Schweizer Landtechnik 10/2017

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Schweizer Landtechnik

Oktober 2017

GĂœTERUMSCHLAG Sechs Kleinlader im Praxisvergleich Kippmulden: Welche ist die richtige? Agritechnica zeigt Trends in der Landtechnik Maschinenkosten 2018: Die Preise stabilisieren sich


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6260 REIDEN, A. Leiser AG 6289 HÄMIKON, Bucher Agro-Technik AG 6314 UNTERÄGERI, Merz Karl 6340 BAAR, Wismer Landtechnik 6418 ROTHENTHURM, Moser Martin 7205 ZIZERS, Kohler Landmaschinen AG 8154 OBERGLATT, Egli Landmaschinen AG 8197 RAFZ, Matzinger René 8308 MESIKON-ILLNAU, Gujer Landmaschinen AG 8344 BÄRETSWIL, Emil Manser AG 8374 OBERWANGEN, Technikcenter Grueb AG 8476 UNTERSTAMMHEIM, Brack Landtechnik AG 8489 SCHALCHEN, F. Keller Technik AG 8505 DETTIGHOFEN, Roth H. + E. AG 8566 LIPPOLDSWILEN, Mühlethaler Technik AG 8587 OBERAACH, Jakob Hofer AG 8600 DÜBENDORF, Emil Manser AG 8618 OETWIL AM SEE, Rüegsegger AG 8834 SCHINDELLEGI, Schuler AG 8867 NIEDERURNEN, Pfeiffer Landmaschinen AG 8934 KNONAU, Hausheer & Sidler AG 9249 ALGETSHAUSEN, Traber Landmaschinenbetrieb AG 9300 WITTENBACH, Maschinencenter Wittenbach AG 9445 REBSTEIN, Maschinencenter Rebstein AG 9475 SEVELEN, Maschinencenter Sevelen AG 9494 SCHAAN, Wohlwend Damian Anstalt 9548 MATZINGEN, Schneider Landmaschinen AG 9556 AFFELTRANGEN, Märla AG 9615 DIETFURT, Franz Bachmann AG


Editorial • Inhalt Oktober 2017   ■

■ Aktuelles

Editorial

4 Kurzmeldungen

■ Markt 10 14 16 18 19 20 22 23

Interview: «Win-win-Situation für alle» «Toty»: Alle Finalisten auf einen Blick Fendt: Auf dem Weg zum Fullliner Grimme: Neue Generationen Amazone: Innovationen als Lebensversicherung Stihl: Ohne Vergaser Zunhammer: Nährstoffmessung an Bord Horsch: «Farming Heroes»

Schwerpunkt: Güterumschlag

24 30 38

Sechs Kippmulden im Vergleichstest Abheben und doch auf dem Boden bleiben Praxistest: sechs Kleinlader und ihre Leistung

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■ Impression 46 48 50 52 56

Steirischer Kuppler im Dauertest In die Schwinge verpackt Von Schweizern – für Schweizer Eine für (fast) alles «Respiro» wird breiter

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■ Management 59 60 62

Tiere im Strassenverkehr Maschinenkosten 2018 Pflugumsteller im Gespräch

■ Wissen 64

Wenn der Rost nagt

■ Plattform 67

Digitalisierung und Vernetzung als Innovationstreiber

■ Passion 70

«Robuster Ackermuni»

■ Sicherheit 72

Staplerfahrer – Vorsicht!

■ SVLT 74 Fachreise nach Südamerika 76 Sektionsnachrichten 78 Landtechnik-Tüftler als Sektionspräsident 79 Kurse und Impressum www.youtube.com/ agrartechnikCH Titelbild: Sechs unterschiedliche Kleinlader zeigen in einem Praxisvergleich ihr Können.

Roman Engeler

Heben – Verschieben – Beladen – Stapeln: Der Güterumschlag auf einem Landwirtschaftsbetrieb war schon immer eine herausfordernde Tätigkeit. Waren es früher – bei noch geringer Mechanisierung – in erster Linie die Gewichte, so sind es heute im Zuge der grösser werdenden Betriebe vor allem die Mengen und die Häufig­ keit, die dem Güterumschlag immer wieder gewisse Grenzen setzen. Der Markt bietet eine grosse Vielfalt an Technik für diese Arbeiten, vom klassischen Frontlader am Traktor über spezialisierte, leistungsfähige Ladefahrzeuge bis hin zum Kleinst­ lader. Wer sich mit der Anschaffung eines solchen Geräts befasst, ist gut beraten, eine sorgfältige Abklärung vorzunehmen. Die «Schweizer Landtechnik» kann mit dieser Ausgabe dazu eine Hilfestellung geben. So wurden in einem Test (unter anderem mit Prüfstandsmessungen) diverse Kippmulden verglichen (Seite 24). Ein weiterer Test beschäftigte sich mit verschiedenen Kleinstladern und gibt Antworten auf deren Praxistauglich­ keit (Seite 38). Wie bei jeder Mechanisierung, so besteht auch bei den Hebefahrzeugen oft das Problem einer genügenden Auslastung. Um die Maschinenkosten tief zu halten, sollte stets die Möglich­ keit einer gemeinsamen Beschaffung oder einer Miete geprüft werden. Aktuell dazu wird auf Seite 60 dieser Ausgabe auf den neuen Maschinen­ kostenbericht der ART eingegangen, den es seit geraumer Zeit als Onlineoder Downloadversion auf dem Internet gibt, den der SVLT interessier­ ten und schnell reagierenden Lesern aber auch gerne in gedruckter Fassung zustellt. Ausgabe Nr. 11 erscheint am 16. Nov. 2017

www.facebook.com/ CHLandtechnik

Bild: R. Engeler

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n  Aktuelles

In Kürze ■  Die Maschinenfabrik Kemper gehört seit 1997 zu John Deere. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums wurde diese «Erfolgsgeschichte» in Stadtlohn gefeiert. ■  Matthew Foster, für Case-Steyr bisher verantwortlich für Europa, übernimmt innerhalb der Gruppe neue Aufgaben und wird durch Thierry Panadero ersetzt, der zuvor 17 Jahre für Claas tätig war. ■  John Deere International verlagert seinen Sitz von Schaffhausen nach Walldorf (D) und integriert dort den Verkauf Deutschland sowie das allgemeine Verkaufs- und Marketingwesen. ■  Aebi hat einen Grossauftrag der Schweizer Armee bekommen und kann für die Instandhaltung von Waffenplätzen sowie Kasernenflächen Einachser der Modelle «CC36» und «CC66» liefern. ■  Ebenfalls die Schweizer Armee ausrüsten darf Arbor AG, und zwar mit 93 Teleskopladern der Marke «Dieci». ■  John Deere will den Bereich der Präzisionslandwirtschaft ausbauen und hat die amerikanische Firma Blue River Technology übernommen. ■  Mit Wolfgang Kreienbaum erweitert ein Experte mit internationaler Erfahrung in der Landmaschinenproduktion die Geschäftsführung von Siloking Mayer Maschinenbau. ■  Keenan hat für seinen selbstfahrenden Futtermischwagen «MechFiber 345SP» an der grössten landwirtschaftlichen Freiluftveranstaltung in Irland eine Auszeichnung erhalten. ■  Bosch und Nikola Motors haben einen auf Brennstoffzellen basierenden Elektro-Antrieb entwickelt, der versuchsweise in einem Lkw eingesetzt wird. ■  Liebherr und Deutz bauen ihre Zusammenarbeit weiter aus und kooperieren beim weltweiten Vertrieb und Service von Dieselmotoren. ■  Müthing lanciert einen neuen Mulcher, basierend auf dem System «MU-Vario», in Schmetterlingsausführung mit einer Arbeitsbreite von 8,6 m. ■  Am 16. Oktober findet um 14 Uhr in Bellechasse FR eine Demonstration von mehr als zehn Direktsaatmaschinen statt (bei schlechter Witterung am 23. Oktober).

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Keller Technik eröffnet Keller Technik in Nussbaumen TG wird am 21. / 22. Oktober mit einer grossen Hausausstellung die neuen Räumlich­ keiten einweihen. Parallel dazu werden am Samstag, 21. Oktober 2017, verschiedene Fachreferate zu Themen wie «Konzepte in der Bodenbearbeitung», «Einfluss auf die Vermarktungsqualität von

Kartoffeln», «moderne Beregnungssysteme» oder «Düsenwahl im Pflanzenschutz» von Fachleuten und Beratern aus dem Kreise der Lieferanten von Keller Technik­gehalten. Um eine Anmeldung für die Fachvorträge wird gebeten (www.keller-technik.ch oder Telefon 052 744 00 11).

Shelbourne Fütterungstechnik Landmaschinen aus dem vielseitigen Import- und Handelsprogramm im praktischen Einsatz, darunter speziell das Fütterungsprogramm von Shelbourne mit Schneidschaufel «SB 300», Mischwagen «Powermix 11» und Einstreuschaufel mit Rotor und Messern «Cubicle Bedder 150», zeigte die Firma Vögeli+Berger auf dem Hof «Guggenbühl« in Hettlingen (ZH). Für detaillierte Auskünfte standen Andreas Roos (Verkauf Ott Landma-

Alpiner «Respiro» Am leider etwas verregneten, deswegen aber keineswegs minder gut besuchten Feldtag in Dussnang TG zeigte Sepp Knüsel die alpine Version des bereits im Markt eingeführten Bandschwaders «Respiro» – eine gemeinsame Entwicklung zusammen mit der öster­ reichischen Firma Reiter Innovative Technology. Diese Ausführung ist mit 810 kg wesentlich leichter ist als die originale Version.

schinen), Firmeninhaber Paul Vögeli und sein Verkäufer Edi Müller sowie Stefan Breitler (Verkauf GVS-Agrar) Red und antwort.


Aktuelles   n

Starkes Aktionsmodell

GPS-Feldtag Was «Farming 4.0» bedeutet, zeigte der Schweizer John-Deere-Importeur Robert Aebi Landtechnik AG an seinen GPS-Feldtagen im solothurnischen Selzach. Den zahlreichen Interessierten wurde eindrücklich aufgezeigt, welche Möglichkeiten in Sachen Spurführung, punktgenaue Bewirtschaftung von Teilflächen oder Ertragserfassung in Echtzeit es heute gibt, die bereits praxistauglich sind – teilweise auch herstellerübergreifend und sogar mit Fahrzeugen, die längst den Oldtimerstatus erreicht haben.

Der «527-58 Agri Plus» von JCB mit 2700 kg Hubleistung, und 5,8 m Hubhöhe ist einer der kompaktesten Teleskoplader mit Seitenmotor (109 PS). Der zweistufige, hydrostatische Antrieb sorgt für ein angenehmes, ruhiges und dennoch speditives Arbeiten. Die maximale Geschwindigkeit von 40 km / h erreicht die Maschine geräuscharm. Die feinfühlige Bedienung über die Einhebelsteuerung ermöglicht ein intuitives und feinfühliges Arbeiten. Serienmässig gibt es das «Smart»-Hydraulikpaket mit Schwingungsdämp-

25 Jahre Avant(i)

27 Jahre gibt es den finnischen Radlader «Avant». Seit 25 Jahren importiert ihn exklusiv Gujer Landmaschinen AG in Mesikon ZH. «Wir pflegen

Kompakter Raupenlader Bobcat führt eine neue Version des Spitzenmodells «T870» ein. Die neue Version des Kompakt-Raupenladers hat einen Unterwagen mit Torsionsfederung und löst das Vorgängermodell mit rollengelagertem Aufhängungssystem ab. Der Unterwagen mit Torsionsfederung stellt ein vollständig neues Konzept für BobcatKompaktlader dar und kombiniert Torsionsachsen zur Dämpfung von Vibrationen mit dem Komfort eines rollengelagerten Aufhängungssystems und der Stabilität eines fest montierten Unterwagens.

fung, Schaufel-Rüttel- und weiteren Funktionen. Bis Ende Jahr gibt es dieses Modell zu einem Nettopreis von CHF 69 950.–.

eine regelrechte Familienfreundschaft mit der finnischen Herstellerdynastie», sagt Inhaber Patrick Gujer. Das Jubiläum feierte man im Rahmen der 7. «Drivers Days». Hunderte Besucher liessen sich von den Demonstrationen unter Realbedingungen dieser Allzwecklader beeindrucken, am meisten vom Einsatz des von Avant entwickelten Schlegelmulchers, der hohes Gras, Gestrüpp und kleine Büsche mit Leichtigkeit schneidet. Eingeweiht werden konnte zudem der neue Gujer-Ausstellungsund -Schulungsraum.

«Keiler 2» in der Schweiz Seit dieser Kartoffelsaison gräbt Ropa auch in der Schweiz zweireihig. Die Betriebsgemeinschaft Löhr GmbH von Ernst Bangerter und Martin Uhlmann aus dem bernischen Seedorf setzt seit dieser Erntesaison den ersten «Keiler 2» des deutschen Herstellers in der Schweiz ein. Der Vollernter mit zweireihiger Aufnahme hat einen 8-t-Bunker, eine hydraulische Triebachse, einen vollhydraulischen Antrieb, 850er-Bereifung und einen Quetscher für die Abgangkartoffeln. Gezogen wird der «Keiler 2» bei der BG

Löhr, die pro Saison rund 90 ha Kartoffeln erntet, von einem 210-PS-JohnDeere «6210 R». Optional kann dieser Vollernter nun auch mit einer Isobusgesteuerten hydraulischen Triebachse ausgestattet werden.

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n  Aktuelles

Arbor feierte Hebefahrzeug-Spezialist Arbor hatte an der Hausausstellung in Boll BE am vergangenen Wochenende gleich mehrere Gründe zum Feiern. Aufgrund des guten Geschäftsgangs konnte das Unternehmen eine neue, doppelstöckige Halle einweihen. Mit Stolz erläuterte Geschäftsführer Andreas Stettler den Hauptgrund für den grossen Platzbedarf: Man konnte sich in einer internationalen WTO-Ausschreibung durchsetzen und bearbeitet zurzeit einen beachtlichen Auftrag über 100 Dieci-Teleskoplader vom Typ «Apollo 25.6». Arbor blickt auf über 55 Jahre

Firmengeschichte zurück und importiert neben Dieci-Teleskopladern unter anderem Seitenstapler von Baumann, Industriestapler von Cesab sowie weiter Marken wie Combilift, Jekko, Svetruck und Haulotte.

Traubenvollernter in der Herrschaft

Steyr- und Case-IH-Power

Anfang September war Etziken SO fest in der Hand von Case IH und Steyr. An den «Red Power Days» zeigte das Case Steyr Center Schweiz in einer LiveShow das gesamte Traktoren-Programm der beiden Marken – vom «Farmall»

und «Kompakt» über den «Profi» und den «Puma» bis hin zu «Optum» und «Terrus». Zu sehen gab es aber auch den «Axial-Flow»-Mähdrescher von Case IH, GPS-Anwendungen und Holzhacker im Live-Einsatz. Als Höhepunkt der zweitägigen Grossveranstaltung konnten die Organisatoren den 700-PSRaupenschlepper «Quadrac 620» präsentieren. «So viel Case-IH- und SteyrPower am gleichen Ort und Stelle hat es in der Schweiz bisher noch nicht zu sehen gegeben», erklärte Patrik Busslinger, Verkaufsleiter des Case Steyr Center Schweiz.

Anfang September präsentierte Jenny Agrar in Jenins GR den neuesten Traubenvollernter der Firma «Ero». Er steht nun seit Beginn der Traubenernte 2017 in der Bündner Herrschaft im Einsatz. Hans Luzi Jenny rechnet im ersten Jahr mit einer Erntefläche, die etwa 10 – 15 % der ganzen Bündner Rebfläche entspricht. Im Bild: Vater und Sohn Jenny mit Christian Isler, Verkaufsberater der Firma Ero-Gerätebau, Niederkumbd (Deutschland, links).

85 Jahre dicht Klein, unscheinbar und vermeintlich unspektakulär – häufig sind es genau diese Entwicklungen, die zu bahnbrechenden Neuerungen in der Welt der Technik führen. Mit der Idee des Ingenieurs Walther Simmer und der Gerberei Freudenberg, aus Lederresten Dichtungsmanschetten herzustellen, fiel vor 85 Jahren der Startschuss zu einer der wichtigsten Entwicklungen der Dichtungstechnik: dem Simmerring. Seither gehört der Simmerring, dessen Name in Europa synonym für (Radial-)Wellendichtringe jeder Art genutzt wird, untrennbar zur Erfolgsgeschichte von Freudenberg. Heute ist der Simmerring ein Hightechprodukt, dessen Schlüsselfunktionen

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weit über das Abdichten einer Welle hinausgehen.

30 000-mal «Corto»

Claas konnte kürzlich das 30 000. Modell eines Frontmähwerks mit Trommeltechnik des Typs «Corto» verkaufen. 1971 lieferte Claas mit dem Modell «WM 2» das erste Trommelmähwerk aus, damals noch unter dem Namen «Wirbelmäher» und für jene Zeit eine interessante Alternative zum üblichen Balkenmäher. Das spätere Nachfolgemodell «Corto 290 F» blieb über Jahrzehnte eines der erfolgreichsten Modelle im Markt. Im laufenden Jahr präsentierte Claas mit den Modellen «310 F» und «285 F» die neueste Generation, nun mit hydraulischem Entlastungssystem, dreidimensionaler Bodenanpassung und variabler Schwadbreite.


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n  Aktuelles

SMSWettbewerb

70 Jahre Steyr

Jeden Monat verlost die «Schweizer Landtechnik» in Partnerschaft mit einem Landmaschinenhändler ein attraktives Traktormodell.

Im Traktorenwerk St. Valentin feierten rund 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Sport und Showbusiness gemeinsam mit Steyr-Präsident Andreas Klauser den 70. Geburtstag der österreichischen Traditionsmarke «Steyr». Dabei berichteten die Ehrengäste wie Schauspieler Tobias Moretti, Landesrat Max Hiegelsberger

oder Heinz Pöttinger von ihren ganz unterschiedlichen Erfahrungen und Erlebnissen mit diesen österreichischen Traktoren. Neben zahlreichen Oldtimertraktoren, welche die langjährige Unternehmensgeschichte illustrierten, stand auch die aktuelle Modellpalette für alle Gäste zur näheren Betrachtung parat.

Vom Hochsitz aus auf Hektarjagd Krone erweitert seine Feldhäcksler vom Typ «Big X» um eine dritte Baureihe mit den Modellen «680», «780» und «880» – ausgestattet mit V8-Motoren von Liebherr, welche die Vorschriften für die Abgasstufe 4 erfüllen. Neu sind die Kabine mit zusätzlichen Scheibenwischern und das neue 12-Zoll-Farb-

display «CCI 1200» mit Touch-Oberfläche. Weiter lässt sich die gesamte Kabine um 70  cm anheben, sodass der Fahrer nicht mehr gegen eine Wand aus Mais schaut, sondern über sie hinweg und von oben heraus beispielsweise auch auf den Häckselwagen blicken kann.

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Schweizer Landtechnik  10 2017


Unser Ziel für die kommenden Jahre ist es, die Milchqualität zu verbessern und die Produktion weiter zu steigern. Silvan Bucher - Littau (Luzern)

Der Melkroboter und das automatische Fütterungssystem arbeiten zusammen für eine gute Milchqualität und eine optimale Produktion Die Familie Bucher bewirtschaftet in Littau (Luzern) einen Milchviehbetrieb mit 70 Milchkühen. Die Kühe werden von einem Lely A4 Astronaut gemolken und der Lely Vector sorgt rund um die Uhr für frisches Futter. Durch das ständige Futterangebot des Vectors ist die Milchproduktion von 8’500 auf 9’000 kg Milch pro Kuh und Jahr gestiegen.

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n  Markt | Interview

Der US-Amerikaner Rob Smith (r.) ist als Senior-Vizepräsident von Agco zuständig für die Region Europa/Mittlerer Osten. Der Däne Morten Schmidt ist bei Agco als Verkaufsdirektor zuständig für die «Smart Farming»-Technologie.

«Eine Win-win-Situation für alle» Mit dem Start der «Swiss Future Farm» wird am Agroscope-Standort Tänikon ein neues landtechnisches Kapitel aufgeschlagen. Im Interview erklären Rob Smith und Morten Schmidt die Beweggründe und geben einen Ausblick, was man mit «Swiss Future Farm» zu tun gedenkt. Roman Engeler Schweizer Landtechnik: Agco ent­ wickelt sich mehr und mehr zum Full-Liner. Wie laufen die Geschäfte aktuell? Rob Smith: Die Geschäfte laufen sehr gut und ja, wir sind Fulliner, wir benützen in diesem Zusammenhang sogar den Begriff Full-Fullliner. Wir verfügen bereits seit ­einiger Zeit über ein tolles Traktoren- und Ernteprogramm. Wir sind offen dafür, dieses Programm weiter auszu­ bauen – beispielsweise mit einem Teleskoplader oder auch in Sachen Boden­bearbeitung, wenn wir passende Möglich­keiten sehen. 10

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Letztes Beispiel ist ja die Futtererntetechnik von Lely, deren Übernahme wir bis Ende dieses Jahres abgeschlossen haben werden. Wir sind aber keineswegs krampfhaft auf der Suche nach einem weiteren Ausbau unseres Programms. Diese Strategie hat ja sicher Auswirkungen auf die Vertriebsstrukturen. Rob Smith: Ja, das wird so sein. Wir streben dabei eine Win-win-Strategie an, wollen den Händlern ein kompetentes Programm bieten und sind überzeugt, dass letztlich auch der einzelne Händler

als exklusiver Vertriebspartner von uns, von Agco, so besser fahren wird. Welchen Stellenwert haben die neuen Technologien rund um das «Smart Farming» in Ihrem Portfolio? Rob Smith: Einen absolut zentralen ­Stellenwert. Wir investieren viel in «Smart Farming». Gerade die «Swiss Future Farm» ist ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie. Hier in Tänikon können wir vor Ort, im Feld, demonstrieren, welchen Mehrwert «Smart Farming» für die Praxis bringt – und können selbst aber auch viel


Interview | Markt   n

dazulernen. Wir freuen uns, in Tänikon die neusten und modernsten Technologien einsetzen zu können. Verdient Agco mit «Smart Farming» schon Geld, oder ist man noch in der «Investitionsphase»? Rob Smith: Wir verdienen bereits etwas in diesem Segment. Viele Bestandteile unserer «Smart Farming»-Produkte sind schon ins bestehende Produktprogramm integriert und werden von den Kunden rege nachgefragt. Ich denke da an die Terminals, an die Spurführungssysteme oder an die vollkommen neue Sensorik im Mähdrescher «Ideal» (siehe auch Seite 17). Selbstverständlich investieren wir weiter und wollen solche Elemente in alle unsere Maschinen einfliessen lassen. Nun steigt Agco quasi in die praktizierende Landwirtschaft ein und startet zusammen mit weiteren Partnern das Projekt «Swiss Future Farm». Welche Idee steckt dahinter? Rob Smith: Basis für dieses Projekt war die gute Kooperation zwischen Agco und den Partnern GVS-Agrar und Kanton Thurgau mit dem BBZ Arenenberg. Das ist für mich ebenfalls eine Win-win-Situation. Ich selbst kenne keinen Betrieb weltweit, der mit so viel neuer Technik ausgestattet ist, wie es Tänikon künftig sein wird. Wir wollen den Landwirten und Vertriebspartnern pragmatisch darstellen, was «Smart Farming» heute und in Zukunft kann und, wie bereits erwähnt, welchen Mehrwert es für die Landwirtschaft bringen wird. Für die Schweiz ist es ein Pionierprojekt. Hat Agco anderswo ähnliche «Future Farms» bereits in Betrieb? Rob Smith: Agco hat vor geraumer Zeit ein Konzept für solche «Future Farms» ausgearbeitet. Wir haben bereits eine solche Farm in Sambia (englischsprachiges Afrika) und wollen in Senegal ebenfalls ein solches Projekt für den französischsprachigen Teil Afrikas realisieren. In Tänikon gehen wir aber einen Schritt weiter. Hier ist für mich die «Fully Fused Future Farm» («Fused» steht dabei für Agcos Ansätze rund um die Präzisionslandwirtschaft, Anm. Redaktion), ein absoluter Meilenstein. Was wird die «Swiss Future Farm» in Tänikon machen? Morten Schmidt: Wir werden hier alle unsere Technologien rund um das «Smart

Farming» unter Praxisbedingungen einsetzen können. Hinzu kommt die Vernetzung mit anderweitig erfassten Daten. ­ Ich denke da an Wetterdaten, Daten aus der Tierhaltung und so weiter. Weiter wollen wir­ in Feldversuchen aufzeigen, welche Effekte man damit erzielen kann. Wir werden die Elemente der Präzisionslandwirtschaft auch mit biologischer Bewirtschaftung unter­ suchen. Ziel ist, dass wir diese bisher für viele Landwirte wohl Rob Smith: «Die Landwirte akzeptieren die Technik erst etwas abstrakte Technologie dann, wenn sie das Resultat im Feld sehen.» für die Praxis greifbar machen können. mern. GVS-Agrar wird seine Rolle als Schweizer Landtechnikspezialist wahrRob Smith: Zwischen einer Präsentation im Schulungsraum und einer entsprenehmen, und Agco engagiert sich in der chenden Umsetzung im Feld besteht geForschung sowie der Entwicklung neuer rade beim «Smart Farming» eine grosse Systeme. Wir sind momentan noch in der Lücke, und diese wollen wir schliessen. Findungsphase, werden aber diese «Swiss Future Farm» gemeinsam in einem Team führen. Haben Sie schon konkrete Projekte? Morten Schmidt: Mitte September fand der Start mit dem offiziellen Kick-off Sie können sich sicher vorstellen, statt. Wir müssen uns nun erst einmal dass Ihre «Swiss Future Farm» von einrichten, die notwendige Aufbauarbeit Mitbewerbern im Markt kritisch veranpacken, damit die «Swiss Future Farm» folgt wird. Wie gehen Sie mit dieser später dann auch funktionieren kann. So Kritik um? werden nun erst einmal die Büros für die Morten Schmidt: Wir sehen diese «Swiss Future Farm» nicht so kritisch, drei neuen Mitarbeiter sowie ein Schudenn eine Kooperation zwischen einem lungs- und Farmoperationscenter eingerichtet. Weiter gehört zu dieser Aufbauprivatem Unternehmen und einer öffentarbeit auch die Digitalisierung sämtlicher lichen Institution ist für uns nicht neu. Wir Schlagkarteien. Dann wird der Fuhrpark haben solche Projekte beispielsweise schon mit Universitäten am Laufen. Es mit unseren Maschinen bestückt, die aber gibt klare Regeln, die wir mit dem Beim Besitz von Agco und GVS-Agrar bleiben werden. Erste Projekte werden sein, triebsbesitzer Agroscope und dem Kandass wir die verschiedenen Technologien ton Thurgau als Pächter vereinbart haben. einsetzen und mit herkömmlicher Technik Die ökonomischen und agronomischen Effekte werden wir übrigens öffentlich vergleichen werden. verfügbar machen. Wie sieht die Aufgabenteilung zwischen den drei Partnern Agco, GVS-Agrar und dem Kanton Thurgau aus? Morten Schmidt: Es sind drei gleichwertige Partner. Jeder hat einen neuen Mitarbeiter für diese «Swiss Future Farm» eingestellt (Marco Landis, GVSAgrar, Nils Zehner, Agco, und Florian Abt, BBZ Arenenberg, Anm. Redaktion). Das BBZ Arenenberg wird sich in Sachen Beratung und Bildung einbringen und sich beispielsweise­ um Wissensvermittlung an die Morten Schmidt sieht grosses Potenzial für die Schüler und Landwirte küm- «Swiss Future Farm». 10 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Markt | Interview

weiterentwickeln und keinen Verkaufspunkt aufbauen.

«Agco wird in Tänikon stets die allerneuste Technologie präsent haben», betont Rob Smith im Gespräch mit der «Schweizer Landtechnik».

Nun ist Tänikon ja auch noch Standort der kantonalen Berufsbildung und der nationalen Agrarforschung. Wie grenzen Sie Ihre Arbeit zu diesen öffentlichen Institutionen ab? Morten Schmidt: Der Betrieb wird ja­ seit Beginn dieses Jahres vom Kanton Thurgau gepachtet. Gleichzeitig betreibt Agroscope weiterhin eine gewisse For­ schungsaktivität, was aber mit «Swiss Future Farm» nichts zu tun hat. Wir stimmen uns da sicher ab, damit man sich nicht in die Quere kommt. Gleichzeitig offeriert «Swiss Future Farm» Agroscope die Möglichkeit, von den erfassten Daten und den Ergebnissen zu profitieren. Das heisst aber keineswegs, dass die Forschung von Agroscope von uns gesteuert oder beeinflusst wird. Gibt es allenfalls gemeinsame Projekte mit Agroscope und dem Kanton Thurgau? Und wenn ja, welche? Morten Schmidt: Es gibt noch keine gemeinsamen Projekte, wir stellen aber für verschiedene Projekte Daten zur Verfügung. Einmal für das Controlled Traffic Farming, weiter werden wir uns beim Aufbau eines kompletten Datentransfers vom Feld bis in den Stall einbringen, und ein weiteres Thema ist die teilflächen­ spezifische Applikation von Stickstoff. Das sind alles Agroscope-Projekte, zu denen wir von «Swiss Future Farm» einen Dateninput liefern werden. Künftig wird es sicher Gespräche über gemeinsame oder konkretere Projekte geben, bei denen aber genau ausgehandelt wird, wer die Leitung und letztlich die Rechte 12

Schweizer Landtechnik  10 2017

an den Projekten hat. Auch für Agroscope ist das nicht neu, die öffentliche Forschung arbeitet bereits heute mit Partnern aus der Wirtschaft zusammen. Können Sie eine unabhängige For­ schung von Agroscope wirklich garantieren? Immerhin wird ja der gesamte Maschinenpark mit Agco­ Maschinen bestückt. Morten Schmidt: Ich sehe da kein Problem und bin überzeugt, dass wir diese Forschung nicht beeinflussen. Die Daten von unseren Maschinen, die Agroscope allenfalls nutzen wird, sind ja nicht spezifische Agco-Daten und unterscheiden sich nicht von jenen, die auf oder mit Maschinen anderer Hersteller gewonnen wurden. «Swiss Future Farm» baut auf einer offenen Plattform auf. Daten sind letztlich Fakten, und diese werden allenfalls in die Forschung von Agroscope einfliessen. Welche Rolle spielt die «Swiss Future Farm» als Marketinginstrument für Agco? Rob Smith: Ich glaube, dass in der heutigen Zeit die Landwirte weniger in ein bestimmtes Produkt oder in eine bestimmte Marke investieren, sondern vielmehr in Systeme, die ihnen bessere Er­ träge und einen höheren Gewinn bieten. Aus diesem Blickwinkel hat die «Swiss Future Farm» sicher eine gewisse Bedeutung als Marketinginstrument für Agco. Aber insgesamt wollen wir hier neue Technologien einsetzen, ausprobieren sowie gemeinsam mit unseren Partnern

Ist ein Ausbau der «Swiss Future Farm» geplant? Morten Schmidt: Vorerst haben wir einmal das Kick-off-Meeting durch­ geführt und starten nun mit den ersten Arbeiten rund um das Einrichten des Standorts. Wir haben übrigens einen Vertrag über sechs Jahre abgeschlossen. Es besteht aber die feste Absicht für eine über diese sechs Jahre hinaus­ dauernde, längerfristige Zusammenarbeit. Ich denke, dass die «Swiss Future Farm» grosses Potenzial haben wird. Rob Smith: Die «Swiss Future Farm» wird sich weiterentwickeln, denn wir werden hier stets die allerneuste Technologie zur Verfügung haben und diese in der Praxis einsetzen können. Das geht über die bisher praktizierte, rein technische Validierung hinaus. So gesehen findet sicher ein Ausbau statt.  n

Kick-off

Im Beisein hochrangiger Vertreter der drei beteiligten Partner Agco, GVS-Agrar und Kanton Thurgau sowie weitere Personen aus Forschung, Beratung und Verbänden erfolgte Mitte September der Startschuss für die «Swiss Future Farm» in Tänikon TG. Mit diesem für die Schweiz wohl einmaligen Zusammen­ wirken von privaten Unternehmen der Agrartechnik mit der öffentlichen Bildung und Beratung sollen vor allem die zukunftsträchtigen Technologien rund um das «Smart Farming» für die landwirtschaftliche Praxis greifbar und verständlich gemacht werden. Das ope­ rative Team der «Swiss Future Farm» besteht aus Marco Landis (GVS-Agrar), Florian Abt (BBZ Arenenberg) und Nils Zehner (Agco). Sie werden in den kommenden Monaten die Aufbauarbeiten ­ an die Hand nehmen, damit später der Wissens- und Datentransfer zu den verschiedensten Anspruchsgruppen funktioniert und genutzt werden kann.


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Alle Finalisten auf einen Blick Beim Wettbewerb «Tractor of the Year» steht nun die heisse Phase bevor. So wählt die Jury – darunter die «Schweizer Landtechnik» – bis zur Agritechnica ihre Favoriten in den einzelnen Kategorien. Wer warum mit dabei ist, zeigt diese Übersicht. Stephan Schmidlin * und Roman Engeler

Die Jury nimmt es genau und inspiziert jedes Finalmodell bis ins Detail.

Die Auszeichnung «Tractor of the Year» gewinnt ein Hersteller nicht einfach so. Bevor ein Gewinner seinen Traktor mit dieser Auszeichnung schmücken darf, muss er gleich mehrere Hürden überwin­ den. Da es nur fünf Traktoren pro Kate­ gorie ins Finale schaffen, sind bereits im Mai bei der Nominationsveranstaltung die ersten angemeldeten Kandidaten aus­ geschieden. Obwohl mit diesem Wahl­ system der eine oder andere interessante Kandidat schon im Vorfeld auf der Strecke bleibt, hat sich diese Prozedur bewährt. Die Hersteller müssen sich immer wieder neue Mühe geben, um die Jury von ihren Innovationen zu überzeugen.

Hauptkategorie Beim ersten Finalisten der Hauptkatego­ rie «Tractor of the Year» handelt es sich

* Stephan Schmidlin ist freier Mitarbeiter bei der «Schweizer Landtechnik» und Mitglied der Jury «Tractor of the Year».

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Schweizer Landtechnik  10 2017

Bild: R. Engeler

um den Dinosaurier der Grosstraktoren, den Case IH «Quadtrac 540 CVX». Zu den Dinosauriern gehört er einerseits wegen des hohen Eigengewichts von weit über 20 t, anderseits weil Case IH diese Traktorserie schon sehr lange baut. Trotzdem ist es dem Hersteller immer wieder gelungen, dieses Modell mit In­ novationen weiterzuentwickeln. Zum Beispiel mit dem bisher unerreichten Antrieb über die vier Raupen. Beim Fina­ listen geht Case IH noch einen Schritt weiter und spendiert dem Koloss ein stufenloses Getriebe. Das ist insbesonde­ re erwähnenswert, wenn man bedenkt, mit welchen Drehmomenten bei diesem Fahrzeug gearbeitet wird. Ebenfalls im Final ist der Claas «Arion 660». Der Traktor wurde Anfang Sommer vorgestellt und erweitert die bereits bekannt Serie «Arion 600» nach oben. Ausserdem wurde die Motorentechno­logie an die neusten Abgasnormen an­ gepasst und die Kabinenausstattung erweitert.

Der dritte Finalist ist der «6250 R» von John Deere. Dieser Traktor ist eine kom­ plette Neuentwicklung aus Mannheim und soll laut John Deere viel Leistung mit einem geringen Eigengewicht kombi­ nieren. Das macht das Topmodell aus Mannheim vielseitig einsetzbar. Zudem besitzt dieser Hirsch ein neues Bedienkonzept. «Dynamic Command» heisst das neue Getriebe des New Holland «T 6.175». Es handelt sich dabei um ein 24-GangGetriebe mit Doppelkupplung. Dadurch fährt sich der Traktor komfortabel und soll laut New Holland viel effizienter als jedes stufenlose Getriebe arbeiten. Für die Jury jedenfalls Grund genug, dieses Modell fürs Finale zu nominieren. Neu ist auch das Bedienkonzept des Valt­ ra «Versu T254». Es heisst «Smart Touch» und verfügt dem Namen entsprechend über einen Touchscreen. Dieser lässt sich ähnlich einem Smartphone bedienen und ist deshalb intuitiv. Natürlich bietet das Topmodell der Serie «T» noch mehr. Ob es ihm jedoch zum Sieg reicht, wird sich weisen.

«Best Utility» In der Kategorie «Best Utility» (maximal 4 Zylinder und bis 9 t Gesamtgewicht) startet John Deere mit dem «5125 R». John Deere hat diesen Verkaufsschlager nach einer dreijährigen Pause letztes Jahr neu aufgelegt. Zu Recht, denn der kleine Amerikaner hat einiges zu bieten, ent­ sprechend hoch sind seine Chancen in dieser Kategorie. Massey Ferguson geht mit dem «5709 Global» an den Start. Bei der Präsentation hat er die Jury überzeugt, da ihm Massey Ferguson nun das bekannte «Dyna-4»Getriebe spendiert hat. Dieses Getriebe weist vier Gänge mit jeweils vier Last­ schaltstufen auf. Es hat sich in den letzten Jahren tausendfach bewährt und erntete in der Praxis immer viel Lob. «X6 VT Drive» heisst der Finalist von McCormick. Wie der Name schon erah­ nen lässt, handelt es sich um einen Trak­


Tractor of the Year | Markt   n

tor mit einem stufenlosen Getriebe, und dies in der Klasse bis 9 t. Zudem besticht der Traktor mit einem schönen Design und einem Motor von FPT. New Holland bringt den «T4.75S» in den Final. Dabei handelt es sich um den «TDD»-Nachfolger. Eine einfach gehal­tene Maschine, kann aber mit einigen Details in ihrer Klasse überzeugen, beispielsweise mit der ansprechenden Kabine. Der fünfte Finalist in der Kategorie «Best Utility» kommt aus Finnland. Es handelt sich um den Valtra «A114». Er wurde zu­ sammen mit dem neuen Bedienkonzept der grossen Brüder an der diesjährigen Sima vorgestellt, ist somit brandneu. Bei der Serie «A» setzten die Finnen auf be­ währte mechanische Technik, die in ein schmuckes Design gepackt wurde.

«Best of Specialized» Super, dass es auch dieses Jahr ein Vertre­ ter des Schweizer Traktorenbaus in den Final der Kategorie «Best of Specialized» geschafft hat. Konkret handelt es sich um den Aebi «TT281». Die Burgdorfer Bergtechnikspezialisten haben ihr neues

Flagg­ schiff mit neuen Highlights gespickt und es zudem in ein elegantes Kleid gesteckt. Claas ist mit seinem neuen, komplett über­ arbeiteten Schmalspur­ schlepper «Ne­ xos 240» im Final. Highlight ist seine neue Kabine mit einem Filter der «Katego­ rie 4», der den höchsten Standard bei den Kabi­ nenfiltern erfüllt. Der Klassiker in dieser Finalistengruppe ist der Fendt «211 Vario V». Fendt baut die­ sen Traktor mit stufenlosem Getriebe schon länger, hat ihn auf diese Saison hin überarbeitet, mit einem Spurführungs­ system ab Werk und weiteren Details, beispielsweise einer innovativen Fussbo­ denheizung, aufgerüstet. Letzten Herbst hat Kubota den neuen «M5100» vorgestellt. Neben dem Stan­ dardtraktor präsentieren die Japaner jetzt auch die interessante Schmalspur-version als «M5101 N».

Auch Massey Ferguson hat mit dem «3710 S» etwas Neues zu bieten. Erstmals öffentlich vorgestellt wird er an der Agritechnica.  ■

Bekanntgabe an der Agritechnica Welcher Traktor wird Sieger in der jeweiligen Kategorie? Dies wird im November an der Agritechnica in Hannover (D) bekannt gege­ ben. Mehr Informationen über diesen Wett­ bewerb unter www.tractoroftheyear.org

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n  Markt | Neuheiten

Ausgerüstet mit einem 3-Zylinder-Motor von Agco mit 3,3 l Hubraum erfüllt der Fendt «200 Vario» die Abgasstufe 3b durch externe Abgasrückführung und Dieseloxidationskatalysator. Bilder: R. Engeler, Fendt

Auf dem Weg zum Fullliner Fendt lüftete nun offiziell den Schleier über die künftige Entwicklung und zeigte den Medien in Marktoberdorf D viele Neuheiten, darunter interessante Innovationen bei Traktoren, vor allem aber die weitere Ausdehnung der Produktpalette. Roman Engeler und Ruedi Burkhalter

«VarioPull»: Durch einen hydromechanischen Verriegelungszylinder werden Anhängekupplung oder Unterlenker bis zu 800 mm näher an die Hinterachse herangezogen.

