Schweizer Landtechnik 11/2022

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November 2022 Vernetzt denken und handeln Strafbefehl – was nun? Alles zum «Swiss Innovation Award» Trends in der Landtechnik AGRAMA 2022
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Aktuelles 4 Kurzmeldungen

Focus 8 Messen im Umbruch

Markt 10 Deutz-Fahr «6.4» mit «RVshift»-Getriebe

Väderstad zeigt Neuheiten 14 Tractor of the Year: Fendt «728 Vario Gen 7»

Schwerpunkt: Agrama 16 Die fünf Tage der Landtechnik 17 Der SVLT an der Agrama 18 Swiss Innovation Award: die Nominierten 22 Trends in der Landtechnik 28 Perspektiven für Digitalisierung 32 Agrama-Firmenmeldungen 36 Vieles passiert elektrisch 40 Moderne Traktorentechnik

Impression 42 Schleppschuhverteiler Bomech «UP» 44 Abschiebewagen von Reisch 46 Neuer Geist bei BCS Management 48 Achtung Strafbefehl 52 Mehrwert durch Digitalisierung 54 Kreuzworträtsel 55 Grünes Kontrollschild − was ist erlaubt? Plattform 56 Klimagipfel Graubünden Passion 60 McCormick «MTX 110» von Felix Eberhard SVLT 62 Kaderkonferenz in Villigen AG 64 Sektionen 66 Porträt: Christin Rütsche vom Weingut Montimbert in Chardonne VD 67 Kurse und Impressum

Titelbild: Für den diesjährigen «Swiss Innovation Award» der «Schweizer Landtechnik» sind sieben Schweizer Entwicklungen nominiert. Bild: Schweizer Landtechnik

Editorial Roman Engeler

Die Agrama steht vor der Tür und (fast) alle gehen hin. Nach einem Unterbruch von vier Jahren war es für die Organi satoren wie für die Aussteller nicht ganz einfach, sich auf das nach der Pandemie doch veränderte Umfeld einzustellen. «Messewesen im Umbruch» heisst es denn auch im Focus-Beitrag auf Seite 8.

Für den Schweizerischen Verband für Landtechnik (SVLT) war es jedoch von vornherein klar, dass man an der Agrama vertreten sein muss. Denn, wo Landtechnik stattfindet, dürfen schliesslich der SVLT und das Fach magazin «Schweizer Landtechnik» nicht fehlen.

Eine Messe lebt bekanntlich von Neuheiten. Die Innovationskraft in der Landtechnik ist beträchtlich. Neben den grossen sind es aber vor allem klei nere Firmen, und darunter besonders die sogenannten «Tüftler», die mit ihren Entwicklungen dazu beitragen, die täglichen Arbeiten auf einem Bauernbetrieb effizienter, komfortab ler und auch umweltverträglicher zu machen.

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Diesem Umstand trägt die Redaktion wiederum Rechnung mit dem «Swiss Innovation Award». Heuer sind 25 Exponate für diesen Wettbewerb eingereicht worden. Die Palette reichte von Hofeinrichtungen bis hin zu grossen Erntemaschinen. Sieben davon hat eine Jury nominiert, denn letztlich sollen Sie als Leserin, Leser der «Schweizer Landtechnik» oder Ausstellungsbesuchende darüber entscheiden, welche Entwicklung den begehrten Titel «Swiss Innovation Award 2022» erhält. Die Stimm- und Gewinnkarte liegt diesem Heft bei, weitere können an unserem Stand an der Agrama (Halle 2.1, Stand-Nr. A05) abgeholt werden. Wir freuen uns auf Sie!

Ausgabe Nr. 12 erscheint am 15.12.2022

November 2022 | Editorial • Inhalt
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In Kürze

Die «CAS»-Akku-Partner-Allianz von Initiator Metabo bekommt mit dem niederländischen Unternehmen Lievers Holland weiteren Zuwachs.

Die Messe «Swiss Expo» in Genf vom Januar 2023 ist abgesagt. Es fehlen zu viele Aussteller.

Deutz und John Deere bringen den gemeinsam entwickelten 4-Zylinder-Motor «TCD 3.9» mit 130 kW Leistung auf den Markt.

Elektrowerkzeughersteller Metabo hat mit dem Modell «MS 36-18 LTX BL 40» seine erste Akku-Kettensäge im Programm.

Der finnische Lader-Hersteller Avant weitet die Baureihe «e5» seiner Elektrolader mit den Modellen «e5-27» und «e5-13» aus.

Trimble lanciert mit dem «GFX-1060» und dem «GFX-1260» zwei neue Displays, die zu einer noch effizienteren Umsetzung einer Präzisionslandwirtschaft in Echtzeit beitragen sollen.

Kürzlich lief beim Motorenbauer FPT das zweimillionste Modell eines Motors aus der Baureihe «NEF» vom Band.

Der gebürtige Franzose Yves Desjardins hat bei Lemken per 1. November 2022 die Vertriebsleitung übernommen.

Die EU-Länder haben Ende Oktober das Verbot von Verbrenner-Motoren bei neuen Autos ab 2035 bestätigt.

Carraro stellt auf der Münchner Bau maschinenmesse ein modulares Getriebe vor, das sowohl für hydrostatische als auch für elektrische Anwendungen verwendet werden kann.

Zum Modelljahr 2023 erhalten die Feld häcksler des Typs «Jaguar» von Claas ein technisches Update mit neuen Funktio nalitäten und Features.

Metabo hat eine Akku-Fettpresse mit zwei Arbeitsstufen entwickelt, mit der je nach Anwendung ein hoher Aus pressdruck oder eine hohe Auspressmenge eingestellt werden kann.

Die gezogenen Kurzscheibeneggen des Typs «Terradisc» von Pöttinger sind nun mit einer vorlaufenden Messerwalze kombinierbar.

Der Spezialpreis des Schweizerischen Land maschinen-Verbands (SLV) im Rahmen des Agropreises geht heuer an Gian Caduff aus Morissen GR für seine elektrische Nach rüstlösung für Einachser.

Mobiler Wasserstoff-Tank

Nachdem JCB weltweit das erste Un ternehmen ist, das wasserstoffbetrie bene Baumaschinen entwickelt hat, geht man nun noch einen Schritt wei ter und bringt ein Fahrzeug mit einem Wasserstoff-Tank auf den Markt, mit dem wasserstoffbetriebene Fahrzeuge vor Ort betankt werden können. JCB hat mit einem Bagger und einem Tele skoplader bereits zwei Modelle mit Wasserstoffantrieb präsentiert. Lord Bamford, Vorstandsvorsitzender von JCB, der auch das Wasserstoffprojekt von JCB persönlich leitet, sagt: «Seit wir das erste Baumaschinenunterneh men sind, das mit Wasserstoff betrie bene Maschinen vorgestellt hat, fragen

sich viele, wie diese Fahrzeuge betankt werden können. Nun haben wir eine Antwort mit unserem neuen mobilen Wasserstoff-Betankungssystem. Es er möglicht, Wasserstoff mit auf die Bau stelle zu nehmen oder an andere Ein satzorte zu transportieren.» Bei JCB arbeitet ein Team von 100 Ingenieuren am Wasserstoff-Projekt.

«Monta» mit 23 PS

Die Geschichte des Einachsermodells «Monta» von Rapid ist jung und bemer kenswert. Die grundsätzlich für Mäh arbeiten in steilen Hängen prädestinierte Maschine wurde 2016 mit einem 14-PS-Motor in den Markt eingeführt.

Zwei Jahre später erfolgte die Sortiments erweiterung mit dem zweizylindrigen 16-PS-Motor. Ab sofort wird nun zusätz lich die Variante mit dem 23-PS-Motor angeboten (Rapid «Monta 231»). Damit entstehen nicht nur Leistungsreserven im Bereich der Hauptanwendungen Mähen und Twistern, sondern es erweitert den Einsatz von leistungsintensiven Neben anwendungen. Insbesondere interessant wird der Einsatz von breiten Schlegelmul chern sein. Hier ergeben sich auf den S-Modellen gute Eigenschaften, um mit der optionalen Funkfernsteuerung hoch effizient die Maschine von Distanz aus mulchen zu lassen.

Nächste Generation des «Juno»

Die erste Generation des Lely «Juno» wurde 2008 eingeführt. Im Laufe der Jahre wurde dieses Modell immer wei ter optimiert. In der Zwischenzeit ist der «Juno» mit einer Anzahl von mehr als 13 000 installierten Geräten in 45 Ländern im Einsatz.

Die nun erfolgte Weiterentwicklung verfolgt das Ziel, die Wartungsfreund lichkeit zu optimieren. Die Schürze kann leicht abgenommen werden, was einen einfachen Zugang zu den ver schiedenen Komponenten ermöglicht.

Der Schieber verfügt über neue Räder mit einem verbesserten Profil für besse

ren Grip bei allen Bodenverhältnissen. Zudem verfügt er über verbesserte An triebsmotoren, die zu einer optimalen Leistung bei geringerem Stromver brauch und weniger Wartung führen.

Aktuelles 4 Schweizer Landtechnik 11 2022

Nachhaltig wirtschaften

Referenten aus Industrie, Naturschutzorganisationen, Poli tik, Wirtschaft und aus der Wissenschaft äusserten sich in Vorträgen und Diskussionsrunden beim Landtechnikher steller Fendt in Marktoberdorf zum Thema «Nachhaltig keit». Neben der Grundsatzfrage «Was versteht man ei gentlich unter diesem Begriff?» ging man auf die Rolle und Aufgabe der Landwirtschaft bei diesem Thema ein und be leuchtete dabei auch den Beitrag der modernen Landtech nik. Fendt selbst hat für sich eine aus sechs Handlungsfel dern bestehende Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt und möchte fortan mit nachhaltigen Lieferketten, einer klimaund ressourcenfreundlichen Produktion, bei der die Mitar beitenden im Zentrum stehen, sowie innovativen und quali tativ hochwertigen Produkten einen aktiven Beitrag leisten. Weitere Elemente der Fendt’schen Nachhaltigkeitsstrategie betreffen den partnerschaftlichen Umgang mit Kunden und Lieferanten sowie das Engagement in der Öffentlichkeit für Biodiversität, Bildung und Chancengleichheit.

10 000 stufenlose Getriebe

Seit 2015 verwendet Claas seine stufenlosen Getriebe des Typs «EQ» («EQ 200», «EQ 220») und baut diese in den ei genen Traktorbaureihen «Arion 500» und «Arion 600» ein. Kürzlich konnte Claas das 10 000. Getriebe dieses Typs pro duzieren. Künftig sollen noch mehr Getriebe das Claas-eige ne Produktionswerk in Paderborn (Claas Industrietechnik) verlassen, ist Claas doch eine strategische Vereinbarung mit Same Deutz-Fahr eingegangen, was die Entwicklung stu fenloser Antriebe für Traktoren betrifft. Die Zusammen arbeit von Claas und SDF im Bereich der Entwicklung um fasst insbesondere die Implementierung von Stufenlos getrieben der Typen «EQ 200», «EQ 220» und «EQ 260» in den Antriebsstrang von SDF-Traktoren im höheren Leistungs segment sowie die gemeinsame Abstimmung des Motor-Getriebe-Managements.

Erfolgreiche Verkaufstage

Tausende von Besuchern nutzten die dreitägigen Verkaufstage von Lager-Traktoren von Same Deutz-Fahr Schweiz (SDF) in der Vianco-Arena zu Brunegg AG, erstmals von Samstag bis Mon tag. Die über siebzig Traktoren wurden aus Lager- und DemoBeständen von Händlern aus der ganzen Schweiz gestellt und aufs Feinste herausgeputzt. 41 Modelle von Deutz-Fahr, 21 von Hürlimann und ein Dutzend Traktoren von Same standen in Reih und Glied, und mancher fand einen glücklichen Abneh mer, vor allem solche der PS-Klassen 100 bis 120, sagte SDFGeschäfts führer Andres Graf. «Die Anzahl jeder Marke spiegelt in etwa den jährlichen Marktanteil an Neuverkäufen der Grup pe.» Die Verkaufstage – die vorangegangenen waren 2017 –seien weder ein Occasionsmarkt noch eine Ausstellung, son dern böten den Händlern eine zusätzliche Verkaufsplattform. Sie dienten einerseits der Vorstellung des neusten Standes der Traktorentechnik und anderseits dem direkten Kontakt der End kunden zu ihren Händlern und via SDF Schweiz direkt zu den Herstellern. «Nahe bei den Kunden» laute die Strategie von

SDF, was sich in der grossen Zahl von rund 150 Händlern in der Schweiz manifestiere, so Andres Graf. Zu den Publikumsmagne ten zählten nebst den Traktoren die sonntägliche Auto grammstunde mit Erfolgsschwinger Joel Strebel, ein Wett bewerb und die Festwirtschaft mit Grill.

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Case IH lanciert neuen Monitor

Die Serien «Puma» (150–175) und «Maxxum» von Case IH in den Ausführungen mit «Multicontroller» und stufenlosem «CVX» Getriebe können ab Modelljahrgang 2023 mit dem neuen «AFS Pro 700 Plus» Monitor ausgestattet werden. Die ser 12 Zoll grosse Touchscreen Bildschirm bietet einen schnel leren Prozessor, mehr Arbeits und auch mehr Datenspeicher. Neu können Bilder von bis zu vier Kameras angezeigt werden, zudem sind die Displays besser entspiegelt.

Elektrisch unterwegs

Motorenbauer FPT hat in Turin (I) ein neues Werk eingeweiht, das sich vollständig der Produktion der elektrischen Antriebs strangpalette widmet. Gleichzeitig ist die neue Produktions stätte das erste vollständig klimaneutrale Werk von FPT. Auf einer Gesamtfläche von 15 000 m² erzeugt die Anlage ihre eigene Energie mit Sonnenkollektoren und anderen innovativen Photovoltaik und Windkrafttechnologien. Bei voller Kapazität wird das Werk rund 200 Mitarbeitende beschäfti gen. Pro Jahr werden über 20 000 elektrische Achsen und mehr als 20 000 Batteriepacks produziert.

Wasserstoff­ Motor

Das Motorenwerk Deutz bringt seinen ersten Wasserstoffverbren nungsmotor auf den Markt. Der zusammen mit Keyou entwickel te «TCG 7.8 H2» soll 2024 in Produktion gehen und könnte zu künftig auch im Off Highway Bereich genutzt werden. Deutz schafft damit eine Alternative zur Technologie der Brennstoffzel len. Dabei nutzt Deutz die Technik des Partners Keyou, die aus ei nem herkömmlichen Diesel Verbrennungsmotor einen H2 Ver brennungsmotor macht. Der erste von Keyou weiterentwickelte 7,8 l Prototypmotor von Deutz war bereits 2018 vorgestellt wor den. Der «TCG 7.8 H2» mit seinen 6 Zylindern baut auf einem be stehenden Motorkonzept auf. Er läuft nach Angaben von Deutz nicht nur CO2 neutral, sondern auch sehr leise und liefert bereits 200 kW (272 PS) Leistung. Der Motor eignet sich grundsätzlich für alle heutigen Deutz Anwendungen, dürfte aber auf Grund der zur Verfügung stehenden Infrastruktur erstmals in den Bereichen stationäre Anlagen und Generatoren sowie im Schienenverkehr eingesetzt werden. Als erste Pilotanwendung des Wasserstoffmotors ist noch 2022 eine stationäre Anlage zur Stromerzeugung mit einem regionalen Partner vorgesehen.

Aktuelles 6 Schweizer Landtechnik 11 2022

Hybrid-Bagger

Das deutsche Familienunternehmen Sennebogen präsentierte auf der «Bauma» in München die Umschlagmaschine «735E» mit der Antriebstechnologie «Green Efficien cy Drive» (GED). Diese Technologie aus Diesel- und Elektroantrieb ist ein hybrides Sys tem. Der Fahrantrieb ist speziell für Umschlagsbagger im Dauerbetrieb ausgelegt. Bei gleicher Leistung spart der «735 GED» bis zu 30 % an Energie im Vergleich zu ähnli chen Maschinen. Das senkt nicht nur signifikant die Betriebskosten, sondern die Maschine ist dynamischer und leiser. Während die Maschine beispielsweise auf einem Rundholzplatz fährt, treibt der Dieselmotor einen Generator an, der den notwendigen Strom für die Elektromotoren erzeugt. Beim Verzögern wirken die elektrischen Fahr motoren generatorisch. Das heisst, sie versorgen die Nebenverbraucher mit der not wendigen Energie und entlasten den Dieselmotor. Die rekuperierte Energie kann dabei sogar kurzfristig gespeichert werden und somit die Antriebsleistung erhöhen.

Neues GrubberKonzept

Sky Agriculture bringt mit dem «Methys PCS» einen völlig neu konzi pierten Grubber auf den Markt. Die Bezeichnung «PCS» steht dabei für «Precision Cutting System» (präzises Schneiden). Die Maschine wurde zum Auflockern der Oberfläche von Feld parzellen unter allen Bedingungen entwickelt. Die Maschine sei bewusst ohne Scheibe konzipiert worden und könne auch zu einem späteren Zeit punkt nicht mit einer Scheibe ausge rüstet werden, weil diese die Wirk samkeit der Bodenbearbeitung ver mindern würde, schreibt Hersteller Sky Agriculture in einer Mitteilung.

Updates bei Mistzettern

Der «Tornado» gehört bei Hersteller Jos kin zu den Bestsellern unter den Mist streuern. Nun hat diese Modellreihe ei ne Reihe von Verbesserungen und ein modernes Design erhalten. Im Vergleich zu den Vorgängern hat der Kasten glat tere Seitenwände, um die Entleerung und Reinigung zu erleichtern. Auch der Auslauf des Kastens wurde verbreitert, um die Gleichmässigkeit des Streubilds zu erhöhen. Die Hydraulikleitungen sind nun in die Seitenwand integriert, sodass sie nicht mehr mit dem Streugut in Berührung kommen. Schliesslich wurde auch das Design der Kotflügel überar beitet, mit einer Neigung von 45°, um zu verhindern, dass sich Material auf der Maschine ansammelt.

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Messewesen im Umbruch

Die Messelandschaft erlebt schwierige Zeiten. Auch die Agrama muss dies erfahren. Gleich drei grosse Importeure haben für heuer abgesagt. Der Zuspruch für die Agrama bleibt aber nach wie vor sehr gross.

In den vergangenen zwei Jahren konnten viele öffentliche Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie nicht oder nur un ter schwierigen Verhältnissen stattfinden. Gerade grosse, publikumsintensive Aus stellungen in nahezu allen Branchen mussten abgesagt werden. Nun versu chen die Organisatoren, mit ihren Veran staltungen wieder Tritt zu fassen. Blickt man auf den Kalender, so startet im November ein wahres Feuerwerk mit nationalen und internationalen Landtech

nikmessen: Sima in Paris, Eima in Bolog na, Eurotier in Hannover, Agrama in Bern, Agromek in Dänemark und Agraria in Wels. Das sind fünf Messen in gerade mal einem Monat.

Für die Aussteller und deren Lieferanten ist es herausfordernd und kostspielig zu gleich, all diese Messen mit entsprechen den Exponaten zu versorgen. Eine grosse Herausforderung für die LandmaschinenHersteller sind speziell die beiden inter nationalen Messen Sima in Paris (6. bis

10. November) und Eima (9. bis 13. No vember), die sich zum Teil sogar noch überschneiden und so den Konkurrenz druck unter den Messen noch einmal er höht haben.

Suche nach neuen Formaten

Während man beim Publikum das Gefühl hat, dass dieses sehnlichst auf die Wie deraufnahme des Messewesens wartet, zeigt sich bei den Ausstellern ein in differentes Bild. Nicht wenige scheinen

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Nach zwei Jahren Pandemie versuchen die Messe-Organisatoren mit ihren Veranstaltungen wieder Tritt zu fassen. Bild: zvg

Überlegungen angestellt zu haben, wie man künftig mit der Beschickung von traditionellen Messen umgehen soll. Man sucht nach neuen Formen, will solche teil weise auch ausprobieren, wobei die fort schreitende Digitalisierung dazu neue Möglichkeiten bietet.

Highlight Agrama

Nationales Highlight unter den Landtech nik-Messen ist zweifellos die vom Schwei zerischen Landmaschinen-Verband (SLV) alle zwei Jahre organisierte Agrama. In den vergangenen Austragungen ver mochte die grösste Landmaschinenmesse der Schweiz jeweils bis zu 50 000 Besu cher zu mobilisieren und zu faszinieren. Mit über 200 Ausstellern darf der Wie dereinstieg nach vier Jahren grundsätzlich als geglückt bezeichnet werden, wenn gleich einige bekannte Firmen und Impor teure heuer nicht vertreten sind. So sucht man auf der Ausstellerliste vergeblich nach den Firmen GVS-Agrar, Robert Aebi Landtechnik oder Same Deutz-Fahr. Diese Absagen haben vielseitige Gründe (siehe Kasten), teilweise auch solche ihrer Liefe ranten, die andere Konzepte prüfen wol len.

Trotzdem dabei

Und was sagt der durchführende SLV zu diesen Absagen? «In den vier Jahren seit der letzten Agrama ist viel geschehen und insbesondere Covid, Lieferengpässe und Preiserhöhungen haben bei den Unternehmungen viele Gedanken aus gelöst», sagt Pierre-Alain Rom, Ge schäftsführer des SLV und Präsident der Ausstellungskommission. «In diesem Zu sammenhang konnte sich die Agrama ei ner Tendenz, die bei sämtlichen grossen land- und forstwirtschaftlichen Fach messen in Europa feststellbar ist, nicht entziehen: Nämlich, dass viele Konzerne, Hersteller und Hauptimporteure selbst auf eine Teilnahme verzichten», erläutert der Messepräsident. «Dies bedeutet aber nicht, dass diese Marken, Fahrzeuge und Geräte an der Agrama nicht vertreten sein werden, sondern nur, dass sie von anderen Ausstellern dem Publikum prä sentiert werden.» Pierre-Alain Rom: «Die Verantwortlichen der Agrama freuen sich darüber, dass auch dieses Jahr viele der grossen und kleineren Marken präsent sein werden.»

Für viele wichtig Einer der grossen Importeure, die der Agrama treu bleiben, ist die Bucher Land

Absagen von drei grossen Importeuren

Mit GVS-Agrar, Robert Aebi Landtechnik und Same Deutz-Fahr sind in diesem Jahr drei grosse Importeure nicht an der Agra ma. Robert Aebi Landtechnik hat schon vor der Pandemie mitgeteilt, an der Agrama nicht dabei sein zu wollen und mehr auf regionale und überregionale Präsenz zu setzen. Hersteller John Deere äusserte sich zudem kritisch zum internationalen Messe plan. So hat der Konzern bereits 2020 eine Diskussion darüber angestossen und auf die Überlastung des Messekalenders hinge wiesen. «Mittelfristig würden wir die Ein führung eines neuen Terminplans durch die Veranstalter der internationalen Messen begrüssen, um dadurch den Ausstellungs zyklus in Europa zu entlasten», hiess es damals von Seiten des US-LandmaschinenHerstellers.

«Bei Same Deutz Fahr haben für den Ent scheid, nicht an der Agrama mitzumachen, viele Faktoren mitgespielt», führt Andres Graf auf. Ein wichtiger Grund für die Absa

technik AG, zu der auch das New Holland Center Schweiz gehört. «Nach den zwei Jahren Pandemie bietet uns die Agrama die ideale Plattform, endlich wieder viele Kunden zentral an einem Ort begrüssen

Ruedi Lüönd: «Nach vier Jahren Unterbruch habe ich bei den Landwirten ein grosses Bedürfnis nach der Agrama festgestellt.»

zu können», sagt Verkaufsleiter Daniel Bernhard. Das New Holland Center werde im gewohnten Rahmen mit einem gros sen Stand vertreten sein. «Wir sehen der kommenden Ausstellung positiv entge gen und sind überzeugt, dass es viele Besucher geben wird», so Bernhard. Aktuell gebe es in der Schweiz keine bes sere Plattform, die neuste Landtechnik und technologische Trends an einem zen tralen Ort erleben und vergleichen zu können.

Auch Werner Berger, CEO der Serco Landtechnik AG, freut sich, gemeinsam mit Lieferanten und Vertriebspartnern wieder im direkten Kontakt mit Kunden und Interessenten die Neuheiten präsen tieren zu können. «Im Bereich neue Tech

ge seien etwa die unmittelbar vor und während der Agrama stattfindenden Mes sen gewesen, was es immer schwer mache, neue Produkte auch nach Bern zu holen, hält der Geschäftsführer von Same DeutzFahr Schweiz mit Sitz in Schwarzenbach SG fest. «Dieser Entscheid gilt vorerst für dieses Jahr, wie es dann in zwei Jahren wieder aussieht, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen», erklärt Graf und betont, dass man mit regionalen Aus stellungen trotzdem sehr aktiv sei. GVS-Agrar teilte im September mit, dass die fehlende Planungssicherheit wegen der Pandemie zu einem Überdenken der Strate gien geführt habe, weshalb man nach neu en Methoden und Konzepten gesucht habe, um trotzdem die Nähe zu Kunden und Händlern pflegen zu können. Deshalb habe man sich dazu entschlossen, an der Agrama 2022 nicht als Aussteller präsent zu sein, sondern sich auf kleinere und regionale Veranstaltungen zu konzentrieren.

nologien, welche eine Chance hinsichtlich Erreichung des Absenkpfads bieten, zei gen wir an einem separaten Stand unser entsprechendes Produkt- und Dienstleis tungsangebot», sagt Berger. «Dies bietet den Landwirten die Möglichkeit, sich dar über zu informieren, wie mit weniger Ressourceneinsatz durch intelligente Technologie gleich viel oder mehr erreicht werden kann.»

Auch für Schweizer Hersteller Nach wie vor sehr wichtig ist die Agrama auch für Schweizer Hersteller, wie etwa für die Firma Lüönd aus Unteriberg SZ. «Die Agrama ist für uns nach wie vor unver zichtbar», sagt Inhaber und Geschäftsfüh rer Ruedi Lüönd. «Der direkte Kundenkon takt und die Gespräche mit den Landwir ten und den Händlern sind für uns als Herstellerfirma sehr wichtig», erklärt er. Lüönd ist überzeugt, dass die Agrama ein Erfolg wird. «Nach vier Jahren Unterbruch habe ich ein grosses Bedürfnis bei den Landwirten festgestellt.»

Auch die Sepp Knüsel aus Küssnacht am Rigi SZ hält an der Agrama fest. «Wir ge hen für die Schweizer Landwirte nach Bern, sie erwarten das von uns», betont Marlis Knüsel, die sich darüber freut, mit ihrem Team nach einem Unterbruch von vier Jahren wieder an die Agrama gehen zu können. Sie betont: «Schweizer Land maschinen gehören einfach an eine Schweizer Landmaschinen-Messe.»

