Schweizer Landtechnik 10/2019

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Oktober 2019

LADEN, HEBEN, TRANSPORTIEREN Wenn die Batterie die Energie liefert Vier UTV-Fahrzeuge im Vergleichstest Bremsen: Aktueller Stand der Dinge Neues Level bei stufenlosen Getrieben


www.agrartechnik.ch Occasionen

L2245219 New Holland T 5.120 EC, 2017, 117/87 PS/kW, DLB, EHR, FH, FZW, gVA, K, KL, PSH, Preis: SFR 93.500,- (Normalsatz (7,7 %)) Studer AG Lyssach, 3421 Lyssach, Tel.: +41 34 4474444, www.studer-landtechnik.ch Aebi TC 07, Preis: SFR 26.800,(Normalsatz (7,7 %)) Kronenberg Hans, 6130 Willisau, Tel.: +41 41 9702133, www.h-kronenberg.ch

L2245212 Pöttinger MEX GT, Preis: SFR 4.250,(Normalsatz (7,7 %)) Studer AG Lyssach, 3421 Lyssach, Tel.: +41 34 4474444, www.studer-landtechnik.ch

L2233986 Kuhn GF 582, 2018, 575cm, Preis: SFR 10.800,- (Normalsatz (7,7 %)) Studer AG Lyssach, 3421 Lyssach, Tel.: +41 34 4474444, www.studer-landtechnik.ch

L2078892 Kuhn TC 320, 2017, Preis: SFR 6.500,(Normalsatz (7,7 %)) Studer AG Lyssach, 3421 Lyssach, Tel.: +41 34 4474444, www.studer-landtechnik.ch

L1475395 Mengele ES 6700, 2015, 9m³, Preis: SFR 25.700,- (Normalsatz (7,7 %)) Kronenberg Hans, 6130 Willisau, Tel.: +41 41 9702133, www.h-kronenberg.ch

L1473835 Cambridgewalze Mandam 3.0M, Preis: SFR 3.600,- (Normalsatz (7,7 %)) Kronenberg Hans, 6130 Willisau, Tel.: +41 41 9702133, www.h-kronenberg.ch

L2244151 Weidemann Telelader T4512 CC40, 2019, 40/30 PS/kW, Preis: auf Anfrage. Kuoni Landtechnik AG, 5062 Oberhof, Tel.: +41 62 8676060, www.kuoni-landtechnik.ch

L2195722 Pöttinger Hit 6.61, 2019, 575cm, Preis: SFR 10.900,- (Normalsatz (7,7 %)) Kuoni Landtechnik AG, 5062 Oberhof, Tel.: +41 62 8676060, www.kuoni-landtechnik.ch

L2189327 Strautmann Vertimix VM 2401 Double, 19m³, Preis: SFR 35.200,- (Normalsatz (7,7 %)) Kuoni Landtechnik AG, 5062 Oberhof, Tel.: +41 62 8676060, www.kuoni-landtechnik.ch

L2218697 Agronic Midi Fix, 2018, Preis: auf Anfrage. Guthauser GmbH, Land- und Erntetechnik, 5024 Küttigen, Niklaus Guthauser, Tel.: +41 62 827 14 14, www.guthauser-gmbh.ch

L1494017 New Holland 6090 Combi, 2008, Preis: SFR 28.500,- (Normalsatz (7,7 %)) Guthauser GmbH, Land- und Erntetechnik, 5024 Küttigen, Niklaus Guthauser, Tel.: +41 62 827 14 14, www.guthauser-gmbh.ch

L1436872 New Holland 5060, 2013, 120/89 PS/kW, 350h, KL, K, Preis: SFR 79.000,(Normalsatz (7,7 %)) Guthauser GmbH, Land- und Erntetechnik, 5024 Küttigen, Niklaus Guthauser, Tel.: +41 62 827 14 14, www.guthauser-gmbh.ch

L1113281 Hemek Steber BGS, 1997, 120/89 PS/kW, 6500h, Preis: SFR 75.000,- (exkl. Normalsatz (7,7 %)) KELLER Forstmaschinen AG, 4537 Wiedlisbach, Stefan Keller, Tel.: +41 32 636 04 44, www.keller-forstmaschinen.ch

L1243336 Palax Active SM, 2013, Preis: SFR 6.705,(exkl. Normalsatz (7,7 %)) KELLER Forstmaschinen AG, 4537 Wiedlisbach, Tel.: +41 32 6360444, www.keller-forstmaschinen.ch

L1375521 Farma Holzgreifer 0.24, 2014, Preis: SFR 1.343,- (exkl. Normalsatz (7,7 %)) KELLER Forstmaschinen AG, 4537 Wiedlisbach, Tel.: +41 32 6360444, www.keller-forstmaschinen.ch

L1988111 John Deere T550 Hill Master, 2009, 292/215 PS/kW, 910h, 550cm, Preis: SFR 160.000,(Normalsatz (7,7 %)) Schär Landtechnik AG, 3368 Bleienbach, Hansruedi Schär, Tel.: +41 62 922 35 65, www.schaer-landtechnik.ch OL 2500, Preis: SFR 4.286,VÖLLMIN LANDTECHNIK AG, 4466 Ormalingen, Tel.: +41 61 9858666, www.voellmin-landtec hnik.ch

L1906810 Amazone Cayros M 4-950, 2018, SS, STS, VSR, Preis: SFR 19.900,- (Normalsatz (7,7 %)) Schär Landtechnik AG, 3368 Bleienbach, Tel.: +41 62 9223565, www.schaer-landtechnik.ch

L1475429

L2219347

L2144710 Same Dorado 100.4, 2019, 100/74 PS/kW, 25h, A, FH, FZW, K, KRG, LS, PSH, Preis: SFR 59.900,- (Normalsatz (7,7 %)) Erni Landmaschinen AG, 6122 Menznau, Patrik Erni, Tel.: +41 41 493 10 33, www.erni-landmaschinen.ch

Krone Swadro 38, 2017, 380cm, BEL, STN, TDA, ZIS, Preis: SFR 7.900,(Normalsatz (7,7 %)) Schär Landtechnik AG, 3368 Bleienbach, Hansruedi Schär, Tel.: +41 62 922 35 65, www.schaer-landtech nik.ch

L1708914

L2132491 170 cm, Preis: SFR 11.700,- (Normalsatz (7, 7 %)) Erni Landmaschinen AG, 6122 Menznau, Patrik Erni, Tel.: +41 41 493 10 33, www.erni-landmaschinen.ch

L2219348 OL TDK 120, Preis: SFR 18.000,(Normalsatz (7,7 %)) VÖLLMIN LANDTECHNIK AG, 4466 Ormalingen, Tel.: +41 61 9858666, www.voellmin-landtechnik.ch

L2107632 Agrar TL 189, 9999, 20m³, HK, KB, Preis: SFR 4.000,- (Normalsatz (7,7 %)) Erni Landmaschinen AG, 6122 Menznau, Tel.: +41 41 4931033, www.erni-landmaschinen.ch


Oktober 2019 | Editorial • Inhalt

Aktuelles

Editorial

4 Kurzmeldungen Markt 10 14 16 18 20 24 32 34

«Medaillen zeigen Entwicklungstrends auf» Neuheiten von Maschio-Gaspardo Stihl «MS 261 C-M» geht in die 3. Generation

Roman Engeler

Schwerpunkt: Laden, Heben, Transportieren Allrounder, Mischlinge und Spezialisten Markt: Die Qual der Wahl Vier UTV-Fahrzeuge im Vergleichstest Li-Ion-Batterien in der Ladetechnik Besuch beim Abfall-Umschlagplatz in Samedan

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Impression 36 38 42 44

Neues Federkonzept für New Holland «T4N» Stachelrad aus Gummi Testbericht: Claas «Arion 500» mit «CIS+» Mit dem MF «7719 S» im Einsatz

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Wissen 46 48

Wie funktioniert die Standheizung? Stufenlose Getriebetechnik neu durchdacht

Sicherheit 49 50

Sicheres Führen von Hebefahrzeugen Korrekter Umgang mit der Lastmomentbegrenzung

Plattform 52

Landtechnische Trends zur Agritechnica

Management 54 56

Kampf gegen den Maiszünsler Bremsen: Weiterhin viele offene Fragen

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Passion 58

John Deere «5820» in Möhlin AG

SVLT 60 Sektionsnachrichten 62 Porträt: Fabio Gabaglio, Novazzano TI 63 Kurse und Impressum

Titelbild: Hoch hinaus mit dem Teleskop­ lader, der vor etwa 40 Jahren aus der Bau- in die Landwirtschaft «eingewandert» ist.

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Laut einer Broschüre der Suva liegt der Richtwert für ein zumutbares Gewicht bei 25 kg (für Männer) respektive bei 15 kg (für Frauen). Wahrlich keine berauschenden Werte, wenn man da an den legendären Unspunnenstein mit seinen über 80 kg denkt, den die wackeren Athleten nicht nur hochheben, sondern auch noch möglichst weit in eine Sandgrube befördern. Zugegeben, auch die Suva erwähnt in besagter Broschüre, dass die Leistungsfähigkeit stark von der Konstitution und von der trainierten Muskulatur abhängt. So gesehen dürfte dieser Richtwert auch für die körperlich arbeitenden Landwirte etwas höher liegen. In der Landwirtschaft müssen – oft sehr schwere – Lasten bewegt und gehoben werden. Das meiste lässt sich kaum mehr von Hand erledigen. Gut für den Körper – vielleicht weniger für das Investitionsbudget – ist, dass es dazu mittlerweile eine breite Palette von Mini-, Kompakt-, Teleskop-, Rad- oder Frontladern gibt. Allein diese nicht abschliessende Aufzählung zeigt, wie breit die Angebotspalette dieser Hebefahrzeuge für die Landwirtschaft bereits geworden ist. Doch auch das Arbeiten mit diesen Fahrzeugen ist nicht komplett frei von Gefahren. Zwar müssen die meisten Ladefahrzeuge gemäss den Vorgaben der Norm «EN 15000» über entsprechende Anzeigen verfügen, um damit rechtzeitig auf Stabilitätsprobleme hinweisen zu können. Dennoch passieren immer wieder Unfälle, gerade in der Landwirtschaft. Deshalb müssen nun alle Mitarbeiter einen Ausbildungsnachweis erbringen, wollen sie mit einem Fahrzeug der Kategorien «R1» oder «R4» auf einem Landwirtschaftsbetrieb tätig sein. Darüber, und über weitere Themen rund ums Laden, Heben und Transportieren, informiert Sie der Schwerpunkt in diesem Heft. Ausgabe Nr. 11 erscheint am 14.11.2019

Bild: R. Engeler

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Aktuelles

In Kürze Arvind Poddar, Vorsitzender und Geschäftsführer von BKT, hat am asiatischen Gipfeltreffen für unternehmerische Verantwortung den Preis «Best Transformational Leader» verliehen bekommen. Ropa wurde an der internationalen Automobilausstellung in Frankfurt als Gewinner im Automotive Brand Contest in den zwei Kategorien «Connectivity» und «Nutzfahrzeuge» ausgezeichnet. Manitou hat in Frankreich den Grundstein für ein neues Werk gelegt, in dem künftig Hubarbeitsbühnen produziert werden sollen. Cut Systems Pfronstetten GmbH (CSP) hat ihren kompakten All-In-One-Pelletierer «Metitron 560» um einen Ballenauflöser erweitert. Reifenhersteller BKT unterstützt mit einem Scheck von 5000 Euro das Projekt «Rette den Amazonas-Regenwald». Firestone erweitert sein Werk für Nutzfahrzeugreifen im polnischen Wolsztyn und eröffnet darüber hinaus ein neues Distributionszentrum im nahegelegenen Chobienice. CNH hat für seine Marken «Case IH», «New Holland» und «Steyr» zusammen mit Granit-Parts eine Vereinbarung über die Belieferung von Ersatzteilen abgeschlossen. Diese Vereinbarung soll schrittweise in verschiedenen Märkten Europas eingeführt werden. Maschio-Gaspardo kommt mit den neuen High-Speed-Einzelkornsägeräten «Chrono 306» und «Chrono 708» auf den Markt. Als Nachfolger der Traktorenbaureihe «M7002» bringt Kubota die neue Serie «M7003» auf den Markt. Bei John Deere kommt es zu einem Wechsel bei der Konzernspitze. John C. May übernimmt im November von Samuel R. Allen. Sunrise, Huawei und Agroscope wollen auf der «Swiss Future Farm» in Tänikon die 5G-Technologie für die Landwirtschaft testen. Agrotec Suisse, der Fachverband der Landtechnikbetriebe in der Schweiz, startet eine Video-Kampagne. Im Fokus der Kurz-Videos stehen Lernende. Die bis anhin unter der Marke «Mustang» bekannten Knicklader und Kompaktlader (Skidsteers) werden in der Schweiz neu unter der Marke «Manitou» von Agrar Landtechnik in Balterswil TG vertrieben.

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Erweitertes «Forestar III»-Programm ATG baut mit den Modellen «Forestar 643 III» sowie «Forestar 644 III» sein Forstreifen-Programm weiter aus. Diese Reifen wurden insbesondere mit Blick auf Forstmaschinen wie Forwarder und Harvester entwickelt, um unter allen Einsatzbedingungen die maximale Leistung und Traktion zu gewährleisten. Das neue Profildesign soll sogar bei schweren Lasten und auf nassen Böden sicherstellen, dass beide Reifen problemlos mit oder ohne Bogiebänder genutzt werden können. Die wesentlich vergrösserte Aufstandsfläche sorgt für weniger Bodenverdichtung und zugleich für einen verbesserten Fahrkomfort. Das Design der Profilstollen weist zwei unterschiedliche Winkel auf. Der flache Winkel der Profilstollen an der Reifenschulter verstärkt die Traktion, während die steileren Winkel in Reifenmit-

te zu einer höheren Langlebigkeit der Reifen beitragen. Der breite Profilblock in Reifenmitte stellt zudem Stabilität sowie Fahrkomfort sicher. Beide Reifen zeichnen sich durch eine verbesserte Nylonkonstruktion mit speziellen Stahlgürteln und einen neuartigen, verstärkten hexagonalen Wulstaufbau aus. Diese Eigenschaften sorgen für eine bessere Durchstossfestigkeit sowie eine hohe Tragfähigkeit und verhindern gleichzeitig das Durchrutschen des Reifens auf der Felge sowie Schäden am Reifenwulst.

Digitalisierung für die Nachhaltigkeit An den Farmtagen auf der «Swiss Future Farm» in Tänikon von Mitte ­ September drehte sich vieles rund um digitale Helfer in der Landwirtschaft. Doch auch Handfestes wurde präsentiert, beispielsweise verschiedene Arbeitsverfahren im Ackerbau. So auf einem extra frisch gesäten Zuckerrübenfeld das Hacken, das dann wiederum in die Überlegungen für die Saat im kommenden Frühjahr ­einfliessen wird. Oder ein abgeerntetes Rapsfeld, auf dem verschiedene Strategien und Verfahren zur Stoppelbearbeitung demonstriert wurden – mit dem Ziel, den Acker für die nächste Ernte möglichst optimal vorzubereiten. Um den Boden schonend zu ­ bearbeiten, machte man sich Überlegungen, immer dieselben Fahrspuren zu benut-

zen. In Zusammenarbeit mit Agroscope Tänikon wurde das «Control Traffic Farming» in einer «light»-Version demonstriert. Weiteres Thema war die ortsspezifische Düngung, bei der man anhand von Drohnenbildern oder Ertragsmessungen beim Dreschen Daten erfasst, die dann als Grundlage für das bedarfsgerechte Ausbringen von Nährstoffen dienen.


Aktuelles

Ein Tiger im Rübenfeld Ropa erweitert sein Segment der selbstfahrenden Zuckerrübenvollernter um das Modell «Tiger 6S». Es wird zur Erntekampagne 2020 in den Serieneinsatz kommen. Nach mehrjährigen Feldtests läuft das Modell zur Saison 2019 bereits als Vorserie in Teilen Europas. Eine neue Generation von leistungsstarken Bordrechnern bildet das Zentrum für die Telematik, vorausschauende Analysen, eine Online-Diagnose und für eine teilautonome Zuckerrübenernte. Der «Tiger 6S» soll fortan das Premiumsegment im Markt besetzen und sei mit seiner visionären Rechnerarchitektur deutlich mehr als die technische und optische Weiterentwicklung des aktuellen «Tiger 6», heisst es bei Ropa.

FrontkameraMonitor-System Nach den Systemen von Motec (Vertrieb: Remund+Berger, Rizenbach/Oberbottigen) und Mekra (Vertrieb: Blaser, ­ ­Burgdorf) hat nur auch das Frontkamera-Monitor-System des Herstellers Brigade die Konformitätsbewertung beim Dynamic Test Center in Vaufflin (BE) erfolgreich durchlaufen und somit die Schweizer Zulassung für den Aufbau an Frontanbaugeräten für land- und forstwirtschaftliche Motorfahrzeuge und Arbeitsmotorwagen erhalten. Der Vertrieb in der Schweiz erfolgt über die Firma Covimo Electronics in Neuenhof (AG).

In neuem Design Nach der stilistischen Überarbeitung der «Major»-Traktoren kommt bei Zetor nun die Baureihe «Proxima», die meist verbreitete Traktor-Serie des tschechischen Herstellers, in den Genuss einer Veränderung. Mit dem neuen Design gehen aber auch einige Verbesserungen einher. So soll die flachere, nach vorne abgesenkte Motorhaube zusammen mit der neu gestalteten Kabine dafür sorgen, dass eine bessere Sicht gewährleistet wird. Weiter wurden Klimaanlage und die Heizung insofern erneuert, als dass

sich ihre Wirkung erheblich verbessern sollte. Die Traktoren werden unter den Bezeichnungen «Proxima CL», «Proxima GP» und «Proxima HS» mit Leistungen von 76 bis 117 PS erhältlich sein. Das neue Design soll schrittweise auf alle drei Modelle angewandt werden. Später sollen dann auch die weiteren Modellreihen von Zetor ein Facelifting erhalten.

Wer Merlo sagt, meint Teleskop In der ersten Oktoberhälfte war das Merlo Center Schweiz auf Probefahrt für die Kunden. Interessierte konnten aktuelle Teleskop-Modelle vor Ort Probefahren und erhielten kompetente Informationen zu den gezeigten Maschinen. Teleskoplader sind nicht einfach nur «Hoch-Heber». Merlo hat eine «Familie» gebaut, die sich flexibel in (fast) jedem landwirtschaftlichen Gebäude bewegen kann. Ausgehend vom Modell «P27.6» mit einem 36,5-kW-Motor, einer maximalen Tragkraft von 2700 kg und einer Hubhöhe von 6,10 m erfüllt diese Maschine auf vielen Betrieben die Anforderungen. Je flexibler das Fahrzeug, desto grösser die Chance, dass es vernünftig ausgelastet werden kann. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit zum Probefahren. Gleichzeitig konnten sie die verschiedenen Modelle vergleichen und erhielten einen bleibenden Eindruck.

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Aktuelles

Übergabe bei A. Leiser Per 1. Januar 2020 übernimmt René Betschart (rechts im Bild) die Firma A. Leiser AG von Peter Fischer. Betschart wird neuer Inhaber und Geschäftsführer des in Reiden LU domizilierten Unternehmens. Nach zehn sehr intensiven Jahren des Aufbaus brauche es eine frische Kraft, die das Unternehmen weiter voranbringen könne, meint Peter Fischer. Für diese Aufgaben habe man eine unternehmerische und charismatische Führungspersönlichkeit mit der notwendigen Erfahrung gesucht und in der Person von René Betschart auch gefunden. Betschart kann auf ein eingespieltes Team von Verwaltungsräten, Geschäftsleitungsmitgliedern und Mitarbeitenden zählen. Als Sohn eines Landwirts hatte er bereits früh mit grossen Maschinen zu tun. Der heute 46-jährige Schwyzer schloss nach der Berufslehre die Weiterbildung zum Elektro­ingenieur ab und liess sich in Unternehmensführung ausbilden. Durch internationale Führungstätigkeiten in der Industriebranche bringt er viel Erfahrung mit.

Same mit «Swiss Edition» Der «Explorer» ist seit über 35 Jahren mit weit mehr als 130 000 verkauften Traktoren eines der erfolgreichsten Modelle von Same im Markt. Same feiert diesen Erfolg nun mit einer «Swiss Edition». Dank der gefederten Komfortkabine des «Explorer» sowie der umfangreichen Ausstattung in der «Swiss Edition» fallen lange Arbeitstage nicht zur Last, ist doch mit Klimaanlage, luftgefedertem Sitz, Beifahrersitz und Freisichtdach sowie insgesamt sechs Arbeitsscheinwerfern alles enthalten, was man benötigt. Die 4-Zylinder-«Farmotion»-Motoren mit 88 oder 113 PS geben Leistung schon bei niedrigen Drehzahlen ab. Dank des Drehmoments und der neuen Komfort-Schaltung ist höchste Arbeitsleistung garantiert. Dafür sorgt das komfortable 30 × 30-Gang-Getriebe mit proportionaler dreifacher Lastschaltung. Der «Explorer 90.4» in der «Swiss Edition» startet bei CHF 69 000.– und ist bestellbar bis 31.10.2019.

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Kompakter Sensor Der Pflanzensensor «Isaria» von Fritzmeier ist in der Ausführung «Pro Active» bereits seit einigen Jahren im Markt verfügbar. Zwei Messköpfe mit je vier Aktiv-LED-Lichtquellen senden definierte Lichtwellenlängen aus. Das reflektierte Licht wird von hochsensitiven Messinstrumenten (bis zu 2000 Messwerte pro Sekunde) erfasst, die einerseits den Bodenbedeckungsgrad (Biomasse) und andererseits über Farbe auch die aktuelle Stickstoffversorgung der Pflanzen ableiten. Dieser Sensor kann tagsüber aber auch nachts eingesetzt werden. Mit «Isaria Pro Compact» wird nun eine etwas abgespeckte Variante verfügbar, die auch für kleinere Betriebe interessant sein könnte (Kostenpunkt: rund 12 000 Euro). Die «Pro Compact»-Version kann nur bei Tageslicht eingesetzt werden. Sie besteht aus zwei Einheiten, die nicht an einem Gestänge an der Fronthydraulik, sondern an der Kabine (z. B. Rückspiegel) montiert sind. Am Kabinendach ist ein Referenzsensor montiert, der das einfallende Licht erfasst, was für die Kalibrierung benötigt wird. Mit den Resultaten können wie beim «Pro Active»-Modell Applikationskarten für die Düngung, für Pflanzenschutz- oder Bestandeslenkungsmassnahmen erstellt werden. Gerade die gezieltere Düngung soll einerseits Hilfsstoffe einsparen, zudem auch den Ernteertrag erhöhen.


Aktuelles

Dichtestress im Messewesen

Sich ausgetobt

In Paris informierten die Verantwortlichen der Sima, der internationalen Messe für Landtechnik und Tierzucht in Paris, über die künftige Ausrichtung der Messe und begründeten dabei nochmals den Entscheid, wieso man die Ausstellung von Ende Februar auf Mitte November verschoben hat. Unterstützt in ihrer Argumentation wurde die Sima-Crew von Delegationen von Kubota und John Deere, die betonten, dass die Landtechnik-Hersteller ihre Neuheiten einfach im Spätherbst zeigen wollen und es dafür im Februar zu spät sei.

Apollo Vredestein Schweiz AG schulte und informierte seine Wiederverkäufer unter der Leitung von Ismer Scola, OHT-Spezialist bei Apollo Vredestein, in Enschede und am landwirtschaftlichen Ausbildungszentrum in Dronten, wo sich die Teilnehmer im angeschlossenen Trainingscenter so richtig mit Traktoren und Vredestein-Reifen austoben konnten. Das Reifenwerk in Enschede (Holland) produziert mit rund 1800 Mitarbeitenden nebst grossen Anhänger- und Traktorreifen vornehmlich PKW-Reifen. Vredestein hat das Potenzial im landwirtschaftlichen Markt früh erkannt und entwickelt seit 1955 hoch belastbare Reifen mit hohem Fahrkomfort. Zu erwähnen ist dabei der «Traxion+», weiter der erste radiale Anhängerreifen «Flotation Pro» oder der «Traxion Optimall», der durch seine einzigartige gebogene Stollenform (speziell grosser Laufflächenmittenaufstand und Selbstreinigungseffekt) mit souveräner Traktion und Bodenschonung auch in sandigen Tonböden punkten kann. Seit 2009 gehört Vredestein als Tochtergesellschaft zum weltweit tätigen Reifenhersteller Apollo.

In Paris gab man sich überzeugt, obschon sich im November der geraden Jahre mit der Sima, Eima, Eurotier und auch der Agrama in Bern ein regelrechter Dichtestress im landtechnischen Messekalender abzeichnet, mit den erwähnten Ausstellungen koexistieren oder gar kooperieren zu können. Da der Ausstellungspavillon im Parcs des Expositions ausserhalb von Paris im Spätherbst ziemlich belegt sei, habe man keine andere Wahl gehabt, als die Messe in den dicht gedrängten November zu schieben, hiess es bei den Veranstaltern weiter. Obschon sich die Ausstellerzusagen noch auf bescheidendem Niveau bewegten, sei man zuversichtlich, alle wichtigen Landtechnik-Hersteller für die Messe 2020 gewinnen zu können. Mit dem neuen Termin geht auch eine Neuausrichtung der Messe einher, will sich diese doch noch fokussierter auf die drängenden Herausforderungen der internationalen Landwirtschaft ausrichten. Als äusseres Zeichen für diese Neuausrichtung steht das neue Logo. Es soll die Sima auch ins Jahr 2022 begleiten, dann kann die Ausstellung nämlich das 100-Jahr-Jubiläum feiern. Ob die Neuausrichtung auch mit einer sprachlichen Öffnung einhergeht, bleibt abzuwarten. Internationale Aussteller wie Besucher bemängelten in der Vergangenheit doch das Fehlen von Übersetzungen, sei es in Dokumentationen oder Forumsveranstaltungen.

Frequenzgeregelte Hochdruckreiniger Meier-Brakenberg präsentiert eine neue Baureihe frequenzgeregelter Hochdruckreiniger über alle Leistungsklassen, mit denen sich die Wassermengen und der Druck an der Lanze frei wählen lassen. Dabei arbeitet der Anwender mit der für ihn passenden Wassermenge, egal ob er alleine oder gleichzeitig mit mehreren Leuten den Reiniger nutzt. So reinigt er zum Beispiel Hofflächen oder groben Dreck an Maschinen mit grosser Wassermenge. Im zweiten Schritt kann es dann sinnvoll sein, die Fahrzeuge mit weniger Druck und weniger Wasser einzuschäumen oder empfindliche Stellen mit weniger Aufprallkraft zu reinigen. So hat der Nutzer immer die perfekte Wassermenge. Die neue Baureihe zeichnet sich durch eine kompakte Gestaltung, wenige Bauteile, hohe Lebensdauer, Edelstahlgestell und eine schnelle Reaktion auf die gewählte Wassermenge aus. Der Frequenzumrichter sorgt für stets optimalen Energieeinsatz. Die Serie der stationären Hochdruckreiniger beginnt mit Wasserleistungen von 1260 l/h bis zu maximalen Wasserleistungen von 2 × 6000 l/h. Letztere ist für die Anwendung von bis zu zwölf Personen gleichzeitig geeignet.

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Aktuelles

SMSWettbewerb Jeden Monat verlost die Schweizer Landtechnik in Partnerschaft mit einem Landmaschinen-Händler ein attraktives Traktoren-Modell.

Leitfähige Dichtungen Freudenberg Sealing Technologies mit Sitz im deutschen Weinheim hat leitfähige Dichtungen vorgestellt, die zur hohen Leistungsdichte von Elektroantrieben beitragen. In künftigen Elektroantrieben sollen sie eine dauerhafte elektrische Verbindung zwischen Gehäuse und Welle sicherstellen und so Lagerschäden durch Stromdurchgang und Störungen wegen elektromagnetischer Strahlung verhindern. Solche Stromschäden sind zu verhindern, indem ein dauerhafter elektrischer Kontakt zwischen Welle und Gehäuse sichergestellt wird. Um die Anforderungen an Dichtungen in Elektroantrieben zu erfüllen, produziert Freudenberg eine elektrisch leitende Vliesscheibe. Diese ist fest mit dem Wellendichtring verbunden und benötigt keinen zusätzlichen Bauraum. Die Leitfähigkeit des Vlieses wird durch spezielle Fasern erreicht, die in einer Matrix eingebettet sind.

In dieser Ausgabe ist es eine kleine Werkbank «Junior» von Bosch.

SMS – und gewinnen mit Zürcher Gohl Landmaschinen Urstalden 936 3553 Gohl

Schreiben Sie ein SMS (1 Fr.) mit SVLT Name Adresse an die Nummer 880 und gewinnen Sie mit etwas Glück diese Werkbank. Der glückliche Gewinner des Modells des Case IH «Quadrac 600», das in der ­September-Ausgabe der «Schweizer Landtechnik» zur Verlosung ausgeschrieben wurde, heisst Daniel Liaudat und kommt aus 1609 Besencens FR.

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ReifendruckRegelanlage Reifenhersteller Trelleborg und Achsenspezialist Dana haben gemeinsam die Reifendruck-Regelanlage «CTIS+» entwickelt, die direkt von der Traktorkabine aus bedient werden kann. Der optimale Reifendruck wird dabei mit einer Software (Trelleborg Load Calculator) berechnet. Die Luft gelangt von einem zentralen Kompressor im Fahrzeug über eine Verbindung in der Radnabe und Innenfelge zum Reifen. Eine von Trelleborg entwickelte Rotationsdichtung verhindert ein Entweichen der Luft. Dana hat dazu ein passendes Radventil konstruiert, das ein Leck während des Betriebs verhindern soll. Die gesamte Anlage ist für Vorder- und Hinterräder vollständig integriert, es ragen keine externen Teile aus den Rädern heraus. Das System soll künftig auch als Nachrüstlösung verfügbar sein.