«Wir wollen den Handel künftig aus einer Hand bedienen», betonte Fendt-Chef Peter-Josef Paffen im Interview mit der «Schweizer Landtechnik» (Januar 2017) und versprach schon damals, dass man im Verlaufe des Jahres von vielen neuen Fendt-Produkten hören werde. Für Fendt ist es die fortschreitende Digitalisierung, welche diese Strategie notwendig mache, denn weniger einzelne Geräte als vielmehr ganze Systeme seien heute gefragt. So präsentierten die Allgäuer denn auch nebst Innovationen im Kerngeschäft der Traktoren neue Maschinen im Segment der Futterernte-Technik und des Pflanzenschutzes.

Neue Serie «200 Vario»

Soll bei üblicher Nutzung einen vollen Arbeitstag ohne Nachladen einsetzbar sein: Der batterieelektrische Fendt «e100 Vario».

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Die neue Baureihe «200 Vario» in Standard- und in Spezialausführungen für den Obst- und Weinbau, ausgestattet mit 3-zylindrigen Agco-Power-Motoren mit 3,3 l Hubraum, welche die Abgasstufe 3b erfüllen, kann ab Werk mit einem reihengesteuerten Spurführungssystem über

Ultraschall oder dem positionsgeführten GPS-System ausgestattet werden. Die Vorrüstung zur Spurführung basiert auf einer von Fendt bereit gestellten, offenen Schnittstelle in der Kabine, die das Lenkventil, die Verkabelung, die Lenkwinkelsensoren sowie das Sicherheitssystem integriert. Fendt bezieht diese Techno­ ­ logie von Reichhardt. Neu bei dieser Serie sind weiter die Frontzapfwelle 540 E, eine Fussboden-Heizung, und die «VarioActive»-­ Lenkung, mit der man weniger Lenkradumdrehungen für den gleichen Radeinschlag benötigt. Mit dem auf Basis des «200 Vario» ent­ wickelten «e100» will Fendt ins Zeitalter des elektrischen Antriebs einsteigen. Anstelle des Motors kommt hier eine ­ schnell aufladbare Batterie zum Einsatz, während die übrigen Elemente wie Getriebe, Zapfwellenantrieb oder Hyd­ raulikversorgung konventionell bleiben. Für das nächste Jahr soll eine Testserie von zwei Dutzend Modellen zur Verfügung stehen.


Neuheiten | Markt   n

Achslast-Verschiebung Um stets mit optimaler Traktion unterwegs sein zu können, werden heute Zusatz­ gewichte beim Zugfahrzeug oder Trak­ tionsverstärker bei Anbaugeräten eingesetzt. Fendt bringt mit «VarioPull» nun eine weitere Variante, mit der beim Einsatz von schweren, gezogenen Geräten das Gewicht von der Hinterachse auf die Vorderachse verschoben werden kann. Zusätzliche Front- oder Radgewichte werden fallweise nicht mehr benötigt. Durch einen hydromechanischen Verriegelungszylinder werden Anhängekupplung oder Unterlenker bis zu 800 mm näher an die Hinterachse herangezogen. Neu gibt es Fendt auch als Raupentraktor. Zwei Baureihen sind es, die eine von Challenger mehr oder weniger übernommen, die andere (Serie «900 Vario MT») komplett neu, mit einer Fendt-Kabine, neuem Raupenlaufwerk und mit stufenlosem Getriebe ausgestattet.

Futterernte Der Kauf der Futtererntesparte von Lely ist zwar noch nicht gänzlich abgeschlossen, doch die ersten Ladewagen- und Rund­ ballenpresse-Exemplare waren bereits in Fendt-grüner Farbe präsent. Bei den Ladewagen sind es vorerst die beiden ProfiBaureihen «Tigo XR» und «Tigo PR». Zudem werden die Rundballenpressen mit fixen und variablen Kammern ins Sortiment integriert. Aus dem Agco-Werk Hesston kommt die neue Quaderballenpresse «Squadra 1290 UD» mit dem Ballenmass 120 x 90 cm und ultra-hoher Pressdichte. Weiter steigt Fendt in den Pflanzenschutz ein, und zwar mit selbstfahrenden und angehängten Feldspritzen, die bisher im niederländischen Grubbenvorst produziert wurden, neu aber aus dem FeldhäckslerWerk in Hohenmölsen kommen werden. Und dann denkt man bei Fendt auch über das digitalisierte Robotik-Zeitalter nach. Nachdem die ersten Studien noch mit der Universität Ulm gemacht wurden, will Fendt das Projekt mit den mobilen Robotern vom Typ «Xaver», beispielsweise für die Aussaat, selbst weiter vorantreiben. n

Video zu den Neuheiten von «Fendt» Weitere Filme zu landtechnisch interes­­­s anten Themen auf unserem Youtube-Kanal «Schweizer Landtechnik»

Auf Effizienz getrimmt Die neu entwickelte Mähdrescherbaureihe «Ideal» von Agco hebt sich mit längstem Rotorsystem, einer Aussenbreite von 3,3 m, grösstem Korntank und der Möglichkeit für einen vollautomatischen Betrieb von anderen Hochleistungsdreschern ab. Über 200 Mio. US-Dollar und sechs Jahre investierte Agco in das bisher grösste Entwicklungsprojekt der Firmengeschichte. Entsprechend selbstbewusst bezeichnet die Baureihe «Ideal» als «den grössten Entwicklungssprung seit der Erfindung des Mähdreschers». Die Serie «Ideal» in graphit-farbigem Kleid für die Marken «Massey Ferguson» und «Fendt» besteht aus drei Modellen im Leistungsbereich von 451 bis 647 PS (Motoren von Agco Power oder MAN) erhältlich. Alle Komponenten, vom Dreschsystem bis hin zur elektronischen Steuerung, sind nicht von bisherigen Modellen abgeleitet, sondern wurden ausgehend von «einem weissen Blatt Papier» neu entwickelt. Die Modelle arbeiten mit einem («Ideal 7») oder zwei 4,84 m («Ideal 8» und «Ideal 9») langen «Dual Helix» Dresch- und Abscheiderotoren. Diese extra langen «Niederdruckrotoren» sollen in der Lage sein, die hohe Leistung und Erntegutschonung eines Axialrotorsystems mit einer Strohqualität zu kombinieren, die jener von Schüttlersystemen nahe kommt. Aus der Vorabscheidung werden die Körner über zwei speziell geformte, profilierte Auffangwannen auf den Siebkasten zurückgeführt. Die seitlich geführte Arbeitsweise dieses Rücklaufbodens hat den Vorteil, dass die Ergebnisse bis zu einer Hangneigung von 15 % unbeeinflusst bleiben sollen und stellen damit einen passiven Hangausgleich ohne bewegliche Teile dar. Weitere 15 % Hangneigung können zusätzlich mit der optionalen «Para Level»Version a­ usgeglichen werden. Die Bauweise mit den länglichen Dresch­ organen ermöglichte es, einen schmalen, nur gerade 1,4 m breiten Hauptrahmen einzusetzen. So bleibt selbst das grösste Modell mit einer 800er-Bereifung oder den von Agco neu entwickelten Raupenlaufwerken (660 mm Breite) unter einer Gesamtbreite von 3,30 m, was für diese Leistungsklasse im Markt einzigartig ist. Die Raupenlaufwerke arbeiten übrigens mit einem neuen Federungssystem und sollen hohen Fahrkomfort mit nur wenigen Wartungsstellen bieten. Das Korntankvolumen von 17100 l und die Abtankleistung von 210 l/s bieten deutlich mehr als der Wettbewerb. Beim Abtanken wird der Gutfluss durch die hydraulische Klappe erst gestartet, wenn die Förderorgane die Drehzahl erreicht haben. Dieses Konzept soll trotz hoher Leistungen eine Einsparung von Treibstoff und eine reduzierte Kornbeschädigung bringen. Alle Systeme wurden auf maximale Leistung und Treibstoffeffizienz ausgelegt. So benötigt beispielsweise der Häcksler dank speziellem Design und

geradem Gutfluss nur gerade 70 PS Leistung. Der direkt am Motor angeflanschte Motorabtrieb ist das Herzstück eines auf Effizienz und Wartungsfreundlichkeit ausgelegten Antriebskonzepts. Die Hydraulikpumpen werden direkt und nicht zusätzlich über Riemen angetrieben. Die Zahl der Riemen liegt noch bei 13. Der Antrieb arbeitet mit nassen Kupplungen und eigenem Ölhaushalt. Ein weiteres Highlight ist die als Option erhältliche automatische Selbsteinstellung. Ein Elektroniksystem erfasst mit 52 Sensoren sämtliche Gutflüsse und ist so in der Lage, sämtliche Einstellungen der Rotoren und Siebe sowie die Drehzahlen von Gebläse und Trommel voll­ automatisch einzustellen und diese Einstellungen laufend an wechselnde Bedingungen anzupassen. Der Fahrer kann bei der Auswahl einer Einstellungsstrategie Zielkriterien wie Leistung, Sauberkeit und Kornbruch durch einfaches Bewegen in einem Zieldreieck beliebig gewichten. Die Gutflussdaten können live am Touchscreen visualisiert werden. Da überall im System Sensoren arbeiten, kann das System viel schneller auf wechselnde Bedingungen reagieren als eines, dass nur mit Kornverlustsensoren am Ende der Maschine arbeitet. Die drahtlose Datenübermittlung ermöglicht es das gesamte System auch zentral vom Büro aus zu überwachen und allenfalls die Einstellungen zu optimieren. Neu ist auch die Kabine. Die Bedienelemente kommen in bekannter Optik daher, bieten jedoch zahlreiche neue Features wie etwa der um 90° schwenkbare Touchscreen. Zurzeit sind Schneidwerke bis 12,2 m Arbeitsbreite lieferbar, optional mit einem automatischen Kupplungssystem.  n

Video zum Mähdrescher «Ideal» von Agco Weitere Filme zu landtechnisch interes­­­s anten Themen auf unserem Youtube-Kanal «Schweizer Landtechnik»

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n  Markt | Neuheiten

reihigen. Um den Forderungen nach noch mehr Erntegut- und Bodenschonung ­gerecht zu werden, aber auch um sich gegenüber den aufgrund des Patent­ ablaufs aufkommenden Nachahmern zu differenzieren, lanciert Grimme den «Evo 290» – quasi die Evolution des Bewährten. Der Bunker fasst 9 t, für die zusätz­ liche Bodenschonung kommt ein drittes Rad zum Einsatz. Optional ist der stufenlose Antrieb «VarioDrive» für die Siebbänder erhältlich, der die Vorteile eines mechanischen und eines hydraulischen Antriebs vereint und sich unabhängig von der Zapfwellendrehzahl einstellen lässt. Der zweireihige Kartoffelroder «EVO 290», hier ein Prototyp, kommt mit neuem Design und 9-t-Bunker auf den Markt. Bilder: R. Engeler

form unterwegs sein können. Integriert in den Vollernter ist das System «Speed­ tronic», das aufgrund der gefahrenen Geschwindigkeit und Auslastung automatisch für die Steuerung sorgt. Der Fahrer wird so von den aufwendigen Regelungsaufgaben entlastet.

Noch nicht in die Erfolgsspur einbiegen konnte Grimme bisher mit den selbstfahrenden Rübenvollerntern. Zu wenig ausgereift seien die ersten Maschinen gewesen, gibt man beim Grimme unumwunden zu. Dies solle sich nun ändern, man habe die technischen Probleme behoben, zudem die Maschinen des Typs «Rexor» einem Facelifting unterzogen. So übernimmt «Speedtronic» lastabhängig und automatisch verschiedene Einstellvorgänge, sodass der Fahrer entlastet und die Rüben bei der Ente mehr geschont werden. Schonung ist auch beim Ent­ laden angesagt, indem das Entlade­ band einen zusätzlichen Knick bekommen hat. Positive Effekte dieser Konstruktion sind die leichtere Überführung des Ernteguts auf das Transportfahrzeug oder die Miete, die Verlagerung des Schwerpunkts zur Mitte und die Reduk­ tion der Fahrzeughöhe.

Evolution von Bewährtem

Fazit

Bereits seit 25 Jahren ist Grimme mit gezogenen Kartoffelrodern im Markt präsent, seit zwanzig Jahren auch mit zwei-

Bei Grimme sieht man dank neuen Produkten und gesteigertem Umsatz optimistisch in die Zukunft. In der Unterneh­mensführung steht die nächste Genera­ tion bereit, die sich mit einem Start-upUnternehmen bereits als Horchposten für das Mutterhaus in Sachen digitalisierte Landwirtschaft etabliert hat.  n

Neue Generationen Grimme präsentierte seine Neuheiten, die an der Agritechnica unter dem Motto «The Big Five« für Aufsehen sorgen sollen. Neue Generationen gibt es aber nicht nur bei den Maschinen, auch im Unternehmen selbst steht eine neue Generation bereit. Roman Engeler Grimme bringt für die nächste Saison mit dem «Ventor 4150» einen selbstfahrenden, vierreihigen Kartoffelvollernter mit Überladebunker für 15 t Erntegut auf den Markt. Die mit einem 530 PS starken Motor ausgestattete und komplett neu entwickelte Maschine hat eine bewegliche Rode-Einheit und kann spurversetzt fahren. Dank innovativem, beidseitigem Klappmechanismus der Trenngeräte soll die auf dem Feld bullig erscheinende Maschine auf der Strasse gesetzeskon-

Neues beim «Rexor»

Video zu den Neuheiten von Grimme

Mit dem vierreihigen, selbstfahrenden «Ventor 4150» stösst Grimme in der Kartoffelernte in eine neue Dimension vor.

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Auf die Erfolgsspur einbiegen will Grimme nun auch bei den Rübenvollerntern: Der neue «Rexor» soll es richten.

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Neuheiten | Markt   n

Innovationen als Lebensversicherung Innovationen seien wie eine Lebensversicherung, betonte Amazone anlässlich der Präsentation seiner Neuheiten. Rund um die Dünge- und Pflanzenschutz­technik, die Bodenbearbeitung und die Saat hat das den intelligenten Pflanzenbau propagierende Unternehmen wieder einiges im Köcher. Roman Engeler

«Catros XL» nennt Amazone seine neue Scheibenegge mit grob oder fein gezackten, 610 mm grossen Scheiben. Bilder: R. Engeler

bis zu 30 cm. Bei Amazone sieht man dieses Gerät vor allem dort, wo viel orga­ nische Masse wie bei Körnermais oder Zwischenfrüchten eingearbeitet werden muss. Mit der Maschine lassen sich mehrere Arbeitsgänge in einer Überfahrt kombinieren. Weiter können aber auch Scheiben- oder Zinkenfeld situativ ausgeschaltet werden. Bei den 4 bis 7 m breiten Geräten kommt zudem die neue «Doppel-Disc»-Walze zum Einsatz.

Mechanisch und pneumatisch säen Das Segment der mechanischen, aufgebauten Sämaschinen wird mit der Serie «Cataya Special» nach unten erweitert. Neu bei dieser Maschine mit einem 650 oder 800 l fassenden Tank sind das für verschiedene Saaten nutzbare Dosier­ system «Precis» sowie die vereinfachte Kalibrierung über das neue Einstellzentrum «Smart Center». Die pneumatischen Sämaschinen werden mit der Baureihe «Centaya Super» nach oben abgerundet. Der Segmentverteilkopf kann mit einer elektrischen Halbseitenabschaltung ergänzt werden. Auch für diese Maschine gibt es das Einstellzentrum «Smart Center», das die einzelnen Schritte der Kalibrierung für den Landwirt vereinfachen soll.

Hightech beim Spritzen

Die mechanische Sämaschine «Cataya Special» mit innovativem Dosier­system «Precis» und vereinfachter Kalibrierung ist neu im Programm.

«Ceus» ist eine flexible Kombination von Kom­paktscheibeneggen für die flache mit einem Zinkenfeld für die tiefe Bearbeitung bis zu 30 cm.

Vor vier Jahren stellte Amazone mit der Baureihe «Cayron» einen selbst entwickelten Pflug vor. Mit der Übernahme der Pflugsparte von Vogel & Noot baute man das Programm mit den «Cayros»-Anbau-

drehpflügen weiter aus, was nun mit den 6-, 7- und 8-scharigen Aufsattelpflügen der Baureihe «Hektor» fortgesetzt wird. Diese Pflüge mit mechanischer Schnittbreitenverstellung in vier Stufen, einer ­hydraulischen Vorderfurcheneinstellung und dem grossvolumigen Aufsattelrad runden das Sortiment nach oben ab.

«XL» bei Scheibeneggen Die an sich mit «Catros» und «Catros+» schon üppige Palette der Scheibeneggen erhält mit den Modellen «XL» abermals Zuwachs. Die 3,50 und 4 m breit arbeitenden Maschinen können mit grob oder fein gezackten, 610 mm grossen Scheiben ausgestattet werden und sind für grossen Durchsatz an organischer Masse geeignet. Die Arbeitstiefe liegt bei rund 16 cm, kann aber durch Drehen des Vierkantträgerrohrs – entweder via Spindeln oder hydraulisch – verändert werden.

Neues Kombigerät Eine neue Produktgruppe stellt «Ceus» dar, eine flexible Kombination von Kompaktscheibeneggen für die flache mit einem Zinkenfeld für die tiefe Bearbeitung

Leistungsfähiger und präziser arbeiten, das ist insbesondere die Feldspritzen ­betreffend ein von Landwirten, Lohnunternehmern und von der Öffentlichkeit gleicher­ massen vorgebrachter Wunsch. Mit der neuen Anbauspitze «UF 2002» und der neuen Anhängespritze «UX 01» sowie den Innovationen «ContourControl» für die vertikalen sowie «SwingStop» für die Reduktion der horizontalen Schwin­gungen kommt Amazone diesem Wunsche entgegen. Innovativ ist das Modul «SwingStop Pro». Es erfasst in Echtzeit die relative Geschwindigkeit jeder Düse und passt danach die Ausbringmenge ­variabel an – interessant bei Kurvenfahrten oder horizontal pendelndem Spritzbalken.  n

Video zu den Neuheiten von «Amazone» Weitere Filme zu landtechnisch interes­­­s anten Themen auf unserem Youtube-Kanal «Schweizer Landtechnik»

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n  Markt | Neuheiten

visier mit hohem Lichtdurchlass für eine gute Sicht.

Neues im Akkubereich

Die Stihl «MS 500i» mit elektronischer Einspritzung. Sie wird derzeit in intensiven Tests auf ihre Praxistauglichkeit getrimmt. Bilder: H. Röthlisberger/zvg

Ohne Vergaser Mit der «MS 500i» kündigt Stihl die weltweit erste Motorsäge mit elektronisch gesteuerter Kraftstoffeinspritzung an. Neues gibt es auch im Akkubereich. Heinz Röthlisberger Motorsägen sind schon heute Hightech pur. Nun steht ein weiterer Meilenstein an. Stihl bringt mit der «MS 500i» (i = Injektion) die erste Motorsäge mit elektronischer Einspritzung auf den Markt. Die Säge mit 80-ccm-Motor (5 kW, 6,2 PS) kommt ganz ohne Vergaser aus, die Benzinzuführung erfolgt über Sensoren. Dabei wird das Gemisch beim Start unmittelbar an die Umgebungsbedingungen angepasst. Pro Sekunde wird 230 Mal eingespritzt, dies bei einem Druck von gerade mal 0,5 bar. Vorteil dieser Einspritztechnik ist die rasante Beschleunigung der Sägekette in 0,25 Sekunden von 0 auf 100 km / h. Weil neben der Leichtbauweise auch kein Vergaser mehr eingebaut ist, wird mit 1,3 kg pro kW ein geringes Leistungsgewicht erreicht.

Immer «scharf» Ein Novum ist der Fehlerspeicher im Steuergerät. Mögliche Fehlerquellen können dadurch einfach eruiert werden, was zu einer Vereinfachung beim Service führt. Der herkömmliche Motor­ sägen-Starthebel mit Ein-Aus-Schalter und Choke wird nicht mehr benötigt. Die Säge ist immer «scharf», das heisst startklar. Einzig eine Stopptaste zum Abstellen ist noch vorhanden. Derzeit wird die Säge im Testlabor auf ihre 20

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Praxistauglichkeit in mehreren Tausend Stunden Laufzeit «gequält». Stihl spricht von einer Markteinführung im zweiten Halbjahr 2018. Spätestens dann soll auch klar sein, was die Säge kosten wird. Bereits ab 2018 erhältlich ist der neue Premium-Forsthelm «Advance X-Vent». Der Helm hat ein Gewicht von «nur» 770 Gramm und ein Ätzmetall-

2009 ist Stihl in den Akkubereich eingestiegen und hat dieses Segment seither stark forciert. Das Wachstum in dieser noch jungen Geschäftssparte ist überproportional und liegt im dreistelligen Bereich. Mittlerweile bietet Stihl ein umfangreiches Akkuprogramm für den Heimwerker wie für den Profi an. Neu im Sortiment ist der Akku-Kombimotor «KMA 130 R», der sich an alle Kombiwerkzeuge von Stihl koppeln lässt. Seine Energie bezieht das Akkugerät von einem 36-V-Lithium-Ionen-Akku aus dem Akkusystem «Pro». Alle Akkus des Systems sind kompatibel und werden entweder in der Gürteltasche oder im ­ Rücken­tragsystem mitgeführt.

Roboter im Schwarm Tochterfirma Viking lanciert als Weltneuheit den Rasenmäherschwarm. Bis zu zehn Robotermäher des Typs «iMow MI 632 M» können gemeinsam Rasenflächen ab 4000 m2 wie zum Beispiel Golfplätze mähen. Gesteuert wird dieser Schwarm über eine App. Die Marke «Viking» wird vollständig verschwinden, das komplette Sortiment wird ab 2019 in oranger Farbe unter «Stihl» verkauft. Auf operativer Ebene lief es Stihl in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres gut. Der Konzern konnte seinen Umsatz in diesem Zeitraum um 11,9 % auf 2,7 Mrd. Euro steigern. Die Anzahl Mitarbeiter stieg weltweit um 3,6 % auf 15 222 Leute.  n

Der neue «KMA 130 R» mit 36-V-LithiumIonen-Akku.

Stihl-Timbersports-WM Die diesjährige Stihl-Timbersports-WM findet am 3. und 4. November in Lillehammer (Norwegen) statt. Am Start sind mehr als 100 Sportholzfäller aus der ganzen Welt. Mit dabei aus der Schweiz ist der siebenfache Schweizer Meister Christophe Geissler aus Aigle VD. www.stihl-timbersports.com

Ebenfalls eine Weltneuheit: Mit dem «iMow-Team» von Viking können bis zu zehn Mähroboter im Schwarm grosse Rasenflächen mähen.


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Nährstoffmessung an Bord Teilflächenspezifisches Bewirtschaften der Felder ist vor allem mit Sensoren bei der Mineraldüngung und beim Pflanzenschutz bekannt. Eine Kombination aus Nährstoffund Pflanzensensor macht dies nun auch beim Güllen möglich. Ruedi Hunger

Zum teilflächenspezifischen Düngen mit flüssigem Hofdünger bietet sich neu die Kombination von Güllefass mit Nährstoffsensor und Pflanzensensor an. Bilder: R. Hunger

Zahlreiche Dokumente geben Auskunft über Gülleinhaltsstoffe, doch liegen alle meist daneben, mindestens was die Ge­ nauigkeit betrifft. Fragt man bei Zunham­ mer, dann bekommt man zur Antwort, dass solche Richtwerte gar nie den mo­ mentanen Istwert im Fass repräsentieren können. Mit moderner Messtechnik ge­ lingt es aber seit einigen Jahren, den Nährstoffgehalt in jeder Fassfüllung zu bestimmen. Jetzt wird auch die letzte Lücke geschlossen, indem mit neuster Technik die Gülle nunmehr auch teilflä­ chenspezifisch ausgebracht werden kann.

Der interne Belegdrucker ist eine neue Form der Dokumentation, weitere Möglichkeiten sind Datenträger oder drahtlose Übertragung (WLAN, Bluetooth).

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Mit Güllepower im Feld – der «Zuni-X-Trac» ist ein Selbstfahrer auf Basis des Claas «Xerion».

Was steht in den Wolken?

Die Messtechnik basiert auf mittlerweile zwölfjähriger Erfahrung mit Nährstoff­ sensoren. Beim aktuellsten Sensor «VANControl 2.0» hat Zunhammer erstmals den Messkopf samt Spektrometer und Steuertechnik in einer kompakten Box verbaut. Bei jeder Fassfüllung dokumen­ tiert der Sensor pro Sekunde einen Mess­ wert aus Hunderten von Einzelwerten. Bei einem dreiminütigen Durchfluss (bis das Fass voll ist) sind das 180 einzelne Mess­ werte. Das System errechnet daraus den einen Mittelwert für eine Fassfüllung.

Die Landwirtschaft befindet sich zurzeit in einem gleitenden Übergang von der Präzi­ sionslandwirtschaft zum «Farming 4.0». Es gilt nun, diese Daten intelligent zu ver­ netzen, auszuwerten und entsprechende Handlungen daraus abzuleiten. In der Praxis sendet beispielsweise ein GülleSelbstfahrer die Daten via Mobilfunk in zyklischen Abständen an den CloudSpeicher. Dort stehen diese Informationen dann über ein Webportal bereit zur weite­ ren Bearbeitung. Gleichzeitig stehen auch betriebswirtschaftliche Informationen zur Maschinenauslastung, zur Wartung, zum Kraftstoffverbrauch usw. zur Verfügung.

Was kommt drauf?

Fazit

Gülle wie Mineraldünger einsetzen, diese Möglichkeit wird Realität, wenn Gülleund Pflanzensensor kombiniert werden. Dazu regelt der Güllewagen die Aus­ bringmenge nach dem Gesamtgehalt an Stickstoff mit dem Nährstoff-Sensorsys­ tem «VAN-Control 2.0». Davor wird der Nährstoffbedarf der Pflanzen mit dem «Crop Sensor» von Claas bestimmt. Die Dokumentation von Düngekarten in Kombination mit Ertragskarten oder Bo­ denkarten erfolgt analog den bekannten Verfahren bei der Mineraldüngung.

Mit der Kombination von Nährstoff- und Pflanzensensor kann man den genauen Nährstoffgehalt von Gülle erfassen und die Nährstoffe gezielt verteilen. Allerdings bleibt das für die meisten ein Traum – al­ lein der Messkopf mit Spektrometer und Steuertechnik kostet inklusive Datenbank 28 500 Euro. Das bedeutet, dass eine ge­ naue Gülledüngung mit Nährstoffkont­ rolle und teilflächenspezifischer Ausbrin­ gung nur über Lohnunternehmer oder «Gülle-Ring» machbar ist. Macht auch Sinn so!  n

Was ist drin?


Neuheiten | Markt   n

«Farming Heroes» Über 120 neue Produkte und Modellvarianten hat Horsch in den letzten vier Jahren auf den Markt gebracht. «Farming Heroes» werden künftig im Zentrum der Marketingaktivitäten stehen – darunter auch die Neuheiten für die kommende Saison. Roman Engeler

Der Feingrubber «Cruiser 5 XL» ist mit neuen Federzinken ausgestattet, die mehr Durchgang für das organische Material bieten sollen. Bilder: R. Engeler, zvg

Horsch konnte 2016 seinen Umsatz – gegen den Trend der Branche – markant um über 20 % auf 300 Mio. Euro steigern. Für das laufende Jahr wird wiederum mit einem zweistelligen Wachstum gerechnet. Der Einstieg in neue Märkte, die Verbesserung des Services und neue Produkte sind dafür verantwortlich. Innovationen, wenn auch vielleicht nicht gar so spektakuläre, wurden auch für die kommende Saison entwickelt.

Mehr als ein Lückenfüller Der neue, gezogene Feingrubber «Cruiser 5 XL» füllt die Lücke zwischen den 3-Punkt Modellen und den 10 sowie 12 m breit arbeitenden Varianten. Die Maschine ist mit vier verschiedenen Scharva­ rianten ausrüstbar. Neu sind die Feder­ zinken, läuft doch der Scharstiel seitlich geführt über den Rahmen und hat daher 700 statt 600 mm Durchgang. Die Geometrie dieser ZInken erlaubt ein einfaches Aus­federn nach oben ohne grossen Federweg. Die Auslösekraft von 150 kg soll ein sicheres Einhalten der Arbeitstiefe auch unter schwierigen Bedingungen garan­tieren. Um die Zugleistung auf den

Bo­den zu bringen, ist der «Cruiser XL» mit einem voll integrierten Zugkraftverstärker ausgerüstet, der beim Arbeiten permanent mit 1200 kg auf die Hinterachse des Traktors drückt.

Ausbau beim «Terrano» Als neuer Universalgrubber kommt der «Terrano» in der Ausführung «GX» in ­Arbeitsbreiten von 4, 5 und 6 m sowie als ­3 - oder 4-balkige Maschine auf den Markt. Der Abstand der «TerraGrip»-Zinken – mittlerweile in der dritten Generation – liegt zwischen 28,5 und 31,5 cm. Für die Einebnung des Bodens hat man die Wahl zwischen Scheiben oder Nivellatoren. Der «Terrano GX» kann mit einem Einzel- oder einem Doppelpacker ausgestattet werden. Insgesamt stehen sechs Packervarianten zur Verfügung.

Sätechnik mit «Section Control» Mit «Serto SC» führt Horsch eine kompakte Sätechnik mit 10 und 12 m Arbeitsbreite ein. Zentral sind der durchgehende Reifenpacker und die schwere Doppelscheiben-Säschar mit 16,6 cm Reihenabstand. Das Tankvolumen beträgt insge-

Die Einzelreihenschaltung «Row Control» macht «Section Control» nun auch beim Säen möglich.

samt 6000 l und kann in zwei Teile für Saat und Dünger aufgeteilt werden. Wellsechscheiben lockern den Bereich der Traktorspur auf. Die Maschine wird per Knopfdruck auf 3 m Transportbreite geklappt. Weiter gibt es die Direktsämaschine «Avatar» nun in Versionen mit 3 und 4 m Arbeitsbreite. Zudem wird die «Pronto NT»-Reihe um die neuen Arbeitsbreiten von 6, 8 und 9 m erweitert. Die 3-Punkt-Sätechnik «Express KR» mit Kreiselegge gibt es jetzt auch in klappbarer Form mit 4 m Arbeitsbreite. Um die Hinterachse des Traktors nicht zu über­ lasten, wird die Maschine mit Fronttank ausgeliefert. Neu wird es für die Sämaschinen «Express» und «Pronto» eine Einzelreihenabschaltung («Section Control») geben, sodass Überlappungen sowie Saatfenster der Vergangenheit angehören oder Fahrgassen in jeder Reihe geschaltet und Keile sauber gesät werden können.

Pflanzenschutz Updates gibt es auch bei der Pflanzenschutztechnik, beispielweise bei der Anhängespritze «Leeb GS» mit Edelstahltank, tiefem Schwerpunkt und der Gestängesteuerung «BoomControl Pro». Die Feldspritzen werden mit neuen mechanischen oder elektrischen Konfigu­ rationen in Bedienung und Ausstattung angeboten. Weiter wird es diese Ma­ schinen künftig mit einer intelligenten Reifendruckregelanlage geben, die je nach Tankinhalt und in Abhängigkeit von Strassen- oder Feldfahrt den Reifendruck anpasst.  n

Video zu den Neuheiten von «Horsch» Weitere Filme zu landtechnisch in­teres­santen Themen auf unserem You­tube-­Kanal «Schweizer Land­ technik»

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n  Güterumschlag

Sechs Kippmulden traten zum Vergleichstest an, der einige Unterschiede zutage förderte. Bilder: J. Paar

Welche ist die richtige? Die Einsatzmöglichkeiten von Kippmulden sind so vielfältig wie das Angebot auf dem Markt. In einem Test wurden sechs Mulden miteinander verglichen, und es wurden dabei ziemliche Unterschiede festgestellt. Thomas Fussel und Johannes Paar* Oft sind es die kleinen Dinge, denen man zu wenig Beachtung schenkt. Das ist dem einen oder anderen vielleicht auch schon beim Kauf einer Kippmulde passiert. Die Anforderungen an die unterschiedlichen Einsätze sind vielfältig. Die Geräte lassen sich nicht nur an einen Traktor anbauen, sondern können mit dem Front- oder Teleskoplader wertvolle Arbeiten verrichten. Auch die verschiedenen Namensgebungen wie Heckschaufel, Hochkippschaufel, Kipptransporter oder Dreipunktlaster weisen auf die vielseitigen Einsätze hin. * Thomas Fussel forscht an der BLT Wieselburg (A), Johannes Paar ist Chefredaktor der österreichischen Fachzeitschrift «Landwirt».

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Zusammen mit dem Forschungsinstitut BLT Wieselburg (A) wurden sechs Kippmulden getestet. Die Testkandidaten wurden zudem von einer fünfköpfigen Expertenjury beim Schotterladen, beim Verladen und Sichern einer Gemüsekiste mit Europalette, beim Transportieren und Sichern von Scheitholz und eines Rundballens bewertet. Die sechs teilnehmenden Firmen waren kooperativ. Glinssner und Rosensteiner haben beispielsweise einige Erkenntnisse aus dieser Untersuchung schon während der Testphase nachweislich in die Serienproduktion einfliessen lassen. Fliegl und Scheibelhofer haben ebenso Verbesserungen angekündigt.

Die Testkandidaten Bei der Auswahl der Muldengrösse und deren Ausstattung (Abmessungen, Nutzund Kipplasten) sind der verfügbare Traktor und je nach Anwendung einige Parameter zu berücksichtigen. Rosensteiner und Fliegl bieten optional eine in die Rückwand integrierte Beleuchtungsanlage an. Scheibelhofer liefert optional Magnetleuchten mit. Die Nutzlast muss auf das Trägerfahrzeug abgestimmt sein und ist für den Lastentransport die wichtigste Kenngrösse. Bei der Modellauswahl für unseren Test ging man von einem 100-PS-Standardtraktor aus. Weiter sollte jeder Testkandidat eine Nutzlast zwischen 3,0 und 3,5 t haben


Güterumschlag    n

und 210 bis maximal 230 cm breit sein. Um nicht an die Leistungsgrenze zu kommen, wurde für den Test ein etwas stärkerer Traktor ausgewählt. New Holland stellte einen 120-PS-Traktor «T5.120» mit «Electro Command»-Getriebe zur Verfügung.

Nutzlast, Kipplast, Schwerpunkt Die von den Herstellern angegebenen Nutzlasten differieren bei ähnlichen Abmessungen der Mulde stark. Auch die Leergewichte differieren bei den Testkandidaten um 208 kg. Das schwerste Gerät mit 664 kg war «Kipptus» von Glinssner. Tauscht man die Rückwand aus Stahl gegen eine Alu, wird sie um 24 kg leichter. «Profi Plus» von Scheibelhofer war mit 456 kg das Leichtgewicht in dieser Testserie. Dieser Kipptransporter hatte mit 2,0 t auch die niedrigste Nutzlast. Glinssner, Göweil und Rosensteiner dürfen hingegen bis zu 3,5 t aufladen. Fliegl lieferte eine 2,5-t- und Krpan eine 3,0-tMulde. Eine hohe Nutzlast macht in der Regel nur Sinn, wenn diese auch abgekippt werden kann. Das war leider bei Krpan nicht der Fall. «PT 220/125» konnte auf dem Prüfstand bei einem Betriebsdruck von 180 bar nur 2,3 t abkippen. Das ist auch schon der maximal zulässige Betriebsdruck für dieses Gerät, da nur einlagige Hydraulikschläuche verbaut sind. Auch Fliegl erlaubt nur einen Betriebsdruck von 180 bar, obwohl höherwertige Schläuche verbaut sind. Scheibelhofer war bei diesem Test, was die Nutzlast betrifft, mit dem kleinen Kandidaten angetreten, hielt dafür die Versprechungen: 2,0  t Nutzlast stehen 3,3 t Kipplast bei 180 bar gegenüber. Auch beim Betriebsdruck ist man auf der sicheren Seite. Alle Hydraulikkomponenten und Schläuche sind auf 250 bar ausgelegt. Als einziger Hersteller befestigt Scheibelhofer die Hydraulikschläuche an den Zylindern mit beweglichen Ringösen. Göweil erreichte bei der Messung der Kipplast mit 8,5 t den Bestwert. Gefolgt von Fliegl mit 5,9 t, Glinssner mit 6,5 t und Rosensteiner noch immer mit guten 6,0 t. Bei Glinssner waren die Drehpunkte der Mulde ganz aussen. Bauartbedingt verformte sich bei der «punktuellen» Belastung der Kipplastmessung der Muldenboden elastisch. Laut Hersteller kein Problem, denn so eine Belastung trete in der Praxis in der Regel nicht auf. Für den Anbau an kleinere Traktoren und für die Achslastberechnung ist die

Schwerpunktlage ein wichtiges Kriterium. Da punkteten Göweil und Glinssner: Die Ladefläche von Göweil «GHU 10» war nur 75 cm tief. Alle anderen Testkandidaten waren zwischen 108 und knapp 130 cm tief. Das verlagerte den Schwerpunkt weiter nach hinten. Glinssner weist ein völlig anderes Rahmenkonzept und trotz grosser Ladetiefe eine gute Schwerpunktlage auf. Die rote Laterne bei dieser Bewertung trug «Samurai 220 D» von Rosensteiner.

Vielfältige Anbaumöglichkeiten Kippmulden werden in der Praxis nicht nur an Traktoren im Heck, in der Front oder an den Frontlader angebaut, sondern auch an Teleskop- und Hofladern sowie an Staplern und ähnlichen Fahrzeugen. Dazu bieten die Hersteller verschiedene Anbaumöglichkeiten: Dreipunkt, Euro-Aufnahme, Stapleraufnahme und vereinzelt auch eine Aufnahmemöglichkeit mit der Ackerschiene. Zum Beladen eines Anhängers mit leichten Schüttgütern, wie beispielsweise Hackschnitzel, eigenen sich Kippmulden oft besser als so manche Frontladerschaufel. Da die Kippmulde beim Abladen nach oben schwenkt werden deutlich grössere Überladehöhen erreicht als mit einer Frontladerschaufel, die nach unten schwenkt. Wichtig dabei sind ein grosser Auskippwinkel und die Position des Schaufeldrehpunktes. Je näher der Drehpunkt an der Schürfleiste positioniert ist, desto weniger reduziert sich beim Hochschwenken der Schaufel die Überladehöhe. Den mit Abstand grössten Kippwinkel bietet Fliegl «Gigant», die grösste Überladehöhe ist mit «Profi Plus» von Scheibelhofer möglich.

Ergonomische Anforderungen Experten haben alle Kippmulden hinsichtlich maschinenspezifischer und ergonomischer Anforderungen untersucht. Diese Hinweise geben wertvolle Aufschlüsse für die praktische und verletzungsfreie Handhabung beim Anbau und Einsatz der Kippmulden. Ein sicherer Anbau an den Dreipunkt ist nur mit einem entsprechenden Freiraum zwischen Traktor und Gerät möglich. Auch dieser wurde mit einer speziellen Vorrichtung gemessen. Eine häufige Unfallquelle stellen die Rückwände dar, die sich bei Nichtgebrauch als Stirnwanderhöhung nach vorne schwenken lassen. Dazu sollten praktikable Haltegriffe vorhanden sein. Auch beim Kraftaufwand

Mit dem Messzylinder in der Mitte der Ladefläche wurde die Kippkraftmessung durchgeführt.

gibt es grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Fabrikaten. Die Hersteller wurden gebeten, die Testkandidaten mit allen Möglichkeiten der Ladungssicherung auszustatten. Leider steckt dieses wichtige Sicherheitsthema bei vielen Herstellern noch immer in den Kinderschuhen. Erste gute Ansätze dazu gibt es von Glinssner, Rosensteiner und Scheibelhofer.  n

So wurde getestet Die Kipplast wurde wie folgt ermittelt: Montage einer Hydraulikdruckmesseinrichtung in der Druckleitung vom Traktor zum Kippzylinder der Kippmulde. • Absenken und Unterbocken des Kippmuldenrahmens am Boden, Einrichten des Muldenbodens auf Stellung horizontal. • Kippkraftmessung mit einem Hydraulikzylinder (Kraft und Weg) in der Mitte des Muldenbodens. • Eine Stahlplatte (1000 × 700 × 20 mm) verhindert eine punktuelle Kraftaufbringung. • Mittelwertbildung von fünf Messungen bei 180 bar. Weiter wurden alle Testkandidaten hinsichtlich maschinenspezifischer Mängel und ergonomischer Anforderungen untersucht. Auf einem Praxisparcours musste dann jedes Gerät folgende Aufgaben erfüllen und wurde dabei von fünf Praktikern bewertet: • Verladen und Sichern einer Kiste (EuroPalettenmass 80×120 cm) mit einem Palettentransportwagen. • Transportieren und Sichern von Scheitholz. • Transportieren und Sichern eines gepressten Heurundballens. • Ermittlung des Eindringwiderstandes beim Schotterladen: Dazu wurde mit einer genau definierten Stellung der Kippmulde immer unter den gleichen Bedingungen in einen Schotterhaufen rückwärts eingefahren und das Gewicht der Ladung ermittelt.