Focus 11 2022 Schweizer Landtechnik 9

Mit «RVshift»-Getriebe

Mit der Serie «6.4» bringt Deutz-Fahr auf nächstes Jahr drei neue Traktoren mit Leistungen von 130 bis 150 PS auf den Markt. Zur Auswahl stehen das neue Volllastschaltgetriebe «RVshift» und das «TTV»-Stufenlosgetriebe.

Deutz-Fahr hat in den letzten vier Jahren viel in die Erneuerung seiner TraktorenFlotte investiert. Nun kommen mit der En de Oktober in Lauingen (D) vorgestellten Serie «6.4» drei neue 4-Zylinder-Traktoren hinzu. Die neue Baureihe umfasst die Mo delle «6130.4», «6140.4» und «6150.4» mit Maximalleistungen von 136, 147 und 156 PS. Damit reihen sich die Traktoren oberhalb der im Frühling vorgestellten Se rie «6C» (120 bis 137 PS) ein. Eingebaut in die neuen «6.4»-Traktoren ist der neue 3,8-l-Motor «Farmotion 45» mit 4-Zylin dern, der die Abgasstufe 5 mit DOC- Kata lysator, Dieselpartikelfilter und SCR-System erfüllt. Zudem gibt es Common- Rail, elek tronisch gesteuerte variable Turbola der-Geometrie (VTG) für ein direktes An sprechen auf Lastwechsel sowie einen Vis costat-Lüfter, der Leistungsverluste und Kraftstoffverbrauch reduzieren soll. Das Gesamtgewicht der Traktoren beträgt laut Deutz-Fahr 10 500 kg.

«RVshift» mit «APS»-Automatik

Wie die Serie «6C» gibt es auch die Serie «6.4» mit dem modernen Volllastschaltge triebe «RVshift». Das elektronisch gesteu erte Getriebe, das in Bologna an der Eima eben erst mit einem «Technical Innovation Award» ausgezeichnet worden ist, hat 20 Vor- und 16 Rückwärtsgänge, die sich oh ne Lastunterbrechung im Geschwindig keitsbereich von 1,5 km/h bis 40 km/h (re spektive 50 km/h) schalten lassen. Als Op tion ist ein Kriechgang von 20 m/h bis 5 km/h erhältlich. Das «RVshift»-Getriebe ist mit der Lastschaltstufenautomatik «APS» ausgestattet. Bei dieser Option wählt die elektronische Steuereinheit die effizienteste Übersetzung in Bezug auf Fahrgeschwindigkeit, Zugkraft und Motor drehzahl selber aus.

Als zweite Alternative gibt es für die «6.4»-Traktoren das stufenlose «TTV»-Ge triebe mit dem «MaxCom»-Bedienhebel. Beide Getriebevarianten sind serienmässig mit dem elektrohydraulischen «Power

Shuttle»-Wendegetriebe «SenseClutch» mit fünf wählbaren Reaktionseinstellun gen ausgestattet. Auch gibt es die be kannten Funktionen «Stop&Go» («RV shift»-Modelle) und «PowerZero» («TTV»Modelle). Damit lässt sich der Traktor nur mit dem Bremspedal anhalten, halten und wieder anfahren, was etwa Vorteile bei Frontladerarbeiten hat.

Elektronische Feststellbremse

Das Hydrauliksystem der «6.4»-Traktoren hat serienmässig eine 90-l/min-Zahnrad pumpe. Als Option gibt es eine 120-l/minLoad-Sensing-Pumpe mit bis zu fünf Steu ergeräten. Die Hubkraft am Heck beträgt 5870 kg, optional sind 9170 kg möglich. Der optionale Frontkraftheber hat eine Hubkraft von 3000 kg und kann mit einer 1000er- Frontzapfwelle ausgestattet wer den. Die Zapfwelle am Heck bietet die drei Geschwindigkeiten 540/540 Eco/1000 U/ min., optional gibt es eine Wegzapfwelle. Für viel Sicherheit sorgen die gefederte Vorderachse, die elektronische Feststell bremse «EPB» und die hydrauli sche Motorbremse «HEB». Auch gibt es das Schnell lenksystem «EasySteer».

Drei Varianten

Die «MaxiVision»-Ka bine ist in drei ver schiedenen Ausstat tungsvarianten erhältlich.

Die Basis-Kabine als einfachste Variante bietet drei oder vier mechanische hintere Steuerventile und gibt es in Kombination mit dem «RVshift»-Getriebe. Die Variante «MaxiVision+» enthält die neu entwickelte Mischkonfiguration mit zwei mechani schen und zwei elektrohydraulischen hin teren Steuergeräten. Sie ist sowohl für «RVshift»- als auch für das «TTV»- Getrie be erhältlich. Mit der «MaxiVisi onPro»-Ausrüstung, die Deutz-Fahr nur für die «TTV»-Getriebe anbietet, verfügt der Bediener über vollelektrische Steuer ventile und den optionalen 12-Zoll-«iMo nitor» auf der «MaxCom»-Armlehne, der zusätzliche Funktionen wie Isobus und Spurführung ermöglicht. Alle «MaxiVisi on»-Kabinen können zudem je nach Wunsch mit grossen Rückspiegeln, Luftfe derung, einer zu öffnenden Frontscheibe, mehreren Smartphone- und Tablet-Hal tern, einer abnehmbaren Kühlbox, einem DAB+-Radio sowie einem Premi um-Soundsystem ausgestattet werden.

Die Serie «6.4» von Deutz-Fahr mit 3,8-l-Motor und drei Modellen im Leistungsbereich von 130 bis 150 PS reiht sich oberhalb der in diesem Frühling vorgestellten Serie «6C» ein. Bilder: zvg
Markt | Neuheiten 10 Schweizer Landtechnik 11 2022
Die «MaxiVision»-Kabine ist in drei verschiedenen Ausstattungsvarianten erhältlich.

A LONG WAY TOGETHER

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IMPO RT E UR F ÜR DIE SCHWEIZ

Präzise Einzelkorn-Sämaschine und aggressivere Scheiben

Der schwedische Hersteller Väderstad hat Mitte Oktober der Presse und den weltweiten Handelspartnern seinen neuen Versuchsbetrieb in Deutschland und die neusten Produkte präsentiert. Zu sehen gab es auch die neue Einzelkornsämaschine «Proceed».

An der Pressekonferenz Mitte Oktober präsentierte Väderstad auf seiner neuen Farm in Deutschland (siehe Kasten) ver schiedene Neuheiten. So zeigte der schwedische Hersteller die neue aufge sattelte Einzelkorn-Sämaschine «Pro ceed». Mit einer Breite von 6 Metern un terscheidet sich die «Proceed» dadurch von anderen Geräten auf dem Markt, dass mit ihr die meisten Kulturen gesät werden können, darunter Weizen, Gers te, Raps, Zuckerrüben, Erbsen, Mais und Sonnenblumen. Je nach Kultur beträgt der Abstand zwischen den Reihen 225 oder 250 mm, 450 oder 500 mm oder 750 mm. Die Vorsaaträder, die einzeln hydraulisch angetrieben werden, verfesti gen die Erde und schaffen so ein gleich mässiges Saatbett für jedes Korn. Das pneumatische Verteilungssystem wird von einem Saatgutbehälter mit einem Fassungsvermögen von 2200 l gespeist (für den Dünger ist ein Fronttank erfor

derlich). Die zweireihigen Säaggregate werden elektrisch angetrieben. Sie er möglichen Einzelreihenabschaltung, Dich temodulation, dynamische Fahrgassen schaltung, individuelle Kalibrierung und Präzisionskontrolle in Echtzeit. Nach dem Öffnen der Furche durch die Doppelschei ben positioniert die «Proceed» das Saat gut exakt in der gewünschten Tiefe und im gewünschten Abstand über die ge samte Breite der Sämaschine. Mit dieser optimierten Platzierung verspricht der Hersteller erhebliche Verbesserungen bei der Bodenbearbeitung, der Saatdichte, der Pflanzenschutzbehandlung und der Düngung. Nach einer zweiten Testkam pagne wurde die «Proceed» Anfang November an der Sima ausgestellt, ver fügbar wird sie aber nicht vor 2024 sein.

Aggressive «CrossCutter Disc»

Das im Jahr 2017 erstmals präsentierte «CrossCutter Disc»-Produktesortiment hat

Väderstad um die geschärfte Variante «CrossCutter Disc Aggressive» ergänzt. Diese neue Scheibe für die ultraflache Bodenbearbeitung hat ein höheres Ein dringungsvermögen und gewährleistet auch bei hohen Geschwindigkeiten bis zu 20 km/h eine intensive Einmischung. Geeignet ist die «Aggressive» für schwere Böden oder schwierige Einsatzbedingun gen. Die Scheibe ist in zwei Grössen er hältlich: 450 mm für eine Arbeitstiefe von 2 bis 3 cm auf der «Carrier»-Baureihe so wie 510 mm für eine Arbeitstiefe von 3 bis 5 cm auf der Baureihe «Carrier XL». Mög lich ist auch eine nachträgliche Montage auf die «Carrier».

«XT» neu in der «Carrier»-Baureihe Die «Carrier XT» ist die neuste Scheiben egge der «Carrier»-Serie und eignet sich für die schnelle Primärbodenbearbeitung und Saatbettbereitung. Sie kann entweder als gezogene oder angebaute Version be

Markt | Innovation 12 Schweizer Landtechnik 11 2022
Die Väderstad «Proceed» ist für die meisten Kulturen geeignet. Vor der Ablage des Saatguts wird das Saatbett durch einzelne Vorlaufräder rückverfestigt, um gleiche Bedingungen für jedes Saatgut zu gewährleisten. Bilder: M. Schubnel

stellt werden und ist in den drei verschie denen Arbeitsbreiten 4,25, 5,25 und 6,25 Meter erhältlich. Die «Carrier XT» kann entweder mit der 450-mm-Scheibe, der 470-mm-«TrueCut»-Scheibe oder der ult raflachen «CrossCutter»-Scheibe ausge stattet werden und erreicht eine Arbeits geschwindigkeit von bis zu 18 km/h. Sie kann mit Einzel- oder Doppelpackoptionen ausgerüstet werden. Die Arbeitstiefe wird in der Kabine über die hydraulisch dreh baren Scheibenachsen eingestellt.

Verstärkte «Carrier XL»

Die neue «Carrier XL 725» ist eine Erwei terung der Scheibeneggenreihe, die sich von 4,25 bis 12,25 Meter Arbeitsbreite erstreckt. Wie bereits die anderen Ma schinen der «Carrier XL»-Reihe hat auch diese Maschine eine Breite von 7,25 Me tern und ist mit 510-mm-«TrueCut»Scheiben, «CrossCutter Disc» oder der neuen «CrossCutter Disc Aggressive» er hältlich. Sie kann mit verschiedenen Vor

werkzeugen, Packeroptionen sowie der Klein-Sämaschine «BioDrill 360» ausge stattet werden. Zudem hat Väderstad den Rahmen und das Gestänge der «Car rier XL 425-725»-Familie verstärkt.

«Cultus HD» mit Nivellierung

Der neue getragene Zinkengrubber «Cul tus HD» eignet sich für die meisten Bo denarten, insbesondere für schwere Bö den. Der Oberlenkerbolzen hat ein festes Loch, um das Eindringen der Zinken unter trockenen Bedingungen zu erleichtern, und ein Langloch, um die Bodenanpas sung zu optimieren. Die drei Reihen ro buster, verstärkter und wartungsfreier Zinken arbeiten bis zu 30 cm tief, die Tiefe wird von der Kabine aus eingestellt. Der Zinkenabstand beträgt 27 cm, so dass Ernterückstände problemlos durchgezo gen werden können. Die mechanische Sicherung mit Doppelfedern an jedem Zinken hat eine maximale Auslösekraft von 680 kg. Wenn er auf ein schweres

Hindernis trifft, kann sich der Zinken voll ständig aus dem Boden lösen. Der «Cul tus HD» verfügt über das neue, automati sche Nivellierungssystem «Dynamic Con trol», das dafür sorgt, dass die Nivellierer immer in der vom Fahrer eingestellten optimalen Position arbeiten. Der Anbau grubber mit hydraulischer Flügelentriege lung ist in Arbeitsbreiten von 4,25 und 5,25 m erhältlich. Väderstad kündigt den Produktionsstart für Herbst 2023 an.

Zwölf Meter und acht Sektionen Eine weitere Neuheit ist die pneumatische 12-Meter-Hochleistungssämaschinen-Bau reihe «Inspire 1200», die Väderstad im Fe bruar 2022 erstmals vorgestellt hat. Die Sämaschine verfügt über acht 1,5 m breite Sektionen mit unabhängigem Durchfluss, benötigt eine Leistung von 250 PS und ar beitet mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 15 km/h. Die «Inspire 1200 C/S» wird ab sofort vermarktet, die Produktion soll im Frühjahr 2023 beginnen.

Väderstad-Farm in Deutschland öffnet ihre Tore

Väderstad hat in Niedersachsen in der Nähe von Wolfsburg einen 52-HektarLandwirtschaftsbetrieb für die Entwick lung und Präsentation von neuen Maschi nen gekauft und in Betrieb genommen. Der schwedische Hersteller will den Hof ausserdem für Seminare und Maschinen vorführungen nutzen. 2021 hat Väderstad bereits mehrere Kulturversuche in Partner schaft mit Syngenta und Strube durchge führt. In der 800 m² grossen Maschinen halle wurde auch ein traditionelles schwe disches Landhaus errichtet, das den Mitarbeitern als Büro und als Schulungs gebäude zur Verfügung steht.

Die neue «CrossCutter Disc Aggressive» hat Väderstad speziell für schwere Böden oder schwierige Einsatzbedingungen entwickelt. Jedes Lager der Väderstad-Geräte verfügt über einen Gummiaufhän gungsring, der Stösse begrenzt und die Lebensdauer verlängert.
Innovation | Markt 11 2022 Schweizer Landtechnik 13
Der neue Zinkengrubber «Cultus HD» (hier das Modell «525») verfügt über eine mechanische Non-Stop-Sicherung mit einer Auslösekraft bis zu 680 kg.

Die Traktoren des Jahres

An der Eima in Bologna wurden die Auszeichnungen «Tractor of the Year» bekannt gegeben. In der Hauptkategorie gewinnt Fendt mit dem Modell «728 Vario Gen7».

Mit dem Finale an der Eima ging die dies jährige Auflage der prestigeträchtigen, von Reifenhersteller BKT unterstützten Auszeichnung zu Ende.

Im Laufe eines Jahres haben die 25 Jury mitglieder aus ebenso vielen europäischen Ländern und Fachzeitschriften – darunter auch die «Schweizer Landtechnik» – die neuen Traktoren des Markts studiert, beobachtet und auf die Probe gestellt. Insgesamt standen heuer 16 Modelle in den drei Kategorien «Best Utility» (3 Kan didaten), «Best of Specialized» (8 Kandida ten) und in der Hauptkategorie «Tractor of the Year» (5 Kandidaten) zur Wahl. Mit dem Zweiachsmäher «SKH 60» von Rigitrac stand auch ein Schweizer Produkt im Wettbewerb.

Fendt in der Hauptkategorie

Mit dem Modell «728 Vario Gen7» gewann Fendt die Hauptkategorie «Tractor of the Year 2023». Für die Jury gaben der auf das Fahrzeug perfekt abgestimmte 7,5 l Motor von Agco Power sowie die vielseitigen digi talen Bedienmöglichkeiten über das «FendtOne» Konzept den Ausschlag.

New Holland bei Spezialtraktoren

Nur schon die Tatsache, dass bei den Spe zialtraktoren acht Kandidaten zur Wahl standen, machte das Rennen in der Kate gorie spannend. In einem Kopf an Kopf Rennen hatte am Ende New Holland mit dem Modell «T4.120 F» die Nase vorn und gewann die Auszeichnung «Best of Specialized 2023».

Vielseitiger McCormick

Im Gegensatz dazu waren für den Preis «Best Utility 2023» nur gerade drei Trakto ren gemeldet worden. McCormick ge wann mit dem Modell «X6.414 P6 Drive» diese Auszeichnung aufgrund des neuen «P6 Drive» Getriebes und des in der «High Vision Cab» ergonomisch integrier ten Bedienkonzepts.

Nachhaltiger JCB

JCB wurde für das Modell «Fastrac 4220 iCon» mit dem Nachhaltigkeitspreis «Sus tainable Toty 2023» ausgezeichnet. Die auf den Fahrer individuell massgeschnei derte Steuerung, die Präzisionstechnologie und die neue Antriebssoftware für die Ge triebesteuerung gaben den Ausschlag.

Markt | Neuheiten 14 Schweizer Landtechnik 11 2022
«Tractor of the Year 2023»: Fendt «728 Vario Gen7». Bilder: R. Engeler «Best Utility 2023»: McCormick «X6.414 P6-Drive». «Sustainable Toty 2023»: JCB «Fastrac 4220 iCon». «Best of Specialized 2023»: New Holland «T4.120 F».
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Die fünf Tage der Landtechnik

Nach einem Unterbruch von vier Jahren findet in Bern vom 24. bis 28. November wieder eine Agrama statt. Über 200 Aussteller präsentieren während fünf Tagen in Bern ihre Neuheiten. Premiere an der Agrama haben die Foren zu verschiedenen Themen mit Kurzreferaten.

Bild: Agrama, Roland Trachsel

Die Agrama ist zurück. Auch nach vier Jahren Zwangspause hat die grösste Schweizer Landmaschinenmesse nichts von ihrer Relevanz eingebüsst. Die Leit messe der Land- und Forsttechnik bietet vom 24. bis 28. November 2022 alle rele vanten Branchentrends auf einen Blick. Dabei ist die Agrama nicht nur die mass gebende Plattform für Entscheidungs träger, sondern auch ein abwechslungs reicher Treffpunkt für Technik-Freaks und Familien. Die Vorfreude beim Ver anstalter, dem schweizerischen Land maschinen-Verband (SLV), ist gross: «Wir sind sehr optimistisch für die anstehende Ausgabe», sagt SLV-Präsident Jürg Min ger. Das Bedürfnis, sich wieder persönlich treffen und zu den aktuellen Fachfragen austauschen zu können, sei sowohl auf Seite der Austeller als auch auf Seite der Besuchenden weiterhin vorhanden. Pier re-Alain Rom, SLV-Geschäftsleiter und Präsident der Ausstellungskommission, betont, dass «die Agrama die wichtigste Informationsplattform für Investitionsent scheide der Schweizer Landwirte ist. Wir

freuen uns ausserordentlich, dass wir zu rück sind und den Besuchern ein tolles Live-Erlebnis mit packender Action und zahlreichen Networking-Möglichkeiten ermöglichen können.»

SLV-Spezialpreis und «Swiss Innovation Award»

An der Agrama sind auch die Gewinner des SLV-Spezialpreises, der im Rahmen der AgroPreis-Verleihung vergeben wird.

Die prämierten Maschinen von 2021 und 2022 werden am Stand der Emmental Versicherung ausgestellt (Halle 2.1, Stand A03). Zudem kürt die «Schweizer Land technik» mit dem «Swiss Innovation Award» bereits zum dritten Mal an der Agrama besondere Innovationen rund um die Landwirtschaft. Die nominierten Innovationen finden Sie in diesem Heft auf Seite 20. Mit dem Talon in der Heft mitte können Sie Ihrem Favoriten die Stimme geben. Möglich ist dies auch an der Agrama direkt am Stand des Schwei zerischen Verbandes für Landtechnik (SVLT) in der Halle 2.1 (Stand A05).

SVLT-Aktivitäten an der Agrama

Standort: Halle 2.1, Stand A05

Täglich: Das Zentralsekretariat und Vorstandsmitglieder des SVLT sowie die Redakti on der «Schweizer Landtechnik» sind für Sie da. Der bekannte Imagefilm des SVLT, der Werbefilm zu den «G40»-Kursen und weitere bewegte Bilder aus der grossen Welt der Landtechnik werden an einem Bildschirm zu sehen sein.

Fragen Sie den Spezialisten:

Spezialisten zu den Themen Versicherung, Strassenverkehr und Digitalisierung sind von je weils 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr am Stand des SVLT und beantworten Ihre Fragen:

• Donnerstag 24. November 2022: Vaudoise Versicherung und Strassenverkehrsamt Kt. Luzern 10 bis 12 Uhr

• Freitag 25. November 2022: Agroscope

• Samstag 26. November 2022: Digitalisierung (Bernhard Streit) 14 bis 16 Uhr

• Sonntag 27. November 2022: Digitalisierung (Bernhard Streit) 10 bis 12 Uhr

• Montag 28. November 2022: Agrar-Scouts geben Auskunft über ihre Tätigkeiten «G40»-Fahrkurse: Informieren Sie sich am Stand des SVLT über die «G40»-Fahrkurse.

Neues Forum mit Kurzreferaten Erstmals trumpft die Agrama 2022 mit ei nem Forum auf: Diese neu geschaffene Plattform im Eingangsbereich der Halle 2.1 bietet spannende halbstündige Kurz referate, in denen Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Fachorganisatio nen auf Branchen-Themen eingehen. Da zu gehören Ausführungen zu den The men «Erneuerbare Energien» (vom Land wirt zum Energiewirt), «Personen- und Objekterkennung», «Bodenverdichtung», «Herausforderungen im Pflanzenschutz» oder «Digitale Marktplätze».

Agrama im Überblick

Die Agrama ist die grösste Schweizer Fachmesse für Land- und Forsttechnik. Sie wird vom Schweizerischen Land maschinenverband (SLV) seit 1977 ver anstaltet und findet alle zwei Jahre auf dem Gelände der BernExpo in Bern statt. Über 200 Firmen der Land- und Forst technikbranche werden in diesem Jahr an der Messe vertreten sein.

Dauer: Donnerstag, 24., bis Montag, 28. November 2022 Öffnungszeiten: 9 bis 17 Uhr Preise: Erwachsene: CHF 20.–, Jugend liche bis 20 Jahre: CHF 14.–, Studenten: CHF 14.– (Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren in Begleitung eines Elternteils gratis). Tickets online über www.agrama.ch

Anreise:

• Car: Aus vielen Regionen bieten Carunternehmen Direktfahrten an. Informationen auf www.agrama.ch in der Unterrubrik «Anreise»

• Tram: Nummer 9: ab Bahnhof Bern bis Station «Guisanplatz Expo»

• S-Bahn-Nummern S1, S2, S3, S4, S31, S44: bis Station «Wankdorf», anschliessend Tram Nummer 9: bis Station «Wankdorf Center»

• Bus: Nummer 20: bis Station «Wank dorf Bahnhof», anschliessend Tram Nummer 9 bis Station «Wankdorf Center»

• SBB: Fahrplan-Ziel: Bern Guisanplatz Expo-Messegelände

• Auto: Das Veranstaltungsgelände liegt wenige hundert Meter neben dem Autobahnkreuz Wankdorf. Ab Auto bahnausfahrt der Beschilderung «BernExpo»/«expo» folgen. Unmittel bar neben dem Veranstaltungsgelände steht das Expo-Parking zur Verfügung. Auf und neben dem Gelände stehen zusätzlich Allwetterparkplätze zur Verfügung.

11 2022 Schweizer Landtechnik 17 AGRAMA
Am SVLT-Stand in der Halle 2.1 (A05) beantworten Spezialisten während der Agrama ihre Fragen rund um Versicherungen, Strassenverkehr und Digitalisierung. Am Stand können Sie Ihren Talon für die Wahl zum «Swiss Innovation Award» abgeben.

Abstimmen und tolle Preise gewinnen

Auch zur Agrama 2022 führt die «Schweizer Landtechnik» den Wettbewerb um den «Swiss Innovation Award» durch. Heuer stehen sieben Innovationen zur Wahl. Wer abstimmt, hat die Chance auf drei tolle Preise.

Besondere Innovationen werden im Vor feld von fast jeder Ausstellung ausge zeichnet. Mal ist es eine Fachjury, die sich der Bewertung annimmt, mal ist es das Publikum, das über die Vergabe von Me daillen entscheiden darf.

Mit dem «Swiss Innovation Award», den die «Schweizer Landtechnik» heuer zum dritten Mal durchführt, will man Schwei zer Entwicklungen im Bereich der Land technik gezielt fördern und diese Entwicklungen bekannter machen. Das Messepublikum sowie die Leserschaft der «Schweizer Landtechnik» können darüber abstimmen, welche der nominierten Inno vationen aus ihrer persönlichen Sicht die beste ist und für die Schweizer Landwirt schaft den höchsten Nutzen bringt. Ende August hat die Redaktion «Schwei zer Landtechnik» alle Agrama Aussteller angeschrieben und diese eingeladen, ihre Neuheiten (Vorgabe: noch nie an einer Agrama gezeigt) zu melden. Diese Mel dung sollte einen möglichst exakten Be schrieb der Innovation und entsprechen des Bildmaterial umfassen. Vorausgesetzt wurde, dass es sich wirklich um eine Schweizer Entwicklung handelt («Swiss engineering»), die auch – grösstenteils –in der Schweiz gefertigt wird.

25 angemeldete Neuheiten

Die Ausschreibung stiess auf reges Interesse, meldeten doch 19 Firmen 25 Neu heiten. Die Jury, bestehend aus einer Delegation der Redaktion der «Schweizer Landtechnik», des Schweizerischen Land maschinen Verbands (SLV) und einem landtechnischen Berater, hatte in der Fol ge die nicht ganz einfache Aufgabe, aus diesen Anmeldungen eine gewisse An zahl zu nominieren. Schliesslich hat man sich nach mehreren Abstimmungen ent schieden, sieben Innovationen zu selek

tieren, die auf den nachfolgenden Seiten im Detail vorgestellt werden. An der Aus stellung selbst sind diese Exponate an den jeweiligen Ständen mit der auffälli gen Plakette «Swiss Innovation Award nominiert» gekennzeichnet.

Abstimmen und gewinnen Sie als Leser, Leserin der «Schweizer Landtechnik», aber auch alle Besucherin nen und Besucher der Agrama sind nun

eingeladen, den Favoriten zu bestimmen. Mit Ihrer Stimme nehmen Sie gleichzeitig am Wettbewerb teil, an dem Sie tolle Preise (siehe Kasten) gewinnen können. Abstimmen können Sie mit dem beilie genden Talon (als Beilage in diesem Heft oder am Stand des SVLT an der Agrama in Halle 2.1, Stand Nr. A05 erhältlich). Diesen Talon können Sie per Post einsen den oder am SVLT Stand in die bereitge stellte Wettbewerbsurne werfen.

Das gibt es zu gewinnen

Stimmen Sie ab, wählen Sie Ihren Favoriten für den «Swiss Innovation Award 2022» und gewinnen Sie mit etwas Glück einen dieser drei Preise:

1. Preis: Hochdruckreiniger «HD 13/18 4 SX Plus» von Kärcher im Wert von CHF 3649.–. Mit einem Arbeitsdruck von 180 Bar bei einer Wasserfördermenge von 1300 l/h eignet sich der Hochdruckreiniger bestens für den breiten Einsatz in der Landwirtschaft.

