Schweizer Landtechnik 11/2017

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Schweizer Landtechnik

November 2017

TRAKTOREN Stufe um Stufe bei den Abgasnormen Getriebe sind mehr als ein Verbindungsteil Schneeketten: Investition in die Sicherheit Damit die Schraube hält, was sie verspricht


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Editorial • Inhalt November 2017   ■

■ Aktuelles

Editorial

4 Kurzmeldungen

■ Markt 8 12 14 16 18 20 22 24

«Es gibt noch viel zu automatisieren» Zwei Neue zum Jubiläum von Agromont Agrar mit überarbeiteter Palette Lindner hat neue Märkte im Visier Kuppeln unter Volllast Futuristisches für den Forst Fankhauser hat Grund zum Feiern «Rigitrac» wird stärker

Schwerpunkt: Traktoren

26 32 34 36

Getriebe sind mehr als ein Verbindungsteil Wer «A» sagt, muss auch «B» sagen Viel Licht und wenig Wärme Der nächste Schritt folgt sogleich

20

Engeler

36

■ Impression 38 40 44

Valtra «T174 E Direct»: Finne im Dauereinsatz Claas «Quadrant 5300»: Hungrig auf Erntegut Pöttinger «Impress»: Härtetest bestanden

■ Wissen 47 48

ABS – ein Assistent der ersten Stunde Damit die Schraube hält

■ Management 51 52

(Kein) Ärger mit verschmutzten Fahrbahnen Agco und die Börse

■ Plattform 54 58 60

Elf Sämaschinen im Direktsaatvergleich «Smart Farming» an der «Suisse Tier» Hochgesteckte Ziele bei Sip

54

■ Sicherheit 62

Schneeketten: «Investition in die Sicherheit»

■ Passion 64

Zetor und das Grimm’sche Märchen

■ SVLT 66 G-40-Kurse: «Wir gehen kein Risiko ein» 68 Sektionsnachrichten 70 «Präsidiales» vom Präsidenten der Lohnunternehmer 71 Kurse und Impressum

Titelbild: Die stetig schärferen Abgasnormen haben die Entwicklungen bei den Traktoren in den letzten Jahren geprägt.

Roman

www.youtube.com/ agrartechnikCH

www.facebook.com/ CHLandtechnik

Der Traktor ist immer noch die viel zitierte Leitmaschine auf dem Landwirtschaftsbetrieb – wichtiges Arbeitsinstrument, aber stets auch ein wenig der Stolz eines jeden Bauern. Es erstaunt daher nicht, dass die Investitionen in Traktoren und generell in die Landtechnik ein Abbild der bäuerlichen Stimmung und Zukunftserwartungen darstellen. Die Entwicklung bei den Traktoren war in den letzten Jahren insbesondere geprägt durch die Umsetzung der sich stetig verschärfenden Abgasnormen und beanspruchte entsprechend Ressourcen in den jeweiligen Forschungsabteilungen. Seit rund einem Jahr ist zudem bekannt, welche Grenzwerte die nächstfolgende Stufe 5 erfüllen muss, die dann 2019 in Kraft treten wird. Diese Norm bringt nochmals eine deutliche Reduktion der Emissionen zum Wohle aller – gleichzeitig aber auch höhere Kosten, die wohl auf den Käufer überwälzt werden. Die Traktorenbauer sind bemüht, durch höhere Stückzahlen eine effizientere und kostengünstigere Produktion zu erreichen. Viele der weltweit aktiven Hersteller haben in den letzten Jahren deshalb massiv in die Erneuerung und Erweiterung ihrer Produktionsanlagen investiert, obschon der Gesamtmarkt eigentlich gesättigt ist. Ob sich dies letztlich für alle auszahlt, bleibt fraglich. Erstaunlich ist, dass bei all diesem Streben nach Stückzahlen auch weiterhin Kleinsthersteller existieren können, die ihrerseits das Engagement aufbringen, um neue, innovative Modelle lancieren zu können – wie der Schweizer Rigitrac, der kürzlich mit dem «SKH 150» in neue PS-Sphären aufgestiegen ist. Ausgabe Nr. 12 erscheint am 14. Dez. 2017

Bild: Roman Engeler

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n  Aktuelles

In Kürze ■  16 Personen, 3 Geländewagen und 4 ­mit BKT-Reifen bestückte Traktoren von McCormick sind in Rom zur zweiten ­Expedition ­«Xtractor» gestartet, die tief ins Landesinnere von Südafrika führen wird. ■  Zetor baut die Kooperation mit der russischen Firma Kovrov aus, indem Zetor im nächsten Jahr 450 Bausätze des «Forterra 135» liefern kann. ■  Zum 70-Jahr-Jubiläum hat Steyr eine spezielle Instagram-Kampagne ins Leben gerufen und konnte damit bereits einige renommierte Werbepreise ergattern. ■  New Holland unterstützte den 4. Europäischen Kongress der Junglandwirte, der Mitte Oktober in Brüssel stattfand, erneut als Partnerorganisation. ■  Walter T. Vogel tritt als Verwaltungsratspräsident von Aebi-Schmidt (ASH Group) auf Ende Jahr zurück und wird durch Mehrheitsaktionär Peter Spuhler ersetzt. ■  Reflex – das fundierte Nachschlagewerk für die landwirtschaftliche Praxis, Planung, Ausbildung und Beratung – ist aktualisiert und liegt bei www.agridea.ch zum Verkauf vor. ■  Agrola hat in Münchenbuchsee BE ein Umschlaglager für Holz-Pellets in Betrieb genommen. ■  Pflanzenschutzspezialist Dupont hat ein neues Enzym entwickelt, das die Vergärung im Biogas-Anlagen verbessern und die Energieerzeugung effizienter machen soll. ■  Ropa hat seinen Messestand an der Agritechnica wiederum selbst konzipiert, geplant und im Rahmen eines Ausbildungskonzepts heuer gar selbst aufgebaut. ■  Zetor bringt mit «Utilix» und «Hortus» zwei weitere Traktorbaureihen für kleinere Betriebe auf den Markt. ■  Die österreichische Bauer-Gruppe schloss das Geschäftsjahr 2016/17 mit einem Nettoerlös von 98,7 Mio. Euro ab. ■  Vredestein lanciert mit der Baureihe «Traxion Optimall» eine neue Generation von «very high flexion»-Reifen (VF-Reifen). ■  Väderstad bringt mit «Ferox» einen neuen und leichten Kultivator in Arbeitsbreiten von 5, 6, 7 und 9 m auf den Markt. ■  Bewegung im Markt für Ladefahrzeuge: Merlo überträgt den Schweizer Import von Robert Aebi Landtechnik an Bucher Landtechnik. Robert Aebi Landtechnik vertreibt die Geräte weiter über seine Regionalzentren. Zudem meldet Meier Maschinen, dass man künftig die Marke «Multione» importiert.

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64 Traktoren «zum Anfassen» «Unsere Verkaufstage erlauben die ultimative Vergleichsmöglichkeit innerhalb der fast komplett vorhandenen Produktepalette», sagt Karl Tanner, Verkaufsleiter von Same Deutz-Fahr (Schweiz). Bereits zum zehnten Mal hat er gemeinsam mit seiner Assistentin Armella Egli regionale Händler und Kunden nach Brunegg AG

eingeladen. Nicht weniger als 64 Traktoren der Marken «Deutz-Fahr», «Same», «Hürlimann» und «Lamborghini» standen zum Anfassen, Einsteigen und Probe­ fahren bereit. «Die Landwirte wollen die Unterschiede zwischen den Modellen sehen und erklärt bekommen», so Tanner.

Entwicklungszentrum eröffnet Claas hat sein neues Entwicklungszentrum für Elektronik in Dissen (D) eröffnet. Mit diesem Standort möchte der deutsche Landtechnik-Hersteller einen grossen Schritt weiter in Richtung digitale Zukunft machen, da elektronische Assistenzsysteme, Software und Kommunikationstechnologien in der Landwirtschaft immer mehr an Bedeutung gewinnen würden, wurde an der Er­ öffnung betont. Mehr als 170 Softwareentwickler, Ingenieure und weitere Spezialisten werden in diesem Zentrum

an zukunftsweisenden Lösungen arbeiten. Claas hat dafür einen zweistelligen Millionenbetrag investiert.

Sauerburger mit neuem «Grip» Sauerburger lanciert mit dem «Grip4-50» ein neues, leichtes Zweiachs-Hangfahrzeug mit 50 PS, einem Leergewicht von 2200 kg und einem Gesamtgewicht von 3200 kg. Der Hersteller sieht dieses Fahrzeug dort, wo ein Einachser zu schwach oder zu anstrengend und ein grösserer Zweiachsmäher zu teuer oder zu schwer ist. Der «Grip4-50» kann mit leichten Doppelmessermähwerken, Heuwendern und Bandrechen oder leichten Mulchern eingesetzt werden.


Aktuelles   n

Berner ist Weltmeister

Weit streuen Mit dem neuen Exakt-Breitstreuwerk von Bredal lassen sich Kalk bis 30 m und Mineraldünger sogar bis 48 m streuen. Die drei Anhänge-Streuer «K105XE», «K135XE» und «K165XE» verfügen über eine Kapazität von 9000 bis 19 500 l und sollen in der Lage sein, auch keilförmige Parzellen exakt ausstreuen zu können. Die Düngemittel werden dabei über 40  cm breite Transportbänder mit einer Kapazität von 3000 kg / min zu den beiden Streutellern befördert, die durch eine separate Hydraulikpumpe angetrieben und per Isobus stufenlos gesteuert werden.

Pöttinger ­Herbstmesse Mitte Oktober lud Pöttinger Schweiz mit Geschäftsführer Hanspeter Hitz (rechts, mit auf dem Bild Kurt ­Schibli, stellvertretend für das Verkaufsteam) zur traditionellen Herbstmesse am Firmensitz in Birmenstorf AG ein. Neben dem Querschnitt durch das gesamte Grünland- und Bodenbearbeitungsprogramm standen heuer die Rundballenpressen vom Typ «Impress» im Zentrum, die im kommenden Jahr nun auch für den Schweizer Markt verfügbar werden. Wie immer gab es bei dieser Ausstellung Frühbezugsrabatte, die zeit­ lich abgestuft noch eine Weile Gültigkeit haben.

Als Schweizer-Meister ist er angetreten, als Weltmeister kehrt er aus Abu Dhabi zurück. Die Rede ist von ­Adrian Krähen­bühl aus Niederösch BE; er darf sich an den Berufsweltmeister­ schaften der Landmaschinenmechaniker als Sieger feiern lassen und so den verdienten Lohn einer monatelangen Vorbereitungszeit in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Landtechnik von AM Suisse entgegennehmen.

Intelligentes Rad Trelleborg kündigt mit «Connec­ Tire» (Bild) ein intelligentes Rad an. Es wurde entwickelt, um mehr Ertrag mit weniger Aufwand zu erzeugen. «ConnecTire» ist ein sensorgestütztes Komplettrad, das die gemeinsame Nutzung von Daten auf mehreren Ebenen ermöglicht, wodurch das Ri­ siko des Reifenschlupfs auf der Felge verringert wird. Weiter wird Trelleborg den «PneuTrac», er kombiniert die Vorteile von Radialreifen und Raupenketten für den Wein- und Obstbau, einführen. Dieses Reifenkonzept von Mitas, mittlerweile Teil von Trelle­

borg, soll bei diesen Kulturen, die oft in steilem Gelände liegen, besonders zum Tragen kommen. Zudem bietet Trelleborg die Möglichkeit, dass Kunden ihre Reifen personalisieren können, indem sie Namen oder Firmenlogo auf der Reifenflanke hinzufügen.

Oberklassen-Pflüge

Rasco hat mit der «Kalnik»-Baureihe Schneepflüge im Programm, die für anspruchsvolle Räumungseinsätze mit grösseren Traktoren und Lastwagen geschaffen sind, werden doch grosse Schneemassen dank 1,2 m Pflughöhe und optimalem Auswurf mit Leich-

tigkeit bewältigt. Die genaue Anpassung an die jeweiligen Strassen gewährleistet ein wählbarer Anstellwinkel zwischen 15 und 22 °. Der Schwenkwinkel beträgt bis zu 40 ° und sichert damit eine hohe Flexibilität. Als Schürfleisten sind alle Varianten von Stahl bis zu reinem Kunststoff lieferbar. Die Schneepflüge sind mit sämtlichen Anbausystemen erhältlich, stehen in Breiten von 3 bis 4,5 m zur Verfügung und weisen einen 3- bis 5-teiligen Aufbau auf. Rasco gibt für diese Schneepflüge eine zweijährige Garantie.

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n  Aktuelles

Neue Raupenlaufwerke Camso, Hersteller von Raupenlaufwerken, kommt mit neuen Modellen auf den Markt, die namentlich bei Mähdreschern höhere Transportgeschwindigkeiten zulassen. Weiter wurden das Federungssystem und die doppelt pendelnden Rollen dahin gehend optimiert, so dass nebst Bodenkontakt auf unebenem Gelände auch die Stabilität von Maschine und Schneidwerk besser werden soll. Diese neuen NachrüstRaupenlaufwerke sind derzeit für die John-Deere-Serien «S», «T» und «W» sowie New-Holland-Mähdrescher erhältlich.

Weiter erneuert Camso auch seine Raupenbänder, die bei den Raupentraktoren von John Deere und Agco (Challenger und Fendt) verbaut werden.

Neues GPS-Terminal

«Serco Open»

Am Wochenende vom 2. / 3. Dezember findet mit dem «Serco Open 2017» wiederum die traditionelle Landtechnik-

ausstellung in Oberbipp statt. Präsentiert werden aus dem umfangreichen Produkt- und Markensortiment an Neu- und Gebrauchtmaschinen zahlreiche Neuheiten und Sonderangebote. Im Programm stehen neue Traktoren und Erntemaschinen von Claas, Fliegl und Gilibert Transporttechnik, Trioliet Fütterungstechnik, Tanco Wickelmaschinen, Orkel Maispressen sowie die beliebten Fliegl-Anbaugeräte. Im neu gestalteten Fanshop gibt es interessante Er­­öffnungs­rabatte.

Trimble hat mit dem «GFX-750» ein neues Display-System und mit dem «NAV-900» auch einen neuen GNSSEmpfänger für die Anwendung in der Präzisionslandwirtschaft vorgestellt. Das System aus Display und Empfänger, das einfach und schnell in der Kabine beziehungsweise auf dem Kabinendach eines Fahrzeugs montiert werden kann, bietet eine erweiterte Satellitenabdeckung. Das neue Display ist kompatibel mit den Trimble-Lenksystemen und kann unabhängig von der Traktormarke auch in der Nachrüstung eingesetzt werden.

Forschungsindustrie unterstützt Start-ups Science-Industries, der Schweizer Wirtschaftsverband der chemischen und biotechnologischen Unternehmen, unterstützt verschiedene Start-up-­ Firmen der Ernährungswirtschaft und bietet ihnen an verschiedenen Anlässen eine Plattform. In den Genuss dieser Unterstützung kommt unter anderen die Firmen «Ecorobotix», mit dem jätenden Roboter, der das Unkraut auf intelligente Weise bekämpft. Der Jätroboter wiegt 100 kg und läuft mit Strom von zwei Solarzellen. Kernstück des Geräts ist der Greifarm: Eine Kamera erkennt Farbe und Form des Unkrauts, worauf der Arm

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dieses gezielt mit einem Herbizid besprüht. Für den biologischen Landbau ist der Greifarm anstatt mit einer Spritzdüse mit einer kleinen Fräse ausgerüstet, die das Unkraut gezielt zerstört.

Südtiroler Messe mit Jubiläum «Agrialp» feiert dieses Jahr die 25. Au­f­ lage: Seit 1971 ist die alpenländische Landwirtschaftsschau ein unverzichtbarer Treffpunkt für die Landwirtschaft im Südtirol. Erstmals von Donnerstag bis Sonntag, 23. bis 26. November, durchgeführt, bietet die Messe ein informatives, abwechslungsreiches Programm mit den neusten Maschinen der renommiertesten Anbieter für den Einsatz in hügeligen, bergigen und kleinstrukturierten Ge­bieten.


Aktuelles   n

Neues von Güttler

SMSWettbewerb Jeden Monat verlost die «Schweizer Landtechnik» in Partnerschaft mit einem Landmaschinenhändler ein attraktives Traktormodell.

Güttler baut sein bodenschonendes Konzept zur Unkrautbekämpfung und Stoppelbearbeitung aus und bringt die seit zehn Jahren bewährte Federzahnegge «Super Maxx» nun mit sieben Zinkenreihen auf den Markt (Bild). Der Durchgang von Stroh und Pflanzenresten soll trotz dem vergleichsweise engen Strichabstand von 13 cm nicht beeinträchtigt werden. Zudem hat

Güttler die Anhängewalze «Mayor 640» überarbeitet und diese Baureihe mit dem breiteren Modell «Mayor 770» ergänzt. Diese Walzen sollen auf dem Acker ein ideales Saatbett hinterlassen: unten fest und fein – oben ­locker und krümelig, sodass ein Verdunsten wertvoller Bodenfeuchte unterbunden und Verschlämmungen vorgebeugt wird.

Preis für selbst gebauten Kreiselheuer

Simon Hugi hat einen Kreiselheuer mit 8,4 m Arbeitsbreite gebaut, um so mit seinem «Carraro 8000» optimaler unterwegs sein zu können – und hat damit im Rahmen des «Agropreises 2017» die Spezialauszeichnung des SLV (Landmaschinenverband) erhalten. «Das leichte Fahrwerk sowie der Aushebe- und Klappmechanismus er-

möglichen eine sichere Fahrt aufs Feld und eine einwandfreie Arbeit auch in den Hanglagen auf dem Längenberg bei Zimmerwald BE», hielt Benz Hauswirth an seiner Laudatio fest. Mit der besseren Arbeitsbreite von 8,4  m sei der Traktor nicht nur besser ausgelastet, sondern es ergebe sich eine höhere Flächenleistung als vorher. Fazit: weniger Traktorstunden und rund 60 % Zeitersparnis. Die Entwicklung dieser Konstruktion habe mit Lego-Bausteinen begonnen, über eine optimierte Holz-Version im Massstab 1 : 1 geführt und mit einer praxistaug­ lichen Endlösung in durchdachter Stahlkonstruktion geendet.

In dieser Ausgabe ist es ein Modell des Valtra «T191» mit einem KuhnBöschungsmäher von Siku im Massstab 1 : 32.

SMS – und gewinnen mit

Schreiben Sie ein SMS (1 Fr.) mit SVLT Name Adresse an die Nummer 880, und gewinnen Sie mit etwas Glück dieses Modell des Traktors Valtra «T191». Die glückliche Gewinnerin des ­Modells Same «Iron 100», das in der Oktober-Ausgabe der «Schweizer Landtechnik» zur Verlosung ausgeschrieben wurde, heisst Beatrice Gürber und kommt aus Waltenschwil AG.

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n  Markt | Interview

«Es gibt noch viel zu automatisieren» Lely fokussiert sich nach dem Verkauf der Futtererntesparte an Agco ganz auf die Hoftechnik. Im Interview äussert sich Firmenchef Alexander van der Lely zu diesem Verkauf und gibt einen Einblick in die künftige Strategie seines Unternehmens. Roman Engeler

Verantwortet als CEO seit 2004 die Geschicke des Familienunternehmens Lely: Alexander van der Lely im Gespräch mit der «Schweizer Landtechnik». Bilder: S. Ooijens

Schweizer Landtechnik: Mit der Patentanmeldung des Sternradschwaders, also mit einem Produkt aus dem Bereich der Futterernte, wurde Lely vor knapp 70 Jahren bekannt. Nun trennen Sie sich von dieser Sparte. Welche Reaktionen haben Sie nach dieser Ankündigung erhalten? Alexander van der Lely: Ja, es gab Reaktionen und zwar verschiedene. Die meisten haben Verständnis für diesen Schritt gezeigt. Sie haben quasi die «Logik», die dahintersteht, verstanden. Es gab aber auch solche, welche diesen Schritt sehr bedauern. Der Entscheid, sich von der FutterernteSparte zu trennen, war für uns beileibe 8

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nicht einfach. Es sind ja nicht nur die Maschinen, es geht ja auch um Mitarbeitende, die am Aufbau von Lely ihren Beitrag geleistet haben und die sicher einen gewissen Stolz haben, im gesamten Prozess mit diesen Maschinen beteiligt gewesen zu sein. Übrigens: Den Sternradrechen haben wir selbst nicht produziert, diese Entwicklung von Lely ging gleich nach deren Patentierung in Lizenz an einen anderen Hersteller. Welche Gründe waren es, die zum Verkauf dieser Sparte führte? Wir haben uns vor einigen Jahren im Rahmen unserer kontinuierlichen Strate-

gieüberprüfungen mit der Frage eines Verkaufs dieser Sparte beschäftigt. Früher

«Ich verspüre durchaus Wehmut beim Verkauf unserer Futtererntetechnik an Agco.» waren wir der festen Ansicht, dass es grundsätzlich ja der gleiche Kunde ist, der Melk- und Futtererntetechnik nachfragt und auf seinem Betrieb benötigt. Schaut man aber die Kundenbedürfnisse aus heutiger Sicht an, so stellt man doch


Interview | Markt   n

Unterschiede fest. Wir gelangten deshalb zur Überzeugung, dass die besten Chancen für Lely in der Technik rund um die Robotik und die weitere Automatisierung auf dem Hof bestehen, und die Futtererntetechnik bei einem grösseren Landtechnikhersteller mit Traktorenwerk wohl besser aufgehoben ist. Zudem ist der Zeitpunkt, sich von dieser Sparte zu trennen, jetzt gerade ideal. Für Lely stellt dies sicher eine Zäsur dar. Verspüren Sie keine Wehmut nach der Futterernte? Wie bereits gesagt, es war für die LelyGruppe ein schwieriger Entscheid. Ich bin aber überzeugt, dass sich dieser Schritt für die künftige Entwicklung unseres Familienbetriebs positiv auswirken wird. Ich behaupte aber nicht, dass ich keine Wehmut spüre. Auch ich bin mit diesen Maschinen und deren Produktion verbunden. Schaut man auf unsere Firmengeschichte, so stellt man fest, dass es in den letzten 70 Jahren immer wieder solche Zäsuren gegeben hat. Wir haben einst Bungalows

«Wir sehen in der weiteren Automatisierung der Milchviehbetriebe noch grosses Potenzial.» gebaut, wir hatten Fertigungsstätten in England sowie Frankreich und waren früher auch mit Dünge- und Bodenbearbeitungstechnik im Markt präsent. Wie es scheint, ist oder war Agco «nur» an den Ladewagen und an den Rundballenpressen interessiert. Was passiert mit den übrigen Produkten wie den Mähwerken, Kreiselheuern und Schwadern? Agco war grundsätzlich an unserer gesamten Palette von Futtererntemaschinen und deren Produktion interessiert. Also auch an der Forschung, an der Entwicklung und am Marketing sowie an unseren Fachleuten, die in diesen Bereichen arbeiten. Agco selbst hat ja vor einiger Zeit Fella übernommen und ist mit ähnlichen Produkten im Markt präsent, wie Lely sie im holländischen Werk Maassluis pro­ duziert. Da gibt es für Agco jetzt sicher gewisse Überschneidungen. Die Bereinigung der Produktpalette ist nun eine Angelegenheit von Agco.

Alexander van der Lely: «Wir sehen in der weiteren Automatisierung der Milchviehbetriebe noch grosses Potenzial.»

Was passiert mit dem Werk in Maas­s luis? Agco wird hier in Maassluis noch bis Ende März 2018 Mähwerke, Kreiselheuer und Schwader in Lely-Farben bauen, die wir über unsere angestammten Vertriebskanäle verkaufen werden. Danach wird dieses Werk geschlossen und künftig innerhalb der Lely-Gruppe anderweitig genutzt werden. Vor zwei Jahren haben Sie an der Agritechnica ein gerade für die Schweiz interessantes und neues Programm von alpiner Futtererntetechnik präsentiert. Was ist in der Zwischenzeit damit geschehen? Wir haben dieses Programm weiterent­ wickelt – es geht nun aber in den Besitz von Agco über. Die Verantwortlichen bei Agco werden selbst entscheiden, was in Zukunft mit diesem Programm passiert. Aus unserer Sicht war der «alpine» Markt interessant, und ich denke, dass dies Agco ebenfalls so sieht. Auch die mit Partnern, wie beispielsweise mit der Maschinenfabrik Aebi, entwickelte Technik ist nun im Besitz von Agco. Wie lange wird es noch Futtererntemaschinen in den Farben von Lely auf dem Markt geben?

Wie bereits erwähnt, noch bis März 2018 werden Mähwerke, Kreiselheuer und Schwader der Marke «Lely» in Maassluis produziert. Für Agco ist es zudem eine bestimmte Zeit möglich, Rundballenpressen im Werk Wolfenbüttel (D) und Ladewagen in Waldstätten (D) weiter in LelyFarben zu bauen. Dies wurde vertraglich so geregelt mit Blick auf den Vertrieb, dass man dort genügend Zeit hat, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen. Was geschieht eigentlich mit den zahlreichen Patenten, die Lely für seine Futtererntetechnik erworben hat? Auch diese sind nun alle im Besitz von Agco. Nun setzen Sie auf die automatisierte Hoftechnik, mit der Lely erfolgreich unterwegs ist? Ja. Mittlerweile können wir beispielsweise bereits auf 25 Jahre Melkroboter-Technik zurückblicken. In diesem Vierteljahrhundert ist in Sachen Automatisierung unheimlich viel passiert. Der Melkroboter ist heute eine im Markt akzeptierte und bewährte Technik. Dann kamen die Mistschieber «Discovery», der Futterschieber «Juno» und der Fütterungsroboter «Vector» hinzu. 11 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Markt | Interview

ten Bewirtschaftung der Hofdünger und in der Reduktion von Emissionen.

es, mit diesen Daten bessere Produkte zu entwickeln, die letztlich auch dem Landwirt nützen.

Wann darf man von Lely in diesen Bereichen etwas erwarten? Wann ist die nächste «Yellow Revolution» angesagt? Wir haben das Ziel, in jedem Jahr mit Neuheiten rund um die Kuh und die Milchwirtschaft aufzuwarten zu können. Ob dies aber im Stil der «Yellow Revolution» weitergeht, ist derzeit noch offen. Ich kann ihnen aber sagen, dass wir die Mittel für Forschung und Entwicklung in unserem Kernsegment erhöhen werden.

Wie glauben Sie, wird ein Milch­ wirtschaftsbetrieb in Zukunft aus­ sehen? Der Landwirt wird von den körperlich anstrengenden, repetitiven und einfachen Arbeiten befreit. Diese übernehmen künftig Maschinen, die diese Arbeiten zum Wohle der Kuh regelmässiger und vielleicht auch besser erledigen können. Ein «menschlicher Eingriff» bei einer Kuh wird nur noch dann erfolgen, wenn dies aus veterinärmedizinischen, besamungstechnischen oder ähnlichen Gründen angezeigt ist. Der Zukunftsbetrieb kann möglicherweise energieneutral wirtschaften, und das Kreislaufdenken rückt noch mehr ins Zentrum.

Sie stellen die Kuh ins Zentrum. Kann man daraus schliessen, dass Lely den Fokus nicht ­ «Die digitale Vernetzung soll künftig die Entscheidungs­ findung auf dem Milchwirtschaftsbetrieb unterstützen», auch auf andere Nutzmeint Alexander van der Lely. tiere ausrichtet? Wir haben vor etwa 15 Jahren einmal entschieden, dass die Bauen Sie diese Sparte weiter aus? Kuh für uns im Zentrum stehen soll. Es ist Wir sehen in der weiteren Automatisiesicher vorstellbar, dass ein Fütterungsrung der Milchviehbetriebe noch grosses roboter dereinst auch andere Tiere verPotenzial. Das Tier, genauer gesagt die Kuh, steht dabei im Zentrum. Sie soll in sorgen kann. Was aber die Entwicklung einer für sie möglichst naturnahen Umbetrifft, so ist diese ganz klar auf die Milchkuh ausgerichtet – und da gibt es gebung ihre Leistung erbringen können. So füttert beispielsweise der «Vector» noch viel zu tun! mehrmals pro Tag, damit die Kuh stets frisches und nicht abgestandenes Futter Sie haben die Auswertung von erfassten Daten angesprochen, womit fressen kann. wir mitten im Themenbereich der Wir wollen aber auch, dass der Landwirt Digitalisierung sind. Welchen Stellenmit seinem Betrieb wachsen und sich dabei auf jene Prozesse konzentrieren wert hat «Farming 4.0» für Lely kann, bei denen sein Management geheute? Einen sehr wichtigen. Wir wollen die fragt ist. Alle repetitiven Arbeiten sollen Daten besser aufbereiten, um diese beskünftig Automaten oder Roboter überser nutzen zu können und sie auch Partnehmen – und da gibt es noch eine ganze nern, beispielsweise ZuchtorganisatioMenge. nen, zur Verfügung stellen. Mit einigen Pilotprojekten dieser Art sind wir bereits Können Sie konkrete Beispiele nengestartet. Die Materie ist aber ziemlich nen? komplex. Diese sind natürlich geheim (lacht), ich kann aber einige unserer Denkrichtungen verraten. Ein erster Punkt ist sicher die Bei Big Data und deren Handling sind Datenverarbeitung auf einem Betrieb. viele Landwirte skeptisch. Wie geht Unsere Maschinen mit ihren Sensoren Lely damit um? erfassen derart viele Daten, die der einDie Daten stammen vom Landwirt und gehören grundsätzlich auch ihm. Über zelne Landwirt noch viel zu wenig zur Entscheidungshilfe nutzen kann. Weiter die Nutzung dieser Daten machen wir mit den Landwirten Verträge. Unser Ziel ist sehe ich noch ein Potenzial in der gesam10

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Apropos Energie: 2012 hat Lely mit Aircon einen Anbieter von Windkraftanlagen gekauft. Wie passt diese Sparte heute noch in Ihr Firmenprofil? Diese Firma passt eigentlich immer noch sehr gut in unser Profil. Die neu entwickelte 30-kW-Windmühle ist eine ideale Basis für die elektrische Versorgung eines Betriebs mit ein bis zwei Robotern. Leider ist es nicht ganz einfach, für den Bau solcher Anlagen innert nützlicher Frist die notwendigen Bewilligungen zu erhalten. Wie gut sind Sie mit dieser Firma unter­wegs? Beim Kauf vor fünf Jahren hatte Aircon damals 10-kW-Anlagen im Sortiment. Aus heutiger Sicht waren die aber etwas zu klein. Mit den neuen 30-kW-Mühlen passt es besser. Wir sind gut unterwegs und verfolgen auch mit Aircon eine klare Wachstumsstrategie. Lely hatte ja eine gewisse Zeit lang den Firmensitz in der Schweiz. Sie selbst sind in der Schweiz geboren und aufgewachsen, haben dort studiert und wir unterhalten uns in perfektem Schweizerdeutsch. Welchen Bezug haben Sie heute zur Schweiz? Ein Teil unserer Familie wohnt immer noch in der Schweiz. Dieses Land liegt mir nach wie vor am Herzen, obschon ich nun seit geraumer Zeit in Holland lebe. Ich bin oft und gerne in der Schweiz und kann bei Besuchen mein Schweizerdeutsch immer wieder etwas pflegen.  n


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n  Markt | Neuheiten

Mit den Modellen «Metrac H7 X» und «Metrac H9 X» modernisiert Reform seine Baureihe der Zweiachsmäher. Bilder: R. Engeler, zvg

Zwei Neue zum Jubiläum­ Vor 50 Jahren wurde Agromont als Schweizer Niederlassung und Tochter­ unternehmen von Reform ins Handelsregister eingetragen. Zum Jubiläum brachten die Österreicher unter anderem zwei neue «Metrac»-Modelle mit. Roman Engeler Mit dem «Metrac H7 X» und dem «Metrac H9 X» bringt Reform für die nächste Saison zwei neue Zweiachsmäher auf den Markt. Der 75 PS starke «Metrac H7 X» erfüllt mit seinem 4-Zylinder-Motor von VM die Abgasstufe 3b (Homologation noch bis 2019 möglich). Beim grösseren «Metrac H9 X» ist ebenfalls ein VM-Motor verbaut, der jedoch mit seinen 91 PS die Anforderungen der Stufe 4 mit automatisch regenerierendem Partikelfilter und SCR-Abgasnachbehand lung erreicht. Bei beiden Fahrzeugen wurde die Nenndrehzahl auf 2300 U / min reduziert, was einen positiven Effekt auf die Laufruhe haben soll.