Einmal Manitou – immer wieder Manitou « Der gelungene Aufbau der Dücker Astschere ermöglicht uns ein wesentlich präziseres Arbeiten am Waldrand. » Daniel Frei · Inhaber Agro Frei · Adlikon bei Regensdorf

In Adlikon bei Regensdorf im Kanton Zürich führt Daniel Frei die Firma agro-frei.ch, einen Landwirtschaftsbetrieb mit Milchwirtschaft, Acker- und Rebbau. Im angegliederten Lohnunternehmen bietet er Dienstleistungen für die Landwirtschaft sowie Kommunen an und verlässt sich dabei seit über 15 Jahren auf Maschinen von Manitou. Ein vielfältiges Aufgabenspektrum präsentiert sich im Betrieb von Daniel Frei. Er betreibt Milchproduktion, Acker- und Rebbau. Ausserdem bietet Frei als Lohnunternehmer eine breite Palette an landwirtschaftlichen und kommunalen Dienstleistungen, wie Gras- und Getreideernte, Bodenbearbeitung, Herstellung von und Handel mit Holzhackschnitzeln, Brennholz, Rodungen, das Schneiden von Waldrändern und Winterdienstarbeiten an. Für das Schneiden von Waldrändern verwendete Frei lange Zeit einen Traktor mit Knickarmausleger. Um das Ergebnis dieser Arbeit zu optimieren, suchte Frei eine Maschine, die sich für den Aufbau einer Astschere eignen würde. Gefunden hat er diese bei seinem langjährigen Lieferanten und ManitouSpezialisten. Bewährte Marke Die neueste Generation aus dem Hause Manitou, der MLT 741 V+ NewAg, bot Daniel Frei genau jene Eigenschaften, welche die Umsetzung seines Vorhabens optimal unterstützten. Die sehr gute Standfestigkeit trotz weiter Ausladung und enormer Schneidhöhen sowie

die perfekte Sicht aus der Kabine auf die Arbeit Dank der links angebauten Schere ermöglichen einen gradlinigen und sauberen Schnitt. Der neu entwickelte stufenlose V+ Fahrantrieb des namhaften Herstellers ZF gestattet zudem trotz erhöhtem Leistungsbedarf von Motor und Arbeitshydraulik eine feinfühlige Bedienung und Drosselung der Fahrgeschwindigkeit. All diese Vorzüge überzeugten Daniel Frei davon, seinen bewährten MLT 735 PS durch den Manitou MLT 741 zu ersetzen. Seit dieser im Mai 2019 auf seinem Hof eingezogen ist, hat er seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten schon häufig unter Beweis gestellt. Ob die Fütterung der Tiere, Laden oder Lagerung von Hackholzschnitzeln oder Kompost, Ballenhandling oder eben das Schneiden von Waldrändern auf dem Arbeitsprogramm steht, der Manitou erledigt alles.

Komfortabel und zuverlässig Besonders schätzen Daniel Frei und sein Team am neuen Manitou den gelungenen Aufbau der Dücker Astschere sowie die moderne, komfortable und ruhige Kabine mit dem bequemen Easy-Step-Einstieg. Dass die Maschine über eine Anhängelast von über 20 t mit der intelligenten hydraulischen Anhängerbremse verfügt, welche den Einsatz mit Ein- und Zweikreisbremssystemen ermöglicht, ist ein weiterer Pluspunkt. Ausserdem ist der MLT 741 V+ mit einer Luftdruck-Bremsanlage ausgerüstet, die für zusätzliche Sicherheit sorgt. Daniel Freis Fazit zur Neuanschaffung ist deshalb klar und prägnant: «Dank der ausgezeichneten Beratung durch unseren langjährigen Lieferanten und seinen perfekten Service sind wir für eine erfolgreiche Entwicklung unseres Betriebs hervorragend gerüstet!» MANITOU-VERTRETUNGEN

Zürich · Ostschweiz · FL · Tessin Aggeler AG · 9314 Steinebrunn TG Tel. 071 477 28 28 · www.aggeler.ch

Innerschweiz Nordwestschweiz · Bern A. Leiser AG · 6260 Reiden LU Tel. 062 749 50 40 · www.leiserag.ch


Markt | Interview

Markus Demmel ist stellvertretender Leiter des Instituts für Landtechnik und Tierhaltung an der Bayerischen Landesanstalt (Forschungsanstalt) für Landwirtschaft in Freising-Weihenstephan bei München. Als Koordinator des Arbeitsbereichs «Verfahrenstechnik im Pflanzenbau» und als Leiter der Arbeitsgruppe «Mechanisierung Ackerbau und Prozesssteuerung» kennt er sich in der Landtechnik bestens aus. Seit 2019 ist Markus Demmel Vorsitzender der Agritechnica-Neuheiten-Kommission. Bilder: R. Engeler

Medaillen zeigen Entwicklungstrends auf Knapp 300 agrartechnische Neuheiten wurden im Vorfeld der Agritechnica eingereicht. Die «Schweizer Landtechnik» befragte Markus Demmel, Vorsitzender der DLG-NeuheitenKommission, über die Vergabe der Medaillen und die Innovationsfähigkeit der Agrartechnik-Branche. Roman Engeler

«Schweizer Landtechnik»: 291 Neuheiten wurden der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), der Organisatorin der Agritechnica, im Vorfeld der Messe eingereicht. Haben Sie als Vorsitzender der Neuheiten-Kommission selbst alle Dossiers gesichtet? 10

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Markus Demmel: Ich muss vorausschicken, dass ich in die Neuheiten-Beur­ teilung 2019 als «normales» Mitglied der DLG-Neuheiten-Kommission gestartet bin, erst anlässlich der ersten Besprechung wurde ich dann auf Vorschlag der DLG zum Vorsitzenden gewählt, weil der bisherige Vorsitzende innerhalb der DLG

eine neue Aufgabe übernommen hat, die mit dem Vorsitz der Neuheiten-Kommission unvereinbar ist. Ich war bis anhin nicht einem bestimmten Sachgebiet zugeordnet, sondern hatte die Aufgabe, zumal ich Mitglied des internationalen Landtechnikverbandes bin, für die Einschätzung eingereichter Innovatio-


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nen in Gebieten, für die es in der Kommission keine Fachleute gibt – beispielsweise für Erdnuss-, Baumwoll- oder Zuckerrohr-Vollernter –, andere Fachleute weltweit für eine Expertise zu gewinnen. So gesehen musste ich schon bis anhin stets alle eingereichten Dossiers intensiv studieren, und dies habe ich auch heuer wiederum getan. Wie verteilen sich diese Innovationen auf die einzelnen Sachgebiete? Die meisten Neuheiten, 74 an der Zahl, sind dem Sachgebiet «digitale Systeme und IT» zuzuordnen. Dann folgt das Gebiet «Traktoren, mobile Ladetechnik und Transporttechnik» mit 55 Innovationen. Den dritten Rang belegt der Bereich «organische und mineralische Düngetechnik» mit 28 Anmeldungen. Auf den weiteren Plätzen befinden sich dann Pflanzenschutz, Mähdrusch, Häckseltechnik, Saat- und Bestelltechnik mit jeweils zwischen 21 und 25 Meldungen.

der Digitalisierung geprägt oder beeinflusst sein werden, beispielsweise in der intelligenten Verbindung von Traktor und Maschine mit dem entsprechenden Austausch von Informationen. Inwiefern lassen sich aus diesen Innovationen Entwicklungstrends für die Landtechnik ableiten? In dieser Frage waren wir uns in der Neuheiten-Kommission einig: Die eingereichten Neuheiten und auch die vergebenen Medaillen widerspiegeln ganz klar die aktuellen Entwicklungstrends in der Landtechnik. Es geht ja in dieser Entwicklung stets darum, die Effizienz zu steigern. Arbeitskräfte, Energie oder Hilfsstoffe wie Saatgut, Pflanzenschutz- und Düngemittel sollen so effizient wie möglich eingesetzt werden.

Gibt es Gründe für diese Verteilung? Wir stellen seit einigen Jahren einen Trend fest – dies übrigens im Einklang zu fast allen Lebensbereichen –, dass sich viele der Innovationen auf den Bereich der Digitalisierung, der IT und auf das Datenmanagement fokussieren. Früher gaben die Innovationen rund um die Traktoren und Mähdrescher den Ton an, heute haben diese aber ihre dominierende Rolle etwas verloren. Zu beachten sind jedoch auch die Innovationen rund um die Düngetechnik und den Pflanzenschutz, wo insbesondere die verlustfreie und punktgenaue Applikation mehr und mehr ins Zentrum des landwirtschaftlichen Interesses – und auch jenes der Gesellschaft – rückt.

Ist aus Ihrer Sicht dieser Innovationsgeist auch immer im Sinne der landwirtschaftlichen Praxis oder wird – mit dem Ziel einer Medaille – an den effektiven Bedürfnissen vorbei entwickelt? Dies beschäftigt die Mitglieder der Neuheiten-Kommission permanent und ist letztlich ein wichtiges Kriterium für die Medaillen-Vergabe. Die Landwirtschaft ist ja sehr vielfältig, da liegt es auf der Hand, dass es Betriebe gibt, auf denen die eine oder andere Innovation überhaupt keine Relevanz hat. Weiter gibt es Betriebe, die aktuell gar keine hohe Technologie benötigen und mit diesen Neuheiten (noch) nichts anfangen können. Aber auch das Gegenteil ist der Fall, dass nämlich Landwirte sagen: «Darauf habe ich nun schon lange gewartet!» So gesehen denke ich nicht, dass an den generellen und effektiven Bedürfnissen nur wegen einer Medaille vorbei entwickelt wird.

Die Traktorhersteller waren in den letzten Jahre intensiv mit der Umsetzung der Abgasvorschriften beschäftigt und verfügten vielleicht nicht über genügend Kapazitäten, um andere Innovationen an dieser Maschine voranzutreiben. Da nun diese Aufgaben zu einem grossen Teil gemacht sind, wird es künftig wieder mehr «Traktor-Innovationen» geben? Wir sind beim modernen Traktor, als isolierte Maschine betrachtet, heute schon auf einem sehr hohen Niveau angelangt. Es gab heuer zwar die einzige Goldmedaille für ein elektrisch-mechanisch leistungsverzweigtes Getriebe beim Traktor (siehe Seite 48), doch denke ich, dass die nächsten grossen Entwicklungsschritte auch beim Traktor von

Die Neuheiten-Kommission vergibt bekanntlich die begehrten Agritechnica-Medaillen. Wie muss man sich diese Vergabeprozedur vorstellen? Die Neuheiten-Kommission umfasst rund 50 Personen, die sich aus der landwirtschaftlichen Praxis (Landwirte und Lohn­ unternehmer), der Beratung sowie der Wissen­ schaft und Forschung rekrutieren. Landtechnik-Hersteller sind übrigens nicht vertreten. Jedes Kommissionsmitglied ist einem der elf Sachgebiete zugeordnet, sichtet primär die in seinem Sachgebiet eingereichten Neuheiten und bespricht sich mit den Kollegen, die das gleiche Gebiet be­ arbeiten. Allenfalls gibt es auch Rückfragen bei den Herstellern, sollte etwas unklar

«Bei den vielen guten eingereichten Neuheiten kann ich voll und ganz hinter diesen total 40 Medaillen stehen», betont Markus Demmel.

sein. Die eigentliche Vergabe wird dann an einem zweitägigen Meeting vorgenommen. Die Sprecher der jeweiligen Sachgebiete geben dabei ihre Einschätzung und eine erste Wertung hinsichtlich möglicher Gold- und Silbermedaillen bekannt. Dann wird im Plenum diskutiert und letztlich abgestimmt. Für eine silberne Auszeichnung braucht es das einfache Mehr, für eine goldene ist eine Zweidrittelsmehrheit notwendig. Heuer waren die Abstimmungen, abgesehen von zwei silbernen Medaillen, alle klar und eindeutig. Bewerten die Experten diese Neuheiten «nur» anhand schriftlich vorliegender Dossiers, oder muss auch was «Handfestes» wie Prototypen, Konzeptstudien oder Ähnliches vorhanden sein? Es gibt klare Vorgaben. Es muss ein kurzes Dossier mit zwei Bildern oder Videos eingereicht werden. Die Innovation muss beschrieben werden, wobei klar zum Vorschein kommen muss, was jetzt genau der Charakter der Innovation ist und was es dem Anwender letztlich bringt. Bei Unklarheiten kann, wie erwähnt, beim Hersteller nachgefragt werden – nicht aber umgekehrt. Im Übrigen gelten die Richtlinien: Das Produkt muss neu sein, es darf zuvor auf keiner anderen Ausstellung prämiert worden sein beziehungsweise nicht mehr als zwölf Monate vor der Agritechnica auf dem Markt verfügbar sein und/oder auf einer anderen nationalen oder internationalen Veranstaltung ausgestellt, vorgeführt oder präsentiert worden sein. Weiter ist es so, dass die Innovation bis zur nächsten Agritechnica erhältlich sein muss. Ich kann mir vorstellen, dass es in diesem frühen Stadium, in dem eine Entwicklung eingereicht wird, auch um etwelche Firmengeheimnisse geht. Wie gehen Sie, wie gehen die beteiligten Firmen damit um? 10 2019 Schweizer Landtechnik

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Markus Demmel: «Wir wollen vermehrt darüber Transparenz schaffen, wie es um die Marktreife von eingereichten und mit Medaillen prämierten Innovationen steht.»

Alle Mitglieder der Neuheiten-Kommission haben sich zur Vertraulichkeit verpflichtet. Alle Details der Anmeldung bleiben bis zur Veröffentlichung im Neuheiten-Heft im Vorfeld der Agritechnica vertraulich. Wird eine eingereichte Neuheit mit einer Medaille prämiert, so muss der Hersteller auch die Bekanntgabe von Details akzeptieren, die als Begründung für die Medaillenvergabe ausgeführt werden. Will er das nicht, gibt es keinen Eintrag im Neuheiten-Heft, und schon gar keine Medaille. Mit einer goldenen Auszeichnung und 39 silbernen Medaillen wurde an Prämierungen heuer (wiederum) nicht gespart. Ist diese Zahl nicht zu hoch? Immerhin sollte eine solche Auszeichnung doch den Charakter einer Exklusivität haben?

Vor zwei Jahren, als es zwei Goldmedaillen gab, wurde der Vorwurf laut, die Neuheiten-Kommission sei zu geizig gewesen. Mit einer Goldmedaille waren wir heuer in dieser Kategorie noch sparsamer! Bei den vielen guten eingereichten Neuheiten kann ich, und mit mir auch die grosse Mehrheit der Kommission, voll und ganz hinter diesen total 40 Medaillen stehen. Es sind knapp 14 % der Anmeldungen, die heuer nun mit einer Medaille bedacht wurden. Die Zahl der Medaillen an sich ist für uns überhaupt kein Kriterium: Entweder ist eine Innovation medaillenwürdig oder nicht. Man muss zudem bedenken, dass die meisten Firmen nur jene Neuheiten anmelden, die auch Aussichten auf eine Medaille haben. So gesehen machen die Hersteller schon von sich aus eine Vorselektion. Oft hört man den Vorwurf, die prämierten Innovationen würden das Licht der Marktreife eh nie sehen. Stimmen Sie dem zu? Ich möchte es nicht abstreiten. In der Vergangenheit ist es immer wieder vorgekommen, dass eine Innovation zwar prämiert wurde, aber nie die Markt- oder Serien­reife erlangte. Im aktuellen Reglement sehen die Prämierungs- und Prüf­ bestimmungen nun vor, dass eine mit einer Medaille ausgezeichnete Innovation in zwei Jahren auf dem Markt sein muss. Das ist eine klare Ansage. Wird es 2021 zu Medaillen-Rückruf-Aktionen kommen – oder schon heuer im November, rückblickend auf die Vergabe 2017? Wir sind uns noch nicht ganz einig, wie streng man da wirklich vorgehen will oder auch muss. Zu Rückrufaktionen wird

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es aber sicher nicht kommen. Die DLG hat im Nachgang zur Medaillenvergabe 2017 erstmals eine Analyse gemacht und bei den Herstellern den aktuellen Status nachgefragt, wie es um die Marktreife der prämierten Innovationen steht. Diese Analyse ist derzeit noch nicht abgeschlossen, wird aber im Neuheiten-Heft zur Agri­ technica publiziert werden. Dabei werden die 2017 prämierten Neuheiten in drei Kategorien eingeteilt: Innovation ist im Markt verfügbar, Innovation wird zur Agritechnica 2019 bestellbar sein oder Innovation ist noch nicht verfügbar. Sanktionen wird es aber vorerst nicht geben. Ich meine, mit diesem Vorgehen schaffen wir erst einmal genügend Transparenz. Wir werden die Sache aber weiterverfolgen und sollten wir feststellen, dass es sich zum Schlechteren entwickelt, wird man seitens der DLG und der NeuheitenKommission sicher Gegensteuer geben und weitere Massnahmen treffen. Sie sind seit diesem Jahr Vorsitzender der Neuheiten-Kommission der Agritechnica. Planen Sie für die kommenden Jahre Änderungen? Ich habe alle Kollegen in der NeuheitenKommission gebeten, mir Vorschläge hinsichtlich möglicher Verbesserungen mitzuteilen. Erste Rückmeldungen sind bereits eingetroffen, weitere werden hoffentlich noch folgen. Ich bin jedoch der Ansicht, dass wir am generellen Modus rund um die Medaillenvergabe nicht viel ändern müssen. Vereinfacht und optimiert werden sollen aber die internen Prozesse. Ich selbst bin als Vorsitzender ja nur der Moderator. Die eigentliche Arbeit, nämlich das gründliche Studium und Bewerten der Neuheiten, machen meine Kollegen.


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Das Einstellzentrum des «Unico» arbeitet mit zwei aneinandergebauten Parallelogrammen. Bilder: R. Burkhalter

Rote Innovationen aus dem Süden Maschio-Gaspardo-Importeur Aebi Suisse zeigte an seinen «Red Power»-Abenden einen Querschnitt aus dem breiten Bodenbearbeitungsprogramm des italienischen Herstellers. Ruedi Burkhalter

Mit der Baureihe «Unico» kam ein Drehpflug zum Einsatz, den Maschio aufgrund des eingebauten Einstellzentrums als «Paral­ lelogramm-Pflug» bezeichnet. Mit diesem System kann der Fahrer die Pflug-Einstellungen während der Arbeit den vorherrschenden Bedingungen und dem gewünschten Ergebnis anpassen. Das Einstellzentrum besteht aus einem Lenkersystem mit zwei in Serie geschalteten, über Hydraulikzylinder betätigten Parallelogrammen. Das hintere davon dient, wie bei Vario-Pflügen üblich, einer stufenlosen Schnittbreitenverstellung von 30 bis 55 cm. 14

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Einstellzentrum im Fokus Unterschiede bei Reifen- und Arbeitsbreite erfordern die Anpassung der Vorderfurche, was über das vordere Parallelogramm erfolgt, ohne Schnittbreite oder Zugpunkt zu beeinflussen. Zusätzlich kann über eine einfache Spindelverstellung der Zugpunkt eingestellt werden, womit Verschleiss und Kraftstoffverbrauch optimiert werden. Der «Unico» verfügt über genügend Bodenfreiheit, um selbst bei grösserer Scharanzahl sicher zu wenden. Die Modelle «4+» und «5+» haben einen Rahmenschwenkzylinder mit

Memory-Funktion, der das Wenden des Pfluges komfortabel macht. Hierbei wird vor dem eigentlichen Wendevorgang automatisch der Rahmen geschwenkt, so dass eine höhere Bodenfreiheit resultiert.

Mit 360°-Schutz Die Tiefenführung erfolgt durch ein Pendeltastrad, das einfach durch Einstellen einer Spindel auf die jeweilige Pflugtiefe angepasst wird. Ein Dämpfer gewährleistet ein stossfreies Umschwenken beim Wendevorgang. Wahlweise gibt es eine Abschersicherung für steinarme Böden oder eine hydraulische, automatische Non-Stop-Sicherung mit einstellbarem Auslösedruck. Die hydraulische Steinsicherung am ersten Körper ist grösser dimensioniert und somit für stärkere Belastungen ausgelegt. Eine Besonderheit ist zudem die neue Gelenkaufhängung, die einen 360°-Schutz bietet. Die einzelnen Pflugkörper können nicht nur nach oben, sondern auch horizontal ausweichen.

Reissverschluss-Maschine Mit dem «Attila hydro CSS» hat Maschio einen Tiefenlockerer im Angebot. Die Maschine arbeitet mit Werkzeugen auf


Neuheiten | Markt

Die Kurzscheibenegge «Veloce» ist bekannt dafür, auch mit grossen Mengen an Ernterückständen zurechtzukommen.

Der Tiefenlockerer «Attila» erledigt auf einer zweiten Ebene gleichzeitig auch die Stoppelbearbeitung.

zwei Ebenen und ermöglicht so eine Tie­ fenlockerung mit gleichzeitiger Stoppel­ bearbeitung. Der Boden wird durch den nur 30 mm breiten Stiel wie ein Reissver­ schluss geöffnet und wieder geschlossen. Die Scharspitzen sind flach gestellt, was einen guten Einzug selbst in verdichteten, schweren und trockenen Böden bei gerin­ gem Zugkraftbedarf gewährleistet. Ein Klutenbrecher sorgt für die Zerkleinerung von grösseren Kluten und verhindert, dass untere Bodenschichten nach oben befördert werden. Im oberen Bodenhorizont sorgen Bogen­ messer für das Brechen des Bodens zwi­ schen den Stielen und für eine oberfläch­ liche Einmischung von Ernterückständen. Je höher die Geschwindigkeit, desto grös­ ser der Mischeffekt an der Oberfläche. Die nachlaufende Doppelstachelwalze macht eine weitere Zerkleinerung und planiert die Oberfläche. Die hier gezeigte Version ist mit einer hydraulischen Steinsi­ cherung ausgestattet, die mit zwei massi­ ven Stickstoffspeichern für ein schonen­ des, schnelles Ausweichen der einzelnen Schare sorgt. Zudem gibt es eine hydrau­ lische Verstellung der Arbeitstiefe, die an

einer gut sichtbaren Skala angezeigt wird. Die ebenfalls im Einsatz gezeigte Kurz­ scheibenegge «Veloce» arbeitet mit zwei Reihen von Scheiben mit 510 mm Durch­ messer. Bodenanpassung und Steinsiche­ rung erfolgen über eine Einzelaufhän­ gung mit Gummifedern. Dank grossem Reihenabstand von 80 cm kommt die Ma­ schine mit grossen Mengen von Ernte­ rückständen gut zurecht.

Mit Elektroantrieb und Isobus Erstmals in der Schweiz ausgestellt wurde die überarbeitete Aufbau-Drillkombination «Dama». Diese ist seit Frühjahr 2019 in den beiden neuen Varianten «New Edition» mit «Corex Plus»-Scheibenschar und «New Edition Isotronic» verfügbar. Der Schwer­ punkt wurde näher zum Zugfahrzeug ver­ schoben, so dass jetzt ein Einsatz mit noch leichteren Traktoren möglich ist. «Dama» bietet in Kombination mit den Kreiseleg­ gentypen «DC-Classic», «DM-Classic» und «DM-Rapido» eine grosse Auswahl an Ma­ schinenkombinationen für die Leistungs­ klasse zwischen 80 und 200 PS. Die «New Edition Corex Plus» verfügt bei einer Ar­ beitsbreite von 3 m über einen Saattank

Die kompakter gewordene Aufbau-Drillkombination «Dama» gibt es in zwei neuen Varianten mit «Corex Plus»-Scheibenschar.

von 600 l. Die neue Scheibenschar ermög­ licht bei einem Durchmesser von 350 mm eine höhere Aussaatgeschwindigkeit und eine tiefere Saatgutablage und wurde spe­ ziell für schwierige Einsatzbedingungen auf schweren Böden entwickelt. Die Vari­ ante «Iso-Tronic» vereint die Vorteile mit neuer Isobus-Elektronik und elektrischem Antrieb. So kann der Fahrer die Aussaat­ menge bequem über das Terminal am Traktor einstellen oder während der Fahrt die Aussaatmenge variieren. Weiter ergibt sich durch die neue Elektronik die Möglich­ keit, die Maschine mit einer Section-Con­ trol-App zu steuern. Als weitere Neuheit wurde der Dünger­ streuer «Primo» ausgestellt. Die Maschi­ ne soll mit mechanischer Verstellung des Aufgabepunkts, gewichts- und fahrge­ schwindigkeitsabhängiger elektronischer Einzelschieberbetätigung über GPS mo­ dernste Streutechnik zu vorteilhaftem Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

Jährlich 70 000 Maschinen Die Geschichte der Maschio-Gaspardo Gruppe beginnt 1964, als die Gebrüder Maschio in ihrer kleinen Werkstatt in Campodarsego bei Padua die erste Bodenfräse konstruierten. In den ersten Jahrzehnten konzentrierte sich das Un­ ternehmen auf die Produktion von Bo­ denfräsen sowie Kreiseleggen und ent­ wickelte sich bis heute zu einem bedeu­ tenden Hersteller in diesem Bereich. 1994 wurde das Programm durch die Übernahme von Gaspardo um die Sä­ technik erweitert, es folgten weitere Anbaugeräte wie Mulcher, Düngerstreu­ er, Pflanzenschutzspritzen und Pflug­ technik. Ein weiterer Meilenstein war die Übernahme von Feraboli im Jahre 2014, bekannt für Futterernte-Maschinen. Die Gruppe beschäftigt rund 2200 Mitarbei­ tende und produziert jährlich über 70 000 Maschinen an acht Produktions­ standorten in Italien (5), China, Indien und Rumänien.

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Markt | Neuheiten

Für die 50-cm³-Motorsäge «MS 261 C-M» bietet Stihl die neue Sägekette «325” Pro» und die neue Führungsschiene «Light 04» an. Bilder: H. Röthlisberger

Neue Schiene, neue Kette Stihl präsentierte an der Jahrespressekonferenz in Waiblingen (D) mehrere Neuheiten. Darunter die dritte Generation der Stihl «MS 261 C-M». Heinz Röthlisberger

Noch leichter, noch mehr Schnittleistung. Das sind die Attribute, wenn es darum geht, am Markt bereits gut eingeführte Profi-Motorsägen noch besser zu machen. Die neuste Modellpflege bei Stihl betrifft die Mittelklasse, genauer die «MS 261 C-M». Die 50-cm³-Motorsäge wird auf Anfang des nächsten Jahres in die dritte Generation gehen. Unverändert bleibt mit 3 kW die Motorleistung. Neu hat die Säge beim Triebwerk einen ver­ zinnten Kolben, eine vernickelte Drosselwelle und ein neues Magnetventil im Vergaser erhalten. Das soll die Langlebigkeit der «MS 261 C-M», die über die vollelek­ tronische Motorensteuerung «M-Tronic» verfügt, nochmals steigern. Für mehr Schnittleistung soll die neue Sägekette «325” Pro» mit schmaler Schnittfuge sorgen. Stihl sprach an der Pressekonferenz am Hauptsitz in Waiblingen (D) von bis zu 20 Prozent mehr gegenüber der bisherigen Serienausstattung.

Schlanke Führungsschiene Neu ist auch die «Light 04», eine schlank gestaltete Führungsschiene mit der laut Stihl schnellere und weichere Stechschnitte möglich sein sollen. Auch wird mit die16

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ser Führungsschiene das Systemgewicht der «MS 261 C-M» verringert. In der Ausführung mit 40 cm Länge sind es 100 Gramm. Das Systemgewicht der Säge beträgt mit der neuen Schneidgarnitur unbetankt gerade mal noch 5,8 kg. Systemgewicht bedeutet: Säge inklusive Schiene und Kette.

«BR 800 C-E» mit 3,2-kW-4-Takt-Motor (4,4 PS) und 79,9 cm³ Hubraum in den Handel. Das neue Flaggschiff hat eine Blaskraft von 41 Newton. Das sind 6 Newton mehr als beim bisherigen Top-Bläser von Stihl, dem «BR 700» mit 64,8 cm³ und 3,8 PS. Der Luftdurchsatz beträgt beim neuen Gerät 1700 m³ pro Stunde. Zudem gibt es beim «BR 800 C-E» neu einen Seitenstart und eine stufenlose Schnellverstellung des Blasrohrs. Diese beiden Ausstattungen sind für den Anwender sehr komfortabel. Nicht unwesentlich bei Blasgeräten ist der verursachte Lärm. Der Schalldruckpegel beträgt laut Stihl beim neuen Bläser 104 dB(A) und der Schalleistungspegel 112 dB(A). Das sind leicht höhere Werte als beim «BR 700» (101 und 109 dB[A]). Nochmals optimiert hat Stihl das Tragesystem. Das Gewicht des neuen «BR 800 C-E» beträgt 11,7 kg. Zudem ist die Motorenelektronik diagnosefähig.

Bluetooth-Funktion für Helm Präsentiert wurde in Waiblingen unter anderem auch das Helmset «Advance X Vent», das Stihl um neue Gehörschutzkapseln mit Bluetooth-Funktion erweitert hat. Dies ermöglicht das Telefonieren, ohne dass das Smartphone in die Hand genommen werden muss. Auch Musik kann gestreamt werden. Eine Notruf-Empfangsmöglichkeit erhöht zudem die Sicherheit. Neu ist auch der Ringsum-Beinschutz in den Ausführungen «Chaps 360°» und «Protect MS» mit Schnittschutzniveau der Klasse 1. Er lässt sich schnell anlegen, ohne dass dafür die Schuhe ausgezogen werden müssen.

Blasgerät mit 41 Newton Immer mehr und noch stärkere Blaskraft verlangt der Markt bei den Rücken-Blas­ geräten. Deshalb bringt der Hersteller den

Stihl «MS 261 C-M» Hubraum: 50,2 cm³ Leistung: 3,0 kW (4,1 PS) Max. Drehmoment: 3,1 Nm Sägekette: «325” Pro» Führungsschiene: «Light 04» Systemgewicht: 5,8 kg (unbetankt, mit 40 cm Führungsschiene «Light 04» und Sägekette «325” Pro») Ausstattung: M-Tronic, seitliche Kettenspannung, werkzeuglose Kraftstoff- und Öltankverschlüsse (Herstellerangaben)

Das «BR 800 C-E» mit einer Blasleistung von 41 Newton und Seitenstart ist das neue Flaggschiff bei den Stihl-Blasgeräten.