2. Preis: Akku Motorsäge «MSA 300» mit Akku und Ladegerät von Stihl im Wert von CHF 1622.–. Die «MSA 300» hat drei Betriebsmodi und überzeugt mit einer Kettengeschwindigkeit bis zu 30 m/s und geringer Lautstärke.

3. Preis: 4 teiliges Akku Werkzeugset Milwaukee (Winkelschleifer, Schlagbohrschrauber und 2 Schlagschrauber mit 3 Akkus und Ladegerät) von Winkler im Wert von CHF 1150.–

Werfen Sie die Karte (liegt diesem Heft bei) in die Urne am SVLT Stand an der Agrama (Halle 2.1, Stand Nr. A05) oder senden Sie sie per Post an den SVLT, Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken. Weitere Karten gibt es am Agrama Stand des SVLT und bei den Ausstellern der nominierten Exponate.

18 Schweizer Landtechnik 11 2022 AGRAMA

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Das erwartet Sie Ob Sie eine Neuanschaffung tätigen, als Technik-Freak Neuheiten inspizieren möchten oder einen Familienausflug planen: Ein AGRAMA-Besuch lohnt sich für alle. Freuen Sie sich 2022 zudem auf neue Foren zu aktuellen Themen. Mehr dazu: www.agrama.ch.

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Die sieben nominierten Schweizer Innovationen

«Amea» − Autonomer Elektro-Einachser

Der «Amea» ist ein autonomer und elektrischer Einachsgeräteträger für den Ein satz im Berggebiet. Das Gerät besitzt verschiedene Sensoren, welche die Umge bung und Hindernisse erkennen, den eigenen Standort berechnen und Sicher heitsfunktionen unterstützen. Der Grundträger wurde komplett neu entwickelt und mit elektrischen Antrieben und einer 48-V-Batterie ausgerüstet. Die paten tierte Schwerpunktregelung mit der verschiebbaren Radachse ermöglicht das Arbeiten in steilen Hanglagen. Die Firma Altatek aus Tenna GR hat sich bei der Entwicklung konsequent für den elektrischen Weg entschieden, hydraulische Komponenten und Antriebe werden keine verbaut.

Altatek GmbH, Tenna GR, Halle 2.2, Stand A07

Selbstfahrende

Mähmaschine

«Cutaro»

Die ARB-Tec AG hat mit dem «Cutaro» einen Selbstfahrmäher mit 11 m Arbeits breite entwickelt. Als Antrieb dient ein 350-PS-Motor von Mercedes. Mit einem Gesamtgewicht von 8,5 Tonnen ist der «Cutaro» im Vergleich mit bisherigen Grossflächen-Mähern ein «Leichtgewicht». Gemäht wird mit drei Mähwerken − mit einem an der Front und mit zwei seitlich klappbaren. Mit einstellbarer hydro pneumatischer Entlastung und aktiv geregelter Mähwerkführung können auch Hanglagen, Unebenheiten oder kleine Parzellenflächen sauber gemäht werden. Für die Bodenschonung sorgen breite Niederdruckreifen. Zum Einsatz kommen beim «Cutaro» zudem neuartige Bienen- und Insektenschutz-Systeme.

ARB-Tec AG, Sempach Station LU, Halle 2.2, Stand B10

Autonomer Hängedrehkran

Bächtold hat den schweizweit ersten Heu- oder Hängedrehkran entwickelt, der ohne Bediener seine Funktionen ausführen kann. Sobald der Landwirt mit dem Ladewagen die Sicherheitszone verlassen hat und der Steuerung die Freigabe für den Arbeitsbeginn bestätigt, beginnt der Kran selbständig damit, das Heu abzu greifen und auf den Stock zu bringen. Die Erfassung der Erntegutmenge wird automatisch ausgewertet und in den Ablauf implementiert. Die Steuerung er rechnet den optimalen Ablauf und die Positionierung des Krans. Um keine unnö tigen Fahrten zum Heustock zu machen, wird der Füllgrad des Greifers über wacht und evtl. mit einem zweiten Abgreifvorgang im Abladebereich optimiert. Bächtold Landtechnik AG, Menznau LU, Halle 632, Stand A03

20 Schweizer Landtechnik 11 2022

«Schleppfix»-Gülleverteiler

Der Hauptunterschied des «Schleppfix» zu anderen Systemen besteht darin, dass dieser ohne Verteilkopf mit rotierenden Bauteilen und hydraulischem Antrieb auskommt. Die Verteilung der Gülle in einzelne Teilstrahlen erfolgt durch ein patentiertes Verteilstück. Die Gülle strömt nach diesem Verteilstück mit hoher Geschwindigkeit in einzelnen Teilstrahlen im Verteilkasten zum Boden und wird dort mit speziell geformten Schuhen bodennah und streifenförmig ausgebracht. Dies geschieht ohne Ablaufschläuche. Ziel des Entwicklers war es, mit dem «Schleppfix» eine einfache, kostengünstige, störungsunanfällige und emissions arme Gülleausbringung zu entwickeln.

Brunner Spezialwerkstatt AG, Schwarzenbach SG, Halle 633, Stand B07

Rigitrac-Zweiachsmäher «SKH 60»

Der Zweiachsmäher «SKH 60» mit 4-zylindrigem 75-PS-Motor von Deutz mit Common-Rail-Einspritzung ist mit einer Nivellierkabine ausgestattet, die Seiten hangneigungen bis 30% ausgleicht und sich jederzeit im richtigen Winkel dem Boden anpasst. Somit sitzt der Fahrer auch in unebenem Gelände mit der richti gen Körperhaltung auf dem Fahrersitz, was zu einem hohen Fahrkomfort führt und zudem die Gesundheit / den Rücken des Fahrers schont. Zum Einsatz kommt der von Knüsel entwickelte Fahrzeugrahmen mit Drehgelenk im Mittelpunkt, der zusammen mit dem tiefen Schwerpunkt für Sicherheit im steilen Gelände sorgt. Der stufenlose Fahrantrieb basiert auf der Weitwinkeltechnik bis 32°.

Sepp Knüsel AG, Küssnacht am Rigi SZ, Halle 2.0, Stand C07

«Swiss Master+»-Ladewagen

Lüönd hat den 2021 eingeführten «Swiss Master»-Ladewagen weiterentwickelt und bringt mit dem «Swiss Master+» ein Modell mit mehr Kapazität und breiterer Spur auf den Markt. Der «Swiss Master+» basiert auf dem «Swiss Master», hat mit 18,2 m³ aber ein um 1,9 m³ höheres Fassungsvermögen. Die Pickup-Breite beträgt bei diesem Modell neu 2,12 m, 22 cm mehr als beim «Swiss Master». Neu gibt es zudem 18 Messerschnittstellen anstelle von deren 16. Die optional erhält liche und patentierte «Expander»-Verstellachse kann beim «Swiss Master+» von 2,55 m (Strasse) auf 3,35 m (Gelände) verschoben werden (bisher 2,33 bis 3,13 m). Neu ist auch das Bedienpanel mit Kontrollfunktion. Lüönd & Co. AG, Unteriberg SZ, Halle 2.2, Stand A10

«Rubin»-Mähbalken

Mit dem «Rubin»-Mähbalken präsentiert Rapid einen Fingerbalken, der die bewähr ten Eigenschaften von Mittelschnittbalken, Normalschnittbalken und Diamantbalken zusammenführt und vereint. Während der kleine Fingerabstand zu einem schön geführten Schnitt und damit zu einem makellosen Schnittbild verhelfen soll, neigt ein breiter Fingerabstand zu weniger schönem Schnittbild, aber weit geringerem Verstopfungsrisiko und besserem Futterfluss. Durch das Zwischenmass im Fingerabstand (analog zum Diamantbalken) und den asymme trischen Schnitt (analog zum Mittelschnittbalken) werden die guten Eigenschaf ten zusammengeführt und im Mähbalken «Rubin» realisiert.

Rapid Technic AG, Killwangen AG, Halle 3.2, Stand D05

11 2022 Schweizer Landtechnik 21 AGRAMA

Wohin geht die Landtechnik?

Landtechnik lebt von Innovationen und Weiterentwicklungen. Darum verändert sich die Landtechnik auch stetig. Sind bestimmte Entwicklungen erkennbar, spricht man landläufig von einem Trend. Was im Trend liegt, sorgt auch im Vorfeld von Messen wie der Agrama für Gesprächsstoff.

Die Landtechnik wird durch verschiedene Trends geprägt, beispielsweise liegen mehr Leistung, höhere Schlagkraft und bessere Effizienz seit Jahren im Fokus der Entwicklung. Zu den Innovationstreibern gehören Digitalisierung und Vernetzung. Aber auch Arbeitsentlastung durch Auto matisierung, Section Control und Lenkassistenten sind willkommene Themen. Spezielle Beachtung (vielleicht auch über bewertete?) bekommen Entwicklungs schwerpunkte bei Traktoren. Andere Fahrzeuge wie Transporter und Zweiachs mäher stehen weniger im Rampenlicht als Traktoren. Bei ihnen wird aufgrund klei

nerer Stückzahlen wenig von Trends, da für mehr von Innovationen gesprochen.

Sichtbar an den Messen Trends in der Landtechnik werden speziell vor Messen (Agrama, Agritechnica, Eima, Sima) vermehrt sichtbar gemacht. Es soll dem Messebesucher suggeriert werden, dass er durch Ignorieren eines Trends die Zukunft verpasst.

Über Jahre hinweg waren die absolute Maschinengrösse, die Motorleistung, der Komfort und die Sicherheit typische Ver änderungen. Bereits bei modernen auto matischen Lenk und Fahrer Assistenzsys

temen stellt sich die Frage, ob sie sich noch als Trend zeigen oder bereits zur Selbstverständlichkeit geworden sind. Hingegen ist die Automatisierung von Produktionsprozessen ein Toptrend, der auf die Fortschritte in der Landwirtschaft hinweist. Beispielsweise entwickelt sich derzeit die teilautomatisierte oder auto nome Unkrautregulierung zwischen und in den Kulturreihen zum Megatrend. In nerhalb dieser Entwicklung zeichnet sich in Form eines «Digitalen Zwillings» ein neuer Trend zur Überprüfung der Pflanzenentwicklung ab. Ebenfalls Potential, sich zum Megatrend zu entwickeln, ha

22 Schweizer Landtechnik 11 2022 AGRAMA
Smart Farming: Agco setzt LiDAR-Sensortechnologie für die Erforschung verschiedener Anwendungsfälle ein. Bild: Agco

ben neue Antriebssysteme für Traktoren, Transporter und Zweiachsmäher. Dies ob wohl noch nicht klar ersichtlich ist, wel che Energiequelle (Elektrizität, Wasser stoff, eFuel usw.) letztlich das Rennen macht.

Traktoren und mehr … Traktoren gelten auf den meisten Land wirtschaftsbetrieben als Leit- oder Schlüs selmaschine. Grund genug, diese Trends separat vorzustellen. Selbstverständlich gibt es bei allen Ackerund Futterbaumaschinen Entwicklungen, die «im Trend liegen». Einem Megatrend im Bereich der Kulturpflege unterliegt derzeit der Pflanzenschutz mit der me chanischen Unkrautregulierung. Dies ist nicht zuletzt eine Folge der wachsenden Kritik bei der Herbizidanwendung. Damit ist bewiesen, dass sich eine Trendwelle erst dann oder ab dann erfolgreich aus dehnen kann, wenn Kundenwünsche (Bauer oder Konsument) berücksichtigt werden. Im Einzelnen gibt es folgende Trends bei Landtechnik:

• Bodenbearbeitung

Nach wie vor beansprucht die Bodenbe arbeitung den höchsten Zugkraftbedarf. Deshalb liegen alle Massnahmen im Trend, die mit intelligenten Antriebs- und Gerätelösungen zur Reduktion des Zug kraftbedarfs beitragen. In den meisten Fällen geht es darum, die tatsächliche Arbeits tiefe der Maschinen und Werkzeu ge auf das absolut erforderliche Mass zu reduzieren. Ein Ansatz, von dem zwar viel gesprochen wird, der aber bisher wenig umgesetzt wurde, ist die teilflächenspezi fische und bedarfsgerechte Bearbeitung der Böden.

• Saattechnik

Bei der Drillsaattechnik kann ein Trend zur flexiblen und gleichzeitigen Ausbrin gung mehrerer Saatgüter und Dünger beobachtet werden. Damit bekommt der Anwender die Möglichkeit, seine Frucht folgen und Düngestrategien an geänder te Rahmenbedingungen anzupassen. Bei Einzelkornsämaschinen zeichnet sich un ter anderem ein Trend zur Schwingungs dämpfung der Vereinzelungssysteme ab. Damit werden die dynamischen Einfluss faktoren auf die Ablagegenauigkeit redu ziert.

• Pflanzenschutz

Der Bereich Pflanzenschutz ist seit langem eine Digitalisierungsbaustelle. Trends deu

Innovationstreiber sind autonome Fahrzeuge und Pflegetechnik. Bild: AgXeed Im Fokus der Mähtechnik liegen bienen- und insektenschonende Mähwerke. Bild: Sauerburger
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Teilautonome Maschinen machen auch vor der Ernte keinen Halt. Bild: Harvey One

ten darauf hin, dass dies auch in Zukunft so bleiben wird. Herkömmliche Verfahren werden weiter optimiert, zum Teil aber auch ganz neue Wege beschritten. So pro fitiert die konventionelle Pflanzenschutz technik von besserer Kameratechnik und Bildverarbeitung. Daraus resultiert der Trend, dass mechanische Werkzeuge im mer näher und zuverlässiger an der Kultur pflanze arbeiten. Das Potential für autono me Technik ist sehr gross. Derzeit werden Feldroboter nicht durch die Machbarkeit ausgebremst, sondern durch die rechtli chen Hürden.

Mähtechnik

Auch im Bereich Mähtechnik liegen die Trends eindeutig bei der Digitalisierung. Beispielsweise bei Assistenzsystemen zur Wilderkennung. Ob der neue Trend zu insektenschonender Mähtechnik anhält, wird die Zukunft zeigen. Einige Entwicklungen (Trend?) zeigen die optimierte Ertragsschätzung auf der Basis von Vegetationsindizes. Diese Ertrags schätzungen werden mit einem DeepLearning-Modell ausgewertet. Ein anderer Ansatz ist die Ermittlung des Gras-Legumi nosen-Verhältnisses mittels RGB-Kamera und gleichzeitigen Datenabgleichs mit ei ner hinterlegten Datenbank.

• Futterbergung

Bei der Futterbergung bestätigt sich ein früherer Trend zur Mantelbindung bei Bal lenpressen. Im Übrigen werden laufend Optimierungen an Maschinen vorgenom men, die aber kaum als Trend bezeichnet werden können.

• Bewässerungstechnik

Die richtige Bewässerungstechnik be kommt immer grössere Bedeutung. Die Frage nach der richtigen Technik kann nicht verallgemeinert beantwortet wer den, sondern ist betriebsindividuell zu prüfen. Der Trend zu effizientem Wasser einsatz zeigt sich durch den vermehrten Einsatz des Düsenwagens. Verschiedene Hersteller suchen bzw. haben technische Lösungen umgesetzt, damit Düsenwagen beim Umstellen und für den Strassen transport anwenderfreundlicher werden.

• Bewässerungssteuerung

Im Zusammenhang mit dem Einsatz von Bewässerungstechnik ist ein Trend zur op timalen Steuerung und Überwachung von Bewässerungssystemen auszumachen. Ein solches Beispiel ist die Schweizer Entwick lung «AquaBox» (Aebi Suisse). Mit dieser

AquaBox können Elektro- und Motor pumpen, Elektrosteuerungen diverser Sensoren, Schlauchwagen (Ocmis) und Wasserhähne/Wasserventile per Handy oder Browser gesteuert und überwacht werden.

Zukünftige Landmaschinen

Die Voraussage von zukünftigen Trends ist in der Regel wie «Kaffeesatzlesen». Im merhin zeichnen sich wenigstens für die nahe Zukunft einige Trends ab, die «mit hoher Wahrscheinlichkeit» zutreffen wer den. Auch wenn derzeit noch die Mehr zahl der Betriebsleiter in der Schweiz auf bestehende (und bewährte?) Technik set zen, werden sich neue Systeme wie Robo tik, Fernerkundung mit Drohnen oder gar

cloudbasierte IT-Strukturen über kurz oder lang ausbreiten, von durchsetzen sind wir aber noch weit entfernt.

Bereits erwähnt wurden die Trends im Be reich der Kulturführung (Unkrautregulie rung). Diese Trends können sich durch den gesellschaftlichen Druck (Konsument) und die damit verbundenen gesetzlichen Ver schärfungen bereits in naher Zukunft beschleunigen. Um die Effizienz zu stei gern, kann dies künftig nicht durch noch grössere Maschinen realisiert werden, son dern nur durch Optimierung bzw. Teil automatisierung. Viele aktuelle Maschinen haben die maximale Grösse erreicht, um auf öffentlichen Strassen gefahren oder transportiert werden zu können. Es ist da her zu erwarten, dass künftig die Maschi

Die Elektrifizierung von Kleintraktoren und Hofmaschinen schreitet stetig voran. Bild: Rigitrac
24 Schweizer Landtechnik 11 2022 AGRAMA
Stark im Rampenlicht: die mechanische Unkrautregulierung. Bild: Pöttinger
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nen nicht mehr grösser werden. Wenn künftig anstelle von grossen Maschinen Roboter die Aufgaben übernehmen, ist die absolute Grösse (einer Einheit) von der Reichweite, der Laufzeit und der Kontrol lierbarkeit der Maschine abhängig. Fach leute erwarten, dass die Bodenbearbei tung weiterhin den höchsten Kraftbedarf erfordert und damit auch für Feldroboter die untere mögliche Grenze der Maschi nengrösse definiert. Eine Miniaturisierung

bis auf das Niveau eines Gartenrasenmähers wird kaum eintreffen, weil erst ab einer gewissen Grösse die notwendige Schlagkraft, Laufzeit und Geländemobili tät gewährleistet sind.

Eine Frage der Versorgungsinfrastruktur

Moderne Trends, die herkömmliche Sys teme oder Maschinen ablösen, stellen neu bisher nicht bekannte Forderungen

an die Infrastruktur. Roboter können zwar autonom arbeiten, sie müssen je doch vom Nutzer beaufsichtigt werden. Damit mit Feldrobotern sinnvoll gearbei tet werden kann, ist eine angepasste Infrastruktur in Form von passenden We gen (zum Feld), Strom und gesichertem, mobilem Internet erforderlich. Das Nadelöhr für batterie /elektrisch betriebene Maschinen ist die Reichweite. Derzeit ist die Reichweite bei Verbrennern noch um ein Vielfaches höher als bei elektrifizier ten Systemen. Wie künftig die Speiche rung der notwendigen (Antriebs )Energie sinnvoll realisiert werden kann, ob mit Batterie, Wasserstoff oder anderen syn thetischen Kraftstoffen, ist derzeit nicht klar absehbar. Möglicherweise kommen alle Antriebssysteme zur Anwendung, allerdings mit entsprechenden Folgen für die Versorgungsinfrastruktur (Berggebie te, abgelegene Gebiete usw.).

Fazit

Landtechnik lebt von Innovationen und Trends. Derzeit gibt es neben den trendi gen Entwicklungsfortschritten bei den einzelnen Maschinengruppen auch sogenannte Megatrends. Solange «man» nicht der Versuchung erliegt, jeden Trend auf dem eigenen Betrieb umzusetzen, ist die Verfolgung der verschiedenen Ent wicklungen nicht schädlich, sondern interes sant. Schon deshalb lohnt sich ein Besuch der Agrama in Bern.

Effiziente Bewässerungstechnik und Bewässerungssteuerung zeichnen den Trend für Pflanzenbewässerung aus. Bild: Bosch
26 Schweizer Landtechnik 11 2022 AGRAMA
Wenn Roboter Aufgaben übernehmen, dann ist deren Grösse von der Reichweite, der Laufzeit und der Kontrollierbarkeit abhängig. Bild: Horsch

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Perspektiven für Digitalisierung und Landwirtschaft 4.0

Auch in der Landtechnik wird der Ausdruck «Digitalisierung» mit modern und zukunftsgerichtet gleichgesetzt. Was bedeutet Digitalisierung aber konkret und wie lässt sich dieser neue Teil der Technik einordnen?

Das Ziel von Weiterentwicklungen in der landwirtschaftlichen Produktion und ins besondere in der Landtechnik ist die Stei gerung der Produktivität. Darin einge schlossen sind Leistungssteigerung und Kostensenkung. Wie die Entwicklung der Industrialisierung von 1.0 zu 4.0, so hat auch die Landwirtschaft eine Entwicklung von der Mechanisierung (1.0) über die Grüne Revolution durch Einsatz moder ner Hilfsmittel (2.0) und Präzisionsland wirtschaft (3.0) bis hin zur Digitalisierung (4.0) durchlaufen. Diese letzte Station der Entwicklung umschreibt eine Systemtech nik, die Sensoren und Robotik, Kommunikation mit dem Internet der Dinge, Da

* Bernhard Streit ist Dozent an der Berner Hochschule für Agrar , Forst und Lebensmittel wissenschaften (HAFL) in Zollikofen und Digitalisierungsberater beim SVLT.

tenmanagement in der Cloud, Datenana lyse mit künstlicher Intelligenz sowie Systeme für die Entscheidungshilfen mit einander verbindet (Grafik 1).

Vieles braucht Zeit

Die Entwicklung der einzelnen Elemente von Landwirtschaft 4.0 braucht viel Zeit und läuft bereits seit langem. Entspre chend sind Geräte und Anwendungen in unterschiedlichem Entwicklungsgrad ver fügbar. In der Fachwelt beschreibt der technologische Reifegrad den Stand der Entwicklung auf einer Skala zwischen ei ner Machbarkeitsstudie respektive einem Funktionsmuster bis hin zur Etablierung im Markt (siehe Grafik 2).

So wird beispielsweise nicht mehr darü ber diskutiert, ob Melkroboter oder auto matische Lenksysteme funktionieren und einen Nutzen bringen, wir können seit

Weitere Literatur

• Araújo, S. O.; Peres, R. S.; Barata, J.; Lidon, F.; and Ramalho, J. C.; 2021. Characterising the Agriculture 4.0 Landscape – Emerging Trends, Challen ges and Opportunities. Agronomy, 11, 667. https://doi.org/10.3390/ agronomy11 040 667.

• Lenain, R.; Peyrach, J.; Savary, A.; and Séverac, G.; 2020. Agricultural Robotics: Part of the New Deal? FIRA Conclusions (https://www.agri cultural robotics.com/news/fira 2020 s e book agricultural robotics part of the new deal)

• Ammann, J.; Umstätter, C.; und El Benni, N.; 2022. Prognosen zur Nutzung digitaler Technologien im Schweizer Freilandgemüsebau. Agrar forschung Schweiz 13: 34–40, 2; https://doi.org/10.34 776/afs13 34.

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Entwicklungen von Funktionsmustern für die alternative Unkrautbekämpfung mit Laser (links, Projekt Caterra an der ETH Zürich) und Knallgas Mikroflamme (rechts, Projekt Sportsweeder an der HAFL). Bilder: Aurel Neff und HAFL

längerem zwischen Modellen von ver schiedenen Anbietern auswählen, die Fir men stellen die Funktionsfähigkeit sicher. Dagegen wird an der Zuverlässigkeit von Robotern für die Unkrautbekämpfung noch intensiv gearbeitet; Systeme, die si cher zwischen Unkräutern und Kultur pflanzen in allen möglichen Umgebungen unterscheiden können, sind noch nicht am Markt erhältlich. So wurde an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebens mittelwissenschaften (HAFL) ein Werk zeug für die berührungslose Unkrautbe kämpfung mittels Mikro-Knallgas-Flam me entwickelt. Es wird aber noch mehrere Jahre dauern, bis dieses Gerät im Feld seine Arbeit verrichtet und gekauft werden kann.

… Weniges ist bereits verfügbar Auf der anderen Seite gibt es bereits jetzt Elemente von Landwirtschaft 4.0, die schon auf Betrieben eingesetzt werden. Wie allgemein in der Gesellschaft sind wichtige Anwendungen eng mit dem In ternet und dadurch auch mit dem Smart phone verbunden. Angefangen von der Fernüberwachung (z. B. Melkroboter, Kli maregelung oder Online-Zugriff auf Da ten in Landmaschinen) über die freie Ver fügbarkeit von Satellitenbildern für die Feldüberwachung bis hin zu den Wetter daten und Niederschlagsradaren können unzählige Anwendungen den landwirt schaftlichen Alltag erleichtern.

Daten bringen Geld

Dank der Nutzung von Cloud-Lösungen für die Speicherung von Daten sind die strukturierte Ablage sowie die Unsicher heit bezüglich Datensicherung weitge hend und elegant gelöst. Dadurch wird der Einbezug von Daten aus vergangenen Jahren für die Entscheidungsfindung der aktuellen Bewirtschaftung stark erleich tert. Auf der anderen Seite ist in vielen Fällen nicht klar, was genau mit den aus ser Haus abgespeicherten Daten alles ge schieht. Die Ausgangslage in landwirt schaftlichen Anwendungen ist dabei die gleiche wie bei allgemein genutzten Pro grammen auf Smartphones und im Inter net: Die Nutzung solcher Hilfen sollte möglichst ein Maximum an Funktionalität haben und dabei nichts kosten. Es ist ökonomisch nachvollziehbar, dass diese Rechnung für die Anbieter solcher Lösun gen nur aufgehen kann, wenn sie die gewonnenen Daten weiterverkaufen kön nen. Datenschutzgesetze geben zwar die Rahmenbedingungen vor, können aber letztendlich die Weiternutzung nicht verhindern. Die Geschäftsmodelle aller grossen Technologiefirmen zeigen, dass mit Daten sehr viel Geld verdient werden kann – auch in der Landwirtschaft.