Fokus auf Leistungsgewicht Neben der Platzierung der Abgasreinigungskomponenten, bei engsten Platzverhältnissen immer eine der grössten Herausforderungen, haben die Ingenieure bei der Konzeption der neuen Modelle ein besonderes Augenmerk auf ein tiefes Leistungsgewicht gelegt. So ist beispielsweise der «Metrac H9 X» gegenüber seinem Vorgänger «H8 X» (82 PS) nur um 12

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50 kg schwerer geworden, was sich positiv auf das Leistungsgewicht auswirkt. Gemäss Reform ist der «Metrac H9 X» mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 4000 kg bei Achslasten von 2100 kg (vorne) und 2600 kg (hinten) denn auch der leichteste Zweiachsmäher seiner PSKlasse. Komplett überarbeitet wurde der hydrostatische Antrieb. In beiden Modellen kommt eine Hydrostat-Pumpe von BoschRexroth zum Einsatz. Diese soll eine um 15 % bessere Fahrleistung bringen (Zugkraft, Geschwindigkeit bergauf), da das Fördervolumen um satte 10 % gesteigert werden konnte. Dafür braucht es aber etwas mehr an Kühlleistung, weshalb ein grösserer, nun aber temperaturgesteuerter Kühler mit automatischer Drehrichtungsumkehr verbaut ist.

auch in kupiertem Gelände oder beim einseitigen Überfahren von Hindernissen nochmals verbessert werden konnte. Beim kurzen Radstand beträgt diese Pendelung dann 9°. Das Fahrwerk selbst mit den Endantrieben auf beiden Achsen wurde hingegen nicht modifiziert. Geblieben sind auch die getrennten Kreisläufe für die Arbeits- und Getriebehydraulik. Die Pumpe für die Arbeitshydraulik leistet 28,7 l / min. Standardmässig werden zwei doppelt wirkende Steuerventile mit Parallel-Leitung Heck-Front geliefert, optional steht ein drittes bereit. Die Hubkräfte betragen sowohl im Heck (optional) wie im Frontbereich 1500 kg.

Überarbeitete Bedienung

Während die neuen «Metrac»-Modelle äusserlich in bekannter Manier erscheinen, wurden in der Kabine einige Details 15° Achspendelung verändert. So sind die Bedienelemente nun in «logischen» Gruppen zusammenDie beiden neuen «Metrac» gibt es mit zwei Radständen von 2245 und 2045  gefasst mit dem Ziel, die Steuerung für mm. Beim längeren Radstand steht auf den Fahrer einfacher und sicherer zu maWunsch eine Achspendelung von 15° zur chen. Durch die zentrale Anzeige in der Verfügung, sodass die Bodenanpassung Mitte des Armaturenbretts lassen sich die


Neuheiten | Markt   n

Tabelle: Technische Daten der neuen «Metrac»

Motor Zylinder, Hubraum Leistung

Metrac H7 X

Metrac H9 X

VM R 754 ISE4, Stufe 3b

VM R754 EU6c, Stufe 4

4, 2970 ccm

4, 2970 ccm

75 PS bei 2300 U / min

91 PS bei 2300 U  /min

Drehmoment Getriebe Zapfwellen

Bis zu 15° Achspendelung (bei langem Radstand) sind bei den neuen «Metrac»Modellen möglich.

310 Nm

380 Nm

stufenlos, hydrostatisch,

4 Geschwindigkeitsbereiche

1000, optional 540

Radstand

2045 / 2245 mm

2045 / 2245 mm

Länge

3630 / 3830 mm

3630 / 3830 mm

Breite

2020 mm

2020 mm

Höhe

2165 mm

2165 mm

Leer- / Gesamtgewicht

2275 / 4000 kg

2345 / 4000 kg

Achslasten (v / h)

2100 / 2600 kg

2100 / 2600 kg

Preis (inkl. Klimakabine, Heckhubwerk und MwSt.)

CHF 139 900.–

CHF 149 620.–

(Herstellerangaben)

Immer eine Herausforderung für die Entwickler ist die Unterbringung der Komponenten für die Abgasnachbehand­ lung wie Dieselpartikelfilter, SCR-Katalysator und die notwendigen Kühlung.

Die Bedienelemente sind in «logischen» Gruppen zusammengefasst mit dem Ziel, dem Fahrer die Sache einfacher und sicherer zu machen.

wichtigsten Informationen zum Status der Fahrzeuge zudem besser ablesen.

«Muli T6» und «T7» in neuem Design Analog zu den beiden «Muli»-Modellen «T7 S» und «T8 S» erhalten auf die kommende Saison auch die beiden Einsteiger-

Modelle «Muli T6» und «T7» ein Facelifting. Neu an diesen Transportern ist auch der auf 120 l ausgedehnte Dieseltank. Zusätzlich wurde eine Vereinheitlichung der Schnittstellen durchgeführt. Elektrische sowie hydraulische Anschlüsse sind nun alle zentral rechts an der Kabine angeordnet. Dies soll der Effizienzsteigerung beim Ankuppeln dienen. Im Innern der Kabine erinnert das in Grau gehaltene Armaturenbrett mit mittiger, leicht abgeschrägter Anzeige an die Oberklasse der «Muli». Weiter wurde der Freiraum für die Füsse etwas vergrössert.

gerkupplung oder Stangenträger verfügbar. Ein weiteres Beispiel stellt die Kehrmaschine «TS30M» von Trilety mit 3,5 m³ Inhalt und integriertem 800-l-Wassertank dar: Dieses Aufbaugerät lanciert Reform für Kommunen zusammen mit dem «Muli T10 X HybridShift». Das Trägerfahrzeug soll dabei die Vorteile seines Getriebes ausspielen. Während der Reinigungsarbeit arbeitet der Fahrer im Hydrostat-Modus stufenlos, für die Überstellungsfahrten kann er dann in den effizienteren mechanischen Modus wechseln.  n

«PrimAlpin» und andere Aufbauten

50 Jahre Agromont

Der Aufbau-Ladewagen «PrimAlpin» war in der vergangenen Saison erst in einer begrenzten Vorserie verfügbar und wurde an ausgewählte Endkunden in der Schweiz, in Österreich und Italien verkauft. Reform berichtet von vielen positiven Feedbacks der Kunden, sodass diese Maschine mit Ladevolumen von 24 m3 (DIN 13,9 m3) nun in die Serienfertigung geht und so für den breiten Markt verfügbar wird. Um die Transporter noch vielseitiger einsetzen zu können, fragen Praktiker je länger je mehr nach individuellen Lösungen. Reform versucht, diesen Wünschen nachzukommen, indem man mit Spezialisten zusammenarbeitet. Ein Beispiel dafür ist das 5,0-t-Schub-Knick-Hakengerät, das der Schweizer Hersteller Zaugg speziell für die «Muli»-Baureihe entwickelt hat. Dieses Hakengerät ist in diversen Ausführungen je nach Radstand, mit oder ohne Zapfwellendurchtrieb, Anhän-

Mit einer eigenen Filiale fasste Reform 1967 zu einem günstigen Zeitpunkt Fuss in der Schweiz, begann sich doch zu dieser Zeit der hiesige Markt für Berglandtechnik zügig zu entwickeln. 1967 war übrigens auch das Geburtsjahr für den ersten Reform-Transporter «Muli 25». Der Sitz von Agromont AG war anfänglich in Hüswil LU, wo aber die Platzverhältnisse den Ansprüchen bald nicht mehr genügten. 1970 erfolgte der Kauf eines Grundstückes im Bösch in Hünenberg, zwei Jahre später konnten die neu gebauten und später in drei Etappen erweiterten Lokalitäten bereits eingeweiht werden. Heute beschäftigt Agromont insgesamt 35 Angestellte, davon zwei Landmaschinenmechaniker-Lehrlinge. Für Reform ist der Schweizer Markt der umsatzstärkste.

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n  Markt | Neuheiten

Restlose Gülle-Entleerung

Im Programm der Agrar Landtechnik AG ist neu ein 24-Kubik-Güllefass mit Lkw-Bereifung für Strassentransporte. Bilder: R. Hunger

Neues Transportfass für die Strasse Agrar Landtechnik wartet für die neue Saison mit einigen Neuheiten auf. So präsentiert die Schweizer Firma erstmals ein Gülle-Transportfass mit Strassenfahrwerk. Ruedi Hunger Als einziger Schweizer Ladewagenhersteller produzierte Agrar Landtechnik im vergangenen Verkaufsjahr in sechs Baureihen fast einhundert Ladewagen. Eine beachtliche Zahl, wenn man sich die gros­ se Konkurrenz der Mitbewerber am Markt vor Augen hält. Neben Ladewagen sind auch Aufbereiter, Ballengeräte, Güllefässer und Mistzetter aus eigener Produktion im Portfolio. Die Firma mit Produktionsstandort in Balterswil TG ist gewillt, seine Marktanteile auszubauen, und wartet deshalb mit einigen Neuheiten auf.

betrifft die ab Werk lieferbare hydraulisch angetriebene Achse für die «TL»Modelle. Schliesslich können künftig alle Agrar-Ladewagen mit einer «Isobus»Bedienung ausgerüstet werden.

Tiefgang-Mistzetter Miststreuer baut Agrar Landtechnik in fünf Baureihen, darunter einen echten «Tiefgänger» mit einer maximalen Chassishöhe von 50 cm. Neu ist die farbliche Kennzeichnung der Hydraulik-Kupplungen. Zudem gibt es ein neues Regelventil für den Kratzboden sowie eine LED-Beleuchtung.

Das Güllefass-Angebot von Agrar beinhaltet Druckfässer, Pumpfässer und Pumpdruckfässer. Das Pumpfass gibt es sowohl mit Stahl- als auch mit Kunststofftank. Zusätzlich baut der Schweizer Hersteller die bewährten Aufbaufässer für Transporter. Neu in diesem Bereich ist die Berg-Tal-Ausbringung zur restlosen Fassentleerung. Weitere Neuheiten bei den Güllefässern ist die Option «Isobus»-Bedienung, eine auf Wunsch lieferbare Reifendruckregelanlage ab Werk und für alle Güllefässer eine hydraulisch angetriebene Achse. Schleppschuhverteiler gibt es in Arbeitsbreiten von 7 bis 9 m. Als Alternative ist hier die Ausrüstung mit einem Schleppschuhverteiler vom holländischen Hersteller Bomech möglich.

24-m3-Strassenfass Erstmals präsentiert Agrar Landtechnik ein Gülle-Transportfass mit einem nutzbaren Inhalt von 24 000 l. Gefüllt wird das Fass mit einer Hochleistungspumpe von Doda. Bei 12 bar fördert die Pumpe 5000 l / min. Leistungsbedarf ab 200 PS. Das Tridem-Fahrwerk – ein reines Stras­ senfahrwerk mit Lkw-Bereifung – stammt von BPW. Es verfügt über einen hydraulischen Ausgleich und Druckluft-Bremsen mit einem automatisch lastabhängigen Bremskraftregler.

Fazit Wer am Markt erfolgreich sein will, muss regelmässig mit Neuheiten aufwarten. Die kürzlich von Agrar Landtechnik vorgestellten Neuheiten basieren oft auf Kundenwünschen. Eine individuelle Ausrüstung und das Berücksichtigen von Anregungen aus der Praxis sind die Stärken des innovativen Schweizer Landmaschinen-Players. n

Isobus für alle Ladewagen Sechs Baureihen, mit jeweils drei Tief- und drei Hochladern, prägen das Ladewagenprogramm von Agrar. Für die Saison 2018 gibt es ab Serie eine verschleissfeste «Hardox»-Kurvenbahn für die Schwingen-Steuerung bei den «TL-K»-Modellen. Alle «HL  /  TL-L5»-Ladewagen sind mit einer zusätzlichen Schneidwerk-Variante mit maximal 15 Messern lieferbar. Neues gibt es auch im Dosierwagen-Bereich. So ist der «HL-L5» mit drei Dosierwalzen und einem 75 cm breiten Förderband erhältlich. Als Option ist neu für alle Ladewagen eine Knickdeichselautomatik lieferbar. Die Neuheit im Bereich Fahrwerk 14

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Links: Die Dosierwalze «HL-L5» gibt es neu mit drei Walzen und einem 75 cm breiten Förderband. Rechts: Für die Agrar-Güllefässer gibt es als Option einen Schleppschuhverteiler von Bomech.


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n  Markt | Neuheiten

Neue Märkte im Visier Mit dem «Lintrac 110», dem zweiten Modell dieses allradgelenkten Traktors mit stufenlosem Getriebe von Lindner, will das Tiroler Familienunternehmen neue Märkte erobern. Dereinst soll dieses Fahrzeug (im Grünland) autonom unterwegs sein können. Roman Engeler hydraulik leistet 88 l / min bei 2200 U / min, bei 1400  U  /  min sind es immer noch 55 l / min. Bis zu fünf elektrische Steuergeräte sind möglich. Neu gibt es eine Rüttelfunktion am Joystick, wenn mit einem Front­lader gearbeitet wird. Das zulässige Höchstgewicht wird mit 8 t angegeben. Die Nutzlast liegt bei rund 3,5 t. Das Fronthubwerk stemmt 2500 kg, jenes im Heck 4900 kg. Die lastschaltbare Zapfwelle liefert die Drehzahlen 540, 750, 1000 und 1400. Neu basiert die optionale Vorderachsfederung auf dem Längsschwingen-System.

Stufenlos

Der «Lintrac 110» ist das zweite Modell von Lindner in der Baureihe seiner allradgelenkten Traktoren und geht ab Mitte 2018 in die Serienfertigung. Bilder: R. Engeler, J. Paar, zvg.

Lindner baut seine «Lintrac»-Serie aus und lanciert nach dem «Lintrac   90» (102  PS) mit dem «Lintrac   110» einen grösseren Bruder. Dieser kann ab Werk nicht nur mit einem GPS-Spurführungssystem ausgestattet werden, sondern auch mit einem sogenannten «TracLinkready»-Paket, das den Traktor dereinst autonom, das heisst ohne Fahrer, durch die zu bearbeitenden Felder führen soll.

Noch in der Stufe 3b Unter der Haube arbeitet ein 4-ZylinderMotor von Perkins (3,4 l Hubraum) mit einer Leistung von 113 PS bei einem maxi16

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malen Drehmoment von 450 Nm. Abgasseitig wird die Norm der Stufe 3b erfüllt, was dank der Homologation als Spezialtraktor (Spurbreite, Schwerpunkt) noch möglich ist («T2»). Als Kraftstoff ist deshalb nur Diesel nötig. Lindner begründet diese Art der Homologation mit der Tatsache der schlechten Verfügbarkeit von AdBlue in den Bergregionen. Zudem gewinnen die Ingenieure etwas Zeit, damit sie einen Weg finden, um die für die Stufe 5 notwendigen Komponenten rund um die SCR-Technik platzsparend im Fahrzeug unterbringen zu können. Die Axialpumpe von Bosch-Rexroth für die Arbeits-

Herzstück des neuen Traktors ist das stufenlose, leistungsverzweigte Getriebe «TMT  11» von ZF, das im Vergleich zum «Lintrac 90» mit einer grösseren Hinterachse ausgerüstet ist. Das Getriebe ist für den Leistungsbereich ab 110 PS ausgelegt und verfügt über die bekannten Features wie Stillstandsregelung und Beschleunigung aus dem Stand bis zur maximalen Geschwindigkeit ohne Unterbrechung des Leistungsflusses. Die Geschwindigkeit bei Vor- und Rückwärtsfahrt wird beim «TMT  11» durch eine Modus- (Arbeitsund Transportmodus) sowie eine Fahr­ bereichsumschaltung realisiert – alles auto­­matisiert. Damit soll ein stufenloses Fahren ohne Unter­ brechung des Leistungsflusses mit einem Minimum an Bauteilen und einem Maximum an Komfort und Funktionalität erreicht werden. 40 km / h werden bei einer Drehzahl von 1790 U / min erreicht.

Lenkung Das stärkere Getriebe verlangt nach einer stärkeren Hinterachse, die bekanntlich bei den «Lintrac»-Modellen optional mitgelenkt werden kann. Die Lenkzylinder sind beim «Lintrac  110» nun vor der Achse platziert, sodass genügend Freiraum für das Heckhubwerk geschaffen wurde. Die Hinterräder, standardmässig mit 34  Zoll, maximal aber bis 38  Zoll bereift, können um 20 ° einlenken und so den


Neuheiten | Markt   n

Autonomes Fahren im Grünland «In der Landwirtschaft werden autonome Fahrfunktionen immer wichtiger», heisst es bei Lindner. Deshalb habe man gemeinsam mit ZF den «TracLink»-Pilot entwickelt, um dereinst hochautomatisierte Fahrfunktionen im Grünland bieten zu können. Der «Lintrac 110» ist so konzipiert, dass er für das auto­nome Fahren nachgerüstet werden kann, sobald dies erlaubt wird. ZF hat bereits – als Prototyp – einen «Lintrac 90» mit einer Reihe intelligenter ­Systeme ausgestattet. Durch die Ausrüstung dieses Fahrzeugs mit verschiedenen Kameras, Lidar- und Radarsensoren, deren Signale von einer lernfähigen Plattform verarbeitet werden, verfügt der Traktor über eine 360 °-Rundumsicht mit Personenerkennung. Ein zusätzliches GPS in Verbindung mit der Lenkung und Hydraulik sowie dem stufenlosen Getriebe macht einen automatisierten Ablauf von einzelnen Arbeitsschritten mit dem Traktor möglich. Die Schritte lassen sich auch per App von einem Tablet aus ­aktivieren. Ein sicherer Stillstand bei­ spiels­weise wird durch die Ansteuerung der ­elektromechanischen Parkbremse erreicht. Ein weiteres Beispiel ist die Prozessoptimierung: Ein sensorbasiertes Assistenzsystem

erfasst Schnittkanten, Feldgrenzen sowie Mähschwaden und hält den Traktor auto­ matisch auf Spur, was den Arbeitsvorgang ­effizienter gestaltet und den Fahrer entlastet. Sicherer wird die Fahrt durch die erwähnte Rundumsicht, die nicht nur den Traktor im Blick hat, sondern auch dem Fahrer auf dem Tablet in der Kabine angezeigt wird. Mit der «Copy-Paste»-Funktion kann der Traktor zudem eine einmal abgefahrene Route speichern. Nach einer ersten Tour ist er dann in der Lage, die Fläche automatisch und ohne Fahrer zu bearbeiten und achtet dabei aber dank Personen- und Objekterkennung permanent auf die Sicherheit in seiner Umgebung. Eine weitere Anwendung ist die «Followme»-Funktion. Damit kann ein Traktor selbstständig einem vorausfahrenden Schlepper folgen. Werden beide Fahrzeuge mit unterschied­lichen Geräten ausgestattet, lassen sich ­dadurch beispielsweise zwei Arbeitsschritte ­in einer Route zusammen­ fassen. Für die erwähnten Beispiele steht die Technik heute (fast) bereit. Diese wird laufend ver­bessert, kann aber erst dann in der Praxis eingesetzt werden, wenn die Gesetzgebung es zulässt.

Wendekreis auf unter 8 m reduzieren. Neben der Allrad- (stellt bei 22 km / h auto­ matisch ab) und der HundegangLenkung gibt es auch die Möglichkeit, den Einschlag der hinteren Räder manuell fest­ zulegen – praktisch, beispielsweise beim Mähen in der Schichtenlinienfahrt.

Neu basiert die optionale Vorderachsfederung auf dem Längsschwingen-System.

Steckbrief Lindner «Lintrac 110»

Helikopter-Optik Die Kabine, sie wird bei Fritzmeier gebaut, wirkt grosszügiger, bietet eine bessere Sicht und mehr Kopffreiheit. Vorne ist die Dachsprosse verschwunden und zusammen mit dem wesentlich grösseren Dachfenster spricht man bei Lindner deshalb bereits von einer Helikopter-Optik. Innovativ ist die Beleuchtung mit LEDRück- und -Blitzleuchten, Tagfahrlichtern und LED-Arbeitsscheinwerfern. Dank Rücklichtbogen ist der Traktor auch in der Nacht nicht zu übersehen. In die Dachschale integriert sind viele Elemente (Kamera- und Sensortechnik) für das «TracLink»-System (siehe Kasten) – angezeigt via App auf dem Tablet am Kabinenpfosten vorne rechts. Die sonstige Bedienung mit «IBC»-Monitor und «LDrive»-Drehregler wurden vom «Lintrac 90» übernommen.

Die Kabine wirkt grosszügiger, bietet eine bessere Sicht und mehr Kopffreiheit.

Die Lenkzylinder für die hinteren Räder sind nun vor der Achse platziert, was mehr Freiraum für das Heckhubwerk gibt.

Fazit Mit dem neuen «Lintrac» will Lindner neue Exportgebiete bearbeiten. Im Fokus liegen unter anderem Skandinavien, England und Irland. Im Juni 2018 wird­ die Produktion mit einer Vorserie gestartet, die Serienfertigung beginnt dann ab Sommer 2018. Bekannt ist bereits der wiederum sportliche Preis. In der Schweiz wird der Traktor gemäss Preisliste ab CHF  114  655.– (inkl. MwSt.) zu haben sein. Die Hinterachslenkung kostet zusätzliche CHF 7688.–.  n

Motor: Perkins, wassergekühlt, 4 Zylinder, 3,4 l, 113 PS, 450 Nm (Iso 14396) Getriebe: «TMT 11» von ZF, stufenlos, ­leistungsverzweigt, Zapfwellen- und ­Fussgas-Modus, 2 mechanische Bereiche vorwärts, 1 mechanischer Bereich rückwärts Zapfwelle: 540, 750, 1000, 1400, lastschaltbar Hydraulik: 88 l / min, 200 bar, bis 5 Steuer­ geräte, EHR mit AHC Hubkraft Heck: 4900 kg, Front: 2500 kg. Masse: Leergewicht: 4370 kg, zulässiges Gesamtgewicht: 8000 kg, Achslasten (v/h): 5000 kg / 3000 kg Länge: 3539 mm Breite: 216 mm Höhe: 2640 mm, Radstand: 2325 mm Preis: ab CHF 114 655.– (inkl. MwSt.) (Herstellerangaben)

Video zum «Lintrac 110» Weitere Filme zu landtechnisch interes­­­s anten Themen auf unserem YouTube-Kanal «Schweizer Landtechnik»

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n  Markt | Innovation

Fahrzeug wird ein Spiel in einem Bereich von 20 mm, sowohl horizontal als auch vertikal, toleriert. «Das erleichtert das An- und Abkuppeln zusätzlich», sagt der 30-Jährige. Zudem sei das Gerät selbstsichernd und könne sich inklusive der Geräteverriegelung nicht selbstständig öffnen. Ein entscheidender Vorteil des «Highspeed Oil Coupler» ist laut Ackle aber, dass Kipplast und Hubkraft des Trägerfahrzeugs nicht eingeschränkt werden. Dies, weil im Vergleich zu anderen Kupplern die Geräte für den Umbau nicht weiter vom Fahrzeug entfernt werden. Mit dem «Highspeed Oil Coupler» lassen sich Anbaugeräte schnell an- und abbauen. Vor allem dann auch, wenn die Hydraulikleitungen unter Druck stehen. Bilder: H. Röthlisberger

Kuppeln auch unter Volllast Das Schnellwechselsystem «Highspeed Oil Coupler» erlaubt das Kuppeln von Anbaugeräten auch mit unter Druck stehenden Hydraulikleitungen. Entwickler des Systems ist ein Landwirt aus Österreich. Heinz Röthlisberger Das mit den Schnellwechselsystemen ist so eine Sache. Eigentlich sollte das Kuppeln der Anbaugeräte, ohne vom Fahrzeug abzusteigen, möglich sein. Das ist aber nicht immer der Fall. Vor allem dann, wenn die Hydraulikleitungen unter Druck stehen. Das kann dann vorkommen, wenn die Anbaugeräte an der Sonne stehen und sich das Öl in den Schläuchen erwärmt. Der österreichische Landwirt Thomas Mösl aus Seekirchen hat vor vier Jahren mit dem «Highspeed Oil Coupler» einen Schnellwechsler für Hoflader und Traktor-Frontlader gebaut, mit dem Anbaugeräte dank einem ausgeklügelten Mechanismus gekuppelt werden können, selbst dann, wenn die Hydraulikleitungen unter Druck stehen. Mösl hat sein System patentieren lassen und davon mittlerweile über 50 Einheiten produziert. Ein Schnellkuppler von Mösl ist seit diesem Frühjahr erstmals auch in der Schweiz im Einsatz. Christoph Ackle, der auf dem Willihof bei seinen Eltern in Herznach AG eine Landmaschinenwerkstatt betreibt, hat den Kuppler an den Giant-Hoflader des Bauernhofes montiert und auch drei Anbaugeräte ausgerüstet.

riegelungssystem am Lader und andererseits aus einer Kuppelstation am Anbaugerät. Wird nun mit dem Hoflader eine Palettengabel oder sonst ein Gerät aufgenommen, werden die beiden Stationen miteinander verbunden. Durch Schliessen der hydraulischen Verriegelung schliesst sich auch der Ölkreislauf. «Insgesamt können mit dem System vier Hydraulikleitungen und ein siebenpoliger Elektrostecker mitgekoppelt werden», sagt Christoph Ackle. Zwischen Gerät und

Spiel von 20 mm erlaubt

Das Schnellwechselsystem besteht aus einer Kuppelstation am Anbaugerät (hier im Bild) und einem Verriegelungssystem beim Lader.

Der «Highspeed Oil Coupler» besteht aus zwei Teilen. Einerseits aus einem Ver18

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Auch für andere Geräte Der Hoflader der Familie Ackle kommt nicht nur auf dem Willihof zum Einsatz. Fünf weitere Bauern aus der näheren Umgebung nutzen die Maschine ebenfalls. Und das sei ein weiterer Vorteil des Systems, denn es ist vollständig kompatibel zu anderen, betriebsfremden Geräten. Auch ist es einfach zu handhaben, sodass jederzeit andere Personen mit dem Kuppler arbeiten können. «Der Schnellkuppler kann an jeden Front- und Hoflader angebaut werden», sagt Ackle. Für den hof­ eigenen Giant-Lader musste er den Rahmen etwas verstärken. Das sei allerdings keine grosse Sache gewesen.

Fazit Der «Highspeed Oil Coupler» überzeugt durch seine einfache Bauweise, die Schnelligkeit beim Kuppeln und den Komfortgewinn. Im Rahmen liegen auch die Preise. Das Grundgerät kostet CHF  1980.–, die Kuppelstation pro ­Anbaugerät ist für CHF 350.– zu haben. (Preise inkl. MwSt., ohne Montage).  n

Der Verriegelungsvorgang: Die Kuppelstation des Anbaugerätes wird mit dem Verriegelungssystem am Lader «verbunden».


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n  Markt | Forstwirtschaft

Eine App erkennt mittels Foto die Holzart und auch das Volumen des Holzlagers. Bilder: Ch. Mühlhausen

Futuristisches für den Forst Ob vollautomatische Holzvermessung, Waldbrandbekämpfung oder «digitaler Zwilling»: Die KWF-Tagung «IT-Lösungen in der Forstwirtschaft» zeigte praxiserprobte, aber auch futuristische Möglichkeiten für die Holzwirtschaft auf. Christian Mühlhausen* In den letzten Jahren hat in den Wäldern eine enorme Bandbreite an Technologieunterstützung Einzug gehalten – oder wird erst in einigen Jahren den Weg in die Wälder finden. Wie solche Lösungen aussehen könnten, zeigten die vierten Thementage des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF) von Ende September im brandenburgischen Paaren im Glien. Die Landesforsten Schleswig-Holstein nutzen als erstes Bundesland flächendeckend ein fotooptisches System zum Aufmass und Verkauf von Rohholz: Über mobile Erfassungsgeräte wie iPads wird ein Foto eines Holzpolters oder Einzelstamms angefertigt. Die Fotosoftware-App des südniedersächsischen Herstellers Fovea berechnet offline aus diesem Foto sowie den Angaben zu Holzart und Länge schliesslich das Volumen des Holzes. Aus diesen Daten werden automatisch die ­sogenannten Holzlisten – also eine Liste * Der Autor ist Forstingenieur aus Göttingen / D und Inhaber der Bildagentur landpixel.de.

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aller Stämme mit Länge, Durchmesser und Volumen – sowie bei Bedarf auch Verkaufslisten und Holzabfuhrkarten erstellt. Wird auf einer anderen Basis abgerechnet, dient das über die App ermittelte Volumen als Kontrollmass. Neben dem Erfassen der Daten per mobilem Endgerät werden auch andere Varianten erprobt. Eine ist die Erfassung der Holzpolter im Vorbeifahren mit dem Auto. Eine auf der Dachreling angebaute Kamera fotografiert dabei das Holter von der Stirnseite aus und eine Software ermittelt das Volumen.

«Fire Watch» Eindrucksvoll war das vorgestellte Kamerasystem zur nahezu vollautomatischen Überwachung von Waldbränden. Beobachteten beispielsweise noch bis 2001 in Brandenburg Waldarbeiter in einem physisch wie psychisch anstrengenden Job von landesweit 133 Kontrolltürmen zu Trockenzeiten die Wälder, erledigen diesen Job heute an Türmen angebrachte «Fire

Watch»-Kamerasensoren. Computer in der Waldbrandzentrale ermitteln über Vergleiche der gemachten Bilder vollautomatisch, ob eine kritische Situation vorliegt. Mitarbeiter lösen dann sofort Alarm aus, wenn ein Brand erkannt wird.

Sichern des Verkehrs Waldbesitzer sind vor allem an Strassen und Wegen, aber auch an Wanderpfaden zu einer erhöhten Verkehrssicherungspflicht aufgerufen: Stürzt beispielsweise ein morscher Baum auf eine Strasse und war der Schaden erkennbar, so haftet der Waldbesitzer zumeist mit. Notwendig ist daher eine Kontrolle, bei der die Bäume begutachtet werden. Da vor allem digitale Texte nachträglich manipuliert werden können, sind jedoch andere Lösungen gefragt. Die Gemeinde Schönwald-Glien, Gastgeberort der KWF-Thementage, hat hausintern ein Programm entwickelt, mit dem der Zustand der Bäume manipula­ tionssicher festgehalten werden kann. Das Programm liefert dazu gleich die passen-


Forstwirtschaft | Markt   n

den Flurstücke sowie einen Kriterien­ katalog, was mit eventuell geschädigten Bäumen geschehen soll.

Pfiffiger Farbspray Je unübersichtlicher die immer häufiger naturverjüngten Waldbestände, desto schwieriger ist nicht nur das Auszeichnen des ausscheidenden Bestandes, sondern auch das Auffinden der zu fällenden Bäume durch Harvester oder Forstwirt. Das junge Unternehmen Logbuch, eine Ausgründung des Motorgeräteherstellers Stihl, hat eine pfiffige Lösung dafür entwickelt. Am Sprühkopf der Farbdose ist ein Modul befestigt, das dem mitgeführten Mobiltelefon ein Signal gibt. Der Standort wird auf fünf Meter genau aufgezeichnet, ergänzende Informationen wie Durchmesser, Sicherheitshinweise oder Holzart kann der Förster oder Waldbesitzer per Mikrofon als Sprachdatei zu diesem Datensatz hinzufügen. Daraus ergeben sich später digitale Fäll-Listen, aus denen die Anzahl der Bäume, Standorte und Mengen re­ sultieren. Nach einem ersten Testlauf mit 70 Förstern läuft das System derzeit in ­30 Testbetrieben, um es noch praxistauglicher zu machen. Das System dürfte sich aber nur für grössere Betriebe oder überbetrieblichen Einsatz rechnen.

Den Waldweg scannen Die Erfassung des Zustandes eines Weges ist recht subjektiv: Ist ein Weg gut oder schlecht, wie viele Schlaglöcher sind vorhanden und lässt sich der Weg auch bei schlechter Witterung fahren? Einen objektiveren Blick auf die Dinge ermöglicht die vollautomatische Erfassung des Waldwegezustands. Dazu erfasst der Prototyp eines Wege-Scanners die Oberflächenbeschaffenheit und Längsrauhigkeit (Spur­

Das Modul am Farbspray erfasst via Mobiltelefon den genauen Standort des angezeichneten Baumes.

rillen) eines Weges und verzeichnet Abweichungen. Mithilfe dieser Daten können anschliessend Waldwegekarten oder auch Sanierungspläne erstellt werden.

«Digitaler Zwilling» bedeutet: Gesammelte Daten (z. B. von der Forstmaschine) werden ins Internet gebracht und dort verknüpft, wo sie von weiteren Akteuren (z. B. vom Sägewerk) genutzt werden können.