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n  Güterumschlag

Unauffälliger Alleskönner Die Kippmulde «Gigant 2200» von Fliegl hat einen verzinkten Rahmen und bietet beste Voraussetzungen für das Beladen von Anhängern. Mit 110° hat das Gerät den mit Abstand grössten Auskippwinkel aller Testkandidaten. Das ist vor allem beim Einsatz mit dem Frontlader ein Vorteil. Klebrige Güter lassen sich gut abkippen. Das Fassungsvolumen lässt sich für leichte Schüttgüter mit Aufsatzwänden von 1,0 auf 1,4 m³ erhöhen. Die Montage und Demontage ist leider aufwendig. Das sollte Fliegl vereinfachen. Gut gefallen haben die Sichtfenster im Schüttgutaufsatz. Den «Gigant 2200» gibt es mit verschiedenen Anbaumöglichkeiten: Dreipunkt-, vollintegrierte Stapler- und Euro-Aufnahme. Der Dreipunktanbau ist aufgrund von Verarbeitungsmängeln sowie zu kurzen Sicherungsketten und Bolzen nicht immer ganz einfach. Dieses Bild setzt sich bei den Hydraulikschläuchen fort: Die Schläuche sind auffällig rot und blau markiert. Das ist gut gemeint, aber leider sind die Farben für die Druck- und Rücklaufseite vertauscht. Zudem sind sie nur bis 180 bar zugelassen. Das ist für einen neuen Traktor mit einem Hydraulikdruck von meist über 200 bar zu wenig. Der Rahmen unter der Wanne ist offen, sodass sich bei Planierarbeiten mit angekippter Mulde kaum Fremdkörper ablagern können. Die Zylinder und die Ölleitungen sind dennoch geschützt. Die 10 mm starke Schürfleiste ist geschraubt und lässt sich daher einfach auswechseln. Die Rückwand lässt sich zur Stirnwanderhöhung nach vorne schwenken, hat eine Pendel-

funktion zum «Rieseln von Schüttgut» und lässt sich auch als Ladeflächenverlängerung nutzen. Ein kleiner Wermutstropfen: Ist der Schüttgutaufsatz montiert, lässt sich die Rückwand nicht schwenken. Die Rungen für den Holztransport muss man in das Rahmenprofil stecken und verschrauben. Ausgewiesene Zurrpunkte für die Ladungssicherung gibt es nicht. Bei der praktischen Bewertung bewegt sich Fliegl sowohl bei der Ausstattung und der Anwendung im Mittelfeld. Auch beim Schotterladen belegten die Bayern den vierten Platz – in der Summe also ein unauffälliger Alleskönner.

Der Palettenspezialist Glinssners «Kipptus» unterscheidet sich durch die seitlich angeordneten Kippzylinder in der Bauweise deutlich von allen anderen. Dadurch ergibt sich ein flacher Schaufelboden. Dieser lässt sich mit einem Palettentransportwagen ohne Kraftanstrengung einfach beladen. Das Gerät bietet zudem mit 1,5 m³ serienmässig das grösste Fassungsvolumen. Für das Schwenken der Stahlbordwand ist viel Kraft notwendig. Optional gibt es eine Alurückwand. Eine Pendelfunktion der Rückwand zum dosierten Abladen von Schüttgütern und Aufsatzwände für leichtes Schüttgut gibt es nicht. Die optionalen Scheitholzrungen sind einfach zu montieren, aber ungesichert. An der Stirnwand links und rechts gibt es zwei Befestigungsmöglichkeiten für Chokerketten oder andere Zurrmittel zur Ladungssicherung. Die Seitenwände sind konisch angeordnet. Durch die Verbreiterung nach hinten lassen sich klebrige Güter leichter abkippen. Zu den besten zählt «Kipptus» auch beim Überladen auf einen Anhänger dank dem zweitgrössten Auskippwinkel (98°). Je nachdem, wo der Drehpunkt der Mulde angeordnet ist, reduziert sich beim Hochkippen die Überladehöhe. Beim «Kipptus» sind das nur 16 cm, was den zweiten Platz bei dieser Bewertung ergibt. Für das Laden in der Praxis bedeutet das, dass beim Zu-

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rückfahren vom Anhänger in noch hochgekippten Zustand geringe Kollisionsgefahr mit der Bordwand besteht. Bei der praktischen Bewertung belegte Glinssner sowohl bei der Ausstattung (zusammen mit Rosensteiner) und der Anwendung den ersten Platz. Beim Schotterladen reichte es bauartbedingt nur für den vorletzten Platz. Die starken Seitenwände und der fehlende «Lenkeffekt» der keilförmigen Schürfleiste erhöhen den Eindringwidersand.


Güterumschlag    n

Flinker Kraftprotz Die «GHU 10» von Göweil ist die stärkste Kippmulde mit der kleinsten Ladefläche, aber mit der höchsten Kippgeschwindigkeit. Der vorne stehend angeordnete Doppelteleskopzylinder stemmt deutlich mehr als die vom Hersteller angegebene Nutzlast – was die mit Abstand grösste Kipplast im Test ist. Die kurze Ladefläche und eine schräge Kante an der Stirnseite des Muldenbodens erschweren das Beladen mit einem Palettenhubwagen. Die zu überwindende Höhe an der Schürfleiste beträgt zwar nur 8 cm, aber die Palette liegt nicht vollflächig auf der Ladefläche auf. Ohne die optionalen Aufsatzwände beträgt die Kubatur nur 0,9 m³, die kleinste im Test. Mit Aufsatz können 1,5 m³ geladen werden. Die hintere Bordwand erfüllt wie bei Fliegl alle Funktionen: Schwenkbar für vordere Stirnwanderhöhung, Pendelfunktion zum dosierten Abladen von Schüttgut und sie lässt sie sich auch ohne grossen Aufwand als Ladeflächenverlängerung verwenden. Wird die schwenkbare Rückwand als Stirnwanderhöhung genutzt, muss sie unbedingt mit den Bolzen gesichert sein. Sonst besteht die Gefahr, dass sie aus den Drehpunkten herausfällt. Die zwei Rungen für den Scheitholztransport lassen sich werkzeuglos montieren. Der Rahmen unter der Wanne ist wie bei Fliegl offen, sodass sich keine Fremdkörper ablagern können. In Verbindung mit dem vertikalen Zylinder eignet sich diese Mulde besonders gut zum Planie-

ren. Positiv aufgefallen sind auch die vielen Möglichkeiten für die Unterlenker- und Oberlenkerbefestigung mit der besten Schwerpunktlage für eine geringe Entlastung der Traktor­vorderachse. Bei der praktischen Bewertung bewegt sich Göweil, ähnlich wie Fliegl, sowohl bei der Ausstattung und der Anwendung im Mittelfeld. Eine Besonderheit gibt es beim Schotterladen. Eigentlich hätte man durch die kurze, breite Schaufel eine hohe Lademenge erwartet. Das Gegenteil war der Fall, Göweil hat in dieser Disziplin aufgrund der kleinen Ladefläche die rote Laterne.

Einfaches Leichtgewicht Die Kippmulde «PT 220/125» des slowenischen Herstellers Krpan ist ideal für ältere Traktoren und für den Leichtguttransport. Die Slowenen liefern auch die Umbaukomponenten für den Betrieb mit einem einfachwirkenden Steuergerät mit. Das Zurückziehen des Zylinders geht dann natürlich deutlich langsamer. Auch bei doppeltwirkendem Anschluss hat die Krpan-Mulde die langsamste Kippgeschwindigkeit. Der zulässige Hydraulikdruck ist mit 180 bar begrenzt, was bei neuen Traktoren meist überschritten wird. Die vom Hersteller angegebene Nutzlast von 3,0 t kann nicht abgekippt werden. Der unter der Mulde in einer Wanne liegend montierte Zylinder stemmt nur 2,3 t. Diese Kippkraft mit nur einem Zylinder ist für schwere Lasten unzureichend. Zudem beträgt der Kippwinkel bei dieser Mulde nur 68°. Die Nutzlast lässt sich daher in der Praxis nur durch Be- und Entladen mit einem Palettenhubwagen ausnutzen. Mit einfacher Bordwandhöhe beträgt die Kubatur 1,1 m³. Eine schwenkbare Rückwand, die als Stirnwanderhöhung genutzt werden könnte, gibt es nicht. Krpan liefert dafür optional vier Aufsatzwände, mit denen sich das Volumen auf 1,9 m³ (das grösste im Test) erhöhen lässt. Diese werden ungesichert in Formrohre gesteckt. Das geht schnell und, wenn die Rohre nicht mit Erde oder Schotter voll sind, auch einfach. Die anfänglich montierten Formrohstopfen gingen beim Schotterladen rasch verloren und sind daher nicht praktikabel. Ankerpunkte für Zurrgurte gibt es nicht. Der Rahmen unter der Mulde ist wannenförmig ausgeformt.

Bei Planierarbeiten sammelt sich darauf viel Schmutz und Fremdkörper, die zu Störungen führen können. Die Druck- und Saugseiten der Ölschläuche sind farblich markiert, und auch eine Schlauchgarderobe ist vorhanden. Krpan gewährt drei Jahre Garantie. Bei der praktischen Bewertung ist Krpan sowohl bei der Ausstattung als auch bei der Anwendung das Schlusslicht. Etwas kurios ist das Ergebnis beim Schotterladen: Mit dieser Mulde konnte man unter den definierten Bedienungen die grösste Schottermenge laden. Eine tolle Sache, gäbe es nicht das Problem der unzureichenden Kippkraft.

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n  Güterumschlag

Innovativer Spezialist Die «Samurai 220 D» von Rosensteiner zählt zu den drei robustesten Kippmulden. Sie ist sauber verarbeitet und punktet neben dem gefälligen Design vor allem mit einigen innovativen Ausstattungsdetails: geschraubte und zweiseitig verwendbare Schürfleiste, in die Rückwand integrierte Beleuchtung, eine Dokumentenbox, Distanzscheiben bei den Unterlenkerkugeln für spielfreien Anbau, Zurrösen an den Seitenwänden für die Ladungssicherung sowie einen Werkzeughalter an der Stirnwand. Praktische Details, die den Verschleiss reduzieren, die Sicherheit erhöhen und die Arbeit angenehmer machen. Die Schürfleiste bietet Rosensteiner in verschiedenen Härtegraden an. Die vorderen Zurrpunkte an den Aussenwänden sind so weit vorne montiert, dass dadurch in manchen Fällen die Ladungssicherung erschwert wird. Die hohe Kippkraft von 6,0 t wird mit zwei Zylindern erreicht: einer stehend vorne und ein zweiter liegend unter der Mulde. Der Kippwinkel von 84° liegt im Mittelfeld der Testkandidaten. Der Tragrahmen ist wie bei Fliegl und Göweil unten offen, sodass sich bei Planierarbeiten keine Fremdkörper ansammeln können. Der unter der Kippmulde liegende Zylinder und die Ölleitungen sind geschützt. Die Rückwand erfüllt wie bei Fliegl, Göweil und Scheibelhofer alle Funktionen: Schwenkbar für vordere Stirnwanderhöhung, Pendelfunktion zum dosierten Abladen von Schüttgut und sie lässt sie sich auch ohne grossen Aufwand als Ladeflächenverlängerung verwenden. Das Schwen-

ken der Rückwand ist einfacher als bei anderen Kippmulden. Zudem lassen sich die Verschlüsse gut bedienen. Die Mulde hat mit einem Fassungsvolumen von 1,4 m³ nach Glinssner die zweitgrösste Wanne im Test. Aufsatzwände gibt es optional. Für den Scheitholztransport gibt es zwei Rungen zum Anschrauben. Bei der praktischen Bewertung belegt Rosensteiner bei der Ausstattung den ersten und bei der praktischen Anwendung den zweiten Platz. Auch beim Schotterladen steht Rosensteiner ex aequo mit Scheibelhofer auf dem zweiten Platz.

Gediegener Alleskönner Scheibelhofer ist auf eigenen Wunsch mit dem kleinen Kandidaten «Profi Plus 220/135 Twin» zur Vergleichs­ untersuchung angetreten – mit einem Eigengewicht von 456 kg die leichteste Kippmulde im Test. Das Gerät hat eine Nutzlast von 2,0 t. Diese Baureihe ist für Traktoren bis 100 PS geeignet, für die nächstgrössere Baureihe «Rancher XXL» gibt der Hersteller bis 130 PS an. Die Kipplast des Testkandidaten wurde mit 3,3 t gemessen. Ein praktikabler Wert für diese Leistungsklasse, der Hersteller hält, was er verspricht. Die Last wird mit zwei liegenden Zylindern unter der Mulde hochgestemmt. Der Kippwinkel von 73° ist durchschnittlich. Bei der Überladehöhe mit dem Frontlader gab es die Bestnote. Der Rahmen unter der Schaufel ist wie bei Krpan wannenförmig ausgeführt. Diese Wanne schützt die beiden Zylinder, kann aber bei Planierarbeiten Schmutz und Fremdkörper sammeln. Scheibelhofer verbaut hochwertige Komponenten, das sieht man auf den ersten Blick: verzinkter Rahmen mit Endlagendämpfung, mehrlagige Hydraulikschläuche bis 330 bar, verwindungsfrei gelagerte Hydraulikleitungen mit Druckdrehgelenken und wartungsfreie Drehpunkte. Die «Profi Plus» hatte als einziger Testkandidat Zurrpunkte im Muldenboden, die sich bei Nichtgebrauch mit einem schraubbaren Deckel zudecken lassen. Die Rückwand erfüllt wie bei den meisten anderen Mulden alle Funktionen. Die Ladetiefe von knapp 1,30 m ermöglicht es sogar,

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Europaletten in Längsrichtung zu verladen. Beim Ladevolumen liegt die «Profi Plus» mit 1,2 m³ im Mittelfeld. Aufsatzwände gibt es optional. Für den Scheitholztransport gibt es optional vier Steckrungen für die Seitenwände und zwei für die Stirnwand. Bei der praktischen Bewertung rangiert Scheibelhofer sowohl bei der Ausstattung als auch bei der praktischen Anwendung im guten Mittelfeld. Beim Schotterladen landete Scheibelhofer ex aequo mit Rosensteiner auf dem zweiten Platz.


Güterumschlag    n

Technische Daten und praktische Beurteilung

Die technischen Daten der Testmaschinen Hersteller Typ

Fliegl

Glinssner

Göweil

Krpan

Rosensteiner

Scheibelhofer

Gigant 2200

Kipptus 230/125

GHU 10

PT 220/125

Samurai 220 D

Profi Plus 220/135 Twin

Nutzlast

2,5 t

3,5 t

3,5 t

3,0 t

3,5 t

2,0 t

Kipplast

5,9 t

6,5 t

8,5 t

2,3 t

6,0 t

3,3 t

552 kg

664 kg

496 kg

498 kg

488 kg

456 kg

Schwerpunktlage ab Dreipunktanbau

578 mm

567 mm

533 mm

625 mm

640 mm

582 mm

Max. Aussenbreite

2285 mm

2320 mm

2310 mm

2280 mm

2290 mm ohne Rungen, 2342 mm mit Rungen

2282 mm

Ladeflächenbreite

2200 mm

2151 mm (konisch)

2200 mm

2200 mm

2200 mm

2195 mm

Ladeflächentiefe

1080 mm

1196 mm

750 mm

1230 mm

1200 mm

1295 mm

Fassungsvolumen Standard

1,0 m³

1,5 m³

0,9 m³

1,1 m³

1,4 m³

1,2 m³

Fassungsvolumen mit Aufsatzwänden

1,4 m³

n. v.

1,5 m³

1,9 m³

n. v.

n. v.

Eigengewicht

Zulässiger Betriebsdruck Kippzylinder Kippwinkel

180 bar *

200 bar

200 bar

180 bar

220 bar

250 bar

1 × stehend vorne, 1 × liegend unten

2 × liegend aussen

1 stehend vorne (2-fach-Teleskop)

1 × liegend unten

1 × stehend vorne, 1 × liegend unten

2 × liegend unten

110°

98°

75°

68°

84°

73°

10 mm

15 mm

10 mm

10 mm

10 mm

10 mm

Geschraubt

Geschweisst

Geschweisst

Geschweisst

Geschraubt und wendbar

Geschweisst

Hardox HBW 450

Hardox HBW 450

Hardox HBW 500

Hardox HBW 450

Hardox HBW 400 (Option: HBW 500, 540 oder 600)

Hardox HBW 400

RückwandSchwenkvorrichtung

Ja

Ja

Ja

Nein

Ja

Ja

Rückwand-Pendelfunktion

Ja

Nein

Ja

Ja

Ja

Ja

Ladeflächenverlängerung

Ja

Nein

Ja (2 Möglichkeiten)

Nein

Ja

Ja

Ja (Seitenwände)

Ja (Seitenwände und Stirnwand)

Ja (Seitenwände)

Nein

Ja (Seitenwände)

Ja (Seitenwände und Muldenboden)

Montage mit Werkzeug, gesichert

Gesteckt, ungesichert

Montage werkzeuglos, gesichert

n. v.

Montage mit Werkzeug, gesichert, aussen vorstehend

Montage werkzeuglos, ungesichert

Rahmenbauart unter Muldenboden

Offen (verzinkt)

Tragrahmen seitlich

Offen

Wannenförmig

Offen

Wannenförmig (verzinkt)

Anbaumöglichkeiten Testgerät

Dreipunkt, Euro-Aufnahme, integrierte Stapleraufnahme

Dreipunkt, Euro-Aufnahme

Dreipunkt, Euro-Aufnahme

Dreipunkt, Ackerschiene

Dreipunkt

Dreipunkt

Listenpreis in Euro inkl. MwSt.** (Serienausstattung)

3480

3750

2254

1641

3288

2940

Listenpreis in Euro inkl. MwSt.** (Testausstattung)

4560

4480

3875

1941

4438

4042

fliegl.com

glinssner.at

goeweil.com

vitli-krpan.com

rosensteiner.at

kipptransporter.at

Schürfleistenstärke Ausführung der Schürfleiste Material der Schürfleiste

Zurrpunkte Scheitholzrungen

Internet www.

Praktische Bewertung durch Fachjury An- und Abbau Dreipunkt

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Frontladereinsatz

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Palettentransport

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Rundballentransport

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Scheitholztransport

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Schotter laden

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Planieren

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Handhabung Rückwand

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Handhabung Ladungssicherung

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Verarbeitungsqualität

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Handhabung Aufsatzwände

k. B. = nicht geliefert und daher keine Bewertung möglich; – optional verfügbar; n. v. = nicht verfügbar; * wurde laut Hersteller auf 250 bar erhöht. ** Preisangaben der Hersteller (inkl. MwSt.) für den österreichischen Markt.

10 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Güterumschlag

Hebefahrzeuge sind auf Landwirtschaftsbetrieben immer verbreiteter und oft nicht mehr wegzudenken. Foto: Ruedi Hunger

Die Zeiten, in denen ausschliesslich Kom­ paktlader dem Frontlader die Arbeits­ erledigung streitig machten, sind längst ­vorbei. Heute ist es so, dass es für a ­ lle Anforderungen ein Fahrzeug gibt. Schwie­ riger wird es, wenn der Wunsch besteht, mit einem Fahrzeug alle Arbeiten zu erle­ digen, da diese je nach Betrieb in grosse Variation vorhanden sind.

Motorische Ausrüstung

Abheben und doch auf dem Boden bleiben Es gibt kaum einen Bauernhof, der keinen Bedarf für ein Hebefahrzeug hat. Das Einsatzspektrum ist entsprechend breit. Nachfolgend eine Übersicht über die verschiedenen Fahrzeuggruppen. (Detailübersicht auf www.agrartechnik.ch). Ruedi Hunger Maschinenkosten

Frontlader, mittel, ohne Anbaugeräte

Anschaffungspreis Auslastung / Jahr Richtwert pro AE

Fr. 14 000 Std. 120 Fr. 15.00 / h

Zusätzliche Mistgabel

Anschaffungspreis Richtwert pro AE

Fr. 1800 Fr. 4.10 / h

Hof-, Kompaktlader, mit Mistgabel Diesel, 20 kW

Anschaffungspreis Auslastung / Jahr Richtwert pro AE

Fr. 45 000 Std. 250 Fr. 30.00 / h

Hof-, Kompaktlader, mit Mistgabel Diesel, 44 kW

Anschaffungspreis Auslastung / Jahr Richtwert pro AE

Fr. 71 000 Std. 250 Fr. 48.00 / h

Teleskoplader, ohne Anbau Diesel, 50 kW 2,5 t

Anschaffungspreis Auslastung / Jahr Richtwert pro AE

Fr. 83 000 Std. 300 Fr. 44.00 / h

Teleskoplader, ohne Anbau Diesel, 75 kW 2,5 bis 3,4 t

Anschaffungspreis Auslastung / Jahr Richtwert pro AE

Fr. 96 000 Std. 400 Fr. 48.00 / h

Teleskoplader, ohne Anbau Diesel, 90 kW 3,4 t

Anschaffungspreis Auslastung / Jahr Richtwert pro AE

Fr. 116 000 Std. 500 Fr. 52.00 / h

Hubstapler, selbstfahrend Benzin, 15 kW

Anschaffungspreis Auslastung / Jahr Richtwert pro AE

Fr. 25 000 Std. 200 Fr. 19.00 / h

Quelle: Agroscope Transfer Nr. 190 / 2017

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Schweizer Landtechnik  10 2017

Grundsätzlich dominiert bei diesen Fahr­ zeugen (noch) der Diesel­motor. Die Diesel­ motoren stammen vorwiegend von Deutz, Caterpillar, Kubota, Kohler, Yanmar, Per­ kins und anderen. Vereinzelt sind Ben­ zinmotoren von Briggs & Stratton, Honda oder Kohler eingebaut. Zaghaft, aber zu­ nehmend stehen elektrische Antriebs­ konzepte im Angebot. Seit 2015 bietet Weidemann den «eHoftrac» an. Es folgte 2016 der «KL 25.5e» von Kramer und in diesem Jahr der «E-Skid» von Giant. Als Vertreter der Kleinstlader sei hier auch der «Serpa 100» von Miniloaders er­ wähnt. Frontgabelstapler sind Hebefahr­ zeuge, die schon seit längerer Zeit mit Elektromotoren angeboten werden – für den Betrieb im Gebäude schon fast ein Muss.

Arbeitsweise Das Arbeiten mit Hebefahrzeugen gehört zu den absätzigen Förderverfahren, das heisst, der Gutstrom ist zwischen Auf­ nahme- und Abgabeort unterbrochen. Die Arbeitsweise setzt sich aus den vier Arbeitstakten Gutaufnahme, Lastbewe­ gung, Gutabgabe und Leerfahrt zusam­ men. Daraus ergibt sich beispielsweise bei der Strohbergung, der Mischwagenbefül­ lung oder beim Ausmisten ein Ladezyklus. Der Ladezyklus ist beim Vergleich der verschiedenen Hebefahrzeuge eine wich­ tige Grösse. Beeinflusst wird er durch­ die Leistung der Hydraulik / Arbeitspumpe, der Kinematik und durch das hydraulische Steuerungskonzept. Die Motorleistung steht dabei nicht im Vordergrund.

Kaufevaluation Vor dem Kauf sollte aufgelistet werden, welche Arbeiten mit der Maschine bewäl­ tigt werden sollen. Weiter ist abzuklären, wie viel Hubkraft benötigt wird. Die Bauhöhe von Mischwagen oder Mist­ streuer ist zu messen, damit die benötigte Überladehöhe und Überladeweite be­ stimmt werden kann; in Altgebäuden, ist aufgrund der Durchfahrtsbreiten bei Türen und Toren zu überprüfen, ob mit


Güterumschlag    n

der Maschine auch rangiert werden kann. Das neue Hebefahrzeug sollte in mindes­ tens 90 % der Gebäude genutzt werden können. Doch soll beim Kauf nicht nur die «kleinste Hütte» berücksichtigt wer­ den, sonst ist das Fahrzeug für die meis­ ten anderen Aufgaben zu klein. Am bes­ ten ist es, wenn ein Fahrzeug zur Probe auf dem Hof eingesetzt werden kann. Erst dann zeigen sich die wahren Stärken und Schwächen.

Frontlader

Sicherheit Jedes Hebegerät erreicht, bestimmt durch die Last, einen kritischen Punkt, bei dem die Maschine nach vorn kippt. Diese Kipplast wird im Schaufeldrehpunkt (Werkzeugdrehpunkt) gemessen. Die Kipplast wird für knickgelenkte Maschinen bei vollem Lenkeinschlag und bei Geradeaus­ fahrt angegeben. Hebefahrzeuge müssen einen Überroll­ schutz und einen Schutz gegen herabfal­ lende Gegenstände aufweisen. Der Über­ rollschutz hat die Kurzbezeichnung «Rops» (Roll Over Protective Structure) und muss den Fahrer bei einem möglichen Fahrzeug­ sturz in genügendem Mass schützen. Mit «Fops» (Falling Object Protection Struc­ ture) ist die Tauglichkeit des Schutzaufbaus gemeint, den Fahrer vor herabfallenden Gegenständen zu schützen.

Vorteile

Nachteile

+  Frontlader erreichen mehr Hubhöhe und Überladeweite als Hoflader, aber weniger als Radlader oder Teleradlager +  Allzweckgerät, das, wenn kein Bedarf besteht, entfernt wird +  Zusätzliche Auslastung für den Traktor +  Es wird keine schlecht ausgelastete Spezialmaschine benötigt +  Bis 250 Frontladerstunden pro Jahr günstiger als Radlader

–  Platzbedarf beim Laden verhältnismässig hoch –  Fahreigenschaften und Standfestigkeit des Traktors werden negativ beeinflusst –  Der Gesamtschwerpunkt verlagert sich nach oben –  Zum Sichern der Standfestigkeit ist besonders bei kleineren Traktoren ausreichender Heckballast notwendig –  Schlechte Auslastung der vorhandenen Motorleistung

Kompaktlader/Skidder

Frontlader Es ist keineswegs so, dass Frontlader ins Hintertreffen geraten sind. Sie haben aber massive Konkurrenz bekommen. Auf diese Herausforderungen reagieren die Hersteller mit «versteckten» Details. Bei­ spielsweise wird die mechanische Parallel­ führung in die Schwinge verlegt (Hauer «XB Bionic», oder die Schlauchführung verläuft im Holm («MX TA12»). Ein weite­ res Beispiel sind die C-förmigen Lade­ schwingen bei der «Q»-Serie von Alö. Auch bezüglich Ladeleistung müssen Traktor und Frontlader nicht hinten anste­ hen. Mit modernen Traktoren, die einen stufenlosen Fahrantrieb haben, lassen sich mit dem Frontlader ähnliche Ladeleis­ tungen wie mit Teleskoplader der gleichen Klasse erreichen. Zudem ergeben sich ­aus dem verbrauchsoptimierten Fahr­ antrieb des Traktors tiefere Kraftstoffkosten. Treibstoffverbrauchsmessungen (Knecht­ ges, Holpp Agroscope) haben im Durch­ schnitt aller Ladearbeiten für den ­Frontlader einen um 37,9 % tieferen Verbrauch je Ladezyklus ergeben. Nachteilig ist die geringere Wendigkeit oder der grössere (Wende-)Platzbedarf.

Vorteile

Nachteile

+  Tiefer Schwerpunkt +  Robuste Bauweise +  Guter Fahrerschutz (ROPS/FOPS) +  Kurze Distanz und somit gute Sicht auf Ladegut und Ladewerkzeug +  Sehr wendig und daher auch in engen Gebäudeverhältnissen gut einsetzbar +  Wenden auf der Stelle möglich +  Je nach Baugrösse gut für Bauarbeiten geeignet

–  Sogenannte «Panzerlenkung» hat eine unkonventionelle Fahr- und Lenkart zur Folge –  Etwas «holprig» im Einsatz –  In Verbindung mit den starren Achsen und der speziellen Lenkart ist der Reifenver­ schleiss verhältnismässig hoch –  Hohe Vibrationsbelastung für den Fahrer –  Geringe Bodenfreiheit –  Last kann Blickfeld einschränken

Alles in allem hat der Frontlader eine klare Berechtigung, wenn er für die richtigen Arbeiten eingesetzt wird.

Kompaktlader Charakteristisches Merkmal der Kom­ paktlader (auch Skidder genannt) ist die

Differenziallenkung, umgangssprachlich auch «Panzerlenkung» genannt. Der Motor und ein eventuelles Gegengewicht sind im Heck untergebracht. Die Hub­ höhen sind aufgrund der kleinen Abmes­ sungen relativ gering. Um dem seitlichen, nach vorne oder hinten gerichteten 10 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Güterumschlag

Kompaktlader haben ihr Haupteinsatzge­ biet in der Innenwirtschaft. Sie sind auch für allgemeine Umschlagarbeiten mit ­geringen Ansprüchen an Hubhöhe und Überladeweiten geeignet. Prioritär eige­ nen sie sich gut für enge Verhältnisse in Altgebäuden (z.B. Ausmisten, Futtervor­ lage). Sie sind – was die kleineren Typen betrifft – schmal und, wie es der Name schon sagt, kompakt gebaut. Wer ein Fahrzeug für Bauarbeiten und/oder Erd­ verschiebungen benötigt, ist gut beraten, nicht den kleinsten Skidder zu kaufen. Speziell diese Arbeiten erfordern ein ro­ bustes Fahrzeug.

Hoflader mit Knicklenkung

Vorteile

Nachteile

+  Sehr grosses Marktangebot +  Hebefahrzeug mit beeindruckender Multifunktionalität +  Kompakte Fahrzeugabmessung +  Feinfühliges Fahren möglich +  Sehr grosse Anzahl von Anbaugeräten auf dem Markt, womit das Fahrzeug für fast alle Hebe-, Lade-, Entmistungs- und Reinigungsarbeiten auf dem Hof eingesetzt werden kann

–  Nachteil der Knicklenkung: Beim Heben von Lasten in geknicktem Zustand besteht Unfallgefahr –  Nur mässige Eignung für das Ballenhandling (aus der Höhe) –  Standsicherheit mit grossen Lasten (Doppelbereifung vorne empfohlen) –  Wenig geeignet für dauernde Bauarbeiten und Erdbewegungen (es gibt geeignetere Fahrzeuge)

Hoflader mit 4-Rad-Lenkung

Hoflader mit Knicklenkung Der Begriff «Hoflader» wird umgangs­ sprachlich gerne für kleine und mittlere Hebefahrzeuge verwendet, die auf dem Landwirtschaftsbetrieb als «Helfer für alles» eingesetzt werden. Die Knick­ lenkung verleiht ihm Beweglichkeit, redu­ ziert aber gleichzeitig die Arbeitssicher­ heit. Lastmessungen werden im ganz eingelenkten Zustand und bei Gerade­ ausfahrt vorgenommen. Der Unterschied zugunsten der Gradeausfahrt beträgt rund 30 %. Die relativ schmalen Fahrzeu­ ge können, wenn sie mit entsprechender Last beladen und eingeknickt werden, seitlich kippen. Doppelbereifung (wo möglich) verbessert die Standsicherheit. Mit einem Hoflader ab mittlerer Bau­ grösse können kleinere bis mittlere Mist­ zetter und kleinere Futtermischwagen beladen werden. Für Hoflader gibt es eine grosse Anzahl Anbaugeräte. Für die meisten Betriebe, die sich für einen Hof­ lader entscheiden, ist die Multifunktiona­ lität in Kombination mit den kompakten Abmessungen kaufentscheidend.

Hoflader mit 4-Rad-Lenkung Vorteile

Nachteile

+  4-Rad-Lenkung garantiert hohe Kippstabilität +  Hebefahrzeug mit beeindruckender Multifunktionalität +  Kompakte Fahrzeugabmessung +  Feinfühliges Fahren möglich +  Sehr grosse Anzahl von Anbaugeräten auf dem Markt, womit das Fahrzeug für fast alle Hebe-, Lade-, Entmistungs- und Reinigungsarbeiten auf dem Hof eingesetzt werden kann

–  Nur mässige Eignung für das Ballenhandling (Aufnahme oder Abgabe auf Bühnen, LKW usw.) –  Standsicherheit mit grossen Lasten und bei grosser Hubhöhe ist reduziert

­ ippen vorzubeugen, ist der Fahrzeug­ K schwerpunkt durch Verwendung kleiner Räder stark abgesenkt, was sich natürlich in einer geringen Bodenfreiheit spiegelt. Die Räder der linken und der rechten Seite werden durch unabhängige, ge­ 32

Schweizer Landtechnik  10 2017

schlossene Hydraulikkreise angetrieben. Die Reversierung erfolgt durch Umkehr der Ölförderrichtung. Üblich ist ein seit­ lich angebrachtes 2-Schwingen-Hubwerk, ein Hersteller bietet auch Kompaktlader mit einseitiger Schwinge an.

Mit der 4-Rad-Lenkung kann der Nachteil der verringerten Kippstabilität bei einge­ schlagenem (geknicktem) Knickgelenk umgangen werden. Anstelle eines zentra­ len Knickgelenkes sind zwei Lenkachsen vorhanden. Die Beweglichkeit ist dank 4-Rad-Lenkung ebenso gut oder noch besser als mit der Knicklenkung. Der Übergang vom Hoflader mit 4-Rad-Len­ kung zum Radlader oder Teleradlader ist fliessend.

Teleskopradlader Diese Bauart vereint die positiven Merk­ male des eigentlichen Teleskopladers und des Radladers. Die Grundmaschine ist ein Radlader, das heisst aber auch, dass die


FLEXIBEL, LEISTUNGSFÄHIG UND ROBUST Die Anschaffung eines Giant V5003 hat sich für Landwirt Albrecht Wanner aus dem Bernischen Etzelkofen schon längst gelohnt. Für ihn ist er ein ideales Arbeitsgerät, welches die Anforderungen auf seinem vielfältigen Betrieb optimal erfüllt.

Albrecht Wanner ist glücklich wie am ersten Tag mit seinem Giant

Der Giant V5003, für jegliche Arbeiten auf dem Betrieb bereit

Der Hof liegt etwas ausserhalb des Dorfes, in der Nähe eines idyllischen Wanderwegs am Waldrand. Ein schöner Blickfang für Wanderer und Naturbegeisterte. Hier wohnt und arbeitet Albrecht Wanner mit seiner Familie. Sein auf Ackerbau, Rinderaufzucht und Schweinehaltung ausgerichteter Betrieb bietet die richtigen Voraussetzungen auch für künftige Generationen. Albrecht Wanner und sein Sohn waren sich einig, etwas weniger in den neuen Traktor zu investieren und dafür etwas mehr in einen perfekten Hoflader. Auf der Suche nach einem geeigneten Fahrzeug wurden die beiden schnell fündig. Ihre Wahl fiel auf den Giant V5003. Perfekter Mitarbeiter Bei einer Hubhöhe von 3.3 m und einer Hubkraft von 2400 kg erledigt der Giant unzählige Arbeiten auf dem Hof wie Misten, Schnitzelheizung füllen, Siloballen stapeln oder Futtermittel transportieren. Auch die Bauhöhe von 2.3 m ist ideal:

Exaktes und ruhiges Manövrieren, kein Problem für den Giant

„Wir kommen überall hin, wo wir hinkommen müssen.“ erklärt Albrecht Wanner. Nicht nur auf dem Hof, sondern auch auf dem Feld ist der Giant V5003 immer wieder im Einsatz. Er übernimmt verschiedenste Aufgaben, zum Beispiel das Füllen der Kartoffelsetzmaschine mit der Drehkranzgabel oder wird bei der Kartoffelernte eingesetzt. Von Vorteil ist dabei die einfache und sichere Bedienung. Der hydrostatische Fahrantrieb erleichtert das Manövrieren und ermöglicht ein genaues und problemloses Fahren.

Rundum zufrieden Albrecht Wanner ist mit dem Giant sehr zufrieden und könnte sich auch den Alltag nicht mehr vorstellen ohne diesen allzeit bereiten Helfer.

GIANT-VERTRETUNGEN

Zürich/Ostschweiz/FL/Tessin: Der Gesundheit zu liebe Albrecht Wanner und seine Familie würden den Giant V5003 nicht mehr hergeben. „Vor der Investition in den Giant, machten wir alles von Hand. Die Konsequenzen waren Rückenschmerzen. Heute heben wir auch schon mal leichte und kleine Dinge mit dem Giant. Nur schon im Hinblick auf die Gesundheit, hat sich die Anschaffung des Giant mehr als bezahlt gemacht.“

Aggeler AG, 9314 Steinebrunn TG Tel. 071 477 28 28, www.aggeler.ch

Zentral-/Nordwestschweiz/Bern: A. Leiser AG, 6260 Reiden LU Tel. 062 749 50 40, www.leiserag.ch


n  Güterumschlag

geringe Kippstabilität der knickgelenkten Ursprungsmaschine bestehen bleibt. An­ stelle der üblichen Schwinge ist mittig ein Teleskoparm vorhanden. Die bis zu drei hydraulisch ausfahrbaren Elemente aus Vierkantprofil werden mit innen- oder aussen liegendem Hydraulikzylinder ge­ schoben. Am letzten Schiebeelement ist ein mehr oder weniger ausgeprägter Schwanenhals vorhanden. Dieser ermög­ licht das Absetzen von Lasten hinter der Ladekante. Der Teleradlader verfügt wei­ ter über die Übersicht und Wendigkeit eines Radladers. Um dem erhöhten Risiko des Kippens entgegenzuwirken, weisen Teleradlader bei gleichen Gewichten ge­ ringere zulässige Hubhöhen und Überla­ deweiten auf, auch der Wendekreis ist gegenüber dem klassischen Teleskoplader aus Stabilitätsgründen grösser. Einzelne Hersteller bieten auch den sogenannten Schwenkteleskopradlader an, welcher ein seitliches Überladen ermöglicht.

Radlader Auf einem Landwirtschaftsbetrieb mit rund 100 GVE fallen im Jahr/GVE rund 2 ½ Stunden Ladearbeit an. Ab dieser Grössenordnung kann der Radlader­ (ca.  43 kW) gegenüber dem Frontlader kostengünstiger werden. Im Vergleich zum modernen Frontladertraktor mit Load-Sensing-Hydraulik und Lastschalt­ getriebe bringt der Radlader aber nur dann eine höhere Ladeleistung, wenn die bessere Wendigkeit ausschlaggebend ist. Für die Innenwirtschaft sind kleinere Ma­ schinen bis 4  t Einsatzgewicht ausrei­ chend, während für die Aussenwirtschaft durchaus auch schwere Geräte mit 10 – 15 t geeignet sind. Das Einsatzspekt­ rum der grossen Radlader reicht von Umschlagstätigkeiten, die sonst dem Front­ lader vorbehalten sind, über den Umschlag schwerer Güter, das Verteilen und Festfahren von Silage im Flachsilo bis zum Einsatz als Baumaschine. Bei Radladern bis 5 t Einsatzgewicht do­ miniert der hydrostatische Fahrantrieb mit Verstellpumpe und Verstellmotor. Grössere Radlader werden sowohl durch hydrostatische als auch hydrodynamische Fahrantriebe angetrieben. Bedingt durch die Knicklenkung verfügen Radlader über starre Achsen, wobei die Hinterachse pendelnd aufgehängt sein kann. Die Ladeeinrichtung (auch Hubgerüst genannt) ist als P- oder Z-Kinematik kon­ struiert. Mit der P-Kinematik erfolgt die Hubbewegung mit nahezu gleichbleiben­ der Neigung des Werkzeuges (parallel). 34

Schweizer Landtechnik  10 2017

Teleradlader (Teleskopradlader)

Vorteile

Nachteile

+  Hohe Stabilität +  Variable Hubhöhe, grössere Abkipphöhe +  Gut geeignet zum Beladen von Mistzetter und Futtermischwagen +  Variable Reichweite +  Als Knicklenker oder mit 4-Rad-Lenkung erhältlich +  Dank ein- bis dreiteiligem Teleskoparm zusätzliche Einsatzmöglichkeiten

–  Bei Knicklenkung zusätzliche Gefährdung durch längeren Lastarm –  Spurbreite und mögliche Hubhöhe erfordern besondere Aufmerksamkeit –  Teurer in der Anschaffung als Hoflader und einfache Radlader –  Höheres Gewicht als Hoflader

Radlader

Vorteile

Nachteile

+  Robust und für Dauerbelastungen ausgelegt +  Hohe Erfahrungswerte aus der Bauwirtschaft +  Hohe Losreisskraft +  Gute Eignung für Bauarbeiten und Erdbewegung

–  Nur eingeschränkt nutzbar in Altgebäuden –  Neigt bei Fahrbahnunebenheiten zu Nickschwingungen –  Hohes Gewicht bei grossen Radladern –  Die oft eingesetzten Gebrauchtmaschinen bieten wenig Komfort

Die Z-Kinematik zeichnet sich durch sehr hohe «Reisskräfte» aus.

