen. Die Mischung lässt sich anschliessend direkt mit der Schaufel auf der Futterachse verteilen, weshalb diese Geräte einen vergleichbaren Nutzen bieten wie ein Futtermischwagen, dies allerdings mit einem deutlich geringeren Nutzvolumen. Geräte mit Fräswalze können in der Regel auch Rund- und Quaderballen verarbeiten und bieten somit eine grosse Einsatzvielfalt.

darüber angeordneten Mischsternen ausgerüstet. Sie ist für die Siloentnahme wahlweise mit einem Reisskamm oder einer Fräswalze erhältlich. Die Austragung kann einseitig oder als Option beidseitig erfolgen. Diese Verteilschaufeln sind mit einem Hochleistungsgetriebemotor ausgestattet, der auch mit Grassilage eine schnelle Austragung ermöglichen soll. Weil der Motor platzsparend in der Schnecke montiert ist, erhöht sich die Kapazität der Schaufel. Sie hat den Vorteil, dass sie, wenn die automatische Öffnungsklappe geschlossen ist, eine perfekte Dichtigkeit beim Befüllen und beim Fahren bietet. Die automatische Öffnungsklappe bedarf keiner eigenen hydraulischen Funktion, deshalb reichen zwei hydraulische Steuergeräte. Als Besonderheit ist für dieses Gerät optional eine Zerkleinerungsvorrichtung lieferbar, mit der beispielsweise aufgenommene Futterrüben oder Ähnliches direkt bei der Austragung zerkleinert und direkt verteilt werden können.

Geräte, die von der Entnahme im Fahrsilo bis zum Verteilen auf der Futterachse mehrere Arbeitsschritte übernehmen, sind aus verschiedenen Gründen interessant. Einerseits ermöglichen es solche Geräte für kleinere Hoflader auch jenen Betrieben, die ihre Futterachse aus Platz-

gründen nicht mit Traktoren befahren können, einzelne oder mehrere Schritte in der Futterlogistik zu mechanisieren. So bieten einige Hofladerhersteller auch bereits zu kleineren Modellen Anbaugeräte wie Schneidzangen und Futterverteiler mit Entnahmefräsen an. Mit dieser Technik lässt sich auch in verwinkelten und tiefen Gebäuden komfortabel arbeiten. Allerdings ist die Leistungsfähigkeit durch das kleine Nutzvolumen und die Hydraulikleistung des Laders begrenzt, für kleinere Betriebe aber durchaus genügend. Grössere Betriebe mit entsprechend schweren und leistungsfähigen Trägerfahrzeugen haben eine deutlich grössere Auswahl an Anbaugeräten. Auf allen Betrieben kann der Einsatz eines Ladefahrzeugs für die Fütterung vor allem auch organisatorische Vorteile haben: Während der saisonalen Arbeitsspitzen lässt sich die Fütterung unabhängig von Traktoren erledigen, wodurch man sich aufwendige Umhängemanöver ersparen kann. Kostenvorteile bietet das Füttern mit einem Lader vor allem dann, wenn das Trägerfahrzeug bereits vorhanden ist. Die Preise für die beschriebenen Geräte bewegen sich von 2000 Franken für kleinere, einfache Greifwerkzeuge bis weit über 30 000 Franken für grössere Anbaugeräte mit Entnahme-, Misch und Verteilfunktion in einem breiten Band.  n

Quappen bietet Mischbehälter mit mes­ serbestückten vertikalen Mischschnecken in verschiedenen Grössen an.

Einige Hofladerhersteller bieten Behälter mit Entnahmefräse und Austragungsfunktion bereits mit Breiten unter einem Meter an.

Vertikale Mischschnecke mit Messern Eine noch neue Kategorie von Entnahmeund Verteilgeräten mit Mischfunktion sind solche, die in Form eines Mischbehälters mit vertikalen, mit Schneidmessern bestückten Mischschnecken konstruiert sind. Solche Geräte werden beispielsweise vom niederländischen Hersteller Sieplo oder vom deutschen Hofladerhersteller Quappen gefertigt und können sowohl wie eine Schaufel als auch durch eine Fräswalze befüllt werden. Einige Gerätehersteller bieten gewisse Geräte im Baukastensystem an. Als Beispiel kann hier die Futterentnahme- und Verteilschaufel «BD 1400» von MX genannt werden. Diese spezielle Schaufel wird mit einer Austragungsschnecke und

Dieses Gerät von Sieplo macht den Lader mit einer Entnahmefräse und vertikalen Mischschnecken zum Mischwagen.

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Schweizer Landtechnik  10 2016

Fazit


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n  Fütterungstechnik

Beim Vicon «Shredex» wird das Futter in Form von Heu und Silage über die Futterrutsche direkt auf dem Futtertisch abgelegt.

Universelle Bindeglieder Zwischen den Anbau-Entnahmegeräten für Hebefahrzeuge und den selbstfüllenden Futtermischwagen gibt es eine «Übergangszone» für gezogene oder selbstfahrende Entnahmegeräte. In dieser Produktgruppe finden sich sowohl Einzweck- wie auch Mehrzweckgeräte. Ruedi Hunger Diese Universalgeräte eignen sich für verschiedene Anwendungen. Grundvoraussetzung ist ihre Eignung für verschiedene Einsatzgebiete mit dem Schwerpunkt Selbstentnahme im Silo und / oder Selbstaufnahme von Rundballen. Meistens sind es Anbaugeräte für schwere Traktoren, die mit einem Aufsattelfahrwerk ausgestattet wurden. Damit können diese Geräte auch mit entsprechend kleineren (leichteren) Traktoren betrieben werden. Eigentliche Selbstfahrer gibt es in dieser Kategorie nur wenige.

ELHO Das finnische Familienunternehmen ELHO baut unter anderem Maschinen zur Erleichterung der Fütterung. Der gezogene Auflöse- und Dosierwagen «CrossCut» 26

Schweizer Landtechnik  10 2016

löst sowohl Grassilo- als auch Strohballen auf und verteilt sie. Der Wagen hat zur Aufnahme eine Ladeschaufel, kann aber auch fremdbefüllt werden. Der Austrag erfolgt mittels Gebläse (Durchmesser 199 cm). Das Gerät wiegt 2200 kg.

Gruber Gruber Landtechnik (Ampfingen / Oberbayern) baut den «Silomax» als gezogenes oder selbstfahrendes Entnahme- und Austraggerät für Gras- und Maissilage. Entnommen wird mittels Reisskamm am Teleskoparm. Zwei Auflösewalzen lockern das Futter, das links oder rechts ausgetragen wird. Die gezogene Variante und der Selbstfahrer werden in Grössen von 2,6 bis 5,0 m3 gebaut. Der Selbstfahrer hat eine Fahrzeughöhe (inklusive Kabine) von 238 cm.

Jeantil Jeantil hat ein klassisches 3-Punkt-Siloentnahme- und -Verteilgerät mit einem Aufsattelfahrwerk ausgerüstet. Das Fassungsvermögen liegt bei 2,4  m3. Entnommen wird mit einem nicht teleskopierbaren Arm / Reissschild. Ein sogenannter Segmentauflöser löst das vom Kratzboden zugeführte Futter auf. Das Futter kann wahlweise links oder rechts ausgetragen werden.

Kuhn Kuhn hat zwei unterschiedliche gezogene Siloentnahme- und Verteilgeräte im Programm. Der «Polycrock» ist ein gezogenes Entnahme- und Austraggerät mit hydraulischem Entnahmeschild. Das 1200 kg schwere Gerät kann (abgesenkt) bis in eine Höhe von 3 m hoch entneh-


Fütterungstechnik    n

men. Dosierwalzen und Kratzboden sind hydraulisch angetrieben. Unter der Bezeichnung «Primor» ist ein weiteres gezogenes Gerät im Verkaufsprogramm von Kuhn, das sowohl als Einstreu- als auch als Siloverteilgerät gedacht ist. Das Gerät gibt es in verschiedenen Grössen, ab 3,5 m3. Der Austrag erfolgt über ein Gebläse.

Lucas G Der französische Fütterungstechnikhersteller Lucas G hat mit dem «Casto r + G» einen Siloentnahme-, Verteil- und Einstreuwagen im Programm. Das gezogene Gerät gibt es ab 3,5 m3 Ladekapazität. Entnommen bzw. befüllt wird mittels hydraulischen Reiss-Schild. Zwei Dosierwalzen lösen des Futter (oder Stroh) auf. Der Austrag erfolgt über eine Gebläse-Turbine. Das universell verwendbare Gerät erreicht Einstreulängen bis rund 15 m.

McHale McHale verkauft ein Silage- und Strohverteilgerät ohne Eignung zur Selbstfüllung am Fahrsilo. Die Maschine zeichnet sich durch ein 2-Stufen-Getriebe aus, um die Drehzahl zum Einstreuen oder Futterausbringen zu erhöhen bzw. zu verringern. Beladen wird mit dem rückseitigen Kammerdeckel. Der Futteraustrag erfolgt mittels Wurfrad-Turbine. Die Ladekapazität für Rundballen beträgt 2 × 1,5 m.

schild mit geschraubten Messern. Der Futteraustrag erfolgt links oder rechts. Neben der Selbstfahr-Variante gibt es den «Siloblitz 401» auch als Drei-Punktund als Anhägemaschine mit einem Einachs-Fahrwerk.

Tomahawk In Cornwall (GB) beheimatet ist die Teagle Machinery Ltd, Herstellerin von Tomahawk-Einstreu- und -Futterverteilmaschinen. Vier Geräte sind fahrbar oder als Anhängemaschinen mit einem Fassungsvermögen von 3,5 m3 bis 10 m3 erhältlich. Die Maschinen sind mit zwei Auflösewalzen und einer Austrag-Turbine ausgerüstet. In der Variante «Dual Chop» gibt es eine Fräswalze für Stroh (ca. 5 cm kurz). Rundballen können mit der Heckklappe aufgenommen werden.

Trioliet Mit dem «UKW 3500» hat Trioliet ein klassisches Entnahmegerät für den Fahrsilo auf dem Markt. Entnommen beziehungsweise gefüllt wird mit einem Uförmigen Schneidschild (1,23  m breit), welches über zwei Ladearme hydraulisch betätig wird. Maximal 3 m3 Laderaum stehen zur Verfügung. Der Futteraustrag erfolgt mittels Verteilwalzen links oder rechts. Dazu kann der Kratzboden stufenlos reguliert werden.

Kverneland / Vicon Mayer / Siloking Die Firma Mayer / Siloking hat mit dem «Silokamm» ein Anhängegerät zur Silageentnahme und -verteilung im Programm. Der Silokamm stellt keine grossen Ansprüche an den Traktor. Die Entnahme erfolgt über einen Doppelrohr-Teleskoparm mit einem Entnahmeschild. Der Austrag erfolgt links oder rechts. Das Gerät wiegt zwischen 1680 und 1880 kg und hat eine Nutzlast, die ebenfalls in diesem Bereich liegt. Das (Lade-)Volumen beträgt 3,6 oder 4,2 m3. Den Silokamm gibt es auch in der Variante Selbstfahrer. Dieses Baumuster wird von einem 24-kW-Dieselmotor angetrieben.

Strautmann Strautmann & Söhne in Bad Laer (D) baut im Bereich der Entnahme- und Verteiltechnik einen echten Selbstfahrer. Der aus einem Triebkopf (Thaler-Hoflader) und dem Siloblitz aus dem eigenen Hause gebaute «Siloblitz 401 FS» befüllt mit einem hydraulischen Kratzschild mit Reisszähnen. Optional gibt es ein Stech-

Trioliet hat ein klassisches, fahrbares Entnahmegerät für Fahrsilos im Programm.

Der «Primor» von Kuhn ist ein typischer Vertreter der Kombi-Geräte. Mit ihnen kann sowohl Futter ausgetragen als auch Stroh eingeblasen werden.

Kverneland / Vicon baut mit dem «Shredex» ein Gerät, mit dem sowohl eingestreut als auch Heu und Silage auf den Futtertisch abgeladen werden kann. Die gezogenen Geräte sind mit einem 2Stufen-Getriebe ausgestattet. Sie sind 3 m3 oder 6 m3 gross. Eine beziehungsweise zwei Fräswalzen lösen das Futter (oder Stroh) auf. Der Austrag erfolgt über ein Wurf-Gebläse. Der Futteraustrag erfolgt über eine Futterrutsche. In der Version «PRO» ist der Shredex mit einer Fernbedienung für die Heckklappe ausgerüstet.

Walker Walker Technik aus Schwieberdingen (D) baut ein Gerät für Silage-, Heu- und Strohballen. Es ist ein reines Ballengerät ohne Eignung zur Futteraufnahme im Fahrsilo (eine Fremdbefüllung z. B. mit Silofräse ist möglich). Die Auflösewalze ist mechanisch angetrieben. Der Austrag erfolgt mittels Wurfrad rechts, zusätzlich gibt es einen drehbaren Auswurf (oben). Das Gerät gibt es in Grössen von 2,2 bis 6,8 m3.  n

Selbstfüllende Entnahmegeräte gibt es mit oder ohne Teleskoparm, das Entnahmeschild wird hydraulisch bewegt.

10 2016  Schweizer Landtechnik

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n  Impression | Einsatzbericht

Mittelklasse im Profi-Format: Lely «Tigo MR 50» in der Ausstattung «Profi» (mit Stirnwand) und mit zwei Dosierwalzen («D»).

Bilder: R. Engeler

Die Stirn bieten Lely hat im letzten Jahr mit neuen Modellen der Baureihe «Tigo MR» seiner Mittelklasse neuen Schwung verliehen. Die Schweizer Landtechnik konnte bei einem Testeinsatz das Modell «50 D Profi» mit multifunktionaler Stirnwand begleiten. Roman Engeler Mit den Rotorladewagen «Tigo MR» hat Lely seine Ladewagen im Mittelklassesegment kräftig aufgemöbelt und bietet nun auch in dieser Leistungsklasse technische Finessen, die bereits in den grösseren Serien «Tigo PR» und «Tigo XR» erfolgreich im Markt platziert werden konnten. So beispielsweise die multifunktionale und um 80° schwenkbare Stirnwand (Ausführung «Profi»), die nicht nur sechs Kubikmeter zusätzliche Ladekapazität ermöglicht, sondern noch weitere Funktionen beim Laden und Entladen übernehmen kann. 28

Schweizer Landtechnik  10 2016

Stirnwand Die bewegliche Stirnwand zeigte Lely erstmals vor vier Jahren bei der Präsentation der Grossladewagen «Tigo XR». Über dieses damals absolute Novum wurde in der Branche intensiv diskutiert. Die Vorzüge dieser Konstruktion haben die LelyIngenieure dazu bewogen, diese Stirnwand nun auch in der kleineren Baureihe «MR» (Ausführung «Profi») anzubieten. Die Stirnwand, sie ist muldenförmig ausgestaltet, lässt sich hydraulisch um 80° schwenken. Dadurch wird ein zusätzlicher Laderaum von rund 6 m3 geschaffen und

die Gewichtsverteilung des Wagens optimiert. Der gesamte Aufbau ragt damit über die Deichsel. Laut Lely soll der «Tigo MR 50 Profi» so mehr als einen Meter kürzer bauen als vergleichbare Ladewagen mit ähnlicher Kapazität. Die bewegliche Stirnwand kann aber noch weitere Funktionen übernehmen. Beispielsweise beim Laden: In einer ersten Phase bei ganz oder teilweise nach vorn geschwenkter Position wird der Futterstapel senkrecht aufgebaut. Wird die Wand nach hinten geschwenkt, kann das Futter zusätzlich verdichtet werden.


Einsatzbericht | Impression   n

Die multifunktionale Stirnwand kann um 80° schwenken, schafft 6 m3 zusätzliche Ladekapazität und übernimmt weitere Funktionen beim Laden und Entladen.

Wenn die Ladeautomatik aktiviert ist, dann messen Drucksensoren in den Hydraulikzylindern die Verdichtung und aktivieren automatisch den Kratzboden. Den gewünschten Auslösedruck kann man im Bedienterminal je nach Futter vorgeben. Der Kratzboden fördert dann in Intervallen so lange, bis ein zweiter Sensor im Heck «Wagen voll» meldet und ein akustisches Signal abgibt. Anschliessend bewegt sich die Stirnwand dann in zwei Schritten ganz nach vorne, bis der Wagen ganz gefüllt ist. Weiter dient die bewegliche Stirnwand als Hilfe beim Entladen, indem das Futter nach hinten gedrückt und der Kratzboden beim Anlaufen weniger belastet wird.

DerPick-up ist 1,80 m breit, weist fünf ungesteuerte Zinkenreihen auf, wird mechanisch über Ketten angetrieben und ist per Freilaufkupplung gegen Überlast gesichert.

Links und rechts sind nachlaufende Tasträder angebracht, die über Lochkulissen in der Höhe verstellbar sind. Als Option gibt es eine mittig unter dem Pickup montierte Stützrolle, die dann Sinn macht, wenn man oft auf unebenen Flächen fahren muss. Der Rotor ist fünfreihig und wendelnd aufgebaut, mir einer Rutschkupplung abgesichert und wird – in bekannter und bewährter Mengele-Technik – über die Zahnräder direkt angetrieben. Im Vergleich zum Kettenantrieb ist diese Bauweise zwar einiges schwerer, hat aber den Vorteil geringerer Geräuschemissionen und soll auch nahezu verschleissfrei arbeiten.

31 Messer Futteraufnahme und -übergabe Aufgenommen wird das Futter von einem 1,80 m breiten, geschobenen Pick-up. Er weist fünf ungesteuerte Zinkenreihen auf, wird mechanisch über Ketten angetrieben und ist per Freilaufkupplung gegen Überlast gesichert. Der Abstand der Zinken beträgt 54  mm. Dank der mittigen Aufhängung ergibt sich links und rechts ein Pendelweg von 15 cm.

Die Bauweise des Schneidwerks wurde ebenfalls von den grösseren Baureihen «XR» und «PR» übernommen. Es umfasst 31 Messer, die mechanisch mit einem Schlüssel in zwei Gruppen zugeschaltet werden können. Bei vollem Messersatz ergibt sich so eine theoretische Schnittlänge von 45 mm. Die Messer sind einzeln mit Knickfedern gesichert und können zentral entriegelt werden. Der

gesamte Messerbalken lässt sich seitlich wegschwenken. Zuvor müssen links und rechts die Verriegelungsbolzen gelöst werden.

Entladen Die Ladewagen der Baureihe «Tigo MR» können mit zwei oder drei Dosierwalzen bestückt werden («MR D»), die über eine zweiseitige, per Nockschaltung abgesicherte Weitwinkel-Gelenkwelle angetrieben werden. Optional gibt es ein hydraulisch angetriebenes, 70 cm breites Querförderband mit links- oder rechtsseitigem Auswurf. Der Kratzboden besteht aus Holz. Die vier Ketten weisen eine Bruchlast von 12,5 t auf. Der Kettenspanner ist vorne, unterhalb des Kratzbodens angebracht. Serienmässig ist der Antrieb mit einem 12-m / min-Getriebe ausgestattet. Der Antrieb erfolgt hydraulisch über ein hinten links angeflanschtes Getriebe. Als Wunschausrüstung gibt es ein zweistufiges Getriebe, das dann auch die Geschwindigkeit 24 m /min liefert. In Kombination mit Dosierwalzen kann die Geschwindigkeit des Kratzbodens stufenlos angepasst ➝ werden.