«Digitaler Zwilling» Glaubt man Jürgen Rossmann vom Institut für Mensch-Maschine-Interaktion der RWTH Aachen, wird uns künftig der Begriff des «digitalen Zwillings» sehr beschäftigen. Gemeint ist damit ein Abbild von realen Dingen im Internet, das sich durch identische Daten, Funktion und Kommunikation des realen Originals auszeichnet. Sie verschmelzen im sogenannten «Cyber Physical System» und verbinden so die reale und virtuelle Realität. Weil nicht nur der Wald, sondern beispielsweise auch der Harvester oder Forstwirt, der Holzlogistiker und das Sägewerk einen «digitalen Zwilling» hat, lassen sich Prozesse nicht nur simulieren und die Auswirkungen abschätzen, sondern reale komplexe Prozesse auch besser steuern. «Mit der Einführung digitaler Zwillinge können alle Akteure im Wald als cyber-physische Komponenten von Ent-

Der an einem Auto angebrachte Scanner erfasst den Zustand des Waldweges. Damit können Wegkartierungen und Sanierungspläne erstellt werden.

wicklungen zu Wald und Holz 4.0 profitieren», so Rossmann. Die Zukunft hat dabei längst begonnen: Schon heute fliessen Geodaten zur Infrastruktur, Messergebnisse der Lasertechnologie sowie satelliten- und terrestrische Navigation im nordrhein-westfälischen Projekt «Virtueller Wald» zusammen. Der virtuelle Wald bildet so die Grundlage des «digitalen Zwillings» eines Waldstückes. n

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Teil dieser Eigenprodukte sind zu 100 % «Swiss Made». Sogar viele Komponenten wie die Zahnräder für Rührwerksgetriebe werden im eigenen Produktionsbetrieb gefertigt. Auch der Fankhauser Schleppschlauchverteiler inklusive Verteilkopf ist eine eigens entwickelte Maschine.

Auch Krananlagen

Die Fankhauser Maschinenfabrik AG ist vom alten Standort Malters nach Schachen umgezogen. Das Unternehmen blickt auf eine 90-jährige Geschichte zurück und will mit einem Ausbau des Produktprogramms weiterwachsen.

Ein weiterer Meilenstein in der Firmengeschichte folgte 1992 durch die Entwicklung des ersten hydraulischen Hängedrehkrans. Das Ziel dieser Entwicklung war es, für die damals typischen Scheunenbreiten von 16 m einen preiswerten Heukran anzubieten. Die «Fama Hydro Power»-Krananlagen gehört heute zu den stärksten und schnellsten Heukranen und wird mit wenigen Ausnahmen wie beispielsweise den Teleskopauslegern, ebenfalls in Schachen entwickelt und produziert.

Ruedi Burkhalter

Weiteres Wachstum geplant

Hans Fankhauser präsentiert im neuen Ausstellungsraum die Eigenprodukte Schleppschlauchverteiler und Heukran. Bilder: R. Burkhalter

Drei Gründe zum Feiern

«Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie dies alles an unserem alten Standort Platz hatte», sagt Hans Fankhauser. Der Inhaber und Geschäftsführer der Fankhauser Maschinenfabrik AG ist sichtlich erleichtert, dass der stetig wachsende Betrieb im Frühjahr 2016 vom alten, aus allen Nähten platzenden Standort in Malters LU in ein von Grund auf neu gebautes Firmengelände im benachbarten Schachen umziehen konnte. Auf dem 5700 Quadratmeter grossen Gelände wurden nebst den neuen Büros mit Ausstellungsraum grosse, helle Produktionshallen für die zahlreichen Eigenprodukte sowie eine zweistöckige Halle mit Ersatzteillager erstellt. Schon dieser wohl bedeutendste Schritt in der bisherigen Firmengeschichte ist für Hans Fankhauser ein Grund zum Feiern. Zusätzlich feiert die Firma im Jahr 2017 ein «doppeltes» Jubiläum: Einerseits blickt das Unternehmen auf eine 90-jährige Geschichte zurück, anderseits ist es genau 20 Jahre her, dass Hans Fankhauser den Betrieb, der heute in dritter Generation von der Familie geführt wird, von seinem Vater Walter übernommen hat.

Viele Eigenprodukte Bei der Firmengründung im Jahr 1927 begann der Grossvater des heutigen Firmeninhabers in einer ehemaligen Schlachterei in Malters mit der Produktion von Heiz- und Kochherden, Transmissionen, Jauchepumpen, Brennholzfräsen 22

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Der neu entwickelte Elektro-Fahrkopf für Futtermischwagen von Sgariboldi soll ab 2018 verfügbar sein.

und Obstpressen. Um 1930 wurde dann mit der Produktion der ersten Güllerührwerke begonnen. Seither ist sowohl der Betrieb als auch die Produktpalette stetig gewachsen. Als Schwerpunkt in der Entwicklung von Eigenprodukten kristallisierte sich zunehmend die Gülle- und Heukrantechnik heraus. Neben verschiedenen Pumpen wurde eine breite Palette an Verschlauchungs- und Rührwerkstechnik aufgebaut. Heute bietet Fankhauser eine der breitesten Paletten an Gülletechnik an. Bei den Rührwerken ist mit Propeller-, Schwimmflügel-, Radialschaufel- und Grossflügelrührwerken für Biogasanlagen sowie Turboprop-Zirkulations­mixern, Tauschschneidepumpen und Tauchmotor­ rührwerken für jeden Geschmack etwas im Programm. Ein grosser

Die Produktpalette soll auch in den nächsten Jahren weiterwachsen. Ein nächster Schritt wird bereits 2018 erfolgen: In einer Zusammenarbeit mit der Firma Service Meyer wurde in diesem Jahr ein Elektrofahrkopf für Futtermischwagen von Sgariboldi entwickelt. Zurzeit befinden sich zwei Prototypen mit unterschiedlichen Grössen im Testeinsatz. Als Besonderheit ist dabei das grössere Modell mit 22  m3 Fassungsvermögen zu nennen, das als einziges auf dem Markt in dieser Grösse mit nur einer 63-A-Absicherung auskommt. Ab 2018 wird die gesamte Produktpalette von Sgariboldi über das Vertriebsnetz von Fankhauser erhältlich sein. «Der Vertrieb der Futtermischwagen ist der nächste logische Schritt in der Firmenentwicklung zur Ergänzung der Heukran-Anlagen», sagt Hans Fankhauser.  n

Tag der offenen Türe Das doppelte Jubiläum begeht die Fankhauser Maschinenfabrik AG am Wochenende des 25. / 26. November mit einem Tag der offenen Tür. Jeweils von 10 bis 16 Uhr können sowohl das neue Firmenareal als auch der Produktionsbetrieb besichtigt werden. Daneben wird selbstverständlich das gesamte Produktprogramm zu besichtigen sein.


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«Rigitrac» wird stärker Umweltbewusster, wendiger Allrounder im oberen Leistungssegment: Sepp Knüsel erweitert mit dem «Rigitrac SKH 150» seine Traktorbaureihe nach oben. Roman Engeler

Vorerst gibt es vom «Rigitrac SKH 150» einen Prototyp, ab nächstem Jahr folgen dann die ersten Serienmodelle. Bilder: R. Engeler, zvg

Schwimmstellung), vorne sind es ebenfalls drei (wovon zwei mit Schwimmstellung) – alles proportional gesteuert über den Joystick. Die Hubkräfte betragen durchgehend 5500 kg hinten und 3500 kg vorne. Zapfwellenseitig gibt es die Geschwindigkeiten 540 / 1000 (hinten) und 1000 (vorne).

Schwere Achsen

Bei seinem neusten Werk, dem «Rigitrac SKH 150», greift Sepp Knüsel auf einen wassergekühlten 4,5-l-Motor von FPT mit 4 Zylindern zurück, der 160 PS leistet (Drehmoment: 710 Nm bei 1500 U / min) und die Abgasnorm der Stufe 4 mit Dieseloxidations- und SCR-Katalysator, aber ohne Abgasrückführung erfüllt. Der Motor läuft mit einem variablen Turbolader, dem die bei diesem Motorentyp bekannte Stauklappe nachgeschaltet ist. Sie sorgt dafür, dass die Abgase schneller auf Temperatur kommen, und sie kann zudem als verschleissfreie Motorbremse genutzt werden.

Die Stauklappe, typisch bei den Motoren von Fiat-Power-Train (FPT), wirkt auch als Motorbremse.

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Knüsel verwendet beim «Rigitrac SKH 150» einen reinen Hydrostaten von Sauer-Bibus, der sich bis zu 45° schwenken lässt und zwei Fahrbereiche (0 – 25 km / h und 0 – 40 km / h) umfasst. Die maximale Geschwindigkeit soll bereits bei einer Drehzahl von unter 1400 U / min erreicht werden. Das Getriebe ermöglicht verschiedene Fahrstrategien. Im Arbeitsmodus können beispielsweise Fahrgeschwindigkeit und Motordrehzahl variabel festgelegt werden. Die Hydraulik bietet im Heck drei doppelt wirkende Steuerventile (wovon eines mit

Die Planetenachsen bezieht Knüsel von Carraro, die vorne und hinten mit je 9000 kg belastbar sind. Das Gesamtgewicht wird mit 10 t angegeben, das Leergewicht mit 30-Zoll-Bereifung (maximal wären 34 Zoll möglich) und mit gefülltem Diesel- und Öltank liegt bei 5900 kg. Verbaut ist weiter eine Zweikreis-ServoBremsanlage mit im Ölbad laufenden Scheibenbremsen. Für beiden Achsen gibt es zudem eine Federspeicherbremse. Anhängerseitig ist eine Druckluftbremsanlage vorhanden, auf Wunsch wird für den Betrieb hydraulisch gebremster Anhängefahrzeuge zusätzlich auch eine hydraulische Variante mit Lastenregler geliefert. Etwas untypisch ist die Stromversorgung mit 24 V. Damit soll einerseits das Starten des Motors bei tiefen Temperaturen vereinfacht werden, anderseits existiert so stets eine gewisse Reserve für den Betrieb der Fahrzeugelektronik und der gesamten LED-Beleuchtung. Eine Vorderachs- (op­

Der Lüfter, bedarfsgerecht angetrieben durch einen Hydraulikmotor, saugt kalte Luft an und drückt sie durch die Wärmetauscher.

Wenig Kunststoff, viel Metall: Die robuste Kabine und die Bedienelemente sind ganz auf Funktionalität ausgerichtet.

Hydrostatischer Antrieb


Neuheiten | Markt   n

tional) und eine Kabinenfederung sorgen zusammen mit der Klimaautomatik für entsprechenden Fahrkomfort.

Mitteldrehgelenk Wie die anderen «Rigitrac»-Modelle, so verfügt auch der «SKH 150» über ein Mitteldrehgelenk. Hinter- und Vorderachse können sich um bis zu 22° verdrehen, was zusammen mit dem tiefen Schwerpunkt und den vier gleich grossen Rädern für eine gute Standsicherheit sorgt. Einzelne Hindernisse von bis zu 60 cm Höhe können problemlos überfahren werden. Ist ein Frontlader angebaut, funktioniert dieser dann sogar achsgeführt. Für solche Einsätze wurde übrigens die Frontscheibe etwas nach oben gezogen, auf ein Dachfenster im Kabinenfach wurde hingegen verzichtet. Auch das neue Spitzenmodell bietet die bekannten Lenkungsarten: Vorderrad-, Allrad- und Hundeganglenkung sind möglich. Im Arbeitsmodus kann zudem über den Joystick die hintere Achse unabhängig von der vorderen gelenkt werden. Weiter gibt es die von Knüsel paten-

tierte verzögerte Lenkung, bei der erst bei einem vorderen Einschlag von 10° die hinteren Räder einlenken – praktisch beispielsweise in der Schichtenlinienfahrt am Hang. Den inneren Wendekreis (bei voller Allradlenkung) gibt Knüsel mit 3,50 m an. Bei Normbereifung beträgt die Aussenbreite des Traktors 2,42 m, selbst mit Doppelbereifung soll die Breite immer noch unter 3 m liegen.

Fazit Sepp Knüsel ist auch beim neusten «Rigitrac»-Modell seinem Konzept treu geblieben. Die Grundkonstruktion mit Mitteldrehgelenk und vier gleich grossen Rädern wurde von den kleineren Modellen übernommen. Die Bauweise ist robust, auf filigranen, verschleissanfälligen Schnickschnack wird verzichtet und das Design orientiert sich an der im praktischen Einsatz geforderten Funktionalität. Vorerst gibt es nur den Prototypen, dem im nächsten Jahr dann drei bis fünf Modelle folgen sollen – ebenso der Preis. Später soll die Produktion auf jährlich bis zu zehn Traktoren hochgefahren

Bei Allradlenkung lassen sich alle vier Räder bis 40° einschlagen.

werden. Im Fokus stehen Lohnunternehmer, die in Hanglagen Ballen pressen sowie generell jene Kunden, die bereits einen «SKH 120» besitzen und diesen demnächst mit einem etwas grösseren Modell ersetzen wollen.  n

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n  Traktoren

Getriebe sind mehr als ein Verbindungsteil Die Anforderungen an Getriebe haben sich in den letzten Jahrzehnten stark erhöht. Neben massiv gesteigertem Bedien- und Fahrkomfort steht die hohe Energieeffizienz im Vordergrund. Ruedi Hunger

Für Strassentransporte wurde die Endgeschwindigkeit (auch) dank feinstufiger Gangabstufung erhöht. Bild: ZF

Früher und heute Ursprüngliche Anforderungen an Traktorgetriebe

Neue Anforderungen an Traktorgetriebe

•  Anpassung der Geschwindigkeit an die zu verrichtende Arbeit •  Drehmomenterhöhung an der Achse •  Änderung der Fahrrichtung ermöglichen •  Bereitstellung einer Arbeitsleistung für die Zapfwelle •  Zuschaltmöglichkeit für eine angetriebene Frontachse (Allradachse) •  Tragende Funktion zwischen Motor und Hinterachse

•  Feinstufige Gangabstufung und Erhöhung der Endgeschwindigkeit •  Gangwechsel ohne Kupplungsbetätigung und ohne Zugkraftunterbrechung •  Wechsel der Fahrrichtung mittels Wendeschaltung •  Auswahl mehreren Zapfwellen-Drehzahlen •  Stufenlose Änderung der Fahrgeschwindigkeit bei konstanter Motordrehzahl •  Betrieb des Dieselmotors im Verbrauchs­ optimum bei Arbeiten im Teillastbetrieb

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In Verbindung mit mehr Motorleistung, dem Einzug elektronischer Steuergeräte und leistungsfähigeren Anbau- und Anhängegeräten wie Bestellkombinationen, Grossballenpressen oder Grossraumladewagen haben sich neue Anforderungen an Traktorgetriebe gestellt. Deshalb werden in modernen Traktoren Stufenge­ triebe mit Lastschaltstufen und bis zu 40 Gängen oder stufenlose Getriebe mit leistungsverzweigtem Kraftverlauf angeboten. Noch wird aber bei Weitem nicht immer stufenlos gefahren. Die täglich in der Landwirtschaft eingesetzten Trak­ toren weisen die ganze Bandbreite von Getriebeausrüstung auf – vom handgeschalteten bis zum stufenlosen Getriebe.

Gestufte Getriebe Bei gestuften Getrieben wird ein bestimmter Gangwechsel von Hand, hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch ausgeführt. Beim handgeschalteten Wechselgetriebe werden Drehmoment


Traktoren    n

und Drehzahl mittels Stirnräder übertragen. Ein Gangwechsel wird mit Schaltmuffen oder Schieberädern ermöglicht. Um bei einem Stufengetriebe einen Gangwechsel vorzunehmen, muss die Kupplung betätigt werden. Die verschiedenen Fahrbereiche werden in Acker-, Zwischen- und Strassengruppe eingeteilt. Beim Wechsel kann es zu Über­ lappungen kommen. Für die Umschaltung von Strassen- auf Ackergruppe wird häufig eine Klauenschaltung zur Kraftübertragung eingesetzt. Diese ist während der Fahrt kaum schaltbar, der Traktor sollte für den Schaltvorgang im Stillstand stehen. Innerhalb der Hauptgruppe erfolgt der Gangwechsel, wenn der Traktor mit einer bestimmten Geschwindigkeit fährt. Aus diesem Grund ist dieser Getriebeteil als Synchrongetriebe konstruiert. Bei Kupplungsbetätigung kann der Traktor während eines Schaltvorgangs bei schweren Zugarbeiten zum Stillstand kommen.

des Kraftflusses zwischen Lamellenkupplung und Lamellenbremsen wird elek­ trohydraulisch gesteuert. Sind die Schaltvorgänge in der Hauptgruppe elektrohydraulisch gesteuert, spricht man von einem Volllastschaltgetriebe. Die nachteiligen Stufensprünge bleiben bei allen Stufengetrieben erhalten.

Zwei Beispiele Getriebehersteller ZF hat die «T 7200»Getriebe mit 4-fach Schaltung und Voll­ reversierung in zwei Versionen weiterentwickelt. Einerseits das «TPT 16», andererseits das «TPT 20», beide sind mit sechs unter Last schaltbaren Stufen und engerer Stufung lieferbar. Während die

Vorgängerversion eine Stufung von 1,20 aufwies, ist es in der neuen Getriebeversion «noch» 1,18. Diese Weiterentwicklung gelang, ohne dabei die Anzahl Lamellenkupplungen zu erhöhen. Der Preis dafür sind drei, statt der bisher vier unter Last schaltbaren Rückwärtsgänge. Weil mehr lastschaltbare Stufen vorhanden sind, weist das Getriebe statt sechs nur noch vier oder fünf Fahrbereiche auf. ZF bietet letztere Getriebe für Höchstgeschwindigkeiten von 40, 50 oder 60 km / h an. Zusätzlich kann zwischen (verminderten) Motornenndrehzahlen von 1450, 1700 und 2000 U / min gewählt werden. Erstkunde für das «TPT 20» war 2016 Deutz-Fahr für die Baureihe «6».

Planetengetriebe Drehmoment und Drehzahl werden in einem Planetengetriebe über Stirnräder übertragen, die sich innerhalb des Hohlrades abwälzen können. Ein einfaches Planetengetriebe besteht aus einem Hohl- und einem Sonnenrad sowie einer Anzahl Planetenräder. Das heisst, die Planetenräder sind mit einem Planetenträger verbunden und verbinden gleichzeitig das Sonnen- mit dem Hohlrad. Drehmoment kann erst übertragen werden, wenn mindestens ein Bauteil abgebremst wird. Zu den Eigenschaften zählen grosse Übersetzungsmöglichkeiten, verhältnismässig kleine Baugrösse und geräuscharmer Betrieb. Zudem sind Planetengetriebe ohne Kraftunterbrechung schaltbar und die Kräfte werden innerhalb des Getriebes aufgenommen. Es gibt verschiedene Bauarten. Planetengetriebe sind heute Teil aller modernen Traktor­ getriebe.

Lastschaltgetriebe Lastschaltgetriebe oder Lastschaltstufen ergänzen mechanische Schaltgetriebe mit unter Last schaltbaren Gängen. Das heisst, sie ermöglichen ein Schalten ohne Kraftunterbruch. Erst wenn ein Stufen­ getriebe mit Lamellenkupplungen und Lamellenbremsen ausgestattet wird, kann der Schaltvorgang zwischen zwei Übersetzungen ohne Kupplungsbetätigung und Unterbrechung der Zugkraft realisiert werden. Der eigentliche Wechsel

Futterbaubetriebe wünschen sich heute feinfühlige Getriebe zur Änderung der Fahrgeschwindigkeit bei konstanter Motordrehzahl. Bild: Lindner

Systematik der Getriebe in Fahrzeugen

Getriebe in Fahrzeugen Gestufte Getriebe

Stufenlose Getriebe

Einstufige Getriebe

Handgeschaltetes Wechselgetriebe

Hydrostaten

Zwischengetriebe

Planetengetriebe

Leistungsverzweigte Getriebe

Achsgetriebe

Lastschaltgetriebe

Drehmomentwandler

Planetenlastschaltgetriebe

Variatoren

Wellenlastschaltgetriebe

Doppelkupplungsgetriebe

11 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Traktoren

Leistungsfähige Ballenpressen stellen neue Anforderungen an Traktorgetriebe. Bild: Pöttinger

John Deere stellte vor einem Jahr die Baureihe «5R» mit dem 8-fach-Lastschaltgetriebe «Command8» vor. Im Gegensatz zum «DirectDrive» der 6-Zylinder-Baureihe «6R» ist es nicht ein Doppelkupplungsgetriebe, sondern eine Weiterentwicklung des PR-Plus-Getriebes «5M». Die vier synchronisierten Fahrbe­ reiche weisen dank 4x2-Lastschaltstufen

Im Berggebiet werden hohe sicherheitsrelevante Anforderungen an Transportergetriebe gestellt. Bild: Aebi

insgesamt 32 Vorwärts- und 16 Rückwärtsgänge auf. Verzichtet hat John Deere beim «Command8» auf das ansonsten bevorzugte Reversier-Planetengetriebe mit integrierter Hauptkupplung.

Doppelkupplungsgetriebe Das Prinzip eines Getriebes mit Doppelkupplungen zum Schalten ohne Zugkraft-

Charakteristische Eigenschaften von hydrostatisch-mechanisch verzweigten Getrieben Bauart

Ausgangskopplung

Eingangskopplung

Compound

AnwenderBeispiele

AGCO (Fendt, MF, Valtra) Vredo

Aebi, ARGO, John Deere, CNH (NH, Case, Steyr) SDF, Valtra ZF (Claas, Lindner, Deutz-Fahr, John Deere, Kubota, McCormick, Tym)

Claas, John Deere (7R / 8R)

Stufenlose Fahrantriebe

Verzweigung der Motorleistung über …

Standardplanetensatz

In der Regel über Zahnradstufe

Compound-Planetensatz

Summierung des hydrosta­tischen und mechanischen Pfades über …

Zahnradstufe

Standardplanetensatz oder vierwelligen Planetensatz

Zahnradstufe oder Compound-Planetensatz (je nach Fahrbereich)

Anordnung der Hydrostateinheit im Leistungsfluss

Nach dem Planetensatz

Vor dem Planetensatz

Erste FB: nach dem Planetensatz Weiterer FB: nicht bestimmt

Hydrostatischer Leistungszweig

Relativ gross

Relativ klein

Mittel

Mechanischer Leistungszweig, aktiver Stillstand

Nein

Ja

Nein

WirkungsgradBestpunkte

Im ersten FB-Drittel

In der FB-Mitte

Am Anfang und am Ende der FB (Fahrbereiche)

Quelle: Auszug «Eilbote» 17 / 2015

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Schweizer Landtechnik  11 2017

unterbrechung ist mehr als fünfzig Jahre alt. Den Durchbruch schafft die Doppelkupplungstechnik aber erst dank mo­ derner Steuerelektronik. Grundsätzlich bestehen Doppelkupplungsgetriebe aus zwei unabhängigen Teilgetrieben, die je über eine Kupplung mit dem Motor verbunden sind. Während das eine Teilgetriebe über die ungeraden Gänge (1, 3, 5) verfügt, beinhaltet das andere die geraden Gänge (2, 4, 6). Beim Gangwechsel wird zuerst der nächste Gang im freien Teilgetriebe über eine Synchron-Schaltstelle vorgewählt. Die anschliessende Lastübergabe zwischen den beiden Kupplungen erfolgt sehr schnell. Da es zu keiner Zugkraftunterbrechung kommt, ist das Getriebe lastschaltbar. Die Betätigung aller Synchron-Schaltstellen erfolgt durch Elektromagnete. John Deere baute ein entsprechendes Getriebe unter der Bezeichnung «DirectDrive» ab 2012 in die Baureihe «6R» ein.

Mit stufenlosen Getrieben kann die Fahrgeschwindigkeit kontinuierlich angepasst werden. Sie werden hydraulisch, mechanisch oder elektrisch betätigt. Meistens werden stufenlose Getriebe mit verschiedenen Fahrbereichen gebaut. Innerhalb eines Fahrbereiches kann die Geschwindigkeit der jeweiligen Betriebssituation angepasst werden.

Hydrostaten Ein hydrostatischer Fahrantrieb überträgt Drehzahl und Drehmoment durch Druck und Volumenstrom. Das bedeutet, dass die Geschwindigkeit durch Veränderung des Volumenstroms stufenlos verstellt wird. Aufgebaut ist ein hydrostatischer Fahrantrieb aus einer verstellbaren Hydraulikpumpe und einem verstellbaren Hydraulikmotor. Ein hydrostatischer (Fahr-)


Traktoren    n

Antrieb verändert, abhängig von der Motordrehzahl, die Fahrgeschwindigkeit. Zudem wandelt er mechanische in hydraulische Energie um und kann deshalb weitgehend ortsunabhängig montiert werden. Beim Wirkungsgrad müssen, verglichen mit anderen Getrieben, unter Umständen Abstriche gemacht werden. Schliesslich ist die Geschwindigkeit sehr feinfühlig steuerbar.

Leistungsverzweigte Getriebe Alle stufenlos leistungsverzweigten Getriebe benötigen ein Planetengetriebe, einen hydrostatischen Wandler (bestehend aus Hydraulikpumpe und Hydraulikmotor) sowie ein Stirnradgetriebe. Claas gehört zu den «Stufenlos-Pionieren». Das erste stufenlose Getriebe entwickelte Claas in den 1990er-Jahren für den Systemtraktor «Xerion». Vor rund zehn Jahren stellte Claas die Weiter­ entwicklung von stufenlosen Getrieben (vorübergehend) ein, um dann an der Agritechnica 2013 erneut die Eigenentwicklung «EQ2000» vorzustellen. Fendt setzt als einziger Hersteller auf ausgangsgekoppelte Getriebestrukturen. Seit mehreren Jahren wird das ganze Traktorenprogramm ausschliesslich mit stufenlosen Getrieben ausgestattet. ­Zusätzlich werden auch die Agco-Marken «Massey Ferguson» und «Valtra» («S»Serie) mit dieser Technik ausgerüstet. Ebenso benützt JCB bei den Fastrac «4000 / 8000» diese Technik. CNH baut in den Traktorenbaureihen New Holland «T7 HD», Case-IH «Optum» und Steyr «Terrus» die «CCM»-Stufenlosgetriebe ein. Die Grundstruktur der eingangsgekoppelten Konzepte mit 4V / 2RFahrbereichen und die Schaltung über eine Doppelkupplung blieb im Vergleich zu den darunterliegenden Baureihen (NH «T7», Case-IH «Puma CVX» und

Steyr «CVT») erhalten. Die Getriebe wurden aber für höhere Motorleistungen ausgelegt. Neu ist, dass in den Hinterachsen Stufenplanetenantriebe mit grösserem Übersetzungsverhältnis zur Anwendung kommen. Deutz-Fahr baut in den Baureihen «6 TTV» und «7   TTV» die stufenlos leistungs­ verzweigten ZF-Getriebe «Eccom» und «S-Matic» ein. Als langjähriger ZF-Kunde baut Deutz-Fahr nun in den kleineren Traktoren mit stufenloser Getriebetechnik die Eigenentwicklung «T5100» ein. John Deere entwickelte das bestehende Getriebe weiter zu einem CompoundGetriebe. 2011 stellt John Deere in der Baureihe «7R» das neue «IVT»-Getriebe vor. Hierbei kam erstmals eine Doppeljoch-Hydrostatik von Sauer-Danfoss zum Einbau. Wie für «Compound»-Getriebe typisch, arbeitet das «IVT» im ersten Fahrbereich mit Ausgangskopplung. In den nachfolgenden Fahrbereichen mit Hybridkopplung, das heisst, in einer Kombination aus Ein- und Ausgangskopp­ lung. Der Getriebetyp ZF-«Eccom 2.9» für die John-Deere-Modelle «6230R» und «6250R» wurde gegenüber dem «Eccom 2.4» (JD 6215R») verstärkt und verfügt nun über eine Bosch-Rexroth-Schräg­ scheibe- / Schrägachseeinheit 45 / 56 ccm. Lindner baut im Lintrac ebenfalls ein ­stufenloses Getriebe von ZF ein. An der Agri­technica 2017 präsentiert Lindner den neuen Lintrac «110» mit dem stufenlosen «TMT 11»-Getriebe. Im Gegensatz zum Lintrac wird beim Unitrac «112 LDrive» (Transporter) nicht die komplette «TMT 09»-Einheit eingebaut, sondern nur dessen innere Bauteile. Argo baut das Stufenlosgetriebe «VTDrive» seit einem Jahr in die McCormick «X6» und Landini «6C» ein. Das mit der Firma VDS entwickelte Getriebe verfügt über drei Vorwärts- und zwei Rückwärts-

Globale Einteilung der Traktorgetriebe Level

Nenn-Geschwindigkeit km / h

Gangzahl

Schaltung

Heckzapfwelle U / min

vorwärts

rückwärts

vorwärts / rückwärts

I

2  –  20 (25)

3 – 8

II

2 – 30

3 – 10

6 / 2 … 8 / 2

Schiebrad, Klauen

540

8 / 4 … 12 / 4

Klauen, synchronisiert

540 / (1000)

III

(0.5), 2 – 30 (40) 3 – 15

12 / 4 … 16 / 8

Synchronisiert, Hi-Lo

540 / 1000

IV

(0.3), 2 – 40 (50) 2 – 20

16 / 12 … 36 / 36 (oder mehr)

Synchronisiert, teillastschaltbar

540 / 1000

V

0 – 50 (60)

Vollastschaltbar, Automatic

(750 / 1250)

0 – 25

Quellen: VDI-Tagung 2016, Jahrbuch Agrartechnik 2016, Renius TUM, Eilbote 17 / 2015, Agrartechnik 10 / 2017.


n  Traktoren

Im Einsatz mit Bodenbearbeitungsgeräten ist ein Gangwechsel ohne Kupplungsbetätigung und Zugkraftunterbrechung gefragt.

Effizientes Arbeiten mit dem Frontlader setzt voraus, dass die Fahrrichtungswechsel rasch erfolgen. Bild: New Holland

Bild: John Deere

Fahrbereiche. Im ersten Fahrbereich arbeitet die Schrägscheibeneinheit von Bosch-Rexroth rein hydrostatisch und zwar vor- wie rückwärts. Auf den zweiten, leistungsverzweigten Fahrbereich, wird automatisch im Synchronpunkt umgeschaltet. Auch im dritten Fahrbereich arbeitet das Getriebe leistungsverzweigt. Für hohe Effizienz und grosse Zug­ kräfte im unteren Geschwindigkeitsbereich wurde eine klauengeschaltete­ «Hi-Lo»-Gruppe nachgeordnet. Dies wiederum ermöglicht eine Teilnutzung dieser Baugruppe für die optionale Wegzapfwelle und den Vorderradantrieb. In die «X7 VT»-Baureihe baut McCormick ZF-Getriebetechnik ein. Rein hydrostatisch fährt der «Rigitrac» vor. Beim neuen «SKH 150» wird ein Hydro­stat von Sauer-Bibus verbaut, der sich bis zu 45° schwenken lässt und zwei Fahr­ be­reiche (0 – 25 km / h und 0 – 40 km / h) umfasst. Die maximale Geschwindigkeit soll bereits bei einer Drehzahl von unter 1400 U / min erreicht werden. Das Ge­ triebe ermöglicht verschiedene Fahrstrate­ gien. Im Arbeitsmodus können beispielsweise Fahrgeschwindigkeit und Motordrehzahl variabel festgelegt werden.

Drehmomentwandler Mit Drehmomentwandler sind hydrodynamische Drehmomentwandler gemeint, landläufig unter dem Begriff «Turbokupplung» bekannt. Es sind Strömungsgetriebe, die als Anfahrhilfe und Schwingungsdämpfer dienen. Sie sind am Schwungrad des Antriebsmotors angebaut und übertragen das Drehmoment auf das nachfolgende Getriebe. Bei gros­ser Drehzahldifferenz zwischen An- und Abtrieb erhöhen sie das Drehmoment und ermöglichen gleichzeitig ein weiches Anfahren. Mit zunehmender Drehzahl des Turbinenra30

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des wird der Drehzahlunterschied zum Pumpenrad geringer bzw. die Drehzahlen gleichen sich an.

Variator Variator-Getriebe übertragen Drehmoment und Drehzahl stufenlos über verstellbare Scheiben und Schubgliederbänder oder Laschenketten. Als Baugruppe innerhalb von Maschinen kommen bei Variatoren auch Riemen zur Kraftübertragung in Frage.

