Schweizer Landtechnik 10/2018

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Oktober 2018

FORST- UND KOMMUNALTECHNIK Spezialisten mit Seil und Greifer Traktoren für das Aussergewöhnliche Innovative Technik für Tierhalter Kleinmotorsägen im Vergleichstest


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Oktober 2018 | Editorial • Inhalt

Aktuelles

Editorial

4 Kurzmeldungen Markt 10 14 16 18 19 20 24 28 31

Mehr Personal, mehr Kopfzerbrechen Krone platziert neuen Platzhirsch «Draper»: Trend oder Gag? Stihl weitet Sortiment aus E-Antriebe nehmen Fahrt auf

Roman Engeler

Schwerpunkt: Forst- und Kommunaltechnik Spezialisten mit Seil und Greifer Unternehmer aus den Bergen Traktoren fürs Aussergewöhnliche Hochfahrbare Kabine

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Impression 32 34 38 40

Valtra «T274e D» mit Kranaufbau Motorsägen-Einsteigerklasse im Test Kuhn «Deltis 1302» mit Fokus auf einfache Bedienung Speed bei der Saat mit Unikat

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Management 42

Tagfahrlicht: Mach dich sichtbar!

Wissen 44

NIR-Sensor: Der Analyst

Plattform 46 48 50

EuroTier im Banne der Digitalisierung Mit viel Herzblut zum Sieg Smarte Landtechnik sucht die Praxis

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Passion 52

Wo das Schüttgut nur Kichererbsen sind

Sicherheit 54

Damit Holzen nicht zum Alptraum wird

SVLT 56 80 Jahre «Schweizer Landtechnik» 58 20 Jahre «Profis fahren besser» 58 SVLT-Kursleiter wird Vize-Weltmeister 60 Sektionsnachrichten 62 Kein Kopfnicker: SVLT-Vorstandsmitglied im Porträt 63 Kurse und Impressum

Titelbild: Für Forst- und Kommunalarbeiten gibt es speziell ausgestattete Landtechnik. Für den Einsatz dieser Geräte müssen besondere Regeln beachtet werden.

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In den Wintermonaten sind jeweils nicht wenige Landwirte in der Schweiz mit Arbeiten für Dritte beschäftigt, beispielsweise für die Gemeinden im Winterdienst oder für Korporationen bei der Holzernte. Für viele Betriebe sind solche Arbeiten ein wichtiges finanzielles Standbein, manche haben auch die eine oder andere Investition in ihren Maschinenpark speziell mit Blickrichtung solcher Engagements getätigt. Damit sich solche Arbeiten auch wirklich lohnen, gibt es jedoch einige Punkte zu beachten. Wer mit seinem grün eingelösten Traktor auf Gemeinde- oder Nebenstrassen im Winterdienst tätig sein möchte, braucht eine Ausnahmebewilligung der Gemeindeoder Kantonsbehörden. Eine solche wird in der Regel erteilt, wenn dafür keine gewerblichen Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Ist dies nicht der Fall, und ein Landwirt möchte solche Arbeiten trotzdem ausführen, führt kein Weg an einer gewerblichen Immatrikulation mit entsprechender Entrichtung der pauschalen Schwerverkehrsabgabe vorbei. Bei reinen Forstarbeiten für Dritte darf man hingegen mit grün eingelösten landwirtschaftlichen Fahrzeugen unterwegs sein, da die Forstwirtschaft der Landwirtschaft grundsätzlich gleichgestellt ist. Zu beachten gilt es hier aber, dass man seit letztem Jahr den Nachweis erbringen muss, dass man während mindestens zehn Tagen eine forstliche Ausbildung absolviert hat. Da es bekanntlich kaum eine Regel ohne Ausnahme gibt – was auch hier der Fall ist –, bekommt der SVLT zu diesen Themen regelmässige Anfragen, die unser technischer Dienst gerne beantwortet – für die Verbandsmitglieder notabene unentgeltlich. Ausgabe Nr. 11 erscheint am 15.11.2018

Bild: Ruedi Hunger

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Aktuelles

In Kürze Bucher Landtechnik übernimmt von Grunderco das Geschäft mit den Erntemaschinen der Marke «New Holland».

Frühbezug für Neuheiten

Pöttinger vermeldet für das Geschäftsjahr 2017/2018 einen Rekordumsatz von 354 Mio. Euro (+15 % gegenüber Vorjahr). John Deere und Wacker Neuson haben eine Kooperation in der Produktion und im Vertrieb von Mini- und Kompaktbaggern für asiatische Märkte unterzeichnet. Die «A»-Serie von Valtra ist ab sofort mit Continental-Reifen der Serien «Tractor70» und «Tractor85» erhältlich. Viktor Lemken, Mitglied der Geschäfts­ leitung und Mitinhaber von Lemken, feierte Ende September seinen 80. Geburtstag. Krone hat im Geschäftsjahr 2017/2018 einen Rekordumsatz von 1,5 Mrd. Euro erwirtschaftet, wovon 638 Mio. Euro (+9 %) auf die Sparte «Landtechnik» entfallen. Kuhn investiert in Saverne und Monswiller F insgesamt 43 Mio. Euro in neue Gebäude für die Logistik, Fertigung und Montage. Nun steht auch für die stufenlosen Traktoren­modelle von Case IH und Steyr das intelligente Anhängerbremssystem zur Verfügung. Es verhindert das gefährliche Schieben des Anhängers beim Bremsen. Seit 70 Jahren baut Lindner Traktoren und wird dieses Jubiläum am 27. Oktober mit einer Werksausstellung sowie einem Lindner-Treffen und einer gemeinsamen Traktor-Rundfahrt tüchtig feiern. Husqvarna hat einen Akku-Traggürtel entwickelt, mit dem bis zu drei Akku-Boxen mitgeführt werden können. Rauch baut eine neue Testhalle für Dünger­ streuer, die nach eigenen Angaben die modernste Europas sein wird. Humbaur hat seinen Dreiseitenkipper «HTK 19 t» weiterentwickelt und stattet ihn nun auch optional mit «Bordmatik» aus. Pöttinger lädt auch in diesem Jahr zur Herbstmesse an den Standort Birmenstorf AG ein und wird dort vom 19. bis 21. Oktober einen Querschnitt des kompletten Programms präsentieren. Das landwirtschaftliche Einkommen nahm 2017 in der Schweiz gegenüber dem Vorjahr um 5,6 % auf CHF 67 800.– im Schnitt je Betrieb zu. GKN Walterscheid hat einen Prüfkoffer entwickelt, mit dem sich der Verschleissgrad von Anhängekupplungen bestimmen lässt.

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Kuhn präsentierte in Monswiller F zum Start des Frühbezugs einige interessante Neuheiten für die kommende Saison. Speziell für den Einsatz an Zweiachs­ mähern und kompakten Traktoren hat Kuhn die Mähwerke der Serie «1021F-Compact» entwickelt, die es in zwei Arbeitsbreiten von 2,7 und 3,14 m gibt (kleines Bild). Ebenfalls ins Segment der Futterernte gehört der 7,7 bis 9,5 m breit arbeitende Bandschwader «Merge Maxx 950», der – letztes Jahr vorgestellt – nun in die Serienfertigung gegan­gen und demzufolge im Handel verfügbar ist. Bei der Press-Wickel-Kombination «i-Bio» kommen bei der Folienbindung neue, abklappbare Halterungen hinzu, die das Wechseln der Folienrollen erheblich erleichtern. Bei der Sämaschine «Sitera 3030» mit Isobus-Steuerung und «Seedflex»-­Scharschiene mit Doppelscheibenscharen zur exakten Ablage kann die allenfalls angebaute Kreiselegge nun mit wenigen Handgriffen getrennt werden. Bei der Einzelkorn­

sämaschine «Maxima 3» gibt es einen mechanischen oder aber den revolutionären elektrischen Antrieb. Neu gibt es die Maschine neben der hydraulisch teleskopier- und indexierbaren 6-reihigen «TI»-Variante auch in der Ausführung als «TI L» mit 8 Reihen. Die Futtermischwagen «Profile 2 L» sind neu serienmässig mit den «K-Nox»-Schnecken ausgerüstet. Diese wurden komplett in einem rostfreien und säureresistenten Chromstahl gefertigt und versprechen eine wesentlich höhere Lebensdauer Bei den Anhänge-Feldspritzen gibt es das Modell «Lexis» nebst der 3000-lVersion neu auch in einer 2400 l fassenden Variante und mit den DeichselAusführungen starr, mechanisch nachlaufgelenkt oder hydraulisch nachlaufgelenkt. Dank des «CCE»-Systems werden jederzeit eine homogene Spritzbrühe und ein sofortiger Spritzbeginn über die ganze Gestängebreite garantiert. Dieses «CCE»-System (circulation continue electrique) ist ein vollkontinuierliches Zirkulationssystem mit elektrisch geschalteten Einzeldüsen.

Leichter 6-Schar-Pflug Lemken hat die Pflugbaureihe «Juwel 7 M» um eine wirtschaftliche Variante mit sechs Scharen erweitert. Der Anbaupflug verfügt über ein hydraulisches «UniTurn»-Drehwerk mit mechanischer Neigungseinstellung. Die kurze Drehachse mit 120 mm Durchmesser soll laut dem Hersteller für eine präzise und sichere Wendung sorgen. Mit einem Rahmen­ durchmesser von 120 mm ist der 6-scharige «Juwel» ausgelegt für mittlere Traktoren von 100 bis 200 PS. Die Arbeitsbreite kann vierfach mechanisch oder in der Version «MV» stufenlos hydraulisch verstellt werden. Die Pflüge sind ab der Saison 2019 erhältlich.


Aktuelles

Neues Topmodell

Agco investiert Agco zelebrierte mit viel Prominenz den Spatenstich für die Werkserweiterung am Standort Feucht bei Nürnberg und erhob dabei die mittlerweile seit genau 100 Jahren bestehenden Fella-Werke in den Status eines Kompetenzzentrums von Agco für Futterernte-Technik. Neben Maschinen fürs Mähen, Zetten und Schwaden für die Marke «Fella» laufen dort bereits seit 2016 auch entsprechende Geräte in den Farben von Fendt und Massey Ferguson vom Band. Künftig sollen in Feucht noch mehr Maschinen in noch besserer Qualität und noch effizienter gebaut werden. Die Inbetriebnahme der neuen Infrastruktur ist für Sommer 2019 geplant. Auf dem Bild: Rob Smith (Senior Vice President Agco), Franz Josef Pschierer (bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Energie und Technologie), Peter-Josef Paffen (Vorsitzender der Geschäftsführung Agco/Fendt) und Uli Nickol (Geschäftsführer Agco Feucht).

Massey Ferguson ergänzt seine Teleskoplader mit einem neuen Flaggschiff in der Serie «TH». Mit 7,5 m Hubhöhe und 4,3 t Hubkraft dringt der «TH.8043» in neue Dimensionen vor und richtet sich damit nach den Bedürfnissen landwirtschaftlicher Grossbetriebe, Getreidehändler, Biogasanlagenbetreiber sowie auch nichtlandwirtschaftlicher Industriezweige, wie beispielsweise der Recycling- und Abfallwirtschaft. Die Maschine kann mit einer 3500 l fassenden Schaufel ausgestattet werden, die von dem neu gestalteten Auslegerarm und Auslegerkopf mit Z-Kinematik in einem grösseren Auskippwinkel geleert werden kann. Verstärkte Achsen und Scheibenbremsen sind für höchste Belastungen ausgelegt. Das LS-Hydrauliksystem leistet bis zu 190 l/ min. Verbaut wird ein 130-PS-Motor mit 4,3 l Hubraum, für den Antrieb sorgt ein hydrostatisches Getriebe.

Neuer Standort – neue Kooperation Lindner hat im französischen Blotzheim für 2 Mio. Euro einen Neubau erstellt und dort ein Vertriebs- und Schulungszentrum in Betrieb genommen, von wo aus der österreichische Traktorenhersteller die Märkte in Frankreich und in der Westschweiz sowie auch den Südwesten von Deutschland bearbeiten will. Mit dem französischen Familien­ unternehmen Noremat, einem Hersteller von Kommunalgeräten wie Mulcher oder Auslegemäher, arbeitet Lindner zudem seit kurzem zusammen. So werden in erster Linie «Lintrac»-Modelle schon im Werk speziell nach den Wünschen von Noremat als Trägerfahrzeuge konzipiert und dann später von den Franzosen noch weiter angepasst. Diese Traktoren sind dann optimal auf den späteren Kommunaleinsatz mit den entsprechenden Noremat-Geräten abgestimmt.

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Aktuelles

Unterstützung aus der Ferne Mit «SmartService 4.0» nutzt auch Landmaschinen-Hersteller Amazone die heutigen Möglichkeiten digitaler Technologien wie den Einsatz von VR- (virtual reality) oder AR-Technologien (augmented reality), um für den Endkunden und den Kundendienst die Lern-, Trainings- und Reparaturprozesse im Bereich des technischen Kundendienstes weiter auszubauen und um die Servicetechniker bei Wartungs- und Reparaturarbeiten zu unterstützen. Gleichzeitig soll dadurch die Wartung komplexer Maschinen vereinfacht und mögliche Fehlerquellen minimiert werden.

Schneiden und Absaugen zugleich Der holländische Generalimporteur von McConnel prä­ sentiert an der Messe «GaLaBau» eine innovative Kombination des Heckenschneiders «RM1250 Pro» mit einem zu­ sätzlichen Häcksler. Mit dieser Kombination wird das geschnittene Pflanzenmaterial unmittelbar zerkleinert und über ein optional verfügbares grosses Absaugrohr mit Ventilator in einen Auffangcontainer geleitet. Der zusätzliche Häcksler soll die Leistung des Heckenschneiders verbessern: Ein Sichel­ mäher mit vier Messern und einer Arbeitsbreite von 1,25 m schneidet Pflanzenmaterial bis zu 25 mm Durchmesser. Das Schnittgut wird unmittelbar durch den neuen Häcksler zerkleinert und auf Wunsch über ein Absaugrohr und einen Ventilator verstopfungsfrei in einen 1,6 Kubikmeter fassenden Auffangbehälter mit einer Entladungshöhe von 2,2 m geleitet.

Knick- und Allrad-Steuerung Der Prototyp des Tele-Radladers «3248T» von Thaler wurde an der Messe «GaLaBau» in Nürnberg mit einer Innovationsmedaille ausgezeichnet. Die Maschine basiert auf einer Idee von Hans-Rudolf Zwahlen, der mit seiner Firma Seelandtechnik in Münchenwiler BE im Jahre 2004 den Import des deutschen Herstellers übernommen hatte. Der mit der «SPS-Steuerung («Swiss Power Steering») ausgestattete Lader verfügt über eine Kombination von Allrad- und Knicklenkung, wodurch sich eine gute Wendigkeit mit einem Innen­radius von nur 66 cm ergibt bei gleichzeitig guten Standeigenschaften. Zudem lassen sich beim Radlader fünf Lenkungsarten auch situationsbedingt separat per Knopfdruck einschalten.

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Kramer feierte

Anfang September feierten die Kramer-Werke das 10-Jahr-Jubiläum des Standorts in Pfullendorf D, wo das Unternehmen unlängst ein neues Gebäude mit vier weiteren Werkstätten und drei Schulungsräumen für die Weiterbildung – speziell auch für Trainings mit dem elektrischen Radlader – in Betrieb genommen hat. Für landwirtschaftliche Einsätze produzierte Kramer in Pfullendorf erst Maschinen für Claas und trat dann später mit einer eigenen Linie in diesen Markt ein. Im letzten Jahr hat Kramer eine Kooperation mit John Deere unterzeichnet, was vorerst im Vertrieb – auch in der Schweiz – zu gewissen Veränderungen führen wird.


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1713 ST. ANTONI, GABAG Landmaschinen AG 1797 MÜNCHENWILER, M.R. Tech GmbH 2575 HAGNECK, Dubler Agrar Service 3088 RÜEGGISBERG, Ramseyer Landtechnik AG 3123 BELP, Stucki Landtechnik AG 3148 LANZENHÄUSERN, Staudenmann AG 3179 KRIECHENWIL, Hämmerli AgroTech AG 3232 INS, GVS Agrar Ins AG 3324 HINDELBANK, Käser Agrotechnik AG 3365 GRASSWIL, LMG Landmaschinen AG 3368 BLEIENBACH, Schär Landtechnik AG 3421 LYSSACH, Mathys Landtechnik GmbH 3433 SCHWANDEN I. E., Siegenthaler Toni AG 3647 REUTIGEN, Burger Reutigen AG 3665 WATTENWIL, Wenger Paul Landmaschinen 4147 ANGENSTEIN/AESCH, Brunner Daniel 4434 HÖLSTEIN, Gysin Werner 4624 HÄRKINGEN, Studer & Krähenbühl AG 5054 KIRCHLEERAU, Roos Peter AG 5074 EIKEN, Schweizer Eiken AG 5078 EFFINGEN, Jürg Müller AG 5324 FULL-REUENTHAL, Heinz Kämpf Landmaschinen AG 5502 HUNZENSCHWIL, Odermatt Landmaschinen AG 5634 MERENSCHWAND, Bucher Agrotechnik AG 6016 HELLBÜHL, Amrhyn Gustav AG 6026 RAIN, Burkart Landmaschinen GmbH 6170 SCHÜPFHEIM, Zihlmann Maschinen + Geräte AG 6210 SURSEE, Paul Furrer AG 6221 RICKENBACH, Sebastian Müller AG 6260 REIDEN, A. Leiser AG

6289 HÄMIKON, Bucher Agro-Technik AG 6314 UNTERÄGERI, Merz Karl 6340 BAAR, Wismer Landtechnik 6418 ROTHENTHURM, Moser Martin 7205 ZIZERS, Kohler Landmaschinen AG 8105 WATT, Benninger Landmaschinen AG 8154 OBERGLATT, Egli Landmaschinen AG 8197 RAFZ, Matzinger René 8214 GÄCHLINGEN, GVS Agrar AG 8308 MESIKON-ILLNAU, Gujer Landmaschinen AG 8344 BÄRETSWIL, Emil Manser AG 8374 OBERWANGEN, Technikcenter Grueb AG 8476 UNTERSTAMMHEIM, Brack Landtechnik AG 8489 SCHALCHEN, F. Keller Technik AG 8505 DETTIGHOFEN, Roth H. + E. AG 8566 LIPPOLDSWILEN, Mühlethaler Technik AG 8587 OBERAACH, Jakob Hofer AG 8600 DÜBENDORF, Emil Manser AG 8618 OETWIL AM SEE, Rüegsegger AG 8834 SCHINDELLEGI, Schuler AG 8854 GALGENEN, T. Diethelm Landtechnik AG 8867 NIEDERURNEN, Pfeiffer Landmaschinen AG 8934 KNONAU, Hausheer & Sidler AG 9249 ALGETSHAUSEN, Traber Landmaschinenbetrieb AG 9300 WITTENBACH, Maschinencenter Wittenbach AG 9445 REBSTEIN, Maschinencenter Rebstein AG 9475 SEVELEN, Maschinencenter Sevelen AG 9494 SCHAAN, Wohlwend Damian Anstalt 9548 MATZINGEN, Schneider Landmaschinen AG 9615 DIETFURT, Franz Bachmann AG

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Aktuelles

Berner wird Europameister

Der Landmaschinenmechaniker Simon Rüedi aus Niederösch wurde an den Berufseuropameisterschaften in Budapest mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Zuvor musste er sich in der ungari-

schen Hauptstadt Budapest drei Tage lange behaupten, bekam er doch fünf Praxisaufgaben vorgesetzt, bei denen Diagnose-, Einstellungs- und Reparaturarbeiten, ähnlich wie bei der Lehrabschlussprüfung, zu erkennen und auszuführen waren. Der Arbeitgeberverband AM Suisse und sein Arbeitgeber Studer AG Lyssach hatten zuvor ein intensives Vorbereitungsprogramm auf die Beine gestellt, um Rüedi die Möglichkeit zu geben, sich seriös auf die grosse Herausforderung in Budapest vorbereiten zu können.

SMSWettbewerb Jeden Monat verlost die Schweizer Landtechnik in Partnerschaft mit einem Landmaschinen-Händler ein attraktives Traktoren-Modell.

Steyr mit Frontkamera Mit dem Kamerasystem des Partnerunternehmens Merka-Lang bringt Steyr eine in Deutschland TÜV-geprüfte Lösung auf den Markt, um trotz der Sichtfeld­ einschränkungen bei grossen Vorbau­ massen sicher unterwegs sein zu können. Überschreitet beispielsweise ein Mäh­ ausleger im Fronthubwerk das Vorbaumass von 3,5 m, wird dank der Kamera dem Fahrer auch bei unübersichtlichen Ausfahrten, Kreuzungen und Einmündungen eine genügende Sicht geboten, so dass er die Verkehrssituation richtig einschätzen kann. Das Kamerasystem kann ab der Bau­reihe «Profi» bereits ab Werk fest an der Traktorfront montiert werden, ist in Deutschland (noch nicht aber in der Schweiz) für den Ganzjahreseinsatz freige­ geben und ermöglicht so ein umrüstfreies und sicheres Fahren – egal ob mit oder ohne Anbaugerät. Das Querkamera-Monitorsystem kann auch in Kombination mit einem Steyr-Kommunalrahmen und -Frontlader genutzt werden.

In dieser Ausgabe ist es ein Modell des Deutz-Fahr «Agrotron 7250 TTV» von Universal Hobbies im Massstab 1:32.

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Erneuert Der Lely «Vector» sei jetzt noch nachhaltiger geworden, heisst es bei Lely. So kommt nun beispielsweise Edelstahl für den Mischbehälter und die Förderschnecke zum Einsatz. Zudem ist die Stossstange galvanisiert und umgestaltet, was mehr Sicherheit und ein geringeres Schadensrisiko bedeutet. Die Konstrukteure von Lely haben die Maschine so gestaltet, dass die Wartung einfacher und schneller verläuft, wobei die Zugänglichkeit des Antriebs und der elektrischen Komponenten erheblich verbessert wurde. Dank einer besseren Verteilung der Messer und der konstanten Drehge8

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schwindigkeit werden die Rationen jetzt konsequent gemischt und ausgewogen zusammengestellt. Dies fördert die Futtereinnahme und macht es für die Herde schwieriger, Futter selektiv aufzunehmen. Weiter wurde ein Magnet angebracht, um Metallteile aus dem Futter zu entfernen.

Schreiben Sie ein SMS (1 Fr.) mit SVLT Name Adresse an die Nummer 880 und gewinnen Sie mit etwas Glück dieses Modell des Deutz-Fahr «Agrotron 7250 TTV» von Universal Hobbies. Der glückliche Gewinner des Modells eines Claas «Xerion 5000», das in der September-­ Ausgabe zur Verlosung ausgeschrieben wurde, heisst Louis Vulliemin und kommt aus 1405 Pomy.


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Markt | Interview

«Mehr Personal bedeutet auch mehr Kopfzerbrechen» Der Betrieb Reiff in Troisvierges (Luxemburg) gehört zu den grössten Lohnunternehmen Europas. Geschäftsführer Jeff Reiff erklärt im Interview, warum ein schnelles Betriebs­ wachstum eine Schwäche sein kann und warum er lange Zeit nichts von der automatischen Spurführung hielt. Romain Fonk*

Schweizer Landtechnik: Jeff Reiff, Sie führen einen 430 ha grossen Land­ wirtschafts- und Lohnbetrieb mit über 60 Mitarbeitern. Welches sind für Sie die grössten Herausforderun­ gen in der Organisation? Jeff Reiff: Unsere Stärke ist sicher, dass wir breit aufgestellt sind und nicht nur auf ein einziges Pferd setzen. Läuft es in einem Bereich schlechter, helfen die an­ deren Tätigkeiten, den Verdienstausfall zu kompensieren. In einem grossen Betrieb ist es natürlich vorteilhaft, dass man die Aufgaben und Verantwortungen auf mehrere Leute verteilen kann. In kleine­ ren Betrieben hängt oft alles von Einzel­ personen ab. Der Druck, der auf diesen Personen lastet, ist extrem hoch und ein Ausfall kann für diese Betriebe schlimme Folgen haben. Zudem bin ich der Mei­ nung, dass es auch in der Landwirtschaft möglich sein muss, im Sommer Ferien zu machen, sowohl für den Betriebsleiter als auch für die Mitarbeiter. In einem grösse­ ren Betrieb scheint mir dies wesentlich einfacher als in einem kleinen. Mehr Per­ sonal bedeutet aber auch mehr Kopf­ zerbrechen bei der Mitarbeiterführung.

ges angestaut. Wir haben aber dieses Defi­zit erkannt und verstärken nun auch konsequent den administrativen Bereich. Welches waren die grössten Meilen­ steine in Ihrer Betriebsgeschichte? Unser Betrieb besteht seit 1953, jenem Jahr, in dem meine Grosseltern geheiratet haben. Wir profitieren heute stark davon, dass während zweier Generationen das Betriebswachstum immer an erster Stelle stand und beinahe jede Möglichkeit zum Landkauf genutzt wurde. Heute wäre der

Landkauf in diesem Masse nicht mehr möglich. Das vorhandene Eigenland gibt uns aber heute die Sicherheit, die wir brauchen, um grosse Investitionen im Be­ trieb tätigen zu können. Die Rede ist also hier nicht von einem grossen «Meilen­ stein», der von heute auf morgen alles verändert hat. Es war der unermüdliche Einsatz für den Betrieb, der über zwei Ge­ nerationen nicht abgerissen ist und von dem wir heute stark profitieren. Als Mei­ lenstein kann man wohl eher die Umsied­ lung des Betriebs auf den heutigen Stand­

Wie meinen Sie das konkret? Aufgrund unseres schnellen Wachstums beschäftigen wir uns auch noch nicht so lange mit dem Thema «Mitarbeiterfüh­ rung». Wir lernen täglich hinzu. Über­ haupt kann man das schnelle Wachstum auch als Schwäche sehen. Die Arbeit ist in recht kurzer Zeit sehr viel mehr gewor­ den. Wir haben immer mehr Maschinen angeschafft und Personal eingestellt. Die Struktur im Büro ist aber lange Zeit nicht mitgewachsen. Dadurch hatte sich Eini­ *Romain Fonk ist Geschäftsführer von Lohnunternehmen Schweiz und führt selber ein Lohnunternehmen in Burg-Reuland (B).