Steckbrief Rotorladewagen Lely «Tigo MR 50 D Profi»

Die optionale Nachlauf-Lenkachse wird über die Isobus-Steuerung und die Load-SensingHydraulik je nach Fahrgeschwindigkeit und bei Rückwärtsfahrt automatisch gesperrt.

Aufbau: zweigeteilter Kratzboden aus Holz, Seitenwände mit Trapezprofilen aus Stahl. Hydraulisch schwenkbare Stirnwand. Ladeautomatik. Dosierwalzen (zwei oder drei). 30,7 bis 33,7 m3 Volumen (nach DIN), 50 m3 bei mittlerer Pressung. Pick-up: 1,80 m, ungesteuert, 5 Zinkenreihen, 54 mm Zinkenabstand. Kettenantrieb mit Freilaufkupplung. Nachlaufgelenkte Stützräder links und rechts. Zentrale Stützrolle (Option). Rotor: fünfreihiger, spiralförmiger Aufbau. 25 mm breite Stege, direkter Zahnradantrieb. Schneidwerk: 31 Messer für 45 mm theoretische Schnittlänge. Einzelsicherung über Knickfedern. Zentrale Entriegelung. Nach links schwenkbar (Option). Masse: Länge: 8,83 m; Breite: 2,50 m; Höhe: 4,00 m; Stützlast: 2000 kg; Leergewicht: 6320 kg; zulässiges Gesamtgewicht: 18 t. Preis: ab Euro 67 500.– (exkl. MwSt.). (Herstellerangaben)

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n  Impression | Einsatzbericht

Scharfer Schnitt: Die 31 Messer zwischen den breiten Stegen des Rotors sorgen für eine theoretische Schnittlänge von 45 mm.

Fahrwerk Serienmässig bietet Lely eine hydraulische Knickdeichsel, die optional über einen Akkumulator schwingungsgedämpft ist. Die Kupplung zum Traktor erfolgt entweder über eine Oben- (dann beträgt das zulässige Gesamtgewicht 12 t) oder über eine Untenanhängung (maximal 18 t). Das verbundgefederte Tandemfahr-

«Tolle Leistung» Andreas Bärtschi aus Neubrunn bei Turbenthal ZH hat den Lely «Tigo MR 50 D Profi» im Mai zum ersten Schnitt und im Herbst dieses Jahres beim vierten Grasschnitt (Grassilage) eingesetzt. Als Zugfahrzeug kamen Traktoren mit Leistungen bis 150 PS zum Einsatz. Gefahren wurde mit Geschwindigkeiten um die 12 km / h, ohne damit aber an die Grenze zu gehen. Insgesamt habe ihn das Gerät überzeugt. «Der Ladewagen läuft äusserst ruhig, der Pick-up leistet saubere Arbeit, und die tadellos funktionierende Ladeautomatik sorgt dafür, dass sich das Futter gut und schön verdichtet im Laderaum aufbaut.» Bärtschi schätzt die Einstellmöglichkeiten bezüglich des Verdichtungsgrades, der über sensible Sensoren in den Hydraulikzylindern der beweglichen Stirnwand erfasst wird. Lobende Worte hat der Landwirt für die Schnittqualität übrig, die einfach sensationell sei. Bärtschi sieht den Grund dafür im Rotor mit den breiten Stegen. «Das Futter wird scharf und gleichmässig geschnitten, sodass es sich im Silo auch gut verdichten lässt.» Mit 4 m ist der Lely «Tigo MR 50 D Profi» allerdings etwas hoch, sodass Bärtschi bei der einen oder anderen Passage dann durchaus an gewisse Grenzen gestossen ist.

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Die Bedienung erfolgt wahlweise über das Traktor-Terminal, über das von Lely mitgelieferte Bediengerät mit Folientastatur oder aber über beide.

werk ist mit einer Zweileiter-DruckluftBremse und einer automatisch lastabhängigen Bremsanlage ausgestattet. Optional gibt es auch eine hydraulische Bremse. Die auf Wunsch verfügbare Nachlauf-Lenkachse kann über die IsobusSteuerung und die Load-Sensing-Hydraulik abhängig von der Fahrgeschwindigkeit und automatisch bei Rückwärtsfahrt gesperrt werden. Die Testmaschine war mit Reifen der Grösse «620 / 40 R22.5» ausgerüstet, maximal sind Reifen bis zur Dimension «710» möglich.

Isobus serienmässig In der «Profi»-Ausführung sind die «Tigo MR»-Modelle bereits standardmässig mit einer Isobus-Steuerung ausgestattet. Die Bedienung kann wahlweise über das im Traktor verfügbare Terminal, über das von Lely mitgelieferte Bediengerät mit Folientastatur oder aber über beide erfolgen. Mit der letztgenannten Variante kann sich der Fahrer beispielsweise die Funktionsinformationen über das Traktorterminal anzeigen lassen, hat via Folientastatur aber jederzeit den Schnellzugriff auf Pick-up, Kratzboden, Stirnwand, Lenkachse oder Dosierwalzen.

Die hydraulischen Funktionen des Ladewagens werden über ein Load-SensingSystem gesteuert. Der Ladewagen kann aber auch mit konventioneller Ölversorgung gefahren werden, sind doch für beide Varianten entsprechende Hydraulik-Komponenten verbaut,

Fazit Der Lely «Tigo MR 50 D Profi» ist ein ausgereifter Ladewagen, der seine Stärken dank dem überarbeiteten Schneidwerk mit seiner Schnittqualität vor allem in der Grassilage ausspielen kann. Wegen der schwenkbaren Stirnwand und des damit verbundenen Mehrvolumens ist der Wagen kürzer als vergleichbare Produkte mit gleicher Ladekapazität.  n

Video zum Lely «Tigo MR 50 D Profi» Weitere Filme zu landtechnisch interes­­­s anten Themen auf unserem Youtube-Kanal «Schweizer Landtechnik»

Der zweigeteilte Kratzboden wird über vier Ketten angetrieben, serienmässig mit einem 12-m / min-Getriebe, optional gibt es Zweistufen-Getriebe (12 / 24 m / min).


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n  Impression | Einsatzbericht

Die einfache Handhabung, das genaue Streubild und die exakte Konstruktion des «ZA-TS 2000» haben die Partner der Betriebsgemeinschaft «Grillon» überzeugt. Bilder: G. Monnerat

Einfach und effizient Düngerstreuer gehören eher nicht zu den spektakulärsten Geräten auf einem Landwirtschaftsbetrieb. Sie haben sich in den letzten Jahren bezüglich Aufbau wenig verändert. Revolutionär sind aber die Fortschritte hinsichtlich Elektronik. Gaël Monnerat

Zusammen mit drei anderen Landwirten in der Gemeinde Orges VD bei Yverdon haben Nicolas und Josy Pavillard die Betriebsgemeinschaft «Grillon» aufgebaut. Die landwirtschaftliche Nutzfläche misst rund 200 ha. Es werden Zuckerrüben, Weizen, Sonnenblumen, Erbsen, Mais und Raps angebaut, zusätzlich sind auch Wiesenflächen vorhanden. Dank der Zusammenlegung der Ackerflächen, dem Aufbau eines gemeinsamen Maschinenparks und der generellen Konzentration der Arbeit konnte der gesamte Betrieb optimiert und es konnte in effiziente Geräte investiert werden. Vor zwei Jahren ist Nicolas Pavillard bei einem Agrama-Besuch auf den Düngerstreuer Amazone «ZA-TS» gestossen. Pavillard war schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einem präzise arbeitenden, aber dennoch einfach zu bedienenden Gerät für das wirtschaftliche Ausbringen von Düngemitteln.

Hydro» mit hydraulischem Antrieb des Streuwerks. Das Verstellen des Einleitsystems kann entweder elektrisch oder mechanisch erfolgen. In der Ausführung «Super» beträgt die Nutzlast 3200 kg, in der Variante «Ultra» 4500 kg. Pavillard hat die hydraulisch angetriebene Version «Super» und ein Behältervolumen von 2000 l gewählt, das mit einem Aufbau auf 2600 l erweitert werden kann. Damit lässt sich zwischen 15 und 54 m breit streuen. Die hydraulische Variante hat den Vorteil, dass man die Drehzahl der Streuscheiben variieren kann, ohne die Motordrehzahl des Traktors verändern zu müssen. Es bedingt aber, dass der Traktor eine gewisse Hydraulikleistung bringt. Pavillard setzt in der Regel einen Fendt «820 Vario» ein, kann so mit niedrigen Drehzahlen ar-

beiten und dabei den Kraftstoffverbrauch minimieren. Die kleinere und leichtere Variante wählte Pavillard, weil auf dem Betrieb eine reduzierte Bodenbearbeitung gepflegt und auch auf die Bodenschonung geachtet wird. Speziell im Frühjahr bei der ersten Stickstoffapplikation weisen die Böden oft eine geringe Tragfähigkeit auf.

Wiegetechnik Im Serienumfang des Streuers ist eine 200-Hertz-Wiegeeinrichtung enthalten. Zwei Wiegezellen ermitteln die unterschiedlichen Eigenschaften des Streuguts. Das System vergleicht automatisch die tatsächlich ausgebrachte Menge mit der am Terminal eingegebenen Sollmenge. Abweichungen im Fliessverhalten, zum Beispiel

Hydraulisch angetrieben Mit den Anbaudüngerstreuern von Typ «ZA-TS» ist Amazone vor drei Jahren in eine neue Leistungsklasse vorgeprescht. Im Angebot sind die Streuer als «Profis» mit mechanischem und «Profis 32

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Isobus erlaubt es, den Streuer mit dem Terminal des Traktors, mit einem anderen Isobuskompatiblen Terminal oder über das Amazone-eigene Terminal zu bedienen.


Einsatzbericht | Impression   n

bei heterogenen Mineraldüngern, werden so erkannt, und der Streuer stellt sich über die elektrischen Dosierschieber automatisch neu ein. Optional gibt es einen Neigungssensor, der es erlaubt, Neigungen von + / –15° rechnerisch zu korrigieren.

Streuwerk Herzstück des «ZA-TS» ist das Streuwerk. Amazone gibt an, damit (je nach Art der verwendeten Streuschaufeln) bis zu 54 m breit streuen zu können – und dies bei einer maximalen Geschwindigkeit von theoretisch 30 km / h. Die Dosiereinheit erlaubt nämlich eine Durchflussmenge von bis zu 10,8 kg in der Sekunde. Clou des Streuwerks ist die neue Grenzstreueinrichtung «AutoTS», die präzise bis an die Grenze streut und so im 5-mRandbereich Mehrerträge von bis zu 15 % gegenüber herkömmlichen Grenzstreueinrichtungen ermöglicht. Das haben eigene Versuche von Amazone ergeben. Ermöglicht wird das dank der elektrischen Verdrehung des Einleitsystems und durch zwei verschiedene Abwurfschaufeln. Zwischen den Abwurfschaufeln für das normale Streuen und jenen für das Grenzstreuen wird elektrisch umgeschaltet. Dazu verschwenken sich die Innenschaufeln und geben den Dünger an die Grenzstreuschaufel weiter. Neben dem Wechsel der Abwurfschaufeln ermöglicht das System auch eine Mengenreduzierung auf der jeweils äusseren Scheibe. Will man immer mit der gleichen Streuerseite zum Rand streuen, gibt es auch die Option des einseitigen «AutoTS» und der manuellen Umstellung «ClickTS». Damit kann man das fernbediente Grenzstreusystem einseitig nutzen, hat aber auf der anderen Seite die Möglichkeit, mit manueller Umstellung das Randstreuen zu nutzen. Als weitere Option kann die manuelle Verstellung auch beidseitig bestellt werden. Für das Streuen zur Feldgrenze stellt die Bedienung drei Varianten zur Auswahl: In der Variante «Randstreuen» streut der «ZA-TS» 100  % bis zur Grenze (etwas auch aufs Nachbarfeld), was die ertragsorientierte Einstellung bedeutet. Die Variante «Grenzstreuen» verhindert, dass Dünger über die Grenze fliegt, beispielsweise an einen Radweg oder Waldrand. Allerdings wird dann nicht voll bis zum Feldrand gedüngt. Es kommt also zu einer geringfügigen Unterdüngung. Für Felder an Gewässern bietet Amazone die Variante «Grabenstreuen» an. Damit wird der letzte Meter bis zur Feldgrenze nicht gedüngt.

Der Aufgabepunkt des Düngers und die Trichteröffnung sind elektrisch verstellbar.

Isobus-Bedienung Die Bedienung erfolgt über ein IsobusTerminal («Amatron 3», «Amapad», «CCI»-Terminal oder ein anderes kompatibles Terminal). Zudem können gewisse häufig benutzte Funktionen auf den Joystick des Traktors gelegt werden. Der Streuer und das Amazone-Terminal sind weiter auch GPS-fähig, können also am Vorgewende oder in unförmigen Parzellen automatisch gewisse Steuerungsfunktionen (inklusive Teilbreitenschaltungen via «Section control») an der Maschine vornehmen. Das Modul «Switch-Point» optimiert zudem das Ein- und Ausschalten abhängig von den Düngersorten und der Arbeitsbreite. Diese Optionen hat Pavillard aktuell noch nicht im Einsatz. «GPS bietet sicher überaus interessante Möglichkeiten, doch für mich rechnet sich das momentan noch nicht.» Sollte dieser Zeitpunkt mal kommen, so wäre der Streuer dafür aber eingerichtet.

Fazit Nach einem Einsatz auf über 900 ha kann Nicolas Pavillard ein positives Fazit ziehen. Die mögliche Bedienung über den Traktor-Joystick bringe einen spürbaren Gewinn hinsichtlich Komfort und Ge-

Praktisch: automatisch aufrollende Plane und Abstellsystem mit per Fuss bedienbaren Stützrollen.

Nach den ersten 900 ha kann Nicolas Pavillard ein positives Fazit ziehen.

schwindigkeit beim Düngerstreuen. Das Abstellsystem mit per Fuss bedienbaren Stützrollen und die automatisch aufrollende Plane (serienmässig manuell und optional hydraulisch) hätten sich als überaus praktisch erwiesen. Einzig die Menüführung im CCI-Bedienterminal sei etwas komplex. «Doch mit etwas Übung geht es heute ziemlich gut», so Pavillard. Eine weitere Möglichkeit der Vereinfachung sieht Pavillard in der Integration und permanenten Aktualisierung einer Liste der Düngemittel mit ihren Wurfeigenschaften. «Das sind aus meiner Sicht aber Details, insgesamt überzeugt der Düngerstreuer durch seine einfache Einstellung und das gute Streuergebnis.»  n

Steckbrief Düngerstreuer Amazone «ZA-TS 2000 Super-Profis Hydro Isobus» Arbeitsbreite: 15–54 m Behältervolumen: 2000 l (mit Aufsatzerweiterung «S600»: 2600 l) Nutzlast: 3200 kg Einfüllhöhe: 1,32 m Einfüllbreite: 2,22 m Gesamtbreite: 2,58 m Gesamtlänge: 1,68 m Antrieb: hydraulischer Antrieb der Streuscheiben Wiegetechnik: serienmässige Wiegeeinrichtung Regelelektronik: Isobus über « Amatron 3 », «Amapad», « CCI 100 » oder andere Isobuskompatible Terminals Anbau: Unterlenker Kategorie II Steuergeräte: ein doppelt wirkendes Steuergerät oder Load-Sensing (Ölmenge: 70 l / min) Minimales Gewicht: 486 kg Preis: ab CHF 19 630.– (exkl. MwSt.) (Herstellerangaben)

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n  Impression | Testbericht

Der Aufbereiter Agrar «IC 20» wurde in Kombination mit einem Frontmähwerk Krone «EasyCut 360» und mit einem Traktor «MF 5613» eingesetzt. Bilder: M. Abderhalden und R. Engeler.

Schweizer bereitet gründlich auf Der Schweizer Hersteller Agrar Landtechnik kommt mit einem neuen Mähaufbereiter auf den Markt. Die Schweizer Landtechnik hat ein Vorserienmodell im Herbstgras ausgiebig getestet. Martin Abderhalden* Um das Abtrocknen des Futters zu beschleunigen, wird vielfach ein Mähaufbereiter eingesetzt. Verschiedene Hersteller bieten unterschiedliche Systeme und Verfahren an. Von mit Metall- oder Kunststoffzinken bestückten Rotoren bis hin zu Quetsch- und Bürstenwalzen: Alle haben das Ziel, das Futter nach dem Mähen so zu bearbeiten, dass die Trocknungszeit verkürzt wird. Welches System man

*  Martin Abderhalden ist Landwirt und testet für die Schweizer Landtechnik regelmässig Maschinen.

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wählt, ist abhängig vom Fahrzeug, von der Topografie und den Betriebsstrukturen und davon ob man mit dem Mähwerk auch noch eingrasen will. Je nachdem wird mit einem im Mähwerk integrierten Aufbereiter oder aber mit dem «getrennten System» – vorne mähen und hinten knicken – gearbeitet.

Lange Erfahrung Die Schweizer Traditions-Firma Agrar Landtechnik AG, die heute ihren Produktionsstandort in Balterswil TG hat, entwickelte bereits in den 1950er-Jahren sogenannte Graszetter, um die Futtertrockung zu beschleunigen. Die Weiterent-

wicklung dieser Maschinen ist bis heute ständig vorangetrieben worden. Rechtzeitig zur Agrama 2016 kommt man nun mit der neusten Entwicklung, dem Intensiv-Aufbereiter «IC 20». Eine Maschine, die am Heckdreipunkt montiert wird und so das Futter von einem Frontmähwerk aufnimmt. Durch diese Anbauart kann man ein leichteres Frontmähwerk ohne integrierten Knicker einsetzen und so die Ausballastierung des Traktors, die speziell in Hanglagen wichtig ist, optimieren. Zudem ist es möglich, mit dem gleichen Frontmähwerk auch einzugrasen, ohne dass irgendwelche Vorrichtungen demontiert oder umgestellt werden müssen.


Testbericht | Impression   n

126 versetzt angeordnete und rund 15 cm lange V-Zinken aus Stahl können frei pendeln und Fremdkörpern ausweichen.

Der Nachlauf-Pendelbock kann seitlich weit schwenken. Zwei Dämpfer sorgen für ein sanftes Arretieren beim Anheben.

Die Haube samt Konditionierungsblech kann für Reinigung und Unterhalt werkzeuglos nach vorne geklappt werden.