In die Zukunft geblickt … Heute kommen hauptsächlich hydraulisch leistungsverzweigte Stufenlosgetriebe zum Einsatz. Zunehmend rücken, aufgrund notwendiger Effizienzsteigerung und des Trends zur Elektromobilität, elektrisch leistungsverzweigte Stufenlosgetriebe – sogenannte «ECVT» – in den Fokus der Entwickler. Die Bereitstellung von elektrischer Energie über ECVT verspricht ein grosses Potenzial zur Elektri­ fizierung von fahrzeuginternen oder -externen Verbrauchern, ebenso für elektrisch betriebene Anbaugeräte. Ein Beispiel sind Transportanhänger mit elektrisch betriebener Achse. Die dazu notwendige elektrische Energie wird vom Traktor-(ZF-)«Terramatic»-Getriebe mit dem Zusatzmodul «Terra+» bereitgestellt (60 kW Dauerleistung). Als Antriebseinheiten sind am Anhänger zwei Radnabenmotoren mit 400 V Spannung verbaut. Vorerst gehören diese innovativen Einzelanwendungen noch in die Kategorie der «Denkanstösse». Diese Neuerungen stehen so noch nicht serienmässig zur Verfügung.

Einstufige Getriebe Das einstufige Getriebe ist die einfachste Bauform eines Stirnradgetriebes. Es be-

steht in der einfachsten Variante aus zwei Wellen, auf denen je ein Zahnrad sitzt. Sie werden als einzelne Baugruppe eingebaut. Hierbei kann es sich beispielsweise um Vorgelege oder Verteilergetriebe handeln. Die Verteilergetriebe sind zuständig für das Übertragen des Drehmoments und der Drehzahl vom Schaltgetriebe auf die Achsen. In einem Verteilergetriebe kann mittels einer Muffenschaltung die Geschwindigkeit für das Gelände und die Strasse angepasst werden. Ein Längsdifferenzial verteilt dabei die Drehmomente auf die Achsen und ermöglicht das Zuschalten und Abschalten des Allradantriebes. Achsgetriebe sind an allen angetriebenen Achsen eingebaut. Sie übertragen und wandeln das Drehmoment. Die bauartbedingt kleinen Drehmomente eines Wechselgetriebes werden im Achsgetriebe auf das Antriebsdrehmoment der Räder vergrössert. Gleichzeitig wird die hohe Drehzahl (aus dem Wechselgetriebe) auf die Antriebsdrehzahl der Räder reduziert. Kommt dazu, dass je nach Stellung des vorgelagerten Getriebes der Kraftfluss gleichachsig oder im 90°-Winkel weitergeleitet wird. Schliesslich muss ein Achsgetriebe die unterschiedlichen Drehzahlen der kurveninneren und kurvenäusseren Räder mit einem Ausgleichsgetriebe (Differenzial) ausgleichen.

Fazit Getriebe sind weit mehr als bloss ein tragender Bauteil zwischen dem Motor und der Hinterachse eines Traktors. Erst die Integration verschiedener Getriebebauarten in ein umfassendes Ganzes ermöglicht ein modernes Getriebe mit hoher Energieeffizienz.  n


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n  Traktoren

Wenn Transport und Verteilung getrennt werden, kann jedes Fahrzeug mit dem für seinen Einsatzzweck optimalen Reifendruck eingesetzt werden. Bild: Zunhammer

Wer «A» sagt, muss auch «B» sagen Im Feld wird zur Bodenschonung und zur Effizienzsteigerung der Reifendruck abgesenkt. Wer aber auf der Strasse Treibstoff sparen will, muss den Druck hoch halten. Ein Dilemma, wenn mehrmals vom Feld auf die Strasse gewechselt wird. Ruedi Hunger

Der Kraftstoffverbrauch eines Traktors hängt unter anderem von der zu leisten­ den Arbeit und vom Wirkungsgrad der Kraftübertragung ab. Bei Arbeiten mit Geräten, die in den Boden greifen, hat der Bearbeitungswiderstand grossen Ein­ fluss auf den Leistungsbedarf und damit auf den Kraftstoffbedarf. 32

Schweizer Landtechnik  11 2017

Ein Feldversuch vom Strickhof Wülflingen beweist einmal mehr: mit dem richtigen Luftdruck kann Treibstoff gespart wer­ den. Wird bei einem Traktor in der Leis­ tungsklasse um 77 kW (104 PS), mit an­ gebautem 3-Schar-Pflug, der Luftdruck in den Reifen von 1,8 bar auf 0,8 bar redu­ ziert, lassen sich fast 10 % Treibstoff spa­

ren. Diese 3,8 l / ha werden eingespart, weil der Radschlupf reduziert wird. Aus Sicht der Bodenschonung ist eine Anpassung beziehungsweise Minimie­ rung des Reifendrucks im Feld immer vorteilhaft. Die Bodenstruktur wird ge­ schont, daher ist langfristig sogar (wieder) mit einem Ertragszuwachs zu rechnen.


Traktoren    n

Ein Feldversuch zeigt den Mehrverbrauch, wenn auf der Strasse mit «Ackerluftdruck» gefahren wird

Das Dilemma der Strassenfahrten Der Rollwiderstand von Traktorreifen auf der Strasse wächst mit sinkendem Reifen­ innendruck. Es ist deshalb notwendig, dass der Luftdruck in den Reifen bei län­ geren Strassenfahrten erhöht wird. Das Dilemma liegt bei der Definition von län­ geren Strassenfahrten. Klar ist die Situa­ tion bei Transportarbeiten und weiten Fahrdistanzen. Bei Erntearbeiten in Hof­ nähe sind die Bodenschonung und das Einsparpotenzial von Treibstoff auf dem Feld höher zu gewichten.

Diese Grafik zeigt den Mehrverbrauch, wenn auf der Strasse mit «Ackerluftdruck» gefahren wird Bei «Ackerdruck» steigt der Dieselverbrauch auf der Strasse um bis zu 17%!

0.4 zu 1.6 bar

14.1

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2

4

6

Klar ist, dass mit einem der Situation an­ gepassten Reifeninnendruck Treibstoff gespart werden kann. Als Hilfsmittel für die richtige Wahl des Reifendrucks im Acker/Feld dient das Simulationsmodell «Terranimo» (www.terranimo.world.ch). Das Hilfsmittel für den richtigen Strassenluftdruck heisst Kompressor.  n

11%

1.6

0.8

8

10

12

14

6%

16

18

Dieselverbrauch Liter/h für Traktor leer (7.6 to, bei 40 km/h)

Quelle: Volk, 2010

Orientierungswerte zur Befahrbarkeit des Ackers Verdichtungsempfindlichkeit extrem empfindlich

Schlussfolgerung

17%

2.4

nicht akzeptabel

sehr empfindlich mässig empfindlich

akzeptabel

nicht empfindlich Reifendruck

0,5 1,0 1,5 2,0

Bodenfeuchtigkeit

Während auf dem Acker eine schwere Zugmaschine mit niedrigem Reifendruck und optimaler Ballastierung gefragt ist, soll die Zugmaschine für Strassentrans­ porte keinen unnötigen Ballast, dafür einen hohen Reifendruck aufweisen. Das heisst, für Transportfahrten soll der Rei­ fendruck erhöht und das Ballastgewicht demontiert werden. Schneller gesagt als getan, beides ist mit erheblichem Auf­ wand verbunden. Wer häufig zwischen Strasse und Feld wechselt, bleibt mit einer Reifenregeldruckanlage und rasch wech­ selbaren Ballastgewichten flexibel und spart Kraftstoff.

Reifendruck-Vergleich 0.4 bar zu …

Flexibel mit Regelanlage

bar

Quelle: nach Tijink 2004, vereinfacht

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11 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Traktoren

LED-Leuchten sind für die Landwirtschaft optimale Leuchtmittel. Bilder: R. Hunger / zvg

Viel Licht und wenig Wärme Im Haushalt hat sich die LED-Beleuchtung weitgehend durchgesetzt und bei Aussen- sowie Strassenbeleuchtungen den Durchbruch geschafft. Auch Autos sind damit ausgerüstet. Naheliegend ist deshalb die Frage, ob sich LED auch für Landwirtschafts-Fahrzeuge eignet? Ruedi Hunger

LED ist die Abkürzung für «Light emitting diode». Dabei handelt es sich um ein Halbleiter-Bauelement, das Licht aus­ sendet, sobald es von Strom durchflossen wird. Anders als Glühlampen sind Leuchtdioden keine Wärmestrahler, sie verfügen also über keinen Glühfaden und produzieren nur weniger Abwärme. Das kompakte Bauteil ermöglicht den Entwicklern und Designern, bei Lampen und Fahrzeugscheinwerfer neue Gestaltungsformen umzusetzen. Im Vergleich zu herkömmlichen Halogenleuchtmitteln, lässt sich die Lichtstärke präzise steuern. Zudem sind LED widerstandsfähig gegen Vibrationen, das heisst, sie leben länger.

Blinkerüberwachung Wenn die Blinkerüberwachung nicht funktioniert, ist es ein Problem und eine logische Folge der tieferen Leistungsauf34

Schweizer Landtechnik  11 2017

nahme. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass Blinkleuchten von Zugfahrzeug und Anhänger auf ihre Funktion überwacht werden. Im Klartext heisst das, dem Fahrer wird mittels Kontrollleuchte an­ gezeigt, ob alle Blinkleuchten richtig funk­ tionieren. Die Überwachung im Fahrzeug überprüft die Leistungsaufnahme der eingesetzten Leuchtmittel, im Normalfall die einer 21-Watt-Glühbirne. LED-Blinkeinsätze haben – abhängig von der Bauart – eine Leistungsaufnahme von 1 bis 4 Watt. Das bedeutet, dass die Leistungsaufnahme zu tief ist, um zu erkennen, dass die Anhänger-Blinkleuchten richtig funktionieren. Dem könnte mit zusätzlichen Widerständen (Ersatzlast) abgeholfen werden. Dies ist dann jedoch keine Blinkerausfallkontrolle mehr, sondern eine Blinksimulation, die bei Ausfall des Blinkers gleichwohl dessen vermeint-

liche Funktion anzeigt. Auch gibt es Vorschaltgeräte, die diese Funktion übernehmen und auf den jeweiligen Anhänger oder die Geräte montiert werden.

Integrierte BAK lösen das Problem Die Schwächen der ersten Vorschaltgeräte haben die Industrie längere Zeit beschäftigt. Nach viel Forschungsarbeit hat nun beispielsweise der österreichische Beleuchtungsspezialist Sanube eine Blinkerausfallkontrolle (BAK) als integrierter Bestandteil der LED-Leuchten entwickelt. Diese neue Technologie ist einfach nachrüstbar und entwickelt kaum Wärme. Letzteres ist übrigens ein grosses Problem bei solchen Geräten. Damit hat die Firma LED-Anhängerleuchten auf dem Markt, die alle gesetzlichen Anforderungen erfüllen.  n


Traktoren    n

Der Fachmann hat das Wort «LED-Lampen können heute in fast allen Leuchten nachgerüstet werden. Vorsicht ist bei der Strassenverkehrsbeleuchtung geboten. Bis heute gibt es keine zugelassenen LED-Leuchtmittel für Blinker, Positions-, Schluss-, Fern- und Abblendlicht, um die Glühbirne zu ersetzen. Diese können nur als ganze Leuchte durch LED ausgetauscht werden. Arbeitsscheinwerfer, Innenleuchten und weitere nicht relevante Leuchten für den Strassenverkehr dürfen ohne Weiteres von Glühbirne auf LED umgerüstet werden. Mit den neuen Sanube-Leuchten mit Blinkerausfallkontrolle (BAK) können auch neuere Fahrzeuge, Anbaugeräte oder Anhänger mit verschleissfreien LED-Leuchten ausgestattet werden, ohne dabei die Blinkerausfallkontrolle «auszutricksen». LED-Arbeitsscheinwerfer sind aus technischer Sicht ein Segen. Gerade für Fahrzeuge mit vielen zusätzlichen Arbeitsscheinwerfern wie Traktoren, Forst- und Erntemaschinen bringen diese Scheinwerfer eine wesentliche Entlastung der Bordelektrik, was Schalter, Relais, Kabel und Alternator massiv entlastet. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil ist die Farbtemperatur, die bei den meisten Scheinwerfern mit LED-Leuchtmitteln etwa 5000 Kelvin beträgt und der Farbtemperatur des Tageslichts sehr nahe kommt. Für den Fahrer bedeutet das ein ermüdungsfreies Arbeiten auf der Maschine.» Beat Schmid, Ochsner AG, Illnau

Vor- und Nachteile der LED-Beleuchtungstechnik Vorteile

+  Mit LEDs lassen sich moderne Lampen/Leuchtendesigns umsetzen. +  Animierte Blinker sind möglich. +  Kleine und dünne Bauformen von Leuchten sind möglich. +  LEDs zeichnen sich durch hohe Lichtstärke bei geringem Stromverbrauch aus, was gleichbe­deutend mit hoher Effizienz ist. +  Stärkeres Licht bei gleicher Abwärme +  Entlastung der Bordelektrik (Schalter, Relais, Alternator, Kabel, Kontakte) +  LEDs sind reaktionsschnell, was mehr Sicherheit bedeutet. +  Sind energiesparend. +  Dank vergossenen Gehäusen keine Korrosion von Elektrokontakten +  Sie sind wartungsarm und 100 % vibrationsresistent. +  LEDs entwickeln im Vergleich zur Glühbirne wenig Abwärme.

Beleuchtungsfachwörter •  Emittierend steht in der Physik für «Elektronen aussenden». •  Lumen (lm) ist die SI-Einheit der physi­kalischen Grösse «Lichtstrom». •  Die SI-Einheit der Beleuchtungsstärke ist Lux (lx) und steht mit flächen­ bezogenem Lichtstrom auch für Lichtstromdichte (= Lumen durch Quadratmeter lm / m2). •  Candela ist die SI-Einheit der ­Basisgrösse «Lichtstärke». Candela wurde 1979 neu definiert und betrifft die Lichtstärke in einer bestimmten Richtung von einer Strahlungsquelle. •  Kelvin (K) ist die SI-Basiseinheit der thermodynamischen Temperatur. Auch die Farbtemperatur wird in Kelvin angegeben. •  Die Lichtausbeute einer Lampe ist die Vergleichsgrösse aus dem von der Lampe abgegebenen Lichtstrom und der von ihr aufgenommenen Leistung. Ihre SI-Einheit ist Lumen geteilt durch Watt. •  Watt (W) ist die im internationalen Einheitensystem verwendete Mass­ einheit für die Leistung.

Nachteile

–  Die Blinkerüberwachung ist normalerweise auf eine 21-Watt-Glühbirne ausgerichtet. –  Bei tiefer Leistungsaufnahme der LEDs wird der aktive Blinker nicht erkannt. (Neu auf dem Markt für dieses Problem ist die LED-Leuchte mit integrierter Blinkerausfallkontrolle vom Beleuchtungsspezialist Sanube.) –  Bei Bruch oder Ausfall können nur ganze Leuchten ersetzt werden. –  Höhere Beschaffungskosten

Halogen und LEDs im direkten (Strom-)Vergleich Beleuchtungsvariante

Arbeitsscheinwerfer

Belastung Lichtmaschine

Aktuelle Beleuchtungsvariante

6 Halogen

27,48 Ampere

Aufrüstungsmöglichkeit 1:

4 Halogen, 2 LED

21,98 Ampere

Aufrüstungsmöglichkeit 2:

2 Halogen, 4 LED

16,48 Ampere

Aufrüstungsmöglichkeit 3:

6 LED

10,98 Ampere

11 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Traktoren

Der nächste Schritt folgt sogleich Die Abgasstufe 4 ist weitgehend umgesetzt, und die Diskussionen rund um den Dieselskandal sind etwas verebbt, aber nicht vergessen. Nachdem die Grenzwerte für die Abgasstufe 5 feststehen, geht es nun an deren Umsetzung. Ruedi Hunger

Der MTU-Motor der Baureihe «6R 1000» mit «One-Box-SCR»-Lösung erfüllt die Abgasnorm der Stufe 5.

Seit rund einem Jahr stehen die Grenzwerte für die Abgasstufe 5 fest. Sie gelten ab 2019 und umfassen eine weitere Absenkung der Partikelmasse. Neu wird nun auch die Partikelanzahl auf 1 × 1012 / kWh limitiert.

Rückblende Damit die Ziele der Abgasstufe 4 erreicht werden, sind Common-Rail-Hochdruckeinspritzung, Vierventiltechnik, Turbolader, Ladeluftkühlung und elektronische Motorsteuerung zum Standard der Motoren geworden. Je nach Hersteller bestehen aber Unterschiede bei der Verwendung der Abgastechnologien wie Abgasrückführung (AGR), Dieseloxidationskatalysator (DOC), Dieselpartikelfilter (DPF) und selektiver katalytischer Reduktion (SCR). Die einzelnen Technologien werden herstellerspezifisch kombiniert. FPT Industrial verbindet Dieseloxidationskatalysator und selektive katalytische Reduktion. MTU setzt auf Abgasrückführung und selektive katalytische Reduktion. Schliesslich kombinieren Deutz und John Deere alle vier Abgastechnologien. Diese Aufzählung ist 36

Schweizer Landtechnik  11 2017

nicht abschliessend, auch andere Motorenbauer kommen nicht an diesen Technologien zur Abgasbehandlung vorbei.

Abgasstufe 5 Die ab 2019 geltende Abgasstufe 5 macht, je nachdem welche Technik der Motorenhersteller bisher verwendet hat, zusätzlichen Aufwand notwendig. Für die Leistungsklasse von 19 bis 559 kW – darin sind (fast) alle Motoren zu finden, die in der Landwirtschaft zur Anwendung kommen – wird der Einsatz von geschlossenen Partikelfiltersystemen in Zukunft unumgänglich sein. Motorenhersteller, die ihre Abgasstufe-5-Lösungen bereits vorgestellt haben, setzen auf Dieseloxidationskatalysator, Dieselpartikelfilter und selektive katalytische Reduktion. Dabei kann ein Trend zu kompakteren Abgasnachbehandlungssystemen festgestellt werden. FPT Industrial setzt als erster Landtechnik-Hersteller auf ein System mit «SCR on Filter», bei dem die Dieselpartikelfilter-Oberfläche eine spezielle Beschichtung aufweist, die einen Teil der selektiven katalytischen NO x -Reduktion übernimmt. Mit der Umsetzung der Abgas-

Bild: MTU

stufe 5 werden moderne Motoren für Traktoren sowohl bezüglich Emissionen, als auch bezogen auf Motor- und Abgastechnologien auf dem Stand von Euro6-Motoren für Lastwagen liegen.

Hersteller melden «ready» Deutz meldete im Vorfeld der Agritechnica 2017 in Hannover, dass man als Motorenhersteller nicht nur bereit ist, sondern dass man als erster Motorenhersteller weltweit ein Zertifikat für die ab 2019 geltende Emissionsrichtlinie der Stufe 5 für mobile Arbeitsmaschinen erhalten hat. Nach der Zertifizierung des «TTCD 6.1»-Motoren-Modells zeigt Deutz in Hannover weitere zertifizierten Modelle der «TCD»-Baureihe. Rolls-Royce  /  MTU präsentiert mit den Modellen «6R 1500», «6R 1300» und «4R 1000» ebenfalls anlässlich der Agritechnica 2017 seine Agrarmotoren. Die Stufe-5-zertifizierten Aggregate werden ein halbes Jahr vor dem gesetzlichen Inkrafttreten der Emissionsrichtlinie in Serie erhältlich sein. Neben innermotorischen Weiterentwicklungen realisiert MTU die Vorgaben durch ein SCR-System und


Traktoren    n

einen zusätzlichen Partikelfilter. Für die Abgasnachbehandlung bietet MTU eine «One-Box-SCR»-Lösung an, das heisst, Dieselpartikelfilter und selektive katalytische Reduktion ist platzsparend im gleichen Gehäuse untergebracht.

Fazit Die Motorenhersteller kommen nicht zur Ruhe. Noch nicht lange ist es her, seit die Abgasstufe 5 grosse finanzielle und personelle Ressourcen gebunden hat, und schon steht der nächste Schritt vor der Tür. Es scheint aber, dass man diesen gelassener nimmt. Grund mag sein, dass sehr viel Wissen bereits vorhanden ist und «nur» noch umgesetzt werden muss.  n

Begriffe und Abkürzungen • Abgasrückführung: AGR • Dieseloxidationskatalysator: DOC • Dieselpartikelfilter: DPF • selektive katalytische Reduktion: SCR

Der auf der Agritechnica 2017 ausgestellte «TCD 5.0» von Deutz wird ab 2019 zum serienmässigen Einbau bereit sein. Bild: Deutz

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n  Impression | Einsatzbericht

Der «T174 E» und der Karottenvollernter von Dewulf fügen sich zu einer leistungsfähigen Einheit zusammen. Bilder: R. Burkhalter

Finne im Dauereinsatz Lohnunternehmer Heinz Hofstetter setzt seit gut zwei Jahren den ersten in der Schweiz ausgelieferten «T174 E Direct» von Valtra ein. Er zieht Bilanz nach bereits 2900 Betriebsstunden. Ruedi Burkhalter «Es kommt schon vor, dass wir 24 Stunden durcharbeiten», sagt Heinz Hofstetter. Der Landwirt und Lohnunternehmer aus Utzenstorf BE ist auf Aussaat und Ernte von Karotten spezialisiert. Er führt diese Arbeiten für die «Karottengemeinschaft Untere Emme» und weitere Produzenten in der Region aus. Die Erntefläche von über 70 ha Karotten lässt bereits erahnen, dass Hofstetters Technik bei guten Erntebedingungen lange Tage und Nächte durchhalten muss. Der Lohnunternehmer hat deshalb nach Möglichkeiten gesucht, um im Dauereinsatz die Effizienz von Traktor und Fahrer zu optimieren. Das automatische RTK-Lenksystem sowie einige Spezialitäten des Valtra «T174 E Direct» spielen dabei eine zentrale Rolle.

einem von Valtra eigens entwickelten stufenlos-leistungsverzweigten Getriebe ausgestattet ist. Das Modell «T174 E» ist innerhalb der Baureihe ein Sonderfall, da es als einziges mit der Funktion «EcoPower» verfügbar ist. Wenn der Fahrer den «Eco»-Schalter aktiviert, wird die Drehzahl reduziert und gleichzeitig das Drehmoment erhöht. Das reduziert sowohl den Verbrauch als auch den Geräuschpegel des Motors und soll die Lebensdauer verlängern. Dies passt

genau zu Hofstetters Einsatzprofil: «Der Karottenvollernter benötigt zwar nur gut 120 PS, aufgrund des Leergewichts von 9500 kg und des Bunkervolumens von über 8 m3 jedoch die volle Standfestigkeit eines 190-PS-Traktors und des langen Radstands von 2995 mm», begründet er. So kann bei der Karottenernte dank «EcoPower» über die Jahre viel Treibstoff eingespart werden. «Ich habe aber dann im Power-Modus trotzdem genug Leistung für den Einsatz an der Quaderballenpresse.»

Das automatische Lenksystem wird über das grosse «C3000» Terminal mit Touchscreen angezeigt und bedient.

Der Sitz mit Armlehne und den beiden Bedieneinheiten des Roders können nach links und rechts abgedreht werden.

Standfest und sparsam Die vierte Generation der Valtra «T»-Serie wurde 2014 als von Grund auf neu entwickelte Baureihe vorgestellt. Sie deckt einen Leistungsbereich von 155 bis 270 PS (mit Boost) ab und ist in den vier Varianten «Direct», «Versu», «Active» und «HiTech» verfügbar, wovon erstere mit 38

Schweizer Landtechnik  11 2017


Einsatzbericht | Impression   n

Zwei Motoren in einem Der «T174 E» wird von einem 7,4-LiterMotor von Agco Power (6 Zylinder) angetrieben. Im Standard-Betrieb erreicht dieser eine Leistung von 175 PS, im Power-Modus bis 190 PS. Mit dem Eco-Modus wird ein erhöhtes Drehmoment von 850 Nm bereits bei 1100 U/min erreicht. Die Abgasnorm der Stufe 4 wird mit einem Diesel-Oxydationskatalysator und SCRSystem erfüllt. Der Turbolader verfügt über ein elektronisch geregeltes ByPassVentil (Wastegate) und kann somit schnell reagieren. Dieses Konzept, das weder eine Abgasrückführung noch einen Dieselpartikelfilter benötigt, verspricht laut Valtra eine lange Lebensdauer bei geringen Wartungskosten.

Acht Wirkungsgradspitzen Das stufenlose Getriebe arbeitet mit vier Fahrbereichen, die vom Traktor automatisch gewechselt werden oder aber vom Fahrer auch manuell vorgewählt werden können. Die Vorteile dieser einzigartigen Bauweise bestehen vor allem darin, dass in jedem Fahrbereich zwei mechanische Wirkungsgradspitzen zur Verfügung stehen, also insgesamt deren acht. Innerhalb eines jeden Fahrbereichs wird der maximale Wirkungsgrad von fast 90 % jeweils bei 25 % und 75 % der Fahrgeschwindigkeit innerhalb des Bereichs erzielt. Konkret stehen bereits bei Fahrgeschwindigkeiten unter 7 km / h drei dieser Wirkungsgradspitzen zur Verfügung, was unter den Stufenlosgetrieben einzigartig ist und besonders bei schweren, langsamen Zugarbeiten zum Tragen kommt. Heinz Hofstetter schätzt die feine Dosierbarkeit der Getriebesteuerung sowie die zahlreichen Einstell- und Automatisierungsmöglichkeiten. Die Getriebesteuerung bietet einen Fahrpedal- und einen Fahrhebelmodus sowie eine Tempomat-Funktion.

RTK entlastet den Fahrer Für Hofstetter ist es von zentraler Bedeutung, dass der Fahrer möglichst wenig ermüdet, denn für die Bedienung des Karottenvollernters kommen nur wenige Personen in Frage. «Ein Fahrer erreicht erst nach zwei Saisons Übung die volle Leistungsfähigkeit mit dem Gespann.» Deshalb arbeitet der Karotten-Profi bereits seit vier Jahren mit einem automatischen RTK-Lenksystem. Er führt für die meisten Kunden sowohl die Aussaat als auch die Ernte der Karotten durch. Das «AutoGuide»-Lenksystem speichert die

übrig. Das Design der Kabine wurde anhand von unzähligen Praxiseinsätzen unterunterschiedlichsten Einsatzbedingungen entwickelt und optimiert. Die gebogenen Pfosten sorgen für viel Platz und halten gleichzeitig die äusseren Abmessungen im Rahmen. Elektronisch beheizte Frontund Heckscheiben, ein 270°-Front-Scheibenwischer, LED-Arbeitsscheinwerfer sowie die über 6 m² Fensterfläche sorgen für gute Sicht. Heinz Hofstetter schätzt die robuste und zuverlässige Technik von Valtra.

im Frühling bei der Aussaat angelegten Spuren auf, und kann diese dann bei der Ernte wieder automatisch abfahren. Für die Feinjustierung ist der Vollernter zusätzlich mit der optional erhältlichen, automatischen Deichsellenkung ausgestattet. Dabei tasten spezielle Sensoren die Karottenreihen kontinuierlich ab, so dass die Aufnahmeorgane stets automatisch optimal zum Pflanzenbestand geführt werden. So kann der Fahrer die Lenkung ganz sich selber überlassen und sich voll auf die anderen Aufgaben wie die Überwachung des Rodevorgangs und die Befüllung des Bunkers konzentrieren. Aus der Investition in ein automatisches Lenksystem zieht Hofstetter so den vollen Nutzen.

Arbeit geschieht hinten Ein weiterer Grund, weshalb für Heinz Hofststetter zurzeit für die Karottenernte nur ein Valtra in Frage kommt, ist eine Besonderheit in der Kabinenbauweise. Da diese für den Betrieb mit der «TwinTrac»Rückfahreinrichtung vorgesehen ist, lässt sich der Fahrersitz inklusive den wichtigsten Bedienungselementen auf beide Seiten abdrehen. Dies ist für den Lohnunternehmer ein wichtiges Kriterium, denn «die Arbeit geschieht bei uns fast immer hinter dem Traktor.» Die spezielle Bedienungseinheit des Karottenvollernters ist auf der linken und rechten Seite des Fahrersitzes je einmal vorhanden. Damit lassen sich die zahlreichen Hydraulikfunktionen der komplexen Rodemaschine mit beiden Daumen bedienen. «Die Bedienung und Überwachung der Maschine ist nur mit nach rechts abgedrehtem Sitz (Roden) oder nach links abgedrehtem Sitz (Bunker entleeren) wirklich übersichtlich und langfristig ergonomisch durchführbar», begründet Hofstetter. Auch allgemein hat Hofstetter für die 5-Pfosten-Kabine des «T174 E» viel Lob

Fazit Der «T174 E» ist einer von zurzeit drei Valtras in Heinz Hofstetters Maschinenpark. «Ich schätze die zuverlässige Technik sowie die sich an der Praxis orientierenden Möglichkeiten der Elektronik.» Der Wenderadius ist trotz langem Radstand mit nur 5,25 m verhältnismässig klein, was durch eine besondere Bauweise mit genau über der Vorderachse platziertem Kühlerpaket realisiert wurde. Das Heckhubwerk stemmt bis zu 9500 kg, der Traktor wiegt 7500 kg bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 13 500 kg, somit für schwere Dreipunktgeräte genügende Reserven. Für die Zapfwelle können drei Geschwindigkeiten aus fünf Optionen gewählt werden: 1000, 1000E, 540, 540E und Wegzapfwelle. Für die Traktoren der Baureihen «N», «T» und «S», präsentierte Valtra im Sommer 2017 das neue Bedienkonzept «SmartTouch». Über dieses Konzept, das einen multifunktionalen Fahrhebel und einen 9-Zoll-Farbbildschirm mit Touch-Funktion beinhaltet, berichtete die «Schweizer Landtechnik» bereits in der Ausgabe Juni /Juli. n

Technische Daten Valtra «T174E Direct» Motor: 6 Zylinder. 7,4 l von AgcoPower. Abgasstufe 4 mit DOC und SCR Leistung: 175  PS Nennleistung, 190 PS mit Boost. 740 Nm bei 1500 U / min. Eco-Modus: 850 Nm bei 1100 U / min Getriebe: Stufenlos leistungsverzweigt, 4 Fahrbereiche, Reversierung mechanisch Zapfwelle: Drei Geschwindigkeiten aus 1000, 1000E, 540, 540E, Wegzapfwelle Hydraulik: Load Sensing, 110 l / min (optional 160 l / min) Hubwerk: 9500 kg hinten, 5100 kg vorne Radstand: 2995 mm Leergewicht: 7300 kg Gesamtgewicht: 13 500 kg Tankinhalt: 380 l Diesel, 70 l AdBlue Preis: CHF 150 000.–­(inkl. MwSt.) (Herstellerangaben)

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n  Impression | Einsatzbericht

Hochleistungsknoter, automatische Pressdruckregelung und hydraulischer Einzug: Diese Features werden bei Claas mit der «Quadrant 5300» nun auch für das Ballenmass 120 × 90 cm verfügbar. Bilder: R. Engeler, M. Schneider

Heisshunger nach Erntegut Claas stellte im vergangenen Jahr die Quaderballenpresse «Quadrant 5300» vor. Die «Schweizer Landtechnik» begleitete heuer eine der ersten dieser Pressen, die für nächstes Jahr noch zusätzliche Features erhalten werden. Roman Engeler

Zur Saison 2017 hat Claas das Produktprogramm bei den Quaderballenpressen mit der neuen «Quadrant 5300» erweitert und damit den Vorgänger «Quadrant 3300» abgelöst. Die neue Presse, die wie das Vorgängermodell Ballen von 0,50 bis 3,00 m Länge bei einem Kanalmass von 90 auf 120 cm presst, hat den Hochleistungsknoter mit automatischer Pressdruckregelung und aktiver Luftführung zur Knoterreinigung bekommen. Auf die kommende Saison kommen mit der integrierten Ballenwaage und einer LEDBeleuchtung mit bis zu sieben Scheinwerfern weitere (optionale) Ausrüstungsvarianten hinzu. Das Lohnunternehmen «Schneider Agrar-Service» hat eine der 40

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ersten vom Band laufenden «Quadrant 5300» mit einem aus 51 Messern bestehenden «FineCut»-Rotor heuer eingesetzt.

Load-Sensing-Hydraulik bedient werden. Zapfwellenseitig sind 1000 U / min gefordert.