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«Das schnelle Wachstum des Betriebes stellte uns vor grosse Herausforderungen. Besonders die Mitarbeiterführung ist oft keine leichte Aufgabe», sagt Jeff Reiff. Er ist Geschäftsführer eines der grössten Lohnunternehmen in Europa. Bilder: K. Maraite


Interview | Markt

Betriebsspiegel

Für Jeff Reiff war die Aussiedlung des Betriebs auf den neuen Standort in Troisvierges ein Meilenstein, wie er im Interview mit der «Schweizer Landtechnik» erklärt.

ort in Troisvierges bezeichnen. Im Jahr 2008 haben wir mit den Bauarbeiten be­ gonnen. Die neue Infrastruktur im Indus­ triegebiet bietet dem Betrieb ganz neue Entfaltungsmöglichkeiten. Durch den neu­ en Standort haben wir uns stark entwi­ ckelt und neue Betriebszweige aufgebaut. Welche Betriebszweige sind das? Der Betrieb ist mittlerweile breit aufge­ stellt. Vieles war nicht von langer Hand geplant und ist eher zufällig entstanden. Für den Bau unseres neuen Standortes haben wir uns zum Beispiel die nötigen Baumaschinen selbst angeschafft. Wir wollten möglichst viele Arbeiten selbst ausführen können. Später ist daraus eine kleine Baufirma mit fünf Mitarbeitern entstanden. Weil die Nachfrage nach Werkstattleistungen bei unseren Kunden immer grösser wurde, haben wir uns 2014 zum Bau einer gewerblichen Werk­ statt entschieden. Sie reparieren und verkaufen auch Gebrauchtmaschinen? Seit dem 1. Januar 2015 sind wir Service-­ Partner von Fendt und übernehmen War­ tungen und Reparaturen für viele Kunden aus dem Norden Luxemburgs. Auch ver­ kaufen wir über die Werkstatt jährlich zahlreiche, wenig gebrauchte Gebraucht­ traktoren und Maschinen aus dem Lohn­ betrieb. Als weitere Standbeine haben wir noch ein Getreidelager und eine Pho­ tovoltaikanlage. Auch die Einnahmen aus unserem Onlineshop und den Betriebs­ besichtigungen nehmen einen immer grösseren Stellenwert ein. Die Mitarbeiterzahl in Ihrem Betrieb hat sich in den letzten Jahren enorm

entwickelt. Wie sieht das Verhältnis Festangestellte zu Aushilfen bei Ihnen aus? In der Tat hat sich die Beschäftigungszahl in den letzten elf Jahren stark entwickelt. Im Jahre 2007 haben wir überhaupt erst die erste Fremdarbeitskraft im Betrieb eingestellt. Vorher haben wir alles mit Familien­arbeitskräften und Aushilfen er­ ledigt. In den Folgejahren kamen dann ständig neue Leute hinzu, so dass heute mehr als 60 feste Mitarbeiter im Betrieb beschäftigt sind. In unserem Betrieb ver­ suchen wir, so viel wie möglich mit festangestelltem Personal zu arbeiten. Wieso? Wir sind der Meinung, dass die Technik heute so komplex ist, dass nur Leute, die sich ganzjährig damit beschäftigen, diese auch vollumfänglich nutzen können. Die Schwierigkeit für uns ist es natürlich, die Mitarbeiter ganzjährig beschäftigen zu können. Durch unsere vielseitige Ausrich­ tung gelingt uns dies aber in den letzten Jahren recht gut. Trotzdem werden wir auch zukünftig immer noch auf die Mit­ arbeit von Aushilfen angewiesen sein. Ich bin froh, dass wir im Bedarfsfall auf eine grosse Zahl an langjährigen Aushilfen zu­ rückgreifen können. Neue Aushilfen zu finden, wird jedoch immer schwieriger, da immer weniger Leute in der Landwirt­ schaft aufwachsen. Sie gelten als innovativer Betrieb und bieten ein breites Spektrum an Maschinen und Verfahren an. Wie gehen Sie bei der Technik-Beschaffung vor? Durch die Aussagen unserer Fahrer und Kunden spüren wir exakt, wo Investiti­ onsbedarf oder Potenzial besteht. Wir in­

Das Familienunternehmen J-Reiff.lu aus Troisvierges, Luxemburg, wurde 1953 gegründet und wird heute von Jeff Reiff in der dritten Generation geführt. Der Einsatzradius erstreckt sich über knapp 100 km rund um den Standort in Trois­ vierges in den Ländern Deutschland, Belgien und Luxemburg. Das Lohnunter­ nehmen zählt mehr als 1700 gelistete Kunden, davon rund 800 regelmässige. Unterteilt ist das Lohnunternehmen in die sieben Standbeine: Landwirtschaft, Lohnunternehmen, Landmaschinenwerk­ statt, Getreidelager, Bauunternehmen, PV-Anlage sowie Onlineshop und Be­ triebsbesichtigungen. Zum Betrieb gehören 430 ha landwirt­ schaftlich genutzte Fläche mit extensi­ vem Dauergrünland (15 ha), Mais (10 bis 20 ha); Kartoffeln (30 bis 45 ha); Rüben (20 bis 25 ha), Raps (50 ha), Getreide (225 bis 250 ha) und 50 ha Blühstreifen. Zudem werden 80 ha Wald bewirtschaf­ tet. Weitere Eckdaten des Lohnbetriebes sind: • Maschinenpark: 50 Traktoren, 16 La­ dewagen, 8 Häcksler, 8 Mähdrescher, rund 230 Anbaugeräte • Getreidelager mit 12 000 Tonnen Lagerkapazität (2 × 200 t Annahme­ leistung) • Werkstatt mit 13 festen Mitarbeitern, darunter spezialisierte Fachkräfte für Karosseriearbeiten und Lackierung, Reifenmontage, Zerspanung und Schlosserei. Ständiges Angebot an jungen Gebrauchttraktoren. • Bauunternehmen mit 5 festen Mit­ arbeitern spezialisiert auf Tiefbau­ arbeiten. Gute Ergänzung zu landwirt­ schaftlichen Arbeiten. • Photovoltaikanlage auf den Hallen­ dächern mit einer Leistung von 1 MW • Onlineshop zum Verkauf von Fan­ artikeln, Modellen, Werkzeug usw. • Der Betrieb empfängt jährlich rund 300 Besuchergruppen. Internet: www.j-reiff.lu

formieren uns dann über verschiedene Kanäle, welche Geräte am besten zu uns passen könnten. Anschliessend werden bei verschiedenen Herstellern oder Händ­ lern Angebote angefordert und idealer­ weise Maschinen Probe gefahren. Auf­ grund unserer langjährigen Erfahrung wissen wir meist recht schnell, was wir wollen. Entscheidend ist immer die Tech­ nik. Der Preis ist zweitrangig. Wenn die Technik einer Maschine nicht für unsere Einsätze passt, dann nützt es auch nichts, wenn die Maschine billig ist. 10 2018 Schweizer Landtechnik

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Markt | Interview

haupten, dass der Datentransfer zuverlässig ist und sowohl unsere Fahrer als auch die Kunden die Vorteile des Systems zu schätzen wissen. Es wird in der Zukunft eine grosse Herausforderung sein, mit der weiteren Digitalisierung Schritt zu halten.

Jeff Reiff bei der Arbeit in seinem Büro. Gemeinsam mit seinem Cousin Philippe übernimmt er die Disposition der Mitarbeiter und der Maschinen des Betriebs.

Mieten Sie auch Maschinen? Wenn wir uns bei einer Maschine unsicher sind, versuchen wir sie erst zu mieten oder einen Mietkauf abzuschliessen. So kann ausführlich getestet werden und das Risiko bleibt überschaubar. Funktioniert die Maschine nicht nach unseren Vorstellungen, geben wir sie dem Lieferanten zurück. Die Themen «Smart Farming» und «Digitalisierung» sind wichtige Schlag­worte der letzten Jahre. Welche Rolle spielen diese Themen für Ihren Betrieb? Ich muss zugeben, dass ich lange Zeit von Ausrüstungen am Traktor, wie dem Vorgewendemanagement oder der automatischen Spurführung, nichts gehalten habe. Vor ein paar Jahren dachte ich noch, ein guter Fahrer braucht diese Systeme nicht. Man hat mich aber mittlerweile eines Besseren belehrt. Wir kaufen heute fast keine Maschine mehr ohne automatische Spurführung oder automatische Sektionsabschaltung. Richtig angewandt, sind die Vorteile dieser Features gewaltig. Die Arbeit wird dadurch präziser, schneller, kostengünstiger, umweltschonender, angenehmer für den Fahrer und so weiter. Wer die Vorteile dieser Systeme kennt, wird sie nie mehr missen wollen. Der Anwender braucht jedoch auch das nötige Know-how, um diese Systeme bedienen zu können. Wir stellen jedoch fest, dass sich diese Technik langsam familiarisiert und die Bedienung immer intuitiver wird. 12

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Und in der Administration, wie läuft es dort? Was die Administration betrifft, verabschieden wir uns immer mehr von schriftlichen Aufträgen und Rapporten. Für die Disposition und die Abrechnung nutzen wir eine eigene Software. Unsere Mit­ arbeiter verfügen über einen Tablet-PC, über den sie die Arbeit dokumentieren können. Vom Büro aus senden wir ihnen die Aufträge zu und sie rapportieren in Echtzeit. Zudem können in einem Auftrag auch Schläge hinterlegt werden, was es den Fahrern ermöglicht, sich zu den Schlägen navigieren zu lassen. Wir arbeiten seit mehreren Jahren an dieser Softwarelösung und entwickeln diese ständig weiter. Mittlerweile können wir jedoch be-

Wie sehen Sie die Zukunft für Ihren Betrieb und welches sind Ihre weiteren Ziele? Der Blick in die Glaskugel ist schwierig. Ich sehe der Zukunft jedoch optimistisch entgegen. Mein Ziel ist es, den Betrieb vorerst in der aktuellen Grösse zu behalten. Nach einer extrem schnellen Wachstumsphase müssen wir jetzt erst einmal das Tempo rausnehmen und das Erreichte absichern. Vor allen Dingen möchten wir uns zukünftig verstärkt um attraktive Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiter bemühen. Das Ziel ist, dass unsere Jungs, die meist im jungen Alter zu uns kommen, dem Betrieb auch nach dem Hausbau oder der Familiengründung langfristig erhalten bleiben. Mittelfristig streben wir auch den Ausbau unseres Betriebs­ geländes an. Planen Sie den Bau einer neue Halle? Der Platz in unseren Maschinenhallen ist knapp geworden. Wir schaffen es aktuell nicht mehr, alle Maschinen unter Dach zu bringen. Durch den Bau einer neuen Halle, auf zwei Etagen, möchten wir auch der Traktorensammlung meines Vaters den Raum geben, den diese verdient. Das Untergeschoss soll zum Oldtimermuseum ausgebaut werden, während die erste Etage als normale Betriebshalle genutzt werden soll.

Die Disposition der Arbeiten, der Versand der Arbeitsaufträge und die Rapportierung der Arbeiten geschieht fast nur noch auf digitalem Weg. Hier erläutert Jeff Reiff dem Fahrer gerade einen Auftrag auf dem Tablet-PC des Mitarbeiters.


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Die Stückholzfeuerungen der Generation XV sind nach EN3035 : 2012 geprüft und haben die höchste Kesselklasse 5 erreicht. Regelung Lambdacontrol 3 (LC3) Sämtliche Kessel sind mit der Regelung LC3 ausgerüstet. Die Steuerung beinhaltet eine hochwertige 5“ Echtglas Touch-Bedienoberfläche und moderne Regeltechnik. Mehrere witterungsgeführte Heizkreise können reguliert werden und die Anbindung an das Internet erlaubt eine Überwachung der Heizung via Tablet, Smartphone oder PC. Mehr Unabhängigkeit für den Betreiber Optional können alle Kessel mit automatischer Wärmetauscherreinigung und Zündung geliefert werden. Damit verringert sich der Reinigungsaufwand und der Kunde gewinnt an Unabhängigkeit. Weltweit einzigartig; auch der Meterspälten-Kessel wird mit einer automatischen Zündung und Reinigung angeboten. Der erste Novatronic XV ist seit Herbst 2016 in Betrieb. Marcel Tröhler ist begeistert. «Durch die automatische Zündung und Reinigung bin ich sehr flexibel.»

1.1 Halle 1.1 | Stand AG id hm Sc s energy solution rgy.ch www.schmid-ene

Marcel Tröhler würde sich wieder für Schmid entscheiden.

Die Schmid energy solutions hat nicht nur Neuigkeiten aus dem Produktebereich. Auch organisatorisch hat sich das Unternehmen neu aufgestellt. Aus Rieben wird Schmid Das aktuelle Marktumfeld im Bereich der Holzenergie ist geprägt durch tiefe Energiepreise und hohe gesetzliche Anforderungen. Vor diesem Hintergrund haben sich die Schmid AG und die Rieben Heizanlagen AG entschlossen, die künftigen Herausforderungen gemeinsam anzugehen.

Schmid AG | energy solution Postfach | CH-8360 Eschlikon Telefon 071 983 73 73 | Fax 071 973 73 70

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Niklaus Rieben, Rieben Heizanlagen AG und Philipp Lüscher, Schmid AG, energy solutions.

Die Schmid AG übernimmt das Kerngeschäft und den Grossteil der Beschäftigten der Firma Rieben. Weitere Informationen auf www.schmid-energy.ch


Markt | Neuheiten

Krone platziert neuen Platzhirsch Mit dem «Big X 1180» bringt Krone ein neues Flaggschiff seiner Feldhäcksler auf den Markt. Neben der reinen Leistung möchte der deutsche Hersteller aber auch vermehrt mit optimaler Häckselqualität überzeugen. Roman Engeler Die reine Leistung, gemessen in Pferdestärken oder in Durchsatz pro Stunde, ist die eine Komponente effizienter Häckseltechnik, andere – und fast wichtigere – Faktoren sind die Kosten pro Dezitonne Trockensubstanz oder das Bereitstellen einer tiergerechten Futterqualität. Krone ist bestrebt, all diese Faktoren in die weitere Entwicklung seiner Feldhäcksler einfliessen zu lassen. Mit dem neuen Flaggschiff, dem «Big X 1180», setzt der deutsche Hersteller vorerst äusserlich einmal einen Meilenstein in Sachen Leistung, kann aber auch im Innern hinsichtlich Häckselqualität mit Neuheiten aufwarten.

1156 PS Der «Big X 1180» wird von einem V12-Motor von Liebherr mit 24,24 Litern Hubraum angetrieben. Dieses in der Schweiz hergestellte Aggregat leistet bis zu 1156 PS und erfüllt die Abgasstufe 5 nur mit SCR-Technik und entsprechender Zugabe von AdBlue, aber ohne Dieseloxidationskatalysator und Partikelfilter. Der Motor mit Wartungsintervall von 1000 Stunden ist quer eingebaut, so dass der Antrieb der Komponenten über ein 8-rilliges Powerband direkt und ohne Umlenkung erfolgen kann. Durchsätze von bis zu 400 t pro Stunde, also mehr als 100 kg pro Sekunde, sollen mit dieser Maschine möglich sein.

Die Maschine basiert auf dem Grundrahmen bisheriger Modelle («Big X 680», «780» und «880»), auch am Grundkonzept des Gutflusses, angefangen beim 800 mm breiten Einzugskanal über die

Video zum Krone «Big X 1180» Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-­ Kanal «Schweizer Landtechnik».

Mit dem «Big X 1180» setzt Krone einen neuen Massstab bezüglich Leistung bei Feldhäckslern. Bilder: R. Engeler, zvg

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Neuheiten | Markt

«XCollect»

Neues gibt es auch bei den Mais­vor­ sätzen: So hat Krone in Ergänzung zur bestehenden Baureihe «EasyCollect» eine weitere reihenunabhängige Palette mit der Bezeichnung «XCollect» für 8 (6 m), 10 (7,50 m) und 12 Reihen (9 m) entwickelt. Der Antriebsstrang für das Schneiden und Fördern ist im Gegensatz zu den «EasyCollect»-Modellen ge­ trennt. Geschnitten wird mit rotierenden Sichelscheiben, was zu einer besseren Auffaserung und letztlich zur beschleu­ nigten Verrottung der Stoppeln führen soll. Die Scheiben sind einzeln mit Sternratsch-Kupplungen gesichert, die Drehzahl wird paarweise überwacht und im Terminal angezeigt. Die Maisvorsätze sind dreiteilig aufge­ baut und lassen sich klappen, so dass Transportbreiten von 3,00 bis 3,29 m resultieren. Optional ist ein vollintegrier­ tes hydraulisch absenkbares Transport­ fahrwerk verfügbar. Dadurch wird die Vorderachse der doch bis zu 22 t schwe­ ren Häcksler entlastet. Zudem erleichtert sich das Zulassungsprozedere für den Strassenverkehr.

sechs Vorpresswalzen und das Schnitt­ längengetriebe bis hin zur Wurfweiten­ verstellung, wurde festgehalten.

Häckselqualität optimieren Die Schnittlänge des Häckselguts soll stets vom jeweiligen Einsatzbereich abhängen. Je stärker eine Futterration mit strukturgeben­ den Komponenten zusammengesetzt ist, desto kürzer kann gehäckselt werden – und umgekehrt. Dafür gibt es am Markt ver­ schiedene Häckseltrommeln, die mit mehr oder weniger Messern bestückt sind. Bereits seit geraumer Zeit verbaut Krone das System «VariLoc», dank dem mit weni­ gen Werkzeuggriffen die Drehzahl an der gleichen Trommel zwischen 1250 und 800 U/min gewechselt werden kann. Eine Vergrösserung des Schnittlängenbereichs um über 50 % ist so möglich, ohne an der Trommel selbst etwas verändern zu müs­ sen. Zusammen mit dem neuen Klopfsen­ sor, über den die Gegenschneide der Häck­

Die neuen Corn-Conditioner weisen ein um 5° angewinkeltes Profil bei der Verzahnung auf.

seltrommel automatisch von der Kabine aus eingestellt werden kann, sollen die KroneHäcksler jederzeit die perfekte Häcksel­ qualität liefern können. Die Emsländer ha­ ben dafür den Slogan «OptiMaize» kreiert und wollen so untermauern, dass sie den wahren Endkunden, nämlich das Tier, im Fokus haben.

Innovative Cracker Das optimale Maximum möchte Krone auch mit dem neuen Corn-Conditioner mit der sinnigen Bezeichnung «OptiMaxx» erreichen. Diesen von Krone selbst gebau­ ten Prozessor gibt es in Durchmessern von 250 oder 305 mm, Letzterer dann mit ei­ ner um 22 % höheren Umfangsgeschwin­ digkeit. Weiter kann zwischen je zwei Va­ rianten bezüglich Anzahl der Zähne (je nach gewünschten Schnittlängen) gewählt werden. Das Zahnprofil der Walzen ist um 5° an­ gewinkelt, was einen besonderen Scher­ effekt sowie eine bessere Aufbereitung in Quer- und Längsrichtung geben soll. Die Drehzahl-Differenz der beiden Walzen liegt bei 30  %, kann aber mit einem Wechsel der Riemenscheibe (Option) auf 40 oder 50 % erhöht werden. Das Wal­ zenlager wird übrigens mit einem Tempe­ ratursensor permanent überwacht.

Weiter bietet nun auch Krone eine Über­ ladeautomatik mit vollautomatischer Steuerung des Auswurfbogens mittels 3D-Farbkamera an – vorerst bei seitlicher Befüllung, künftig auch beim Anhäckseln nach hinten (diese Funktion befindet sich derzeit in der Erprobung und wird zu ei­ nem späteren Zeitpunkt – auch als Nach­ rüstlösung – verfügbar sein). Der Fahrer kann mit dieser Automatik verschiedene Füllstrategien einstellen. Weiter können auch Befüllgrad und Auftreffpunkt des Ernteguts auf den Wagen programmiert werden.

Fazit Krone unterstreicht mit dem «Big X 1180» seine Kompetenz als Häcksler-Her­ steller im hohen Leistungssegment und setzt damit einen neuen Massstab. Für das neue Modell sieht man bei Krone Marktpotenziale vor allem in Nordameri­ ka und Deutschland. Aber auch in Frank­ reich und Italien ortet man eine gewisse Nachfrage.

Neuer NIR-Sensor Auch das neuste Häckslermodell von Kro­ ne kann auf Wunsch mit einer Liftkabine geordert werden. Ein Hubtisch kann da­ bei das Fahrerhaus zur besseren Übersicht um bis zu 70 cm anheben. Beim italienischen Partner Dinamica Ge­ nerale hat Krone einen neuen NIR-Sensor besorgt, mit dem zusätzlich zum Feuchteund TS-Gehalt auch Inhaltsstoffe des Häckselguts in Echtzeit erfasst werden können.

Dank einer kamerabasierten 3D-Bildanalyse kann jedes Abfuhrfahrzeug im Parallelbetrieb seitlich automatisch beladen werden.

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Markt | Neuheiten

Für alle Fälle? Mit dem zunehmenden Anbau von Soja werden auch «Draper»-Schneidwerke zu einem Thema in Europa. Claas und John Deere haben heuer neue Modelle präsentiert. Roman Engeler

Claas lanciert die Baureihe «Convio Flex», «Draper»-Schneidwerke mit flexiblem Messer­ balken. Bilder: zvg

den starren Modus gewechselt werden. Beispielsweise im Getreide, wo normalerweise der starre Modus vorteilhafter ist, aber speziell bei Lagerstellen ein flexibler Messerbalken gefragt sein kann.

Optionen für Rapsernte Ein bekannter Schwachpunkt der «Draper» ist die oftmals schlechtere Eignung für den Rapsdrusch, vor allem bei langen, stark verzweigten Pflanzen. Aus diesem Grund gibt es optionale Rapsausrüstungen. Bei Claas sind es zwei Förderschnecken rechts und links im oberen Bereich der Schneidwerksrückwand und Trennmesser, die sich werkzeuglos an- und abbauen lassen. Um Verluste zu minimieren, dichten Gummilippen den Übergang zur Mittenmulde nach unten ab. Bei John Deere kommt eine zusätzliche Schnecke oberhalb des Bandes mit einem Durchmesser von 45 cm zum Einsatz. Sie ist mit einer Rutschkupplung versehen. Weiter gibt es eine zentrale Einzugswalze, die in zwei Positionen höhenverstellbar ist, und auch hier die obligaten Seitenmesser.

Fazit Die «Draper»-Technik (engl. Band, Tuch) bei Schneidwerken stammt aus den USA, wurde aber schon weit vor den heutigen Selbstfahr-Mähdreschern in abgewandelter Form bei gezogenen Dreschern und Bindemähern angewandt. Bei diesen Maschinen war es üblich, das Erntegut nach dem Schnitt in einer ersten Phase quer zur Fahrt­ richtung auf Bändern wegzubefördern.

Konstruktion Bei den «Draper»- oder Bandschneidwerken führen anstelle der Einzugsschnecke mit Schneidtisch zwei Querförderbänder das Erntegut von beiden Seiten zur Mitte zu einem Längsförderband. Eine Fingerwalze (der mittlere Teil einer üblichen Einzugsschnecke) greift dort das Erntegut auf und leitet es zum Einzugskanal weiter. Durch diese Konstruktion wird einerseits Gewicht gespart. Anderseits sind aber gerade für die Rapsernte zusätzliche Schnecken erforderlich, so dass sich die Gewichtsersparnis wieder etwas relativiert, will man das Schneidwerk in verschiedenen Kulturen einsetzen. «Draper» erzeugen einen besonders gleichmässigen und schonenden Gutstrom – dies bei trotzdem hohem Durchsatz, weil das Erntegut mit den Ähren vo­ ran in den Schrägförderer bewegt wird. Das erleichtert gerade bei empfindlichen Druschfrüchten die Ernte. 16

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Im Gegensatz zu herkömmlichen Schneidwerken kosten die «Draper» aber mehr (20–25  % teurer als Schneckenschneidwerke), weisen mehr bewegliche Verschleissteile auf und benötigen einen höheren Kraftbedarf. Konstruktive Änderungen haben in jüngster Vergangenheit dazu geführt, dass solche Schneidwerke für den breiteren Einsatz in vielen Kulturen eingesetzt werden können.

Heutige «Draper»-Schneidwerke mit flexiblem Messerbalken können universell eingesetzt werden. Bei Raps benötigen sie aber einige Zusatzausrüstungen, was die Gewichtsvorteile zum grossen Teil wieder zunichtemacht. Schonendere Ernte mit weniger Verlusten sind weitere Vorteile, denen aber ein um 20 bis 25 % höherer Preis entgegensteht. In Europa bieten einige «Draper»-Hersteller – längst aber nicht alle – ihre Produkte an. Bei John Deere und Flexibler Messerbalken Claas sind es aber Arbeitsbreiten, die bei Seit geraumer Zeit werden «Draper»-­ 9,15 m (John Deere) oder 10,8 m (Claas) beginnen und bei über 13 m aufhören. Es Schneidwerke mit flexiblem Messerbalken angeboten. So sind heuer neue, flexible geht aber auch kleiner: So bietet der öster«Draper» von John Deere (Baureihe reichische Hersteller Biso sein «Crop Ran«700 FD FlexDraper») und von Claas ger»-Schneidwerk mit um 70 cm verstell(«Convio Flex») auf den Markt gekommen. barer Schneidtischlänge und flexiblem Solche Flex-Schneidwerke sind in der Lage, Messerbalken in Arbeitsbreiten von 4,5 bis der Bodenkontur zu folgen, was einen tie7,5 m an. fen Schnitt über die gesamte Arbeitsbreite ermöglicht. Kulturen mit tiefem Fruchtansatz können so bodennah und mit geringen Verlusten geerntet werden. Bei den neusten Vorsätzen kann sich je nach Hersteller der Messerbalken über die gesamte Breite vertikal um 19 cm (John Deere) oder um 22,5 cm (Claas) bewegen. Sensoren am Erntevorsatz ermitteln permanent die beste Position für optimalen Gutfluss und Bodenanpassung sowie die John Deere hat seine «Draper» nach­ niedrigste Schnitthöhe. Per Knopfdruck gebessert und kommt mit der Serie «700 FD FlexDraper» auf den Markt. kann von der Kabine aus vom flexiblen in


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Markt | Neuheiten

Reif für die Praxis Die Injektor-Motorsäge «MS 500i» will Stihl im nächsten Frühling im Markt einführen. Neu steigt der Hersteller in die Produktion von Hochdruckreinigern ein. Heinz Röthlisberger

stellen gibt es eine Stopptaste. Möglich sind mit dem Sägeblatt «Rollomatic ES Light» Schnittlängen von 50, 63 und 71 cm. Man darf gespannt sein, wie die neue Motorsäge in der Praxis ankommt. Marco Trabert machte an der Waldarbeiter-WM in Lillehammer und bei der Vorstellung vor der versammelten Presse am Stihl-Hauptsitz in Waiblingen jedenfalls schon mal beste Werbung für die InjektorMotorsäge. Gross scheint auch das Interesse in der Schweiz zu sein. Laut Ina Martin von der Stihl Vertriebs AG in Mönch­ altdorf ZH sei die Nachfrage nach der «MS 500i» bereits jetzt schon sehr hoch.

Neue Kompaktreiniger

Zur Bedienung der Stihl «MS 500i» gibt es lediglich eine Stopptaste (oranger Knopf) und etwas unterhalb davon die Kraftstoff-Handpumpe, den so genannten «Purger». Bilder: röt/zvg

Stihl sieht grosses Potential im Markt für Hochdruckreiniger und steigt nun selber in die Produktion ein. Vorerst sind es fünf neue Kompaktreiniger der «RE»-Baureihe mit einem Arbeitsdruck von 90 bis 135 bar. Das Topmodell, der «RE 130 Plus» mit bis zu 135 bar Arbeitsdruck und integrierter Schlauchrolle, könne auch im semi­ professionellen Bereich eingesetzt werden. Die bisherige Partnerschaft mit Nilfisk werde im Bereich der Profi-Hochdruckreiniger weitergeführt.

Noch mehr digital Marco Trabert ist ein Meister seines Fachs. Der 49-jährige Forstwart aus Bayern wurde im August in Lillehammer neuer Weltmeister der Waldarbeiter*. Das Spezielle daran: Trabert holte sich den WM-Titel mit der neuen Stihl «MS 500i», der weltweit ersten in Serie gebauten Motorsäge mit elektronischer Kraftstoffeinspritzung. Logisch also, dass Stihl den Weltmeister nach Waiblingen holte, um mit ihm gemeinsam die neue Injektor-Säge der internationalen Presse vorzustellen. Stihl hatte die Säge bereits im letzten Jahr vorgestellt, damals noch als Prototyp-Variante. Nun aber ist die Motorsäge nach langen Tests bereit für den Markt. «Die ‹MS 500i› wird ab Frühling 2019 im Fachhandel erhältlich sein», Stihl «MS 500i» Motor Hubraum

Stihl-2-Takt-Motor mit Injektor 79,2 cm3

Leistung

5 kW/6,8 PS

Motorgewicht

6,2 kg

Systemgewicht

7,8 kg

Leistungsgewicht

1,24 kg/kW

Schnittlängen

50, 63, 71 cm

Quelle: Stihl

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sagte Stihl-Chef Bertram Kandziora an der Herbst-Pressekonferenz.

