Schweizer Landtechnik 12/2015

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Schweizer Landtechnik

Dezember 2015

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ELEKTRONIK Allgegenwärtige Sensoren Geospread: Schweizer Praxisbeispiel Berichte zu Suisse Tier, Sitevi und Agritechnica Sicherheit: unfallfrei durch den Winter


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Einladung

46. Landmaschinen Ausstellung


Editorial • Inhalt Dezember 2015   ■

■ Aktuelles 4

Editorial

Kurzmeldungen

■ Markt 8 10

GVS-Agrar mit neuen Partnern Allgegenwärtige Sensoren

Werner Salzmann *

■ Impression 13 16

McHale – «Orbital» dreht seine Bahnen Geospread – Präzision vom Feinsten

Kosten unter Kontrolle 13

■ Wissen 20 22

Systemübergreifende Elektrifizierung Datensalat – kritische Betrachtung zur Datenerfassung

■ Management 23 Gut versichert bei Maschinenmiete 26 Hightech-Ohrmarken 27 Pansensensor als Säurewächter

■ Plattform 28 30 32 43 44

SuisseTier – tierische Innovationen Sitevi – Informatik neue Dimension bei den Weinbaumaschinen Innovationsmotor Agritechnica Berührungslose Pilzerkennung im Getreide Bodenbearbeitung, Pflanzenschutz, Düngung: Man nimmt es genau

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■ Sicherheit 46 48

Unfallfrei durch den Winter Agritechnica – Beobachtungen: Wo bleibt die Sicherheit?

■ Passion 49 Weihnachtsgeschenke 50 Weltrekord als Gütesiegel

49 ■ SVLT 51 Berichte Jahresversammlungen AG und TG 52 Termine Jahresversammlungen und Sektionsnachrichten 55 Impressum

Die Elektronik mit der entsprechenden Steuerung wird in der Landtechnik je länger, je wichtiger.

www.youtube.com/ agrartechnikCH

www.facebook.com/ CHLandtechnik

An der eindrücklichen und friedlichen Demonstration Ende November haben die Schweizer Bäuerinnen und Bauern in Bern auf ihre aktuelle Lage hingewiesen und ihr Missfallen gegenüber der Agrarpolitik, insbesondere gegenüber den Sparplänen des Bundesrats, kundgetan. Die angekündigte Kürzung des noch vor wenigen Monaten versprochenen Zahlungsrahmens trifft die Schweizer Landwirtschaft hart, denn für viele Familienbetriebe wird es äusserst schwierig werden, diese Kürzung durch interne Kosteneinsparungen kompensieren zu können. Als neuer SVLT-Präsident und frisch gewählter Nationalrat ist es mir ein Anliegen, dass der Faktor «Kosten» auf den landwirtschaftlichen Betrieben nicht weiter ansteigt. Es wird notwendig sein, dass man sich noch vehementer als bisher gegen die Flut von Auflagen, die meist nur kostentreibend wirken, nicht aber den finanziellen Ertrag verbessern, engagiert. Aus Sicht des SVLT liegt es auf der Hand, dem Kostenfaktor «Maschine» spezielle Aufmerksamkeit zu widmen. Untersuchungen von Agroscope Tänikon haben gezeigt, dass der Anteil der Maschinenkosten zwischen verschiedenen Betrieben mit gleicher Ausrichtung erhebliche Unterschiede aufweist. Es wird mir und dem SVLT ein Anliegen sein, in dieser Frage neue Lösungsansätze zu erarbeiten und diese unsern Mitgliedern und Lesern der Schweizer Landtechnik aufzuzeigen. * Präsident des SVLT

Ausgabe Nr. 1 erscheint am 21. Januar 2016

Bild: landpixel.dr

12 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Aktuelles

In Kürze ■  Mit über 2 Mio. Besuchenden im «Padiglione svizzero» zieht die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft eine positive Bilanz zum ­Auftritt an der Expo Milano. ■ Die Robert Aebi Landtechnik übernahm per 1. November 2015 den Import und Vertrieb aller Maschinen und Geräte aus dem Programm der Forst-Division von John Deere. ■ Die DLG-Waldtage finden nach der erfolgreichen Premiere in diesem Jahr eine Fortsetzung, und zwar vom 15. bis 17. September 2017 in Brilon-Madfeld (Sauerland). ■  Am 9. Juni 2016 findet der fünfte Schweizer Bio-Ackerbautag auf dem Knospe-Betrieb von Urs und Ladina Knecht in Brütten ZH statt. ■  John Deere hat den französischen Hersteller von Präzisionssämaschinen Monosem gekauft, will diese Firma aber unter dem bestehenden Markennamen führen. ■  Trelleborg wird vorbehältlich einer Zustimmung der Wettbewerbsbehörden Mitte 2016 die CGS-Gruppe mit Reifenhersteller Mitas übernehmen. Mitas selbst will ab kommendem Januar die Reifen der 2004 erworbenen Marke «Continental» nur noch unter dem eigenen Namen vermarkten. ■  Per 1. Januar 2016 wird Roland Herrmann als Business development Manager die landwirtschaftliche (grüne) Sparte bei den Kramer Werken verantworten. Sein Vorgänger Norbert Mingau übernimmt die Leitung des Ressorts After Sales. ■  Manitou eröffnet in Dubai eine Niederlassung, um in den für die Bauwirtschaft, ­ aber auch für die Landwirtschaft wachsenden Märkten im mittleren Osten besser präsent sein zu können. ■  Die Schweizer Waldeigentümer haben an ihrer Versammlung beschlossen, ihren Verband künftig «WaldSchweiz» zu nennen, um damit ein Zeichen für eine thematische Öffnung zu setzen. ■  Claas hat an der Agritechnica mit dem russischen Industrieminister eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach das deutsche Unternehmen in Russland als heimischer Produzent gilt, was den Verkauf der dort produzierten Maschinen erleichtern wird. ■  Die 11. Auflage des internationalen Treffpunkts der Kartoffelbranche «PotatoEurope» findet im nächsten Jahr vom 14. bis 15. September in Frankreich statt. ■  Felice Di Paolo, der auf eine lange Erfahrung im Pneugeschäft zurückblicken kann, ist neuer Sales Manager des Reifenherstellers Vredestein in der Schweiz.

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Schweizer Landtechnik  12 2015

Ungefährlicher, dafür aber leistungsfähiger «Scorpion» im Wald.

In fünf Jahren zum Marktführer Die Firma ABM Maschinen in Huttwil, benannt nach ihren Gründern Jakob Aesch­ bacher, Markus Brunner und Fritz Müller, ist seit ihrer Gründung 2010 Generalimporteurin für den irischen Ballenspezialisten McHale.­ Im Jahr 2014 konnte ABM nach eigenen ­Angaben knapp unter 100 Einheiten verkaufen und ist zum Marktführer im Schweizer Rundballenpressen-Markt aufgestiegen. «Der Erfolg basiert auf der engen Kundenbe­ Tobias Brunner erklärt die von ABM treuung, einem 24-Stunden-Service und dem entwickelte Folienbindung bei der Eingehen auf die Kundenbedürfnisse», sagt Ballenpresse «F5500». Verkaufsmitarbeiter Tobias Brunner (Bild). In enger Zusammenarbeit mit dem Hersteller hat ABM auch Innovationsgeist gezeigt und die mittlerweile serienmässig lieferbare Folienbindung für die Rundballenpresse «F5500» selbst entwickelt. Seit 2013 ist ABM auch Generalimporteur für das Gülletechnikprogramm von Eckart. Mit Spannung darf erwartet werden, wie sich die Mähwerke von McHale, die an der Hausausstellung noch nicht zugegen waren, aber auf der Agritechnica vorgestellt wurden, im Markt behaupten werden.

Charity-Versteigerung bei Fliegl Aus Anlass des 40-jährigen Bestehens d ­ es Unternehmens hat der deutsche Landtechnik-Hersteller Fliegl im Rahmen eines Händlerabends an der Agritechnica das 40. Modell des Abschiebewagens in der «Black Panther Special Edition» versteigert. Der Erlös der Versteigerung ging dabei­ an die Leukämiestiftung des Startenors José Carreras. Nach einer spannenden Versteigerung erhielt der Schweizer FlieglImporteur Serco Landtechnik, vertreten durch Product Manager Urs Ledermann, den ­Zuschlag für 40 000 Euro.

Urs Ledermann (l), Serco Landtechnik, und Firmenchef Josef Fiegl jun. halten gemeinsam den für die José-CarreraStiftung bestimmten Scheck über 40 000 Euro für den ersteigerten Ab­schiebe­­wagen «Black Panther».


Aktuelles   n

Neuartige Holzernte­ maschine Das finnische Unternehmen Ponsse liess seinen Ingenieuren freie Hand bei der Entwicklung einer neuen HarvesterGeneration. Das Ergebnis ist der neue Vollernter «Scor­ pion», der vor allem auf optimale Bedienerergonomie ausgelegt wurde. Hochfeste Stähle als Konstruktionsmaterialien ermöglichten es Ponsse, sowohl die Leistung als auch die Steuerung der neuen Maschine zu optimieren. Ein Kundenwunsch war beispielsweise eine drehbare Bedienerkabine, was als Anlass genommen wurde, eine komplette Neuentwicklung in Angriff zu nehmen. Den grössten Vorteil des neuen «Scorpion» sehen die Entwickler in der Arbeitsergonomie, die letztlich auch die Produktivität steigern sollte.

Auf nach Texas! Aufgrund einer starken Nachfrage wird die SVLT-Reise nach Texas kurzfristig wiederholt. Auf der vom 8. bis 19. Februar 2016 stattfindenden Reise werden diverse Farmen besucht. Unter anderem die «The King Ranch», eine der grössten Ranches der Welt mit Rinder- und Pferdezucht sowie Aktivitäten im Pflanzenbau von Getreide über Zuckerrohr und Zitrusfrüchten bis hin zu Gemüse und Baumwolle. Die Ranch ist auch Testbetrieb von John Deere. Weiter wird in Florida die «North Florida Holstein Farm» mit 10 000 Stück Vieh und 2400 ha Nutzfläche besichtigt. Eine der grössten Herausforderungen ist für die Betreiber, wie man den Kühen ein angenehmes ­Klima in diesem subtropischen Gebiet ermöglichen kann. Der Preis pro Person im Doppelzimmer beträgt CHF 5990.–. Das Detailprogramm gibt es bei Bischofberger Reisen, Dufourstrasse 157, 8034 Zürich, Tel. 044 384 93 93, www.bischofberger-reisen.ch

Ein halbes Jahrhundert 1965 hat Lely einen Zettwender mit dem damals revolutionären Zettwender-Zinken auf den Markt gebracht. Dieser Hakenzinken, wie Lely ihn nennt, steht für ein sauberes und schonendes Wenden des angewelkten Grases. Diese Zinkenform, so Lely, sei bis heute unverändert geblieben und bilde die Basis der erfolgreichen Zettwender vom Typ «Lotus». Auf der Agritechnica 2015 in Hannover hat Lely diesen Meilenstein gefeiert.

«Tractor of the Year»

Inhaber Andreas Völlmin und Verkaufsleiter Bruno Graf vor einem Oehler-Kombikipper mit Holzkran. Bild: Dominik Senn

Völlmin rief – und alle kamen In Scharen reisten Landwirte und Landtechnikbegeisterte an die Landmaschinen-Schau der Völlmin Landtechnik AG in Ormalin­­gen BL Ende November. Seit 40 Jahren importiert Völlmin das komplette Oehler-Landmaschinenprogramm, inklusive Forsttechnik, und ebenso lang auch Zapfwellenmixer, Tauchmotoren und Fahrsiloverteiler der Firma Reck sowie Turbopumpen aus Schweden und vertritt das komplette Pöttinger-Programm sowie Traktoren von Deutz und Transporter von Reform. Ein «Steckenpferd» von In­haber Andreas Völlmin sind die CNC-Fertigung sowie das Drehen­ und Fräsen von anspruchsvollen Teilen nach Kundenwünschen.

Fendt, Massey Ferguson, Valtra und Same heissen die Gewinner der alljährlich von 23 Journalisten verliehenen Preise im Rahmen des «Tractor of the Year» Awards. Zum Hauptgewinner­ für das Jahr 2016 wurde der Fendt «1050 Vario» erkoren, der die Jury weniger durch seine Grösse und Leistung mit 500 PS als vielmehr durch sein Gesamtkonzept überzeugte. Bei den Spezialtraktoren setzte sich der Same «Frutteto S 90.3» mit dem «ActiveDrive»-Getriebe durch und als schönster Traktor («Golden Tractor of Design») konnte sich der neue Valtra «N174 V» ins Szene setzen. Erstmals gab es einen Preis für den besten Allrounder (Gesamtgewicht maximal 8,5 t). Hier siegte das Modell «5713 SL» von Massey Ferguson. Der Fendt «1050 Vario» ist «Tractor of the Year 2016».


n  Aktuelles

«Tornado» fegt über Küssnacht Im 40. Jahr der Firmengeschichte überraschte Sepp Knüsel an der Hausmesse Ende November wieder mit eigenen Neuheiten. Im Mittelpunkt stand das neue Frontscheibenmähwerk «Tornado», das auf der Grundlage des bekannten Eigenbau-Scheibenmähwerks «Blitz» ent­ wickelt worden ist. Es verfügt über den patentierten gestossen-gezogenen Dreipunkt-Anbaubock und Pen­ delausgleich bis 20° sowie einen Mähbalken im Ölbad, MähscheibenBruchsicherung und Klingen-Schnellwechselsystem. Neu ist die vollständig

einer 5-reihigen Version «Vario 235» und «Vario 245» erhältlich – für noch saubereres Futter. Ein Caron-Transporter mit Lüönd-Ladegerät beim Haupt­eingang wies auf die im März 2015 vollzogene Übernahme des ­Generalimports für die Schweiz hin. Zum Ausstellungssortiment gehör­ ten nebst den Eigenmarken Rigitrac, Mähwerk, Fronttrommelmähwerk und Bandrechen die Importprodukte von Antonio Carraro Mähtraktoren und SIP-Heuerntemaschinen. Auf 2016 vollzieht Knüsel die Auf­ splittung seiner Firma in die Sepp Knüsel AG und die Rigitrac Trakto­

Internationaler Auftritt

aufklappbare Abdeckung zur bes­se­ren Zugänglichkeit für Wartung und Reinigung. Das Mähwerk ist auf die kommende Saison hin in den Arbeitsbreiten 2,2 m, 2,62 m und 3 m erhältlich und erlaubt Mähgeschwindigkeiten bis 25 km / h. Neu sind die 4-reihigen hauseige­­ nen Bandrechen der leichten Baureihe «Vario 230» und «Vario 250» auch in

Edith Winter-Knüsel mit Sohn Leano, Mutter Marlis, Theres, Doris und Ruth sowie Vater Sepp Knüsel beim neuen Frontmähwerk «Tornado 266». Bild: Dominik Senn

renbau AG. Während letztere Firma in den Händen von Ehepaar Sepp und Marlis Knüsel verbleibt, beteiligt sich an ersterer neben den Eltern Tochter Theres als neue Geschäftsführerin.

SVLT-Vorstandsmitglied Roger Stirnimann brilliert in d ­ en Spalten der Schweizer Landtechnik regelmässig mit anspruchsvollen Themen zur Motoren- und Getriebetechnik. Nun wurde Stirnimann, seines Zeichen AgrartechnikDozent an der Berner Hoch­schule für Landwirtschaft, von der deutschen Landwirtschaftsgesellschaft eingeladen, um im Rahmen der Pressekonferenz zur Eröffnung der Agritechnica ein Referat über die aktuellen und künftigen Entwicklun­gen im Traktorenbau zu halten. Der Vortrag fand bei den in­ ternationalen Medienvertretern gros­se Be­achtung. Roger Stirnimann bei seinem Vortrag an der Agritechnica.

Gelungene Hausausstellung Bei aussergewöhnlich hohen Temperaturen zog die traditionelle Hausausstellung von Agromont wiederum viele an der Bergland- und Kommunaltechnik interessierte Besucher nach Hünenberg ZG. Im Zentrum der Ausstellung stand Reforms neue Speerspitze im Segment der Zweiachsmäher, der «Metrac H7 RX». Auch der mehr im Kommunalbereich nachgefragte Transporter «Muli T10 HybridShift» mit dem zwischen mechanischem und hydrostatischem Antrieb wechselbaren Getriebe interessierte das Fachpublikum, das sich zudem in einem Geschicklichkeitstest mit dem «Metrac» messen konnte. Clemens Malina-Atzinger, Geschäftsführer Reform, und Pius Kaufmann, Geschäftsführer Agromont.

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Schweizer Landtechnik  12 2015


Spezialpreis für «Kari Holzhacker» Karl Burkard aus Hausen a. A. ZH hat im Rahmen des von der Emmental Versicherung lancierten «AgroPreises 2015» die Spezialauszeichnung des schweize­ rischen Landmaschinen­­ verbands (SLV) gewonnen. Der SLV fördert mit diesem Preis von jeweils 5000 Fr. den innovativen Umgang mit Landmaschinen. Heuer war es jene bahnbrechende Idee, die Burkhard 2009 hatte und welche der Jury des SLV unter der Leitung von Bendicht Hauswirth imponierte. Auf einem LKW-Chassis montierte Burkhard nämlich nicht nur einen Holzhacker mit Kran und einen Holzspalter, sondern er ersetzte die Lastwagenka­bine durch eine höhenverstell- und drehbare Claas«X10»-Kabine, in der ein Fahrer sowohl im Strassentransport als auch während der Arbeit im Wald das Fahrzeug und die Aufbaugeräte steuern kann. Der MAN «TGS 33.540 6×6 BB» mit dem Hacker «BBHK-120» von Wüst und der «X10» Komfort­kabine von Claas. Die Kabine kann hydraulisch um 1,20 m hochgefahren und um 270° g ­ eschwenkt werden.

Rigozzi und der «Jaguar» «Serco Open», die Hausausstellung von Serco Landtechnik am letzten Novemberwochenende, startete am Vorabend traditionell mit dem Lohnunternehmerabend. Für den erstmals in der neuen Serco Arena durchgeführten Lohnunternehmerabend lies­ sen sich die Verantwortlichen von Serco Landtechnik einiges einfallen. So moderierte Gemeinsam mit den jeweiligen Produktmanagern die Ex-Miss Schweiz, Christa führte Christa Rigozzi durch die MaschinenpräsenRigozzi, eloquent und mehr- tation. sprachig durch den Abend und liess dabei ihrer Begeisterung für die Landtechnik freien Lauf. Dass aus dem breiten Programm nicht alle Maschinen im Detail präsentiert werden konnten, verstand sich von selbst. So kam beispielsweise der Claas «Jaguar» nicht zu einem Auftritt, was Rigozzi mit der Bemerkung quittierte, dass ein solches Exemplar bei ihr in der Garage stehe. Ob es sich dabei um einen Feldhäcksler oder nicht doch eher um ein Auto handelt, wurde allerdings nicht weiter hinterfragt. Jedenfalls amüsierten sich­ die 400 Anwesenden prächtig ob der gelungenen Mischung von graziöser Unterhaltung und fachtechnischer Information über Landtechnik und nahmen auch die Offerte mit nach Hause, dass es zwei «Arion»-Modelle mit 4- (155 PS) und 6-Zylinder Motoren (165 PS) in einer speziellen «Arena Edition» mit einprozentiger Spezial­ finanzierung zu einem Sonderpreis geben werde.

Sicherheitseinrichtungen wie Spiegel müssen zuverlässig funktionieren.

Sicherheit instand stellen Auch bei guten Einsatzbedingungen gibt es am Fahrzeug- und Maschinenpark Verschleiss und Schäden an den Sicherheitsvorrichtungen. Im Winter bleibt am ehesten Zeit für nötige Service- und Reparaturarbeiten. «Wenn Lichter, Blinker und Rückstrahler funktionieren, die vorgeschriebe­ nen Rückspiegel montiert, richtig ein­gestellt und sauber sind und die Anhängerbremsen wirken, wären viele Strassenverkehrsunfälle mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen vermeidbar», schreibt die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) in einer Medienmitteilung. Es sei die Pflicht des Fahrzeughalters, das Fahrzeug in betriebssicherem Zustand zu halten. «Der Fahrer muss handeln, wenn er Mängel feststellt, welche die ­­ Betriebssicherheit beeinträchtigen», heisst es weiter. Es sei deshalb wichtig, dass Sicherheitseinrichtungen möglichst gut geschützt seien, um zuverlässig funktionieren zu können. Die BUL gibt dazu folgende Tipps: –  Lampengläser, die wiederholt gebrochen sind, mit Schutzgittern versehen. –  Wenn Lampen andauernd verschmutzen, geeignete Abdeckungen anbringen. –  «Blinde» oder beschädigte Rückstrahler ersetzen. –  Rückspiegel und Spiegelhalter müssen sich leicht verstellen lassen. –  Führt ein beschädigter Gelenkwellenschutz zu einem Unfall, kann den verantwortlichen Personen Grobfahrlässigkeit vorgeworfen werden.