Neue Optik und grössere Bereifung

dern führt den Aufbereiter auch sicher über unebenes Gelände.

lang nach hinten geschleudert. Unter der Haube oben auf dem Knicker ist ein sogenanntes Konditionierungsblech montiert. Das verschleissarme Riffelblech reibt zusätzlich die Wachsschicht des Futters auf, wodurch das Verdunsten des Wassers nochmals beschleunigt wird. Über einen Hebel wird der Durchflussraum über dem Rotor in fünf Stufen verstellt. Je nachdem, wie nahe das unten an der Haube angebrachte Konditionierungsblech zum Rotor steht, umso grösser ist die Aufbereitungsintensität. Schwenkt man den Hebel ganz aus, so kann die ganze Haube nach vorne geklappt werden. Zehn stufenlos einstell-

Allein optisch sieht man schon, dass es sich beim Agrar «IC 20» um eine Neuentwicklung handelt. Gegenüber den Vorgängermodellen ist die Form geschwungener und die Maschine etwas grösser geworden. Der robuste Dreipunkt-Nachlaufbock ist neu konstruiert und verfügt über eine Aufnahme der Kategorie 1 und 2 mit beidseitigen Ausgleichswippen. So ist ein Anbau am Zweiachsmäher wie auch am Traktor möglich. Senkt man die Hydraulik ab, so stellt sich der NachlaufPendelbock in die Betriebsposition, kann seitlich aber richtig weit einschwenken. Dank dem grossen Einschlagwinkel ist auch ein Nachlaufen selbst in engen Kurven ohne Probleme sichergestellt. Wird das Gerät angehoben, zentriert und arretiert es sich automatisch, um ein unerwünschtes Schwanken zu verhindern. Zwei Dämpfer sorgen dafür, dass beim Ausheben der Knicker nicht zu schlagartig in der Arretierung einrastet. Der Antriebsstrang verläuft über ein Kegelrad-Winkelgetriebe von der Mitte nach links aussen. Dort übertragen vier grosszügig dimensionierte Keilriemen die Kraft auf den Knickerrotor mit 65 cm Durchmesser, 200  cm Breite und 126 pendelnden V-Stahlzinken. Die Eingangsdrehzahl ist in der Standardausrüstung auf 540 U / min eingestellt, es besteht die Möglichkeit, durch ein Tauschen der Riemenscheiben die Eingangsdrehzahl auf 750 oder 1000 U / min zu verändern. Neu ist die Aufnahmebreite von 2,00 m. Das ermöglicht es, mehr Futter von breiteren Schwaden aufzunehmen und auch breiter abzulegen. Mehr Leistung und Durchsatz sowie noch bessere Aufbereiter-Ergebnisse sind das erklärte Ziel. Die Bereifung «200/16R14.5» mit 20 cm breiten und 58 cm hohen Rä-

Kein Halm bleibt verschont Das Funktionsprinzip des Agrar «IC 20» ist gegenüber dem Vorgängermodell zwar ähnlich, im Detail aber deutlich verfeinert worden. Ein wesentlicher Einflussfaktor ist der grössere Rotor, der mehr Futter aufnimmt und verarbeitet. Der Zinkenabstand ist enger, wodurch die Aufbereitungsintensität erhöht wird. Die Zinken verfügen über einen Freiwinkel, woraus eine höhere Förderleistung resultiert. Zudem ist die Lagerung entsprechend massiver gestaltet worden. Die 126 versetzt angeordneten und rund 15 cm langen V-Zinken aus Stahl sind frei pendelnd und können so bei einem Hindernis oder Fremdkörper ausweichen. Um das Futter richtig intensiv zu bearbeiten, ist es möglich, in fünf Stufen einen Kamm mit 21 Stahlzinken einzuschwenken, der wie eine Art Gegenschneide das Futter abbremst und den Knickeffekt so enorm intensiviert. Da bleibt kein Halm verschont. Nach dem Kamm wird der Gutfluss mit acht Leitblechen auf die ganze Rotorbreite verteilt und der Haube ent-

Kurzbewertung +  Gute Aufbereitung des Futters +  Saubere und robuste Verarbeitung +  Viele Einstellmöglichkeiten bezüglich Aufbereiter-Intensität -  Verstellen der Breitstreuvorrichtung etwas aufwendig -  Bedienung des Verstellhebels braucht etwas Muskelkraft -  Lackierung bei Verstellhebelrastung löst sich bei Vorserienmodell schnell ab

Steckbrief Intensiv-Aufbereiter Agrar «IC 20» Aufnahmerotor: Rotor mit 126 pendelnden V-Zinken, Aufnahmebreite 200 cm. Aufbereiterkamm: Stahlkamm mit 21 Zinken, in 5 Stufen verstellbar. Konditionierung: Blechschikane, verstellbar in 5 Stufen. Breitstreuvorrichtung: 8 verstellbare Leitbleche vorne, 10 stufenlos verstellbare Leitbleche hinten. Antrieb: Gelenkwelle mit Freilauf 540 U / min, Kegelradgetriebe. Anbau: 3-Punkt-Schwenkbock Kat. 2 mit beidseitigen Ausgleichswippen. Bereifung: 200/60-14.5 10PR. Gewicht: 520 kg. Abmessungen: Länge: 192 cm; Breite: 265 cm; Höhe: 116 cm. Preis: CHF 9500.– (exkl. MWST) (Herstellerangaben)

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n  Impression | Testbericht

Um die Maschine nach dem Gebrauch abzustellen, ist ein klappbares, mit Bremse versehenes Stützrad montiert.

Dank der raffinierten Gestaltung der Riemenspannung sieht man von aussen, ob die Spannung stimmt.

Kein Halm bleibt verschont: Dank einschwenkbarem Kamm mit 27 Stahlzinken wird der Knickeffekt intensiviert.

bare Leitbleche legen dann das bearbeitete Futter auf einer Breite von 250 cm gleichmässig und luftig ab. So ist eine schnelle Abtrocknung gewährleistet.

Bei unserem Test wurde dieser physikalisch bedingte Zusammenhang spürbar, so konnte mit dem Emdfutter nicht auf die gesamte Breite des 3,60 m breiten Frontmähwerks gestreut werden. Die einfache und vielseitige Verstellung der Aufbereiter-Intensität hat sehr gut gefallen. Für die Silage von Emd hat die zweite Intensitätsstufe voll ausgereicht. Auch ohne den Stahlkamm einzustellen, wurde das ganze Mähgut prima bearbeitet, die V-Zinken leisteten gute Arbeit. Es besteht schon fast die Gefahr, dass man verleitet wird, das Futter zu sehr zu «zerzausen».

setzen. Gut gefallen hat, dass die Haube samt Konditionierungsblech komplett und ohne Werkzeug nach vorne geklappt werden kann. Das erleichtert die Reinigung und den Unterhalt enorm. Man würde auch allfällige Defekte im Inneren der Maschine schnell finden, denn man hat wirklich auf das ganze Innenleben den Überblick. Die Riemenspannung verstellt man vorbildlich von aussen. Die Riemenabdeckung muss dafür nicht entfernt werden, da mit der raffinierten Gestaltung der Spannvorrichtung jederzeit ersichtlich ist, ob die richtige Spannung gewährleistet ist.

80 PS sollten reichen

Fazit

Was den Kraftbedarf betrifft, so waren 130 PS mehr als genug. Es sollte auch ein 80 PS starkes Modell oder ein Zweiachsmäher gut damit klar kommen. Das hängt natürlich auch immer von der Arbeitsbreite des Frontmähwerks und von der Topografie ab. Das Eigengewicht von 520 kg ist angesichts der soliden Konstruktion angemessen und gegenüber einem Frontmähwerk ein guter Ausgleichsballast. Besonders bei kleineren Traktoren und Zweiachsmähern kommt dies zum Tragen. Um die Maschine nach dem Gebrauch abzustellen, ist ein klappbares, mit Bremse versehenes Stützrad montiert. So kann man auf einem ebenen und festen Untergrund den «IC 20» problemlos rangieren und gegen das Wegrollen sichern. Für die Gelenkwelle ist ein schwenkbarer, robuster Ablagebügel montiert, der sie sicher am Platz hält.

Der Intensiv-Aufbereiter Agrar «IC 20» konnte im Praxistest überzeugen. Gerade im Hügel- oder Berggebiet kann er seine Vorteile ausspielen. Dank der vielen Einstellmöglichkeiten lässt er sich an die jeweiligen Anforderungen problemlos, schnell und einfach anpassen. Die Verstellung der Breitstreuvorrichtung war in unserem Modell etwas umständlich, eine Weiterentwicklung dieser Option soll auf die Saison 2018 lieferbar sein. Die robuste und sauber verarbeitete Bauweise «made in Switzerland» macht den Aufbereiter wartungsarm und pflegeleicht. Wer eine leistungsfähige Maschine mit solider Technik sucht und viel Wert auf gute Arbeit legt, ist mit dem Agrar «IC 20» bestens bedient.   n

Grenzen nicht erreicht Im Testeinsatz wurde die Maschine kombiniert mit einem Krone-«EasyCut 360» Scheibenmähwerk mit 360 cm Arbeitsbreite und integrierter Schwadformvorrichtung verwendet, damit ordentlich Futter durch den Aufbereiter im Heck hindurch musste. Angebaut war das Ganze an einem Traktor von Massey Ferguson «5613» mit 130 PS, um auch die Grenzen des Machbaren auszuloten. Im rund fünf Wochen alten, dichten und zähen Emdaufwuchs kam der «IC 20» jedoch nicht an seine Grenzen. Auch mit bis zu 22 km / h Fahrgeschwindigkeit vermochte er das Futter noch aufzubereiten, und das in einer prima Qualität. Dank der Aufnahmebreite von 200 cm wird auch bei enger Kurvenfahrt sämtliches Futter sauber aufgenommen. Wie der Einsatz im dichten Heuaufwuchs im Frühjahr aussieht, konnte leider nicht beurteilt werden, aber das Ergebnis im zweiten und dritten Emdschnitt ist überzeugend. Das bearbeitete Futter wird gleichmässig, schön locker und luftig abgelegt. Das Streubild ist top. Beim genauen Hinschauen sieht man, wie gründlich die Halme geknickt und die Blattoberflächen verletzt sind: Das zeugt von einer gründlichen Arbeit. Die Ablagebreite eines Aufbereiters wird wesentlich durch den Rotordurchmesser bestimmt. Mit der Konstruktion der neuen Maschine hat Agrar diesem Punkt eine hohe Beachtung geschenkt und den «IC 20» für eine Streubreite von über 3 m ausgelegt. Allerdings wird die Ablagebreite auch von der Futtermenge bestimmt und nimmt bei wenig Futter entsprechend ab. 36

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Unterhalt einfach gemacht In Bezug auf den Unterhalt ist der Agrar «IC 20» genügsam. Sämtliche Schmiernippel sind gut zugänglich und die Unterhaltsanforderungen recht gering. Ausser beim Winkelgetriebe sind keine Betriebsflüssigkeiten zu kontrollieren und zu er-

Video zum Agrar «IC 20» Weitere Filme zu landtechnisch interes­­­s anten Themen auf unserem Youtube-Kanal «Schweizer Landtechnik»


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n  Wissen | Technisch

Intelligenz hat einen Namen «TracLink» heisst das Geräte-Erkennungssystem auf dem neuen «Unitrac 112 LDrive» von Lindner. Der Hersteller ist von den nutzungsverlängernden Vorteilen so überzeugt, dass er dafür serienmässig drei und optional sechs Jahre Garantie auf das Fahrzeug gibt. Ruedi Hunger

Schäden, oder aber – und das ist der weit wahrscheinlichere Fall – die Auswirkungen zeigen sich später irgendwann und sind dann als Schaden nicht direkt erklärbar. Um diesem Umstand vorzubeugen, rüstet Lindner den neuen «Unitrac 112 LDrive» mit einem intelligenten Geräteerkennungssystem aus. Dieses «TracLink»-System erkennt Gerät und gerätespezifische Anforderungen. Damit wird sichergestellt, dass nur optimal abgestimmte Geräte im Einsatz sind und diese mit der richtigen Hydraulikölmenge und Zapfwellendrehzahl betrieben werden. Entsprechend werden Fehlbedienungen verhindert. Eine Bedienhilfe zum Gerät wird direkt am «IBC»Monitor angezeigt, das heisst, alle für den Fahrbetrieb notwendigen Informationen stehen dem Fahrer in der Kabine direkt zur Verfügung.

Einsatzprotokoll erstellen Mit einem Kommunaltransporter können viele verschiedenste Anbaugeräte in vier Anbauräumen genutzt werden. Bilder: Lindner, R. Hunger

38

Das «TracLink» übernimmt auch die Einsatzdokumentation und erlaubt eine umfangreiche Flächen- und Kundenverwaltung. Beispielsweise lässt sich eine Monatsabrechnung für Winterdiensteinsätze erstellen. Darin enthalten sind alle wichtigen Informationen über Einsatzdauer, geräumte Flächen und ausgebrachte Salzmengen. Auf Wunsch können Streuprotokolle erstellt und jederzeit ausgedruckt werden. Die Bedeutung dieser Dokumentationen steigt stetig, da Versicherungen bei Unfällen und Reklamationen auf Streudienste und Kommunalbetriebe zurückgreifen.

Schneepflug, Kehrwalze, Hochdruckspülanlage, Schneeschleuder, Laubbläser, Ausleger-Mulcher, Salzstreuer, Böschungsmäher – die Aufzählung könnte beliebig fortgesetzt werden. Mehr noch als im landwirtschaftlichen Bereich werden bei Trägerfahrzeugen im Kommunalsektor zahlreiche Anbaugeräte für verschiedenste Arbeiten an- oder aufgebaut. Dafür stehen an einem Kommunal-Transporter vier Anbauräume zur Verfügung: 1. Frontplatte / Fronthydraulik: Schneepflug, Frässchleuder, Frontausleger mit Böschungsmäher, Frontkehrbesen usw. 2. Mittelbereich (hinter der Fahrerkabine): Mit­telkran, Seilwinde, Böschungsmäher usw. 3. Hinterachse: 3-Seiten-Kipper, Ladepritsche, Abrollkipper, Absetzmulde, Hakengerät, Aufsetzkehrmaschine, Salzstreuautomat usw.

4. Heckanbau: Heckkran, Heckhydraulik, Anhänger, Häcksler usw. Die grosse Anzahl An- und Aufbaugeräte wird in grösseren Kommunalbetrieben zudem noch an verschiedene Trägerfahrzeuge angebaut und von mehreren Fahrern bedient. Es ist daher nachvollziehbar, dass falsche Gerätekombinationen oder Fehlmanipulationen vorkommen können. Dies kann sich auch auf das Trägerfahrzeug (negativ) auswirken. Es kann zu Ölvermischungen kommen, Achslasten werden falsch eingeschätzt, Hydraulikkupplungen verwechselt oder die benötigte Hydraulikleistung wird unter -/ überschätzt.

Verwechslungen oder falsche Aufbauten führen unter Umständen zu sofortigen

Lindner bezeichnet den neuen «Unitrac» als intelligentestes Fahrzeug seiner Klasse. Für den Kommunalbereich mit wechselnden Fahrern, einer grossen Anzahl Anbaugeräte und langer Nutzungsdauer rechtfertigt sich dieses Erkennungssystem – umso mehr, als dafür lange Garantiezeiten in Aussicht gestellt werden.  n

Unmittelbar beim Anbau eines Gerätes wird dieses durch das «TracLink»-System erfasst und erkannt.

Das «TracLink»-Portal erlaubt dem Anwender eine umfangreiche Flächenund Kundenverwaltung.

Auf dem «IBC»-Terminal werden die richtigen Hydraulikkupplungen, Steuergeräte und Zapfwellendrehzahlen angezeigt.

Schweizer Landtechnik  10 2016

Geräte zweifelsfrei erkennen

Fazit


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n  Wissen | Praktisch

Das Mulchen der Ernterückstände bei Körner- oder Silomais ist eine prophylaktische Massnahme für die erfolgreiche Ernte der folgenden Kulturen. Bild: Kuhn

Eine Frage der Prophylaxe Das Zerkleinern der Ernterückstände von Körner- und Silomais soll das Fusarienrisiko in der Folgekultur vermindern und den Maiszünsler bekämpfen. Diese Massnahme wird vor allem bei pfluglosen Anbauverfahren empfohlen. Gaël Monnerat Die Bearbeitung von Ernterückständen gilt als Hygienemassnahme, mit der man die Verbreitung von Krankheiten und Schädlingen verhindert. Mit steigendem Einsatz reduzierter Verfahren und Direktsaat kommt dem Zerkleinern der Maisstoppeln zur Bekämpfung des Fusarienbefalls ein immer grösserer Stellenwert zu. Die Wirkung des Zerkleinerns liegt darin, dass die Ernterückstände schnell verrotten und die Schädlinge weniger Überwinterungsmöglichkeiten vorfinden. Bei Direktsaat erleichtert dies auch die Aussaat und den Auflauf der Folgekultur. (dies sei unklar gem. Korr)

Hammer- oder «Y-»Schlegel? Mulcher mit waagerechter Achse bieten die Möglichkeit, je nach zu verrichtender Arbeit «Y»-Schlegel oder Hammerschlegel einzusetzen. Letztere gelten als Universalwerkzeuge, sind jedoch leider sehr energieintensiv. Bei Versuchen von Agroscope hat es sich gezeigt, dass ein Mulcher mit Hammerschlegeln im Heckanbau rund 12,5 kW Zapfwellenleistung je Meter Arbeitsbreite benötigt, während 40

Schweizer Landtechnik  10 2016

der gleiche Mulcher mit «Y»-Schlägeln mit 4 kW auskommt (ART-Bericht 738). Bei Frontanbau ist der Leistungsbedarf des Mulchers mit Hammerschlegeln etwas höher, da die Stoppeln nicht vorher durch die Traktorräder niedergefahren wurden. Beim Mulcher mit «Y»-Schlegeln ist der Leistungsbedarf bei Frontanbau doppelt so hoch wie bei Heckanbau. Trotz dieses bedeutenden Mehrverbrauchs sind «Y»-Schlegel immer noch energiesparender als Hammerschlegel.

Häckselqualität Zum schnelleren Verrotten des Strohs müssen die Stängel auf weniger als 5 cm zerkleinert werden und dabei genügend Verletzungen aufweisen. Dadurch können die Bodenlebewesen die Pflanzen-

reste schneller abbauen. Mehrere Untersuchungen haben ergeben, dass bei Verwendung von Hammerschlegeln kürzere Stängel entstehen, die zahlreiche Verletzungen aufweisen, wodurch dieser Gerätetyp deutlich im Vorteil ist. Auch tritt bei Verwendung von Hammerschlegeln eine grössere Sogwirkung auf als bei Y-Schlegeln. Das Stroh wird dadurch besser vom Boden abgehoben und das Ergebnis des Mulchvorgangs entsprechend verbessert. Unabhängig von der Art der verwendeten Schlegel ist es für ein optimales Ergebnis ratsam, den Mulcher mit geschlossener Haube und Gegenschneide zu betreiben. Statistische Untersuchungen der DON- und Fusarienkonzentrationen lassen keinen Zusammenhang mit dem verwendeten Mul-

Einfluss der Bearbeitung der Mais-Ernterückstände und des Bodens auf den DON-Gehalt nachfolgender Getreide-Kulturen Angewandte Technik

Mulchen und Pflügen

Mulchen und Einarbeiten

Mulchen und Direktsaat

Direktsaat

DON-Gehalt in %

100

149

222

533

Quelle: Arvalis – Institut für Pflanzenbau, Praxisversuch in Boigneville (F) von 2007 bis 2011.


Praktisch | Wissen   n

Parzellen, auf welchen das Stroh untergepflügt wurde.