Hydraulischer Einzug Anhängung Die Zugdeichsel kann dank ausreichendem Lochmuster für verschiedene Höhen angepasst werden. Traktorseitig ist für die Presse ein einfach wirkendes Steuergerät mit drucklosem Rücklauf notwendig. Hinzu kommt ein weiteres Steuergerät für den Pick-up und den Stützfuss sowie weitere zwei, sofern die Optionen Lenkachsenverriegelung und Schwungradbremse verbaut sind. Die Presse kann wahlweise mit einer Konstantstrom- oder

Auch bei der «Quadrant 5300» kann der hydraulisch angetriebene Einzug geordert werden, den Claas vor einiger Zeit als erster Pressenhersteller eingeführt hat. Dabei werden Pick-up, Querförderschnecke und die hintere Niederhalterrolle hydraulisch angetrieben, sodass sich deren Geschwindigkeiten von der Kabine aus regulieren lassen und auch ein Reversieren bei Blockade problemlos möglich ist. Anders als bei starren mechanischen Antrieben kann so die Geschwindigkeit des


Einsatzbericht | Impression   n

Steckbrief

Quaderballenpresse Claas «Quadrant 5300 FC»

Dank Schublade sind die Messer leicht zugänglich und werden dann auch eher gewechselt.

Einzugs an unterschiedliche Bedingungen, etwa viel oder wenig Erntegut, angepasst werden. Auch die Arbeit der Vorkammer kann vom Fahrersitz auf die jeweiligen Arbeitsbedingungen eingestellt werden. Einzigartig ist, dass die Maschine mit zwei Fächerwellen und Sensoren ausgestattet ist. Damit wird gewährleistet, dass die Vorkammer bei viel oder wenig Material stets optimal gefüllt ist, bevor es in die eigentliche Presskammer gefördert wird. Die Aufgabe der Presskammer besteht dann darin, den Ballen zu formen und

weiter zu verdichten. Der Presskanal hat eine durchgehende obere Pressklappe. Somit entfallen die oberen Winkelbleche, das Material wird nun über die ganze Breite gleichmässig geformt.

Feinschnitt Für den Betrieb dieser Presse ist je nach Wahl des Rotors eine Antriebsleistung von 150 (ohne Messer) bis 200 PS (Betrieb mit maximal 51 Messern) notwendig. 51 Messer heisst bei Claas «FineCut» und bedeutet eine theoretische Schnittlänge von 22,5 mm. Dieser Feinschnitt ist eine

Schulung vor Ort Damit die Redewendung «Das Problem der Maschine sitzt in der Kabine» keine Gültigkeit bekommt, sollten die Fahrer im Umgang mit den eingesetzten Maschinen entsprechend geschult werden – je teurer das Gerät, umso intensiver. Die «Schweizer Landtechnik» besuchte eine solche Schulung. Und zwar in einer vielleicht etwas untypischen Art, nämlich zu einem Zeitpunkt, als die beschriebene «Quadrant 5300» bereits einige Betriebsstunden hinter sich gebracht und schon zahlreiche Ballen gepresst hatte. Ein eigens aus dem Claas-Hauptsitz in Harsewinkel angereister Verkaufstrainer sowie das zuständige Verkaufs- und Serviceteam des Schweizer Claas-Importeurs Serco Landtechnik setzten sich mit jenen Leuten des Lohnunternehmens Schneider in Thunstetten BE zusammen, die mit dieser Presse arbeiten. Schritt für Schritt, von der Anhängevorrichtung über den Pick-up, den Rotor und Raffer bis hin zum Presskanal und Knoter wurden die einzelnen Komponenten der Maschine anhand rund einer 80-seitigen Dokumentation durchgearbeitet. Dabei gab der Verkaufstrainer Tipps im Umgang mit dieser Presse, und die Fahrer konnten auf mögliche oder bereits aufgetretene Probleme hinweisen. Letztere wurden offen ausdiskutiert, einerseits hinsichtlich Fehlbedienungen, anderseits aber auch auf konstruktive Verbesserungen analysiert. Letztlich dient eine solche Schulung – in diesem Falle sogar mit einem integrierten Erfahrungsaustausch – sowohl dem Kunden wie dem Landtechnikhersteller: Die Maschine und ihr Einsatz können so weiter optimiert werden.

Zapfwelle: 1000 U / min Hydraulik: 2 ew und 1 freier Rücklauf (Standard) Pickup: 2,35 m, 4 Zinkenreihen, 2 Tasträder Rotor: «FineCut» mit 51 Messern und zwei Gruppenschaltungen, theoretische Schnittlänge: 22,5 mm. Auch «RotoFeed» (ohne Messer), «RotoCut (25 Messer) oder «SpecialCut» (Vorbauhäcksler mit 180 Messern) sind möglich. Presskanal: 3,85 m lang, 1,20 m breit, 0,90 m hoch Masse: 2,78 – 2,99 m breit, 3,37 – 3,56 m hoch, 8,86 m lang (Transportstellung), 10 510 kg schwer Preis: CHF 230 100.– (exkl. MwSt.) (Herstellerangaben)

Alternative zum Vorbauhäcksler. Mittlerweile werde jede zweite Quaderballenpresse mit diesem Schneidwerk ausge­ liefert, heisst es bei Claas. Dieses erfolgreiche Konzept wird nun um eine weitere Variante bei der Messerschaltung erweitert. Neben der Aufteilung in der Gruppenschaltung (12, 13, 26, 51) gibt es über eine zweite Gruppe auch die Variante 13, 25, 26, 51, was insbesondere jenen Anwendern nützt, die bevorzugt mit 25 oder 26 Messern fahren wollen. So hat man stets zwei Messersätze mit an Bord. Praktisch ist die Messerschublade zum einfachen Wechseln der Messer, die sich zu zwei Dritteln auf die eine und zu einem Drittel auf die entgegengesetzte Seite ziehen lässt. Auf den ersten Blick nicht ideal, aber durch diese Aufteilung sollen mögliche Verwindungen beim Herausziehen der Schublade vermieden werden.

Automatische Pressdruckregelung Damit man die Presse immer mit dem Maximum der gewählten Leistung einsetzen kann, hat Claas die automatische Pressdruckregelung entwickelt. Bei diesem mittlerweile patentierten System gibt der Fahrer die gewünschte Pressdichte (in Prozent) und das eingesetzte Bindegarn im Terminal vor. Je nach diesen Vorgaben, die über vier Sensoren an Knoter und Hauptrahmen gemessen werden, reguliert die «Quadrant 5300» den Pressdruck automatisch. Serienmässig sind bei dieser automatischen Pressdruckregelung Sensoren an 11 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Impression | Einsatzbericht

Druck dann während der Bindung. Resultat ist, dass das Garn weniger beansprucht wird, sodass die «Quadrant 5300» selbst mit Garnen, von denen 24  Rollen mitgeführt werden können, minderer Festigkeit eingesetzt werden kann. Neu ist weiter die exzentrische Nadelsteuerung. In der Aufwärtsbewegung wird die Nadel rasch beschleunigt, verbleibt dann länger am Knoter, bevor sie rasch wieder nach unten gezogen wird. Die Ingenieure haben mit diesem Kniff erreicht, dass mehr Zeit für den Bindeprozess zur Verfügung steht und die Knotung damit sicherer wird.

Praxisstimme

Bedienung Das Lohnunternehmen «Schneider Agrarservice» in Thunstetten BE hat seit Mitte Juni dieses Jahres ein Modell der «Quadrant 5300» im Einsatz und konnte damit – etwas verspätet als ursprünglich vorgesehen – noch wenig Haylage und Heu sowie Stroh pressen. Die Maschine war bisher während rund 160 Stunden im Einsatz, gepresst wurden knapp 2000 Ballen. Ziel ist es, mit der Maschine eigentlich alles pressen zu können, also von Haylage über Heu bis Stroh. Hauptgrund für den Kauf sei das Schneidwerk «FineCut» gewesen. «Ich war auf der Suche nach einer Alternative zum Vorbauhäcksler», betont Markus Schneider. Es gebe damit immer wieder Probleme bei der Zulassung und wegen der Brandgefahr Diskussionen beim Abschluss einer Versicherung. «Mit dieser Presse und dem Schneidwerk mit 51 Messern sah ich diese Alternative und wollte sie einmal ausprobieren», so Schneider weiter. Vor allem die Saugqualität des Strohs war dabei von Interesse. Viele Landwirte haben Bedenken, ob geschnittenes Stroh ebenso gut ist wie gehäckseltes. Weiterer Kaufgrund war das mit 90 × 120 cm grössere Ballenmass. Die Erfahrungen, insbesondere was die gepressten Ballen betrifft, sind überaus gut. Positiv auch die Rückmeldungen der Kunden, die hinsichtlich der angesprochenen Saugwirkung bisher keine Abstriche machen mussten. Für Fahrer Heinz Stalder stechen vor allem die extreme Leistung und die überzeugende Ballenform hervor. Weiter könne das einfach geknotete Garn selbst härtest gepresste Ballen problemlos zusammenhalten. Alles benötige natürlich entsprechende Antriebsleistung (derzeit mit Fendt «927 Vario» – 270 PS – im Einsatz), damit das Pressgut durch das Schneidwerk gedrückt werden könne, meint Stalder. Die vielen Messer seien etwas anfälliger auf Steine, und den Aufwand für das regelmässige Schleifen dieser 51 Stück dürfe man nicht unterschätzen. «Macht man es nicht oder zu wenig oft, sinkt die Leistung und steigt der Dieselverbrauch», so Stalder. Ein Faktor sei weiter das Gewicht der Maschine. Gute Stabilität rufe halt nach etwas Masse. Bei trockenen Bedingungen zwar kein Problem, bei feuchten Bodenverhältnissen seien die Einsätze dann wohl etwas eingeschränkt, sagt Markus Schneider. Verbesserungsfähig seien die klappbaren Tasträder beim Pick-up, insbesondere was das Verstellen vom «Strassen-» in den «Feldmodus» und die Tiefeneinstellung betreffe, urteilen Schneider und Stalder (Bild v. l. n. r.) übereinstimmend.

drei Knotern verbaut. Optional lässt sich die Regelung zur vollständigen Überwachung aller Knoter mit sechs Sensoren aufrüsten.

Hochleistung beim Knoter Die zuvor bei den kleineren Quaderballenpressen eingeführte Knoterreinigung mit einem Hochleistungsgebläse gibt es nun auch bei der grösseren «Quadrant 5300». Der gebündelte Luftstrom wird dabei über oszillierende Pendel mit einer Geschwindigkeit von gegen 140 km / h nicht nur frontal, sondern auch seitlich 42

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auf die Knoter gebracht, sodass diese permanent sauber bleiben sollen. Angepasst an die höheren Leistungen und einwirkenden Kräfte hat Claas den Einfachknoter verbessert. Knoterhaken und Garnklemmplatte wurden baulich so verändert, dass mit längeren Garnenden gearbeitet wird. Ein Lösen des Knotens soll selbst bei hohen Pressdrücken nicht mehr möglich sein. Der überarbeitete Knoter arbeitet zudem mit einer neuen Garndrücker-Steuerung. Diese hält das Garn während der Ballenfüllung mit hohem Druck fest und reduziert diesen

Die «Quadrant 5300» ist Isobus-fähig und kann demzufolge über jedes entsprechend kompatible Terminal bedient werden. Alternativ können die Claas-eigenen Terminals «Communicator», «Operator» oder «S10» verwendet werden. Der grundlegende Funktionsumfang ist dabei identisch, Unterschiede gibt es im Komfort und im Datenaustausch. Weiter gibt es auch die Möglichkeit, dank der «Easy on board»-App die Ballenpresse auch mit einem iPad-Tablet zu bedienen.  n

Der neue Presskanal hat eine durchgehende obere Pressklappe. Somit entfallen die oberen Winkelbleche, das Material wird über die ganze Breite gleichmässig geformt.

Die Messergruppenschaltung liefert theoretische Schnittlängen von 22, 45 oder 90 mm.


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n  Impression | Testbericht

Nach guten Erfahrungen in Silage, Heu und Stroh wurde die «Impress 155 VC Pro» beim letzten Schnitt im Herbstgras einem echten Härtetest unterzogen. Bilder: J. Paar

Härtetest bestanden In einem echten Härtetest wurde die variable Press-Wickel-Kombination «Impress 155 VC Pro» in der Praxis geprüft. Die Performance dieser Presse ist erstaunlich. Johannes Paar * Obwohl von dieser Maschine erst im kommenden Frühjahr eine Vorserie vom Band laufen wird, hat Pöttinger ein erstes Modell für diesen Test zur Verfügung gestellt. Nach guten Ergebnissen in Silage, Heu und Stroh im Sommer wurde die variable Presse beim letzten Schnitt im Herbst noch mal einem echten Härtetest unterzogen: Kurzes, nasses Futter auf einer Hangfläche war die Herausforderung. Der Testkandidat meisterte – im Gegensatz zu anderen – diese Herausforderung mit Bravour. Unter solchen Extrembedingungen sammelt sich natürlich auch bei der «Impress» Schmutz zwischen den Umlenkwalzen und Riemen an. Putzt man die Maschine nach 20 bis 30 Ballen grob aus, lässt sich das sonst auftretende Riemenrutschen vermeiden. Presst man zwischendurch ein paar * Johannes Paar ist Chefredaktor der österreichischen Fachzeitschrift «Landwirt».

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Ballen mit trockenerem Futter, reinigen sich die Walzen von selbst. Ähnlich gut funktionierte die «Impress» beim Pressen von Stroh und Heu. Auch mit brüchigem, kurzem Gerstenstroh von Axial-Mähdreschern formt die Maschine schöne Ballen, die in der Folge einfach und gleichmässig belüftet werden konnten. Kleine Schwächen konnte man nach knapp 1000 Ballen Einsatzerfahrung unter verschiedensten Bedingungen trotzdem finden.

Kompakt und leichtzügig Das ansprechende Design und die kompakten Abmessungen dieser Press-Wickel-Kombination gefallen. Sie ist übersichtlich und liegt mit ihrem Tandemfahrwerk ruhig auf der Strasse. Dank der grossen Räder (500 / 60R 22.5) lässt sie sich auch leicht über den Acker ziehen. In Grundausstattung wiegt die Maschine laut Hersteller 7540 kg. Für den Anbau bietet Pöttinger verschiedene Möglichkeiten: Oben- oder Unten-

anhängung, Zugöse oder Kugelkopfkupplung und optional sogar eine Knickdeichsel mit integrierter Dämpfung. Die Deichsel ist stabil und schlank gebaut. Sie ist auch lange genug, sodass es in engen Kurven keine Kollision mit den Pick-up-Rädern gibt. Kritik gab es für den Stützfuss: Er sollte stabiler sein, vor allem zum Abhängen auf unebenem Untergrund. Lästig erschien zudem das langwierige Kurbeln. Eine hydraulische Variante gibt es in der vorläufigen Preisliste noch nicht. Die von uns getestete «Pro»-Maschine wird über das Load-Sensing-System des Traktors mit Öl versorgt. Mit dieser ProfiAusführung geht Pöttinger auch zuerst in den Verkauf.

Saubere Futteraufnahme Viel Lob gibt es für das Pickup. Es ist 2,30 m breit, mittig aufgehängt, arbeitet mit fünf beidseitig gesteuerten Zinkenreihen und ist vom Fahrersitz aus gut ein-


Testbericht | Impression   n

sehbar. Zwei gelenkige Tragarme mit grossem Pendelweg erlauben eine gute Bodenanpassung. Auch in stark kupiertem Gelände stechen die Zinken nicht in den Boden. Die Höhenführung bei der Silage- und Heuernte übernehmen die beiden Nachlauf-Tasträder. Sie lassen sich mit einer Lochleiste einfach verstellen. Beim Einsatz im Stroh kann man den Pickup frei tragen. Dazu steckt man die gewünschte Höhe an einem Gestänge unterhalb der Aushubzylinder mit einer Anschlaghülse ab. Der tiefe Anlenkpunkt ermöglicht einen flachen Futterfluss. Auch die grosse Schwadrolle mit dem Prallblech und dem zusätzlichen Niederhalterrechen unterstützt den Futterfluss. Die aussen liegenden Querschnecken führen das Gras auf die Rotor- und Kammerbreite von 1,20 m zusammen.

Der flach angelenkte Pendel-Pick-up nimmt das Futter selbst in stark kupiertem Gelände sauber auf.

Das Folienmagazin und sämtliche Wicklerfunktionen lassen sich auch am Heck bedienen.

fenen «Twin Blade»-Messer. Eine hydraulische Gruppenschaltung gibt es noch nicht. Sollte sich der Rotor einmal verschlucken, lässt sich der Schneidkanal hydraulisch um einige Zentimeter nach oben anheben. Damit ist eine Verstopfung sofort beseitigt.

führt und danach in die Ballenkammer geschossen. Die Bindezeit ist kurz. Die Netzbremse wird elektronisch geregelt. Hin und wieder kam es jedoch vor, dass das Netz nicht vollständig abgeschnitten wurde. Lob wiederum gab es für den Netzwechsel: Die Zugänglichkeit von der Seite ist gut. Man wird nicht schmutzig, und das Einlegen ist einfach. Das Netz muss nicht mehr über diverse Umlenkwalzen gewickelt werden. Eine Folienbindung gibt es derzeit noch nicht. Pöttinger testet noch und stellt diese Option für später in Aussicht.

Rotor mit neuen Möglichkeiten Der nach oben drehende Rotor – Pöttinger spricht vom «LIFTUP Rotor» – bietet einige Systemvorteile: Er leitet das Futter durch das darüber liegende Schneidwerk in die Presskammer. Der Materialstrom wird nicht umgelenkt, sondern vom Rotor weiter nach oben gehoben. Das reduziert vermutlich auch die Bröckelverluste bei trockenem Erntegut. Die Durchsatzleistung und die gleichmässige Füllung der Presskammer wurden gelobt. Der Hersteller spricht von einer besonderen Drallform und besseren Breitverteilung in der Ballenkammer. Beobachtungen beim Test bestätigen diese Behauptung: Heuballen lassen sich leichter belüften. Das bei variablen Pressen sonst übliche «Pendelfahren» ist mit der «Impress» kaum nötig. Zur Sicherheit gibt es aber trotzdem zwei Ultraschallsensoren in der Heckklappe, die den Fahrer am Terminal über die Verteilung informieren. Der grösste Wurf ist Pöttinger mit dem Schneidwerk gelungen: Es schneidet bis zu 36 mm kurz bis an den Rand. Die Messer lassen sich in Gruppen oder einzeln einund ausschwenken. Bei grösseren Schnittlängen braucht man keine Blindmesser. Jedes Messer ist einzeln mit einer Knickfeder gegen Fremdkörper gesichert. Der grösste Clou: Das komplette Schneidwerk lässt sich seitlich herausziehen. Das ermöglicht einen komfortablen Zugang für Wartungsarbeiten. Alles geht ganz einfach: das Herausziehen des Messerbalkens, die Gruppenschaltung sowie das Entriegeln und Wenden der beidseitig geschlif-

Sicherer Ballenstart, stabile Ballen Die Ballenkammer besteht aus drei Endlosriemen und jeweils zwei aggressiven Starterwalzen oben und unten. Sie wird hydraulisch verriegelt. Der Pressdruck lässt sich am Terminal für drei Zonen in Prozentschritten einstellen. Die Ballenform und die Pressdichte stimmen. Selbst bei schwierigen Bedingungen im Stroh gab es keine Probleme mit dem Ballenstart. Gut funktioniert auch die Bindung. Das Netz wird von einem Blech sicher zuge-

Kompakter Wickler Auch der Wickler bekommt gute Noten: Er ist kompakt, es wackelt nichts, er wickelt schnell und ist gut zugänglich. Die Ballen werden schonend abgelegt. Der Drehkranz für die beiden Arme sitzt

Steckbrief

Press-Wickel-Kombination Pöttinger «Impress 155 VC Pro» Presskammer: variabler Ballendurchmesser von 0,8 bis 1,55 m, drei Endlosriemen mit vier Starterwalzen Pick-up: 2,18 m (nach DIN), 120 mm Pendelweg, fünf gesteuerte Zinkenreihen, schwenkbare Nachlauftasträder Rotor: nach oben drehend mit vier versetzt angeordneten Doppel-Zinkenreihen, Durchmesser 650 mm, 7 mm starke Hardox-Zinken Schneidwerk: 32 Wendemesser in Serie, Schnittlänge 36 mm, variable Messergruppenschaltung 0 – 16 / 16 / 16 / 32, hydraulisch schwenkbarer Schneidboden Bindung: Netzbindung mit elektronisch geregelter Netzbremse Bedienung: Isobus mit verschiedenen Terminals, zusätzliche Heckbedienung für Wicklerfunktionen und Folienmagazin Fahrwerk und Bereifung: Tandemachse, Raddimension 500 / 60 R 22.5, Druckluftbremsanlage, Knickdeichsel mit Federung auf Wunsch Wickler: Doppelarmwickler mit Antrieb von unten, 36 U / min, hintere Hangrolle optional Vorstrecker Serie 750 mm, 50 oder 70 % Vorstreckung, Folienriss-Überwachung Masse: Gesamtgewicht bei Grundausstattung 7540 kg; 2825 mm Höhe, 7240 mm Länge, 2890 mm Breite. Preis: Serienausstattung; CHF 131 000.–, Testausstattung: CHF 137 710.– (alles inkl. MwSt.) (Herstellerangaben)

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n   Impression | Testbericht

tungsarbeiten nicht ständig zwischen Traktor und Gerät hin und her laufen. Für die Bedienung in der Kabine bietet Pöttinger verschiedene Möglichkeiten: Generell ist die «Impress» in der «Pro»Ausführung Isobus-fähig. Die Testmaschine hatte das «CCI 100»-Terminal mit dem grösseren und übersichtlicheren Display an Bord. Grundsätzlich ist die Bedienung in Ordnung. Die Menüstruktur wird laut Hersteller bis zum Serienstart noch optimiert.

Der Wickeltisch kippt zum Ablegen des Ballens weit nach unten und legt ihn schonend ab.

Fazit Die Höhe der Folienträger lässt sich an Ballendurchmesser von 1,10 bis 1,50 m anpassen. Die Vorstreckung ist durch Umlegen der Antriebskette auf 50 oder 70 % einstellbar. Der Folienwechsel ist einfach. Links und rechts an der Maschine sind jeweils sechs Folienrollen geschützt untergebracht. Diese Vorratsmagazine lassen sich hydraulisch abklappen. Diese Funktion kann man komfortabel am Heck der Maschine bedienen, genauso wie alle Wicklerfunktionen. Man muss bei War-

Automatikfunktionen wie beispielsweise die Folienriss-Überwachung beim Wickler und die Möglichkeit der «DoppelballenAblage» beim Durchladen von Heu und Stroh unterstreichen den guten Gesamteindruck dieser Press-Wickel-Kombina­ tion. Dieses Technikpaket hat natürlich auch seinen Preis: Die variable Press-Wickel-Kombination «Impress 155 VC Pro» wird ab nächstem Jahr in der Grundausstattung mit CHF 131  000.– (inklusive MwSt.) an den Start gehen.  n

Der Wickler ist kompakt, es wackelt nichts, er wickelt schnell und ist gut zugänglich.

unter dem Tisch. Der Schwerpunkt liegt tief. Nach oben ist alles frei. Das erleichtert auch das Durchladen grosser Strohballen. Die Ballenübergabe geht schnell und auch am Hang meist problemlos. Vorsicht: Bei steiler Bergauffahrt kann der Ballen trotz Fangwalze hinten hinausschiessen. Die Walze sollte deshalb noch etwas höher montiert sein. Bis zum Serienstart will der Hersteller diese Gefahr mit einem speziellen Hangmodus entschärfen. Kritik gab es für die Gewichtsverteilung. Liegt der Ballen auf dem Wickeltisch, kommt es zu einer starken Entlastung des Zugmauls. Im Gelände wäre etwas mehr Stützlast gewünscht.

Die «Impress» in der «Pro»-Ausführung ist Isobus-fähig. Die Testmaschine war mit dem «CCI 100»-Terminal ausgestattet.

Kurzbewertung +  hohe Pressdichte mit formschönen und stabilen Ballen +  Bodenanpassung des Pick-ups +  Schluckvermögen des Rotors und Schnittqualität bei 36 mm Kurzschnitt –  geringe Stützlast mit Ballen auf dem Wickeltisch –  Verschmutzung bei nasser Herbstsilage –  Stabilität des Stützfusses

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Praktisch für die Messerwartung ist der auf Brusthöhe ausziehbare Messerbalken.


Landtechnik-Begriffe erklärt | Wissen   n

Der Nachteil: ABS ist bei Traktoren mit höheren Anschaffungskosten verbunden, weil es schwieriger umzusetzen ist als bei den Autos. Erhältlich ist ABS als Option bei Grosstraktoren etwa bei Fendt, Case IH, Steyr, New Holland und JCB.

Bodenschonendes Wenden

Das Antiblockiersystem ABS wirkt einem Blockieren der Räder entgegen und verhindert so das Ausscheren und Abdriften. Bild: R. Engeler

ABS – ein Assistent der ersten Stunde Mit der Serie «Landtechnik-Begriffe erklärt» startet die «Schweizer Landtechnik» eine neue Serie. Den Beginn macht das Antiblockiersystem ABS. Heinz Röthlisberger

Neben der kontrollierten Bremsung des Traktors bringt ein ABS für die Arbeit im Acker noch zusätzliche Vorteile. So hat CNH bei seinen ABS-Traktoren die Zusatzfunktion «ABS-Lenkbremse» inte­ griert. Dabei bremst beim Wendevorgang die Radschlupfregelung das kurveninnere Hinterrad automatisch ab. So kann der Traktor enge Kurven fahren, ohne die Bremse zu betätigen. Zudem werden so Beschädigungen des Bodens durch das kurveninnere Rad verhindert. Auch Lkw-Anhänger, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden, verfügen oft über ein Antiblockiersystem, integriert in ein elektronisches Bremssystem (EBS). Dazu bedingt es in der Regel eine 24-VoltSpannungsversorgung, um das System überhaupt funktionsfähig zu machen.

«Unsinnig bei 40 km / h» ABS – dieser technische Begriff hat wohl jeder schon einmal gehört, der mit einem Auto unterwegs ist. Und jeder weiss, dass diese Abkürzung für «Antiblockiersystem» steht und dass das System beim Bremsen einem möglichen Blockieren der Räder durch Reduktion des Bremsdrucks entgegenwirkt und somit ein Driften oder Ausbrechen des Fahrzeugs verhindert. Das heisst: Während der Fahrt messen Sensoren kontinuierlich die Drehzahl der Räder. Wenn die Drehzahl eines Rades im Vergleich zu den anderen unverhältnismässig sinkt, wird deren Drehzahl gemindert. So ermöglicht das System beim Bremsen insgesamt eine bessere Lenkbar-

keit und Spurtreue. Zudem kann es über die Regelung des Radschlupfs den Bremsweg auf nasser Strasse verkürzen. Je nach System finden zwischen acht und zehn Bremsintervalle pro Sekunde statt.

Mehr Sicherheit Dem ABS kommt eine hohe Bedeutung zu, da es die Sicherheit im Strassenverkehr massgeblich erhöht. Das menschliche Feingespür reicht nämlich nicht aus, das Verhalten der Räder beim Bremsen zu erfassen. Gerade bei starken Bremsmanövern sind die Fahrer oft nicht in der Lage, die Bremskraft genau zu dosieren. Und genau an diesem Punkt greift das ABS ein. So ist es auch nicht verwunderlich, dass heute die meisten Autos und Lkw über ABS verfügen. Die ersten Autos mit einem elektronisch geregelten ABS kamen 1978, also vor fast 40 Jahren auf den Markt. Damit gehört das ABS zu einem der ersten Fahrassistenzsysteme.

Auf Grosstraktoren

Die ABS-Lenkbremse ermöglicht engste, bodenschonende Wendemanöver. Bild: CaseIH

Seit einigen Jahren gibt es ABS auch bei Traktoren, meist als Option auf PS-starken Baureihen mit Höchstgeschwindigkeit 60 km/ h. Auch da ermitteln Sensoren an den Rädern, zusätzlich auch auf der Allradwelle, kontinuierlich die Drehzahl und verhindern so ein Blockieren der Räder.

In EU-Ländern, in denen Traktoren 60 km / h fahren dürfen, ist das ABS obligatorisch (z. B. in Deutschland). Erst kürzlich hat sich der europäische D ­ achverband der Landmaschinenindus­trie (Cema) gegen eine Pflicht von ­ABS-Bremssystemen bei Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit zwischen 40 km / h und 60 km / h ausgesprochen. Die EU-Kommission habe bisher nicht den Nachweis erbringen können, dass ABS bei Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit unter 60 km / h die Verkehrssicherheit verbessert. Ohnehin sei in 22 der 28 EU-Mitgliedstaaten die Höchstgeschwindigkeit der Maschinen per Gesetz auf 40 km / h begrenzt. Dies mache den verpflichtenden ABS-Einsatz noch «unsinniger», kritisiert der Dachverband Cema. In der Schweiz ist das System bei den anbietenden Traktor-Importeuren zwar auch erhältlich, es wird aber nur vereinzelt nachgefragt.  n

«Landtechnik-Begriffe erklärt» Was ist ein «ABS», wie funktioniert eine «Common-Rail»-Einspritzanlage und warum erkennt ein «NIR-Sensor» Pflanzengrün? Solche und ähnliche Fragen beantwortet die «Schweizer Landtechnik» in der Serie «Landtechnik-Begriffe erklärt».

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n  Wissen | Praktisch

Damit die Schraube hält Der Landwirt wird bei der Instandhaltung von Maschinen und Fahrzeugen öfters mit Fragen der Schraubverbindungen konfrontiert. Damit eine Schraube hält, muss einiges beachtet werden. Ruedi Gnädinger *

Wenn stark belastete Schraubverbindungen wie bei den Felgen mehrmals gelöst und wieder angezogen werden müssen, ist auf saubere Gewinde und richtiges Anziehen zu achten. Bild: landpixel.de

Verschraubungen können form- oder kraftschlüssig ausgeführt werden. Bei der formschlüssigen Variante werden sogenannte Passschrauben mit einer präzisen Bohrung spielfrei gepaart. Ein Verrutschen verschraubter Teile ist bei dieser Variante auch ohne grossen Anpressdruck und mit geringerem Anziehdrehmoment gewährleistet. Formschlüssige Verschraubungen sind wegen der nötigen Präzision aufwendig in der Produktion, werden daher nur in speziellen Fällen angewendet.

* Der Autor ist Mitinhaber von Gnädinger Engineering GmbH in Benken SG (Fachbereich Landtechnik).

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Bei der kraftschlüssigen Verschraubung werden die beiden Werkstücke durch eine oder mehrere Schrauben so fest zusammengedrückt, dass sie auch unter allen möglichen betrieblichen Belastungen nicht gegenseitig verrutschen können. Bei kraftschlüssigen Verschraubungen sind die Schraubenlöcher leicht grösser als der Schaftdurchmesser, daher sind die Anforderungen an die Genauigkeit wesentlich geringer.

Eine Auffahrrampe Das Gewinde einer Schraube kann mit einer Auffahrrampe in Wendelform verglichen werden. Dabei entsprechen der mittlere Gewindedurchmesser der Mitte der Fahrbahn zum Zentrum und die Stei-

gung je Gewindeumdrehung dem Höhenunterschied auf der Rampe bei einer Fahrt mit einer Drehung um 360°. Ziel beider Anwendungen ist eine Verminderung der zur Bewegung nötigen Kraft nach dem Gesetz «Kraft mal Weg bleibt konstant». Mit der verhältnismässig geringen Kraft am Schraubenschlüssel lässt sich durch das Gewinde eine grosse Kraft erzeugen. Wegen der grossen Reibung kann jedoch nur etwa 10 % der theoretischen Kraft umgesetzt werden. Dies ist auch nötig, denn nur wenn dieser Wert unter 50 % liegt, erfolgt die sogenannte Selbsthemmung und die Schraube kann sich nicht mehr von selbst lösen. Wenn sich in der Praxis eine Schraubverbindung löst,


Praktisch | Wissen   n

sind die Schrauben nicht sachgemäss angezogen worden. Die Anzahl der Schrauben oder deren Grösse reicht nicht aus, die Gewinde sind in einem schlechten Zustand oder die Auflageflächen sind nicht ausreichend plan und sauber. Technisch anerkannte Schraubensicherungen können die Sicherheit nur bei einer korrekten Verschraubung erhöhen, sonst ist der Begriff «Verliersicherung» zutreffender.