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n  Aktuelles | Übersicht

GVS-Agrar mit neuen Partnern Mit der Übernahme der Firma Bovet SA schlägt GVS-Agrar gleich zwei Fliegen auf einen Streich: Einerseits wird eine bestehende Lücke im Vertriebsnetz der Westschweiz geschlossen, anderseits ergänzen neue Marken das Verkaufsportfolio. Roman Engeler

Gemeinsam in die Zukunft – unter diesem Motto übernimmt GVS-Agrar per 1. Januar 2016 die im freiburgischen St. Aubin domizilierte Firma Bovet SA. «Im Sinne einer

kontinuierlichen Weiterentwicklung unseres Unternehmens und aufgrund der Tatsache, dass bei uns eine Nachfolge fehlt, haben wir uns entschieden, einen starken Partner für unser Geschäft zu suchen», kommentieren Phillip und Denis Bovet diese Übernahme. Für GVS-Agrar bedeutet dieser Kauf eine konsequente Weiter-

führung der Strategie, will man doch mit qualitativ hochwertigen Produkten und einem professionellen Händlernetz möglichst nahe beim Kunden agieren können.

Neue Marken Mit dieser Übernahme kommt aber nicht nur ein neuer Standort ins Händlernetz

Das Markenportfolio von GVS-Agrar wird durch die Übernahme von Bovet SA unter anderem mit Sulky und Monosem erweitert. Bilder: Roman Engeler


Übersicht | Aktuelles   n

von GVS-Agrar, mit «Sulky», «Tecnoma», «Monosem» und «Favaro» stossen renommierte Marken mit Maschinen ins Sortiment, die bis anhin bei GVS-Agrar / Agrar-Landtechnik noch fehlten (siehe

auch Interview mit Ivo Fausch, Bereichsleiter Verkauf Agrar-Landtechnik). Insbesondere in der Düngetechnik, bei den Anbauspritzen und in der Einzelkornsaat können nun Lücken geschlossen werden.

GVS-Agrar wird das kommende Jahr für die Integration dieser neuen Marken nutzen. Die offizielle Markteinführung in der Schweiz wird dann an der Agrama im November 2016 erfolgen.  n

«Strategie wird fortgesetzt» Im nachfolgenden Interview nimmt Ivo Fausch, Bereichsleiter Verkauf bei AgrarLandtechnik, Stellung zum Kauf der Firma Bovet, erläutert die Hintergründe und äussert sich über die zukünftige Ausrichtung der Vertriebstätigkeiten. Schweizer Landtechnik: Mit dem Erwerb der Firma Bovet SA in St. Aubin FR ist GVS-Agrar nicht nur zu neuen ImportMarken/-produkten gekommen, man hat sich gleichzeitig auch einen neuen, eigenen Vertriebsstandort gesichert. Ist es ein Trend, dass Landmaschinenimporteure sich mehr und mehr ehemals eigenständige Händler einverleiben? Ivo Fausch: GVS-Agrar pflegt beim Händlernetz seit geraumer Zeit eine Mischform: 90 % unserer Vertriebspartner sind eigenständige Händler, die restlichen 10 % sind eigene, zu GVS-Agrar gehörende Händler. Diese eigenen Standorte haben wir in der Vergangenheit jeweils dort akquiriert, wo unser Vertriebsnetz noch weisse Flecken aufwies. Setzen Sie diese Strategie in Zukunft fort? In erster Linie wollen wir mit eigenständigen Händlern zusammenarbeiten. Dort, wo wir aber so nicht zum Ziel kommen und trotzdem gut vertreten sein wollen, wird ein eigener Vertriebsstandort immer ein Thema sein. Zurzeit sind aber keine weiteren Pläne in diese Richtung vorhanden. Wie wird sich Bovet in Zukunft positionieren? Bovet bleibt weiterhin mit dem in der Region gut verankerten, traditionellen Namen bestehen. Das Sortiment wird jedoch ausgeweitet. So werden die Traktoren von GVS-Agrar mit den Marken «Fendt», «Massey Ferguson» und «Valtra» im bekannten Agco-Standard hinzukommen. Um dies umsetzen zu können, werden oder müssen wir investieren. Ein entsprechendes Bauprojekt dazu existiert bereits. Dann ergänzen die Produktlinien von Agrar-Landtechnik mit den Ladern von Kramer, der Futtererntetechnik von Krone und Agrar sowie mit unserer gesamten «TerraProfi»-Linie für die Bodenbearbeitung mit den Maschinen von Horsch und Rabe das bestehende Sortiment von Bovet. Müssen sich die Kunden auf Veränderungen gefasst machen? Bei den bestehenden Aktivitäten von Bovet bleibt eigentlich alles beim Alten. Die Produktpalette wird jedoch, wie erwähnt, sowohl quantitativ als auch qualitativ ausgebaut.

Was geschieht mit den Mitarbeitenden und der Geschäftsführung? Es wird keine Entlassungen geben und die Geschäftsführung bleibt bis auf Weiteres bei Philipp Bovet. Da wir aber den Standort ausbauen wollen, werden wir wohl zusätzliche Leute benötigen. Mit der Übernahme von Bovet SA kommt GVS-Agrar auch zu neuen Marken. Wie werden diese in das bestehende Portfolio integriert? Das kommende Jahr werden wir dazu benötigen, um den Verkauf, den Kundendienst und weiteres mehr zu implementieren. Der offizielle Start mit den neuen Marken wird dann an der Agrama 2016 erfolgen. Dann werden die neuen Maschinen bei den Vertriebspartnern von Agrar-Landtechnik verfügbar sein. Was bekommen Sie nun konkret mit den neuen Marken? Mit Sulky haben wir jetzt einen Düngerstreuer, notabene einen qualitativ hochwertigen, im Sortiment. Sulky bietet uns zudem auch Sätechnik und Kreiseleggen. Zudem kommt via Sulky die Premium-Marke «Sky» hinzu. Tecnoma und Favaro erschliessen neue Kanäle in der Pflanzenschutztechnik, und letztlich eröffnet Monosem für uns neue Möglichkeiten im weiten Gebiet der Einzelkornsaat. Da gibt es aber die eine oder andere Überschneidung mit dem bestehenden Sortiment? Ja, aber es sind nur wenige. Die Sätechnik von Rabe konnten wir aufgrund eines Abkommens in der Schweiz nämlich gar nicht verkaufen. Diese Lücke füllt nun Sulky aus. Einzig bei Kreiseleggen gibt es zwischen Sulky und Rabe eine gewisse Doppelspurigkeit. Die Spritztechnik hatten wir bisher von Horsch, diese aber nur im oberen Segment der gezogenen und selbstfahrenden Feldspritzen. Da gibt es mit den angebauten Modellen von Tecnoma und Favaro eine willkommene Ergänzung, sodass nun alle Wünsche abgedeckt werden können. Eine solche Ergänzung sehe ich auch bei der Einzelkornsaat, wo wir nun ebenfalls angebaute Maschinen im Sortiment haben werden.

Stichwort Monosem: Hat Sie die unmittelbar vor Ihrem Deal erfolgte Übernahme durch John Deere überrascht? Im Rahmen unserer Gespräche war diese Übernahme nie ein Thema, sodass eine gewisse Überraschung sicher vorhanden war. Aber solche Transaktionen sind in der Branche heute beinahe an der Tagesordnung, und man muss auf solche Ereignisse stets gefasst sein. Bleibt Monosem in Ihrem Verkaufsprogramm? Ja, wir haben die entsprechenden Zusicherungen, dass die Maschinen von Monosem auch nach dem Verkauf an John Deere in unserem Verkaufsprogramm bleiben werden. Planen Sie einen weiteren Ausbau bei den Vertriebsmarken? Grundsätzlich wollen wir ein Spezialist für Futterernte und Bodenbearbeitung sein. Dies haben wir mit Krone und Agrar im Grünland und mit einem etwas grösseren Markenportfolio, zusammengefasst als «Terra-Profi», auch im Ackerbau zu über 95 % erreicht. Reizen würde mich persönlich noch das Thema «professionelle Transportlogistik in der Landwirtschaft», aber vorderhand sind diesbezüglich keine konkreten Pläne vorhanden.

Interview: Roman Engeler

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n  Markt | Übersicht

Allgegenwärtige Sensoren Elektronik verbindet heute Motoren und Getriebe, Traktoren und Geräte, Tiere und Fütterungsstationen. Damit unter den rauen landwirtschaftlichen Einsatzbedingungen eine hohe Messgenauigkeit erhalten bleibt, ist eine gute und dichte Verpackung der Sensoren notwendig. Die anschliessende Übersicht beschränkt sich auf die wichtigsten Sensoren und ihre Eigenschaften, dies bei möglichst einfachem Beschrieb. Ruedi Hunger Alle Schnittstellen werden mit Sensoren überwacht, welchee Daten an den Prozessrechner liefern. Die in Form von Strecken, Winkeln, Temperaturen oder Druck – und vielen mehr – erfassten Messgrössen werden in elektrische Signale umgewandelt. Sensoren sind anwendungsbezogen kalibriert, damit sie standardisierte Ausgangsdaten liefern. Das Wort «Sensor» kommt vom lateinischen sentire und steht für fühlen oder empfinden. Andere Bezeichnungen für Sensor sind Detektor, Aufnehmer oder Fühler. Der Sensor als Aufnehmer oder Messfühler ist ein technisches Bauteil, das bestimmte physikalische oder chemische Eigenschaften oder die stoffliche Beschaffenheit seiner Umgebung qualitativ oder als Messgrösse quantitativ erfassen kann. Die erfassten Grössen werden in ein weiterverarbeitbares elektrisches Signal umgeformt.

Mess- / Wirkprinzip Sensoren werden nach Baugrösse, Fertigungstechnik, Einsatz- oder Verwendungszweck eingeteilt. Zudem werden sie nach ihrer Wirkungsweise beim Umformen der Messgrössen in aktive oder passive Sensoren gegliedert. Aktive Sensoren sind zwingend auf eine externe Stromversorgung angewiesen, da sie vielfach über komplexe elektronische Schaltungen verfügen. Passive Sensoren Physikalische und chemische Messgrössen (nicht abschliessend) Beispiele

Messgrössen

Physikalische Eigenschaften

Wärmemenge, Temperatur, Feuchtigkeit, Druck, Schallfeldgrössen, Helligkeit, Beschleunigung (nicht abschliessend)

Chemische Eigenschaften

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pH-Wert, Ionenwert, elektrochemisches Potenzial

Schweizer Landtechnik  12 2015

Spritzgestänge moderner Pflanzenschutzspritzen werden mittels Ultraschall- und Winkelsensoren gleich

kommen ohne zusätzliche Spannungsversorgung aus. Die erzeugten Signale müssen aber weiterverarbeitet werden. Für jedes Wirkprinzip gibt es eine Unmenge an Anwendungen; folglich sind in Tabelle 2 nur einige wenige Beispiele aufgeführt.

Sensoren – ihre Eigenschaften und Anwendungsbeispiele •  Doppler-Effekt / Radarsensor Jedes Signal, das von einer Quelle ausgehend den Empfänger erreicht, besteht aus Wellen. Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich um Licht- oder Schallwellen handelt. Der Abstand zwischen den Scheitelpunkten dieser Wellen wird als Wellenlänge oder Frequenz bezeichnet. Wenn sich Sender und Empfänger annähern, wird die Wellenlänge scheinbar «verkürzt». Entfernen sich die beiden voneinander, «vergrössert» sich die Wellenlänge. Dieser Vorgang wird als Doppler-Effekt bezeichnet. Ein Radargerät sendet gebündelte elektromagnetische Wellen als Primärsignal. Das von Objekten reflektierte «Echo» wird als Sekundärsignal empfangen. Die Relativbewegung zwischen Sender und Objekt kann durch den Doppler-Effekt berechnet werden. Das Aneinanderreihen

einzelner Messungen liefert die Wegstrecke und die Absolutgeschwindigkeit. In der Landtechnik wird der Radarsensor (Doppler-Effekt) zur schlupffreien Geschwindigkeitsmessung eingesetzt. Ho­her Bewuchs kann das Ergebnis beein­ flus­ sen. Die Versorgungsspannung beträgt 12 Volt. Beim Einbau muss eine exakte Neigung von 37 Grad beachtet werden. •  Drehraten- / Gierwinkelsensor Drehratensensoren messen die Rotationsgeschwindigkeit eines Körpers. Die entlang einer Drehachse gemessene Winkelgeschwindigkeit gibt Auskunft darüber, um welchen Winkel sich ein Körper innerhalb einer bestimmten Zeit gedreht hat. Die Drehraten werden meistens um folgende drei Raumachsen gemessen: –  Gierrate (Drehung um Hochachse) –  Nickrate (Drehung um Querachse) –  Wankrate / Rollrate (Drehung um Längsachse) Hochgenaue Drehratensensoren werden für die Navigation von Flugzeugen und Raketen eingesetzt. Preiswertere mikromechanische Drehratensensoren werden im Fahrzeugbau, insbesondere für Fahrstabilitätssysteme, eingebaut.


Übersicht | Markt   n

Im Bereich der Navigation werden sie­ in GPS-Navigationsgeräten zur Überbrückung von Stecken ohne Satellitenkontakt verwendet.

Tabelle 2: Gliederung der Sensoren nach Wirkprinzip Wirkprinzip

Anwendungsbeispiele (Liste nicht vollständig)

Mechanisch

Manometer, Dehnungshebel, Federwaage, Hebelwaage, Thermometer

Thermoelektrisch

Thermoelement

• Hallsensor

Resistiv

Dehnungsmessstreifen (DMS), Hitzedraht, Halbleiter-DMS

Ein Hallsensor nutzt den Hall-Effekt zur Messung von Magnetfeldern. Die Funktionsweise besteht darin, dass Hallsensoren messen, wie die Linien eines definierten Magnetfeldes durch äussere Einflüsse abgelenkt werden. Die Messwerte werden so weit verstärkt, dass eine Umwandlung in digitale Signale möglich

Piezoelektrisch

Beschleunigungssensor

Kapazitiv

Drucksensor, Regensensor

Induktiv

Inklinometer, Kraftsensor, Wegaufnehmer

Optisch

CCD-Sensor, Fotozelle

Magnetisch

Hallsensor, Reed-Kontakt

mässig über die Zielfläche geführt.

•  Induktivsensor Induktive Sensoren arbeiten nach dem Induktionsgesetz. Dazu sind grundsätzlich eine Spule (Wicklung), ein Magnetfeld und Bewegung notwendig. Mit diesem Messprinzip lassen sich berührungslos und somit verschleissfrei Winkel, Wege und Geschwindigkeiten messen. Die Drehrichtung wird durch Induktivsensoren nicht erkannt. Eine Funktionskontrolle erfolgt über LED (erkennt, ob geöffnet oder geschaltet). Induktivsensoren werden zur Geschwindigkeitserfassung und zur Drehzahlkontrolle eingesetzt.

Darstellung: Ruedi Hunger

ist. Die Messdaten können vom Traktor direkt verarbeitet und in den CAN-Bus integriert werden. Hallsensoren werden zur Fahrgeschwindigkeitsmessung, Drehzahlkontrolle oder Ereigniszählung eingesetzt. Die Versorgungsspannung beträgt 12 Volt. Der Schaltabstand liegt zwischen fünf und zehn Millimetern.

•  Reedschalter / -kontakte Beim Reedschalter sind in einem Glasröhrchen (Gehäuse) Kontaktzungen aus einer Eisen-Nickel-Legierung eingeschmolzen, die magnetisch betätigt werden. Kommt ein Dauermagnet in die Nähe, werden die ferromagnetischen Kontaktzungen (Plättchen) bewegt und der Stromkreis schliesst sich. Reedschalter arbeiten berührungslos. Dank Kapselung und einer Schutzgasfüllung sind Reedschalter unempfindlich.

Sie werden zur statischen Abfrage, beispielsweise von Arbeitsstellung oder ­Verriegelung, verwendet. Weiter finden sie Anwendung zur Geschwindigkeitsmessung bei langsamen Maschinen wie Sä­­­ maschinen. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Überwachung von Einzelkornsäaggregaten und Pflanzenschutzspritzen. Da Reedschalter elektrisch und nicht elektronisch arbeiten (kein digitales Signal), ist eine Integration in den CANBus nicht möglich. Es können keine hohen Frequenzen verarbeitet werden. •  Neigungs- / Winkelsensor Ein Neigungssensor ist ein Messgerät, das für einen Instrumenten- oder Fahrzeugrahmen den genauen Bezug zur Lotrichtung herstellt oder Änderungen des Neigungswinkels überwacht. Es gibt zahlreiche Verfahren, um Winkel oder Neigung zu messen. Ein Beispiel sind die Weg-Winkel-Sensoren, die berührungslos mit dem Halleffekt arbeiten. Die vom Sensor erzeugten Magnetfeldlinien werden durch Verdrehen eines Elements umgelenkt. Die Stärke der Umlenkung

Zur Drehzahlüberwachung der Säwelle werden ebenso Sensoren eingesetzt wie zur Überwachung des Füllstandes im Säkasten.

Reedkontakte übernehmen an Einzelkornsämaschinen und Pflanzenschutzspritzen Kontrollfunktionen.

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n  Markt | Übersicht

Radarsensoren dienen der schlupffreien Geschwindigkeitserfassung.

Ultraschall bezeichnet. Ultraschall wird je nach Material eines Hindernisses an diesem reflektiert, absorbiert, gestreut oder tritt hindurch (Transmission). Wie bei anderen Wellen tritt Brechung, Beugung und Interfrequenz auf. Die Funktionsweise eines Ultraschallsensors beruht auf der Messung der Laufzeit eines Tonsignals. Die Ausbreitung des Schalls funktioniert praktisch in jeder Umgebung, allerdings ist die Schallausbreitung stark temperaturabhängig. Im Landtechnikbereich werden Ultraschallsensoren zur Gestängeführung an Feldspritzen eingesetzt. Ein weiteres Einsatzgebiet ist das Messen von Füllständen. Objekte und Füllstände werden millimetergenau erfasst.

Fazit Elektronik auf dem Traktor reduziert in erster Linie den Treibstoffverbrauch. In den Bereichen Düngung, Gülleausbringung und Pflanzenschutz lässt sich in erster Linie mit Elektronik die Ausbringmenge genauer dosieren. Sämaschinen werden auf Fehlstellen, Saatmengen und Saattiefenregulierungen hin überwacht. An vorderster Front stehen immer Sensoren, die unterschiedlichste Messgrössen erfassen, umwandeln oder weiterleiten.  n

Anwendungsbeispiele für Elektronik und Sensoren an Traktoren

Drehraten- bzw. Gierwinkelsensoren können in Grenzsituationen vor kritischen Fahrsituationen warnen.

gibt die Position an. Es wird in beiden Richtungen über 90 Grad gemessen, folglich sind 180 Grad möglich. Neigungs- oder Winkelsensoren werden zum Messen von Winkel und  /  oder Neigung an Maschinen und Geräten eingesetzt. Ein Beispiel ist die Strohverteilung am Häcksler des Mähdreschers (Winkelverstellung der Leitbleche). •  Ultraschallsensoren Schall mit Frequenzen oberhalb der Hörfrequenz des Menschen wird als 12

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1 Folientastatur am Bordcomputer, Elektronikbox(en), EHR-Bedienung, Diagnosesteckdose 2 Winkelsensor am Kupplungspedal, Vorwahl für Vor- und Rückwärts 3 Div. Sensoren, z. B. Motordrehzahl, Getriebeausgangsdrehzahl usw. 4 Lenkwinkelsensor, Winkelsensor der Vorderachsfederung, Allradabschaltung beim Wenden, Zapfwellendrehzahl 5 Kraftmesssensor EHR, Lagesensor EHR, Differentialsperrenmanagement, Fahrgeschwindigkeit


Einsatzbericht | Impression   n

«Orbital» dreht seine Bahnen Der neue Rundballenwickler «Orbital» von McHale wickelt dank einzigartiger Bauweise Rundballen in Rekordzeit. Im Praxiseinsatz konnte die Maschine halten, was sie verspricht. Ruedi Burkhalter

«Orbital» ist zurzeit der erste und einzige Solo-Wickler auf dem Markt, der mit einem vertikal angeordneten Wickelring arbeitet Bild: McHale

Der irische Rundballenspezialist McHale ist bekannt für originelle Lösungen. In dieses Schema passt auch der neue Hochgeschwindigkeits-Rundballenwickler «Orbital», der an der Agritechnica erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde: «Orbital» ist zurzeit der erste und einzige Solo-Wickler auf dem Markt, der mit einem vertikal angeordneten Wickelring arbeitet. Diese Bauweise ist nicht grundsätzlich neu, sie hat sich auf den Presswickel-Kombinationen «Fusion» von McHale bereits seit Jahren bewährt. Die Schweizer Landtechnik hat eine der wenigen «Orbital»-Vorserien-Maschinen bereits im Einsatz erleben können.