Teleskoplader Dieses Hebefahrzeug ist aus der Bauwirt­ schaft in die Landwirtschaft «eingewan­ dert». Das ist auch ein Grund, weshalb die Hersteller ihre Produkte oft zweiglei­ sig anbieten, einerseits für die Bauwirt­

schaft und anderseits für die Landwirt­ schaft. Die unterschiedliche Farbwahl ist dann nicht der einzige Unterschied. In den letzten Jahren haben sich speziell für die Landwirtschaft Kompakt-Teleskoplader durchgesetzt. Entsprechend ihrer kleineren Baugrösse können sie weniger hohe Gewichte heben, und die Reich­ weite ist kürzer. Sie sind aber wendig und


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Ob es nun der kompakte Allrounder oder die maximale Leistung für den Profieinsatz werden soll alle neuen Modelle sind für die vielseitigen Aufgaben auf dem Hof oder für Einsätze auf dem Lohnbetrieb wie gemacht. Dabei zeichnen sich die Teleskoplader durch ihre hohe Nutzerfreundlichkeit und die technische Rafinesse aus. Heben Sie Ihre Ansprüche!

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n  Güterumschlag

flexibel einsetzbar. Ihr Aktionsradius ist für viele Betriebe absolut ausreichend. Die Allradlenkung macht den Teleskopla­ der sehr beweglich. Teleskoplader sind in der Landwirtschaft nur dann wirtschaftlich, wenn sie mehr als 600 Betriebsstunden im Einsatz stehen oder wenn sie Funktionen ausüben die mit einem Frontlader nicht machbar sind. Meistens wird Letzteres der Grund sein für die Berechtigung auf dem Betrieb, denn die Möglichkeit Lasten über vier

Meter und dies noch mit grosser Reich­ weite zu heben, ist nach wie vor uner­ reicht. Da sich beim Teleskoplader durch das Ausfahren des Teleskoparmes der Abstand der Last zum Fahrzeug in hori­ zontaler Richtung vergrössert, nimmt die zulässige Hubkraft um diesen Abstand ab. Auch bei grossen Hubhöhen wird die Hubkraft aus Sicherheitsgründen einge­ schränkt. Neben automatischen Sicher­ heitssystemen werden akustische und optische Anzeigen aktiviert.

Teleskoplader

Vorteile

Nachteile

+  Grosse Hubhöhen von über sieben Metern +  Lasten lassen sich über grosse Reichweiten heben +  Max. Hubkraft am Boden ist bei gleicher Motorleistung grösser als beim Frontlader +  Vorderachs-, Allrad- oder Hundeganglenkung +  Standsicherheit

–  Sichtverhältnisse sind auf der Gegenfahrer­ seite (rechts) sehr eingeschränkt –  Zunehmende Reichweite/Höhe reduziert die mögliche Last kontinuierlich –  Kraftstoffverbrauch pro Ladezyklus höher als bei Frontlader/Traktor (Agroscope)

Frontgabelstapler

Schliesslich gibt es einzelne Modelle, die mit einer 3-Punkt-Heckhydraulik aus­ gerüstet werden können. Ein echter Traktorersatz kann der Teleskoplader in den w ­ enigsten Fällen sein, da er, im Ge­ gensatz zur klassischen Zugmaschine Traktor, zum Heben von Lasten konstru­ iert wurde.

Frontgabelstapler Insbesondere auf Landwirtschaftsbetrie­ ben mit Spezialbetriebszweigen sind zu­ nehmend (Front-)Gabelstapler vorhan­ den. Das Grundfahrzeug hat an der Front ein Hubgerüst, das möglichst nahe an der Vorderachse angelenkt ist. Damit das Fahrzeug standsicher ist, wird weit hinten und möglichst tief ein Gegengewicht notwendig (Motor, Zusatzgewicht). An­ stelle eines Verbrennungsmotors sind vor allem für den Innenbereich Elektrostapler empfehlenswert. Moderne Elektrostapler können bis zu zehn Stunden arbeiten, bevor die Batterie geladen werden muss. Der Fahrantrieb erfolgt über die Vorder­ achse. Die Fahrantriebe reichen vom Lastschaltgetriebe mit Drehmoment­ wandler über Hydrostaten bis zu elektri­ schen Antrieben mit Generatoren und Motor. Es handelt sich dabei um Rever­ siergetriebe, die einen Fahrrichtungs­ wechsel ohne Betätigung der Kupplung und eines Ganghebels ermöglichen. Bei Neutralstellung des Fahrpedals bleibt das Fahrzeug stehen, ohne dass zusätzlich die Bremse betätigt werden muss. Um eine möglichst hohe Standsicherheit zu erreichen, werden ungefederte Starr­ achsen verwendet. Neben Luftreifen kommen auch sogenannte Superelas­ tikreifen zur Anwendung. In der Regel sind Hubstapler mit einer hydrostati­ schen Achsschenkellenkung ausgestat­ tet. Beim Dreiradstapler ist eine Dreh­ schemellenkung üblich. Für den Gabel­stapler in der Landwirtschaft reicht in der Regel eine Hubkraft zwischen 1000 und 5000 kg.

Fazit

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Vorteile

Nachteile

+  Grosse Hubhöhe +  Gute Eignung für genaues Stapeln von Kisten und Paletten +  Sehr bewegliches Hebefahrzeug +  Wenden auf der Stelle ist möglich +  Für den Innenbereich gibt es emissionsfreie Elektrostapler +  Neue Staplermodelle werden mit einer Einhebelsteuerung (Joystick) angeboten

–  Nahezu keine Überladeweite (nur im Bereich des geringen Hubmast-Kippwinkels) –  Auf unbefestigtem Untergrund kaum einsetzbar (ausser Geländestapler) –  Sicht nach vorne durch Last verdeckt –  Vibrationsbelastungen für den Fahrer –  Gebrauchtstapler bieten oft wenig Fahrkomfort

Schweizer Landtechnik  10 2017

Der Markt bietet Hebefahrzeuge für alle Bedürfnisse. Vor dem Kauf ist eine sorg­ fältige Abklärung wichtig. Schliesslich sollen mit dem Fahrzeug die gewünsch­ ten Arbeiten erledigt werden. Oft besteht auch bei Hebefahrzeugen das Problem der genügenden Auslastung. Um die Maschinenkosten tief zu halten, sind alle Möglichkeiten des gemeinschaftlichen Maschineneinsatzes oder einer Maschi­ nenmiete zu prüfen.  n


ÜBERSICHTLICH UND WENDIG, DER EFFIZIENTE MANITOU MLT 625 Die Anforderungen an die neue Maschine für das Materialhandling waren für Bernhard Hänni, Bio-Gemüsegärtner in Noflen bei Thun, klar: hohe Nutzlast, grosse Hubhöhe und Reichweite, wendig, übersichtlich und auf jeglichem Untergrund sicher zu bewegen. Ein kompakter Teleskoplader rückte in seinen Fokus. Auf dem Biohof von Bernhard Hänni sorgt der Manitou MLT 625 für effizientes Materialhandling

Während 25 Jahren handhabte Familie Hänni das Material auf dem Biohof mit einem Frontlader. Die Nutzlast mit Euro8Geräten beschränkte sich allerdings auf 1500 kg und die Fahrzeuglänge zusammen mit einer gelenkten Achse sorgte für eingeschränkte Wendigkeit. Hinzu kam die schlechte Sicht auf die Arbeitsgeräte.

Bernhard Hänni HÄNNI NOFLEN Biogemüse 3116 Noflen

die hohe Fahrstabilität des MLT 625 und das sichere Fahrgefühl, das sich sofort einstellt. In den Gewächshäusern und den Fahrgassen dazwischen kommt die Wendigkeit des vierradgelenkten Kompaktgefährts zum Tragen. Das Beladen des Mischwagens mit Kompost gelingt mit Reserven bei Hubhöhe und -last. Zur gesteigerten Effizienz trägt zudem die bessere Über einen Umweg zum Ziel Übersicht bei, die schnelle und sichere Mit dem Wechsel von Front- auf Teleskop- Manöver erlaubt. lader erwartete Bernhard Hänni eine spürbare Effizienzsteigerung. Er beschaffte sich eine italienische Maschine, bei der Vierradlenkung und kompakte Masse er die vorhandenen Euro8-Geräte weitersorgen für die nötige Wendigkeit auf dem verwenden konnte, was Geld sparte. Die Gelände des Biohofs Kombination bewährte sich jedoch nicht, genauso wenig wie die Leistungen des Lieferanten. Nach zwei Jahren reichte es MANITOU-VERTRETUNGEN Bernhard Hänni. Er wandte sich an den Importeur der französischen Marke Manitou, gegen dessen Offerte er sich damals entschieden hatte. Voluminöse Schaufel, hohe Nutzlast, viel Dieser stellte einen Manitou MLT 625 TelesReichweite und grosse Wendigkeit erleichZürich/Ostschweiz/FL/Tessin: koplader mit Manitou-Werkzeugaufnahme tern die Handhabung des Komposts Aggeler AG, 9314 Steinebrunn TG und Manitou-Anbaugeräten zusammen. Darüber hinaus freut sich Bernhard Hänni Tel. 071 477 28 28, www.aggeler.ch Überzeugendes Gesamtkonzept an durchdachten Details wie den vibraSeit mehr als einem halben Jahr über- tionsarm montierten Rückspiegeln, die zeugt die Manitou-Lösung den innovati- präzises Fahren in engen Verhältnissen ven Bio-Gemüsegärtner Bernhard Hänni erleichtern, oder an den ausgereiften (siehe www.haenni-noflen.ch). Dank der Schutzblechen, die sowohl bei Vor- als Zentral-/Nordwestschweiz/Bern: höheren Nutzlast von 2500 kg hebt Bern- auch bei Rückwärtsfahrt die VerschmutA. Leiser AG, 6260 Reiden LU hard Hänni nun zwei Kartoffel-Paletten zung minimieren. Der Manitou MLT 625, für Tel. 062 749 50 40, www.leiserag.ch gleichzeitig, um sie im Keller einzulagern. Bernhard Hänni ist er in doppelter Hinsicht Auf der abschüssigen Einfahrt schätzt er eine saubere Lösung.


n  Güterumschlag

Kleine Helfer für engste Winkel Gross ist die Qual der Wahl, wenn ein Kleinlader angeschafft werden soll. Bei wichtigen Kriterien wie Wendigkeit, Hubkraft und Leistung schliessen sich gute Werte teilweise gegenseitig aus. Anhand eines Praxisvergleichs zeigt die «Schweizer Landtechnik» die Möglichkeiten von sechs verschiedenen Fahrzeugen auf. Ruedi Burkhalter

Nur eines haben sie alle gemeinsam: Sie passen durch eine 100 cm breite Türe. Sechs unterschiedliche Kleinlader wurden von der «Schweizer Landtechnik» an einem Ort und unter identischen, an­ spruchsvollen Bedingungen praktisch ein­ gesetzt und so direkt verglichen. Der Ver­ gleich hatte allerdings nicht zum Ziel, einen «Sieger nach Punkten» zu küren. Vielmehr wurden für den Vergleich bewusst unter­ schiedliche, nur bedingt vergleichbare Fahrzeuge ausgewählt, um die technischen Möglichkeiten und die beim Kaufentscheid wichtigsten Kriterien möglichst breit auf­ zuzeigen. Die Tabelle zeigt, dass jedes Modell in mindestens einer der zehn zur Beurteilung herangezogenen «Disziplinen» als Sieger vom Platz ging. Beim Kaufent­ scheid wird auf jedem Betrieb die Gewich­ tung der Kriterien ebenso unterschiedlich ausfallen wie die technische Ausstattung

Video zu den Kleinladern Weitere Filme zu landtechnisch interes­­­s anten Themen auf unserem YoutubeKanal «Schweizer Landtechnik».

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der Maschinen. Die zentrale Frage lautet also nicht, welches Fahrzeug allgemein das beste ist, sondern welches am besten zu den Anforderungen des Betriebs passt.

Tendenz hin zur Multifunktionalität Die technische Vielfalt im Bereich der Kleinlader hat in den letzten Jahren stark zugenommen und ebenso die Beliebtheit dieser kleinen Helfer. Kleinlader stossen vor allem aus zwei Gründen auf ein zu­ nehmendes Interesse: Erstens sind es die enorme Arbeitsbelastung vieler Landwirte und die immer weniger verfügbaren fami­ lieneigenen Arbeitskräfte und Aus­hilfen, die auch kleinere Betriebe zunehmend dazu zwingen, körperlich anstrengende Arbeiten mit PS statt Muskelkraft zu er­ ledigen. Zweitens geht der Trend vom klassischen Lader, der «nur» mit Schaufel und Krokodilzange ausgerüstet ist, immer mehr hin zum «Multifunktionslader», dessen Einsatzgebiete fast unbegrenzt sind: Mit dem entsprechenden Anbauge­ rät wird der Lader in wenigen Sekunden zum Futterverteiler, zur selbstfahrenden Kehrmaschine, zum Sichelmäher für den Umschwung, zum selbstfahrenden Hoch­ druckreiniger, zum praktischen Mistschie­ ber oder Erdlochbohrer, um nur einige zu nennen. Ist so ein Fahrzeug einmal auf

dem Hof vorhanden, werden mit der Zeit immer mehr Einsatzgebiete entdeckt, und erst bei einer Panne stellt man fest, dass ohne den «Kleinen» nichts mehr geht. So werden Kleinlader immer häufiger auch auf Betrieben mit grosszügigeren Platz­ verhältnissen als Ergänzung zum Front­ lader oder für spezielle Anwendungen wie das vom Traktor unabhängige Futter­ anschieben angeschafft.

15 Disziplinen und subjektive Eindrücke Im Vergleichstest wurden die Fahrzeuge in Bezug auf 15 «Disziplinen» beurteilt (siehe untere Tabellenhälfte). Eine der bedeutendsten Eigenschaften ist wohl die Wendigkeit und Leistungsfähigkeit der Fahrzeuge beim Ausmisten. Das wurde im praktischen Einsatz beim Ausmisten von extrem engen und verwinkelten Kälber­ liegeflächen getestet. Dabei wurde bei­ spielsweise ermittelt, wie breit ein Gang sein muss, damit man mit den Fahrzeugen im rechten Winkel in eine 100 cm breite Tür «einfädeln» kann. Die beiden panzer­ gelenkten Kleinstlader mit stehendem Fahrer teilen sich den ersten Platz in die­ ser Disziplin. Ausgerechnet diese beiden Kandidaten schneiden aber in den Diszip­ linen «Bedienungskonzept» und «Ent­


Güterumschlag    n

Technische Daten und Eignung Multione «1.1»

Sherpa «100 eco»

SSQ «Worky Quad»

Avant «225»

Bobcat «S 70»

Schäffer «2028 SLT»

Technische Daten

*Mitte Werkzeugdrehpunkt gemessen

Motor

Yanmar, Diesel, 1 Zyl., 12 PS, luftgekühlt

Elektromotor 2 PS; Batterie 45 ah

**Gemessen inkl. ganz abgesenkter Krokodilzange Honda, Benzin, 13 PS, luftgekühlt

Kohler, Benzin, 2 Zyl., 25 PS, luftgekühlt

Kubota, Diesel, 3 Zyl., 24 PS, wassergekühlt

Kubota, Diesel, 3 Zyl. 26 PS, wassergekühlt

Fahrantrieb

Hydrostat, Verstellpumpe, 3 Radnabenmotoren

Über Arbeitshydrau­ lik, 2 Hydromotoren, Kettenantrieb

Über Arbeitshydraulik, 4 Radnabenmotoren

Hydrostat, Verstellpumpe, 4 Radnabenmotoren

2 Hydrostatkreise mit Pumpe/Hydromotor r/l

Zentralhydrostat, Verstellpumpe; Wellenantrieb

Fahrgeschw.

0 – 7 km/h

0 – 5 km/h

0 – 7 km/h

0 – 9 km/h

0 – 10 km/ h

0 – 15 km/h

Lenkung

Hecklenkung

Panzerlenkung

Panzerlenkung

Starres Knickgelenk

Panzerlenkung

Pendel-Knickgelenk

Arbeitshydraulik

Zahnradpumpe 19 l/min, Kreuzhebel

Zahnradpumpe 15 l/min

Zahnradpumpe 21,6 l/min

Zahnradpumpe 40 l/min

Zahnradpumpe 37 l/min

Zahnradpumpe 33 bis 42 l/min

Hubhöhe cm*

180 cm

203 cm

201 cm

140 cm

240 cm

274 cm

Gewicht

390 kg

570 kg

545 kg

700 kg

1291 kg

1760 kg

Breite

99 cm

76 cm

74 cm

99 cm

90 cm

90 ­– 95 cm

Länge**

253 cm

222 cm

207 cm

254 cm

263 cm

413 cm

Höhe

129 cm

119 cm

126 cm

188 cm

181 cm

189 cm

Preis ab CHF (inkl. MwSt.)

15 120.–

23 500.–

16 900.–

22 200.–

29 500.–

30 350.–

Eignung Disziplinen

x = schlechtester Wert; xx = unteres Mittelfeld; xxx = oberes Mittelfeld; xxxx= bester Wert Mehr zu den Disziplinen auf den nachfolgenden Seiten

Platzbedarf/ Wenden

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xxxx

xxxx

xx

xxx

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100-cm-Tür

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xx

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Agilität a/b °

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xx (xx)

xx (xx)

xxx (xxx)

xxxx (xxxx)

xx (xx)

xx (xx)

x (x)

x (x)

xx (xxx)

xxxx (xxxx)

xxx (xxxx)

x

x

xx

xx

xxx

xxxx xx(x)

Entnahmeleistung a/b ° Kipplast Seitl. Kippstabilität a/b

x (xxxx)

xx (x)

xx (x)

xxx (xxxx)

xxx (xxx)

Überladen auf Anhänger

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Hydraulikleistung

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Baustelle indoor

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Grünland/Garten

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Übersicht

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Fahrende Anwendung °°°

Arbeitssicherheit

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Komfort

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Anbaugeräte

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xx

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° a = Beurteilung bei erschwerten Bedingungen im Test; b = Beurteilung unter einfachen Bedingungen; °° a = schlechtester Zustand / b=bester Zustand; °°°bsp. Kehrmaschine oder Sichelmäher

nahmeleistung» am schlechtesten ab. Es ist also kompliziert, da der Nutzen eines solchen Fahrzeugs schlussendlich von vielen Faktoren abhängt und für jeden Betrieb anders bewertet werden muss. Vieles hängt auch von persönlichen Vor­ lieben des Fahrers ab: Manche laufen mit panzergelenkten Fahrzeugen zur Höchst­ form auf, während andere sich mit Lenk­ rad und Kreuzhebel wesentlich wohler fühlen. Bei der Beurteilung von «Agilität» und «Entnahmeleistung» wird zwischen den im Test angetroffenen anspruchsvol­ len Bedingungen und den für das Fahr­ zeug optimalen Bedingungen unterschie­ den. Beispielsweise bietet das Modell von Schäffer bei einfachen Bedingungen zwar die höchste theoretische Entnahme­ leistung, diese konnte aber in engen Verhältnissen nicht ausgenutzt werden.

Kompromisse nicht zu vermeiden Bei der Auswahl eines Kleinladers muss der Landwirt bewusst entscheiden, in welchen Bereichen er zu Kompromissen bereit ist, denn keine Maschine kann alle Anforderungen erfüllen. Zur Verein­ fachung macht es zunächst Sinn, die Lader in unterschiedliche Kategorien einzuordnen. Der Kategorie «Kleinstla­ ­ der» können die drei Kandidaten von Multione, Sherpa und der «Worky Quad» zugeordnet w ­ erden. Hier liegt der Fokus auf kleinstmöglichen Abmessungen und – nicht zu unterschätzen – einem tiefen Kaufpreis. Allerdings sind mit diesen Fahrzeugen viele Arbeiten, wie der Um­ schlag von Quader- oder Rundballen, von vornherein ausgeschlossen. Auch wird man mit so einem Fahrzeug beispiels­ weise in Kauf nehmen müssen, dass

­ ieses keinen Ölkühler hat und entspre­ d chend l­imitiert ist im Einsatz mit Anbau­ geräten, die ­hydraulische Dauerleistung benötigen. Je kompakter ein Fahrzeug ist, desto geringer ist grundsätzlich auch seine Hubhöhe. So lassen sich mit den wendigsten Modellen mit Hubhöhen um oder unter zwei Meter kaum gängige Anhänger wie Mistzetter oder Kipper ­direkt beladen, es sei denn mithilfe einer Verladerampe. Je nach Terrainbeschaffenheit und Ein­ satzprofil auf dem Betrieb ist die Kippstabi­lität ein wichtiges Kri­terium. Steht die Multifunktionalität im Vordergrund, sind die Fahreigenschaften und das Lenk­ verhalten auf befestigtem, trockenem Untergrund entscheidend und somit die Fahrzeuge mit Panzerlenkung weniger geeignet.  n 10 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Güterumschlag

Flink unterwegs auf drei Rädern

1

2

3 Der Multifunktionslader «Multione 1.1» (1) ist einer der wenigen am Markt mit Dreiradfahrwerk. Dieses ist interessant, da es beim Einfädeln in eine 100-cm-Tür nur unwesentlich mehr Platz benötigt als die kleinsten Panzerlenker, jedoch betref­ fend Agilität und Lenkverhalten Bestno­ ten erzielt. Dank grosszügiger Bereifung ist das Fahrverhalten sowohl auf trocke­ nem Beton als auch auf weichem Unter­ grund komfortabel, deshalb ist das Fahr­ zeug auch angenehm als Kehrmaschine oder Sichelmäher einzusetzen. Das hyd­ raulisch gelenkte Hinterrad (2) kann so­ weit eingeschlagen werden, dass sich das 40

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Fahrzeug um das stehende innere Vorder­ rad dreht, und zeigt somit unter den nicht panzergelenkten Fahrzeugen mit einem inneren Wendekreis von 0 cm die beste Wendigkeit. Der hydrostatische Dreirad­ antrieb arbeitet mit drei Radnaben­ motoren. Zwischen Hinter- und Vorder­ radantrieb gibt es eine Art hydraulische Sperre: Im normalen Modus sind die drei Hydromotoren parallel geschaltet. Die Schubkraft wird so durch das Rad mit der schwächsten Traktion begrenzt. Im Modus «gesperrt» werden die Hydromo­ toren durch Schliessen eines Bypasses quasi in Serie geschaltet, wodurch auch bei einem durchdrehenden Rad ein Teil der Schubkraft erhalten bleibt. Das Ein­ stechen in festen Laufstallmist erfordert aufgrund der begrenzten Schubkraft und der wenig belasteten Vorderräder meist etwas Anlauf. Bei enger Kurvenfahrt legt das Hinterrad einen deutlich weiteren Weg zurück als die Vorderräder, deshalb kommt es zwischen den Rädern im ge­ sperrten Modus zu Verspannungen und entsprechendem Reifenverschleiss. Die Durchfahrt durch eine 100-cm-Tür kann trotz 98 cm Breite an den Vorderrä­ dern schnell erfolgen, denn der Fahrer kann sich beim Lenken auf nur ein Vor­ derrad konzentrieren, der Hinterteil der Maschine ist deutlich schmaler und pas­ siert deshalb auch bei einem Schwenker problemlos. Wird es bei der Durchfahrt knapp, berühren lediglich die Pneus den Türrahmen, wodurch kein Schaden ent­ steht. Mit einem Einsatzgewicht von 390 kg ist der Multione die leichteste Maschine im Vergleich, kann aber bei der

Kipplast fast mit den kleinen Panzerlen­ kern mithalten. Die seitliche Kippstabilität des Dreiradfahrzeugs ist abhängig vom Belastungszustand. Ohne Last ist der Schwerpunkt weit hinten und gleitet in Schräglage schnell über die Kipplinie. Ohne Last hat das Dreirad deshalb eine kritische Kippstabilität. Im Gegensatz dazu wandert der Schwerpunkt mit einer getragenen Last zwischen die Vorderrä­ der, und das Fahrzeug erlangt sogar einen Spitzenplatz bei der Kippstabilität. Auch mit dem optionalen Rops und Sicherheits­ gurt ist der Fahrer nur schlecht gegen Verletzungen beim Umstürzen geschützt. Angetrieben wird der Multione serienmä­ ssig mit einem Yanmar-Einzylinder-Diesel­ motor mit 12 PS. Dieser ist leider sehr laut und hinterlässt in geschlossenen Ställen eine beissende Abgaswolke. Auf Wunsch ist auch ein Benziner erhältlich. Das Hyd­ rauliksystem bietet neben dem Fahran­ trieb eine separate Zahnradpumpe mit 19 l/min für die Arbeitshydraulik. Mit dem nur 24 l fassenden Ölhaushalt (3) und ohne Kühler ist der hydraulische Dauerbetrieb mit hoher Leistung ohne zusätzliche Kühlfläche auf dem Arbeitsgerät zeitlich begrenzt. Zu einem Preis von CHF 16 000.– bietet das Fahrzeug nur das Nötigste, also weder Anzeigen noch Licht oder einen gefederten Fahrersitz. Un­ praktisch: Zur Kontrolle des Motoröl­ stands oder zum Anschliessen eines Starthilfekabels an der Batterie müssen die Kunststoffverschalungen mit Inbus­ schrauben entfernt werden. Aufgrund der leichten Bauweise ist das Fahrzeug weniger für den Dauereinsatz geeignet. Multione bietet auch zwei grössere Vier­ rad-Knicklenker in unter 100 cm Breite.  n +  Beste Agilität in engen Gängen dank Hecklenkung und guter Rundumsicht +  Angenehmes Fahr- und Lenkverhalten auf allen Böden +  Einfache und präzise Bedienung über Fahrpedal und Kreuzhebel –  Schubkraft des Hydrostaten nicht immer auf Boden übertragbar –  Klein bemessener Ölhaushalt ohne Ölkühler, begrenzt die Dauerleistung –  Komponenten sind nicht für harten Dauereinsatz ausgelegt


Güterumschlag    n

Eine Wohltat für Ohren und Atemwege Der «Sherpa 100» in 76  cm schmaler Ausführung konnte im Test in zwei Versi­ onen als «Sherpa 100 Agri-Line» mit Benzinantrieb (1) und als «Sherpa 100 eco» mit Elektroantrieb (3) eingesetzt und verglichen werden. Die Beurteilung auf dieser Seite bezieht sich vorwiegend auf die elektrisch angetriebene Version. Die Panzerlenkung arbeitet links und rechts mit je einem Hydromotor, der die Hinter- und Vorderräder über je eine An­ triebskette starr antreibt. Die Benzinversi­ on wird von einem «GX390» von Honda mit 12 PS angetrieben, die einzige Hyd­ raulikpumpe liefert 24 l/min bei 190 bar und bedient sowohl den Fahrantrieb als auch die Arbeitshydraulik. Bei der Version mit Strom ist anstelle des Benzinmotors ein gewaltiges 12-Volt-Akkupaket unter­ gebracht. Die Akkuversion wird vorwie­ gend auf Baustellen im Innenbereich ein­ gesetzt was an der Auslegung des Antriebs zu erkennen ist: Eine Akkula­ dung reicht für einen 8-Stunden-Arbeits­ tag aus. Damit dies möglich ist, fallen die Motorleistung mit 2 PS und auch die Hyd­ raulikleistung mit 15 l/min bei 150 bar etwas geringer aus als bei der Benzinver­ sion. Der Unterschied entsteht durch den mit 1800  U/min langsamer drehenden Elektromotor (3000 U/min beim Benzin­ motor). Bei der Arbeit ist dieser Unter­ schied doch deutlich zu spüren. Für wei­ tere Wege sind die 4,5 km/h des «eco» doch etwas langsam. Der geringere Sys­ temdruck hat zudem zur Folge, dass das Drehen an Ort auf einer rauen, trockenen Oberfläche schwergängig ist. Ist der Un­ tergrund mit Mist oder Sand «ge­ schmiert», geht das hingegen problem­ los. Für die meist kürzeren Einsätze in der +  Beste Wendigkeit und Reichweite in engen Ställen, mit 76 cm zweit-schmalstes Fahrzeug im Test +  Keine Abgasemissionen und geringer, angenehmer Geräuschpegel +  Einfache Bauweise und tiefe Energiekosten (Strom) ergeben geringe Betriebskosten –  Nur ein Hydraulikkreis für Fahr- und Arbeitshydraulik –  Geringste Entnahmeleistung –  Niedrige Fahrgeschwindigkeit und knappe Kraft zum Wenden

1 Landwirtschaft wäre wohl eine Variante mit doppelter Motorleistung und dafür halber Akkulaufzeit von grösserem Nut­ zen. Das Hydrauliksystem ist mit einem 42-l-Tank ohne Kühler ausgestattet. Ar­ beiten mit hohem hydraulischem Leis­ tungsbedarf kommen mit dieser Maschi­ ne weniger infrage, deshalb dürfte eine Ölüberhitzung mit 2 PS auch kein Thema sein. Eine echte Wohltat ist der Elektro­ antrieb für die Gesundheit des Fahrers. Das leise Summen des E-Motors und die ganz wegfallenden Abgase machen die­ ses Modell vor allem für geschlossene Ställe zu einer interessanten Option. Der leere Akku lässt sich an einer herkömmli­ chen 230-Volt-Steckdose in rund sechs Stunden wieder ganz aufladen. Das Bedienungskonzept (2) für den auf einer Plattform stehenden Fahrer umfasst zwei Haltegriffe, von denen aus je zwei Hebel für den Fahrantrieb und die Lade­ schwinge erreichbar sind. Die Bedienung der dritten Funktion ist leider etwa 20 cm tiefer angeordnet und erfordert bei jeder Betätigung ein Umgreifen. Allgemein er­ fordert die Bedienung für ein flüssiges Arbeiten einiges an Übung. Der Fahran­ trieb ist allerdings etwas feinfühliger do­ sierbar als beim ähnlichen «Worky Quad». Für Personen mit kleinen, feinen Händen ist die Bedienung auf längere Zeit an­ strengend. Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass Arbeitshydraulik und Fahrantrieb sich die gleiche Hydraulik­ pumpe teilen. Somit ist es fast unmöglich, den Fahrantrieb und die Arbeitshydraulik gleichzeitig zu dosieren. Ein Betätigen der Arbeitshydraulik reduziert zudem die

2

3 Fahrgeschwindigkeit, weshalb mit diesem System weniger schnell gearbeitet wer­ den kann als mit getrennter Fahr- und Arbeitshydraulik sowie Kreuzhebelbedie­ nung. Ansonsten ist die stehende Position des Fahrers angenehm, auch wegen der guten Übersicht. Besonders Fahrer mit Rückenproblemen dürften mit diesem Konzept gut bedient sein. Weiter ist der «Sherpa 100» auch in einer etwas breite­ ren, rund 60 kg schwereren Version mit 21-PS-Benzinmotor oder in einer 160 kg schwereren Version mit 19-PS-Dieselmo­ tor erhältlich. Sherpa bietet auch stärkere Vierradlader mit Knicklenkung an.  n 10 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Güterumschlag

Kürzeste Gesamtlänge aller Kandidaten

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3 Der vom Italienischen Hersteller CastGroup stammende «Worky Quad SSQ 11» (1) hat in der Grundbauweise viele Ähnlichkeiten mit dem «Sherpa 100», al­ lerdings erscheint er etwas bulliger, was auch in einer grösseren Kipplast resultiert. Das Gewicht des Fahrers hat bei dieser Bauweise einen bedeutenden Einfluss auf die Kipplast und die allgemeine Ge­ wichtsverteilung, was übrigens auch für den «Sherpa» zutrifft. Fährt ein schwerer Fahrer ohne Last vorwärts eine steile Rampe hoch, kann das Fahrzeug uner­ wartet schnell nach hinten kippen. Des­ halb sollte in grösseren Steigungen ohne 42

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Last das Gewicht des Fahrers aus Sicher­ heitsgründen immer oben sein (Bergfahrt rückwärts). Der Fahrantrieb wird auch hier von nur einer mit der Arbeitshydrau­ lik gemeinsamen Zahnradpumpe ver­ sorgt. Der Fahrantrieb mit Panzerlenkung arbeitet jedoch mit vier Radnabenmoto­ ren und erzielt für das Eindringen in den Laufstallmist die grösste Schubkraft unter den drei kleinsten Testkandidaten. Das Hydrauliksystem leistet 21,6  l/min bei 200 bar. Der «GX390»-Benzinmotor von Honda ist hier auf die maximale Drehzahl von 3600 U/min eingestellt und leistet rund 13 PS. Das Hydrauliksystem ist wie bei den beiden anderen Kleinstladern mit keinem Kühler ausgestattet, jedoch bietet der Hydrauliktankinhalt mit 44 l bereits etwas mehr Spielraum für Dauerleistung als der Dreiradlader von Multione. Das Bedienungskonzept (2) für den auf einer Plattform stehenden Fahrer umfasst zwei Haltegriffe, von denen aus die zwei Hebel für den Fahrantrieb und die Ladeschwin­ ge erreichbar sind. Ebenfalls ohne Um­ greifen erreichbar ist der mittig angeord­ nete Hebel für die dritte Funktion. Allgemein ist die Bedienung recht ge­ wöhnungsbedürftig. Dies einerseits, weil die Dosierung des Fahrantriebs mit dieser Bereifung ruppig ist. Macht das Fahrzeug eine ruckartige Bewegung, kann dies wiederum zu einer nächsten unkontrol­ lierten Betätigung führen. Für Personen mit kleinen, feinen Händen ist zudem der Kraftaufwand hoch beziehungsweise die Distanz vom Griff zum Hebel etwas weit und die Bedienung über längere Zeit somit anstrengend. Auch bei diesem

Fahrzeug besteht eine Herausforderung darin, dass Arbeitshydraulik und Fahran­ trieb sich die gleiche Hydraulikpumpe (3) teilen. Somit ist es fast unmöglich, den Fahrantrieb und die Arbeitshydraulik gleichzeitig zu dosieren. Ein Betätigen der Arbeitshydraulik reduziert zudem die Fahrgeschwindigkeit, weshalb mit diesem System weniger schnell gearbeitet wer­ den kann als mit getrennter Hydraulik sowie Kreuzhebelbedienung. Ansonsten ist die stehende Position des Fahrers an­ genehm, auch wegen der guten Über­ sicht. Besonders Fahrer mit Rückenproble­ men dürften mit diesem Konzept gut bedient sein. Mit nur 207 cm Gesamtlänge inklusive ganz abgesenkter Krokodilzange ist der «Worky Quad» das kürzeste Fahrzeug im Test und erreicht deshalb in engen Win­ keln die beste Wendigkeit. Zum Ausmis­ ten in engen Ställen hat sich der «Worky Quad» als kräftiger und leistungsfähiger Helfer bewährt. Fahrende Anwendungen wie die Kehrmaschine oder der Sichelmä­ her sind zwar auch möglich, jedoch ist aufgrund des ruppigen Lenkverhaltens das Fahren auf einer Teerstrasse nicht sehr angenehm, und zudem steht für ein Arbeitsgerät bei gleichzeitigem Fahren eigentlich zu wenig Hydraulikleistung zur Verfügung. Der «Worky Quad» ist in fünf Versionen lieferbar. Neben dem hier abgebildeten günstigsten Modell ist auch eine Akkubetriebene Version mit 2,2-PS-Elektromo­ tor und einem Einsatzgewicht von 845 kg erhältlich. Der Hersteller bietet neben weiteren Motorisierungsvarianten in der 100-cm-Klasse auch Fahrzeuge mit Knick- und Allradlenkung an.  n +  Beste Erreichbarkeit von Mist in engen Ställen, nur 74 cm breit +  Einfache, aber robuste Bauweise verspricht tiefe Betriebskosten +  Grösste Schubkraft und Entnahmeleistung unter den drei Kompaktesten im Vergleich –  Dosierung des Fahrantriebs ist bei holpriger Fahrt anspruchsvoll –  Nur eine Hydraulikpumpe für Fahrantrieb und Arbeitshydraulik begrenzt die Leistung –  Wenig Hydraulikleistung für Verbraucher während der Fahrt


Güterumschlag    n

Spezialist für Multifunktionalität Der Multifunktionslader «Avant 225» (1) ist ein Knicklenker mit starrem Knickge­ lenk. Diese Bauweise steht für eine gute Standsicherheit auch bei eingeschlagener Lenkung. Im Unterschied zum klassischen Knicklenker ist der Fahrersitz auf dem Vorderwagen befestigt. Das Fahrverhal­ ten ist anfänglich gewöhnungsbedürftig, einerseits weil der Fahrer die Position des Lenkeinschlags kaum wahrnimmt, ande­ rerseits weil der Fahrerstand beim Lenken ausschert und das Fahrzeug so in einge­ lenktem Zustand quasi verbreitert (3). So kann es bei ungeübten Fahrern vorkom­ men, dass man kurz anhalten und einen Blick auf die Hinterräder werfen muss, um sich wieder am aktuellen Lenkein­ schlag zu orientieren. Mit etwas Übung ist dies dann allerdings nicht mehr erfor­ derlich. In der Disziplin Fahrverhalten und Standfestigkeit auf unbefestigtem Boden sowie im geneigten Gelände geht der «Avant 225» als eindeutiger Sieger vom Platz. Angetrieben wird das Fahrzeug durch einen 25 PS starken 2-Zylinder-Benzinmo­ tor von Kohler oder optional einen abgas­ armen Gasmotor. Der Hydrostat des Fah­ rantriebs arbeitet mit einer Verstellpumpe und vier Radnabenmotoren. Die Traktion wird durch eine automatische Traktions­ kontrolle gewährleistet, die einerseits dafür sorgt, dass die Räder auf der linken und rechten Seite mit unterschiedlichen Drehzahlen antreiben können, ohne dass dabei ein grosser Reifenabrieb entsteht. Anderseits wird die Traktion auf rutschi­ gem Untergrund durch ein Anti-SlipVentil verbessert, das heisst, wenn ein Rad durchdreht, wird das Antriebsmo­ ment auf die Räder mit besserem Boden­ +  Gutes Fahrverhalten und höchste Standfestigkeit im Gelände +  Einfache und feinfühlige Bedienung auch für Anfänger, gute Standardausstattung +  Gute Eignung für multifunktionale Einsätze –  Mit 140 cm geringste Hubhöhe aller Testkandidaten –  In Engpässen ist Lenken nicht möglich –  Beim Lenken ausscherender Fahrerstand erschwert das Misten von sehr engen Ställen

1 kontakt verlagert. Das Bedienungskon­ zept (2) umfasst ein Handgas, zwei separate Fahrpedale für Vorwärts- und Rückwärtsfahrt sowie einen Kreuzhebel mit integrierter dritter Funktion auf Drucktasten. Für die Aktivierung des hyd­ raulischen Dauerbetriebs mit erhöhter Durchflussrate steht ein separater Hebel zur Verfügung. Die Bedienung ist mit hohem Komfort und Zweckmässigkeit aufgefallen, alle Funktionen sind gut do­ sierbar. Einzig die etwas stark gedrosselte Ölmenge am Hubzylinder ist in gewissen Situationen störend. Die Ausstattung ist grosszügig, so sind neben gut sichtbaren Anzeigen und einem Stundenzähler be­ reits in der Basisversion LED-Scheinwerfer und «Faster»-Schnellkuppler für die Ge­ rätehydraulik enthalten. Beim Ausmisten konnte in mässigen Platzverhältnissen eine überdurchschnittliche Entnahmeleis­ tung erzielt werden. Allerdings limitiert die mit 140 cm geringste Hubhöhe unter den Testkandidaten die Möglichkeiten bei der Mistablage. In engen Ställen und beim Durchfahren der 100-cm-Türe muss man aufgrund der bereits bei gerader Lenkung 98 cm breiten Verschalung ent­ weder deutlich langsamer fahren oder aber sich mit einigen Kratzern an der beim Lenken ausscherenden Verschalung abfinden. Die Arbeitshydraulik bietet mit 40 l/min genug Leistung, um den Benzin­ motor voll auszulasten. Für die nötige Kühlung sorgt ein hinter dem Fahrersitz angebrachter Kühler mit zwei elektri­ schen Lüftern. Die Kombination mit dem erstklassigen Fahrverhalten auch im Ge­ lände resultiert in einer hervorragenden

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3 Eignung für hydrauliklastige fahrende Arbeiten wie Mähen, Mulchen oder Schneefräsen. Der finnische Hersteller Avant gilt mit weit über 100 verfügbaren Anbaugeräten als Vorreiter in Sachen Multifunktionalität. Die breite Abdeckung von Land- und Forstwirtschaft, Bau und Grundstückpflege ist einzigartig. Im Sor­ timent gibt es viele Geräte, die nur bei Avant erhältlich sind, beispielsweise ein Bienenstocktransporter oder einen Säge-/ Spaltautomaten. Avant bietet in der 100-cm-Klasse mehrere weitere Modelle an, bis hin zur Serie 400 mit Teleskoparm und 270 cm Hubhöhe.  n 10 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Güterumschlag

Leistung und Wendigkeit kombiniert

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3 Das Modell «Bobcat S70» (1) ist ein Ver­ treter der klassischen Panzerlenkerbau­ weise mit sitzendem Fahrer und das einzi­ ge Modell von Bobcat, das durch eine 100-cm-Türe passt. Durch den ganz hin­ ten am Fahrzeug angebrachten Schwin­ gendrehpunkt bietet der Bobcat eine einzigartige Kombination von Kompakt­ heit und einer Hubhöhe von 240 cm. Auch was die Kombination von Wendig­ keit und Leistung anbelangt, ist der Bob­ cat unangefochtener Leader. Allerdings kommt er bei der Erreichbarkeit von engen Ställen doch nicht ganz an die beiden Minipanzerlenker heran. Kom­ 44