Sensoren liefern Daten Der 6,8-PS-Motor mit 79,2 cm3 Hubraum der «MS 500i» kommt ohne Vergaser und Zündmodul aus. Der Kraftstoff wird über das Einspritzventil direkt ins Kurbelgehäuse eingespritzt. Kraftstoffmenge, Einspritzzeitpunkt und der Zündzeitpunkt werden vollautomatisch durch ein Steuergerät berechnet. Die hierfür notwendigen Daten liefern Sensoren – beispielsweise für Druck und Temperatur. Damit soll gewährleistet werden, dass die Maschine vom Start weg eine optimale Motorleistung erreicht. Die Sägekette beschleunigt ausgesprochen rasant, laut Stihl in nur 0,25 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Das Leistungsgewicht beträgt gerade mal 1,24 kg/kW. Dieser Wert sei bei Serienmotorsägen einzigartig. Der herkömmliche Motorsägen-Starthebel mit Ein-Aus-Schalter und Choke für WarmKalt-Start gibt es an der Injektor-Säge nicht mehr. Etwa dreimal auf den so genannten «Purger» (Kraftstoff-Handpumpe) drücken und schon kann die Säge mit dem Seilzug gestartet werden. Für das Ab-

Weiter treibt Stihl mit «Smart Garden», «Smart Forest» und «Smart Landscaping» die Digitalisierung seiner Geräte stark vorwärts. Da hat der Hersteller neue intelligente Lösungen und vernetzte Produkte entwickelt, die den Kunden die Arbeit noch mehr erleichtern sollen. Weiter am Wachsen ist zudem der Akku-Bereich. Gut jedes zehnte Gerät verkauft Stihl mittlerweile mit Akku-Antrieb. * In der Schweiz ist die «Wald­ arbeiter-Meisterschaft» besser bekannt unter dem Namen «HolzhauereiWettkampf».

Mit den Kompaktreinigern der «RE»-­ Baureihe produziert Stihl erstmals selber Hochdruckreiniger.


Neuheiten | Markt

E-Antriebe nehmen Fahrt auf Motorenhersteller Deutz hat 2017 die auf elektrische Antriebe spezialisierte «Torqeedo GmbH» übernommen und ist damit in die Elektrifizierung seiner Produktepalette gestartet. Ruedi Hunger Die Übernahme von Torqeedo durch die Deutz AG ist gerade mal ein Jahr her und schon präsentiert Deutz erste einsatz­ bereite elektrische Antriebssysteme. Der klassische Verbrennungsmotoren-Spezialist rüstet sich für die Zukunft und stellte erstmals an der Baufachmesse «Intermat» im April 2018 in Paris und Mitte September an der Eventwoche in Köln zwei neu entwickelte E-Deutz-Antriebsprototypen in Form eines hybriden und eines vollelektrischen Teleskopladers vor. Deutz startet dazu gemeinsam mit der Manitou Group in die Elektrifizierung. Manitou hat zwei Teleskoplader jeweils mit einem hybriden und einem vollelektrischen Antrieb ausgerüstet. Künftig wer-

den die Deutz-Kunden aus einem modularen Produkt­ angebot für elektrische Antriebe die jeweils ideale Kombination aus Verbrennungsmotor, E-Maschine, Batterie und Leistungselektronik auslesen können. Auch ein rein elektrischer Antrieb ist verfügbar.

«MT 1335» Hybrid Für den batterieelektrischen Hybriden wurde die Leistung des TCD 2.2 auf 55 kW reduziert und um eine 20 kW starke E-Maschine auf 48-Volt-Basis ergänzt. Die Systemleistung beträgt somit 75 kW. Die E-Maschine ist über ein Getriebe mit inte-

Bau-Teleskoplader von Manitou in verschiedenen Ausführungen «MT 1335» (regulär)

«MT 1335» Hybrid-Prototyp «MT 1135» vollelektrisch

Deutz-Dieselmotor «TCD 3.6» Deutz-Dieselmotor «TCD 2.2» 360-V-Bordnetz 75 kW 55 kW 60-kW-E-Maschine 20-kW-E-Maschine 30 kW Batteriekapazität 48 V Systemspannung

Das modular aufgebaute Hybridsystem besteht aus einem Dieselmotor, der E-Maschine, einem Batterie-Pack und der passenden Leistungselektronik.

grierter Trennkupplung mit dem Diesel­ motor verbunden. Durch Abkoppelung des Dieselmotors vom System kann der Tele­skoplader auch rein elektrisch arbeiten. Bei typischer Teleskoplader-Anwendung konnte eine Kraftstoffersparnis von bis zu 15 Prozent realisiert werden.

«MT 1135» vollelektrisch Der vollelektrische Teleskoplader wird auf der Basis eines 360-Volt-Spannungssystem betrieben. Der Dieselmotor wird dabei komplett durch eine 60 kW starke E-Maschine ersetzt. Mit einer Kapazität von 30,5 kWh ist die Batterie entsprechend leistungsfähig und für lange Einsätze bei hoher Last ausgelegt. Das voll­ elektrische Antriebssystem verhindert Abgase ganz und die Lärmemissionen werden deutlich gesenkt.

Zukunftsaussichten

Die Deutz AG und die Manitou Group starten gemeinsam in die Elektrifizierung des Antriebsstrangs. Bilder: Deutz/Manitou

E-Antriebe bieten – so Deutz – insbesondere vor dem Hintergrund der Luftreinhalteproblematik grosses Potential, da diese einen lokal emissionsfreien Betrieb ermöglichen. Deutz sieht zusammen mit dem neuen Partner Torqeedo insbesondere bei kleinen und mittelgrossen Maschinen ein grosses Potential für hybride und vollelektrische Antriebe. Das Unternehmen plant, ab 2022 mit elektrifizierten Antrieben fünf bis zehn Prozent des Umsatzes zu erwirtschaften. 10 2018 Schweizer Landtechnik

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Forst- und Kommunaltechnik

Knickschlepper deckt die speziellen Bedürfnisse der französischen Forstunternehmer ab, die das Holz oft aus langen und steilen Hängen aufseilen müssen. Bei der Winde mit der Bezeichnung HZM 16 handelt es sich um eine Konstant-Zug-Winde. Neben Serienmaschinen baut Welte Forstmaschinen im modularen Baukastensystem, um damit die Kunden-Bedürfnisse noch besser abzudecken. Der Fahrer bzw. die Fahrerkabine stehen im Mittelpunkt der Besonderheiten. Die Kipp-Kabine ist ergonomisch gestaltet und verfügt über eine reichhaltige Ausstattung. Dies bei zwei vollwertigen Ausstiegen ohne Kompromisse. Welte Forstmaschinen werden in der Schweiz von Keller Forstmaschinen AG in 4537 Wiedlisbach verkauft. Aus Forstbetrieben kaum mehr wegzudenken, Spezialfahrzeuge mit der Bezeichnung Skidder. R. Hunger

Spezialisten mit Seil und Greifer Skidder sind Spezialfahrzeuge für die ganz schweren Rückearbeiten im Wald. An dieser Stelle werden 4×4-Modelle näher vorgestellt, weil sie im weitesten Sinn noch eine gewisse Ähnlichkeit zu einem Traktor haben. Ruedi Hunger

KWF-Forstmaschinenstatistik Die jährlich vom Kuratorium für Wald­ arbeit und Forsttechnik erhobene Forstmaschinenstatistik für Deutschland, Österreich und die Schweiz zeigt für das Jahr 2017 sehr unterschiedliche Zahlen. Während die Verkaufszahlen (im Vergleich zu 2016) in Deutschland stabil waren, sind die Verkaufszahlen in Österreich und in der Schweiz gestiegen. Mit insgesamt 55 neuen Spezialmaschinen war das Jahr 2017 für die Schweiz ein Rekordjahr. 24 verkaufte Einheiten gingen auf das Konto der «Forstspezialschlepper». Weiter wurden 7 «Kombischlepper» und 12 neue «Forwarder» in Betrieb genommen. Die Zahl der neuen «Harvester» verdoppelt sich fast von 7 auf 13 Maschinen. Gut 73 % der in allen drei Ländern verkauften Modelle, sind KWF-geprüft.

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Schweizer Landtechnik 10 2018

Es sind keine «normalen» Traktoren mehr und doch sind es keine Forwarder. Skidder sind Forstspezialfahrzeuge mit ausgeprägter Eignung für den schweren Einsatz im Wald. Ihre Spezialität ist einerseits der Zuzug mittels Seilwinde, anderseits das Poltern und der Einsatz des aufgebauten Krans. Es fällt auf, dass keine Hersteller von landwirtschaftlichen Traktoren direkt involviert sind. Diese Spezialfahrzeuge werden auch von Spezialisten hergestellt. Das macht sie so einzigartig.

Welte Forstfahrzeuge Das deutsche Unternehmen aus Umkirchen/Freiburg im Breisgau, präsentierte auf der Forstmesse Euroforest 2018 in Saint-Bonnet-de-Joux im Burgund den speziell für den französischen Markt konzipierten «W 130». Die Maschine verfügt über eine Seilwinde mit 2 × 16 t maximale Seilkraft und 220 m Seillänge. Dieser

Werner Forsttechnik Einst fertigte die Firma Werner Forst- und Industrietechnik in Trier (D) die Forstspe­ zialaufbauten für den MB trac. Heute baut das Unternehmen eigene Forstfahrzeuge, die nur noch wenig Gemeinsamkeiten mit dem früheren Trac-Modell von MercedesBenz haben. Das «Werner-Konzept» basiert auf der Absicht, mit dem «WF trac» einen ganzen Maschinenpark zu ersetzen. Laut Hersteller ist das 4×4-Fahrzeug als Forstspezialtraktor KWF-zertifiziert. Seine drei Anbauräume sind vollwertig nutzbar. Der WF trac 4×4 ist kein Knicklenker, sondern verfügt über eine Achsschenkel­ lenkung. Ein erklärtes Ziel von Werner ist das optimierte Service- und Wartungskonzept. Getriebe, Fahrzeugelektronik, Motor und andere wichtige Bauteile sind über Wartungszugänge unkompliziert erreichbar. Für das Wohl des Fahrers ist eine ergonomische und klimatisierte Kabine aufgebaut. Mit entsprechender Ausrüstung ist die 4×4-Version problemlos im Kommunaldienst einsetzbar. Laut Hersteller läuft der Verkauf in der Schweiz über José Feuz in 1880 Bex und GVS-Agrar in 8207 Schaffhausen.

Haas Timberhawk Forstmaschinen Firmengründer Franz Haas machte sich 1985 selbstständig und erkannte das vorhandene Potential, Forstmaschinen zu verbessern. Aus dieser Erkenntnis entstand der Betriebszweig Spezialaufbauten. Ab 1998 gab es daraus eine enge Zusammenarbeit für Forstmaschinen mit John Deere. Mittlerweile ist die Firma Haas Maschinenbau bekannt für ihre Modifikationen an John-Deere-Forstmaschinen. So ist beispielsweise der «Timberhawk» eine Wei-


Forst- und Kommunaltechnik

terentwicklung des «Timberjack 240»Skidders. Die Vorteile eines langen Radstandes, der niedrigen Sitzposition, der ausgewogenen Gewichtsverteilung und damit der guten Standfestigkeit wurden durch neue Motoren und eine Getriebetechnologie mit stufenlosem Fahrantrieb ergänzt. Damit ist der Antriebsstrang nach Angaben des Herstellers auch für schwierigste Einsatzbedingungen ausgelegt.

Noe Fahrzeugbau Die deutsche Othmar Noe GmbH aus Mudau (Odenwald D) entwickelt und produziert mit rund 70 Mitarbeitern Fahrzeuge, Fahrerkabinen und Geräte für die Land-

und Forstwirtschaft unter schwierigen Einsatz-Bedingungen. Der Grundsatz «Geht nicht, gibt’s nicht!» wird kompromisslos umgesetzt. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben eine hohe Fertigungstiefe und auferlegt sich selber strengste Qualitätsrichtlinien. Neben dem 4-Rad-Modell werden auch 6-Rad- und 8-Rad-Modelle sowie Spezialmaschinen gefertigt. Der Verkauf in der Schweiz wird über die Firma Intrass AG Forstfahrzeuge, Rottenschwil, abgewickelt.

Pfanzelt Forstspezialfahrzeug Das Unternehmen wurde 1991 gegründet und produzierte zunächst Getriebeseil-

winden für den Dreipunkt-, Steck- und Festanbau an Traktoren. Die Allgäuer haben das Forstspezialfahrzeug «Felix» so konzipiert, dass es im Baukastensystem zusammengestellt und auf diese Art an das jeweilige Einsatzgebiet angepasst werden kann. Bei allen Fahrzeugen ist der Vorderwagen gleich. Im Vergleich mit anderen Spezialfahrzeugen sitzt die pneumatisch gefederte Kabine aussergewöhnlich weit vorne. Diese Bauart bringt sehr viel Übersicht in den wichtigen Bereich vor dem Fahrzeug. Seilwinde und Kran sind in der Mitte des Fahrzeuges angeordnet und die Klemmbank ist direkt auf der Hinterachse. Speziell ist ebenfalls das Lenksys-

Welte Forsttraktoren Welte baut sieben 4-Zylinder-Modelle, davon zwei 4×4. Diese sind mit Motoren von Deutz oder Volvo ausgerüstet und leisten 100 kW oder 140 kW. Sie erfüllen die Vorschriften der Abgasstufe TIER 4 final und verfügen über einen SCR-Katalysator. Die Kraftübertragung erfolgt hydrostatisch über ein 2-Gang-Getriebe. Zudem verfügen die Maschinen über eine Load-Sensing-Hydraulikanlage. Der Vorderrahmen des «W130» besteht aus einem stabilen Kastenprofil und beinhaltet neben Motor und Getriebe auch Hydraulik- und Kraftstoffbehälter. Der Hinterrahmen des «W130» ist in stabiler Kastenbauweise und jener der «W130M/K/T» in Wannenbauweise gefertigt. Eine hydraulische Verwindungssperre ist automatisch oder manuell schaltbar. Zur Forstausrüstung zählen der Palfin­ger/Epsilon-Kran, die Welte-Doppelwinde, Heck- und/oder Frontschilder und ein Rollenträger.

Werner Forstspezialfahrzeug «WF trac» Die 4×4-Version des «WF trac» zeichnet sich aus durch konsequente Umsetzung leistungsfähiger Grundsätze für ein Forstfahrzeug. Das KWF-zertifizierte Fahrzeug kann mit einer grossen Ausrüstungsvielfalt optimal ausgestattet werden. Neben einer 10-t-Winde mit bis zu 150 m Seil macht die schnelle Umrüstung mit einem Harvester-Aggregat den WF trac zum Vollernter. Der 4×4-Skidder hat einen Mercedes-6-Zylinder-Motor mit SCR-Kat und AdBlue-Technologie. Er leistet 175 kW. Die Kraftübertragung erfolgt hydrostatisch-mechanisch mit einem stufenlos leistungsverzweigten Getriebe. Vorne besitzt das Fahrzeug eine NAF-Planetenlenkachse und hinten eine NAF-Planetenstarrachse. Die Load-Sensing-Arbeitshydraulik hat eine Fördermenge von bis zu 218 l/min (optional 270 l/min). Die Fahrerkabine ist um 270° drehbar und ist ROPS- und FOPS-geprüft.

Timberhawk «4175A» Der «4175A» kann seine Nähe zu John Deere nicht leugnen. Die «Cable Skidder» sind mit 4,5-Liter-PowerTech-Motoren (173 kW) von John Deere ausgestattet. Der Antrieb erfolgt über ein Verteilgetriebe mit Weitwinkelantrieb. Der hydrostatische Antrieb arbeitet im Hauptarbeitsbereich als Niederdrucksystem. Der Allradantrieb ist abschaltbar. Hinter- und Vorderachse haben innenliegende Feststell- und Betriebsbremsen. Die hundertprozentigen Differentialsperren sind vorne und hinten oder an beiden Achsen zuschaltbar. Die über 9300 kg schweren Skidder haben serienmässig eine Eintrommelwinde mit 85 kN Zugkraft. Optional gibt es eine Doppeltrommelwinde mit 80–160 kN Zugkraft. Sowohl die Seilwinde wie auch das Fahrzeug können ferngesteuert werden.

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Forst- und Kommunaltechnik

tem, besteht dieses doch aus einer Kombination aus Knick- und Achsschenkellenkung.

John Deere Skidder Der Fertigungsort für John Deere Forstmaschinen liegt in Finnland. Das Werk in Joensuu wurde 1972 gegründet und beschäftigt mittlerweile rund 400 Mitarbeiter. Neben Skiddern werden im Werk Rad-Harvester und Kräne hergestellt. Das Baumuster «640L» ist als Seilschlepper konzipiert. Das typische Merkmal der L-Serie-Maschinen ist ein optimales Leistungs- und Gewichtsverhältnis. Ein tiefer Schwerpunkt garantiert an Hanglagen eine gute Standfestigkeit und erhöht die Sicherheit beim Bergabfahren oder bei schwerem Zuzug. Die Fahrerkabine ist um 25 % geräumiger geworden und ergono-

misch gestaltet. Die elektrohydraulischen Steuerelemente in der Armlehne erlauben dem Fahrer die Steuerung sämtlicher Maschinenfunktionen. Eine wesentlich grös­ sere Heckscheibe bringt dem Fahrer bessere Übersicht. Optional gibt es einen Drehsitz und eine Joysticksteuerung.

HSM Forstmaschinen Die Hohenloher Spezial-Maschinen GmbH in Neu-Kupfer (D) ist seit über 40 Jahren im Bereich Forstmaschinen tätig. Im Programm von HSM sind Forstspezialtrak­ toren, Rückezüge und Vollernter zu finden. Eine konsequente Weiterentwicklung der Produkte und eine ebenso konsequente Kundenorientierung zeichnen die Forst­ maschinen aus. Insbesondere der Arbeitsplatz für den Fahrer ist nach neusten ergonomischen Grundsätzen gestaltet und

zeichnet sich durch eine gute Rundumsicht aus. Neben moderner Motorentechnologie von Iveco, Mercedes und Volvo und einer innovativen Antriebstechnik kommt eine leistungsstarke Hydraulik zum Einbau. Je nach Baureihe stehen verschiedene Rückekräne zur Verfügung. Bei den Seilwinden kommen Produkte von Adler zum Einbau. In der Schweiz werden die Interessen von HSM Schweiz AG, Holziken, wahrgenommen.

Bijol, BWS Skidder Das slowenische Unternehmen Bijol mit Sitz in Vuzenica hat mit dem BWS 160 einen neuen Skidder im Programm. Dieses Fahrzeug wurde in Zusammenarbeit mit Sauer Bibus GmbH entwickelt. Sauer Bibus wurde 1994 gegründet und ist im Bereich der leistungsstarken Hydrauliksyste-

Noe «110/129/151» Die 4-Rad-Modelle sind mit 110, 129 oder 151 kW starken Iveco-Dieselmotoren ausgerüstet. Der Antrieb erfolgt zweistufig über einen hydrostatischen Antrieb. Die Knicklenker sind mit NAF-Planetenstarrachsen mit zuschaltbarem 100%-Sperrdifferential ausgestattet. Schliesslich verfügen die Traktoren über eine ROPS/FOPS/OPS-Sicherheitskabine mit KomfortDreh-Fahrersitz. Die vier NF sind serienmässig mit einer Ritter-Doppeltrommelwinde aus­ gestattet. Andere Winden sind möglich. Der aufgebaute Kran ist von Epsilon und hat Brutto-Hubwerte zwischen 95 kNm und 173 kNm. Zu den weiteren Ausrüstungsdetails gehören ein Polter- und/oder Heckschild sowie eine Klemmbank.

Pfanzelt «Felix 4 WD F/K/V» Pfanzelt baut in die 4-Rad-Modelle 133-kW- oder 174-kW-Deutz-Motoren ein. Diese 6-Zylinder erfüllen die Abgasvorschriften mit einem SCR-Katalysator. Die Fahrzeuge verfügen über einen im Hause Pfanzelt entwickelten stufenlosen Fahrantrieb. Dieses «hydra2Power» besteht aus zwei gross­ dimen­sionierten Hydraulikpumpen bzw. Hydraulikmotoren – für jede Achse eine Einheit. Die elektronische Fahrantriebsregelung ermöglicht die Programmierung einsatzspezifischer Fahreigenschaften. Beschleunigung, Ausrollverhalten beim Verzögern sowie die aktive Stillstandsregelung werden der Fahrbahn (Gelände, Strasse) angepasst. Die Fahrzeuge ver­ fügen über einen permanenten Allradantrieb mit hydraulischem Längs­ differential und einer zu- und abschaltbaren elektrohydraulischen Sperre in der Vorder- und Hinterachse.

John Deere Skidder «640L/648L» Mit den Modellen «640L» und «648L» baut John Deere zwei klassische Skidder. Der «640L» ist Seilschlepper, der «648L» ein Zangenschlepper. Beide Forstfahrzeuge verfügen über einen PowerTech-Motor mit einer Motorleistung von 162 kW. Ein neues stufenloses CVT-Getriebe erlaubt eine konstante Motordrehzahl, was sich in einem optimierten Kraftstoff­ verbrauch spiegelt. Der Fahrer wählt einfach die Maximalgeschwindigkeit und überlässt den Rest dem Getriebe. Konfigurierte Geschwindigkeitsspannen vermeiden die Suche nach dem richtigen Gang. Die «Outboard-Extreme»-Achsen sind speziell robust und setzen nach Angaben von John Deere neue Massstäbe in Bezug auf Zuverlässigkeit. Eine Druckkontrolle des Achsöls warnt den Fahrer vor Leckagen.

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me ein erfolgreiches mittelständisches Kleinunternehmen aus Neu-Ulm (D). Trotz seines äusseren rustikalen Aussehens steckt der BWS 160 voll von moderner Hydraulik-Technik von Sauer Bibus. Nach eingehender Marktanalyse hat sich Bijol, entgegen den auf dem Markt üblichen zweistufigen Hydrostaten, für einen stufenlosen Antrieb mit Grosswinkeltechnologie entschieden. Mit dieser modularen Entkoppelung zwischen Motor und Getriebe wird nach Angaben von Sauer Bibus unter anderem ein reduzierter Kraftstoffverbrauch angestrebt.

Ritter Forsttechnik Die Firma Ritter Maschinen GmbH in Zell a.H. (D) hat sich schon vor Jahrzehnten auf Forsttechnik spezialisiert, baut aber auch andere Sondermaschinen und pro-

duziert auch Bühnentechnik. Im Bereich Forsttechnik werden Winden, Frontladergreifer, Rücke- und Seilkräne sowie Skidder hergestellt, und zwar sowohl 4×4- als auch 6×6-Baumuster. Die grosse Tiefenfertigung ermöglicht jederzeit massgeschneiderte Lösungen. Kundenwünsche wie beispielsweise spezielle Seilkapazitäten oder Zugleistungen sind in kurzer Zeit realisierbar. Dies umso mehr, als es sich bei der Doppelwinde um ein eigenes Produkt handelt. Die Kräne sind von Epsilon und haben eine Ausladung von 6,8 m bis über 10 m. Der offizielle Vertrieb in der Schweiz läuft über: Meier Maschinen AG in Mar­ thalen.

Zusammenfassung Zahlreiche Hersteller von Spezialmaschinen teilen sich den Markt. Skidder werden

eingesetzt für den Zuzug, das Poltern und den Einsatz von Kran und Klemmbalken. Wenig überrascht, dass die bei uns bekannten Hersteller im Norden oder Osten, vor allem aber in Deutschland beheimatet sind.

Begriffe • ROPS: «Roll Over Protective Structure», Überrollschutz für Forst- und Hebefahrzeuge. • FOPS: «Falling Objekt Protective Structure», Schutzaufbau gegen herabfallende Gegenstände für Forst- und Hebefahrzeuge. • OPS: «Operator Protective Structure», zertifizierter Schutzaufbau speziell für den Forsteinsatz.

HSM Forstmaschinen 4×4 HSM baut neun unterschiedliche Forstspezialtraktoren, wovon sechs 4-Rad-Modelle und drei 6-Rad-Varianten sind. Die Spezialtraktoren ver­ fügen über Iveco-, Mercedes- oder Volvo-Motoren mit 125 kW bis 210 kW Motorleistung. Die Kraftübertragung erfolgt über HSM-HighSpeed-Getriebe. Alternativ kommt ein ZF-Lastschalt-Wandlergetriebe oder das 2-stufige NAF-Verteilergetriebe zum Einbau. Die Knickrahmenlenkung erfolgt über 2-Zylinder. Zusätzlich ist eine Verwindungssperre mit zwei Hydraulikzylindern eingebaut. Eine Load-Sensing-Hydraulik stellt mit 232 l/min (805) bzw. 304 l/min (904) die notwendige Leistung zur Ver­fügung.

Bijol «BWS 160» Der «BWS 160» bezieht seine 115 kW aus einem Deutz-Motor mit 4,2 l Hubraum. Dieser erfüllt nach Angaben des Herstellers die Emissionsvorschriften von TIER 4 f. Die Achsen kommen von Dana und verfügen über automatisch zuschaltende Sperren. Das Besondere am Fahrzeug ist aber der stufenlose Hydrostat von Sauer Bibus. Die elektronische Steuerung mit Datenaustausch zwischen Antriebsmotor, Fahrantrieb und Arbeitshydraulik erlaubt ein optimales Arbeiten mit dem Forstfahrzeug. Aufgebaut ist eine Doppelwinde von Uniforest mit wahlweise 8,5 t oder 10 t Zugkraft. Während der «BWS 160» bis vor kurzem nur als reine Seilmaschine angeboten wurde, hat das Unternehmen an der Interforst 2018 auch die Variante mit Rückekran vorgestellt.

Ritter «R185» Der «R185» ist in Rahmenbauweise mit Zentralgelenk, Verwindungssperre über Hydraulikzylinder und Rahmen-Knicklenkung konstruiert. Als Kraftquelle dient ein 6-Zylinder-Iveco-Common-Rail-Dieselmotor mit 134 kW Leistung. Die Kraftübertragung erfolgt zweistufig mittels hydrostatischen Fahrantriebs. Das Fahrzeug verfügt über NAF-Planetenachsen mit elek­ trohydraulisch zuschaltbarer 100%-Sperre. Die aufgebaute Ritter-Doppel­ trommelwinde hat eine Zugkraft von 2 × 80 kN, alternativ gibt es eine 2×100-kN-Winde. Die «HBC»-Funksteueranlage für die Winde ist serienmässig, mit Fahrfunktionen optional. Für den «R185» gibt es drei EpsilonKranvarianten, ein Rückeschild und ein Frontpolter. Die ergonomisch gebaute Fahrerkabine ist ROPS/FOPS-zertifiziert und lässt sich für Wartungs- und Servicearbeiten nach zwei Seiten kippen.