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Der Frontlader hat überall dort seine Berechtigung, wo genügend Platz vorhanden ist. Bild: Case IH

Allrounder, Mischlinge und Spezialisten Hebefahrzeuge teilen sich in Allrounder, Mischlinge und Spezialisten auf. Während die Spezialisten scheinbar mühelos schwerste Lasten heben, schlüpfen kleine Allrounder durch schmale Stalltüren und Tore, wie eine Maus ins Loch. Mischlinge vereinen die Vorzüge anderer Baukonzepte und machen sich damit beliebt. Ruedi Hunger Heute gehen viele Rindvieh-Aufstallungssysteme Hand in Hand mit einem passenden Fahrzeug. Auch aus der Futterbereitstellung und der Fütterung sind sie oft nicht mehr wegzudenken. Schliesslich ist ein Rundballen- und Quaderballen-Handling ohne sie gar nicht denkbar. Die Rede ist von Hebefahrzeugen. Dieser Begriff ist breit gefasst und beinhaltet Klein-, Kompakt-, Hof-, Rad-, Teleskoplader und nicht zu vergessen den Traktor mit Frontlader. Mehr und mehr verwischen die Grenzen zwischen den einzelnen Maschinen. Jeder Hersteller holt sich die Vorteile einer anderen Bauart und schafft daraus eine neue Version oder ein neues Fahrzeug. 18

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Traktor versus Teleskoplader Die Entstehungsgeschichte von Traktor und Teleskoplader ist unterschiedlich verlaufen. Der Traktor als Allrounder ist vom Konzept her ein Zugfahrzeug, der Tele­skop­lader hingegen ein Hebespezialist. Ein Spezialist und ein Allrounder lassen sich gegenseitig nicht vollwertig ersetzen. Bei tiefer Auslastung ist der Traktor mit Frontlader das wirtschaft­ lichere Fahrzeug. Weil der Fahr­antrieb verbrauchsoptimiert ist, ergeben sich daraus tiefere Kraftstoffkosten. Im direkten Vergleich mit dem Tele­skop­lader beansprucht der Traktor einen grösseren Ak­tionsradius – ausser er verfügt auch über eine vergleichbare Allradlenkung.

Für den Traktor mit Frontlader spricht, dass dieser bereits auf den meisten Landwirtschaftsbetrieben vorhanden ist. Der Tele­skop­lader kann den Traktor höchstens teilweise, aber nicht vollwertig ersetzen. Zusätz­ liche Ladestunden verbessern die Auslastung des Traktors und verhindern eine unwirtschaftliche Aufsplittung der Betriebsstunden auf mehrere Fahrzeuge. Der Investitionsbedarf im Vergleich zum Teleskoplader, auch zum kompakten Tele­ skoplader, ist um einiges tiefer.

Hof-, Kompakt- oder Radlader Die Obergrenze der Motorleistung liegt beim Hoflader bei etwa 40 kW. Er wiegt


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zwischen 1000 und 3000 kg. Beim Hof­ lader ist die Motorleistung als Massstab der Leistungsfähigkeit unzureichend und das Einsatzgewicht sollte nur bei gleichen Ma­ schinenkonzepten als Vergleichskennwert dienen. So gesehen ist ein Hoflader nur be­ dingt mit einem Kompakt- oder Radlader vergleichbar. Ein Hoflader eignet sich für verschiedenste, eher leichte Aufgaben. Der Hoftrac-Fahrer hat eine gute Übersicht und das Auf- und Absteigen ist bequem. Der Kompaktlader kommt aus der Bau­ wirtschaft und eignet sich gut, wenn es ne­ ben dem Ausmisten auch um Aushub- oder Erdbewegungsarbeiten geht. Die kompakte Bauweise und die spezielle Lenkung geben dem Fahrzeug viel Beweglichkeit. Der Fahr­ stil ist zwar gewöhnungsbedürftig. Grund ist die «Antriebslenkung», bei der das linke und das rechte Radpaar unabhängig von­ einander mit unterschiedlichen Drehzahlen angetrieben werden. Der Motor, und wenn nötig ein zusätzlicher Gewichtsblock, sind im Fahrzeugheck untergebracht. Davor be­ findet sich der verhältnismässig enge Fahrer­ platz mit ROPS/FOPS-Fahrerschutz. In der Landwirtschaft hat der Hoflader als Universal-Hebegerät früher Fuss gefasst als der Radlader. Beides sind mit wenigen Aus­ nahmen klassische Knicklenker. Ein Rad­ lader wiegt zwischen 3000 und 6000 kg. Die Motorleistungs-Obergrenze liegt beim Radlader bei rund 60 kW, allerdings mit steigender Tendenz.

Kinematik Mit Ausnahme der Fahrzeuge mit Tele­ skoparm haben Radlader, Hoftrac, Frontund Kompaktlader ein Hubwerk aus tor­ sionssteifen Hubarmen oder Hubrahmen. Das Hubwerk mit Kupplungspunkten für die Werkzeugaufnahme ist unterschied­ lich konstruiert: Z-Kinematik: Maximale Kraft beim Losbre­ chen des Materials und grössere Kolben­ stangengeschwindigkeit beziehungsweise schnellere Entleerzeit beim Auskippen. P-Kinematik: Schwinge, Zugstange, Schau­ fel und Hubarm bilden ein Parallelogramm, damit wird eine genaue Parallelführung des Arbeitswerkzeuges über den gesam­ ten Hubweg erreicht. TP-Kinematik (Torque-Parallel-Kinematik): Kombination aus Z- und P-Kinematik. Das ergibt eine nahezu konstante Los­reiss­kraft und eine gute Parallelführung des Arbeits­ gerätes.

Trendsetter Teleskop-Radlader Der kompakte Radlader konkurriert direkt mit dem Frontladertraktor. Beide arbeiten

Eine typische «Stall-Aufgabe» für einen Allrounder wie diesen Hoflader. Bild: Weidemann

in einer «höheren Liga» als die Hoflader. Als «Mischling» aus Teleskop- und Rad­ lader haben diese Fahrzeuge das Chassis eines Radladers und den ausstossbaren Arm des Teleskopladers. Sie erfreuen sich in der Landwirtschaft zunehmender Be­ liebtheit, unter anderem weil sie eine mitti­ ge Sitzposition aufweisen und die Hub­ höhe bequem ausreicht, um einen gros­sen Futtermischwagen oder Mist­zetter zu be­ füllen. Es ist daher nahe­liegend, dass die Hersteller in den vergangenen Jahren das Angebot an Tele­skop-Radladern erweitert haben. Mehr­heitlich sind auch Tele­skopRadlader noch Knicklenker, die Achs­ schenkel­lenkung findet aber immer mehr Anhänger.

Einarmiger Hochstapler Der klassische Teleskoplader ist vor etwa 40 Jahren zögernd aus der Bauwirtschaft in die Landwirtschaft «eingewandert». Speziell auf die landwirtschaftlichen Be­ dürfnisse ausgerichtet sind sie seit etwa 30 Jahren. Aufgrund ihrer Grösse waren sie innerbetrieblich lange Zeit gegenüber dem Hoflader benachteiligt. Mit dem Auf­kom­men kleinerer, kompakter Tele­ skop­ lader hat sich das Blatt rasch ge­ wendet. Ein grosses Plus des kompakten Teleskop­laders gegenüber dem Hoflader

In älteren und engen Stallungen sind kleine, flinke und effiziente Helfer gefragt. Bild: R. Hunger

sind der starre Rahmen und die ver­ schiedenen Lenkarten. Heute werden Tele­skop­lader mit unterschiedlichen Ge­ triebe­varianten angeboten. Ziel sind im­ mer schnelle, ruckfreie und ge­ räusch­ arme Ar­beits­z yklen.

Fazit Das grosse Angebot an Hebefahrzeugen besteht mehr und mehr aus «Mischlin­ gen». Mit anderen Worten, die Grenzen zwischen den einzelnen Bauarten ver­ wischen immer mehr. Das macht die Aus­ wahl bei der Fahrzeugbeschaffung nicht einfacher, bietet aber gleichzeitig die Chance, dass jeder Betrieb das optimale Hebefahrzeug findet. 10 2019 Schweizer Landtechnik

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Laden, Heben, Transportieren

Frontlader sind ein vorzügliches Hebegerät. Bild: Alö

Die Qual der Wahl Füttern, Einstreuen, Misten, Transportieren – fast überall gibt es innerbetrieblichen Bedarf für ein Hebefahrzeug. Die Bedürfnisse sind unterschiedlich, eine Anschaffung soll sorgfältig hinterfragt werden. Nachfolgend eine Übersicht zum Angebot an Hebefahrzeugen. Ruedi Hunger

Begonnen hat alles mit dem Frontlader. Später haben Hebefahrzeuge aus der Bauwirtschaft zaghaft Fuss gefasst. Mit grösseren Betrieben und Laufstallhaltung beschleunigte sich die Entwicklung landwirtschaftsspezifischer Fahrzeuge. Heute gibt es ein breites Angebot und für (fast) alle Anforderungen eine Lösung. Letztlich soll dieses spezifische Hebefahrzeug für den Betrieb wirtschaftlich auch tragbar sein.

Frühzeitig abklären Welche Bedürfnisse bestehen und welche Arbeiten soll ein Lader bewältigen? Wie viel Hubkraft wird benötigt? Werden grössere Lasten einmal pro Jahr hoch ange20

Schweizer Landtechnik 10 2019

hoben oder geschieht dies immer wieder? Solche und ähnliche Fragen sind losgelöst von Wunschvorstellungen und seriös abzuklären. Die Bauhöhe des Mistzetters und des Mischwagens bestimmen beispielsweise nicht nur die Überladehöhe, sondern auch die Überladeweite. In älteren Gebäuden und Stallungen bestimmen die Durchfahrtsbreiten bei Türen und Toren die Maschinengrösse. Mit einem neuen Hebefahrzeug sollten mindestens 90  % der Gebäude «bedient» werden können und ebenso gross sollte der Anteil der machbaren Arbeiten sein. Ein klares Bild über die Anforderungen und wie diese bewältigt werden können, ver-

schafft ein Fahrzeug, das zur Probe eingesetzt werden kann. Erst so zeigen sich die wahren Stärken und Schwächen.

In Ladezyklen denken Das Arbeiten mit Hebefahrzeugen ist grundsätzlich ein absätziges Förderverfahren. Das heisst, der Gutstrom ist zwischen Aufnahme- und Abgabeort unterbrochen. Die Arbeitsweise setzt sich aus den vier Arbeitstakten Gutaufnahme, Lastbewegung, Gutabgabe und Leerfahrt zusammen. Daraus ergibt sich ein Ladezyklus, der beim Vergleich der verschiedenen Hebefahrzeuge eine wichtige Grösse ist, sei dies bei der Strohbergung, der Mi-


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Kleine Kompakte

Der Einarmige: Wenn der Kompaktlader zum «Mischling» wird. Bild: R. Hunger

schwagenbefüllung oder beim Ausmis­ ten. Beeinflusst wird ein Ladezyklus durch die Leistung der Hydraulik/Arbeitspumpe, der Kinematik und durch das hydraulische Steuerungskonzept. Die Motorleistung steht dabei aber nicht im Vordergrund.

Sichere Hebefahrzeuge Bedingt durch die vordere Lastaufnahme kommt es bei allen Hebefahrzeugen zu teils grossen Sichteinschränkungen in Fahrtrichtung. Bauartbedingt sind beim Tele­skoplader die Sichteinschränkungen rechts und nach hinten nicht zu unter­ schätzen. Daraus ergeben sich «tote Winkel», also Bereiche, die fahrzeugnah nicht eingesehen werden können. Neue Hebefahrzeuge verfügen über eine Lastanzeige, die automatisch Sicherheits­ systeme aktiviert und den Fahrer im Sichtfeld optisch und/oder akustisch vor dem kritischen Punkt der Kipplast warnt. Mit dem Anheben der Last erhöht sich die Gefahr, dass der Lader seitlich kippt. Bereits geringe Geländeneigung oder das Überfahren einer Entwässerungsrin­ ne, eines Hindernisses, weichen Bodens oder eines Lochs in der Fahrbahn können fatale Auswirkungen haben. Massge­ bend sind dabei die Spurbreite (Doppel­ bereifung), die Schwerpunktlage und die Fahrgeschwindigkeit. Knicklenker haben ein höheres Gefährdungspotenzial. Für

Beim Hoflader ist insbesondere die Überladehöhe/-weite limitiert. Bild: R. Hunger

alle Hebefahrzeuge sind Rückhaltevor­ richtungen (ROPS, FOPS, Sicherheitsgur­ ten) notwendig.

Anbau-Frontlader Aus den starren Ladeschwingen der An­ fängerzeit sind moderne, elektronisch ge­ steuerte und überwachte Anbaufront­ lader mit schlankem Design geworden. Dank grossen Bemühungen ist es den Herstellern gelungen, einen hohen Marktanteil zu erhalten. Frontlader sind heute in wenigen Minuten an- und ab­ baubar. Am Traktor verbleibt die Anbau­ konsole mit den Aufnahmepunkten. Zu den «versteckten» Details neueren Da­ tums gehören beispielsweise die mecha­ nische Parallelführung, die in der verwin­ dungssteifen Schwinge verläuft, oder ei­ ne im Holm verlaufende Schlauchführung. Ein weiteres Beispiel sind die C-förmigen Ladeschwingen und eine schlanke Kine­ matik. Dank schlanker Bauart verbesserte sich die Sicht für den Fahrer. Die Bedie­ nung erfolgt über einen Joystick mit­ 3. und 4. Funktion. Mit einem Fahreras­ sistenzsystem hat der Bediener die volle Kontrolle über seinen Frontlader. Auf Wunsch werden ihm Position, Winkel und Bewegung des Laders auf einem Display in der Traktorkabine angezeigt. Das Sys­ tem besteht zusätzlich aus einer Wiege­ funktion und fällige Wartungsarbeiten werden angezeigt. Den Vergleich mit dem Teleskoplader muss der Traktor im Frontladerbetrieb auch nicht scheuen: Treibstoffverbrauchs-Mes­ sungen haben im Durchschnitt aller Lade­ arbeiten einen um 37,9 % tieferen Ver­ brauch je Ladezyklus zugunsten des Front­ laders ergeben. Rund zehn namhafte Hersteller teilen den Frontlader-Markt un­ ter sich auf.

Charakteristisches Merkmal der Kom­ paktlader ist die Differenziallenkung, um­ gangssprachlich auch «Panzerlenkung» genannt. Die Räder der linken und der rechten Seite werden durch unabhängi­ ge, geschlossene Hydraulikkreise ange­ trieben. Bei kleinen Kompaktladern sind die Räder über Rollenketten verbunden. Die Reversierung erfolgt durch Umkehr der Ölförderrichtung. Der Motor und ein eventuelles Gegengewicht sind im Heck untergebracht. Kleine Kompaktlader haben im Fahrzeug­ heck einen «stehenden» Arbeitsplatz für den Fahrer. Es gibt sie mit Benzin-, Dieseloder Elektromotor. Letzterer stösst auf zu­ nehmendes Interesse. Ist es doch in engen

Abgasstufe 5 Europaweit ist am 1. Januar 2019 die neue Abgasstufe V in Kraft getreten. Die strengeren Grenzwerte gelten auch für motorisierte Fahrzeuge zwischen 19 bis 37 kW (26 bis 50 PS). Wie einige Moto­ ren- und Fahrzeughersteller die Vor­ schrift umsetzen hier in Kurzform (Quel­ le: «Eilbote» 30/2019): Hatz: Hatz liefert seit Februar 2019 Stufe 5 zertifizierte Motoren mit Luftund Wasserkühlung. Diese Motoren halten die neue Richtlinie ein. Kubota: Kubota hat auf die Anforderun­ gen der Stufe 5 sowie der weltweiten Emissionsvorschriften reagiert und spezi­ ell die neue Motoren-Serie «09» als globale Motorenplattform entwickelt. Perkins: Bei Perkins erfüllen alle Motoren im Leistungsbereich zwischen 8,8 und 470 kW die Abgasstufe 5. Je nach Leis­ tungsklasse benötigt es dazu unterschied­ liche Systeme zur Abgasnachbehandlung. Kramer: Bei Kramer erfüllt die Serie «8» mit Standardmotor die Abgasstufe 5. Seit Ende Mai erfüllen einzelne Modelle der Serie «5» die neue Norm. Weitere Modelle dieser Serie sind auf das 4. Quartal 2019 angekündigt. Schäffer: Bis zu einer Leistung von 55 kW erfüllen alle Motoren des aktuellen Schäffer-Maschinenprogramms die Abgasstufe 5. Thaler: Thaler bietet mit dem Modell «2438» erstmals einen Lader in der Leistungsklasse um 2 t an, der die neuen Abgasnormen erfüllt. Weidemann: Alle Motoren, die von Weidemann in den Leistungsklassen von 8 bis 56 kW eingesetzt werden, erfüllen seit dem 1. Januar 2019 die Abgasstufe 5 (oder die in der EU-Richtlinie angegebenen Anforderungen für Übergangsmotoren).

10 2019 Schweizer Landtechnik

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Ställen besonders laut und stinkig, wenn ein Verbrennungsmotor heulend seine Ar­ beit verrichtet. Die Kehrseite der Medaille ist eine mehrstündige Pause, wenn der Ak­ ku leergefahren ist. Die Hubhöhe, insbe­ sondere aber die Überladehöhe sind be­ schränkt. Die kleinen Fahrzeuge sind zwar flinke «Ausmister», können aber Lasten nicht hoch überladen. Um dem seitlichen, nach vorne oder hinten gerichteten Kip­ pen vorzubeugen, ist der Fahrzeugschwer­ punkt stark abgesenkt, was sich natürlich in einer geringen Bodenfreiheit spiegelt. Kompaktlader haben ihr Haupteinsatzge­ biet in der Innenwirtschaft. Sie sind nur bedingt für allgemeine Umschlagarbeiten geeignet. In erster Linie eigenen sie sich gut für enge Verhältnisse in Altgebäuden. Sie wiegen zwischen 300 und 1500 kg und sind mit Motoren ab 7,5 kW erhältlich. Wer ein Fahrzeug für Bauarbeiten und/ oder Erdverschiebungen benötigt, ist gut beraten, nicht auf kleine Kompaktlader zu setzen. Speziell diese Arbeiten erfordern ein robustes Fahrzeug (siehe auch «Schweizer Landtechnik» 10/2017).

«Bobcat» und Co. «Bobcat» ist schlichtweg der Inbegriff eines grösseren Kompaktladers. Sie sind von Haus aus robust gebaut und eignen sich gut zum Ausmisten von Stallungen mit ein­ geschränkten Platzverhältnissen. Aufgrund begrenzter Hubhöhen und Überladeweiten können aber bestenfalls kleinere Mistzetter beladen werden. Ihre beste Eignung liegt im Bereich der Baumaterial- und Erdbewe­ gungsarbeiten. Auf diesem Gebiet sind sie wegen ihrer hohen Beweglichkeit fast kon­ kurrenzlos. Im Gegensatz zu den kleinen Kompaktla­ dern hat der Fahrer einen sitzenden Ar­ beitsplatz. Dieser ist zwar eng und hat ein­ geschränkte Sichtverhältnisse in den rück­ wertigen Raum, aber er ist ROPS und FOPS geschützt. Üblich ist ein seitlich angebrach­ tes Zweischwingen-Hubwerk, ein Hersteller bietet auch Kompaktlader mit einseitiger Schwinge an. Die unmittelbare Nähe zum Motor bringt eine hohe Lärmbelastung für den Fahrer. Elektro-Antriebskonzepte sind deshalb von wachsender Bedeutung. Ne­ ben der bekannten Panzerlenkung gibt es auch die 4-Rad-Lenkung (z.B. Bobcat «A770»). Rund ein halbes Dutzend Herstel­ ler bieten Kompaktlader an.

Universelle «Betriebshelfer» Der Begriff «Hoflader» wird umgangs­ sprachlich für kleine und mittlere Hebe­ fahrzeuge verwendet, die auf dem Land­ 22

Schweizer Landtechnik 10 2019

Hebefahrzeuge sollen sich auch für den Transport auf dem Hofareal eignen. Bild: Weidemann

wirtschaftsbetrieb als «Helfer für alles» einsetzbar sind. Mit einem Hoflader mitt­ lerer Grösse ist es möglich, einen kleinen oder mittelgrossen Mistzetter oder Fut­ termischwagen zu beladen. Dabei ist zu beachten, dass die Überladeweite bei be­ scheidenen 50 cm liegen kann. Die Hub­ kraft liegt bei 1–2 t. Für die meisten Be­ triebe, die sich für einen Hoflader ent­ scheiden, ist die Multifunktionalität in Kombination mit den relativ kompakten Abmessungen kaufentscheidend. Kleine Hoflader haben oft nur eine Fahrstufe, was für den innerbetrieblichen Einsatz ausreichend ist. Mittlere und grosse Hoflader verfügen über zwei Fahrstufen. Rund ein Dutzend namhafte Hersteller liefern mittlere bis grosse Hoflader mit Betriebsgewichten von 1300 bis 3300 kg

oder 12 bis 48 kW. Entsprechend sind sie etwa 90 bis 160 cm breit. Seit dem Erscheinen der Hoflader wurden überwiegend Knicklenker gebaut. Folg­ lich dominieren Starrachsen mit zentraler Eingangswelle und Planetenendantrieb. Die Knicklenkung verleiht dem Fahrzeug gute Beweglichkeit, erhöht aber gleich­ zeitig die Kippgefahr. Kipplast-Messun­ gen werden in ganz eingelenktem Zu­ stand und bei Geradeausfahrt vorgenom­ men. Der Unterschied zugunsten der Gradeausfahrt beträgt rund 30 %. Einzelne Hersteller rüsten daher ihre Hofla­ der mit einer 4-Rad-Lenkung aus. In der Re­ gel sind dann auch gleich verschiedene Lenkarten wählbar. Durch die 4-Rad-­ Lenkung werden die Nachteile der Knick­ lenkung aufgehoben. Insbesondere die

Wichtige Begriffe für Hebefahrzeuge Hubkraft: Sie wird meistens am Schaufel­ drehpunkt gemessen und in daN (+/– = kg) angegeben. Wird die Hubkraft mit der Palettengabel angegeben, liegt der Mess­ punkt meistens 90 cm vor dem Gabel­ rücken. Die Hubkraft sollte mindestens so hoch sein wie die Nutzlast des Laders. Losreisskraft: Bestimmt wird die Losreiss­ kraft durch den Werkzeugzylinder und die gewählte Kinematik. Hubhöhe: Gemessen am Schaufeldreh­ punkt. Dabei muss berücksichtigt werden, dass sich die Schaufel zum Auskippen um den Drehpunkt nach unten bewegt. Überladehöhe: Nicht zu verwechseln mit der Hubhöhe. Die Überladehöhe liegt meistens um 20 bis 30 cm unter der maxi­ malen Hubhöhe. Ausschütthöhe: Mass bis zur Unterkante der ausgekippten Schaufel. Je nach Schau­ fel ist die Ausschütthöhe bis zu einem Meter geringer als die maximale Hubhöhe.

Ausschüttweite: Lot-Weite der ausge­ kippten Schaufelkante zum Traktor (Fahr­ zeug). Kipplast: Wenn die Hubkraft oder die Last so gross ist, dass das Heck vom Boden abhebt, ist die Kipplast erreicht. Ankippwinkel: Mass für das Ankippen der Schaufel, bezogen auf die Waagrechte. Ab-/Auskippwinkel: Gemessen in der niedrigsten und höchsten Schwingen­ position. Parallelführung: Bewegung (Verände­ rung) der Last mit zunehmender Hubhöhe. Schürftiefe: Bezeichnung für das Mass um das die Schaufel unter das Bodenniveau greifen kann. Vorderachsbelastung: Die Belastung der Vorderachse kann beachtlich sein, nicht selten wird dabei die zulässige Vorderachs­ last überschritten. Entscheidend ist neben der Last auch die Distanz zwischen dem Lastschwerpunkt und der Vorderachse.


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Lastaufnahme bei eingeschlagener Lenkung wird sicherer. Dafür werden die beweglichen Achsteile stark belastet. Allerneuste Maschinen gibt es mit einer Kombination von Allrad- und Knicklenkung.

Wenn Ansprüche steigen Der Radlader ist das Bindeglied zwischen Hoflader und Teleskoplader. Radlader sind mit Motoren von bis 100 kW ausgerüstet. Das Betriebsgewicht reicht von 3 bis 10 t bei den grossen Modellen. Auch wenn sie über die «Hoflader-Grösse» hinaus gewachsen sind, konnten sie ihre Wendigkeit dank Knicklenkung (oder 4-Rad-Lenkung) beibehalten. Den Fahrerplatz gibt es mit unterschiedlicher Ausrüstung. Neben einem wirkungsvollen ROPS/ FOPS-Fahrerschutz gibt es auch die geschlossene Kabine. Der Arbeitsplatz ist schwingungsgedämpft und die Lenksäule mit Lenkrad ist verstellbar. Die komfortablere Kabine ist ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zum Hoflader. Die Bedienung erfolgt über einen Joystick, dieser soll auch die 3. und 4. Funktion aufweisen. Radlader gibts mit Z- oder PZ-Kinematik. Grosse Radlader erreichen Fahrzeugbreiten von fast 2 m.

Teleskop-Radlader sind beliebt Der Teleskop-Radlader (auch Teleradlader) vereint die positiven Merkmale des Teleskopladers mit jenen eines Radladers. Das Grundkonzept beruht auf der Knick- oder der 4-Rad-Lenkung. Anstelle der üblichen Schwinge ist mittig ein massiver Teleskoparm montiert. Ein oder zwei hydraulisch ausfahrbare Teleskopelemente aus Vierkantprofil werden mit innen- oder aussenliegenden Hydraulikzylindern verschoben. Die Hydraulikzylinder sind der Maschinengrösse angepasst. Am letzten Schiebeelement sorgt ein Schwanenhals für gute Überlade- und Auskippweiten. Der Telerad-

lader hat die Übersicht und Wendigkeit eines Radladers. Um dem erhöhten Risiko des Kippens entgegenzuwirken, haben sie, bei gleichem Gewicht, geringere zulässige Hubhöhen und Überladeweiten als Teleskoplader. Wer neben den üblichen Hofarbeiten wie Ausmisten, oft Ballen, Paloxen oder Kisten stapeln will, setzt auf den Teleradlader. Er erreicht Überladehöhen, die einen Meter und mehr über den Möglichkeiten eines Radladers mit Ladeschwinge liegen.

Spezialist für weit und hoch Der Teleskoplader ist bereits früh aus der Bauwirtschaft in die Landwirtschaft «eingewandert». In den letzten Jahren haben sich speziell für die Landwirtschaft kompakte Teleskoplader durchgesetzt. Entsprechend ihrer kleineren Baugrösse können sie weniger schwere Gewichte heben und die Reichweite ist kürzer. Sie sind aber wendig sowie flexibel und ersetzen den Hoflader problemlos. Ihr Aktionsradius ist für viele Betriebe absolut ausreichend. Die Allradlenkung macht den Teleskoplader beweglich. Mit wachsender Distanz zwischen Last und Fahrzeug sinkt die Kipplast. Neben automatischen Sicherheitssystemen werden akustische und optische Anzeigen aktiviert. Die übliche Sitzposition seitlich/links schränkt im fahrzeugnahen Bereich die Sicht nach rechts und rückwärts ein. Dafür hat der Fahrer uneingeschränkte Sicht nach vorne und auf die Last. Trotz Anhängerkupplung und 3-Punkt-Heckhydraulik ist ein Teleskop­lader kein vollwertiger Traktor­ ersatz, da er, im Gegensatz zur klassischen Zugmaschine, zum Heben von Lasten konstruiert wurde.

Frontgabelstapler Insbesondere auf Landwirtschaftsbetrieben mit Spezialkulturen sind (Front-)Gabelstapler vorhanden. Der Stapler hat an der Front ein Hubgerüst, das nahe an der Vor-

derachse angelenkt ist. Die notwendige Standsicherheit garantiert am Fahrzeugheck ein Gegengewicht (Motor und Zusatzgewicht). Stapler wurden schon früh mit Elektromotoren ausgerüstet, sodass Verbrennungsmotoren schon die Ausnahme sind. Moderne Elektrostapler können bis zu zehn Stunden (eine Arbeitsschicht) arbeiten, bevor die Batterie geladen werden muss. Der Fahrantrieb erfolgt über die Vorderachse. Die Achsen sind ungefedert. Neben Luftreifen kommen auch sogenannte Superelastikreifen zur Anwendung. In der Regel sind Hubstapler an der Hinterachse mit einer hydrostatischen Achsschenkel-Lenkung ausgestattet. Beim Dreiradfahrwerk ist eine Drehschemel-Lenkung üblich. Für Gabelstapler in der Landwirtschaft reichen in der Regel Hubkräfte zwischen 1000 und 5000 kg aus.

«Front-Arbeiter» Ob Front-, Hof-, Rad- oder Teleskoplader: Erst das Arbeitsgerät macht das Fahrzeug komplett. Die Werkzeuganbieter lassen kaum Wünsche offen. Ladeschaufeln gibt es in allen Variationen. Neben verschiedenen Palletten-Gabeln stehen unterschiedliche Mistgabeln oder Mistschaufeln mit hydraulischem Greifer und Silage-Entnahmegeräte im Angebot. Auch im Bereich des Ballenhandlings gibt es alle Varianten von wechselbaren Anbaugeräten. Es besteht eine Euronorm für die Aufnahmepunkte, sodass Anbaugeräte unterschiedlicher Hersteller ausgetauscht werden können. Die Normung hat sich aber noch nicht überall durchgesetzt. Wo dies nicht der Fall ist, hilft ein Adapter weiter. Zum Teil kann die Geräteverriegelung per Knopfdruck in der Kabine betätigt werden. Einzelne Werkzeughersteller liefern für Frontlader-Traktoren auf Wunsch auch gleich ein entsprechendes Heckgewicht.

Fazit

Wenn es darum geht, Lasten weit zu reichen, sind Teleskoplader konkurrenzlos. Bild: R. Hunger

Kein Stall zu gross oder zu verwinkelt, keine Bühne oder kein Ballenlager zu hoch, für alle Bedürfnisse gibt es ein Fahrzeug. Die Grenzen unter den Fahrzeugen vermischen sich, es gibt Allrounder, Mischlinge und Spezialisten. Ein gutes Beispiel ist der Teleskop-Radlader, der in sich die Vorteile eines Radladers und eines Teleskopladers vereint. Das Dilemma ist, dass auf vielen Betrieben die Hebefahrzeuge ungenügend ausgelastet sind, obwohl sie wertvolle und entlastende Arbeit verrichten. Es bleibt dann dem Betriebsleiter überlassen, wie er diese beiden Aspekte gewichtet. Die Qual der Wahl bleibt also bestehen. 10 2019 Schweizer Landtechnik

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Die getesteten UTV-Fahrzeuge: Corvus «Terrain DX4 Pro», John Deere «Gator XUV 865M», Kawasaki «Mule Pro-DX» und Kubota «RTV X1110». Bilder: M. Abderhalden

Was taugen die flinken Helfer? Die «Schweizer Landtechnik» hat vier UTV-Fahrzeuge von John Deere, Kawasaki, Kubota und Corvus einem Vergleichstest unterzogen und untersucht, wie sich diese für landwirtschaftliche Anwendungen eignen. Martin Abderhalden* und Roman Engeler

Vermehrt sind UTV auf Landwirtschaftsbetrieben, in Kommunen oder im Gartenbau anzutreffen. UTV (Utility Task Vehicle) oder auch Side-by-side-Fahrzeuge werden sie genannt, da sie im Gegensatz zu den Quads (ATV), auf denen man hintereinander sitzt, über zwei Sitze nebeneinander verfügen. So entfällt auch die Helmtragepflicht. Die wendigen, handlichen und mit ge­ lände­tauglichem Fahrwerk ausgestatteten Nutzfahrzeuge haben sich erst auf auslän*Martin Abderhalden ist Landwirt und testet für die «Schweizer Landtechnik» regelmässig Maschinen und Geräte.