Schweizer Landtechnik  10 2017

paktlader von Bobcat geniessen den Ruf, beinahe unzerstörbar zu sein, was durch das verhältnismässig hohe Gewicht von 1291 kg bei nur 269 cm Gesamtlänge inkl. Krokodilzange untermauert wird. Ganz eindeutig handelt es sich hier um eine robuste Baumaschine, die für den schwe­ ren Dauereinsatz gebaut wurde. Der Fahrantrieb mit Panzerlenkung arbeitet mit Tandem-Kolbenverstellpumpen und zwei Hydromotoren. Die Bedienung des Fahrantriebs erfolgt über zwei lange Fahrhebel mit einem präzisen Zentrierme­ chanismus. Der Fahrerrückhaltebügel, der für die Aktivierung der Fahr- und Arbeits­ hydraulik fest eingerastet sein muss, dient zugleich als praktische und komfortable Abstützung für die Unterarme. Dieses durchdachte Konzept gibt dem Fahrer einen guten Halt und ermöglicht eine deutlich präzisere Steuerung des Fahran­ triebs als bei den beiden anderen Panzer­ lenkern. Auch wenn das Fahrzeug auf trockenem Untergrund aufschaukelt, tre­ ten durch die Fahrzeugbewegung kaum unkontrollierte Betätigungsimpulse an den Fahrhebeln auf. Das Bedienungskonzept (2) umfasst wei­ ter Fusspedale für die Hub- und Kipp­ funktion. Die Krokodilzange wird über seitliches Betätigen des rechten Fahrhe­ bels bedient. Dieses Bedienungskonzept ermöglicht einem geübten Fahrer eine beeindruckende Agilität und eine ent­ sprechend hohe Entnahmeleistung. Aller­ dings braucht es schon einiges an Übung, damit der Fahrer die technisch mögliche Leistung auch ausnutzen kann. Besonders Fahrer mit einer starken Angewöhnung

an Kreuzhebelbedienungen benötigen unter Umständen viel Zeit für die Umstel­ lung. Für weniger gelenkige Personen kann zudem das Betreten der Führerkabi­ ne eine recht anstrengende Angelegen­ heit sein. Was den Fahrerschutz und allgemein die Arbeitssicherheit anbelangt, ist der Bob­ cat unangefochtener Leader. Im robusten «Käfig» mit Haltebügel ist der Fahrer gegen alle erdenklichen Gefahren optimal geschützt. Ein Plus für die Arbeitssicher­ heit ist auch die Parkbremse, die einfach per Knopfdruck oder durch Hochklappen des Fahrerhaltebügels aktiviert wird. Nicht die besten Noten erhält der Bobcat betreffend Übersichtlichkeit. Zwar hat der Fahrer eine gute Sicht auf das Arbeitsge­ rät. Auf beide Seiten und nach hinten wird seine Sicht aber stark eingeschränkt. Insbesondere kann der Fahrer die Räder während der Fahrt nicht sehen. Angetrie­ ben wird das Fahrzeug von einem Kubota3-Zylinder-Dieselmotor mit 22,5 PS. Dieser ist für Wartungsarbeiten nach dem Öff­ nen der Heckklappe (3) einfach zugäng­ lich. Die Arbeitshydraulik fördert 37 l/min bei 207 bar. Der Ölkühler bildet mit dem Wasserkühler des Motors eine Einheit und wird von zwei elektrischen Ventilatoren belüftet. Aufgrund seiner Bauweise ist der Bobcat eher für klassische Laderarbeiten geeig­ net, die Multifunktionalität ist aufgrund der verfügbaren Anbaugeräte vor allem auf der Baustelle und im Gartenbau ge­ fragt. Für fahrende Arbeiten auf weichem Untergrund ist er aufgrund des Gewichts und der kleinen, harten Bereifung des Testfahrzeugs (breitere Bereifung ist opti­ onal erhältlich) weniger geeignet.  n +  Höchste Entnahmeleistung und Hubhöhe unter den wendigen Kompaktladern +  Bedienungskonzept ermöglicht flüssiges und intuitives Arbeiten +  Beste Ausrüstung betreffend Fahrerschutz –  Maschine ist auf Dauereinsatz auf Baustellen ausgelegt und deshalb relativ teuer –  Bedienung erfordert am meisten Übung –  Sicht nach hinten und seitlich stark eingeschränkt


Güterumschlag    n

Grösste Lasten und Höhen Das Modell «2028 SLT» (1) von Schäffer ist der Vertreter des klassischen Knicklen­ kers mit Knickpendelgelenk und zeigt mit einer Hubkraft von 1500 kg und einer Hubhöhe von 270 cm (Standardversion bis 306 cm), was auf einer Breite von 90 cm möglich ist. Auf ebenem Unter­ grund bewegt das Fahrzeug als einziger Testkandidat auch mühelos schwere Pa­ letten, Quader und Rundballen bis hin zu leichteren Siloballen. Der Zusatz «SLT» in der Modellbezeichnung steht für eine speziell niedrige Bauhöhe; so misst das Fahrzeug inklusive Fahrerschutzdach nur 1,89 m. Dadurch entfällt das problemati­ sche Abklappen des Dachs in niedrigen Gebäuden und dessen Schutzwirkung bleibt immer erhalten. Mit 413 cm gemessener Länge ist das Fahrzeug mit Krokodilzange aber rund doppelt so lang wie die kürzesten Kandi­ daten im Test. Entsprechend wird auch deutlich mehr Platz benötigt, um im rechten Winkel in eine 100-cm-Türe ein­ zufädeln. Das Grundfahrzeug erreicht ei­ gentlich eine Breite von nur 90 cm. Aller­ dings verbreitern die seitlich montierten Fahrerrückhaltebügel die Fahrerkabine um gut 5 cm. Der Drehpunkt dieser Bügel markiert die breiteste Stelle des Fahrzeugs auf einer Höhe von rund 160 cm. Bereits kleinere Unebenheiten auf dem Boden führen zu einer Verschiebung dieser breitesten Stelle, sodass schnell einmal am Türrahmen gekratzt wird. Grundsätz­ lich ermöglicht der «Schäffer 2028» auf­ grund seiner hohen Tragfähigkeit die mit Abstand grösste Entnahmeleistung aller Testkandidaten. Das Betriebsgewicht von 1760 kg bietet auch für mächtigen Lauf­ stallmist genug Schubkraftreserven. Die +  Höchste Ladeleistung, höchste Hubhöhe und grösste Hubkraft +  Einfache Bedienung und hoher Komfort dank automotivem Fahrantrieb +  Fahrgeschwindigkeit bis 15 km/h spart Zeit und erhöht den Aktionsradius –  Gesamtlänge von gut 4 m eignet sich weniger für sehr enge Ställe –  Hohe Kippgefahr bei ganz angehobener Last –  Fahren im Gelände nur mit Doppelbereifung

1 unter einfachen Bedingungen mögliche Leistung konnte aber unter den an­ spruchsvollen Testbedingungen nicht ausgenutzt werden. In den kleinsten Lie­ geflächen konnte zudem ein Teil des Mists nicht erreicht werden. Auf der an­ deren Seite ist der Schäffer das einzige Fahrzeug im Vergleich, dessen Hubhöhe ausreicht, um die meisten landwirtschaft­ lichen Anhänger wie Mistzetter direkt zu beladen. Mit der Option hohe Hubhöhe (nicht SLT) erreicht der Werkzeugdreh­ punkt sogar eine Höhe von 306 cm. Es versteht sich von selber, dass das Arbeiten in dieser Höhe bei 90 cm Breite nur auf ziemlich flachem Untergrund möglich ist. Das Fahrzeug weist auch ohne Last den höchsten Schwerpunkt auf. Deshalb muss die seitliche Kippgefahr besonders beim Einlenken immer im Hinterkopf präsent sein. Als Antrieb ist ein sehr gut zugäng­ licher (3) 26-PS-Diesel von Kubota einge­ baut. Der Fahrantrieb arbeitet mit einem zentral angeordneten Hydrostaten, das heisst, die Fahrleistung wird von einem Hydromotor über Wellen und Differenzi­ algetriebe auf die vier Antriebsräder ver­ teilt. Als einziges Fahrzeug im Test arbei­ tet der Schäffer mit einer automotiven Regelung des Fahrantriebs, das heisst, der Lader regelt Drehzahl und Übersetzungs­ verhältnis des Fahrantriebs abhängig vom Belastungszustand automatisch. Wird zum Anheben der Ladeschwinge vorü­ bergehend eine höhere Ölmenge benö­ tigt, lässt sich das automotive Fahren mit einem Inchpedal übersteuern. Für das Arbeiten mit hydraulischer Dauerleistung kann optional ein Handgasmodus bestellt

2

3 werden. Das Bedienungskonzept (2) mit elektronischem Kreuzhebel und Fahrpe­ dal ist auch für Anfänger schnell zu be­ herrschen. Mit 15 km/h ist der Schäffer das schnellste Fahrzeug im Vergleich. Zu­ sätzlich zur Bremswirkung des Hydrosta­ ten ist der Schäffer mit einer mechani­ schen Trommelbremse ausgerüstet, die sowohl über ein Fusspedal als auch als Feststellbremse genutzt werden kann. Was die Multifunktionalität betrifft, ist der Schäffer vor allem im Stall und auf dem Hofgelände zu Hause. Für Arbeiten in geneigtem Gelände ist eine Doppelbe­ reifung zu empfehlen.  n 10 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Impression | Testbericht

Steirischer Kuppler im Dauertest Das Kupplungssystem «GDS» von Gangl kam vor einiger Zeit als innovative Lösung für den schnellen Gerätewechsel beim Traktor auf den Markt. Die «Schweizer Landtechnik» hat dieses System in einem Dauertest an einem Radlader unter die Lupe genommen. Martin Aberhalden * In der Regel bleibt das Hauptmodul immer am Lader, da man damit nun jedes Gerät, sofern es mit einem Anbau-­ Rahmen ­bestückt ist, aufnehmen kann. Die dreieckförmige Aufnahme macht es möglich, auch Geräte anzukuppeln, die sehr schräg stehen. Das Ankuppeln geht sehr schnell. Mit dem Lader zum Gerät fahren, Haupt­ modul von unten in den Anbaurahmen fahren und über ein Steuerventil die Verriegelung auslösen. Benötigt ein Arbeitsgerät einen dritten Steuerkreis, wie beispielsweise eine Silageschneidezange,­ so muss am Arbeitsgerät zusätzlich ein Hydraulik-Kopfteil montiert sein, sodass über flach dichtende Kupplungen der Ölkreislauf geschlossen werden kann. Für Geräte, bei denen der Hydraulik-Kopfteil Nässe oder Kälte ausgesetzt ist, gibt es einen Schutz aus Neopren, den man über diesen Kopfteil stülpen kann.

Gewaltige Kräfte Im Langzeittest wurde das Gangl-Kupplungssystem zur täglichen Befüllung der stationären Mischanlage und für den gesamten Güterumschlag auf dem Betrieb eingesetzt. Wenn mit der Silageschneide­Das Modul am Radlader wird von der Seite auf den Palettengabelgrundträger aufgeschoben zange bei 856 kg Leergewicht die knapp und mit einer Schraube fixiert. Der Schwerpunkt verlagert sich je nach Gerät rund 10 cm 1000 kg schweren Rundballen vom Stapel nach vorne. Bilder: M. Abderhalden geholt und geteilt werden, wirken auf das Kuppeldreieck an der Zange und­ diesen einem vierjährigen Langezeittest Obwohl bei den Rad- und Teleskopladern auf den fahrzeugseitigen Teil gewaltige Kräfte. Im Gegensatz zum «GDS» am ­ für das An- und Abbauen der Geräte unterziehen. heute Schnellkuppler verbreitet sind, ist Heck eines Traktors muss das System mit das Umstecken der notwendigen HydrauDritter Steuerkreis der Schneidzange am Lader den Druck von mehreren Tonnen aufnehmen, der likanschlüsse meist noch Handarbeit und Das Kupplungssystem «GDS» (Gangl bedingt ein Aussteigen aus der Maschine. ­Docking Systems) besteht aus zwei Komvon unten her wirkt. Denn beim SchneidJohann Gangl (Agrat Maschinentechnik, ponenten, dem Anbaurahmen, angevorgang drückt teilweise die ganze Kraft www.agrat.at) hat auf der Basis eines für schweisst an jedes Arbeitswerkzeug des von der «zubeissenden» Zange nach Laders, und dem rund 50 kg schweren den Heckanbau bei Traktoren entwickeloben, und der Radlader wird vorne auch Hauptmodul, das auf den Tragrahmen ten Moduls einen Prototyp für Lader mal abgehoben. Diese Kräfte wirken so einer Palettengabel aufgeschoben und (ohne Zapfwellenkupplung) entwickelt. direkt auf den Verriegelungsmechanisdort angeschraubt wird. Nötig sind weiDie «Schweizer Landtechnik» konnte mus und die Aufnahme. ter zwei doppelt wirkende HydraulikanGeräteseitig sind im unteren Bereich des Kuppeldreiecks, wo es an die Zange geschlüsse für den Fanghaken der Verriege* Martin Abderhalden ist Landwirt und testet lung des Arbeitswerkzeugs sowie für die schweisst wurde, keine seitlichen Verstärfür die «Schweizer Landtechnik» regelmässig Maschinen. Anschlüsse eines dritten Steuerkreises.­ kungen angebracht. Aus diesem Grund ­ 46

Schweizer Landtechnik  10 2017


Testbericht | Impression   n

bog sich unter der ständigen Belastung über den Zeitraum von mehreren Jahren das Material etwa um 4 mm zur Seite. Dadurch ist die Passung auf das Gegenstück am Radlader unten etwas locker geworden. Eine zusätzliche Verstärkung gegen den Seitendruck wird aber Abhilfe schaffen. Die fahrzeugseitige Aufnahme weist nebst ein paar Kratzspuren keine nennenswerte Abnutzung oder Deformierung auf.

Geringer Verschleiss Nach vier Jahren und über 5000  Kupplungsvorgängen traten beim System nur geringe Verschleisserscheinungen auf. Der einzige wirkliche Verschleiss ist an den Kupplungsköpfen der Hydraulik aufge­treten. Fahrzeugseitig ist auf einer Seite der Dichtungsring im Kupplungskopf u ­ ndicht geworden. Dieser lässt sich mit etwas Fingerspitzengefühl und zwei kleineren Schraubenziehern in rund zehn Minuten durch einen neuen austauschen, der nun in einer stärkeren Qualität beim Hersteller erhältlich ist. Geräteseitig ist eine flach dichtende Kupplung undicht geworden und hat nicht mehr sauber geschlossen. Sie lässt sich mit wenig Zeitaufwand von oben her ausbauen und austauschen.

Fazit Das Gangl-Docking-System «GDS» ist eine solide, durchdachte Konstruktion, die auch im Dauereinsatz mit dem Rad­lader funktioniert und überzeugt. Super ist

Der Radlader mit dem «GDS»-System wurde hauptsächlich für die Befüllung der Mischanlage und für den Güterumschlag genutzt. Die schwere Silageschneidezange verursachte grosse Belastungen am Kuppelsystem.

­ atürlich das automatische Kuppeln der n Hydraulikverbindungen, denn so braucht man effektiv nicht mehr ab­zu­steigen. Der Kuppelvorgang dauert höchstens noch rund fünf Sekunden. Interessant ist, dass das System jederzeit durch Module erweiterbar ist und es einfach auf andere Fahrzeuge umgesattelt werden kann. Das setzt aber genügend Hydraulikanschlüsse

voraus. Wenn die V ­ oraussetzungen stimmen, kann man auch mit der Version ohne Zapfwelle­n­modul wirtschaftlich arbeiten und viel Zeit einsparen. Der relativ hohe Preis amor­ tisiert sich bei regem ­Gebrauch ent­sprechend schneller. Wenn einmal ein paar Maschinen ausgerüstet sind, ist die Chance gross, dass es noch mehr werden.  n

Kurzbewertung + Schnelle Kupplung auch bei schräg ­abgestellten Geräten + Im Langzeiteinsatz bewährt robust und zuverlässig bei minimalem Verschleiss + Vollautomatische Kupplung des dritten Hydraulikkreises – Derzeit nur zwei Hydraulikschläuche kuppelbar – Modul muss an Anbaugerät geschraubt oder angeschweisst werden – Anbaulänge wird um rund 15 cm vergrös­ sert; das vergrössert zwar die Reichweite, verringert aber die Hub- / Losbrechkraft

Video zum «Gangl Docking System GDS» Eine Abnutzung an den Kuppelteilen und der Verriegelung ist nach über 5000 Kuppelvorgängen kaum feststellbar.

Die Neopren-Haube über den Kuppelkopf hat sich bewährt, Nässe und Kälte haben auch bei –10 ° C keine Chance.

Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-Kanal «Schweizer Landtechnik».

10 2017  Schweizer Landtechnik

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n   Impression | Fahrbericht

Im neuen «XB Bionic» vereint der österreichische Hersteller Hauer einige Innovationen im Frontladerbau. Bilder: Lukas Weninger

In die Schwinge verpackt Hauer bringt mit dem «XB Bionic» einen neuen Frontlader auf den Markt, der Parallelführung und Kippzylinder komplett in der Schwinge verbirgt. Für die grossen Lader gibt es ein neues Konsolensystem. Lukas Weninger *

Vor zwei Jahren stellte Hauer auf der Agritechnica eine neue Generation von Frontladern vor. Aus dem damaligen Proto­t yp «NG» entstand der neue «XB Bionic», der beim Hersteller aus Statzendorf (A) den Vorgänger «VX» ablöst. Bei der Entwicklung des in diesem Jahr neu präsentierten «XB Bionic» stellte sich Hauer­ die Frage, wie die Natur wohl die Konstruktion eines Frontladers gelöst hätte. Die Antwort auf diese Frage fand man im Vorbild der Krustentiere, die über ein Aussenskelett anstelle innerer Knochen verfügen. Dieses trägt alle Lasten, nimmt Kräfte auf und schützt das Innenleben. Ein solches Aussenskelett verpasste Hauer auch dem «XB Bionic» in Form eines ­höheren Schwingenquerschnitts. * Der Autor ist Landtechnikredaktor beim österreichischen Fachmagazin «Landwirt».

48

Schweizer Landtechnik  10 2017

Mit «X»-Kinematik Die Schwinge besteht aus einem gekanteten Blech. Es muss nur mehr mit einer statt wie früher mit zwei Schweissnähten verschlossen werden. In diese neue Schwinge verlegten die Konstrukteure «alles, was möglich war». Die Hydraulik war dabei noch recht einfach. Schwieriger wurde es dagegen beim Gestänge für die Parallelführung. Hauer löste das, indem die hinteren Anlenkpunkte nun «umgedreht» sind. Statt eines Parallelogramms ist eine «X»-Kinematik das Ergebnis: Die Kraftlinien kreuzen sich nun, wodurch die Parallelführung über die Diagonale erfolgt. Auch die Kippzylinder liegen in der Schwinge. Deren Anlenkung am Werkzeugrahmen ist die zweite Besonderheit für einen Frontlader: Diese führt Hauer – ähnlich wie bei einem Bagger – über einen Hebel als «Z»-Kine-

matik aus. Weil die Kippzylinder zum Einziehen des Werkzeuges nun drücken (also der Hydraulikdruck auf den Kolbenboden wirkt), gibt Hauer eine um 20 % gesteigerte Losbrechkraft an. Zudem soll durch die umgekehrte Kippzylinder­ an­ ordnung das Auskippen schneller gehen.

Grosse Lader mit neuer Konsole Die Kippzylinder – und vor allem die Chromoberfläche der Kolben – sind nun gegen mechanische Einwirkung geschützt: zum Beispiel vor überlaufendem Ladegut oder wenn der Frontlader oben «Feindkontakt» hat. Apropos: Sollte ein Zylinder oder ein (beschichteter und damit vor Abrieb geschützter) Hydraulikschlauch getauscht werden müssen, kann beides von unten ausgebaut werden. Ebenso geschützt verlegt sind die Hydraulikleitungen in einem Profil an der


Fahrbericht | Impression   n

Übersicht Hauer «XB Bionic» Modell

50

70

90

110

130

150

170

190

empfohlene Traktorleistung

bis 65

bis 80

75 – 100

90 – 120

100 – 150

120 – 200

150 – 230

180 – 280

bis 48

bis 59

55 – 74

66 – 88

74 – 110

88 – 147

110 – 169

132 – 206

Gewicht kg

580

595

610

620

790

810

840

855

max. Hubhöhe Gerätdrehpunkt m

3,45

3,58

3,76

3,98

4,05

4,24

4,51

4,84

Brechkraft Erdschaufel kg

2900

2900

2900

2900

3600

3600

3600

3600

Hubkraft mit Palettengabel kg bis 1,5 m Hubhöhe

1440

1740

1950

2160

2570

2770

2540

2900

An- / Auskippwinkel

47 / 54

48 / 53

48 / 53

48 / 53

43 / 58

48 / 53

48 / 53

48 / 53

Listenpreis Schwinge in Grundausstattung (Euro, inkl. MwSt.*)

5970.–

6283.–

6649.–

7273.–

7629.–

8563.–

9897.–

11450.–

*Informationen zu den Preisen in Schweizer Franken geben die Schweizer Hauer-Händler. www.hfl.co.at

Der optionale, elektroproportionale Steuerhebel «ELC-ergo» bietet auf Wunsch einige Komfortfunktionen.

Die neue Konsole «Top Block HV» verriegelt beim Einfahren automatisch. Ein Haken (im Bild silbern) umschliesst den unteren Bolzen.

Unterseite der Schwinge. Für die Anbaukonsolen bietet Hauer mehrere Systeme an. Für die «XB Bionic»-Lader der kleineren Baureihe bis «XB 110» stehen das langjährig bekannte Oberrahmensystem, die «Top Block»-Verriegelung sowie deren Nachfolger, das automatisch verriegelnde «Top Block K-II», zur Verfügung – allesamt jeweils passend zum Traktor in den Schwingenweiten «N» (normal) und «B» (breit). So kann der neue Lader auch an ältere Traktoren mit vorhandenen Konsolen angebaut werden. Für die Modelle der grossen Serie entwickelte der Hersteller das neue Konsolensystem «Top Block HV» (für Hakenverriegelung und mit 60 mm starken Bolzen). Es gehört zur Serienausstattung, ein anderes System steht hier nicht zur Auswahl. Umgekehrt bietet Hauer das «Top Block HV» nicht für die kleinere Baureihe an.

Stelle – praktisch. Apropos Verriegelung: Beim Einziehen des aufgenommenen Werkzeuges klappt der (vorher offen arretierte) Verschlusshebel automatisch zu. Optional bietet Hauer eine hydraulische Geräteverriegelung an. Eine Möglichkeit ist die Mon­­tage einer Nachrüstkamera aus dem Zubehörhandel. Denn die Koppelpunkte und manches Werkzeug wie etwa die Zinkenspitzen einer Palettengabel sind nur schwer einzusehen – nicht zuletzt wegen der immer wuchtigeren Motor­ hauben bei modernen Traktoren.

Alles auf der linken Seite Der Anbaurahmen für die Werkzeuge ist nahezu unverändert geblieben. Hauer bietet die Aufnahme nach der Euronorm sowie das eigene System an. Der optionale Schnellkuppler für weitere Hydraulikfunktionen der Werkzeuge ist von der rechten auf die linke Seite gewandert. Nun sitzt er dort zusammen mit dem me­ chanischen Verriegelungshebel an einer

Zum Bedienen drei Möglichkeiten Für die Bedienung des «XB Bionic» stehen drei Möglichkeiten zur Auswahl. Der Lader wird entweder direkt über die Hydrauliksteuerhebel des Traktors, über ein Einhebelsteuergerät mit Bowdenzügen oder über das elektroproportionale Einhebelsteuergerät «ELC ergo» (beide von Hauer) angesteuert. Für Letzteres ist wahlweise eine verstellbare Armlehne lieferbar. Der Hebel bietet zwei Schwimmstellungen, je­ eine für die Schwinge und das Werk-

Durch die Integration der Parallelführung in die Ladeschwinge weitet sich das Sicht­feld des Fahrers wesentlich.

Die innen liegende «X»-Kinematik übernimmt die Parallelführung der Werkzeuge. Aussen stört kein Gestänge mehr die Sicht. Bild: Hersteller

zeug. Zudem sind optional bis zu drei hy­ draulische Zusatzfunktionen, eine Rüttel­ funktion, eine Schaufelrückführung sowie die Schwingungsdämpfung «SMS», mit dem «ELC-ergo»-Hebel be­dienbar.  n

Video zum Frontlader Hauer «XB Bionic» Weitere Filme zu landtechnisch interes­­­s anten Themen auf unserem Youtube-Kanal «Schweizer Landtechnik»

10 2017  Schweizer Landtechnik

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Mit dem «HL-L6» hat Agrar einen robusten Hochleistungsladewagen speziell für Schweizer Grünlandbetriebe im Programm. Bilder: R. Hunger, Agrar

Von Schweizern – für Schweizer Marc Raschle aus Tuttwil TG hat seinen Ladewagen Agrar «HL 38-L5» in diesem Frühjahr mit einem «HL 54-L6» mit Isobus-Steuerung und Festaufbau ergänzt. Über die Erfahrungen mit seinem neuen «Hochgänger» gibt er Auskunft. Ruedi Hunger Trotz seiner Länge von fast 10 m und einem Ladevolumen von 35 m³ ist der Hochgangladewagen «HL 54» eine smarte Erscheinung. Das mag an seinem Festaufbau liegen, sicher aber auch am eleganten Design. Gut ins smarte Erscheinungsbild passt die Knickdeichsel für die Unteranhängung, versehen mit einer «K80»-Kugelkopfkupplung. Für Ordnung an der Front sorgt eine Schlauchgarderobe, in der alle Hydraulikschläuche und Kabel geordnet zum Traktor geführt werden. Für die Knickdeichsel hat sich Raschle wegen des kupierten Geländes entschieden.

Keine Aufnahmeverluste Die Futteraufnahme erfolgt über den 185 cm breiten Pick-up, «der nichts liegen lässt». Diese Werbebotschaft wird auch vom Besitzer des Ladewagens so bestätigt. Dank einem Pendelweg von 20 cm, dem seitlichen Fahrwerk und der aktiven Zugseilentlastung läuft der Pick-up, selbst bei hohen Fahrgeschwindigkeiten, ruhig. Eine gleichmässige Ladegutaufnahme wird durch den Rollen-Niederhalter unterstützt. 50

Schweizer Landtechnik  10 2017

Der Pick-up ist vollverzinkt und verfügt über sechs gesteuerte Federzinkenreihen.

Elevator oder Lenkersteuerung Ladewagen von Agrar können mit zwei unterschiedlichen Ladeaggregaten ausgerüstet werden. Bereits die Typenbezeichnung gibt darüber Auskunft. Beim «HL-E», steht das «E» für Elevator, beim «HL-L» weist das «L» auf das lenkergesteuerte Förderaggregat hin. Beide Systeme haben Förderelemente, die mittig versetzt sind. Damit werden Belastungsspitzen eliminiert, insbesondere wenn grosse Futtermengen durch eine grosse Anzahl Messer geschnitten werden sollen. Der «HL-L6» verfügt über sechs lenkergesteuerte Schwingen. Bei Bedarf kann das Ladeaggregat mit einem 35-Messer-Silierschneidwerk ausgestattet werden. Der silofreie Betrieb auf dem Frohberg braucht kein Silierschneidwerk und hat den Wagen mit sieben Einzelmessern bestückt.

Der Kratzboden Vier verzinkte Stahlketten mit hoher Zugfestigkeit garantieren eine lange Le-

benszeit des Kratzbodens. Durch eine halbautomatische Spannvorrichtung wer­ den die Ketten stets optimal nachgespannt. Zudem ist er mit geschraubten Kratzbodenleisten aus U-Profil versehen, die einen kontinuierlichen Ladeguttransport garantieren. Der über einen Boden aus druckimprägnierten Verbundplatten laufende Kratzboden wird über ein Ölbadgetriebe angetrieben und kann am Getriebe (hinten) ein-/ausgeschaltet werden. Diese Möglichkeit wird aus Sicherheitsgründen dann geschätzt, wenn beispielsweise jemand von hinten in den Laderaum muss.

Scherengitter oder Festaufbau Agrar hat über 40 Jahre Erfahrung in der Konstruktion von servicefreundlichen Aufbauten. Die Ladewagen sind üblicherweise mit einem hydraulisch klappbaren Scherengitteraufbau ausgestattet. In jener Ausführung kann Rücksicht genommen werden auf unterschiedliche Durchfahrtshöhen im Gebäude. Auf dem Frohberg spielt dies in Bezug auf den «HL-L6» keine Rolle. Wo die Höhe eingeschränkt


Einsatzbericht | Impression   n

Das lenkergesteuerte Förderaggregat zeichnet sich durch grosse Laufruhe und Robustheit aus.

Die Kunststoffhaube über dem Ladeaggregat ist funktionsoptimiert und verleiht dem Wagen ein smartes Aussehen.

ist, wird mit dem kleineren Ladewagen durchgefahren. Agrar bestückt seine Ladewagen mit Seiltüre oder einer festen Rückwand, beim Festaufbau ist es natürlich die feste Rückwand. Zusammen mit einer elektrohydraulischen Bedienung sind die Wagen mit einer Ladeautomatik kombinierbar, und die Füllstandsicherung gibt es für alle.

schen Seite betrachtet, wird ein zentraler Hydraulikblock durch ein einfach wirkendes Steuergerät mit Rücklauf oder über eine Load-Sensing-Hydraulik gespeist.

Steuerung aller Funktionen Um den unterschiedlichen Ansprüchen der Kundschaft gerecht zu werden, liefert Agrar verschiedene Steuerungsvarianten für Ladewagen. Neu ist – und das ist beim «HL-L6» bereits der Fall –, dass alle Ladewagen mit einer Isobus-Steuerung ausgerüstet werden können. Auf diese Weise können die Ladewagenfunktionen über den Monitor in der Traktorkabine angewählt werden – ein echter Komfortgewinn. Der zusätzliche Schaltkasten mit Kippschalter entfällt. Von der hydrauli-

Das Tandemfahrwerk mit Lenkachse garantiert bestmögliche Bodenschonung und ist ringzügig.

Fahrwerk Die Anforderungen an ein Fahrwerk sind unterschiedlich. Ebenso verschieden sind die Lösungen, mit denen Agrar seine Ladewagen ausrüstet. Die Doppelachse ist eine Möglichkeit. Diese Variante hat eine Spur von 2,04 und 0,94 m. Das Aggregat gibt es gefedert oder starr. Der «HL-L6» ist mit einem gefederten Tandemfahrwerk und Lenkachse ausgestattet. Da er nur bei Heuwetter, also bei mehrheitlich trockenen Verhältnissen, unterwegs ist, bringt das breit bereifte Tandemaggregat optimalen Bodenschutz, zudem macht es den Wagen ringzügig. Achsen, Bremsen und Bereifung sind auf 40 km/h ausgelegt, und dies übrigens bei allen AgrarLadewagen. Ausgerüstet sind die Lade-

Ein Pendel-Pick-up garantiert unter allen Bedingungen schonende und saubere Futterausnahme.

wagen mit grosszügigen Lampen und modernster LED-Technologie.

Fazit Agrar baute und verkaufte im letzten Geschäftsfahr rund einhundert Ladewagen. Der «HL-L6» ist ein Hochgangladewagen der gehobenen Klasse. Modern, robust und mit einem überzeugenden Design, ist er speziell geschaffen für den schweizerischen Grünlandbetrieb.  n Technische Daten

Praxisstimme Marc Raschle vom Frohberg in Tuttwil (TG) bewirtschaftet einen Betrieb mit rund 55 ha Nutzfläche und produziert silofreie Käsereimilch. Auf die Frage, warum er sich für Ladewagen von Agrar entschieden hat, antwortet Raschle: «Ich lege Wert auf ein Schweizer Produkt. Damit habe ich Gewähr für Topqualität. Mir ist es auch wichtig, dass in der Schweiz Arbeitsplätze gesichert werden. Und schliesslich habe ich einen guten regionalen Händler.» Agrar-Ladewagen werden bekanntlich mit zwei unterschiedlichen Ladesystemen angeboten. «Ich habe dem lenkergesteuerten Ladeaggregat den Vorzug gegeben, weil es mich mit seiner Laufruhe, der grossen Förderleistung und dem minimalen Verschleiss überzeugt». Auch für den Aufbau gibt es bei Agrar zwei Möglichkeiten, neben dem Scherengitteraufbau optional

einen Festaufbau. «Ich will keine Futterverluste, weder auf dem Feld noch auf der Strasse. Der Festaufbau erfüllt mir diesen Wunsch, zusätzlich gibt er Stabilität, und optisch gefällt er mir besser.» Der «HL 54-L6» hat eine moderne Steuerung. «Dank der Isobus-Steuerung kann auf ein zusätzliches Steuerkästchen verzichtet werden, weil die Bedienung einfach und zuverlässig über den Touchscreen im Fendt ‹516› erfolgt. Auch der Sicherheitsgedanke war mitentscheidend. Beim Rückwärtsfahren wird automatisch das Bild der Rückfahrkamera angezeigt.»

Modell

«HL 38-L5»

«HL 54-L6»

Ladevolumen, mittlere Pressung (m³)

38,3

54,3

Ladevolumen nach DIN 11 741 (m³)

24,7

35,0

Länge / Breite (m)

7,60 / 2,55

9,70 / 2,55

Plattformhöhe (m)

1,15

1,20

Höhe Scherengitter auf / ab (m)

3,70 / 2,60

3,85 / 2,75

Pick-up-Aufnahmebreite (m)

1,85

1,85

Förderschwingen

5

6

Messer einzeln (Stück)

1, 3, 7

1, 3, 7

Max. Messeranzahl (Stück)

29

35

Messerabstand (mm)

48

40

Spurbreite (m)

1,80

2,04 / 0,94

Leergewicht in der Grundausrüstung (kg)

3250

4600

Gesamtgewicht je nach Achse/Bereifung (kg)

bis 9000

bis 13 500

10 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Impression | Einsatzbericht

Die «RP 160 V» ist für Silage, Dürrfutter und Stroh geeignet. Bilder: R. Burkhalter

Eine für (fast) alles Die «RP 160 V» von Lely ist eine flexible Rundballenpresse. Sie zeichnet sich im Praxis­ einsatz durch gut geformte Ballen mit hoher Dichte und einen hohen Durchsatz aus. Ruedi Burkhalter

Nichts weniger als «die beste Presskammergeometrie» verspricht Lely Welger für seine neuen Rundballenpressen mit variabler Kammer. Das Modell «RP 160 V» hat sich seit der Markteinführung zum Aushängeschild von Lely entwickelt, weil die Maschine in Stroh, Heu und Silage hohe Pressdichten, regelmässig geformte Ballen und hohe Durchsätze garantiert – laut Hersteller «die vielseitigste Presse am Markt» und für die Anforderungen auf Schweizer Betrieben wie geschaffen. Die «Schweizer Landtechnik» konnte eine Maschine in «MasterCut»-Ausstattung im Praxiseinsatz beobachten.

Zeit einsparen Die Presskammer wurde im Vergleich zum Vorgängermodell an verschiedenen Stellen verbessert. Beispielsweise wurden 52

Schweizer Landtechnik  10 2017

die Walzen und der Antrieb anderes angeordnet. Die variable Presskammer (0,9 bis 1,6 m Durchmesser) wird durch drei Walzen und vier Endlosriemen aus synthetischem Material gebildet. Die zwei unabhängig voneinander gefertigten Gewebeeinlagen sollen den Bändern eine einmalige Zugfestigkeit verleihen und so einen besonders hohen Druck auf die entstehenden Ballen ausüben. Landwirt Josef Kiener aus Burtigny VD kann dies aufgrund seiner Erfahrungen bestätigen: «Mit dieser Maschine ist die Ballenzahl bei gleicher Erntemenge um bis zu einen Drittel geringer, wodurch wir sowohl beim Ballentransport als auch beim Füttern Zeit einsparen.» Die höhere Verdichtung äussere sich zudem darin, dass auch bei problematischer, grobstängliger Silage aus Luzerne oder Öko-

heu im Gegensatz zu früher keine Lufteinschlüsse mit Schimmelbildung im Balleninnern mehr aufgetreten seien. «Die stabilen Bänder haben mich bereits beim Vorgängermodell überzeugt, sie sehen auch nach weit über 10 000 Ballen noch immer fast aus wie neu», so Kiener weiter.

Schneller Start für gute Ballenform In der Presskammer wird das Futter zunächst von zwei Walzen übernommen und verdichtet. Das bietet Gewähr dafür, dass ein neuer Ballen schnell geformt wird. Ein guter Start des Pressvorgangs und somit ein regelmässiger Kern ist die Grundvoraussetzung für einen ideal geformten Ballen. Ein zentrales Element ist bei der «RP 160 V» das einzigartige Design mit einer «gleitenden Heckklappe».


Einsatzbericht | Impression   n

Die spezielle Geometrie der Presskammer ermöglicht auch bei brüchigem Erntegut einen schnellen Start der Ballenrotation.

Beim Start des Pressvorgangs befindet sich die Heckklappe in einer erhöhten Position. Damit konnte das Presskam­mer­volumen in der Startposition kleiner gestaltet werden, was auch bei problematischen Ausgangsmaterialien wie bröckligem, kurzem Stroh früh nach dem Start eine Ballenrotation ermöglicht. Das soll bereits von Beginn an einen maximalen Halt der Riemen und somit eine von innen bis aussen gut steuerbare Pressdichte ermöglichen. Wenn der Ballen wächst, bewegt sich die Spannschwinge nach oben, und die Heckklappe wandert nach unten. Der Ballen bewegt sich nach unten, tiefer in die Heckklappe hinein. Damit reduziert sich der Druck auf den Vorschubbereich, wo das Erntegut in die Ballenkammer gelangt, was zu einem leichten Erntegutfluss vom Rotor zum Ballen führt. Der Ballen befindet sich aufgrund der besonderen Geometrie immer in der Mitte der Presskammer.

CPS für maximale Füllung Die Steuerung der Ballendichte übernimmt bei allen Rundballenpressen mit variabler Kammer von Lely das «Constant Pressure System» (CPS). Dieses System erhöht mit zunehmender Ballenoberfläche den Druck, um während des Pressvorgangs eine konstante Ballendichte sicherzustellen. Wenn der Vorgang für einen neuen Ballen startet, sorgen zwei grosse Federn für einen guten Aufbau des Ballenkerns. Dank zwei Federn steht das Material von Beginn weg unter Druck. Die Riemen weisen die nötige Flexibilität auf und können Abweichungen im Ballendurchmesser links und rechts leicht ausgleichen.

Der ungesteuerte Pick-up ist sowohl mit einem Blech als auch mit einem Rollenniederhalter erhältlich.

Nachdem der Kern des Ballens gebildet ist, übernimmt die elektronische Hydrauliksteuerung die Druckregelung. Der zunehmende Ballendurchmesser baut den Druck gegen den Spannmechanismus auf, die Elektronik sorgt dafür, dass der Gegendruck im gewünschten Bereich gehalten wird. Die einzigartige Konstruktion der Riemenspannvorrichtung und die Position der «CPS»-Zylinder sorgen dafür, dass die Spannung der Riemen proportional zum Ballenumfang steigt. Dadurch soll das «CPS» eine konstante Dichte bei maxi­ maler Füllung erzielen. Um die Abweichungen im Ballendurchmesser so gering wie möglich zu halten, wird die Heckklappe durch zwei Haken mechanisch verriegelt. Die Verriegelung ist mit den zwei einfach wirkenden Zylindern der Heckklappe verbunden. Diese Zylinder können die Heckklappe wesentlich schneller öffnen und schliessen als doppelt wirkende Zylinder an einer Ballenpresse mit hydraulischem Verriegelungssystem.

bei Unebenheiten dem Boden besser anpassen, das Futter sauber aufnehmen und dem Rotor gleichmässig zuführen. Durch die verbesserte Zinkenbefestigung sollen der Zinkenbruch verhindert und die Lebensdauer des Pick-up verlängert werden. Durch den Verzicht auf eine Kurvenbahn wurde Raum frei für eine zusätzliche Zinkenreihe. Bei einem Zinkenabstand von 64 mm und fünf Zinkenträgern ergibt sich dadurch eine Steigerung der Pick-up-Leistung. Ohne Kurvenbahn besteht die Aufnahmeeinheit aus deutlich weniger beweglichen Teilen, was den Verschleiss reduziert und die Wartung einfacher macht. Dank der kompakteren Bauweise sitzt der neue Pick-up näher am Rotor. Folglich ist die Übergabe zwischen Pick-up und Rotor in engerem Abstand, sodass der Gutfluss – auch dank Abstreifern aus Kunststoff – verbessert wird. Dank der neuen Kombination von Zinken und Abstreifern soll bei anspruchsvollem Herbstfutter kaum mehr Material ins Innere des Pick-up gelangen. Da die Schwaden immer grösser werden,

Neues Zinkendesign Neben der Presskammer sind bei der «RP 160 V» auch die Aufnahme und die Förderung des Ernteguts auf hohen Durchsatz ausgelegt. Der neue, kurvenbahnlose Pickup «Hybrid 2» soll dank der neu gestalteten Form der Leitbleche einen verbesserten Erntegutfluss erzielen und somit Verstopfungen sowie Störungen unwahrscheinlicher machen. Die neu entwickelten Zinken sind aus 5,6 mm starkem Material hergestellt. Sie sind länger und dank einer grös­ seren Wicklung zudem flexibler als bisher. Zusätzlich wurde der Winkel der Zinken verändert. Diese flexiblen Zinken sollen sich

Steckbrief Lely Welger «RP 160 V MasterCut» Presskammer: 4 Endlosriemen Presskammerbreite: 123 cm Ballendurchmesser: 90 – 160 cm Pick-up-Breite: 200 – 240 cm Leistungsbedarf: 70 – 80 PS Schneidsystem: 0 – 13 Messer Gewicht: 3950 kg Transportlänge: 500 cm Transportbreite: 270 cm Transporthöhe: 305 cm Preis: CHF 58 000.– (inkl. MwSt.) (Herstellerangaben)

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n  Impression | Einsatzbericht

Die mitgeführte Netzrolle kann dank dem «Easy Load Net System» mit geringer Anstren­ gung in Arbeitsposition gebracht werden.