Fachgerecht anziehen Viele Verschraubungen haben nur geringe Ansprüche bezüglich korrekten Anziehens. Wenn sie nur ein Verschalungsblech mit einem Rahmen verbinden müssen, halten diese auch, wenn das Gewinde verrostet und sie nicht mit der dazugehörigen Kraft angezogen werden, denn sie wurden wegen der Handhabung überdimensioniert. Bei Landmaschinen sind jedoch immer mehr Schraubverbindungen vorhanden, die nach der Belastung im Betrieb ausgelegt sind und ihre richtige Funktion nur mit dem korrekten Anziehdrehmoment und gebrauchstüchtigen Schrauben mit der nötigen Festigkeit erhalten. Die Güte, deren Massstab die zulässige Spannung (N / mm²) ist, wird mit Zahlen auf dem Schraubenkopf gekennzeichnet. Diese Güte- oder Festigkeitsklasse beginnt mit der Bezeichnung 3.6 für die Schrauben mit den geringsten Festigkeitswerten. Bei höheren Ansprüchen werden Schrauben der Klasse 8.8 (frühere Bezeichnung: 8G) eingesetzt. Muttern werden ebenfalls gekennzeichnet und zwar mit einstelligen Nummern von 4 bis 12. Für eine Schraube mit der Festigkeit 8.8 muss zum Beispiel eine

Mutter der Güte 8 oder höher gepaart werden. Schraubentabellen, die im Internet publiziert sind, enthalten die nötigen Angaben über Schraubenqualitäten, Gewindeabmessungen und empfohlene Anziehdrehmomente. Werden bei Reparaturen Schrauben oder Muttern ersetzt, müssen sie die gleiche oder eine höhere Festigkeit haben. Um mit dem gewählten Anzugsdrehmoment auch die dazugehörige Vorspannkraft zu erzielen, muss auch der Zustand von Schrauben, Muttern und Gewindelöchern intakt sein. Die empfohlenen Anziehdrehmomente gelten grundsätzlich für neue Teile, die werkseitig eine Gleitschicht erhalten. Gebrauchte Schrauben sind zu reinigen, von leichtem Rost zu befreien, leicht zu ölen oder mit Fett oder metallhaltigen Pasten zu bestreichen. Dadurch werden ähnliche Reibwerte wie mit Neuteilen erzielt. Stark angerostete Schrauben und Muttern sind bei sicherheitsrelevanten Verschraubungen in jedem Fall zu ersetzen.

Gewinde instand setzen Schrauben und Muttern in gebrauchsfähigem Zustand lassen sich von Hand drehen. Ist dies nicht der Fall, müssen sie gereinigt oder nachbearbeitet werden. Die Reinigung von Aussengewinde ist mit einer herkömmlichen Drahtbürste gut möglich. Innengewinde lassen sich effizient mit Innenbürsten aus Stahl oder Messing reinigen. Dazu müssen sie in den Bohrschrauber eingespannt werden und mit der gegenläufigen Drehrichtung des Uhrzeigers in das Innengewinde eingeführt werden. Diese Anwendung hat den Vorteil, dass Rost, Reste von chemischen Schraubensicherungen und andere Ver-

Das empfohlene Anziehdrehmoment kann nur mit einem Drehmomentschlüssel erzielt werden. Das Anziehen nach Gefühl ist bei wichtigen Schrauben zu ungenau. Schraubentabellen, die im Internet publiziert sind, enthalten unter anderem auch empfohlene Anziehdrehmomente.

Die meisten Verschraubungen sind kraftschlüssig. Die Schrauben müssen daher nach dem Anziehen eine genügende Vorspannung haben, damit die verschraubten Teile auch bei betrieblichen Spitzenbelastungen sicher rutschfrei verbunden bleiben. Bilder: R. Gnädinger

unreinigungen nach aussen geschafft werden. Eine Anschaffung der passenden Bürsten für die gängigsten Schraubengrössen lohnt sich. Führt eine Reinigung mit Bürsten nicht zum Erfolg, können Gewinde auch mit einem Gewindebohrer oder eine Filiere nachgeschnitten werden. Dabei wird in der Regel kein zusätzliches Material abgetragen, sondern nur «Unrat» weggeschabt. In jedem Fall sind Schrauben auch optisch zu begutachten, ob sie nicht verbogen

Bei formschlüssigen Verschraubungen werden Passschrauben verwendet, deren Schaft spielfrei in die präzise Bohrung passt. Diese Art der Verschraubung ist teuer und wird dort eingesetzt, wo die beiden zu verschraubenden Teile exakt zu positionieren sind.

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n  Wissen | Praktisch

oder gestreckt sind. Ob eine Schraube gestreckt ist, kann mit einem exakten Längenvergleich beurteilt werden.

Schraubensicherungen

Hydraulikverschraubungen haben sowohl beim Durchmesser wie bei der Gewindesteigung zum Verwechseln ähnliche Masse. Die richtige Bestimmung ist nur mit einer Gewinde- und Schiebelehre möglich.

Um es vorwegzunehmen: Richtig dimensionierte Verschraubungen brauchen bei sachgemässer Montage keine zusätzlichen Sicherungen. Die Liste von untauglichen Sicherungen ist zudem umfangreich. Folgende Schraubensicherungen gelten als unwirksam, weil sie sich unter bestimmten Umständen zur Aufrechterhaltung der Vorspannung einer Schraubverbindung als wirkungslos erwiesen haben: Federringe, Federscheiben, Zahnscheiben, Fächerscheiben, Sicherungsbleche, Sicherungsmuttern und Kronenmutter mit Splint. Weil eine sachgerecht ausgeführte Schraubenverbindung wesentlich höhere Vorspannkräfte aufweist, als zum Beispiel ein Federring an Federkraft aufbauen kann, wird diese bei einer Schraube 8.8 völlig zusammengedrückt und wirkt nur noch wie eine Unterlegscheibe. Kronenmuttern mit Splint kommen noch bei Radnaben mit einstellbarem Spiel zum Einsatz. Bei dieser Anwendung muss die Mutter aber keine Vorspannung aufbauen, sondern mit ihr wird nur das Lagespiel begrenzt. Eine praktikable Methode ist die Gewindesicherung mit flüssigen Kunststoffen, die im Gewinde aushärten. Sie erhöhen das Drehmoment zum lösen der Schrauben zusätzlich. Dazu müssen aber die Empfehlungen der Hersteller unbedingt befolgt werden (z. B. sauber und frei von Schmiermitteln).  n

Mit Stahlbürsten lassen sich Schmutz, Farbreste oder leichter Rost ausreichend gut entfernen. Wenn das Gewinde leichtgängig und leicht eingefettet ist, lässt sich mit dem vorgegebenen Anzugsdrehmoment die erwünschte Vorspannung erreichen.

Leicht beschädigte oder schwergängige Gewinde können in vielen Fällen durch ein Nachschneiden mit einer Filiere oder einem Gewindebohrer wieder brauchbar gemacht werden. Bei sicherheitsrelevanten Verschraubungen ist die Schraube aber zu ersetzen.

Begriffe zum Thema Schauben und Gewinde

Metrisches ISO-Regelgewinde

In dieser Norm werden die Nenngrössen und sämtliche Masse der Gewinde wie Kerndurchmesser, Gewindesteigung usw. festgelegt. In der Umgangssprache verwendet man den Begriff «M10» für eine metrische Schraube mit 10 mm Nenndurchmesser. Es ist das heute übliche Gewinde an Landmaschinen.

Metrisches ISO-Feingewinde

Das Feingewinde hat ein feineres Gewinde mit geringerer Steigung als das Regelgewinde. Das zulässige Anzugsdrehmoment und die Vorspannkraft sind daher etwas höher als bei einer vergleichbaren Schraube mit Regelgewinde.

Zollgewinde

Die Massangaben sind in Zoll, und die Gewindesteigung wird mit der Anzahl der Umgänge je Zoll Gewindelänge angegeben. Zollgewinde mit verschiedenen Normen haben ihre Bedeutung noch bei Verschraubungen von Gewinden.

Kernlochdurchmesser bei Innengewinde oder Mutter

Er ist etwas grösser als der Innendurchmesser einer Mutter oder eines Gewindeloches und entspricht der Zielgrösse beim Bohren vor dem Gewindebohren.

Anzugsdrehmoment

Empfohlener Wert, der aus Normen oder Reparaturanleitungen der Gerätehersteller zu entnehmen ist. Mit dem korrekt gewählten Anzugsdrehmoment wird die Schraube genügend angezogen (vorgesehene Vorspannkraft der Schraube) und trotzdem eine Überbelastung vermieden.

Winkelanziehen

Bei dieser Methode wird die Schraube mit dem Drehmomentschlüssel leicht auf den empfohlenen Wert angezogen und anschliessend mit einer angegebenen Weiterdrehung (Winkelgrade) festgezogen. Diese Methode ist genauer als das Anziehen nach Drehmoment. Die nötigen Werte für diese Methode müssen aber den Angaben der Gerätehersteller entnommen werden.

Vorspannkraft

Kraft, mit der eine Schraube die zu verschraubenden Teile aufeinander presst. Die zulässige Vorspannkraft einer Schraube wird erreicht, wenn sie mit dem zulässigen Drehmoment angezogen wird und die Gewinde neuwertig sind.

Zulässige Betriebskraft

Zulässige Kraft, die auf das verschraubte Teil im Betrieb wirken darf, ohne die kraftschlüssige Verbindung der verschraubten Teile zu gefährden. Die Vorspannkraft muss daher grösser als die zulässige Betriebskraft sein.

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Frage aus der Praxis | Management   n

Was gilt für Verkehrsteilnehmer? Im Bereich von Feldein- und -ausfahrten sowie in Kurven in der Nähe von landwirtschaftlichen Betrieben ist mit Verschmutzungen der Fahrbahn durch Erdreich oder Erntegut zu rechnen. Zu berücksichtigen sind auch die völlig unterschiedlichen Geschwindigkeits-, Lenk- und Beschleunigungsmöglichkeiten von landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Gespannen sowie deren überbreite und überlange Ausmasse. Beachtet werden sollte auch die schlechtere Erkennbarkeit verschmutzter Blinker und Beleuchtungen von landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Bei geringsten Zweifeln sollte auf ein Überholmanöver verzichtet werden.

Was gilt für die Landwirtschaft?

Unabwendbare Verschmutzungen von Fahrbahnen sind auf Kosten des Verursachers zu entfernen. Bild: Roman Engeler

Ärger mit verschmutzten Fahrbahnen Jedes Jahr führen die landwirtschaftlichen Strassenfahrten zur Erntezeit zu Fahrbahnverschmutzungen. Es besteht eine Absicherungs- und Reinigungspflicht. Urs Rentsch und Dominik Senn

Durch verschmutzte Fahrbahnen entstehen in der Schweiz immer wieder gefährliche Situationen auf der Strasse. Zum einen gilt: Die Reifen von Transportfahrzeugen und Erntemaschinen inklusive Arbeitswerkzeugen sollen noch im Feld vom gröbsten Erdmaterial gereinigt werden. Daneben besteht die selbstverständliche Pflicht, die Gefahrenstrecke kenntlich zu machen, Landwirte müssen entsprechende Warnschilder aufstellen. Verschmutzungen von Fahrbahnen müssen unverzüglich nach der Feldarbeit entfernen werden. Dafür verantwortlich ist von Gesetzes wegen der Fahrer als Verursacher. Man kann aber auch vereinbaren, dass dafür der Auftraggeber verantwortlich ist. Insbesondere bei der Abfuhr von Erntegut durch Transportgemeinschaften sollte die Zuständigkeit für die Reinigung abgeklärt und schrift-

lich festgehalten werden. Zum anderen gilt: Auch alle anderen Verkehrsteilnehmer sind gleichermassen in der Pflicht, die notwendige Rücksicht walten zu lassen.

Auf Kosten des Verursachers Wer eine Strasse übermässig verschmutzt, hat die Verkehrsteilnehmenden zu warnen und die Strasse auf eigene Kosten unverzüglich zu reinigen. So steht es im Strassengesetz (SG) vom 4. 6. 2008, Artikel 67, wörtlich: «Wer eine Strasse übermässig verunreinigt und sie nicht sofort reinigt, trägt die Kosten der Reinigung.» Kommt der Verursacher trotz Aufforderung der Pflicht zur Reinigung der Strasse nicht nach, so ist die Strasseneigentümerin oder der Strasseneigentümer zur Ersatzvornahme auf Kosten des Verursachers berechtigt.

Fahrer und Verantwortliche von landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Gespannen haben die Erkennbarkeit und Sicherheit ihrer Fahrzeuge und Anbaugeräte sicherzustellen und, wie erwähnt, unabwendbare Verschmutzungen von Fahrbahnen ausreichend kenntlich zu machen, abzusichern und nach der Feldarbeit sofort zu entfernen. Es ist ratsam, beim Abbiegen insbesondere in Feldeinfahrten und Hofabzweigungen rechtzeitig zu blinken. Beim Linksabbiegen ist auf den nachfolgenden Verkehr zu achten. Wie die Kantonspolizei Aargau hierzu festhält, prüft die Polizei bei Aufgeboten wegen Fahrbahnverschmutzungen die Einhaltung der Weisungen gemäss Strassenverkehrsgesetz sowie die Einhaltung der Umweltschutzgesetzgebung. Es wird konkret überprüft, warum der Strassenabschnitt verschmutzt wurde, ob entsprechend signalisiert worden ist und um was für einen Stoff es sich handelt. Verschmutzungen der Strasse mit wassergefährdenden Stoffen (Gülle, Mist usw.) sind besonders heikel, weil solche Stoffe keinesfalls in Gewässer gelangen dürfen.  n

Wo drückt der Schuh? Was beschäftigt Sektionsmitglieder des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik am meisten? Wo drückt der Schuh? Welchen Hauptproblemen sieht man sich in der Praxis ausgesetzt? In dieser lose erscheinenden Serie behandelt die Schweizer Landtechnik solche Anliegen aus der Praxis, wie sie laufend an den Bereich Weiterbildung und Beratung des SVLT herangetragen werden.

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n  Management | Geldanlage

Mit dem Mähdrescher «Ideal» hat Agco ein ehrgeiziges Projekt realisiert und will damit in der Erntetechnik eine grössere Rolle spielen. Bild: Agco

Agco und die Börse In der Serie über die börsenkotierten Landtechnikunternehmen ist nun die Reihe an Agco. Wie schlägt sich dieses Unternehmen an der Börse und wie sind dessen künftigen Aussichten? Andreas Meier* Es kommt nicht oft vor, das ein Unternehmen der Maschinen- und Fahrzeugindustrie eine Maschine von Grund auf neu entwickelt. Genau das aber hat Agco getan. Statt wie üblich ein bestehendes Modell als Ausgangsbasis zu nehmen, wurde die Entwicklung des neuen Mähdreschers «Ideal» sozusagen von einem leeren Blatt aus gestartet. Fünf Jahre und geschätzte 400 Mio. USDollar investierte das Unternehmen ins neue Fahrzeug, extensive Feld- und Labor­­tests mit 22 Prototypen wurden rund um die Welt absolviert, um sie unter verschiedensten Einsatzbedingungen zu erproben. Kürzlich wurde der vom Unter­ nehmen als revolutionär bezeichnete Mäh­drescher erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Kleinster der drei Grossen So hochstehend Agcos Maschinen in tech­nischer Hinsicht sind, in Sachen finanziel* Andreas Meier ist Redaktor bei der Fachzeitung «Finanz und Wirtschaft» und Kenner börsenkotierter Unternehmen der Agrarwirtschaft.

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ler Leistung kommt der in Duluth, Georgia, im Südosten der USA stationierte Agrarmaschinenkonzern nicht an den Branchenführer Deere heran. Agco ist mit einem Umsatz von knapp $ 7,5 Mrd. denn auch der kleinste unter den drei grossen, global aufgestellten Landmaschinenherstellern. Deere spielt mit gut $ 25 Mrd. fast schon in einer eigenen Liga, selbst wenn vom Forst- und Baumaschinenbereich, der etwa einen Fünftel ausmacht, abgesehen wird. Der aus Fiat entstandene Konzern CNH Industrial (Case New Holland), die Nummer zwei, hat mit Land­ maschinen letztes Jahr $  9,2 Mrd. Umsatz erzielt. Wie seine beiden Konkurrenten bekam Agco die Agrarrezession im Nachgang hoher Ernten und fallender Rohwarenpreise ab 2014 zu spüren. Der Umsatz sank vom Spitzenjahr 2013, als $ 10,8 Mrd.  erreicht worden waren, bis 2016 um über 30 %. Der Gewinn vor Sonderkosten sackte in dieser Periode von 597 auf noch $  202 Mio. ab, wodurch ein Rückgang der Gewinnmarge von 5,5 auf 2,7 % hingenommen werden musste. Zum Vergleich: Konkurrent Deere hatte in derselben

Zeitspanne in etwa einen ähnlichen Absatzrückgang zu bewältigen, doch weil der Ausgangswert der Marge hohe 10,1 % betrug, waren die 6,5 % nach dem Rückgang bis 2016 immer noch höher als bei Agco in den guten Zeiten. Ein wichtiger Grund für die höhere Profitabilität von Deere ist, wie schon angedeutet, die unterschiedliche Grösse, aber wohl auch die bessere Verankerung von Deere im lukrativen US-Markt. Agco machte 2016 57 % des Umsatzes in der Region Europa, Nahost und Afrika, auf Nordamerika entfielen 24  % und auf Südamerika 12 %. Bei Deere dagegen beträgt der Anteil Nordamerikas 61 %, auf Europa entfallen 19 % und auf Lateinamerika knapp 10 %. Die einheitlichen und einfachen Vertriebswege in den USA, die schiere Grösse des Marktes und der Mengeneffekt begünstigen Deere.

Europäische Wurzeln Dass Agco in den USA nicht grösser ist, begründet sich mit der Geschichte des Unternehmens. Agco wurde von einigen Managern von Deutz-Allis, der US-Tochter von Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD),


Geldanlage | Management   n

Anfang der Neunzigerjahre des letzten Jahrhunderts gegründet. Sie kauften in einem Management-­ Buyout Deutz-Allis aus KHD heraus und änderten den Namen in Allis-Gleaner Corporation, kurz Agco. Das europäische Landmaschinengeschäft von Deutz, Deutz-Fahr, ging einige Jahre später an die italienische Same-Gruppe, die heute unter anderem auch die Hürlimann-Traktoren herstellt – aber das ist eine andere Geschichte. Agco wurde nach der Abnabelung von KHD durch Zukäufe stark ausgebaut. 1993 kam Massey Ferguson dazu, 1997 die deutsche Fendt, die sich bis dahin noch­ in Familienbesitz befunden hatte. 2002 übernahm Agco die Landtechnikmarke Challenger von Caterpillar, dem weltgrössten Baumaschinenhersteller, und 2004 erwarb man vom finnischen Liftbauer Kone den Traktorenhersteller Valtra. Die vier Marken bilden heute den Kern des Fahrzeuggeschäfts. Dazu kamen 2011 der Kauf der amerikanischen GSI, eines führenden Herstellers von Getreidesilos und Trocknungsanlagen sowie Fütterungs, Tränke- und Lüftungssystemen für die Geflügel- und Schweinehaltung, zudem die Akquisition der dänischen Cimbria mit ihrem Angebot an Getreide- und Saatguthandling-Ausrüstung. Die letzten Zukäufe dokumentieren die Absicht von Agco, vom Maschinenhersteller zu einem Anbieter eines breiten Sortiments von Agrartechnik und Agrarinvestitionsgütern zu werden. Auch wenn die Marge niedriger ist als jene von Deere, kann sich Agcos Leistung sehen lassen. Wenn man durch einen Rückgang des Umsatzes um 30 % nicht in die Verlustzone zu gerät, zeigt das, dass man die Kostenstrukturen im Griff hat. Dabei hat Agco seit dem Ergebnishoch 2013 die Mitarbeiterzahl bloss um rund 10 % reduziert, Deere dagegen um 15 %.

Rückenwind durch die tiefen Zinsen Auch für die Aktionäre ist es zumindest befriedigend gelaufen, was allerdings auch der positiven Grundstimmung an den Aktienmärkten und der Niedrigzinspolitik der Zentralbanken der Industrieländer zu verdanken ist. Durch das niedrige Zinsniveau floss mehr Geld in die Aktienmärkte, weil man sich hier mehr Rendite versprach. Dadurch stiegen die Bewertungen der Aktien, das heisst, die Kurse sind oft deutlich stärker gestiegen als die Resultate der die Aktien ausgebenden Unternehmen. Im Fall von Agco drückt sich das folgendermassen aus: Der Börsenwert des

­ nternehmens ist heute etwa gleich hoch U wie 2013, als das Rekordergebnis eingefahren wurde. Der Gewinn pro Aktie wird gemäss Schätzungen von spezialisierten Finanzexperten voraussichtlich aber selbst nächstes Jahr bloss wenig mehr als die Hälfte des Wertes von 2013 erreichen. Ein Riesenunterschied, der sich in den Bewertungszahlen manifestiert: Der gegenwärtige Börsenwert von Agco entspricht etwa dem 22-Fachen des für das Geschäftsjahr 2018 erwarteten Gewinns, während es 2013 bloss etwa das 12-Fache war. Zum Vergleich: Im langjährigen Mittel sind Aktien etwa mit dem 15-Fachen des Gewinns bewertet. Doch nicht nur der Fakt, dass Aktien quasi zur alternativlosen Anlage geworden sind, war ein Kurstreiber. Börsen­ kurse lassen sich nie nur arithmetisch ­beurteilen. Genauso wichtig, wenn nicht wichtiger, sind die Erwartungen und Hoffnungen der Investoren. Damals, 2013, war der Agrarzyklus auf einem Top. Die Gefahr, dass es bald zu einer Abkühlung kommen könnte, war hoch, das war vielen Anlegern bewusst. Entsprechend waren sie nicht bereit, für die Agco-Ak­ tien hohe Preise zu bezahlen.

Zu hohe Erwartungen? Heute dagegen steckt die Landwirtschaft vielerorts wegen der niedrigen Preise für Feldfrüchte in einer Krise. Immerhin hat eine Stabilisierung stattgefunden. Die Chancen, dass es nach den schwierigen Jahren eher nach oben als weiter nach unten geht, werden von den Investoren zunehmend günstiger beurteilt. Dazu kommen der Ersatz älterer Maschinen, der zwar eine Zeit lang hinausgeschoben, aber letztlich nicht verhindert werden kann, und, nicht unwichtig, der Zwang zu höherer Produktivität, der durch niedrige Fruchtpreise gar noch verstärkt wird. Neue Maschinen sind produktiver als ältere, was den Ersatzzyklus zusätzlich ­ antreibt. Die Frage bleibt allerdings, wie schnell die Erholung vonstattengeht. Deere hat bereits vor überzogenen Erwartungen gewarnt, Agco scheint derzeit etwas besser positioniert, weil die Landwirtschaft in den USA, wo Agco weniger stark präsent ist, noch etwas ausgeprägter unter Druck scheint als in vielen anderen Welt­ gegenden.

In Agco investieren? Angesichts der trägen Erholung der Agrarmärkte sind die Aktien der Landtech-

nikunternehmen jetzt sehr teuer. Wer jetzt noch solche Aktien kauft, sollte auf gute Bilanzqualität und einen guten Leistungsausweis in der Vergangenheit achten. Da schneiden Deere und die Schweizer Bucher Industries (Kuhn Group) besser ab als Agco. Ihre Bilanz ist besser als jene von Agco, und auch die Ertragskraft gemessen an der Marge ist bei den beiden besser. Über die Jahre haben Bucher und Deere mit einer Jahresrendite (Aktienkursentwicklung inklusive Dividenden) besser abgeschnitten. Mit Deere hat der Anleger in den letzten zehn Jahren – und da ist der zwischenzeitliche Kurssturz während der Finanzkrise mit einbezogen – in Franken umgerechnet etwa 90 % an Vermögenszuwachs erzielt, was etwa 6,5 % pro Jahr ausmacht. In den Aktien von Bucher Industries betrug der Zuwachs gar etwa 115 % oder 7,8 % pro Jahr. Bei Agco reichte es dagegen nur zu einem Wertzuwachs von 30 % oder 2,6 % pro Jahr. Dabei sind alle drei Aktien heute ähnlich hoch bewertet. Eine bessere Kursentwicklung in der Vergangenheit ist zwar keine Garantie für eine überdurchschnittliche Entwicklung­ in der Zukunft. Doch erwiesenermassen leistungsfähigere Unternehmen überwinden Krisen in der Regel leichter, denn sie können zu jeder Zeit die nötigen Investitionen tätigen und dadurch den Vorsprung auf die schwächere Konkurrenz noch ausbauen. Wer nach der Kurshausse der letzten Jahre noch auf Landtechnikaktien setzen will, sollte eher auf Bucher oder Deere als auf Agco setzen.  n

Kursverlauf der Agco-Aktie

Agco Kurs: 68.99 $ | Symbol: AGCO S&P 500 angeglichen 80 70 60 50

40 2013

2014

2015

2016

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Quelle: Thomson Reuters / FuW

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n  Plattform | Maschinenvorführung

Der Direktsaatversuch mit elf verschiedenen Sämaschinen findet auf dem Landwirtschaftsland der Strafanstalt in Bellechasse FR statt. Bilder: H. Röthlisberger

Elf Sämaschinen im Direktsaatvergleich Ein Feldversuch mit elf Direktsaatmaschinen soll aufzeigen, wie verschiedene Säsysteme bei der Saat in eine Gründüngung abschneiden. Gesät wurde Winterweizen ohne vorgängigen Einsatz eines Totalherbizids. Heinz Röthlisberger Der Direktsaat-Maschinenvergleich in Bellechasse FR ist ein Praxisversuch der Berner Fachhochschule Hafl, von Swiss No-Till und der Landwirtschaftsschule Grangeneuve. Integriert in den Versuch sind elf verschiedene Sämaschinen, darunter Serienmaschinen, aber auch Umund Eigenbaugeräte sowie eine sogenannte «CrossSlot»-Direktsaatmaschine, die bei der Hochschule Dresden (D) speziell für Feldversuche eingesetzt wird.

Gut gewachsene Gründüngung Mit allen elf Maschinen wurde Mitte Oktober bei trockenen und besten Bedingungen auf einer Parzelle der Strafanstalt Bellechasse Winterweizen der Sorte Spontan (400 Körner pro m2) in eine überaus dichte Gründüngung, bestehend aus Futtererbsen, Sandhafer, Sommerwicke und Mohahirse, gesät. Die Mischung, die von der Hafl entwickelt wor54

Schweizer Landtechnik  11 2017

den ist, soll speziell zur Unterdrückung der Unkräuter und damit zur Senkung des Herbizideinsatzes beitragen, ohne dass die Erträge stark beeinträchtigt werden. Ein Glyphosat-Einsatz für den Feldversuch in Bellechasse fand im Voraus nicht statt. Schwierigkeit: Die Direktsaat in eine Gründüngung ist nicht ganz einfach. Die Herausforderung ist vor allem die korrekte Saatgutablage, weil der Saatgut-Bodenkontakt oftmals nicht optimal ist. So vermögen Scheibenschare die Pflanzendecke oft nicht zu durchschneiden.

Direktsaat weiterbringen Ziel des Feldversuches mit den elf verschiedenen Direktsaatmaschinen ist es, mögliche Lösungen aufzuzeigen. Wo liegen die Grenzen der Direktsaat in eine Gründüngung? Was ist technisch machbar? Letztlich soll der Versuch die Direktsaattechnik weiterbringen, die praxis­

taugliche Umsetzung in auf Direktsaat optimierte Gründüngungsmischungen ­fördern und auch den Herbizideinsatz re­duzieren.  n

So geht es weiter Vorgesehen ist, dass der Direktsaatversuch im nächsten Frühsommer im Rahmen einer Flurbegehung besichtigt werden kann. Aufgezeigt werden soll, wie der Winterweizen aufläuft und wie der Unkrautdruck auf den elf gesäten Parzellen aussieht. Nach der Ernte im nächsten Sommer werden die Erträge ausgewertet. Die «Schweizer Landtechnik» stellt auf den folgenden zwei Seiten die elf verschiedenen Direktsaatmaschinen vor und wird auch die weiteren Resultate des Feldversuches begleiten.


Maschinenvorführung | Plattform   n

Horsch «Avatar 616 SD»

KUHN, das ist meine Stärke!

0799-GC-EU-CH-DE – Foto: D. Rousselot

Im Ackerbau setze ich auf Präzision und Wirtschaftlichkeit.

Die gezogene 6-m-Sämaschine «Avatar 616 SD» von Horsch ist sowohl für die konventionelle als auch für die Mulchund Direktsaat geeignet. Ausgerüstet ist sie mit 36 Einzelscheibenschare. Tiefenführungsrollen in Verbindung mit einem Schardruck von maximal 350 kg sollen für exakte Ablage des Saatgutes sorgen. Dank schlanker Scharkonstruktion wird nur ganz wenig Erde bewegt. Der Scheibendurchmesser beträgt 48 cm. Der Leistungsbedarf dieser 9300 kg schweren Sämaschine ist ab rund 210 PS. Der Rahmen ist schargeführt.

John Deere «NT 750 A» Die gezogene 4-m-Mulchsämaschine «NT 750 A» von John Deere ist eine von der Landag AG aus Seedorf BE mit viel elektronischer Zusatzausrüstung optimierte Sämaschine mit 24 Einzelscheibenscharen. In der Version Landag wiegt sie leer 5680 kg (ab Werk 4500 kg). Stufenlos verstellbarer Anpressdruck von bis zu 250 kg je Schar. Der Reihenabstand beträgt 16,6 cm. Die Saattiefe lässt sich von 13 bis 90 mm einzeln durch Lochleisten einstellen. Pro Schar gibt es ein Tiefenführungsrad (schargeführt). Aufgebaut sind drei Saatguttanks mit elektrischer Dosierung.

Great Plains «NTA 1300» Die 4 m breite «NTA 1300» von Great Plains ist eine gezogene 24-Reihen-Universalsämaschine, die auf dem Betrieb der Strafanstalten in Bellechasse eingesetzt wird. Ausgerüstet ist die Sämaschine mit vorauslaufenden Turbo-CoulterScheiben (250 kg vorbelastet) sowie nachlaufenden Doppel­scheiben­scharen mit 75 mm breiten Tiefenführungs- und Schliessräder. Die Saattiefeneinstellung erfolgt individuell pro Reihe, die Scharführung erfolgt via Crackerwalze, auf der auch der Rahmen läuft. Das Gewicht der «NTA 1300» beträgt 6600 kg.

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KUHN KUHN KUHN KUHN KUHN KUHN KUHN

Pflüge Grubber (Kurz-)Scheibeneggen Kreiseleggen und Fräsen Sämaschinen Einzelkornsämaschinen Feldspritzen

KUHN Center Schweiz, 8166 Niederweningen Telefon +41 44 857 28 00 • Fax +41 44 857 28 08 www.kuhncenterschweiz.ch

Pflanzenbau I Tierhaltung I Landschaftspflege

be strong, be KUHN 11 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Plattform | Maschinenvorführung

Väderstad «Rapid A 400 S» Auch die gezogene «Rapid A 400 S» von Väderstad kann sowohl für die konventionelle wie für die Mulchund Direktsaat eingesetzt werden. Möglich ist bei den 32 Einscheibenscharen ein Schardruck von 180 kg. Der Reihenabstand beträgt 12,5 cm. Das Grundgewicht der Maschine beträgt 6200 kg. Der Zugkraftbedarf für die 4-m-«Rapid» gibt die Firma ab 130 PS an. Die Maschine ist schargeführt, Säscharen folgen der Kontur und Fahrspur. Die Saattiefeneinstellung erfolgt zentral an der Maschine für alle Scharen.

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Für den Feldversuch wurde Winterweizen («Spontan», 400 Körner pro m2) in eine sehr dichte Gründüngungsmischung gesät.

Gaspardo «DP 300»

Alphatec «CP-300 Air»

Diese 3-PunktEinscheibenscharSämaschine von Maschio Gaspardo mit 3 m Arbeitsbreite und mit mechanischem Feder­s ystem hat 17 Einscheibenschare und gehört der Hochschule Hafl in Zollikofen BE. Vieles daran wurde modifiziert und für Versuche umgebaut. Mit 2400 kg ist diese Sämaschine mit 18,75 cm Säabstand eigentlich zu leicht für die Direktsaat. Für zusätzlichen Schardruck sorgt eine doppelwirkende Heckhydraulik (System Landag) am Traktor. Die Sämaschine ist schargeführt, für die Saattiefe sorgen Tiefenführungsrollen an der Schar.