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Schweizer Landtechnik 10 2019

dischen Farmen und nun auch in der Schweiz etabliert. Die Anschaffungskosten sind recht hoch, doch können die Fahrzeuge mit Halb- oder Vollkabine, einer Ladepritsche sowie ordentlicher Nutzund Anhängelast trumpfen. Der Einsatzbereich reicht von Hof und Feld über die Alpbewirtschaftung bis in den Forst, wo sie sich auch im extremen Gelände behaupten müssen. Aufgrund der leichten Bauweise und des geringen Eigengewichts schonen die Fahrzeuge den Boden. Dank der Möglichkeit, Geräte anbauen zu können, sind diese Fahrzeuge vielseitig – auch im Kommunaleinsatz – einsetzbar.

Dieselmotor ist ideal Sämtliche Testkandidaten waren mit gleich­ wertigen Dieselmotoren ausgestattet, die mit 23 bis 25 PS alle im gleichen Leistungsbereich antraten. Ein Diesel­ motor bietet für die Landwirtschaft einige Vorteile gegenüber einem «Benziner». Nebst gutem Drehmoment und dem Betanken an der Hoftankstelle ist auch der geringere Treibstoffverbrauch ein Plus. Bei allen Modellen war der Motor vor oder zwischen der Hinterachse eingebaut. Das bringt einen tiefen Schwerpunkt, weniger Lärmemissionen im Fahrerbereich und meist auch einen besseren Zugang zu den


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Wartungspunkten. Denn nur wenn diese gut zugänglich und erreichbar sind, werden die nötigen Arbeiten auch durchgeführt.

Einzelradfederung Alle Testfahrzeuge verfügten über eine Einzel­radfederung, was für eine optimale Gelände­anpassung unabdingbar ist. Durch solide, meist auch in der Vorspannung einstellbare Federn, die zusätzlich noch hydraulisch gedämpft sind, ist ein Fahrkomfort auch bei grossen Bodenunebenheiten möglich. Die grossen Feder­wege erfordern jedoch viel Platz im Radkasten. Für einen UTV ist ein Unterbodenschutz aus schlagfestem Kunststoff oder Metall empfehlenswert: Je schneller die Fahrgeschwindigkeit, desto grösser ist die Gefahr einer Beschädigung durch hochgeschleuderte Steine. Differenzialsperren bei den Hinterachsen waren bei jedem Modell vorhanden, nicht aber ein Selbstsperrdifferenzial vorne. Dieses unterstützt automatisch bei Bedarf den Grip des Fahrzeugs und ist praktisch, wenn man im Gelände ans Limit gelangt.

Schlies­ sen oder Öffnen der variablen Scheiben die gewünschte Übersetzung erreicht und an das mechanische Getriebe weitergegeben. Vorteilhaft sind der einfache Aufbau und die Wartungsfreundlichkeit. Negativ wirken sich hohe Belastungen und ein ständiger Fahrt­ richtungswechsel aus. In diesen Fällen trumpft der hydrostatische auf, der zudem ein feinfühligeres Fahren ermöglicht. Der kompliziertere Aufbau macht diesen Antrieb teurer, erfordert aber eher weniger Unterhalt und sorgt für mehr Sicherheit im Hang. Bei vielen Modellen ist keine richtige Schaltkulisse vorhanden, die den versehentlichen Wechsel oder das Überspringen in den nächsten Gang vermeiden würde. Sonst ist das Fahren einfach: Gang ein­ legen, Bremse loslassen, Gas geben. Durch das Loslassen des Gaspedals wird die Geschwindigkeit verringert, zum Abbremsen braucht es beim Keilriemen-Variator das Bremspedal, beim hydrostatischen Antrieb wird dies automatisch geregelt, so dass die Fussbremse kaum benötigt wird.

Keilriemen-Variator oder Hydrostat Der verbreitetste Antrieb der TestkandiNutz- und Anhängelast daten war der stufenlose Keilriemen-­ Bauartbedingt weisen alle vier Fahrzeuge Variator. Bei diesem wird durch das ähnliche Nutzlasten von 450 bis 500 kg

auf. Das ist ganz ordentlich. Gute Zurrmöglichkeiten an der Ladebrücke und ein einfacher, aber guter Kippmechanismus gehören bei so universell einsetzbaren Fahrzeugen einfach dazu. Bei den An­ hänge­ lasten bewegen sich die Werte von 590 bis 900 kg. Für die Praxis gilt: Je mehr, desto besser. Dasselbe ist auch bei den Staufächern der Fall. Besonders für den Ausseneinsatz, bei dem das Fahrzeug der Witterung ausgesetzt ist, gibt es nichts Besseres als grosse und dicht verschliessbare Staufächer.

Komfortable Kabinen Wird ein UTV nur kurzzeitig genutzt, sind die Anforderungen an die Kabine geringer, als wenn man längere Fahrzeiten absolvieren muss. Sind längere Einsätze vorgesehen, sollte man sich eine geschlossene Vollkabine mit Heizung und Klimaanlage leisten. Ausstellbare Scheiben können für zusätzliche Frischluft sorgen. Verstellbare Fahrersitze und einstellbare Lenkräder erlauben eine schnelle An­ passung an den Fahrer. Nicht zu unterschätzen sind dunkelfarbene Sitzbezüge, die sich bei direkter Sonneneinstrahlung stark erwärmen können, so dass ein Sitzen mit Shorts zur Qual wird. Ist im

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Fahrzeug Platz für drei Personen vorhanden, ist das zwar praktisch. Leider darf man aus gesetzlichen Gründen so nicht auf öffentlichen Strassen in der Schweiz unterwegs sein.

Bereifung Je nach Anforderungen können die Be­ reifungsvarianten angepasst werden. Für den Feldeinsatz empfehlen sich Geländeoder Extremgeländereifen, die praktisch jedes Terrain meistern und auch auf der

Strasse gut laufen. Allerdings ist der Geräuschpegel wegen den Stollen höher als bei feinerem Profil. Die Produktvielfalt ist jedoch durch die Nutzlast und die Grösse eingeschränkt. In der Regel gibt es je einen Strassen-, Rasen- oder Geländereifen im Angebot. Im Vergleich zu Traktorreifen ist das Angebot aber eher klein – dafür sind die Preise recht hoch!

Test-Disziplinen Für den Vergleichstest mussten alle Fahr-

zeuge verschiedene Disziplinen im Gelände, auf dem Hof sowie der Strasse absolvieren und wurden entsprechend be­ wertet. Weiter wurden die Wendigkeit, der Komfort, die Ausstattung und Verarbeitung sowie die Servicefreundlichkeit und natürlich das Preis-Leistungs-Verhältnis mit 1 (Minimum) bis 8 (Maximum) Punkten beurteilt. Die Resultate sind in der Tabelle zusammengefasst. Berichte zu den einzelnen Testkandidaten folgen auf den nächsten Seiten.

Technische Daten der getesteten Modelle Corvus «Terrain DX 4Pro»

John Deere «Gator XUV 865M»

Kawasaki «Mule Pro-DX»

Kubota «RTV X1110»

Motor

Yanmar Diesel, 3 Zylinder, 993 cm3, 24 PS, 3600 U/min, wassergekühlt

Yanmar Diesel, 3 Zylinder, Yanmar Diesel, 3 Zylinder, 854 cm3, 22,8 PS, 993 cm3, 24 PS, 3400 U/min, wassergekühlt 3600 U/min, wassergekühlt

Kubota Diesel, 3 Zylinder, 1123 cm3, 25 PS, 3000 U/min, wassergekühlt

Getriebe

CVT-Automatik-Getriebe, 2 Fahrbereiche

CVT-Automatik-Getriebe, 2 Fahrbereiche

VHT-X-Hydrostat-Getriebe, 2 Fahrbereiche

Achsen

Einzelradaufhängung einstellbar

Einzelradaufhängung einstellbar, Selbstsperrdifferen- Einzelradaufhängung zial vorne

Einzelradaufhängung einstellbar, Selbstsperrdifferenzial vorne

Bremsen

Scheibenbremsen vorne und hinten

Scheibenbremsen vorne und hinten

Scheibenbremsen vorne und hinten

Innenliegende Lamellen-­ Mehrscheibenbremsen, ölgekühlt

Nutzlast Ladebrücke Anhängelast Endgeschwindigkeit Leergewicht Masse Fahrzeug LxBxH Radstand

450 kg 907 kg 60 km/h 785 kg 335x164x195 cm 223 cm

454 kg 907 kg 52 km/h 1011 kg 324x176x196 cm 214 cm

453 kg 907 kg 40 km/h 828 kg 340x164x191 cm 233 cm

500 kg 590 kg 40 km/h 1147 kg 314x160x199 cm (mit FH) 203 cm

Bodenfreiheit

28,5 cm

26,5 cm

22,5 cm

26 cm (17,5 cm mit Front­ hydraulik)

Ladefläche LxBxH Wenderadius Bereifung vorne Bereifung hinten

120x134x30 cm 648 cm 26x 9.00-14 26x11.0-14

114x130x32 cm 398 cm 25x 9.00-11 25x11.00-12

138x136x29 cm 544 cm 26x9.00-14 26x11.00-14

104x147x29 cm 510 cm 25x10.00-12 25x10.00-12

Lautstärke am Fahrerohr (Stand/Fahrt)

78/93 dB

64/84 dB

78/90 dB

76/85 dB

Preis Testversion (exkl. MwSt.)

CHF 24 596.–

CHF 37 000.–

CHF 26 690.–

CHF 33 965.–

Preis Grundausstattung (exkl. MwSt.)

CHF 23 900.–

CHF 33 000.–

CHF 20 972.–

CHF 27 230.–

CVT-Automatik-Getriebe, 2 Fahrbereiche

Bewertungen Fahren auf Strasse

7

8

6

8

Fahren im Gelände Wendigkeit Zuladung/Anhängelast Ladepritsche Kabine Sitzkomfort/Sitze

8 5 6 7 5 6

8 8 7 7 8 6

7 5 5 6 5 4

8 7 6 8 5 7

Staufächer/Ablagen

8

7

4

5

Servicefreundlichkeit

6

6

6

8

7 www.snopex.com

6

8 www.adbachmannag.ch

6 www.adbachmannag.ch

Preis/Leistung Anbieter

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Schweizer Landtechnik 10 2019

www.robert-aebi-landtechnik.com


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Der Kubota «RTV X1110» verfügt über eine hydraulisch kippbare Ladebrücke. Im Frontbereich gibt es eine Drei-Punkt-Hydraulik. Die komplett geschlossene Kabine bietet einen angenehmen Arbeitsplatz.

Das Arbeitstier mit hydrostatischem Antrieb Der Kubota «RTV X1110» war der einzige Kandidat mit einem hydrostatischen Fahrantrieb. Der hauseigene, wassergekühlte 3-Zylinder-Motor mit 1123 cm³ Hubraum leistet 25 PS. Zahlreiche Details, wie ein verstärktes Chassis mit Drei-Punkt-­Front­ hydraulik, ein doppelt wirkendes Steuerventil und die hydrostatische Lenkung machen den «RTV» zu einem wahren Arbeits­tier. Die Federbeine vorne und hinten sind einstellbar. Ein serienmässiger Unterfahrschutz bietet zuverlässigen Schutz vor hochgeschleuderten Steinen. Schnell aufgefallen ist, dass die Bereifung mit den speziellen Stollen kleine Steine auf Naturstrassen einklemmt und diese dann bei schneller Strassenfahrt herausgeschleudert werden. Die recht kompakte Bauweise des Fahrzeugs macht den Kubota recht wendig.

Gut gefallen hat der hydrostatische Antrieb. Er ist fein zu fahren, spricht zügig an, lässt aber auch feine Manöver zu: In diesem Punkt der beste unter den Kandidaten. Speziell ist das dynamische Bremsen, was gerade bei der Abwärtsfahrt oder beim Rangieren eine prima Sache ist. Nimmt man den Fuss vom Gaspedal, so bremst das Fahrzeug automatisch ab und dosiert den Antrieb feinfühlig. Der Antriebsstrang erscheint robust und wird auch im Kommunalbereich guten Anklang finden. Gefallen hat weiter die Schaltkulisse mit Anschlägen für die einzelnen Gänge, so können sich auch Ungeübte nicht verschalten.

Hydraulisch kippen Die serienmässig hydraulisch kippbare Lade­brücke mit 500 kg Nutzlast, die allerdings etwas länger sein dürfte, zeigte sich als praktisch und komfortabel. Die Anhängelast gibt es systembedingt leider nur für 500 kg. Einen guten Fahrkomfort bietet die komplett geschlossene, aber breite Kabine, die mit einer leistungsfähigen Lüftung und Heizung ausgestattet ist. Die Sitze sind bequem und bieten guten Halt. Ebenso lassen sie sich verstellen. Das in

der Neigung verstellbare Lenkrad rundet alles noch ab. Leider gibt es aber nur wenig Stauraum, wo Alltagsmaterial seinen Platz findet. Ausstellen lässt sich nur die Frontscheibe, gerade im heissen Sommer ist das zu wenig. Gewöhnungsbedürftig sind separate Schlüssel für die Türschlösser. Hervorragend ist jedoch die Servicefreundlichkeit, denn alle Wartungspunkte lassen sich werkzeuglos erreichen.

Fazit Der Kubota « RTV X1110» ist ein richtiges Arbeitstier. Der kräftige, robuste, aber auch fein zu fahrende hydrostatische Antrieb hält auch harten Belastungen stand. Eine tolle und übersichtliche Kabine rundet das Gesamtpaket ab. Die perfekte Servicefreundlichkeit macht die tiefe Anhängelast wieder wett.

Kurzbewertung – Kurze Ladebrücke – Nur Frontscheibe ausstellbar – Wenig Staufächer + Feinfühliges Fahren + Für Kommunalarbeiten + Hydraulisch kippbare Ladebrücke

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Der Kawasaki «Mule Pro-DX» verfügt über eine durchgehende Sitzbank. Richtig viel Platz bietet die von Hand klappbare Ladebrücke.

Der einfache und preisgünstige Alleskönner Der Kawasaki «Mule Pro-DX» ist in seiner Erscheinung etwas anders. Ein wassergekühlter 3-Zylinder-Motor mit 24 PS und 993 cm³ bietet ein gutes Drehmoment und treibt das Fahrzeug flott voran. Die Endgeschwindigkeit beträgt 30 km/h (optional 40 km/h). Eine gute Schaltung und eine satte Handbremse bieten guten Fahrkomfort und Sicherheit. Ordentlichen Grip bieten die 26-Zoll-Reifen mit griffigem Profil. Unter den Seitenschützen verbergen sich wichtige Servicepunkte für Motorenöl, Batterie und Luftfilter. Die Treibstofffilter sind unter der Sitzbank gut zugänglich angebracht. Das Fahrwerk und die weiche Federung sind vor allem bei Kurvenfahrten gewöhnungsbedürftig. Es schaukelt ordentlich,

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dafür werden Fahrbahnunebenheiten schön ausgeglichen. Von unten ist der Kawasaki «Mule Pro-DX» auf der ganzen Länge mit einem Unterbodenschutz versehen, der verhindert, dass Gestrüpp und Schmutz hängen bleiben. Die Kabine ist schlicht gehalten und auf funktionell getrimmt, passt aber prima für den universellen Einsatz auf Hof und Feld. Ein kleines, aber griffiges Lenkrad unterstützt die komfortable, direkte Lenkung.

Grosse Ladefläche Die recht dunkle, durchgehende Sitzbank mit drei Plätzen bietet viel Platz, ist aber im Strassenverkehr nur als Zweiplätzer zugelassen. Die Sitzoberfläche erwärmt sich bei Sonneneinstrahlung recht stark. Der flache Durchstieg ist für Arbeiten in Stall und Feld praktisch. Wermutstropfen bei der wirklich praktischen Kabine ist der recht schmale Einstieg mit den nicht demontierbaren Türen. Da schlägt man mit grossen Schuhen oft an oder bleibt gar hängen. Im Innenraum bieten zahlreiche Ablagen und Getränkehalter viel Platz. Ein übersichtliches, gut ablesbares Display zeigt die wichtigsten Infos an. Das Lenkrad kann in der Höhe verstellt werden, die Sitzgelegenheiten hingegen

sind fix angebracht. Unter der Sitzbank wäre noch Platz für ein riesiges Staufach, dieser bleibt aber ungenutzt. Toll ist aber die geringe Einstiegshöhe mit 34 cm ab Boden. Richtig schön gross ist die von Hand klappbare Ladebrücke, massiv verarbeitet und mit einem Riffelblechboden versehen. Schade, dass auf jeder Seite eine Verriegelung gelöst werden muss, damit man kippen kann. Die Nutzlast von 450 kg passt. Hinten wäre eine stärkere oder verstellbare Federung ideal, damit die Bodenfreiheit grösser wird.

Fazit Der Kawasaki «Mule Pro-DX» war der Preisgünstigste im Test. Er ist ein Allrounder für Stall und Feld. Die grosse Ladefläche bietet viel Platz. Die Kabine ist einfach gehalten, aber funktionell.

Kurzbewertung – Verriegelungen an Ladebrücke – Keine Sitzverstellung – Schmaler Einstieg + Grosse Ladebrücke + Durchgehende Sitzbank + Tiefer Einstieg


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Der «Gator XUV 865M» von John Deere zeigte sich als wendiges Fahrzeug mit komfortabel ausgestatteter Kabine.

Der komfortable Allrounder Der «Gator XUV 865M» von John Deere kommt mit seiner komplett neuen und voluminösen Kabine und 60 km/h End­ geschwindigkeit zügig daher. Dafür sorgt der wassergekühlte Yanmar-3-Zylinder-­ Motor mit 854 cm³ Hubraum, der 22,9 PS leistet. Das CVT-Getriebe ist gut zu schal­ ten, hat aber keine Schaltkulisse. Die ro­ buste, geschmiedete Einzelrad-Aufhän­ gung und das Chassis passen gut in den Arbeitsalltag. Selbst mit 450 kg Zuladung fährt der «Gator» zügig und sicher auf der Strasse und im Gelände. Die einstell­ baren Federn sind prima auf das Fahrzeug abgestimmt. Das Selbstsperrdifferenzial an der Vorderachse bietet im Gelände ei­ ne gute Traktion. Mit knapp 4 m Wende­ radius war er der Wendigste im Test. Die Bereifung dürfte im Verhältnis zum Fahr­ zeug aber etwas grösser sein.

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Komfortable Kabine In der Kabine findet man richtig viel Kom­ fort, diverse Ablagen, Ablagefächer im Armaturenbrett, unter der Beifahrersitz­ bank und in den Türen. Mit der Heizung und der Lüftung ist auch bei schlechtem Wetter immer gute Sicht garantiert. Der Fahrersitz und das Lenkrad lassen sich einfach verstellen, während die Zwei-­ Platz-­ Beifahrersitzbank in der Schweiz auf öffentlichen Strassen leider nur als Ein­plätzer zugelassen ist. Nebst ausstell­ barer Frontscheibe lassen sich die Seiten­ scheiben ganz herunterkurbeln. Gewöh­ nungsbedürftig ist die Handbremse in amerikanischer Ausführung, die als Pedal kombiniert mit einer Rastung betätigt wird. Die Bremswirkung ist aber gut. Das Gaspedal ist anstrengend zu be­ dienen und wirkt bei längerer Fahrt ermü­dend. Der straff anziehende Sicher­ heitsgurt mit Fahrersensor auf dem Gurt­ schloss spannt zu satt. Ein informatives, gut ablesbares Display informiert über die aktuellen Betriebszustände und all­ fällige Störungsmeldungen. Sämtliche Be­dien­elemente sind bequem angeord­ net. Die Schaltung ohne Schaltkulisse und die Sperre hinten lassen sich mit ei­ nem Hebel neben dem neigungsverstell­ baren Lenkrad schalten.

Eine komfortable, elektrohydraulisch kipp­ bare Ladebrücke mit 454 kg Nutzlast ist ordentlich in der Grösse und mit der mitti­ gen Heckladenverriegelung schnell zu öff­ nen. Die Servicefreundlichkeit wäre bes­ ser, wenn die Öl- und Dieselfilter besser zugänglich wären. Hochwertig ist aber die Verarbeitung des ganzen Fahrzeugs und des Untergestells.

Fazit Der «Gator» von John Deere findet sich überall zurecht und kann dank seiner Wendigkeit auch universell eingesetzt werden. Die komfortable Kabine spiegelt sich auch im Anschaffungspreis wider, der in der Oberliga anzusiedeln ist. Dafür sind aber auch lange Arbeitstage und Fahrten angenehm zu bewältigen.

Kurzbewertung – Wenig praktische Feststellbremse – Eher kleine Räder – Sicherheitsgurt zu straff + Komfortable Kabine + Sehr wendig + Viel Stauraum und viele Ablagen


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Viel Stauraum, bei aber einfach gehaltener Kabine mit vielen Staufächern bietet der Corvus «Terrain DX4 Pro». Die Ladebrücke lässt sich von Hand kippen.

Der Sportliche sorgt für Fun Recht sportlich ging der Corvus «Terrain DX4 Pro» in den Test. Die Optik ist ansprechend, so ist man motiviert, mit dem Corvus loszufahren und im Gelände auszuloten, was geht. Fun ist vorprogrammiert. Der wassergekühlte 3-Zylinder-­ Motor von Yanmar mit 24 PS, 993 cm³ Hubraum und Luftansaugung oben am Kabinenholm geht «richtig ab». Man sieht am verstellbaren Fahrwerk mit viel Federweg und grosser Bodenfreiheit, dass damit auch schnell gefahren werden kann. Zügige 60 km/h bringt der Corvus auf den Tacho. Während der Beschleunigung tönt er mit den gemessenen 93 Dezibel am Fahrerohr wie ein Rallye-Auto. Was für die einen Fun ist, kann für die anderen im Alltagseinsatz aber etwas störend sein.

Die Schaltung ist leichtgängig, verfügt aber über keine Kulisse. Die grosszügigen Scheibenbremsen vorne und hinten sorgen für Sicherheit bei der hohen Geschwindigkeit. Die Lenkung ist ohne Unterstützung und wirkt direkt, wobei das Lenkrad weich und biegbar ist. Es hinterlässt beim Fahren jedoch ein etwas gar schwammiges Gefühl.

dank der metallenen Oberfläche ohne Antirutsch-Beschichtung gut entleeren und reinigen. Die Nutzlast von 450 kg auf der Carcobox ist gut. Satte 970 kg Anhängelast erlauben es, auch noch einen anständigen Anhänger mit Material mitzuführen. Unter der Pritsche findet man auch die meisten Servicepunkte, die echt gut zugänglich sind.

Fazit Unzählige Staufächer Die Kabine ohne Türen ist schlicht gehalten. Ein LCD-Tachometer zeigt aber alle wichtigen Infos an. Beide Sitze sind massiv ausgeführt. Sie lassen sich gut ver­ stellen. Bemerkenswert sind die sechs grosszügigen und spritzwasserdichten Stau­fächer, die im ganzen Fahrzeug verteilt sind. Darin finden unzählige Utensi­ lien Platz und bleiben auch trocken. Das ist ohne die optional erhältlichen Türen auch nötig, denn bei Regen wird man schon mal etwas nass. Eine Lüftung mit Heizung ist bereits eingebaut und optional gibt es noch eine Klimaanlage im Zubehör­katalog. Recht massiv ist die manuell kippbare Lade­pritsche ausgeführt, die auf der Fahrerseite entriegelt wird. Sie ist rundum mit Zurr-Ösen ausgerüstet und lässt sich

Der Corvus «Terrain DX4 Pro» bietet richtig viel Fun, tollen Stauraum und eine einfach gehaltene Kabine, die aber alles Nötige bietet. Trotz dem sportlichen Touch ist der Corvus aber durchaus auch für Alltagsarbeiten in der Landwirtschaft ge­ eignet. Die massive Ladebrücke und die zweckmässige Ausstattung passen gut in die Praxis.

Kurzbewertung – Grosser Wenderadius – Lauter Motor – Weiches Lenkrad + Gute Staufächer + Sportlich mit hohem Fun-Faktor + Solide Ladebrücke

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Kramer setzt beim «KL 25.5e» auf Blei-Vlies-Batterien. Die Kapazität dieser AGM-Batterie (Absorbent Glass Mat = saugfähige Vliesmatte) beträgt 416 Ah. Bild: R. Engeler

Zukunftsweisende Speichertechnologie Noch ist die Lithium-Ionen-Batterien-Technologie nicht Standard bei elektrifizierter Landtechnik, doch empfiehlt sie sich für viele Anwendungen. Ruedi Hunger

Lithium-Ionen-Batterien (nachfolgend LiIon genannt) sind wiederaufladbare Batterien und eignen sich für die Elektro-­ Mobilität. Sie haben im Vergleich zu Blei-Säure-Batterien ein geringes spezifisches Gewicht, dafür eine hohe Energiedichte und sind ideal für den Dauereinsatz. Li-Ion-Systeme haben keinen Memory-­ Effekt. Es gibt keinen Spannungsabfall.

Zellchemie Den einen Li-Ion-Akku gibt es nicht. LiIon ist ein Oberbegriff, entscheidend ist die Zellchemie. Vergleichbar mit dem Verbrennungsmotor, der ein Benzin- oder Dieselmotor sein kann, gibt es bei Li-Ion unterschiedliche «Zellchemie». Die Kundenanforderungen entscheiden, welche Zellchemie beim Bau einer Li-Ion-Batterie zur Anwendung kommt. Die Batterie­ systeme sind modular zusammengebaut. 32

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Folgende Zellchemie kommt für landwirtschaftliche Anwendungen in Frage: • Lithium-Eisenphosphat (LFP): Die nominale Zellspannung misst 3,2 bis 3,3 V. Es sind gegen 4000 Ladezyklen bis 80  % DoD (Depth of Discharge = Speicherfähigkeit in Prozent der Nennkapazität) möglich. LFP haben eine grosse Aussentemperatur-Toleranz (–20 / +55 °C) und besitzen eine hohe Energiedichte (125 Wh/kg). Der Anteil seltener Erden ist gering. • Nickel-Mangan-Cobalt (NMC): Nominale Zellspannung 3,6 bis 3,7 V. NMC haben eine hohe Zyklenfestigkeit von mindestens 6000 Ladezyklen bei 80 % DoD. Das Aussentemperaturfenster liegt zwischen –30 / +60 °C, die Energiedichte zwischen 136 und 230 Wh/kg. • Lithium-Titanat (LTO): 2,3 V Zellspannung. LTO haben die höchste Zyklenfestigkeit von bis zu 30 000 Zyklen bei 80 %

DoD. Sie verfügen über hohe Sicherheit und ein grosses Temperaturfenster von –30 / +55 °C. Die Energiedichte ist bei 96 Wh/kg.

Zelltypen Batteriesysteme bestehen aus Li-Ion-­ Zellen, die nach einer speziellen Baukastenphilosophie zusammengebaut werden. Im Produktionsprozess kommen folgende Bauformen zur Anwendung: • Zylindrische Zellen: Standardisierte zylindrische Bauform mit einer meist massiven metallischen Aussenhülle, in der die aktiven Schichten um die innere Elektrode gewickelt sind. • Pouch-Zellen: Gestapelte oder gefaltete aktive Schichten sind von einer flexiblen Aluminium-Aussenfolie eingeschlossen. Typischerweise gibt es Pouch-Zellen mit unterschiedlichen Zellchemien.


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Schäffer pflegt eine enge Zusammenarbeit mit Voltabox und verwendet daher Li-Ion-Technologie. Bild: Landwirt

• Prismatische Zellen: Prismatische Zellen werden auch als Flachzellen bezeichnet. Sie haben ein festes, metallisches Gehäuse in kubischer Form. Die grosse Oberfläche ermöglicht eine gute Wärmeableitung. Verfügbar sind prismatische Zellen mit gängiger Batteriechemie: LFP, NMC und LTO.

Batteriemanagementsysteme Damit Hochleistungsbatterien eine maximale Leistung über die ganze Lebensdauer erbringen, sind Batteriemanagementsysteme (BMS) erforderlich. Ein BMS überwacht sämtliche Batteriedaten ab der ersten «Schlüsseldrehung». Daten wie Belastung, Ladezustände, bezogene Energiemengen, Anzahl Piks, Ladezyklen oder Temperatur werden aufgezeichnet, können später ausgelesen und ausgewertet werden. Zudem regelt ein BMS selbstständig die mögliche Leistungsabgabe im Dialog mit einer übergeordneten Batterie- und Fahrzeugsteuerung. Zum Teil haben BMS Steuerungs- und Regelalgorithmen hinterlegt, die eine automatische Systemoptimierung garantieren. Batteriemanagementsysteme haben innert kurzer Zeit so grosse Fortschritte gemacht, dass heute bereits von der Generation 4.0 gesprochen wird.

Zwei Leben für Li-Ion Li-Ion-Batterien sind wartungsfrei. Der optimale Temperaturbereich für die Anwendung liegt zwischen 0 und +40 °C. Wenn Li-Ion-Batterien geladen werden, sollte die Temperatur nicht unter 0 °C liegen. Die Obergrenze liegt bei 40–45 °C und bei 60 °C schaltet das BMS aus und verhindert ein Aufladen. Für Temperaturen ausserhalb dieser Bereiche gibt es sowohl eine aktive Kühlung wie auch eine Heizung. Die Leistungsfähigkeit und Alterung einer LiIon-Zelle ist stark von der Temperatur ab-

Batteriesysteme und Lebenszyklen im Vergleich

hängig. Bei zu hohen Temperaturen (ab 60 °C) kommt es zu Degration (Zerstörung) von Material. Bei tiefen Temperaturen wird der Stromfluss behindert. Das Leben einer Li-Ion-Batterie beginnt mit dem Auslieferungszeitpunkt (Begin of Life, BoL) und endet mit End of Life (EoL). Dazwischen ist ein langes Leben. Eine Li-Ion-Batterie muss für den Ersteinsatz ausgetauscht werden, wenn sie 80 % DoD erreicht. Damit ist sie aber nicht einfach kaputt, sondern kommt in den Rücklauf und kann als Stationsspeicher in sogenannten «Second-Life-Konzepten» noch einige Jahre weiter verwendet werden, bevor sie dann recycelt wird. Je nach Zellchemie sind alle Materialien in Li-Ion-Batterien zu fast 100 % wiederverwertbar.