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Forst- und Kommunaltechnik

Naturstrassenbau und -unterhalt ist die Spezialität von Pirmin Cotti. Hier der Einsatz mit dem Steinbrecher. Bilder: P. Cotti

Der Unternehmer aus den Bergen Mitten in einer Bilderbuchlandschaft hat Lohnunternehmer Pirmin Cotti seinen Stammsitz. Neben dem stagnierenden Agrar-Bereich ist er in den Bereichen Forst-, Kommunal- und Naturstrassenunterhalt tätig. Ruedi Hunger Die Strasse über den Julierpass ist die einzige Ganzjahres-Strassenverbindung zwischen Nord- und Mittelbünden und dem Engadin. «Früher» verteilten sich von Salouf bis zum Passdorf Beiva (Bivio) neun Gemeinden bzw. elf Dörfer entlang der Julierstrasse. Diese elf Dörfer bilden heute zusammen die Gemeinde Surses. Die Gemeindestrukturen haben zwar geändert, der jeweilige Charakter der einzelnen Dörfer blieb aber erhalten. Ungefähr in der Mitte, etwas abseits der Julierstras­ se, liegt das Dorf Sur – Sur ohne «h»! Sur ist der Ausgangspunkt zur bekannten Alp Flix, die als Moorlandschaft von nationaler Bedeutung eingestuft ist. 24

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Ausbildung als Forstwart In den Augen vieler Landwirte hat der klassische Lohnunternehmer Ballen­ pressen, Mähdrescher, Feldhäcksler und eine grosszügige Bodenbearbeitungs­ mechanisierung. Mit Ausnahme der Rundballenpresse wird eine An­wendung im Gebiet von «Cotti Agrar Forst Kommunal», dem Lohnunternehmen von Pirmin Cotti, schwierig. Bescheidenen Ackerbau gibt es zwar in und um Savognin, in Riom-­ Parsonz und Salouf. Angebaut wird ausschliesslich Sommergetreide. Auf die Frage, wie er denn als Lohnunternehmer angefangen habe, meint Cotti lächelnd, mit einer

Rundballenpresse. Also doch der klassische Einstieg? – Nach seiner Ausbildung als Forstwart hat Cotti die Chance wahr­ genommen und mit Ballenpressen begonnen. Der Bereich «Agrar» hatte mit der Zeit nicht mehr die Bedeutung wie zu Beginn, also beschränkte er sich auf das Halten der Anteile und verzichtete auf einen Ausbau der Lohnarbeiten im landwirtschaftlichen Bereich.

Mit Holztransporten begonnen Als ausgebildeter Forstwart kam Cotti die Nähe zum Wald beziehungsweise die Nähe zu den Forstbetrieben zugute. Er konnte Kontakte knüpfen und begann


Forst- und Kommunaltechnik

Zur Person Pirmin Cotti (geboren 1988) ist aufgewachsen auf dem elterlichen Landwirtschaftsbetrieb in Sur. Er ist gelernter und ausgebildeter Forstwart und Mitglied der (neuen) externen Fachkommission von Lohnunternehmen Schweiz. Team: Pirmin Cotti und drei Mitarbeiter, zwei mit Ganzjahres-Anstellung, davon ein ausgebildeter Landmaschinen-Mechaniker. Zusätzliche Saisonmitarbeiter und wenn «Not am Manne» herrscht, kann Cotti auf zwei Brüder und seinen Vater zurückgreifen. Nicht zuletzt bearbeitet seine Partnerin das Büro. Pirmin Cotti führt in Sur GR das Lohnunternehmen «Cotti Agrar Forst». Bild: R. Hunger

mit Holztransporten ein zweites Standbein aufzubauen. Aber auch auf diesem Gebiet ist er nicht der einzige Anbieter. Zum einen hat die Gemeinde Surses einen eigenen Forstbetrieb mit Sägerei und zum anderen offerieren auch Unternehmer von ausserhalb der Region bei Vergaben für Holzschläge. Für

Cotti ist der Forstbereich aber dennoch ein wichtiges Standbein in seinem Unternehmen.

Begehrter Winterdienst Die Touristenregion um Savognin ist unter anderem dank Schnee bekannt geworden. In allen neun Gemeinden und

elf Dörfern müssen die Strassen von Schnee befreit werden. Während die Julierpass-Strasse durch kantonale Fahrzeuge geräumt wird, bewerben sich in den Dörfern private Anbieter. Cotti räumt im Nachbardorf Mulegns. Auf die Frage, warum er denn die Schneeräumung nicht auf grössere Teile der Region

Mechanisierung im Lohnunternehmen Cotti Agrar

Forst

Kommunal

Naturstrassen

Traktoren

• 2 Rundballenpressen • Komplette Bodenbearbeitung • Wiesenpflege- und Übersaatgeräte

• Kran-Wagen für Holztransport • Seilwinde • Forstfräse

• Schneepflug • Schwere Schneefräse

• Steingrubber • Steinbrecher • Wegepflegegerät • Vibro-Platte • Bagger Volvo 5.5 to • Bagger Takeuchi 9.0 to

• Valtra «T214D» (184 kW/250 PS) • Valtra «N174D» (133 kW/180 PS) • Massey Ferguson «5470» (103 kW/140 PS) • Total 2500 Std/J

Vor dem Einsatz des Steinbrechers wird mit einem schweren Steingrubber die Naturstrasse auf die benötigte Tiefe aufgerissen.

Zum Schluss kommt eine Dreifach-Rüttelplatte zum Einsatz.

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ausdehne, wird der Unternehmer nachdenklich. «Für die Schneeräumung gibt es einerseits ein grosses Interesse von weiteren Unternehmen, da diese im Winter, zum Teil, nicht auf den Baustellen arbeiten können. Anderseits ist das Interesse auch auf Seiten der Landwirte gross. Daher zeichnet sich ein Preiskampf ab, bei dem die Landwirte im Vorteil sind. Als Unternehmer kann ich nicht dieselben Preise offerieren. Zusätzlich erschwerend ist, dass die Anbieter aus der Landwirtschaft mit bewilligter, grüner Nummer Schneeräumen können, während ich als Unternehmer mit der weissen Nummer natürlich andere Bedingungen vorfinde.»

Naturstrassenunterhalt und Rekultivierung Beim Thema «Naturstrassen» blüht Cotti so richtig auf. Rasch merkt man, dass ihn dieses Thema fasziniert. Natürlich bietet die Gemeinde Surses nicht genügend Forst- und Naturstrassen, die gepflegt und saniert werden müssen. Daher ist der Lohnunternehmer aus Sur auch über die Region hinaus zu finden. Beispielsweise im Unterengadin. Cotti setzt einen schweren Steingrubber ein, mit dem die Naturstrasse auf die benötigte Tiefe aufgerissen wird und um Fahrspuren und Schlaglöcher zu egalisieren. Mit dem nachfolgenden Steinbrecher kann mittels Brechleiste die Korngrösse individuell eingestellt wer-

Im Winterdienst ist das Angebot in der Region um Sur gross. Entsprechend gibt es auch einen Preiskampf.

den. Aufgrund der kantigen Struktur des aufbereiteten Materials bindet es im Gegensatz zu gewaschenem Kies wesentlich besser. Zur Verdichtung der Deckschicht verwendet Cotti eine Dreifach-Rüttelplatte. Auch Renaturierungsarbeiten beim Abschluss von Bauprojekten übernimmt Cotti. Dann kommt seine Technik für Bodenbearbeitung und Saat zum Zug. Besonders achtet er darauf, dass am

Schluss keine Fahrspuren mehr vorhanden sind und die neu begrünten Flächen dem Besitzer oder Bewirtschafter Freude bereiten.

Zuversichtlicher Ausblick Unweigerlich stellt sich die Frage nach der Zukunft. Da äussert sich Pirmin Cotti zuversichtlich. Sein Lohnunter­ nehmen habe verschiedene Standbeine und jedes für sich trage einen Teil des Unternehmer­risikos. Während die Bereiche Agrar und Forst stagnieren, hat er den Kommunalbereich mit einem Seitenmulcher zur Böschungspflege erweitert. Und beim Naturstrassen-Unterhalt sind einige Offerten laufend. Aber das braucht jeweils Zeit. Wird das Unternehmen wachsen? – Solche Überlegungen mache er sich schon, aber wenn ja, dann wird es zum Quantensprung, das heisst: mehr Traktoren und mehr Mitarbeiter. «Da bin ich doch etwas vorsichtig», meint Cotti zum Schluss.

Fazit

Als ausgebildeter Forstwart ist Pirmin Cotti auch weiterhin im Forst tätig. Aber auch dort ist er nicht der einzige Anbieter.

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Lohnunternehmer sind vielseitig. Das gängige Bild von Mähdrescher und Feldhäcksler stimmt bei weitem nicht mehr. Das Lohnunternehmen «Cotti Agrar Forst Kommunal» von Pirmin Cotti zeigt, dass unternehmerisches Denken auch im Berggebiet ein erfolgversprechendes Rezept ist, einfach unter anderen Vorzeichen.


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Forst- und Kommunaltechnik

Traktoren fürs Aussergewöhnliche Im Forst, bei Kommunalbetrieben und im Winterdienst werden ganz andere Anforderungen an Traktoren gestellt als in der Landwirtschaft. Die entsprechende Ausrüstung wird aus unterschiedlichen Quellen zur Verfügung gestellt. Ruedi Hunger

Die grosse seitliche Ausladung und das hohe Gewicht stellen hohe Anforderungen an die Vorderachse. Bilder: R. Hunger, Kotschenreuther, Lindner

Ein Hersteller spricht davon, dass seine Fahrzeuge die «orange Farbe bereits in den Genen» habe. Was gleichbedeutend ist, dass sie eine spezielle Eignung zum Forst-, Kommunal- oder Winterdienstfahrzeug aufweisen. Andere überlassen den notwendigen Umbau einem Kooperationspartner und die letzte Gruppe überlässt den Umbau einem Händler.

Anforderungen an Forsttraktoren Grundsätzlich kann (fast) jeder Standardtraktor zum Forsttraktor umgebaut werden, wenn die notwendigen Spezifikationen vom Hersteller angeboten werden. Das ist aber selbst bei renommierten Firmen nicht immer der Fall. Begreiflich, denn schliesslich sind die Stückzahlen vergleichsweise kleiner als bei landwirtschaftlichen Traktoren. Ab Werk bieten unter anderen Deutz-Fahr, Lindner, Steyr und Valtra eine entsprechende Ausrüs28

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tung an. Agco/Fendt und John Deere haben starke Kooperations- oder Vertriebspartner. Andere Traktorenhersteller werden durch Händler für den Forsteinsatz ausgerüstet. Die offensichtlichsten Ausrüstungsmerkmale sind Abweisbügel über den ganzen Traktor und Schutzgitter vorne und hinten. Nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind der wichtige Unterbodenschutz und ein verstärkter Treibstofftank. Ein nicht unwesentliches Detail sind nebst speziellen Reifen auch die Felgen und ein entsprechender Ventilschutz. Selbst die Fah­ rerkabine wird bei «richtigen» Forsttraktoren entsprechend umgebaut oder durch eine andere Version ausgetauscht. Nachfolgend drei Beispiele: • Werner Forst- und Industrietechnik, Trier (D). Auf der Basis eines Fendt «Vario 700» baut das deutsche Unterneh-

men Werner, Forst- und Industrietechnik, das multifunktionale Fahrzeug «Wario». Es wurde speziell für die Bereiche Landund Forstwirtschaft sowie für den kommunalen Bereich entwickelt. Beim «Wario» werden die drei Anbauräume Front und Heck sowie direkt hinter der Kabine genutzt. Den «Wario» gibt es in sechs Varian­ ten mit Motorleistungen von 107 kW bis 176 kW. Die Kraftübertragung erfolgt mit dem stufenlosen (Fendt-) Vario-­Getriebe. Der Traktor verfügt über eine 540/1000-U/min-Heckzapfwelle und eine Frontzapfwelle mit 540 oder 1000 U/ min. Die Kabine lässt sich um 225° drehen, zudem ist sie ROPS- und FOPS-geprüft. Als Kran sind Epsilon-Modelle von Palfinger («C»- und «M»-Klasse) aufgebaut. Für den Frontanbau gibt es wahlweise eine 2×6-t- oder 2×8-t-Doppeltrommel­ winde.


Forst- und Kommunaltechnik

• Kotschenreuther Spezialfahrzeugbau, Steinwiesen (D). Der ForsttechnikSpezialist Kotschenreuther besteht seit über sechs Jahrzehnten und fertigt, verkauft, wartet und repariert verschiedenste John-Deere-Maschinen. An vier Stand­ orten werden insgesamt 135 Mitarbeiter beschäftigt. Kotschenreuther hat die Grundkonstruktion der John-Deere-Traktoren – Motor und Getriebe – von der tragenden Rolle befreit, indem das legendäre Rahmen­konzept weiter optimiert wurde. Dieser Stahlrahmen erhöht die Zuladungskapazität, schont Motor und Getriebe und verbessert die Stabilität und Langlebigkeit. Aus dem Hause Kotschenreuther gibt es auch eine Rückfahreinrichtung für JohnDeere-(Forst-)Traktoren. Die fünf Forst­ spezialtraktoren-Modelle der «R»-Serie von Kotschenreuther teilen sich in eine 100er (141/149  kW) und eine 200er (164/179/190 kW) Baureihe auf. Sie werden angetrieben von 4,5-l- und 6,8-lPower­Tech-Motoren. Für die unterschied­ lichen Bedürfnisse stehen drei Getriebe­ varianten zur Auswahl. Neben dem «Power­ Quad Plus»-Getriebe mit vier Lastschalt­ stufen gibt es ein «AutoQuad Plus»Getriebe mit automatischer Gangwahl beim Gruppenwechsel. Die dritte Möglichkeit ist ein «AutoPowr»-Getriebe mit automatischer Gangwahl, Fahrautomatik und Stillstandregelung. Die Fahrerkabine entspricht einer eigentlichen Kommando­ zentrale mit ergonomischer Arbeitsplatz­ gestaltung. Die Kabine ist ROPS/FOPS- und OPS-geprüft und bietet ein Optimum an Sicher­heit. Als Rückekräne werden wahlweise ein Kotschenreuther- oder verschiedene Palfinger/Epsilon-Modelle aufgebaut.

Der «Wario» ist ein multifunktionales Fahrzeug auf der Basis eines Fendt Vario 700. Auffallend die komplett neue Fahrerkabine.

• Pfanzelt Forsttechnik, Rettenbach (D). Pfanzelt bezeichnet sich selber als Innovationsschmiede für Forsttechnik im Allgäu. Als Forst-Fullliner produziert das Unternehmen seit 25 Jahren neben Forsttraktoren auch Seilwinden, Rückeanhänger, Kräne, Fällraupen, Geräteträger und weitere Sondermaschinen. Ein Beispiel ist der «PM»-Trac von Pfanzelt. Dieses Trägerfahrzeug hat ein breites Einsatzspektrum, welches sich von der Landüber die Forstwirtschaft bis zum Strassenunterhalt erstreckt. Entsprechend sind alle vier Anbauräume nutzbar. Das Fahrzeug ist mit einer Mittelkabine ausgerüstet. Der Fahrerstand ist mit allen Bedienelementen, Terminal und Sitz elektrisch um 340° drehbar. Es stehen zwei Motorvarianten von Deutz zur Verfügung (132 od. 174 kW). Der

Aus dem Allgäu kommt der Forst-Fullliner Pfanzelt, ein Spezialist, der für jedes Problem eine Lösung hat.

Trac hat einen stufenlosen «S-Matic»-Antrieb von ZF. Dank intelligentem Motor­ management mit automatischer Fahrstrategieerkennung kann stets im optimalen Leistungsbereich gearbeitet werden.

Anforderungen an Kommunal­ fahrzeuge Traktoren in den Kommunen sind nicht einfach orange lackierte Standardtraktoren. Obwohl nach DIN 30701 grundsätzlich eine «auffällige» Farbe gefordert wird. Die Trägerfahrzeuge, die im kommunalen Bereich eingesetzt werden, haben ein breites Einsatzspektrum und brauchen deshalb die eine oder andere Spezialausrüstung. Insbesondere der Sommereinsatz ist vielfältig. Neben der Landschaftspflege, spielen die Grün- und Parkflächenpflege sowie der grosse Bereich von Strassenund Bahntrasseunterhalt eine gewichtige Rolle. Um den Anforderungen gerecht zu werden, müssen die verschiedenen Anbauräume auf die spezifischen Belastungen ausgelegt sei. Ein Beispiel: • Steyr-Kommunalbaureihe. Ab Werk sind alle Kommunaltraktoren mit einer einheitlichen Schnittstelle für Geräte­ anbau, Spezialbereifung, verbesserter Beleuchtung und der dazu typischen orangen Signallackierung ausgestattet. Der neue Kommunalrahmen mit EURO-III-System-Adapter zeichnet sich durch ein verbessertes Konstruktionsprinzip und grosse Stabilität aus. Der gesamte Kommunalrahmen ist als fixer Schraubverband ohne Bolzen ausgelegt und deckt mit den drei Längen 210 mm (Standard), sowie 330 mm und 450 mm die Geräteanforderungen al10 2018 Schweizer Landtechnik

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Forst- und Kommunaltechnik

ler gängigen Anbaugeräte ab. Die neue Bauweise gewährleistet eine bessere Ab­ sicherung des Torsionsmoments. Zudem ermöglicht die einheitliche Schnittstelle geringe Rüstzeiten mit verschiedensten Kommunalanbaugeräten. Bei allen Model­ len, die ab Werk für den Einsatz mit Front­ ladern geliefert werden, sind die erforder­ lichen Anbauräume und Hydraulikleitun­ gen bereits vorhanden. Aber auch die nachträgliche Aufrüstung mit einem Front­ lader ist bei allen Traktoren möglich. Vier oder sechs Anschlüsse, freier Rücklauf und die serienmässige siebenpolige Steckdose sorgen für maximale Vielseitigkeit. Optio­ nal sind zusätzlich auch Frontzapfwelle, Verlagerungsgetriebe und Vorderachsab­ stützung für den Einsatz mit grossen Aus­ legemähern verfügbar.

Anforderungen an Fahrzeuge für den Strassen-Winterdienst Per Definition sind Fahrzeuge für den Win­ terdienst eine Kombination aus einem Träger­fahrzeug und Maschinen bzw. Ge­ räten für den Winterdienst. Ein Winter­ dienstfahrzeug hat die für den Verwen­ dungszweck erforderlichen Aufbauten und kann Anbaumaschinen aufnehmen und betreiben. Die in den Fahrzeugpapie­ ren eingetragenen maximal zulässigen Lasten, das heisst Gesamtgewicht, Vor­ derachslast, Hinterachslast, dürfen nicht überschritten werden. Kritische Lastzu­ stände sind beispielsweise: • Front-Anbaupflug und volles Streugerät am Heck-Dreipunkt (Gesamtgewicht) • Front-Anbaupflug und leeres Streugerät (Vorderachslast) • Volles Streugerät, Schwerpunkt hinter der Hinterachse, kein Front-Anbaupflug (Vorderachsentlastung, Lenkbeeinträch­ tigung)

Kotschenreuther ist als Kooperationspartner von John Deere ein ganz starker Player auf dem Markt für Forsttraktoren.

Besondere Bedeutung bei Winterdienst­ fahrzeugen hat die möglichst hindernis­ freie Montage von Schneeketten, mindes­ tens auf den äusseren aller angetriebenen Räder. Eingesetzt werden Kommunaltrak­ toren, Kommunaltransporter, Geräteträ­ ger, Spezialfahrzeuge und LKWs. Stellver­ tretend für alle anderen Hersteller das Bei­ spiel Valtra: • Agco-Valtra. Die Herkunft der ValtraTraktoren spiegelt sich auch in ihrer Eig­ nung für den Forst- und Kommunalein­ satz, sind doch über 70 % der finnischen Landfläche bewaldet und der lange nordi­ sche Winter stellt besondere Anforderun­ gen an Räumfahrzeuge. Für den beson­ deren Ausrüstungsstandard bietet Valtra mit dem «Unlimited Studio» zahlreiche Optionen an. Zudem gibt es insbesonde­ re die «TwinTrac»-Modelle, für die eine Rückfahreinrichtung erhältlich ist. Gera­ de beim Schneefräseneinsatz bringt der

Heckanbau unter Verwendung der Rück­ fahrvorrichtung unverkennbare Vortei­ le. Abgesehen von der landwirtschaftli­ chen Anwendung, kommen die Vorzü­ ge auch im Forsteinsatz, beim Einsatz mit Baumstumpffräsen, Forstmulchern und mit dem Holzhacker zum Tragen. Neben der besseren Übersicht bietet die Twin­ Trac-Rückfahrvorrichtung ergonomische Vorteile für den Fahrer. Die Traktoren sind ausnahmslos mit Agco-­ Power-Motoren ausgestattet. Motoren, die sich auch unter den harten winterli­ chen Bedingungen des Nordens bereits in der Vergangenheit bewährt haben. Pas­ send zu den unterschiedlichen Baureihen sind verschiedene Getriebevarianten er­ hältlich, mit spezieller Eignung für den Kommunaleinsatz. So kommen die Vorzü­ ge eines stufenlosen «Direct-Getriebes» bei der N-Serie insbesondere bei der Schneeräumung zum Tragen. Neu ist die T4-Serie «Hi-Tech» und damit auch die «SkyView»-Forstkabine mit Fens­ ter im hinteren Dachhimmel und insge­ samt fast 7 m2 Glasfläche ausgestattet. Ei­ ne Aufwertung, die dem Fahrer beim Schneeräumen mehr Übersicht garantiert. Ausserdem gibt es eine Standheizung, die auch über ein Handy ferngesteuert wer­ den kann.

Fazit

Nicht nur in den Alpenregionen ist die Schneeräumung ein wichtiger Pfeiler für die Anbieter von entsprechenden Traktoren.

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Wer mit dem Traktor im Kommunaldienst, der Schneeräumung oder im Forst erfolg­ reich sein will, muss über ein entsprechend ausgerüstetes Fahrzeug verfügen. Die Be­ lastungen für den Traktor sind vielfältig und zum Teil sehr gross. Dem Thema Sicherheit muss in allen Bereichen die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt werden.


Forst- und Kommunaltechnik

Sennebogen – der «Unbekannte» Das Maschinenbau-Unternehmen Sennebogen baut unter anderem Teleskoplader und Forstmaschinen. Neu ist die auf 4,20 m hochfahrbare «Multicab»-Kabine. Ruedi Hunger An der IFAT, der Fachmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft, vom vergangenen Mai in München, hat Sennebogen den komplett neu entwickelten «Telehandler 355E» erstmals in der Öffentlichkeit vorgestellt. Auffallendes Merkmal ist die hochfahr­ bare «Multicab»-Kabine. Sie lässt sich serienmässig per Knopfdruck und stufenlos auf eine Augenhöhe von 4,20 Metern hochfahren. Nach Angaben von Sennebogen ist diese «Multicab»-Kabine ein Alleinstellungsmerkmal. Der Fahrer hat damit einen uneingeschränkten Blick in Auflieger oder Container und kann des-

halb das Material zielgenau verladen. Neben der erhöhten Position bietet die Kabine eine einteilige Frontscheibe aus Verbundsicherheitsglas, entsprechende Seitenfenster und ein Dachfenster. Die Kabinenaufhängung besitzt serienmässig eine Stickstoff-Federung. Der neue Teleskoplader «355» der «E»-Serie, hat einen 103  kW starken «FPT»-Dieselmotor mit DOC und SCR. Das erstmals in Serie eingebaute «Compact Drive»-Getriebe von Sauer Bibus gibt’s serienmässig mit 20 km/h oder optional mit 30 bzw. 40 km/h. Die «Spicer/Dana»-Vorderachse mit einem Pendel­ bereich von

neun Grad gibt’s optional mit einem Niveauausgleich, die hintere Achse mit einer Pendelachssperre. Dank Z-­Kinematik und hydraulischem Schnellwechselsystem hat dieser Teleskoplader von Sennebogen nicht nur eine grosse Losbrechkraft, bei ihm lassen sich die Werkzeuge auch innert kürzester Zeit wechseln.

… und zum Zweiten Nur zwei Monate später, anlässlich der Internationalen Forstmesse «Interforst» stellte Sennebogen im Juli – wieder in München – zwei spezielle Forstmaschinen vor. Zum einen den Forst-Teleskopkran «718E» und zum anderen den Raupen-Harvester «Hannibal T50» von Impex. Der «718E» sei – so Sennebogen – eine komfortable Allround-Maschine, welche die Vorzüge einer mobilen Maschine mit den Vorteilen eines Teleskopkrans verbinde. Ausgerüstet mit einem Harvesterkopf komme der «718E» auch für die Seilbahnernte in steilem Gelände zum Einsatz. Dank einer Reichweite von 13 m und der hochfahrbaren Kabine deckt die Maschine einen grossen Einsatzradius ab. Neben dem Harvester-­ Aggregat sind dank hoher hydraulischer Leistung weitere Anbaugeräte möglich.

Raupen-Harvester Bereits seit einiger Zeit setzt der niederbayrische Hersteller «Impex Forstmaschinen» als Basisgerät auf SennebogenMaschinen. Der neu entwickelte Raupen-Harvester «T50» ist ein gemeinsames Projekt von Sennebogen und Impex. Diese Maschine ist in der Lage, ganze Bäume stehend zu entnehmen, boden- und bestandesschonend abzulegen und abzulängen. Dank Tilt-Gelenk am neigbaren Oberwagen sind Steigungen bequem zu durchfahren. Das teleskopierbare Raupenfahrwerk verleiht der Maschine in der Rückegasse höchste Standsicherheit. Der Teleskoplader «355» mit hochfahrbarer Kabine ermöglicht dem Fahrer eine exzellente Rundumsicht. Bilder: Sennebogen

Ausgestattet mit Anbaugeräten von «van Osch» erreicht der Forst-Teleskopkran «718E» alles im Umkreis von 13 Metern.

Der Raupen-Harvester «T50», ein Gemeinschaftsprojekt von Sennebogen und Impex, kann ganze Bäume stehend entnehmen.

Zur Firma Das in Straubing, Bayern, beheimatete Unternehmen Sennebogen hatte in den frühen 50er Jahren mit der Produktion von stationären Mistkranen einen direkten Bezug zur Landwirtschaft. Heute ist Sennebogen in den Bereichen Krantechnik und Materialumschlag ein Komplettanbieter für Bauunternehmen, Forst- und Kommunalbetriebe, aber nicht mehr direkt für die Landwirtschaft tätig. Beschäftigt werden weltweit 1400 Mitarbeiter.

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Impression | Einsatzbericht

Seit eineinhalb Jahren im Forst- und Kommunaldienst, der Valtra «T174eD». Bilder: R. Hunger

Wenn der Wald ruft, antwortet Valtra Valtra baut Traktoren in vier Serien und über 50 ModellVarianten. Die «Schweizer Landtechnik» hat sich mit Andrea Schwarz vom Forstwerk Zillis-Schamserberg über den Forsttraktor unterhalten. Ruedi Hunger Den finnischen Valtra-Traktoren eilt der Ruf voraus, dass sie eine besondere Nähe zum Forst und zu den kommunalen Bereichen haben. Das ist keine Überraschung, sind doch über 70 % der finnischen Landfläche bewaldet, die Winter sind lang und oft schneereich.

Vielseitige Nutzung Andrea Schwarz ist Förster und Betriebsleiter im Forstwerk Zillis-Schamserberg GR. 32

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Zusammen mit sechs Personen, einer davon ist Maschinist auf einem Valtra «T174eD», werden rund 2300 Hektaren Wald – zum grossen Teil Schutzwald – gepflegt. Zusätzlich beanspruchen der Stras­ senunterhalt und weitere Arbeiten für die Kommune rund 30 % der Arbeitsleistung. Das war Grund genug, bei der Anschaffung eines neuen Fahrzeuges im letzten Jahr von einer reinen Forstmaschine abzusehen. Von März bis Ende Dezember 2017

leistete der Traktor mehr als 660 Betriebsstunden. Betriebsleiter Schwarz geht davon aus, dass es dieses Jahr rund 800 Stunden sein werden.