An Strukturen angepasste Lösungen

Die Steigerung der Effizienz in der Land technik wurde bis jetzt durch Grösse und Leistungsfähigkeit der eingesetzten Ma

Umfrage

Smart Farming, Landwirtschaft 4.0 oder Precision Farming. Digitalisierung ist auch in der Landwirtschaft ein grosses Thema. Die «Schweizer Landtechnik» und «Technique Agricole» möchten von Ihnen wissen, welchen Bereich der Digi talisierung Sie auf Ihrem Betrieb nutzen und welcher Anwendungsbereich Ihrer Meinung nach in Zukunft am meis ten an Bedeutung zunehmen wird. Über diesen QRCode gelangen Sie direkt zu unserer Umfrage.

schinen erreicht. Die begrenzenden Pro duktionsfaktoren waren der Mensch (ir gendeinmal muss die Bedienperson ja auch schlafen) und das Wetter (nach dem Regen ist vor dem Regen). Gerade in Mit teleuropa zwingt hauptsächlich der öko nomische Druck, knappe Zeitfenster für die Bewirtschaftung von immer grösseren Flächen zu nutzen. Hinzu kommt, dass Landtechnik-Unternehmen Maschinen für den Einsatz in den Kerngebieten in ihrer unmittelbaren Umgebung entwickeln. Tendenziell sind also die herkömmlichen Neuentwicklungen im Ackerbau nicht für die in der Schweiz verhältnismässig klei nen Strukturen und nassen Bedingungen

11 2022 Schweizer Landtechnik 29 AGRAMA
Kerntechnologien von Landwirtschaft 4.0 Datenaufnahme Datenübertragung Datenverarbeitung Big Data Empfehlungen zur Entschei dungsfindung Aktoren Übertragungs protokolle Speicherung Künstliche Intelligenz Visualisierung
Sensoren und Roboter Internet der Dinge Datenverarbeitung Datenanalyse Systeme zur Entscheidungs findung Quelle: Araújo et al., 2021 Grafik 1: Datenfluss zwischen den fünf verschiedenen Hauptelementen der Landwirtschaft 4.0
Benutzer

mit Hanglagen und Erosionsrisiken opti miert.

Entwicklungen mit Einbezug von Land wirtschaft 4.0 ermöglichen neu die Ent stehung von Lösungen, die sehr gut an helvetische Bedingungen angepasst sind. Leichte und kleine Fahrzeuge können Feldarbeiten auch in (für konventionelle Technik) zu feuchten Böden erledigen, wodurch sich die Anzahl verfügbarer Ar beitstage erhöht. Zudem kann mit teilautonomen Robotern dereinst rund um die Uhr gearbeitet werden und so am En de innerhalb einer gewissen Zeitspanne die gleiche Fläche bewirtschaftet werden wie mit herkömmlicher Technik. Diese neuen Ausgangslagen haben bereits zu Schweizer Entwicklungen geführt, wie die Beispiele von Ecorobotix oder Projekte an den technisch orientierten Hochschu len und Fachhochschulen zeigen.

Hin zur Einzelpflanze

Auch beim Einsatz von Hilfsmitteln bietet die Digitalisierung die Möglichkeit, die Felder nicht mehr wie bisher auf Stufe Feld oder – sofern die Technik vorhanden ist – Teilfläche zu bewirtschaften. Die Kapazitäten im gesamten Datenfluss der Landwirtschaft 4.0 erlauben es in Zu kunft, die Bewirtschaftung auf Stufe Ein zelpflanze zu optimieren und so die Effizienz der eingesetzten Hilfsstoffe signifi kant zu steigern. Trotz aller Euphorie und positiven Pers pektiven ist nach wie vor nicht klar, wie solche modernen Möglichkeiten auf un seren Betrieben jetzt und in Zukunft ein

gesetzt werden. Wir wissen zwar, dass das Smartphone bei einer Mehrzahl der Bevölkerung und somit auch in der Land wirtschaft zum Alltag gehört. In neusten Studien von Agroscope wurde zudem publiziert, dass digitalisierte Lenk, Hack und Bewässerungssysteme in Zukunft an Bedeutung gewinnen werden. Gleichzei tig wird darauf hingewiesen, dass ver mutlich auch bei der Finanzierung und bei der Bedienung dieser Systeme Unter stützung benötigt wird. Diese Folgerun gen decken sich auch mit Erfahrungen aus der Praxis, wonach bereits jetzt viele Hilfen für die Bewirtschaftung vorhanden

sind (z. B. Fernerkundungsdaten, Tierda ten), für deren korrekten Einsatz aber ein hohes Mass an Beratung nötig ist. Auch der SVLT beschäftigt sich intensiv mit den Aspekten von Landwirtschaft 4.0, damit sich der Verband zielgerichtet auf die kommenden Herausforderungen einstellen kann. Ganz im Sinn von Land wirtschaft 4.0 soll der nächste Schritt die Datenaufnahme im Rahmen einer anony men Umfrage bei der Leserschaft der «Schweizer Landtechnik» sein (siehe Kas ten Seite 29). Die Umfragedaten werden analysiert und schliesslich als Prognose wieder publiziert.

30 Schweizer Landtechnik 11 2022 AGRAMA
Trotz aller Euphorie ist nach wie vor nicht klar, wie moderne Möglichkeiten auf unseren Betrieben jetzt und in Zukunft eingesetzt werden.
Grafik 2: Technologie-Reifegrad von ausgewählten aktuellen Roboteranwendungen in der Landwirtschaft Machbarkeitsstudie/Funktions muster Früher halbkommerzieller Prototyp Halbkommerzielle Versuche Früher kommerzieller Verkauf Vollständige Markteinführung Markt Durch dringung Etablierung Roboter für die Ernte von Frischobst Autonome Roboter für Unkrautbekämpfung Autonome Agrarroboter für Pflanzenerkennung Lenkautomaten Melkroboter Autonome Roboter für Pflanzenschutz Spritzen Autonome Drohnen für PSM Applikation Bemannte Geräte für Unkrautroboter Autonome Roboter für Raufuttervorlage bei Rindern Bemannte Roboter für Pflanzung/Ernte/Pflege in Gemüse und Salat Drohnen für die autonome Kartierung von Landwirtschaftsdaten Autonome Roboter für Pflanzung/Ernte/Pflege in Gemüse und Salat Quelle: Lenain et al., (2021), angepasst
Bild: H. Röthlisberger

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Wirtschaftliche Kolbenpumpen

Zweikolbenpumpen der Baureihe «H-30», «H-60» und «H-90» werden weiterent wickelt. Die stetigen Verbesserungen der hochwertigen Maschinen garantieren, den aktuellen Anforderungen der Ver schlauchungs- und Bewässerungstechnik standzuhalten. Sie ist die einzige Pumpe, mit der Wasser und Gülle gefördert wer den kann – vielfältige Einsatzmöglichkei ten. Der niedrige Energiebedarf bei glei

welche in der Ausrüstung speziell auf die Bedürfnisse der Schweizer Landwirte zu geschnitten sind. Aber auch «Exoten» der Serie «M4003 DTH» mit Überrollbügel oder die «Narrow» in besonders schmaler Ausführung werden präsentiert. Fünf Jah re Werksgarantie ist bei der Kubota-MSerie Standard und damit ein Verspre chen für beste japanische Qualität. Seit Sommer 2021 werden alle Anbaugeräte der Kverneland-Gruppe, seit über zehn Jahren eine Tochtergesellschaft von Ku bota, in der Schweiz auch in oranger Far be verkauft. Damit ist auch hierzulande der Startschuss für die Full-Line-Strategie und das damit verbundene Wachstum von Kubota gefallen. Ad. Bachmann AG, Halle 3.2, B13

Highlights von Güttler und Evers

cher konstanter Leistung ist unübertrof fen. Die Pumpen in 100 % Schweizer Qualität helfen mit den speziell entwi ckelten FU-Steuerungen, die Energie bilanz und das Klima nachhaltig zu ver bessern. Schauen Sie sich unsere Kolben-, Vertikal-, Zentrifugalpumpen und Boden leitungsarmaturen bei uns an. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Hans Meier AG, Halle 3.2, A07

Kubota mit Full-Line-Auftritt

Die Ad. Bachmann AG präsentiert an der Agrama 2022 nebst dem kompletten Kubota-Traktoren-Programm auch diver se Anbaugeräte für das Grünland und den Ackerbau in oranger Farbe. Auf einer Fläche von 480 m² finden die Besucher diverse Kubota-«Swiss Profi»-Modelle im unteren bis mittleren Leistungssegment,

Mit vielen Highlights erwarten die Grün land- und Ackerbauspezialisten der A. Leiser AG ihre Besucher an der Agra ma 2022. Auf rund 300 m² Standfläche präsentieren sie einen Querschnitt aus ih rem Grünland- und Ackerbausortiment der Topmarken Güttler und Evers. Sie informieren zudem über ihr cleveres Ausund Weiterbildungsprogramm in Kombi nation mit den hochwertigen Produkten

Brandneues und Bewährtes

An der Agrama 2022 präsentieren die drei Importeure der Topmarken Manitou und Giant – A. Leiser AG, Aggeler AG

und haben mit Hans Güttler einen viel beachteten Innovationsführer der Bran che zu Gast. Im persönlichen Gespräch erhalten die Standbesucher wertvolle Tipps und können das erstmals gezeigte Güttler-GreenManager-System in Augen schein nehmen. Weitere Highlights am Stand sind die Maisdamm-Maschine so wie die speziell ausgerüstete Dart moor-Direktsaatmaschine, zwei viel versprechende Neuentwicklungen von Evers.

A. Leiser AG, Halle 3.0, C11

und Bernard Frei SA – am Stand C11 in Halle 3.0 einen Querschnitt aus den Pro grammen der beiden Hersteller. Darunter der brandneue, ultrakompakte Manitou «ULM 412/415», der erstmals an einer Schweizer Landtechnikmesse auftritt. Aus dem Sortiment von Manitou sind neben dem ULM beispielsweise die beiden Lieblinge der Schweizer Landwirtschaft «MLT 420» und «MLT 625» sowie der Hochleistungsteleskoplader «MLT 1041» zu sehen. Zudem gibt es viele Infos zum Materialhandling wie Manitou «EasyLink» sowie die Möglichkeit, die drei Manitou-«Reduce»-Programme zur Kos tenreduktion im Materialumschlag ken nenzulernen.

Der holländische Hersteller Tobroco-Giant verfügt über das grösste Programm knick gelenkter Radlader auf dem Markt. Seine Produkte überzeugen mit smarten De taillösungen, Robustheit sowie Leistungs fähigkeit und erfreuen sich grosser Be liebtheit. Am Stand erwartet die Besucher eine grosse Programmvielfalt, darunter auch vollelektrisch betriebene Modelle auf Basis der Lithium-Ionen-Akku-Techno logie. Unnötig zu erwähnen, dass sich auch diese Modelle in Kapazität, Ladung und weiterer Ausrüstung auf die Bedürf nisse der Besitzer abstimmen lassen.

A. Leiser AG, Aggeler AG, Bernard Frei SA, Halle 3.0, C11

Neues von Kuhn

Das Kuhn Center zeigt an der Agrama in teressante Neuheiten aus den Bereichen Futterernte, Rundballenpressen, Einzel

32 Schweizer Landtechnik 11 2022 AGRAMA

kornsätechnik, Bodenbearbeitung, Fut termischwagen, Elektronik und vieles mehr.

• Front-Scheibenmähwerk «GMD 3123F» mit bester Bodenanpassung, dem ein zigartigen «Optidisc Elite»-Mähbalken und einer Arbeitsbreite von 3,10 Meter.

• Heck-Trommelmähwerk «PZ 3015», das neue Heckmähwerk mit der Mähbal kenentlastung «Lift-Control» mit An fahrsicherung für unterbrechungsfreies Mähen und einer Arbeitsbreite von 3,04 Meter.

• Frontbandschwader «Merge Maxx 440F», der einzigartige mit zwei Bän dern für bestes und sauberstes Futter!

• Einkreisel-Schwader der Baureihe «GA 1001» mit Arbeitsbreiten von 3,8 bis 4,4 Meter.

• Doppel-Schwader «GA 7530» mit seitli cher Schwadablage, dem «Stabidrive»Stabilitätssystem sowie dem geschlos senen und wartungsfreien «Masterdrive GIII»-Getriebe.

• Giroheuer «GF 8703», die neue Serie der Kreiselheuer mit «Opti-Tedd»-Rotoren.

• Balepack «VBP 7190»; die neue variable

Press-Wickel-Kombi für Profis mit der einzigartigen Kuhn-«Twin-Reel»-Folien bindung.

• Volldrehpflug «Vari-Master L» in ONLand-Version mit hydraulischer Schar absicherung und stufenloser Schnitt breiteneinstellung.

• Kurzscheibenegge «Optimer L300», die ideale für Stoppelbearbeitung, Unkraut kontrolle und Saatbeet-Vorbereitung.

• «Kosma»-Einzelkornsämaschine «Ti 6» Reihen mit elektrischem Antrieb, Isobus und hydraulisch verstellbaren Reihen abständen.

• Säkombination «Sitera 3030e» mit dem «Seedflex»-Scharbalken und elek

trischem Antrieb der «Helica»-Dosie rung und der Kreiselegge «HR 3020».

• Futtermischwagen «Profile M», die neue Baureihe mit den idealen Abmessungen für Schweizer Verhältnisse und den ver schiedensten Austragevarianten. Behäl tergrössen von 16 bis 25 Kubikmeter.

• Anbau-Feldspritze «Deltis 1002» mit Einzeldüsenschaltung, Bedienzentrum «Diluset+» mit automatisiertem Reini gungsprogramm.

• Universalmulchgerät «BPR 305» für den Einsatz als Front- und Heckmulcher

• Auslege-Böschungsmulcher «Multi Lon ger Gll EP 5757 SPA» mit abgewinkeltem «Opti-View»-Ausleger mit Parallelo gramm und el. proportionaler Steuerung.

• Kuhn-Isobus-Terminal «VTI 60» mit 5,7-Zoll-Farbdisplay und Isobus-Funkti onen UT, AUX-N, TECU und ISB. Kuhn Center Schweiz, Halle 2.0, E03

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gen mechanischen Ladersteuerung «QMCommand» bis hin zum ergonomischen «QE-Command», dem neuen elektroni schen Joystick. «QCS» wurde von Ålö mit vollem Fokus auf Leistung, Langlebigkeit und Benutzerfreundlichkeit entwickelt. «QE-Command» kombiniert mit dem digi talen Supportsystem «Q-Companion» bietet zudem aktive und anwendungs basierte Softwarefunktionen. Ein neuer Massstab für präzise, intelligente und effi ziente Ladersteuerung! Zu sehen sind Quicke-Arbeitsgeräte für Frontlader, Hoflader, Teleskoplader und Radlader. Mehr als 200 Geräte sind jeder zeit ab Lager verfügbar.

Die neuen Silocut-Silage-Schneidewerk zeuge sind in verschiedenen Ausführun gen erhältlich: in einer Zinken- oder Schau felversion, mit einer Folien-/Netzklammer oder einem hydraulischen Abschieber. Die neuen Frontzapfwellengetriebe von Zuidberg: Mit dem neuen «RL2»-Getriebe präsentiert Zuidberg eine Innovation in der Zapfwellentechnik. Das Getriebe kombi niert eine sehr kompakte Bauweise mit Hightech-Lösungen, welche Effizienz, ei nen niedrigen Geräuschpegel, eine lange Lebensdauer und maximalen Bedienungs komfort garantieren.

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Der neuentwickelte pneumatische Dün gerstreuer Rauch «Aero 32.1» ist mit ei nem Volumen von 1900–3200 l und einer Arbeitsbreite von 24–30 m erhältlich. Der grösste Vorteil der Maschine liegt beim Grenz- und Teilflächenstreuen. Aktuell kann der «Aero 32.1» vier Teilbreiten schalten und diese mit einer separaten Ausbringmenge ansteuern. Die Maschine lässt sich komfortabel über Isobus bedie nen.

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Major-Mulchgeräte: Der irische Hersteller Major bietet Sichelmäher für die Land wirtschaft, für Sport- und Golfplätze, Flughäfen und Parkanlagen an. Im Pro gramm sind Modelle von 1,50–7,30 m Ar beitsbreite für den Front- oder Heckanbau und gezogene Versionen. Durch das pa tentierte Groundsmajor-System wird Strei fenbildung beim Mähen vermieden. Speriwa AG, Halle 673, C01

Zinkenkonstruktion bietet viele Vorteile. Dank den versetzten Zinkenrei hen mit den gebogenen Zinken wird das Futter besser aufgenommen, die Gras narbe geschont und die Blattverluste werden minimiert.

Der Präzisionsstriegel Phénix «Arcadia» ist aus 10 Elementen mit einer Breite von 1,2 m aufgebaut. Die 420 Zinken in 7 Rei hen (alle 2,8 cm) haben ein gebogenes Profil, so dass sie sich besser in den Strie gel einfügen und die Kultur nicht verlet zen, wenn das Gerät angehoben wird.

Der Druck und die Position der Zinken sind unabhängig voneinander einstellbar. Die Isobus-Steuerung ermöglicht die un abhängige Steuerung von Teilbreiten. Bei dem neuen gezogenen «Fanex 1564C» werden die 14 Kreisel über das Fahrwerk geführt. Dank dieser innovativen Anlen kung des Fahrwerks ist eine optimale Bo denanpassung garantiert. Der verstärkte Antriebsstrang der «ProLine»-Maschine ist wartungsfrei.

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den den Zugang zu neuen Technologien zu vereinfachen und auf deren Bedürf nisse abzustimmen. Unsere erfahrenen Spezialisten bieten Lösungen für ver schiedenste Anwendungsbereiche: Sei es in der Nachrüstung von Isobus-Appli kationen, bei der Beratung und Inbe triebnahme von Spurführungssystemen oder für die Datenkommunikation zwi schen Fahrzeugen und Anbaugeräten. Die Ökologisierung und die Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln sind zentrale Punkte der aktuellen Agrar politik. Das Precision Center bietet Land wirten und Lohnunternehmern neue Technologien, welche es ermöglichen, die vorgegebenen Ziele zu erreichen. Ob gezielte Applikation von Pestiziden mit tels Pflanzenerkennung, Unkrautregulie rung mit Strom oder ausgeklügelte Hacktechnologie – das Precision Center bietet Lösungen auch für komplexe An wendungen. Precision Center, 673, D05

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Trend zu elektrischen Aktuatoren

Landtechnik lebt von Innovationen und Weiterentwicklungen. Das ist ein Grund, warum sich Landtechnik stetig verändert. Ein Beispiel dafür ist der Trend von der hydraulischen hin zur elektromechanischen Regelung.

Ruedi Hunger

Die Landtechnik wird durch verschiedene Trends geprägt, beispielsweise liegen mehr Leistung, höhere Schlagkraft und bessere Effizienz seit Jahren im Trend. Als Innovationstreiber sind Digitalisierung und Vernetzung trendige Themen. Aber auch Arbeitsentlastung durch Automati sierung, Section Control und Lenkassis tenten sind willkommene Trendthemen. Spezielle Beachtung (vielleicht auch über bewertete Entwicklung?) bekommen Ent wicklungstrends bei Traktoren. Andere Fahrzeuge wie Transporter und Zweiachs mäher stehen weniger im Rampenlicht als Traktoren. Bei ihnen wird aufgrund klei nerer Stückzahlen wenig von Trends, da für mehr von Innovationen gesprochen.

Selbstverständlich gibt es bei allen Ackerund Futterbaumaschinen Entwicklungen, die «im Trend liegen». Einem Megatrend im Bereich der Kulturpflege unterliegt derzeit die Hacktechnik. Dies ist nicht zu letzt eine Folge der wachsenden Kritik bei der Herbizidanwendung. Damit ist bewie sen, dass sich eine Trendwelle erst dann oder ab dann erfolgreich ausdehnen kann, wenn Kundenwünsche (Bauer oder Konsument sei vorerst dahingestellt) be rücksichtigt werden.

Trend: ein nächster Innovationszyklus

Trends in der Landtechnik werden speziell vor Messen (Agrama, Agritechnica, Eima,

Sima) vermehrt sichtbar gemacht. Es soll dem möglichen Messebesucher sugge riert werden, dass Trends von morgen schon heute Beachtung finden. Sichere Werte, was Veränderungen betrifft, wa ren über Jahre hinweg die absolute Maschinengrösse, die Motorleistung, aber auch Komfort und Sicherheit sowie moderne automatische Lenk- und FahrerAssistenzsysteme. Im Schatten von Moto ren-, Getriebe- und Fahrwerktrends bei Traktoren gibt es interessante Entwick lungen bei Antriebskomponenten in vie len anderen Maschinen. In diesem Zu sammenhang sind neue Begriffe wie «Deep Learning» (Teilbereich des «Ma schinellen Lernens») und «Internet of

36 Schweizer Landtechnik 11 2022 AGRAMA
Erntemaschinen ohne Hydraulikzylinder oder elektrische Stellmotoren gibt es kaum noch. Bild: R. Hunger

Things» (IoT) aufgetaucht. Neue Möglich keiten erlauben heute die Anwendung von Digitalisierung bis auf die einzelne Pflanze.

Im Zusammenhang mit Landwirtschaft 4.0 wurden immer wieder die verschiede nen Meilensteine oder Innovationszyklen der Landtechnik in den Vordergrund ge stellt. Glaubt man den Prognosen der Ex perten aus Industrie und Wissenschaft, steht die Landwirtschaft vor einer über greifenden und nachhaltigen Verände rung in allen Gebieten.

Trend: Daten automatisiert nutzen

Der Erfolg der Digitalisierung ist beim praktischen Einsatz von Maschinen und Robotern stark abhängig von den genutz ten Antriebselementen. Denn nur wenn die durch Elektronik gewonnenen Infor mationen auch in passende Aktionen und Handlungen umgesetzt werden können, ist ein Nutzen für den Anwender erkenn bar (ohne Nutzen keine Anwendung!). Die Digitalisierung krankt chronisch an «generation of data», zu Deutsch: Daten generierung. Fachleute sprechen bei An

wendung von Künstlicher Intelligenz von einem sich alle dreieinhalb Monate ver doppelnden Rechenbedarf. Dabei werden viele Daten generiert, welche nie für eine Steigerung der Produktivität durch einen Landwirtschaftsbetrieb genutzt werden können. Daher sollten neue durch die Digitalisierung gewonnene Informationen automatisiert und benutzerfreundlich in Aktionen überführt werden. Das setzt allerdings voraus, dass Maschinen bzw. die Mechanik in den Maschinen im Stan de sein muss, selbst fein aufgelöste Daten und Informationen umzusetzen. Dies beispiels weise, um Teilbreiten anzusteu ern oder eine Einzelpflanzenbehandlung durchzuführen.

Trend: elektromechanische Aktuatoren

Konventionelle, autonome und teilauto matisierte Maschinen bis hin zu Robotern sind auf lineare Antriebe angewiesen. Ak tuell werden lineare Bewegungen bei Landmaschinen hauptsächlich über hy draulische Antriebe geregelt. Hydraulik hat den grossen Vorteil, dass hohe Kräfte mit platzsparenden Aktuatoren* erzeugt werden können. Hauptnachteil sind die notwendigen (Hydraulik-)Schläuche oder Leitungen, welche bis zum Aktuator ver legt werden müssen. Das kann so weit führen, dass die Flexibilität des Konstrukti onsteils negativ beeinflusst wird. Seit es Hydraulik gibt, sind Ölleckagen und die damit verbundenen Umweltbelastungen ein Thema. Diese Nachteile führen dazu, dass vermehrt elektromechanische Aktua toren zur Anwendung kommen. Insbe sondere überall dort, wo Verunreinigun

Aktuatoren

Aktuatoren sind Antriebselemente, die elektrische Signale und Strom in me chanische Bewegung transformieren. Sie können zum Beispiel für Folgendes zuständig sein:

• Verstellung von Klappen

• Regelung des Durchflusses von Flüssig keiten

• Betätigung von Pumpen zum Druck aufbau, beispielsweise in Brems- und Lenksystemen

gen durch Öl nicht akzeptiert werden (und das ist fast überall der Fall), haben elektrische Systeme Vorteile. Dank Kabeln statt Schläuchen ist der Aufbau eines gan zen Systems einfacher. Elektromechani sche Antriebe sind zwar im direkten Ver gleich schwerer als ihre hydraulischen Pendants. Dies, weil sie Motor und Getrie be benötigen. Sie haben aber den Vorteil, dass sie meistens eine deutlich bessere Positionsgenauigkeit bieten. Der Trend zum elektromechanischen Antrieb wird durch das schnelle Ansprechverhalten, ei ne hohe Präzision und die Wiederhol barkeit unterstützt. Meist sind die Kosten elektrischer Antriebe etwas höher als jene der hydraulischen Konkurrenz.

Trend: berührungssichere Stromversorgung

Autonome oder automatisierte Maschi nen benötigen intelligente Sensoren und Aktuatoren. Die Aufgabe der Aktuatoren wird sich in Zukunft nicht nur auf die Steu erung beschränken. Sie werden künftig ein Feedback ihrer «Arbeit» (Aktion) lie fern. Dieses Feedback beinhaltet Parame ter wie Position, Aktion, Belastung und Zyklen. Also wieder Daten sammeln –macht das Sinn? Jawohl, sagen die Her steller (oder waren es die Wissenschaft ler?), denn mit intelligenten Aktuatoren können die Belastung und der Verschleiss erkannt und bewertet werden. Gerade bei automatisierten Prozessen ist es zwingend notwendig, dass die Position des Aktua tors bekannt ist. Und natürlich werden diese Informationen gesammelt und – so heisst es – für die weitere Optimierung der Einstellungen genutzt.

Elektrische Aktuatoren benötigen Strom. Strom mit ausreichender Spannung ist bei weitem noch nicht auf allen Traktoren vorhanden. Abgesehen vom einem kabel gebundenen Prototyp aus dem «Grid Con»-Projekt (JD), welcher mit einer

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In vielen Anwendungen sind elektrische Linearaktuatoren den Hydraulik- und Pneumatik zylindern überlegen. Bild: R. Hunger Wo grosse Kräfte übertragen werden, dominieren hydraulische Aktuatoren. Bild: Einböck

Funktionsprinzip, Vor- und Nachteile von unterschiedlichen Aktuatoren

Hydraulische Aktuatoren Elektrische Aktuatoren

Funktionsprinzip:

Eine Pumpe entnimmt Öl aus einem Vorratsbehälter und erzeugt Druck in der Leitung. Das unter Druck stehende Öl wird über ein Steuerventil in den Hydraulikzylinder gepresst oder fliesst wieder zurück in den Ölbehälter. Die resultierende Kraft wird durch Öldruck und Zylindergrösse bestimmt.

Vorteile

+ Hohe Kräfte

+ Geringe Kosten

+ Hohe Robustheit

+ Geringes Aktuatorengewicht

Nachteile

Hysterese und Dichtungsabrieb Gefahr von Umwelt verschmutzung

Sperrige Schläuche Bedienerschutz (Druck)

Funktionsprinzip:

Durch einen Elektromotor wird eine drehende Bewegung erzeugt und diese wird über ein mechanisches Getriebe in eine lineare Bewegung übertragen. Die Energiezufuhr erfolgt über eine Stromleitung zu einer Stromquelle (Generator oder Lichtmaschine).