Batteriesysteme

Anzahl Ladezyklen

Blei-Säure-Batterie

500/600

Blei-Gel-Batterie Li-Ion-Batterie – NMC – LFP – LTO

1000 2000/3000 2000/3000 3000/4000 20 000/25 000

Software unabdingbar Zukünftig werden Flottenmanagementsysteme und künstliche Intelligenz als innovative Lösungen den Gabelstapler-­ Fuhrpark prägen. Damit werden ein ­Monitoring (Überwachung) und die Organisation von Flurförderfahrzeugen in Echtzeit ermöglicht. Im Fall von Voltabox ergibt sich eine Kooperation mit der Software Tochterfirma ForkOn. Eine solche Zusammenarbeit ist Voraussetzung für die Verknüpfung der flexiblen Software mit den Batteriesystemen. Durch eine detaillierte Analyse der Betriebsdaten und die Datenübermittlung in das Flottenmanagementsystem wird ein frühzeitiger Service oder der Austausch eines Systems ermöglicht.

Revolution am Markt Laut Voltabox, ein Systemanbieter für Elektromobilität, kann aktuell eine regelrechte Revolution des Markts für Ga­ belstapler-Traktionsbatterien beobachtet werden. Immer häufiger kommen anstelle von Blei-Säure-Batterien moderne Systeme auf Li-Ion-Basis zum Einsatz. Diese ermöglichen, im Gegensatz zu herkömmlichen Blei-Säure-Akkus, auch eine exakte Analyse der Betriebsdaten vorzunehmen. Damit erhalten Flottenbetreiber einen Einblick in den aktuellen Status der Batterien und erfahren, wann ein Service oder ein Austausch eines Systems ansteht. Zudem führt eine Lebenszeit-Betrachtung der Li-Ion-Technologie beim Anwender zu Kosteneinsparungen. Prognosen gehen davon aus, dass der Anteil an verkauften Lithium-Ionen-Systemen auf zwei Drittel der weltweit verkauften Batterien ansteigen wird.

Fazit Der Li-Ion-Technologie gehört vorerst die Zukunft. In absehbarer Zeit wird sich der Landwirt neben den Benzin- und Dieselmotoren vermehrt auch mit Batterie­ technologie auseinandersetzen müssen. Wenn von Li-Ion-Batterien gesprochen wird, dann kann diese ganz unterschiedliche Zellchemie aufweisen.

Hersteller, Modelle und ihre Batterietechnik Avant «e5» Avant «e6»

Blei-Säure-Batterie Li-Ion-Batterie

Fendt «e100 Vario»

Li-Ion-Batterie

Kramer «KL 25.5e»

AGM (Absorbent Glass Mat), Blei-Vlies-Batterie

Linde «E-Stapler»

Li-Ion-Batterie

MultiOne «EZ7»

«Lead-Acid-Batterie» (Blei-Säure-Batterie)

Schäffer «23e»

Li-Ion-NMC-Batterie

Sherpa «100 eco»

«Traktionsbatterie»

Siloking «eSilokamm 4200» und «e.0 eTruck 1408»

Blei-Säure-Batterie

Weidemann «1160 eHoftrac»

AGM (Absorbent Glass Mat), Blei-Vlies-Batterie

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Geschäftsleiterin Jenny Kollmar und Hallenchef Markus Furrer sind überzeugt, dass ihnen mit dem Teleskoplader das richtige Fahrzeug zur Verfügung steht. Bilder: R. Hunger

Einen für klassische Teleskopaufgaben Der Region Maloja obliegt die Abfallbewirtschaftung des Oberengadins und Bergells (GR). Der Kehricht dieser Region wird in der Halle des regionalen Umschlagplatzes zur Weiterverarbeitung auf Bahnwagen der Rhätischen Bahn verladen. Die «Schweizer Landtechnik» hat sich mit der Geschäftsleiterin Jenny Kollmar und Hallenchef Markus Furrer vor Ort getroffen. Ruedi Hunger

Schweizer Landtechnik: Welche Ab­ fallmenge fällt auf dem Umschlag­ platz in Samedan jährlich an? Jenny Kollmar: Jährlich sind das rund 4500 t Papier, Karton und Glas. Zusätzlich wird der Haushaltkehricht aus den zwölf Gemeinden hier angeliefert, zu Ballen gepresst und mit einem Hallenkran auf die Bahn verladen. Der Abfall fällt saisonal, parallel zur Touristensaison, an. Höchstmengen werden zwischen Weihnachten und Neujahr angeliefert. Das können bis 120 t Haushaltkehricht pro Tag, 20 bis 40 t Papier pro Tag und noch34

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mals ungefähr so viel Karton sein. Im Monat Mai fällt die kleinste Menge an. Seit dem Jahr 2000 setzt man auf dem Umschlagplatz einen Teleskop­ lader ein. Warum keinen Radlader? Da muss ich etwas ausholen. Im Jahr 1999 wurde der Abfallumschlagplatz gebaut und im Verlauf des Jahres 2000 in Betrieb genommen. In der Halle werden die Container, die bereits auf einem Bahnwagen sind, beladen. Das heisst, das Fahrzeug muss eine bestimmte Überladeund Auskipphöhe erreichen. Dennoch

wird die Fahrzeughöhe durch limitierte Durchfahrtshöhen beschränkt. Um zu ihrer Frage zu kommen: Damals, im Jahr 2000, gab es keine Alternative zum Tele­ skoplader. Die Überladehöhe wurde nur mit einem ganz grossen Radlader erreicht, der dann aber wieder viel zu gross wäre für den Betrieb in der Halle. Man hat sich vor 19 Jahren für ein Modell der Marke «Manitou» ent­ schieden. Was waren damals die ent­ scheidenden Gründe? Markus Furrer: Die entscheidenden Gründe


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hat Jenny Kollmar eigentlich bereits er­ wähnt. Es war eine Frage der Maschinen­ grösse, der Auskipphöhe, gleichzeitig aber auch des Gewichtes. In den vergangenen fast 20 Jahren konnten Sie viele Erfahrungen sammeln mit dem Fahrzeug. Wie lautet ihr Fazit? Der Teleskoplader hat in den rund 19 Jah­ ren 5300 Betriebsstunden gemacht. Auf den ersten Blick ist das keine riesige Zahl, man muss aber bedenken, dass er oft pro Tag nur eine halbe bis eine ganze Stunde im

«Das Abfallgeschäft ist wie die Touristen saisonal. Über die Festtage an Weihnachten/Neujahr fallen täglich bis zu sechs Bahncontainer Abfall an.»

Dank Teleskoparm und Schwanenhals können auch Container auf den Bahnwagen problemlos beladen werden.

leicht gemacht. Beispielsweise sind wir an die IFAT nach München gefahren, um dort Vergleiche zu ziehen. Wichtig war uns auch das gute Einvernehmen mit der Firma Aggeler in Steinebrunn.

Einsatz ist. Wir waren mit dem Manitou zu­ frieden. Das zeigt sich ja auch darin, dass wir uns bei der Neubeschaffung wieder für das gleiche Fabrikat entschieden haben. Natürlich hat es die eine oder andere Repa­ ratur gegeben, aber einen längeren Ausfall hatten wir nie. Natürlich auch dank des gu­ ten Services, den uns der Importeur bot.

Der neue «MHT 790» wiegt rund 13 t, das sind 5 t mehr als das Vorgängermodell. Ist dieses Gewicht notwendig? Wenn in der Halle ein Glascontainer, der 16 t wiegt, verschoben und nicht ange­ hoben wird, dann brauchen wir diese 13 t Eigengewicht des Fahrzeuges unbedingt.

Man hat sich also wieder für einen Manitou entschieden, für welches Modell und weshalb gerade für diesen Typ? Jenny Kollmar: Zur Bewältigung der anfal­ lenden Abfallmenge steht uns nun seit August ein Manitou «MHT 790» zur Ver­ fügung. Die Auswahl haben wir uns nicht

Mit welchen Werkzeugen wird das Fahrzeug eingesetzt? Markus Furrer: Einerseits mit der Palet­ tengabel, meistens aber mit Schaufel und hydraulischem Greifer. Zusätzlich haben wir noch einen Aufnahmehaken für Con­ tainer. Auf Schnellverschlüsse haben wir

bewusst verzichtet, wir müssen zum Kup­ peln der Hydraulikschläuche sowieso ab­ steigen. Und ich glaube, dass das manu­ elle Kupplungssystem robuster ist. Welche Erfahrungen haben Sie mit dem neuen Fahrzeug bisher gemacht? Ich schätze insbesondere die drei Kameras. Eine Kamera oben am Teleskoparm zeigt mir die Platzverhältnisse im Container. Vor­ her musste man am Bahnwagen respektive am Container hochklettern, um sich eine Übersicht zu verschaffen. Die Frontkamera ermöglicht mir einen Einblick in den vor­ deren, fahrzeugnahen Bereich. Die Heck­ kamera ist insbesondere in der Halle ein gutes Hilfsmittel, weil sie einen guten Über­ blick im eigentlich toten Winkel hinter dem Fahrzeug ermöglicht. Was auch auffällt, ist, dass die Kabine leise ist, und ich schätze die ausschliessliche Joystick-Bedienung.

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Impression | Fahrbericht

Unterwegs auf der Test-Holperstrecke, wo sich dieser «T4.100N» gut in Szene setzen konnte. Bilder: R. Engeler

Fruchtig gefedert New Holland rüstet seine Schmalspur-Traktoren der Baureihe «T4» mit einer neuen Vorderachsfederung «Terraglide» aus. Als erster Hersteller kann New Holland für diese Traktoren zudem die innovative Reifenvariante «Pneutrac» von Trelleborg anbieten. Roman Engeler

«Man soll diese fruchtige Federung geniessen.» Mit dieser Einladung von New Holland unternahm die «Schweizer Landtechnik» Ende September eine Fahrprobe mit dem neuen Federungskonzept, das der Traktorenbauer nun für alle Varianten seiner Spezial- oder Schmalspur-Traktoren der Baureihe «T4» bereithält. Ansonsten haben die Italiener am Fahrzeug aber keine Änderungen vorgenommen. Hinsichtlich der wichtigsten Kundenanforde­ rungen an Produktivität (Motor und Getriebe) sowie Sicherheit (Kabine mit integriertem Luftfilter) habe man bereits jetzt ein hohes Niveau erreicht.

3-Punkt-Verbindung Das «Terraglide»-Konzept von New Holland für die Spezialtraktoren beinhaltet allgemeine kinematische und spezielle federungstechnische Komponenten. Zu den 36

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kinematischen Eigenheiten gehören einmal die zwei Längsschwingen. Sie sind im vorderen Bereich des Traktors seitlich angebracht und verengen sich zu einem Punkt über der Vorderachse. Die Entwickler sehen in dieser Konstruktion den Vorteil, dass die Federung so nur vertikal reagieren, nicht aber seitlich ausweichen kann. Gleichzeitig kann durch diese Bauart die Vorderachse in der Horizontalen, über dem hoch gelegenen Drehpunkt, weiterhin den maximalen Pendelweg ausnutzen. Unterstützt wird das Federungssystem durch zwei Hydraulikspeicher und zwei Stangen, die in Hanglagen für mehr Stabilität sorgen sollen. Es findet ausgleichender Ölfluss zwischen beiden Seiten statt, die Federung wird entsprechend anpasst, was in der Summe mehr Sicherheit bedeutet.

Niveauregulierung Dank einer automatischen Niveauregulierung soll die volle Federung ungeachtet des Gesamtgewichts des Fahrzeugs immer verfügbar sein. Der Federweg kann aber auch manuell eingestellt werden, beispielsweise um in Kombination mit einem Frontgerät die erforderliche Bodenfreiheit oder die gewünschte Arbeitsposition festlegen zu können. Selbstverständlich lässt sich diese Einrichtung auch dafür verwenden, ein Frontgerät einfacher anbauen zu können. Bis zu einer Fahrtgeschwindigkeit von 20 km/h kann die Federung in den vier Positionen ausgeschaltet, weich, medium und hart eingestellt werden. Darüber hinaus gibt es dann nur noch die Wahl zwischen ein- und ausgeschalteter Federung. Weiter gleicht das «Terraglide»-System auch starke Bremsmanöver und rasante


Fahrbericht | Impression

Das Grundgerüst der Federung sind zwei Längsschwingen, die sich zu einem Punkt oberhalb der Vorderachse verengen.

Mit dem oberen Knopf kann die Intensität der Federung, mit dem unteren der Federweg eingestellt werden.

haft ist aber der geringere Bodendruck dank einer grösseren Aufstandsfläche. Ob diese aber in der neusten Fassung wirklich um die einst erwähnten 50 % im Gegensatz zu konventioneller Bereifung grösser ist, müsste man zuerst nachprüfen. Auf jeden Fall zeigten Messungen während der Fahrversuche schon einen insgesamt geringeren Bodendruck.

Fazit Ausgerüstet mit optionalem «Pneutrac»-Reifen von Trelleborg ergibt sich in Sachen Federung und Bodenschonung ein abgerundetes Bild.

Beschleunigungen aus. Ein Wippen des Traktors in solchen Situationen wird aktiv unterdrückt.

der Zwischenzeit die Stabilität wesentlich verbessern können. Der Reifen lässt sich auch im 40-km/h-Tempo auf einer befestigten Strasse problemlos fahren. Vorteil-

Mit der neuen Vorderachsfederung «Terra­ glide» kann New Holland seinen Schmal­spur-Traktoren-Kunden einen neuen Massstab in Sachen Produktivität und Sicherheit, vor allem aber beim Komfort bieten. Die Kombination mit den «Pneutrac»-Reifen von Trelleborg ergibt ein interessantes Gefährt, das im November in die Serienfertigung gehen wird.

Erstmals mit «Pneutrac» New Holland wird die «Terraglide»-gefederten Spezialtraktoren der Baureihe «T4» punktuell mit den «Pneutrac»-Reifen von Trelleborg ausrüsten können. Während die Vorderachsfederung bei allen Baureihen zur Verfügung steht, sind es bei den «Pneutrac»-Reifen vorerst nur die Serien «T4N» (vorne und hinten) sowie «T4F» (hinten). Reifenhersteller Trelleborg ist zu dieser Technologie dank der Einverleibung von Mitas gekommen und kombiniert diesen Pneu jetzt zusätzlich mit den «ProgressiveTraction»-Stollen. Dieser Doppeltraktionsstollen soll einerseits den Grip erhöhen, anderseits den Schlupf verringern. Der «Pneutrac» ist quasi eine Kombination von Reifen und Raupe. Mitas stellte diese Konzeptstudie 2013 erstmals vor, hat seither ausgedehnte Feldtests absolviert und scheint nun damit die Serienreife erlangt zu haben. In der Tat, waren die ersten Fahrversuche mit «Pneutrac» noch etwas gar schwammig, haben die Ingenieure in

«T5» mit neuen Optionen New Holland hat vor knapp einem Jahr an der Eima in Bologna die damals neue Traktorbaureihe «T5» mit Stufe-5-Motor (4,5-lNEF-Motor) und stufenlosem «Auto Command»-Getriebe vorgestellt. In der Zwischenzeit gibt es für diese Baureihe auch das «Electro Command»-Getriebe und jetzt das «Dynamic Command»-Getriebe, ein 8-stufiges Lastschaltgetriebe mit 3 Gruppen (24×24 Gänge), basierend auf der Doppelkupplungstechnologie. Das Getriebe bietet verschiedene Automatik-Funktionen und mit dem «Ground Speed Management» lässt sich der «T5 DCT» (fast) wie ein stufenloser Traktor fahren. Weiter gibt es jetzt auch bei New

Holland für diese Baureihe eine PanoramaKabine «Horizon» mit einem Dachfenster, das nur durch einen dünnen Steg von der Frontscheibe getrennt ist und so vor allem bei Frontladerarbeiten eine gute Sicht nach oben ermöglicht.

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Impression | Einsatzbericht

Stachelrad aus Gummi Motormäher mit Stachelrädern oder Stachelwalzen aus Alu oder Metall sind weit verbreitet. Ein junges Start-up bringt nun mit dem «LS Grip» eine Neuentwicklung aus Gummi auf den Markt. Ruedi Hunger

Über Jahrzehnte wurden Motormäher mit dem Problem der mangelhaften Haftung an Steillagen konfrontiert. Konstrukteure und Techniker suchten nach Lösungen, um das Problem in den Griff zu bekommen (siehe Kasten). Praktisch parallel mit der besseren Haftung am Hang stiegen aber die Grasnarbenschäden. In den letzten zwanzig Jahren wurden grosse Fortschritte gemacht. Heute sind Stachelzwillinge, Stachelräder oder Stachelwalzen weit verbreitet. Gibt es da noch Steigerungspotential?

Höhepunkt der Evolution Ja, gibt es. Die Hänge sind erschlossen, doch das Befahren von befestigten Fahrstrecken mit Gitter-, Stollen- oder Stachelrädern ist sehr unangenehm. Selbst wenn es sich nur um kurze Strecken handelt, sind die Vibrationen für den Maschinenführer kaum auszuhalten. Auch für die Maschine sind sie nicht förderlich. Schliesslich kommt es zu mehr oder weniger starken Schäden am Strassenbelag, den Betonfahrspuren oder generell am befestigten Fahrbahnoberbau. Die intensive Suche nach einer Lösung, auch von Rückschlägen begleitet, hat die Firma TerraTec zum «LS Grip» gebracht. Vereint man die dämpfende Wirkung eines Luftreifens mit den Vorzügen eines Stachelrads, kommt man zu «LS» oder Luft-Stachelrad. Dieses Gummistachelrad für Breitspurmäher ist auf hartem Untergrund vergleichbar komfortabel zu fahren wie eine herkömmliche Luftbereifung. Es ist folglich weder für den Maschinenführer noch für die Maschine eine Tortur, wenn man einmal einige hundert Meter auf einer Meliorationsstrasse fahren muss.

Weniger seitliches Abrutschen

Das neue Luft-Stachelrad «LS Grip» von TerraTec dämpft auf festem Untergrund wie ein Luftreifen und hält im Steilhang wie ein herkömmliches Stachelrad. Bilder: R. Hunger

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Auch beim Mähen zeigen sich Vorteile. Trifft ein Metall-Stollenrad oder Alu-Stachelrad auf einen schwach überdeckten, grösseren Stein oder Felsen, rutscht der Mäher ab und mit ihm auch die schwache Humusauflage. Dieses plötzliche Abrutschen kann auch für den Maschinenführer gefährlich werden, da es überraschend kommt und eine Gegenreaktion kaum möglich ist. Erste Versuche an Hanglagen haben gezeigt, dass dies mit Gummistachelräder oder -walzen kaum mehr der Fall ist. Denn beim Auffahren eines Stachels auf einen Stein wird dieser zur Seite gedrückt und dämpft damit die Energie, welche beim Stahl- oder Alu-Stachelrad das plötzliche Abspringen auslöst. Das Ausweichen eines Stachels ermöglicht zudem ein «Eingreifen» mehrerer anderer Stacheln.


Einsatzbericht | Impression

rem Reifenlieferanten verschiedene Reifenbauarten und Gummimischungen testen. Heute verwenden wir einen Diagonalreifen, der die Festigkeit hat, die Maschine ohne Luft zu tragen, und der gleichzeitig fest auf der Felge sitzt», so der Geschäftsführer. Den «LS Grip» gibt es als «Pro» und als «Comfort».

Mit Stahlspitzen

Lukas Schrottenbaum präsentiert den Werdegang: Alu-Stachelrad, Gummi-Stachelrad, Gummi-Stachelrad mit Stahlspitzen (von rechts).

Den «Pro» empfiehlt TerraTec für alle Anwendungen. Die 40 Gummistacheln haben Stahlspitzen, die durchgeschraubt sind. Das heisst, auf der Reifeninnenseite sind Unterlagscheiben und Muttern sichtbar! Kein Problem, denn luftdicht muss der Reifen ja nicht sein. Die Stahlspitze garantiert die notwendige Verzahnung mit dem Boden.

Komplett aus Gummi Grasnarbenschäden Seit Motormäher in Hanglagen eingesetzt werden, können Grasnarbenschäden beobachtet werden. Diese sind nicht zuletzt vom Eigengewicht des Mähers abhängig. Leichtgewichte wiegen weniger als 100 kg. Die modernen Breitspurmäher bringen aber zwischen 300 und 400 kg auf die Waage. Weiter spielen die Bodenfeuchtigkeit und die Nord/Süd-Exposition der Parzelle eine Rolle. Neben der Stachelradbreite hat es der Maschinenführer mit seiner Fahrweise zu einem grossen Teil selber in der Hand, wie stark die Grasnarbe geschädigt wird. Erste Fahrversuche haben gezeigt, dass «LS Grip» weniger Narbenschädigungen verursacht als ein gleich breites Metallrad.

«Pro» oder «Comfort» Den «LS Grip» gibt es in zwei Varianten. Das allein zeigt schon, dass die Entwick-

lung und der Einsatz nicht ganz hindernisfrei verlaufen sind. Wie Geschäftsführer Lukas Schrottenbaum an der Erstpräsentation erklärte, wurden 2015 erste Praxisversuche durchgeführt. Während zweier Jahre wurden anschliessend bei unterschiedlichsten Bodenbedingungen verschieden stark geneigte Hänge befahren (gemäht). Darunter auch sehr trockene Hänge und harte Böden in der Steiermark. Da zeigte es sich, dass einerseits die Gummimischung der Reifen zu weich und anderseits der Boden zu hart war, um ein erforderliches Eindringen der Stacheln zu ermöglichen. Damit war das seitliche Abrutschen nicht mehr kontrollierbar. Die Praxisversuche mussten folglich abgebrochen und nach Lösungen für das Problem gesucht werden. «Heute verwenden wir ein Luftrad ohne Luft», sagte Schrottenbaum. «Wir konnten zwischenzeitlich mit unse-

Der Comfort bietet, wie es sein Name schon sagt, nochmals eine Komfortsteigerung. Da er komplett aus Gummi besteht und keine Stahlspitzen hat, kommen die Räder lautlos wie weiche Raubtierpfoten daher. Damit sind sie aber auch mit dem Nachteil behaftet, dass sie unter harten und extrem steilen Bodenbedingung nicht genügend Halt bieten. Der «LS Grip Comfort» eignet sich gut auf weichem Grünland und feuchten Böden. Die Hangeinsatzgrenze liegt bei etwa 35 Grad (Hangneigung). Der Reifen bietet einen bisher

TerraTec Maschinenbau Die Firma TerraTec Maschinenbau ist eine relativ junge Firma, die 2013 gegründet wurde. Bereits ein Jahr zuvor hat Lukas Schrottenbaum zusammen mit einem Partner den Ibex-Motormäher als Prototyp vorgestellt. Im Gründungsjahr selber konnten dann rund 30 Stück hergestellt und abgesetzt werden. Die bisherige Fertigungsstätte des Start-up-Unternehmens erwies sich als zu klein und Geschäftsführer Schrottenbaum machte sich auf die Suche nach einem neuen Standort. 2018 konnte das neue Gebäude im Ortsteil «Bings» der Stadt Bludenz (Vorarlberg) eröffnet werden. Zurzeit beschäftigt das Unternehmen acht Mitarbeiter.

Ungewöhnlich, aber zweckmässig, die Verschraubungen der Stahlspitzen.

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Impression | Einsatzbericht

Der «LS Grip Comfort» mit Vollgummistacheln hat vorzügliche Fahreigenschaften auf fester Fahrbahn und an Hanglagen bis 35°.

Die «LS Grip Pro»-Stachelwalzen erweisen sich als komfortabel auf fester Fahrbahn und sicher am Hang.

unerreichten Fahrkomfort. Er bietet sich auch für Kommunalbetriebe an, wo zum Teil halbseitig auf festen oder empfindlichen Fahrbahnen gefahren werden muss.

Fachhandel oder Online-Shop Die Reifen mit einer Breite von 33 cm und einem Durchmesser von 64 cm passen auf eine 12-Zoll-Felge. Sie sind als Einzel- oder Doppelrad erhältlich. Thomas Schallner,

TerraTec Marketing, stellte zudem einen kleineren Reifen (10-Zoll-Felge) für das kommende Jahr in Aussicht. Laut Schallner ist das «LS-Grip»-Stachelrad nicht nur den eigenen Ibex-Kunden vorenthalten. TerraTec verkauft über den Fachhandel sowie den eigenen Online-Shop an alle Interessenten. Preislich kann TerraTec mit den Alu-Stachelwalzen mithalten. Die «Comfort»-Variante ist etwas billiger als der «LS-

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Grip» mit Metall­spitzen. Letzterer wird in der Doppelrad-Variante etwa zwischen den fünf- und siebenreihigen Metall-Stachelräder liegen. Eine komplizierte Rechnung, die aber auch zum Ziel führt, wenn man den Preis noch nicht nennen will. Im Übrigen sind die Reifen ab sofort lieferbar.

Fazit Das Vorarlberger Start-up-Unternehmen beweist, dass nicht die Grösse allein für gute und zukunftsträchtige Ideen entscheidend ist. Wenn in der Praxis die versprochenen Vorteile des «LS Grip» bestätigt werden, dann kommt es gut!

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Der neue «Arion 550» leistet als Spitzenmodell der Baureihe 165 PS Maximalleistung. Bilder: R. Burkhalter

Mission erfüllt Mit der «CIS+»-Ausstattungsvariante ist die Traktorbaureihe «Arion 500» von Claas mit genug Hightech, aber einfacher Bedienungsoberfläche versehen. Ruedi Burkhalter

Die Traktorbaureihe «Arion 500» von Claas hat sich seit der ersten Vorstellung 2012 in der Schweiz zum Topseller entwickelt. Was aber in den ersten Jahren besonders bemängelt wurde: Die einfachere Ausstattungsvariante «CIS» war nur zusammen mit einem Schaltgetriebe und mechanischen Steuergeräten erhältlich. Wer das stufenlose «CMatic»-Getriebe und Zusatzsteuergeräte mit elektronischer Mengen- und Zeitregelung wünschte, musste auf die komplex zu bedienende Variante mit «Cebis» zurückgreifen. Claas erhörte die Wünsche des Markts und liefert die beliebten Mittelklasse-Modelle seit eineinhalb Jahren nun mit der neuen, mittleren Ausstattungsvariante «CIS+» aus.

Getriebesteuerung über «Drivestick» Die aus dem «CIS» stammende Multifunktionsarmlehne und ein im A-Holm integrierter 7-Zoll-Farbbildschirm sind die Herzstücke des Bedienungskonzepts. Die Armlehne wurde jedoch mit vielen zusätzlichen Möglichkeiten ausgestattet. Links vorne 42

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findet sich der bekannte «Drivestick» für die Bedienung des Getriebes. Dieser ist in Verbindung mit dem «CMatic»-Getriebe proportional steuerbar. Im Fahrpedalmodus lässt sich damit die Bremswirkung des Motors je nach Einsatz manuell verstärken oder verringern. Zudem befindet sich am «Drivestick» ein Tempomattaster, über den per Knopfdruck die aktuelle Geschwindigkeit gespeichert werden kann. Fahrerseitig angebracht sind ein DaumenBedienfeld mit Tasten für das Heckhubwerk sowie zwei neue F-Tasten, die beispielsweise mit Steuergeräten oder dem Vorgewendemanagement belegt werden können. Rechts auf der Armlehne befindet sich der «Electropilot»-Kreuzhebel, der mit zwei weiteren F-Tasten sowie mit Tasten für den Fahrtrichtungswechsel bestückt ist. So lässt es sich beim Laderbetrieb ganz ohne Handwechsel arbeiten. Ebenfalls in der Armlehne befinden sich weitere, oft benutzte Bedienungselemente wie zwei oder drei Steuergeräte, zwei Drehzahlspeicher sowie die Betätigung von Allrad und Differenzialsperren.

Darstellung aus «Cebis» Grösse und Anordnung des hochformatigen Displays entsprechen der «CIS»-Ausstattung, jedoch handelt es sich beim «CIS+» um einen Farbbildschirm, auf dem sich die wichtigsten aus der «Cebis»-Variante bekannten Anzeige- und Einstellungselemente wiederfinden. So werden in der Standardansicht die aktuellen Einstellungen der drei virtuellen Fahrbereiche des «CMatic»-Getriebes, des Heckhubwerks und der elektronischen Steuergeräte in Balken­form gut ablesbar angezeigt. In den

Steckbrief Claas «Arion 550 CMatic CIS+» Motor: 4-Zylinder-Motor von Deere Power System mit 4,5 l Hubraum, Stufe 5, 155 PS (max. 165 PS), 660 Nm bei 1500 U/min Getriebe: EQ 200, stufenlos, leistungsverzweigt mit zwei Fahrbereichen, hydrostatische Reversierung; 40 km/h bei 1400 U/min Zapfwelle: 540/540E/1000/1000E Hydraulik: Load-Sensing, Axialkolbenpumpe mit 110 l/min, optional 150 l/min Hubkraft: Maximal 8000 daN, durch­ gehend 5100 daN Gewichte: Leergewicht: 7500 kg; Gesamtgewicht: 11 000 kg Masse: Höhe: 3000 mm; Länge: 4508 mm; Breite: 2550 mm Treibstofftank: 242 l Listenpreis: ab CHF 155 114.− (exkl. MwSt.) (Herstellerangaben)


Testbericht | Impression

Untermenüs lassen sich dann sämtliche Einstellungen durchführen, so beispielsweise zwei während der Arbeit einfach akti­vierbare Motordrückungswerte voreinstellen, bis zu vier Sequenzen für das Vorgewendemanagement aufzeichnen oder die F-Tasten belegen. Durch die Menüs bewegt man sich mit dem von anderen Claas-Kabinen bekannten Dreh- Drücktaster mit ESC-Taste. Im Praxiseinsatz hat sich die Bedienungsoberfläche als ausgereift erwiesen: Die Menüstruktur ist verständlich, die für die Untermenüs stehenden Farbsymbole sind gross und gut gestaltet, so dass man auch ohne Einführung schnell die wichtigsten Funktionen findet und diese auch intuitiv bedienen kann. Optimal gelungen ist zudem die Aufteilung der Funktionen auf Untermenüs und direkt zu betätigende Tasten. Auch die Kabine als Ganzes gibt kaum Anlass zu Kritik. Der Arbeitsplatz ist ergonomisch aufgeräumt, übersichtlich und vor allem komfortabel. Einzig Details sind negativ aufgefallen. So ist der Klickverschluss des Sicherheitsgurts rechts unter der Armlehne schlecht zugänglich und sollte eigentlich die Seite wechseln.