Keine halben Sachen Der Valtra musste sich zusammen mit zwei Mitbewerbern einem Submissionsverfahren stellen. «Er hat das Rennen gemacht, weil das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Zugute kam ihm natürlich, dass Valtra die Traktoren schon ab Werk weitgehend für den Forsteinsatz ausrüstet», sagt Andrea Schwarz. Nachgefragt bei Christian Walder, was zu einer solchen Forstausrüstung gehöre, sagt der zuständige Verkaufsleiter von Importeur GVS-Agrar: «Der 6 mm starke Unterbodenschutz, der mechanische Einwirkungen von unten aufnimmt und den Traktor schützt, ein Stahltank für Diesel und AdBlue, eine 200-l-Hydraulikpumpe und eine Kabine mit spezieller Verglasung.»

4- oder 6-Zylinder? Auf die Frage, ob der 6-Zylinder-Traktor für die engen Waldstrassen nicht zu lang


Einsatzbericht | Impression

Traktors war ihm wichtig, dass der Kran schnell abgebaut ist. Dann wird es auch gemacht und die Versuchung ist klein, mit unnötigem Gewicht andere Arbeiten zu verrichten. Angesprochen auf die Kosten dieser umfassenden Ausrüstung, nennt Schwarz den Preis von CHF 321000, allein der Kran kostete fertig aufgebaut rund CHF 90 000.

Typenbezeichnung

Insgesamt hinterlässt die Kabine einen aufgeräumten, übersichtlichen Eindruck.

sei, meint Andrea Schwarz: «Wir testeten ein Modell und kamen zum Schluss, dass ein 6-Zylinder-Traktor auch unter unseren Bedingungen absolut einsetzbar ist. Bedingung war, dass der Traktor nicht wesentlich über 2,30 m breit ist. Ein weiteres Kriterium für den 6-Zylinder ist, dass wir keine Stützen brauchen, um den Kran zu bedienen.»

Frontlader, Kran und Seilwinde Damit der Traktor für sein breites Einsatzspektrum auch entsprechend ausgerüstet ist, hat das Forstwerk Zillis-Schamserberg zusätzlich einen Alö-Frontlader, einen Palfinger-Forstkran und eine Doppeltrommelseilwinde von Schlang & Reichart gekauft. Die rund 985 kg schwere Winde wird am Heck-3-Punkt angebaut, was auch mit Kran kein Problem ist. Der Forstkran kann von einer geübten Person in einer Viertelstunde an- oder abgebaut werden. Aufgrund der vielfältigen Verwendung des

Andrea Schwarz ist Förster und Betriebs­ leiter des Forstwerks Zillis-Schamserberg.

Der Valtra «T174» ist im unteren Mittelfeld der «T»-Serie angesiedelt und verfügt über einen AgcoPower-Motor mit elektrisch geregeltem Wastegate-Lader. Der 7,4-l-Motor leistet 129 kW (175 PS), mit Transportboost und optimalem Zapfwellenboost «SigmaPower» gar bis 140 kW (190 PS). Valtra setzt zur Erfüllung der Abgasstufe 4 auf SCR-Technologie und auf einen Dieseloxidationskatalysator. Das vielsagende «e» in der Typenbezeichnung sagt aus, dass der Traktor über einen Eco-Modus verfügt. Das heisst, wenn der Fahrer den Eco-Taster drückt, wird ein höheres Drehmoment bei gleichzeitig niedriger Drehzahl aktiviert. Das Resultat ist ein tieferer Treibstoffverbrauch. Das «D» macht den Traktor zum Topmodell der Serie und steht für das stufenlose Getriebe «direct» – eine Eigenentwicklung von Valtra.

Steckbrief Valtra «T174eD» Motor: AgcoPower, 6 Zylinder, 7,4 l Hubraum, Abgasstufe 4 (SCR/DOC) Tank: 380 l Diesel; 70 l AdBlue. Maximale Leistung: 129 kW/175 PS (bei 1500 U/ min. Eco-Modus 1100 U/min), 140 kW/­ 190 PS mit Boost. Max. Drehmoment: 780 Nm (900 Nm mit Boost) Getriebe: direct (stufenlos) Hydraulik: 115 l/min (optional 160 oder 200 l/min), max. 5 el. und 2 on/off am Heck, 3 an Front Hubkraft: Heck: 9500 kg, Front: 5100 kg Zapfwelle: 540/1000, optional: 540/540e/1000 oder 540/1000/1000e, Wegzapfwelle. Gewichte: Leergewicht: 7300 kg. Gesamtgewicht: 13 500 kg. Achslastgarantie: 5500 kg vorne, 9000 kg hinten Masse: Höhe: 3130 mm; Länge: 5800 mm, Radstand: 2995 mm Preis: CHF 185 000.– (Basispreis, inkl. MwSt.) (Herstellerangaben)

nicht zur neusten Generation mit «SmartTouch»-Bedienkonzept in der Armlehne. Das stört den Verantwortlichen des Forstwerks aber nicht. Die Bedingungen im Forst sind eben doch noch etwas spezieller und die Meinungen, ob Touchscreen oder doch handfeste Knöpfe und Schalter, gehen noch etwas auseinander.

Rückfahreinrichtung Ein Muss für einen Forsttraktor mit Forstkran ist die «TwinTrac»-Ausführung mit drehbarem Sitz und Rückfahreinrichtung. «Vielleicht ein Detail, aber letztlich entscheidend ist die gute Übersicht in und aus der Kabine», betont Schwarz. Ein Maschinist müsse sich wohl fühlen, wenn er Leistung bringen soll. Der Traktor gehört noch

Fazit Auch wenn das Forstwerk Zillis-Schamserberg den Valtra «nur» zu 70 % im reinen Forstbetrieb einsetzt, ist dieser Allrounder für das gesamte Einsatzspektrum die richtige Lösung. Diesen Eindruck hat man nach einem längeren Gespräch bekommen.

Selbst mit aufgebautem Forstkran ist noch viel Platz vorhanden, beispielsweise für die Doppelseilwinde.

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Impression | Testbericht

Diese zehn Motorsägen im Leistungsbereich unter 2 kW wurden vom KWF auf Herz und Nieren geprüft. Bilder: KWF

Einsteigerklasse im Test Das Angebot an günstigen Motorkettensägen im Leistungsbereich unter 2 kW ist gross. KWF hat die Gebrauchsfähigkeit von zehn dieser Geräte geprüft. Kai Lippert und Dietmar Ruppert* Lange Zeit galten Motorkettensägen als Geräte, die nur von einem sehr speziellen Anwenderkreis gekauft wurden. Aus den schweren, unhandlichen und lauten Sägemaschinen sind inzwischen leistungsstarke und einsatzoptimierte Handgeräte 34

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Preiskampf hier auch besonders hart ist. Bereits für wenige hundert Franken gibt es voll funktionsfähige Modelle. Inhalt eines vom Kuratorium für Wald und Forsttechnik (KWF) bearbeiteten Projekts war es, herauszufinden, ob diese grossen Preis­ unterschiede mit technisch beleg­ baren Fakten zu begründen sind.

Zehn Sägen im Vergleichstest geworden. Im Leistungsbereich bis 2 kW ist das Angebot besonders gross. Hobbyanwender und Gelegenheitsbenutzer tummeln sich in der Einsteigerklasse. Diese Käuferschicht garantiert den Herstellern hohe Verkaufszahlen, weshalb der

Für diese Vergleiche wurden zehn unterschiedliche Typen von Kettensägen ausgewählt. *Kai Lippert und Dietmar Ruppert arbeiten am Kuratorium für Wald und Forsttechnik (KWF) in Gross-Umstadt D.


Testbericht | Impression

Die Beschaffung erfolgte neutral – entweder bei Händlern oder aus dem Internet. Die Motorleistungen lagen zwischen 1,1 und 2,0 kW. Motorkettensägen werden in der europäischen Maschinenrichtlinie als gefährlich eingestuft. Daher müssen sie vor der Markteinführung von einer fachlich anerkannten Prüfstelle freige­ geben werden. Dabei zählen ausschliesslich sicherheitstechnische Kriterien und Grundlagen, die in der Norm «DIN EN ISO 11681» zusammengefasst sind. Die Produkte gelten dann als sicher. Wie es um die Gebrauchstauglichkeit bestellt ist, wird dabei nicht beurteilt. Unter Fachleuten ist es ein offenes Geheimnis: Billigsägen sind nur sehr kurzzeitig gebrauchstauglich. Diese Feststellung deckt sich auch mit den Erfahrungen von Untersuchungen bei nationalen und internationalen Marktaufsichtsbehörden. In einigen Fällen wurden sogar schon sofortige Verkaufsverbote oder Rückrufverfahren ausgelöst. Geprüft wurde die Produktsicherheit im Neuzustand. Hinweise auf die zu erwartende Lebensdauer können – wie schon erwähnt – daraus nicht abgeleitet werden. Als Einstieg in Gebrauchsprüfungen sind sicherheitsbezogene Funktions- und Bauteilprüfungen dennoch sinnvoll und erforderlich. Auch dann, wenn schon eine akkreditierte Prüfstelle mit einem Zertifikat die Einhaltung der Maschinenrichtlinie bestätigt hat. Denn es kommt gerade bei Produkten im unteren Preissegment immer wieder vor, dass zwischen «geprüft» und «geliefert» Unterschiede bestehen. Typische Problembauteile sind die Handgriffe, bei denen nicht eingehaltene Abmessungen und Festigkeiten öfters zu Beanstandungen führen. Auch diesmal wurden die Prüfer wieder fündig und konnten

Die Maschinen wurden an diesem Dauerprüfstand des KWF getestet.

diverse Schwachstellen finden. Bei den Kettenbremszeiten haben alle Prüfmuster die Grenzwerte eingehalten.

Auf dem Prüfstand Das Herzstück der Gebrauchswertprüfung bildet eine praxisangepasste Durchführung von Sägeschnitten auf dem autonomen Dauerlaufprüfstand des KWF. Die so erreichbare Vergleichbarkeit kann mit einer von Hand geführten Motorsäge und «Scheibenschneiden» durch einen Anwender nicht erreicht werden. Bei diesem Vergleichstest wurde erstmals unter labornahen Bedingungen gesägt. Dabei wurden die Kettensägen an den typi-

Vergleich hinsichtlich Leistung, Kraftstoffverbrauch und Schnittleistung Marke

Typ

Leistung (kW)

Spezifischer Schnittleistung Kraftstoffverje kW (cm²/s) brauch (g/kWh)

Stihl

MS 181

1,5

360

32

Dolmar

PS-35

1,7

460

27

Solo

643IP

2

486

20

Lux Tools

B-KS 40/40

1,8

581

18

Husqvarna

135

1,5

597

36

Efco

MT 3500 S

1,5

619

26

Echo

CS-310ES/30

1,1

643

31

Hurricane

MS 1235/2

1,2

735

27

Atika

BKS38

1,3

753

22

Royal

RPC 2045

2

761

25

schen Griffpositionen im Prüfstand fixiert. Die feinfühlige Steuerung erlaubte es, Vorschub und Motorauslastung präzise und leistungsoptimiert aufeinander abzustimmen. Für den Dauerlauftest wurde Fichte mit einem Durchmesser von 25 bis 30 cm verwendet. Hier ging es im Wesentlichen darum, Aussagen zu den Bauteilfestigkeiten und Funktionssicherheiten zu erhalten. Alle Prüfmuster wurden mit einer Sägezeit von 25 Maschinen-Stunden belastet. Falls Funktionsstörungen auftraten, wurden diese fachmännisch behoben. Für die Messungen der Betriebsmittel von Kettenöl und Kraftstoff sowie der Schnittleistungen wurde genormtes Konstruktionsvollholz zerspant. Einflüsse, die bedingt durch Verschmutzungen in der Rinde oder der Holzfeuchte die Prüfung verfälschen könnten, werden dadurch weitgehend ausgeschlossen. Für die (Gelegenheits-)Anwender sind diese Kriterien sicher nicht entscheidend. Den technisch Interessierten geben sie jedoch wichtige Hinweise zu den Motoreigenschaften. Die auf den spezifischen Kraftstoffverbrauch hochgerechneten Werte (g/kWh) streuen stark und decken sich mit den Erfahrungen, die bei den Dauerlauftests gemacht wurden.

Hälfte fiel durch Auf einen Nenner gebracht ergibt sich folgende Aussage: hohe Störanfälligkeit = 10 2018 Schweizer Landtechnik

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Impression | Testbericht

Diese Ölpumpe mit verstopfter Schmierölleitung ging in diesem Test defekt.

hoher Kraftstoffverbrauch und geringe Schnittleistung. Von den zehn getesteten Kettensägen haben fünf die anspruchsvol­ le Prüfprozedur mängelfrei überstanden. Bei den anderen fünf Prüfmustern traten Schäden auf, die entweder zu aufwändi­ gen Reparaturen oder Totalausfällen führ­ ten. Teilweise mussten, um die geforder­ ten 25 Betriebsstunden auf den Kurbel­

Unterhalb dieser Ölpumpe zeigt sich ein stark verschmutztes Kurbelgehäuse.

trieb zu «fahren», während der Testläufe Bauteile ausgetauscht werden. Hier zeig­ te es sich, wie sinnvoll es war, von jedem Typ drei Prüfmuster zu beschaffen. In Ta­ belle 2 sind die Auffälligkeiten in Stichwor­ ten zusammengefasst. Die Zahl und Schwere der Mängel zeigt deutlich, wie wenig gebrauchstauglich die Schnäpp­ chen sich erwiesen haben.

Zusammenfassender Vergleich der untersuchten Sägen hinsichtlich der aufgetretenen Schäden

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Marke

Dauerlauf­ prüfung

Schäden

Dolmar

+

Echo

+

Efco

+

Husqvarna

+

Stihl

+

Atika

• Umlenkstern der Führungsschiene ist fest • Kupplungsfeder ist gebrochen • Kette läuft dauerhaft mit

Hurricane

• Halteschraube am Vergaser gebrochen • Starke Drehzahlschwankungen

Lux Tools

• Vergaser hat sich gelockert • Ölpumpe ist ohne Funktion • Ansaugkrümmer ist stark verschmutzt • Motorabdeckung schneidet in die Zündleitung • Starke Drehzahlschwankungen • Hohe Abgastemperatur

Royal

• Ölbohrung verstopft • Starter ohne Funktion • Auspuff glüht • Auspuff hat sich zerlegt • Kette läuft dauerhaft mit • Kettenbremse ohne Funktion

Solo

• Ölaustritt unterhalb des Auspuffes • Keine Kettenschmierung

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Wichtig für Praktiker Erstmals wurde ein direkter Vergleich der Gebrauchsfähigkeit von Benzin-Kettensä­ gen im Leistungsbereich bis 2 kW durch­ geführt. Auf einem Prüfstand wurden die Sägen dafür praxisnah betrieben und die Ergebnisse ausgewertet. Während bei den vorangegangenen Si­ cherheitstests nur ein Prüfmuster auffällig war, erreichten bei der Praxisprüfung fünf der zehn Motorsägen das Ziel von 25 Stunden Motorlaufzeit unter Sägebedin­ gungen nicht. Selbst für einfache Säge­ arbeiten, wie zum Beispiel zum Brenn­ holzaufarbeiten, sind solche Kettensägen deshalb nicht zu empfehlen. Für die In­ strukteure von Motorsägekursen dürfte diese Aussage nicht ohne Bedeutung sein. Sie können mit diesem Wissen ihre Schü­ ler vor Fehlinvestitionen schützen. Ander­ seits zeigt es sich aber auch – und das ist die positive Botschaft –, dass Hersteller von Produkten für den professionellen Einsatz auch im Einsteigerbereich sichere und gebrauchs­taugliche Qualitätsproduk­ te zu fairen Preisen anbieten.

Beim Produkt der Marke «Hurricane» brach im Test die Halteschraube des Vergasers.



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Die Kuhn «Deltis 1302» mit 3D-Aufhängung «Equilibra» von Lohnunternehmer ETA Flühmann in Saint-Martin FR. Bilder: H. Röthlisberger

Fokus auf einfache Bedienung Lohnunternehmer John-David Flühmann hat sich unter anderem auf das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln spezialisiert. Seit zwei Saisons erledigt er diese Arbeiten mit einer Anbau-Feldspritze «Deltis 1302» von Kuhn. Heinz Röthlisberger Das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln hat beim Lohnunternehmen ETA Flühmann in Saint-Martin FR Tradition. Vater Pierre hat schon früh auf dieses Standbein gesetzt.

«Viele Bauern in unserer Region wollten ihre Kulturen nicht mehr selber spritzen», sagt der 73-Jährige. Gründe dafür seien die immer strenger gewordenen Anforderun-

gen, oder auch, weil ihre Feldspritzen alt waren und sie nicht mehr in eine neue Spritze investieren wollten. So sind immer mehr Kunden dazugekommen. Seit 2011 wird das Lohnunternehmen von seinem Sohn John-David geführt. Der 38-Jährige hat von seinem Vater neben den anderen Lohnarbeiten auch das Spritzen übernommen und im Frühling 2017 mit der «Deltis 1302» von

Zum Betrieb

Die von Kuhn patentierte 42-Liter-Einspülschleuse «Optifiller» ist flexibel, das heisst, sie kann ein- und ausgeklappt werden.

38

Schweizer Landtechnik 10 2018

Nach dem Einklappen passt sich die Schleuse vollständig an die Spritze an. So ist sie auch vor Beschädigungen geschützt.

Das Lohnunternehmen ETA Flühmann aus Saint-Martin FR ist auf Ackerbau, Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln, Heuernte und Maishäckseln spezialisiert. Betriebsleiter ist John-David. Gegründet wurde das Lohnunternehmen, das in diesem Jahr sein 40-jähriges Jubiläum feiert, von seinem Vater Pierre. Die Familie Flühmann bewirtschaftet zudem einen 40-ha-Landwirtschaftsbetrieb.


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Kuhn eine neue Anbau-Feldspritze angeschafft. Mittlerweile ist die Spritze in der zweiten Saison im Einsatz. «Jährlich spritzen wir zwischen 130 und 140 ha, hauptsächlich Ackerkulturen, aber auch viele Blacken in Wiesen», sagt John-David, für den nur eine Anbau-Feldspritze in Frage kommt. Denn die Gegend um Saint-Martin ist hügelig, auch hat es viele kleine Parzellen.

«Equilibra»-Aufhängung Die «Deltis 2»-Baureihe mit 1300-Liter-Tank, die im Herbst 2016 auf den Markt kam, bildet die obere Mittelklasse im Kuhn-Feldspritzenprogramm. Der Fokus bei der Entwicklung lag vor allem bei der einfachen Bedienung und der Anwendungssicherheit. Erhältlich sind Gestängebreiten von 15 bis 24 m, entweder in Stahl oder in Aluminium. Mit Aluminium gehört die Spritze laut Kuhn zu den leichtesten in diesem Marktsegment. Bei Flühmanns kommt die Spritze mit einem von Kuhn selber entwickelten und gebauten dreiteiligen 21-m-Aluminiumgestänge des Typs «MEA3» zum Einsatz. In dieser Version wiegt die «Deltis 2» leer rund 1,1 Tonnen. Eines der Herzstücke ist die Parallelogramm-Aufhängung «Optilift», mit zentral oben angelenktem Zylinder, der das Parallelogramm führt. Die Federung ist sowohl auf dem Feld wie auch auf der Strasse aktiv. Geklappt wird der Balken hydraulisch längs an der Spritze, wobei er durch die steile Klappung nicht weit nach vorne zum Traktor ragt. Flühmanns haben sich, weil sie die Spritze viel einsetzen, für die sogenannte 3D-Aufhängung «Equilibra» entschieden, die im «Deltis»-Programm der Topausführung entspricht. Die «Equilibra»-Aufhängung funktioniert über ein Trapezpendel, automechanischen Hangausgleich und hydrau-

Mit dem Multifunktionshandrad und den beiden Absperrventile ist eine einfache Bedienung ohne viele Handgriffe möglich.

lische Neigungsverstellung. Mit dem Stossdämpfer am Hauptrahmen zusammen mit den Dämpfungszylindern links und rechts wird für eine stabile Gestängelage gesorgt. Der Hauptrahmen kann zudem, je nach Arbeit, hydraulisch verriegelt werden.

Klappbare Einspülschleuse Ein besonderes Merkmal an der «Deltis 2» ist die ein- und ausklappbare Einspülschleuse, die Kuhn unter dem Namen «Optifiller» hat patentieren lassen. Die Schleuse ist aus einem gegen aggressive Stoffe beständigen Gummi gefertigt, erreicht nach dem Ausklappen ein Volumen von 42 Litern, hat eine grosszügige Öffnung für das Einfüllen der Spritzmittel sowie eine Sprühlanze für das Ausspülen der Kanister. Ist die Einspülschleuse eingeklappt, liegt sie sehr dicht am Behälter, so dass die Spritze insgesamt nicht breiter wird. Ebenfalls auf der rechten Seite befindet sich das einfach gehaltene Bedienfeld mit zwei Absperrventilen und einem Handrad. Mit nur einer Umdrehung des Handrades werden alle Teile der Maschine gereinigt. Aufgehängt ist die Spritze in einem L-Rahmen. Dieses Rahmenkonzept soll für ein sehr geringes Gewicht und eine optimale Gewichtsverteilung sorgen. In Serie gibt es die automatische Anbauvorrichtung «Easy-Hitch», die einen sicheren und schnellen Anbau der Feldspritze erlaubt.

Steckbrief «Deltis 1302» Behälter: 1300 Liter (Nennvolumen) Frischwasser: 170 Liter Pumpe: Kolbenmembranpumpe 170 l/min (Option 120 l/min) Gestänge (Betrieb Flühmann): Typ «MEA3», 21 m; Aluminium; hydraulische Klappung: 3D-Aufhängung «Equilibra» mit Trapezpendel mit Schwingungsdämpfung (separat links/rechts) Aufhängung: Federung und Parallelogramm, aktiv auf Feld und Strasse Einspülschleuse: 42 Liter, ein- und ausklapp­bar (Patent Kuhn) Bedienung (Betrieb Flühmann): Isobusterminal «CCI 200» sowie «Isoclick»und «CH10»-Bedienbox Länge: 2,55 m; Höhe 3,35 m Leergewicht: 1050 kg Preis: CHF 54 430.– (inkl. MwSt.) (von 25 250.– bis 69 950.–) (Herstellerangaben)

John-David Flühmann hängt die Spritze an einen John Deere «6125 R» mit 125 PS und GPS. Damit kann er die Spritze optimal einsetzen, das heisst, die Spritze schaltet beispielsweise automatisch aus, wenn ein Teilstück kommt, das schon gespritzt worden ist. Programmiert wird die Feldspritze auf

dem Traktor mit einem «CCI 200»-IsobusTerminal von Kuhn, das Flühmann auch für weitere Maschinen auf seinem Betrieb brauchen kann. Zusätzlich hat John-David für die Spritze auch noch die Bedienkon­ solen «Isoclick» und «CH10». Mit diesen kann er schnell und bequem per Fingertipp viele verschiedene Funktionen wie Teilbreiten, Gestängeklappung und Wasserkreislauf steuern. Insgesamt zeigt sich John-David Flühmann, den wir im Einsatz mit seiner «Deltis 1302» begleiten durften, zufrieden mit der Feldspritze. Er schätzt vor allem die Einfachheit bei der Bedienung. Natürlich müsse man sich am Anfang sehr gut mit den Funktionen befassen. «Hat man aber alles verstanden, dann ist die Spritze sehr einfach zu bedienen», sagt er.

Gesteuert wird die Spritze über ein «CCI 200»-Isobusterminal (oben) und die beiden Bedienboxen «CH10» und unten «Isoclick».

Lohnunternehmer John-David Flühmann (38) spritzt jährlich eine Fläche von bis zu 140 Hektaren.

GPS und Isobus

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Impression | Einsatzbericht

Sechsreihiger Prototyp einer Einzelkornsämaschine von Precision Planting im Einsatz bei der Zuckerrübensaat. Bilder: M. Landis, R. Engeler

Speed bei der Saat Mit immer neuen Vereinzelungsmethoden wollen die Hersteller noch höhere Tempi bei der Einzelkornsaat ermöglichen, ohne bei der Ablagepräzision Abstriche machen zu müssen. Der amerikanische Hersteller Precision Planting setzt dabei auf das System «SpeedTube». Roman Engeler Precision Planting ist ein amerikanischer Hersteller von Saattechnik-Komponenten – vor allem von solchen mit grossen Arbeitsbreiten. In Europa und auch in der Schweiz ist das einst zu Monsanto gehörende Unternehmen eher wenig bekannt, obschon es in den letzten Monaten für einige Schlagzeilen in der Branche sorgte: zuerst nach der (letztlich gescheiterten) Übernahme durch John Deere, später im Zuge der erfolgreichen Übernahme durch Agco (siehe Kasten). Und diese Übernahme ist letztlich dafür verantwortlich, dass auf der «Swiss Future Farm» in Tänikon TG, bei der Agco ja einer der drei Partner ist, derzeit ein Unikat einer 3  m breiten sowie knapp 2500 kg schweren Einzelkornsämaschine steht und im vergangenen Frühjahr bei der Zuckerrüben- und Maissaat zum Einsatz kam. Agco passte die einzelnen Komponenten der komplett hydraulisch (drei doppelt wirkende Ventile und ein 40

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druckloser Rücklauf) angetriebenen Sämaschine den hiesigen Anforderungen an und lieferte das Material in die Schweiz, wo die Teile bei Agrar Landtechnik in Balterswil TG zusammengesetzt wurden. Die Reihenabstände könnten mechanisch über vier Schrauben verändert werden. Auf dem Rahmen lassen sich bei Bedarf und enger gewünschten Abständen noch zwei weitere Säeinheiten platzieren.

«SmartFirmer» Die Sämaschine ist mit Bodensensoren («SmartFirmer») ausgerüstet, die unmittelbar bei der Saatgutablage platziert sind. Diese Sensoren erfassen während der Saat in jeder Reihe einzeln die Bodenfeuchte, die Bodentemperatur und auch den Gehalt an organischer Substanz. Aufgrund dieser Werte kann man die Sä­ maschine laufend entsprechend anpassen

Von Monsanto zu Agco 2015 unterzeichneten John Deere und Monsanto einen Vertrag, wonach der Landtechnik-­ Hersteller die im Sätechnik-Geschäft aktive Monsanto-Tochter Precision Planting über­ nehmen sollte. Aufgrund des Widerstands der amerikanischen Kartellbehörden trat John Deere allerdings 2016 von diesem Deal zurück, worauf man bei Monsanto das Glück mit Agco versuchte und dort im letzten Jahr dann zum erhofften Resultat, nämlich zum Verkauf dieser Sparte, gekommen ist. Allerdings sieht sich Agco jetzt mit Patentstreitigkeiten konfrontiert, behauptet doch John Deere, dass Precision Planting nicht weniger als zwölf Patente verletze, unter anderem die Vereinzelungstechnik «SpeedTube», das in ähnlicher Art und Weise (Bürstenband) beim System «ExactEmerge» zum Einsatz kommt.


Einsatzbericht | Impression

(selbst in flüssiger Form) appliziert wer­ den kann.

Vereinzelung

Mit der «SpeedTube»-Einheit erfolgt die Kornablage nicht im freien Fall, sondern über ein Förderband direkt in die Saatfurche.

Der Schardruck kann hydraulisch über einen Zylinder individuell für jede Reihe entsprechend den Bodenverhältnissen angepasst werden.