Mulcher mit senkrechter Achse

Fusarienpilze können sich bei idealen Witterungsbedingungen auf das im nächsten Jahr folgende Weizenfeld übertragen. Bild: Agroscope

Die Raupen des Maiszünslers überwintern in den Stängeln, von wo sie im nächsten Jahr die Maisparzellen erneut befallen können. Bild: Syngenta

chertyp erkennen. Trotz der besseren Zerkleinerungsqualität von Hammerschlegeln im Vergleich zu Y-Schlegeln konnte keine Verbindung zwischen der Zerkleinerungsqualität und dem Risiko von Mykotoxinbildung in den nachfolgenden Weizenkulturen festgestellt werden. Dabei sei auf das Ergebnis mehrerer in der Schweiz und in Frankreich durchgeführter Untersuchungen hingewiesen, wonach Parzellen, auf denen das Stroh an der Oberfläche belassen wurde einen höheren Mykotoxingehalt aufweisen als

Wird das Maisstroh in den Boden eingearbeitet, fördert dies die rasche Zersetzung des Materials. Bild: Kverneland

Die universellen Mulcher mit senkrechter Achse zeichnen sich gegenüber Mulchern mit waagerechter Achse durch geringeren Leistungsbedarf, schnelleres Arbeiten und einfachere Wartung aus. Sie sind besonders im Brachland oder zur Pflege von Wiesen geeignet, jedoch erzeugen sie beim Zerkleinern weniger Feinmaterial als Maschinen mit horizontaler Achse. Um ein vergleichbares Ergebnis zu erzielen, müsste die Fahrgeschwindigkeit herabgesetzt werden, somit ginge der Geschwindigkeitsvorteil dieser eher teuren Maschinen wieder verloren. Mulcher mit senkrechter Achse neigen natürlicherweise zur Schwadenbildung, dies wirkt sich vor allem bei Direktsaat oder reduzierter Bodenbearbeitung nachteilig aus. Die meisten Hersteller versuchen jedoch, diesen Nachteil mit Leitblechen auszugleichen. Das Häckseln der Maisernterückstände vermindert die Gefahr des Fusarium-Befalls innerhalb der Parzelle. Beim Maiszünsler geht die Wirkung weit über die Parzelle hinaus, im Gegensatz zum Mykotoxin-Risiko. Dadurch, dass die Raupen des Maiszünslers keine Überwinterungsmöglichkeiten mehr haben, nimmt auch der Druck dieses Schädlings auf die benachbarten Parzellen ab.

Fazit Das Zerkleinern der Maisernteüberreste ist äusserst empfehlenswert, um die Folgekulturen vor allem vor dem Deoxynivalenol (DON)- und dem MaiszünslerRisiko zu schützen. Mulcher mit waagerechter Achse bringen eine feinere Zerkleinerung als Mulcher mit senkrechter Achse. Ob «Y»-Schlegel oder Hammerschlegel verwendet werden, scheint hingegen die DON-Gefahr nicht zu beein-

flussen. Hammerschlegel ermöglichen ein feineres Häckseln und erzeugen einen Sogeffekt, der die Wirksamkeit des Verfahrens verbessert. «Y»-Schlegel hingegen sind im Energieverbrauch sparsamer. Für eine optimale Arbeitsqualität ist es besser, die Mulcher als Frontanbaugeräte einzusetzen. In dieser Konfiguration ist zwar der Leistungsbedarf höher, aber die Häckselqualität besser, da kein Material vorher durch die Traktorenräder niedergefahren wurde.  n

«Y»-förmige Messer benötigen weniger Kraft als hammerartige Werkzeuge, um der Fusariengefahr vorbeugen zu können, haben aber die gleiche Wirkung. Bild: Forge Gorce

Richtiges Einstellen des Mulchers 1.  Mulcher mit geschlossener Haube sind zu bevorzugen, wenn das zu zerkleinernde Material über die ganze Fläche verteilt ist. Bei Aufnahme von einem Schwaden sollte die Haube geöffnet werden. Leitbleche sorgen für eine gleichmässigere Verteilung. 2.  Mit höherer Schlegelanzahl pro Meter verbessert sich die Häckselqualität. 3.  Je länger die Schneidewerkzeuge (Hammerschlegel), umso höher die Sogwirkung. Jedoch steigt dabei auch der Leistungsbedarf. 4.  Die Schlegel sollten möglichst bodennah eingestellt werden, ohne dabei in den Boden einzudringen. Bodenkontakt führt zu geringerer Mulchqualität, höherem Energiebedarf und schnellerer Abnutzung der Maschine. 5.  «Y»-Schlegel zeichnen sich durch einen geringeren Leistungsbedarf aus, im Kampf gegen Mykotoxine haben sie ausserdem etwa die gleiche Wirksamkeit wie Hammerschlegel. 6.  Eine zu hohe Arbeitsgeschwindigkeit geht auf Kosten der Mulchqualität.

10 2016  Schweizer Landtechnik

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n  Management Die beiden untersuchten Verfahren: Güllefass und Verschlauchung ab Feldrand (Ausbringung mit Schleppschlauch). Bilder: M. Stettler

Legende

Bilder:

Fass oder Verschlauchung ab Feldrand? In einer Diplomarbeit der Agrotechnikerschule Schluechthof ZG wurde in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) die Wirtschaftlichkeit der beiden Ausbringverfahren «Güllefass» und «Verschlauchung ab Feldrand» verglichen. Zudem wurden die Bodendrücke analysiert. Matthias Stettler und Nik Junker *

Als Fallbeispiel für diesen Vergleich diente der Betrieb der Familie Junker in Mettmenstetten ZH (41  ha LN in Talzone, davon 15 ha Ackerbau und Kunstwiesen, 85 GVE Kühe und Rinder, 58 GVE Zuchtund Mastschweine). Auf diesem Betrieb fallen pro Jahr rund 4500 m3 Gülle an, die es möglichst kostengünstig, umweltschonend und zum richtigen Zeitpunkt auszubringen gilt. Auf dem Betrieb wird seit drei Jahren neben dem Güllefass auch die Verschlauchung ab Feldrand, in Zusammenarbeit mit dem Lohnunternehmen Krummenacher aus Dietwil AG, angewendet. Ob sich das lohnt, war bisher nicht bekannt.

Drei unterschiedliche Parzellen Wie so oft auf Schweizer Betrieben, gibt es auch auf dem Betrieb Junker sehr unterschiedliche Parzellengrössen und Hof-Feld-Distanzen. Um diese vielfältigen Strukturen zu berücksichtigen, wurden folgende drei Situationen unterschieden: 1.  Grosse, abgelegene Parzelle mit 10 ha Fläche und einer Fahrdistanz von 4,5 km. 2.  Mittelgrosse Parzelle (2,4 ha) in 3,0 km Entfernung. 3.  Kleine Parzelle (1,4 ha) in Hofnähe (0,5 km Fahrdistanz). Die Ausbringmenge betrug jeweils 40 m3 / ha.

Verfahren im Detail * Matthias Stettler ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für Agrartechnik an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften in Zollikofen. Nik Junker absolvierte die Agrotechnikerschule am Schluechthof.

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Schweizer Landtechnik  10 2016

Das Verfahren «Güllefass» besteht aus einem klassischen Traktor-Güllefass-Gespann. Es gehört zur Eigenmechanisierung des Untersuchungsbetriebes, ist jederzeit und rasch verfügbar. Weitere

Details können Tabelle 1 entnommen werden. Zur Berechnung der Selbstkosten der Maschinen diente das Programm «Tractoscope» von Agroscope. Das Verfahren «Verschlauchung ab Feldrand» setzt sich aus betriebseigenen und gemieteten Geräten sowie aus Lohnarbeiten zusammen: Der Transport erfolgt durch den Lohnunternehmer mittels 30 -m3 -Sattelschlepper mit eigener Pumpe. Um die wachsenden Kosten bei zunehmender Fahrdistanz zu berücksichtigen, sind die Kubikmetertarife streckenabhängig. Am Feldrand kommt ein gemieteter, mobiler 40 -m3 -Zwischenbunker mit einer Hochleistungs-Zen­trifugalpumpe (bis 150 m3/h) an einem Fendt «Vario 312» zum Einsatz. Die Pumpe wird via Funkfernbedienung ein- und ausgeschaltet. Die Verteilung im Feld geschieht mit einem 9 m breiten Schleppschlauchverteiler an einem Fendt «280 S» (Details siehe Tabelle 2).


Management   n

Arbeitswirtschaftlicher Vergleich Die beiden Verfahren unterscheiden sich vor allem in zwei Punkten markant: dem Zeitbedarf fürs Rüsten und der Ausbringleistung im Betrieb. Die Zeitmessungen haben ergeben, dass das Organisieren, Einrichten und Aufräumen bei der Verschlauchung ab Feldrand mindestens eine Stunde dauert. Der Aufwand nimmt mit zunehmender Felddistanz zu, da für den Transport des Zwischenbunkers und der Schläuche mehr Zeit benötigt wird. Das Güllefass dagegen ist in wenigen Minuten am Traktor angehängt und einsatzbreit und ebenso schnell wieder abgestellt. Der grossen Flexibilität des Güllefasses steht dann aber eine relativ geringe Ausbringleistung gegenüber. Mit dem Güllefass sank die Leistung von knapp 40 m3 / h in Hofnähe auf 17 m3 / h für die abgelegene Parzelle. Dagegen konnte mit der Verschlauchung ab Feldrand eine Ausbring­ leistung von rund 80 m3/h registriert werden und dies wegen der hohen Transportkapazitäten mehr oder weniger unabhängig von der Felddistanz. Das ist ein wichtiger Grund, weshalb der Betrieb Junker die Verschlauchung ab Feldrand eingeführt hat. Es ist ihm so möglich, die grosse, abgelegene Parzelle, die sich auf einem heiklen, anmoorigen Nassboden befindet, in rund sieben Arbeitsstunden, also an einem Arbeitstag, zu erledigen, wogegen mit dem Güllefass rund 24 Stunden, also drei Arbeitstage, nötig wären, was das Wetterrisiko und damit Schäden an den Kulturen stark erhöhen würde. In Grafik 1 ist der Gesamtzeitbedarf (inkl. Rüstzeiten) pro Kubikmeter ausgebrachter Gülle dargestellt. Daraus geht hervor, dass die Verschlauchung bei grösseren Felddistanzen dem Güllefass arbeitswirtschaftlich überlegen ist.

Tabelle 1: Kennzahlen Verfahren «Güllefass». Maschinen

Auslastung

Kosten

Traktor Fendt «312 Vario», 40 km/h

650 h/Jahr

Fr. 42.00/h

Güllefass «VakuTec» mit 7500 m3 Inhalt und Prallteller, einachsig

3000 m3/Jahr

Fr. 1.50/m3

Tabelle 2: Kennzahlen Verfahren «Verschlauchung ab Feldrand» Maschinen

Auslastung

Kosten

Traktor Fendt «280 S» mit Frontballast und Doppelrädern hinten

400 h/Jahr

Fr. 30.00/h

Schleppschlauchverteiler

2500 m3/Jahr

Fr. 0.70/m3

Traktor Fendt «312 Vario» (Zapfwellenbetrieb mit tiefer Motorbelastung)

650 h/Jahr

Fr. 36.00/h

Eigenmechanisierung:

Miete: Zwischenbunker mit Pumpe und Schläuchen

Fr. 0.50/m3

Lohnarbeiten: Sattelschlepper 40 km/h, inkl. Fahrer, 4.5 km

Fr. 4.50/m3

Sattelschlepper 40 km/h, inkl. Fahrer, 2.4 km

Fr. 4.00/m3

Sattelschlepper 40 km/h, inkl. Fahrer, 0.5 km

Fr. 3.00/m3

Hohe Leistung hat ihren Preis Auf der Basis der kalkulierten Maschinenkosten und der arbeitswirtschaftlichen Untersuchungen konnte eine Vollkostenrechnung durchgeführt werden. Für die Entschädigung der Arbeit wurden Fr. 30.– / h eingesetzt. Betrachtet man die Vollkosten pro Kubikmeter Gülle (Grafik 2), so stellt man fest, dass das Verfahren mit Güllefass in allen drei Situationen günstiger ist. Die hohen Kosten für den Sattelschlepper mit Chauffeur lassen den Kostenvorteil des Güllefasses erst bei relativ grossen Transportdistanzen schmelzen. Allerdings sind bei dieser Kalkulation mögliche Kosten durch Ertragseinbussen wegen Arbeiten unter ungünstigen Bedingungen nicht berücksichtigt. Gerade auf der grossen, abgelegenen Parzelle mit

empfindlichem Boden ist es gemäss Erfahrungen der Familie Junker entscheidend, Bodenverdichtungen zu vermeiden. Deshalb wurden noch Bodendruck­messungen durchgeführt und die beiden Verfahren punkto Bodenschonung verglichen.

Unterschiede beim Bodendruck Für die Bodendruckmessungen wurden an zwei Standorten und in zwei Bodentiefen (20 cm und 40 cm) Bollingsonden eingebaut, welche den Druck im Boden elektronisch aufzeichnen können. Nach Fertigstellung der Installation fuhr man mehrmals mit Traktor und Güllefass (maximale Radlast 4100 kg mit 1,0 bar Reifenfülldruck) respektive Traktor und Schleppschlauch (maximale Radlast 1400 kg mit 1,0 bar Reifenfülldruck) über die Messstellen.

4.0

Zeitbedarf (min/m3)

3.5 3.0 2.5 2.0

n Verschlauchung

1.5

n Fass

1.0 0.5 0.0 10 ha, 4.5 km

Die Versorgungsgeräte, bestehend aus Sattelschlepper, Zwischenbunker, Traktor und Förderpumpe (Variante «Verschlauchung ab Feldrand»).

2.4 ha, 3.0 km

1.4 ha, 0.5 km

Grafik 1: Vergleich des Zeitbedarfes für die Gülleausbringung mit Fass und mit Verschlauchung ab Feldrand für drei Parzellen (Grösse in Hektaren und Fahrdistanz in km).

10 2016  Schweizer Landtechnik

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n  Management

Wie aus Grafik 3 hervorgeht, unterscheiden sich die maximalen Bodendrücke der beiden Verfahren deutlich. Der kleine Fendt «280  S» mit dem angehängten Schleppschlauchverteiler (Totalgewicht 4,1 t) übt nur rund halb so viel Druck aus wie das rund 10 t schwere Güllefass. Trotz der sehr guten Bereifung (Dimension 800 /45R26.5) bewirkt das Güllefass in 20  cm Tiefe (Oberboden) Drücke von deutlich über 1,0 bar. Das bedeutet, dass der Boden in feuchtem Zustand mit gros­ ser Wahrscheinlichkeit verdichtet wird.

In 40 cm Tiefe (Unterboden) beträgt der Druck immer noch über 0,5 bar, was für empfindliche Böden mit hohem Wassergehalt als oberstes Limit gilt.

Fazit Der Vergleich der zwei Verfahren zur Gülleausbringung an einem praktischen Beispiel hat interessante Resultate zutage gefördert. Das Verfahren «Verschlauchung ab Feldrand» punktet mit hoher Schlagkraft und guter Bodenschonung. Das Verfahren «Güllefass» dage-

Fr. 8.00

1.4

Fr. 7.00

1.2

Fr. 5.00 Fr. 4.00

n Verschlauchung

Fr. 3.00

n Fass

Fr. 2.00 Fr. 1.00

Bodendruck (bar)

Fr. 6.00

Kosten pro m3

gen kann sich mit tiefen Kosten profilieren. Allerdings kann dieser Sachverhalt etwas trügen, da beim Einsatz des Güllefasses Nachteile bei der Bodenschonung und damit in der Ertragsfähigkeit in Kauf genommen werden müssen. Die Familie Junker hat sich in diesem Spannungsfeld intuitiv richtig verhalten: Auf hofnahen Parzellen mit tragfähigen Böden kommt das Güllefass zum Einsatz, auf abgelegenen Feldern und heiklen Böden setzt man auf die Verschlauchung ab Feldrand.  n

1.0 0.8

n  20 cm

0.6

n  40 cm

0.4 0.2

Fr. 0.00 10 ha, 4.5 km 2.4 ha, 4.5 km 1.4 ha, 0.5 km

Grafik 2: Vergleich der Vollkosten für die Gülleausbringung mit Fass und mit Verschlauchung ab Feldvrand für drei Parzellen (Grösse in Hektaren und Fahrdistanz in km).

0.0 Fass (voll)

Schleppschlauch

Grafik 3: Vergleich der maximalen Bodendrücke in zwei Bodentiefen (20 cm und 40 cm) für den Einsatz des Güllefasses bzw. des Traktors mit angehängtem Schleppschlauchverteiler.

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Fragen aus der Praxis | Management   n

Ungemach bahnt sich an: Durch Fahrausweisentzug kann der Landwirt in der Berufsausübung arg eingeschränkt werden.

Ungemach bahnt sich an: Beim Fahrausweisentzug kann der Landwirt in der Berufsausübung arg eingeschränkt werden. Bild: KAPO AG

Führerausweisentzug – was nun? Wie schnell geschieht im heutigen Strassenverkehr etwas? Mit dem Auto zu schnell gefahren, einen Unfall verursacht – schon ist der Führerausweis weg. Was bedeutet das für den Landwirt? Urs Rentsch und Dominik Senn Mit der Strafanzeige flattert Ungemach ins Haus. Denn der Fehlbare ist zumeist nicht nur als Auto- oder Töfffahrer betroffen, sondern auch als Landwirt in seiner beruflichen Tätigkeit wesentlich eingeschränkt. Andres ausgedrückt: Bei einem Unfall oder massiv zu schnellem Fahren wird das Führen von Motorfahrzeugen nicht nur der Kategorie B, sondern auch solcher der meisten anderen Kategorien, Unter- und Spezialkategorien untersagt. Wichtig zu wissen: Massgebend ist in jedem Fall das betreffende Schreiben der kantonalen Administrativbehörde, welche mit Begründung der Sachlage festhält, für welche Kategorien der Fahrausweis entzogen wird und mit welchen der Angeschuldigte noch unterwegs sein darf. Das ist je nach Vergehen recht unterschiedlich, und hängt beispielsweise davon ab, ob jemand im bedingten Strafvollzug steht oder nicht.

Keine gewerblichen Fahrten mehr Ein Beispiel: Herr X. Y. ist mit seinem Pw mit massiv überhöhter Geschwindigkeit

geblitzt worden. Der Ausweisentzug ist unabwendbar. Er erhält ein Schreiben des Strassenverkehrsamtes. Darin steht, ihm würde in Anwendung verschiedener Gesetzes- und Verordnungsartikel das Führen von Motorfahrzeugen der Kategorie B untersagt, hingegen sei er berechtigt, Motorfahrzeuge der Kategorie M (Motorfahrräder bis 30 km / h) und G (landwirtschaftliche Motorfahrzeuge) zu lenken. Aber Achtung: Kategorie G bedeutet Beschränkung auf 30 km / h. Herr X. Y. darf somit während der Dauer des Ausweisentzuges nicht mit einem 40er-Traktor fahren. Ebenfalls darf er keine gewerblichen Transportfahrten ausführen, weil Gewerbetransporte im Minimum den Besitz der Kategorie F erfordern.