Wickelring dreht deutlich schneller Der «Orbital» ist mehr als nur ein Teil der «Fusion»-Kombination. Die ganze Technik und die Steuerung wurden für den Einsatz im Solo-Wickler neu konzipiert und auf hohen Durchsatz bei gleichzeitig erstklassiger Wickelqualität ausgelegt. Ein erster Faktor ist dabei die auf 40 U / min erhöhte Drehzahl des Wickelrings. Dieser ermöglicht es, ein Ballen in nur gerade 25 bis 30 Sekunden mit 6 Lagen Folie zu umwickeln. Geführt wird der Wickelring durch zwei grosse angetriebene Rollen unten und zwei kleinere nicht angetriebene Führungsrollen oben. Die Bauart des wartungsarmen Wickelrings soll für

eine gleichmässige Überlappung sorgen, da der Abstand zwischen den Vorstreckern und dem Ballen immer gleich gehalten wird. Das soll auch sicherstellen, dass die Verletzungsgefahr für die Folie gering bleibt.

Wellenprofil dreht Ballen zuverlässig Der Ballen wird durch zwei nicht fest verbundene, mit einem neuen Wellenprofil versehene Stahlwalzen gedreht. Dieses Wellenprofil hat auch unter den schwierigen Einsatzbedingungen mit nassen, weichen Herbstsilageballen in geneigtem Terrain für ein zuverlässiges Drehen der 12 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Impression | Einsatzbericht

nen, da diese zwischen den Walzen hinunterfallen würden.

Automatik steuert zwei Ballen gleichzeitig

Der Folienwechsel lässt sich gut zugänglich und auf optimaler Höhe durchführen. Bilder: Ruedi Burkhalter

Ballen gesorgt. Der «Orbital» kann Ballendurchmesser von 1,0 bis 1,4 m verarbeiten. In der Steuerung lassen sich drei Ballendurchmesser speichern, das System passt sich dem Ballendurchmesser durch Verstellen des Winkels (Abstand) zwischen den beiden Walzen an. Ein Grund dafür, dass der Wickler hohe Stundenleistungen erzielt, besteht darin, dass die beiden Walzen auch als Teil der Ladevorrichtung (vordere Walze) und Entladevorrichtung (hintere Walze) dienen. Hebt die Ballengabel den Ballen in Richtung Wickelring, bewegt sich die vordere Wickelwalze nach unten, was die Höhe, die der Ballen überwinden muss, reduziert. Vor dem Wickelbeginn wird dann die vordere Walze schnell auf die Höhe der hinteren angehoben. Nach dem Wickeln wiederum wird die hintere Walze nur kurz abgesenkt, wodurch der Ballen schonend auf den Boden gelegt wird: Bei einer Fahrgeschwindigkeit von etwa 5  km  /  h wird der Ballen so abgelegt, dass er gar nicht mehr weiterrollt, was vor allem in geneigtem Terrain ein grosses Plus ist. Mit dieser Bauweise sind die

Wege für die einzelnen Arbeitsschritte kurz, diese können folglich schnell durchlaufen werden. Aber alles hat bekanntlich zwei Seiten. Das Konzept mit den beiden Walzen, die auch Teil des Lade- und Entlademechanismus sind, ermöglicht die enorm hohe Leistung. Anderseits wird dadurch die Bewegungsfreiheit der Walzen limitiert. Konkret bedeutet das, dass Ballen mit weniger als 1,0 m Durchmesser bauartbedingt nicht gewickelt werden kön-

Der ganze Vorgang vom Laden bis zum Ende des Wickelns erfolgt vollautomatisch. Der Fahrer muss lediglich nach dem Anfahren des Ballens die «Auto Load»Taste betätigen, den Rest erledigt die Steuerung selber. Während der letzten Umdrehung des Wickelringes wird dieser deutlich verlangsamt, damit der Schlitten der FolienSchneid- und Haltevorrichtung ausfahren kann, um die Folie zuerst zu einem Strang zu bündeln, sicher einzuklemmen und danach sauber abzuschneiden. Dieses System soll den «Orbital» auch unter besonders schwierigen Verhältnissen wie heissen oder nassen Bedingungen deutlich zuverlässiger machen. Folienrisse sollen laut McHale mit dem «Orbital» eine Seltenheit bleiben, weil der stabile «Zopf» von der abgerundeten Halterung so festgehalten wird, dass ein Abreissen unwahrscheinlich ist. Die Automatisierung geht sogar so weit, dass die Ballenrotation bei einer aufge-

«Orbital» im Video Weitere Filme zu landtechnisch interes­s anten Themen auf unserem Youtube-Kanal «Schweizer Landtechnik»

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Schweizer Landtechnik  12 2015

Die Walzen mit Wellenprofil und die patentierten Halteschlitten sind einzigartig.


Einsatzbericht | Impression   n

legt werden, was wiederum beim Aufladen Zeit einspart und den Boden schont. Die Bedienung erfolgt über das «Expert Plus»-Bedienkästchen und ist übersichtlich gestaltet. Am gut lesbaren Display können wichtige Grössen wie die Anzahl Lagen einfach eingestellt werden. Die Schwenkdeichsel kann je nach Vorliebe des Fahrers über das Bedienterminal oder ein separates Steuergerät des Traktors betätigt werden. McHale gibt als minimale Hydraulikleistung des Traktors 35 l / min an. Um gleichzeitig laden und wickeln zu können, braucht es unserer Erfahrung nach aber schon einiges mehr. Der Wickler kommt mit offenen und geschlossenen Hydrauliksystemen klar, für maximale Leistung bei schonender Arbeitsweise ist ein Load-Sensing-System aber zweifelsfrei die beste Wahl. Der Wickelring wird unten von zwei grossen, mit Gummi beschichteten Rollen hydraulisch angetrieben.

brauchten Folienrolle oder einer gerissenen Folie automatisch halbiert wird, sodass mit nur einer Folie bei gleichbleibender Wickelarbeit der Ballen fertig eingepackt wird. Jeder Folienriss wird sofort durch einen der beiden «Film Break»Sensoren festgestellt. Die Steuerung ist so konzipiert, dass bereits während dem Wickels des einen Ballens der nächste

Ballen aufgenommen und mitgeführt werden kann. Sobald der Fahrer die Entladetaste drückt, wird der eine Ballen abgesenkt und dann sofort und automatisch der Lade- und Wickelvorgang mit dem zweiten Ballen fortgesetzt. Das ermöglicht es einerseits, schnell und flüssig zu arbeiten, anderseits können zwei Ballen ans Feldende transportiert und dort abge-

Folienwechsel ohne Verrenkungen Der bequem durchführbare Folienwechsel zählt zu den Stärken des «Orbital». Die Folie wird auf der linken hinteren Seite der Maschine gewechselt. Nachdem die Folie in den ersten Vorstrecker eingelegt wurde, drückt der Fahrer bei geschlossener Seitentür eine Taste hinten links, und der Wickelring dreht automatisch eine halbe Umdrehung weiter, um am nächsten Vorstrecker anzuhalten – bereit für die zweite Folienrolle. Dies erleichtert dem Fahrer das Wechseln der Rollen. Erleichternd ist auch die Tatsache, dass sich die Folienvorstrecker in Wechselposition auch für kleinere Personen auf optimaler Höhe befinden und nach Öffnung des Seitengitters optimal zugänglich sind.

Fazit

Während ein Ballen gewickelt wird, lässt sich bereits der nächste mit der Ladevorrichtung anheben.

Der «Orbital» konnte im Testeinsatz tatsächlich halten, was er verspricht. Durch die Bauweise mit vertikalem Wickelring und einzeln absenkbarer Walzen wird ein effizienter Ablauf erzielt. Überzeugen konnte vor allem auch die Steuerungssoftware, die – insbesondere für eine Vorserienmaschine – einen absolut flüssigen und zeitlich perfekt optimierten Ablauf der Arbeitsgänge erreicht. Wenn die Ballen eng aufeinanderliegen und die Zeit zum nächsten Ballen nicht der limitierende Faktor ist, lassen sich (ohne Folienwechsel) pro Stunde theoretisch über 100 Ballen sechslagig wickeln, wodurch ein geübter Fahrer die Ballen von zwei Pressen zu wickeln vermag. Im Testeinsatz mit schwierigen, weichen «Herbstsilage-Ballen» in Hanglage sind keine nennenswerten Störungen aufgetreten.  n 12 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Impression | Einsatzbericht

Präzision vom Feinsten Im Ackerbau kommen zunehmend Maschinen mit GPS-gesteuerter Teilbreitenschaltung zum Einsatz. Gerade auf den eher kleinen und unförmigen Parzellen in der Schweiz bieten diese einen grossen Nutzen. Ruedi Burkhalter der Düngerstreuer-Baureihe «Exacta TL «Geospread» den bisher einzigen Düngerstreuer an, der eine «echte» Teilbreitenschaltung in 2-Meter-Schritten bietet. Dieses System wurde in der Schweiz bereits über 20 Mal verkauft.

Verstellung des Aufgabepunktes erzielt Teilbreiten

Martin Uhlmann setzt «GEOspread» bereits seit zwei Jahren ein. Bild: Ruedi Burkhalter

«Die Düngerausgabe war bisher immer perfekt», sagt Martin Uhlmann. Der Landwirt aus Seedorf BE setzt auf den Flächen der Betriebsgemeinschaft «BG Löhr» und im Lohn auf anderen Betrieben seit zwei Saisons einen Düngerstreuer mit automatischer GPS-gesteuerter Teilbreitenschaltung ein. Er kann damit seinen Dünger präziser auf den Feldern verteilen und profitiert gleichzeitig von einer spürbaren Fahrerentlastung.

Über 20 Maschinen im Einsatz Immer häufiger werden Geodatengesteuerte Ackerbausysteme von Firmen vorgestellt und oftmals mit Innovationspreisen ausgezeichnet. Doch nicht jede ausgezeichnete Innovation wird später auch tatsächlich in der Praxis wirtschaftlich eingesetzt. Solche teure Systeme seien doch nur für Grossbetriebe im Ausland wirtschaftlich einsetzbar, wird ­ in der Schweiz zudem oft argumentiert. Die Schweizer Landtechnik wollte wissen,­ ob sich solche Systeme tatsächlich auf Schweizer Betrieben im Einsatz befinden, und wurde fündig: Kverneland bietet mit 16

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Mit der neuen Hard- und Software «Geospread» für die mechanisch angetriebenen Düngerstreuer der Marke Kverneland stellte die Kverneland Group auf der Agritechnica 2013 eine neuartige GPS-Teilbreitenschaltung vor. Sie passt die Streubreite durch eine «Online-Verstellung» des Dünger-Aufgabepunktes auf die Streu­ scheiben in 2-Meter-Schritten den Feldkonturen an. Dies im Gegensatz zu anderen Systemen, die eine Teilbreitenschaltung an hydraulisch angetriebenen Streuern realisieren: Der durch sie erzielbare Präzisionsgewinn sei zweifelhaft, wie Kverneland betont. Bekanntlich müssen sich die Streufächer der linken und der rechten Streuscheibe so überlappen, dass sich eine gute Querverteilung mit stabilem Variationskoeffizienten ergibt.

Reduziere man den Mengenfluss und die Drehzahl einer Scheibe, um die Abschaltung einer Teilbreite zu realisieren, lasse sich bislang eine negative Veränderung des Streubildes auf der gegenüberliegenden Seite nicht ausschliessen, wie Feldtests bestätigt hätten. Im Unterschied zu hydraulisch angetriebenen Streuern bleibt beim «GEOspread»System die Drehzahl der mechanisch angetriebenen Scheiben immer konstant. Ein zweiter Stellmotor passt dabei den Aufgabepunkt und damit den Abwurfwinkel des Düngers in Abhängigkeit ­­­von der GPS-Position an und reguliert die Streumenge entsprechend. In 2-MeterSchritten verringert oder vergrössert sich dadurch die Streubreite. Die Querverteilung bleibe dabei auf allen bedienten Teilbreiten erhalten, sagt Kverneland.

Der Fahrer muss nur noch fahren In der Praxis läuft die Arbeit so ab, dass der Fahrer zuerst mit der elektro­ nischen Streutabelle komplett von der Traktorkabine aus die Maschine einstellt, die Feldgrenzen abfährt und dabei entweder eine ganze oder mit Grenzstreu-


Einsatzbericht | Impression   n

einrichtung eine halbe Arbeitsbreite streut. «Wir arbeiten meist mit der Grenzstreueinrichtung, da diese eine sehr saubere Grenze am Feldrand erzielt», berichtet Martin Uhlmann. «Auf dem Weg lässt sich so kaum ein Düngerkorn finden.» Die noch unbearbeitete Fläche kann dann in beliebiger Richtung und beliebiger Reihenfolge abgefahren werden, ohne dass sich der Fahrer noch um die Regeltätigkeit an der Maschine kümmern muss. Auf dem grossen «IsoMatch Tellus»-DoppelTerminal lässt sich jederzeit grafisch ablesen, welche Teilflächen noch bearbeitet werden müssen. Die Automatik entlastet den Fahrer nicht nur bei der Arbeit, sondern macht diese auch einfacher: Der Streuer ist über vier Wiegebolzen mit dem separaten Untergestell verbunden und soll dadurch eine sehr genaue Wiegearbeit erreichen. Dies auch in Hangneigung und bei holpriger Fahrt, da ein Neigungssensor und ein Beschleu­ nigungs­ sensor Hangneigung und Beschleunigung kontinuierlich erfassen und die Messwerte der Wiegebolzen entsprechend korrigieren. «Ich kann mit den Flächenangaben aufs Kilogramm genau den Streuer beladen», berichtet Martin Uhlmann. «In der Praxis geht es immer auf, und ich kann mit einer Fahrt sogar mehrere Parzellen von mehreren Landwirten abarbeiten und weiss dann genau, wo ich wie viel ausgebracht habe.»

«Ich vertraue der Technik» Und noch einen weiteren Nutzen bietet das System: War es bisher bei Dämmerung oder Dunkelheit schwierig zu erken-

nen, ob wirklich gleichmässig gestreut wurde, so ist es mit «GEOspread» kein Problem mehr, einfach bei Dunkelheit weiterzudüngen. Doch ist es nicht sehr anspruchsvoll, ein solches System zu bedienen? «Hat man vom Vertrieb einmal eine gute Einführung erhalten, und sind die Einstellungen korrekt, ist das System sehr einfach zu bedienen», berichtet Martin Uhlmann. Das System sei sehr ­zu­verlässig, aber: «Wenn etwas nicht stim­mt, braucht man einen guten Support.» Diesen hat Uhlman aber in zwei Jahren erst einmal in Anspruch nehmen müssen, als er unbeabsichtigt ein Offsetmass verstellt hatte. Uhlmann würde das System jederzeit wieder kaufen: «Der Dünger landet genau dort, wo er hingehört, und somit wachsen und reifen die Kulturen deutlich regelmässiger als mit dem alten Streuer.» Wie geht es weiter? Bekanntlich sind neue Techniken bei deren Einführung auf dem Markt jeweils sehr teuer. Der im Bericht beschriebene Streuer ist mit rund 27 000 Franken (komplettes Set mit Isobus-Traktorbauset, Terminal, GPS-Empfänger und einmaligen Lizenzen) mehr als doppelt so teuer wie ein vergleichbarer Streuer ohne Wiegeeinrichtung und automatische Teilbreitenschaltung. Die Technik dürfte mit steigenden Stückzahlen noch günstiger werden und wird vielleicht eines Tages zum Standard werden. Die Tendenz zu solchen Systemen könnte

Dank Doppelansicht können auf dem IsoMatch Tellus-Terminal gleichzeitig die Maschinendaten oben und die bearbeitete Fläche unten dargestellt werden.

Einsparung verso Verteilung Der Effekt einer Geodaten-basierten Maschinensteuerung kann immer aus zwei unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden: 1.  Angenommen der Landwirt will überall ­ auf einem 1-ha-Feld 300 kg / ha ausbringen und hat seinen Düngerstreuer entsprechend eingestellt. In diesem Fall würde der Landwirt ohne elektronische Teilbreitenschaltung (wegen der Überlappung) mehr – nehmen wir an 320 kg / ha – effektiv ausbringen. Mit der Teilbreitenschaltung sät er aber effektiv nur 300 kg / ha und profitiert so von einer Einsparung. 2.  Angenommen der Landwirt hat für eine ­ ha genau 300 kg Dünger übrig. Ohne Teilbreitenschaltung müsste er den Düngerstreuer (wegen der Überlappung) auf weniger – ­nehmen wir an 280 kg / ha – einstellen, damit er für das ganze Feld genug Dünger im Streuer hat. Der grösste Teil der Fläche würde dann nur 280 kg / ha, die Überlappungsflächen das Doppelte an Dünger erhalten. Dank der Teilbreitenschaltung kann er auf dem ganzen Feld genau 300 kg / ha säen und erzielt somit eine perfekte Verteilung des vorhandenen Düngers.

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n  Impression | Einsatzbericht

Diese Sensoren unter dem Behälter erfassen die Hangneigung und die durch holprige Fahrt erzeugte Beschleunigung (Fehlerkorrektur der Waage).

Ein Stellmotor (schwarz) verstellt die Aus­bringmenge, ein zweiter verstellt den DüngerAufgabepunkt.

Dank der Grenzstreueinrichtung kann beim ersten Umfahren des Felds die Grenze genau respektiert werden.

schon bald auch durch höhere Anfor­ derungen der Aufzeichnungspflicht verstärkt werden. Gerade bei Dünger und Pflanzenschutzmitteln ist das Vermeiden einer «Doppelbehandlung» auch aus öko­ logischer sicht ein grosser Vorteil. Bedenkt

man, dass ein solches System die Dokumentation der «guten fachlichen Praxis» ohne grossen Zusatzaufwand mitliefert, steckt noch ungenutztes Potenzial in der Technik. Die elektronische Aufzeichnung und das teilflächenspezifische Düngen

aufgrund ­der bereits vorhandenen Ertragskarten ­des Lohn­unternehmers nutzt Uhlmann bis heute noch nicht. «GEOspread» ist neu auch auf dem kleineren Modell «CL» ab 1100 l Be­hältervolumen erhältlich.  n

Einsparungsrechner macht Nutzen fassbar Wie viel Betriebsmittel könnte ich einsparen? Diese Frage dürfte den interessierten Landwirt am meisten bewegen, wenn es um die Anschaffung einer Geodaten-basierten Maschinensteuerung geht. Die genaue Berechnung der Betriebsmitteleinsparung solcher Systeme ist schwierig. Eine sehr interessante Hilfe bietet hier der «iM Calculator» von Kverneland. Es handelt sich dabei um einen Einsparungsrechner, mit dem sehr einfach über eine frei nutzbare Internetanwendung die Grössenordnung der möglichen Einsparungen in Form einer Modellrechnung sichtbar wird. Und so gehts: In einem ersten Schritt kann der Nutzer auswählen, ob er die Einsparungen für eine Feldspritze, einen Düngerstreuer oder eine Sämaschine berechnen möchte. In einem zweiten Schritt wird die durchschnittliche Feldform ausgewählt. Es lassen sich zum Ausprobieren vier verschiedene Feldformen von «Rechteckig» bis «sehr stark unförmig mit Hindernissen wie Bäumen» auswählen. Im dritten Schritt werden dann die betrieblichen Verhältnisse je für den Ist-Zustand (manuelle Schaltung ohne Wiegestreuer) und mit «GEOspread» (automatische Teilbreitenschaltung) eingegeben. Erforderliche Angaben sind die Betriebsfläche insgesamt, die Anzahl Schläge, die Arbeitsbreite und die Anzahl Teilbreiten und die jährlich anfal-

lenden Betriebsmittelkosten. Mit diesem Rechner lässt sich dann beliebig spielen, und mit der Zeit gewinnt man ein Gefühl für die Auswirkungen verschiedener Annahmen. Der Rechner ermöglicht es zwar nicht, die effektiv auf dem Betrieb vorhandenen Feldkarten zu verwenden. Aber für ein Erahnen der Gesetzmässigkeiten reicht es. Das Beispiel unten zeigt die Berechnung mit zweimal den gleichen Flächenangaben, jedoch mit rechteckigen Feldern (links) und sehr unförmigen Feldern (rechts). Grundsätzlich gilt: die Einsparung in Prozent wird grösser: •  je kleiner die Fläche pro Schlag •  je Unförmiger die Felder •  je grösser die eingesetzte Arbeitsbreite •  je grösser die Anzahl Teilbreiten

Berechnung für rechteckige Parzellen.