Der Verriegelungsmechanismus der Heckklappe ermöglicht einen schnellen Start nach dem Ballenauswurf.

hat man die Breite des Pick-ups angepasst. Der Standard-Pick-up hat eine Breite von 2,25 m, optional gibt es gar eine neue, 2,40 m breite Variante – laut Lely die breiteste für Rundballenpressen. Als weitere Option sind für die Pick-ups zwei bodenschonende, nachlaufgelenkte Tasträder erhältlich.

positiver Nebeneffekt führt «Hydroflexcontrol» zu einem geringeren Verschleiss und mindert das Risiko für Beschädigungen durch Fremdkörper. In der Summe ermöglicht dieses System einen erhöhten Ballendurchsatz bei weniger Ausfallzeit. Die Maschine von Josef Kiener ist mit dem einfachsten «MasterCut 13»-Schneidwerk ausgestattet. Die 13 langen Messer reichen tief in die Zinken des 2-SternRotors hinein und ermöglichen eine theoretische Schnittlänge von 90 mm. Die Ma­ schine ist auch in den Versionen «Xtracut17» mit 17 Messern und «Xtracut25» mit 25 Messern lieferbar. Die beiden «Xtracut»-Versionen sind mit zwei wählbaren Gruppen ausgestattet. Die Version «Xtracut25» ist mit einem 4-Stern-Rotor ausgestattet und ermöglicht eine theoretische Schnittlänge von 45 mm.

Flexibler Boden verhindert Blockaden Erntemaschinen werden oft an der Leistungsgrenze gefahren. Gerade dann, wenn man für die Beseitigung von Verstopfungen keine Zeit hat, ist das Risiko am höchsten. Lelys Antwort auf diese Problematik heisst «Hydroflexcontrol». Hinter diesem Namen stehen die beiden Funktionen «Flexcontrol» und «Hydroflex», die Verstopfungen auch beim Arbeiten an der Leistungsgrenze zu einem unbedeutenden Faktor machen sollen. Bei Rundballenpressen ist der Platz zwischen Rotor und Schneidboden der kritische Faktor für die Entstehung von Verstopfungen. Bei der «RP 160 V» ist der «Hydroflex»-Boden nicht starr, sondern auf zwei Federelementen gelagert. Bei Spitzenlasten kann dieser Boden einige Zentimeter nachgeben und den Durchlass so vorübergehend vergrössern. Dank dieser Flexibilität führen die meisten Lastspitzen schon gar nicht zu einer Verstopfung, sondern entweichen vom Fahrer unbemerkt in die Presskammer. Kommt es trotzdem mal zu einer Verstopfung, tritt «Hydroflex» in Aktion. In diesem Fall kann der hintere Teil des Förderkanalbodens vom Traktor aus über zwei Hydraulikzylinder abgesenkt werden. Wenn dieser Boden abgesenkt wird, werden automatisch auch die Messer zurückgezogen. So können auch grössere Klumpen verlustfrei an die Presskammer übergeben werden, und der Fahrer kann weiterarbeiten, ohne abzusteigen. Als 54

Schweizer Landtechnik  10 2017

Netzbindung mit Ladeerleichterung Das «Varionet»-Netzbindesystem kann leicht an alle Standardnetzbreiten ange­ passt werden. Dank einer speziellen Breitzieh-Einrichtung wird das Netz gleichmässig über den Ballen gespannt. Speziell ist die zusätzliche und schwenkbare Rolle des Bindesystems. Diese Rolle wird beim Start des Bindevorgangs eingeschwenkt, so dass der Bindevorgang schnell und störungsfrei beginnen kann. Nach dem Binden wird diese Rolle wieder ausgeschwenkt, damit der Bindungs Raum frei von jeglichem Futter bleibt. Das Netzbindesystem ist weiter mit der Zusatzfunktion «Easy Load Net System» (ELS) ausgestattet, die das einfache und rückenschonende Laden der Netzrolle vom Boden auf die Maschine auf der linken Maschinenseite ermöglicht. Nach dem Laden wird die neue Netzrolle einfach mit dem Lagerbehälter nach hinten gekippt, über die Spindel in die Betriebsposition gehoben und in dieser Position verriegelt.

Für die Wartung sind die Komponenten wie die Elektronik dank sich weit öffnenden Verschalungen gut zugänglich.

Der «Hydroflex»-Boden kann dank zwei Federelementen nachgeben und so Verstopfungen verhindern.

Eine Ersatznetzrolle kann einsatzbereit auf dem Rahmen der Maschine gelagert werden. Neu wurde mit der «RP 160 V» die «ELink»-Steuerung eingeführt. Diese einfache Steuerung bietet dem Fahrer einen klaren Überblick über die ablaufenden Prozesse. Alle Anpassungen und Einstellungen wie die Vorwahl der Ballengrösse, des Ballendrucks oder der Weichkernfunktion können von der Traktorkabine aus vorgenommen werden. Wer mehr Funktionen wie einen Ballenzähler pro Feld oder die Verwendung von kundenspezifisch gespeicherten Einstellungen wünscht, kann die Isobus-Steuerung «ELink Pro» ordern.  n

Video zur «RP 160 V» von Lely Weitere Filme zu land­technisch inte­ ressanten Themen auf unserem Youtube-Kanal «Schweizer Landtechnik»


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■  Impression | Fahrbericht

Nun gibt es das Bandschwaderkonzept «Respiro» in gezogener Heckversion mit maximal 9 m Arbeitsbreite.

Bilder: J. Paar

«Respiro» wird breiter Vor einem Jahr wurde der Bandschwader «Respiro» als Frontgerät vorgestellt und sorgte damals für Furore. Nun legt der Entwickler mit der professionellen Heckversion «Respiro R9» nach. Johannes Paar *

«Respiro» ist die Bezeichnung für eine neue Schwadertechnologie, die beste Futterqualität ohne Erde und Steine im Fokus hat. Über diese Vision des Erfinders und die Funktionalität wurde in der «Schweizer Landtechnik» bereits berich­ tet. Seitdem hat sich aber einiges getan: Nach einer Kleinserie von 16 Einheiten der Frontversion «Respiro R3» konnte das Unternehmen Reiter Innovative Techno­l­ * Johannes Paar ist Chefredaktor des österreichi­ schen Fachmagazins «Landwirt».

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Schweizer Landtechnik  10 2017

ogy in dieser Saison nach eigenen Anga­ ben 55 Maschinen europaweit ausliefern. Für Grossbetriebe und Lohnunternehmer, die noch mehr Leistung brauchen, bietet Reiter ab 2018 den «Respiro R9 profi» an. Dieser gezogene Bandschwader nimmt das Erntegut mit zwei 3,5 m brei­ ten Pick-ups auf und legt es mit Förder­ bändern zu einer Schwade zusammen. Die beiden Schwadereinheiten können auf den Tragarmen um jeweils einen Meter seitlich verschoben werden. Je nach Futtermenge und nachfolgender

Erntetechnik lassen sich damit Schwad­ breiten zwischen 0,8 und 2 m realisieren.

Leistungsstarkes Multitalent Der gezogene «Respiro R9» vereint die Möglichkeiten von Mitten- und Seiten­ schwader in einer Maschine. Schiebt man die beiden Einheiten nach aussen, ent­ steht ein 9  m breiter Mittenschwader. Zieht man sie in der Mitte zusammen und lässt man die beiden Bänder in dieselbe Richtung laufen, hat man auf Knopfdruck einen Seitenschwader. Je nach Laufrich­


Fahrbericht | Impression   ■

Die Breite des «Respiro R9» liegt für den Strassentransport bei 2,9 m.

Blick auf die komplexe Bordhydraulik. Der Öltank ist im Rahmen untergebracht.

tung der Bänder wird das Futter links oder rechts abgelegt. Mit der Seitenabla­ ge kann man auch bei geringen Futter­ mengen ein ausreichend grosse Schwade für leistungsstarke Erntemaschinen for­ men. Selbst nach mehrmaligem «Überhe­ ben» bleibt die Schwade locker. Die ersten Praxisversuche haben auch gezeigt, dass ein «Auseinanderpflü­gen» – beide Bänder laufen von der Mitte nach aussen – in einzelnen Fällen sinnvoll ist. Fährt man die beiden Einheiten in der Mitte etwas auseinander, kann man bei gleicher Laufrichtung zwei kleine Nacht­ schwaden bilden. Ein weiterer Systemvorteil gegenüber Kreiselschwadern ist die Möglichkeit der «Feldreinigung»: Schaltet man die Bänder aus, können liegen gebliebene Futterreste mit dem Pick-up aufgenommen und spä­ ter mit den Bändern abgelegt werden. Beeindruckend ist die Leistungsfähigkeit. Die Technologie ermöglicht Fahr­ geschwindigkeiten zwischen 10 und 20 km/h, ohne Abstriche bei der Arbeits­ qualität machen zu müssen. Unter güns­ tigen Voraussetzungen (z.B. bei Luzerne), kann laut Hersteller auch noch schneller gefahren werden. Je nach Feldgrösse er­ gibt das eine Flächenleistung von 5 bis 10 ha/h.

Vollhydraulischer Antrieb Die beiden Schwadereinheiten werden über die eigene Bordhydraulik angetrie­ ben und lassen sich mit zwei doppelt wirkenden Steuergeräten einzeln aushe­ ben. So kann man die beiden Ausleger mit den «Respiro»-Einheiten während der

Arbeit bequem über die meist vorhande­ nen Multifunktionshebel bedienen. Den 180 l fassenden Öltank hat Reiter in den Rahmen integriert. Ölkühler, Schau­ glas, Klappschwimmer und ein Rücklauf­ filter gehören zur Serienausstattung. Die Zapfwelle des Traktors treibt zwei Axialkolbenpumpen an, die jeweils eine Schwadereinheit versorgen. Unter einer Abdeckung im Heck sind der gesamte Ventilblock sowie der Druckluftkessel für die Bremsanlage der Transportachse un­ tergebracht. Sogar ein Werkzeugkasten findet hier noch Platz. Für eine saubere Arbeit und eine gleich­ mässige Schwadbildung ist die Drehzahl der beiden Einheiten entscheidend. Ihr Antrieb ist von der Motor- und Zapfwel­ lendrehzahl entkoppelt. Die Drehzahl kann am Terminal eingestellt werden. Dieses Konzept ermöglicht sogar die Programmierung von verschiedenen Fahr­ modi: So kann beispielsweise mit steigen­ der Fahrgeschwindigkeit die Drehzahl der Schwadereinheiten automatisch ange­ passt werden. Schwankt bei Bergauf- und Bergabfahrt die Motordrehzahl, kann die Drehzahl am Schwader trotzdem konstant gehal­ ten werden. Bei Schichtlinienfahrt am Hang «überschiesst» bei gleich schnell laufenden Bändern das obere Band quasi die Schwade. Lässt man das talwärts fördernde Band langsamer laufen, erhält man eine gleichmässige Schwade. Ähnli­ ches gilt auch bei Kurvenfahrt. Die Sen­ soren für diese Steuerungen sind gröss­ tenteils bereits vorhanden. Bis zur Serienfertigung sollen diese verschiede­

Die Schwadereinheiten sind am Ausleger um je einen Meter verschiebbar und werden mit mechanischen Federn entlastet.

nen Fahrmodi am Terminal per Knopf­ druck abrufbar sein.

Hohe Fahrstabilität Besonderes Highlight des «Respiro R9» ist das Fahrwerk mit vier gleich grossen Rä­ dern der Dimension 500/50–22.5. Es ver­ leiht dem Schwader sowohl auf der Strasse als auch bei hohen Arbeitsgeschwindigkei­ ten eine beeindruckende Fahrstabilität. Die Transportachse ist als Portal mit einer lichten Höhe von einem Meter und einer lichten Weite von 1,9 m ausgeführt. Die bogenartige Gestaltung lässt auch grosse Mittelschwaden bei der Ernte von Stroh und Heu ungehindert passieren. Ein Wermutstropfen der stabilen Bauweise ist das hohe Gewicht: Mit vollem Öl­ behälter bringt der «Respiro R9» stolze 6400 kg auf die Waage. Diese Masse ver­ teilt sich aber auf fünf Punkte: jeweils rund 1100 kg auf die beiden Transporträder, 900 kg auf die äusseren Räder und 2400 kg auf die Stützlast. Diese gleichmässige Ge­ wichtsverteilung und die vergleichsweise hohe Deichsellast schonen den Boden und bringen Vorteile am Hang. Mit dem «Res­ piro R9» können bis zu 40 % steile Seiten­ hänge ohne nennenswerte seitliche Ab­ drift bearbeitet werden. 10 2017  Schweizer Landtechnik

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■  Impression | Fahrbericht

Steckbrief Bandschwader «Respiro R9 profi»

Zieht man die beiden Einheiten zusammen, entsteht ein Seitenschwader.

Wird der «Respiro R9» als Mittenschwader eingesetzt, beträgt die Arbeitsbreite 9 m.

Für den Transport werden die beiden Schwaderelemente hydraulisch nach oben geschwenkt und mit Haken mecha­ nisch gesichert. Danach schwenken die äusseren Räder nach innen. Dank einer hydraulischen Folgesteuerung läuft dieser Vorgang automatisch ab. In Transport­ stellung ist die Maschine äusserst kom­ pakt. Vorne an den Gleittellern ist sie nur 2,3  m breit, am Rahmen 2,6  m. Die grösste Breite an den Transporträdern beträgt 2,9 m. Die Gefahr, dass man an Bäumen oder Sträuchern hängen bleibt, ist kaum gegeben. Zudem ist die Sicht nach hinten gut. Je nach Hubwerkshöhe und gewünschter Bodenfreiheit des Traktors ist die Maschi­ ne im Transport rund 3,85 m hoch. Damit können auch Mulden und Kuppen bei der Ein- und Ausfahrt von Feldstücken prob­ lemlos überfahren werden.

ven Auslegern verbunden. Die Ausleger sind nicht starr, sondern folgen mit den äusseren Laufrädern der Bodenkontur. Der Dreipunktanbau besteht, wie bei einem Traktor, aus einem hydraulischen Oberlenker, zwei Unterlenkern, zwei Hubstreben und zwei Hubzylindern. Zu­ sätzlich ist zwischen den Unterlenkern ein hydraulischer Querlenker verbaut. Dieser verhindert beim Einsatz als Seitenschwa­ der, dass die beiden Einheiten in einer Wannenlage und beim Hochheben mitei­ nander kollidieren: Bewegt das Hubwerk das Schwaderelement nach oben, wird dieses vom Querlenkerzylinder gleichzei­ tig nach aussen geschoben. Die beiden «Respiro»-Elemente passen sich in Arbeitsstellung nach dem Prinzip einer achsgeführten Fronthydraulik schwimmend den Bodenunebenheiten an. Langlöcher in den Hubstreben er­ möglichen eine grosse Bewegungsfreiheit nach oben und unten. Zudem werden die beiden Einheiten jeweils von zwei Federn entlastet. Der Auflagedruck ist einstellbar und verändert sich bei Auf- und Abwärts­ bewegung laut Hersteller nur geringfü­ gig. Die Schwadereinheiten werden immer parallel ausgehoben und abge­ setzt. Die Bodenfreiheit am Vorgewende beträgt rund 750 mm.

Exzellente Bodenanpassung Die Bodenanpassung dieser Maschine sucht ihresgleichen: Sie wird einerseits durch den biegeelastischen Pick-up mit Gleittellern (siehe Kasten) und anderseits mit einer ausgeklügelten Hubwerkskine­ matik sichergestellt. Die beiden Schwadereinheiten sind über ein vollwertiges Hubwerk mit den massi­

«Respiro»-Merkmale Der Bandschwader «Respiro» unterscheidet sich in wesentlichen Merkmalen von anderen Syste­ men. Der Pick-up hat einen viel kleineren Durchmesser. Er ist biegeelastisch, und der Futterfluss wird durch einen Rotor über dem Pick-up unterstützt. Der Rotor hat eine höhere Geschwindig­ keit als der Pick-up. Dadurch wird das Futter aktiv auf das Förderband geleitet. Selbst bei kur­ zem Gras oder Heu gibt es vor dem Pick-up keinen Stau. Die ungesteuerten Zinken nehmen das Futter sauber auf. Die Abstreifer sind aus Kunststoff. Das Querförderband ist beim «R9 profi» 100 cm breit und kann die Schwade links oder rechts ablegen. Die Tiefenführung übernehmen vier rotierende Gleitteller unterhalb des Pick-ups. Da das Futter von den Zinken sofort aufgehoben und nicht, wie bei einem Kreiselschwader, über den Boden gezogen wird, bleibt es sauber – auch wenn die Schwade mehrmals aufgenommen und zu einer grossen Mehrfachschwade geformt wird. Das Futter liegt locker, es verzopft auch bei Kurvenfahrt nicht. Das Arbeiten mit der nachfolgenden Erntetechnik, egal ob Ladewagen, Häcksler oder Presse, ist entspannter als nach einem Kreiselschwader. Die flexible Schwadgrösse spart Überfahrten mit schweren Erntemaschinen und steigert deren Leistung.

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Schweizer Landtechnik  10 2017

Arbeitsbreite bei Mittelablage: 9 m (2 × 3,5 m + Schwad) Schwadablage: Mittelschwad, Seiten­ schwad links oder rechts, 2 × Einzel­ schwade (Nachtschwaden) Transportbreite, -länge, -höhe: 2,9 m / 6,7 m / 3,85 m Gewicht (inkl. Öl): 6400 kg Stützlast: 2400 kg Radlast bei der Arbeit: 900–1100 kg Antrieb: hydraulisch, mit eigener Ölversorgung Hydrauliktank: im Rahmen integriert, 180 l Hydraulikpumpen: 2 Axialkolben­ pumpen mit je max. 84 l/min. Bedienung: Terminal, 2 dw Steuer­ ventile für Einzelaushebung links/rechts Preis: 128 400 Euro (in Österreich) (Herstellerangaben)

Laut Hersteller ermöglicht diese Kinema­ tik sogar eine Neigungsanpassung: Läuft der Schwader in eine Mulde, folgen die Pick-up-Zinken dem Boden besser, beim Hochgehen ebenso: In der Summe eine exzellente Bodenanpassung. Im Stroh werden die «Respiro»-Elemente durch Abstecken mit Bolzen am Hubwerk 5 cm über dem Boden getragen – dank 4-Rad-Fahrwerk. Das schont die Gleittel­ ler, den Pick-up und senkt den Sprit­ verbrauch. Zudem wird der Staubeintrag reduziert und Funkenflug durch die Gleitteller verhindert.

Fazit Der zweite Wermutstropfen dieser Ma­ schine ist ihr Preis: Rund 120 000 Euro soll der «Respiro R9 profi» kosten. Das mag auf den ersten Blick abschrecken. Auch den einen oder anderen Bandschwader kann man günstiger erwerben. Das aufwendige Hydrauliksystem mit zwei Axialkolbenpumpen, das 4-fach-Fahrwerk und die «Respiro»-Technologie selbst sind aber deutlich teurer in der Herstellung. Das Rahmenkonzept ist laut Hersteller auf eine Lebensdauer von 15  000 bis 20 000 ha ausgelegt. Der «Respiro» kann aber hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Rechund Futterqualität sowie Bodenschonung neue Massstäbe setzten. Ob diese Annah­ me stimmt, werden die Grossbetriebe und Lohnunternehmer in den nächsten Jahren entscheiden. Den ersten öffentlichen Auftritt wird der «Respiro R9 profi» in wenigen Wochen an der Agritechnica in Hannover haben.  ■


Fragen aus der Praxis | Management   n

Nur gegenseitige Rücksichtnahme der Reiterpaare und Fahrzeugführer ist Garant für ein sicheres Nebeneinander im Strassenverkehr. Bild: D. Senn

ist Verkehr schwach, ab wann stark? Ab wann ist der Reiter geübt? Ab wann ist ein Tier verkehrsgewohnt?

Gegenseitige Rücksichtnahme

Tiere im Strassenverkehr Sobald Tiere auf der Strasse unterwegs sind, gelten die Vorschriften der Strassenverkehrsgesetzgebung. Tiere sind jedoch unberechenbar. Was ist zu beachten? Urs Rentsch und Dominik Senn

Der Reitunfall im thurgauischen Graltshausen (ein Pferd scheute vor einem entgegenkommenden Traktor mit Anhänger und warf die Reiterin ab, worauf sie vom Anhänger überrollt wurde und sich schwer verletzte), macht es deutlich: Das Verhalten von Tieren im Strassenverkehr ist oft unvorhersehbar – vor allem beim Fluchttier Pferd – und führt entsprechend häufig zu gefährlichen Situationen. Jährlich werden in der Schweiz rund 3500 Unfälle durch Pferde verursacht, die Hälfte davon beim Ausreiten, schreibt der schweizerische Verband für Pferdesport (SVPS) in einer Broschüre und erinnert gleichzeitig daran: Im Strassenverkehr gilt das Pferd als Auto.

Was sagt das Gesetz? Die Gesetzeslage ist klar: Reiter haben sich rechts zu halten. Vieh auch, und es muss von genügend Treibern begleitet sein, einzelne Tiere sind am rechten Strassenrand zu führen. Es gelten die üblichen Regeln des Fahrverkehrs: Ein-

spuren, Vortritt, Zeichengebung oder 0,5-Promille-Grenze. Dazu präzisiert die Verkehrsregelverordnung (VRV), Tierfuhrwerke müssen wenigstens mit einem von vorne und hinten sichtbaren nicht blendendem gelben Licht auf der Seite des Verkehrs (also links) beleuchtet sein. Das Reiten zu Zweit nebeneinander ist nur in einem geschlossenen Verband von mindestens sechs Reitern sowie ausserorts bei Tag auf schwach befahrenen Strassen gestattet. Ein Reiter darf höchstens ein Handpferd mitführen. Weitere Bestimmungen nennt die Verordnung über die Strassensignalisation in Artikel 2 und die Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge in Artikel 211, Absatz 2 und 3. Übrigens gilt das Signal Allgemeines Fahrverbot nicht für Reiter und Führer von Pferden. Ein «Gummiparagraph» in dreifacher Hinsicht ist der erste in Artikel 50 VRV: «Auf Strassen mit starkem Verkehr dürfen nur geübte Reiter und nur auf verkehrsgewohnten Tieren reiten.» Aber: Wann

Fährt ein lautes Fahrzeug zu nah auf, überholt ein Lkw mit laut flatternden Planen oder spritzt Wasser aus einer Lache auf, ist Vorsicht geboten. Gerade das Pferd gerät schnell in Panik und versucht als Fluchttier der vermeintlichen Gefahr instinktiv zu entkommen. Es gibt gemäss dem Pferdesportverband eigentlich nur ein Rezept, gegenseitige Rücksichtnahme: In der Nähe von Pferden müssen Führer von motorisierten Fahrzeugen die Geschwindigkeit verringern, gegebenenfalls sogar anhalten. Scheinwerfer sind frühzeitig abzublenden. Weiter sind Handzeichen der Reiter  /  Gespannfahrer zu beachten. Werden Reiter / Kuhtriebe überholt oder wird daran vorbeigefahren, soll dies mit tiefer Geschwindigkeit, ohne unnötiges Schalten und Gasgeben sowie mit grossem Abstand erfolgen, falls das gefahrlos machbar ist. Anderseits darf auch vom Reiter erwartet werden, dass er sich nur gut sichtbar im Strassenverkehr bewegt, sich an den Fahrbahnrand hält und – wenn es eng wird – auch einmal absteigen darf, um sein Pferde an einem Hindernis vorbeizuführen!  n

Wo drückt der Schuh? Was beschäftigt Sektionsmitglieder des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik am meisten? Wo drückt der Schuh? Welchen Hauptproblemen sieht man sich in der Praxis ausgesetzt? In dieser lose erscheinenden Serie behandelt die Schweizer Landtechnik solche Anliegen aus der Praxis, wie sie laufend an den Bereich Weiterbildung und Beratung des SVLT herangetragen werden.

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n  Management | Maschinenkosten

Stabilisierung der Preise Nachdem sich die Währungssituation etwas beruhigt hat, ist auch bei den Maschinenpreisen eine gewisse Stabilisierung festzustellen. Dies zeigt der neue Maschinenkostenbericht von Agroscope. Dieser ist gültig bis September 2018. Christian Gazzarin * Da sich der Schweizer Franken im letzten Jahr stabilisiert hat, sind die Maschinen­ preise einigermassen stabil geblieben. Auch bezüglich Zinssatz oder Lohnansatz gibt es im Vergleich zum letzten Jahr keine Änderungen. Hingegen hat sich der Diesel­preis gegenüber dem Vorjahr um CHF 0.07 auf CHF 1.54 erhöht, und die Folienpreise sind um knapp 5 % gesun­ ken. Zudem haben sich auch dieses Jahr die mittleren Anschaffungspreise für ei­ nige Maschinen verändert, da sie als gleitender Mittelwert der effektiven Neu­preise der letzten zehn Jahre berech­ net werden. Eine kleinere Revision betrifft­ die Kellereimaschinen, bei denen einige Reparatur- und Unterhaltsfaktoren sowie vereinzelt die Auslastungen angepasst wurden. Neu integriert wurden erstmals einige Maschinen und Geräte für den Beerenanbau.

Welche Tarife dürfen für überbetrieblich eingesetzte Maschinen verrechnet werden? Der Maschinenkostenbericht der Agroscope gibt detailliert Auskunft. Bild: G. Monnerat

«TractoScope» hilft weiter Für häufige Anwender empfiehlt sich das Onlinetool «TractoScope». Damit können die Berechnungen an die individuelle Si­ tuation angepasst werden. Zudem lassen sich auch ganze Arbeitsverfahren berech­ nen, indem eine Maschinenkombination mit Bedienung einbezogen werden kann. Für die Berechnung ganzer Arbeitsverfah­ ren ist die Arbeitsleistung eine wesent­ liche Grösse. Hierfür bedarf es einer Ab­ schätzung dazu, wie viele Hektar, Rund­ballen oder Fässer pro Stunde geleistet werden können. Dies ist natürlich eine individuelle und standortspezifische In­ formation. Deshalb enthalten die Arbeits­ leistungen im Maschinenkostenbericht oder auch in der Standardeinstellung von «TractoScope» nur die reinen Feldarbeits­ zeiten (ohne Weg-, Rüst- und Störzeit). Als Ergebnis resultiert ein Ansatz pro Stunde für die ganze Arbeit inklusive Maschinenkosten. Es ist naheliegend, dass dieses Programm auch von Lohnun­ ternehmern angewandt wird oder allge­ * Agroscope, Tänikon, Forschungsgruppe Betriebswirtschaft.

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Schweizer Landtechnik  10 2017

mein von Landwirten, die Arbeiten für ihre Nachbarn ausführen.

«Trac-Sharing» für Teilhaber Im Laufe der letzten Jahre sind diverse weitere Funktionen in dieses Programm eingebaut worden. «Trac-Sharing» ist eine Hilfestellung für den gemeinschaft­ lichen Maschinenkauf, das bei bis zu sechs Teilhabern am Ende des Jahres die Ausgleichszahlungen in Abhängigkeit von Auslastung und Investitionsbeitrag be­ rechnet. Ein Kaufschwellenrechner zeigt auf, ab wann sich der Kauf einer Maschine lohnt oder ob die Miete sinnvoller wäre. Neu wurde eine Zeitwertberechnung von Maschinen eingerichtet. Aufgrund des ehemaligen Anschaffungspreises, der bisherigen Nutzungsdauer und der noch zu erwartenden Nutzungsdauer kann mit einer nicht linearen Zeitwertformel der Wert einer Maschine bestimmt werden. Die Berechnung eignet sich beispiels­weise

Vollständiger Bericht Der vollständige Maschinenkostenbericht 2017 / 18 enthält über 600 Richt­ werte zum Verrechnen von überbetrieb­ lich eingesetzten Landmaschinen, wobei die Richtwerte auch für abweichende Auslastungen (+ / –25 %) angegeben werden. Die Originalversion der Print­ ausführung kann gratis als PDF von der Internetsite www.maschinenkosten.ch heruntergeladen werden. Wer schnell reagiert, erhält eine der 30 Hardcopys, die der SVLT kostenlos verschickt (E-Mail senden an: red@agrartechnik.ch).

für Hofübergaben oder für Maschinen­ zusammenlegungen im Rahmen von Kooperationsgemeinschaften.  n

Die Richtansätze 2017 / 18 für die Schneeräumung wurden in der «Schweizer Landtechnik» vom September 2017 publiziert (Seite 38).


Maschinenkosten | Management   n

Maschinenkosten 2017 / 18 – Auszug der Richtwerte von relevanten Landmaschinen Code

Bezeichnung und nähere Umschreibung der Maschine

Motoren- oder Arbeitsleistung

Mittlerer Anschaffungspreis CHF

1

2

3

Entschädigungssatz für die betreffende Maschine Richtwert CHF / h

Richtwert CHF/ AE

Zugrunde gelegte ­Auslastung pro Jahr für Richtwert AE

4

5

8

Total

Total

CHF/  Jahr

CHF / AE

19

22

1. Motorfahrzeuge 1001

Traktor 30–36 kW (41–49 PS)

33 kW

40 000

25.00*

300 h

3884

9.50 / h

1002

Traktor 37–44 kW (50–60 PS)

41 kW

50 000

30.00*

300 h

4644

11.58 / h

1003

Traktor 45–54 kW (61–73 PS)

50 kW

62 000

32.00*

350 h

5569

13.58 / h

1004

Traktor 55–64 kW (74–87 PS)

60 kW

74 000

37.00*

400 h

7097

15.53 / h

1005

Traktor 65–74 kW (88–101 PS)

70 kW

90 000

40.00*

450 h

8410

17.89 / h

1006

Traktor 75–89 kW (102–121 PS)

82 kW

110 000

44.00*

500 h

10 126

20.10 / h

1010

Traktor 90–104 kW (122–142 PS)

97 kW

140 000

54.00*

500 h

12 505

24.23 / h

1011

Traktor 105–124 kW (143–169 PS)

115 kW

164 000

60.00*

550 h

14 403

28.63 / h

1012

Traktor 125–149 kW (171–203 PS)

137 kW

190 000

70.00*

550 h

16 535

33.87 / h

1013

Traktor 150–199 kW (204–271 PS)

175 kW

246 000

89.00*

600 h

22 427

43.41 / h

1014

Traktor 200–250 kW (272–340 PS)

225 kW

308 000

112.00*

600 h

27 614

55.44 / h

1101

Hof-, Kompaktlader, mit Mistgabel, Diesel, 20 kW (27 PS)

20 kW

45 000

30.00*

250 h

3976

11.41 / h

1102

Hof-, Kompaktlader, mit Mistgabel, Diesel, 44 kW (60 PS)

44 kW

69 000

48.00*

250 h

6074

18.97 / h

1104

Teleskoplader, 75 kW (102 PS), 2,5 – 3,4 t, ohne Anbau

75 kW

96 000

48.00*

1130

Motormäher, 2,3-m-Balken, Benzin, 12 kW (16 PS), mit Hangausrüstung, Doppelmessermähwerk

80 kW

31 500

80.00*

14 000 6200

400 h

8735

22.02 / h

55 ha

2843

39.37 / h

15.00

120 h

1117

4.20 / h

7.90

120 h

580

2.36 / h 1.26 / t

100.00 / ha

2. Zusatzgeräte und Anhänger 2012

Frontlader, mittel, ohne Anbaugerät, 49–66 kW (66–90 PS)

2037

Hubstapler, Heckanbau, 3 m Hubhöhe

3002

Anhänger 1-achsig, 7 t, hydraulisch kippbar

18 000

41.00

5.90 / t

350 t

1425

3008

Anhänger 2-achsig, 10 t, hydraulisch kippbar

29 000

58.00

5.80 / t

550 t

2224

1.27 / t

3011

Anhänger Tandem, 2-achsig, 15 t, hydraulisch kippbar

36 000

50.00

3.30 / t

1200 t

2664

0.78 / t

3023

Anhänger 3-achsig (Tridem), 20 t, hydraulisch kippbar

1 Fu / h

72 000

74.00

3.70 / t

2000 t

5052

0.83 / t

3025

Hakengerät um 15 t, mit Container, 25 m3

1 Fu / h

68 000

59.00

3.90 / t

2500 t

5284

1.47 / t

3042

Viehtransportwagen bis 7 Grossviehpl.

1 Fu / h

17 500

26.00

26.00 / Fu

100 h

1797

5.60 / Fu

3043

Viehtransportwagen bis 11 Grossviehpl.

1 Fu / h

27 000

38.00

38.00 / Fu

100 h

2664

8.10 / Fu

3. Bodenbearbeitung 4004

Grubber mit Nachläufer, 2,5 m

119 a / h

9300

40.00

34.00 / ha

40 ha

937

7.27 / ha

4023

Pflug 4-scharig

62 a / h

30 000

74.00

119.00 / ha

40 ha

2700

40.91 / ha

4035

Kurzscheibenegge mit Nachwalze, 4 m

192 a / h

41 000

177.00

92.00 / ha

45 ha

3078

15.38 / ha

4039

Federzinkenegge mit Krümler, aufklappbar, 4 m

212 a / h

13 000

95.00

45.00 / ha

35 ha

1072

10.16 / ha

4057

Kreiselegge mit Packerwalze, 4 m

140 a / h

31 000

156.00

112.00/ ha

40 ha

3134

23.25 / ha

4059

Zinkenrotor mit Packerwalze, 3 m

109 a / h

19 500

106.00

97.00 / ha

30 ha

2023

20.89 / ha

4076

Rauwalze, 6 m, dreiteilig, gezogen

365 a / h

15 000

104.00

28.00 / ha

50 ha

1137

3.13 / ha

4. Saat, Pflege und Pflanzenschutz 5002

Sämaschine mit Fahrgassenschaltung, 3 m

164 a / h

15 000

78.00

48.00 / ha

35 ha

1181

9.75 / ha

5044

Kartoffellegemaschine, automatisch, 4-reihig

60 a / h

28 000

117.00

200.00 / ha

16 ha

2084

47.60 / ha

5082

Hackstriegel, hydraulisch, 9 m

556 a / h

13 500

121.00

22.00 / ha

75 ha

1178

4.05 / ha

5092

Sternhackgerät für Mais, 4-reihig

140 a / h

14 500

80.00

57.00 / ha

40 ha

1329

18.53 / ha

5135

Striegel + pneumatische Sämaschine, 3 m

130 a / h

11 700

34.00

26.00 / ha

60 ha

969

7.31 / ha

5143

Schlegelmulcher, Front-/Heckanbau, 3 m

102 a / h

13 000

35.00

35.00 / ha

70 ha

1222

14.18 / ha

Anbaufeldspritze, 12-m-Balken, 600-l-Fass

253 a / h

20 300

116.00

46.00 / ha

50 ha

1501

11.84 / ha

5.40 / Fu

5153

5. Düngung 6024

Miststreuer mit Seitenstreuwerk, um 5 m3

2.1 Fu / h

27 000

68.00

32.00 / Fu

120 Fu

2894

6028

Muldenmiststreuer, um 12 m3

1.3 Fu / h

46 000

34.00

26.00 / Fu

300 Fu

5760

4.60 / Fu

6074

Pumpfass, 5000 l

20 m³ / h

33 000

54.00

2.70 / m³

1700 m³

3090

0.64 / m³

6077

Pumpfass, 10 000 l

29 m³ / h

56 000

57.00

2.00 / m³

4000 m³

5162

0.53 / m³

6092

12-m-Schleppschlauchverteiler + 6000-l-Fass

22 m³ / h

63 000

53.00

2.40 / m³

4000 m³

6339

0.58 / m³

4.86 / Fu

6. Futterernte 9085

Ladewagen mit Schneidvorrichtung, 25 m³ DIN

2,0 Fu / h

54 000

62.00

31.00 / Fu

220 Fu

5172

9087

Rotorladewagen, 35 m³ DIN

1,2 Fu / h

109 000

68.00

57.00 / Fu

220 Fu

9880

6.54 / Fu

9102

Häckselwagen mit Dosiereinrichtung, 35 m³ DIN

1,8 Fu / h

54 000

58.00

32.00 / Fu

250 Fu

5664

6.48 / Fu

9139

Grossballen-Transportwagen, 10 t

1,0 Fu / h

23 000

0.00

37.00 / Fu

80 Fu

2211

5.98 / Fu

18 500

30.00

3.00 / m³

1000 m³

1811

0.93 / m³

5.70 / Tier

250 Tiere

965

1.29 / Tier

250 h

4188

15.16 / h

7. Innenwirtschaft und Diverses 10045

Blockschneider für Fahrsiloentnahme, 1,5 –1,9 m³

11030

Klauenpflegestand, kippbar, mobil (3-Punkt)

12074

Kompaktbagger, 1.7 t, 12 kW (16 PS)

10 m³ / h

10 600 12 kW

40 000

35.00*

*Betriebsstunden

10 2017  Schweizer Landtechnik

61


n  Management

Der Pflug wird wieder vermehrt eingesetzt, um Schädlinge, Krankheiten sowie Unkräuter zu vernichten und die organische Masse gut mit dem Boden zu vermischen. Bild: R. Engeler

«Wir entscheiden je nach Situation» Es wird bei uns wieder vermehrt gepflügt – wegen der besseren Feldhygiene und dem dadurch geringeren Pflanzenschutzmittelbedarf. Aus den gleichen Gründen geniesst der Pflug auf dem grossen Ackerbaubetrieb Wentzel in Salzmünde (D) einen hohen Stellenwert. Stephan Berger * Pflügen wird wegen des hohen Kraft­ stoffbedarfs mit hohen Kosten in Verbin­ dung gebracht. Doch die positiven As­ pekte sollten ebenso beachtet werden, wird doch der Boden durchlüftet, gewen­ det und gelockert. Samen von lichtkei­ menden Unkräutern werden vergraben und so der Einsatz von Herbiziden verrin­ gert, was Kosten spart.

Trespe. Ein weiterer Grund sind die ge­ stiegenen Getreidepreise, die zu einer Intensivierung des Getreideanbaus führ­ ten. Auch wegen der weggefallenen staatlichen Unterstützung für den pflug­ losen Anbau (50 Euro / ha für Grubber, Egge) wird der Pflug vermehrt eingesetzt. In gewissen Hanglagen ist wegen der Erosionen eine Winterfurche neu aber nicht mehr erlaubt.

Winterfurche teils verboten Edgar Müller ist Betriebsleiter des 4000 ha grossen Betriebs Wentzel in Salzmünde. In dieser Region im Osten Deutschlands hat der Stellenwert des Pfluges in den letzten Jahren wieder zugenommen. Ein Grund dafür ist die zunehmende Herbi­ zidresistenz von Ackerfuchsschwanz und * Stephan Berger arbeitet bei der Fachstelle für Landtechnik am Strickhof Lindau und ist Vorstandsmitglied beim SVLT-ZH.

62

Schweizer Landtechnik  10 2017

Pflugeinsatz vor und nach Mais Die Fruchtfolge besteht wegen des Ver­ tragsanbaus für eine Biogasanlage zu 20 % aus Mais. Beim Mais werde vorher gepflügt, weil sich der Boden so schneller erwärme, begründet Edgar Müller. Nach der Ernte werde ebenfalls gepflügt,­ um Fusarien und den Maiszünsler besser bekämpfen zu können. Grundsätzlich gestaltet der Betrieb Wentzel die Boden­ bearbeitung aber sehr flexibel: «Wir

entscheiden je nach Situation, ob der Pflug oder ein Grubber eingesetzt wird», sagt Müller. Seinem Betrieb ist es mög­ lich, für beide Systeme ausgerüstet zu sein. Kleinen Betrieben rät Müller zu Maschinengemeinschaften, um die Fix­ ­ kosten tief zu halten.