Die Lösung: der G40-Fahrkurs Damit X.Y. seinen Beruf gleichwohl ausüben kann, gibt es eine Lösung, welche allerdings mit zeitlichem und finanziellem Aufwand verbunden ist. Er muss den Fahrkurs G40 absolvieren, welcher ausschliesslich vom Schweizerischen Verband

für Landtechnik angeboten und durchgeführt wird. Mit erfolgtem Abschluss des G40 erhält der Absolvent die Berechtigung, Traktoren mit Höchstgeschwindigkeit 40 km / h sowie landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge wie Feldhäcksler und Mähdrescher zu lenken. Ein anderer Weg ist die Härtefallprüfung: Das Strassenverkehrsamt kann in speziellen Härtefällen eine Ausnahmebewilligung erteilen; dies jedoch ausdrücklich nur auf Gesuch hin.  n

Wo drückt der Schuh? Was beschäftigt Sektionsmitglieder des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik am meisten? Wo drückt der Schuh? Welchen Hauptproblemen sieht man sich in der Praxis ausgesetzt? In dieser lose erscheinenden Serie behandelt die Schweizer Landtechnik solche Anliegen aus der Praxis, wie sie laufend an den Bereich Weiterbildung und Beratung des SVLT herangetragen werden.

10 2016  Schweizer Landtechnik

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n  Sicherheit | Strassenverkehr Werkzeuge dürfen dann am Frontlader transportiert werden, wenn der Überhang ab Mitte Lenkrad nicht mehr als 4 m beträgt und die Sicht des Fahrers nur geringfügig eingeschränkt wird. Bild: BUL

Frontlader im Visier der Polizei In letzter Zeit werden vermehrt landwirtschaftliche Fahrzeuge kontrolliert. Gerade der Frontlader wurde von der Polizei immer häufiger beanstandet. Tatsächlich kann ein Traktor mit Frontlader Mühe haben, die geltenden Vorschriften zu erfüllen. Stephan Berger und Stefan Pünter *

Gesetzliche Vorschriften lassen oft Spielraum für Interpretationen offen und werden je nach Anwender anders ausgelegt. Kennt sich der kontrollierende Polizist in der Landwirtschaft zu wenig aus, kann es zu Problemfällen kommen. Wenn die Polizei beispielsweise verlangt, dass der Frontlader auf einem Anhänger mitgeführt werden muss, wird es für die Landwirte absurd. Wichtig ist aber, dass bei der Interpretation der Gesetze die Unfallverhütung, das Gefährden von Drittpersonen und der eigenen Person immer im Vordergrund stehen. Der Verband für Landtechnik (SVLT) bittet die Landwirte daher, spezielle Vorkommnisse bei Verkehrskontrollen zu melden.

* Stephan Berger arbeitet bei der Fachstelle für Landtechnik am Strickhof in Lindau und ist wie Stefan Pünter Vorstandsmitglied beim SVLT-ZH.

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8 2014  Schweizer Landtechnik

Die Problemzonen Beim Frontlader sind auf der Strasse folgende Punkte zu beachten: – Vorderer Überhang mit Frontlader: Vorübergehend angebrachte, erforderliche Zusatzgeräte an landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen und an gewerblich genutzten Traktoren für landwirtschaftliche Fahrten dürfen höchstens 4 m vor die Mitte der Lenkvorrichtung reichen. –  Werkzeuge am Frontlader: Werkzeuge dürfen dann am Frontlader transportiert werden, wenn der Überhang ab Mitte Lenkrad nicht mehr als 4 m beträgt und das Sichtfeld des Fahrers nur geringfügig eingeschränkt wird. Bitte auffällig markieren sowie Spitzen und Kanten ausreichend abdecken. – Seitenblickspiegel: Für Traktoren, bei denen Fahrzeugteile, Arbeits- oder Zusatzgeräte vorne mehr als 3 m vor die Mitte der Lenkvorrichtung reichen, sind Seitenblickspiegel erforderlich. Diese müssen eine Spiegelfläche von je 300 cm2

aufweisen und sind möglichst weit vorne anzubringen. –  Sichtbehinderung: Der Frontlader darf das Sichtfeld des Fahrers nur geringfügig einschränken. Durch eine allfällige Sichtbehinderung dürfen keine gefährlichen Situationen entstehen. –  Frontladerstellung: Der Frontlader muss entweder abgesenkt oder hochgestellt werden. Achtung: ein hochgestellter Frontlader beeinträchtigt Stabilität und Bremsverhalten eines Traktors. – Ladung am Frontlader: Auf dem Zusatzgerät darf keine Ladung mitgeführt werden.

Fazit Halten Landwirte das Strassenverkehrsgesetz ein, können sie bei einem Unfall weniger zur Verantwortung gezogen werden. Wer sich aber einen Überblick über die gesetzlichen Mindestanforderungen verschaffen will, findet sich im Gesetzesdschungel nur schwer zurecht.  n


Strassenverkehr | Sicherheit   n

«Profis fahren besser» In Sennwald SG und in Roggwil BE finden auch heuer wieder die BUL-Fahrtrainings «Profis fahren besser» mit Traktor und Anhänger statt. Einmal schleudern ohne jemanden zu gefährden. Die Reaktion und das Verhalten des Traktors bei 30 und 40 km / h vergleichen: Seit 1998 organisiert die BUL das Fahrtraining «Profis fahren besser» mit Traktor und Anhänger. Bis heute werden 4060 begeisterte Teilnehmende verzeichnet.

Weiterbildung Für «agriTOP»-Trainer zählt der Kurs als Weiterbildung. Inhaber der Führerausweis-Kategorien C, C1, D, D1 können auf effiziente und günstige Weise Ihrer Weiterbildungspflicht nachkommen, denn der Kurs ist CZV-anerkannt. Es stehen folgende Kursorte und Zeitfenster zur Verfügung: –  Sennwald (Driving Center): 19. bis 29. November 2016 –  Roggwil (Verkehrssicherheits-Zentrum): 8. bis 20. Dezember 2016 Die Kurskosten betragen für Männer CHF 295.– (statt Fr. 590, Zuschlag für CZV CHF 80.–), Frauen zahlen CHF 245.–.

Sponsoren

Information

Diese günstigen Preise sind möglich dank der Sponsoren Same Deutz-Fahr Schweiz AG, GVS-Agrar, Agro-Technik Zulliger GmbH, Schweizer Agrarmedien GmbH, Axa Winterthur und Schär Landtechnik AG. Der Fonds für Verkehrssicherheit erstattet allen Teilnehmenden CHF 100.– zurück, ausser wenn CZV beansprucht wird.

Safe at Work fördert alle Frauen mit einem Zusatzrabatt von CHF 50.–. Sämtliche Vergünstigungen sind in den obigen Preisen bereits berücksichtigt. Gruppen ab fünf Personen erhalten einen Rabatt von CHF 20.– pro Teilnehmer. Information und Anmeldung bei der BUL, Tel. 062 739 50 40, www.bul.ch n

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n  Plattform | Messevorschau

Technikimpuls für die Tierhaltung Ausstellungen leben von Neuheiten und Innovationen. Das ist bei der EuroTier, die heuer vom 15. bis 18. November in Hannover stattfindet, nicht anders. Ruedi Hunger

Leitmesse für alle Aspekte rund um die Tierhaltung: EuroTier öffnet am 15. November in Hannover die Tore.

Die EuroTier, die weltweit grösste Ausstellung für Neuheiten in den Bereichen Verfahrenstechnik, Betriebsmittel, Management und Software, Stalleinrichtungen sowie Stall- und Hallenbau für die gesamte professionelle Tierhaltung, wirft bereits ihre Schatten voraus. Viele Aussteller haben bereits im Vorfeld die Medien über ihre Innovationen informiert. 25 davon wurden von einer Fachkommission als besonders innovativ bezeichnet und werden an der Messe selbst dann mit einer goldenen oder silbernen Auszeichnung bedacht werden. Nachfolgend eine Auswahl der insgesamt über 250 eingereichten Neuheiten, die vor allem hinsichtlich ihrer Technik hervorstechen. 48

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Trioliet «Solomix 2 VLH New Edition» Mit dem «Solomix 2 VLH New Edition» stellt der holländische Hersteller Trioliet eine neue Auflage des «FMW Solomix

Bild: DLG / EuroTier

2» vor. Im neu gestalteten Mischbehälter wurden die asymmetrischen Futterleitbleche neu gestaltet. Ziel dieser Neuerungen ist es, dass die «Long Life»-Schnecken das Futter sowohl horizontal als auch vertikal besser vermischen. www.trioliet.com

Silofolie von Böck Böck Silosysteme präsentiert eine neue, siebenlagige Silofolie, welche die herkömmliche Kombination aus Unterzieh- und Silofolie ersetzt. Ein neuer Material-mix bringt verbesserte Folieneigenschaften, hohe Gasdichtigkeit und selbst bei 85 µm Materialstärke gute Werte für Dehnfähigkeit und Durchstossfestigkeit. Böck garan-


Messevorschau | Plattform   n

Edelstahl, die auch nachgerüstet werden können. www.strautmann.com

kann. Anschliessend wird der Griff durch den Rückstoss des Hochdruckstrahls in die Hand des Anwenders gedrückt. Dadurch muss er kaum noch Kraft aufwenden, zudem verläuft die Rückstosskraft gerade in den Unterarm des Anwenders. www.kaercher.com

tiert für die «Super7» eine UV-Stabilität von 18 Monaten. www.boeck.de

Strautmann «Vario2» Strautmann setzt mit den neu entwickelten «Vario2»-Mischschnecken nach eigenen Angaben neue Massstäbe in der Futtermischtechnik. Neu ist eine Kantung, die sich in regelmässigen Abständen in einem Winkel von 90° zur Mischschnecke befindet – mit dem Resultat, dass das Futter besser gelockert wird und der Antriebsbedarf sinkt. Optional gibt es Verschleisselemente aus 5 mm dickem

Kärcher mit neuer Schnittstelle Fertig mit Krampf-Erscheinungen bei Reinigungsarbeiten. Kärcher definiert die Schnittstelle Mensch / Maschine neu. Auffälligstes Merkmal der neuen, ergonomisch günstigen Hochdruckreinigerpistole ist, dass der Anwender den Abzug nicht mehr mit dem Finger ziehen und halten muss, sondern er diesen jetzt mit der Mittelhand in den Griff schieben

Vicon-Ballenhäcksler Kverneland zeigt in Hannover erstmals den Ballenhäcksler Vicon «Shredex». Neu sind insbesondere die Trommel-MesserKonfiguration, ein Zwei-Stufen-Schaltge-

Gewinner stehen fest Eine von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) eingesetzte neutrale Expertenkommission hat aus 251 zugelassenen Neuheiten-Anmeldungen nach strengen Kriterien die Gewinner («Winner Innovation Award EuroTier») ermittelt. 25 Neuheiten werden an der Messe eine Auszeichnung in Gold oder Silber erhalten. Die Bekanntgabe, ob Gold oder Silber, sowie die Verleihung erfolgen im Rahmen der feierlichen Eröffnungsveranstaltung, die am Montag, dem 14. November 2016, und damit erstmals bereits am Vortag der am 15. November beginnenden EuroTier in Hannover stattfindet. Nachfolgend in einer kurzen Übersicht die Gewinner (Details siehe Download auf agrartechnik.ch). –  Futtermittelzusatzstoff «Poultry Star» für Geflügel. Entwickelt von Biomin GmbH, Getzersdorf, Österreich –  «Easy Force»-Pistole für Hochdruckreiniger von Alfred Kärcher Vertriebs GmbH, Winnenden, Deutschland –  «Clip-on»-Nummern für Kühe von Akroh Industries B. V., Zwolle, Niederlande

–  «The Cuddle Box» (Abkalbebox) von Spinder B. V., Harkema, Niederlande –  «Smart Calf»-Kälbertränkesystem von Förster-Technik, Engen, Deutschland –  «Milchtaxi 4.0» für die Kälbertränke von Holm & Laue GmbH & Co. KG, Westerrönfeld, Deutschland –  Schneidsystem zur Siloentnahme «Triomatic T40 New Edition» von Trioliet B. V., Oldenzaal, Niederlande –  Siloabdeckvorrichtung «Wicky» von Wasserbauer GmbH, Waldneukirchen, Österreich –  Hochtemperatur-Kurzzeit-Erhitzer «Pasteur HAT 250» von Martin Förster GmbH, Engen, Deutschland –  Messsystem für Futtermischwagen «V-Ready to Feed Optical Mix Control» von BvL GmbH & Co. KG, Emsbüren, Deutschland –  Messsystem «Visiomix» zur Feststellung von Futterstrukturveränderungen bei Mischwagen von Dinamica Generale S.p.A., Poggio Rusco (MN), Italien –  «Tarsa»-Liegematte von Gummiwerk Kraiburg Elastik, Tittmoning, Deutschland –  Selbstfahrendes Gerät «Einstreu-Meister» von Hartmann GmbH & Co. KG, Edelsfeld, Deutschland –  Hygieneventil «CulinaFlex» für Saugferkel-Fütterungslagen von Big Dutchman International GmbH, Vechta, Deutschland

–  3-D-Gewichts- und Körperbestimmung «PiggyCheck» für Mastschweine von Meier-Brakenberg GmbH & Co. KG, Extertal, Deutschland –  Futterdosiereinrichtung «Square Line» von V. V. M TechTrade GmbH, SteinfeldMühlen, Deutschland –  «Konus»-Mischerschnecke von TeweElektronic GmbH, Vreden, Deutschland –  Aufnahmedosierstation «Chainfeed Hopper Rotodos» für Silos von Tewe-Elektronic GmbH, Vreden, Deutschland –  Dosiersystem «Nutrition Easy @» für Geflügel-Zusatzstoffe von EW Nutrition, Visbek, Deutschland –  Wasserdruckregulierung «Optima E-Control» für Geflügel-Tränkesysteme von Lubing Maschinenfabrik, Barnstorf, Deutschland –  Elektrochemischer Sensor «Polytron C300» für das Messen der Ammoniak-Konzentration von Dräger – Drägerwerk AG & Co. KgaA, Lübeck, Deutschland –  Wasserqualitätsüberwachung «H2O Alert» für Viehtränken von BeKoSENSE, Genderen, Niederlande –  Tierkennzeichnungssystem «Eartag Life» von Smartbow GmbH, Weibern, Österreich –  Vollautomatische Reinigungsanalyse «Cleaning Analysis», von DeLaval International AB, Tumba, Schweden –  Entladesystem «Atlas» für Schlachtgeflügel von Marel Poultry, Boxmeer, Niederlande

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wird. Im Durchschnitt soll der Wasserverbrauch 30 % tiefer sein, als bei einem konventionellen Zirkulationsreinigungssystem. www.delaval.ch

Zwei-Schnecken-Vertikalmischern bewährt haben. Dazu zählen der niedrige Leistungsbedarf, die hohe Mischgenauigkeit und eine platzsparende Bauweise. Beispielsweise liegt die Gesamthöhe der Modelle mit 14 m3 unter drei Meter. www.kuhn.com

Klimabox für Kälber

triebe und der seitliche SchwanenhalsAuswurf. Je nach Grösse (2 bis 6 m3) baut Vicon angebaute und gezogene Maschinen. Dank dem speziellen «DFCS»-System verhindert ein Kamm Blockaden des Schwungrades, wenn dieses angefahren wird. Der «Shredex»-Ballenhäcksler kann zum Einstreuen oder auch zum Füttern eingesetzt werden. www.kvernelandgroup.de

Joskin: neue Abdeckung

Delaval perfektioniert Reinigung Delaval präsentiert unter anderem eine Reinigungs- und Steuereinrichtung für Milchtanks. Die patentierte «T3000»Einheit hält Milch auf der optimalen Temperatur und stellt sicher, dass der Kühltank, sobald dieser entleert wurde, vollkommen hygienisch gereinigt wird. Delaval verspricht dazu minimalen Zeitaufwand, unabhängig davon, ob ein konventionelles Melksystem oder ein automatisches Delaval-Melksystem benutzt

Reisehinweis Agrar-Reisen, offizieller Reisepartner der DLG, organisiert von Mittwoch, 16. November, bis Freitag, 18. November 2016, eine Bahnreise zur EuroTier. Eingeplant sind zwei Messebesuche, Unterkunft im guten Mittelklassehotel in Braunschweig und Bustransfers zur Messe. Mittwoch, 16.11.2016: Bahnreise in 2. Klasse von Basel (12.23 Uhr) nach Braunschweig (17.57 Uhr). Donnerstag, 17.11.2016: Bustransfer zur Messe und abends wieder zurück nach Braunschweig. Freitag, 18.11.2016: Messebesuch und Rückreise in die Schweiz mit Ankunft in Basel Badischer Bahnhof um 21.38 Preise pro Person: CHF 560.– (3-Bett-Zimmer), CHF 620.– (Doppelzimmer), Einzelzimmerzuschlag CHF 130.–. Auskunft: Agrar-Reisen, Schwimmbadstrasse 1,5210 Windisch, ✆ 062/834 71 51 / Fax 062 834 71 00, groups@agrar-reisen.ch, www.agrar-reisen.ch.

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Joskin bietet sowohl für seine «SiloSpace»-Anhänger als auch für die Multifunktionsanhänger «Drakkar» ein neues Abdecksystem an. Mit dem «Duo-Cover» steht ein einfaches System zur Verfügung, das sich in zwei Netzgittern auch angewinkelt über das Ladegut legt. Das Gitter dreht sich mittels elektrohydraulischer Steuerung um 270° bzw. kann auch vom Traktor aus gesteuert werden. Die Gitter legen sich druckbelastet auf das Ladegut. www.joskin.com

Schrijver, holländischer Hersteller von Stalleinrichtungen, stellt seine «TopcalfClimabox» für Kälber vor. Die für zwei bis vier Kälber berechnete Box ist mit einem stufenlos verstellbaren Dach ausgerüstet. Das flexible Frontgitter kann stufenlos ein- und ausgeschoben werden. Damit kann die Box auf bis zu 12 m2 vergrössert werden. Für die Klimabox wird kein Holz verwendet, daher ist die Reinigung problemlos. www.schrijver-stal.nl

«Siloking Data»

Drei neue Mischwagen bei Kuhn

Gleich drei neue Baureihen präsentiert Kuhn. Die Ein-Schnecken-Vertikalmischwagen zeichnen sich durch konstruktive Merkmale aus, die sich bereits bei den

Eine Neuentwicklung, die Siloking zur EuroTier vorstellt, ist das funkgesteuerte Wiege-, Steuerungs- und Dokumentationssystem «Siloking Data». Im Funkterminal mit hochauflösendem Farb-Display werden die gespeicherten Rezepte abgearbeitet, geändert und neue Be- und Entladeprogramme angelegt. Das Terminal ist stets im Sichtfeld des Fahrers platziert. Der Fahrer kann den Wagen von beiden Seiten aus befüllen. Optional ist für die Beladung der Einsatz eines Smartphones oder Tablets möglich. www.siloking.com  n


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12 000 Personen besuchten das 44 ha grosse Gelände der «Potato Europe 2016».