Top Aufladung Bei der Motorisierung setzt Claas nach wie vor auf einen 4-Zylinder-Motor von Deere Power Systems mit Reihen-Turboladung. Ein kleinerer Turbolader soll in Verbindung mit einem Wastegate-Turbolader ein schnelleres Ansprechverhalten erzielen

Praxisstimme

Matthias Berchtold aus Ammerswil AG hat seinen «Arion 550 CMatic CIS+» seit April gut 300 h im Einsatz. «Das Bedienungskonzept hat bisher voll überzeugt. Die wichtigsten Funktionen, die man auf dem Acker braucht, sind einfach zu erklären, so dass man bereits mit einer kurzen Einführung die gängigsten Arbeiten ausführen kann. Die Gestaltung der Armlehne mit Joystick

und so ein Turboloch vermeiden. Und das tut er tatsächlich. Im Testeinsatz ist der Motor mit einem spürbar verbesserten Drehmomentverhalten und einer enormen Elastizität aufgefallen. So konnte auch mit dem 4-Schar-Pflug ab 1500 U/min sparsam und angenehm leise gearbeitet werden. Auch bezüglich Ansprechverhalten im niedrigen Drehzahlbereich macht Claas keine leeren Versprechungen. Die Abgasstufe 4 wird mit Hilfe eines Dieselpartikelfilters sowie eines DOC- und SCR-Katalysators erfüllt. Die zusätzlich eingebaute, extern gekühlte Abgasrückführung soll zudem den Verbrauch an AdBlue auf ein geringes Niveau bringen, was im Einsatz ebenfalls bestätigt wurde.

Getriebesteuerung mit neuer Software Das stufenlose «CMatic»-Getriebe arbeitet mit einer neuen Softwaregeneration, bei deren Entwicklung zahlreiche Kunden-

Das «CIS+»-Farbdisplay im A-Holm zeigt in der Standardansicht eine gute Übersicht der aktuellen Einstellungen der drei virtuellen Fahrbereiche.

Die Multifunktionsarmlehne der «CIS+»-Ausstattung ist mit neuen Bedienungsmöglichkeiten ausgestattet.

ist zweckmässig.» Als praktisch bezeichnet er die frei belegbaren Funktionstasten. «Auf der F1-Taste habe ich meistens den Wechsel zwischen Eco- und Powermodus programmiert, so kann man je nach Situation und Leistungsbedarf den Motor mit nur einem Tastendruck immer im optimalen Bereich einsetzen und Treibstoff sparen.» Das Erreichen der Maximalgeschwindigkeit bei nur 1400 U/min trage ebenfalls zu einer sparsamen Arbeitsweise bei. «Arbeits- und Fahrkomfort passen, auch die grosszügigen Ablagemöglichkeiten, beispielsweise für zwei grosse Trinkflaschen, sind perfekt gelöst.» Kritikpunkte seien schwer zu finden, einzig der Treibstofftank dürfte etwas grösser sein.

wünsche berücksichtigt wurden. Sie ermöglicht beispielweise eine Deaktivierung des Tempomats per Fahrpedal und eine schnellere Anpassung an den jeweiligen Einsatz, da der Fahrer einfach per Knopfdruck zwischen zwei gespeicherten Motordrückungswerten wechseln kann. Die Getriebesteuerung bietet im Untermenü zweckmässige Einstellmöglichkeiten für Motordrückung und Aggressivität in allen drei virtuellen Fahrbereichen. Alle mit «CIS+» ausgestatteten Modelle sind übrigens wahlweise mit dem mit stufenlosem «CMatic»- oder dem bewährten «Hexa­ shift»-Lastschalt-Getriebe erhältlich.

Vorderachsfederung Die von Claas selbst entwickelte Vorderachsfederung arbeitet mit einem langen, ans Getriebe geführten Längslenker und soll in Verbindung mit der doppelt wirkenden Federung mit 100 mm Weg ein stabiles Fahrverhalten ermöglichen. Durch die schräg nach aussen angestellte, dreieckige Anordnung der beiden Federungszylinder ist das Traktorgewicht breit auf der Vorderachse abgestützt. Zudem ermöglicht die intelligente Steuerung eine aktive Wankstabilisierung bei Kurvenfahrten und reduziert Nickbewegungen beim Bremsen oder Beschleunigen. Weiter sind die neuen Modelle mit einer dynamischen Lenkung erhältlich. Mit diesem System kann der Fahrer per Knopfdruck die Zahl der Lenkradumdrehungen für den gleichen Lenkeinschlag verändern und dem jeweiligen Arbeitseinsatz anpassen. Als weitere Neuerung gibt es zusätzlich zur bisherigen Load-Sensing-Hydraulik mit 110 l/min eine weitere Variante mit 150 l/min. 10 2019 Schweizer Landtechnik

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14 Tonnen Gesamtgewicht, 5,5 Tonnen Nutzlast: Der Massey Ferguson «7719 S» mit 6,6-Liter-190-PS-Motor der Abgasstufe 5 und «Dyna VT»-Stufenlosgetriebe ist das neue Spitzenmodell der Serie «7700 S». Bilder: H. Röthlisberger

Neues «7700 S»-Spitzenmodell Auf der Sima in Paris hat Massey Ferguson im Februar mit dem «7719 S» das neue Spitzenmodell der 7700-S-Serie vorgestellt. David Spycher aus Vaux-sur-Morges VD konnte den 190-PS-Traktor diesen Herbst testen. Heinz Röthlisberger Schon der erste Blick zeigt: Auf diesem Hof schlägt viel Herzblut für Massey Ferguson. «Ja, das ist so», lacht David Spycher. «Insgesamt zehn MF-Traktoren

sind bei uns im Einsatz.» Zum Traktorenpark gehört beispielsweise ein «3070» mit Jahrgang 89, aber auch der 400-PS-­ starke MF «8740 S». Auf dem Betrieb sind

40 000 Kubik Holzschnitzel pro Jahr Der Betrieb von David und Anne Spycher und ihren vier Kindern liegt in der Gemeinde Vaux-sur-Morges VD, auf einem schön gelegenen Plateau etwas oberhalb von Morges und dem Genfersee. Die Region ist geprägt von Wein- und Ackerbau. Spychers bewirtschaften einen 50-ha-Ackerbau­betrieb mit Weizen, Gerste, Mais, Raps und Sonnen­ blumen. Hinzu kommen 80 Mutterkühe und Masttiere. Mit der Milchproduktion hat Spycher im Jahr 2015 aufgehört. «Der Milchpreis hat in den letzten Jahren für mich nicht mehr gestimmt», sagt der 41-Jährige, der den

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Hof 2006 von seinem Vater übernommen und erst kürzlich einen Neubau mit Stall und Scheune realisiert hat. Die Rebfläche, die zum Hof gehört, hat er an einen Winzer in der Region verpachtet. Ein wichtiges Standbein des Betriebs ist das Hacken von Holz und das Vermarkten von Holzschnitzeln. Dazu ist er an der Firma «Foretnergie» beteiligt, einer GmbH, die jährlich rund 40 000 Kubikmeter Holzschnitzel vermarktet. Drei Mitarbeiter sind auf dem Betrieb Spycher fest angestellt, je nach Saison werden zusätzlich vier bis fünf weitere Mitarbeiter beschäftigt.

viele PS gefragt. Denn neben den Arbeiten im Ackerbau werden die Traktoren mit schweren Holzhackern und auch für den Transport für Holzschnitzel weit über die Region hinaus eingesetzt (siehe Kasten). Wer so viele Traktoren hat, der befasst sich unweigerlich mit der neusten Technik. Nicht zuletzt auch deswegen, weil Spychers ältester Sohn Luca derzeit die Lehre zum Land­ maschinenmechaniker absol­ viert. «Wir schauen immer genau hin, wenn ein neuer Traktor auf den Markt kommt», sagt David Spycher. So war es auch im letzten Februar auf der Sima in Paris. Da hat MF die drei neuen Traktoren der Serie «7700 S» vorgestellt. Darunter den «7719 S», das neuste Spitzenmodell der Serie. Weil Spychers mit dem «8740 S» und dem «6718 S» schon zwei Traktoren aus den «S»-Baureihen auf ihrem Betrieb einsetzen und sie sich auf der Sima stark


Einsatzbericht | Impression

In den neuen «7700 S»-Traktoren in der Ausführung «Exclusive» ist das Touch-Terminal «Datatronic 5» serienmässig eingebaut.

für diesen neusten «S»-Traktor interessierten, haben sie diesen Herbst ein Modell dieses Traktors testen können.

190 PS Maximalleistung Die neuen Traktoren der Serie «7700 S» haben einen 6,6-Liter-AgcoPower-Motor erhalten, der mit einem All-in-One-System die Abgasnorm der «Stufe 5» erfüllt. Das Spitzenmodell, der «7719 S», erreicht eine Maximalleistung von 140 kW/190 PS. Das Traktor-Managementsystem «EPM» liefert zusätzliche 30 PS bei Zapfwellenund Transportarbeiten. Das MF-Stufenlosgetriebe «Dyna-VT» ist im «7719 S»

Steckbrief Massey Ferguson «7719 S Exclusive VT» Motor: AgcoPower, 6 Zylinder, 6,6 Liter Hubraum, Abgasstufe 5 mit All-in-OneSystem (SCR, DOC und SC), Common-­ Rail-Einspritzpumpe Tank: 305 l Diesel; 30 l AdBlue Maximale Leistung: 140 kW/190 PS (bei 1950 U/min), 147 kW/220 PS mit Boost Getriebe: Dyna-VT (stufenlos) Hydraulik: 190 l/min, 5 Steuergeräte am Heck, 3 vorne Hubkraft: Heck: 9600 kg; Front: 4000 kg Leergewicht: 8500 kg (vollgetankt mit Fahrer gewogen und im FZ-Ausweis eingetragen) Gesamtgewicht: 14 000 kg Achslastgarantie: 6400 kg vorne, 10 500 kg hinten Reifen: am Spycher-Traktor vorne 600/65R28, hinten 710/70R38 (Standard: 480/70R28, 580/70R38) Masse: Höhe: 3020 mm; Länge: 5600 mm, Radstand: 2880 mm Preis: ab CHF 145 200.– (mit MwSt.) (Herstellerangaben)

Die Armlehne mit dem «Multipad»-Joystick und dem Steuerhebel, der beispielsweise für Frontladerarbeiten eingesetzt werden kann.

serien­ mässig eingebaut. Neu verfügen die Motorenventile über die sogenannten Hydro­stössel. Diese sorgen für einen automatischen Ausgleich des Ventilspiels. Unter anderem entfällt mit diesen das Prüfen und Nachstellen des Ventil-Spiels. Dadurch können die Wartungskosten gesenkt werden.

Gesamtgewicht auf 14 t erhöht Das Gesamtgewicht der neuen «7700 S»-­ Traktoren beträgt neu 14 000 kg gegenüber vorher 12 500 kg. Leer wiegt der Traktor 8500 kg. Damit hat der Traktor 5500 kg Nutzlast (3500 kg vorher). Die Achslast­ garantie vorne gibt MF mit 6400 kg, hinten mit 10 500 kg an. «Diese Werte sind für mich sehr überzeugend, Werte, die wir sowohl im Acker wie auch bei Transport auf der Strasse benötigen», sagt David Spycher. Hinzu kommt, dass der Traktor mit 42-Zoll-Bereifung ausgestattet werden kann. Bei Spychers Testtraktor ist es ein 38-Zoll-Reifen. «Diese Bereifungsmöglichkeit gibt dem Traktor sehr viel Stabilität bei Transportarbeiten.» Auch der Radstand von 2,88 m sorgt für viel Stabilität auf der Strasse. Die Hubkraft der Heck­ hydraulik beträgt bis zu 9600  kg, an der Front sind es 4000 kg. Die Hydraulik schöpft in der Minute 190 Liter.

beispiels­weise bis zu 10 Tasten des Hebels einer Funktion am angehängten Gerät zuord­nen. Zudem gibt es einen Steuer­ hebel für Frontlader-Arbeiten. Geliefert bekommen hat Spycher den Traktor mit «K5»- und «K80»-Kugelkopfkupplung sowie mit «Duomatic»-BremsanschlussSchnellkup­plung. Merklich leiser geworden sei auch die Kabine, ergänzt der Landwirt.

Fazit Noch habe er den Traktor nicht gekauft, sagt Spycher. Aber der Traktor habe ihn durch seine kompakte Bauweise, die hohe Tragkraft und die grosse Bereifung bis jetzt überzeugt und er könne sich den Traktor als gute Ergänzung für seinen Maschinen­park vorstellen. In all den Jahren, die er jetzt mit Massey Ferguson fährt, habe er mit dieser Traktormarke sehr gute Erfahrungen machen können, auch mit dem Vertrieb. Die Zusammen­ arbeit sei gut, sowohl beim Händler als auch beim Importeur. Klar, Probleme könne es immer geben. Für ihn sei es aber wichtig, wie diese gelöst werden und in welcher Zeit. Und da habe es für ihn in all den Jahren immer gestimmt.

Touch-Terminal «Datatronic 5» Wählbar sind für die Traktoren verschiedene Ausstattungsvarianten, wobei «Exclu­ sive» die höchste Stufe bedeutet. Für die «7700 S»-Modelle in der Variante «Exclusive» gibt es neu in Serie das aus der Serie «8700 S» bekannte Isobus-fähige 9-Zoll-­ Touch-Terminal «Datatronic 5», in der Varian­te «Efficient» ist es Option. Das Terminal ist einfach zu bedienen und ist kompatibel mit dem «Multipad»-Joystick an der Armlehne. Damit kann der Fahrer

David Spycher bewirtschaftet in Vaux-surMorges VD einen 50-ha-Ackerbaubetrieb. Zudem ist er an der Holzenergie-Firma «Foretnergie» beteiligt.

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Wissen | Begriffe

Motorunabhängige Wärme für alle Fahrzeuge

Wasserpumpe Warmwasseraustritt

Kaltwassereintritt

Verbrennungsluft­ gebläse Wasseraustrittsfühler Wassereintrittsfühler Wärmetauscher

Glühstift

Brennkammer

Elektromotor

Steuergerät

Abgasaustritt Abgasschalldämpfer

Verbrennungslufteintritt KraftstoffDosierpumpe

Kraftstoffstutzen/ -zufuhr

Funktionsweise einer wasserbasierten Standheizung. Kühles Wasser wird in die Heizung befördert, über den Wärmetauscher erwärmt und anschliessend dem Verbrennungsmotor zugeführt. Bilder: Eberspächer

Die Standheizung Wenn der Motor kalt ist, sind der Kraftstoffbedarf und der Schadstoffausstoss besonders hoch. Abhilfe schafft eine Standheizung. Dabei gibt es verschiedene Bauarten. Heinz Röthlisberger

Ein Kaltstart belastet den Motor, zudem sind die Schadstoffemissionen in dieser Phase sehr hoch. Eine moderne Stand­ heizung kann dies verhindern, denn diese erwärmt nicht nur den Innenraum, son­ dern je nach Bauart auch den Kühlkreis­ lauf des Motors. Grundsätzlich gibt es technisch drei Möglichkeiten, ein Fahr­ zeug vorzuwärmen – eine elektrische und zwei mit Diesel und/oder Benzin. Die bei­ den Sprit-Varianten, die luftbasierte und die wasserbasierte Standheizung, werden in diesem Artikel etwas näher erklärt. 46

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Wasserbasierte Standheizung Die wasserbasierten Standheizungen sind kompakt gebaut und können nahezu überall im Motorraum angebracht wer­ den. Die von einem Brenner erzeugte Wärme wird an das Kühlwasser des Fahr­ zeugs abgegeben. Eine zusätzliche elektri­ sche Umwälzpumpe sorgt dann für die Verteilung der Wärme – auch bei ausge­ schaltetem Motor. Dann wird automatisch das Innenraumgebläse aktiviert – alles funktioniert wie im üblichen Heizbetrieb. Wasserbasierte Heizgeräte versorgen so­

Elektrische Vorwärmung Neben den zwei hier beschriebenen Sprit-Varianten gibt es auch noch die elektrische Vorwärmung. Diese arbeitet mit Strom aus der Steckdose und kann daher auch für Fahrzeuge mit kurzen Einsatzzeiten ideal sein, da die Traktor­ batterie nicht zusätzlich belastet wird. Die elektrische Motorvorwärmung kann auch in geschlossenen Räumen betrie­ ben werden. Nachteil: Es wird eine exter­ ne Stromquelle benötigt.


Begriffe | Wissen

mit nicht nur den Innenraum mit Wärme, sondern heizen auch den Motor vor. Ein so vorgewärmter Motor springt bei Kälte leichter an, schont die durch die Kälte weniger leistungsfähige Autobatterie und erzeugt viel weniger schädliche Abgase beim Start, da die Betriebstemperatur durch die höhere Abgastemperatur schneller erreicht wird. Die mechanisch belastende und emissionsreiche Kaltstartphase wird drastisch reduziert, da das Öl nach Motorstart rasch auf Betriebstemperatur gelangt. Man spart einerseits Kraftstoff und Kosten und reduziert andererseits CO2-Emissionen.

Luftbasierte Standheizung Die zweite Sprit-Variante ist die luftbasierte Standheizung. Sie ist meistens im Kabinen-Innenraum eingebaut und heizt direkt die Kabinenluft, die über ein eigenes Gebläse angesaugt wird. Das Ansprechverhalten erfolgt fast ohne Ver­ zögerung, da die von einem Brenner erzeugte Wärme in Form von Heissgas nicht erst einen Wasserkreislauf erwärmen muss. Moderne Geräte sind sehr leise, emissionsarm und werden bevorzugt eingesetzt, um zum Beispiel Fahrerkabinen von Lkws oder Transportern auch im Stand (über Nacht) auf einem angenehmen Temperaturniveau zu halten. Nachteil: nur der Innenraum und nicht der Motor wird beheizt.

Mit Mobiltelefon aktivieren Beide Systeme, ob luftbasiert oder wasserbasiert, werden im Allgemeinen direkt aus dem Kraftstofftank mit dem Treibstoff des jeweiligen Fahrzeugs betrieben. Sie können – je nach Modell – über eine Zeitschaltuhr, eine Funkfernsteuerung oder per Mobiltelefon aktiviert werden. Zu beachten ist: Finger weg vom Selbsteinbau. Standheizungen sollten immer vom Fachmann montiert werden. Die «Schweizer Landtechnik» hat Peter Hostettler von der Firma E. Klaus AG Fragen zum Thema Standheizungen gestellt. «Schweizer Landtechnik»: Auch Traktoren und Landwirtschaftsfahrzeuge können mit einer Standheizung nachgerüstet werden. Gibt es Einschränkungen? Peter Hostettler: Grundsätzlich lässt sich in jedes Fahrzeug, wenn es die Platzverhältnisse zulassen, eine Luft- oder Wasser-Standheizung einbauen. Auch in

Landwirtschaftsfahrzeugen ist das in der Regel problemlos möglich. Welches sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Vorteile einer Standheizung? Komfortgewinn durch die angenehme Wärme. Zeitersparnis durch sofortige Einsatzbereitschaft des Fahrzeuges wie zum Beispiel kein Scheibenkratzen. Zudem gibt es einen Sicherheitsgewinn, weil die Scheiben, vor allem bei Einsatzfahrzeugen, nicht oder sehr viel weniger beschlagen. Bei Wasserheizungen kann zusätzlich der Kühlwasserkreislauf des Motors vorgewärmt werden. Dadurch entfallen die negativen Aspekte des kalt laufenden Motors. Gibt es auch Nachteile? Das sind die Kauf- und Einbaukosten. Diese relativieren sich aber durch den kleinen Wartungsaufwand und die lange Lebensdauer der Heizungen. Da die Heizung vom Bordnetz des Fahrzeuges gespeist wird, muss der Energiehaushalt im Auge behalten werden. Bei langen Standheizzyklen ist eine zweite Batterie von Vorteil. Für welche Landwirte und Lohnunternehmer eignet sich eine Standheizung besonders? Immer dann, wenn die Fahrzeuge auch im Winter betrieben werden müssen. Beispielsweise im Winterdienst und bei Forst­arbeiten. Wie hoch in etwa sind die Kosten, wenn ein Landwirt seinen Traktor mit einer Standheizung nachrüsten möchte? Eine Luft-Standheizung ist ab rund CHF 1700.−, eine Wasser-Standheizung ab rund CHF 1500.− inkl. Einbaumaterial und Bedienteil erhältlich. Der Einbau dauert, je nach Gegebenheiten und Bauart, zwischen sechs und zehn Stunden. Gibt es auch Traktoren-Hersteller, welche eine Standheizung von Ihnen ab Werk anbieten? Fendt beispielsweise installiert seit vielen Jahren ab Werk Luftstandheizungen von Eberspächer in seine Traktoren. Es gibt weitere Hersteller, auch von Forstmaschinen, welche solche Standheizungen ab Werk einbauen. Wie viel Diesel verbraucht eine konventionelle Standheizung während des Aufheizens?

Schnittbild einer luftbasierten Standheizung.

Im Durchschnitt rund 0,4 Liter in der Stunde. Der Motor wird aber so weit auf Temperatur gebracht, dass er durch den optimalen Betrieb den Mehrverbrauch der Standheizung beinahe wettmacht. Wie hoch ist die Heizleistung? Die Luft- und Wasserheizgeräte, ich nenne jetzt das Beispiel von Eberspächer, werden mit Diesel oder Benzin und mit 12/24 Volt betrieben. Die Heizleistungen betragen zwischen 4 kW und 35 kW bei Wassergeräten und zwischen 2 kW und 8 kW bei Luftgeräten. Es können alle Gerä­te als Standheizungen wie auch bei laufendem Motor genutzt werden. Die Anwendungen reichen vom einfachen Vorheizen bis zur Komplettlösung mit Boden­ heizung und Warmwasseraufbereitung z. B. bei Booten oder Wohnmobilen. Gibt es für Traktoren auch elektrische Standheizungen für den Anschluss an 230-Volt-Steckdosen? Eberspächer Schweden hat die «Plugtronic» entwickelt. Dies ist eine nachrüst­ bare Standheizung, welche in den Wasserkreislauf des Fahrzeuges eingebunden wird und mit 230 Volt betrieben wird. Weiter bietet Eberspächer für den OEMBereich zahlreiche Hochvolt-Heizungen, sogenannte «PTC»-Heizer, an.

«Landtechnik-Begriffe» In der Serie «Landtechnik-Begriffe» bereits erschienen: «AdBlue», «Common Rail», «Drehmomentwandler», «Ejektor», «Feuerverzinkt», «Metalldampflampe», «LoadSensing», «DOC», «LED-Lampe», «NIR-Sensor», «Wastegate», «Touchscreen», «Telematik», «Droplegs», «ALB-Regler», «Plasmaschneider», «Schutzgas-Schweissen», «MPT-Reifen», «Wärmebildkamera» und der Begriff «OEM», auch Erstausrüster genannt.

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Wissen | Technisch

Stecker für externe Stromabnahme

Getriebeeingangswelle

Elektrische Maschinen Doppelumrichter Doppelplanetengetriebe

Abtriebswelle Hinterachse Fahrbereichsgetriebe

Wendeschaltung

Abtriebswelle Vorderachse

selber, beispielsweise für Lüfter und Kompressoren. John Deere stellt damit als erster Landtechnik-Hersteller ein Stufenlosgetriebe mit elektrisch-mechanischer Leistungsverzweigung vor, die zusätzliche Strom­ erzeugung ist ein weiteres Novum. Das «eAutoPowr» weist eine eingangs­ gekoppelte Grundstruktur auf und hat mit dem bisherigen hydrostatisch-mechanischen «AutoPowr»-Getriebe mit Compound-Planetensatz kaum Gemeinsamkeiten. Das neue Getriebe besteht aus einer Vorgelege-Wendeschaltung am Getriebeeingang, einem Doppelplanetengetriebe als Summierungselement, zwei elektrischen Maschinen, zwei Doppelumrichtern sowie einem lastschaltbaren Fahrbereichsgetriebe (siehe Bild). Es gibt insgesamt fünf Fahrbereiche, die bei synchronen Drehzahlen automatisch geschaltet werden.

Verbesserter Wirkungsgrad Das neue «eAutoPowr»-Getriebe von John Deere mit seinen einzelnen Bauteilen. Bild: John Deere

Elektrisch-mechanische Leistungsverzweigung Stufenlosgetriebe mit hydrostatisch-mechanischer Leistungsverzweigung werden bei landwirtschaftlichen Traktoren seit über 20 Jahren eingesetzt. John Deere sieht die Grenzen dieser Technologie in den obersten Standardtraktorklassen jetzt erreicht und stellt eine elektrisch-mechanische Lösung mit interessanten Zusatzfunktionen vor. Roman Engeler und Johannes Paar*

John Deere setzt bei der stufenlosen Getriebetechnik für Landwirtschaftstraktoren sowohl auf zugekaufte Komponenten von ZF (Baureihe «6R») als auch auf Lösungen aus eigener Entwicklung (Bau­ reihen «7R»/«8R») und kann dabei auf knapp zwei Jahrzehnte Erfahrung zurückblicken. Beim aktuellen Topmodell der Baureihe «8R» steht das stufenlose «Auto­Powr»-Getriebe allerdings nicht zur Wahl, hier gibt es nur das Volllastschaltgetriebe «e23». Als ein Grund wird die zu geringe Dauerhaltbarkeit bei Einsatzprofilen mit hohen Anteilen an schweren Zug­ arbeiten genannt. 48

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Neuer Weg Mit dem «eAutoPowr» für die neue Baureihe «8R» geht John Deere jetzt einen anderen Weg und verzichtet komplett auf die Hydroeinheit (Pumpe/Motor). Als variables Stellglied werden stattdessen zwei elektrische Maschinen verwendet, die so dimensioniert sind, dass sie nicht nur den Fahr­ antrieb versorgen, sondern zusätzlich bis zu 100 kW elektrische Leistung für externe Verbraucher bereitstellen können. Denkbar sind hier elektrische Motoren auf Anbau­ geräten (z. B. Gebläse von Sämaschinen) oder Anhängern (z. B. Triebachsen), aber auch elektrische Antriebe auf dem Traktor

Traktorseitig sollen aus der Integration eines elektrischen Leistungspfades verbesserte Getriebewirkungsgrade und geringere Unterhaltskosten resultieren. Zusätzlich können bei Abnahme von elektrischer Leistung für externe Antriebe die bei leistungsverzweigten Getriebestrukturen in bestimmten Betriebspunkten auftretenden Blindleistungsflüsse «angezapft» werden, was den Gesamtwirkungsgrad weiter verbessert. Solche intern zirkulierenden, verlustbehafteten Leistungsflüsse treten bei eingangsgekoppelten Stufenlosgetrieben typischerweise in den ersten Fahrbereichshälften auf, bei ausgangsgekoppelten Einheiten bei Rückwärtsfahrt.

Traktor-Geräte-Kopplung Mit dieser Lösung ist auch eine TraktorGeräte-Elektrifizierung möglich. Im Zusammenspiel mit Anhängern mit elektrischen Triebachsen beispielsweise ergibt sich eine höhere Gesamt-Traktion bei geringerem Schlupf und besserer Spurführung in Seitenhängen. Durch den Verzicht auf Ballast für den Feldeinsatz können auch höhere Nutzlasten bei Strassenfahrten resultieren, was insbesondere bei gros­sen Güllefässern mit Einarbeitungswerkzeugen von Bedeutung sein kann. Die Kunden müssen sich allerdings noch etwas gedulden: Das «eAutoPowr» wird erst ab 2021 für die Modelle «8370R» und «8410R» zur Verfügung stehen. Ausgezeichnet wurde die Innovation allerdings bereits, nämlich mit einer Gold­ medaille an der Agritechnica. Ob diese Getriebeart auch in anderen Baureihen Eingang findet, bleibt abzuwarten.


Unfallverhütung | Sicherheit

Was für Gewerbe- und Industriebetriebe schon längst anerkannte Praxis ist, gilt damit nun auch für die Landwirtschaft. Alle Mitarbeitenden, die Flurförderzeuge der Kategorien «R1» und «R4» bedienen, müssen einen entsprechenden Ausbildungsnachweis vorweisen können. Bild: BUL

Hebefahrzeuge sicher führen Hebefahrzeuge erlauben effizientes und körperschonendes Arbeiten, bergen jedoch auch Risiken, denn ihre schmale Spur verringert die Standsicherheit, der Überblick des Arbeitsbereichs ist eingeschränkt und beim Einsatz auf unebenen Böden oder im Gelände nimmt ihre Stabilität ab. Natanael Burgherr* Kleinste Fehlbedienungen oder Unaufmerksamkeiten des Fahrers eines Hebefahrzeuges können rasch zu schweren Unfällen infolge Fahrzeugsturz oder Anfahren von Personen führen. Die EKAS-Richtlinie 6518 «Ausbildung und Instruktion für Bediener von Flur­ förderzeugen» ist seit Juli 2017 in Kraft und definiert die Ausbildung sowie deren Nachweis für Bedienpersonen von Flurförderzeugen. In der Landwirtschaft betrifft dies die Kategorien Gegengewichtsstapler (R1) und Teleskopstapler (R4). Die anderen beiden von der EKAS 6518 er­ fassten Kategorien Schubmaststapler (R2) und Seitenstapler (R3) sind in der Landwirtschaft praktisch nicht verbreitet. Ausbildungspflicht Was für Gewerbe- und Industriebetriebe schon längst anerkannte Praxis ist, gilt damit nun auch für die Landwirtschaft. Alle Mitarbeitenden, die Flurförderzeuge der Kategorien «R1» und «R4» bedienen, müs*Natanael Burgherr ist Projektverantwortlicher für «agriLIFT» bei der BUL in 5040 Schöftland.

sen einen entsprechenden Ausbildungsnachweis vorweisen können. Mittelfristig soll diese Ausbildung in die landwirtschaftliche Berufsbildung integriert werden. Zurzeit findet die dafür nötige Ausarbeitung eines geeigneten Konzeptes statt.

Ausbildung für landwirtschaftliche Ansprüche Mit «agriLIFT» bietet die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) Suva-auditierte Kurse mit einer Dauer von zwei Tagen an, die den Anforderungen der EKAS 6518 entsprechen. Die Ausbildung deckt die Kombination der beiden Kategorien Gegengewichtsstapler (R1) sowie Teleskopstapler (R4) ab und ist auf die Landwirtschaft mit ihren spezifischen Anforderungen ausgerichtet. Durch die ausgewogene Mischung aus Theorie, Postenarbeiten und Fahrpraxis können die Teilnehmenden die Kursinhalte gut aufnehmen und umsetzen. Für die Teilnahme an den Ausbildungen wird eine genügende Fahrpraxis mit Land­ maschinen oder ähnlichen vorausgesetzt. Die Kurse können standortunabhängig

sowie auf Wunsch auch betriebsintern durchgeführt werden. Nach erlangter Ausbildungsbestätigung können Flurförderzeuge der Kategorien R1 und R4 auch in anderen Branchen bedient werden. Hoflader, Kompaktlader, Frontlader und am Traktor angebaute Heckstapler hingegen sind von der Richtlinie nicht erfasst. Hier gilt weiterhin die Instruktionspflicht gemäss Art. 6 VUV für Bedienpersonen.