(z. B. Schardruck, Ablagetiefe oder Saat­ stärke). Die erfassten Daten lassen sich für weitere Auswertungen zudem in elek­ tronische Karten übertragen. Die Maschine ist auch dafür eingerichtet, dass mit der Saat eine Unterfussdüngung

Die Vereinzelung erfolgt einerseits über konventionelle Säräder, wie solche auch in anderen Maschinen zum Einsatz kommen. Die vereinzelten Saatkörner fallen dann aber nicht einfach frei nach unten, son­ dern werden in einem Förderband, auf dem für jedes Korn ein Fach (Box) befestigt ist, nach unten transportiert. Ein Fotosen­ sor kontrolliert, ob jedes Fach auch wirk­ lich mit einem Saatkorn gefüllt ist. So soll eine präzise Ablage selbst bei Geschwin­ digkeiten von 15 bis 20 km/h erreicht wer­ den, wobei es sich nach ersten Versuchen gezeigt hat, dass bei 15 km/h die obere Grenze erreicht ist. Geschwindigkeiten von bis zu 20 km/h mögen bei grossen Schlägen und einheitli­ cher Bodenart (z.B. Schwarzerden in Ost­ europa) Sinn machen und die Maschine kann dort auch ohne erhöhte Vereinze­ lungsfehler eingesetzt werden. In der kleinstrukturierten Landwirtschaft macht aber eine etwas geringere Fahrgeschwin­ digkeit bei kleineren Schlägen, heteroge­ nen Bodenverhältnissen («Lotterieböden») und dadurch Verringerung der Fehleranfäl­ ligkeit und des Verschleiss unter rationalen Gesichtspunkten mehr Sinn.

Schardruck Speziell an der Maschine ist die Möglich­ keit, den Schardruck für jede Reihe ent­

Bodensensoren erfassen während der Saat die Feuchte, die Temperatur und den Gehalt an organischer Substanz im Boden.

sprechend den Bodenverhältnissen für jede Reihe individuell und automatisch anzu­ passen. Diese Anpassung geschieht über Hydraulikzylinder, die in der Lage sind, die­ sen Druck nicht nur einseitig nach unten zu regulieren (bis zu 250 kg), sondern auch ei­ ne Entlastung (Gegendruck) von annä­ hernd der gleichen Grössenordnung erwir­ ken (205 kg) können. Der aktuelle Druck wird via Sensoren in den Rollen erfasst.

Fazit Diese Sämaschine ist mit vielen innovati­ ven Details bestückt. Die Kompatibilität zur Isobus-Norm fehlt leider noch, es wird deshalb eine eigene Canbus-Datenleitung benötigt. Auf der «Swiss Future Farm» werden mit dieser Maschine eifrig Versu­ che gemacht, nicht nur hinsichtlich ihrer technischen Eignung für hiesige Verhält­ nisse, auch bezüglich der agronomischen Resultate. Man darf gespannt sein, wie sich die ersten Resultate präsentieren und ob sich dieses Konzept letztlich auch in der Praxis durchsetzen kann. So oder so: «Die Maschine macht Lust auf mehr.»

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Management | Praxisfragen

Mach dich sichtbar! Vier Jahre gilt inzwischen das obligatorische Tagfahrlicht, und immer noch sind bedenklich viele landwirtschaftliche Fahrzeuge tagsüber ohne Licht unterwegs. Urs Rentsch

ten. Beim Nachrüsten muss der Fahrer nicht ans Ein- und Ausschalten des Lichts denken, weil es automatisch erfolgt. Dieses Nachrüsten eines Fahrzeuges ist übrigens weder melde- noch prüfpflichtig, es benötigt keine Nachprüfung beim Strassenverkehrsamt. Bei der Montage ist darauf zu achten, dass sie beim Einschalten des Abblend- oder Fernlichts automatisch erlöschen, ausgenommen beim Betätigen der Lichthupe.

Während der Fahrt Gemäss Verkehrsregelnverordnung (VRV, Art. 30, Abs. 1–2) sind vom Beginn der Abenddämmerung bis zur Tageshelle, bei schlechten Sichtverhältnissen und in Tunneln während der Fahrt die Abblendlichter zu verwenden. Bei Fahrzeugen ohne Abblendlicht sind die für die entsprechende Fahrzeugart vorgeschriebenen Lichter zu verwenden.

Situation bei anderen Fahrzeugen

Es gilt: Alle Motorwagen und Motorräder müssen am Tag mit Licht fahren. Bild: R. Engeler

Je nach Licht- und Sichtverhältnissen sind auch grosse Fahrzeuge nicht ohne weiteres in ihren ganzen Dimensionen erkennbar. Alle Motorwagen und Motorräder müssen am Tag mit Licht fahren. Das gilt auch für landwirtschaftliche Fahrzeuge wie Traktoren, Mähdrescher, Zweiachsmäher, Bergtransporter und Feldhäcksler. Wer tagsüber ohne Licht fährt, riskiert eine Busse; sie beträgt CHF 40.–.

Abblendlicht genügt Es ist jedoch nicht notwendig, die Fahrzeuge mit einem Tagfahrlicht (TFL) nachzurüsten. Das bestehende Abblendlicht genügt. Allerdings besteht ein Unterschied im Stromverbrauch. TFL verbrauchen weniger elektrischen Strom als Ab­ blendlichter. Die Ausrüstung mit TFL oder mit automatischer Lichtausschaltung ist bei Traktoren noch nicht so weit fort­ geschritten wie bei Personenwagen. Somit muss der Lenker vor jeder Fahrt mit dem Traktor oder einem anderen landwirtschaftlichen Fahrzeug das Ab­ blendlicht einschalten und beim Abstellen wieder ausschalten. Wer vergisst, das Abblendlicht auszuschalten, riskiert beim 42

Schweizer Landtechnik 10 2018

Im Übrigen sind bei Motorfahrzeugen die Tagfahrlichter oder die Abblendlichter zu verwenden. Ausgenommen sind andere Fahrzeugarten als Motorwagen und Motorräder sowie die vor dem 1. Januar 1970 erstmals zum Verkehr zugelassenen Motorwagen und Motorräder.

Starten Probleme, weil sich die Batterie in der Zwischenzeit entlädt. Eine Lösung ist, das Licht mit dem Zündschloss zu verbinden. Ein Eingriff, der mit Vorteil einem Landmaschinenfachbetrieb überlassen werden sollte.

Wo drückt der Schuh? Was beschäftigt Sektionsmitglieder des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik am meisten? Wo drückt der Schuh? Welchen Hauptproblemen sieht man sich in der Praxis ausgesetzt? In dieser lose erscheinenden Serie be­ handelt die «Schweizer Landtechnik» solche Anliegen aus der Praxis, wie sie laufend an den Bereich Weiterbildung und Beratung des SVLT herangetragen werden.

Nicht melde- und prüfpflichtig Die komfortablere Lösung ist das Nachrüsten. Diese besteht aus zwei nach vorne gerichteten weissen Leuchten, die das Fahrzeug leichter erkennbar machen, wenn es bei Tageslicht fährt. Es gibt bereits Markenvertreter, die den Traktor serienmässig ab Werk mit TFL ausrüsten. Es gibt sogar Lösungen mit LED-Leuch-

Auch von hinten sichtbar Wichtig ist aber nicht nur, dass wir vom Gegenverkehr wahrgenommen werden, auch die Verkehrsteilnehmer, die in der­ selben Richtung fahren wie wir, sollten uns gerade in der kommenden Jahreszeit, in der es morgens lange und am Abend bereits früh dunkel wird, rechtzeitig er­ kennen können. Aus diesem Grund müssen

Anbaugeräte sowie Arbeits- und Transportanhänger mit funktionierenden Beleuchtungsanlagen, intakten Rückstrahlern, Heckmarkierungstafeln und Geschwindigkeitsaufklebern ausgerüstet sein. Auch die beste Beleuchtung ist nutzlos, wenn sie verdreckt ist. Regelmässige Wartung und Reinigung sind deshalb unerlässlich.


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Wissen | Landtechnik-Begriffe

Gülle «sondieren»

Die Nahinfrarot-Spektroskopie ist ein nahezu ideales Verfahren, Inhaltsstoffe von Futtermitteln schnell, einfach und mit geringem Aufwand zu bestimmen. Bild: John Deere

Der Analyst Mit einem NIR-Sensor ist es möglich, eine breite Palette organischer Inhaltsstoffe und Nährstoffe in Futtermitteln gleichzeitig zu bestimmen. Der Nutzen ist gross. Heinz Röthlisberger Im Bereich der Pflanzenzüchtung und Qualitätsbestimmung landwirtschaftlicher Produkte wie z. B. Getreide, Mehl und Futtermittel ist die Nahinfrarot-Spektroskopie, kurz NIRS (oder auch nur NIR), seit Jahren etabliert und auch bei der Silageanalyse praxiserprobt. Der Sensor, der die zu untersuchende Probe von einer Lichtquelle bestrahlt, ermöglicht eine präzise Messung des Feuchtigkeitsgehalts sowie die Analyse von Parametern wie Trockenmasse, Rohprotein, Rohfett und Stärke. Zwar ist die Messung mit einem NIR-Sensor wohl nie so genau wie eine Untersuchung im Labor. Ein wesentlicher Vorteil der NIR-Messtechnik gegenüber der her-

«Landtechnik-Begriffe» Was ist ein «ABS», wie funktioniert eine «CommonRail»-Einspritzanlage und warum erkennt ein «NIR-Sensor» pflanzengrün? Solche und ähnliche Fragen beantwortet die «Schweizer Landtechnik» in der Serie «Landtechnik-Begriffe erklärt».

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kömmlichen Laboranalyse besteht aber in der sofortigen Verfügbarkeit, das heisst, man muss nicht mehrere Tage auf Labor­ ergebnisse warten. Alle Daten werden in Echtzeit angezeigt und ortsspezifisch doku­mentiert. Ein Nachteil ist: um genaue Aussagen mit einem NIR-Sensor über einen Inhaltsstoff zu machen, müssen die Entwickler für die Kalibrierung mehrere tausend Referenzmessungen vornehmen. Und das braucht sehr viel Zeit.

Immer mehr ein Thema wird der NIR-Sensor auch bei der Analyse von Gülle sowohl beim Befüllen des Fasses wie auch beim Ausbringen aufs Feld. Damit lässt sich die Möglichkeit schaffen, die Verteilung dieser Dünger nicht mehr in m³/ha sondern in kg N/ha zu steuern. Das heisst, die Verteilmenge geschieht in Abhängigkeit des N-Gehalts. Somit kann der Einsatz der Gülle effizienter geplant und die Gefahr der Überdüngung minimiert werden. Moder­ne System können die Gülle auf der Grundlage von Nährstoff-Zielwerten und Grenzwerten für Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) in kg/ha bedarfsgenau ausbringen und sogar mit teilflächen­ spezifischen Applikationskarten arbeiten. Eine grosse Herausforderung bei der Analyse von Gülle im Fass sind Schwankungen bei der Güllebeschaffenheit sowie Dickstoff-Senkungen während des Transports. Hier sind die Hersteller daran, diese Faktoren laufend zu berücksichtigen und mithilfe von automatischen Anpassungen wie Fahrgeschwindigkeit und der Durchflussrate in Echtzeit zu kompensieren.

Noch viel Potential Die Qualitätskontrolle der Ernte oder der Gülle-Analyse direkt auf dem Feld gehört zu den jüngsten Kapiteln moderner Landwirtschaft. Gegenwärtig vollzieht sich hier ein Innovationsschub. Auch wenn je nach Anbieter und System mit Preisen über CHF 20 000.– zu rechnen ist, von der Nah­ infrarot-Spektroskopie wird man in Zukunft noch viel hören.

Beispiel Feldhäcksler Mit einem NIR-Sensor im Strom des Erntegutes, zum Beispiel am Auswurfkrümmer eines Feldhäckslers, ist es möglich, berührungslos und im Sekundentakt eine breite Palette organischer Inhaltsstoffe gleichzeitig zu bestimmen. Verbunden mit GPS-Daten eröffnen sich mit dem NIR-Sensor zudem neue Chancen bei der teilflächen­ spezifischen Bewirtschaftung, bis hin zur effektiven Dosierung von Siliermitteln oder der Vergütung des Erntegutes nach Qualität. Mehr oder weniger alle Häcksler-Hersteller bieten heute NIR-Sensoren für ihre Maschinen an.

NIR-Sensoren können mithelfen, die Gülle gezielter auszubringen. Bild: Zunhammer


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Plattform | Ausstellung

Innovationen für die Tierhaltung An der Informationsbörse zur «EuroTier», einer der weltweit führenden Messen für Verfahrenstechnik, Betriebsmittel, Management und Software in der Tierhaltung sowie für Stalleinrichtungen, informierten die Aussteller über ihre Innovationen. Roman Engeler Ein Blick auf die im Vorfeld der «EuroTier» publik gemachten Neuheiten zeigt, dass der Innovationsschwerpunkt eindeutig bei der Weiterentwicklung bekannter Produkte und in der weiteren Verbreitung der Digitalisierung liegt, wirklich neue Verfahren oder Geräte hingegen eher Mangelware sind.

oder Lely bieten heute ein breites Spektrum zum frühzeitigen Erkennen von Ketose oder Mastitis, geben Tipps für den optimalen Zeitpunkt der Besamung oder des Trockenstellens. All diese Hinweise werden zunehmend in Echtzeit auf Smartphones oder Tablets übermittelt, von wo der Landwirt auch erste Aktionen, beispielsweise die Steuerung von SeparatiHygiene onstoren oder Fanggittern, vornehmen Einige neue Entwicklungen gibt es im Bekann. reich der Hygiene – besonders aktuell weDas holländische Unternehmen Nedap bringt erstmals die Technik der «Auggen der möglichen Ausbreitung der Schweinepest. Für den Trog-Sauger mented Reality» (erweiterte Realität) in «Speedy» bekam der Spezialist für Hochden Kuhstall, in dem eine auf ein bedruckreiniger Meier-Brakenberg eine golstimmtes Tier gerichtete Handy-Kamera alle verfügbaren Daten dieses Tiers auf dene Auszeichnung (siehe Kasten). Im dem Handy anzeigt. Für die KälberüberBereich der Kälberhaltung hat Förster eine vollautomatische Saugschlauch-­ wachung bringen Urban und Förster Reinigung entwickelt. Zudem kann auch neue Fiebermesser auf den Markt, mit der Saugnuckel nach jedem Tierbesuch denen nicht nur die Körpertemperatur, von aussen mit Wasser gereinigt werden. sondern auch gleich noch das Tier identiEbenfalls eine hygienische Verbesserung fiziert und die Messwerte an eine zentrabringt der «Calf Milk Collector» von Försle Speicherstelle übermittelt werden. ter. Damit kann die von einem MelkroboEinen weiteren Schwerpunkt stellt die auter abgesonderte, nicht verkehrsfähige tomatisierte Früherkennung von Klauenproblemen dar. Denn das möglichst frühMilch direkt über eine bis zu 100 m lange Pumpleitung einem Tränkeautomaten zuzeitige Erkennen von Klauenproblemen geführt werden.

durch «präventives Monitoring» dient nicht nur der Klauengesundheit, sondern kann darüber hinaus auch zum tierindividuellen Management der Klauenpflege genutzt werden.

Fütterung Bei den klassischen Futtermischwagen sind die Neuerungen vor allem in der Ausdehnung der bestehenden Baureihen auszumachen, wenngleich es Detailverbesserungen bei Mischschnecken oder Wiegeeinrichtungen gibt. Kuhn hat zudem eine App programmiert, mit der man den für seinen Betrieb geeigneten Futtermischwagen besser finden kann. Die österreichische Firma Wasserbauer hat mit «NanoConcept» ein autonomes Fütterungssystem entwickelt, das aus dem Roboter «Shuttle Eco» und einem bisher einzigartigen Lift zur vollautomatischen Futterentnahme im Fahrsilo besteht. Der Roboter findet seinen Weg über Magnete im Boden, kann so verschiedene Ställe und Silos ansteuern. Neues auf dem Gebiet der automatischen Fütterung hat auch Trioliet in der Pipeline. Die Neuheit soll aber erst am

Überwachung Digitale Managementhilfen für die Tierhaltung sind heute an der Tagesordnung, werden aber stetig weiterentwickelt – auch in Richtung Automatisierung. Vor allem die in der Melktechnik aktiven Firmen wie Lemmer-Fullwood, GEA, DeLaval

EuroTier Die «EuroTier» findet vom 13. bis 16. November 2018 in Hannover statt. Mehr als 2500 Aussteller aus 62 Ländern sind angemeldet und werden auf einer Hallen-­Fläche von 260 000 m2 ihr Angebot an technischen Geräten und Dienstleistungen rund um die Tierhaltung präsentieren. Vor zwei Jahren haben über 160 000 Personen diese Messe besucht. www.eurotier.de

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Digital auch im Stall: Ob mit Tablet oder Smartphone – der Tierhalter soll alle Daten stets und überall präsent haben. Bild: Entreprise Ireland


Ausstellung | Plattform

Gold für Meier-Brakenberg Die von der EuroTier-Messeleitung eingesetzte neutrale Expertenkommission hat aus 250 Neuheiten-Anmeldungen die Gewinner des Innovationswettbewerbs ermittelt. Es wurden – vielleicht etwas inflationär – eine Gold- und 25 Silbermedaillen vergeben. Mit Gold wurde der Trog-Sauger «Speedy» von Meier-Brakenberg, einem Hersteller von Hochdruck-Reinigern, ausgezeichnet. Dieser Trog-Sauger kann an die Pistole eines Hochdruckreinigers angeschlossen werden und funktioniert nach dem Venturi-Prinzip. Gemäss diesem Prinzip erzeugt ein austretender Wasserstrahl bekanntlich einen Unterdruck, den der Trog-Sauger «Speedy» nutzt, um Futterreste aus Trögen in kürzester Zeit zu entleeren. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Futter nass oder trocken ist. Das herausgesaugte Futter kann in einem Behälter aufgefangen oder in die Gülle abgeleitet werden. Nach der Ent­ leerung kann der Trog durch einfaches Umschalten auf die Reinigungsdüse zügig mit der Waschlanze gereinigt werden. So ist eine optimale Hygiene gewährleistet, die nächste Ration Futter bleibt länger frisch und wird besser aufgenommen.

ersten Messetag der «EuroTier» enthüllt werden. Autonom unterwegs, wenn auch auf Basis eines «klassischen» Selbstfahrers, ist Strautmann mit dem «Verti-Q». Die Orientierung des Fahrzeugs auf dem Hof erfolgt über GPS-Signale, ein um die eigene Achse rotierender Laser scannt die Umgebung dreidimensional ab und sorgt mit weiteren Sensoren für eine grösstmögliche Sicherheit. (Noch) nicht weiter in Richtung autonomes Fahren hat Siloking seinen vor zwei Jahren vorgestellten und vollelektrisch angetriebenen Selbstfahrer «Truckline». Dafür fährt nun das selbstfahrende Silage-Entnahme- und Verteilgerät «Silokamm» des bayrischen Fütterungsspezialisten mit einem elektrischen Antrieb vor. Mit dem «Commodity Feeder» ermöglicht Lely, neben dem Kraftfutter auch nicht pelletiertes Futter wie Gerste, Hafer, Mais oder zerkleinerte Futtermittel im Melkroboter zu dosieren.

Melktechnik

schneller vorgenommen werden kann. Zudem soll der Milchfluss um 10% ansteigen und die Zitzen schonender behandelt werden. Dairymaster hat eine mathematische Funktion entwickelt, mit der ein schnelleres Melken im Karussell erreicht werden soll. Das Karussell dreht dabei in Abhängigkeit der Tiere stets mit optimaler Geschwindigkeit und reduziert so nicht nur die Wartezeiten vor, sondern auch den Aufenthalt im Karussell während des Melkens.

Hofdünger Die Reduktion von (Ammoniak-)Emissionen wird in der Tierhaltung zukünftig eine noch zentralere Rolle spielen. Im Bereich der Entmistung ist eine funktionsfähige und praxistaugliche Umsetzung der Kot-Harn-Trennung eine grundsätzliche Möglichkeit, um die Freisetzung von Ammoniak zu vermindern. Ziel ist es, einerseits den auf der Oberfläche verbleibenden Kot sowie Einstreu oder Reste organischen Beschäftigungsmaterials gesamt aus der Bucht zu befördern, und anderseits, den abgesetzten Harn direkt durch entsprechende Öffnungen separat vollständig abzuleiten.

Die Entwicklungen in der Melktechnik beschäftigen sich in diesem Jahr mit den Bereichen der verbesserten Erfassung der Milchmenge ohne die oftmals nachteilige Beeinflussung des Milchflusses. Weiter soll die Vorhersage der tierindividuellen Milch­ abgabe während des Melkens zur zeit­ effizienteren Ansteuerung der Melk- und Verfahrenstechnik führen. DeLaval führt das neue Melkzeug «Evanza» ein, bei dem Zitzengummi und Melkbecher zu einem Kartuschensystem zusammengefasst sind, so dass der Austausch der Zitzengummis wesentlich einfaWasserbauer hat zum Fütterungsroboter ein automatisches Entnahme-System für Fahrsilos entwickelt. Bild: Wasserbauer cher und auch

Siloking bringt das selbstfahrende Silage-Entnahme- und Verteilgerät «Silokamm» mit Elektro-Antrieb auf den Markt Bild: Siloking

Demnächst autonom soll der selbstfahrende Futtermischwagen «Veri-Q» von Strautmann unterwegs sein. Bild: Strautmann

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Plattform | Reportage

Christof Röllin ist durch und durch ein Landtechniker. Der 20-Jährige arbeitet bei der Wismer Landtechnik AG in Baar und wurde an den SwissSkills 2018 in Bern Schweizer Meister der Landmaschinen-, Baumaschinen- und Motorgerätemechaniker. Bilder: röt

Mit viel Herzblut zum Sieg Christof Röllin wurde an den SwissSkills in Bern Schweizer Meister der Landtechnik-Berufe. Der 20-Jährige aus Menzingen ZG gewann die Goldmedaille als bester von 15 Teilnehmern. Heinz Röthlisberger

Christof Röllin lässt sich nicht so leicht stressen. Dies merkt auch der Redaktor der «Schweizer Landtechnik» beim Be­ such bei Christof an seinem Arbeitsplatz bei der Wismer Landtechnik AG in Baar (ZG). Christof hat bei Wismers seine vierjährige Lehre zum Landmaschinen­ mechaniker absolviert und im letzten Jahr erfolgreich abgeschlossen. Stressen las­ sen hat sich Christof auch an den Swiss­ Skills von Mitte September in Bern nicht. Der 20-Jährige war einer der 15 Teilneh­ mer, die bei den Landtechnik-Berufen an den Start gingen. Darunter waren zehn Landmaschinen-, vier Baumaschinen- und ein Motorgerätemechaniker. Am Schluss des Wettkampfes, der vier Tage dauerte, war Christof Röllin der Beste in seinem Berufsfeld und damit Schweizer Meister. «Sieger an den SwissSkills, ich habe es fast nicht geglaubt», sagt der 20-Jährige. 48

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Denn die Konkurrenz sei sehr stark ge­ wesen. Am Schluss war es sehr knapp. Er habe gerade mal um einen halben Punkt Vorsprung zum Zweitplatzierten gewon­ nen, gibt er zu Protokoll.

Immer etwas repariert Sein Ziel war es, die ganze Sache locker zu nehmen und sich auch von den Besu­ chern «nicht stressen zu lassen». Etwas, das vielleicht bei dem einen oder anderen für Nervosität gesorgt hat. Über 110 000 Besucher wurden an diesen gross aufge­ zogenen Berufsmeisterschaften regis­ triert. Das Publikum war immer hautnah mit dabei und konnte jeden Arbeitsschritt mitverfolgen. Hat das nicht gestört? «Nein», sagt Christof, «für mich war das kein Problem.» Vorbereitet im Vorfeld habe er sich nicht gross. «Ich sagte mir, entweder kann ich

es, oder ich kann es nicht. Dass es dann am Schluss für den ersten Platz gereicht hat, macht mich aber schon stolz.» Zufall kann dieser Meistertitel für ihn nicht sein. Jedenfalls ist zu erfahren, dass er schon als Junge zu Hause auf dem elterlichen Bauernhof in Menzingen (ZG) immer irgend­ etwas repariert oder an seinem Töffli rumgeschraubt hat. Das Herzblut von Christof für die Landtechnik hat dazu geführt, dass die Wismer Landtechnik AG extra für ihn eine Lehrstelle geschaffen hat. «Weil wir nur alle zwei Jahre einen Lehrling einstellen, war bei uns damals im 2013 eigentlich keine Lehrstelle geplant», sagt Geschäftsführer René Wismer. «Wir hatten aber sofort das Gefühl, dass aus ihm ein Landmaschinenmechaniker wird, und haben ihn eingestellt. Dieser Ent­ scheid war richtig, wie wir jetzt sehen», lacht Wismer.


Reportage | Plattform

Fünf Aufgaben Verantwortlich für die SwissSkills der Land­ technik-Berufe ist Agrotec Suisse, ein Fachver­band innerhalb von AM Suisse mit Sitz in Aarberg (BE). Die 15 Teilnehmer wurden von Experten des Verbandes an den fünf Posten «Mechanische Antriebe», «Motoren», «Elektrik» und «Hydraulik» sowie einer «Surprise»-Aufgabe in einer vorgegebenen Zeit geprüft. Dabei waren nicht nur das technische Geschick, son­ dern auch das Zeitmanagement und der Umgang mit Stress entscheidend. «Am zweiten Tag, beim Posten ‹Hydraulik›, bei dem man beispielsweise ein Hydraulikven­ til nach Schema zeichnen sowie Kompo­ nenten ausmessen und reparieren musste, lief es mir nicht so gut», sagt Christof. «Da bin ich einfach nicht zum Ziel gekommen.» Eigentlich sei er bei allen Aufgaben zeitlich knapp dran gewesen. Ausser bei der Auf­ gabe «Mechanische Antriebe». «Da muss­ ten wir etwa ein Getriebe zusammenset­ zen oder die Spur und den Lenkeranschlag eines Traktors richtig einstellen, da lief es mir sehr gut.» Bei der Überraschungs­ aufgabe mussten jeweils zwei Kandidaten gegeneinander antreten. Das heisst, sie mussten an einem Bagger ein Zahnrad wechseln und danach noch die Hupe repa­ rieren, die falsch angeschlossen war. So­ bald die Hupe ertönte, wurde die Zeit ge­ stoppt. Christof war mit fünf Minuten und sechs Sekunden der Schnellste von allen.

Spannend bis zur Siegerehrung Bis Christof Röllin gewusst hat, dass er Erster geworden ist, gab es einige Zeit zu überbrücken. Am Samstag um 16 Uhr war der Wettkampf zu Ende. Dann hat Agro­ tec Suisse informiert, welche drei Teilneh­ mer die ersten drei Ränge belegten, aber

Bei der Aufgabe «Mechanische Antriebe» mussten die Kandidaten die Spur und den Lenkereinschlag eines Traktors richtig einstellen.

dabei nicht gesagt, wer auf welchem Rang lag. Das hätten sie dann erst gegen 21 Uhr am Abend erfahren, als sie auf die Bühne gerufen worden sind und er als Sieger zuoberst aufs Podest durfte. «Das war sehr überwältigend», sagt er. Auch dass Bundesrat Johann Schneider-Ammann allen auf dem Podest gratuliert hat, war beeindruckend. Natürlich habe es danach noch ein Fest gegeben. Da habe man auch ein, zwei Biere getrunken. Aber nicht zu viel. Denn am nächsten Tag, am Sonntag, war noch der letzte SwissSkills-Tag, an dem sich die Besucher noch einmal haut­ nah informierten konnten.