Berechnung für unförmige Parzellen.

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Der Rechner ist unter: http://www.kvernelandgroup.com/farming/ verfügbar. Weiter ist auf der Seite www.isomatchtellus.com mit dem «IsoMatch-Simulator» ein PC-Programm frei verfügbar, mit dem die Bedienung sämtlicher verfügbarer Isobus-Maschinen am IsoMatch Tellus Terminal simuliert und gefahrlos am PC geübt werden kann.


46. Landmaschinen-Ausstellung der Mäder AG in Niederwil AG

Am 26. Dezember 2015 ist der grosse Auftakt zu unserer Weihnachtsausstellung oder, wie es im Volksmund bekannt ist, zur legendären Niederwiler Olma. 1969, vor gerade mal 46 Jahren, hat alles begonnen. Seither wird dieses Datum bei vielen schon im Voraus rot markiert. Der Anlass ist zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt herangewachsen. Einige besuchen die Ausstellung schon über 20 Jahre und geniessen die Atmosphäre mit Freunden, Familien und Berufskollegen. Bereits Wochen davor beginnen die grossen Vorbereitungen. Das ganze Mäder-Team krempelt die Ärmel hoch, es wird Hand in Hand gearbeitet, alle packen zu, und so einige Schweisstropfen werden vergossen.

Mit Trettraktoren ist für die Jungmannschaft ein spielerischer Parcours aufgebaut, und die älteren Mädchen und Jungs dürfen ihr Talent auf einem Rasentraktor erproben. Nach diesem informativen und beindruckenden Rundgang begrüssen wir Sie mit einem Willkommensdrink am Eingang zum Restaurant «Schmitte». Hier ist das Tor zur Gemütlichkeit, lassen Sie sich verwöhnen mit unseren Spezialitäten. Probieren Sie die rassige «Schmitte»-Wurst, die wird speziell hergestellt nur für diesen Anlass. Bei einem Kafi «Ford» kann man gut philosophieren, diskutieren und einfach geniessen.

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Wir freuen uns auf Ihren Besuch zwischen dem 26. bis 30. Dezember 2015, Öffnungszeit von 9 bis 16.30 Uhr im Buchgrindel 2, Niederwil Kanton Aargau. Freundlich grüsst Mäder AG Landmaschinen Rolf Mäder und sein Team

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Das Gelände verwandeln wir in einen interessanten und abwechslungsreichen Maschinenpark, der Männerherzen höherschlagen lässt. Grosse Namen wie New Holland, Steyr, Case, Iseki, Weidemann, Ott, Pöttinger, Strautmann sind vor Ort und präsentieren die Neuheiten von 2016. Auch Kleingeräte der Marken Sabo, Cup Cadet, Stihl, Rapid, Kärcher sind vertreten sowie der modische Ambrogio-Rasenroboter. Dieser moderne Roboter hat in der Zwischenzeit eine grosse Nische auf dem Markt eingenommen, und die Nachfrage steigt. Wer uns noch nicht kennt, wir kaufen und verkaufen

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n  Wissen | Technisch

Claas hat mit Praxistests die Tauglichkeit und funktionale Sicherheit schnittstellenübergreifender Elektrifizierung am Beispiel der Kombination Traktor / Schwader bestätigt. Bild: Claas, Paderborn

Systemübergreifende Elektrifizierung Die Entwicklung elektrischer Antriebsstränge und deren Vernetzung zu einem Gesamtmaschinenkonzept ist ein vielversprechender Lösungsansatz zur Erhöhung der Schlagkraft landwirtschaftlicher Maschinen. Zur Überprüfung dieses noch weitgehend theoretischen Ansatzes hat Claas ein elektrifiziertes Traktor-Anbaugerät-Gespann eingehend in der Praxis erprobt. Ruedi Hunger

Flexible Antriebe zur Realisierung verbesserter Funktionen und hoher Funktionalitäten lassen sich mechanisch, hydraulisch und elektrisch realisieren. Hydraulische und elektrische Systemlösungen sind den mechanischen bezüglich Wirkungsgrad oft unter-, hinsichtlich Steuer- und Regelbarkeit sowie aus konstruktiver Betrachtungsweise aber überlegen. Elektrischen Antrieben im Bereich der Landtechnik werden bereits in naher Zukunft gute Chancen zur Teilverwirklichung eingeräumt. Sie werden seit einigen Jahren in20

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tensiv diskutiert, und einzelne Systemlösungen wurden immer wieder vorgestellt. Die Elektrifizierung muss sich aber gegen bereits seit Jahren etablierte hydraulische Systeme mit hoher Leistungsdichte durchsetzen.

Schnittstelle im Fokus Zur Einführung der «Elektrifizierung» bieten sich komplexe Erntemaschinen – insbesondere Mähdrescher – an, weil viele Antriebe und Prozessschritte aufeinander abgestimmt werden müssen. Den-

noch ist ein solches System in sich geschlossen und nicht auf Schnittstellen für Leistungs- und Kommunikationsflüsse zwischen herstellerübergreifenden Teilsystemen angewiesen. Fachleute erwarten daher, dass die ersten Serienanwendungen für elektrische Antriebe auf Anbaugeräten mit dem Traktor als mobiler Energiequelle verwirklicht werden. Deshalb hat sich die Claas Industrietechnik in Paderborn (D) das Ziel gesetzt, eine schnittstellenübergreifende Elektrifizierung zwischen Traktor und Schwader zu


Technisch | Wissen   n

verwirklichen. Nebst den allgemeinen Herausforderungen bei der Entwicklung elektrischer Antriebe stand insbesondere eine nutzbare, herstellerübergreifende Schnittstelle für Leistung und Kommunikation im Fokus. Mit einbezogen wurde auch ein Sicherheitskonzept. Ein Standardtraktor Claas «Arion» mit konzerneigenem Stufenlosgetriebe und ein VierKreisel-Grossflächenschwader bildeten die Grundlage dieses Projektes.

Hybridtraktor oder Zapfwellengenerator Ausgestattet mit einem Kurbelwellenstartergenerator zwischen Dieselmotor und Stufenlosgetriebe, kam ein zum Hybridtraktor umgebauter «Arion 650» zum Einsatz. Anstelle dieser Baulösung könnte auch ein Zapfwellengenerator eingesetzt werden. Der serienmässig mechanische Antriebsstrang am Kreiselschwader wurde vollständig durch ein variables Antriebssystem ersetzt. Die Elektrifizierung erfolgte mit luftgekühlten Standardindustriekomponeten. Sämtliche Hochvoltstecker und -leitungen wurden einem Sicherheitskonzept entsprechend konstruiert bzw. verlegt. In den Feldversuchen wurde der elektrische Schwader sowohl mit dem Hybridtraktor als auch mit einem Zapfwellengenerator eingesetzt. Damit wurde das Schnittstellenkonzept über zwei unterschiedliche Energiequellen erprobt.

Ausbau zum Hybrid-TIM Die schnittstellenübergreifende Betrachtungsweise ergab, dass sich die Gleich-

Anstelle eines Hybridtraktors kann zur schnittstellenübergreifenden Elektrifizierung auch ein Zapfwellengenerator verwendet werden. Bild: GKN

spannungs- gegenüber der Wechselspannungsübertragung besser eignet. Die maschinenübergreifende Kommunikation erfolgt über den bekannten Isobus. Der Schwader richtet damit beispielsweise «seine Wünsche» zum erwarteten Leistungsbedarf – als Pendant zum Überlastschutz – direkt an den Traktor, worauf dieser das eigene Betriebs- und Ener­ giemanagement für eine effektive Leis­tungsbereitstellung anpasst. Durch eine wei­ terführende TIM-Strategie (Traktor-­ Im­p­lement-Management), unter Einbezug der Fahrgeschwindigkeit, wird das­

Sys­ tem optimiert und der Fahrer ent­ lastet. Erste Ergebnisse der Untersuchungen (Tetzlaff 2015) gegenüber einer vergleich-baren Maschine herkömmlicher Bauart zeigen einen gesteigerten Nutzwert, verbunden mit erhöhtem Bedienkomfort. Das Potenzial zur besseren ­Au-tomati­sierung und Vernetzung innerhalb des Gerätes und im Maschinenverbund wird als erheblich eingestuft. Da­her werden diese für weitere Untersuchungen zum kombinierten Hybrid- und Traktor-Implement-Management ausge­­baut.  n

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n  Wissen | Praktisch

Lieber Körner statt Datensalat Am Anfang der Entwicklung von Precision Farming stand das Ziel des differenzierten Arbeitens auf dem Feld. Ein typischer Start für viele Betriebe war das Sammeln von Ertragsdaten auf Teilflächen und dies über einen Zeitabschnitt von drei bis fünf Jahren. Das Übereinanderlegen der Daten zu mehrjährigen Ertragskarten bildete eine vielversprechende Basis zu Prozessoptimierung im Pflanzenbau. Der Euphorie folgte die Ernüchterung, wie unser Diskussionsbeitrag zeigt. Ruedi Hunger Die Verwendung von Ertragskarten hat nach Meinung von Fachleuten in den letzten Jahren eher abgenommen. Als Gründe werden die mangelnde Datenqualität, der Aufwand für die Nachbearbeitung und insgesamt die Kosten genannt. Daher drängt sich die Frage auf, welche Datenerhebung pflanzenbaulich sinnvoll ist. Macht es Sinn, die während der Vegetation auf einem Feld durchgeführten Überfahrten zur Dokumentation des Pflanzenwachstums zu nutzen? Auch hier gilt: Was erfasst und abgebildet wird, hängt von der verwendeten Technik ab. Auf zunehmendes Interesse stösst das Erfassen von unterschiedlichen Bestandesdichten in Teilflächen. Blattflächenindex und Massenzuwachs sind solche Kriterien. Weiter von Interesse ist die aufgenommene Menge an Stickstoff. Durch die vegetationsbegleitende Dokumentation dieser Art könnten Teilbereiche vergleichbar identifiziert werden. Schliesslich würden dann teilflächenspe-

Zu Beginn von Precision Farming war die Euphorie gross, doch dann kam eine ebenso grosse Ernüchterung: Die Datenerfassung war qualitativ ungenügend, für den Fahrer zu kompliziert und erforderte viel Nacharbeitsaufwand – der Nutzen daraus eher bescheiden.

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zifische Erntedaten das Bild abrunden. Doch auch auf diesem Weg ist eine Ernüchterung vorgezeichnet.

Unterbruch, der das Bild verzerrt Ein Grund ist, dass mit der letzten Überfahrt, sei dies wegen des Pflanzenschutzes oder wegen der Düngung, die Datenerfassung sechs bis acht Wochen vor der Ernte abreisst. In dieser Zeitspanne kann aber noch einiges passieren. Beispielsweise kann Wassermangel oder Lagerfrucht das Bild völlig verändern. Daher stellt sich die Frage, welche Daten beim Drusch wirklich noch von Interesse sind. Vorerst müssten die Qualitätsprobleme der Erfassungssysteme gelöst werden. Die Datenerfassung muss vereinfacht werden, damit der Fahrer nicht überfordert wird. Zu berücksichtigen ist, dass nicht alle Teilerträge durch vorlaufende Vegetation zu erklären sind. Trockenheit, Hagel, Wildschaden und Lagerfrucht sind typische Gründe, die noch kurz

vor der Ernte das Ergebnis beeinflussen können.

Weitere Daten erfassen? Eine kritische Frage, wenn doch bereits die bisher erfassten Daten schwer oder ungenügend interpretierbar sind. Denkbar ist die Qualitätserfassung auf Teilflächen. Eine entsprechende Erprobung läuft seit einiger Zeit. Sicher wird in Zukunft eine Form der Treibstofferfassung in der gesamten Produktionskette von Interesse sein, insbesondere, um damit Aufwand und Ertrag in Einklang zu bringen. Wenn zukünftig Sensoren die zu dreschende Menge vor dem Schneidwerk erfassen, bietet dies Möglichkeiten für die Steuerung des Durchsatzes. Aus ökonomischer Sicht mag es sinnvoll erscheinen, eine vielfältige Datenerfassung anzustreben. Dennoch bleiben zahlreiche Fragen: Welche Daten werden wofür gebraucht? Ist die Datenqualität gewährleistet? Wie gross sind Aufwand und Kosten der Datenbeschaffung beziehungsweise der Datenverarbeitung? Und schliesslich, wie gross ist der Nutzen?

Fazit Einige Fachleute haben realisiert, dass Landwirte in der Technik zunehmend eine «Black box» sehen, deren Arbeits- und Funktionsweise sich ihnen nicht erschliesst. Weiter befürchten sie Datenfriedhöfe. Das bedeutet, wenn Precision Farming erfolgreich sein oder werden soll, müssen die vorhandenen Möglichkeiten verbessert bzw. präziser werden. n (DLG / VDI-Tagung «Landtechnik für Profis» in Harsewinkel; Dölger, Schoppenhauer)


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Das Unfallbild aus Deutschland bezieht sich nicht auf den geschilderten Fall, zeigt aber gut die zerstörerischen Kräfte, die schon beim blossen Kippen eines beladenen Wagens freigesetzt werden. Bild: BUL

Gut versichert bei Maschinenmiete Entlehnt ein Landwirt eine landwirtschaftliche Maschine, haftet er für allenfalls verursachte Schäden gegenüber dem Eigentümer. Die in der Landwirtschaft verwurzelten Versicherungen Emmental, Mobiliar und Vaudoise bieten in diesen Fällen kostengünstige Sorglospakete für Mieter und Eigentümer an. Dominik Senn Letzthin so passiert: Für die bevorstehende Maisernte mietet ein Landwirt von einem Bekannten einen 30-m3-Silierdosierwagen und spannt diesen vor seinen Traktor, den sein Sohn fährt. Bei der Heimfahrt mit voll beladenem Wagen auf dem nahen Feldweg geraten die linken Hinterräder der ungesperrten Nachlaufachse des Dosierwagens hangabwärts aufs Bankett. «Ich war einen Moment lang unachtsam, unkonzentriert», wie der Lenker beschreibt. Das Ladungsgewicht lässt die Räder gleichermassen einsinken und abrutschen. Nach weiteren etwas mehr als drei Sekunden und 15 m Strecke steht der Traktor still, doch da liegt der Dosierwagen bereits auf der Seite. «Als ich das Absinken des Anhängers realisierte, korrigierte ich meiner Einschätzung nach blitzschnell. Doch da war der Wagen bereits unaufhaltsam am Kippen», schildert der Fahrer der Schweizer Landtechnik. Wäre die Nachlaufachse gesperrt gewesen, wäre der Wagen vermutlich nicht gekippt, analysiert der Vater des Unfallfahrers. Bewährt hat sich die Untenanhängung mit 80er-Kugelanhängung und Niederhalter. Der Traktor ist in keiner Weise in Mitleidenschaft gezogen worden, weil die Kupplung beim Kippen ausgehängt hat und die Zapfwelle aus-

einandergefahren ist. Am Dosierwagen jedoch sind die Aufbauten und Längsträger verzogen, die Seiten, die Heckklappe und die Laufschiene mit Kettenantrieb deformiert; Schadenssumme: rund 20 000 Franken, wie der benachrichtigte Landmaschinenhändler schätzt und die zuständige Emmental Versicherung einschaltet.

Mängelprüfung Wie der Leiter Versicherung der vom Ereignis direkt betroffenen Emmental, Andreas Stucki, Mitglied der Geschäftsleitung, sagte, muss der Mieter eine Sache (Maschine) «in dem Zustand zurückgeben, der sich aus dem vertragsgemässen Gebrauch ergibt». Bei der Rückgabe müsse der Vermieter den Zustand der Sache (Maschine) prüfen und Mängel, für die der Mieter einzustehen hat, diesem sofort melden. Versäumt dies der Vermieter, so verliert er seine Ansprüche, sofern es sich nicht um Mängel handelt, die bei der Rückgabeprüfung nicht erkennbar waren. Entdeckt der Vermieter solche Mängel später, so muss er sie dem Mieter sofort nachmelden. Grundsätzlich gelte die umgekehrte Beweislast. Das heisst, der Angeschuldigte muss sein Nichtverschulden beweisen können. Andreas Stucki: «Ein allfälliges

Übernahmeprotokoll einer Maschine mit der Auflistung von vorhandenen Schäden liegt also im Interesse des Mieters.»

Kollisionsversicherung Im eingangs geschilderten Fall wird der Mieter des Dosierwagens seinem Vermieter für den entstandenen Schaden haftpflichtig. Er schuldet die Reparaturkosten bis maximal zum Zeitwert. Hätte der Besitzer eine sogenannte Kollisionsversicherung * abgeschlossen, wäre in den ersten sieben Betriebsjahren im To­ tal­ schadenfall eine höhere Entschädigung möglich, denn Emmental vergütet bei Totalschaden jährlich abgestuft von 100 % des Katalogpreises (oder deklarierten Neuwertes) im ersten Betriebsjahr bis 41 bis 50 % im siebten Betriebsjahr (und ab achtem Betriebsjahr den Zeitwert). Weil der Mieter bei Emmental eine entsprechende Haftpflichtdeckung bloss über 10 000 Franken abgeschlossen hatte, muss er die restlichen 10 000 Franken aus der eigenen Tasche berappen.

Risiken der Vermietung Der Besitzer kommt in diesem Fall ungeschoren davon. Er muss grundsätzlich auch keine Kollisionsversicherung abschliessen, falls er die Eigennutzungsrisiken selber zu tragen gewillt ist. Ver12 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Management

mietet er die Maschinen, haftet in der Regel der Mieter für die entstandenen Schäden. Doch es gibt drei Unsicherheitsfaktoren, die je nachdem den Vermieter teuer zu stehen kommen können, wie Andreas Stucki ausführte: Der Vermieter ist meistens im Ungewissen, ob der Mieter tatsächlich eine Versicherung abgeschlossen hat, ob die Prämie tatsächlich bezahlt ist oder ob der Deckungsumfang überhaupt genügt. Unter diesen Umständen meist teure Maschinen und Geräte auszuleihen, hinterlässt bei diesem oder jenem Besitzer doch oft ein ungutes Gefühl.

Lösung Emmental Die Schweizer Nummer zwei der im Agrarsektor spezialisierten Versicherungen, Emmental, hat für solche Fälle eine Sachversicherung für landwirtschaftliche Fahrzeuge, Geräte und Objekte geschaffen. Sie nennt sich «agroKasko». Damit können für eigene Maschinen Teilkaskoversicherungen (Feuer, Glasbruch usw.) und / oder Kollisionsdeckungen abgeschlossen werden. Das Alleinstellungsmerkmal von «agroKasko»: Zusatzgeräte zu Traktoren und Transportern werden pauschal zu einer frei wählbaren Summe versichert. Die Zusatzgeräte sind in drei Kategorien eingeteilt: angebaut vorne / hinten, aufgebaut auf Transportern, gezogen / angehängt. Andreas Stucki: «Werden beispielsweise gezogene Zusatzgeräte für 20 000 Franken gegen Kollisionsschaden versichert, gilt diese Deckung für sämtliche Geräte dieser Art, welche der Versicherungsnehmer besitzt.» Überdies bietet Emmental – übrigens Veranstalterin des Innovationswettbewerbs der Schweizer Landwirtschaft agroPreis – Lösungen bei Maschinenbruchschäden sowie für Ertragsausfall und Mehrkosten an, und zwar nicht nur für Traktoren, Transporter und übrige selbstfahrende Arbeitsmaschinen, sondern auch für alle drei genannten Kategorien Zusatzgeräte. Solche Schadenpositionen entstünden immer wieder als Folge eines versicherten Ereignisses und seien in der Regel nicht über die Haftpflichtversicherung des Maschinenmieters abgedeckt, sagte Andreas Stucki. Kurz gesagt, eine solche Kaskoversicherung stellt ein Sorglospaket dar, verglichen mit der Haftpflichtversicherung, welche nur Zeitwert entschädigt, einen höheren Selbstbehalt (20 %, mind. 500 Franken) kennt und nur zahlt, wenn der Mieter aufgrund von gesetzlichen Haftpflichtbestimmungen haftpflichtig wird. 24

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Haftung gegenüber dem Eigentümer Grundsätzlich gilt: Gegenüber dem Eigentümer haftet, wer Schäden an einer Maschine verursacht, und zwar unabhängig davon, wie die Maschine anvertraut ist, ob gemietet, geleast oder ausgeliehen, ob mündlich abgemacht oder schriftlich vereinbart. Viele Versicherungen versichern zwar landwirtschaftliche Fahrzeuge und selbstfahrende Arbeitsmaschinen über die Sachversicherung, aber nur wenn es die eigenen sind. Für fremde, anvertraute landwirtschaftliche Maschinen und Geräte kann grundsätzlich die Haftpflichtversicherung – in unserem Fall die Betriebshaftpflichtversicherung Landwirtschaft – beansprucht werden. Der Versicherungsschutz für benutzte fremde Maschinen ist aber bei vielen Versicherungen von der Grunddeckung ausgeschlossen und nur als prämienwirksame Zusatzversicherung zu haben. Sie wird auch Obhutsschadenversicherung genannt und deckt selber verschuldete und unfallmässig entstandene Schäden an fremden, vorübergehend gemieteten oder entlehnten Maschinen und Geräten ab. Hinter dem Ausschluss von der Grunddeckung steht die Überlegung, dass der Umgang mit gemieteten fremden Sachen besonders behutsam erfolgen soll bzw. ein Obhutsschaden nicht automatisch auf die eigene Haftpflichtversicherung überwälzt werden darf. Eine generelle Deckung solcher Schäden könnte gewisse Eigentümer in Versuchung führen, sich die eine oder andere anstehende Reparatur als Obhutsschaden finanzieren zu lassen – über die Haftpflichtversicherung eines Bekannten, der die Maschine oder das Fahrzeug ausgeliehen hat.