Diese Direktsaatmaschine ist eine Eigenkonstruktion der Firma Alphatec aus Orbe VD mit einem Säelement von Great Plains. Die 3-m-Maschine wiegt 5000 kg, hat 20 Reihen mit 15 cm Reihenabstand und ein 3-Scheiben-System mit einem sogenannten Turbo-Coulter vor Doppelscheiben. Drei Tanks ermöglichen das gleichzeitige Einbringen von Saatgut, Dünger und Schneckenkörnern. Die gezogene Sämaschine ist radgeführt und wiegt 5000 kg. Die Tiefeneinstellung erfolgt zentral und an jedem ­Säelement. Der Scheibendruck beträgt 150 kg.

Weaving «GD 3000 M»

mNT «Seeder»

Die «GD 3000 M» des englischen Familienunternehmens Weaving verfügt über schräg angestellte Doppelscheiben, wobei eine davon gezackt ist. Mit diesem System wird die Erde quasi angehoben und das Saatgut darunter abgelegt, dadurch soll sich der Boden besser schliessen, was Vorteile bei schlechten Saatbedingungen haben kann. Die 3-Punkt-Sämaschine ist 3 m breit, hat 18 Scharen und ist an einem Parallelogramm schargeführt. Die Tiefeneinstellung erfolgt einzeln und hydraulisch. Das Gewicht beträgt 2500 kg.

Die «Seeder» ist eine sehr einfache Eigenbau-ZinkenSämaschine von Martin Häberli aus Rosshäusern BE und wird unter anderem auch an der Hochschule Hafl in Zollikofen eingesetzt. Die Sämaschine ist 3 m breit, hat zwölf Zinken-Säscharen. Der Zugkraftbedarf für das gerade mal 1250 kg schwere Gerät beträgt rund 90 PS. Die Saattiefeneinstellung erfolgt mit Rädern vor dem Rahmen sowie der Rohrpackerwalze hinter dem Rahmen. Die Sämaschine ist rahmengeführt. Martin Häberli hat mit seiner «Seeder» schon unzählige Hektaren gesät.

Schweizer Landtechnik  11 2017


Maschinenvorführung | Plattform   n

Sky «Easy Drill»

Semeato «SHM»

Die gezogene «Easy Drill» vom französischen Hersteller Sky ist eine 3-m-Direktsaatmaschine mit 18 gezackten Einscheibenscharen, die sehr aggressiv und gerade abgestellt sind. Das soll verhindern, dass Ernterückstände in den Säschlitz gelangen. Der Schardruck ist bis 250 kg einstellbar, das Gewicht der ganzen Maschine beträgt 3500 kg. Speziell an der Sämaschine ist, dass zwei Saattiefen gleichzeitig eingestellt werden können. Die Sämaschine ist schargeführt, die Tiefe wird manuell über Distanzscheiben eingestellt.

Die in diesem aktuellen Feldversuch im Einsatz stehende Semeato «SHM» von Walter Peter aus Seedorf BE ist eine gezogene Direktsaat­maschine älteren Jahrgangs. Bei einer Arbeitsbreite von 2,4 m und 15 Doppelscheibenscharen beträgt der Reihenbestand 16,5 cm. Das Gewicht ist mit 2300 kg äusserst gering. Ein 50-PS-Traktor reicht für den Einsatz gemäss Besitzer völlig aus. Die Saattiefeneinstellung ist mit jeder Schar einzeln möglich. Die Sämaschine ist schargeführt. Semeato ist ein Sämaschinen-Hersteller aus Brasilien.

Haldrup «CrossSlot» Die «CrossSlot»-Direktsämaschine von Haldrup, die von der Hochschule für Technik und ­W irtschaft Dresden (D) im Versuchswesen eingesetzt wird, ist eine Einzelanfertigung und verfügt über elf der speziellen «CrossSlot»-Scharen, die aus einer Kombination zwischen Scheiben- und Zinkensäscharen bestehen. Ein besonderer Vorteil dieser Sämaschine ist ­ ­die Möglichkeit der Unterfussdüngung, wobei Saatgut- und Düngerablage räumlich ­voneinander getrennt sind. Die 6000 kg schwere Maschine wird am Dreipunkt angebaut, ­ ­die Tiefen­einstellung erfolgt mechanisch mit einem Andruckrad.

INSERAT

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Fokusthema

Smart Farming

24.–26.11.2017 Messe Luzern 11 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Plattform | Ausstellung

Zur Jubiläums-«Suisse Tier» werden erstmals über 200 Austeller ihre Neuheiten präsentieren.

Bilder: zvg

Sonderschau «Smart Farming» an der «Suisse Tier» Die «Suisse Tier» findet in diesem Jahr vom 24. bis zum 27. November 2017 und zum bereits zehnten Mal statt. Im Zentrum der Jubiläumsausgabe steht das Thema «Smart Farming». Ruedi Hunger

Serienmässig hergestellte Stalleinrichtun­ gen und Aufstallungssysteme dürfen in der Schweiz nur angeboten und verkauft werden, wenn sie gemäss Tierschutzge­ setz bewilligt sind. Das Zentrum für tierge­ rechte Haltung von Wiederkäuern und Schweinen (ZTHT) prüft und bewilligt ­solche Stalleinrichtungen und Haltesyste­ me. Zuständig ist die Kommission für Stalleinrichtungen und das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinär­ wesen BLV (www.blv.admin.ch). Echte Neuerungen an der diesjährigen «Suisse Tier» beschränken sich mehr auf Detailverbesserungen. Einige der über 58

Schweizer Landtechnik  11 2017

200 Aussteller, die mit ihrer Anwesenheit die Fachmesse für Nutztierhaltung erst ermöglichen, finden sich nachfolgend.

gangen. Zudem präsentieren verschiedene Schweizer Landwirtschaftsorganisationen aktuelle Arbeiten und Projekte.  n

Weitere Highlights Die Fachmesse «Suisse Tier» in Luzern bietet neben der Sonderschau «Smart Farming in der Milchproduktion» auch noch weitere Sonderschauen für den in­ ­ teressierten Messebesucher. So die ­Sonderschau «100 Jahre Schweizerischer Schaf­zuchtverband» und die «Arena für Kleinwiederkäuer». Schliesslich wird in verschiedenen Foren auf aktuelle Heraus­ forderungen der Nutztierhaltung einge­

Anreise nach Luzern Die zehnte «Suisse Tier» findet vom 24. bis zum 26. November bei der Messe Luzern jeweils von 9 bis 17 Uhr statt. Erreichbar ist das Messegelände ab Bhf. Luzern bequem mit dem Zug bis zur Halte­­stelle «Allmend / Messe» oder per Auto ab Autobahnausfahrt «Luzern-Horw». www.suissetier.ch


Ausstellung | Plattform   n

B+M AG Stalleinrichtungen, 5026 Densbüren AG

Krieger Stalleinrichtungen, 6017 Ruswil LU

Schlechtes Stallklima wirkt sich negativ auf die Leistung der Tiere aus. Das Tierwohl steht bei B+M im Vorder­ grund, weshalb das Unterneh­ men die Rinderkrankheit «schlechtes Stallklima» an den Wurzeln packt. Lüftungs­ experten messen die Luftqualität im Stall und beraten den Tier­ besitzer auf Basis der Resultate spezifisch auf die Bedürfnisse bezogen. Mit einem breiten Angebot an Belüftungsprodukten wie zum Beispiel dem Schlauchlüftungssystem von «Vetsmarttu­ bes» kann die Situation im Stall entscheidend verbessert werden.

Krieger Stalleinrichtungen ist seit über vierzig Jahren im Stallbau ein Begriff. Entspre­ chend gross ist auch das Angebot. Das einfache, ver­ stellbare Diagonal-Fressgitter gehört ebenso zum Angebot wie die Elementkrippe oder die viereckige Weidefutterraufe. Anbindevorrichtungen gibt es bei Krieger in den Ausführungen «Unisan» und «Universal». Für den Laufstall bietet Krieger verschiedene Liegeboxenbügel an. Vierund fünfrohrige Abtrenngitter sowie Laufhofgitter sind im Bereich der Abtrennungen zu finden. Schliesslich erleichtert ein Fang- und Behandlungsstand die Tierpflege.

Agro-Technik/Jourdain-Gruppe, 3054 Schüpfen BE Die französische Firma Jour­ dain ist weltweit einer der grössten Hersteller von Stall­ einrichtungen. Die Jourdain3-D-App ermöglicht es, die meisten firmeneigenen Pro­ dukte zu sehen, indem der QR-Code gescannt oder in der App gesucht wird. Dank 3-D-Animation ist es einfach, die Funktion des Produkts zu verstehen und das Produkt von verschiedenen Seiten zu studieren. Zum Teil sind auch technische Details verfügbar.

Zimmermann Stalltechnik AG, 4629 Fulenbach SO Von individuellen Liegeboxen für mehr Kuhkomfort über stabile Fressgitter und System­ abtrennungen, sind alle Ele­ mente im Sortiment von Zimmermann Stalltechnik zu finden. Ein Grossteil des Sortiments wird in eigener Produktion in Deutschland hergestellt. Abtrennungen – egal ob im Laufstall, für den Laufhof oder die Weide – werden ebenso angeboten wie verschiedene Fressgitter. Angefangen beim Schrägsprossen-Kälber­ gitter über Selbstfang-Kälbergitter bis zu Jungvieh-Fressgitter findet sich bei Zimmermann ein beachtliches Angebot für die «Jüngsten». Selbstfanggitter für Kühe werden unter der Bezeich­ nung «Comfort» und «Comfort Safety» angepriesen.

Moser Stalleinrichtungen, 8580 Amriswil TG Liegeboxenbügel in zehn unterschiedlichen Ausführun­ gen und zahlreiche unter­ schiedliche Fressgitter decken die Nachfrage im Bereich Laufstall ab. Bei der Konstruk­ tion und beim Einbau der einzelnen Elemente wird speziell auf die Anforderungen der jeweiligen Tierkategorie einge­ gangen. Seit über 30 Jahren ist der Stalleinrichter aus Amriswil auch Ansprechpartner für professionelle Anbindeställe. Die Haupt­ produkte «Stamo» und «Ontario» sind Modulsysteme, die ver­ schiedene Erweiterungsmöglichkeiten bieten. Rinder ruhen pro Tag bis zu zwölf Stunden. Stalleinrichtungen sind daher auf diese ­Bedürfnisse ausgelegt.

Stallag, 6370 Stans NW Das Unternehmen aus Stans bietet Stalleinrichtungen für Grossvieh, Kälber und Pferde an. Für Grossvieh führt die Stallag ein komplettes Ange­ bot von Einrichtungen. Dieses Angebot deckt die Bedürfnis­ se der Laufstallhaltung eben­ so ab wie jene für die Anbindeställe. Einrichtungen für Schaf- und Ziegenställe sind aus Stahl gefertigt und verzinkt. Zusätzlich gibt es sie aus Aluminium, System Farmabühl.

Franz Röösli, Melk- und Stalltechnik, 6166 Hasle LU

Ernest Roth AG, 2900 Porrentruy JU

Dank Eigenentwicklung, viel praktischer Erfahrung und hoher Flexibilität stehen neuzeitliche und moderne Einrichtungen zur Verfügung. Im Angebot von Melk- und Stalltechnik sind Abtrennun­ gen, Bodenbeläge und Dia­ gonalgitter für einfache Fressachsen. Weiter stehen geräuscharme Selbstfanggitter mit Weich-PVC-Anschlägen und SicherheitsSelbstfanggitter im Portfolio der Firma. Zusätzlich werden kom­ fortable und funktionssichere Liegeboxen für Milchkühe angebo­ ten. Laufhofabschrankungen gehören ebenso zum Angebot wie Streifenvorhänge und Windschutznetze.

Mit speziell konzipierten Einfanganlagen (Paneelen, Gatter) mit Höhen bis 160 cm werden Ausläufe für Tiere rasch, unkompliziert, innert kürzester Zeit erstellt. Kurven­ gatter mit Stabilisierungsstan­ ge sind ebenso verfügbar wie Gatter mit integriertem Tor. Mobile Einfanganlagen für die Mutter­ kuhhaltung bieten ein hohes Mass an Sicherheit. Einfanganlagen mit fünf Rohren eignen sich für Ponys und Jungvieh. Sie sind 135 cm hoch. Über ein Trägergestell aus galvanisiertem Stahl kann eine Dachplane gezogen werden, um mobile Stallungen zu errich­ ten. Und vieles mehr.

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n   Plattform | Firmenporträt

Ob Sip mit diesem Grossflächenmäher punkten kann, wird sich weisen. Das Projekt ist mutig und soll zeigen, dass die Slowenen für alle Grünlandkunden adäquate Technik anbieten wollen. Bilder: R. Engeler, J. Paar, zvg

Hochgesteckte Ziele Der slowenische Futterernte-Spezialist Sip will mit einer Produktoffensive nun auch Technik für Lohn- und Grossbetriebe anbieten, ohne aber das Maschinenprogramm für die Klein- und Hügelbetriebe zu vernachlässigen. Roman Engeler Die besten Trauben hängen bekanntlich hoch, das musste schon der Fuchs in der griechischen Fabel feststellen und das wissen auch die Verantwortlichen von Sip. Allerdings will der slowenische Hersteller von Futterernte-Technik nicht wie der Fuchs in besagter Fabel resignierend den Rückzug antreten, sondern die hochgesteckten Ziele erreichen und im eigentlichen Profisegment mit einer ProduktOffensive Fuss fassen.

Vom lokalen Hersteller zum globalen Exporteur Die Anfänge von Sip gehen auf das Jahr 1954 zurück. Damals wurde das Unternehmen unter dem Namen «Agroservice» gegründet. 13 Jahre später, also vor ziemlich exakt 50 Jahren, änderte man den Namen auf «Sip», was in slowenischer Sprache so viel wie «Maschinenbau-Industrie-Produkte» bedeutet. In der Region entwickelte sich Sip in der Folge zum grössten LandtechnikHersteller, war aber bis zur Auflösung von Jugoslawien ein in Westeuropa nahezu unbekannter Hersteller. Exporte aus dem damals noch kommunistischen Staat in westliche Gefilde waren kaum mög60

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lich. Dies änderte sich erst nach 1991, nachdem Slowenien die Unabhängigkeit erlangte. So richtig Fahrt nahm der internationale Vertrieb aber dann auf, als Slowenien der EU beitrat und Sip (wohl mit entsprechenden Subventionen aus Brüssel) nicht nur die Produktion, sondern auch die Marketingaktivitäten intensivieren und qualitativ verbessern konnte. Es war auch jene Zeit, als das Unternehmen in Sepp Knüsel aus Küsnacht einen Schweizer Importeur fand und somit auf dem Schweizer Markt Fuss fassen konnte. Heute exportiert Sip über ein weltweites Händlernetz rund 80  % seiner Produktion. Dass Sip, heute als Aktiengesellschaft firmiert und Arbeitgeber für etwas mehr als 200 Personen, lange fast ausschliesslich für den lokalen Markt produzierte, kommt heute sicher jenen Kunden entgegen, die selbst in einer kleinstrukturierten Landwirtschaft zu Hause sind. Slowenien ist vergleichbar mit der Schweiz: ein Alpenland mit im europäischen Vergleich eher kleinen Betrieben, auf denen die Viehzucht und damit der Futterbau dominiert.

Alpines Programm So erstaunt es nicht, dass Sip ein ausgedehntes «Alpin-Programm» an Maschinen mit entsprechenden Arbeitsbreiten und in leichter Bauweise gefertigt im Angebot hat. Zwar werden auch kleinere Ladewagen und Miststreuer gebaut,­ die Kernkompetenz, so heisst es bei Sip, liege derzeit aber eindeutig beim Mähen,

Patentiertes Tandemfahrwerk bei Kreiselschwadern des Typs «Star» für die optimierte Bodenanpassung.


Firmenporträt | Plattform   n

Vorstoss in neue Dimensionen

Der gezogene Anbaubock «S-Flow» für die Frontmähwerke passt sich selbst bei schneller Fahrt den Bodenunebenheiten an.

­ etten und Schwaden. Für diese ArbeitsZ schritte der Gras-, Silage- und Heuernte konnte Sip in jüngster Vergangenheit immer wieder mit beachtlichen Inno­ va­ tionen und Patenten aufwarten. So konnte man beispielsweise bei Kreiselschwadern das spezielle Tandemfahrwerk (1999), den modularen Rotor (2004) oder den Schwenk­antrieb (2015), bei den Mähwerken die hydro-pneumatische Entlastung (2007), die Mähscheibensicherung «DSS» (2008) oder die hydraulisch unterstützte Stabilisierung des Mähbalkens (2012) und beim Kreiselheuer die hydraulische Neigungsanpassung der Kreisel (2011) patentieren lassen.

Zusammenarbeit mit Knüsel

Sip hat sich zum Ziel gesetzt, für jeden Grünlandkunden die passende Technik anbieten zu können. Nicht nur für kleine Betriebe, sondern vermehrt auch für Grossbetriebe und Lohnunternehmen. Die erste Grossmaschine war der Kreiselheuer «Spider 1500 T» mit 14 Kreiseln und einer Arbeitsbreite von 15 m. Diese Maschine wurde vor sechs Jahren erstmals präsentiert. Heuer folgen nun ein 12,5 m breiter Vier-Kreiselschwader u ­ nd ein «gigantomanischer» Grossflächenmäher mit 15 m Arbeitsbreite für den Traktoranbau. Beide Maschinen werden an der Agritechnica 2017 als Neuheiten ausgestellt. Während man sich mit breiten Kreiselheuern und Kreiselschwadern im Fahrwasser anderer Hersteller bewegt, geht Sip mit dieser 5-fach-Mähkombination ganz neue Wege. Es ist bekanntlich ein schmales Marktsegment, doch Sip nimmt die Herausforderung an und sagt den Selbstfahrern mit einem neuen Konzept den Kampf an. Die günstigen Produktionskosten dürften sich diesbezüglich sicher als vorteilhaft auswirken.

Fazit Sip kann für die Arbeitsschritte Mähen, Zetten und Schwaden ein umfassendes Programm anbieten. Ohne die Technik für kleinstrukturierte Betriebe in alpinen Regionen zu vernachlässigen, wollen die Slowenen künftig auch im Segment der

Sip in Zahlen

Firmensitz: Sempeter, Savinjska dolina (Slowenien) Firmengelände: 8 ha, davon 3 ha überdacht, eigene Stromversorgung (Photovoltaik) Umsatz: 20 Mio. Euro (80 % Export, wovon ein grosser Teil in die Schweiz geht) Mitarbeitende: 204 (Stand 2016), wovon 113 in der Produktion

Lohnunternehmer und Grossbetriebe punkten. Beim Ladewagen ist man derzeit noch etwas im Hintertreffen, doch in dieser Sparte soll in den nächsten Jahren ebenfalls etwas bewegt werden. Die Fertigung orientiert sich an den «westlichen» Massstäben. So sind moderne Industriebegriffe wie «Lean Production» (schlanke Produktionsprozesse), «Kaizen» (ständige Verbesserung) oder «Jidoka» (mensch­ liche Automatisierung) nicht nur bekannt, sondern werden auch angewandt.  n

Sepp Knüsel ist für Sip aber nicht nur Vertriebspartner, der Innerschweizer Landtechnik-Pionier gibt immer wieder Impulse für Innovationen und arbeitet auch in der Produktion intensiv mit Sip zusammen. So werden beispielsweise Teile seines kürzlich vorgestellten Mähwerks «Tornado» in Slowenien gefertigt und Sip selbst produziert eine leicht ­abgeänderte «Cover»-Version dieses­­ Mähwerks in eigener Farbe für andere­ Märkte. Weiter ist Sip auch in die Fertigung des neuen Bandschwaders – mittlerweile bekannt als «Respiro»-Technologie – involviert, wird doch das von der österreichischen Firma Reiter IT in Zusammenarbeit mit Sepp Knüsel entwickelte Konzept mit biegsamem Pickup in einer leichteren Ausführung für den Frontanbau («Air-Swath», 810 kg, 3 m Arbeitsbreite) dort gebaut. Weiter soll es davon eine neue 5 m breite Heckversion geben, die im Stile eines gezogenen Mähwerks links oder rechts laufend und in Kombina- Intensive Zusammenarbeit: Sepp Knüsel mit Tochter Doris, zusammen mit den Verkaufs- und tion mit einer Fronteinheit eingesetzt Marketingverantwortlichen bei Sip, Benjamin Zgank und Edvard Kobal sowie Andrei Cosovici werden kann. (v. l. n. r). 11 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Sicherheit | Unfallverhütung

«Investition in die Sicherheit» Schneeketten sind ein unverzichtbares Hilfsmittel bei schwierigen Strassen­ verhältnissen im Winter. Sie ermöglichen oft überhaupt erst das Anfahren und erhöhen die Sicherheit durch gute Spurführung und Bremswirkung. Ruedi Hunger Hoffahrzeugen mit geringer Einsatzgeschwindigkeit reicht auch weniger Freiraum, weil die Kette auf der Lauffläche des Reifens nicht durch Fliehkraft abgehoben wird. Für solche Fahrzeuge haben wir eine Schneekette mit sehr geringem Platzbedarf im Programm.

Roland Fankhauser ist Geschäftsführer der Fankhauser AG in Gondiswil BE.

Der Verwendungszweck bestimmt die Kettenwahl. Wer aus Sicherheitsgründen seinem Fahrzeug für Arbeiten rund um den Hof Ketten auflegen will, benötigt nicht die gleiche Ausführung wie sein Nachbar, der mit seinem Traktor täglich im Winterdienst unterwegs ist. Für Forstfahrzeuge werden meistens Spezialketten benötigt. Die «Schweizer Landtechnik» hat Roland Fankhauser, Importeur von Schneeketten der Marke «Trygg», einige Fragen zur richtigen Verwendung von Schneeketten gestellt. Schweizer Landtechnik: Können Schneeketten auf jeden Traktor, Transporter oder Zweiachsmäher montiert werden? Roland Fankhauser: Vor dem Kauf ist abzuklären, ob genügend Platz zwischen Reifen und Kotflügel vorhanden ist. In der Regel reicht der Platz, aber es kann schon mal eng werden. Hoffahrzeuge wie Teleskoplader, Hoftrac und Stapler haben feste Radabdeckungen, entsprechend eng sind dann die Platzverhältnisse. Bei Fahrzeugen für den Einsatz im Strassenverkehr sollten rund 10 cm «Luft» zwischen Reifen und Kotflügel – auch seitlich – vorhanden sein, das erleichtert die Montage und schützt vor Schäden. Bei 62

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Wenn man das Angebot an Schnee­ ketten studiert, fällt auf, dass es ver­ schiedene Arten von Schneeketten gibt. Welches ist die beste Kette? Nun, ich möchte nicht von der besten, sondern eher von der richtigen Kette sprechen. Da ich nur von unserem Angebot sprechen kann, wäre das beispielsweise die «Trygg-Spezial», eine SpikesKette für den Winterdienst und den Forsteinsatz. Dann die «Swiss-Flexi», eine Netzkette mit vielen Verschleissteilen. Oder die «6x7-Doppelspur», die dank sehr kompakter Bauweise fast überall montiert werden kann. Doppelspurketten und Netzketten aus gehärtetem hochwertigem Stahl sind natürlich teurer in der Anschaffung, weisen aber eine deutlich höhere Lebensdauer auf. Wichtig ist sicher auch eine gute Laufruhe, die bei Doppelspur- und Netzketten bedeutend besser ist als bei einfachen Spurketten, die teilweise zwischen die Reifenstollen schlüpfen.

Eine Kette mit Spikes scheint recht aggressiv zu sein. Wird damit nicht der Strassenbelag geschädigt? Wir verkaufen viele Ketten in die ganze Schweiz und beobachten immer wieder, dass Schneeketten mit aufgeschweissten Verschleissklötzen nicht weniger aggressiv sind als eine Spikeskette, die mit zwei Spikes pro Kettenglied eine kaum geringere Kontaktfläche zur Fahrbahn aufweist. Beispielsweise bei der Schneeräumung sind eine gute Spurführung, eine gute Laufruhe, aber auch eine hohe ­Lebensdauer gefragt. Diese Anforderungen bedingen eine griffige Kette mit entsprechender Bauart. Umso wichtiger ist eine bedachte Fahrweise auf Strassen und Plätzen. Drehen Räder trotz griffigen Ketten oder auch Schraubspikes durch, hinterlassen diese Spuren. Nicht jeder Landwirt ist im Winter­ dienst oder Forst tätig, möchte aber dennoch sicher auf der Strasse unter­ wegs sein. Gibt es Alternativen? Natürlich. Beispielsweise eine kostengünstige, universell einsetzbare Allzweckkette aus gehärteten Vierkant-Stahl­­ ringen. Das ist auch die ideale Kette, wenn es zwischen Reifen und Kotflügel eng wird.

Die richtige Schneekette ist eine Investition in mehr Sicherheit.

Bilder: zvg


Gelb eingefärbt ein Verlängerungssatz in der Spykeskette «Trygg-Spezial».

Schneeketten werden, mal abgese­ hen vom regelmässigen Winter­ dienst, oft nur einige wenige Male pro Winter verwendet. Die Montage ist nicht jedermanns Sache. Wie montiert man sie richtig? Ja, so ist es. Schneeketten werden oft falsch montiert – oder sagen wir umständlich. Ich empfehle das Aufziehen der Kette auf das drehende (fahrende) Rad. Dazu wird das Kettenende mit einer um den Reifen geschlungenen Strohballenschnur fixiert und anschliessend mit dem Fahrzeug soweit gefahren bis die Kette vollständig über das Rad gezogen ist. Mit dieser Aufziehmethode liegt die Kette satt auf dem Reifen auf. Nach dem Einhängen auf der Lauffläche sind die seitlichen Verschlüsse zu schliessen. Nach den ersten hundert Metern Fahrstrecke, wenn nötig, nachziehen – fertig! Es gibt Schneeketten, die haben auf der Aussenseite eine Spannkette eingezogen, andere haben keine Spannkette. Was ist besser? Es ist wichtig, dass Schneeketten immer «richtig» gespannt sind. Richtig heisst nicht möglichst fest, sonst entstehen Reifenschäden und der Kettenverschleiss nimmt extrem zu. Schneeketten müssen «spielen» und sich wieder von Schnee und Matsch entleeren können. Aber sie dürfen natürlich nicht an Fahrzeugteile

Verlängerte Netzkette mit Verschleiss-Kettengliedern und seitlicher Spannkette.

schlagen. Nun zur Spannkette: Die Bauart der Kette ist entscheidend, ob eine Spannkette nötig ist oder nicht. Um eine Netzkette richtig zu montieren, ist eine Spannkette unerlässlich. Ungleichmässigkeiten bei der Montage lassen sich­ bes­­ser korrigieren, sodass alle Sektoren gleichmässig gespannt werden. Besonders zu beachten ist, dass die Kette beim Spannen nicht aus der Laufflächenmitte gezogen wird. Anders bei Doppelspurketten, diese können dank Spannmöglichkeiten an den Seitenketten innen und aussen besser auf die Lauffläche zentriert werden und brauchen keine zusätzliche Spannkette. Angenommen der Traktor bekommt eine grössere Bereifung oder ein an­ derer Traktor kommt auf den Hof, dann ist die Schneekette ja wertlos, oder? Nicht unbedingt. Für gewisse Kettentypen gibt es Verlängerungssätze. Damit kann die Kette verlängert werden und passt auch auf einen grösseren Reifen. Schwieriger wird es, wenn der neue Reifen wesentlich breiter ist. Voraussetzung ist, dass die bestehende Kette in ihrer Breite genügend über die Lauffläche hinaus in die Reifenseite reicht. Schneeketten sind nicht billig. Je nach Ausführung und Grösse kosten

sie zwischen CHF 1000.– und 4000.–. Lohnt sich diese Investition? Der Preis für Schneeketten kann nicht als billig oder teuer bezeichnet werden. Wichtig ist, dass die Ketten preiswert sind. Das heisst, die Kette muss ein effektives Hilfsmittel für schwierige, winterliche Strassenbedingungen sein. Eine gute Kette – ob billig oder teuer – muss ständigen Bodenkontakt sichern und dank gutem Greifvermögen immer ausreichende Seitenstabilität garantieren. Bei Unfällen wegen schlechten Fahrbedingungen wird der Einsatz von Strassen- und Forstfahrzeugen ohne Schneeketten oft als fahrlässig beurteilt. Daher ist der Kauf einer Schneekette eine gute Investition für mehr Sicherheit. n

Was steht im Gesetz? Die gesetzlichen Regelungen für den Einsatz von Schneeketten auf öffentlichen Strassen lauten: •  Art. 63 VTS: Schneeketten sowie ähnliche Gleitschutzvorrichtungen müssen auf Schnee und Eis das Anfahren, Bremsen und die Seitenführung gewährleisten; sie dürfen die Strasse nicht übermässig beschädigen. •  Art. 32 SVG: Die Geschwindigkeit ist stets den Umständen anzupassen, namentlich den Besonderheiten von Fahrzeug und Ladung, sowie den Strassen-, Verkehrs- und Sichtbedingungen.

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n  Passion | Youngtimer

«UR 2»-Serie Jonas und Robert Grimm, Lüscherz BE, voller Besitzerstolz vor zwei ihrer Lieblingstraktoren von Zetor. Bilder: D. Senn

Wird Grimm’sches Märchen wahr? 16 einsatzbereite Zetor-Traktoren haben Landwirt Robert Grimm und Sohn Jonas auf ihrem Hof in Lüscherz stehen, praktisch für jedes Anbaugerät einen fest zugeteilten. Ihr Ziel: eine öffentlich zugängliche Zetor-Privatsammlung. Dominik Senn

Robert Grimm mit Jahrgang 1964 ist Landwirt und Chauffeur. Im Jahre 1995 übernahm er den elterlichen Hof in Lüscherz im Berner Seeland, einen stattlichen Munimast- und Ackerbaubetrieb. Das Zetor-Virus hatte schon sein Vater eingefangen. In einem Nachbardorf gab es in den Siebzigerjahren eine Vertretung dieser Marke, und bald stand anstelle eines alten Meili ein Vertreter der Serie «UR 1» auf dem Betrieb, der 3-Zylinder «3511», dem im Verlauf der Jahre ein «4712», ein «5711» mit Kabine und ein «7745», dem ersten Allrad mit Kabine, folgten.

«UR 1»-Serie Die Standardisierung der Basismodelle der «UR 1»-Serie (der «2011», der «3011» und der «4011») bezog sich nicht nur auf die 2-, 3- und 4-Zylinder-Motoren von 22, 35 und 45 PS mit Direkteinspritzung, sondern erstreckte sich auch über alle übrigen Teile und Komponenten. Alle drei Modelle verfügen über Getriebe mit zehn Vorwärtsgängen, unabhängiger Zapf64

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­ elle und der Eigenentwicklung einer w hydraulischen Geräte-Hubvorrichtung, «Zetormatic», mit automatischer Tiefenregelung. Die Zapfwelle umfasste fünf Geschwindigkeiten. Bald folgten Allradversionen vom «3011» und «4011» unter der Bezeichnung «3045» und «4045», weiter die Halbkettenmodelle «3016» und «4016» sowie ein 2-Zylinder-Raupenschlepper «2023» und «3017».

Das Zetor-Virus hatte den jungen Landwirt nun vollends erfasst und der günstigen Traktoren wurden mehr und mehr. Als im Jahre 1968 Zetor in Brünn die Antwort auf die Nachfrage nach leistungsstärkeren Traktoren mit der Schaffung der «UR 2»-Serie namens «Crystal» (basierend auf dem «8011» mit 80 PS) gefunden hatte, war auch Robert Grimm nicht zu halten. Im Jahre 1986 erwarb sein Vater den kantigen «Crystal 16145» in Halbrahmenbauweise: Kühler, 6-Zylinder-Turbo-Motor und Kupplung sind auf einem Rahmen montiert, der zusammen mit Vorderachse, Getriebe und Hinter­ achse das Fahrgestell bildet. Er leistet 160 PS, am Zapfwellenausgang 150 PS.