Keine Direkt- oder Streifenfrässaat Kein Thema sind Direkt- und Streifen­ frässaat, obwohl Gespräche im Gang sind, diese Anbautechniken staatlich zu fördern.

Profi-Nachmittag am Strickhof Am 18. Oktober 2017 findet am Strickhof Wülflingen der «Profi-Nachmittag Pflug» statt, unter anderem zu den Themen «Pflugeinstellung und Treibstoffver­ brauch» und «Feldhygiene» sowie mit einer Maschinendemonstration. Mehr Informationen: www.strickhof.ch


Management   n

Nachgefragt

ist der Einsatz des Pfluges oft sinnvoll und auch notwendig.

Schweizer Landtechnik: Die Bedeutung des Pflugs wird aus Gründen der Feldhygiene steigen, in der Schweiz fördert der Staat aber den pfluglosen Anbau. Was halten Sie davon? Christian Wimmleitner: Die Erfahrungen aus der Vergangenheit haben gezeigt, dass der pfluglose Anbau unter gewissen Voraussetzungen seine Berechtigung hat. Besonders auf leichten, sandigen Böden mit geringem Wasserhaltevermögen oder in Klimaten mit lang anhalten­ den Hitzeperioden gibt es hinsichtlich Wassereinsparung Vorteile, wenn die Verdunstungsfläche gering gehalten wird.

Inwiefern wird sich die Technik des Pfluges künftig verändern? Die Technik richtet sich nach den Anforde­ rungen der Landwirte. Diese sind je nach Boden- und Klimabedingungen unter­ schiedlich. Ein flexibler Einsatz des Pflugs wird wichtiger, dafür werden möglichst viele Ausstattungsvarianten für den indivi­ duellen Kundenwunsch angeboten.

Welche Chance geben Sie dem Pflug in Zukunft? Die Bedeutung des Pflugs wird in erster Linie aus phytosanitären Gründen – Resistenzen gegen Unkräuter, Ungräser (Fuchsschwanz, Windhalm) und Krankheiten (Fusariosen) – weiter steigen. Mindestens einmal in der Fruchtfolge soll der Pflug zum Einsatz kommen, um die grüne Brücke für die Übertragung von Krankheiten zu unterbrechen und die Kulturpflanzenbestände möglichst frei von Unkrautbesatz halten zu können. Besonders nach Mais oder anderen Kulturen, bei denen grosse Mengen an Ernterückständen im Feld verbleiben,

Kann man mit jedem Pflug flach Produktmanager für pflügen? Pflug und Mechatronik Flaches Pflügen ist eigentlich mit jedem bei Pöttinger. Pflug möglich. Voraussetzung dafür ist aber eine geeignete Körperform. Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass tiefes Pflügen (tiefer als 25 cm) der Vergangenheit angehört und nur mehr in gewissen Regionen oder für den Umbruch von Grünland zur Anwendung kommt. Viele Gründe sprechen seit geraumer Zeit für eine Arbeitstiefe um 20 cm oder weniger.

Aufgrund des geringen Niederschlags (500 mm / Jahr) verrottet die organische Masse zu langsam. «Das Risiko für kleine Erträge ist uns zu gross», sagt Müller.

Als problematisch betrachtet er zudem den vermehrten Einsatz von Glyphosat bei Direktsaat und Streifenfrässaat, weil dies bei der Bevölkerung umstritten ist. Flach­

Christian Wimmleitner,

pflügen ist für Müller ebenfalls kein ­Thema: «Die organische Masse wird zu wenig mit der Erde vermischt, und die Samen schlecht vergraben werden.»  n

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10 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Wissen | Praktisch

Wenn der Rost nagt Viele Massnahmen gegen die Rostbildung sind unbefriedigend. Trotzdem lohnt es sich, den Kampf gegen den Rost aufzunehmen. Damit werden teure Reparaturen vermieden und ein besserer Wiederverkaufswert erzielt. Ruedi Gnädinger *

Das Abstellen unter Dach ist ein einfacher und wirksamer Schutz vor Rost. Bilder: R. Gnädinger

Beginnt sich Stahl in Rost umzuwandeln, wird das Volumen um etwa das Vierfache vergrössert. Zusammen mit der rauen Oberfläche des Gewindes hat das zur Folge, dass die Schrauben oder Muttern so fest sitzen, dass sie sich kaum mehr lösen lassen. Beim gewaltsamen Lösen mit Werkzeugverlän­gerungen wird dann nicht selten der Schraubenkopf rund oder die Schraube wird abgedreht. Wie aufwendig es ist, abgedrehte Schrauben auszubohren und anschliessend ein Gewinde mit Übergrösse nachzuschneiden, weiss jeder Praktiker. Vorbeugen mit einem wirksamen Mittel lohnt sich daher immer.

Pasten haften Die Behandlung mit Öl vor dem Einschrauben erhöht den Anpressdruck einer Schraubverbindung bei gleichbleibendem Anziehdrehmoment am Schraubenschlüs-

* Ruedi Gnädinger ist Mitinhaber von Gnädinger Engineering GmbH in Benken SG (Fachbereich Landtechnik) und war früher Fachverantwortlicher für Mechanisierung und Bauen bei Agridea.

64

Schweizer Landtechnik  10 2017

sel. Die Anwendung ist einfach, bietet aber keinen längeren Rostschutz, da das Öl nicht im Gewinde bleibt, sondern zu den umliegenden Flächen «kriecht» und in Ritzen oder Verunreinigungen mit Erde oder Staub eindringt. Nach diesem Vorgang fehlt der Ölfilm als Rostschutz im Gewinde. Beim Bestreichen mit Fett sind die Schrauben länger geschützt, da das Öl im Fett gebunden ist. Noch besser sind metallhaltige Pasten, weil deren Metallpulver beständig ist und das Öl daher langfristig an dieser Metallstruktur haften bleibt. Solche Pasten werden im Fachhandel oft mit der Zusatzbezeichnung «Anti-Seiz» angeboten. Sie sind bei Radverschraubungen zu empfehlen, denn ein einmaliges Bestreichen reicht für mehrere Radwechsel aus. Weniger geeignet sind sie für die Mate­ rialpaarung von Aluminium und Stahl. Dafür gibt es Ersatzprodukte, die anstelle des Metallpulvers mineralische Zuschlagstoffe enthalten.

Dauerhafte Massnahme Flüssige Gewindesicherungen (wie zum Beispiel «Loctite») können Gewinde auch

dauerhaft schützen. Diese Klebverbindungen schliessen die Gewinde hermetisch ab, sofern die Anwendung nach den Herstellerangaben erfolgt. Das Handling ist aber aufwendig, da für den Erfolg die Schraubverbindung vor der Behandlung möglichst rost- und ölfrei sein sollte. Als zusätzliche Massnahme kann nach der Schraubenmontage der Schraubenkopf noch mit einem Rostschutzmittel auf der Basis von Lösungsmitteln und Wachs (z. B. Produkte von «Tectyl» und andere) behandelt werden. Diese Mittel können mit der Spraydose oder einem Pinsel aufgebracht werden. Dank dem Lösungs­ mittel dringen sie in Ritzen ein und hinterlassen nach dem Aushärten einen elastischen, luftdichten und wasserfesten Schutzfilm. Diese Zusatzmassnahme ist empfehlenswert für Schrauben in der Nähe von Hofdüngerlagern oder in Ställen, die besonders rostgefährdet sind.

Schutz für Bleche und Karosserie Die Bleche neuer Maschinen und Fahrzeuge erhalten im Werk einen dauerhaften Lack, der in den letzten Jahren laufend verbessert wurde. Qualitativ gute Produkte erhalten zudem schon bei der Fertigung einen dauerhaften Schutz der Hohlräume auf Wachsbasis. Solange dieser Schutz intakt ist, braucht es keine zusätzlichen Massanahmen gegen Rost. Lackbeschädigungen sind aber sofort zu reparieren, denn solange das darunter­ liegende Metall noch blank ist, sind Re­­pa­ raturen mit Farbe und Pinsel einfach und dauerhaft. Entdeckt man Lackschäden erst, wenn bereits Rost vorhanden ist, wird es aufwendiger, denn vor dem ­L ackieren muss das Metall restlos blank und fettfrei sein. Alles andere ist Pfusch und schade für die Arbeit. Die meisten Maschinen haben Teile, die bei der Arbeit mit Erde oder Erntegütern im Kontakt geraten, von Anfang an blank sind oder es durch den Gebrauch werden. Die Erfahrung zeigt, dass solche Teile kaum nennenswerten Rost ansetzen und


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Auch bei hohem Arbeitsdruck darf es keine solchen Bilder geben, denn der vermiedene Schaden ergibt beim vergleichsweise geringem Arbeitsaufwand einen hohen Arbeits­verdienst.

Wenn sich am Türscharnier eines Fahrzeuges mit Spuren von Rostwasser zeigen, entsteht Spiel, und das Scharnier wird bei der amtlichen Kontrolle beanstandet.

somit die Funktion nicht beeinträchtigen, wenn die Maschinen unmittelbar nach dem saisonalen Gebrauch gereinigt und im Trockenen abgestellt werden. Sofor­ tige Reinigung und Unterbringung in einer Remise sind daher der einfachste und trotzdem ein wirkungsvoller und umweltfreundlicher Rostschutz. Ein Besprühen mit Öl an besonders rostgefährdeten Stellen kann nützlich sein, weil es das Wasser unterwandert und das Gerät während des Abtrocknens schützt.

gründlich, wird es im Winter auf gesalzenen Strassen eingesetzt oder im Freien abgestellt, lohnt sich ein der Situation angepasster Rostschutz. Naheliegend ist das Besprühen mit einem Öl, das auf dem Betrieb vorhanden ist. Moderne Motorenöle sind heute dünnflüssig, der anhaftende Schutzfilm daher dünn und schnell einmal lückenhaft. Es ist also für diesen Zweck von Vorteil, möglichst Ölresten mit einer höheren Visko­sität aufzubrauchen. Weil Staub und andere Verunreinigungen das Öl aber absorbieren, bleibt der Schutz nur etwa zwei Monate wirksam. Längeren Schutz gewähren nur wachs­artige Rostschutzmittel, die nach der Verflüch­tigung des Lösungsmittels einen dichten Schutzfilm hinterlassen, der ge­ gen Schmutz, Tausalz und Wasser resistent ist.

Besprühen mit Öl Sind ein Gerät und dessen Lack in die Jahre gekommen oder ist eine Reinigung an schwer zugänglichen Stellen weniger

Entrosten ist in jedem Fall eine aufwendige Angelegenheit, und daher lohnt es sich ja, das Metall vorbeugend zu schützen. Chemische Entrostungsmittel sind in der Werbung besonders vielversprechend, weil durch einfaches Besprühen oder Bepinseln der rostigen Stellen eine gute Wirkung erzielt werden soll. Dabei werden auch Begriffe verwendet, die oft irreführend sind. Sogenannte Rostlöser dringen zwar leicht in ein Gewinde ein, ver­ bessern dort die Gleiteigenschaften und erleichtern das Ausdrehen der Schraube oder der Mutter. Das Gewinde wird sogar eine Zeit lang geschützt, aber der bereits vorhandene Rost bleibt in seiner chemischen Form erhalten. Rosten bei Maschinen mit wartungsfreien Lagern die Wellen, ist die Abnützung wegen deren rauer Oberfläche wesentlich grösser.

Rostumwandler Eine weitere Produktpalette wird unter dem Begriff Rostumwandler angeboten.

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n  Wissen | Praktisch

Die vorher ebenfalls stark verrostete Ring­ schraube rechts wurde für drei Tage in Essig eingelegt und mit Wasser sowie Bürste von jeglichem Rost «befreit».

Lackschäden auf der «schönen» Seite des Radlaufes sind meistens die Ursache eines fortgeschrittenen Rostschadens an der Innenseite. Die Vorbeugung durch periodische Reinigung und einen saisonalen Unterbodenschutz im Herbst etwa ab dem achten Betriebsjahr lohnt sich.

Damit soll Rost chemisch in einen stabilen Zustand gebracht werden, der sich laut Werbung teilweise sogar als Untergrund für eine Lackierung eignet. Die

Praxis­ erfahrungen sind weniger rosig, denn ­ dickere Rostschichten sind auch nach dieser Behandlung kein geeignetes Trägermaterial für den Lack. Dieser

Staub hat das Öl absorbiert Nach einer streifenweisen Behandlung eines blanken Stahlbleches mit Rostschutzöl (WD 40, Motorenöl, Rapsöl, v. l. n. r.) und einer viermonatigen Lagerung im Freien sind keine nennens­ werten Unterschiede feststellbar. Selbst die unbehandelte Stelle (untere Hälfte des rechten Streifens) sieht nicht schlechter aus. Staub hat das Öl absorbiert und wurde durch den Regen abgewaschen. Auffallende Rostflecke sind durch Blütenblätter und anderes organisches ­Material entstanden. Nur die Behandlung mit einem Rostschutz auf der Basis von Wachs (obere Hälfte des rechten Streifens) bietet weiterhin einen wirksamen Schutz.

«um­gewandelte» Rost enthält eine Restfeuchte und Säurereste, und daher beginnt es unter dem Lack wieder intensiv zu rosten. Neue Rostpusteln und die Ablösungen des Lackes sind programmiert. Kleine Einzelteile lassen sich auch im Tauchbad mit einfachen «Hausmitteln», wie zum Beispiel Essig, entrosten. Die Anwendung ist einfach, kostengünstig und besonders umweltfreundlich. Nach der Behandlung sind die Teile sofort sorgfältig zu waschen, damit die Ober­ fläche frei von Säureresten ist.

Keine rotierenden Stahlbürsten In vielen Fällen ist aber die mechanische Rostentfernung von Hand mit Schleif­ papier, Schleifvlies oder Stahlbürste an­ gezeigt. Rotierende Werkzeuge, seien es Fächerschleifscheiben, topf- oder trommelförmige Schleifkörper aus Schleifvlies oder Fiberborsten, erhöhen die Effizienz. Rotierende Stahlbürsten sind weniger ge­ eignet, da weggeschleuderte Draht­stücke gefährlich sind und die Oberfläche für einen Farbanstrich zu glatt wird. Ein Aufrauen mit Schleifpapier verbessert in jedem Fall die Haftung der Grundierung.  n

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Ineinandergreifen von Systemen: in der Landtechnik längst nicht mehr nur rein mechanisch, sondern heute vermehrt auch digital. Bilder: zvg

Digitalisierung und Vernetzung als Innovationstreiber Vom 12. bis 18. November 2017 präsentieren an der Agritechnica rund 2800 Aussteller in 23 Hallen auf dem 40 ha grossen Messegelände ihre Innovationen. 320 Neuheiten wurden im Vorfeld angemeldet, wovon zwei mit Gold und 29 mit Silber ausgezeichnet wurden. Roman Engeler und Ruedi Hunger

Von rund 60 Firmen, also von etwa 2 % der Aussteller, haben die Medien im Rahmen einer Informationsbörse umfangreiche Unterlagen über jene neuen Entwicklungen erhalten, die an der Agritechnica besonders im Fokus stehen werden. Diese Innovationen lassen sich in vier Kategorien einteilen: –  Detailverbesserungen an bestehenden Produkten –  Modellerweiterungen in bestehenden Baureihen –  Erweiterung der Produktpalette –  Einbezug neuer Technologien Es ist jeweils keine einfache Aufgabe für die Neuheiten-Kommission der DLG, aus den jeweils eingereichten Innovationen, heuer waren es deren 320, jene herauszufiltern, die den Ansprüchen hinsichtlich Arbeitsentlastung und Automatisierung

oder generell der Vereinfachung oder Verbesserung auszuführender Tätigkeiten gerecht werden. Mit 31 Prämierungen (siehe Kasten) haben es aber doch 10 % in den erlauchten Kreis der Medaillengewinner geschafft. Darüber hinaus wird es an der Agritechnica weitere interessante Neuheiten und Techniktrends zu bestaunen geben, die im Folgenden zusammengefasst wiedergegeben werden.

Traktoren Die Innovationen rund um die Leitmaschine auf dem Landwirtschaftsbetrieb waren in den letzten Jahren geprägt durch die Abgasnorm. Mittlerweile ist die Stufe 4 weitgehend umgesetzt, doch die Stufe 5 steht schon in den Startlöchern. Viele Motorenhersteller haben dazu ihre

Lösungen bereit, an einer Kombination von Dieselpartikelfilter, Oxidationskatalysator und SCR-Nachbehandlung wird wohl keiner vorbeikommen. Obschon der dieselmotorische Antrieb auch in den nächsten Jahren die Hauptrolle spielen wird, halten Elektroantriebe in der Landwirtschaft Einzug. Waren es bisher Ladefahrzeuge, die oft in geschlossenen Räumen und in Hofnähe eingesetzt werden, schwappt diese Technologie nun auch auf den Standardtraktor über, sei es als Antrieb für Anbaugeräte, indem das Zugfahrzeug die notwendige elektrische Energie über eine genormte Schnittstelle liefert, oder auch in Form eines vollelektrischen Traktors (Fendt «e100 Vario»). Bei diesem Traktor wird der Verbrennungsmotor durch eine 100-kWh-Batterie und einen Elektromotor ersetzt, während Getriebe, Fahrwerk und Hydraulik unverändert bleiben. Weiter wird die stufenlose Getriebetechnik nun auch bei knickgelenkten Traktoren in Rad- oder Halbraupenversionen (Case «Quadtrac») oder in Raupentraktoren (Fendt «900 MT Vario») verbaut. Weiterentwicklungen gibt es auch bei Lastschaltgetrieben. So ergänzt CNH die Optionenliste für die Baureihen Case IH «Maxxum», New Holland «T6» und dann auf der Messe selbst auch bei Steyr mit einem Doppelkupplungsgetriebe, das acht Lastschaltstufen mit Automatikfunktionen bietet. Hohe Motorleistungen wirksam auf den Boden zu bringen, kann oft nur mit grossen Aufstandsflächen bei Reifen und zusätzlicher Ballastierung erreicht werden. Aber selbst damit stösst man an Grenzen. Einen Ausweg bieten Raupen, die jedoch beim Fahrkomfort, vor allem auf der Strasse, bisher Wünsche offen­ liessen. Gefederte Bandlaufwerke sollen Abhilfe schaffen. Fendt stellt solche an der Baureihe «900 Vario MT» vor, und Claas setzt beim «Axion 900 Terra Trac» auf ein Halbraupenkonzept, mit dem man in Harsewinkel bereits bei den Mähdreschern ausreichend Erfahrung besitzt. 10 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Plattform | Ausstellung

John Deere bietet mit «EZ Wheels» neu ein flexibles und schnelles Anbausystem für Radgewichte an. Einen anderen Ansatz verfolgt Fendt mit «Vario Pull», einer Möglichkeit zur horizontalen Verschiebung des Anhängepunktes, was der Traktionsverbesserung dient, weniger Frontballast erfordert und unterschiedliche Reifeninnendrücke an Vorder- und Hinterreifen unnötig macht.

Um der Gefahr des Einknickens beim Bremsen eines Traktor-Anhänger-Gespanns zu verhindern, bieten Claas und New Holland jetzt sogenannte Streckbremsen an. Dabei wird im Schubbetrieb automatisch das Anhängerbremsventil angesteuert. Verbesserungen gibt es auch in den Kabinen. Valtra und Claas bieten Anzeigeter-

Die Medaillen Gold –  «Cemos Auto Threshing» von Claas: autonomes Anpassen von Schüttler- und Hybrid-Mähdreschern an wechselnde Erntebedingungen. –  «StalkBuster» von Kemper und John Deere: Mähvorsatz für Feldhäcksler mit integrierter stoppelzerstörende Technik. Silber –  «Büffel» von Fliegl: Rotorlade- und überladesystem mit Zwischenbunker für Halmgut. –  «Axion 900 Terra Trac» von Claas: Halbraupentraktor mit Vollfederung der Gesamtmaschine. –  «EZ Ballast Wheels» von John Deere: Vorrichtung für die einfachere Montage von Radgewichten. –  «Cemos für Traktoren» vcn Claas: Fahrerassistenzsystem zur optimalen Einstellung von Traktor und Maschine. –  «VarioPull» von Fendt: Achslastverteilung bei Anhängegeräten durch horizontale Verschiebung des Anhängepunkts. –  «e100 Vario» von Fendt: vollelektrischer Traktor mit konventionellem Stufenlosgetriebe und Hydraulikkomponenten. –  «Mars» von Fendt: mobiler Schwarm von elektrisch angetriebenen Kleinrobotern für Feldarbeiten (heisst neu «Xaver»). –  Kameragestützte Saatbettbereitung von Pöttinger und New Holland: Echtzeiterfassung der Bodenstruktur für das Einstellen von Traktorgeschwindigkeit und Drehzahl der Kreiselegge. –  GPS-gestütztes Ausheben der Pflugkörper von Kuhn für eine gerade Pflugkante. –  «LevelTuner» von Landmaschinen Wienhoff: automatische Anpassung der Stützlast bei Güllefässern. –  «SwingStop pro» von Amazone: mengen­ reguliertes Ausbringen bei Feldspritzen bei horizontalen Schwingungen. –  «ESV» von Lechler: elektrisches Schliessventil bei Düsen. –  «Curli Cam» von Claas: stereoskopische Reihenkamera für mechanisches Hacken. –  «AutoTrac Implement Guidance» von John Deere: Traktorintegrierte aktive Anbau­ gerätelenkung mit Automatisierung für Hochleistungshacken.

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minals mit Touch-Funktion. Valtra nutzt zudem mit «SmartGlass» die aus dem Automobilbereich bekannte Möglichkeit zur Anzeige von Fahrzeuginformationen in der Frontscheibe und somit im Blickfeld des Fahrers. Viele Hersteller stellen verstellbare Lenkübersetzungen vor, bei denen die Anzahl Umdrehungen bis zum vollen Lenkeinschlag eingestellt werden kann. Für das Wenden am Vorgewende bieten John Deere mit «Auto Trac Turn Automation» und Fendt mit «VarioGuide Turn Assistant» jetzt auch automatische Lösungen für die bei Dreipunktanbaugeräten übliche Y-Wendung an.

Futterernte

An die insgesamt 320 Neuheitenanmeldungen hat die DLG-Kommission zwei goldene und 29 silberne Auszeichnungen verliehen.

–  «MultiCoater CM 300» von Petkus: schonendes Beizen von Saatgut. –  Proaktives Einstellen des Mähdreschers aufgrund gespeicherter Vorjahresergebnisse von New Holland. –  «Ideal»-Mähdrescher von Agco. –  «SmartTurn» von Holmer: vollautomatischer Wendevorgang eines Rübenroders am Vorgewende. –  «Ventor 4150» von Grimmer: 4-reihiger selbstfahrender Kartoffelroder. –  «Sensosafe» von Pöttinger: optischer Infrarot-Sensor zur Wildtierortung –  «LiftCab» von Krone: Kabinenlift für den Feldhäcksler. –  «Flexwave Grain Silo Unloading System» von GSI (Agco): Austragtechnik bei Getreidesilos mit ebenem Boden. –  «SmaArt» von Fruit-Tec Adolf Betz: Kamerasystem für die automatisierte Blütenausdünnung im Obstbau. –  «Beacon + GPS + Sigfox» von Fliegl und Pöttinger: mobilfunkunabhängige automatische Kommunikation zwischen den Maschinen und dem landwirtschaftlichen Betrieb. –  «Farmdok» von Farmdok: Automatisierung landwirtschaftlicher Aufzeichnungen mit Smartphones. –  «Agrirouter» von DKE-Data: Universelle, Herstellerübergreifende Datenaustauschplattform für Landwirte und Lohnunternehmer. –  «SmartService 4.0» von Amazone: multimedialer technischer Echtzeitsupport –  «Telematics Large Vehicle Alert System» von Claas: Warnung an Autofahrer vor Landmaschinen im Strassenverkehr. –  «Smart Crop Damage Identification» von Agrocom: intelligentes System zur Erkennung von Wildschäden.

«Smart Farming» beginnt auch bei den Maschinen und Geräten zur Futterernte zu greifen und macht diese Technik immer intelligenter. Beispielsweise bei Kverneland mit der Einführung der Teilflächenbewirtschaftung beim Mähen und Schwaden und dem exakten Einsetzen oder der automatischen Arbeitsbreitenverstellung. Eine weitere Unterstützung bieten Lenkwinkel-, Neigungs- und Gyrosensoren für den sauberen Schnitt, ohne Restbärte, in Kurvenwie auch bei Hangfahrten. Von grosser Bedeutung ist der Wildschutz beim Mähen. Mit Drohnen und Infrarotkameras, Scheuchen und akustischen Geräten versucht man, das Wild vor dem Mähen aus dem Bestand zu vergrämen oder es zu erkennen – mit leider geringer Erfolgsquote. Pöttinger kommt nun mit einem neuen Sensorschutz auf den Markt, der aus mehreren Komponenten besteht. Vor der Mäheinheit ist ein Sensorbalken montiert. Die Sensoreinheiten bestehen aus optischen Infrarotsensoren und integrierter LED-Beleuchtung. Über CAN-Bus werden die empfangenen Signale verarbeitet, an ein spezielles Ventil mit Öldruckbehälter an der Mähwerkshydraulik gesendet und das Mähwerk im Erkennungsfall blitzschnell ausgehoben.

Reise zur Agritechnica Auch heuer bietet die «Schweizer Landtechnik» in Zusammenarbeit mit Agrar Reisen für den Besuch der Exklusiv-Tage eine Reise an. Die Reise dauert vom Samstag, 11., bis Montag, 13. November, mit Übernachtung in einem 4-SterneHotel im Stadtzentrum von Wolfsburg. Für weitere Fragen und Buchungen: Agrar Reisen, Moritz Hofmann, Schwimmbadstrasse 1, 5210 Windisch, Tel. 062 834 71 51, www.agrar-reisen.ch


Ausstellung | Plattform   n

Effizienter werden beim Abtransport: Fliegl bringt mit dem «Büffel» eine Überladevorrichtung für die Futterernte auf den Markt.

Innovation für den Obstbau: Kamerasystem für das automatisierte Ausdünnen von Blüten oder Früchten von Fruit-Tec Adolf Betz.

Mit dem neuen Stängelzerstörer von Kemper gibt es eine im Schneidvorsatz des Häckslers integrierte Technik, die vor der Häckslerspur die Maisstoppeln zerstört. Im bestehenden Antriebsstrang für die Schneidscheiben ist für jede Reihe ein Schwenkgetriebe mit integrierter Nockenschaltkupplung eingebaut. Ein speziell geformter Schlegel zerstört die Reststoppel bis zu den Luftwurzeln und soll den Zünsler- und Fusarienbefall reduzieren. Ebenfalls in den Bereich Da beim Mais Wuchshöhen von 4 m und mehr keine Seltenheit mehr sind, kämpft der Häckslerfahrer permanent gegen eine grüne, aktiv bewegte Wand. Krone bietet da mit einer höhenverstellbaren Kabine eine Entschärfung. Zudem ist die Übersicht beim Befüllen der Wagen und besonders beim Anhäckseln besser.

So stellt Claas eine neue Gesamtautomatik für den Mähdrescher, das «Auto Threshing», vor, was erstmalig den vollautomatischen Mähdrusch ermöglichen soll. Ebenso hat Agco seinen «Ideal» mit mehr als 50 Sensoren bestückt, die zu einem nahezu automatischen Betrieb führen. New Holland stellt ebenfalls eine Einstellautomatik für die Mähdrescher der «CR»Baureihe vor. Absolut neu ist die proaktive Einstellung. Alle wichtigen Daten früherer Ernten werden georeferenziert. Kommt der Mähdrescher bei der nächsten Überfahrt oder im Folgejahr wieder zu dieser Fläche, so werden diese Daten vom Informationssystem vorausschauend genutzt. John Deere stellt einen weiteren Weg der Einstelloptimierung namens «Connected Harvest» vor. Per Mobiltelefon kann man nicht nur auf die Maschinendaten zugreifen, sondern im Feld anhand von Untersuchungsergebnissen aktiv die Mähdreschereinstellung verändern. Weiter hat John Deere das vor zwei Jahren vorgestellte, maschinenbasierte Einstellsystem abermals ausgebaut. Mit einer anderen Variante der Anpassung der Mähdreschereinstellungen kommt Rotselmasch. Bei Bergauffahrt wird das Obersieb vorne weiter geschlossen, bergab umgekehrt. Im Gegensatz zu bekannten Systemen anderer Hersteller soll damit die Reinigungsleistung bei unveränderter Gebläsedrehzahl gleich bleiben, die Kornverluste werden reduziert.

Dreschtechnik Bei den Mähdreschern wird man einige Highlights sehen können. Die mit Spannung erwartete Maschine von Agco in der Oberklasse der Mähdrescher wurde Anfang September bereits vorgestellt. Die Baureihe «Ideal» ist in der mittleren Leistungsklasse mit einem und in der Oberklasse mit zwei Dresch- und Abscheiderotoren ausgerüstet. Das Kornbunkervolumen beträgt gigantische 17 100 l. Dazu gehört natürlich auch eine entsprechende Überladeleistung von 210 l / s. Mit dieser Maschine setzt Agco ein Zeichen in Richtung Rotordrescher. Viel diskutiert, aber noch wenig umgesetzt sind elektrische Antriebe. Gründe für werden in den grossen Massen solcher Antriebe und in der (noch) fehlenden Wirtschaftlichkeit gesehen. Ein Trend hält aber unvermindert an, nämlich jener zu immer mehr Mess- und Regeltechnik respektive maschinengestützter Intelligenz mit dem Ziel, den Fahrer von Einstellaufgaben zu befreien, sodass er sich nur noch um die Bedienung des Fahrzeuges Mähdrescher kümmern muss.

Pflanzenschutz Der chemische Pflanzenschutz steht seit geraumer Zeit in der öffentlichen Diskussion. Gibt es Alternativen? Kann die Schlagkraft noch erweitert werden? Kann die Elektronik weitere Impulse setzen? Über alle Spritzsysteme hinweg ist ein Trend unübersehbar: Die Auslastung der Spritze kann und muss noch gesteigert werden. Elektronische Hilfsmittel stellen einen entscheidenden Faktor dar. Auch bei der Gestängesteuerung gibt es neue

Claas und andere Hersteller haben entsprechende Konzepte für die Bedienung von Mähdreschern entwickelt.

Drehpunktunabhängig und ohne Schrauben zu montieren sind diese neuen Radgewichte «EZ Ballast Wheels» von John Deere.

Lösungen. Wurden in der Vergangenheit noch überwiegend Systeme vorgestellt, welche die vertikalen Schwingungen besser in den Griff bekommen, gibt es von Amazone ein System, das auch die horizontale Schwingung nahezu eliminiert. Durch eine aktive Dämpfung, optional ergänzt mit einer pulsweitenfrequenzmodulierten Düse, können diese Effekte nun ausgemerzt werden. Der Landwirt wird somit in die Lage versetzt, überall auf dem Feld exakt dieselbe Menge an Pflanzenschutzmitteln auszubringen. Technisch etabliert sind Teilbreitensteuerungen. Neu werden diese mit georeferenzierten Aufnahmen aus der Luft ergänzt, damit Zielflächen (Unkraut-, Krankheitsbefall) von nicht zu bearbeitenden Flächen unterschieden werden, sodass die Mittel nur dort ausgebracht werden, wo wirklich ein Bedarf besteht Auch der Bereich der optimierten Hacktechnik findet in diesem Jahr seinen Platz. Denn durch verbesserte Kameratechniken und optimierte Hackgeräte kann der Landwirt in Reihenkulturen auf ein weiteres Modul zur integrierten Unkrautbekämpfung zurückgreifen.

Düngetechnik Mit dem Anhängestreuer «ZG-TS 10001 ProfisPro» stellt Amazone einen neuen Typ vor, der die Wiegeeinrichtung konsequent für die Regelung der Durchflussmenge, für das Erfassen von Stützlast und FORTSETZUNG AUF SEITE 71

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n  Passion | Youngtimer

Der neue Fischmäster Florian Schären mit Betriebsmechaniker Pascal Probst beim Fendt «611 LSA» auf den Rüttelihof in Attiswil. Bilder: D. Senn

«Robuster Ackermuni» «Der Fendt ‹611 LSA› ist ein robuster Ackermuni mit seidenfeiner Schaltung», attestiert ihm Besitzer Florian Schären in Attiswil BE, der auf seinem Landwirtschaftsbetrieb neuerdings auf den Lachs gekommen ist. Dominik Senn Im Jahre 2005 kam der Fendt «611 LSA» auf den Rüttelihof von Florian «Flöru» Schären in Attiswil BE, damals noch ein Rindermastbetrieb. Der kleinste der neueren «600»-Serie fügte sich brav in die Reihe der gleichfarbenen Traktoren mit den roten Rädern ein, als Youngtimer zwischen die Oldtimer Fendt «Dieselross F114» (12  PS) sowie den neueren «380 GT» Allrad mit Pflegebereifung, den «307 LSA» und einen nicht eingelösten «Farmer 3S», der als Notstromgenerator dient, um bei Stromausfall die Kreislaufanlage zur Haltung von Fischen in Betrieb zu halten. Florian Schären hatte den «611» aufgespürt. Sein Vater musste zuerst noch überredet werden, da er noch am damals auf dem Betrieb vorhandenen «Favorit 509 C» (4 Zylinder, 95 PS) hing. Der «509 C», zwar deutlich komfortabler und moderner als der «611», quälte sich aber ständig, zumal damals noch im Lohn gepresst wurde. Ein Motorschaden hat aber auch den kritischen Senior dazu bewogen, den «509» zu verkaufen und eine Nummer grösser zu fahren. Gemäss dem damaligen Geschäftsführer Andreas Thöni von der Landtechnik Zollikofen: «Er ist zu schwer und zu klobig für den Landwirt, bietet zu wenig Komfort und ist technisch veraltet (keine Lastschaltung und schon gar nicht stufenlos) für den professionellen Einsatz in Lohnunternehmen.» Tat70

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sächlich war er auch ein Ladenhüter gewesen, er stand einige Zeit herum und konnte deshalb zu einem guten Preis erworben werden. Seine 125 PS schöpft der 6,7 t schwere «611» aus einem originalen 6,2-l-MWMMotor, einem Sechszylinder, der auch im «615» verbaut ist und bis 185 PS liefert. Das Gewicht beträgt ohne Radgewichte 6,7 t. Florian Schären: «Unser ‹611› ist in der Leistung leicht modifiziert und bringt statt der originalen 125 PS rund 145 PS, ist also eigentlich ein ‹612›. Der ‹615› der letzten Generation ist technisch identisch mit dem ‹611›, bringt aber durch eine grössere Einspritzpumpe und den zusätzlichen Ladenluftkühler maximal 185 PS.» «LSA» bedeutet nichts anderes als Luxus (bequemere Vollglaskabine mit Heizung), Standard (Turbokupplung bzw. ölhydraulische Strömungskupplung) und eben Allrad. Dank dem serienmässig eingebauten Drehmomentwandler wird die Zugkraft bei Beschleunigung spürbar erhöht. Speziell findet Florian Schären die Klimaanlage. «Ich habe noch keinen ‹600›Fendt angetroffen, der eine Klimaanlage besitzt. Ich glaube, es war damals Wunschausrüstung – halt alles Spielereien vor fast 30 Jahren.» Die Turbokupplung (Föttinger-Kupplung), damals bei allen «Farmer» und «Favorit» von Fendt eingebaut, ist eigentlich eine Anfahrhilfe und schont die normale Fahr-

kupplung (trockene Einscheibenkupplung) und das Getriebe. Bei der «Turbomatik E», welche auch im «611» («611», «612» Wunschausrüstung, «614» und «615» Serienausrüstung) eingebaut ist, handelt es sich um einen Drehmomentwandler mit zusätzlicher Überbrückungskupplung. Diese ist halt deutlich aufwendiger gebaut (zusätzliches Leitrad und Lamellenkupplung) als die einfache Turbokupplung. Der Vorteil liegt darin, dass bei Bedarf das Drehmoment des Motors bei Bedarf erhöht werden kann. Nachteil sind die thermischen Verluste. Deshalb wird der Wandler ab einer gewissen Motordrehzahl automatisch überbrückt. Der Wirkungsgrad ist bei überbrücktem Wandler wie bei einem normalen Traktor ohne Strömungskupplung. Bei Drehzahlabfall des Motorsschaltet sich der Wandler automatisch wieder ein, und es sollte manuell zurückgeschaltet werden. Das Fahrgefühl mit Turbomatik E ähnelt dem einem Traktor mit einer einfachen Lastschaltung (Halbgang), hat aber damit technisch rein gar nichts zu tun.

125-kW-Solaranlage Der Landwirt mit Jahrgang 1980 betreibt seit Hofübernahme im Jahre 2012 Ackerbau, jedoch keinen Kartoffelanbau und keinen Futterbau. Auf rund 4 der 29 ha pflanzt er Zuckerrüben. Er hält Mastschweine auf 150 Plätzen, vermietet eine

Mit «Favorit 600»-Modellen in Grosstraktorenproduktion eingestiegen Mit den «Favorit 600»-Modellen stieg Fendt in die Produktion der Grosstraktoren ein. Der Fendt «Favorit 611 LS/LSA» ist von 1976 bis 1993 immerhin 8501 Mal hergestellt worden. Sein Vorgänger war der «Favorit 611 S», der in einer Stückzahl von 1403 von 1972 bis 1976 gebaut worden ist. 1995 folgte der weltweit erste Traktor mit stufenlosem variablem Fahrantrieb: der Fendt «Favorit 926 Vario». Das revolutionäre Variogetriebe vereinte erstmals den Wirkungsgrad eines Lastschaltgetriebes mit den Vorteilen eines stufen­ losen Antriebs: stufenlos und leistungsstark vom kleinsten Schmalspur- oder Weinbergtraktor bis zum Grosstraktor, vom Fendt «200 Vario» bis zum Fendt «1000 Vario».


Youngtimer | Passion   n

Pferdestallung und produziert seit 2011 elektrischen Strom mittels einer 125-kWAnlage. Er baut pfluglos an. Damit wären wir bereits beim Haupteinsatzgebiet des Fendt angelangt: beim Grubbern, und zwar mit einem polnischen Unia mit drei Metern Arbeitsbreite und integrierter Scheibenegge. «Er kann aufs Äusserste gefordert werden, wenn man will. Im Normalbetrieb kommt er aber mit dem Grubber gut zurecht, das ist mit 145 PS auch zu erwarten», so Florian Schären. Die weiteren Einsatzgebiete sind Säen, Mais, Weizen, Dinkel usw. sowie Gülle oder Rüben führen. Immerhin sind auf diese Weise bis heute über 5500 Stunden zusammengekommen, der Fendt hat heute knapp 10 000 Stunden auf dem Zähler. Im Herbst wird der «611» stundenweise an den Schwiegervater in spe vermietet und läuft dann an einem dreireihigen Pöttinger-Maishäcksler.

«Seidig feine Schaltung» Dass der Fendt «611» gut im Schuss ist, hat Flöru Schären zu einem rechten Teil dem Bruder seiner Lebenspartnerin Jea­ nine Probst, zu verdanken. Dieser Bruder, Pascal Probst mit Jahrgang 1994 aus Subingen SO, hat Landmaschinenmechaniker bei der

Firma Berger (Steyr) in Solothurn gelernt und arbeitet in der Firma Käser Agrotechnik in Hindelbank BE. Ihm ist es erklärtermassen eine Freude, sich abends und an Wochenenden als Betriebsmechaniker auf dem Rüttelihof nützlich zu machen: «An einem solchen ‹611er› zu hantieren, ist noch echtes Handwerk», sagt er. Beim Grubbern stelle der «611» unter Beweis, dass er ein massiver und robuster Ackermuni ist. Am meisten beeindruckt ihn die feine Schaltung beim synchronisierten Feinstufengetriebe von ZF mit 20 Vorwärts- und 9 Rückwärtsgängen sowie der hydraulischen, sich selbst nachstellenden Trocken-Fahrkupplung: «Aller Robustheit des Traktors zum Trotz ist die Schaltung seidig fein.» Pascal Probst schätzt auch den einfachen Zugang für Wartungszwecke, und die Motorkühlung sei mehr als ausreichend. Reparaturen habe er in alle diesen Jahren nur wenige vornehmen müssen: einmal den Motor abdichten, die Hinterradbremsen reparieren und die Kupplung ersetzen. Das Getriebe habe bis heute tadellos gehalten.