Strassenverkehr und Versicherung Wann immer möglich, sollten Hebefahrzeuge wie Stapler, Teleskop- oder Hoflader eingelöst werden. Über das Kontrollschild ist der Versicherungsschutz gewährleistet und das Hebefahrzeug bewegt sich legal auf öffentlichen Verkehrsflächen wie auch zwischen verschiedenen Betriebsstandorten, Obstanlagen, Gemüsetunneln oder Feldern. Zudem wird das Ausleihen des Hebefahrzeuges an Berufskollegen vereinfacht. Der Versicherungsschutz eines Hebefahrzeuges muss in jedem Fall gewährleistet sein, auch wenn das Fahrzeug aus bestimmten Gründen nicht immatrikuliert werden kann. 10 2019 Schweizer Landtechnik

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Sicherheit | Unfallverhütung

Unterschiedliche Ausbaustufen Die LMB-Systeme werden laufend weiterentwickelt und sind in verschiedenen Ausbaustufen anzutreffen. Aus Kostengründen kommen im Agrarbereich vorwiegend Systeme mit der einfachsten Ausbaustufe zur Anwendung. Ein sensibler Sensor in Form eines Dehnmessstreifens erfasst die Belastung der Hinterachse und schlägt Alarm, wenn diese unter einen kritischen Wert von meist um die 30 % sinkt. Höhere Ausbaustufen beziehen weitere Mess­werte wie die seitliche Neigung des Fahrzeugs, die Fahrgeschwindigkeit und die Position des Auslegers mit in die Berechnung ein. In einer seitlichen Neigung beispielsweise passt dann das System die Sicherheitsmarge an und greift bereits bei einer deutlich höheren Hinterachsbelastung ein. Zudem besteht die Möglichkeit, die LMB für besonders gefährliche Anwendungen wie das Arbei­ ten mit Arbeitskorb mit erhöhten Sicherheits­margen zu programmieren.

Was LMB nicht kann

Das System zur Begrenzung des Lastmoments schlägt Alarm, wenn bei einem Teleskoplader die Standsicherheit kritische Werte erreicht. Bild: R. Hunger

Wer hat es getestet? Elektronische Systeme zur Begrenzung des Lastmoments an Teleskopladern dürfen nicht zu fahrlässigem Verhalten verleiten. Was im Umgang damit zu beachten ist. Ruedi Burkhalter Teleskoplader sind heute fast ausnahmslos mit einer Lastmomentbegrenzung (LMB) ausgestattet. Diese elektrohydraulischen Systeme erfassen kontinuierlich die Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse und schlagen Alarm, wenn für die Standsicherheit kritische Werte erreicht werden. Meist werden beim Erreichen kritischer Werte alle Funktionen aus­ ser dem Einziehen und dem Anheben des Auslegers gesperrt, bis wieder eine sichere Gewichtsverteilung gewährleistet ist. Somit können diese Systeme ein Plus für die Arbeitssicherheit mit sich bringen. Insbesondere Fahrer, die sich mit der Funktionsweise und den Möglichkeiten solcher Systeme nicht auskennen, können sich 50

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aber in einer falschen Sicherheit wiegen und sich zu gefährlichen Arbeits­weisen verleiten lassen. Eines der Hauptprobleme dabei: LMB sind darauf ausgerichtet, dass mit Teleskopladern unter Einhaltung aller bekannten Sicherheitsvorschriften gearbeitet wird, so dass Lasten etwa nur auf nivelliertem, befestigtem Untergrund angehoben werden und dass nur mit abgesenkter Last gefahren wird. Besonders in der Landwirtschaft entspricht dies oft nicht der Realität. In Zusammenhang mit neuen Anwendungsbereichen und Multifunktionalität werden immer mehr Arbeiten ausgeführt, bei denen LMB nur mit angepas­ ster Arbeitsweise eine erhöhte Arbeits­sicherheit bieten.

Um mit LMB sicher arbeiten zu können, muss der Fahrer insbesondere wissen und nachvollziehen können, welche Gefahren die meisten in der Landwirtschaft zur Anwendung kommenden Systeme nicht erfassen oder nicht (rechtzeitig) davor warnen können: • Seitliche Neigung des Fahrzeugs erkennen und den kritischen Wert der maximalen Tragfähigkeit entsprechend nach unten anpassen. • Einseitige Belastung des Teleskopaus­ legers, beispielsweise durch einen nicht zentral im Schwerpunkt mit der Zange geklemmten Baumstamm. • Seitlich wirkende Zugkräfte auf den Teleskop­ausleger, beispielsweise beim Holzrücken mit einer Verladezange oder allgemein in Kurvenfahrt. • Plötzliche Überlastung des Teleskopauslegers, beispielsweise durch Verrutschen einer Ladung oder Fall einer mit Ketten anzuhebenden Last. • Wank- und Nickbewegungen bei Fahrten in unwegsamem Gelände, durch Vertiefungen oder über Kuppen. • Einflüsse von abrupten Brems- und Verzögerungs­manövern. Jeder Fahrer muss zwingend die wichtigsten Sicherheitsregeln kennen, die meist in der Bedienungsanleitung zu finden sind. Diese werden am besten in Form einer Checkliste in der Kabine angebracht: • Transportfahrten nur in Transportstellung, das heisst mit auf 30 bis 50 cm abgesenk­tem und ganz eingezogenem


Kr t Off anken ka erte verl sse: ang en!

Jetz

Ausleger durchführen. • Nie mit angehobener Last fahren. Beim Beladen und Aufstapeln von Lasten wird in Transportstellung bis ca. 1,5 m an den Bestimmungsort herangefahren und dann die Last mit gerade gestellten Rä­ dern angehoben und abgesetzt. • Beim Beurteilen von Lasten immer das Tragkraftdiagramm beachten. • Beladen und Aufstapeln von Lasten nur an Orten mit ebenem, planiertem und befestigtem Untergrund durchführen. • Gelände mit Steigung nur in der Falllinie mit oben am Fahrzeug getragener Last befahren, nie in Steigungen wenden. • Bei Kurvenfahrt und Fahrt mit Last maxi­ mal Schritttempo fahren. Fahrten schnel­ ler als Schritttempo nur im Modus Vor­ derachslenkung durchführen. • Manipulationen am Fahrantrieb (Fahrt­ richtungs- oder Gruppenwechsel) nur im Stillstand oder mit abgesenkter Last vornehmen. • Vor der Aufnahme oder dem Absetzen von Lasten die Lenkung in eine mög­ lichst gerade Stellung bringen. Bei ext­ rem eingeschlagener Lenkung oder seitli­cher Belastung an den Rädern der Hinter­achse kann die Messung der LMB verfälscht werden.

Regelmässige Funktionskontrolle LMB-Systeme können nur dann die maxi­ male Arbeitssicherheit bieten, wenn die Technik entsprechend gewartet und peri­ odisch überprüft wird. Die meisten Fahr­ zeuge bieten zur Funktionskontrolle eine sogenannte Kalibrierfunktion, wobei es Varianten mit Onboard-Diagnose gibt, bei welchen der Kalibriervorgang nach Bedie­ nungsanleitung mit Hilfe einer Kalibrier­ taste routinemässig durchgeführt werden

kann. Bein anderen Varianten ist die Kali­ brierung nur durch Anschluss eines zu­ sätzlichen Diagnosetools möglich. Zusätz­ lich wird empfohlen, in regelmässigen Abstän­den auch eine manuelle Funk­tions­ kontrolle durchzuführen. Das genaue Vor­ gehen dazu findet sich in der Bedienungs­ anleitung. Ein Beispiel aus der Bedienungsanleitung eines Teleskopladers: 1.  Palettengabel an der Maschine anbauen. 2.  Eine kompakte Last auswählen, deren Gewicht möglichst genau bekannt ist und etwa zwei Drittel der Höchstlast der Maschine entspricht. 3.  Die Last so auf der Gabel platzieren, dass sich deren Schwerpunkt im vom Diagramm vorgesehenen Abstand «D» befindet. Alternativ kann die Last mit geeigneten Gurten oder Ketten unter der Gabel angehoben werden. 4.  Sicherstellen, dass die gesamte Maschi­ ne entlang der Längsachse genau nivel­ liert ist und die Reifen am Rahmen aus­ gerichtet sind. 5.  Die Last mit eingezogenem Teleskop­ arm 50 cm vom Boden anheben und dann bis zum Eingreifen des Last­ momentbegrenzungssystems (audio­ visueller Alarm, Blockieren der Funk­ tionen) ausfahren. Massgebend ist die sich am nächsten am festen Teil des Aus­legers befindliche Markierung. 6.  Anhand der Skala «X» ablesen, wie weit der Teleskoparm bis zum Eingreifen der Elektronik ausgefahren wurde. 7.  Am Lastdiagramm des Fahrzeugs ablesen, ob die gemessene Kombination von Aus­ legerlänge und Last mit den für diese Konstellation im Lastdiagramm angege­ benen Werten übereinstimmt. Die Tole­ ranz beträgt für dieses Modell 40 cm.

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Zunehmend bewerben Anbieter von Teleskopladern ihre Produkte mit einer wachsenden Palette an Anbaugerä­ ten – Multifunktionalität liegt im Trend. Kaum ein Tag vergeht zudem, an welchem der neue Besitzer eines Tele­ skopladers nicht ein neues Anwendungsgebiet entdeckt. Sei es zum Auswechseln von Lichtquellen, zum Montieren eines Schilds, zum Pflücken von Früchten oder zum Si­ chern eines zu fällenden Baums: Wenn man das praktische Arbeitsgerät schon hat, wird es auch gebraucht. Betrachtet man die Unfallstatistik in Verbin­ dung mit Teleskopladern, stellt man fest, dass ein erheblicher Anteil der Unfälle gerade bei solchen «improvisierten» Einsätzen passiert. Sie sind deshalb ganz zu vermeiden oder nur mit dafür zugelassenen Fahrzeugen mit Arbeitskorb und erhöhten Sicherheitsmassnahmen unter Einhaltung aller Sicherheitsregeln durchzuführen. Werden spezielle Anbaugeräte wie Heckenscheren und Astsägen eingesetzt, muss das Anbaugerät zum Trägerfahrzeug passen und allenfalls die Software der LMB angepasst werden. Bild: polizei-schweiz.ch

Weintrauben | © Agrisano

Gefahr durch Multifunktionalität

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Agrisano | Laurstrasse 10 | 5201 Brugg Tel. 056 461 71 11 | www.agrisano.ch


Plattform | Ausstellung

Agritechnica: Landtechnik-Messe der Superlative, die im Zweijahresrhythmus die Trends in der Agrartechnik aufzeigt. Bilder: Agritechnica

Landtechnische Trends in Hannover Gespannt blickt die Landtechnikbranche nach Hannover, wo in einem Monat an der Agritechnica wieder spannende Trends und Neuheiten zu erwarten sind. Auch wenn sich heuer einige Hersteller auffällig bedeckt halten, ist einiges davon bereits bekannt. Roman Engeler Die Agritechnica beeinflusst die Entwicklungszyklen der Landtechnik in hohem Masse. Üblicherweise präsentieren die Hersteller ihre Innovationen im Vorfeld dieser landtechnischen Leitmesse. Einige davon taten dies im praktischen Einsatz, worüber die «Schweizer Landtechnik» bereits informiert. Über 60 namhafte Hersteller zeigten zudem der Fachpresse im Rahmen einer Info-Börse einen umfassenden Einblick in ihre Neuheiten. Weiter fassten Spezialisten die zur Messe eingereichten Innovationen in Trendberichten zusammen, die hier in geraffter Form wiedergegeben werden.

Traktoren Die Abgasgesetzgebung bestimmt nach wie vor zu einem bedeutenden Teil die Traktorentwicklung. Auf der Agritechnica werden einige umfangreich überarbeitete Traktoren mit der Abgasstufe 5 zu sehen 52

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sein. Auch die Vereinfachung der Bedienung steht im Fokus vieler Entwickler. Mehrere Hersteller werden optimierte Bedienkonzepte und verbesserte digitale Lösungen präsentieren. Zwei Traktorenhersteller stellen neue Systeme zur Verminderung der Stösse beim Einsatz von Quaderballenpressen vor, um den Fahrkomfort zu verbessern und die Belastungen zu mindern. Bei gros­ sen Traktoren sind viele Landwirte mit den Reifen «am Ende». Traktionsprobleme werden mehr und mehr mit Bandlaufwerken gelöst. Neben diversen Vollraupen- oder Halbraupenlaufwerken werden erstmals auf der Agritechnica auch vier vollintegrierte Dreieckslaufwerke für Standardtraktoren gezeigt, die es bisher nur als Nachrüstungslösung gab.

Bodenbearbeitung Der Rückgang bei den Pflanzenschutzmitteln steigert die Bedeutung der Boden­

bearbeitung. Experten rechnen mit einer Zunahme von Arbeitsgängen mit Schei­ benegge oder Grubber. Mit neuen Werkzeugformen und Geräten sollen einerseits Unkräuter und Ausfallgetreide effizient beseitigt, gleichzeitig aber auch der Bedeckungsgrad und der Humusgehalt geschont werden. Dem allgemeinen Trend folgend zieht auch in der Bodenbearbeitung nach und nach die Elektronik in die Geräte ein. Sie ermöglicht eine bessere Kommunikation zwischen Traktor und Gerät und erleichtert die Bedienung. Auch bei der Sätechnik findet man verbesserte Sensorik und vermehrt elektrische Antriebe. Die Anforderungen an die Saattechnik sind allgemein gestiegen: Veränderliche Reihenweiten, Kornvereinzelung bei Getreide, gleichzeitige Düngereinarbeitung, Körnerzählsensoren und die Integrierbarkeit ins Traktoren- und Informationsmanagement sind dabei nur einige Schlagworte.


Ausstellung | Plattform

Dieser Mähdrescher «Ideal» von Agco bietet freie Sicht nach vorne, fehlen doch Lenk­ säule und Steuerrad. Gesteuert wird mit seitlichem Joystick.

Dünge- und Pflanzenschutztechnik Bisher hatten Landwirte bei der Ausbringung von Düngermischungen mit einem Wurfstreuer nur wenige Hilfsmittel zum Einstellen der optimalen Verteilung. Mit einer neuen App lässt sich die zu erwartende Streuqualität von Düngermischungen abschätzen. Neue Steuerungs- und Regelungstechniken berücksichtigen den Hangeinfluss bei Wurfstreuern. Sie korrigieren den Aufgabepunkt auf die Streuscheibe. Auch der pneumatische Düngerstreuer rückt wieder in den Fokus: Rauch stellt neue elektrisch angetriebene Dosierorgane vor, die eine «Einzeldüsensteuerung» ermöglichen. Beim Pflanzenschutz stehen die Erhöhung der Schlagkraft, die Aus­ lastung der Spritze sowie die Kombination von mechanischer Unkrautregulierung und Bandspritztechnik im Vordergrund. Das Fassvolumen gezogener Spritzen wird nochmals gesteigert. Elektronische Hilfsmittel sowie Diagnose- und Prognosemodelle sind entscheidende Faktoren, die den Bediener bei der Entscheidung und Applikation unterstützen. Einige Hersteller haben die mechanische Unkrautregulierung neu ins Portfolio durch Übernahme, Fusion oder Eigenentwicklung aufgenommen. Auch hier sind es elektronische Hilfsmittel, mittels derer diese Technik beispielsweise durch eine automatische Reihenführung die Flächenleistung und die Arbeitsqualität steigert und konkurrenzfähig macht.

Erntetechnik Die Leistungssteigerung bei Mähdreschern geht weiter. Die Spitzenmodelle verfügen über Motorleistungen von knapp 800 PS. Aber auch vergrösserte Dreschtrommeldurchmesser und die optimierte Dreschtrommel-, Zuführ- und Abscheidetrommel-Konstellation trägt zur Leistungssteigerung bei. Dresch- und Abscheidekörbe lassen sich erstmals bei Tangentialdreschwerken von der Seite aus-

und einbauen. Sensorik im Messerantrieb ermöglicht die Früherkennung von Schäden am Messerbalken. Der weltweite Trend zu Bandschneidwerken setzt sich fort. Internationale Hersteller passen diese zunehmend an europäische Erntebedingungen an. Sowohl einreihige als auch zweireihige Kartoffelroder unterscheiden sich, auf Grund der unterschiedlichen Betriebsgrössen, zunehmend in der Leistung und in der Ausstattung. Das Qualitätsverlesen ungewaschener Kartoffeln mit optischen Sensoren wird bereits von einigen Landwirten eingesetzt. Dabei kommen die derzeitigen Grenzen dieser Systeme zum Vorschein, da die optische Variabilität der Knollenoberfläche deutlich grösser ist als bei gewaschenen Kartoffeln. Grosse selbstfahrende Maschinen, meist sechsreihig, immer öfter neunreihig und auch zwölfreihig, sind bei der Rübenernte mittlerweile das Mass – und das weltweit. Bei der vernetzten Logistik der Rübenabfuhr spielt die «Maus» eine Schlüsselrolle.

digitale Systeme ausgestellt. Beispiele dafür sind exaktere Ertragsmesssysteme für den Ackerbau und erstmals auch satellitengestützt für das Grünland. Über die Vernetzung von Bodensensoren mit automatisierten Wetterstationen werden Pflanzenschutzempfehlungen erstellt. An Neuheiten zur Fahrerentlastung zeigen die Hersteller holografische Elemente in der Fahrerkabine, erweiterte Realitäten (Augmented Reality) sowie frei konfigurierbare Multiterminals.

Futterernte

Um Schwingungsbelastungen zu reduzieren, kann man beim Traktor New Holland «T7» einen Pressenmodus wählen, womit die Abstimmung der Vorderachsfederung modifiziert, die Steigung der Abregelkurve im Motorenkennfeld erhöht und ein Aufschaukeln der Traktor-Geräte-Kombi­ nation vermieden wird.

Beim Mähen dominieren Scheibenmähwerke den internationalen Markt. Während hier stetige Weiterentwicklung zumeist im Detail erfolgt, geht der Trend des Mähens neuerdings auch wieder zum Doppelmessermähwerk. Neukonstruktionen verbinden die Vorteile, wie den geringen Leistungsbedarf, den exakten Schnitt und das tiefe Gewicht, mit Arbeitsbreiten von bis zu zehn Metern sowie verbesserten Messerstandzeiten und höherer Einsatzsicherheit. Auch die Schwadertechnik ist von interessanten Entwicklungen geprägt. Während die Weiterentwicklung bei Kreiselsystemen zumeist auch im Detail erfolgt, setzen sich immer mehr Hersteller mit dem aufstrebenden Pickup-Schwader auseinander. Das neue Konzept findet vom AlpinSchwader bis zum Selbstfahrmodell zunehmende Bedeutung. Bei Quaderballenpressen gilt die Entwicklungszeit derzeit der Verbesserung des Anlaufverhaltens und höheren Pressdichten durch neue Knotersysteme. Bei Rundballenpressen sind mittlerweile für hohe Pressdichten verstärkte Ausführungen von Lager, Ritzel und Ketten selbstverständlich. Der Trend zu höherer Maschinenleistung und -dimension hält besonders bei den Feldhäckslern an.

Digitalisierung Zur diesjährigen Agritechnica werden mehr als 70 neue und weiterentwickelte

Agritechnica 2019 Die diesjährige Agritechnica findet von 10. bis 16. November 2019 (Exklusivtage am 10. und 11. November) auf dem Messe­gelände in Hannover statt. Die Öffnungszeiten sind täglich von 9 bis 18 Uhr. Mehr als 2750 Aussteller aus rund 50 Ländern zeigen dort auf 40 ha Fläche ihre Neuheiten. Der Veranstalter, die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), erwartet über 400 000 Besucher aus 130 Ländern. Die Besucher erwartet eine Reihe attraktiver Services, aktueller Themen und Premieren. Dazu zählen der neue Ausstellungsbereich «DLG-Agri­ futureLab» für Start-up-Unternehmen sowie der «International Farmers’ Day», diesmal mit Frankreich und Grossbritannien im Mittelpunkt. Das umfangreiche Fachprogramm an Konferenzen, Tagungen und Foren steht in diesem Jahr unter dem Leitthema «Global Farming – Local Responsibility». Viele weitere Infos wie das detaillierte Programm, Geländepläne, eine Ausstellerliste sowie eine Bestellseite für die Eintrittskarten im Internet unter: www.agritechnica.com

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Management | Ausrüstung

Über 95 % der Zünsler-Larven befinden sich zum Zeitpunkt der Ernte über dem Boden. Bilder: R. Hunger

Nicht über Maisstoppeln stolpern Über Maisstoppeln «stolpern» kann man, wenn sie unverrottet auf der Ackeroberfläche liegen bleiben und Fusarienpilzen und Maiszünslern Nahrung bieten. Werden sie unbeschädigt untergepflügt, besteht bereits beim nächsten Pflügen wieder Stolpergefahr, weil die Maisstoppeln unverrottet an die Oberfläche gelangen und Fusarien Tür und Tor öffnen. Ruedi Hunger In den vergangenen Jahren wurden verschiedene neue Maschinen vorgestellt, die mit Maisstoppeln kurzen Prozess machen (sollten). Einerseits sind dies reihengeführte Spezialgeräte, die speziell zur Maiszünslerbekämpfung entwickelt wurden. Als Spezialmaschinen haben sie einen eingeschränkten Einsatzbereich und bekunden damit Mühe, genügend Auslastung zu er54

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reichen (Kostenfrage). Anderseits sind es modifizierte Maschinen wie Mulcher, die vielseitig eingesetzt werden können.

lerbekämpfung eingesetzt. Von der Bauart her wird zwischen Schlegelmulchern mit vertikaler Arbeitsweise und Sichelmulchern mit horizontaler Arbeitsweise unterschieden. Da sie nicht direkt in den Boden eingreifen (sollten), spielen die Bodeneigenschaften und der Bodenzustand eine zweitrangige Rolle. Bei der einfachen Ausführung der Sichelmulcher werden die Maisstoppeln vom Sichelmesser einmal durchtrennt und fasern nur teilweise aus. Bei der paarweisen Anordnung von zwei übereinander laufenden Sichelmessern kann eine zusätzliche Zerkleinerung und ein besseres Ausfasern erwartet werden. Um lediglich einem glatten Schnitt vorzugreifen, werden Sichelmulcher auch mit stumpfen Werkzeugen eingesetzt. Ziel ist auch dann eine bessere zerfasernde Arbeit. Der Kreiselschläger der Firma «Z-ex», eine umgebaute Kreiselegge mit Rundstäben an Ketten, erzielt in etwa den gleichen Stoppelaufschluss wie ein Sichelmulchgerät mit stumpfen Messern. Dieses Gerät ist weniger steinempfindlich als Sichelmesser. Für Schlegelmulcher gibt es verschiedene Werkzeuge. Gute Arbeit leisten die schweren Hammerschlegel, aber auch Y-Messer, insbesondere mit Zwischenklinge, fasern die Stoppelresten gut auf. Gegenschneiden (z. T. hydraulisch verstellbar) steigern in jedem Fall die Effizienz, aber sie können den Gutfluss in der Maschine bremsen und den Kraftbedarf erhöhen. Je nach Materialmenge muss die Fahrgeschwindigkeit angepasst werden, um eine gute Arbeitseffizienz zu erzielen.

Messerwalzen Mit Messer bestückte Walzen werden vielseitig zur Zerkleinerung von Ernterückständen eingesetzt. Bei trockenen und brüchigen Stoppeln wird ein guter Wirkungsgrad erzielt. Frisch geschnittene Stoppeln sind vielfach noch elastisch und überstehen die Messerwalzen nur teilweise beschädigt oder anders gesagt, die Messerwalzen kommen dann an ihre Grenzen. Schmale, versetzt angeordnete Walzelemente mit genügender Überlappung haben die bessere Bodenanpassung als ein durchgehendes Messerelement. Die Effizienz der Messerwalze steigt mit zunehmender Geschwindigkeit, was voraussetzt, dass genügend Motorleistung vorhanden ist.

Horizontal und vertikal Zu den vielseitig einsetzbaren Geräten zählen zapfwellenbetriebene Mulcher. Seit Jahren werden sie auch zur Maisstoppelzerkleinerung und damit indirekt auch zur Züns-

Reichen Bodenbearbeitungsgeräte aus? Diese Frage stellt sich, weil jedes zusätzliche Gerät, das womöglich noch schlecht


Ausrüstung | Management

ausgelastet ist, die Kosten für die letzte (Mais) oder nächste Kultur erhöht. Gelingt es, die Maisstoppeln wirkungsvoll zu zerkleinern und gleichzeitig eine flache Bodenbearbeitung zu machen? Ein Ansatz ist, dass die Maisstoppeln mit einem Frontanbaugerät zerstört werden und am Traktorheck ein flach arbeitendes Bodenbearbeitungsgerät mit einer Arbeitstiefe von rund 3 cm die Stoppelresten mit Erde vermischt. Gelingt dies, kann je nach Boden und Witterung mit einer raschen Rotte gerechnet werden. Einen anderen Ansatz bietet Väderstad mit der «Carrier CrossCutter Disk», einer Kombination aus vorlaufender Schneidwalze, gewellten Scheiben und nachlaufender Walze. Auffallend an diesem Gerät sind die stark gewellten Scheiben mit mehr als 11 cm Arbeitsbreite. Eine ganzflächige Bearbeitung ergibt sich aus dem Anstell­winkel der Scheiben. Der Bearbeitungseffekt der «CrossCutter Disk» vermischt die aufgeschlossenen Maisstoppeln bei einer Arbeitstiefe von 3 cm gut mit Erde, so dass rasch eine Rotte einsetzen kann.

Problemzone Stoppel Generell sind Stoppeln Träger verschiedener krankmachender Pilze. Beim Mais sind es insbesondere Fusarien, die weitgehend für den späteren Mykotoxingehalt bei Getreide, im speziellen Weizen, verantwortlich sind. Beide, Fusarienpilze und Maiszünsler, können dann wirkungsvoll bekämpft werden, wenn die Stoppeln möglichst bodennah zerkleinert und auf-

geschlossen werden. Maisstoppeln «beherbergen» eben auch die Larven des Maiszünslers. Untersuchungen zeigen, dass sich 47 % der Zünsler-Larven zum Zeitpunkt der Maisernte oberhalb des zweiten Knotens aufhalten. 27 % haben ihr «Quartier» zwischen dem ersten und dem zweiten Knoten und 22 % halten sich bis zum ersten Knoten auf. Die restlichen 4 % wurden im Wurzelbereich gefunden (siehe Bild).

Kemper packt das Übel mit dem «StalkBuster» unmittelbar über der Wurzel an. Bild: Kemper

Niedergefahrene Stoppeln Bei der Ernte niedergefahrene Maisstoppeln werden von Mulchgeräten ungenügend oder überhaupt nicht erfasst. Die Firma «TerraTec» hat aus diesem Grund einen «Stoppelschlitzer» entwickelt. Die senkrecht zur Bodenoberfläche gerichteten Messer sind im Abstand von 2,5 cm versetzt in zwei Reihen angeordnet. Am Boden liegende Stoppeln, aber auch der nach dem Mulchen zurückbleibende Wurzelhals werden zerschnitten. Die Tiefenführung erfolgt über eine Gleitplatte. Kemper bringt mit dem «StalkBuster» am Erntevorsatz des Häckslers die optimale Lösung. Unmittelbar nach dem Schnitt werden alle Maisstoppeln von horizontal drehenden Werkzeugen erfasst und zerfranst. Und zwar werden die Stoppeln bis auf den Wurzelhals gekürzt, und dies dank Pendelaufhängung gleich mehrmals von oben nach unten. Schleifkufen verhindern, dass die Werkzeuge in den Boden greifen. Bei Vorführungen im Herbst 2018 wurde mit diesem Gerät die beste Arbeitsqualität erreicht.

Fazit Feldhygiene erhält mit abnehmendem Pflanzenschutz wachsende Bedeutung. Je nach Witterung können sich Fusarienpilze in einem Getreidebestand verheerend auswirken. «Wehret den Anfängen» gilt auch, wenn es um Vorbeugung eines Maiszünslerbefalls geht. Die Stoppelbearbeitung nach Mais verursacht zusätzliche Kosten, sie ist aber der Schlüssel zur Krankheitsund Schädlingsvorbeugung.

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Management | Praxisfragen

Wer das Bremspedal betätigt, will sicher sein, dass Fahrzeug und Anhänger auch sicher abgebremst werden. Bilder: R. Engeler

Weiterhin viele offene Fragen Die Änderungen rund um die Anhängerbremsen in der Landwirtschaft beschäftigen Landwirte und die Landtechnik-Industrie gleichermassen intensiv. Insbesondere rund um die hydraulischen Systeme sind weiterhin viele Fragen offen. Roman Engeler

Seit dem 1. Januar 2018 dürfen europaweit nur noch Traktoren in Verkehr gesetzt werden, die über ein Zwei-Leiter-Bremssystem – entweder pneumatisch (P2L) oder hydraulisch (H2L) – für Anhänger verfügen. Dieses EU-Regelwerk hat die Schweiz übernommen. Bis Ende 2024 darf ab Werk traktorseitig zusätzlich zu einem Zwei-Leiter-Bremssystem ein Ein-Leiter-HydraulikBremsanschluss (H1L) verbaut werden. Ob dies darüber hinaus in der Schweiz auf Stufe Importeur oder Händler weiter zulässig sein wird, ist derzeit noch offen. Zu beachten wären dann aber allfällige Änderungen bei Haftungs- und Garantiefragen seitens der Hersteller, wenn solche Anschlüsse nachgerüstet werden. Seit dem 1. Mai 2019 gilt zudem, dass auch die neuen Anhänger mit einem Zwei-Leiter-Bremssystem ausgestattet sein müssen. Während einzelne EU-Staaten in diesem Bereich noch gewisse Sonder­ regelungen zulassen – speziell im Zusammenhang mit dem Betrieb einer Ein-Leiter-Hydraulikbremse – sind in der Schweiz diesbezüglich keine Ausnahmen vorgesehen. 56

Schweizer Landtechnik 10 2019

Besitzstandsrecht bleibt gewahrt

Hydraulische Bremsen

Weiterhin können aber alle Traktor-Anhänger-Kombinationen, die bis dato korrekt in Verkehr gesetzt wurden, verwendet werden. Wer also mit bestehenden Traktoren und Anhängern unterwegs ist, kann dies auch in absehbarer Zukunft tun. Problemzonen entstehen erst dann, wenn alt- oder neurechtliche Traktoren mit alten oder neuen Anhängern kombiniert werden (unterschiedliche Abbremsungen von Traktor und Anhänger). Die «Schweizer Landtechnik» hat darüber bereits verschiedentlich berichtet, auf der Homepage agrartechnik.ch sind entsprechende Grafiken über die Kombinationsmöglichkeiten und deren Risiken abgebildet. Fakt ist, dass keine der Kombinationen von alt- und neurechtlichen Traktoren und Anhängern eine tadellose Abstimmung aufweist, zum Teil auch gar nicht zulässig sind. Doch aus der Praxis kommt der Ruf, dass man doch gewisse solcher Kombinationen erlauben solle, da es einfach finanziell ein Ding der Unmöglichkeit sei, den gesamten Fuhrpark per sofort auf neue Systeme umzurüsten.