Beim Traktor Pulling dabei Wie Robert Grimm ausführt, war der «Crystal» damals einer der ersten Traktoren mit einem sogenannten «Drehmomentvervielfältiger». Er ermöglicht die Änderung der Übersetzungsverhältnisse unter Last, sodass sich die acht Vor- und vier Rückwärtsgänge verdoppeln und die Zugkraft des Traktors erhöhen. Zur Ausstattung gehörte auch das branchenweit erste Flachbett-Sicherheitsführerhaus mit Überrollschutz und Geräuschpegel unter 85 Dezibel, indem die Brünner die Kabine auf schallabsorbierende Blöcke montierten. Die robuste Ausführung kam Robert Grimm gelegen: Mit dem «Crystal 16145» erledigt er sämtliche Bodenbearbeitungen, Silieren, Gülleausbringung, Transportarbeiten und – Traktor Pulling: «Mein Sohn Jonas fährt mit ihm in der 6-t-Standardklasse und hat immer ganz vorne ein Wörtchen mitzureden», schmunzelt Robert Grimm. Der Neupreis des Traktors: CHF 35 000.–! Zwischen 1997 und 2002 erwarb die Familie Grimm einen MF und danach einen Deutz: «Beide sind auch gut, aber nicht besser», meinte er.

Überragendes Preis-Leistungs-Verhältnis

Bereits über eine Million Traktoren

«Sie sind zwar noch ohne synchronisiertes Getriebe», sagt Robert Grimm, «jedoch haben sie serienmässig ein 5-Ganggetriebe, eine gefederte Vorderachse, Luftbremse und einen seitlich angebrachten Luftkompressor.» Das schlagende Argument war der Preis: «Der Zetor kostete damals den halben Preis eines ­ vergleichbaren Traktors aus westeuro­ päischer Produktion – und hatte erst noch mehr zu bieten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis war vergleichsweise über­ragend.»

Zetor aktualisierte die «UR 1»-Reihe mit sieben modifizierten Serien und verkaufte bis Anfang der Neunzigerjahre über eine Million Traktoren weltweit. 1992 entstand die neue «92er»-Modellreihe «3320 / 40», «4320 / 49», «5320 / 40», «6320 / 40» und «7320 / 40» Turbo mit Zweirad- oder Allradantrieb mit 52 bis 82 PS, dann wieder der rundliche Zetor «Super» Turbo und ab 1999 der Zetor «Major», um den europäischen und USamerikanischen Abgasnormen zu entsprechen. Es folgten die leistungsstarken


Blick in eine der Grimm’schen Scheunen: Wird daraus eine öffentliche Zetor-Privatsammlung?

«UR 3»- und «Forterra»-Serien mit den vorne abfallenden Motorhauben und bis 140 PS aus einem neuen 16-Ventil-Motor sowie ab 2004 der «Proxima», Nachfolger der «UR 1»-Reihe, der «Antar» und ab 2013 der «Major», der an die «Major-UR 1»-Serie der neunziger Jahre anknüpfte, aber erstmals einen Fremdmotor besass: den 2,9-Liter-Deutz-Motor. Als schliesslich im Jahre 2015 der «Crystal» mit einem 6-Zylinder-Motor mit Common-Rail-Einspritzung von Deutz auf dem Markt erschien, testeten Robert und Jonas Grimm einen «160er» und be­ fanden das Preis-Leistungs-Verhältnis als sehr gut.

Private Sammlung anvisiert Robert Grimm ist mit Zetor gut gefahren. Er ist einer der grössten Fans dieser Marke: «Sie ist dank Import via Zetor DE

durch Land- und Baumaschinenservice Andreas Lehmann in Bellach günstig und hat massgeschneiderte Modelle für jeden Landwirtschaftsbetrieb. Es gibt zwölf Servicestellen in der Schweiz, die nächstgelegene ist Gerber Landtechnik in Kallnach. Die Ersatzteile sind preiswert und bei den mechanischen Traktoren kann man vieles selber machen.» Heute hat er 17 Markenvertreter auf seinem Betrieb stehen, die bis auf einen einsatzbereit sind. Anbaugerätewechsel sind bei ihm die Ausnahme, denn praktisch jedem Anbaugerät ist der darauf abgestimmte Zetor vorgespannt. Und er will einen Märchentraum wahr werden lassen: «Ich möchte mit der Zeit von jedem Zetor-Typ einen Vertreter anschaffen und irgendwann einmal meine Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich machen.»  n

Als Zetor für John Deere Traktoren fertigte 1916 gründete die Wiener Kaiserlich-Königliche Waffenkammer Reparaturwerkstätten in der tschechischen Provinz in Brünn. Ende des Ersten Weltkrieges 1918 brach die Monarchie zusammen. Die Tschechoslowakei entstand. Aus den Werkstätten wurde «Zbrojovska Brno» (übersetzt: «Waffenfabrik Brünn»). Waffen, Autos, ja Flugzeugmotoren wurden produziert. Ein Jahr nach Ende des Zweiten Weltkrieges, 1946, entstand innert sechs ­M onaten Entwicklungszeit unter Ingenieur František Musil der Traktor «Z 25», der auf den Namen «Zetor» getauft wurde (zusammengesetzt aus dem Buchstaben «Zet» wie Zbrojovska und den letzten beiden Buchstaben von Traktor «or»). Es war ein 32 km/h schnelles Gefährt mit 25 PS starkem 2-Zylinder-Motor mit indirekter Kraftstoffeinspritzung, einer Motordrehzahl von 1800 U/min, einem 6+2-Schaltgetriebe und einer 540-U/min-Zapfwelle. Robert Grimms Bruder Roland besitzt einen solchen. Die Zetor-Traktoren der Sechzigerjahre fanden auch in Burma, Ghana und dem Irak grosse Verbreitung. 1964 begann eine Zusammenarbeit mit dem polnischen Hersteller Ursus. ­ Es entstanden Fertigungsstrassen in Burma, Indien und im Irak. 1968 begann eine Kooperation mit dem japanischen Hersteller Iseki. Durch einen Beschluss der Regierung wurde 1981 die Produktion der schweren Traktoren zu ZTS in der slowakischen Stadt Martin verlagert, was bei der Belegschaft für grossen Unmut sorgte. 1983 begann Zetor mit dem Export in die USA. In den folgenden Jahren wurden über 25 000 Traktoren dorthin geliefert. Am 25. November 1992 beschloss die Bundesversammlung der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik die Auflösung der Föderation und damit die Bildung der beiden neuen Staaten Tschechien und Slowakei auf den 1. Januar 1993. Ab 1993 fertigte Zetor kurze Zeit aufgrund einer Vereinbarung mit John Deere die Traktoren der John-Deere-Serie 2000 aus «92er»- und «UR 3»-Modellen. Diese Traktoren waren vor allem für den Markt in Südamerika bestimmt. Heute besitzt das Unternehmen «Zetor a.s.» neben dem Hauptstandort in Tschechien auch Niederlassungen in Deutschland, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, Irland, Nordamerika und Polen. Seit 2015 produziert und vertreibt Zetor die Baureihen «Major», «Proxima», «Forterra» und «Crystal».


n  Intern | Interview

«Wir gehen kein Risiko ein» Bei den G40-Fahrkursen ist es wichtig, dass die Fahrschüler mit betriebstauglichen Traktoren und Anhängern erscheinen. Jean-Richard Salamin, Chef beim SVLT für diese Kurse, sagt im Interview, auf was geachtet werden muss. Heinz Röthlisberger Strasse. Da gehen wir kein Risiko ein. Eine Birne können wir noch selber auswechseln, wird es aber mit der Elektronik zu kompliziert, muss ein Mechaniker auf den Platz kommen. Das ist auch so, wenn bei den Bremsen oder beim Traktor etwas nicht in Ordnung ist. Hat da ein Mechaniker gleich Zeit? Ja, das ist in der Regel kein Problem. Wir haben für solche Fälle an jedem Kursort einen Landmaschinenmechaniker, den wir aufbieten können. Das geht dann natürlich auf Rechnung des Fahrzeugbesitzers. Einmal aber hatten wir einen Fall, da konnte der Mechaniker selbst nach eineinhalb Stunden das Beleuchtungsproblem nicht lösen.

«Bei den Traktoren fehlt leider oft ein gültiger Abgastest», sagt Jean-Richard Salamin. Er ist beim SVLT verantwortlich für die G40-Fahrkurse. Bilder: H. Röthlisberger

«Schweizer Landtechnik»: Es gibt immer wieder Fahrschüler, die mit Traktoren und Anhängern an den G40-Fahrkurs kommen, die nicht betriebssicher sind. Welche Mängel an den Fahrzeugen stellen Sie am häufigsten fest? Jean-Richard Salamin: Im Voraus möchte ich betonen, dass die meisten Fahrschüler mit Traktoren und Anhängern an den Kurs kommen, die voll und ganz in Ordnung sind. Da darf ich insgesamt ein grosses Kompliment machen. Trotzdem gibt es leider immer wieder Fälle, bei denen das eben nicht der Fall ist. Das wäre zum Beispiel? Bei den Traktoren kommt es vor, dass die Bremsen nicht voll funktionsfähig sind. So ist der Traktor natürlich nicht strassentauglich. Da muss dann am Kurstag ein anderer Traktor her. Oft fehlt zudem ein gültiger Abgastest-Nachweis. 66

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Und bei den Anhängern? Hier sind es auch fehlerhafte Bremsen, die bei den Übungen versagen. Das grösste Problem bei den Anhängern ist aber die Beleuchtung. Praktisch an jedem zweiten Kurstag haben wir damit ­Probleme. Wieso? Die Beleuchtung ist für Defekte leider sehr anfällig. Vor allem beim Verbindungskabel zwischen Traktor und Anhänger ist es heikel. Es kommt vor, dass am Morgen des ersten Kurstages, das Licht funktioniert, sobald man dann aber den Lichtstecker zieht und wieder einsteckt, geht die ganze Beleuchtung nicht mehr. Da stimmt meist an der Masse etwas nicht. Was passiert dann? Wir müssen das sofort reparieren. Ansonsten darf der Fahrschüler nicht auf die

Können die Schüler dann noch weiterfahren? Nein, das geht nicht. Können wir den Mangel vor Ort nicht reparieren, dürfen die Schüler mit diesen Fahrzeugen nicht mehr auf die Strasse. Meist stellen wir das ja am ersten Kurstag gleich am Morgen fest. Dann geben wir ihnen die Möglichkeit, ihren Vater oder ihren Chef anzurufen. In der Regel kommen die dann, bringen einen anderen Traktor oder einen anderen Anhänger, und die Schüler können den Kurs trotzdem absolvieren. Für den Fahrschüler ist es schon frustrierend, wenn so etwas vorkommt, und er sieht, dass die anderen mit «funktionierenden» Traktoren und Anhängern erschienen sind. 30-km  /  h-Anhänger weisen in der Regel mehr Mängel auf als 40-km / hAnhänger. Können Sie das bestä­ tigen? Ja, ganz klar. Bei den 30-km / h-Anhängern stellen wir meisten Defekte fest. So funktioniert etwa neben der Beleuchtung in vielen Fällen auch die Feststellbremse nicht. Grund dafür ist, dass ja die 30-km  /  h-Anhänger im Vergleich zu den 40-km / h-Anhänger nicht geprüft werden müssen. Die 40-km / h-Anhänger


Interview | Intern   n

30-km/h-Anhänger weisen die meisten Mängel auf. So funktionieren oft die Feststellbremsen nicht. Es kommt auch vor, dass die Anhängekupplung verdreht ist.

An diesem Anhänger ist alles korrekt. Wenn es Probleme gibt, ist es meist bei der Beleuchtung. Ist dies der Fall, muss diese am Kurstag vor Ort repariert werden.

Für die Strassenfahrt ist dieser Anhänger nicht bereit: Defekte Dreieckrückstrahler müssen ersetzt werden. Es fehlt auch das Warndreieck.

sind in der Regel immer in Ordnung. Die werden alle vier Jahre geprüft, deshalb gibt es da jeweils nicht viel zu beanstanden. Zu sagen ist, dass auch die 30-km / h-­ Anhänger und die umgebauten Lkw-Anhänger über ein Herstellerschild verfügen müssen. Bei der Hälfte dieser Anhänger fehlt leider dieses Schild.

nen. Mit einem Öldruck von 140 bar kann das sehr gefährlich werden, vor allem dann, wenn Fahrschüler oder andere Leute in der Nähe stehen. Wichtig ist auch, dass der Traktor und die Anhänger sauber sind.

Nein, das ist zum Glück noch nie vorgekommen. Alle sind in solchen Fällen immer lösungsorientiert. Und da bin ich sehr dankbar dafür.  n

Welche Mängel stellen Sie sonst noch fest? Wenn zum Beispiel der Keil zum Unterlegen bei den Rädern fehlt. Sowohl bei den Traktoren als auch bei den Anhängern ist der Keil Pflicht. Was schlimm ist, sind defekte oder spröde Hydraulikschläuche, die «jederzeit» platzen kön-

Gefährlich wird es, wenn angerissene Hydraulikschläuche platzen. Bilder: J.R. Salamin

Das Öl steht unter starkem Druck und kann Verletzungen verursachen.

Wer ist für den Traktor und für den Anhänger verantwortlich, mit dem der Fahrschüler am Kurstag erscheint? Es ist immer der Fahrer verantwortlich und natürlich der Fahrzeugbesitzer, also im Fall eines Fahrschülers ist dies der Vater oder der Chef. Das Fahrzeug hat den Mangel meistens doch schon längere Zeit und nicht erst am Kurstag. Wir gehen davon aus, dass dies so ist. Das ist ja eigentlich das Schlimme. Der Fahrzeugbesitzer schickt den Jungen oder das Mädchen mit einem schon länger mangelhaften Gespann an den Kurs. Deshalb appellieren wir an das Verantwortungsbewusstsein der Fahrzeugbesitzer. Natürlich gibt es auch versteckte Mängel, die man nicht sieht oder einfach nicht sehen kann und die dann unglücklicherweise gerade am Kurstag zu Problemen führen. Was empfehlen Sie den Teilnehmern eines G40-Fahrkurses grundsätzlich? Am besten ist es, wenn der Fahrschüler zusammen mit dem Vater oder dem Chef ein paar Tage vor dem Kurs das Gespann anhängt und einen Fahrzeugcheck durchführt, beim dem alle Funktionen und Sicherheitsausrüstungen überprüft werden. So hat man noch genügend Zeit für allfällige Reparaturen oder etwa, einen defekten Rückstrahler zur ersetzen. Haben Sie schon Schüler wegen eines Fahrzeugmangels vorzeitig wieder nach Hause geschickt?

Betriebssichere Fahrzeuge Die Teilnahme am Fahrkurs G40 ist nur mit einem betriebssicheren Fahrzeug möglich. Vor dem Kurs ist die Betriebssicherheit zu überprüfen. Allfällige Mängel sind zu beheben. Traktor: • Fahrerschutzeinrichtung • saubere, einstellbare Aussenspiegel • funktionstüchtige Beleuchtung und Blinkanlage • runde Rückstrahler • Höchstgeschwindigkeitszeichen Landwirtschaftlicher Anhänger (leer): • funktionstüchtige Beleuchtung und Blinkanlage • dreieckige Rückstrahler • ordnungsgemässe und nachgestellte ­Feststell- und Betriebsbremse • Heckmarkierungstafel • Höchstgeschwindigkeitszeichen • Garantiegewicht mindestens 3500 kg G40-Fahrkurs Anmeldung und Auskunft Schweiz. Verband für Landtechnik, Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00 E-Mail: zs@agrartechnik.ch Internet: www.g40.ch

Video zu den G40-Kursen des SVLT Weitere Filme zu land­ technisch interes­­­s anten Themen auf unserem YouTube-Kanal «Schweizer Landtechnik»

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n  SVLT | Sektionen

Generalversammlungen

AG Mittwoch, 22. November 2017, 9.30 Uhr Krieger AG, Rütmattstrasse 6, Ruswil LU Mit Mittagessen, offeriert vom AVLT, und Besichtigung der Krieger AgroRäder AG.

BE Freitag, 1. Dezember 2017, 9.30 Uhr Gasthof Schönbühl, Schönbühl Anschliessend nimmt SVLT-Direktor Aldo Rui Stellung zu den Themen «vorderer Überhang», «neue Bremsvorschriften» und «Opera-3» (Optimierung der Fahrausbildung).

LU Mittwoch, 6. Dezember 2017, 9.30 Uhr Restaurant Brauerei, Sursee Mit interessantem Vortrag und gratis Mittagessen

AG Jahrestagung 2018 der Aargauer Maschinenringe und Maschinengemeinschaften Donnerstag, 18. Januar 2018, 19.30 bis 22 Uhr Simon Plattner, Kornberg 318, Herznach Vor 50 Jahren wurde die Maschinengemeinschaft Kornberg ins Leben gerufen. Sie gilt als eine der grössten im Kanton Aargau. Simon Plattner gibt Einblicke in die Geschichte und die Entwicklung der Maschinengemeinschaft. Anmeldung bis 11. Januar 2018 an Hansjörg Furter, LZ Liebegg, 5722 Gränichen, 062 855 86 27, hansjoerg.furter@ag.ch

Kurs Motorsägenunterhalt Samstag, 20. Januar 2018, 8.30 bis 12 Uhr Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, Gränichen, Werkstatt Die leistungsstarke und sichere Arbeit im Wald hängt nicht zuletzt von einer gut gewarteten Motorsäge ab. Am Kursmorgen führen Sie einfache Wartungsarbeiten an Ihrer eigenen, mitgebrachten Motorsäge durch und erhalten Informationen dazu, wie Sie Ihre Motorsäge pflegen können. – Kettenunterhalt – Störungssuche – Wartungsarbeiten Teilnehmende / Voraussetzungen: Landwirte, die mit der Motorsäge unterwegs sind Kursleitung: Urs Wunderlin, Förster, Oberkulm Kosten: Mitglieder AVLT CHF 50.–, Nichtmitglieder CHF 70.– Anmeldung: bis 9. Januar 2018 an LZ Liebegg, 5722 Gränichen, Kurssekretariat, Marianna Kühn, 062 855 86 15, kurse@liebegg.ch

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Schweizer Landtechnik  11 2017

LU Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten, inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–. Nächste Termine: Mittwoch, 29. November 2017, in Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr Mittwoch, 17. Januar 2018, in Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 29.–. Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils in Büron und Sursee statt. Die Kosten betragen für Mitglieder CHF 300.–, für Nichtmitglieder CHF 320.–. Nächste Termine: Kurs Nr. 612: jeweils Samstag, 25. November / 2. Dezember 2017; 12.00 – 16.00 Uhr; Kurs Nr. 613: jeweils Samstag, 9. / 16. Dezember 2017; 9.00 – 13.00 Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Schüpfheim und Hochdorf: für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.–. Nächste Termine: Kurs Nr. 407: 4 Abende, jeweils Montag / Dienstag: 20. / 21. / 27. / 28. November 2017, 19 – 21 Uhr, in Sursee Kurs Nr. 401: 4 Abende jeweils Mittwoch/Donnerstag: 24./25./ 31. Januar / 1. Februar 2018; 19.00 – 21.00 Uhr, in Sursee Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Die Kurse können nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt werden. Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als zum Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lektionen): für Mitglieder CHF 539.–, für Nichtmitglieder CHF 579.–. Der Lastwagentheoriekurs umfasst 32 Lektionen in vier Wochen, jeweils an einem Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg ist jederzeit möglich. Nächster Kursbeginn: 16. Januar 2018; Durchführung jeweils in Luzern. Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit, bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch

ZG Gegengewichtsstapler, Teleskoplader Grundkurs 8. bis 11. Januar 2018, jeweils zwei Tage Zu lernen ist an diesem zweitägigen Kurs der sichere Umgang mit dem Gegengewichtsstapler und dem Teleskoplader nach Suva-Richtlinien in Theorie und Praxis. Ziel ist der schriftliche Suva-Ausweis für diese beiden ­Arbeitsmaschinen; ein Tag kann an die Ausbildung gemäss CZV (obligatorische Chauffeurzulassungsverordnung) angerechnet werden. Das Mindestalter beträgt 18 Jahre, weitere Voraussetzung ist die praktische Erfahrung auf Maschinen. Die Kosten für zwei Tage betragen rund CHF 660.– für Mitglieder bzw. rund CHF 700.– für Nichtmitglieder des VLT Zug, inklusive Unterlagen und Essen. Anmeldung bei Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch


Sektionen | SVLT   n

Theoriekurse Kategorie F / G

ZH Profi-Nachmittag «Pflug» Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Strickhof organisierte die SVLTSektion Zürich unter Federführung von Andreas Rüsch, Markus Bopp und Stephan Berger am 18. Oktober 2017 in Wülflingen (ZH) einen Profi-Nachmittag zum Thema «Pflug». Zahlreiche interessierte Besucher konnten sich auf einem Postenrundgang über die Vorteile der richtigen Feldhygiene informieren lassen und verfolgten die Demonstration zum Mulchen. Ein weiteres Thema waren Bodenfruchtbarkeit und Furchenlockerung. Mit grossem Interesse orientierten sich die Tagungsbesucher über die optimale Pflugeinstellung und das Sparpotenzial an Treibstoff beim Pflügen. Schliesslich referierte Christian Wimmleitner von Pöttinger über die Herausforderungen beim Pflugeinsatz aus Sicht eines Herstellers. Abschliessend wurden verschiedene Pflüge im praktischen Einsatz gezeigt.

Im Theoriekurs Kat. F / G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km / h. Siehe auch www.fahrkurse.ch

AG Kursort und -daten: Riniken, 23. und 30. November jeweils um 18.30 Uhr; Liebegg, 24. Feb. 2018 und 3. Mrz 2018, 8.30 Uhr; Frick / FiBL, 26. Apr. 2018 und 3. Mai 2018. Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich) BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, bvlt@bluewin.ch BL, BS

SG,

AR,

AI,

Kursorte und -daten: Vorkurs (Ebenrain, Sissach): Prüfung (MFP Münchenstein): 25. November, jeweils 9 Uhr Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch

GL

FR

Traktorentheoriekurs mit Prüfung 2018

GR

Kursleiter ist Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach Kursort 1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Mittwoch nachmittag Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 16. Dez 17 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA 10. Jan 18 St. Peterzell, Schulhaus Mi, 17. Jan 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA

14. Feb 18

Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 24. Jan 18 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA

28. Feb 18

Neu St .Johann, Klostergebäude Mi, 7. Feb 18 Kaltbrunn Rest. Löwen / StVA Kaltbrunn

14. Mrz 18

Niederbüren, Schulh. Probelokal Mi, 21. Feb 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA

21. Mrz 18

Salez, Rheinhof Sa, 3. Mrz 18 Wangs, Parkhotel / StVA Mels

28. Mrz 18

Trogen, Rest. Krone Mi, 7. Mrz 18 Trogen, Rest. Krone / StVA Trogen

4. Apr 18

Widnau, Rest. Rosengarten Sa, 17. Mrz 18 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA

18. Apr 18

Kursorte: Landquart, Ilanz, Thusis, Scuol, Samedan Kontakt: Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch NE Kontakt: M. Bernard Tschanz, chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch SG, AI, AR, GL Kurs 1, Näfels (Rest. National): 13. Jan. 2018, 8.15 – 12 Uhr; 10. Feb. 2018, 8.15 – 12 Uhr; Schwanden (STVA), 10. Mrz. 2018, 13.30 – 17.15 Uhr. Kurs 2, Schwanden (STVA), 13. Jan. 2018, 13.30 – 17.15 Uhr; 10. Feb. 2018, 13.30 – 17.15 Uhr; 10. Mrz. 2018, 8.15 – 12 Uhr. Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch

SH Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Martin Müller, Haldenhof 286, 8213 Neunkirch, 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch SO

Wangs, Parkhotel Sa, 7. Apr 18 Wangs, Parkhotel / StVA Mels

9. Mai 18

Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 11. Apr 18 Kaltbrunn, Rest. Löwen / StVA Kaltbrunn

16. Mai 18

Mosnang, Oberstufenzentrum Mi, 25. Apr 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA

23. Mai 18

St. Peterzell, Schulhaus Mi, 2. Mai 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA

Kontakt: FVLT, Laurent Guisolan, route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, laurent.guisolan@fr.ch, 026 305 55 58

Kursort: Wallierhof, Riedholz Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch SZ, UR Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch TG Kontakt: VTL / Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen VD Kursort: Oulens-sous-Echallens. Kursdaten: März 2018 und Juni 2018 Kontakt: ASETA-Section vaudoise, Virginie Bugnon, chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG

6. Jun 18

Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch ZH

Salez, Rheinhof Sa, 26. Mai 18 Wangs, Parkhotel / StVA Mels

13. Jun 18

Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 30. Mai 18 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA

20. Jun 18

Kursorte: Strickhof, Lindau. Kursdaten: 25. November 2017, 24. Februar 2018, 9. Juni 2018, 22. September 2018 und 17. November 2018, je 9.30 – 15.30 Uhr Kontakt: SVLT ZH, Eschikon 21, 058 105 98 22, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch

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n  SVLT | Porträt

Präsidiales An der Grenze zu Zürich, in einem Kilometer Entfernung, in Watt, befindet sich das Imperium von Landwirt­ Willi Zollinger, Jahrgang 1956. Vom neuen Stall seines Mutter­kuhhaltungsbetriebs und von seinem Rebberg mit darüber thronendem Rebhaus aus hat er über den Katzensee und die Justizvollzugsanstalt Pöschwies (O-Ton Zollinger: «Das bestvermietete Hotel der Schweiz») hinweg die Weltstadt im Überblick. Der Winzer produziert Wein aus den Traubensorten Riesling x Sylvaner, Dornfelder und Pinot noir. Im eigenen Hofladen im Dorf finden sich weitere Eigenprodukte: Fleisch, Kartoffeln, Gemüse, Eier und auch Backwaren. Von Zollingers Lohnunternehmen aus ist Zürich nicht zu sehen und kaum zu hören. Es steht mitten im Dorf Watt und wurde soeben mit diversen An- und Umbauten sowie einer unterirdischen Garage für die nächste Generation fit gemacht. Denn Willi gedenkt den arbeitsintensiven Betrieb bald an Sohn Daniel weiterzugeben. Zollingers Dienstleistungen sind Gülletransport und -ausbringung per Lkw, Kompostführen, Häckseln, (Streifenfräs-)Saat, regionaler Winterdienst mit fünf Fahrzeugen und kommunale Uferpflege mittels Bagger, denn es gibt im Furtbach noch die seltene Bachmuschel. Das gerüttelte Mass an Arbeit tagsüber hindert Willi Zollinger nicht daran, auch abends noch in den Dienst zugunsten der Allgemeinheit auszurücken: als Vorstand in Naturschutzkommission und Rebbauverein, als Präsident der Brunnengenossenschaft, als Präsident der Schweizerischen Pflügervereinigung (und im Pflüger-Weltvorstand), als Präsident der Lohnunternehmer Schweiz, des Fachverbandes des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik SVLT. Kurz: Er liebt Präsidiales sowie Präsidialentscheide und möchte dort mitreden, wo entschieden wird. Bei Lohnunternehmer Schweiz hat er möglichst viel an Arbeitsgruppen delegiert und die Ergebnisse im Vorstand beraten. In den sieben Präsidialjahren sind das Sponsoring umsatzmässig verfünffacht, der Standort Riniken erhalten und gestärkt sowie die Statutenrevision durchgezogen worden; die Genehmigung steht im März 2018 bevor. «Mir war und ist die Zusammenarbeit mit dem SVLT wichtig. Legen wir beider Beziehungen und Probleme zusammen, stärkt es beide. Mir fehlt noch der Dritte im Bunde: der Schweizer Bauernverband. Auch hier muss die Zusammenarbeit besser werden. Der Effekt ist derselbe: Das Miteinander macht uns stärker, gerade bezüglich kommender Raumplanungsaufgaben», sagt Willi Zollinger. Im kommenden Jahr tritt er als Präsident und aus dem Vorstand zurück, denn «ich sehe Lohnunternehmer Schweiz in guten Bahnen und für die Zukunft gerüstet». Was er jedoch behält, sind der Rebbau und das Wettpflügen, denn das erlaubt ihm einer dritten Leidenschaft zu frönen: dem Reisen, um ferne Länder und deren Landwirtschaft kennenzulernen.  n

Aufgezeichnet von Dominik Senn.

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Schweizer Landtechnik  11 2017


Kurse | SVLT   n

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT Kursorte G40 1260 *Nyon VD 1315 *La Sarraz VD 1510 *Moudon VD 1562 *Corcelles-près-Payerne VD 1630 **Bulle FR 1920 *Martigny VS 1964 *Conthey VS 2208 *Les Hauts-Geneveys NE 2720 *Tramelan BE 2852 *Courtételle JU 3186 Düdingen FR 3250 Lyss BE 3267 Seedorf BE 3421 Lyssach BE 3510 Konolfingen BE 3550 Langnau i.E. BE 3770 Zweisimmen BE 3792 Saanen BE 3800 Interlaken BE 3818 Grindelwald BE 3930 Visp VS 4222 Zwingen BL 4415 Lausen BL 4538 Oberbipp BE 4702 Oensingen SO 5040 Schöftland AG 5505 Brunegg AG 6056 Kägiswil OW

Die G40-Fahrkurse 2017 6130 Willisau LU 6210 Sursee LU 6276 Hohenrain LU 6430 Schwyz SZ 6472 Erstfeld UR 6702 ***Claro TI 7130 Ilanz GR 7302 Landquart GR 7430 Thusis GR 7524 Zuoz GR 7550 Scuol GR 8180 Bülach ZH 8200 Schaffhausen SH 8460 Marthalen ZH 8500 Frauenfeld TG 8836 Biberbrugg SZ 8856 Tuggen SZ 8867 Niederurnen GL 8932 Mettmenstetten ZH 9133 Sitterdorf TG 8625 Gossau ZH 9436 Balgach SG 9465 Salez SG 9602 Bazenheid SG * Sprache Französisch ** Sprachen Deutsch u. Französisch ** *Sprache Italienisch

Kursdaten und Anmeldung: www.fahrkurse.ch/www.agratechnik.ch

Mit dem Führerausweis Kat. G und erfolgreich absolviertem Fahrkurs G40 können landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge und Landwirtschaftstraktoren sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km / h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorkurs G40 des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik ist vom Bundesamt für Strassen, ASTRA, anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Die ersten G40-Kurse der Kurssaison 2018 sind veröffentlicht: Anmeldungen können ab sofort vorgenommen werden!

CZV – Weiterbildungskurse

Kursort: Riniken AG

Kursart

Kursdatum

ARV 1 / Digitaler Fahrtenschreiber

23.11.2017

Moderne Fahrzeugtechnik

24.11.2017

Hebegerätekurse Suva-anerkannt: Gegengewichts- und Teleskopstapler Kursort und Sprache

Kurstag 1

Kurstag 2

Oberbipp BE, Deutsch

auf Anfrage

auf Anfrage

Goldach SG, Deutsch

auf Anfrage

auf Anfrage

Chavornay VD, Französisch

auf Anfrage

auf Anfrage

Schweisskurse

Kursort: Riniken AG

Video zu den «G40»-Fahrkursen

Auf Anfrage

Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-Kanal «Schweizer Landtechnik»

Informationen und Auskünfte: www.agrartechnik.ch www.fahrkurse.ch 056 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch

n   Impressum   79. Jahrgang

Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT NR Werner Salzmann, Präsident Aldo Rui, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 00 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung Dr. Roman Engeler, Postfach, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate / Anzeigen Stämpfli AG Dominik Kittelmann, Anzeigenleiter Wölflistrasse 1, Postfach, 3001 Bern Tel. 031 300 63 82 E-Mail: inserate@staempfli.com Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2017. Kombinationsrabatt: 25 % bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition Stämpfli AG, Wölflistrasse 1, 3001 Bern Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

Nächste Ausgabe: Schwerpunkt: Digitale Landwirtschaft Management: Beurteilung von Gebrauchtmaschinen Plattform: Highlights der Agritechnica Markt: Drohnen: Spielzeug oder Werkzeug?

Nr. 12 / 2017 erscheint am 14. Dez. 2017. Anzeigenschluss: 24. Nov. 2017

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JOHN DEERE TRAKTOREN: FÜR JEDEN DIE RICHTIGE WAHL. Entdecken Sie bei Ihrem John Deere Vertriebspartner die spannenden John Deere Aktionsmodelle bis 120 PS.

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100 PS, Diesel only, 32/16 Getriebe (40 km/h), Halbgang, Komfortkabine mit Klimaanlage, luftgefederter Sitz, Bereifung: 540/65R34 // 440/65R24

115 PS, Powerquad plus, 24/24 (40 km/h), Komfortkabine mit Klimaanlage, luftgefederter Sitz, Druckluftbremse, Bereifung: 540/65R38 // 480/65R24

120 PS, Autoquad plus Ecoshift, 24/24 (40 km/h), reduzierte Motordrehzahl, Komfortkabine mit Klimaanlage, gefederte Vorderachse, Bereifung: 600/65R38 // 540/65R24

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