Vorteile

+ Hohe Beschleunigung

+ Genaue und einfache Steuerung

+ Hohe Wiederholgenauigkeit

+ Kabel statt Schläuche

+ Digitale Steuerung

+ Geringer Wartungsaufwand

+ Hohe Energieeffizienz

Spannung von 700 V arbeitet, werden tiefere Spannungen angestrebt. Eine Möglichkeit wäre, vom 12-V- auf ein 24-V-Bordnetz zu wechseln. Daraus er gibt sich bereits eine Verdoppelung der übertragbaren Leistung. Um in einem berührungs sicheren Bereich arbeiten zu können, wäre die Erweiterung auf 48 V denkbar. Bei 60 A ergibt sich bereits eine nutzbare Leistung von 2,8 kW. Und damit kommen elektrische Aktuatoren bereits in den Bereich, wo sie die meisten linea ren Hydraulikzylinder ersetzen können. Zusätzliche Vorteile bieten sich für elektri sche Aktuatoren bei der erwarteten Mi niaturisierung und Automatisierung der Landmaschinen, weil dann punkto erfor

derlicher Leistung nochmals ein grosser Schritt nach unten gemacht werden kann.

Trend-Beispiele

Lineare Aktuatoren in Landmaschinen finden sich beispielsweise bei Bodenbear beitungsgeräten, bei Sämaschinen, Gerä ten für die Bestandespflege und Ernte maschinen. Nachfolgend einige Beispiele, wie der Trend von hydraulischen zu elek trischen Aktuatoren umgesetzt wird: • Bodenbearbeitung: In der Praxis wird die Einstellung der Bodenbearbeitungs geräte (Position, Winkel, Tiefe) meis tens noch manuell vorgenommen. Bei Maschinen mit Section Control für das

Nachteile

Begrenzte Kraft Höhere Kosten

Keine Dämpfungseigenschaften Höheres Aktuatorengewicht

Ein- und Ausheben einzelner Pflugscha ren, Säscharen oder Säaggregate wer den bereits hydraulische oder elektri sche Aktuatoren eingesetzt. Auch das automatische Einstellen von Schnitt breiten und Reihenabständen ge schieht mithilfe von Aktuatoren.

• Aussaat: Bei Standard-Sämaschinen wird die Saatstärke (noch) manuell ein gestellt. Bei neuen Maschinen sind Än derungen der Aussaatstärke automa tisch, das heisst mittels elektrischer Ak tuatoren einstellbar.

• Bestandespflege: Düngung, Unkraut regulierung, Pflanzenschutz waren die ersten praktischen Präzisionslandwirt schaftanwendungen. Und damit auch Einsatzgebiete für elektrische (+ hydrau lische) Aktuatoren. Zusätzlich deckt der Bereich Bestandespflege die grösste Zeitspanne über das Jahr ab. Bestandes pflege wird aufgeteilt in mehrere kleine Zeitfenster über mehrere Monate durch geführt. Im Gegensatz dazu haben Aus saat und Ernte nur kleine Arbeitsfenster.

• Ernte: Erntemaschinen zeichnen sich durch zahlreiche Einstellparameter aus. Zur Optimierung der Erntequalität steht die sensorgestützte Maschineneinstel lung im Vordergrund. Für die Anpas sung von Einstellparametern werden sowohl elektrische als auch hydrauli sche Aktuatoren verwendet.

Fazit

Die aktuellen Trends zeigen, dass sich elektrische Aktuatoren auf Kosten hy draulischer Systeme ausbreiten. Aus heu tiger Sicht werden hydraulische Aktuato ren aber nicht komplett verdrängt, es wird sie immer brauchen.

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Quelle: Whitepaper Griepentrog und Reiser, Universität Hohenheim (D). Vorausgesetzt, die elektrische Leistung reicht aus, können mit E-Aktuatoren auch Kreisel schwader angetrieben werden. Bild: Fendt

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Moderne Traktoren

Traktoren werden auch an der Agrama 2022 im Mittelpunkt stehen. Sie wirken als Publikumsmagnet und lassen beim einen oder anderen Messebesucher das Herz etwas höher schlagen.

Ruedi Hunger

Traktoren faszinieren, Traktoren lassen (nicht nur) Kinderaugen glänzen, Trakto ren sind ein Abbild des Könnens von Konstrukteuren und Technikern und Traktoren kosten Geld, sehr viel Geld. Wo liegen die Trends beim Traktorenbau?*

Diesel oder mehr …

In den letzten Jahren wurde die Trak torentwicklung bzw. die Motorenentwick lung durch die Abgasgesetzgebung ge prägt. Seit Anfang 2022 dürften die Her steller nur noch Traktoren der Abgasstufe Euro 5 ausliefern, dies, nachdem die Frist für Übergangsmotoren 2021 ausgelaufen ist. Ende gut – alles gut? Bei weitem nicht!

* Eine umfassende Übersicht über den Traktorenbau und über Getriebetechnik hat die «Schweizer Landtechnik» in den Ausgaben 11/2021 und 1/2022 publiziert.

Im Moment sind die Diskussionen über die Berechtigung von Dieselmotoren als An triebsquelle für Fahrzeuge aller Art zwar etwas in den Hintergrund gerückt. Doch ist es absehbar, dass sich dies bald wieder ändert. Nichtsdestotrotz optimieren die Hersteller ihre Motoren weiter. Neukonstruktionen sind auf alternative, das heisst nachhaltige Energieträger ausgerichtet. Als Hoffnungsträger gelten Methan und Wasserstoff. Elektrische Fahrantriebe gibt es in kleinen Stückzahlen vorwiegend oder vorerst ausschliesslich für kleine Traktoren.

Königsdisziplin

Eine

Pionierleistung auf dem Gebiet E Traktor vollbrachte die Familie Knüsel mit dem Rigitrac «SKE40», der dank Zusam menarbeit mit dem italienischen Hersteller Goldini nun in die Serienproduktion geht. Forschung und Entwicklung bleiben aber nach wie vor bei der Firma Knüsel in Küss nacht (SZ).

Der Getriebebau ist die Königsdisziplin der Traktorbauer. Stufenlosgetriebe sind nach 25 Jahren kein Trend mehr, sondern oft Standard. Einfache Getriebetechnik, wie sie für viele Schweizer Landwirtschaftsbetriebe eigentlich ausreichend wäre, ge rät zunehmend ins Hintertreffen. Zwischen einfacher Getriebetechnik und Stufenlos getrieben sind lastschaltbare Stufengetriebe angesiedelt. Diese zeichnen sich aus durch hohen Fahrkomfort, Langlebig keit und hohen Volllastwirkungsgrad. Die meisten Hersteller verbauten sogenannte Teillastschaltgetriebe, einige wenige Voll lastschaltgetriebe. Bei den Teillastgetrie ben gibt es eine grosse Vielfalt. Beispiels weise verfügen neue Getriebe über bis zu acht Lastschaltstufen. Ganzheitliche Antriebskonzepte, die über die bisherigen Dieselmotor Getriebe Sys

Die «Wohlfühlkabine» des «T7 HD» von New Holland mit einem feststehenden, digitalen Display im Lenkrad. Bild: New Holland
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teme hinausgehen, liegen derzeit im Trend. Ein Beispiel ist das «VarioDrive»Konzept von Fendt. Durch den getrennten Antrieb von Vorder- und Hinterachse ist ein permanenter und verspannungsfreier Allradantrieb bis zu 25 km/h Fahrge schwindigkeit möglich. Ein zukunftsge richtetes Getriebe baut John Deere mit dem «eAutopowr»-Getriebe. Die stufen lose Verstellung des Übersetzungsverhält nisses erfolgt nicht mehr hydrostatisch, sondern elektrisch. Diese Generator-Mo tor-Einheit ist so dimensioniert, dass sie nicht nur den Fahrantrieb versorgt, son dern zusätzlich bis zu 100 kW elektrische Leistung für externe Verbraucher bereit stellen kann.

Viel Komfort für den Fahrer Zusammen mit neuer Motoren- und Ge triebetechnologie präsentieren die Her steller auch regelmässig neue Fahrerkabi nen. In Verbindung mit der Digitalisie rung sind dies jeweils Gründe genug, um eine Baureihe zu lancieren. Das klassische Armaturenbrett vor dem Lenkrad wird entweder digitalisiert oder wird komplett im Bereich der rechten A-Säule platziert. New Holland liefert das Modell «T7 HD» auf Wunsch mit einem feststehenden, digitalen Display im Lenkrad. Um beim Lenkrad zu bleiben: in den vergangenen Jahren wurden vermehrt variable Lenk übersetzungen realisiert. Damit kann der Fahrer die Anzahl der Lenkradumdrehun gen für das Einschlagen der Vorderräder von einem Anschlag zum anderen selber bestimmen.

In modernen Fahrerkabinen lassen sich durch Vernetzung mit dem Betriebsbüro Auftrags- und Felddaten ortsunabhängig

auf einem PC oder mobilen Endgerät vor bereiten. Diese Daten können dann auf dem Feld einfach abgerufen werden. Da mit lassen sich Maschinen schneller und effizienter einstellen und die Anzahl «Klicks» in der Kabine lässt sich reduzie ren – sofern alles nach Wunsch funktio niert. Damit die Übersicht erhalten bleibt, stehen zum Teil mehrere Terminals zur Verfügung, auf welchen die Anzeigen beliebig verteilt werden können. Zum Teil können auch handelsübliche Tablets ver wendet werden.

Etwas für oder von Assistenten … Ein Traktor ohne Arbeitsgerät ist wie ein Elefant ohne Rüssel. Soll heissen: nur ein optimales Zusammenspiel von Traktor und Anbaugeräten oder Traktor und An hänger(n) kann der Produktivität dienen und zur Sicherheit beitragen. Daher gibt es zahlreiche Assistenzsysteme und wei

terführende Automatikfunktionen. Bei spiele sind ein Frontladersystem, das Funktionen wie Positionsrückführung der Ladeschwinge, Horizontalrückfüh rung der Werkzeuge und Schüttelfunkti onen sowie ein Wiegesystem beinhaltet (MF, Valtra). Oder ein Assistenzsystem zur direk ten Anzeige für das Bodenverdich tungsrisiko unter aktuellen Einsatzbe dingungen. Zur Berechnung werden die Parameter Bodenart, Bodenzustand, dynamische Achslasten und/oder Reifen drücke mit dem europaweit anerkannten Simulationstool «Terranimo» verknüpft. Zur Verbesserung der Sicherheit bei Transportarbeiten bieten gleich mehrere Traktorhersteller automatische «Streck bremsen» an. Verschiedene Signale er kennen die gefährliche Situation des Aufschiebens der Anhänger, darauf be aufschlagt das elektronisch geregelte Anhänger steuerventil automatisch die Bremsleitung mit einem reduzierten Druck. Dadurch wird das Traktor-An hänger-Gespann gestreckt gehalten. In stabile Fahrzustände lassen sich dadurch entschärfen.

Kurzes Fazit

Natürlich werden Dieselmotoren laufend weiterentwickelt. Dies, obwohl oder ge rade weil alternative Treibstoffe und An triebssysteme auch in der Landtechnik näher rücken. Bei den stufenlosen Getrie ben zeigt sich ein Trend zu ganzheitlichen Antriebskonzepten. Der Getriebebau zeichnet sich auch durch neue oder er weiterte Teil- und Volllastgetriebe aus. Neue Kabinen sind geprägt von Digitali sierung und vermehrt werden Assistenz systeme und Automatikfunktionen ange boten.

Neue Antriebskonzepte nehmen immer deutlicher realistische Formen an. Bild: Steyr
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In regelmässigen Abständen treten neue Systemtraktoren ins Rampenlicht. Bild: SynTrac

Geeignet für die Nachrüstung

Bomech bringt mit der Baureihe «UP» leichte Schleppschuhverteiler auf den Markt, die speziell für kleinere Fässer konzipiert sind und sich leicht anbauen lassen.

Ab 2024 darf in der Schweiz – von eini gen Ausnahmen abgesehen – Gülle nur noch bodennah und streifenförmig aus gebracht werden. Für viele Betriebe hat dies Neuinvestitionen oder Nachrüstun gen zur Folge. Die «Schweizer Landtech nik» hat das 750 kg schwere Modell mit 9 m Arbeitsbreite und 36 Schlauchabgän gen aus der Baureihe «UP» von Bomech an einem Pumpfass von Hadorn/Zunham mer mit 6000 l Inhalt angebaut und wäh rend fünf Monaten getestet. Die vorhan dene Weitwurfdüse im Heck wurde an die Seite ummontiert.

Minimale Voraussetzungen nötig

Die Transportbreite des Verteilers liegt unter 255 cm. Bis zur Arbeitsbreite von

*Martin Abderhalden ist Landwirt und testet für die «Schweizer Landtechnik» regelmässig Maschinen und Geräte.

9 m beträgt die Gesamthöhe rund 3,2 m (die beiden Enden klappen dann zusätz lich nochmals ein). Der Verteiler klappt nicht wie üblich nach vorne, sondern schräg nach oben, wobei die Zylinder mit Endlagendämpfung für einen sanften Klappvorgang sorgen. Die Aussenteile verfügen über eine Anfahrsicherung mit Scherschrauben.

Für eine Nachrüstung muss in der Regel das Chassis beim Fass verlängert werden. Es trägt den Verteiler. Die vorspannbare Abstützung wird entweder nach unten oder oben montiert. Je nach Fass muss nicht einmal geschweisst werden, die Komponenten lassen sich oft mit Schrau ben befestigen. Speziell ist das Schnell kuppelsystem, mit dem sich der Verteiler einfach am Fass einhängen und verriegeln lässt. Die Hydraulik- und Stromversor gung sind hinten am Fass gesteckt. Der Verteiler lässt sich so schnell demontie ren, wenn man das Fass mit Prallteller bei

spielsweise in einer Baumkultur einsetzen möchte. Der Anbau benötigte rund 30 Stunden.

«Field Contour System»

Der Exaktverteiler «Alrena» ist hoch an gebracht, um auch in Hanglagen für eine perfekte Verteilung zu sorgen. So ist es auch möglich, mit dem «Field Contour System» (FCS) den grösstmöglichen Pen delweg zu nutzen. Der Verteiler kann sich über ein Parallelgestänge unabhängig vom Fass an die Bodenkontur anpassen –dies bei einem aktiven Druck bis zu 16 kg pro Schleppschuh.

Bei 36 Abgängen überträgt sich so gese hen wieder ein Gewicht von über 570 kg auf den Boden, entlastet das Fass und hält in der Hanglage auch die Spur länger aufrecht. Der Pendelwinkel seitlich be trägt rund 10°, was aussen am Gestänge einen Pendelweg von gegen 130 cm er gibt.

Impression | Testbericht 42 Schweizer Landtechnik 11 2022
Der Schleppschuhverteiler Bomech «UP» hat seinen Preis, lässt sich aber bei fast jedem Fass einfach nachrüsten. Bilder: R. Engeler und M. Abderhalden

Bewährte Schleppschuhtechnik

Die elastischen, aber stabilen Federn, an denen der Schleppschuh befestigt ist, führen diesen auf dem Boden. Durch die spezielle Form der Verschleisskufe teilt diese den Pflanzenbestand auf und ritzt den Boden auf. Dahinter folgt der langge zogene, elastische Gummi-Schleppschuh, der die Gülle bodennah ablegt, ohne das Futter gross zu verschmutzen. Wenn der Aufwuchs etwa 7–10 cm hoch ist, ist die Ablage optimal. Durch den nach oben schliessenden Bestand ist zudem der Nährstoffverlust gering.

Ein Vorteil dieser Ausbringungsart liegt darin, dass die Witterungsabhängigkeit viel geringer ist und man auch in Bestän de mit bereits höherem Aufwuchs fahren kann. Zudem ist der Einsatz auch in

Ackerkulturen möglich. Die Arbeitsge schwindigkeit kann bis 20 km/h betra gen, ohne Verlust an Verteilqualität.

Exakter Verteiler Herzstück des Verteilers «UP» ist der Exakt verteiler «Alrena». Die Gülle fliesst durch den 5 Zoll grossen Durchlass ohne Verengung bis in den Verteiler. Der Luft durchlass ist bis zu 40 % höher als bei ver gleichbaren Produkten. Ein Trockenlauf ist möglich, da die rotierenden Teile sich nur minimal erwärmen.

Der Drehpunkt der rotierenden Schneid scheiben befindet sich aussermittig zu den Öffnungen auf der Lochplatte. Da durch rotieren die Messer ständig und sorgen mit der zweischnittigen Klinge da für, dass die Kanten der Lochplatte rück seitig abgestreift werden. Wenn ein Mes ser auf die Öffnung trifft, wird diese durch das mittige Loch im Messer mit Luft versorgt, bevor wieder Gülle nachge drückt wird. Selbst in Hanglagen werden alle Schläuche mit genügend konstantem Druck und ausreichend Gülle versorgt. Speziell ist ein kleiner, schwarzer Schlauch neben den Belüftungsschläuchen. So kann über eine Kupplung das Innere des Verteilers durchgespült werden.

Verschiedene Steuerungen Bomech bietet für den «UP» verschiede ne Steuerungen an. Wer drei doppeltwir kende Steuerventile am Traktor hat, kommt ohne zusätzlichen Bedienkasten aus. Für den Klappmechanismus und für den Exaktverteiler sind jeweils etwa 30–35 l/min Hydraulikleistung nötig. Beim Test kam die elektrohydraulische Bedieneinhalt «i-Control» mit automati

Steckbrief Bomech «UP»

Arbeitsbreite: 9 m mit 36 Schlauch abgängen im Abstand von 25 cm Gewicht ohne Anbauteile: 750 kg Transportbreite: weniger als 255 cm Transporthöhe: je nach Anbau 295–320 cm

Verteilkopf : «Alrena» Exaktverteiler Preis : ab CHF 20 000.– (exkl. MwSt.), Testmaschine: CHF 34 765.–( Herstellerangaben)

scher Folgeschaltung über ein Steuerven til mit freiem Rücklauf zum Einsatz. Alle Funktionen können an der Bedieneinheit entweder einzeln bedient oder als auto matische Folgesteuerung inklusive Vor gewende-Automatik eingestellt werden. Optional sind freie Funktionen für einen Arbeitsscheinwerfer oder einen Beschleu niger verfügbar.

Fazit

Der Schleppschuhverteiler «UP» von Bo mech zeigte sich im Test als robust und zuverlässig. Der Verteiler hinterliess eine saubere Arbeit. Die Bedienung mit «i-Control»-Konsole ist komfortabel und einfach. Die Bodenanpassung im hügeli gen Gebiet passt, in den Mulden und in der Vorgewende-Position dürfte das Ge rät noch etwas höher ausheben. Die Nachrüstung ist gut machbar und stellt geringe Anforderungen an das Güllefass. Ob Pump- oder Druckfass – beides funkti oniert. Das getestete Gerät kostet knapp CHF 35 000.–, den Verteiler gibt es aber schon ab CHF 20 000.–.

Testbericht | Impression 11 2022 Schweizer Landtechnik 43
Über die Spindeln wird der Anbaurahmen ein wenig vorgespannt, damit die Flanschplatten entlastet werden. Die Gülle-Ablage ist sauber, aus dem Traktor aber schwer zu erkennen, weshalb eine Spurführung vorteilhaft wäre. Die «i-Control»-Komfortbedienung verfügt über verschiedene Automatikfunktionen.

Jetzt pusht auch Reisch

Mit der aus neun Grundmodellen bestehenden Baureihe «Agripush» ist nun auch Fahrzeugbauer Reisch in die Abschiebetechnik eingestiegen.

Seit den späten 1990er Jahren sind land wirtschaftlich genutzte Anhänger mit Ab schiebetechnik auf dem Markt. Mittler weile gibt es bereits rund ein Dutzend Her steller, die mit leicht unterschiedlichen Konzepten auf diesem Markt aktiv sind. Mit dem deutschen Fahrzeugbauer Reisch ist kürzlich ein weiterer Produzent mit der Baureihe «Agripush» auf den Markt ge kommen. Sein Schweizer Importeur Agrar Landtechnik vertreibt aus der Palette von insgesamt neun Modellen – Ladevolumen von 30 bis 54 m³, Gesamtgewicht von 16 bis 34 t – den Typ «RTAS-180.575 Eco» in einer «Swiss Edition»-Version.

Markantes Design

Äusserlich fallen die beidseits am Mul denkörper angebrachten und achtfach

gekanteten Schwerlastprofile auf. Sie sind leicht schräg angeordnet und garantieren so eine hohe Stabilität beim Transport und beim Abladevorgang. Die Profile ver hindern ein Ausbauchen der 3 mm dicken Seitenwände, so dass beim Abschieben kein Ladegut zwischen Schlitten und Sei tenwand durchrutschen kann. Zusätzlich sorgen satt angebrachte Gummi-Lippen dafür, dass nach dem Ablad nichts mehr im Wagen zurückbleibt.

Die «Agripush»-Abschiebewagen von Reisch werden als rapsdicht gepriesen und verfügen über einen in die Heckklap pe eingebauten Kornschieber.

Bezüglich der Ladungssicherung hat Reisch eine Rollplane oder ein hydrauli sches, zweiflügeliges Schwenkverdeck im Angebot.

Achs- und Deichselfederung Reisch rüstet seine druckluftgebremsten Wagen mit Achsen von BPW aus. Optional gibt es eine Nachlauf- oder Zwangslen kung. In der «Swiss Edition» wird eine ver stärkte 3-Blatt-Parabel-gefederte Tandem achse mit hydraulisch sperrbarer Nach lauflenkung verbaut. Einen geländegängigen Achsausgleich gibt es auf Wunsch. Die Bereifung stammt von BKT und weist die Dimension «560/60R22.5» auf. Diese kann optional aber auch noch breiter, und zwar bis «750/50R26.5», geordert wer den. Die etwas abstehenden Kotflügel sind aus gekantetem Alu-Blech gefertigt. Serienmässig ist eine Deichselfederung mit Gummipuffern verbaut.

Am hinteren Ende ist ein Unterfahrschutz angebracht, der in Koordination mit dem

Markt | Neuheiten 44 Schweizer Landtechnik 11 2022
Mit den Abschiebewagen der Baureihe «Agripush» – hier die «Swiss Edition» des Modells «RTAS-180.575 Eco» – will Fahrzeugbauer Reisch diesen Markt neu aufmischen. Bilder: R. Engeler

Öffnen der Heckklappe zurückgezogen und entsprechend beim Schliessen der Klappe auch wieder ausgefahren wird.

Abschiebevorgang

Die Abschiebevorrichtung besteht aus ei nem Schlitten, der mit einem doppeltwir kenden Hydraulik-Zylinder bewegt wird. Die dafür erforderliche Ölmenge beziffert Reisch mit wohl eher etwas knapp be messenen 16 l. Durch ein Lochgitter, opti onal mit Plexiglas abgedichtet, sieht man vom Zugfahrzeug ins Wageninnere. Frontwand und eine Bodenplatte bilden den Abschiebeschlitten, der, hinten ange kommen, über zwei weitere doppelt wirkende Hydraulik-Zylinder hochgekippt werden kann und so ein vollständiges Entleeren garantiert.

Die Heckbeleuchtung mit der notwendi gen Verkabelung ist durch eine Blechver

kleidung gut geschützt. Der händisch zu bedienende Stützfuss weist eine zweistu fige Übersetzung mit «Schnellgang» und Schneckengetriebe auf. Vorne am Wagen gibt es eine schwenkbare Alu-Leiter.

In Sachen Steuerventile werden ein ein fach wirkender Anschluss für die Lenkung und je ein doppeltwirkendes Ventil für Heckklappe/Unterfahrschutz und für das Abschieben benötigt.

Das zulässige Gesamtgewicht für den Ab schiebewagen «Agripush RTAS-180.575 Eco» beträgt 18 t. Der Anhänger wird über eine Untenanhängung mit «K80»Kugel mit dem Zugfahrzeug verbunden. Das Ladevolumen beträgt 29,5 m³. Die Bau- oder Transporthöhe liegt bei rund 3,6 m. Den Netto-Verkaufspreis für die «Swiss Edition»-Version beziffert Impor teur Agrar Landtechnik mit CHF 55 700.–(inkl. MwSt.).

Steckbrief Abschiebewagen Reisch «Agripush RTAS-180.575 Eco»

Gesamtgewicht: 18 t (Achslast: 16 t, Stützlast 2 t)

Leergewicht: 5,7 t

Ladevolumen: 29,5 m³

Masse (L × B × H): 8000 × 2550 × 3600 mm

Fahrwerk: BPW, verstärkte 3-Blatt-Para bel-Federung (24-t-Aggregat), Nachlauf lenkung mit hydraulischer Sperrung, 40 km/h.

Bereifung: BKT «560/60R22.5»

Bremsen: 2-Leiter-DLB mit ALB Hydraulik: 2 dw, 1 ew Steuerventile, 16 l Öl-Volumen.

Preis: «Swiss Edition» CHF 55 700.–(Nettopreis, inkl. MwSt.) ( Herstellerangaben)

Wenn Zuverlassigkeit zahlt

Midland Schmierstoffe werden im aargauischen Hunzenschwil hergestellt. Vom Schweizer Familienunternehmen Oel-Brack AG, das seit 1880 im Schmierstoffgeschäft tätig ist.

Midland – Swiss Quality Oil

Neuheiten | Markt 11 2022 Schweizer Landtechnik 45
Serienmässig ist bei den «Agripush»-Wagen eine Deichselfederung mit zwei solchen Gummipuffern verbaut. Der Fahrkomfort des Tandemfahrwerks wird durch eine verstärkte 3-Blatt-Parabel-Fede rung gewährleistet. Frontwand und eine Bodenplatte bilden den Abschiebeschlitten, der am Ende des Abschiebevorgangs hochgekippt wird.
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Neuer Geist bei BCS

BCS hat beim Wendesitztraktor «Spirit 70» das vor einigen Jahren patentierte «Dualsteer»System erstmals auch bei einem Mid-size-Spezialtraktor verbaut. Dieses Lenksystem kombiniert die Knicklenkung mit der Achsschenkellenkung der Vorderräder.

BCS ist eine italienische Firmengruppe, die vor knapp 80 Jahren gegründet wurde. Die Aktivitäten der Gruppe teilen sich in eine Landwirtschaftssparte (Motormäher und Spezialtraktoren sowie Geräte für die Bodenbearbeitung und Futterernte) und in eine Industriesparte auf (Stromgenerato ren und Schweissgeräte). Zur BCS-Gruppe gehören heute neben der eigenen Marke «BCS» auch die Marken «Ferrari» (Trakto ren, Übernahme 1988) und «Pasquali» (Traktoren, Übernahme 1999).

1993 brachte BCS erstmals einen Traktor mit Wendesitz und Knicklenkung auf den Markt. 2005 kam das Konzept «Dualsteer». Dieses Konzept verbindet die Knicklenkung mit einer Achsschenkellenkung und ermög licht einen Lenkeinschlag bis 70°. Nun hat BCS im «Spirit 70 Dualsteer» die ses Lenkkonzept erstmals auch bei einem kleineren, einem sogenannten Mid-sizeSpezialtraktor verbaut. Die Baureihe «Spi rit» umfasst bei BCS jetzt die Varianten Knicklenkung, Vorderradlenkung und eben «Dualsteer».