Bei den hydraulischen Bremsen herrscht aktuell wohl die grösste Verunsicherung. Auch darüber hat die «Schweizer Landtechnik» schon mehrmals berichtet, letztes Mal im August 2019, wo im einem Interview auf gewisse sicherheitstechnische Mängel von H2L-Bremssystemen hingewiesen wurde, obwohl die Systeme die gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Die Firma Paul Forrer AG, die eine solche Lösung entwickelt hat und auch anbietet, war darüber wenig begeistert und verweist auf entsprechende Prüfberichte (siehe Kasten), welche die Konformität ihres H2L-Bremssystems bestätigen. Unterschiedlich wird dieses Bremssystem auch bei den Strassenverkehrsämtern beurteilt. Gemäss Einschätzungen des SVLT lassen rund 70 % der kantonalen Stras­ senverkehrsämter dieses H2L-Bremssystem derzeit wegen fehlender Wirkungsprüfung nicht zu. Andere wiederum sehen keine Notwendigkeit einer solchen Wirkungsprüfung, so dass dort die Zulassung keine Probleme bereitet. Einzelne Anhängerhersteller können heute eine


Praxisfragen | Management

europäische Typengenehmigung für das H2L-System vorlegen, so dass die Zulassung erteilt werden muss.

H1L-Traktor und H2L-Anhänger Abgesehen von generellen Fragen der Zulassung von auf neuen Anhängern verbauten H2L-Bremsen eröffnet sich eine weitere Frage: Darf man einen neuen Anhänger, ausgerüstet mit einer H2L-Bremse, mit einem altrechtlichen Traktor und seinem H1L-Bremsanschluss kombinieren und so auch umherfahren? Dieses Fahren mit einem zurückgesteckten Leiter galt lange als Argument, weiterhin mit hydraulischen Bremsen operieren zu können. Gemäss dem Bundesamt für Strassen ist diese Kombination derzeit in den Regelwerken nicht klar beschrieben, also weder ausdrücklich gestattet noch ausdrücklich verboten. Polizeiorgane sehen das etwas anders und sind der Ansicht, dies sei nur für Rangierarbeiten auf dem Hof zulässig, nicht aber für Strassentransporte. Diese nicht ganz klare Rechtslage soll nun geregelt werden. Die aus verschiedenen Organisationen zusammengesetzt Arbeitsgruppe «landwirtschaftlicher Stras­

senverkehr», zu der auch der SVLT gehört, ist derzeit bemüht, eine für die landwirtschaftliche Praxis taugliche Lösung zu er­ arbeiten. Ein möglicher Vorschlag sieht dabei so aus: – Die Anhängelast darf nicht grösser als 12,0 t sein. Massgebend ist das von den Achsen übertragene Betriebsgewicht ohne eine allfällige Stützlast. – Die Höchstgeschwindigkeit darf 40 km/h nicht übersteigen. – Die Druckspeicherüberwachung für die Notbremsfunktion muss wirksam sein und die ABS-Steckdose sowie die Warnlampe im Sichtfeld des Fahrers müssen vorhanden sein. – Am Traktor darf nur ein Anhänger mitgeführt werden. Aktuell ist es noch offen, ob dieser Vorschlag, H1L-Traktor mit H2L-Anhängern «mehrheitsfähig» ist und in Kraft gesetzt werden kann.

Fazit Vieles ist in Sachen Bremssysteme für landwirtschaftliche Gefährte geregelt, einiges leider noch nicht – insbesondere bei den Kombinationen von alt- und neu-

«H2L by Paul Forrer» Um dem Markt eine H2L-Lösung anbieten zu können, hat sich das Unternehmen Paul Forrer AG schon früh mit den neuen Bremsvorschriften beschäftigt und ein H2L-Bremssystem für Anhänger entwickelt. Dieses wurde Ende Januar 2018 vom deutschen «TÜV Nord» und im Juli 2019 auch vom Dynamic Test Center (DTC) in Vauffelin BE geprüft. Der «TÜV Nord» verfasste darauf eine gutachterliche Stellungnahme, das DTV stellte eine Konformitätsbeglaubigung aus, und beide stellten darin fest, dass die Bremse den Bauvorschriften entspreche. Die Wirkvorschriften wurden allerdings nicht überprüft. Paul Forrer weist in einer Mitteilung darauf hin, dass Druckluft- und Hydraulik-Anhänger-Bremssysteme – beide bietet das Unternehmen übrigens an – den exakt gleichen Wirkvorschriften unterworfen seien. «Die technischen Einzelheiten und Funktionen beider Systeme werden durch die neue Gesetzgebung detailliert beschrieben und sind vorgegeben, bei beiden Systemen werden die Vorgaben eingehalten.» Für das Unternehmen ist es deshalb klar, dass ihr

H2L-Bremssystem aufgrund der gemachten Prüfungen alle Anforderungen bezüglich Funktion und Sicherheit erfülle, zugelassen werden müsse und verweist dabei auf die technischen Angaben: – Automatische Notbremsung bei Trennung der Bremsleitung (bei Ein- und Zweileiter-Betrieb), bei Trennung der Zusatzleitung oder bei einem Druckabfall in der Zusatzleitung (z. B. Pumpenausfall, abgewürgter Motor etc.). – Automatische lastabhängige Bremskraftregelung (ALB) für die entsprechenden Fahrzeugklassen (z. B. Transportanhänger). – Mehrstufige Lastanpassung für die entsprechenden Fahrzeugklassen (z. B. gezogene Arbeitsmaschinen). – Auslegung des Bremssystems für alle Gesamtgewichtsklassen möglich. – Erreichen der geforderten Schwellzeiten (Auslösegeschwindigkeit der Bremse) von 0,6 Sekunden in jeder Gewichtsklasse und Anhängerkombination (z. B. mit Druckweiterführung) durch den Einbau eines Relaisventils.

Die Druckluft-Bremse ist im «professionellen» Bereich landwirtschaftlicher Transporte heute das System der Wahl und wird es künftig noch mehr sein.

rechtlichen Traktoren und Anhängern. Ob es schon bald zu Lösungen der genannten, offenen Fragen kommt, ist unsicher. An der Empfehlung des SVLT vom Juni 2016, bei Neuinvestitionen in Transporttechnik auf pneumatische Systeme zu setzen, hat sich in der Zwischenzeit nichts geändert. Auch das Nachrüsten bestehender Traktoren auf pneumatische Bremsen könnte da und dort eine Lösung darstellen. Kurz- bis mittelfristig werden wohl weiterhin beide Systeme parallel im Einsatz sein. Heute ist man sich wohl etwas reuig, nicht schon vor etwas mehr als zwanzig Jahren beim Wechsel der Traktor-Höchstgeschwindigkeit von 30 auf 40 km/h dies mit dem Erfordernis einer pneumatischen Bremsanlage verbunden zu haben.

Wo drückt der Schuh? Was beschäftigt die Mitglieder des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik am meisten? Welchen Hauptproblemen sieht man sich in der Praxis ausgesetzt? In dieser lose erscheinenden Serie behandelt die «Schweizer Landtechnik» Anliegen aus der Praxis, wie sie laufend an den Bereich «Weiterbildung und Beratung» des SVLT herangetragen werden. Anfragen sind zu richten an den SVLT in Riniken, Tel. 056 462 32 00 oder per E-Mail an zs@agrartechnik.ch.

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Passion | Youngtimer

Für Christian Wanzenried in Möhlin ist der John Deere «5820» der ideale Grünlandtraktor. Bilder: D. Senn

Zugkräftiger Grünlandtraktor mit 88 PS Der John Deere «5820» war das Spitzenmodell der Baureihe «5020» und ab dem Jahre 2003 in der Schweiz erhältlich. Eine der ersten Maschinen landete bei Meisterlandwirt Christian Wanzenried in Möhlin AG, der in ihm den (fast) idealen Grünlandtraktor sieht. Dominik Senn

Landwirt Christian Wanzenried mit Jahrgang 1965 muss höllisch aufpassen, wenn er auf seinem Betrieb Kym’s Hof Fahrzeuge und Maschinen bewegt. Nicht aus Sorge um seine Gattin oder seine beiden Töchter. Die arbeiten oder studieren auswärts. Nein, wegen des Fremdverkehrs: Mitten durch den – übrigens auffallend sauber herausgeputzten – Hof führt die direkte Ortsverbindungsstrasse nach Maisprach. Darauf verkehren an die tausend Autos – am Tag, versteht sich –, deren Lenker häufig nicht realisieren, dass sie ein privates Grundstück durchfahren. Und hier und da finden Holzscheite, Gerä­te und Baumfrüchte dreiste «Abneh58

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mer». Forderungen nach einer Umfahrung der Hofparzelle finden seit Jahrzehnten beim Kanton kein Gehör.

Viehhaltung aufgegeben Im Jahre 1999, als sein Vater 65-jährig in Pension trat, übernahm Christian Wanzenried den elterlichen Betrieb. Dieser umfasst 54 ha landwirtschaftliche Nutzfläche mit zumeist relativ schwerem, tonigem Lehmboden, also nicht der leichte Lössboden der ebenen Flächen der Möhlinerhöhe, der Kornkammer des Fricktals. 60 % Ackerbau und 40 % Milchviehhaltung bildeten die Erwerbsgrundlage. Vor dreieinhalb Jahren zog Christian Wanzen-

ried angesichts nötiger Investitionen und nicht zu erfüllender Auflagen bezüglich Stallumbau und -erweiterung die Reiss­ leine und gab die Viehhaltung auf: «Es fiel mir schwer. Aber die Rentabilität war nicht mehr gegeben.» Seither stehen rund 44 ha unter dem Pflug: Weizen, Gerste, Saatgetreide (OSP), Silomais, Raps und Zuckerrüben, Letztere auf rund 6,5 ha mit einem Kontingent von 96 000 kg Zucker. Der Rest sind Ökoflächen (davon viel Waldrand), Grünland mit Hochstammbäumen (Kirschen, Zwetschgen, Nüsse). Die eigenen Baumfrüchte destilliert er in den Wintermonaten im Häfelibrand. Das Holz dafür


Youngtimer | Passion

Weltmarktführer John Deere Der «5820» ist ein 88-PS-Standardtraktor von John Deere. Es gibt ihn auch in einer Niedrigdach-Version, wie ihn Christian Wanzenried geordert hat. Die Höhe beträgt derart 2545 mm (statt 2595 mm). Er war das Spitzenmodell der Baureihe «5020» und war optional mit einem Dachfenster zu haben. Das gestaltet die Arbeit mit einem Front­ lader komfortabler. Die Serie «5020» wurde erst ab 2003 in die Schweiz eingeführt, davor gab‘s diesen noch nicht. Total sind 458 Traktoren der Serie «5820» erfasst. John Deere ist sowohl der Name des Gründers als auch die Hauptmarke des US-amerikanischen Unternehmens Deere & Company, eines Weltmarktführers in der Landtechnik. Die Produktion erfolgt zu erheblichen Teilen ausserhalb Nordamerikas, massgeblich auch in Europa. So ist das Werk Mannheim der grösste Unternehmensstandort ausserhalb Nicht nur die Kabine selbst, sondern auch der Kabinenboden ist bis auf die Mittelkonsole tiefergelegt.

und für die Zentralheizung im Wohnhaus stammt aus den rund 10 ha Eigenwald.

Günstiges Gesamtpaket Für die Feld- und Hofarbeiten steht eine kleine John-Deere-Traktorenflotte zur Verfügung; die Einsatzbereitschaft garantiert nach wie vor die örtliche Händlerin Vasellari AG. Dem 1981 erworbenen JD «1640» mit 65 PS folgte zehn Jahre später zuerst ein Mähdrescher JD «1177», der heute noch seine guten Dienste leistet «und sauberer drescht als neuste Produkte der meisten Marken», so Christian Wanzenried. Im Jahre 1997 folgte der JD «6600» mit 110 PS. Im Jahre 2003, vier Jahre nach der Hofübernahme, kam der JD «5820» mit 88 PS bzw. 67 kW auf den Hof. Die Notwendigkeit ergab sich aus dem Umstand, dass der «1640» für die neuangeschaffte 1000-l-Pflanzenschutzspritze zu leichtgewichtig ist. «Zu jenem Zeitpunkt kam der ‹5820› erstmals auf den Markt, ich war einer der ersten Kunden. Ob 70, 80 oder 90 PS, fiel kostenmässig kaum ins Gewicht, und der Frontlader war ebenfalls preiswert im Angebot – ein äusserst günstiges Gesamtpaket, zu dem ich kaum nein sagen konnte», so Christian Wanzenried.

zugkräftiger Grünlandtraktor, aber für schwere Pflug- und Hackarbeiten zu schwach», so Christian Wanzenried. Zweifellos John-Deere-würdig sei die Soli­dität des ganzen Traktors: Bis auf den Ersatz einer Dieselförderpumpe und auf ein kleines Elektronik-Problem seien bis heute keine Reparaturen angefallen. Ein Trumpf sei auch die Wendigkeit, auch dank dem kurzen Achsenabstand. Hingegen sei die Schaltung nicht eines John Deere würdig, erwähnt Christian Wanzenried. Das Getriebe weist vier durch Kuppeln geschaltete Gruppen mit je vier elektrisch betätigten Gängen auf. Mittels

der USA. Nebst Traktoren, Mähdreschern, Feldhäckslern und Ballenpressen werden Baumwoll- und Zuckerrohrernter sowie spezielle Maschinen und Geräte zum Pflanzenschutz, zur Aussaat und zur Bodenbearbeitung gefertigt. Die Produktpalette von John Deere umfasst weiter Baumaschinen (Radlader, Planierraupen und Laderaupen, Erdhobel, Bagger, Baggerlader usw.), Forstmaschinen, Kommunaltraktoren sowie Maschinen für Rasen-, Grundstücks- und Golfplatzpflege. Auch werden Produkte für die GPS-gestützte Präzisionslandwirtschaft, die Ertragsmessung und -dokumentation sowie Software zum Flottenmanagement vertrieben. Generalimporteur ist die Robert Aebi Landtechnik AG, im Bereich Landmaschinen für die ganze Schweiz und im Bereich Rasen- und Grundstückspflege für die Deutschschweiz.

Seitenhebel rechts lassen sich alle Gänge untersetzen. Leider sei das Gangschalten – ob vor- oder rückwärts – äusserst schwer zu handhaben, auch das Anfahren und das Auskuppeln seien nicht ohne merkliches Rucken zu bewältigen. «Meine Töchter weigern sich, mit dem ‹5820› zu fahren, sogar der ‹1640› und der ‹6600› seien um einiges komfortabler zu bedienen, sagen sie», erzählt Christian Wanzenried, der natürlich um die Mithilfe seiner Töchter in der Erntesaison froh ist. «Den ‹5820› würde ich jedoch als Grünlandtraktor sofort wieder kaufen, aber nicht mit jenem verbauten Getriebe», ist sein Fazit.

Schaltung nicht John-Deere-würdig Eingesetzt wird der 4500 kg schwere «5820» mit seinen 1600 kg Nutzlast zum Spritzen, Düngen, Säen und für Front­ laderarbeiten. «Er ist ein tipptopper und

Der «5820» ist kompakt und wendig.

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SVLT | Sektionen

Generalversammlungen  AG Dieses Traktorfahrtraining wird vom Schweizerischen Verkehrssicherheitsrat VSR empfohlen und vom Fonds für Verkehrssicherheit FVS unterstützt.

Mittwoch, 27. November 2019, 9.30 Uhr Landgasthof Löwen, Sins Mit Besichtigung der Firma Sepp Knüsel AG und Rigitrac in Küssnacht am Rigi

TG Mittwoch, 20. November 2019, 20 Uhr Restaurant zum Trauben, Weinfelden Mit Referaten zur Organisation und den Vorteilen einer Maschinengemeinschaft

VD

PROFIS

Freitag, 31. Januar 2020, 10 Uhr Kaserne von Chamblon

fahren besser Theorie ist das eine, Praxis das andere. Fahrerinnen und Fahrer landwirtschaftlicher Fahrzeuge befassen sich in diesem 1-tägigen Kurs mit beidem. Und sie loten Grenzen aus – eigene genauso wie jene von Strassenverhältnissen und Gefährt … Kursorte: Sennwald SG | 20. – 27. November 2019 Roggwil BE | 11. – 25. Januar 2020 Kosten: ohne CZV CHF 195.– mit CZV CHF 350.–

BL

Theoretische Führerprüfung Kat. F/G Der Verband für Landtechnik beider Basel und Umgebung organisiert für Jugendliche, welche im Jahre 2019 14 Jahre alt (Jahrgang 2005) oder älter werden, Vorkurse und Prüfungen für die theoretische Führerprüfung Kat. F/G. Vorkurs: Mittwoch, 30.10.2019, 13.30 Uhr. Prüfung: Samstag, 16.11.2019. Durchführung der Vorkurse: 13.30 Uhr, Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain, Sissach, Kurslokal 1 Durchführung der Prüfungen: 9.00 Uhr, Motorfahrzeugprüfstation (MFP), Münchenstein Kurskosten: Mitglieder CHF 40.– plus Lern-CD CHF 40.–, Nichtmitglieder CHF 80.– plus Lern-CD CHF 40.–. Anmeldung bis spätestens 30 Tage vor Kursbeginn an: Marcel Itin, Hof Leim 261, 4466 Ormalingen, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch; bitte unbedingt Kurs und Geburtsdatum angeben.

CZV- und agriTOP-anerkannte Weiterbildung Weitere Infos und Platz sichern: Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) Picardiestrasse 3 | 5040 Schöftland +41 62 739 50 40 | bul@bul.ch www.bul.ch

BS

FR Bremsenkontrolle 2019 Der Freiburgische Verband für Landtechnik (FVLT) erhält die Bremstestkampagne aufrecht. Dieser Test ist gedacht für Karren und Anhänger aller Art, 30 oder 40 km/h, die während des ganzen Jahres im Einsatz stehen und deren Wartung leider oft vernachlässigt wird. Am Ende

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Schweizer Landtechnik 10 2019


Sektionen | SVLT

der Kontrolle werden die Eigentümer im Besitz einer genauen Diagnose ihrer Fahrzeuge sein, die von akkreditierten Fachbetrieben für Anhängerbremsen erstellt wird. Sie findet in der Nähe Ihres Wohnortes in dafür ausgerüsteten Ateliers statt. Die Liste der Werkstätten ist auf der Website unter www.­­agrotecsuisse.ch zu finden. Wichtig: Für die Prüfung müssen die Anhängerzüge mit pneumatischen oder hydraulischen Betriebsbremsen ausgerüstet sein. Für seine Mitglieder bietet der FVLT einen Rabatt von CHF 50.– pro Achse. Dazu genügt es, eine Kopie der Rechnung an folgende Adresse zu senden: AFETA/FVLT, Robert Zurkinden, Heitiwil 23, 3186 Düdingen. Dieses Angebot gilt nicht für den Kauf von neuen Geräten oder bei einem später folgenden Aufgebot zur Expertise.

Niederbüren, Schulh., Probelokal Sa, 9. Nov. 19 SG-Winkeln, kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA

4. Dez. 19

Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 20. Nov. 19 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn

11. Dez. 19

Wangs, Parkhotel Sa, 23. Nov. 19 Wangs, Parkhotel/StVA Mels

18. Dez. 19

Theoriekurse Kategorie F/G Im Theoriekurs Kat. F/G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km/h.

LU

Siehe auch www.fahrkurse.ch

Aktuelles Kursangebot

AG

Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–. Nächste Termine: Mittwoch, 27. November 2019, in Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 29.– Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils in Büron und Sursee statt. Die Kosten betragen für Mitglieder CHF 300.–, für Nichtmitglieder CHF 320.–. Nächste Termine: Kurs 612: jeweils Samstag, 16.11./23.11.2019, 12.00 – 16.00 Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Schüpfheim und Hochdorf: für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.– Nächste Termine: Kurs Nr. 407: 4 Abende: Montag/Dienstag, 18./19./25./26.11.2019, 19.00–21.00 Uhr, in Sursee Die Kurse werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt. Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als zum Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 und 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lek­ tionen): für Mitglieder CHF 539.–, für Nichtmitglieder CHF 579.– Der Lastwagentheoriekurs dauert 32 Lektionen, während vier Wochen jeweils einen Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg jederzeit möglich. Der nächste Kurs beginnt am 14.11.2019 in Luzern. Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit, bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch

Kursort: Riniken: 21./28. Nov. 2019, 18.30–20.30 Uhr; Liebegg: 27. Febr. / 5. März 2020, 18.30–20.30 Uhr; Frick: 7./14. Mai 2020, 18.30–20.30 Uhr Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich) BL, BS Vorkurs: Ebenrain, Sissach: Mi, 30.10.2019, 13.30 Uhr Prüfung: MFP Münchenstein: Sa, 16.11.2019 Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, www.bvlt.ch FR Kontakt: FVLT, Samuel Reinhard, route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49 GR Kursorte: Landquart, Ilanz, Thusis, Scuol, Samedan Kontakt: Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch NE Kontakt: M. Bernard Tschanz, chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch GL Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SH Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Adrian Hug, Schüppelstrasse 16, 8263 Buch, 079 395 41 17, www.vlt-sh.ch SO Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch

SG

AR

AI

GL

Kreisversammlungen mit Referaten

TG

Es können auch Kreisversammlungen anderer Kreise besucht werden.

Traktoren-Theoriekurs mit Prüfung 2019 Kursleiter ist Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach Kursort 1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Mittwoch nachmittag Widnau, Rest. Rosengarten Mi, 30. Okt. 19 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA

SZ, UR Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch

Kursorte und -daten: Müllheim: Sa, 26.10. / Mi, 6.11.2019; Friltschen: Sa, 7.12. / Mi, 18.12.2019 Kontakt: VTL/Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen VD Kursort: Oulens-sous-Echallens; Kursdaten: Oktober 2019 Kontakt: ASETA – Section vaudoise, Virginie Bugnon, chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch ZH

27. Nov. 19

Kursorte: Strickhof, Lindau. Kontakt: SVLT ZH, 058 105 98 22, Eschikon 21, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch

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SVLT | Porträt

Landwirt aus Leidenschaft Der Tessiner Mendrisiotto ist geprägt von kleinräumiger Landwirtschaft mit Viehhaltung und Reben. An die hundert Vollerwerbsbetriebe sind dort zu finden, darunter sieben allein in Novazzano. Einer davon ist der Pachtbetrieb einer Erben­gemeinschaft an der Via al Paü 3. Die Pacht wird seit dem Jahre 2013 in der Vater-Sohn-Gemeinschaft Paolo und Fabio Gabaglio gehalten. «Ich bin hundertprozentig gewillt, den Hof zu übernehmen», sagt Fabio mit Jahrgang 1991. In dieser Absicht wird er von seiner Gattin und den zwei Kindern, aber auch von den Eltern Claudia und Paolo voll unterstützt. Wichtige Entscheide der zukünftigen betrieblichen Ausrichtung und Investitionen werden deshalb in gutem generationenübergreifendem Einvernehmen gefällt. Das Ziel ist die vollständige Hofübernahme durch Fabio in vier, fünf Jahren. In naher Zukunft will Fabio einen Stallneubau realisieren, wenn es der Milchmarkt zulässt. Falls nicht, wird in Ackerund Rebbau investiert. So oder so: Die Gabaglios sind hundertprozentige Landwirte, tierliebend und – maschinenverrückt. Paolo ist Landwirt und Landmaschinen­ mechaniker, Claudia ist im Nebenamt für Swissgenetics als Besamerin unterwegs, Bruder Mauro ist Baumaschinen­mechaniker und Fabio Landwirt und Betriebsleiter. Er beschäftigt zudem einen Lehrling. 60 ha beträgt die landwirtschaftliche Nutzfläche des Milchwirtschafts-, Ackerund Rebbau­betriebs mit 40 Milchkühen und etwa 30 Stück Jungvieh, davon 18 ha Ackerbau (Weizen, Silo- und Körnermais sowie Futterrüben für den Eigenbedarf) und 5 ha Reben (Merlot und wenig Galotta, Cabernet franc und Marselan). Die Trauben gehen in die Kellerei Giubiasco SA (Cantina Giubiasco, Cagi), die Frischmilch zu Lati nach S. Antonino. Zur Einkommenssicherung der beiden Familien trägt ein kleines Lohnunternehmen bei, das Paolo noch vor dem Lehr­ abschluss von Fabio aufzog: Rundballenpressen mit einer Presswickelkombination von Kuhn, Mähdreschen (von gegen jährlich 100 ha) mit einem Claas «Lexion 410» und Häckseln mit einem Feldhäcksler Claas «Jaguar 850». Die Feldhäckselarbeiten werden immer weniger, weil die Zahl der Tierhalter im Mendrisiotto laufend abnimmt, so Junglandwirt Fabio Gabaglio. Vor vier Jahren haben sie im Dorf zwecks Erweiterung der Rebfläche und wegen Bedarfs einer Maschinenhalle geschichtsträchtiges Land erworben; darauf stand der bekannte Bauernhofkomplex «La Pobbia», ein zweistöckiges Haus mit Scheunen aus dem 14. Jahrhundert; der 44 m lange Komplex mit 50 Räumlichkeiten und 100 m² Dachfläche ist im Jahre 2002/2003 mit rund 200 Lastwagen ins Schweizer Freilichtmuseum Ballenberg gezügelt worden.

Aufgezeichnet von Dominik Senn

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Schweizer Landtechnik 10 2019


Kurse | SVLT

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT Kursorte G40

Die G40-Fahrkurse 2019

1260 Nyon VD* 1302 Vufflens-la-Ville VD* 1315 La Sarraz VD* 1510 Moudon VD* 1562 Corcelles-près-Payerne VD* 1630 Bulle FR** 1786 Sugiez FR** 1860 Aigle VD* 1964 Conthey VS* 2208 Les Hauts-Geneveys NE* 2720 Tramelan BE* 2852 Courtételle JU* 3150 Schwarzenburg BE 3186 Düdingen FR 3250 Lyss BE 3270 Aarberg BE 3421 Lyssach BE 3510 Konolfingen BE 3550 Langnau i. E. BE 3770 Zweisimmen BE 3800 Interlaken BE 3818 Grindelwald BE 3930 Visp VS 4222 Zwingen BL 4415 Lausen BL 4538 Oberbipp BE 4702 Oensingen SO 5040 Schöftland AG 5505 Brunegg AG 6056 Kägiswil OW 6130 Willisau LU

6170 Schüpfheim LU 6210 Sursee LU 6276 Hohenrain LU 6430 Schwyz SZ 6472 Erstfeld UR 6702 Claro TI*** 7130 Ilanz GR 7302 Landquart GR 7430 Thusis GR 7524 Zuoz GR**** 7550 Scuol GR**** 7742 Poschiavo GR*** (Neu) 8180 Bülach ZH 8200 Schaffhausen SH 8315 Lindau ZH 8460 Marthalen ZH 8500 Frauenfeld TG 8625 Gossau ZH 8836 Biberbrugg SZ 8856 Tuggen SZ 8867 Niederurnen GL 8932 Mettmenstetten ZH 9133 Sitterdorf TG 9436 Balgach SG 9465 Salez SG 9602 Bazenheid SG * Sprache Französisch ** Sprache Deutsch u. Französisch *** Sprache Italienisch **** Sprache Italienisch u. Deutsch

Der Traktorkurs G40 des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik ist vom Bundesamt für Strassen, ASTRA, anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Mehr Informationen und Homepage: www.fahrkurse.ch

CZV – Weiterbildungskurse

Kursort: Riniken AG

Kursart Kursdatum Ladungssicherung, Deutsch

29.11.2019

ARV1 / Digitaler Fahrtenschreiber, Deutsch

09.01.2020

Moderne Fahrzeugtechnik, Deutsch 10.01.2020 Erste Hilfe im Strassenverkehr, Deutsch

10.02.2020

Hebegerätekurse SUVA-anerkannt: Gegengewichts- und Teleskopstaplerkurs; Instruktion Hoflader

Kursort und Sprache

Kurstag 1

Kurstag 2

Ardon VS, Französisch

auf Anfrage

auf Anfrage

Chavornay VD, Französisch

auf Anfrage

auf Anfrage

Goldach SG, Deutsch

auf Anfrage

auf Anfrage

Oberbipp BE, Deutsch

auf Anfrage

auf Anfrage

Rümlang ZH, Deutsch

auf Anfrage

auf Anfrage

Schweisskurse

Direkt zu den «G40»-Fahrkursen Über diesen QR-Code gelangen Sie direkt zu den Terminen und Anmeldungen der diesjährigen «G40»-Fahrkurse des SVLT.

Kursort: Riniken AG

Kursart Kursdaten Metall-Schutzgasschweissen (MAG/MIG), Deutsch

04. und 05.11.2019

Lichtbogen-Handschweissen (E-Hand), Deutsch

11. und 12.11.2019

Wolfram-Schutzgasschweissen (TIG), Deutsch

20. und 21.11.2019

Informationen und Auskünfte: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch 056 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch

Impressum 81. Jahrgang www.agrartechnik.ch Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT NR Werner Salzmann, Präsident Dr. Roman Engeler, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 00 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung Dr. Roman Engeler Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate/Anzeigen Alex Reimann Anzeigen-Verkauf Tel. 062 877 18 50 / 079 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2019. Kombinationsrabatt bei gleichzeitiger Erscheinung in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition AVD GOLDACH AG, Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

Nächste Ausgabe Schwerpunkt Maschinenwartung: Fit in den Winter Plattform Mobilität mit Wasserstoff Impression Gleichzeitig pflügen und säen Sicherheit Knackpunkt «Sicherheitsgurt»

Nr. 11/2019 erscheint am 14. Nov. 2019. Anzeigenschluss: 4. November 2019

10 2019 Schweizer Landtechnik

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