Andreas Stucki, Emmental: «Ein allfälliges Übernahmeprotokoll einer Maschine mit der Auflistung von vorhandenen Schäden liegt im Interesse des Mieters.» Bild: Dominik Senn

Lösung Mobiliar

Lösung Vaudoise

Agrarversicherungs-Primus Mobiliar versichert landwirtschaftliche Maschinen und Geräte ebenfalls über eine Sachversicherung, nämlich diejenige gegen Feuer-, Elementar-, Wasser-, Diebstahl- und Glasbruchschäden an eigenem, gemietetem oder geleastem Landwirtschaftsinventar. Der gemietete und umgekippte Erntewagen ist bei der Mobiliar in der Betriebshaftpflicht somit über die kostengünstige Zusatzdeckung für Obhutsschäden versichert. Bei Nutzfahrzeugen und Traktoren mit Vollkaskoversicherung können angehängte Anhänger und Geräte in die Vollkaskodeckung eingeschlossen werden. Damit wären auch Kaskoschäden an eigenen Anhängern und Geräten versichert.

Auch die im Landwirtschaftssegment traditionell stark verankerte Vaudoise würde den eingangs geschilderten Schadenfall innerhalb der Haftpflichtversicherung für Landwirtschaftsbetriebe übernehmen, und zwar unter der Voraussetzung, dass die entsprechende Zusatzdeckung für Schäden an Maschinen, Traktoren und Arbeitsmaschinen Dritter vom Kunden abgeschlossen worden ist. Seitens der Vaudoise wird bestätigt, dass diese Zusatzdeckung von den meisten Kunden auch tatsächlich abgeschlossen wird, was aufgrund der moderaten Mehrprämie und der weitgehenden Deckung kaum überraschend ist. Denn bei der Vaudoise werden innerhalb dieser Zusatzdeckung sowohl Schäden an Maschinen


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als auch an Traktoren oder Anhängern versichert, gleichwohl ob geliehen oder gemietet. Die Mietdauer oder die Häufigkeit der Benutzung wird dabei nicht eingeschränkt. Letzter Punkt ist von zentraler Bedeutung, wenn man bedenkt, dass in der Praxis Landwirte regelmässig die gleichen Maschinen in einem Jahr mehrmals ausleihen und dies möglicherweise auch über eine längere Zeitspanne erfolgen kann.

cki. Maschinenvermieter tun gut daran, sich von Versicherungsberatern in der Beurteilung der Risiken unterstützen zu lassen. So lässt sich der benötigte Versicherungsschutz massschneidern. Und Maschinenmieter sollten den Versicherungsschutz in ihrer Haftpflichtversicherung am grösstmöglichen Schaden ausrichten. So lassen sich unliebsame Überraschungen vermeiden.  n

Der Originalschauplatz des geschilderten Falles: Es braucht wenig, bis ein Fahrzeug kippt.

Auch Zusatzgeräte versichern Vaudoise empfiehlt auch den Eigentümern von solchen Zusatzgeräten, diese zu versichern und in der Kaskoversicherung zu integrieren. Denn in der speziell auf Landwirtschaftsbetriebe ausgerichteten Kaskoversicherung der Vaudoise können auch dem Traktor angehängtes Zubehör unkompliziert mitversichert werden.

Fazit Die Frage «Wer zahlt?» sollte nicht erst gestellt werden, wenn etwas passiert ist, sagt Versicherungsspezialist Andreas Stu-

* Kollision: Unvorhergesehen und plötzlich eintretende Beschädigungen / Zerstörungen infolge gewaltsamer äusserer Einwirkung auf die versicherten Objekte, insbesondere durch Anprall, Zusammenstoss, Absturz, Einsinken – auch dann, wenn sie im Anschluss an Betriebs-, Bruch- oder Abnützungsschäden eintreten. Dies im Unterschied zum Maschinenbruch, der von innen auftretende Beschädigungen / Zerstörungen als Folge von falscher Bedienung, Ungeschicklichkeit, Fahrlässigkeit, vorsätzlich schädigenden Handlungen Dritter, Sabotage, Konstruktions-, Material- oder Fabrikationsfehler, Kurzschluss, Fremdkörper usw. umfasst.

Die Heckklappe schliesst nicht mehr.

Die Laufschiene mit Kettenantrieb für die Querverschiebung an der Front ist deformiert.

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n  Plattform | Forschung

Angepasste Technik

Mit Ultrahochfrequenz (UHF) kann die Aktivität eines Tieres an der Tränke überwacht werden. Wenn eine Kuh auffallend selten diese aufsucht, kann das ein Hinweis auf eine Erkrankung sein, die kontrolliert werden muss. Bild: DeLaval

Hightech-Ohrmarken für die Tierhaltung RFID-Ultrahochfrequenzsysteme galten bisher aufgrund ihrer Empfindlichkeit gegenüber Wasser als ungeeignet für die elektronische Tierkennzeichnung. Neu wurden UHFTransponder entwickelt, die sich gegenüber Wasser unempfindlicher zeigen. Diese Neuentwicklungen wurden seit 2012 unter Einfluss von Wasser auf ihre Erfassungssicherheit und Erfassungsreichweite getestet. Ruedi Hunger Forscher der Universität Hohenheim haben Ultrahochfrequenz-Technik (UHF) für elektronische Ohrmarken der Stallumgebung angepasst. Das auslösende Moment für diesen Schritt war, dass die derzeitige Technik an Grenzen gestossen ist. Technisch basieren elektronische Ohrmarken auf der sogenannten «RadioFrequenz-Identifikation» (RFID). Wobei in der Tierhaltung derzeit noch die Nie­derfrequenztechnik Standard ist.

Transponder Ein Transponder ist ein Funk-Kommunikationsgerät, das eingehende Signale aufnimmt und automatisch beantwortet respektive weiterleitet. Der Begriff Transponder ist ein «Koffer- oder Kunstwort» aus den Begriffen Transmitter und Responder. Transmitter (engl. Sender, Umformer, Übertrager) kommt vom lateinischen «transmittere». Responder wurde aus dem Englischen übernommen und heisst so viel wie «der Antwortende».

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Laut Thomas Jungbluth von der Uni Hohenheim erkennen Lesegeräte immer nur ein einziges Tier in einer ganzen Gruppe. Daher mussten Einzeltiere zur Erfassung aus der Herde getrennt werden. Dazu kommt, dass die Lesereichweite relativ bescheiden ist.

Leitende Flüssigkeiten wie die Körperflüssigkeit von Tieren oder Wasser absorbieren UHF-Signale weit mehr, als dies bei den bisherigen Niederfrequenztranspondern der Fall ist. Folglich musste für die elektronische Tierkennzeichnung (eTK) ein UHF-Transponder entwickelt werden, der gegenüber Wasser unempfindlicher ist. Diese Zielvorgabe wurde erreicht. Weiter waren Kopfbewegungen oder das Wackeln mit dem Ohr eine zusätzliche Herausforderung, die überwunden werden musste. Auch die Art, wie ein Transponder in eine Kunststoffmarke integriert wird, beeinflusst die Lesbarkeit. Die maximale Reichweite von UHF-Technik schwankt zwischen zwei und zehn Meter, was doch wesentlich mehr ist als bei der bisherigen Niederfrequenztechnik. Weiter ermöglicht ein UHF-System auf der Basis von RFID-Technik ein sogenanntes «Hot-SpotMonitoring». Das heisst, die Aktivitäten eines Tieres am Futtertrog oder der Tränke – einem Hot-Spot – kann überwacht werden. Der Landwirt kann also mitverfolgen, in welchen Stallbereichen eine einzelne Kuh oder ein Schwein den Tag verbringt. Die bisherigen Ergebnisse zum Hot-Spot-Monitoring von Mastschweinen sind laut Eva Gallmann, ebenfalls Uni Hohenheim, vielversprechend. Endgültige Resultate zum Forschungsprojekt UTE, welches 2012 angelaufen ist, werden bis Ende 2015 erwartet. UTE steht für UHF-Tier-Erkennung und ist der Kurzname für das Forschungsprojekt «Elektronische Tiererkennungssysteme auf Basis ultrahochfrequenter Radio-Frequenz-Identifikation».  n

UHF-Technik Die neu verwendete Technik ist in der Industrielogistik schon seit langer Zeit eine grosse Hilfe, weil sie mit sogenannten «Pulkerfassung» alle Gegenstände (z. B. Pakete) gleichzeitig erfassen kann. Ein weiterer Vorteil sind die grössere Reichweite und eine höhere Lesegeschwindigkeit. Gegenüber der bekannten Niederfrequenztechnik verspricht UHF-Technik in der Tierhaltung viele Anwendungsmöglichkeiten. Was in der Lagerhalle funktioniert, war für die Forscher im Stall eine echte Herausforderung. Insbesondere Wasser und Metall – von beidem hat es in einem Stall grosse Mengen – stören das System.

Mit der bisherigen Niederfrequenztechnik LF kann innerhalb einer Gruppe nur ein einziges Tier erkannt werden. Die neue UHF-Technik ermöglicht die sog. «Pulkerfassung», was gleichbedeutend ist wie: Es können mehrere Tiere erfasst werden. Bild: Universität Hohenheim Sacha Daupin


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Pansensensor als Säurewächter Mit einem Pansen-Sensor werden der pH-Wert und die Temperatur im Pansen einer Kuh überwacht. Diese automatische Überwachung kann der Tiergesundheit förderlich sein. «Kann» deshalb, weil der Sensor alleine noch keine Besserung verspricht. Die Messergebnisse müssen richtig interpretiert und daraus die richtigen Folgerungen gezogen werden. Ruedi Hunger Eine nicht optimale Milchkuhfütterung mit einem hohen Anteil an leichtverdaulichen Kohlehydraten und verhältnismässig tiefem Anteil an strukturwirksamer Rohfaser hat zur Folge, dass der pH-Wert im Pansen stark absinkt. In der Folge entsteht daraus eine subklinische Pansenazidose mit Minderleistung und Folgekrankheiten wie Klauenproblemen oder Mastitis. Die Azidose ist oft kaum als solche erkennbar, was eine eindeutige Definition erschwert. Besonders frisch gekalbte Kühe sind in den ersten 50 – ­ 60 Tagen der Laktation gefährdet. Ins­ besondere abrupte Veränderungen der Futterration, reduzierte Futteraufnahme, rasch steigende Kraftfuttermengen bzw. -aufnahmen oder stark pansensäuernde Kraftfutterkomponenten erhöhen das Risiko.

Erfahrungen aus Praxiseinsatz Am LFZ Raumberg-Gumpenstein (A) wurden über mehrere Jahre Versuche mit Pansensensoren gemacht. Inzwischen liegen auch Erfahrungen aus Praxisbetrieben vor, allein in Deutschland gibt es einige hundert Kühe. Zusammenfassend ergab der Praxiseinsatz von Sensoren, dass es zum Teil grosse pH-Wert-Schwankungen gibt. Allgemein wird in der Nacht wiedergekäut und weniger gefressen, dies führt zu stabilen Pansen-pH-Werten. Tagsüber werden die kritischen Bereiche bei energiereichen und rohfaserarmen Rationen regelmässig unterschritten. Wenige Futtertischbesuche (tierindividuelle Schwankungen) erhöhen die Schwankungen. Es wird empfohlen, dass der Sensor in einer Herde an ein bis zwei Kühen (oder 10 bis 15 % der Tiere) eingegeben wird. Damit die Daten einen Durchschnitt für die ganze Herde dar-

stellen, sollen nur stabile Kühe ausgewählt werden.

pH-Wert und Temperatur Ein Pansen-Sensor wiegt rund 200 Gramm und hat etwa die Grösse eines üblichen Käfigmagneten. Mittels Eingeber wird­ er über das Maul der Kuh eingegeben­ und sinkt anschliessend auf den Boden des Netzmagens, wo er stabil liegen bleibt. Seine Messintervalle sind einstellbar von einer Sekunde bis eine Stunde. In der Praxis ist es üblich, dass Messun­ gen im Zehn-Minuten-Intervall erfolgen Neben dem pH-Wert wird auch die Temperatur gemessen. Dies deshalb, weil­ viele Einflussfaktoren auf die Temperatur im Pansen wirken (Körpertemperatur, Fermentation, Wasseraufnahme, Futter-, Wasser- und Umgebungstemperatur). Der Hersteller garantiert eine hohe Messgenauigkeit während 50 Tagen. Eine funk­ tionelle Messdauer mit abnehmen­ der Genauigkeit für den pH-Wert soll nach Angaben des Herstellers bis 150 Tage ­(5 Monate) möglich sein. Die gesammelten Daten werden gespeichert und per Funk regelmässig an eine externe Empfangseinheit übermittelt. Letztere wird üblicherweise neben der Kraftfutterstation oder im Melkstand montiert und ist mit einem Internet-Server verbunden.

Fazit Auf Betrieben mit hohen Milchleistungen oder rasch wechselnden Futterrationen sowie gesundheitlichen Problemen der Vormagenverdauung, kann der PansenSensor sinnvoll sein. Die Kosten von über 500 Franken pro Sensor (+ 2500 für die Basisstation) sind allerdings nicht zu unterschätzen.  n

Oben: Der Pansensensor registriert in einstellbaren Messintervallen über eine Zeitdauer von 50 bis 150 Tagen den tatsächlichen pH-Wert im Pansen. Unten: Nähert sich eine Kuh, die Sensor­ trägerin ist, der Basisstation, werden die Messdaten ausgelesen. Bilder: SamXtec

Pansen-pH Der Pansen-pH-Wert ist ein sicheres Merkmal, um die Strukturversorgung einer Milchkuh zu erfassen. Ein optimales Pansenmilieu herrscht bei pH-Werten von 6,5 bis 7,2. Ein Wert zwischen 6,2 bis 7,2 wird als Normbereich bezeichnet. Tiefere Werte werden als zu sauer eingestuft. Pansen-pH-Werte unter 5,5 führen zu klinischer Azidose. Eine Azidose – lat. acidum «Säure» – ist eine Störung des Säure-Basen-Haushaltes bei (Menschen und) Tieren, die ein Absinken des pH-Werts im Blut bewirkt. Verschiedene wissenschaftliche Studien kommen zum Schluss, dass 20 bis 22 Prozent aller Kühe daran leiden. Hochleistungskühe sind besonders gefährdet. Energie- und stärkereiche sowie rohfaserarme Rationen erhöhen das Risiko.

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n  Plattform | Veranstaltung

Tierische Innovationen

Mitte November war die Messe Luzern zum mittlerweile bereits neunten Mal Treffpunkt für die Nutztierhalter. Mehr als 13 500 Besuchende nutzten die Fachmesse Suisse Tier, um ihr Wissen über Produkte und Dienstleitungen zu erweitern, nachhaltige Kontakte zu knüpfen oder Beziehungen in einer stimmungsvollen Atmosphäre zu pflegen. Ruedi Burkhalter Mit 200 Ausstellern waren an der Suisse Tier so viele Marktteilnehmer wie noch nie vertreten. Sie zeigten dem interessier­ ten Publikum unternehmerische Lösun­ gen, Innovationen und nachhaltige Er­ folgsperspektiven. Die Suisse Tier widmete sich Themen rund um die Wirtschaft­ lichkeit in der Nutztierbranche. Wie be­ reits an früheren Ausgaben der Fachmesse wurden auch diesmal wieder erfinderische Bauern und innovative Unternehmen für ihre Kreativität und Innovationsleistung im Rahmen des traditionellen Innovationsund Neuheitenwettbewerbs ausgezeich­

15 Jahre alt ist und seine Konstruktion­ im Rahmen einer Abschlussarbeit an der Schule entstand. Auf dem Betrieb seines Vaters wurde bisher sowohl ein Band­ rechen als auch ein Front-Kreiselschwader separat eingesetzt. Dank der neuen Kons­ truktion ist es nun möglich, die beiden Maschinen gleichzeitig am Zweiachsmäher einzusetzen, somit die Flächenleistung beim Schwaden zu verdoppeln und die Anzahl der Überfahrten beim Schwaden und Laden zu halbieren. Das Herzstück des Drehbocks ist ein Vierkantrohr mit einem Scharnier. Für den Strassentransport ist­

Matthias Gerber zeigt den Schwader-Drehbock in Arbeits­ position. Bild: Beat Schmid

net. Drei «bäuerliche Innovationen» und fünf «gewerbliche Neuheiten» wurden von der Jury ausgewählt, weil sie zur Produk­ tions- oder Qualitätssteigerung beitragen oder den Arbeitsalltag erleichtern.

das Vierkantrohr gefaltet, und der Kreisel­ schwader befindet sich gerade hinter dem Zugfahrzeug, kann also wie ein «norma­ ler» Heckschwader angehoben werden. Auf dem Feld angekommen, kann Gerber die Maschine absenken und durch ein kurzes Fahrmanöver den Drehbock aus­ 15-Jähriger für Entwicklung ausgezeichnet klappen. Der Schwader schaut dann in Arbeitsstellung nach vorne und läuft ­bei Eine besonders eindrückliche Leistung wurde mit dem «Schwader-Drehbock» vom der Arbeit auf der Seite des Zweiachs­ Tüftler Matthias Gerber aus Wiggen LU mähers. Der Schwader übernimmt den ausgezeichnet. Eindrücklich ist nicht nur Schwad des an der Front arbeitenden die Entwicklung an sich, sondern auch­ Bandrechens und fördert diesen über eine die Tatsache, dass der Erbauer erst gerade­ zweite Arbeitsbreite. Durch die Positionie­ 28

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rung seitlich des Fahrzeugs entsteht we­­­nig Seitenzug, weshalb das Ganze sehr ge­ ländegängig und äusserst wendig ist. An­getrieben wird der Schwader über einen separaten Hydraulikkreislauf mit Zapfwel­ lenpumpe und einen auf dem Rahmen montierten Öltank.

Weiterentwicklung nach drei Innovationspreisen Der Landwirt Peter Studer aus Flühli p ­ räsentierte unabhängig vom Innovations­ wettbewerb eine Weiterentwicklung­ sei­­nes Klauenpflege-Behandlungs- und Trans­portstands «KBT». Studer ist beim Suisse-Tier-Innovationswettbewerb aller­ dings kein Unbekannter: Er wurde für seinen hydraulisch absenkbaren Stationär-­ Klauenstand (2003), den «KBT» (2009) und den mobilen Kuhlift (2013) bereits drei Mal mit dem bäuerlichen Innovati­ onspreis ausgezeichnet. Pünktlich zur Er­ öffnung der Suisse Tier ist nun der neuste Wurf, der «KBT» mit modularem Aufbau, fertig geworden. Dieser nutzt nach wie vor bewährte Komponenten des bisherigen Behandlungsstands, beispielsweise die patentierte Selbstfang-Vorrichtung, die abnehmbaren Hintertüren in Verbin­ dung mit schwenkbarer und mehrfach verstellbarer Hinterfusswinde und die abnehmbaren Transportwände. Neu ist aber, dass sämtliche Komponenten mit einem modularen System am Grundge­ stell angebracht sind. Somit bietet die neue Entwicklung noch mehr Flexibilität. So können beispielsweise die seitlichen Rohre einfach demontiert werden, was die Zugänglichkeit des Tiers, beispielsweise für die Schur, weiter verbes­ sert. Zusätzlich sind neue und verbesserte Komponenten dazugekommen wie etwa die neu schwenkbaren Vorderfusswin­den oder ein Rasterverschluss an den hin­teren Schwenktüren. Durch den modularen Auf­ bau lässt sich die Investition auch schritt­ weise tätigen. So lässt sich der Stand zuerst als reiner Behandlungsstand anschaffen


Veranstaltung | Plattform   n

Peter Studer zeigte erstmals den modular aufgebauten Behandlungsstand.