«Dualsteer»

Wird das Lenkrad betätigt, sorgt eine proportionale Steuerung dafür, dass die beiden gleichzeitig wirkenden Lenksyste me durch einen Hydraulikkreis und ein spezielles Verbindungsgestänge die Syn chronisation beider Lenkungen gewähr leistet.

Dieser Hydraulikkreis versorgt die Zylinder der zentralen Knicklenkung und jener der Vorderradlenkung, während das Verbin dungsgestänge die synchrone und pro gressive Betätigung der Lenkung garan tiert. Der äussere Wenderadius kommt so – je nach Bereifung – auf unter 2,3 m zu liegen.

Wendesitz

Weitere Besonderheit, wenn auch nicht Alleinstellungsmerkmal, ist der Wen desitz: Nach dem Anheben der hängen den Pedale kann der Fahrersitz samt Be dienpanel und Schalthebeln mit wenigen Handgriffen um 180° gedreht werden. So hat man beispielsweise in der Schubfahrt

eine bessere Sicht auf das angebaute Ge rät, jedoch dann keinen Blick auf die Rückspiegel.

Eigenes BCS-Getriebe

Der verbaute 4-Zylinder-Motor mit 2,5 l Hubraum stammt von Kohler und leistet 63 PS. Er ist auf einer Seite am Chassis an geflanscht und ragt weit über die Vorder achse hinaus. Die Abgasnorm Stufe 5 wird hier mit Abgasrückführung, Dieseloxidati onskatalysator und Partikelfilter erreicht. Das von BCS selbst gebaute, mechanische Getriebe umfasst drei Gruppen und vier Gänge. Die im Ölbad laufende Mehr scheibenkupplung wird elektronisch ge steuert und kann bezüglich ihrer Aggres sivität in vier Stufen eingestellt werden. Die mechanische Wendeschaltung und die Gänge können mit Knopfdruck auf dem jeweiligen Hebel geschaltet werden, ohne dafür das Kupplungspedal betäti gen zu müssen.

Durch einen Knopfdruck auf dem Dash board lässt sich das System «Smart Go

Impression | Fahrbericht 46 Schweizer Landtechnik 11 2022
Der BCS «Spirit 70 Dualsteer» in Schubfahrt mit einem Hackgerät unterwegs in den Reben. Bilder: R. Engeler

and Brake» aktivieren, so dass gebremst und gestoppt werden kann, ohne die Kupplung zu betätigen.

Hydraulik und Zapfwelle

Die Open-Center-Hydraulikpumpe leistet 37 Liter pro Minute. Als Option gibt es ei ne solche mit 48 Liter pro Minute. Für die Lenkung stehen 13 Liter zusätzlich zur Verfügung. Standardmässig stehen drei Steuerventile bereit, mit diesem Joystick dann maximal deren elf – entweder me chanisch oder elektrisch gesteuert.

An Zapfwellen-Geschwindigkeiten gibt es die Drehzahlen 540 und 540 Eco. Da die Maschine als Wendetraktor konzipiert ist, ist keine separate Frontzapfwelle und auch kein Fronthubwerk verbaut.

Das Hubwerk vermag über die gesamte Hubstrecke 650 kg zu heben, maximal beträgt die Hubkraft 1900 kg.

Kategorie-4-Kabine

Die neue Kabine mit Getriebetunnel ist mechanisch gefedert. Der Geräuschpegel liegt bei homologierten 79 dB(A). Fährt man jedoch in Schubfahrt, misst man am Fahrerkopf einen etwas höheren Wert, da man näher beim Motor sitzt.

4 LED-Leuchten nach vorne und hinten sorgen zusammen mit Scheinwerfern bei den Rädern für eine ausreichende Be leuchtung des Arbeitsumfelds.

Den «Spirit 70 Dualsteer» gibt es als Platt form-Maschine oder mit einer 4-PfostenKabine – auf Wunsch mit Klimaanlage und in homologierter Kategorie-4-Ausführung («Vista Pro») mit wirksamem Schutz gegen Staub und Aerosole.

Der «Spirit 70 Dualsteer» wiegt 1830 kg. Das zulässige Gesamtgewicht wird mit 2,6 t angegeben. Optional gibt es auch ein Telemetrie-System, über welches das Fahrzeug geortet werden kann und das ein gewisses Monitoring von Motorkenn daten erlaubt.

In der Schweiz werden die Maschinen von BCS von Snopex in Balerna TI impor tiert und über ein Händlernetz vertrieben.

Den «Spirit 70 Dualsteer» von BCS ohne Kabine gibt es ab CHF 51 764.–.

Steckbrief Wendesitztraktor BCS «Spirit 70 Dualsteer»

Motor : Kohler KDI 2504 TCR, 2,5 l, 4 Zylinder, 63, 205 Nm. 54 l Tankinhalt.

Getriebe: 12 × 12, mechanisches Powershuttle Zapfwelle: 540, 540E, elektrohydraulische Zuschaltung Hydraulik : 37 l/min (optional 48 l/min). 3 Steuerventile (maximal 11).

Hubwerk : Max. 1900 kg, durchgehend 650 kg.

Masse: L × B × H: 3529 × 1155 × 2240 mm. Leergewicht : 1830 kg, zulässiges Gesamtgewicht: 2600 kg.

Preis : ab CHF 51 764.– (ohne Kabine, exkl. MwSt.) ( Herstellerangaben)

Fahrbericht | Impression 11 2022 Schweizer Landtechnik 47
Die Hebel für die Getriebeschaltung sind mittig über dem Getriebetunnel angeordnet und verfügen über einen Druckknopf für die Kupplung. Standardmässig gibt es 3 Steuerventile, die auf bis 11 erweitert werden können. Auf Wunsch gibt es zum Fahrzeug diese Kategorie-4-Kabine «Vista Pro».

Achtung Strafbefehl!?

Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass man irgendwann mit einem Strafbefehl konfrontiert wird. In der Handhabung dieses Instruments klaffen Theorie und Praxis jedoch oft auseinander.

Über den vorliegenden Fall wurde bereits einmal berichtet («Schweizer Landtech nik» 12/2020). Ein Landwirt wurde von zwei Reiterinnen angezeigt, weil er sich beim Kreuzen mit Traktor und Pflug ge genüber den beiden Reiterinnen angeb lich nicht korrekt und rücksichtsvoll ver halten haben soll. Ein Pferd hätte sich deswegen aufgebäumt und die Reiterin fast abgeworfen. Die Anschuldigungen

* Stephan Stulz ist gelernter Landmaschinenmechaniker, studierter Maschineningenieur HTL und heute Rechtsanwalt mit einer eigenen Kanz lei am Hahnrainweg 4, Postfach, 5400 Baden (056 203 10 00, office@stulz recht.ch).

erwiesen sich als unzutreffend. Trotzdem wurde ein aufwändiges Strafverfahren durchgeführt, dieses später dann einge stellt.

Das war jedoch nicht das Ende des Prozes ses, sondern der Anfang eines neuen. So wohl die Staatsanwaltschaft als auch das (Schaffhauser) Obergericht weigerten sich, eine Parteientschädigung (Anwaltskosten) zu bezahlen, mit der Begründung, der beschuldigte Landwirt hätte sich in diesem «einfachen» Strafverfahren (nur eine Übertretung, keine Verletzten usw.) prob lemlos selbst verteidigen können!

Das Obergericht machte zudem spitzfin dig die Bemerkung, es sei vom pensio

nierten Beschuldigten nicht rechtsgenüg lich nachgewiesen worden, dass ihm das Strafverfahren gesundheitlich zusetze; wohlwissend, dass dieser Beweis faktisch nicht zu erbringen ist.

Sichtweise des Bundesgerichts Vom Bundesgericht hört man oft, es sei zu weit weg von der Praxis und beschäfti ge sich mehrheitlich nur mit Gesetzestheorien, so dass man von dort keine Gerechtigkeit erwarten dürfe. Nicht so im vorliegenden Fall.

Gemäss Bundesgericht hat ein Beschul digter grundsätzlich das Recht auf eine Rechtsvertretung, denn das Strafprozess

Management | Rechtsecke 48 Schweizer Landtechnik 11 2022
In einem Strafbefehlsverfahren verfügt die Behörde über massiv längere Spiesse als die beschuldigte Person. Bild: H. Röthlisberger

recht ist komplex und ist für viele Be schuldigte belastend und herausfordernd. Wer sich selbst verteidigt, dürfte deshalb prinzipiell schlechter gestellt sein. Weiter weist das Bundesgericht darauf hin, dass nicht die Sichtweise nach abgeschlosse nem oder eingestelltem Strafverfahren massgeblich ist, sondern jene zu Beginn, wo bekanntlich der Ausgang und weitere Auswirkungen einer Verurteilung nicht vorhersehbar sind.

Das Bundesgericht hat die Beschwerde des Landwirts in der Hauptsache entspre chend gutgeheissen und das Obergericht sowie die Staatsanwaltschaft verpflichtet, die Parteikosten zu ersetzen.

Theorie des Strafbefehls

Theoretisch ist der Strafbefehl ein «Ange bot» der Strafverfolgungsbehörden an ei nen (mutmasslichen) Straftäter, ein Straf verfahren ohne richterliche Entscheidung einfach und ohne grossen Aufwand zu beenden. So wurde der Strafbefehl – auch Strafmandat genannt – in der damaligen Gesetzesbotschaft propagiert. Der Be schuldigte kann dieses Angebot entweder annehmen oder innerhalb von 10 Tagen Einsprache erheben und damit die Sache zu einer gerichtlichen Beurteilung brin gen lassen.

Praxis des Strafbefehls

Die Schweiz ist offensichtlich Weltmeister im Ausstellen von Strafbefehlen. In der Schweiz werden jährlich rund 300 000 Strafbefehle ausgestellt. Der Strafbefehl ist zu einem Massengeschäft degeneriert. Für

den betroffenen Durchschnittsbürger ist es in aller Regel nicht möglich, zu überprüfen, ob der Strafbefehl tatsächlich und rechtlich gerechtfertigt ist. Wer kann schon inter pretieren und beurteilen, ob der nachfol gende Vorwurf gerechtfertigt ist oder nicht: «… Dieses Verhalten ist strafbar ge mäss Art. 90 Abs. 1 i. V. m. Art. 34 Abs. 4 und Art. 42 Abs. 1 SVG, Art. 49 Abs. 1 StGB, Art. 47 StGB, Art. 105 Abs. 1 und Art. 106 StGB …» (Wortlaut des Strafbe fehls/Verurteilung gegen den beschuldig ten Landwirt).

Gemäss einer noch nicht abgeschlosse nen Studie der Universität Zürich werden durchschnittlich rund 10 % der erlassenen Strafbefehle angefochten. In mehr als 30 % dieser angefochtenen Fälle wird ein neuer Strafbefehl erlassen oder das Ver fahren eingestellt. Rund 10 000 Strafbe fehle erweisen sich demnach offiziell als fehlerhaft. Einmal abgesehen von den Fällen, die mittels technischer Vorrichtung (z. B. Blitzer) festgestellt werden und in der Regel stichhaltig sind, dürfte also die allgemeine Fehlerquote deutlich über 10 % liegen.

Hinzu kommt eine grosse Dunkelziffer (Strafbefehl nicht gelesen, Vorwürfe nicht verstanden, die Einsprachefrist ver passt usw.). Obwohl der Strafbefehl ge samtschweizerisch vereinheitlicht worden ist, zeigen sich in der Praxis grosse kanto nale Unterschiede. Die wissenschaftliche Bearbeitung des Strafbefehlwesens ist in der Schweiz sehr rudimentär. So einfach und pragmatisch der Strafbe fehl in der Strafprozessordnung daher

Kategorien von Strafen

Das Strafgesetz unterscheidet zwischen drei Kategorien von Straftaten, nämlich Übertretungen, Vergehen und Verbre chen.

Übertretungen sind Verfehlungen, was gemäss Gesetz mit Busse (max. CHF 10 000.−) sanktioniert wird (Art. 103 StGB).

Als Vergehen gelten Straftatbestände, die mit einer Bestrafung bis 3 Jahren Gefängnis sanktioniert sind.

Verbrechen sind all jene Straftaten mit einer Bestrafung von über 3 Jahren Gefängnis (vgl. Art. 10 StGB).

Verurteilungen wegen Vergehens und Verbrechenstatbeständen werden im schweizerischen Strafregister eingetra gen (Art. 365 ff. StGB). In einem späte ren Strafverfahren werden solche Strafen im Sinne von (möglicherweise einschlägi gen) Vorstrafen berücksichtigt.

kommt, so deutlich ist seine Fehleranfäl ligkeit in der Praxis.

Problematik 1: Ungleich lange Spiesse im Strafverfahren Auch in einem Strafbefehlsverfahren ver fügt die Behörde über massiv längere Spiesse als die beschuldigte Person. Sei es in Bezug auf die Anzahl der möglichen technischen Abklärungen, sei es in Bezug auf die Verfahrenshoheit (wer, wann, wie detailliert werden betroffene Personen und Fachleute befragt usw.). Die Behörde hat darüber hinaus regelmässig einen massiven Wissensvorsprung sowie Res sourcenvorteil.

Für die Strafverfolgungsbehörde gilt das Verfahrenscredo, dass am Schluss eines Verfahrens irgendeine Verurteilung zu resultieren hat, und sei es nur, dass ein Exempel statuiert wird. Alles andere wür de den Zweck oder die Autorität der Straf verfolgungsbehörden in Frage stellen. Zusätzlich spielen wohl auch finanzielle Überlegungen und Vorgaben eine wichti ge Rolle. Bei einem angenommenen Median von CHF 350.– pro erlassenen Straf befehl ergibt sich jährlich immerhin ein Bussgeldvolumen von rund 100 Mio. bei rund 300 000 ausgestellten Strafbefehlen.

Problematik 2: Nachteilige Risikoverteilung

Will man sich als Beschuldigter in einem Strafbefehlsverfahren wirksam zur Wehr setzen, so kommt man in aller Regel nicht

Rechtsecke | Management 11 2022 Schweizer Landtechnik 49
Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch das Obergericht weigerten sich im Fall mit den beiden Reiterinnen (siehe «Schweizer Landtechnik» 12/2020), eine Parteientschädigung (Anwaltskosten) zu bezahlen. Bild: H. Röthlisberger (nachgestellte Szene)

darum herum, sich anwaltlich vertreten zu lassen, weil – wie vom Bundesgericht festgestellt – Strafverfahren grundsätzlich sehr komplex sind. Anwaltliche Kosten belaufen sich auch bei angeblich einfachen Fällen schnell auf ein paar tausend Franken. Selbst wenn der Strafbefehl ein Massengeschäft ist, so sind die Verteidigungsstrategien auf die tatsächlichen (und oftmals einmaligen) Gegebenheiten auszurichten. Dass diese Kosten bei einem Freispruch oder einer Einstellung vom Staat vollum fänglich ersetzt werden, ist regelmässig nicht der Fall. Das Bundesgericht gewährt den Strafverfolgungsbehörden in diesen Belangen einen grossen Ermessensspiel raum.

Problematik 3: Rechtsmittelbehörden überprüfen nicht immer umfassend

Falls es beim Strafbefehl um Übertretun gen geht, so ist die Rechtsmittelbehörde lediglich verpflichtet, den Strafbefehl auf Willkür zu überprüfen. Von den oberen Gerichten wird nur selten eine Willkür der unteren Behörden festgestellt und gerügt. Das heisst im Resultat, dass für die ersten Instanzen sowie für die Staatsanwaltschaft bei Übertretungen die Unsorgfalt und die Mangelhaftigkeiten eines Strafbefehls fak tisch nie zu Konsequenzen oder Rückwei sungen führen. Dementsprechend beste hen für die ersten Instanzen sowie für die Staatsanwaltschaft bei Übertretungen kei ne wirklichen Eigeninteressen zur sorgfälti gen Arbeitsweise.

Egal ob es sich um Übertretungen, Verge hen oder Verbrechen handelt, die Rechts vertretung steht immer in der juristischen Zwickmühle. Werden nämlich alle Fehler und Rügen im Detail thematisiert und widerlegt, so bedarf dies regelmässig umfangreicher, detaillierter Ausführungen. Wird dieser Aufwand hingegen nicht er bracht, so wird von den Rechtsmittelbehör den regelmässig ausgeführt, es wären die Rechtsmängel zu wenig detailliert gerügt worden und deshalb sei eine Beschwerde oder eine Berufung abzuweisen.

Werden in einem Rechtsmittelverfahren die Rechtsmängel detailliert gerügt und eine umfassende Beschwerde verfasst, so wird der damit verbundene Aufwand bei einer Gutheissung des Rechtsmittels regel mässig zumindest als teilweise nicht not wendig taxiert und die Parteientschädi gung oft willkürlich gekürzt. Für einen Beschuldigten resultiert im Resultat unabhängig vom Ausgang eines

Verfahrens so ein finanzieller Schaden. Auch dieser Umstand und diese Tatsache ist den Strafverfolgungsbehörden bestens bekannt. Jener, der mit der Bestrafung nicht einverstanden ist, wird in die finan ziell nachteilige Rechtsmittelschlaufe ge schickt.

In der Strafprozessordnung ist zwar expli zit vorgeschrieben, dass die Strafverfol gungsbehörden die belastenden und ent lastenden Umstände mit gleicher Sorgfalt zu untersuchen haben. Die Realität ist lei der allerdings meistens eine ganz andere. Die Strafbehörden fokussieren sich in al ler Regel auf das Auffinden und Erstellen von belastenden Umständen. Gelingt das nicht mit Fakten, so behilft man sich mit Begriffsjuristerei oder anderen Argumen tationsweisen.

Problematik 4: Meistens keine tatsächlichen Ermittlungen Aufgrund der schieren Anzahl von Straf befehlen ist es nicht weiter verwunder lich, dass häufig keine vertieften Abklä rungen getätigt werden oder die Beschul digten und weitere Personen befragt werden. In aller Regel dienen Polizeibe richte als Grundlage für einen Strafbefehl. Der Beschuldigte wird in aller Regel bei der Erstellung des Sachverhalts nicht aktiv von den Strafverfolgungsbehörden invol viert.

Man kriegt irgendwann nach einem Vor fall mehr oder weniger überraschend ei nen eingeschriebenen Brief mit dem Strafbefehl. Damit ist die erste Vorverur teilung bereits Tatsache und es verbleiben einem nur gerade 10 Tage, um zu ent scheiden, ob Einsprache dagegen erho ben werden soll.

Lösungsansätze

und praktische Tipps

Aus den obigen Ausführungen lassen sich praktische Tipps für Strafbefehlsverfahren wie auch für Verfahren generell ableiten.

• Zu Beginn einer Strafuntersuchung ist es wichtig, zu wissen, was einem genau vorgeworfen wird und welche Art von Bestrafung im Gesetz dafür in Frage kommt. Wenn es sich um Vergehensund Verbrechenstatbestände handelt (siehe Kasten), so ist besondere Vorsicht geboten. Verurteilungen werden im Strafregister eingetragen und können beispielsweise auch über die Direktzah lungen spürbare finanzielle Auswirkun gen nach sich ziehen.

Bei möglichen Vergehens- und Verbre chenstatbeständen ist eine frühzeitige Konsultierung eines Rechtsanwaltes emp fehlenswert, um Schwachpunkte und Ge fahren frühestmöglich zu erkennen und die notwendigen Massnahmen in die We ge zu leiten.

Idealerweise lässt man sich besonders bei Unfällen oder bei besonderen und ausser gewöhnlichen Ereignissen nicht zu einer direkten Einvernahme beziehungsweise zu umfassenden Aussagen bei der Straf verfolgungsbehörde oder Polizei überre den. Man hat ein unabdingbares Recht, zu schweigen oder Aussagen erst dann zu tätigen, wenn man sich von einem Schockereignis genügend erholt hat.

Man hat in allen Fällen auch das Recht, Aussagen erst in Gegenwart eines bei gezogenen Anwalts zu tätigen. Das gilt auch bei der leider nicht selten angedroh ten und möglichen Inhaftierung (wegen Kollusion oder Gefahr von Absprachen oder Spurenverwischung). Hier haben

Management | Rechtsecke 50 Schweizer Landtechnik 11 2022
Es darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass die ersten Aussagen nach einem Ereignis von hoher und ausschlaggebender Beweisrelevanz und Bedeutung sind. Bild: SVLT

sich die Strafverfolgungsbehörden bis zum Eintreffen einer Rechtsvertretung so wie der Vornahme eines anwaltlichen Ins truktionsgesprächs in Geduld zu üben. • Es darf in solchen Fällen nicht ausser Acht gelassen werden, dass die ersten Aussagen nach einem Ereignis von ho her und ausschlaggebender Beweisre levanz und Bedeutung sind. Es lohnt sich, sich auf eine Befragung und die möglichen Fragestellungen gut vorzu bereiten.

Aufmerksames Zuhören ist das «A und O» in einer Befragung. Vorsicht ist bei juristi schen Begrifflichkeiten geboten. Die Frage etwa nach einem fahrlässigen Handeln beinhaltet bereits den juristischen Begriff der Fahrlässigkeit, der eigentlich so nicht gefragt werden dürfte. Gefragt werden müsste vielmehr, ob man mit einem vor liegenden Ereignisablauf gerechnet habe oder nicht.

In vielen Fällen ist es von Vorteil, wenn man Unsicherheiten in der Wahrneh mung spezifisch deklariert, anstatt zu be haupten, man wisse etwas genau oder überhaupt nicht mehr.

Bei Befragungen ist es regelmässig sinn voll, auf die gestellten Fragen kurz zu ant worten und nicht in den Erzählmodus umzuschalten. Das birgt regelmässig grosse Gefahren und ermöglicht es den Strafbehörden, den Befragten sukzessive in mögliche Widersprüche einzuwickeln.

• In allen Fällen ist auch das jeweils zur Unterschrift gereichte Protokoll genau zu lesen und falls notwendig zu korri gieren. Bei einer Befragung in Mundart gibt es immer wieder Ungenauigkeiten in der Verschriftlichung.

• Obige Verhaltensweisen gelten sinnge mäss auch bei Übertretungstatbestän den, wobei bei einer Verurteilung die Konsequenzen in aller Regel verkraft bar sind.

• Um das erwähnte finanzielle Risiko bei Strafverfahren abzumildern, ist der Ab schluss einer Rechtsschutzversicherung im Sinne einer möglichen Vorsichts massnahme sinnvoll. Zu beachten ist allerdings, dass die Rechtsschutzversi cherungen die Kosten in aller Regel nur übernehmen, wenn ein vollständiger Freispruch oder eine Einstellung erfolgt.

• Letztlich ist zu bedenken, dass auch ein geringer Strafbefehl die (praktisch un abänderbare) Grundlage für ein Admi nistrativverfahren oder für einen Haft pflichtprozess darstellt.

Fazit

Die Theorie des Strafbefehls ist beste chend. Es ist ein verhältnismässig einfa ches und wirkungsvolles Instrument der Strafverfolgungsbehörden mit einem gros sen Ermessensspielraum.

In vielen Bereichen ist die beschuldigte Person per se benachteiligt. Strafbefehle sind häufig rechtsmangelbehaftet. Oft kann das Strafbefehlsverfahren nicht als fair bezeichnet werden. Häufig entspre chen Strafbefehlsverfahren nicht den gängigen Gerechtigkeitsvorstellungen. Es müsste von der Praxis zwingend gefor dert werden, dass insbesondere bei Straf befehlen mit einem Eintrag ins Strafregis ter einerseits die beschuldigte Person von der Staatsanwaltschaft selber einvernom men werden muss, anderseits die Verurteilung mit Strafbefehl detailliert zu begründen ist.

Rechtsecke | Management 11 2022 Schweizer Landtechnik 51
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Mehrwert durch Digitalisierung

Unkrautvernichtung auf Feldern mithilfe intelligenter Technologien: Das ist das Ziel eines von fünf Partnern durchgeführten Innosuisse-Projekts. Ziel ist die Beseitigung von Blacken, einer invasiven Pflanze, die unter normalen Umständen nur schwer auszurotten ist.

Die mit zahlreichen Herausforderungen konfrontierte Schweizer Landwirtschaft muss ständig ihre Modelle anpassen. Zur Verbesserung der Produktion und Ertrags förderung können Landwirte neue Tech nologien einsetzen und dabei eine nach haltige Produktionsweise gewährleisten. Zu diesem Zweck bündeln Fenaco, Sunrise, Huawei, Agroscope und die Fachhoch schule Ostschweiz (OST) ihr Know-how

* Johanne Stettler arbeitet bei Innosuisse, einer vom Bund getragenen öffentlich-rechtlichen Organisation, in Bern.

zur Verwirklichung eines ehrgeizigen Pro jekts: Die Vernichtung von Unkraut, insbe sondere Wiesenampfer. Diese Pflanzen ha ben einen geringen Nährwert, stellen eine Bedrohung für andere Pflanzen dar und verringern die Menge an verfügbarem Fut ter für die Kühe.

Das Ziel des Projekts ist es, diese zu kar tieren, um sie ohne Verwendung von Pflanzenschutzmitteln zu beseitigen. Da für werden die Kulturen mit einer Drohne fotografiert und die Rohdaten mithilfe von 5G in eine Cloud hochgeladen. So bald sie in der Cloud sind, werden die Pflanzendaten in Echtzeit analysiert und

identifiziert. Die Ergebnisse werden an ei nen auf dem Feld stehenden Traktor oder Agrarroboter weitergeleitet, der per GPS zum Unkraut navigiert und es mit heis sem Wasser behandelt. «Diese Technolo gie ist hauptsächlich für Biobetriebe ge dacht, kann aber auch von konventionel len Bauernhöfen genutzt werden», sagt Thomas Anken, Gruppenleiter Digital Production bei Agroscope.

Zunehmend vernetzte Landwirtschaft

Die Kombination von 5G, Big Data und cloudbasierten Technologien ist der ent

Management | Forschung 52 Schweizer Landtechnik 11 2022
Der Einsatz von Drohnen und 5G könnte es Landwirten ermöglichen, Blacken auf effiziente und umweltfreundliche Weise zu bekämpfen. Bilder: Innosuisse

scheidende Faktor für den Erfolg dieses Projekts. «Dieses Projekt steht beispiel haft dafür, wie die Landwirtschaft Ergebnisse erzielen kann, die vor 5G nicht möglich gewesen wären», analysiert Alexander Lehrmann, Senior Director Innovation & Development bei Sunrise. «Die Digitalisierung wirkt sich auf jeden Sektor aus, und das ist in der Landwirtschaft nicht anders. Die Daten können bei der Generierung wichtiger Informationen helfen, damit Landwirte effizienter und nachhaltiger arbeiten können.»