An die WorldSkills Christof Röllin kann nun mit dem Meister­ titel an die «WorldSkills», die im nächsten Jahr in Russland stattfinden. Ausserdem hat er durch seinen Sieg ein Stipendium

«Uns wird es immer brauchen» «Dass Christof Schweizer Meister gewor­ den ist, hat uns alle sehr gefreut», sagt René Wismer, Geschäftsführer der Wismer Landtechnik AG und Chef von Christof Röllin. «Da sieht man, dass man über all die Jahre hinweg nicht alles falsch gemacht hat.» Die Firma Wismer wurde 1980 ge­ gründet. Sitz ist in Baar ZG. In Buonas, ebenfalls im Kanton Zug, kam in diesem Jahr ein zusätzlicher Standort hinzu. Heute beschäftigt die Firma 18 Mitarbeiter. Seit 1997 werden Lehrlinge ausgebildet. Bis heute sind es insgesamt 12. «Anlässe wie die SwissSkills sind aus meiner Sicht sehr wichtig», sagt Wismer. «Der Bevölkerung

von Agrotec Suisse gewonnen, mit dem er eine Ausbildung zum Meisterdiplom oder ein Studium an einer Fachhoch­ schule absolvieren kann. «Mein Ziel ist es, irgendeinmal die Meisterprüfung zu machen.» Jetzt aber wolle er vorerst ein­ mal weiterhin bei der Wismer Landtech­ nik AG arbeiten, dort sei es ihm wohl und es gebe im Betrieb sehr viel Abwechslung. Man spürt, der Schweizer Meister lässt sich auch in dieser Frage nicht stressen. «Was die Zukunft bringen wird, das wer­ de ich dann schon sehen.»

wird damit in Erinnerung gerufen, dass es in der Schweiz nach wie vor Leute gibt, die einen handwerklichen Beruf ausüben wol­ len, und dass es ganz und gar nicht schlecht ist, wenn man dreckige Hände bei der Arbeit bekommt», betont Wismer. Landmaschinenmechaniker werde es im­ mer brauchen. «Wir können vieles impor­ tieren, aber was wir nicht importieren können, ist die Reparaturleistung.» René Wismer, Geschäftsführer der Wismer Landtechnik AG

Hoch konzentriert bei der Kontrolle und Diagnose am Laptop.

Das Siegerpodest: Christof Röllin mit Samuel Dysli aus Luterbach SO (2. Rang, links) und Matthias Vogel aus Menznau LU (3. Rang, r.). Bild: Samuel Kocher, AM Suisse

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Plattform | Forschung

Smarte Landtechnik sucht die Praxis Agco, GVS-Agrar und das landwirtschaftliche Bildungszentrum Arenenberg haben in Tänikon TG die «Swiss Future Farm» gegründet. Das für Europa einmalige Projekt lud zur Eröffnungsfeier und zeigte dabei über 100 Hightechmaschinen live im Einsatz. Ruedi Hunger und Roman Engeler Vom 21. bis 23. September wurde in Tänikon gefeiert. Anlass für die Feierlichkeiten war die Eröffnung der «Swiss Future Farm» (SFF). Nach FAT und ART wird sich nun also die SFF in Tänikon etablieren. Nicht nur für unsere Gegebenheiten ist die Struktur neu. Neben einer ähnlichen Farm in Afrika und einem neuen Projekt in Nordamerika ist die SFF einzigartig. Die Ziele sind hochgesteckt und entsprechend hoch sind die Erwartungen der Praxis.

Digital soll verständlich werden Ziel des Projekts ist es, moderne Precision-Farming-Technologien für die Landwirtschaft von morgen sichtbar und verständlich zu machen. Dazu sollen die jetzt schon und künftig vorhandenen Instrumente auf dem rund 80 Hektar grossen Betrieb auf ihre Praxistauglichkeit überprüft, mit konventionellen Methoden hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit verglichen sowie die entsprechenden Resultate und Lösungsansätze der Landwirtschaft vermittelt werden.

ting, die den optimalen Schardruck automatisch aufgrund von in Echtzeit gemessenen Bodenwerten oder aufgrund Angaben aus einer Bodenkarte anpassen kann – oder ein mit einem NIR-Sensor ausgestattetes Güllefass, das den tatsächlichen Gehalt der Inhaltsstoffe misst, so dass die auszubringende Menge noch bedarfsgerechter erfolgt. Auf der Farm sind die Traktoren mit Lenksystemen ausgestattet, die angebauten Geräte arbei-

ten mit Section-Control-Techniken, applizieren Wirkstoffe oder hacken dort wo nötig und vermeiden bei unförmigen Parzellen Überlappungen. Leistungsfähige und grosse Maschinen sind für den Boden bekanntlich eine nicht zu unterschätzende Belastung. Eine richtige Bereifung mit tiefem Innendruck kann dem entgegenwirken. Routinemässig werden auf der «Swiss Future Farm» Achslasten und Bodendruck im Feld gemessen, mittelfristig sollen gar fixe Fahrgassen nach dem System «Controlled Traffic Farming» (CTF) eingeführt werden.

Begeisterung und Skepsis Imposante Maschinen beeindrucken und wecken Emotionen, ebenso die integrierte digitale Technik. Das konnte man an den Eröffnungstagen der SFF wieder einmal mehr erleben. Sowohl in bilateralen Gesprächen als auch in einer öffentlichen Podiumsdiskussion wurde einmal mehr deutlich, dass diese zunehmende Digita­ lisierung auch Bedenken hervorruft. Fragen wie «was geschieht mit den Daten?»,

Umsetzung und Anwendung Maschinen

Technologie

• Traktoren und Selbstfahrer • Lenksystem der neusten Generation • Section Control • Isobus-Anbaugeräte • Dokumentation • Alle Maschinen «connec• Ertragskartierung ted» • Applikationskarten und • Mechanisierung für lokale Variable Rate Control landwirtschaftliche Praxis • Drittanbieter-Lösungen Natürliche Ressourcen als Produktionsgrundlage

Software • Farm-Management-Information-System (FMIS) • Apps zu Arbeitserfassung • Maschinen-Dokumentation via Cloud-Anbindung • Anbindung an «Agrirouter»

Vom Labor aufs Feld An der Eröffnungsfeier wurde nun ein erster Einblick in die bereits angelaufenen Tätigkeiten der «Swiss Future Farm» gewährt. Hautnah konnten die vielen Tausend Besucher während dreier Tage erleben, was moderne Farm-Management-Software heute bietet, wie das Zusammenspiel von Daten aus Wetter­ stationen, Drohnen oder allerlei auf den Maschinen verbauten Sensoren und Ertragsmessungen für die agronomische Entscheidungshilfe funktioniert – oder zumindest funktionieren könnte (siehe Tabelle). Präsentiert wurde beispielsweise der Prototyp einer Einzelkornsämaschine des amerikanischen Herstellers Precision Plan50

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Digitalisierung und smarte Technik konnte man an der Eröffnung der «Swiss Future Farm» in Fülle konsumieren. Bilder: R. Engeler


Forschung | Plattform

Bodendruck, permanentes Thema beim Einsatz schwerer Technik, soll auf der «Swiss Future Farm» besonders untersucht werden.

Das Zusammenspiel verschiedener Daten, ihrer Quellen sowie die agronomische Auswertung ist ein spannendes Thema.

Fahrsimulator

Der autonom agierende Feldroboter «Xaver» dürfte im nächsten Frühling erstmals in der Maissaat zum Einsatz kommen.

«sind sie vor dem Zugriff Unbefugter sicher?» oder «braucht es diese Datensammlung überhaupt?» beschäftigen die Landwirte und Lohnunternehmer zunehmend. Man stellte sich auch die Frage, ob die Landwirte mit dieser rasanten Entwicklung überhaupt noch mitkommen und ob es am Schluss nur kostet, ertragsmässig aber wenig bringt. Eher Zustimmung findet dieser Trend, wenn es um den Datenverkehr mit den Behörden geht. Da sieht die landwirtschaftliche Praxis die grössten Vorteile der Digitalisierung. Den Verantwortlichen der «Swiss Future Farm» ist diese Skepsis bekannt und gerade auf dieser Farm sollen solche Fragen beantwortet werden.

Fazit Die «Swiss Future Farm» ist ein interessantes Projekt. Das gemeinsame Ziel der drei Partner, smarte Technologien in der

Praxis zu erproben, diese dem Zielkunden «Landwirt» im praktischen Einsatz näherzubringen sowie heutige und künftige derartige Anwendungen auch für die Ausbildung nutzen zu können, verfügt über viel Potenzial. Der Erfolg wird dann beschieden sein, wenn man die unterschiedlichen Anliegen und Vorstellungen von Industrie, Handel und öffentlicher Bildung unter einen Hut bringen kann.

Video über die Eröffnungs­ tage der «Swiss Future Farm» Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-­ Kanal «Schweizer Landtechnik».

Teilflächenspezifische Wiesenübersaat

Im Einsatz, zumindest zeitweise, stand auch ein Fahrsimulator zum neuen Mähdrescher «Ideal» von Agco. Mit diesem Gerät lässt sich der mit allerlei Sensoren zur automatischen Selbst­ einstellung ausgestattete Drescher fast unter Praxisbedingungen simulieren. Der Fahrsimulator weckte grosses Interesse – auch bei anwesenden Mitbewerbern. Offensichtlich war dieses Interesse so gross und so detailliert, dass dies den anwesenden Verantwortlichen aus dem Agco Kompetenzzentrum für Mäh­ drescher im italienischen Breganze zu weit ging und sie die Anlage sperrten.

Der Schweizer Sätechnik-Spezialist Krummenacher präsentierte an der Eröffnung der «Swiss Future Farm» seinen neusten Wurf: Eine kameragesteuerte teilflächenspezifische Wiesenübersaat, die er in Zusammenarbeit mit Agroscope Tänikon entwickelt hat und wie folgt funktioniert: Eine in der Front des Traktors angebrachte Kamera scannt den Boden ab und erkennt braune, nicht bewachsene Flecken auf der Wiese. Tritt ein solcher Flecken auf, wird durch eine Steuerung die entsprechende Saatgut-Leitung des im Heck angebauten Sä­geräts geöffnet und an der gewünschten Stelle werden Samen über die Dosiereinheit ausgebracht. Eine nachfolgende Packerwalze drückt den Samen an. Gemäss Aussagen des Entwicklers können so bis zu 70% an

Saatgut eingespart werden. Zudem würden dank dieser smarten Technik solche Übersaaten auch zu einem früheren Zeitpunkt durchgeführt, was letztlich zu mehr Futter­ ertrag bei besserer Qualität führen wird. Die Maschine kann auch für Neuansaaten eingesetzt werden.

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Passion | Modellbau

Wo das Schüttgut nur Kichererbsen sind Spannende Aufgaben mittels ferngesteuerter Fahrzeuge zu lösen, erlaubt die erste fixe Modellspielanlage im Massstab 1 : 32 der Schweiz im Diemtigtal BE. Vom Spielfieber liess sich auch die «Schweizer Landtechnik» anstecken. Dominik Senn

Faszination Landtechnik: Spielerisch erweitern Kinder ihr Wissen um die Landwirtschaft. Bilder: Dominik Senn und zvg

Tief bohrt sich die Frontschaufel ins Schüttgut und befördert es zum Überladen aufs Förderband, Strohballen werden ins Tenn gekarrt und gestapelt, auf dem Feld wird geeggt und gewalzt, Bauschutt fällt von der Baggerschaufel in den Lastwagen, ein Forsttraktor birgt Holzstämme aus dem Wald und gleichzeitig schiebt ein Pistenbully Schnee in die offene Gletscherspalte. Wir befinden uns mitten im Diorama Wirieblick in Horboden BE im Diemtigtal, im einzigartigen Modellspielland32 im Untergeschoss des gleichnamigen Restaurants. Hier finden alle vier Jahreszeiten gleichzeitig statt. Das Schüttgut entpuppt sich als Kichererbsen, 52

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vom Zuschauerauflauf. Im Anschluss begann ich, mit dem mobilen Modellspielland für Auftritte an Events in der ganzen Schweiz herumzutouren», sagt er. Mittlerweile können acht Personen gleichzeitig fahren und Aufgaben zum Futtertransport, Strohballenladen, zur Bodenbearbeitung und zum Baggern lösen. Innert Jahresfrist seien auf dieser Anlage mit drei Traktoren und den Joskin-Kippern über 10 000 Runden gefahren worden, das ergebe etwa 120 km. Allein an der Agrama 2016 seien innert fünf Tagen 3200 Runden mit den robus­ten Siku-­Modellen gedreht worden. Bendicht Hänni ist auch zufrieden mit deren Akkuleistung: «Sie halten drei Viertel eines Tages durch, sonst wären solche Leistungen gar nicht möglich.» An der diesjährigen Agrama darf er erneut bei der Firma Robert Aebi Landtechnik auftreten. Bei John Deere gibt’s nämlich für die Junglandwirte von morgen ein Extra: einen John Deere Junior Club. Stolz ist Bendicht Hänni auf den knickgelenkten John Deere «9620 RX» mit Vierraupenantrieb in limitierter Auflage aus Amerika, der in Deutschland auf RC umgebaut wurde. Mit diesem werden vom 29. November bis 3. Dezember auf dem Stand von Robert Aebi an der Agrama immer wieder Demotouren gefahren.

Ackererde als Kaffeesatz, Bauschutt als Korkgranulat und Kunstschnee, der an der Sonne nicht schmilzt.

Top oder Flop Der «Tüftler, Erfinder und Landtechniker mit Leidenschaft», wie sich Bendicht Hänni bezeichnet, hatte im Jahre 2014 als Erstes eine mobile Modellspielanlage für landwirtschaftliche Einsatzthemen kon­struiert. Ob es ein Erfolg würde, war bis zur Agrama nicht erwiesen, denn einige schüttelten nur den Kopf und konnten sich überhaupt nichts darunter vorstellen. «An der Agrama 2014 wurde ich dann förmlich überrumpelt

Gemeinsam Zeit verbringen das Ziel: Die Fa­milie Hänni ist stolz auf ihr Modellspielland.


Modellbau | Passion

Über hundert Arbeitsstunden: der Rega-Heli von Revell mit Motor und LED-Beleuchtung.

«Rettungsanker» Als im Winter 2015 die Skilifte im Diemtigtal mangels Schnee stillstanden, reifte im jungen Polymechaniker Bendicht Hänni aus Reutigen und Daniel Häberli die Idee, mit einer fixen Anlage eine Unterhaltungsmöglichkeit für die angereisten Familien zu schaffen. Genau dieser Umstand war der Auslöser für den Bau der ersten fixen Modellspielanlage 1 : 32 der Schweiz. Die Vision der Schlechtwetter-Attraktion gefiel der Wirieblick-Wirtin Nicole Schneider, die im Ausflugsrestaurant im Winter mit einem Kinderkino und grosser Spiel­ ecke für die kleinen Gäste vom Restaurant und der Skischule und im Sommer mit dem grossen Aussenspielplatz samt Spielposten, Reiten mit Zigeunerpferden und Traktorfahren für Kinder bereits für ausgedehnte Freizeitbetätigung sorgt. Gemeinsam planten sie den Aufbau der Anlage im Untergeschoss des Restaurants, die in diesem Jahr mit einer zweiten Anlage um die Bereiche Baugrubenbetrieb, Forstarbeiten und Wintersport erweitert wurde. Im Frühling 2018 erfolgte die Eröffnung. Seither

Kaffeesatzlesen: der knickgelenkte John Deere «9620 RX» mit Vierraupenantrieb.

Familienfreundlich: Wirieblick-Wirtin Nicole Schneider und Bendicht Hänni in Spiellaune.

ist das Diorama Wirieblick jeden Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet und bloss während des Skibetriebs geschlossen, ausser der Schnee bleibt aus. Die Kinder werden von geschultem Personal betreut, die Eltern und Grosseltern können sich eine Auszeit nehmen. «Sommers durch herrscht hier reger Ferientourismus. An Regentagen, vor allem im Frühling und Herbst, sind Familien froh um ein Unterhaltungsangebot. Und im schneefreien Winter ist das Diorama für meinen Betrieb so etwas wie ein Rettungsanker», sagt Nicole Schneider.

Flüster-Kompressor Bendicht Hänni und seine Crew, allen voran Niklaus Trachsel aus Schwarzenburg, haben beim Aufbau der 19 m² grossen, fixen Winter-Arena ganze Arbeit geleistet. Somit sind über 35 m² Landschaft im Massstab von 1 zu 32 vor Ort im Restaurant Wirieblick. Nur ein Beispiel: Im Bereich Wintersport mit beleuchtetem Skilift kann der Pistenbully, Marke Jägerndorfer Ö, mittels Seilwinde Steilwände hinunter- und heraufgefahren werden. Mit dem Schild vorne wird der Schnee in eine offene «Gletscher­ spalte» geschoben. Diese ist durch ein Rohrsystem mit einer Schneekanone verbunden. Nachts wird der gesammelte «Schnee» automatisch mit Luft ausgeblasen, dadurch ist morgens die komplette Anlage wie eingeschneit und es gibt erneut jede Menge Schnee zu verschieben. Damit die Anlage beim Betrieb nicht störenden Lärm produziert, ist ein Flüster-­ Kompressor eingebaut worden. In jedem Bereich finden sich raffinierte Betriebs­ lösungen gerade wie im richtigen Leben. Viel Begeisterung löst der in über hundert

Stunden Arbeit umgebaute Rega-Heli von Revell mit Motor und LED-Beleuchtung aus. Die plastischen Hinter- und Untergründe sind teilweise ein Gemeinschaftswerk der Familie Hänni mit Gattin und drei Töchtern sowie Roger Hauri, Betreuer der fixen Anlagen, die mitbastelten, -nähten und -schneiderten; so besteht die Skipiste aus neun Quadratmetern weissem Frotteestoff. Zu den Sponsoren des Dioramas gehören die AEK Bank Wimmis, Käppeli Logistik AG Sargans, Siku D und Kässbohrer Geländefahrzeug AG in Möriken AG. Ein Hauptsponsor bzw. Namensgeber werde noch gesucht, sagt Bendicht Hänni.

Pädagogischer Nutzen Das Modellspielland32 hat auch einen pädagogischen Nutzen, sagt Bendicht Hänni. Bei Kindern und Erwachsenen, welche nicht viel über die Landwirtschaft wissen, helfen die Betreuer gerne, die Aufgaben und Zusammenhänge zu verstehen. «Sie lernen die Hintergründe und Abläufe der Landwirtschaft spielerisch kennen. Es ist eine Freude zu beobachten, wenn zum Beispiel ein Vater und sein Sohn mit Bagger und Kipper harmonisch zusammen­ arbeiten und sich damit gegenseitig ihr Geschick beweisen. Öfters fragen die Kinder ihre Eltern, ob sie zu Hause nicht auch eine solche Anlage bauen dürften.» Gerne ermutigen wir solche Eltern-KindProjekte ganz einfach zu starten, um gemeinsam Zeit zu verbringen und eine gemeinsame Erinnerung zu schaffen. «Gemein­sam Freude erfahren» ist nämlich das Motto des Modellspiellandes32. Weitere Infos unter www.modellspielland32.ch; www.wirieblick.ch

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Sicherheit | Unfallverhütung

Damit Holzen nicht zum Alptraum wird Seit Januar 2017 müssen Landwirte und Private, die für Dritte Holzerarbeiten ausführen, eine Ausbildung nachweisen können. Rudy Burgherr*

Viele private Holzer sind regelmässig bei der Holzernte oder dem Sammeln von Brennholz aktiv. Damit Holzen nicht zum Alptraum wird, braucht es eine gute Vor­ bereitung und Planung. Die Waldarbeit ist die gefährlichste Arbeit aller Branchen. Dies trifft umso mehr für diejenigen zu, die diese Arbeiten nur sporadisch erledi­ gen. Deshalb müssen die Sicherheitsre­ geln unbedingt eingehalten werden. Die meisten tödlichen Unfälle ereignen sich beim Fällen. Die hauptsächlichen Unfall­ ursachen sind: Fällen ohne Fachkenntnis­ se, fallende Äste, ungenügende Sicher­ heitsdistanzen, ausschlagende Bodenstü­ cke und das Aufreissen von Laubholz.

Aus- und Weiterbildung lohnt sich Sicheres Arbeiten lohnt sich immer. Wer im Wald arbeitet, braucht die nötige Er­ fahrung sowie die erforderliche Aus- und Weiterbildung. Vor jeder Arbeit muss man sich folgende Fragen stellen: • Bin ich fähig, diese Arbeit sicher auszu­ führen? • Habe ich die nötige Ausrüstung? • Kann ich mir die nötigen Fachkenntnis­ se erwerben? • Muss ich die Arbeit einem Unterneh­ mer übergeben, der die Arbeit professi­ onell und sicher ausführt? • Habe ich die vorgeschriebenen Kurse absolviert? Wer an seinen Fähigkeiten zweifelt, soll den zweiten oder dritten Weg wählen. Ein solcher Auftrag kann auch an Forst­ unternehmer oder erfahrene und richtig ausgerüstete Landwirte erteilt werden. Durch fachgerechtes Arbeiten wird das Unfallrisiko stark reduziert, wodurch viel Leid und hohe Kosten vermieden werden können. Viele der im Wald tätigen Perso­ nen verfügen jedoch nicht über eine forstliche Grundbildung und sollten sich deshalb die Fähigkeit zum sicheren Arbei­ ten in entsprechenden Kursen aneignen. Die Kurse werden grundsätzlich allen Per­ sonen ohne forstliche Grundbildung empfohlen. Bei Forstarbeiten im Auftrag gegen Entgelt sind solche Kurse obligato­ risch.

Forstarbeiten im Auftrag Ab 1. Januar 2017 gilt schweizweit, dass Landwirte und Private, die Forstarbeiten für Dritte ausführen, mindestens zehn Tage Ausbildung nachweisen müssen. Zur Arbeitssicherheit gehören auch moderne Forstkleider. Sie sind funktionell und schützen vor Verletzungen. Sie sind auch im Sommer angenehm zu tragen. Bilder: BUL

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*Rudy Burgherr ist ehemaliger Geschäftsführer der Beratungsstelle für Unfallverhütung BUL.


Unfallverhütung | Sicherheit

Durch fachgerechtes Arbeiten wird das Unfallrisiko stark reduziert, wodurch viel Leid und hohe Kosten vermieden werden können.

Dabei geht es um die Umsetzung des revidierten Waldgesetzes. Dies betrifft Arbeiten im Auftrag und gegen Entgelt. Entgelt ist als Gegensatz von «unentgeltlich» zu verstehen. Es ist darunter also eine Gegenleistung in irgendeiner Form gemeint, sei dies Geld, Holz oder andere materielle Werte.

Mindestens 10 Kurstage Werden die Arbeiten in einem Auftragsverhältnis durchgeführt, so ist das Ab­ solvieren von insgesamt mindestens 10 Kurstagen gemäss Art. 21a des Waldgesetzes (Stand am 1. Januar 2017) obligatorisch. Dabei können die Kantone festlegen, ob sie für Teile des Kurses oder den ganzen Kurs Gleichwertigkeits­ anerkennungen z. B. eine bestandene Kompetenzprüfung oder die Anerkennung nachgewiesener Praxiserfahrung, sei es für Teile des Kurses oder auch den gesamten Kurs, zulassen. Die Gesamtdauer von mindestens 10 Kurstagen kann

Anmelden für Holzerkurse Unter der Internetadresse www.holzerkurse.ch findet man das ganze Angebot an Holzerkursen und kann sich direkt anmelden. Hinter den Holzerkursen steht die Arbeitsgruppe Arbeitssicherheit für forstlich ungelernte Personen (AGAS). Sie setzt sich aus mehreren Institutionen zusammen. Ein neuer Flyer «Sichere Motorsäge- und Holzerntearbeiten im Privatwald» ist bei der BUL erhältlich. Auskünfte bei der BUL, 5040 Schöftland, 062 739 50 40, www.bul.ch

auch in Abschnitten von z. B. zwei Mal fünf Tagen besucht werden.

Übergangsregelung Eine Übergangsregelung (WaG Art. 56 Abs. 3) gewährt den Auftragnehmerinnen und Auftragnehmern eine Frist von 5 Jahren (ab 1.1.2017), bis der Kursnachweis erbracht werden muss. Die Vorschrift betrifft folgende Arbeiten: Fällen von Bäumen ab einem Brusthöhendurchmesser von 20 cm mit der Motorsäge sowie das Entasten und das Einschneiden von Bäumen mit der Motorsäge

Maschinelles Rücken von Holz Die Übergangsfrist endet also am 31. Dezember 2021. Dies ist in 3 Jahren. Es wird aber kaum möglich, dass dann alle Betroffenen kurzfristig einen Kurs absolvieren können. Gemäss einer Umfrage der Beratungsstelle für Unfallverhütung BUL bei 400 Landwirten mit Waldbewirtschaftung fallen rund ein Drittel der Befragten unter das Obligatorium. Diese Kurse sollen aber keine Schikane sein, sondern eine Massnahme zur Arbeitssicherheit sein. Sie helfen Unfälle und Gesundheitsschäden zu vermeiden. Dies lohnt sich bestimmt, denn jeder Unfall verursacht nicht nur Kosten, sondern auch Leid und kann sogar zur Betriebsaufgabe führen. Kursziel der ersten 5 Kurstage: Am Ende des Kurses sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Lage motormanuelle Holzerntearbeiten unter einfachen Bedingungen selbständig durchzuführen. Dabei können sie insbesondere:

• Sicherheitsregeln respektieren und anwenden • Die Notfallorganisation erstellen und ausführen • Normalfall-Bäume mit Brusthöhendurchmesser BHD > 20 cm fachgerecht fällen • Die Motorsäge und das benötigte Werkzeug fachgerecht einsetzen und warten • Einschätzen, welche Bäume sie selber fällen können Kursziel der zweiten 5 Kurstage: Am Ende des Kurses sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Lage, motormanuelle Holzerntearbeiten selbständig durchzuführen. Dabei können sie insbesondere: • Sicherheitsregeln respektieren und anwenden • Die Notfallorganisation erstellen und ausführen • Regeln der Arbeitsorganisation und des Arbeitsablaufes kennen und umsetzen • Regeln der Holzerei beim Fällen und Aufarbeiten von Spezialfällen praxisbezogen anwenden • Das benötigte Werkzeug fachgerecht einsetzen und warten • Einschätzen, welche Bäume sie selber fällen können • Grundregeln des Holzrückens mit der Seilwinde verstehen

Vom Bund anerkannt Die Kompetenzen der Teilnehmenden werden im Kurs beurteilt. Wer das Kursziel erreicht, erhält den entsprechenden Kursnachweis mit dem Eintrag «Kursziel erreicht». Wer das Kursziel nicht erreicht, hat die Möglichkeit, den Kurs zu wiederholen. Die Kursanbieter müssen vom Bund an­ erkannt sein, um einen einheitlichen Ausbildungsstand sicherzustellen. Die Anerkennung der Kursanbieter erfolgt entweder durch den Bund direkt oder durch eine vom Bund damit beauftragte externe Organisation.