Auf den Fisch gekommen Zwecks Nebenerwerb und um den Rinderstall weiter nutzen zu können, sah sich Flöru Schären nach einer Produktions-

Der Ackermuni «611» kommt mit dem polnischen Unia-Grubber gut zurecht.

möglichkeit um. Dabei kam er auf eine seltene Lachsart. «In der Schweiz herrscht derzeit eine grosse Nachfrage nach Edelspeisefischen», sagt er. Das Projekt ist weit fortgeschritten. Die Kreislaufanlage mit zehn Produktionsbecken und der Wasseraufbereitung steht. Erste Versuche sind durchgeführt. Zusammen mit dem Anlagebauer wird nun das «Feintuning» für den Dauerbetrieb gemacht. «Meine Idee ist, in der Region für die Region zu produzieren», betont der Fischmäster. Vermarkten möchte er möglichst selber: Er hat Gastrobetriebe und regionale Privatkunden im Visier. Eine erste Umfrage habe ihm gezeigt, dass durchaus Interesse vorhanden sei. «Die Leute wollen wissen, woher die Lebensmittel kommen, die sie konsumieren», so Flöru Schären.  n

FORTSETZUNG VON SEITE 69

das Berechnen der Achslast sowie für eine lastabhängige Regelung der Druckluftbremse nutzt. Dem Thema «elektrische Antriebe» widmet sich Kverneland und stellt einen neuartigen elektrischen Düngerstreuerantrieb vor. Im Gegensatz zu dem schon vor zehn Jahren von Rauch vorgestellten elektrisch angetriebenen Modell werden beim «e-Spreader» die Streuscheiben nicht direkt von Elektromotoren angetrieben, sondern der elektrische Antrieb beschränkt sich auf einen Teil der Leistungsübertragung, ähnlich wie bei den leistungsverzweigten stufenlosen Getrieben in Traktoren. So ist es möglich, sowohl beide Streuteller gleichzeitig, als auch einen Streuteller separat in der Drehzahl zu regeln. Zentrifugalstreuer stossen an ihre Grenzen, wenn feinkörniger Dünger in grosser Arbeitsbreite ausgebracht werden soll. Bredal stellt ein neues Breitstreuwerk vor, das nach Angaben des Herstellers feinkörnige Mineraldünger bis zu einer Arbeitsbreite von 40 m ausbringen kann.

Wenn die Gewichte der Anbaugeräte stark variieren, verändert sich die Schwerpunktlage des Güllefasses, und es besteht die Gefahr, dass schnell negative Stützlasten auftreten. Dies hat die Firma Wienhoff erkannt und ein System zur automatischen Regelung der Stützlast entwickelt. Im Unterschied zu bisherigen Alternativen zur Schwerpunktverlagerung (z.B. verschiebbare Achsen) ist bei diesem System kein Eingreifen des Fahrers nötig. Die Erhöhung der Schlagkraft durch grössere Güllefässer und Arbeitsbreiten der Verteilgeräte ist bei mehreren Firmen ein Thema. Wenn die zulässigen Abmessungen für die Strassenfahrt eingehalten werden sollen, konkurrieren die beiden Entwicklungsziele. Bomech stellt einen Kompakt-Schleppschuhverteiler vor, der hinter dem Fass zusammengeklappt werden kann. Dadurch kann bei maximaler Fassbreite die Gesamtbreite des Fahrzeugs innerhalb der gesetzlichen Grenzen gehalten werden. Vredo löst das Problem, indem sie das Fass relativ schlank hält, es jedoch nach oben

vergrössert. Durch einen 6000 l fassenden klappbaren Tankaufbau kann bei gleichem Gesamtvolumen von 32  000  l das Fass 50 cm schmaler gehalten werden. Teilflächenspezifisches Wirtschaften ist hauptsächlich durch den Einsatz von Pflanzensensoren bei der Mineraldüngung und dem Pflanzenschutz bekannt. Neu ist, dass nun auch Hofdünger in Form von Gülle teilflächenspezifisch ausgebracht und gleichzeitig dokumentiert werden können. Dazu kombiniert Zunhammer seinen Nährstoff-NIR-Sensor mit einem Pflanzensensor.

Fazit An der Agritechnica werden wiederum innovative Technologien für die künftige Landwirtschaft präsentiert. Man kann bereits im Vorfeld feststellen, dass Automatisierung und Digitalisierung von Prozessen in der Landwirtschaft unver­ mindert voranschreiten. Seitens der Landtechnikhersteller ist nach einigen Jahren des Rückgangs wieder ein gewisser Optimismus spürbar.  n 10 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Sicherheit | Hof und Feld

In der Landwirtschaft werden Stapler als Universalfahrzeuge auf unterschiedlichem Untergrund eingesetzt. Bilder: R. Hunger

Staplerfahrer – Vorsicht! Gabelstapler sind ungefederte Fahrzeuge, die aber beachtliche Geschwindigkeiten erreichen. Kleine und verhältnismässig harte Räder übertragen Vibrationen ohne grosse Dämpfung direkt auf das Fahrzeug. Ruedi Hunger

Dem Fahrersitz kommt als Schnittstelle zwischen Fahrer und Fahrzeug besondere Bedeutung zu. Aufgrund der zur Verfügung stehenden geringen Bauhöhe bei Gabelstaplern ist eine wirkungsvolle Dämpfung der Schwingungen über den Sitz nicht ganz einfach. Kommt dazu, dass in der Landwirtschaft überwiegend gebrauchte Stapler eingesetzt werden, die oft nicht neueren Baudatums sind. Folglich sind vorwiegend Sitze mit mechanischer Federung und Dämpfung in vertikaler Richtung (z-Achse) vorhanden. Sitze mit zusätzlicher Horizontalfederung (x-Achse) sind auf Gebrauchtstaplern, ebenso wenig verbreitet wie Fahrersitze mit Luftfederung.

Schwingungstilgung über den Sitz Allgemein bekannt ist, dass ein Fahrer nur dann eine gute Schwingungsdämpfung erfährt, wenn der Sitz auf sein Körpergewicht eingestellt ist. Eine Studie von Grammer zeigt, dass die notwendigen Einstellungen auch – oder besonders – von Stapelfahrern nur in den seltensten Fällen vorgenommen werden. Gefordert ist daher eine Schnelleinstellung der Feder. 72

Schweizer Landtechnik  10 2017

Fahrersitze der neuen Generation erfüllen bei richtiger Einstellung die gestellten Anforderungen weitgehend. Der Fahrer kann also ohne grossen Zeitverzug die richtige Einstellung vornehmen.

Einfluss der Fahrbahn Als Hauptursache für das Auftreten von Ganzkörpervibrationen bei Flurförderfahr­ zeugen gelten Anregungen durch die Fahrbahnoberfläche. Gegengewichtsstapler sind Universalgeräte für unterschied­ liche Aufgaben und bewegen sich daher auf unterschiedlichem Untergrund. Sie fahren in Lagerhallen, auf befestigten und unbefestigten Fahrbahnen. Befes­tigte Flächen weisen Deckschichten aus Asphalt, Beton oder spezielle Industrie­böden auf. Hohe Punktlasten durch Regale, Container, Paloxen, Grosskisten Gitter­boxen und viel befahrene Fahrstreifen können Ursachen von Unebenheiten sein. Risse im Bodenbelag und Raumfugen zwischen ­ Betonbodenplatten führen ebenfalls zu Unebenheiten. Kopfstein- oder Beton­ steinpflaster sind stark vibra­ tionsanre­ gend. Unter Vordächern und vor Lagerhal-

len sind zudem oft Mulden-, Schlitz- oder Kastenrinnen zum Ableiten von Wasser vorhanden. Sauber verarbeitete Schlitzoder Kastenrinnen sind zwar gut überfahrbar, verursachen aber dennoch Vibrationen. Neben der Schwellenhöhe und der Fugentiefe hat auch die Fugenbreite Einfluss auf das Schwingungsverhalten.

Einfluss des Antriebs Elektrische Antriebsaggregate von Flurförderfahrzeugen verursachen zwar hochfrequente Schwingen, allerdings mit kleiner Amplitude, somit werden sie vom Fahrer kaum wahrgenommen. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren erzeugen Schwingungen, die deutlich wahrgenommen werden. Dennoch stellen sie keine zusätzliche Belastung für den Fahrer dar, vorausgesetzt Sitz und Sitzkissen sind in gutem Zustand.

Einfluss der Traglast Der freitragende Lastentransport ist ein üblicher Vorgang bei Arbeiten mit dem Stapler. Untersuchungen zeigen, dass im Allgemeinen für den Fahrer durch die Last


Hof und Feld | Sicherheit   n

Der «Gegengewichtsstapler», wie er korrekt heisst, hat verhältnismässig kleine Räder. Bilder: Jungheinrich

Fugen, Risse, Löcher und Rinnen sind auslösende Momente für Vibrationen die den Fahrer belasten.

Besonders die Schläge auf die Hinterachse werden vom Fahrer wahrgenommen.

keine erhöhten Belastungen auftreten. Anregende Momente der Last werden mehrheitlich durch das Gegengewicht am Rumpf kompensiert. Vermehrte Schwingungen sind erst im Bereich der Nennlast des Fahrzeuges bemerkbar. Generell werden die Effektivwerte bei voll beladenem Fahrzeug um rund 20 bis 30 % gegenüber dem leeren Fahrzeug gesenkt. Routinierte Fahrer fahren oft schwungvoll in die Last und nehmen sie sogleich auf; hierbei können starke Stösse in das Fahrzeug eingeleitet werden. Besonders stark sind die Stösse bei Geschwindigkeiten über 1,5 km / h.

ten Betrieb der Landwirtschaft fällt ins Gewicht, dass die Radialreifen eine bessere Traktion erlauben.

Einfluss der Geschwindigkeit Beim Gegengewichtsstapler besteht ein deutlicher Einfluss von Beladungszustand und Fahrgeschwindigkeit. Ein höheres Ladegewicht wirkt sich dämpfend aus. Ebenfalls von der Geschwindigkeit abhängig ist die ins Fahrzeug eingeleitete kinetische Energie bei Schwellen- oder Rinnenüberfahrten. Messergebnisse zeigen eine Zunahme der Werte um 5 – 10 % bei steigender Fahrgeschwindigkeit. Die Anregung des Fahrers durch Stösse, die ins Fahrzeug eingeleitet werden, erfolgt mehrheitlich durch die Hinterachse.

Einfluss der Körperhaltung Hand-Arm-Schwingungen treten in erster Linie durch das Betätigen der Steuerhebel

und des Lenkrades auf. Sie sind aber ­vergleichsweise gering (unter 2,5 m / s2). Oft stützt sich der Fahrer bei Schwingungsanregung des Fahrzeuges unweigerlich am Lenkrad ab. Damit verringert sich die in den Sitz eingeleitete Beschleunigung, dafür verstärken sich die HandArm-Schwingungen.

Einfluss der Reifen Reifen nehmen bei einer fahrdynamischen Betrachtung eine Schlüsselstellung ein, da sie die einzige Schnittstelle zwischen Fahrzeug und Boden darstellen. Kräfte und Stösse, die durch das Beschleunigen, Bremsen, Kurvenfahren, Eigen- und Lastgewicht entstehen, bestimmen daher die Sicherheit und den Fahrkomfort. Als Bereifung kommen Luftreifen, SuperelastikVollreifen (SE), Vollgummireifen und Polyurethanreifen infrage. Vor allem bei grossen Hubhöhen verleihen SE-Reifen gute Standfestigkeit. Abstriche müssen bei Vollreifen in Belangen des Fahrkomforts gemacht werden. Luftreifen bringen mehr Komfort, insbesondere Diagonalreifen sind eine robuste Lösung für schlechte Wegstrecken. Ra­ dialreifen weisen einen niedrigen Roll­ widerstand auf. Verglichen mit dem Diagonalreifen haben sie eine längere Laufleistung, sie ist aber nicht so lang wie jene von Vollreifen. Gerade im gemisch-

Fazit Die starre Bauweise der Fahrzeuge – als Konsequenz der Forderung nach hoher Umschlagleistung – wirkt sich nachteilig auf Ganzkörpervibrationen aus. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn externe Einwirkungen das Fahrzeug in Schwingung bringen. Entsprechend reduziert sich der Fahrkomfort für den Fahrer. Zusätzlich ist er bei längerer Einwirkungszeit einer höheren Gefährdung durch Muskel- und Skeletterkrankungen sowie Durchblutungsstörungen ausgesetzt.  n

Faktoren mit Einfluss auf das Schwing­ verhalten von Flurförderfahrzeugen Fahrersitz:

Kabine:

–  Gewichtseinstellung – Federung – Dämpfung – Federweg – Anschlagen

–  elastische Aufhängung – Federweg

Bereifung:

Fahrzeug allgemein:

– Dämpfung – Reifenart – Reifendurchmesser

– Fahrdynamik – Tragfähigkeit

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Nach Südbrasilien und Uruguay Südbrasilien und Uruguay sind das Ziel unserer nächsten Leserreise. Die exklusive Sonderreise wurde speziell ausgearbeitet für die SVLT-Mitglieder und Ihre Freunde. Nunzia Ingrassia* Als fünftgrösstes Land der Erde verfügt Brasilien mit seinen unterschiedlichen klimatischen Bedingungen und 388 Millionen Hektar fruchtbarem, landwirtschaftlich nutzbarem Land mit regelmässigen Regenfällen über beste Bedingungen für eine produktive, wettbewerbsfähige Landwirtschaft. Als «Haus mit Garten» beschreiben die Einwohner von Uruguay ihr kleines Land. Das Haus ist die Hauptstadt Montevideo, in der die Mehrheit der knapp dreieinhalb Millionen Einwohner lebt. Als Garten gilt das weitläufige und meist grüne Hinterland Uruguays. Hinter den weitläufigen Sandstränden am Rio de la Plata und am Atlantik erstrecken sich grüne Weideflächen mit Rindern, Schafen und Pferden bis zum Horizont. Uruguay ist nicht einmal halb so gross wie Deutschland, dennoch will das südameri*  Nunzia Ingrassia ist Senior Manager bei TUI Events in Zürich.

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kanische Land durch nachhaltige Landwirtschaft Nahrung für 50 Millionen Menschen produzieren. Schon heute exportiert Uruguay grosse Mengen Fleisch, Soja, Reis, Weizen und Wolle in die ganze Welt. Reiseroute: Zürich-Frankfurt-São PauloLejeado-Passo Fundo-Vacaria-GramadoPorto Alegre-Rio Grande-Chui-Grenzübertritt nach Uruguay-Punta del Este-Punta Ballena-Montevideo-Nueva Helvecia-Co­ lonia-Grenzübertritt nach ArgentinienBue­nos Aires-São Paulo-Frankfurt-Zürich Tag 1: Linienflug via Frankfurt nach São Paulo. Tag 2: Landung in São Paulo. Umsteigen und Weiterflug nach Porto Alegre. Porto Alegre, Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Rio Grande do Sul gilt als eine der Städte mit der höchsten

Lebensqualität in Brasilien. Aufgrund der Lage an der Mündung mehrerer schiffbarer Flüsse wurde Porto Alegre ein wichtiger Binnenhafen. Die Erzeugnisse der ertragreichen Landwirtschaft und Vieh­zucht, etwa Leder und Lebensmittel wie Sojabohnen, Fleisch und Reis, werden von hier aus in zahlreiche Länder exportiert. Nach dem Mittagessen Fahrt nach nach Lejeado. Tag 3: Besuch eines Halbedelsteinhändlers in der Nähe von Soledade. Anschlies­ send Fahrt nach Passo Fundo zur landwirtschaftlichen Forschungseinrichtung «Embrapa Wheat». Weiterfahrt zu ­«Bsbios», einem Biodieselproduzenten in Passo Fundo. Mit einer Kapazität von bis zu 160 Mio. Liter Biodiesel pro Jahr wird hier seit mehr als zehn Jahren mit modernen Anlagen produziert. Anschliessend Besuch eines John-Deere-Händlers in der Nähe.


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Tag 4: Fahrt zu «Kuhn do Brasil», der brasilianischen Niederlassung eines der weltweit grössten Unternehmen für die Herstellung von Landmaschinen. Weiterfahrt nach Vacaria. Besuch der Blumenfarm «Lazzeri», eines Anbieters für Jungpflanzen im Blumenzuchtsektor. Anschliessend Besichtigung des Lebensmittelbetriebes «RAR». Das Unternehmen zählt zu den grössten Apfelproduzenten des Landes mit 50 000 Tonnen Äpfeln pro Jahr. Zum Produktportfolio gehören ausserdem Hartkäse und weitere Milchprodukte. Tag 5: Besuch von «nBn Sementes», einem Hersteller von Saatgut. Auf einer Produktionsfläche von über 7000 Hektar produziert dieses Unternehmen Soja-, Hafer-, Weizen- und Bohnensamen in höchster Qualität. Weiterfahrt nach São Francisco de Paula und Besuch der «Centauros Ranch», einer erstklassigen Rinderfarm mit Angus-, Hereford- und BrafordRindern. Ein typisches Mittagessen im Gaúcho-Stil erwartet Sie auf der Farm. Weiterfahrt nach Gramado. Tag 6: Ausflug zur Cooperativa Santa Clara, der ältesten Molkereigenossenschaft in Brasilien. Täglich werden 750 000 Liter Milch verarbeitet und daraus mehr als 140 verschiedene Produkte hergestellt. In Bento Gonçalves besuchen Sie das Weingut der Familie Valduga, das bekannt ist für eine aussergewöhliche Qualität und dessen Weine bereits mehrere hundert Auszeichnungen gewonnen haben. Tag 7: Besuch des Massey-FergusonMontagewerks. Das Werk in Canoa produziert Traktoren, einsatzfertig und als Kit. Die Produktionsstätte ist die grösste Traktorfabrik in Lateinamerika und steht für 70 % der Traktorexporte aus Brasilien. Am Nachmittag Stadtbesichtigung in Porto Alegre mit Besuch des Fussballstadions. Tag 8: Besichtigung einer Reisfarm in Sentinela do Sul. Mit Brasilien befindet sich unter den zehn grössten Reisproduzenten weltweit nur ein Land, das nicht in Asien liegt. Weiterfahrt nach Rio Grande. Mit dem Superporto am Eingang der Laguna besitzt die Stadt einen der grössten Seehäfen Brasiliens. Tag 9: Fahrt nach Chuí, Grenzübergang nach Uruguay und Weiterfahrt bis Punta Ballena. Sie übernachten im Club Hotel Casapueblo, einer eindrucksvollen Villa

und Kunstgalerie. Von hier aus lässt sich zum Sonnenuntergang ein atemberaubender Blick auf das Meer geniessen. Tag 10: Besuch eines Milchbetriebs in Laguna Del Sauce und anschliessend Weiterfahrt bis nach Montevideo, der Hauptstadt von Uruguay. Tag 11: Erfahren Sie mehr über die Milchproduktion in Uruguay beim Besuch von Conaprole. Conaprole ist der grösste Milchproduzent (Kooperativenvereinigung) von Uruguay und exportiert Milch im gesamten Wirtschaftsraum des Mercosur. Besuch der Estancia La Vigna, eines Landguts, das bekannt ist für selbstgefertigten Schafskäse. Sie übernachten in Nueva Helvecia, das von Schweizer Auswanderern mitbegründet wurde. Tag 12: Fahrt nach Carmelo. Hier gründete Juan de Narbona Anfang des 20. Jahrhunderts eines der ersten Weingüter in Uruguay. Neben der gut 15 Hektar gros­ sen Rebfläche gibt es auf dem Gelände auch kleinere Flächen mit Obstbäumen und Olivenhaine. Anschliessend Besichtigung bei Marfrig, einem der grössten brasilianischen Unternehmen in der Lebensmittelindustrie sowie einem der grössten Rindfleischproduzenten der Welt. Tag 13: Überfahrt mit der Fähre nach Buenos Aires. Stadtbesichtigung und abends Tango-Show mit Abendessen. Tag 14: Freier Vormittag. Am Nachmittag Rückflug via São Paulo nach Frankfurt. Tag 15: Ankunft in Frankfurt und Umsteigen für den Flug nach Zürich.  n

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Reisedaten: Reise 1 Reise 2 Reise 3 Reise 4

13. Januar bis 27. Januar 2018 20. Januar bis 3. Februar 2018 27. Januar bis 10. Februar 2018 3. Februar bis 17. Februar 2018

Preis pro Person (15 Tage mit Vollpension), ausser Tag 14 Im Doppelzimmer CHF 7100.– Im Einzelzimmer CHF 8250.– Versicherungen Annullierungsversicherung und Assistance pro Person CHF 74.– Reisegepäckversicherung pro Person CHF 20.– Einreisebestimmungen Schweizer Bürger benötigen einen gültigen Reisepass, welcher mindestens sechs Monate über das Rückreisedatum gültig ist. Ein Visum wird nicht benötigt. Mindestteilnehmerzahl: 20 Personen Inbegriffene Leistungen: Linienflüge mit Flughafentaxen, alle Besichtigungen gemäss Programm, Übernachtungen in guten Mittelklasshotels oder bestmögliche Unterkünfte, Frühstück und 2 Mahlzeiten pro Tag (Mittag- und Abendessen), deutschsprachige Fachreiseleitung vor Ort, erfahrene TUIReisebegleitung, Reiseunterlagen Nicht inbegriffen: persönliche Auslagen, nicht inbegriffene Mahlzeiten (Tag 14), Getränke, Trinkgelder für lokale Reiseleitung, Chauffeur, Hotels Annullierung: Für die Reise gelten zusätzlich zu den allgemeinen Vertrags- und Reisebestimmungen von TUI Suisse Ltd. folgende Annullierungsbedingungen: 90–61 Tage vor Beginn: 30 % des Preises 60–51 Tage vor Beginn: 50 % des Preises 50–31 Tage vor Beginn: 80 % des Preises 30–0 Tage vor Beginn: 100 % des Preises

Detailprogramm und Auskunft: TUI Events, TUI Suisse Ltd, Friesenbergstrasse 75, 8036 Zürich Frau Nunzia Ingrassia oder Frau Katharina Erhardt, 044 455 44 30 tui.events@tui.ch

Anmeldetalon Ich melde folgende Personen verbindlich zu SVLT-Reise nach Südbrasilien und Uruguay an: Gewünschtes Reisedatum: ............................................................................................................................................. 1. Person, Name, Vorname: ........................................................................................................................................ Adresse: ......................................................................................................................................................................... PLZ: ...........................Ort: .............................................................................................................................................. Telefon: ................................................................... E-Mail: ........................................................................................ 2. Person, Name, Vorname: ......................................................................................................................................... Adresse:.......................................................................................................................................................................... PLZ: ...........................Ort: .............................................................................................................................................. Telefon: ................................................................... E-Mail: ........................................................................................ Ich wünsche ❏ Doppelzimmer ❏ Einzelzimmer Ich wünsche folgende Versicherungen

❏ Annullierung und Assistance ❏ Reisegepäck Ort / Datum:................................................. .......... Unterschrift:.............................................................................. 10 2017  Schweizer Landtechnik

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Anmeldung senden an: TUI Events, Friesenbergstrasse 75, 8036 Zürich, Fax 044 455 45 57, tui.events@tui.ch


n  SVLT | Sektionen

An die Agritechnica während der Händlertage von Samstag bis Dienstag, 11. bis 14. November 2017, mit dem ComfortClass-Reisecar der Rattin AG in Neuhausen An der Agritechnica in Hannover sind alle global und europaweit operie­ renden Landtechnikunternehmen direkt vertreten. Die Reise findet an den beliebten Händlertagen statt. Erfahrungsgemäss hat es an diesen Tagen weniger Besucher in den Hallen. Die Teilnehmenden werden in folgenden Orten mit Zubringerfahrzeugen abgeholt: Benken, Frauen­ feld, Kleinandelfingen, Neunkirch, Schaffhausen, Schleitheim, Thayngen, Wil und Winterthur; weitere Einsteigeorte nach Vereinbarung. Am Hauptsitz an der Zollstrasse 95 in Neuhausen am Rheinfall stehen Gratisparkplätze zur Verfügung. Die genauen Abfahrtszeiten werden bei der Reisebestätigung mitgeteilt. Die Nachtfahrt führt über Stuttgart – Heilbronn – Würzburg – Fulda –  Kassel – Göttingen – Hildesheim nach Hannover. Nach einem stärkenden Frühstück in einem Gasthof vor Hannover heisst es Besuch der Agritech­ nica. 2900 Aussteller aus aller Welt beteiligen sich. Am späteren Nach­ mittag folgt die Fahrt nach Wolfsburg (zirka 1 ½ Stunden), mit Nacht­ essen und Übernachtung im Dreisternehotel Jäger. Montag, 13. No­­vem­ber, ist wieder individueller Messebesuch angesagt. Ab 18 Uhr wird die Heimreise angetreten, mit Abendessen unterwegs. Vom Montag, 13., auf Dienstag, 14. November, führt die Nachtfahrt zurück in die Schweiz, mit Ankunft am frühen Morgen. Das Pauschalangebot pro Person im Doppelzimmer kostet CHF 530.–. Frühbuchungsrabatt für die ersten 15 Buchungen CHF 40.–. Nicht inbegriffen sind: Zuschlag Einbettzimmer von CHF 35.– sowie Annullierungsund SOS-Schutz für CHF 27.–. Wichtig: Gültige ID oder gültigen Reisepass nicht vergessen. Weitere Informationen und Kontakt: Rattin AG, Zollstrasse 95, 8212 Neuhausen am Rheinfall; Buchungs-Gratisnummer 0800 728 846 (nur in der Schweiz möglich), Telefon 052 633 00 00, Fax 052 633 00 01, info@rattin.ch, www.agrikultura.ch oder www.rattin.ch.

Profis fahren besser – Kurse 2017 BUL-Kurse in Sennwald SG und Roggwil BE im November und Dezember 2017 Die Fahrtrainings «Profis fahren besser» 2017 der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft BUL richten sich an Bäuerinnen und Bauern sowie andere Fahrer landwirtschaftlicher Fahrzeuge mit gültigem Fahrausweis ab Kat. G, die eine gezielte fahrtechnische Weiter­ bildung suchen, und an Fahrer von gewerblichen Traktoren und Lastwa­ gen, die eine CZV-anerkannte und passende Ausbildung benötigen. Traktoren und Anhänger in verschiedener Ausführung stehen zur Verfü­ gung; eigene Fahrzeuge können nicht verwendet werden. Ziele der Trainings sind: sich der speziellen Fahreigenschaften der Fahr­ zeugkombinantion Traktor / Anhänger bewusst sein, richtig und rasch reagieren sowie Grenzen erfahren. In der Theorie werden Kenntnisse zur Fahrzeugtechnik, Bremsverhalten, Fahrersitz/Ergonomie, Blicktechnik sowie Bereifung und Geschwindigkeit vermittelt und in der Praxis mittels Slalomfahren, Bremsen, Bremsen/Ausweichen und Bremsen in der Kurve sowie Kurvenfahren erprobt. Der Tageskurs dauert von 8.30 bis 17.30 Uhr. Die Kurskosten betragen CHF 295.– statt CHF 590.– (Zuschlag für CZV: CHF 80.–); Frauen erhalten CHF 50.– Ermässigung. Das Fahrtraining wird vom Schweizerischen Verkehrssicherheitsrat empfohlen und vom Fonds für Verkehrssicherheit mit CHF 100.– unterstützt, falls nicht CZV beansprucht wird.

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Die ausgeschriebenen Kurstage im Driving Center Sennwald im Rheintal SG: 18., 20., 21., 22. und 25. November; die Kurstage im VSZ Mittelland in Roggwil BE: 9., 11., 12., 13., 14., 15., 16., 18., 19. und 20. Dezember. Anmeldeschluss jeweils 3 Wochen vor dem Kurstag!

AG Motorsägekurs und Holzerkurs 2 Montag bis Freitag, 11. bis 15. Dezember 2017, jeweils von 8 bis 17 Uhr, Ort noch offen Motorsägekurs: 5-tägiger, praktischer Ausbildungskurs. Basisausbil­ dung, Kennen und Anwenden der Regeln der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes, wichtigste Grundregeln der Holzerei in einfachen Verhältnissen praxisbezogen anwenden, fachgerechtes Handhaben und Unterhalten von Motorsäge, Motorsägekette und Werkzeugen, Kennen­ lernen von neuen Werkzeugen. Holzhauerkurs 2: 5-tägiger, praktischer Ausbildungskurs. Weiterbil­ dung, Erlangen eines verbesserten Sicherheitsdenkens, einfache bis er­ schwerte Holzereiarbeiten sicher und rationell planen, organisieren und ausführen, Kennen und Anwenden angepasster Arbeitstechniken. Teilnehmende / Voraussetzungen Motorsägekurs: Basiskurs, richtet sich an Landwirte und andere Berufe, welche in der Regel nur einfachere Holzerntearbeiten durchführen Holzhauerkurs 2: Teilnehmer mit abgeschlossenem Holzhauerkurs 1 oder Motorsägekurs Kursleitung: Rolf Wigger, Waldwirtschaftsverband Schweiz, WVS Kosten: CHF 1550.– für im Aargau ansässige Teilnehmer aus Land- und Forst­ wirtschaft, CHF 1750.– für ausserkantonale und übrige Teilnehmer Nach dem Kurs können Kantons- und / oder Bundesbeiträge zurück­ gefordert werden. Exklusive Verpflegung (wird separat verrechnet) Anmeldung: bis 31. Oktober 2017 an LZ Liebegg, 5722 Gränichen, Kurssekretariat, Marianna Kühn, 062 855 86 15, kurse@liebegg.ch

Kurs Motorsägenunterhalt Samstag, 20. Januar 2018, 8.30 bis 12 Uhr Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, Gränichen, Werkstatt Die leistungsstarke und sichere Arbeit im Wald hängt nicht zuletzt von einer gut gewarteten Motorsäge ab. Am Kursmorgen führen Sie einfache Wartungsarbeiten an Ihrer eigenen, mitgebrachten Motorsäge durch und erhalten Informationen dazu, wie Sie Ihre Motorsäge pflegen können. Kettenunterhalt Störungssuche Wartungsarbeiten Teilnehmende / Voraussetzungen: Landwirte, welche mit der Motorsäge unterwegs sind Kursleitung: Urs Wunderlin, Förster, Oberkulm Kosten: Mitglieder AVLT CHF 50.–; Nichtmitglieder CHF 70.–. Anmeldung: bis 9. Januar 2018 an LZ Liebegg, 5722 Gränichen, Kurssekretariat, Marianna Kühn, 062 855 86 15, kurse@liebegg.ch


Sektionen | SVLT   n

LU Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten, inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–. Nächste Termine: Mittwoch, 18. Oktober 2017, in Schüpfheim, 13.15 – 17.30 Uhr Mittwoch, 29. November 2017, in Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 29.–. Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils in Büron und Sursee statt. Die Kosten betragen für Mitglieder CHF 300.–, für Nicht­ mitglieder CHF 320.–. Nächste Termine: Kurs 610: jeweils Samstag 21. / 28. Okt. 2017, 13.00 – 17.00 Uhr Kurs 611: jeweils Samstag 11. / 18. Nov. 2017, 12.00 – 16.00 Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Schüpfheim und Hochdorf: für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.–. Nächste Termine: Kurs Nr. 407: 4 Abende, jeweils Montag / Dienstag: 20. / 21. / 27. / 28. No­ vember 2017, 19 – 21 Uhr, in Sursee Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Die Kurse können nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt werden. Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als zum Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lektionen): für Mitglieder CHF 539.–, für Nichtmitglieder CHF 579.–. Der Lastwagentheoriekurs umfasst 32 Lektionen in vier Wochen, jeweils an einem Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg jederzeit möglich. Nächster Kursbeginn: 14. November 2017; Durchführung jeweils in Luzern. Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit, bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Ho­ henrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch

ZG Gegengewichtsstapler, Teleskoplader Grundkurs 8. bis 11. Januar 2018, jeweils zwei Tage Zu lernen ist an diesem zweitägigen Kurs der sichere Umgang mit dem Gegengewichtsstapler und dem Telskoplader nach Suva-Richtlinien in Theorie und Praxis. Ziel ist der schriftliche Suva-Ausweis für diese beiden ­Arbeitsmaschinen; ein Tag kann an die Ausbildung gemäss CZV (obliga­ torische Chauffeurzulassungsverordnung) angerechnet werden. Das Mindestalter beträgt 18 Jahre, weitere Voraussetzung ist die praktische Erfahrung auf Maschinen. Die Kosten für zwei Tage betragen rund CHF 660.– für Mitglieder bzw. rund CHF 700.– für Nichtmitglieder des VLT Zug, inklusive Unterlagen und Essen. Anmeldung bei Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch

Theoriekurse Kategorie F / G Im Theoriekurs Kat. F / G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km / h. Siehe auch www.fahrkurse.ch

AG Kursort und -daten: Riniken, 23. und 30. November jeweils um 18.30 Uhr Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich) BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, bvlt@bluewin.ch BL, BS Kursorte und -daten: Vorkurs (Ebenrain, Sissach): 8. November, jeweils 13.30 Uhr. Prüfung (MFP Münchenstein): 25. November, jeweils 9 Uhr Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch FR Kontakt: FVLT, Laurent Guisolan, route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, laurent.guisolan@fr.ch, 026 305 55 58 GR Kursorte: Landquart, Ilanz, Thusis, Scuol, Samedan Kontakt: Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch NE Kontakt: M. Bernard Tschanz, chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch SG, AI, AR, GL Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SH Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Martin Müller, Haldenhof 286, 8213 Neunkirch, 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch SO Kursort: Wallierhof, Riedholz Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch SZ, UR Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch TG Kursorte und -daten: Müllheim, 29. Oktober  und 9. November Kontakt: VTL / Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen VD Kursort: Oulens-sous-Echallens. Kursdaten: März 2018 und Juni 2018 Kontakt: ASETA-Section vaudoise, Virginie Bugnon, chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch ZH Kursorte: Strickhof, Lindau. Kursdaten: 25. November 2017, 24. Februar 2018, 9. Juni 2018, 22. September 2018 und 17. November 2018, je 9.30 – 15.30 Uhr Kontakt: SVLT ZH, Eschikon 21, 058 105 98 22, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch

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n  SVLT | Porträt

Landtechnik-Tüftler An einzigartig schöner Lage hoch über dem Vierwaldstättersee, am Fusse der Rigi zwischen Küssnacht und der Seebodenalp, mit freier Sicht auf Pilatus, Bürgenstock, Stanserhorn, Eiger, Mönch und Jungfrau, bewirtschaften der 41-jährige Armin Brun und Gattin Marlene auf dem 630 Meter über Meer gelegenen «Sämpel» in der Bergzone 1 einen Kleinbetrieb mit Obst für die Eigenversorgung (Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Pflaumen, Kirschen) und halten Fütterungstiere sowie eigene Zwerggeissen. Holz zum Heizen stammt aus den eigenen 1,2 ha grossen Waldungen. Beide arbeiten auswärts, sie im Verkauf, er beim Fuhr- und Kompostbetrieb Ott unten im Dorf. «Freie Zeit für Hobbys haben wir deshalb kaum, selten gehen wir Ski fahren oder Wandern. Doch nehmen wir das gerne in Kauf. Denn Landwirtschaft ist un­sere Leidenschaft.» Die Hofmechanisierung ist entsprechend bescheiden: ein 50-PS-Traktor, ein Schilter-Ladewagen, ein Mo­ tor­­ mäher mit diversen Anbaugeräten und eine Wiesen­egge. Die 2006 im Zuge eines Hausum- und -ausbaus entstandene grosszügige Werkstatt mit Grube und Kettenzug verrät: Armin Brun ist landtechnikinteressiert, ein «Tüftler», sagt er selber. Die Wiesenegge hat er selber kreiert; sie kann wahlweise am Traktor und am Motormäher angebracht werden und funktioniert tadellos. Denn der Schöpfer des Geräts ist gelernter Landmaschinenmechaniker, mit Zweitausbildung Landwirt. In Kontakt mit der Sektion Schwyz / Uri des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik SVLT kam er als Vorstandsmitglied der Landjugend Küssnacht, die­ bei Traktorengeschicklichkeitsfahren TGF traditionell mithilft. Er trat 1994 bei und wurde 2008 zum Vizepräsidenten unter Alois Zimmermann gewählt. Seit 2014 ist er – auf Alois Suter folgend – Präsident. «Da wir ausser F / G-Kursen keine weiteren Kurse und auch keine Spritzentests durchführen, sind unsere Sektionsaktivitäten eher bescheiden», sagt Armin Brun. Das sind jährlich mit den Zugern abwechselnde TGF, die er als seit rund sieben Jahren als OK-Präsident leitet, Tagesausflüge, GV usw. «Als Lkw-Chauffeur kenne ich die technischen Neuerungen und die neuen Vorschriften des Strassen­ verkehrs, die vor der Landwirtschaft nicht halt­ machen», sagt Armin Brun. Für den SVLT sei es seines Erachtens schwierig, sich in diesem Bereich ein­ zubringen, der vorweg von internationalen und nationalen Behörden wie dem ASTRA sowie von der Strassenfahrzeugindustrie beherrscht sei: «Wir haben wohl zu wenig Handhabe», argwöhnt er. Darum plädiert er dafür, dass der Verband und diese Zeitschrift die Mitglieder laufend über diesbezügliche Entwicklungen informieren.  n

Aufgezeichnet von Dominik Senn.

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Kurse | SVLT   n

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT Kursorte G40 1260 *Nyon VD 1315 *La Sarraz VD 1510 *Moudon VD 1562 *Corcelles-près-Payerne VD 1630 **Bulle FR 1920 *Martigny VS 1964 *Conthey VS 2208 *Les Hauts-Geneveys NE 2720 *Tramelan BE 2852 *Courtételle JU 3186 Düdingen FR 3250 Lyss BE 3267 Seedorf BE 3421 Lyssach BE 3510 Konolfingen BE 3550 Langnau i.E. BE 3770 Zweisimmen BE 3792 Saanen BE 3800 Interlaken BE 3818 Grindelwald BE 3930 Visp VS 4222 Zwingen BL 4415 Lausen BL 4702 Oensingen SO 5040 Schöftland AG 5505 Brunegg AG 6056 Kägiswil OW

Die G40-Fahrkurse 2017 6130 Willisau LU 6210 Sursee LU 6276 Hohenrain LU 6430 Schwyz SZ 6472 Erstfeld UR 6702 ***Claro TI 7130 Ilanz GR 7302 Landquart GR 7430 Thusis GR 7524 Zuoz GR 7550 Scuol GR 8180 Bülach ZH 8200 Schaffhausen SH 8460 Marthalen ZH 8500 Frauenfeld TG 8836 Biberbrugg SZ 8856 Tuggen SZ 8867 Niederurnen GL 8932 Mettmenstetten ZH 9133 Sitterdorf TG 8625 Gossau ZH 9436 Balgach SG 9465 Salez SG 9602 Bazenheid SG * Sprache Französisch ** Sprachen Deutsch u. Französisch ** *Sprache Italienisch

Mit dem Führerausweis Kat. G und erfolgreich absolviertem Fahrkurs G40 können landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge und Landwirtschaftstraktoren sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km / h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorkurs G40 des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik ist vom Bundesamt für Strassen, ASTRA, anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Die ersten G40-Kurse der Kurssaison 2018 sind veröffentlicht: Anmeldungen können ab sofort vorgenommen werden!

CZV – Weiterbildungskurse

Kursort: Riniken AG

Kursart

Kursdatum

Moderne Fahrzeugtechnik

16.10.2017

Erste Hilfe im Strassenverkehr

17.10.2017

ARV 1 / Digitaler Fahrtenschreiber

23.11.2017

Moderne Fahrzeugtechnik

24.11.2017

Hebegerätekurse Suva-anerkannt: Gegengewichts- und Teleskopstaplerkurs; Instruktion Hoflader Kursort und Sprache

Kurstag 1

Kurstag 2

Oberbipp BE, Deutsch

06.11.2017

07.11.2017

Goldach SG, Deutsch

19.10.2017

20.10.2017

Chavornay VD, Französisch

auf Anfrage

auf Anfrage

Kursdaten und Anmeldung: www.fahrkurse.ch/www.g40.ch

Schweisskurse

Video zu den «G40»-Fahrkursen

Kursort: Riniken AG

Auf Anfrage

Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-Kanal «Schweizer Landtechnik»

Informationen und Auskünfte: www.agrartechnik.ch www.fahrkurse.ch 056 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch

n   Impressum   79. Jahrgang

Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT NR Werner Salzmann, Präsident Aldo Rui, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 00 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung Dr. Roman Engeler, Postfach, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate / Anzeigen Stämpfli AG Dominik Kittelmann, Anzeigenleiter Wölflistrasse 1, Postfach, 3001 Bern Tel. 031 300 63 82 E-Mail: inserate@staempfli.com Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2017. Kombinationsrabatt: 25 % bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole»

Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

Nächste Ausgabe Schwerpunkt: Traktoren Management: IT-Lösungen für die Forstwirtschaft Wissen: Richtiger Umgang mit Schrauben Sicherheit: Korrekt beleuchtet durchs Dunkel

Herstellung und Spedition Stämpfli AG, Wölflistrasse 1, 3001 Bern Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Nr. 11 / 2017 erscheint am 16. Nov. 2017. Anzeigenschluss: 27. Oktober 2017

10 2017  Schweizer Landtechnik

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WENN SIE VIEL VORHABEN. Wer Herausforderungen sucht, braucht einen starken und verlässlichen Partner. Darum sorgt MOTOREX mit einem umfassenden Sortiment erstklassiger Schmierstoffe und Betriebsmittel sowie hervorragender technischer Beratung dafür, dass Landwirtschaftsmaschinen auch in anspruchsvollen Situationen ihr Bestes geben können. Vertrauen Sie auf einen Partner, der seit 100 Jahren vollen Einsatz leistet. www.motorex.com


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