Bild : La France Agricole

Mekka des Kartoffelbaus 12 000 Fachbesucher zählte die Freilandausstellung «Potato Europe» – 20 % mehr als bei der letzten Austragung. Die Kartoffelbranche zeigte dabei aufs Neue ihren Innovationsgeist. Künftig soll die Veranstaltung im Jahresrhythmus stattfinden. Gaël Monnerat

Mit den 12 000 Fachbesuchern war die 11. Auftragung der «Potato Europe» im französischen Villers-Saint-Christophe für die Veranstalter ein voller Erfolg, den sie dem Konzept mit dem Freiluft-Ausstellungsgelände von total 44 ha, darunter 23 ha für spezielle Vorführungen, und der damit verbundenen Möglichkeit, nahezu alle Arbeitsschritte einer Kartoffelernte live zu zeigen, zuschreiben. Für die Besucher hat sich die Veranstaltung zu einem

wahren Schaufenster technologischer Innovationen rund um den Kartoffelbau entwickelt. Kartoffelproduzenten können sich fundiert informieren und so Grundlagen für künftige Investitionen schaffen. Nicht nur Technik wurde gezeigt, auch agronomische Themen wie Sortenwahl oder Strategien zur Krankheitsbekämpfung und wirtschaftliche Aspekte (effiziente Lagerung oder Vermarktung) wurden behandelt.

Der «Turbo-Cleaner» von Dezeure im Einsatz. Mit diesem Wagen werden die Kartoffeln vom Roder übernommen, auf einen LKW umgeladen und gleichzeitig gereinigt. Bild: deloonwerker.be

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23 ha für Vorführungen «Potato Europe» steht für den Praxisbezug. Eine Fläche von 23 ha stand speziell für die Präsentation von Maschinen und Anlagen zur Verfügung. Hersteller wie Grimme («Varitron 270 Platinium»), Dewulf («R3060») oder Ropa (Baureihe «Keiler» mit den neuen Optionen) zeigten ihre Neuheiten bei ein- oder mehrreihigen Rodern. Speziell für die Kartoffelernte hat Krampe den Wannenkipper vom Typ «Big Body 740» entwickelt, den man ebenso im praktischen Einsatz begutachten konnte wie einige «optisch funktionierende» Sortieranlagen, unter anderen den «Smart Grader» von Miedema, der Kartoffeln nach Grösse, Form und Qualität sortieren kann und so einheitliche Chargen mit höherem Markterlös liefern kann. Dabei tastet die Maschine die Knollen an allen Seiten ab, erfasst sie mit Kameras und Sensoren und bläst sie mit Luftdüsen in die entsprechenden Ausgänge.


Veranstaltung | Plattform   n

Prämierte Innovationen Es gibt wohl keine Ausstellung, die nicht die herausragenden Innovationen mit einer Auszeichnung prämiert. Da macht auch die «Potato Europe» keine Ausnahme. Die Schwierigkeit besteht für die Jury wie immer darin, bei der Fülle von den verschiedenen Produkten im Rahmen eines solchen Wettbewerbs auch wirklich objektiv vergleichen zu können. Um dieses Problem etwas zu mildern, wurden die eingereichten Neuheiten in die zwei Kategorien «Nachhaltige Produktionstechnik» und «Neue Informationstechnologie» eingeteilt und dann je eine Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille verliehen.

Nachhaltige Produktionstechnik Die Goldmedaille wurde dem «TurboCleaner» des belgischen Transportspezialisten Dezeure zugesprochen. Beim «Turbo-Cleaner» handelt es sich um einen Transferanhänger, mit dem grosse Mengen von Kartoffeln umgeladen werden können. Während des Umladens werden die Kartoffeln mittels acht Bürstenrollen von Erdrückständen befreit, wobei diese in einem speziellen Behälter aufgefangen werden. Der Hersteller spricht von einer Gesamtumschlagszeit von 10 Minuten pro LKW. Eine silberne Auszeichnung wurde dem geschlossenen und kontaminationsvermeidenden Entnahmesystem für flüssige Pflanzenschutzmittel «Easy Flow»

geschlossen in den Tank der Spritze fliessen kann. Für den optischen Sortierer «Sentinel II» bekam der deutsche Hersteller Tomra eine Bronzemedaille zugesprochen. Die Maschine ist für die Sortierung vieler verschiedener Lebensmittel (Früchte, Gemüse, Kartoffeln) konzipiert. Dank neuer Beleuchtung- und Erkennungstechnologie erreicht die Maschine pro Stunde einen Durchsatz zwischen 40 bis 200 Tonnen.

Neue Informationstechnologie Arvalis, das französische Institut für Pflanzenbau, hat mit «Mileos Mobil» ein Werkzeug zur Vorhersage oder Abschätzung des Mehltaurisikos entwickelt und wurde dafür mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Dieses System verarbeitet verschiedene Informationen (Wetter, Stand der Kulturen, vorgenommene Eingriffe) und berechnet daraus die Wahrscheinlichkeit für den Mehltaubefall. Der Nutzer des Systems wird per SMS über die mögliche Gefahr ins Bild gesetzt. Gleichzeitig werden ihm auch mögliche Massnahmen vorgeschlagen. Für die elektrische Einzeldüsenschaltung «AmaSelect» erhielt der deutsche Landtechnikhersteller Amazone die Silbermedaille in dieser Kategorie. Diese Schaltung ist für die Feldspritzen vom Typ «UX» und für den Selbstfahrer «Pantera» mit 50-cm-Teilbreiten verfügbar. In Kombination mit der automatischen Vorge-

« EasyFlow », das geschlossene und kontaminationsvermeidende Transfersystem für Pflanzenschutzmittel, entwickelt von Bayer und Agrotop, erhielt eine silberne Auszeichnung. Bild: G. Monnerat

rungen von durchschnittlich 5 % je nach Flächenstruktur, Arbeitsbreite und Teilbreitenanzahl führen. Die bronzene Auszeichnung in dieser Kategorie ging an das französische Analyselabor «Eurocelp», das eine zuverlässige Bewertungsmethode für die Keimfähigkeit von Saatkartoffeln entwickelt hat.

Fazit

Silber gab es für Amazone und die elektrische Einzeldüsenschaltung «AmaSelect», mit der sich bis zu 5 % Pflanzenschutzmittel einsparen lassen sollen. Bild: Amazone

verliehen. «Easy Flow», von Bayer Crop Science zusammen mit Agrotop entwickelt, besteht aus einem Tank- und einem Kanisteradapter. Der Tankadapter wird an der Feldspritze, der Kanisteradapter auf dem Pflanzenschutzmittelbehälter aufgeschraubt und dann auf den Tankadapter gesetzt, sodass das Mittel vom Kanister

wende- und Teilbreitenschaltung GPSSwitch, die für sich allein Mitteleinsparungen von rund 5 % ermöglicht, lassen sich die Überlappungen bei der Applikation durch die Einzeldüsenschaltung weiter verringern. Dies kann gegenüber einer konventionellen Teilbreitenschaltung zu zusätzlichen Pflanzenschutzmitteleinspa-

Die rund 300 Aussteller machten die diesjährige «Potato Europe» in Nordfrankreich zu einem einzigartigen Treffpunkt der europäischen Kartoffelbranche und zogen dadurch ein breites, internationales Publikum an. Der Hauptharst der Besucher stammte aus Frankreich, den Benelux-Staaten, Deutschland und Grossbritannien, insgesamt aber kamen Gäste aus 70 verschiedenen Ländern.  n

Potato Europe 2017 Die nächste, 12. Ausgabe der «Potato Europe» wird am 13. und 14. September 2017 in Emmeloord (NL) stattfinden.

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n  Plattform | Report

Annaburger wills wissen Mit zwei Neuheiten hat die Annaburger Nutzfahrzeug GmbH ihr 25-Jahr-Jubiläum am Produktionsstandort Annaburg D gefeiert. Die Schweizer Landtechnik war an der allerersten Fachpresseveranstaltung der PremiumHerstellerin für Logistik-, Streu- und Gülletechnik dabei. Dominik Senn

von rund zweieinhalb Minuten», sagte Lüderitz. Denn zwei Hydraulikmotoren treiben diesen Kratzboden über ein Zentralgetriebe an. Die Bruchkraft der Antriebsketten liegt mit 264 kN hoch und hält auch den Belastungen beim Kalkstreuen stand. Die Dosierwalzen und die Streuteller versorgt eine Hochleistungshydraulik mit maximal 330 bar Betriebsdruck. Beim Fahrwerk setzt der Transportspezialist aus Sachsen-Anhalt wie immer auf ein hydraulisch gefedertes Tandemfahrwerk mit Achsen von BPW. Das sorgt für hohen Fahrkomfort auf der Strasse und gute Standsicherheit bei grossem Pendelweg im Gelände. Optional können Isobus-Ausstattung, Laderaumabdeckung mit einem Schwenkverdeck und verschiedene Bereifungsvarianten geordert werden.

Muldenkipper für Baustellen

Der neue Kombi-Sattel­ auflieger «TS 28.04» fasst als Streuer 19 m³…

Überraschungsgäste an der 25-Jahr-Feier der Annaburger GmbH waren die Eigentümer, die Brüder Sebastian und Rudolf Zunhammer (siehe folgende Seite). Für sie, aber auch für die Händler, Importeure und Zulieferer richtete Annaburger ein Festwochenende mit Bewirtung und Unterhaltung aus, dazu den ersten Fachpresseempfang ihrer Geschichte. Ein Rundgang durch die Produktionsstätten und die Ausstellung des kompletten Produktangebots rundeten den Empfang ab.

Ausstattung. Der Umbau kann durch zwei Mann innert einer Stunde bewerkstelligt werden, so Lüderitz.

Schnelle Entleerung Im Gegensatz zu traktorgezogenen Anhängern sind alle Antriebe hydraulisch ausgeführt. Die Leistungshydraulik am Nebenabtrieb des Lkw versorgt deshalb den neuen Kombi-Sattelauflieger mit zwei Kreisläufen. «Dadurch schafft der hydraulisch angetriebene zweireihige Kratzboden beim Häckseltransport eine Entleerungszeit

Viele Tiefbauunternehmen haben erkannt, dass traktorgezogene Halbrundmuldenkipper (Halfpipe-Kipper) in schwierigem Gelände vergleichbaren Lastwagen oder Dumpern überlegen sind. Auch bei den Kosten haben die Traktor-Kipper-Gespanne die Nase vorne. Diesem Trend folgend hat Annaburger den neuen «Hardliner 22.15» entwickelt. Der Kipper, aus belastbarem Hardox-Stahl gefertigt, verfügt über ein zulässiges Gesamtgewicht von 22 t und erlaubt eine Nutzlast von 17 t. Dabei hat er trotz grosser Geländebereifung (600/55 R 26.5) nur eine Breite von 2,55 m und ist damit strassenverkehrstauglich. Der Rahmen ist ausserordentlich robust, das Tandemachs-Pendelfahrwerk ungefedert. «Im Baustellenbetrieb unterliegt der Anhänger hohen Belastungen. Gerade beim Abkippen erreichen wir so eine gute Standsicherheit ohne Verwindung des Fahrzeugs», sagte Lüderitz.

Universalstreuer und Transporter Das erste Augenmerk galt dem neu entwickelten und gebauten Kombi-Sattelauflieger «TS 28.03/04». Wie Geschäftsführer André Lüderitz, verantwortlich für Technik, Produktion, Personal, IT und Entwicklung, ausführte, kann das Fahrzeug sowohl als Universalstreuer in der Düngung, als auch als Transporter für Häcksel, Hackschnitzel und anderes mehr eingesetzt werden. Als Streuer umfasst das Fahrzeug einen Aufbau mit 19 m³, Stauschieber, zwei Dosierwalzen und das 2-Teller-Streuwerk. Nach dem Umbau zum Häckseltransportwagen beträgt das Transportvolumen 42 m³. Entsprechend ist das Gesamtgewicht des Anhängers auf maximal 28 t ausgelegt. Dabei beträgt die Nutzlast 17,2 bis 17,5 t, je nach 54

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… und mit Häckselgutaufbau 42 m³.

Bilder: Annaburger / Dominik Senn


Chronik zum 25-Jahr-Jubiläum 1943  Auslagerung eines Teils der Max Hensel Maschinenfabrik und Eisengiesserei Berlin-Wittenau nach Annaburg und Produktion von mobilen Startrampen für V2-Raketen; Beginn landwirtschaftlicher Anhängerproduktion 1960  Erste Halle für die Anhängerschweisserei; Beginn des Umzugs von der Baderei an den heutigen Standort Torgauer Strasse 1962  Pritschenanhänger «T4» mit Stalldungstreuer und Fäkalienbehälter 2800 l 1968  Eingliederung des Betriebes in das Kombinat Impulsa bzw. Fortschritt Neustadt. Im Zusammenhang mit dem Traktor «ZT 300» 10 000-l-Gülleanhänger entwickelt; die erstmalige Anwendung von glasfaserverstärktem Polyester als Druckgefäss machte diesen Typ zum bestimmenden Erzeugnis für die nächsten 20 Jahre. Bis 1989 werden rund 40 000 Stück vorwiegend exportiert 1991  Gründung der Annaburger Nutzfahrzeug GmbH 1992  Jahresumsatz 4,194 Mio. €, 50 Beschäftigte 1997  AG-BAG Siliertechnik in Kooperation mit BUDISSA Bautzen; mit dem «MultiLand» wird ein Wechselsystem mit drei Komponenten (Gülletank-, Universalstreu- und Muldenkippaufbau) vorgestellt 2000  Präsentation des «SchubFix», einer Fahrzeugkombination für unterschiedliche Einsatzzwecke mit Tellerstreuwerk als Dungstreuer oder mit Kornschnecke als Umladewagen

Der zweireihige Kombi-Sattelkratzboden schafft eine Entleerungszeit von rund zweieinhalb Minuten.

Für Komfort während der Transportfahrten sorgt die hydraulisch gefederte Deichsel. Mit rund fünf Tonnen Leergewicht zählt der «Hardliner» zur Spitze seiner Klasse. Dazu kommt noch der grosse Abkippwinkel von 54°. Selbst nasser, klebriger Lehmboden rutscht damit von der Halbrundmulde.

Programm für Lkw-Zugmaschinen Zum Vierteljahrhundert Annaburger äus­ serte sich der neue, zweite Geschäftsführer Christian Puls, zuständig für Vertrieb, Marketing und Finanzen. Seine Hauptaufgabe sei, den Markt bzw. Vertrieb für Logistik-, Streu- und Gülletechnik in den westlichen Bundesländern, ganz Westeuropa und Kanada zu erweitern sowie

Der «Hardliner 22.15» aus Hardox-Stahl.

im Osten die Vertriebsstrukturen auf die Markterfordernisse auszurichten. Anstehende Veränderungen in den Ausbringungsvorschriften für organische Dünger und Substrate erforderten technologisch und logistisch ausgefeilte Lösungen, beispielsweise in der Isobus-Technik. Darüber hinaus verfüge Annaburger über ein umfangreiches Programm für Lkw-Zugmaschinen. Schliesslich gelte es, neue Produkvte wie den Unicrawler oder die hervorragend arbeitende, aber weitgehend unbekannte Unihacke im Markt zu positionieren, sagte Puls. Schliesslich baut Annaburger auch die Boudina Bag, letztere Firma ist bloss für den Vertrieb besorgt. Schweizer Importeur für Annaburger ist die Naef Landmaschinen-Station Eglisau AG.  n

Zunhammer: «Es geht weiter aufwärts»

2012  Präsentation des Stahltankanhängers mit einer leistungsstarken VogelsangDrehkolbenpumpe

Der erste Kontakt von Sebastian Zunhammer mit Annaburger kam zustande, als er einen Partner für die grossen Märkte im Osten (Russland, Ukraine, Polen usw.) suchte. Im Jahre 1991 erfolgte die Teilung des Betriebsgeländes – ein Teil ging an die GUMA Jessen, der andere führte zur Gründung der Annaburger Nutzfahrzeug GmbH im Jahre 1991 durch Sebastian Zunhammer, Rudolf Zunhammer und Rainer Ullrich mit 25 Mitarbeitern und 25 ABM-Kräften (gemäss Arbeitsförderungsgesetz). Die Strategie gemäss Zunhammer: Gülletransport, Stalldungstreuer und Häckselwagen mit Kippern zu ergänzen, um so den Landwirten die komplette Transporttechnologie aus einer Hand zu bieten. Dazu kamen die Bemühungen, alle Zugvorrichtungen für die breite Traktorenpalette anzubieten.

2013  Umsatz 26,653 Mio. €, 214 Beschäftigte

«Spezialist für Fahrzeugaufbauten bleiben»

2005  Präsentation des Umladewagens 2007  Präsentation des «SchubMax», Transportfahrzeug und Sattelauflieger für den Fernverkehr 2010  Präsentation des «Teleliners» 2011  Präsentation des «Fieldliners», des «SchubMaxPlus» und der Uni-Hacke mit 15 m Arbeitsbreite

2015  Präsentation des Raupenlaufwerks «Unicrawler», patentiertes Trägerfahrzeug für den Einsatz von strassenbereiften Transportanhängern auf dem Feld; Präsentation des «HighwayTankers», Sattelauflieger mit gewichtsoptimierter Fahrgestellkonstruktion für den Transport von bis zu 30 m³ Gülle 2016  25 Jahre Annaburger Nutzfahrzeug GmbH, mit dem Jubiläum werden auch 70 Jahre Anhängerbau in Annaburg gefeiert; Investitionen: neue 500-t-Abkantpresse und eine neue Plasmabrennanlage

Zunhammer ist inzwischen Alleininhaber. Das war der geeignete Zeitpunkt, um strategischen Einfluss auf das Unternehmen in Annaburg zu nehmen. «Unser Ziel ist es, die Zusammenarbeit zu intensivieren, nicht aber, den Mantel von Zunhammer über Annaburger zu stülpen», so Sebastian Zunhammer, «aus Gründen der Absatzoptimierung wollen wir die 2-Marken-Strategie weiterführen: Zunhammer ist Spezialist für Pumptankwagen, hat weder Streuer noch Muldenkipper. Annaburger produziert Vakuumtankwagen und Transportgeräte, verfügt über eine Gesamttransportlogistik.» Es gebe wenige Berührungspunkte, beispielsweise liefert Zunhammer die Lenkachse für Annaburger. In absehbarer Zeit würden auch keine Selbstfahrer gebaut, welche ein aufwendiges Kundendienstnetz benötigten. Zunhammer: «Wir bleiben Spezialisten für Fahrzeugaufbauten.» Für die Zukunft sei man gut aufgestellt: «Zunhammer hat zweimal hintereinander innert je fünf Jahren den Umsatz verdoppelt. Wachstum weist auch Annaburger aus: Die Mitarbeiterzahl ist von anfänglich 25 auf 250 gestiegen und hat sich derzeit bei 200 eingependelt. Es geht in beiden Betrieben aufwärts.»

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Steyr-Fan Landwirt Erich Treier aus Wölflinswil zeigt stolz seinen «8120» mit Jahrgang 1983.