Auch für Arbeitgeber Unabhängig vom Waldgesetz gelten die gleichen Vorschriften auch für Arbeitgeber, die mit ihren Angestellten im Wald arbeiten. Dies betrifft insbesondere Forst­ arbeiten mit Lehrlingen. Für diese Arbeitsverhältnisse ist die EKAS-Richtlinie «Forstarbeiten» massgebend, die per 1. Januar 2017 in Kraft trat. Die Anforderungen an die Arbeitssicherheit sind mehr oder weniger identisch. 10 2018 Schweizer Landtechnik

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SVLT | Information

80 Jahre «Schweizer Landtechnik» Mit der aufkommenden Motorisierung und den Folgen der wachsenden Mobilisation hat sich die «Schweizer Landtechnik» laufend gewandelt – und mit ihr die gleichnamige Fachzeitschrift – ein Rückblick zum 80-Jahr-Jubiläum. Dominik Senn und Roman Engeler

Oktober 2018

Der rasante Wandel der «Schweizer Landtechnik» zeigt sich auch im wechselnden Erscheinungsbild der Schweizer Landtechnik-Fachzeitschrift. Bilder: R. Engeler

TECHNIK KOMMUNAL FORST- UND Greifer mit Seil und Spezialisten e ssergewöhnlich Au s da für Traktoren lter hnik für Tierha Innovative Tec est hst eic rgl Ve gen im Kleinmotorsä

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Schweizer Landtechnik 10 2018

Am Anfang stehen unermüdliche Bemühungen des 1924 gegründeten Schweizerischen Traktorverbandes um eine Sonderstellung der Landwirtschaft in Fragen des Strassenverkehrs. Bis ins Jahr 1938 orientieren «Monatsrapporte» die Präsidenten, Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder der Verbandssektionen über die Tätigkeit des Zentralsekretariats. Eine Verbindung zu den einzelnen Mitgliedern besteht nicht. Die schwierigen Verhandlungen zur Erreichung der Sonderstellung

hinsichtlich der Verkehrssteuer für Traktoren sowie im Motorfahrzeuggesetz und seiner Vollzugsverordnung lassen vertiefte und umfassende Informationen an alle Mitglieder als ratsam erscheinen. Am 7. August 1938 beschliesst der Zentralvorstand deshalb die Schaffung eines technischen Dienstes und die Herausgabe einer Zeitschrift. Sie erscheint erstmals am 5. Oktober 1938.

«Der Traktor / le tracteur» bis 1955 Die Zeitschrift erscheint im A4-Format unter dem Namen «Der Traktor / le trac-


Kr t Off anken ka erte verl sse: ang en!

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Information | SVLT

Neben der Information über die gedruckte Fachzeitschrift «Schweizer Landtechnik» gewinnt die elektronische Informationsver­ mittlung über Plattformen wie die eigene Homepage, Facebook und YouTube an Bedeutung.

«Schweizer Landtechnik» ab 1972

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Weintrauben | © Agrisano

Infos unter www.agrisano.ch

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Mit Beginn des 34. Jahrgangs 1972 ändert der «Traktorenverband» seinen Namen und heisst jetzt «Schweizerischer Verband für Landtechnik» (SVLT). In diesem Zusammenhang erhält das Fachmagazin seinen heutigen Namen, nämlich «Schweizer Landtechnik». Eine von 1984 bis 1986 tätige Redaktionskommission mit Werner Bühler und Urs Helbling wird für ein Jahr lang von Peter Brügger, Umiken AG, abgelöst. Sein Nachfolger wird 1987 Ulrich Zweifel, Wohlen AG, der dem Verband fast 30 Jahre lang die Treue hält und die Zeitschrift prägt. Heute untersteht das Redaktionsteam Roman Engeler, Ettenhausen/Aadorf TG, der im Jahre 2016 die Deckungsgleichheit der deutsch- und französischsprachigen Ausgaben einführt. Zudem wurde die Informationsvermittlung in Richtung elektronische Medien konsequent aus­ gebaut. So ist der Verband und die Zeitschrift auf sozialen Netzwerken wie Facebook präsent, publiziert regelmässig viel beachtete Videos auf der Plattform YouTube und unterhält seit Einführung der neuen Website agrartechnik.ch im Jahre 2017 einen tagesaktuellen News­ ticker, der über Neuigkeiten aus der gros­ sen und weiten Welt der Landtechnik kurz und prägnant informiert. Begleitet wird das heutige sechsköpfige Redaktionsteam von der Fachkommission «Information» des SVLT. Diese führte unter dem Präsidium von Roger Stirnimann 2012 ein neues Rubriksystem ein. Heute untersteht diese Fachkommission dem Präsidium von SVLT-Vorstandsmitglied Olivier Kolly und umfasst Personen aus der landwirtschaftlichen Praxis, der Beratung und aus der Forschung. Die Zeitschrift wird aktuell bei AVD in Goldach gedruckt und zählt eine Auflage von rund 20 000 Exemplaren.

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Unter Redaktor Rudolf Piller, Brugg AG, wird der Hefttitel im Jahre 1956 in «Der Traktor und die Landmaschine» erweitert. Ab der zweiten Ausgabe erscheinen zusätzlich «IMA-Mitteilungen». Und ab 1961 enthält ein Jahrgang 15 Hefte: Im Hinblick auf die Agrama, Bea und Olma werden jeweils zwei zusätzliche Nummern produziert. In den folgenden Jahren beherrschen Fragen der landwirtschaftlichen Praxis, vornehmlich zum Pflügen, der Mechanisierung und der Handhabung der Maschinen die Spalten.

Modernes, webbasiertes Redaktionssystem: Die Redaktoren können den Layout-Prozess der Zeitschrift heute ortsunabhängig begleiten.

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«Der Traktor und die Land­ maschine» ab 1956

ren Mit uns profitie Sie: wechseln lohnt sich!

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teur». Erster Redaktor ist Alfred Sidler, Luzern. In den Ausgaben der Kriegsjahre wider­spiegelt «Der Traktor» vorwiegend Vorschriften über den Mehranbau und kriegswirtschaftliche Erlasse, informiert über die notwendige Rationierung der importbeschränkten flüssigen Treibstoffe, Schmieröle und Reifen und propagiert Sammelaktionen (Gummi, Batterien usw.). Ein Schwerpunktthema ist der Umbau von Traktoren auf den Betrieb mit Holz- oder Holzkohlegas, es seien rund 2000 Traktoren derart umgerüstet worden. In den letzten Kriegsjahren beanspruchen Vorschriften über behördliche Garantie- und Betriebskosten der Gas­ generatoren viel Platz. Auf Jahresbeginn 1944 erscheint «Der Traktor» im Heft­ format (16,8 × 24 cm), mit einem Traktorrad auf der Titelseite. Redaktor ist Hermann Rüetschi, Zürich. Ab Juli-Nummer 1949 erscheint die Zeitschrift in deutscher und französischer Sprache und beschert ihr einen schnellen Zuwachs aus den Kantonen Waadt und Genf von über 2000 Lesern.

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Intern | Kurse

20 Jahre «Profis fahren besser» Das Fahrtraining mit Traktor und Anhänger feiert das 20-jährige Jubiläum. Heuer werden deshalb die Kurse zu einem Jubiläumspreis angeboten. Hans Stadelmann* Theorie ist bekanntlich das eine, Praxis das andere. Diese Feststellung gilt auch für das Lenken landwirtschaftlicher Fahrzeuge wie Traktoren, wo die unterschiedlichsten physikalischen Gesetze auf den Fahrer zukommen. Selbst bei Fahrten mit auf den ersten Blick geringer Geschwindigkeit. Im Kurs «Profis fahren besser», der in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feiert, können Fahrerinnen und Fahrer mit Traktor und Anhänger auf einem Parcours ihre Grenzen ausloten. Mit dem CZV- und agriTOP-anerkannten Fahrertraining «Profis fahren besser» gewinnt man an Praxis und Sicherheit im Strassenverkehr. Inhaber der Führerausweis-Kategorien C, C1, D, D1 können mit diesem Kurs zudem ihrer Weiterbildungspflicht nachkommen.

Kursorte

*Hans Stadelmann arbeitet bei der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BUL) in Schöftland.

Mit dem Traktor und Anhänger richtig schleudern. Das Fahrtraining «Profis fahren besser» hilft, die Sicherheit im Strassenverkehr zu erhöhen. Bild: BUL

Die nächsten Kursorte (täglich ohne Sonn- und Feiertage): Sennwald (SG) 17.–27. Nov. 2018 Roggwil (BE) 12.–19. Jan. 2019

ten. Pro Person kostet der Kurs CHF 195.−. Der Fonds für Verkehrssicherheit FVS beteiligt sich an diesen Kurs­kosten mit CHF 100.− (ausgenommen CZV). Die Kosten für einen CZV-Kurs betra­ gen CHF 375.−.

Kurskosten Zum 20-jährigen Jubiläum werden die Kurse zu einem Jubiläumspreis angebo-

Mehr Information und Anmeldung: BUL, 5040 Schöftland, 062 739 50 40, www.bul.ch

Derungs wird Vize-Weltmeister An der Berufsfahrer-Weltmeisterschaft in Belgien konnte der Churer Fahrlehrer und SVLT-Kursleiter Reto Derungs seinen Vize-Weltmeister-Titel verteidigen. Lilian Ladner Für die von der UICR (Union Internationale des Chauffeurs Routiers) organisierte Weltmeisterschaft der Berufsfahrer in

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Belgien haben sich 13 Nationen mit insgesamt 140 Berufsfahrerinnen und Berufs­ fahrern qualifiziert. Die Teilnehmenden starteten in den Kategorien «Lieferwagen», «Lastwagen», «Bus», «Sattelzug» und «Anhängerzug» sowie «Lehrlinge» und «Eco-Driving». Pro Kategorie und Land durften maximal drei Fahrerinnen und Fahrer starten. Die amtierenden Weltmeister waren so oder so startberechtigt. Für das Team «Schweiz» hatten sich in den Vorwettkämpfen insgesamt sechs Fahrer qualifiziert – vier davon waren Auszubildende. Im Unterschied zu den anderen Kategorien konnte sich pro Land nur eine Person zusätzlich für die Kategorie «Eco-Driving» qualifizieren. In dieser Kategorie ist eine sichere, gesetzeskonforme, wirtschaftliche und effiziente Transportleistung mit geringem Verbrauch erforderlich. Für das Schweizer Team hat sich der Churer Vize-Weltmeis-

ter und SVLT-Kursleiter Reto Derungs bereits zum fünften Mal für diese Titelkämpfe qualifizieren und bereits dreimal den Vize-Weltmeister-Titel in die Schweiz holen können. So gewann er diesen Titel erneut, wozu ihm der SVLT herzlich gratuliert.

Auch Nachwuchs brilliert Weiter ist für Schweizer Nachwuchs gesorgt. So konnten die vier Lernenden den Weltmeistertitel in der Teambewertung ergattern. In der Einzelwertung erreichten sie mit Ramon Holenstein den zweiten und mit Marco Büsser den dritten Platz. In der Kategorie «Lastwagen» belegte Cedric Buser den ersten Platz und in der Kategorie «Sattelzug» erreichten sowohl Christoph Surber in der Einzelwertung wie das Schweizer Team in der Mannschaftswertung den dritten Rang.



SVLT | Sektionen

FR Spritze richtig befüllen und reinigen Mit dem Aktionsplan zur Risikoreduktion und nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) sollen die Risiken halbiert und Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz gefördert werden. Zur Tat schritten der Freiburgische Verband für Landtechnik (FVLT) sowie das landwirtschaftliche Institut des Kantons Freiburg in Grangeneuve und luden zum Feldanlass «Wasch- und Befüllplätze für Feldspritzen, kontinuierliche Innenreinigung» auf den Betrieb der Gemeinschaft Fabrice Bercier in Vesin ein. Jonathan Heyer vom kantonalen Pflanzenschutzdienst erörterte eingangs Risiken beim Befüllen und Reinigen von Feld- und Gebläsespritzen. Am Wasch- und Befüllplatz «PhytoEco Vesin» und an zwei weiteren Posten wurden von verschiedenen Herstellern Reinigungssysteme für Brühresten und Spülwasser sowie Systeme zur kontinuierlichen Innenreinigung der Feldspritzen vorgestellt. FVLT-Präsident Robert Zurkinden erläuterte die Spülsysteme mit separatem Spülkreislauf zur Innenreinigung. Für die Aufrüstung bisheriger Feldund Gebläsespritzen und für Neugeräte mit Drehdüsen werde ein einmaliger Betrag ausgerichtet, und zwar für die kontinuierliche Innenreinigung, nicht aber für abgesetzte Verfahren, betonte er. Vorgestellt wurden mehrere Aufrüstsysteme mit zusätzlicher Pumpe und rotierenden Düsen, ihre Kosten inkl. Montage bewegen sich im niederen vierstelligen Frankenbereich. Auf dem Betrieb in Vesin ist das erste Pilotprojekt einer Gemeinschaftsanlage im Kanton Freiburg im Einsatz. Es beruht auf der Rückgewinnung vom Schmutzwasser, um dieses durch Mikroorganismen natürlich abzubauen. Für eine Pilotanlage Weinbau und eine solche für eine Gemeinschaftsanlage werden noch Betriebe gesucht.

Sie findet statt in der Nähe Ihres Wohnortes in dafür ausgerüsteten Ateliers. Die Liste der Werkstätten ist auf der Website unter www.­agrotecsuisse.ch zu finden. Wichtig: Für die Prüfung müssen die Anhängerzüge mit pneumatischen oder hydraulischen Betriebsbremsen ausgerüstet sein. Für seine Mitglieder bietet der FVLT einen Rabatt von 50 Franken pro Achse. Dazu genügt es, eine Kopie der Rechnung an folgende Adresse zu senden: AFETA/FVLT, Robert Zurkinden, Heitiwil 23, 3186 Düdingen. Dieses Angebot gilt nicht für den Kauf von neuen Geräten oder bei einem später folgenden Aufgebot zur Expertise.

Traktorfahrkurs für Frauen und Junglenker Samstag, 24. November 2018, von 9.00 bis 16.30 Uhr Landwirtschaftliches Institut Grangeneuve, Posieux Einmal einen Traktor erklärt bekommen, mit dem Traktor mit oder ohne Anhänger manövrieren; dies ohne Stress und Zeitdruck … damit Sie das nächste Mal, wenn «Not an der Frau» ist, Bescheid wissen. Dazu organisiert der Freiburgische Verband für Landtechnik (FVLT) einen Kurs für Frauen und Junglenker, die ihre praktischen Traktorkenntnisse verbessern wollen. Der PW- oder Traktorfahrausweis wird verlangt (Kategorie: B, C, D, F, G). Es sind keine weiteren Vorkenntnisse nötig. Kosten: 110 Franken für Ehefrauen und Kinder von Mitgliedern des FVLT, für Nichtmitglieder 130 Franken. In den Kurskosten inbegriffen sind Unterlagen, Kaffee, Gipfeli, Mittagessen und Warnweste. An­ meldung bis spätestens 15. November 2018 an: FVLT, Samuel Reinhard, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49

LU Aktuelles Kursangebot

FVLT-Präsident Robert Zurkinden erklärt die abgesetzte und kontinuierliche Innenreinigung von Feld- und Gebläsespritzen.

Bremsenkontrolle 2018 Der Freiburgische Verband für Landtechnik (FVLT) erhält die Bremstestkampagne aufrecht. Dieser Test ist gedacht für Karren und Anhänger aller Art, 30 oder 40 km/h, die während des ganzen Jahres im Einsatz stehen und deren Wartung leider oft vernachlässigt wird. Am Ende der Kontrolle werden die Eigentümer im Besitz einer genauen Diagnose ihrer Fahrzeuge sein, die von akkreditierten Fachbetrieben für Anhängerbremsen erstellt wird.

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Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–. Nächste Termine: Mittwoch, 24. Oktober 2018, in Sursee, 13.15–17.30 Uhr Mittwoch, 14. November 2018, in Sursee, 13.15–17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 29.– Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils in Büron und Sursee statt. Die Kosten betragen für Mitglieder CHF 300.–, für Nichtmitglieder CHF 320.–. Nächste Termine: Kurs 611: jeweils Samstag, 13./20. Oktober 2018, 13.00–17.00 Uhr Kurs 613: jeweils Samstag, 24. November / 1. Dezember, 8.00–12.00 Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Schüpfheim und Hochdorf: für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.– Nächste Termine: Kurs Nr. 407: 4 Abende jeweils Montag/Dienstag: 19./20./26./27. November 2018, 19.00–21.00 Uhr, in Sursee Die Kurse können nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt werden. Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als zum Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lek­ tionen): für Mitglieder CHF 539.–, für Nichtmitglieder CHF 579.– Der Lastwagentheoriekurs dauert 32 Lektionen, während vier Wochen jeweils einen Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg ist jederzeit möglich. Der nächste Kurs beginnt am 6. November 2018; Durch­führung jeweils in Luzern.


Sektionen | SVLT

Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit, bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch

SG

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Theoriekurse Kategorie F/G Im Theoriekurs Kat. F/G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km/h. Siehe auch www.fahrkurse.ch

Traktoren-Theoriekurs mit Prüfung 2018 Kursleiter ist Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach Kursort 1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Mittwoch nachmittag AG

Widnau, Rest. Rosengarten Mi, 31. Okt 18 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA

28. Nov 18

Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 10. Nov 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA

5. Dez 18

Kursorte und -daten: Do, 15./22.11.2018, Riniken SVLT, 18.30 Uhr; Do, 21./28.2.2019 Gränichen Liebegg, 18.30 Uhr; Do, 2./9.5.2019, Frick FIBL, 18.30 Uhr Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich) BL, BS

Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 21. Nov 18 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn Wangs, Parkhotel Wangs, Parkhotel/StVA Mels

12. Dez 18

Vorkurs Ebenrain, Sissach; Prüfung MFP Münchenstein: 17. Nov. 2018, 9.00 Uhr Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch BE

Sa, 24. Nov 18

Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, www.bvlt.ch

19. Dez 18 FR Kontakt: FVLT, Samuel Reinhard, route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49

TG Jahrestagung VTL Landtechnik Mittwoch, 21. November, Restaurant zum Trauben Weinfelden 19.30 Uhr Apéro, 20 Uhr Beginn Nach Mitteilungen in eigener Sache wird ein Referat von Stephan Stulz über die rechtliche Situation bei einem Unfall mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen zu hören sein.

GR Kursorte: Landquart, Ilanz, Thusis, Scuol, Samedan Kontakt: Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch NE Kontakt: M. Bernard Tschanz, chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch SG, AI, AR, GL Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SH Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Martin Müller, Haldenhof 286, 8213 Neunkirch, 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch

ZG

SO Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch SZ, UR

Gegengewichtsstapler- und Teleskop­ lader-Grundkurs

Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch

7. bis 9. Januar 2019, jeweils 2 Tage

Kontakt: VTL/Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen

Zu lernen an diesem zweitägigen Kurs ist der sichere Umgang mit dem Gegengewichtsstapler und Teleskoplader nach SUVA-Richtlinien. Ziel: Schriftlicher SUVA-Ausweis auf Gegengewichtsstapler und Teleskop­ lader. Ein Tag kann der obligatorischen CZV (Chauffeurzulassungsverordnung) angerechnet werden. Inhalt: Zweitägige Ausbildung auf Gegengewichtsstapler und Teleskoplader, Theorie und Praxis. Voraussetzung: Mindestalter 18 Jahre, praktische Erfahrung auf Maschinen. Datum: 7. bis 9. Januar 2019, jeweils 2 Tage (Montag für alle Theorie, Dienstag oder Mittwoch Praxis ). Kosten: 2 Tage ca. Fr. 660.– für Mit­ glieder und Fr. 700.– für Nichtmitglieder VLT Zug, inkl. Unterlagen und Essen. Anmeldung/Auskunft: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch

TG

VD Kursort: Oulens-sous-Echallens; Kursdaten: März, Juni und Oktober 2019 Kontakt: ASETA-Section vaudoise, Virginie Bugnon, chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG Vorbereitungskurs Kat. G: 8. und 11. Oktober 2018 in Zug Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch ZH Kursorte: Strickhof, Lindau. Kursdaten: 22. Sept. 2018 und 17. Nov. 2018, je 9.30– 15.30 Uhr Kontakt: SVLT ZH, Eschikon 21, 058 105 98 22, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch

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SVLT | Porträt

Kein Kopfnicker Markus Schneider in Thunstetten BE mit Jahrgang 1970 ist mit Leib und Seele Lohnunternehmer. Nicht nur: Er ist auch ein leidenschaftlicher Landwirt. Auf rund 30 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche betreibt er hauptsächlich Ackerbau – Zuckerrüben, Raps, Mais, Getreide. «Mein Betrieb ist eine Art Testfläche für Bodenbearbeitung, Saatgut und Pflanzenschutz», sagt er. «Meine Herangehensweise als Lohnunternehmer ist eine andere, als wenn ich keine eigenen Kulturen hätte. Ich weiss um die Probleme, Nöte, die Termin- und Preisdrücke der Landwirte, die von mir das nötige Verständnis und Entgegenkommen erwarten dürfen.» Sein Lohnunternehmen Schneider Agrarservice Thunstetten bietet gegen tausend Kunden praktisch sämtliche Dienstleistungen von der Saat bis zur Ernte an, mit einem Aufgebot von gegen drei Dutzend selbstfahrenden Maschinen und über hundert Geräten. Das Hauptstandbein ist Gülletransport per Lkw. «Tendenziell zunehmend ist das Bedürfnis nach einer Komplettberatung. Dazu gehören Entnahmen von Bodenproben, Düngeempfehlungen, Kalken und Saatgutberatung, Lieferung von Hof- und Handelsdünger inbegriffen. Bloss vom Kartoffelanbau lasse ich die Finger, er ist in der Gegend nicht sonderlich geeignet», sagt Markus Schneider. Einige der über ein Dutzend Festangestellten halten dem Unternehmen schon jahrzehntelang die Treue. Der Umgang ist sorgsam, ja freundschaftlich, denn «meine Mitarbeiter sind meine Visitenkarte», sagt er. In den Vorstand des Fachverbandes Lohnunternehmer Schweiz gelangte er 2008 als Nachfolger von Konrad Flury, und die Delegiertenversammlung in Genf wählte ihn zum Vorstandsmitglied des SVLT. «Ich sehe mich als Bindeglied zwischen den Lohnunternehmern und dem SVLT. Als Vorstandsmitglied des Bernischen Verbandes für Landtechnik bin ich auch das Bindeglied zwischen SVLT und BVLT», sagt er. Als Landwirt, Lohnunternehmer und engagiertes Vorstandsmitglied ist Markus Schneider fraglos legitimiert, kritische Fragen zu stellen. Das tut er: Warum werden Junglandwirte nicht von ihren Ausbildungsstätten abgeholt? Wie sollen Verband und Sektionen dem Mitgliederschwund Einhalt gebieten? Wieso wird der SVLT immer noch als «Traktorenverband» apostrophiert? Markus Schneider ist kein Kopfnicker. Er ist es gewohnt, Schwachstellen zu benennen. Er hat aber auch erfahren, wie schwierig auch gute Ideen und Massnahmen in einem so grossen Verband umzusetzen sind: «Lohnunternehmerwie SVLT-Vorstand zerbrechen sich die Köpfe, verfolgen klare Linien und strotzen vor Ideen. Trotzdem harzt es bei Umsetzungen oder beim Herunterbrechen der nötigen Massnahmen auf die Sektionen und die Basis. Der kommunikative Spirit zu den Mitgliedern fehlt», so seine Meinung. Nicht zuletzt aus dieser Einsicht – und aus Rücksicht auf überhandnehmende Belastungen – hat er, befristet bis Ende Jahr, einen «Boxenstopp» eingelegt und sich aus sämtlichen Vorstandaktivitäten und Arbeitsgruppen zurückgezogen, um aufzutanken und dann hoffentlich mit frischem Elan neuen Zielen entgegenzusteuern. Aufgezeichnet von Dominik Senn

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Schweizer Landtechnik 10 2018


Kurse | SVLT

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT Kursorte G40

Die G40-Fahrkurse 2018

1260 *Nyon VD 1315 *La Sarraz VD 1510 *Moudon VD 1562 *Corcelles-près-Payerne VD 1630 **Bulle FR 1786 **Sugiez FR 1920 *Martigny VS 1964 *Conthey VS 2208 *Les Hauts-Geneveys NE 2720 *Tramelan BE 2852 *Courtételle JU 3186 Düdingen FR 3250 Lyss BE 3270 Aarberg BE 3421 Lyssach BE 3510 Konolfingen BE 3550 Langnau i. E. BE 3792 Saanen BE 3800 Interlaken BE 3818 Grindelwald BE 3930 Visp VS 4222 Zwingen BL 4415 Lausen BL 4538 Oberbipp BE 4702 Oensingen SO 5040 Schöftland AG 5505 Brunegg AG 6056 Kägiswil OW 6130 Willisau LU

6170 Schüpfheim (neuer Kursort) 6210 Sursee LU 6276 Hohenrain LU 6430 Schwyz SZ 6472 Erstfeld UR 6702 ***Claro TI 7130 Ilanz GR 7302 Landquart GR 7430 Thusis GR 7524 Zuoz GR 7550 Scuol GR 8180 Bülach ZH 8200 Schaffhausen SH 8315 Lindau ZH 8460 Marthalen ZH 8500 Frauenfeld TG 8625 Gossau ZH 8836 Biberbrugg SZ 8856 Tuggen SZ 8867 Niederurnen GL 8932 Mettmenstetten ZH 9133 Sitterdorf TG 9436 Balgach SG 9465 Salez SG 9602 Bazenheid SG * Sprache Französisch ** Sprache Deutsch u. Französisch *** Sprache Italienisch

Direkt zu den «G40»-Fahrkursen Über diesen QR-Code gelangen Sie direkt zu den Terminen und Anmeldungen der diesjährigen «G40»-Fahrkurse des SVLT.

Mit dem Führerausweis Kat. G und erfolgreich absolviertem Fahrkurs G40 können landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge und Landwirtschaftstraktoren sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorkurs G40 des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik ist vom Bundesamt für Strassen, ASTRA, anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Die ersten G40-Kurse der Kurssaison 2019 sind veröffentlicht: Anmeldungen können ab sofort vorgenommen werden! www.fahrkurse.ch

CZV – Weiterbildungskurse

Kursort: Riniken AG

Kursart Kursdatum Erste Hilfe im Strassenverkehr, Deutsch

auf Anfrage

ARV1 / Digitaler Fahrtenschreiber, Deutsch

auf Anfrage

Ladungssicherung, Deutsch

16.11.2018

Moderne Fahrzeugtechnik, Deutsch

15.11.2018

Hebegerätekurse SUVA-anerkannt: Gegengewichts- und Teleskopstaplerkurs; Instruktion Hoflader

Kursort und Sprache

Kurstag 1

Kurstag 2

Goldach SG, Deutsch

auf Anfrage

auf Anfrage

Oberbipp BE, Deutsch

18.10.2018

19.10.2018

Rümlang ZH, Deutsch

26.10.2018

27.10.2018

Chavornay VD, Französisch

auf Anfrage

auf Anfrage

Schweisskurse

Kursort: Riniken AG

Kursart Kursdaten Lichtbogen-Handschweissen (E-Hand), Deutsch Informationen und Auskünfte: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch 056 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch

auf Anfrage

Metall-Schutzgasschweissen (MAG/MIG), Deutsch

18./19.10.2018

Wolfram-Schutzgasschweissen (TIG), Deutsch

01./02.11.2018

Impressum 80. Jahrgang www.agrartechnik.ch Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT NR Werner Salzmann, Präsident Aldo Rui, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 00 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung Dr. Roman Engeler, Postfach, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate/Anzeigen Alex Reimann Anzeigen-Verkauf Tel. 062 877 18 50 / 079 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2018. Kombinationsrabatt bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition AVD GOLDACH AG, Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

Nächste Ausgabe Schwerpunkt: Agrama, «Swiss Innovation Award» Impression: Hobeln statt pflügen? Markt: Trends in der Kartoffeltechnik Plattform: Innovationen rund ums Energieholz

Nr. 11/2018 erscheint am 15. Nov. 2018 Anzeigenschluss: 2. November 2018

10 2018 Schweizer Landtechnik

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