Das Schlitzfräsverfahren ermöglicht eine nachhaltige Verbesserung der Trittsicherheit.

Das Futtertrögli von Hansruedi Suter füllt sich selbst nach. Bild: Aline Küenzi

Das neue «Orka»-Tauchmotorrührwerk rührt in beide Richtungen.

Die «T4C App» von Lely sendet dem Tierhalter wichtige Mitteilungen.

und erst später mit Klauenpfle­ ge- oder Transporteinrichtung nachrüsten. Eine gute Nachricht für die Leser dürfte sein, dass das neue Modell dank einem neuen Partner bei der Fertigung sogar günstiger ist als das Vorgängermodell: ­Das Grundgestell ist be­ reits ab Fr. 2100.–, d ­ er ausgestellte, voll ausgerüstete «KBT» ab Fr. 7800.– erhältlich. Trotzdem bleibt der «KBT» zu 100 Prozent ein Schweizer Produkt.

Antibiotika konnte deutlich reduziert, die Ferkelgesundheit verbessert werden. Neben den bäuerlichen Innovationen wur­ den auch fünf gewerbliche Produkte mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. So die Abferkelbucht der ATX Suisse GmbH aus Ermensee LU. Diese zeichnet sich durch­ ein Thermonest für die Ferkel, eine Ab­ liegehilfe für die Muttersau und Rosten aus, die dank Kippfunktion speziell leicht zu reinigen sind.

In Sachen Gülletechnik präsentierte Völl­ min Landtechnik aus Ormalingen erst­mals das Tauchmotorrührwerk «Orka» von R ­ eck. Dieses wurde mit zusätzlichen Lagern­­­ und Abdichtungen so konzipiert, dass ei­ne 100-prozentige Einschaltdauer vorwärts und rückwärts (drückend und ziehend) möglich ist. Dadurch soll sich die erfor­der­ ­ liche Rührzeit zum Auflösen einer Schwimm­­decke deutlich verkürzen lassen.

Einfache Erfindung reduziert Antibiotikaeinsatz Das «Futtertrögli» für Ferkel von Hansruedi Suter aus Arch BE ist eine weitere bemer­ kenswerte bäuerliche Innovation. Es han­ delt sich dabei um einen Behälter ähnlich einer Kaninchenschale, der über einen Schlauch kontinuierlich mit einer Flüssig­ keit gefüllt wird. Der Mechanismus ist ganz einfach: Sobald der Flüssigkeitsstand in der Schale unter die Höhe des SchlauchEndes sinkt, kann Luft in den Vorratsbehälter eintreten, und die Flüssigkeit füllt sich von selber wieder auf. Suter bietet den Ferkeln ab dem zweiten Tag Eisenwasser zur freien Verfügung, ab der zwei­ ten Woche wird dies mit einem gut schmeckenden Elek­ trolyt ergänzt. Auf diese Weise kann der Tüftler einerseits die Eisenversorgung ohne Injektion gewähr­ leisten, andererseits sind die Ferkel weniger anfällig für Durchfall, und der Einsatz von

Elektronik Nachhaltige Verbesserung der Trittsicherheit Erstmals an der Suisse Tier gezeigt wurde das Schlitzfräsverfahren für Betonroste und Betonlaufflächen von Lorenz Agner, Buttisholz. Durch Abnutzung und Urinstein wird die Trittsicherheit auf Betonrosten und anderen Betonlaufflächen bereits nach wenigen Jahren bedeutend schlech­ ter. Die Tiere werden unsicher, was zu Problemen bei der Brunsterkennung ­ bis­ hin zu schweren Verletzungen und Ab­ gängen führt. Beim Schlitzfräsverfahren wird durch eine Trommel aus mehreren Diamantscheiben im Abstand von 15 mm ein 2 mm tiefes Rautenmuster in den Be­ton gefräst. Beim Schlitzfräsen entsteht­ ein Muster mit sauberen Kanten, weshalb dieses Verfahren zu einer deutlich bestän­ digeren Verbesserung der Trittsicherheit führt als andere Aufrauverfahren.

Ein grosses Thema an der Messe waren die Elektronik und Managementsysteme. Lely beispielsweise präsentierte mit «T4C In­ Herd» eine App für das Smartphone. Das System arbeitet mit Halsbandsensoren und einer Antenne, die aus bis zu 500 m Dis­ tanz die Widerkautätigkeit der Kühe er­ fasst. Sobald das System eine Auffälligkeit im Widerkauverhalten feststellt – bei­ spielsweise wenn das Abkalben unmittelbar bevorsteht, wird dem Betriebsleiter eine ­ Meldung ans Smartphone gesendet. Dieser kann dann auf alle Systemdaten mit dem Handy zugreifen und falls erforderlich zum richtigen Zeitpunkt im Stall eintreffen. n Die nächste Suisse Tier findet vom 24. bis 26. November 2017 statt. Es wird bereits die zehnte Austragung der Fachmesse für Nutztierhaltung sein.

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n  Plattform | Veranstaltung

Informatik – neue Dimension bei den Weinbaumaschinen « Weinbautechnik von morgen» stand im Mittelpunkt des Interesses am Landmaschinensalon für den Weinbau «Sitevi», der Ende November in Montpellier stattgefunden hat. Im Rahmen einer Fachveranstaltung wurde offensichtlich, dass neue Entwicklungen nur gemacht werden können, wenn Forscherinnen und Forscher aus Agronomie, Engineering und Informatik eng zusammenarbeiten. Monique Perrottet

Die Herausforderungen sind gross. Doch kann man damit nicht bloss N ­ euentwick­lungen präsentieren. Will man diese er­ folgreich in der Praxis einführen, braucht­ es vielmehr auch die nötige Beratung und Schulung in der Aus- und Weiterbildung. Nur so ist die Nachhaltigkeit ge­sichert und für ein Umdenken gesorgt.

Fälle in zunehmendem Masse bedeutungsvoll. Der Anwender kann davon bei seinen Entscheidungen allerdings nur profitieren, wenn es gelingt, die Daten erstens zu analysieren und zweitens all­ gemein zugänglich zu machen. Dafür ist es wichtig, Internetplattformen zu haben, die in der Landwirtschaft verankert sind und nicht in erster Linie profitorientiert arbeiten. Die ständige Pflanzenbeobachtung samt Umwelteinflüssen wird einen starken Ein­ fluss auf die Art und Weise der Bewirtschaftung erhalten. Mit der integrierten Produktion sind wir bei einem Weinbau der Bilanzen. Mit der Möglichkeit, per­ manent messen zu können, werden die Prozesse genauer gesteuert, und durch Rückverfolgbarkeit lassen sich fundierte Erkenntnisse gewinnen, um Entscheide zu treffen und durchzusetzen. Die Art und Weise der Arbeitserledigung wird also ebenso dem Wandel unterworfen sein wie die betriebswirtschaftliche Planung. Der Aus- und Weiterbildung kommt deshalb eine Schlüsselfunktion zu. Als sehr hinderlich kann sich auch die mangelhafte Kompatibilität zwischen unterschiedlichen Maschinen und Geräten erweisen. Deshalb ist es unabdingbar, die Entwicklung von verbindlichen Normen voranzutreiben. Der Isobusstandard­ ist ein gutes Beispiel dafür. Nach der Jahr­tausendwen­de lanciert, ist der Isobusstandard in der Landwirtschaft schon stark verbreitet, während er im Weinbau erst seinen Einstand gibt.

Big Data lässt grüssen

Robotik

Während die «Präzisionslandwirtschaft schon Realität ist, steckt der «Präzisionsweinbau» noch in den Kinderschuhen.­ Die parzellenspezifische Datenerfassung zu Boden, Klima, Pflanzenwachstum ­und zum Maschineneinsatz wird aber auf alle

Zahlreiche Arbeiten im Weinbau sind unangenehm, eintönig und überdies auch noch sehr beschwerlich. So sind zwar Lösungen bekannt, wo optische Sensoren eingesetzt werden, um zum Beispiel lange Arbeitszeiten bei der Triage des

Hervorragend frequentiert: Die Besucherzahl ist an der wichtigsten Ausstellung für den französischen Weinbau um zehn Prozent gestiegen. Bild: zvg

Anhand zahlreicher Voten wurde die Entwicklung beim technischen Fortschritt im Weinbau in dreierlei Hinsicht offenkundig: •  Die Produktivität soll verbessert werden. • Es sollen weniger Hilfsstoffe eingesetzt werden beim Pflanzenschutz und in der Düngung, aber auch beim Wasser- und Treibstoffverbrauch, und • drittens soll zeitlich und physisch die ­Arbeitsbelastung verringert werden, ohne hinsichtlich der Konsumerwartungen Abstriche zu machen. * Monique Perrottet, Fachfrau für Weinbau sowie Beeren- und Obstanbau bei der Agridea in Lausanne

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Veranstaltung | Plattform   n

Die Scheiben am Mulch­gerät Vitirover erreichen bis zu 3000 Umdrehungen pro Minute. Bild: Monique Perrottet

Erntegutes zu vermeiden. Aber für die Arbeiten im Rebberg ist das wesentlich schwieriger. Doch zeigte sich am Sitevi, dass man einen Schritt weitergekommen ist. Das französische Unternehmen «Naïo Technologies» hat die Ausstellung dazu genutzt, seinen Roboter für die mechanische Unkrautbekämpfung zu präsen­ tieren. Von dieser innovativen Unter­ nehmung wurde im Herbst schon ein auto­ nomes Roboterfahrzeug für Hack­ arbeiten im Gemüsebau gezeigt. Von diesen sind inzwischen rund dreissig im kommerziellen Einsatz. Zurzeit arbeiten die Entwickler an einem Prototyp für die mechanische Unkraut­ regulierung in den Rebreihen. Laut einer Studie des IFV (Institut français de la vigne et du vin) dürfte ein solcher Robotereinsatz kostenmässig interessanter sein als der Herbizideinsatz. Nebst der mechanischen Unkrautregulierung sollte es möglich werden, diesen Roboter auch mit anderen Funktionen auszustatten, z. B. dem Mulchen zwischen den Reihen, und ihn beim Erziehungsschnitt und beim Auslichten einzusetzen. Auch ist ein System für die Pflanzenschutzmittelapplikation mit Spritzmittelrückführung in Aussicht gestellt und man kann sich gut vorstellen, auch Sensoren mitzuführen, die produktionsre­levante Daten erfassen.

Mulchroboter Vitirover Der Mulchroboter Vitirover ist operativ im Einsatz: Schon während einer ganzen Saison ist dieses Gerät auf einer Hektare Rebenfläche beim Mulchen zwischen und in den Reihen getestet worden. Der Start war im April, bevor sich der Bewuchs zu stark entwickelt hatte. Innert Wochenfrist schaffte das Gerät die Versuchsfläche, um dann wieder von vorne zu beginnen. Vor dem ersten Einsatz ist die Parzelle über GPS kartographisch erfasst worden, wo­ mit der Roboterstandort in jedem Moment bekannt ist und vom Betreiber über Smartphone lokalisiert werden kann. Es gibt auch die Funktion, das Gerät zwischen den Reihen alternierend einzusetzen und durch die Programmierung sogar wertvolle Pflanzen zu schonen. Ausgerüstet mit einem Sonnenpanel, wird keine fossile Energie verbraucht. Die Photovoltaik liefert 35 Watt, was für den Normal-

gebrauch ausreichend ist. Bei noch intensiverer Nutzung versorgt zusätzlich ein Lithium-Ionen-Akku den Roboter, der an einer Ladestation während zwölf Stunden aufgeladen werden muss. Die Autonomie ist dann über 20 Stunden auch ohne Sonneneinstrahlung gewährleistet. Der Roboter ist mit sieben Elektromotoren ausgestattet, vier davon in den Radnaben und drei, die Mulchaggregate im Frontbereich antreiben. Jedes Aggregat ist mit einer Gegenschneide ausgerüstet. Das Gerät bewegt sich mit einer Geschwindigkeit zwischen 300 und 500 m pro Stunde vorwärts. Die Mulchscheiben mit fünf Klingen erreichen 3000 Um­ drehungen pro Minute. Die Funktionstüchtigkeit sei auch im nassen Gras gewährleistet, wird berichtet, und es sind Schneidhöhen von 3, 7 und 10 cm möglich. Wenn das Gerät stecken bleibt, macht es sich durch mehrere Manövrierversuche wieder flott. Der minimale Reihenabstand zwischen den Pflanzen und der Pfählung muss 90 cm betragen. Auch wenn das Gerät mit den Rebpflanzen, die im Ertrag stehen, respektvoll umgeht, so kann es bei Jungpflanzen doch zu Beschädigungen kommen, sodass diese geschützt werden müssen. Die Maschine hat mit 72 × 32 × 26 cm (Höhe) sehr kompakte Abmessungen. Sie braucht aber einen Zwischenraum von mindestens 35 cm, um unter dem untersten Draht durchzukommen. Das Gerät, entwickelt in den Weingütern von Saint Emilion, schafft Hangneigun-

gen bis 15 Prozent – nicht all zu viel für Schweizer Verhältnisse. Doch ist der Konstrukteur David Beaulieu überzeugt, auch steilere Hänge mit der entsprechenden Motorisierung befahren zu können. Wäre dies eine interessante Entwicklungsaufgabe für Weinbauern, die auf der Suche nach Alter­nativen zum Herbizideinsatz vor allem auf steileren Reblagen sind? Auch andere Entwicklungen kündigen sich an. Sensoren könnten auf dem Kleinroboter platziert werden, die dann Messdaten sammeln zur Abreife oder zur ­Ernteschätzung. Es liessen sich auch in einem frühen Stadium schon Pilzkrankheiten oder Schädlingsbefall erkennen. Der Preis des Mulchroboters beträgt rund 8000 Euro.

Fazit Auch wenn die Entwicklungen sich noch beweisen müssen, ist es zweifellos so, dass Robotik und Datenmangementsysteme einen wichtigen Anteil zu grundlegenden Veränderungen in Weinbaubetrieben ha­ ben werden. Die neuen Maschinen und Geräte werden es erlauben, besser auf neue Herausforderungen zu reagieren, ­sei dies wegen der Umweltschutzauflagen, sei dies aus arbeitswirtschaftlicher und öko­ nomischer Sicht. Immer wenn sich grund­ legende Neuerungen abzeichnen, gibt es auch den Hang, beim Alten zu verharren. Das muss man bedenken, um die richtigen Antworten zu finden, vor allem auch in der Aus- und Weiterbildung.  n 12 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Agritechnica

Innovationsmotor und Besuchermagnet Agritechnica.

Innovationsmotor Agritechnica Vom Zahnrad zum Mähdrescher und von Argentinien bis Japan: So umfangreich wie 2015 war die Agritechnica noch nie. Bei gestiegener Zahl von Ausstellern und Ausstellungsfläche stagnierte jedoch die Zahl der Besucher. Roman Engeler, Ruedi Hunger, Ruedi Burkhalter, Ueli Zweifel Die kurzfristigen Aussichten der interna­ tional tätigen Landtechnikhersteller sind momentan zwar etwas gedämpft oder werden zumindest eher zurückhaltend eingeschätzt. Die Innovationskraft der Branche scheint aber ungebrochen zu sein, was sich bereits im Vorfeld der Agri­ technica bei den angemeldeten Neuhei­ ten, aber auch an der Messe selbst bei den ausgestellten Exponaten zeigte. Mit knapp 40 ha Gesamtfläche, davon 23 ha in Hal­ len, hat Hannover nun endgültig den Sta­ tus eines globalen Branchentreffpunkts erreicht. Die Zahl der Aussteller ist aber­ mals auf mittlerweile rund 2900 ange­ stiegen, bei den Besucherzahlen ist jedoch eine gewisse Stagnation festzustellen. Er­ 32

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staunlich ist, dass die Messe trotz vermehrt internationaler Ausstrahlung weniger Be­ sucher aus dem Ausland anzulocken ver­ mochte, wogegen der Zuspruch aus dem Inland (Deutschland) grösser als vor zwei Jahren war. Gemäss Messeleitung besuch­ ten rund 10 000 Personen aus der Schweiz die Agritechnica.

Gerüchte überall Auf einer internationalen Leitmesse ver­ wundert es nicht, dass die Konzentration von Firmenchefs hoch ist, die zwischen­ durch auch miteinander sprechen. Solche Gespräche, ob zufällig oder gezielt initiiert, geben dann immer wieder zu den wil­ desten Spekulationen Anlass – immerhin

waren 1100 Journalisten auf der Messe präsent! Einmal mehr geriet dabei Kubota in den Fokus: Haben die Japaner nun ­Interesse an Valtra oder, wie Agco-Chef Martin Richenhagen den Spiess gleich ­ umdrehte, kauft Agco gleich den japani­ schen Konzern? Letztlich war es aber ein­ zig Reifenhersteller Trelleborg, der in dieser Thematik «Bares» respektive «Wahres» liefern konnte, in dem auf der Messe­ die Übernahme der CGS-Gruppe mit der Marke «Mitas» kommuniziert wurde. Auf den nachfolgenden Seiten finden sich einige Highlights, die das Redaktionsteam in Hannover aufgeschnappt hat. Die Aus­ wahl erfolgte zufällig und erhebt nicht­ den Anspruch auf Vollständigkeit.  n


Agritechnica   n

Highlights der Agritechnica «It’s all about the Cow» n Claas (Fast) alles drehte sich bei Claas um die Kuh. So soll speziell beim Feldhäcksler künftig nicht alleine die Leistung auf dem Feld das Mass aller Dinge sein, ebenso soll die Effizi­ enz des Häckselguts im Tiermagen, sprich die tierische Ausbeute von Milch und Fleisch zum zentralen Element werden. Mit ver­ schiedenen Cracker-Modellen und der «Li­

zenz für Shredlage» will Claas einen Beitrag für die optimale Fütterung leisten. Neben Neuheiten bei Mähdreschern und Futter­ erntegeräten (siehe Schweizer Landtechnik 8 / 2015) interessierte die Erweiterung der Baureihe «Axion 800» um das Modell «870» das Publikum.

Tempo, Präzision und Kapazität

­ äderstad im Zentrum, wurden doch viele V der Maschinen in diese Richtung weiterent­ wickelt.

Prototypen «en masse» n Vogel & Noot

Mit einem neuartigen Ausstellungskonzept präsentierte sich Vogel  &  Noot. Auf dem Stand waren keine Serien- oder Vorserienmaschinen zu sehen, sondern ausschliesslich Prototypen ohne Typenschilder. Neben dem neuartigen Pflug «Helios» mit dynamischem Design und Verwendung von gewichtsspa­ renden Spezialmaterialien überraschte die neue Anhängespritze «Pharos» mit einem vollhydraulischen Gestänge.

Isobus-Pflug mit GPS-Zukunft? n Lemken

n Väderstad

Väderstad präsentierte das mit dem ungari­ schen Partner Digitroll entwickelte System zur Ermittlung der Samenanzahl. «SeedEye» ist einsetzbar an den Sämaschinen «Spirit R» und «Rapid A». Der Fahrer definiert die ­Anzahl Körner pro Quadratmeter, die Kali­ brierung und alles weitere übernimmt die Maschine automatisch. Im Übrigen stan­den Tempo, Präzision und Kapazität bei

Intensiviert hat man bei Lemken die Ent­ wicklungen im Pflugbereich, obwohl der insgeheim erwartete GPS-gesteuerte Pflug nicht zu sehen war (dieser soll erst etwa­ in einem Jahr vorgestellt werden). Dafür präsentierte Lemken das nun auch für­ Aufsattelpflüge verfügbare Einstellsystem «Optiline», das den Seitenzug reduziert, sowie einen Isobus gesteuerten Pflug samt Bedien­ einheit, mit der die Besucher das System gleich selbst testen konnten.

Virtuelles Technikerlebnis n New Holland Die neuen Traktoren «T7.290» und «T7.315» in «Eco-blue»-Ausführung sowie die neue, aus fünf Modellen bestehende Häckslerge­ neration «FR Forage Cruiser» prägten den Stand von New Holland. Mit der Spezialbrille «OnBoard360» war es möglich, um die Maschinen herumzugehen und dabei die Hauptmerkmale gleich virtuell kennenzuler­ nen. In der Kabine erfuhr man über diese Brille, wie die Funktionen und Steuerungen arbeiten sowie wie dadurch der Fahrer bei der Arbeit entlastet wird.