Bilder: Dominik Senn

Büffelcharakteristik: Steyr «8120» Landwirt Erich Treier vom Rankhof in Wölflinswil AG hat einen Ackerbau-, Milchund Munimastbetrieb mit viel Naturwiesen in der voralpinen Hügelzone, mit schweren Lehmböden, dazu rund 160 Halbstamm-Kirschenbäume. Wie froh ist er um seinen Steyr «8120» Allrad mit Jahrgang 1983 aus St. Valentin ! Dominik Senn Erich Treier ist Gründungsmitglied des Maschinerings Wölflinswil und Umgebung, mietet auch etwa Geräte von der Maschinengemeinschaft Kornberg zu. Regelmässig ist er auch als Lohnunternehmer zum Kleinballenpressen und Mistausbringen unterwegs. Der Betrieb ist in Sachen Zugmaschinen gut aufgestellt: Reform 2003, mit Turbo nachgerüsteter Steyr «8060», Landini «6830» Allrad, Steyr «964» und Steyr «90» ohne Allrad. Ihm fehlte nur ein starker Allradtraktor. Nach einem Jahr Suchen fand er ihn, den Hundertpferder Steyr «8120», an einer Ausstellung von Rapid in Dietikon ZH, an der er zum Verkauf stand. Treier rüstete ihn mit einer Fronthydraulik, Doppelrädern und einer Anhängerbremse mit Lastenregler nach. Ein grösseres Güllefass und die Erweiterung des Pöttinger-Pfluges um den dritten Pflugkörper erlauben ihm jetzt rationelleres Arbeiten. Der Traktorenfan lässt übrigens auch kaum ein Steyr-Treffen aus.

Welt», so Treier, «viel elastischer, mit einem extremen Drehmoment». Steyr selbst rühmt im Prospekt den werkseigenen 6-Zylinder-Motor mit Turbolader, Direkteinspritzung, extrem niedriger Kolbengeschwindigkeit von 8,4 m / sec. und einem grossen nutzbaren Drehzahlbereich von 1400 bis 2300 / min. als «Langzeitmotor mit hoher Elastizität, hohen

Leistungsreserven und langer Lebensdauer». Das Starten bereitet dank Anheizspiralen im Ansaugrohr und einer starken 3-kW-Starteranlage auch bei extrem tiefen Temperaturen kein Problem. Treier freut auch die Einrichtung der werkzeuglos abnehmbaren Motorhaubenteile. Damit hat er alle Wartungs- und Servicestellen in Sicht und Griff. Denn

Elastischer «Langzeitmotor» Das Fahren mit dem Sechszylinder sei im Vergleich mit Vierzylindern «eine andere 56

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Vor der Kulisse von Fricktaler Kirschbäumen – der Steyr «8120» Turbo Allrad beim Pflügen lehmigen Ackerbodens.


Passion   n

der Landwirt hat jahrelang beim Händler seines Vertrauens Alois Kuoni in Oberhof gearbeitet und ist befähigt, alle Servicearbeiten, mit Ausnahme von grösseren an Motoren, vorzunehmen. «Mit Kuoni habe ich eine Firma im Rücken, die mir jederzeit mit Rat und Tat beisteht», sagte Treier. Steyr garantiere überdies eine gute Ersatzteilversorgung, gerade für die 80er-Reihe, die gut verkauft worden war.

Lage der Zapfwellen-Normdrehzahl bei 90 % der Motor-Nenndrehzahl weist die hohe Zapfwellenleistung die legendäre «Steyr-Büffelcharakteristik» auf, heisst es im Prospekt. Die 540er-Frontzapfwelle ist Wunschausrüstung. Eine Steyr-Neuheit war damals die vom Fahrersitz aus zu bedienende Feineinstellung des Hubgestänges mittels Teleskopkurbel.

«Handlich und wendig» Vollsynchronbereichsgetriebe Eine Besonderheit findet sich bei den Bremsen: Betriebs- und Feststellbremse sind völlig unabhängig von einander. Die Betriebsbremse ist eine frei zugängliche Vollscheiben-Sattelbremse, die Feststellbremse eine Trommelbremse. Das schräg verzahnte Vollsynchronbereichsgetriebe, ein Dreibereichs-Fünfganggetriebe, verfügt über einen Kriechgangbereich mit fünf Gängen.

Komfortkabine «Gold wert» Treier schätzt die schwingungs- und geräuschisolierte Kabine mit «griffgerechter Anordnung aller Betätigungshebel, integrierter regelbarer Lüftungs- und Heizungseinheit, Scheibendefroster, Schwenkdüsen und Lüftungsfilter im staubfreien Bereich», sodass bei der Wartung kein Schmutz in der Kabine entsteht, wie es im originalen Prospekt heisst. Vier stossdämpfende Gummielemente gewähren dank dem Komfortschwebesitz einen ermüdungsfreien Arbeitsplatz, «einfach Gold wert», sagte Treier. Ein Nachteil ist der dahinter angebrachte Tank. Er behindert die Sicht aufs Zugmaul.

Zwei Zapfwellenstummel Etwas kurz geraten sei der Unterlenker, mit den Vorteilen erhöhter Hubkraft und Stabilität. Das 2-Stufen-Regelhydraulikhubwerk lässt die exakte Programmierung der sieben Funktionen Heben, Senken, Normal-, Tief- und Lagesteuern, Schwimmstellung und Senkdrossel zu, der Regelimpuls erfolgt über die Gestängeunterlenker. Es können bis drei einfach oder doppelt wirkende Zusatzsteuergeräte angeschlossen werden. Der «8120» besitzt noch zwei Zapfwellenstummel (540 / min und 1000 / min). Beide Zapfwellen sind unter Last hydraulisch zuund abschaltbar. Beim Nachfolgemodell «8130» findet sich nur noch ein – umschaltbarer – Zapfwellenstummel.

Hoher Wirkungsgrad Durch hohen Wirkungsgrad innerhalb des Antriebsstrangs und durch die günstige

«Handlich und wendig» ist der Traktor nach den Worten Treiers, trotz seiner beachtlichen Gesamtlänge von 4,3  m, «der Wenderadius ist gerade einmal etwa 9 m». Der maximale Lenkeinschlag ist dank schmaler Motorbauweise und hydrostatischer Lenkung auch bei Grundspurweite und grosser Bereifung möglich. Der Allradantrieb ist über eine im Ölbad laufende Lamellenkupplung unter Last zu- und abschaltbar. Wahlweise können die mechanisch schaltbare Dif­ ferenzialsperre und die hydraulische, antriebsunabhängige Vollscheiben-Radbremse betätigt werden. Bei der Vorderachse liegt der Verstellbereich zwischen 1,475 m und 2,078 m, der Antrieb erfolgt durch eine gelenklose zwischengelagerte Antriebswelle. Eine eigene Pumpe mit geschlossenem Ölkreislauf garantiert die Betriebssicherheit der hydrostatischen Lenkung.  n

Die Betriebsbremse ist eine frei zugängliche Vollscheiben-Sattelbremse, die Feststellbremse eine Trommelbremse, wie der Ausschnitt aus dem originalen Prospekt zeigt.

Komfortabel ist die schwingungs- und geräuschisolierte Kabine mit – gemäss Prospekt – «griffgerechter Anordnung aller Betätigungshebel».

Die einstige Haflinger- und Pinzgauerschmiede Das Unternehmen Steyr-Daimler-Puch AG entstand aus einer Fusion der Austro-Daimler AG, der Steyr-Werke AG und der Puchwerke AG .* Die Fusionen fanden zuerst 1928 zwischen AustroDaimler und Puchwerken und 1934 mit den Steyr-Werken statt. Keimzelle von Steyr-Daimler-Puch war die 1830 in Steyr von Leopold Werndl gegründete Fabrik für Gewehre. Josef Werndl, Sohn des Firmengründers, führte das Unternehmen 1869 als «Österreichische Waffenfabriks AG» weiter. Die Rüstungsproduktion wich ab 1894 dem Bau von Fahrrädern und nach 1918 der Fertigung von Automobilen. Ab 1923 lautete die Firmierung «Steyr-Werke AG». Während des Zweiten Weltkrieges dominierte die Rüstungsproduktion mit ca. 32 000 Beschäftigten. Neue Fabriken wurden in Graz-Thondorf (Steiermark) und in St. Valentin (Niederösterreich) errichtet. Das Produktionssortiment umfasste zur Mitte der 1960er-Jahre Puch 500, Lkws, Geländewagen, Traktoren, Landmaschinen, Wälzlager, Jagdwaffen, Krafträder, Fahrräder und Werkzeuge. Etwa ein Drittel der Produktion ging in den Export. Bekannte Fahrzeuge waren der Haflinger und der Pinzgauer, die vor allem im österreichischen Bundesheer, aber auch in zahlreichen ausländischen Armeen jahrelang eingesetzt wurden. Der Puch G ist baugleich mit dem Mercedes G, der auch in Graz gebaut wird. Nur das wesentlich kleinere Vertriebsnetz von Steyr-Daimler-Puch führte dazu, dass das Fahrzeug unter der Marke Mercedes-Benz vertrieben wurde. Ab 1980 war die Steyr-Daimler-Puch AG das drittgrösste Industrieunternehmen Österreichs mit etwa 17 000 Beschäftigten. Später wurden die einzelnen Produktionssparten verkauft bzw. ausgegliedert, 1987 die Waffenproduktion in eine eigenständige Gesellschaft, die Steyr Mannlicher GmbH & Co KG, die Fahrräder Puch ging an den italienischen Bianchi-Konzern, der später vom schwedischen Fahrradhersteller Cycleurope A. B. übernommen wurde. Das Wälzlager ging an Svenska Kullager-Fabrike, die Lkws gingen an die deutsche MAN AG, die Traktoren 1996 an Case-IH (später CNH), die Busse an Volvo usw. Die verbleibende Steyr-Daimler-Puch Fahrzeugtechnik AG & Co. KG (SFT) in Graz wurde 2001 mit der Magna Europa AG zur Magna Steyr AG & Co KG verschmolzen und als eigenständiger Teilkonzern von Magna International positioniert. * aus Traktorenlexikon – Wikibooks

10 2016  Schweizer Landtechnik

57


n  SVLT | Sektionen

Geschickte Ostschweizer Traktorfahrer An der zwölften Schweizer Meisterschaft im Traktoren-Geschicklichkeitsfahren in Grandvillard FR triumphierten die Ostschweizer: Schweizer Meister wurde der Sankt Galler Guido Zeller. Er entthronte einen anderen Ostschweizer, den Schaffhauser Michael Külling. Bei den Junioren schwang ein Thurgauer obenauf. Dominik Senn Guido Zeller, Goldach SG, heisst der neue Schweizer Meister im Traktoren-Geschicklichkeitsfahren. An der Ausmarchung am 11.  September 2016 in Grandvillard FR entthronte das Sankt Galler Sektionsmitglied in der Kategorie Elite den Titelinhaber Michael Külling aus Wilchingen SH, der noch den 17. Rang erzielte. 320 Strafpunkte musste Zeller auf dem schwierigen Parcours hinnehmen. Das ist jedoch ein formidabler Vorsprung auf den Vizeschweizer Meister Louis Buchwalder aus Pleigne JU mit 482 Strafpunkten und den Drittplatzierten Fabian Amstad aus Buochs NW mit 506 Strafpunkten. Einsame Spitze auch von Simon Hungerbühler aus Sommeri TG bei den Junioren mit 524 Strafpunkten. Der Zweitplatzierte Christof Röllin aus Menziken ZG kassierte bereits 654 Punkte, der Drittplatzierte Dario Stähli aus Hedingen ZH deren 700. Den Mannschaftswettkampf mit je zwei Teilnehmern pro Kategorie gewann überragend Zug vor Jura und Sankt Gallen. Insgesamt beteiligten sich 98 der 99 angemeldeten Fahrer an der Schweizer Meisterschaft, die sich zuvor an kantonalen Ausscheidungen qualifiziert hatten.

Mannschaftswettkampf Sektion

Verbrauch Liter = Minuspunkte

Treffer Punkte = Pluspunkte

Endpunktestand

ZG

59

300

241

JU

63

150

87

SG

66

150

84

SH

50

100

50

NE

63

100

37

LU

66

100

34

ZH

42

50

8

SZ

44

50

6

TG

47

50

3

NW

63

50

–13

58

Schweizer Landtechnik  10 2016

Der Postenlauf stellte hohe Anforderungen an die Beteiligten. Geschicktes Lenken von Fahrzeugen und Geräten genügte allein nicht. Geprüft wurden auch technisches Wissen bezüglich Traktoren, Motoren, Wartung, Reparatur und Strassenverkehr.

FVLT / Cauma La Tour gemeinsam «Es war eine super Fete, ein hundertprozentiger Erfolg. Wir Organisatoren sind sehr zufrieden», sagte nach geschlagener Schlacht OK-Präsident Olivier Kolly der Schweizer Landtechnik. Das OK war zusammengesetzt aus Mitgliedern des Freiburgischen Verbandes für Landtechnik (FVLT) und der Maschinengemeinschaft Cauma La Tour, welche am Vortag ihr 30-Jahr-Jubiläum im Beisein ihrer Mitglieder, Gäste, Lieferanten, Sponsoren und Kunden – rund 200 an der Zahl – feierte. Der gemeinsame Auftritt erfolgte nicht nur in organisatorischer Hinsicht, sondern ermöglichte eine beeindruckende Ausstellung der wichtigsten Maschinen im Besitz der Cauma La Tour. «Die Mischung und die Zusammenarbeit Cauma–SVLT waren hervorragend», resümierte Kolly. Kollys Lob galt weiter den Betreuern der insgesamt sieben Posten, die ihre Arbeit gewissenhaft versehen hätten. Der Schwierigkeitsgrad bei den einzelnen Posten habe stark variiert, insgesamt sei der sonntägliche Parcours äusserst anspruchsvoll gewesen, was sich auch in der schmalen Spitze in den Kategorien gezeigt habe.

Tag ein reges Kommen und Gehen geherrscht. Die Küchenbrigade sei gefordert gewesen, die rund 1400 geschöpften Tellergerichte zuzubereiten. Gesamthaft könne man deshalb von rund 2000 Besuchern ausgehen, schätzte Kolly. Bewährt hat sich nach einhelliger Meinung aller Beteiligten der Durchführungsort, der Waffenplatz von Grandvillard. Die Veranstalter konnten nicht nur von den Unter- und Aussenständen, sondern auch von sanitären Anlagen profitieren, und eine Betonrampe konnte praktischerweise gleich für einen Posten verwendet werden, war allerdings etwas abseits vom Hauptgeschehen platziert. Das fast perfekte Wetter und die prächtige Bergkulisse des Greyerzerlandes trugen das Ihre zur ausgesprochen guten Stimmung bei.  n

An die 2000 Besucher Ein Posten, so der OK-Präsident Olivier Kolly, sei praktisch ununterbrochen besetzt gewesen, nämlich der Parcours mit Trettraktoren und allerlei Gerät für Kinder in einem separaten Bereich. Es seien auffallend viele Familien von auswärts zu Besuch gewesen. Es habe den ganzen

Auch das ist «precision farming»: Mit dem Krangreifer den Tennisball packen und in ein Ziel schwenken ist eine der kniffligen Aufgaben an der Schweizer Meisterschaft im Traktoren-Geschicklichkeitsfahren. Bilder: Dominik Senn


Applaus für das gelungene Flaschenöffnen mit Traktor.

Volle Konzentration ist verlangt.

Rechnungsbüro mit Laurent Guisolan (sitzend) bei der Standblattausgabe.

Die Teilnehmer wurden vor Inangriffnahme der Parcours instruiert.

Mehr als 1400 Tellergerichte wurden von der Küchencrew zubereitet.

Die Sieger der Kategorie Junioren.

Elite-Sieger mit Schweizer Meister Guido Zeller.

Die Gruppensieger aus dem Kanton Zug.

Rangliste Elite Name

Vorname

Ort

Sektion

Posten 1

Posten 2

Posten 3

Posten 4

Posten 5

Posten 6

Posten 7

Punktetotal

Zeller

Guido

Goldach

SG

110

0

50

0

20

120

20

320

Buchwalder

Louis

Pleigne

JU

130

0

0

230

20

90

12

482

Amstad

Fabian

Buochs

NW

10

60

20

230

0

150

36

506

Gähler

Toni

Müllheim

TG

110

10

0

210

20

130

28

508

Hochreutener

Roman

Eggersriet

SG

50

40

0

240

20

170

16

536

Duperrex

Serge

Knonau

SG

110

0

0

230

30

150

32

552

Brülhart

Alain

Ueberstorf

FR

130

0

30

220

10

110

60

560

Mäder

Christian

Montfaucon

JU

160

0

10

260

10

120

12

572

Ruhstaller

Erich

Einsiedeln

SZ

150

80

0

200

0

140

40

610

Odermatt

Pius

Ennetbürgen

NW

160

40

20

230

20

130

12

612

Rangliste Junioren Name

Vorname

Ort

Sektion

Posten 1

Posten 2

Posten 3

Posten 4

Posten 5

Posten 6

Posten 7

Punktetotal

Hungerbühler

Simon

Sommeri

TG

60

20

20

220

20

160

24

524

Röllin

Christof

Menzingen

ZG

20

0

120

220

10

280

4

654

Stähli

Dario

Hedingen

ZH

100

90

80

230

10

130

60

700

Bosshard

Adrian

Pfäffikon

ZH

240

0

60

240

40

150

12

742

Christ

Marc

Hauenstein

SO

120

60

100

240

110

160

56

846

Buchmann

Reto

Büttenhardt

SH

120

240

30

230

10

190

28

848

Willimann

Sandro

Beromünster

LU

240

40

140

230

30

150

20

850

Siegenthaler

Andy

Boudevilliers

NE

380

40

40

220

100

160

24

964

Roschi

Oliver

Etziken

SO

320

10

120

210

40

210

56

966

Mathis

Thomas

Ennetbürgen

NW

10

280

0

210

200

230

44

974


n  SVLT | Sektionen

AG Selbst ist die Frau Mittwoch, 23. November, 13.15 bis 17 Uhr Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, Gränichen Wer kennt das nicht? Der Wasserhahn tropft. Das Bild sollte auch schon lange aufgehängt werden. Aber der Mann hat keine Zeit. Kein Problem: Frauen, die gerne selber Hand anlegen und wissen wollen, wie sie kleinere Reparaturen im Haus selber vornehmen können, kommen in diesem halbtägigen Kurs voll auf ihre Kosten; ein praxisorientierter Kurs, inklusive umfassender Dokumentation zum Nachschlagen für zu Hause. Kurselemente: Informationen über elektrischen Strom, Stromsparen im Haushalt, Herrichten eines Steckers, richtiges Bedienen der Bohrmaschine, Bohren, Dübeln, Bolzen setzen, Abdichten von tropfenden Wasserhähnen und WC-Spülungen, Informationen zum Wassersparen. Kursleitung: Ruedi Gubler, LZ Liebegg, Hansjörg Furter, LZ Liebegg Kosten: 50 Franken Anmeldung: LZ Liebegg, Kurssekretariat, Marianna Kühn, 062 855 86 15, kurse@liebegg.ch Anmeldeschluss: 9. November 2016

Motorsägekurs und Holzerkurs 2 12. bis 16. Dezember 2016, jeweils 8 bis 17 Uhr, Ort noch offen Motorsägekurs: 5-tägiger, praktischer Ausbildungskurs mit Abschlussausweis für Forstarbeit: –  Grundregeln der Holzerei: Fällen im Normalfall, Entasten, Ablängen, Schnittarten (Fällschnitte / Trennschnitte), einfacher Seilzug –  Störungsdienst an der Motorsäge –  Kettenkenntnis, Kettenunterhalt, Kettenpflege –  Werkzeugkenntnis und -unterhalt –  Besprechung der EKAS-Richtlinien Holzerkurs 2: 5-tägiger, praktischer Kurs mit Abschlussausweis: –  Erlangen eines verbesserten Sicherheitsdenkens –  einfache bis erschwerte Holzereiarbeiten sicher und rationell planen, organisieren und ausführen –  Kennen und Anwenden angepasster Arbeitstechniken Kursleitung: Rolf Wigger, Waldwirtschaftsverband Schweiz, WVS Kosten: Fr. 900.– für im Aargau ansässige Teilnehmende aus Land- und Forstwirtschaft sowie Hobbyholzer, Fr. 1050.– für übrige und ausserkantonale Teilnehmende, exkl. Verpflegung (wird separat verrechnet) Anmeldung: LZ Liebegg, Kurssekretariat, Marianna Kühn, 062 855 86 15, kurse@liebegg.ch Anmeldeschluss: 30. November 2016

BL

BS

Österreichreise zu den Pöttinger-Werken Dienstag, 1. November, bis Mittwoch, 2. November 2016 Eine attraktive Reise zu den Pöttinger-Werken bietet der Verband für Landtechnik beider Basel an. Das Programm: Abfahrt 6 Uhr morgens ab LZ Ebenrain; zweiter Abfahrtsort: Areal Pfirter Landschaftspflege in Pratteln, ca. eine halbe Stunde später (bei der Anmeldung bitte Abfahrtsort angeben). 1. Tag: Carfahrt mit Kaffeehalt und Mittagessen in der Nähe von München, Ankunft in Wels. 2. Tag: Besuch der Pöttinger-Werke in Grieskirchen mit Führung und Mittagessen. Nachmittags Stadtführung durch Wels. 3. Tag: Besichtigung eines privaten Milchvieh- und Molkereigrossbetriebes mit 230 Kühen und 3 Melkrobotern in Zipf. Rückreise über Salzburg / Inntal mit Mittagessen und Zvierihalt unterwegs.