Projekt entwickelt sich weiter Arbeitskräftemangel, steigende Löhne, die Abschaffung vieler Pflanzenschutzmit tel und in jüngster Zeit steigende Düngemittelpreise sind nur einige der Herausforderungen, mit denen sich die landwirt schaftliche Produktion konfrontiert sieht, so Patrick Meyer, Projektleiter Innovation and Business Development bei Fenaco. «Die grösste langfristige Herausforde rung, nicht nur in der Landwirtschaft, ist der Kampf gegen den Klimawandel. Eine Verbesserung der Produktion ist heute unweigerlich mit Innovationen verbun den, mit deren Hilfe sich bestehende Pro zesse effizienter gestalten lassen.»

Umdenken nötig

Die Suche nach effizienteren Lösungen erfordert manchmal ein Umdenken. Nach zwei Jahren Forschung stellen sich einige neue Herausforderungen. «Die Betriebskosten für den Einsatz einer Drohne sind hoch. Möglicherweise wer den wir eine möglichst einfache Alterna tive für das Erfassen von Bildern finden müssen, die den wirtschaftlichen Anfor derungen gerecht wird», sagt Patrick Meyer. Seiner Meinung nach ist es nun wichtig, so schnell wie möglich einen Prototyp zu testen, um Einschränkungen und Kundenbedürfnisse zu erkennen und die Technologie entsprechend anzupas sen. Als Philosophen wissen die Projekt partner sehr wohl, dass diese Art von Projekt durchaus mit gewissen Risiken verbunden ist.

«Es ist ein Lernprozess. Wir müssen flexi bel sein, uns neu erfinden und andere Wege finden. Letztendlich ist nicht die Frage wichtig, was gut gemacht wurde, sondern eher die Frage danach, was nicht funk tioniert hat», meint Patrick Meyer. Das Projekt läuft bis 2023 und die Ergebnisse daraus werden dann dazu verwendet, die marktgerechteste Tech nologie zu produzieren.

Forschung | Management 11 2022 Schweizer Landtechnik 53
Dank dieses Projekts kann ein Traktor oder ein Agrarroboter über GPS zu einem Unkraut navigieren und es mit heissem Wasser behandeln. Mehrere Akteure aus Forschung und Industrie arbeiten im Rahmen eines Innosuisse-Projekts Hand in Hand, um die landwirtschaftliche Produktion zu verbessern: Alexander Lehrmann (Sunrise), Patrick Meyer (Fenaco), Thomas Anken (Agroscope, v. l. n. r.). Die Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion erfordert heutzutage Innovation, und es werden neue Mittel und Methoden zur Bekämpfung von Unkraut erforscht.

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54 Schweizer Landtechnik 11 2022
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Was ist mit der grünen Nummer erlaubt und was nicht?

Je nach Einsatz müssen Landwirtschaftsfahrzeuge mit grünem oder mit weissem Kontrollschild immatrikuliert werden. Im ersten Teil (1/2) «Landwirtschaftlich oder gewerblich?» zeigt die «Schweizer Landtechnik» auf, welche Fahrten mit dem grünen Kontrollschild erlaubt sind und welche nicht.

Mit Landwirtschaftsfahrzeugen können einerseits landwirtschaftliche Transporte (grünes Kontrollschild), aber auch ge werbliche Transporte (weisses Kontroll schild) durchgeführt werden. Damit die Fahrt nicht illegal wird, müssen viele Vor schriften eingehalten werden. Im ersten Teil der zweiteiligen Serie «Landwirt schaftlich oder gewerblich?» zeigen wir auf, welche Fahrten mit grün eingelösten Fahrzeugen erlaubt sind und welche nicht:

Landwirtschaftliche Fahrten mit dem grünen Kontrollschild

In der Verkehrsregelverordnung (VRV) ist im Artikel 86 klar definiert, was alles zu landwirtschaftlichen Fahrten gezählt wer den kann. Folgendes gilt:

• Gütertransporte im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung eines Land wirtschaftsbetriebes

• Überführungsfahrten von Arbeitsstelle zu Arbeitsstelle oder bei der Anschaf fung und zum Unterhalt der Fahrzeuge

• Personentransporte im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung eines Land wirtschaftsbetriebes

• Den Landwirtschaftsbetrieben gleich gestellt sind: forstwirtschaftliche Be triebe, die dem Pflanzenbau dienenden Betriebe, namentlich dem Gemüse-,

Wo drückt der Schuh?

In der Rubrik «Praxisfragen» behandelt die «Schweizer Landtechnik» Anliegen aus der Praxis, wie sie laufend an den SVLT herangetragen werden. Kontakt: Tel. 056 462 32 00 oder per E-Mail an zs@agrartechnik.ch.

Obst- und Weinbau dienende Betriebe, die Gärtnereien, die Imkereien

• Landwirtschaftliche Fahrzeuge dürfen auch zu landwirtschaftlichen Fahrten für Dritte, selbst gegen Entgelt, ver wendet werden (Lohnunternehmer)

• Nichtlandwirte können landwirtschaft liche Fahrzeuge halten, wenn sie damit nur landwirtschaftliche Fahrten und Ar beiten für Dritte ausführen.

In Art. 87 ist geregelt, was unter Fahrten zur Bewirtschaftung eines Betriebs aus serhalb von Hof, Feld und Wald zu verste hen ist. Solche Transporte dürfen nicht im Auftrag eines Lieferanten oder Abneh mers erfolgen, welcher mit dem Trans portgut gewerbsmässigen Handel be treibt. Erlaubt sind zum Beispiel:

• Zu- und Abfuhr von Betriebsmitteln

• Transporte von Vieh zur Sömmerung, zu Märkten, Ausstellungen

• Transporte für eine Kiesgrube, wenn diese als Nebengewerbe zu einem landwirtschaftlichen Betrieb gehört.

Mit der grünen Nummer nicht erlaubte Fahrten

Im Art. 88 ist angegeben, was alles nicht als landwirtschaftliche Fahrt gilt:

• Fahrten für ein anderes als in Artikel 87 genanntes Nebengewerbe, z.B. Moste rei, Sägerei, Futter- und Viehhandel

• Fahrten für Nichtlandwirte, z.B. Ein sammeln von Milch oder anderen land wirtschaftlichen Erzeugnissen für eine Sammelstelle und Weitertransport der Produkte

• Transport von Holz für Sägereien oder Händler, Abholen des Getreides und Rücktransport der Mahlprodukte für Kundenmühlen

Fahrten mit grünem Kontrollschild müssen immer in einem landwirtschaftlichen Zusammenhang stehen. Bild: H. Röthlisberger

• Fahrten, die auf dem Submissionsweg übernommen werden oder im Zusam menhang mit gewerblichen Aufgaben öffentlicher Verwaltungen, ausgenom men in den Fällen, welche im Artikel 87 genannt werden.

Ausnahmebewilligungen

Im Artikel 90 sind dazu folgende Ausnah mebewilligungen festgelegt:

• Die kantonale Behörde kann die ge werbliche Verwendung landwirtschaft licher Fahrzeuge bewilligen. Zum Bei spiel für:

• Fahrten für Staat und Gemeinden, namentlich für Bau und Unterhalt von Strassen, für Kehrichtabfuhr und für Schneeräumung.

In der nächsten Ausgabe zeigen wir auf, was bei gewerblichen Fahrten mit Landwirtschaftsfahr zeugen beachtet werden muss.

Praxisfragen | Management 11 2022 Schweizer Landtechnik 55

Eine Vision und viele Akteure

Was steckt hinter dem Projekt «Klimaneutrale Landwirtschaft Graubünden»? Ziel ist es, den Ausstoss von Treibhausgasen aus der Bündner Landwirtschaft massiv zu reduzieren. Bereits zum zweiten Mal wurde aus diesem Grund der Landwirtschaftliche Klimagipfel Graubünden organisiert.

Ruedi Hunger

Der zweite «Landwirtschaftliche Klima gipfel Graubünden» von Ende Oktober in Landquart zeigte auf, dass es nur den ge meinsamen Weg zum ambitionierten Ziel gibt. Gleich zu Beginn der Tagung führte Peter Küchler, Direktor Plantahof, im Dia log mit Protagonistinnen und Protagonis ten der «Klimaneutralen Landwirtschaft Graubünden» durch eine einleitende Podiumsdiskussion. Teilnehmer der span nenden Diskussion waren neben den Be triebsleitern Urs Spescha, Séverine Curi ger und Marcel Heinrich als Vertreter des Kantons Regierungsrat Marcus Caduff, Claudio Müller vom Maschinenring Grau bünden und Sibyl Huber vom direkt invol

vierten Agrarberatungsbüro Fluri & Giuli ani GmbH.

Gut unterwegs

Sowohl für Praktiker als auch für Wissen schaftler ist klar: Der Klimawandel in der heutigen Dimension und dem sich ab zeichnenden raschen Fortschritt ist ein menschengemachtes Problem. Folglich ist es richtig und wichtig, wenn wir uns ers tens damit auseinandersetzen und zwei tens versuchen, geeignete Gegenmass nahmen zu ergreifen. Laut Regierungsrat Marcus Caduff ist die Bündner Landwirt schaft gut unterwegs. Nach seinen Wor ten nehmen die Bündner Bäuerinnen und

Bauern eine Vorreiterrolle ein, denn der zeit sei in Graubünden keine andere Bran che so weit. Geprägt von Pioniergeist werde sich die Bündner Landwirtschaft durch ihr Engagement für das Klima einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, sagte Marcus Caduff.

52 Pilotbetriebe

Bis heute ist noch kein Meister vom Him mel gefallen, erst recht nicht, wenn es um die Reduzierung der Klimabelastung aus der Landwirtschaft geht. Peter Küchler vom Plantahof hat es so formuliert: «Die Zielformulierung ist nicht kompliziert, aber die Umsetzung der ‹Klimaneutralen

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Durch Humusaufbau in Böden wird im landwirtschaftlichen System Kohlenstoff gespeichert. Bilder: Klimabauern

Landwirtschaft› erweist sich als sehr kom plex.» Komplex deshalb, weil nicht ein fach an einer Stellschraube gedreht wer den kann, sondern weil es viele Feinjus tierungen in praktisch allen Bereichen der Landwirtschaft braucht. Das ist auch mit ein Grund, warum die 52 Pilotbetriebe ih re definierten Massnahmen zur Treibhausemissionssenkung im Rahmen eines «Freiluftlabors» umsetzen. Für die Anwe senden war klar: Das wird eine Dauerauf gabe, nicht nur für die Pilotbetriebe, son dern für alle.

Landwirtschaft neu denken Im Programmverlauf kamen drei namhafte Referenten zu Wort und zeigten aus ihrer Sicht auf, wie die Landwirtschaft die Kli maproblematik angehen kann. Schon oft hat es sich gezeigt, dass Quer einsteiger eine andere, eine nicht vorbelas tete Sichtweise mitbringen. Dies ist auch bei Benedikt Bösel aus dem Landkreis Brandenburg (D) der Fall. Der Landwirt, der kürzlich in Deutschland zum «Land wirt des Jahres 2022» gewählt wurde und damit Gewinner des «Ceres Award 2022» ist, bewirtschaftet heute in Brandenburg einen 3000 Hektaren Betrieb. Der heute 37 Jährige begann seine beruf liche Laufbahn nach einem Business Fi nance Studium als Investmentbanker in der Finanzbranche. Nach einem Master studium der Agrarökonomie übernahm er den elterlichen Betrieb. Als Quereinstei gen entwickelte er ein innovatives Be triebskonzept, bei dem die Wissenschaft, die multifunktionale Landnutzung und die Bodengesundheit im Mittelpunkt ste hen. Teil dieses Betriebskonzepts ist die regenerative Landnutzung. Bösel fand

deutliche Worte: «Mein Betrieb hat nur mit grundlegenden Veränderungen eine Zukunft.»

Nachhaltigkeit ist ein Optimierungsprozess «Innovation war immer Teil der Landwirt schaft», sagte Urs Niggli, ehemaliger Di rektor des Forschungsinstituts für biologi schen Landbau (FiBL). Niggli plädiert da für, bestehende Landflächen sowohl schonend als auch produktiv zu nutzen. Die Emissionsentwicklung in der Land wirtschaft ist nach seinen Worten nicht nur ein Problem der intensiven Landwirt schaft. Biologische oder konventionelle Bewirtschaftung allein löse das Klimapro blem mit Treibhausgasen nicht. «Ent scheidend ist, was wir produzieren.» Da bei komme es unweigerlich zu Zielkonflik ten. Einerseits sei der Fleischkonsum ein

grosses Problem, anderseits können auf diesem Planeten nicht zehn Milliarden Menschen ernährt werden, wenn abseits der Acker flächen die Grasflächen nicht mit Wiederkäuern genutzt würden.

Aktiver Klimaschutz beginnt mit Bodenschutz

Dessen ist man sich in der Landwirtschaft oft noch zu wenig bewusst oder man handelt nicht danach. Christoph Felgen treu, Vorstandsmitglied der «Interessen gemeinschaft gesunder Boden» in Re gensburg (D), betonte, dass der Mensch nicht gesünder sein kann als der Boden, in dem unsere Nahrung wächst. Damit machte er klar, welche Bedeutung ein ge sunder, intakter Boden für uns Menschen hat. Insbesondere dem Humus komme dabei eine Schlüsselrolle zu. Bezogen auf die steigenden Temperaturen gab der Re ferent zu bedenken, dass bei Temperatu ren ab 22 °C ohne Gegenmassnahmen Kohlenstoff aus dem Boden verloren geht. Deshalb werde es immer wichtiger, den Boden dauernd bedeckt und damit kühl zu halten.

Fazit

Die Zielsetzung des zweiten Landwirt schaftlichen Klimagipfels Graubünden, den Dialog zwischen den verschiedenen Zielgruppen zu fördern, um die gegenseitige Akzeptanz und das Verständnis zu erhöhen, wurde mit diesem Anlass er reicht. Dass die Thematik «Klimaneutrale Landwirtschaft» komplex ist, hat jeder der 52 Pilotbetriebe bereits erfahren. Um so eindrücklicher ist es, mit welchem Engagement die Betriebe an die Umset zung gehen.

Damit Emissionen gesenkt werden können, braucht es auch im Bereich der Stallbauten einen anderen Blickwinkel. Bild: R. Hunger
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Im Projekt wurden die Emissionen eines Betriebes auf seine Betriebszweige aufgeteilt.

Systematische Stallhygiene Basis einer erfolgreichen Pferdehaltung

Je sauberer die Bereiche von Pferden gehalten werden, desto weniger werden sie Lebensraum für Viren, Bakterien und Parasiten. So können sich die Erreger schlecht vermehren – und die Pferde werden seltener krank.

Eine gute Hof- und Stallhygiene beugt unter anderem Krankhei ten wie Herpes, Druse, Influenza, Pilzen, Borna-Virus, Lepto spirose, Afrikanische Pferdepest, West-Nil-Virus und Tollwut vor. Neben der Auswahl des richtigen Reinigungsgeräts sind dabei vor allem die verschiedenen Reinigungsturnusse sowie der korrekte Reinigungsablauf zu beachten.

Planvolle und gründliche Stallhygiene

Eine regelmässige und vor allem gründliche Reinigung und Des infektion des Pferdestalls sowie des gesamten Hofes ist für den erfolgreichen Betrieb eines Pferdehofes essenziell. Dabei sind neben geeigneten Reinigungsgeräten auch die richtigen zeitli chen Abstände sowie die korrekten Abläufe entscheidend. So herrschen optimale Bedingungen für die Gesundheit der Pferde.

Tägliche Reinigung

Pferdeboxen und Laufställe müssen täglich ausgemistet werden, wozu das Entfernen der Pferdeäpfel und der nassen Einstreu mit Mistgabel und Schubkarre gehören – auch im Offenstall und auf der Koppel. Die Gänge und die Reithalle sollten ebenso jeden Tag von Kot- und Urinresten befreit werden. Es ist sehr wichtig, dass beim Ausmisten eine andere Schubkarre genutzt wird als zur Heufütte rung, da dies verhindert, dass Keime in das frische Futter gelangen. Neben dem Ausmisten gehören die Überprüfung der Tränke, des Pferdetrogs, der Raufen sowie das neue Einstreuen zur täglichen Reinigung dazu. Befinden sich dort angetrocknete Futterreste, so sollten diese mit warmem Wasser sowie Schwamm oder Bürste entfernt werden. Bei starken Verschmutzungen kann ein Nass-/Tro ckensauger genutzt werden. Wenn in der Tränke oder im Pferde trog ein totes Tier gefunden wird, müssen diese gereinigt und des infiziert werden, um die Verbreitung von Keimen zu stoppen. Ist der alte Mist aus der Pferdebox entfernt, wird der Boden neu eingestreut – egal ob mit Stroh, Strohpellets, Spänen oder Säge mehl. Auch Mistmatratzen müssen täglich nachgestreut werden.

Wöchentliche Reinigung

Neben den täglichen Aufgaben gibt es einige Reinigungsarbeiten, die einmal pro Woche vorgenommen werden. Dazu zählen das Reinigen und Desinfizieren des Pferdetrogs, der Tränke, des Putz zeugs sowie der Putzkisten. Des Weiteren sind wöchentlich Sattel zeug und Stiefel zu reinigen und zu fetten. Je nach Verschmut zungsgrad gehört auch das Waschen der Pferdedecken, der Schabracken und der Bandagen dazu. Zudem müssen Pferdeboxen und Gänge gekehrt werden, um den Pferdestall regelmässig von Staub zu reinigen. Für eine schnellere

und effizientere Reinigung ist die Nutzung einer Kehrsaugmaschi ne anstelle eines Besens sinnvoll. Diese stellt sicher, dass Schmutz nicht aufgewirbelt wird – das Befeuchten des Bodens ist so nicht notwendig.

Für kleinere Höfe genügt in der Regel eine handgeführte Kehr saugmaschine. Bei grösseren Betrieben bietet sich eine Aufsitz kehrmaschine an, mit der grosse Flächen schneller gereinigt wer den können. Beide Maschinen sollten mit einem Seitenbesen aus gestattet werden, der auch die Ränder der Bodenflächen reinigt. Nach der Reinigung der Pferdeboxen sollte immer kontrolliert wer den, dass keine Nässe an rauen und unebenen Stellen des Bodens zurückgeblieben ist. Dort können sich sonst schnell neue Keime bilden. Übriggebliebenes Reinigungswasser kann mit einem Nass-/ Trockensauger effizient entfernt werden. Etwaige Restfeuchte muss anschliessend von selbst trocknen, wobei eine gute Durch lüftung hilft.

Jährliche Reinigung

Um den Pferdestall jährlich effizient zu reinigen und zu desinfizie ren, empfiehlt sich der folgende Ablauf:

Sind alle Tiere aus dem Stall, werden zunächst die Arbeiten ana log zur täglichen und wöchentlichen Reinigung unter Verwen dung eines Nass-/Trockensaugers sowie einer Kehrmaschine aus geführt.

Anschliessend folgt die Nassreinigung mithilfe eines Hochdruck reinigers, mit dem Pferdeboxen, Laufställe und Gänge schnell und ohne körperliche Belastung des Personals gereinigt werden. Für diese Aufgaben ist sowohl ein Kalt- als auch ein HeisswasserHochdruckreiniger geeignet. Heisses Wasser hat den Vorteil, dass es Verschmutzungen schneller löst. Zudem reduziert es die Keim belastung des Pferdestalls.

Wichtig ist, dass nicht nur der Boden, sondern auch die Boxabtren nungen gründlich mit dem Hochdruckreiniger gereinigt werden. Ebenso empfiehlt es sich, Pferdetröge und Tränken nass auszusprit zen. Für die Reinigung des Bodens kann zum Schluss auch ein Flä chenreiniger genutzt werden. Dieser verhindert, dass Schmutz an die bereits sauberen Wände oder Abtrennungen spritzt. Auch Stallmatten aus Gummi sind jährlich zu reinigen. Sie werden ebenfalls mit dem Hochdruckreiniger von beiden Seiten gründlich abgespritzt.

Reinigungs- und Desinfektionsmittel Gegen starke Verschmutzungen empfiehlt sich der Einsatz von Reinigungsmitteln. Sinnvoll sind alkalische Reinigungsmittel oder Schaumreiniger, die wasserunlöslichen Schmutz lösen sowie ei

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Kärcher AG, Industriestrasse 16, 8108

Grösse Flächen wie Stallgänge lassen sich mit einer Aufsitzkehrmaschine ohne körperliche Belastung deutlich schneller reinigen. Die Maschine sollte mit einem Seitenbesen ausgestattet sein, der auch die Ränder der Bodenflächen optimal reinigt.

Schutzbekleidung

Das Tragen von Schutzkleidung bei der Reinigung ist unabdingbar. Diese umfasst feste Kleidung zum Schutz vor Staub und Schmutz, Gummistiefel, Schutzhandschu he, eine Schutzbrille, einen Atemschutz sowie Gehörschutz (bei Betrieb des Hoch druckreinigers). Während der Desinfekti on sollte über der festen Kleidung zudem ein undurchlässiger Vollschutzanzug ge tragen werden – inklusive Kapuze.

Für die schnelle und effiziente Reinigung grosser Flächen eignet sich ein Flächenreiniger. Er reinigt die Böden gründlich und spritzfrei.

weiss- und fetthaltige Reste von Kot und Futter entfernen. Nach der Nassreinigung und Trocknung kann die Desinfektion des Pfer destalls beginnen. Dabei ist es wichtig, ein Mittel zu verwenden, das für Pferde unschädlich ist. Am besten geeignet sind biologisch abbaubare Desinfektionsmittel aus dem Fachhandel. Das Desinfektionsmittel wird gemäss den Vorschriften des Herstel lers mit dem Hochdruckreiniger aufgetragen. Boden, Boxabtren nungen, Tröge, Tränken und der Gang sollten desinfiziert werden –kurz gesagt der gesamte Pferdestall bis in den hintersten Winkel. Die Stallmatten sind von beiden Seiten zu desinfizieren sowie alle Gerätschaften wie Mistgabel, Besen und Schubkarren. Nach der Einwirkzeit des Desinfektionsmittels gilt es, die Flächen gründlich mit Wasser abzuspülen. Verputzte Wände können bei Bedarf gekalkt werden, da dieser Vorgang ebenfalls desinfizie rend wirkt.

Bevor die Pferde wieder in den Stall können, müssen die Boxen voll ständig getrocknet sein. Angesammeltes Reinigungswasser kann mit einem Nass-/Trockensauger entfernt werden. Um die Trock nung zusätzlich zu fördern, sollte ausreichend gelüftet werden. Grundsätzlich ist die Reinigung und Desinfektion der Pferdebox immer dann vorzunehmen, nachdem ein Pferd ausgezogen ist und bevor ein neues einzieht.

Reinigung weiterer Räume

Auch alle weiteren Räume wie Lager, Sattel- und Futterkammer sowie alle anderen Bereiche des Pferdehofs sollten jährlich mit

Hohe Reinigungseffizienz bei geringem Kraftaufwand zeichnet die Nutzung der handgeführten Kehrsaugmaschine aus.

Die Nassreinigung kann mit einem Kalt- oder Heisswasser-Hoch druckreiniger durchgeführt werden.

hilfe einer Kehrmaschine gereinigt werden. In der Reithalle lassen sich Spinnweben mit einem Nass-/Trockensauger mit Verlänge rungsrohr schnell und effizient beseitigen. Für Spiegel bietet sich besonders ein Fenstersauger an. Alternativ kann eine Walzenbürs te verwendet werden, die an einen Schlauch oder am Hochdruck reiniger angeschlossen werden kann.

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Mit McCormick-Traktoren den

Lohnbetrieb gepusht

Der Aufbau und der heutige Erfolg des Lohnbetriebs und Werkstatt Felix Eberhard, Traktoren + Landmaschinenbetrieb, Hombrechtikon ZH, spiegeln sich in den jeweils eingesetzten Traktoren. Sein erster McCormick, ein «MTX 110», kam 2004 auf den Betrieb.

Dominik Senn

«Die Startphase des Lohnunternehmens bestritt ich ab 1994 zuerst mit IHC-Trakto ren, also mit Traktoren der International Harvester Company, zu der damals die Marke McCormick gehörte», sagt Felix Eberhard. «Danach setzten wir Case-IHTraktoren ein. Dazu gehörten ein ‹423›, ‹885 XL›, ‹1056› und ein ‹4230›», ergänzt der gelernte Landmaschinenmechaniker mit Jahrgang 1970. Mit der Verschmelzung von IHC und Case Corporation zu Case IH verschwand der Markenname McCormick im Jahr 1973 in der Schublade. Case IH musste sich später aber durch die Fusion mit New Holland aus kartellrechtlichen Gründen vom Produktionswerk im engli schen Doncaster und vom Markennamen McCormick trennen. Im Jahr 2000 erwarb die italienische Argo-Gruppe das Werk so

wie die Markenrechte an McCormick (siehe Kasten), und wenig später hielten McCor mick-Traktoren auch bei Eberhard in Hom brechtikon Einzug.

Erster McCormick: ein «MTX 110»

Im Jahre 2004 schaffte sich Felix Eberhard einen McCormick «MTX 110» mit Jahr gang 2002 und mit rund 1000 Stunden auf dem Zähler an. «Ich wollte das kombi nierte Säen mit einer vierreihigen Mono sem-Maissaatmaschine anbieten. Der ‹MTX 110› mit seinen 118 PS aus einem 6-Zylinder-Perkins-Motor, 6,8 Tonnen Leergewicht und Fronthydraulik erschien mir passend und ich rüstete ihn auf eine Druckluftbremsanlage inklusive ABS/EBSSteckdose auf, was ich nebenbei erwähnt für alle schweren Traktor-Anhängerzüge

empfehle», sagt der erfahrene Landtech nikspezialist. Inzwischen hat der McCor mick über 7000 Arbeitsstunden geleistet. Er wird daneben auch fürs Pressen und Ackern, auch Onlandpflügen, eingesetzt.

Viele positive und zwei negative Punkte

«Der ‹MTX 110› ist äusserst zuverlässig, der Motor unglaublich zäh und bissig. Ich hatte mit Ausnahme des TurboladerErsat zes auch nie grössere Reparaturen auszuführen», schätzt Felix Eberhard die Eigenschaften des McCormick. Die Kabi ne sei geräumig, die Rundumsicht fantas tisch, die Hubkraft an der Hydraulik enorm und dank der Einzelradfederung liege der Traktor vor allem bei Strassen fahrt gut. Zwei Negativpunkte erwähnt er

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Pressen und Wickeln mit dem McCormick «MTX 110» an der «Impress 125FC PRO» von Pöttinger gehören zu den gängigsten Lohnarbeiten von Felix Eberhard aus Hombrechtikon ZH. Bild: Romy Widmer

indes. Zum einen sei das Getriebe rau. Es handle sich um ein Teillastschaltgetriebe mit vier synchronisierten Gängen und vier Lastschaltstufen mit elektrohydraulischer Bedienung, als 16 Gänge mit mechanisch zu betätigendem Kriechgang. Gruppen wechsel würden per Knopfdruck eingelei tet. Und genau dieser Gruppenwechsel mache sich mit einem Schlaggeräusch be merkbar. «Die Getriebegeräusche sind gut zu hören. Doch ich hatte noch nie Probleme mit dem Getriebe bzw. der Schaltung», sagt er.