«Wir sind Fullliner!» n Fendt Vor vier Jahren angekündigt, vor zwei Jah­ ren vermisst, nun gab es den Prototyp des Ladewagens «VarioLiner» mit 24  t und 40 m3 Ladevermögen bei Fendt zu sehen. Der von Stolpen gebaute und zusammen mit der Universität Dresden konzipierte ­Ladewagen verfügt über einige spezifische

Merkmale, ­so eine extern zu bedienende Knickdeichsel oder eine verschiebbare, mit dem Erntegut mitlaufende Stauwand. Der Markteintritt hat Fendt für 2017 geplant. Zusammen mit den Mähdreschern der ver­ schiedenen Serien, dem Feldhäcksler «Kata­ na», den Grosspackenpressen sowie den Futtererntege­räten Mähwerke, Kreisler und 12 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Agritechnica

Schwader sei man mit Fendt nun ein Fullli­ ner, verkündete ein sichtlich stolzer PeterJosef Paffen, Sprecher der Geschäftsführung von Agco-Fendt.

Fass ohne Rahmen – aber mit Boden

Steyrische Leistungs­ evolution n Steyr Auch für die Marke «Steyr» stellte CNH die neuste Traktorentwicklung zur Verfügung. «Terrus CVT» heissen die beiden Modelle mit 270 und 300 PS sowie stufenlosem Ge­ triebe, die für Steyr nun das obere Ende ­des Leistungssegments darstellen. Der Name und das auffrischende Design wurden bis zum Zeitpunkt der Enthüllung geheim ­gehalten. Daneben positionierten sich die Österreicher als innovative Anbieter im Kom­ munalsegment und stellten neuste Entwick­ lungen für marken- und modellübergreifen­ de Präzisionslandwirtschaft vor.

Effizienzboost mit Topdesign

n Zunhammer Der bayrische Güllespezialist Zunhammer sieht in der Güllelogistik noch schlummern­ des Potenzial und hat mit dem «Ultra Light»Tankwagen ein Transport-Kunststofffass ent­wickelt, das dank spezieller Konstruktion ohne separates Chassis auskommt, sodass ordentliche Güllemengen auch mit kleineren Traktoren an den Feldrand gefahren werden können. Weiter präsentierte Zunhammer neue Modelle in der Verteiltechnik und den optimierten Nährstoffsensor «VAN Control 2.0», der künftig herstellerunabhängig über Isobus betrieben werden kann und so weite­ re Nutzungsmöglichkeiten bietet.

werde. Dieser Konzentrationsmeldung bei Reifenhersteller stand gleichzeitig das Ge­ rücht gegenüber, wonach sich Continental und Pirelli überlegen sollen, selbst wieder in die Produktion landwirtschaftlicher Reifen einsteigen zu wollen, nachdem diese Firmen diese Sparten vor Jahren eben an diese nun fusionierenden Unternehmen verkauft hat­ ten.

n Case IH

Österreichische «Impress»ionen n Pöttinger

Innovationsorientierter Fokus mit «X8»

Die Katze in Form des «Optum CVX» hat Case IH schon lange vor der Agritechnica aus dem Sack gelassen, dennoch zog­ die neue durchgestylte Modellreihe das­ Pu­blikum an, obwohl sie im Vergleich zu­ den neu mit Effizienzboost ausgestatteten «Quadtracs» recht klein erschien, dafür mit­ 249 g / kWh eine hohe Treibstoffeffizienz aufweist. Mit dem Slogan «Kornverluste gegen Null» wurde die neue Modellreihe «140» den Axial-Mähdreschern präsentiert, die optional mit einem Bandlaufwerk von Zuidberg verfügbar sein wird.

n McCormick McCormick nutzte die Bühne der Agritech­ nica, um mit dem «X8» die neuste Trakto­ renbaureihe einem internationalen Publikum vorzustellen. In futuristischer Manier beglei­ teten zwei als Ausserirdische verkleidete Stelzenläufer die feierliche Enthüllung der Traktoren, die für McCormick den Einstieg­ in die 300-PS-Klasse bedeuten und so das Angebot von Modellen mit stufenloser Ge­ triebetechnik nach oben abrunden.

Hanspeter Hitz von Pöttinger Schweiz prä­ sentierte die neue Rundballenpresse «Im­ press» als Solo-Maschine und als Press­ wickel-Kom­bination. Daneben zelebrierte ­das österreichische Unternehmen aber auch 40 Jahre Kompetenz in der Bodenbe­­­ ar­ beitung, beispielsweise mit dem neuen Zwischenfrucht-Säaggregat «Tegosem», ­das Bodenbearbeitung und Zwischenfruchtsaat kombinieren kann.

Übernahme als dominierendes Thema n Trelleborg/Mitas Trelleborg überraschte zu Beginn der Messe mit der Meldung, dass man die CGS-Gruppe mit der Reifenmarke «Mitas» übernehmen 34

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Kraftvolle Ideen n Fliegl Fliegl zeigte wiederum ein breites Sortiment an Maschinen wie den Prototyp eines zu­ sammen mit ZF entwickelten elektroni­schen Antriebsystems für grosse Anhänger und Gerätschaften, aber auch an elektroni­ schen Komponenten wie Rückfahrsen­soren oder das intelligente Doppel-Kamerasys­tem «Hawk» für Frontanbaumaschinen. Klein, aber fein ist die Futtermischschaufel für


Agritechnica   n

Frontlader als Alternative zum Mischwagen, mit der man bis 1,7 m3 Futter mischen kann und mit der Fliegl auf Testbetrieben mit bis zu 30 Kühen in Bayern gute Erfahrungen gemacht haben will.

Gaspedal für richtiges Gas n Same Deutz-Fahr Am Modell eines Traktors des Typs «5120 C» zeigte Deutz-Fahr eine Konzeptstudie des zusammen mit Motorenhersteller Deutz, der

Universität Rostock und des Thünen-Instituts entwickelten Gasmotors. Aus einem SerienDieselmotor wurde ein erdgasbetriebener Motor, der nach dem Otto-Prinzip läuft, entwickelt. «Gleiche Leistung, wie die eines Dieselmotors, aber niedrigere Schadstof­ f­ emissionen und weniger CO2-Ausstoss», vermerkten die Ingenieure. Der Motor für den Traktor soll zu 100 % mit Erdgas- und Biomethankraftstoff laufen.

Auf dem elektrischen Stuhl

von Weidemann und sein von Kramer erst­ mals gezeigter grösserer Bruder in Form eines allradgelenkten Radladers mit 2  t Kipplast. Daneben zeigten beide Marken neue Modelle im Sinne einer Modellpflege und Abrundung der Produktpalette.

mit der bekannten Multifunktionsarmlehne von Grammer samt Touchscreen ausgestat­ tet, der es erlaubte, individuelle Sitzein­ stellungen vorzunehmen und diese auch­ zu speichern. Selbstverständlich integriert waren weitere Entwicklungen wie eine elektronisch geregelte Seitenhorizontal- und die Vertikalfederung samt Massage- und Heizfunktion.

Dosierautomatik in Perfektion n Rauch 1999 hatte die elektronische Massenstrom­ regelung «EMC» für Zweischeiben-Dünger­ streuer seine Premiere, nun stellte Rauch eine neue Generation eines weltweit ersten vollautomatischen Dosiersystems mit ge­ trennt geregeltem linkem und rechtem Düngerstreuer-Dosierschieber vor. Rauch greift dabei auf Magnetostriktion-Drehmo­ mentmessmodule zurück, die sich bereits in den Antrieben von E-Bikes oder SegwayRollern bewährt haben, und kann so gängi­ ge Technik für die präzise Düngedosierung verwenden. Professionelle Streutechnik für den Gemüsebau und ein sich selbst einstel­ lender Streuer rundeten die Exponate ab.

Hightech aus dem Baumarkt n Amazone Rund 30 Neuheiten aus den verschiedensten Bereichen gabe es bei Amazone zu sehen: Vom «intelligenten» Sensor-Düsen-System «AmaSpot», mit dem man bei Pflanzen­ schutzanwendungen nur noch die Teilberei­ che behandeln kann, auf denen auch tat­ sächlich Unkräuter oder Ausfallgetreide

stehen, über neue Pflugkörper mit hydrau­ lischer Steinsicherung beim «Cayron 200» bis hin zu Hightech aus dem Baumarkt in Form von Gummimatten, mit denen über eine Smartphone-App die Querverteilung und Ausbringmenge eines Düngerstreuers einfach erfassen kann («EasyCheck»).

Stabilität und Wachstum mit Innovation n Joskin

Auf leisen Sohlen

n Grammer Keine Angst mussten die Besucher bei Grammer haben, wenn sie sich auf den vollelektrifizierten Sitz von Grammer setzen wollten. Dieser ist nämlich nicht für Todes­ zellen in den USA bestimmt, sondern soll die Ergonomie auf dem Traktor weiter erhöhen. Diese Konzeptstudie eines Fahrersitzes w ­ ar

n Weidemann/Kramer Beinahe geräuschlos ging es auf dem Ge­ meinschaftsstand von Weidemann und Kramer zu, jedenfalls hinsichtlich eines möglichen Motorenlärms. Im Zentrum standen nämlich der hinsichtlich Batteriekapazitäten weiterentwickelte «E-Hoftrac» 12 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Agritechnica

Seit nunmehr etwas mehr als 30 Jahren ist Joskin dynamisch unterwegs – diese Dyna­ mik setzte das belgische Unternehmen nun auch mit einem dynamischen Wiegesystem für seine Transport- und Ausbringanhänger um. Mittel zweier Drucksensoren am Fahr­ werk und über einen Sensor auf der Deich­ selfederung kann das Gewicht per Funk in den Traktor oder ein Ladefahrzeug übermit­ telt werden. Weiter zeigte Joskin ein «EDrive»-Konzept mit elektrisch gesteuerten Antriebsachsen.

Ab ins Steile

her bekannt für seine robusten Ballenpres­ sen, an der Agritechnica erstmals 3 m breite Scheibenmähwerke für den Front- und Heck­ anbau sowie in der Summe als 9 m breite Schmetterlingskombinationen vom Typ «ProGLide» mit interessanten Lösungen für Aufhänge- und Entlastungskinematik im Front- und Heckanbau.

Chip mit Grip n Michelin Michelin präsentierte gemäss eigenen Anga­ ben den weltweit ersten vernetzten Land-

n Lely Für einmal keine «Yellow Revolution», aber als Messeneuheit stand mit dem Modell «RP 160 V Xtra» doch eine neue Generation von Rundballenpressen mit neuer Kammergeo­ metrie im Zentrum des Interesses. Bereits als (Vor-)Serienmodell war die kontinuierlich

wirtschaftsreifen. Der mit einem RFID-Chip ausgestattete Pneu kann künftig via Smart­ phone eine Kommunikation zwischen Mensch und Maschine wie Flottenmana­ gement, Reifenkontrolle oder optimierter Einsatz ermöglichen. Michelin setzt diese Technik bereits erfolgreich in anderen Be­ reichen ein. Daneben zeigte das Unter­ nehmen neue Reifen für Erntemaschinen arbeitende «CRB»-Presse zugegen, thema­ und Traktoren der Marken «Michelin» und tisiert wurde auch das Thema «Folienbin­ dung». Ein überraschend grosser Sektor­ «Klebèr». des Stands widmete Lely dem «Alpin-Pro­ gramm». Die leichten Mähwerke sind bereits Keine Angst vor im Markt eingeführt, ihnen folgen nun dem Monster Zettwender und Kreiselschwader, die Lely befähigen sollten, die Märkte in den Alpen­ n BKT ländern noch besser als bisher bedienen zu können.

Erst pressen, dann mähen n McHale

Diesen Weg wählte McHale – selbstver­ ständlich nur hinsichtlich der zeitlichen Abfolge der Entwicklung der Maschinen. ­ Jedenfalls zeigte der irische Hersteller, bis­36

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Monster-Trucks überfahren mit ihren überdi­ mensionierten Fahrwerken bekanntlich alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Reifenher­ steller BKT mischt dieser Motorsportserie als Reifensponsor wacker mit und positionierte als Hingucker ein solches Modell auf dem Stand. Ob die Inder, die demnächst in Bhuj ein neues Reifenwerk einweihen werden, künftig ihre Mitbewerber im weltweiten Reifenmarkt ähnlich überfahren, wird sich

weisen. Jedenfalls hat BKT grosse Ziele im Offroad-Markt und zeigte auch auf der Ag­ ritechnica wieder einige neue Modelle.

Kubota hinten und vorne n Kubota Ähnlich wie auf der Sima im Frühjahr, so zeigte sich die japanische Kubota-Gruppe heuer auf einer grösseren Plattform. Ne­ben Traktoren, darunter die neue Baureihe «M7001», waren es vor allem die aus dem zu Kubota gehörenden Hause Kverneland stammenden Anbaugeräte, die in orangener Farbe im Front- und Heckbereich der ausge­ stellten Traktoren zu leuchten versuchten. Kubota nutzte den Auftritt in Hannover, um die Phase 2 der Marktdurchdringung einzu­ läuten. Künftig möchten die Japaner nämlich nicht nur Traktoren, sondern auch die An­ baugeräte mit eigenem Namen bei den Händlern platzieren.

«Selbstfahrende Anhängespritze» n Challenger Challenger, bislang bekannt durch die Rau­ pentraktoren sowie selbstfahrende Spritzen und Gülleverteiler, zeigte unter anderem­­ die ersten in Europa hergestellten Anhän­ gespritzen von Agco, die unter der Marke «Challenger» verkauft und im niederländi­ schen Grubbenvoorst hergestellt werden.­ Es hiess, dass die neuen Anhängespritzen zwei Drittel ihrer Bestandteile mit der be­ stehenden Serie der «RG600»-Selbstfahrer gemeinsam haben sollen, deshalb überspitzt als selbstfahrende Anhängespritzen betitelt


Agritechnica   n

wurden. Die neue Serie «RoGator 300» umfasst die beiden Modelle «RG333» und «RG344», die ein Behältervolumen von je­ weils 3300 beziehungsweise 4400 l haben.

Pflugtum-Federung für Anbaupflüge der Serie «Super Albatros» zu sehen.

Viel Leistung mit wenig Motor

n Aebi

n Kuhn

Die neuen Drillmaschinen «Espro 3000  / 6000» von Kuhn wurden vor allem in Hin­ blick auf hohe Flächenleistungen bei gerin­ gem Leistungsbedarf entwickelt. Die «Espro 3000» mit 3 m Arbeitsbreite soll Arbeitsge­ schwindigkeiten bis 13 km/h mit nur 100 PS erreichen. Zwei Scheibenreihen mit 460 mm Durchmesser sorgen für eine feine Krü­ melstruktur. Nach den Scheiben folgt ein Reifenpacker mit versetzten Rädern, wobei jedes Rad für eine Rückverfestigung vor je­ weils zwei Säelementen sorgt. Die «Espro» ist eine Isobus-Maschine, die mit verschiede­ nen Terminals und Joystick-Bedienung aus­ gestattet werden kann.

Rabe neu mit Strip-Till n Rabe

Mit dem «Tigris» steigt nun auch Rabe in die Strip-Till-Technologie ein und erweitert so das Portfolio im Bereich der Minimalboden­ bearbeitung. Rabe kooperierte bei dieser Entwicklung mit Sky, einem französischen Spezialisten für die streifenweise Bodenbe­ arbeitung, und mit Vogelsang, einem Spezi­ alisten für das Dosieren und Verteilen von Gülle. Rabe bietet den «Tigris» in drei Versi­ onen mit 4, 6 und 8 Reihen und einem Rei­ henabstand von 75 cm an. Neues gab es­ bei Rabe im Segment der Pflüge mit dem Onland-Anbau-Pflug «Condor» und einer

Sackmesser-Vielfalt Zusammen mit Schmidt zeigte Aebi zu­ kunftsweisende Technologien rund um ­die Themen Grünflächenpflege, Infrastrukturun­ terhalt und Transporte. Erstmals in Deutsch­ land gezeigt wurde der Motormäher «Com­ bicut CC66», den es nun mit einem 18 PS- oder einem 2-Zylinder-Motor mit 23 PS gibt. In Kombination mit dem umfangrei­ chen Programm von Anbaugeräten präsen­ tierte Aebi diese Maschine als «The Swiss Knide Machine» – vielseitig wie ein Schwei­ zer Taschen­mes­ser. Ins Szene setzte sich das Unternehmen zudem mit Finanzierungslö­ sungen mit zumindest für Deutschland vor­ teilhaften Zinskonditionen.

«Cobra, übernehmen Sie» n Jenz Dieser deutsche Titel der US-Fernsehserie «Mission Impossible» mag Hackerhersteller Jenz motiviert haben, einen mit einem Ha­ cker bestückten MAN-Lastwagen mit einer drehbaren und in der der «plus»-Ausfüh­

rung auf höhenverstellbaren Claas «X10»Kabine auszustatten und das ganze Gefährt «Cobra» zu benennen. Nun, die Idee dazu stammt eigentlich von einem Schweizer ­namens Kari Burkhard aus Hausen a. A. und wurde bereits bei einem in der Schweiz­ im Einsatz befindlichen Prototyp (allerdings nicht von Jenz) umgesetzt. Weiter zeigte Jenz den neuen Hacker «HEM 593» mit 1400 mm breitem und 680 mm hohem Ein­ zugskanal sowie hydraulischem Gebläseaus­ trag.

Verschleiss einfach erkannt

Spreizklaue × Druckluft = Schnellwechsel

n Scharmüller

n Krone

Die «K-80-Verschleisslehre» von Scharmüller ermöglicht es mit einfachen Mitteln, den Verschleisszustand von Kugel und Pfanne von «K80»-Verbindungen zu beurteilen. Die Verschleisslehre besteht aus einem Bogen für die Kugelbeurteilung und einem zweiten Teil für die Beurteilung der Pfanne. Die Beur­ teilung ist in beiden Fällen sehr einfach: Bei einer neuen Kugel lässt sich der Bogen nicht über die Kugel stecken und bleibt an der breitesten Stelle hängen. Sobald der Bogen ganz über die Kugel passt, muss diese aus­ gewechselt werden. Das Gleiche gilt für das Gegenstück.

Diese Formal war zwar nicht gerade zentral auf dem Krone-Stand, dennoch feierte die­ ses kleine, fast unscheinbare Handgerät in­ mitten sonst grosser Technik eine vielbe­ achtete Premiere: Eine praktische, druck­­luftbetriebene Spreizklaue, mit der ein Mes­ serwechsel bei einem (Krone-)Mähwerk ohne Kraftaufwand vollzogen werden kann. Gute Resonanz erhielt die mit Gold be­ dachte mobile Pelletpresse «Premos». Bei­ nahe überrannt wurde das Standpersonal mit Anfrage, sogar Vorauszahlungen hätten Besucher tätigen wollen, um eines der weni­ gen Vorserienmodelle für die Verarbeitung 12 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Agritechnica

von Stroh und Heu zu bekommen, hiess es bei Krone.

John Deere mit Monosem n John Deere Der entsprechende Übernahmevertrag wur­ de unmittelbar vor Messebeginn unterzeich­ net. Durch diese Übernahme will John Deere den Führungsanspruch im Bereich der Präzi­ sionslandwirtschaft ausweiten. Im Übrigen genoss man am «grün / gelben Mes­sestand» zusammen mit den zahlreichen Besuchern den Medaillensegen mit drei Gold- und zehn Silbermedaillen. Neben der eigenen

dertraktor mit einem 49-PS-Motor ist be­ wusst einfach gestaltet. Zetor hat sich das Ziel ­gesetzt, die Schlüsselmärkte in West­ euro­pa stärker zu bearbeiten und wo nötig das Vertriebsnetz auszubauen.