60

Schweizer Landtechnik  10 2016

Preis pro Person: Fr. 490.– Dieser Betrag setzt sich zusammen aus den Kosten für die Fahrt mit dem Reisecar (Klimaanlage, Kaffeemaschine und Bordtoilette), 1. Tag Kaffeehalt, Mittagessen und Nachtessen, 2. Tag Frühstück, Mittagessen und Nachtessen, 3. Tag Frühstück, Kaffeepause, Mittagessen und Zvierihalt (die Getränke gehen zulasten jedes Teilnehmers), zwei Übernachtungen im Erstklasshotel. Anmeldeschluss: Sofort. Wichtig: Maximale Teilnehmerzahl 50 Personen, bei weniger als 25 Anmeldungen kann die Reise nicht durchgeführt werden. Die Mitglieder werden zusätzlich mit einer detaillierten Einladung angeschrieben. Familienmitglieder und alle an der Reise interessierten Personen sind selbstverständlich auch willkommen.. Kontakt: Marcel Itin, Hof Leim 261, 4466 Ormalingen, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch

FR Bremsenkontrolle 2016 Der Freiburgische Verband für Landtechnik (FVLT) erhält im Jahre 2016 die Bremstestkampagne aufrecht. Dieser Test ist gedacht für Karren und Anhänger aller Art, 30 oder 40 km / h, die während des ganzen Jahres im Einsatz stehen. Der Test findet in der Nähe Ihres Wohnortes in dafür ausgerüsteten Fachwerkstätten statt (die Liste der Werkstätten ist auf der Website unter www.smu.ch­zu finden). Wichtig: Für die Prüfung müssen die Anhängerzüge mit pneumatischen oder hydraulischen Betriebsbremsen ausgerüstet werden. Vorteil: Für seine Mitglieder gewährt der FVLT bei Vorlage der Rechnung einen Rabatt von Fr. 50.– pro Achse. Dazu genügt es, eine Kopie der Rechnung an folgende Adresse zu senden: AFETA / FVLT, Laurent Guisolan, route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux. Dieses Angebot gilt nicht für den Kauf von neuen Geräten oder für ein später folgendes Aufgebot zur Expertise.

LU Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten, inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder Fr. 70.–, für Nichtmitglieder Fr. 90.– Nächste Termine: 9. November 2016 in Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr; 14. Dezember 2016 in Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für Fr. 29.– Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils in Büron und Sursee statt. Für Mitglieder Fr. 300.–, für Nichtmitglieder Fr. 320.– Nächste Termine: Kurs 616 jeweils Samstag, 12./19. November 2016, 13 – 17 Uhr; Kurs 617 jeweils Samstag, 3. / 10. Dezember 2016, 9 – 13 Uhr. Verkehrskundeunterricht in Sursee, Schüpfheim und Hochdorf: für Mitglieder Fr. 220.–, für Nichtmitglieder Fr. 240.–. Nächste Termine: Kurs Nr. 408: Mittwoch / Donnerstag, 9. / 10. / 16. /1 7. November 2016, 19 bis 21 Uhr, in Sursee. Die Kurse werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt. Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als im Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lektionen); für Mitglieder Fr. 539.–, für Nichtmitglieder Fr. 579.– Der Lastwagentheoriekurs umfasst 32 Lektionen, während vier Wochen jeweils einen Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg jede Woche möglich. Der nächste Kurs beginnt am 9. November 2016, in Luzern. Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit, bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch


Sektionen | SVLT   n

ZG Gegengewichtsstapler, Teleskoplader Grundkurs 9. bis 12. Januar 2017, jeweils 2 Tage An diesem zweitägigen Kurs wird der sichere Umgang mit dem Gegengewichtsstapler und dem Teleskoplader nach SUVA-Richtlinien erlernt. Ziele: schriftlicher SUVA-Ausweis auf Gegengewichtsstapler und Teleskoplader, ein Tag kann der obligatorischen CZV (Chauffeurzulassungverordnung) angerechnet werden. Inhalt: zweitägige Ausbildung auf Gegengewichtsstapler und Teleskoplader, Theorie und Praxis. Voraussetzung: Mindestalter 18 Jahre und praktische Erfahrung auf Maschinen. Kosten für 2 Tage ca. Fr. 660.– für Mitglieder und Fr. 700.– für Nichtmitglieder VLT Zug, inkl. Unterlagen und Essen. Anmeldung: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch

AG Kursorte und -daten: Muri: Mi., 9. + 16. Nov., 18.30 – 20.30 Uhr. Riniken: Mi., 26. Okt. + 2. Nov., 18.30 – 20.30 Uhr. Liebegg: Sa., 12. + 19. Nov., 9 – 11 Uhr. Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, bvlt@bluewin.ch BL, BS Kursort und -daten: Mi., 2. Nov., 13.30 Uhr, LZE in Sissach (Vorkurs); Sa., 19. Nov., 9 Uhr, Motorfahrzeugprüfstation Münchenstein (Prüfung) Kontakt: Marcel Itin, Hof Leim 261, 4466 Ormalingen, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch FR Kontakt: FVLT, Laurent Guisolan, route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, laurent.guisolan@fr.ch, 026 305 55 58 GR Kursorte: Landquart, Ilanz, Thusis, Davos, Scuol, Samedan Kontakt: Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch NE

ZH Fahrt zur Ropa-Hausvorführung Sonntag, 20. November 2016 Ropa feiert das 30-Jahr-Firmenjubiläum. Aus diesem Grund veranstaltet das Carunternehmen Rattin AG in Zusammenarbeit mit der SVLT-Sektion Zürich eine Fahrt zur Hausvorführung. Die modernste Ropa-Technik kann im Einsatz bestaunt werden. Ein buntes Rahmenprogramm mit zünftiger bayerischer Bewirtung wird den Besuchern einen abwechslungsreichen Tag bescheren. Die Anreise erfolgt über Winterthur – St. Gallen – Bregenz – Memmingen – München – Siegenburg. Die Kosten inkl. 1 Kaffee und 1 Gipfel sowie 1 Getränk und 1 Sandwich betragen pro Person 89 Franken. Abfahrt ist um 4 Uhr in Neuhausen, Rattin-Terminal, 4.15 Uhr; Neunkirch, Coop, 4.30 Uhr in Schaffhausen, Schützenhaus Breite, weitere mögliche Einsteigeorte nach Anfrage. Ankunft um 10 Uhr in Sittelsdorf. Rückfahrt um 17 Uhr, Rückkehr zirka 22 Uhr in Schaffhausen. ID und Euros nicht vergessen! Anmeldung unter der Gratisbuchungsnummer 0800 728 846 von Montag bis Freitag oder unter www.rattin.ch, info@rattin.ch

Professioneller Maschinencheck Halten die Landwirte das Strassenverkehrsgesetz ein, können sie bei einem Unfall weniger zur Verantwortung gezogen werden. Wer sich aber einen Überblick über die gesetzlichen Mindestanforderungen verschaffen will, findet sich im Gesetzesdschungel nur schwer zurecht. Mit Unterstützung des Beraters der Fachstelle Landtechnik und Unfallverhütung vom Strickhof können Sie beim Rundgang durch Ihren Maschinenpark eine Mängelliste erstellen. Die Ausrüstungen und notwendigen Einrichtungen Ihrer einsatzbereiten Maschinen und Fahrzeuge können so auf die gesetzeskonforme Strassentauglichkeit hin überprüft werden. Die Kosten für diesen Maschinencheck belaufen sich auf 120 Franken (für Mitglieder SVLT-Zürich 100 Franken) pro Betrieb. Auskünfte: Fachstelle Landtechnik und Unfallverhütung Strickhof, Telefon 058 105 99 52, oder Stefan Pünter, SVLT, Mail: puenter@hombi.ch.

Kursorte: Cernier und Fleurier Kontakt: M. Bernard Tschanz, chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch SG, AI, AR, GL Kursorte- und -daten: Mosnang, Oberstufenzentrum, Sa., 10. Dez. 2016, 13.30 – 17.15 Uhr: 1. Kurstag; SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / STVA, Mi., 11. Jan. 2017, 13 – 16.15 Uhr: 2. Kurstag und Prüfung Näfels, Rest. National, 14. Jan. + 11. Feb. 2017, 8.15 – 12 Uhr: Kurs 1; Schwanden StVA, 11. März 2017, 13.30 – 17.15 Uhr. 3. Kurstag + Prüfung Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch, siehe auch unter: www.vlt-sg.ch SH Kursort und -daten: Herblingen (GVS Agrar AG) Kontakt: VLT-SH Geschäftsstelle, Martin Müller, Haldenhof 286, 8213 Neunkirch, 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch SO Kursorte: Büren SO oder Wallierhof: Vorkurse; MFK: Prüfung Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch SZ, UR Kursorte: Wangen und Oberarth Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch TG Kursort und -daten: Müllheim, Sa., 29. Okt., 8.30 – 11.30 Uhr + Mi., 9. Nov., 13.30 – 16.30 Uhr Kontakt: VTL  /  L andtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen VD Kursort und -daten: Oulens-s / Echallens: mars 2017, juin 2017 Kontakt: ASETA-Section vaudoise, Virginie Bugnon, chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch ZH Kursorte: Strickhof, Lindau; Kursdaten: 12. Nov., 9.30 – 15.30 Uhr Kontakt: SVLT ZH, Eschikon, 058 105 98 22, Postfach, 8315 Lindau,

Theoriekurse Kategorie F / G Im Theoriekurs Kat. F / G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km / h. Siehe auch www.fahrkurse.ch

10 2016  Schweizer Landtechnik

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n  SLVT | Porträt

Der Dreisprachige Stefano Antonioli mit Jahrgang 1970 ist der ruhige und bescheidene Typ. Lieber spricht er über Arbeit oder über Projekte als über sich selbst. Er drängt sich nicht gerne in den Vordergrund. Muss er auch nicht: Bei ihm kommt immer eins zum andern, wie wir noch sehen werden. So war es auch, als ihn der Präsident der Sektion Tessin, Robert Aerni (heute Präsident des Bauernverbandes Tessin), anfragte, ob er ihn als Präsident ablösen wolle. Der Landwirt aus Ludiano war damals nicht einmal im Vorstand der knapp 200 Mitglieder grossen Sektion Tessin. Das war im Jahre 2003. Es dauerte zehn Jahre, bis er sich 2013 zu einem Ja durchringen konnte. Seither ist er Präsident und sorgt sich um die Probleme um den immer dichteren Strassenverkehr, um die Spritzentests usw. «Wir haben im Vorstand sogar angedacht, die Delegiertenversammlung einmal ins Tessin zu bringen», sagte er. Wieso die Anfrage Aernis? Antwort: Stefano Antonioli war als Mitarbeiter der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) involviert in die Aktivitäten der einzigen italienischsprachigen Sektion des SVLT. Er war auch immer an die Vorstandssitzungen der Tessiner eingeladen. Doch wie kam er zur BUL? «Zum Abschluss meiner Landwirtschaftslehre am Technikum Zollikofen schrieb ich meine Diplomarbeit über die BUL und die Notwendigkeit, neben der Deutsch- und Westschweiz im Tessin die Beratungsstelle neu zu gestalten», sagte er. Es fruchtete: Im Jahre 1999 war es so weit, dass er die Arbeit aufnehmen konnte Im Jahre 2009 wurde er als Landtechniklehrer an der landwirtschaftlichen Schule in Mezzana angestellt; er arbeitet dort bis heute in Teilzeit. Zuhause wartete nämlich kein Landwirtschaftsbetrieb auf ihn, denn sein Vater war Vizedirektor des Molkereiverbandes Tessin LATI. Doch arbeitete er in Teilzeit im Betrieb seines Onkels in Novaggio mit. Vor sechs Jahren durfte er mit Lebenspartnerin Luana den Betrieb von Luanas Onkel in Ludiano übernehmen; die beiden betreuen jetzt neun Mutterkühe und rund fünfzig Spiegelschafe. Zum Deutsch und Französisch kam er durch seine Mutter aus Luzern und durch die Sekundarschule, aber auch durch die Lehrjahre im Rothenburg und anschliessend in Payerne. In Zollikofen setzte er sich nochmals vertieft mit beiden Sprachen auseinander. Bei Stefano Antonioli kam stets eins zum andern – warum nicht auch die DV ins Tessin?  n Aufgezeichnet von Dominik Senn

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Schweizer Landtechnik  10 2016


Kurse | SVLT   n

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT CZV – Weiterbildungskurse

Fahrkurs G40 Kursorte 1260 *Nyon VD 1315 *La Sarraz VD 1510 *Moudon VD 1562 *Corcelles-près-Payerne VD 1630 *Bulle FR 1890 *Saint-Maurice VS 1964 *Conthey VS 2208 *Les Hauts-Geneveys NE 2720 *Tramelan BE 2852 *Courtételle JU 3186 Düdingen FR 3250 Lyss BE 3267 Seedorf BE 3421 Lyssach BE 3510 Konolfingen BE 3550 Langnau i.E. BE 3770 Zweisimmen BE 3792 Saanen BE 3800 Interlaken BE 3930 Visp VS 4222 Zwingen BL 4415 Lausen BL 4702 Oensingen SO 5040 Schöftland AG 5505 Brunegg AG 6056 Kägiswil OW 6130 Willisau LU 6210 Sursee LU

6276 Hohenrain LU 6430 Schwyz SZ 6472 ***Erstfeld UR 6702 **Claro TI 7130 Ilanz GR 7302 Landquart GR 7430 Thusis GR 7524 Zuoz GR 7550 Scuol GR 8180 Bülach ZH 8200 ***Schaffhausen SH 8303 Bassersdorf ZH 8460 Marthalen ZH 8500 Frauenfeld TG 8836 Biberbrugg SZ 8856 Tuggen SZ 8867 Niederurnen GL 8932 Mettmenstetten ZH 9133 Sitterdorf TG 9200 Gossau ZH 9436 Balgach SG 9465 Salez SG 9602 Bazenheid SG

* Sprache Französisch ** Sprache Italienisch *** neue Kursorte

Unterstützt durch den Fonds für Verkehrssicherheit (FVS)

Kursort: Riniken AG

Kursart

Kursdatum

Ladungssicherung

Fr. 11.11.2016

AED / BLS, Erste Hilfe

Mo. 21.11.2016

ARV 1 und digitaler Fahrtenschreiber

Fr. 25.11.2016

Hebegerätekurse

Kursort: Wildegg AG

SUVA-anerkannt: Gegengewichts- und Teleskopstaplerkurs; Instruktion Hoflader Kursart

Kurstag 1

Kurstag 2

Grundkurs für Staplerfahrer

Mo. 07.11.2016

Di. 08.11.2016

Grundkurs für Staplerfahrer

Mi. 09.11.2016

Do. 10.11.2016

Grundkurs für Staplerfahrer

Mo. 14.11.2016

Di. 15.11.2016

Grundkurs für Staplerfahrer

Mi. 16.11.2016

Do. 17.11.2016

Schweisskurse Kursart

Kursort: Riniken AG Kurstag 1

Kurstag 2 oder 3

Kursdauer

Metall-SchutzgasSchweissen (MAG/MIG)

Mo. 24.10.2016

Di. 25.10.2016

2 Tage

Metall-SchutzgasSchweissen (MAG/MIG)

Mo. 07.11.2016

Mi. 09.11.2016

3 Tage

Wolfram-SchutzgasSchweissen (TIG)

Mi. 16.11.2016

Fr. 18.11.2016

3 Tage

Lichtbogen-Handschweissen (E-Hand)

Mo. 21.11.2016

Di. 22.11.2016

2 Tage

Lichtbogen-Handschweissen (E-Hand)

Mi. 07.12.2016

Fr. 09.12.2016

3 Tage

Wolfram-SchutzgasSchweissen (TIG)

Mo. 12.12.2016

Di. 13.12.2016

2 Tage

Kurse im 1. Quartal 2017 siehe unter www.fahrkurse.ch et www.g40.ch

Detailliertes Kursprogramm, Teilnahmebedingungen und Kurskosten: www.fahrkurse.ch und www.g40.ch

Weitere Auskünfte: 056 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch

n   Impressum   78. Jahrgang

Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik Werner Salzmann, Präsident Aldo Rui, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 50 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Gaël Monnerat: gael.monnerat@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Postfach, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung Roman Engeler, Postfach, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate / Anzeigen Stämpfli AG Vanessa Jost, Anzeigenleiterin Wölflistrasse 1, Postfach, 3001 Bern Tel. 031 300 63 87 E-Mail: inserate@staempfli.com Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2015. Kombinationsrabatt: 25 % bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole»

Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis. Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

Nächste Ausgabe Schwerpunkt: Agrama 2016 Impression: Brennholz spalten und bündeln Management: Kostenfaktor «Mechanisierung» Sicherheit: Handschuhe schützen und wärmen

Herstellung und Spedition Stämpfli AG, Wölflistrasse 1, 3001 Bern Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Nr. 11 / 2016 erscheint am 17. Nov. 2016. Anzeigenschluss: 3. November 2016

10 2016  Schweizer Landtechnik

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