Der zweite Negativpunkt betrifft die Hin terachslast, die im Hinblick auf den Ein satz mit der Säkombination mit 7,2 Ton nen nicht ausreichend sei. «Ich kam des wegen nicht um die Anschaffung des grösseren Bruders des ‹MTX›, eines ‹XTX 165› mit höher ausgelegter Hinter achslast, herum», so Felix Eberhard.

«MTX»-Serie von McCormick

Die «MTX»-Baureihe hat die Argo-Gruppe 2001 parallel mit dem Namen McCormick und dem englischen Werk in Doncaster erworben. Ursprünglich waren PerkinsMotoren verbaut, später Motoren von Fiat-Powertrain. 2007 wurde das Werk in Doncaster geschlossen und die Produktion nach Italien verlegt. Der McCormick «MTX 110» gehört dem mittleren Maschi nensegment der Allradtraktoren an. Die Produktion des «MTX 110» wurde im Jahr 2004 eingestellt. Die Marke McCormick entstand aus dem 1856 gegründeten Un ternehmen McCormick Harvesting Machine

Company, das 1902 in dem Nachfolge unternehmen International Harvester auf ging, welches die Marke ebenfalls weiter führte. 2000 übernahm die italienische Argo-Gruppe das Werk sowie die Marken rechte an McCormick. Neben dem Werk in Doncaster wurden auch die dort produzier ten Traktorenbaureihen «C», «CX» und «MXC» sowie die Baureihe «MX Maxxum» übernommen und auf Basis der Case-IH«Maxxum MX»-Baureihe die Serie «MTX» von McCormick fortgeführt. Die Kabine und das Getriebe blieben gleich, die Moto ren kamen fortan von Perkins.

Werkstatt

ist das Hauptstandbein Wie er betont, stellt der Werkstattbetrieb das Hauptstandbein dar: «Die vom Vater übernommene Werkstatt bzw. der Ver kauf, die Vermietung und die fachlich durchgeführten Wartungen und Repara turen mit modernen Werkzeugen und leistungsfähigen Diagnosesystemen von Landmaschinen stehen im Mittelpunkt des betrieblichen Geschehens.» Er ist Händler für McCormick-Traktoren sowie für Maschinen und Geräte von Pöttinger, New Holland, Reform, Gruber, Giant, Gö weil, Hochdorfer und anderen. «Trotz un serer Werksvertretung diverser Hersteller reparieren wir auch Traktoren, landwirt schaftliche Maschinen und Baumaschinen aller übrigen Hersteller», sagt er. Entspre chend sind die meisten der festangestell ten Mitarbeitenden Landmaschinenme chaniker und Maschinisten für Lohnar beit, darunter immer zwei bis drei Lehrlinge; seine Partnerin Romy sei für den administrativen Bereich zuständig und «die gute Fee des Betriebs».

Baggerarbeiten und Landwirtschaftsbetrieb

Zu guter Letzt offeriert Felix Eberhard, Traktoren + Landmaschinenbetrieb, die Ausführung von Baggerarbeiten; dies mit robusten Baggern der Grössen 1,7 t, 5 t und 8 t, inklusive Aushub- und Abbruch arbeiten, Abraden und Freihaltung von Natur- und Waldwegen sowie Strassen planie und Winterdiensten. Mit der Be triebsgemeinschaft seines Teilzeit-Mitar beiters hält er den Bezug zur Landwirt schaft nach wie vor aufrecht.

Felix Eberhard, Lohnunternehmer, Werkstattbetreiber und Landwirt. Bild: D. Senn Kombiniertes Säen mit der mechanischen Aufbau-Sämaschine «Vitasem 302 A» von Pöttinger und Frontpacker. Bild: Romy Widmer
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Auf Kurs

Der SVLT ist gut unterwegs. So lautet das Fazit der Kaderkonferenz von Anfang November in der Trotte Villigen.

In seinem Eröffnungsreferat zur Konferenz machte SVLT-Präsident Werner Salzmann auf die anstehenden politischen Heraus forderungen der Landwirtschaft aufmerk sam und wies auf die Folgen des Krieges in der Ukraine, der globalen Ernährungs situation und der gestiegenen Lebensmit telpreise hin. Auf Kurs sind die Finanzen des SVLT, wie die Hochrechnung des Jahresergebnisses 2022 zeigt. Weiter rückläufig, wenn auch weniger stark als in vergangenen Jahren, sind die Mitgliederzahlen. Mit verschie denen Massnahmen und Aktivitäten soll

diese Entwicklung gebremst werden. Nach wir vor gut präsentieren sich auch die Teil nehmerzahlen zum «G40»-Fahrkurs. Neu ist Corinne Wölfli aus Riniken AG für die Buchhaltung zuständig.

Strassenverkehr

SVLT-Direktor Roman Engeler orientierte über Aktuelles aus dem landwirtschaft lichen Strassenverkehr zu den Themen «Strassenbau-Dimensionen», «Bussen» und «Bremsen». Die Übergangsregelung, wonach Anhänger mit hydraulischem Zweileitungs-Bremssystem (H2L) an Trak

toren mit einem Einleitungs-Bremssystem (H1L) angehängt werden dürfen, werde vom Astra definitiv am 31. Dezember 2025 aufgehoben. Danach sei diese Kombinati on nicht mehr erlaubt, sagte Engeler. Beim Schleppschlauch-Obligatorium, das 2024 eingeführt wird, gibt es nach wie vor Un klarheit darüber, welche Ausbringsysteme die Vorgaben der Luftreinhalteverordnung erfüllen und welche nicht. Das betrifft vor allem neue Systeme.

SVLT-Vizedirektor Aldo Rui informierte darüber, dass die bisher nur im ÖLN gel tenden Regelungen für Feldspritzen neu für alle Geräte gelten, also auch für dieje nigen, die ausserhalb des ÖLN eingesetzt werden.

Jubiläum und DV in Einsiedeln

Pascal Furer, Präsident der SVLT-Sektion Aarau, informierte über den Stand der Ar beiten zum 100-Jahr-Jubiläum des SVLT im Jahr 2024. Die Arbeiten mit dem Planen von verschiedenen Aktivitäten sind in vol lem Gang. Definitiv fest steht, dass die Ju biläums-Delegiertenversammlung in Wild egg AG stattfinden wird.

Anlass zu Diskussionen gab an der Konfe renz die Frage, ob dereinst einmal das Lo go und der Name des SVLT geändert wer den sollen. In einer Konsultativ-Abstim mung wurde deutlich, dass vor allem beim abgekürzten Namen «SVLT» (französisch «ASETA») ein Wechsel auf eine kürzere Form gewünscht wird.

Armin Brun, Präsident der Sektion UR/SZ, stellte die nächste und infolge Corona be reits dreimal verschobene Delegiertenver sammlung vor, die am 14./15. April 2023 in Einsiedeln über die Bühne gehen wird.

Der SVLT ist an der Agrama in Bern (24. bis 28. November 2022) mit einem Stand vertreten. Auch an der Tier & Technik in St. Gallen vom nächsten Februar ist ein Stand geplant. Die Swiss Expo in Genf hin gegen findet nicht statt.

Intern | Berichte 62 Schweizer Landtechnik 11 2022
SVLT-Präsident und Ständerat Werner Salzmann führte durch die Kaderkonferenz. Bild: H. Röthlisberger Die Kaderkonferenz fand nach 2021 zum zweiten Mal in der Trotte Villigen statt.
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Führerprüfungen Kat. G

Der Verband für Landtechnik Glarus veranstaltet im Winter 2023 wieder Ausbildungskurse der Kategorie G (gilt auch zum Führen von Motorfahr rädern) mit anschliessenden Prüfungen durch das Strassenverkehrsamt (StVA). Jugendliche, die im Laufe des Jahres 2023 das 14. Altersjahr voll enden (Jahrgang 2009 oder älter), können die Kurse besuchen. Jüngere Jahrgänge können nicht zugelassen werden. Bei entsprechenden Anmel dungen werden in Schwanden Kurse durchgeführt. Die Kurskosten, oh ne Prüfungs- und Ausweisgebühr, betragen für Angehörige und Ange stellte von Verbandsmitgliedern CHF 70.– (auch Neueintretende), für Nichtmitglieder CHF 95.–. Inklusive USB-Stick und Arbeitsblättern. Die Kursdauer beträgt inkl. Prüfung drei halbe Tage zu je etwa 3 ¾ Stunden. Die Kurskosten inkl. Theorieunterlagen werden am ersten Kurstag vom Kursleiter eingezogen. Die Kurskosten für Bearbeitungsgebühr des Ge suchsformulars von CHF 25.–, Prüfungsabnahme von CHF 30.– und Aus weis von CHF 55.– sind in den Kurskosten nicht enthalten und werden vom StVA direkt in Rechnung gestellt. Kursanmeldungen zusammen mit weissem, vollständig ausgefülltem Gesuchsformular (bei Hans Popp, Kar rersholz 963, 9323 Steinach, 071 845 12 40, hanspopp@bluewin.ch, zu beziehen) sind sofort, aber spätestens bis 10. Januar 2023 an das Stras senverkehrsamt Glarus, Mühlestr. 17, 8762 Schwanden, zu richten.

Kurs 1 (Gruppe Nord)

Schwanden StVA 14. Jan. 2023 08.15 bis 12.00 Uhr Schwanden StVA 11. Febr. 2023 08.15 bis 12.00 Uhr Schwanden StVA 11. März 2023 13.30 bis 17.15 Uhr

Kurs 2 (Gruppe Süd)

Schwanden StVA 14. Jan. 2023 13.30 bis 17.15 Uhr Schwanden StVA 11. Febr. 2023 13.30 bis 17.15 Uhr Schwanden StVA 11. März 2023 08.15 bis 12.00 Uhr

LU Aktuelles Kursangebot

Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mit glieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–. Nächste Termine: Mittwoch, 14. Dezember 2022, BBZN Sursee, 13.15–17.30 Uhr Mittwoch, 25. Januar 2023, BBZN Sursee, 13.15–17.30 Uhr «G40»-Kurse werden vom SVLT an den Standorten Hohenrain, Willisau, Schüpfheim und Sursee durchgeführt: Anmeldung und Infos unter: agrar technik.ch (G40-Kurse)

Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 24.–(Zugang für 12 Monate)

GK: Grundkurse für Roller/Motorrad finden jeweils in Büron und Sursee statt. Preis für 3-teilige Kurse: für Mitglieder CHF 450.–, für Nichtmit glieder CHF 480.–.

Nächste Termine: Die nächsten Kurse sind für April 2023 geplant und werden auf www.lvlt.ch publiziert.

Verkehrskundeunterricht in Sursee, Preis für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.–.

Nächste Termine: Die nächsten Kurse sind für Mai 2023 geplant und werden auf www.lvlt.ch publiziert.

Die Kurse werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt. Infos und Anmeldung (Änderungen wie Kursort, -inhalt, -preis und -zeit bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch.

Voranzeige Generalversammlung (VLT/MR) Luzern: Dienstag, 6. Dezember 2022, 9.30 Uhr, Restaurant Brauerei, Sursee, mit interessantem Vortrag von Edi Halter, Förster und Fachperson der

Wald Seetal-Habsburg, zum Thema «Waldnutzung heute – welche Möglichkeiten hat der Landwirt, um seinen Wald wirtschaftlich zu be arbeiten?»

Alle LVLT/MR-Mitglieder sind dazu recht herzlich eingeladen!

ZG

Gegengewichtsstapler- und Teleskop lader-Grundkurs

9. und 10. Januar 2023

An diesem zweitägigen Kurs des Verbands für Landtechnik Zug wird der sichere Umgang mit Gegengewichtsstapler, Teleskoplader und Deichsel gerät nach Suva-Richtlinien gelehrt. Ziel ist der Erhalt des Suva-Auswei ses auf Gegengewichts- und Teleskopstaplern (R1, R4, S2). Ein Tag kann der obligatorischen CZV (Chauffeurzulassungsverordnung) angerechnet werden. Kursinhalt: eintägige Ausbildung auf dem Gegengewichtsstap ler, dem Teleskoplader und dem Deichselgerät sowie Theorie und Praxis im Wechsel. Voraussetzungen sind das Mindestalter 18 Jahre (Ausnahme nur nach ArGV 5, Art. 4, Abs. 4) und praktische Erfahrung auf Maschi nen. Die Kosten für beide Tage betragen ca. 750 Franken für Mitglieder und 790 Franken für Nichtmitglieder des VLT Zug, inkl. Unterlagen und Mittagessen. Anmeldung/Auskunft: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch

ZH

Elektroinstallations-Kontrolle: Günstiges Angebot für SVLT-Mitglieder

Bei Um- und Neubauten sowie bei Handänderungen und periodisch nach 10 Jahren bei Ställen und Scheunen und 20 Jahren bei Wohn häusern ist eine Kontrolle der Niederspannungsinstallationen vorge schrieben. Sie entscheiden selber, wer diese Kontrollen durchführen soll. Daher hat die Sektion Zürich für ihre Mitglieder ein finanziell sehr inter essantes Angebot erarbeitet in Zusammenarbeit mit der Firma IBG. Mel den Sie sich, wenn Sie eine Aufforderung zu einer solchen Kontrolle von Ihrem Netzbetreiber erhalten: www.strickhof.ch.

Vorbereitungskurs Traktorenprüfung

Die SVLT-Sektion Zürich bietet einen Kurs zur Vorbereitung auf die The orieprüfung der Kat. G (Traktoren bis 30 km/h) an. Das Kursdatum ist der 19. November, von 8.00 bis 14.00 Uhr. Teilnehmen kann man bis 6 Monate vor dem 14. Geburtstag (Not helfer- und Verkehrskundeausweis in dieser Kategorie noch nicht vorgeschrie ben). Der Kursbeitrag beträgt 110 Franken, für Mitglie der des SVLT Zürich 80 Franken; inbegriffen Lernprogramm und Mittags verpflegung. Kursort ist der Strickhof. Onlineanmeldung unter: SVLT Zürich, Eschikon 21, 8315 Lindau, 058 105 99 52.

SG AR AI GL

Tiertransporte-Weiterbildung

Am 14. Dezember, 24. Januar und 15. Februar Jeweils 8.00 bis 16.30 Uhr an der Berufsfachschule, Ziegelbrücke Ohne CZV-Anerkennung: Diese Ausbildung muss aufgrund der Tier schutzgesetzgebung sowie der BLV-Tierschutz-Ausbildungsverordnung absolviert werden für den Transport fremder Tiere. Dies ist ein Weiterbil dungskurs für Personen, die eine FBA-Ausbildung (fachspezifische, be rufsunabhängige Ausbildung) erfolgreich abgeschlossen haben. Er wird

SVLT | Sektionen 64 Schweizer Landtechnik 11 2022 GL

anerkannt für Tiertransporte und Viehhandel, ebenfalls für Transporte mit Fahrzeugen mit einem Gesamtgewicht unter 3,5 Tonnen. Der Aus weis dieser Ausbildung gilt für Tiertransporte mit Jeep und Anhänger, Lieferwagen; Führerausweis B/BE. Mit CZV-Anerkennung: Dieser Kurs gilt für Tiertransporte mit Lastwagen; Führerausweis C/CE. Kosten (inkl. Mittagessessen und Ausweis): Ohne CZV 270 Franken für Mitglieder des VLT-SG (300 Franken für Nichtmitglieder), mit CZV 360 Franken für Mit glieder des VLT-SG (390 Franken für Nichtmitglieder). Die Kurse werden nur durchgeführt, wenn die minimale Anzahl Kursteilnehmer erreicht wird. Falls ein Kurs abgesagt wird, werden die Teilnehmer auf die umlie genden Kurse umgeteilt. Bei einer Überbelegung kann ein zusätzlicher Kurs organisiert werden. Für Abmeldungen nach Erhalt der Einladung werden folgende Bearbeitungsgebühren verrechnet: Weniger als 7 Tage bis 1 Tag vor Kursbeginn 100 Franken. Bei unentschuldigtem Nichter scheinen wird der volle Kurspreis verrechnet. Annullierungen werden nur schriftlich entgegengenommen.

Mindestens 1 Woche vor dem Kurs wird jedem Teilnehmer eine Teil nehmerliste zusammen mit der Rechnung zugestellt. Anmeldung unter Angabe ob ohne CZV oder mit CZV (bitte 12-stellige FAK-Nr. angeben) an: VLT-SG, Eliane Müller, Riethof 1, 9478 Azmoos, info@vlt-sg.ch, 081 783 11 84. Weitere Informationen unter www.vlt-sg.ch.

Traktoren-Theoriekurs mit Prüfung

Im Kanton St. Gallen kann die landwirtschaftliche Führerprüfung frühes tens 1 Monat vor Erreichen des 14. Geburtstages abgelegt werden, im Kanton Appenzell Ausserrhoden frühestens 3 Monate vor Erreichen des 14. Geburtstages. Im Kanton Glarus können alle mit Jahrgang 2008 und älter an den Kursen teilnehmen.

Kurskosten: CHF 70.– für Mitglieder, CHF 95.– für Nichtmitglieder, inkl. Lern-CD mit den aktuellen Prüfungsfragen und Arbeitsblättern. Infos und Anmeldung beim Kursleiter Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach, 071 845 12 40 oder hanspopp@bluewin.ch.

Kursleiter ist Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach Kursort

1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Nachmittag

Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 23. Nov. 22 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn Mi, 21. Dez. 22 Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 10. Dez. 22 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 18. Jan. 23

TG

Theoriekurse Kat. M/G im Jahre 2022

Gesuchsformulare für die Theorieprüfung Kat. M (frühestens 1 Monat vor dem 14. Geburtstag) und G (frühestens 1 Jahr vor dem 14. Geburts tag) können bei jedem Polizeiposten oder beim Strassenverkehrsamt in Frauenfeld und Amriswil bezogen werden. Die Prüfungen müssen auf dem Strassenverkehrsamt in Frauenfeld und Amriswil oder Kreuzlingen abgelegt werden. Um unsere Kursteilnehmer optimal auf die Prüfung vorzubereiten, dauern die Kurse zwei Halbtage. Wir führen die Kurse am Samstagvormittag durch. In den Kurskosten ist eine Lern-CD mit Ori ginalprüfungsfragen der asa enthalten. Die Kurskosten betragen inkl. Lern-CD 70 Franken für Mitglieder von VTL\Landtechnik, die Aufwen dungen des Strassenverkehrsamtes werden separat in Rechnung gestellt. Anmeldung bei: VTL\Landtechnik, Markus Koller, Weierhof stras se 9, 9542 Münchwilen. Homepage: www.tvlt.ch. E-Mail: info@tvlt.ch.

Kurs M/G Kurs M/G 8.30–11.30 Uhr 8.30–11.30 Uhr

7 Friltschen Samstag, 19.11.2022 Samstag, 3.12.2022

GRCar-Reise zur Agrama in Bern

Reisen Sie mit der SVLT-Sektion Graubünden an die Agrama Datum: Samstag, 26. November 2022 Abfahrt: 6.00 Uhr ab Plantahof, Landquart Kosten: CHF 50.– inkl. Fahrt und Eintritt Anmeldung: bis 21. November bei Gian Risch Tscharner, tscharner-gregori@bluewin.ch oder 076 588 74 92 (max. 48 Personen)

Theoriekurse Kategorie F/G

Im Theoriekurs Kat. F/G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftli chen Motorfahrzeugen bis 30 km/h.

Siehe auch www.fahrkurse.ch

AG

Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich) BL, BS

Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch

BE

Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, www.bvlt.ch

FR

Kontakt: FVLT, Samuel Reinhard, Route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49

GR

Kontakt: Gianni Largiadèr, Chapella 231, 7526 Cinuos-chel, 079 560 83 30, www.svlt-gr.ch

NE

Kontakt: M. Bernard Tschanz, Chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch

GL

Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch

SH

Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Adrian Hug, Schüppelstrasse 16, 8263 Buch, 079 395 41 17, www.vlt-sh.ch

SO

Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch

SZ, UR

Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch

TG

Kontakt: VTL/Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen

VD

Kontakt: ASETA – Section vaudoise, Virginie Bugnon, Chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch

ZG

Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch

ZH

Kursort: Strickhof, Lindau. Kontakt: SVLT ZH, 058 105 98 22, Eschikon 21, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch

Sektionen | SVLT 11 2022 Schweizer Landtechnik 65
Nr. Kursort
www.agrartechnik.ch

Kraft des Lebens

Als Christin Rütsche vom Gault-Millau-Weinguide zur «Roo kie 2022», zu einer der fünf besten Nachwuchswinzerinnen und -winzer der Schweiz, gekürt wurde, fühlte sie sich in nerlich zerrissen. Himmelhoch jauchzend ob der überra schenden Ehre und gleichzeitig fast zu Tode betrübt ob der schlechten Ernte 2021, mit der so viele Winzer zu kämpfen hatten. «Der Natur so verwundbar ausgesetzt zu sein, hat mich besser verstehen lassen, was in vielen Gebieten der Welt geschieht. Doch nicht nur Ängste und Verlust, sondern auch Optimismus und Vertrauen in die Kraft des Lebens sind Grundlagen des Seins – im Weinberg wie in schwer betrof fenen Weltregionen», offenbarte sie ihr Wesen.

Der Begriff «Nachwuchswinzerin» greift natürlich viel zu kurz, denn die Winzerin versteht sich auch auf die hohe Kunst des Kelterns und hat vielfältige Erfahrungen gesam melt. Im thurgauischen Bichelsee aufgewachsen, lernt sie zuerst Drogistin. Die damalige Landdrogerie führte nebst den Salben, Pülverli und Medikamenten ein Weinregal (ist Wein also doch ein Heilmittel?), was die junge Drogistin schliesslich bewog, in die Weinproduktion einzusteigen. Und mit der ihr eigenen Disziplin absolvierte sie zuerst ein Praktikum bei Winzer Maurice Dentan auf dessen Weingut Montimbert in Chardonne VD hoch über dem Genfersee, dann die Ausbildung zur Winzerin und Kelterin an der Fach hochschule für Weinbau und Önologie in Changins, arbeite te als Kellermeisterin für Obrist in Vevey, für eine Kellerei im neuseeländischen Marlborough und achteinhalb Jahre lang für die Bindella-Kellerei Vallocaia im toskanischen Monte pulciano, um auf die Saison 2018 hin das 1,75 ha grosse Weingut Montimbert in Pacht zu übernehmen. Die Steil lagen werden ausnahmslos in Handarbeit bewirtschaftet; es gibt bloss eine kurze Monorailbahn aus den siebziger Jahren für den Transport von Lesekisten.

«Meine Anfangsinvestition war ein Jahr Arbeit in den Reben und im Keller», sagt Christin Rütsche. «Die Wertschöpfung, um meinen Lebensunterhalt bestreiten zu können, entsteht durch Eigenkelterei; würde ich die Trauben verkaufen, könn te ich davon nicht leben.» Sie baut üblicherweise fünf Weiss- und drei Rotweine sowie einen Rosé (aus Chasselas-, Sauvignon-blanc-, Chardonnay-, Gamay-, Garanoir-, Gama ret-, Diolinoir-, Pinot-gris-, Pinot-noir- und Galottatrauben) in Bioqualität an, seit Beginn mit Bodenbegrünung, sie habe noch nie Unkrautvertilger eingesetzt. «Ich bin überzeugt, die Bodenvitalität trägt entscheidend zur Weinqualität bei», sagt sie. Sie ersetzt bloss abgestorbene Rebstöcke und ver jüngt höchst selten grossflächig. Und dank Unterstützung ihrer Familie in der Ostschweiz und ihres grossen Bezie hungsnetzes bis nach Italien setzt sie ihre jeweils etwa zehn tausend Flaschen Wein im Eigenverkauf problemlos ab. Aufgezeichnet von Dominik Senn

SVLT | Porträt 66 Schweizer Landtechnik 11 2022

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT

«G40»-Fahrkurse

Mit dem Führerausweis der Kategorie «G» und erfolgreich absol viertem Fahrkurs «G40» können Landwirtschaftstraktoren und landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge sowie gewerblich imma trikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorfahr kurs «G40» des SVLT ist vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) an erkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder auf www.fahrkurse.ch. Auf diesen Seiten finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

CZV-Weiterbildungskurse

Kursort: Riniken AG

Obligatorische Weiterbildung für Lkw-Fahrer. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformu lare sowie weitere Informationen.

Ecodrive-Fahrkurse

Spritsparendes Fahren mit Landwirtschaftsfahrzeugen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch.

Neu: Drohnenkurse

Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformu lare sowie weitere Informationen.

Schweisskurse

Kursort: Bildungszentrum Aarberg BE

Das Kursangebot richtet sich an Anfänger, die das Basiswissen in Schweisstechnik erwerben möchten, sowie an Fortgeschritte ne, die ihr Know-how auffrischen und vertiefen möchten, aber auch an handwerklich interessierte Personen und Fachleute. Anmeldung: Der SVLT führt diese Kurse nicht mehr in eigener Regie durch und verweist an dieser Stelle auf das Kursangebot von AM Suisse: www.amsuisse.ch

«agriLIFT»-Staplerkurse

In zwei Tagen werden die Module «Basis», «R1» (Gegen gewichtsstapler) und «R4» (Teleskoplader) gemäss EKAS 6518 in theoretischen und praktischen Sequenzen behandelt. Diese Ausbildung ist Suva-auditiert und CZV-anerkannt. Anmeldung: www.bul.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Informationen und Auskünfte zu den Kursen www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch, Tel. +41 56 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch

Impressum

84. Jahrgang www.agrartechnik.ch

Herausgeber

Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT Ständerat Werner Salzmann, Präsident Dr. Roman Engeler, Direktor

Redaktion

Tel. +41 56 462 32 00

Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch

Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch

Matthieu Schubnel: matthieu.schubnel@agrartechnik.ch

Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch

Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch

Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. +41 56 462 32 00, Fax +41 56 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung

Dr. Roman Engeler Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. +41 79 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch

Inserate/Anzeigen Alex Reimann Anzeigen-Verkauf Tel. +41 62 877 18 50 / +41 79 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch

Anzeigentarif

Es gilt der Tarif 2022. Kombinationsrabatt bei gleichzeitiger Erscheinung in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition AVD GOLDACH AG, Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach

Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Abonnementspreise

Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.), für SVLT-Mitglieder gratis Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

ISSN 0377-5070

Nächste Ausgabe

Mit Schwerpunkt «Energie vom Hof»

Die landwirtschaftliche Energieproduk tion aus erneuerbaren Quellen ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Doch es liegt noch viel Potenzial brach.

Nr. 12/2022 erscheint am 15.12.2022 Redaktionsschluss: 28.11.2022 Anzeigenschluss: 2.12.2022

Kurse | SVLT 11 2022 Schweizer Landtechnik 67

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NEU

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