Grosse Kraft für alle Tätigkeiten n Manitou

Michel Denis, Generaldirektor der Manitou Group, formulierte es so: «Wir schenken den Bedürfnissen der Landwirte grosse Aufmerksamkeit.» Dies zeigte der bewusst schlicht gehaltene Manitou «MLT 732». Diese Maschine wird als Alternativlösung für Erstkäuferkunden mit einer Verwendung von 500 bis 800 Std.  / Jahr angepriesen. hohen Investitionsbereitschaft in Forschung und Entwicklung freut sich John Deere Zwei ab 2016 erhältliche Radlader von Gehl darüber, dass an einem erheblichen Teil­ und Mustang hatten an der Messe ihre ­ Vorpremiere. Gedacht sind sie für schwie­der prämierten Neuentwicklungen mehrere Partner aus der Industrie und dem Dienst­ ri­ ge Anwendungen und erschwerte Um­ leistungssektor beteiligt sind. Dies beweise gebungsbedingungen. «Eco-Booster» nennt die Systemoffenheit und einen TechnologieManitou die Hydraulik-Hybridisierung – eine wandel hin zu Verbundlösungen. Entwicklungs­mög­lich­keit, welche die effi­ zientere Nutzung der maschineninternen Zetor by Pininfarina Energie optimiert.

n Zetor

Auszeichnungen und Gerüchte n Valtra

Zum 70-Jahre-Jubiläum schenkt sich Zetor gleich selber einen «Crystal», und zwar in Form eines Sechszylindertraktors. Fabio Filippi, Chief Creative Officer bei Pininfa­­ ­r­ina, war bei der Enthüllung sichtlich stolz und nahm Bezug auf die Verbindung zwi­ schen dem neuen Design und der Kraft ­und Widerstandsfähigkeit, die Zetor-Produkte verkörpern. In Zukunft sollen Traktoren bis 150 kW (200 PS) das Werk verlassen. Darü­ ber hinaus bestehen noch keine Pläne – heisst es. Im Übrigen wurde der Prototyp einer fünften Modellreihe vorgestellt. Die­ser für Kleinbetriebe angedachte Dreizylin­ 38

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Die kurz vor der Agritechnica vorgestellte neue Baureihe «N4» (mit der HimmelsblickKabine «Skyview») sowie die im letzten Jahr präsentierte Serie «T4» standen bei Valtra im Zentrum der ausgestellten Produkte. Um Valtra herum brodelte die Gerüchteküche, war doch von einem geplanten Verkauf an Kubota die Rede, was Agco-Chef Martin Richenhagen nicht nur dementierte, son­ dern gleich auch dazu animierte, den Spiess

umzudrehen und wohl eher spasseshalber von einem Kauf von Kubota durch Agco sprach.

Global Player für Allrounder n Massey Ferguson Mit der Einführung der neusten Abgasnorm hat Massey Ferguson seine Traktoren der Bau­ reihe «MF 5600» überarbeitet und konnte die neue Serie «5700», ausgestat­tet mit zahlreichen Neuerungen, erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Das Modell «MF5713SL» wurde dann auch gleich von einer Jury als bester Allzwecktraktor mit dem Label «Tractor of the Year» ausge­ zeichnet. Weiter setzte Massey Ferguson einen Schwerpunkt bei den Traktoren der «Global Series», zeigte neue Ballenpres­sen und natürlich Futtererntetechnik von Fella in MF-Farben.

Laser schaut voraus n Horsch Die herkömmliche sensorgesteuerte Steue­ rung von Spritzengestängen mithilfe von Ultraschallsensoren kann bei Lücken in d ­ en Beständen, wie sie durch Wildschäden oder Fahrgassen entstehen, fehlerhaft arbeiten.

Diese würden hier das Gestänge nachregeln, obwohl kein Bedarf besteht. Anders beim lasergestützten vorausschauenden Erken­ nungssystem zur Gestängesteuerung von Horsch: Hier wird ein Laserscanner auf dem Kabinendach montiert, der das Umfeld nach


Agritechnica   n

vorne und zur Seite hin über die komplette Arbeitsbreite vorausschauend abtastet, er­ fasst und ein Flächenmodell erstellt. Wäh­ rend der Fahrt wird das Gestänge anhand des Flächenmodells in Höhe und Lage ge­ steuert. So können auch Hindernisse, die sich im Bestand befinden, sicher erfasst werden.

Zum Jubiläum die eingebaute Kaffeemaschine n JCB

«Zürn Harvesting», am Messestand. Alle Komponenten am Schneidwerk sind elekt­ risch angetrieben. In ihrer Doppelfunktion als Antrieb und Sensor sind Elektromotoren präzise regelbar, was Drehzahl und Dreh­ moment betrifft. Darüber hinaus liefern sie­ in der Funktion als Sensor wertvolle Infor­ mationen über Belastungszustand und Ein­ satzbedingungen. Laut ­ Firmenchef, biete das Niederspannungs-Antriebssystem (60 V) hohe Sicherheit, und dies unter allen Witte­ rungsbedingungen.

Raupenfahrwerk für alle Anhänger n Annaburger

70 Jahre JCB – gegründet von Joseph Cyril Bamford – wurde am Firmensitz in Rocester (GB) mit einem Urlaubstag für die Mitarbei­ ter gefeiert – und die 70 Exemplare zählende Limited-Edition eines Baggerladers beka­men zur Freude der Fahrer eine Kaffeema­ schine eingebaut. Die ersten JCB-Teleskop­ lader für europäische Märkte sind mit der neuen «EcoMAX Tier 4 final»-Spezifikation ausgestattet. Darunter versteht JCB ein kompaktes SCR-System ohne negative Aus­ wirkungen auf die Sicht über die Motorhau­ be oder die Maschinengrösse. Intelligente JCB-Technologie reduziert die Zykluszeiten um bis zu 20 % und ermöglicht es dem Landwirt, mit 15 % weniger Kraftstoff die­ selbe Menge Material umzusetzen. Die zwei Kompakt-Teleskoplader «525-56 Agri Plus» und «527-58 Agri» haben durch neue Funk­ tionen und Verbesserungen eine deutliche Aufwertung erhalten.

Das «Uni Crawler»-System von Annaburger soll teure Reifendruckregel-Anlagen über­ flüssig machen und betreffend Bodenscho­ nung einen deutlich grösseren Nutzen bie­ ten. Mit einer Aufstandsfläche von 4.75 m2 kann das System auch schwerste Anhänger bodenschonend über das Feld führen. Und so funktioniert es: Der Fahrer fährt mit dem Anhänger, auf dem eine günstige Strassen­ bereifung montiert ist, auf die Plattform und zieht die Bremse fest. Dann läuft der Anhän­ ger auf Raupenfahrwerken, ohne dass der Fahrer dafür absteigen muss. Um auf die Strasse zu wechseln, müssen lediglich die Bremsen wieder gelöst werden. Die Platt­ form kann für den Strassentransport hydrau­ lisch auf eine Breite von 2,40 m zusammen­ geklappt werden.

Der elektrische Tisch n Zürn Das elektrifizierte «i-Flow»-Schneidwerk ha­be sich bei Praxisversuchen während der Erntekampagnen 2014 und 2015 bestens bewährt, betonte Rolf Zürn, Firmenchef von

180 bis 210 PS. Ein weiteres das «TMG 45» für Standardtraktoren bis 450 PS. Auf Inter­ esse stieg am Ausstellungsstand die erst­ malige Präsentation eines elektrischen Ein­ zelradantriebes für landwirtschaftliche An­wendungen.

Neue Produkte bei Alliance n Alliance

«Alliance», «Galaxy» und «Primex» heissen die Markenprodukte, die von der AllianceTire Group in Europa vertrieben werden. Zu den neusten Produkten zählt der Alliance «354 Agriflex»-Reifen für gezogene oder selbstfahrende Pflanzenschutzspritzen. Mit dem «376 Multistar» steht laut Angelo Noronha, ATG Chief of Sales Europe, ein Reifen für Traktoren oder Mähdrescher im Programm. Schliesslich empfiehlt ATG für die Transportflotte einen «Alliance 380» oder «385». Beides Reifen, die gleiche Las­ ten mit 30 % weniger Reifendruck als Stan­ dardtransportreifen tragen können.

Scheunenqualität auch ohne Dach So viel Hightech wie nötig – so viel Wirtschaftlichkeit wie möglich n ZF Der Technologieführer – wie sich ZF gern bezeichnet – präsentierte in Hannover einige Highlights. Dabei verfolgt der Getriebe­ hersteller eine «Best Choice»-Strategie und verfolgt damit das Ziel, dem Kunden im­mer die passende Antriebstechnologie für die jeweilige Anforderung bereitzustellen. Eines dieser Highlights ist das neue «Terra­Power»-Getriebe für den Leistungsbereich

n Tama Mit «Edge to Edge» und «Bale + Technolo­ gie» hat Tama zwei innovative Produkte zur Netzwicklung von Heu-, Stroh- und Silo­ ballen auf dem Markt. Als neustes Produkt wurde in Hannover die «John Deere B-wrap» vorgestellt. Dieses «CoverEdge»-Wickelnetz ist für Ballen, die unter schwierigen Wetter­ bedingungen im Freien lagern, gedacht. Das Material für den John-Deere-Wickler ist pa­ tentiert und wird von Tama zusätzlich mit «SCM»-Technologie ausgestattet. «SCM» hält das Wasser wirkungsvoll und andauernd fern. Damit wird verhindert, dass die Futter­ 12 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Agritechnica

setzt sich aus drei Fun­ktionen zusammen: automatische Rech­höhenanpassung «flex­ High», überwachte Kreisel-Überlappungs­ funktion «gapControl» und Schwader-Ma­ na­gement-System «Fella myMemory».

qualität durch Witterungs­einflüsse oder Bo­ denfeuchte vermindert wird. Gleichzeitig ist es aber atmungsaktiv und ermöglicht es dem Wasserdampf, dass er aus dem Balle­ ninnern durch mikroskopische Poren ent­ weichen kann.

Alles für das Wohl der Kühe n Siloking «SelfLine 4.0» nennt sich die neue Genera­ tion der selbstfahrenden Futtermischwagen von Siloking. Im Mittelpunkt stehen eine präzise Mischung und die Futterstruktur. Siloking vertraut weiterhin auf die 2-m-­ ­ Fräse mit 42 Messern, sie sollen das Futter schonend aufnehmen. Mischbehälter und Mischschnecke sind ebenso auf die Scho­ nung des Futters ausgerichtet. Die gross­ volumigen, gezogenen Futtermischwagen der «TrailedLine» sind mit einer Softstart-

Kupplung ausrüstbar. Diese hydraulische Kupplung ist zwischen dem Planetenge­ triebe und der Mischschnecke angeordnet. Speziell betont wurde am Messestand der höhere Fahrkomfort bei längeren Strassen­ fahrten. Erreicht wird dies beim Selbstfahrer dank Einzelradaufhängung.

Immer einen Schritt voraus n Deutz AG

Mercedes unter den Ladungssicherungen n Beck

Das Beck-Ladungssicherungssystem «BSS 10» ist den Systemen anderer Hersteller um einige Nasenlängen voraus. Dank Doppelge­ lenken kann dieses System nicht nur einfach geöffnet und geschlossen werden, sondern die Sicherung kann je nach Ladegut auf verschiedenen Höhen positioniert werden. Weiter lässt sich die Sicherung auch inner­ halb der Ladefläche positionieren, sodass auch nur eine Reihe Ballen oder Paloxen gesichert werden können. Eine Besonderheit ist auch das Dach. Dieses deckt nicht nur das Ladegut ab, sondern der Dachrahmen dient auch zur Sicherung einer zweiten Ballenlage in der Mitte (Klemmen nach unten) oder einer zweiten Paloxenlage.

An der Messe in Hannover zeigte Deutz Motoren aus ihrem Programm. Im Bereich der 2,9 bis 7,8 l Hubraum sieht sich Deutz in ihrer Pionierrolle bestätigt, in dem diese Motoren bereits jetzt, die voraussichtlich ab Januar 2019 geltenden Abgasnorm der Stufe V erfüllen. Möglich macht dies laut Michael Wellenzohn, Mitglied des Vorstandes der Deutz AG, die Verwendung von Dieselpar­ Mähen während des tikelfiltern, die Deutz bei Serienlieferun­Mittagsschlafs? gen bereits heute erfolgreich einbaue. Der Deutz-Kunde erhält damit eine lang­fristige n Conver BV Planungssicherheit und ausgereifte DPF-­ Der «Greenbot» der holländischen Firma Conver BV Ist ein führerloses, traktorähnli­ Lösungen. ches Fahrzeug, das autonom verschiedene Arbeiten wie Mähen, Mulchen und weitere erledigen soll. Das Fahrzeug arbeitet eine Fläche aufgrund von Kartenmaterial ab. Ob dieses System, insbesondere in Verbindung mit gefährlichen Mähmaschinen, den heute geltenden Gesetzen entspricht, ist jedoch nicht anzunehmen.

Wohl nichts für den Jura n Fella Der neue Vierkreiselschwader von Fella trägt zwar die Bezeichnung «Juras», dürfte aber mit seinen Dimensionen für die geografische Region (fast) gleichen Namens doch etwas zu gross sein. Interessant ist aber das integ­ rierte Managementsystem «pro-connect», das Fella bei dieser über Isobus gesteuerten Maschine implementierte. «pro-connect» 40

Schweizer Landtechnik  12 2015

Eine Maschine für alles n Claydon Mit der «Hybrid T4» stellte Claydon eine neue Drillmaschine vor, die Saatgut und Dünger gleichzeitig in den Boden einbringt. Claydon bezeichnet das bisher einzigartige


Agritechnica   n

Verfahren als «Streifen-Direktsaat», denn der Boden kann dank einer grossen Auswahl an unterschiedlichen Werkzeugen weniger oder mehr bearbeitet werden. Die Bezeich­ nung «Hybrid» stammt daher, dass Saatgut sowohl in unbearbeiteten, minimal bear­ beiteten als auch gepflügten Boden einge­ bracht werden kann. Das soll es den Land­ wirten ermöglichen, eine grosse Vielfalt an Arbeitsgängen mit einer minimalen Investi­ tion und wenig Treibstoff ab 10 l / ha zu erle­ digen.

Moderne Mobilhydraulik n Paul Forrer Das erste Mal überhaupt stellte die Paul Forrer AG mit einem eigenes Stand im ­Ausland aus. Gezeigt wurden sogenannte steckerfertige Hydrauliklösungen, die be­

sonders für die professionelle Landtechnik entwickelt wurden. Das Hauptinteresse galt der hydraulischen Triebachse «Trailer Drive System», die mit einem attraktiven Modell viele fachkundige Besucher an den Stand lockte. Auch hydraulische Bremslösun­ gen wurden nachgefragt, haben doch die Schweiz und besonders Paul Forrer eine langjäh­rige Erfahrung in diesem Bereich, die mit der kom­menden europäischen Harmoni­ sierung auch für Besucher aus anderen Ländern interessant wird.

Italienisches Maispflücken

Reisswalzen schonend eingezogen. Die neue Generation der «Drago GT»-Vorsätze zeichnet sich durch einen Unterbau­häcksler aus, der dank eines ausgeprägten ­Sche­reneffektes für eine überdurchschnitt­liche Mais­strohhäckselqualität sorgt. Diese kom­ ­ mt durch die vierfache Schnitt- und Reiss­wirkung mit je zwei Messern pro Ag­ gregat zu Stande. Die Kraftübertragung erfolgt rein mechanisch über gekapselte ­ Zahnräder und Wellen.

Ohne Staub und Wärme Ferngesteuertes Arbeiten n PTH-products Die Palette von ferngesteuerten Arbeitsge­ räten mit einem tiefen Schwerpunkt für den landwirtschaftlichen und den kommunalen (Hang-)Einsatz ist breit geworden. In dieser Sparte zeigte das österreichische Unter­ nehmen PTH-products das Trägerfahrzeug «Hymog», das ferngesteuert bedient wird. Es wird über einen Generator, angetrieben von einem Dieselaggregat, mit Strom ver­ sorgt. Die Fahrantriebe der vier Radnaben­ motoren und jene der Anbaugeräte erfolgen elektrisch. Bezweckt wird so ein höherer Effizienzgrad als bei mechanischen oder hy­ drostatischen Antrieben. Mögliche Überleis­ tung wird aus der Batteriekapazität bereitgestellt.

Der italienische Hersteller Olimac konzent­ riert sich auf die Herstellung von Maispflück­ vorsätzen. Die Maispflückplatten an den ein­zelnen Aggregaten des «Drago GT», ausgestattet mit Dämpfungselementen, passen sich den variierenden Dicken der Maisstängel an. Diese werden durch die verlängerten und langsam rotierenden

n Klauenmesser Eine kleine, aber wohl für viele Betriebe inte­ ressante Neuheit dürfte das elektrische Renette zum Klauenschneiden sein. Es ­ könnte als Alternative oder Ergänzung zur Klauenscheibe am Winkelschleifer in Frage

kommen. Das Doppelmesser kann an ein handelsübliches Multifunktions-VibrationsGerät angebaut werden. Die Hauptvorteile sind, dass keine Wärme und kein Staub entsteht und man folglich ohne Brille ar­ beiten kann. Weiter dürften das geringe Gewicht und die kleine Bauform des Dop­ pelmessers eine bessere Zugänglichkeit und Beweglichkeit ermöglichen als der Winkel­ schleifer.

Neuer Forsttraktor Maiszünsler komplett zerfräst n Schmidt Stahlbau

n Olimac

der Lebensraum des Maiszünslers auch bei Unebenheiten und in Fahrspuren vollständig zerstört. Der Treibstoffverbrauch soll zudem wesentlich geringer sein als beim ganzflächi­ gen Fräsen. Der Antrieb der Rotoren kann mechanisch oder hydraulisch gewählt wer­ den.

Der einzigartige Maiswurzelzerkleinerer von Schmidt Stahlbau soll eine bestmögliche mechanische Bekämpfung des Maiszünslers mit hoher Flächenleistung ermöglichen. Dank eines besonderen Hartmetall-Messer­ systems kann eine sehr feine Zerkleinerung der Pflanzen- und Wurzelrückstände bis in eine Tiefe von 5 cm erzielt werden. Dank Parallelführung der einzelnen Rotoren wird

n Pfanzelt Der «PM-Trac 2380 4f» von Pfanzelt ist­ eine komplett neu entwickelter Nachfolger des bekannten Systemschleppers. War der Vorgänger noch auf einem Steyr-Stand­ard­ traktor aufgebaut, ist dieses Fahrzeug eine vollständige Eigenentwicklung von Pfan­zelt. Der «Pm Trac 2380 4f» wird dank einem werkzeuglosen Schnellwechselsystem in kur­ zer Zeit vom Forstspezialisten zum Landwirtschaftstraktor. Ein eigenes Chassis mit Brückenrahmen und hydraulischer, auto­ matisch blockierbarer Federung sorgt für 12 2015  Schweizer Landtechnik

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n  Agritechnica

für nahezu alle landwirtschaftlichen Güter. Die Maschine ermöglicht einen ganzjährigen Einsatz vom Frühjahr bis zum Winter. Hack­ schnitzel, gehäckselte Silage oder Getreide können ebenso effizient transportiert wer­ den wie Raps, Hackfrüchte oder gar Stück­ gut wie Big Bags oder Paletten. Mehr als­ 30 Trag- und Stützrollen sorgen für eine optimale Unterstützung des Bandes und garantieren eine leichtzügige Entladung. Das Band wird durch eine gummibeschichte­ te Walze im Heck hydraulisch angetrieben und durch die vordere Umlenkrolle perma­ nent automatisch gespannt.

eine Erhöhung der Standstabilität, die Pano­ ramakabine mit um 340° elektrisch drehba­ rem Bedienerstand ermöglicht Arbeiten mit optimaler Sicht und ergonomischer Bedie­ nung.

Der erste ohne Mittelrunge

Variable Ausbringmenge

n Rudolph

n TeeJet

Der Kipper «DK 280 RP» von Rudolph ist der erste Dreiseitenkipper mit Portalfunktion, der ohne Mittelrunge auskommt. Die linke Seitenwand lässt sich nämlich zusätzlich zur Pendelfunktion auch komplett als Portaltür öffnen. Das ist vor allem dann von Vorteil,

TeeJet präsentierte anhand einer neuen Düse für Flüssigdünger das neue «Variable Rate»-Konzept. Die neuen 7- und 3-LochDüsen decken den Volumenstrombereich von bis zu 5 herkömmlichen Düsengrössen ab. Die hohe Variabilität wird erreicht durch eine EPDM-Elastomer-Dosierblende, die allen chemischen Ansprüchen hinsichtlich Zuverlässigkeit ebenso wie Genauigkeit entspricht. So können im Geschwindigkeits­ bereich von 8 bis 16 km / h Flüssigkeitsmen­ gen von 80 bis 400 l / ha oder 70 bis 350 l / ha mit extrem groben, gleichgrossen Tropfen ohne Düsenwechsel realisiert werden. Das Konzept funktioniert so, dass durch die Elas­ tomer-Eigenschaften der Durchlass bei stei­ gender Menge grösser wird, ohne dass­ da­ durch der Gegendruck stark verändert würde.

wenn Waren auf Paletten oder in Paloxen transportiert werden sollen. Die Seitentüren dienen als Ladungssicherung auch für weite­ re Ladegüter wie Grossballen. In Kombinati­ on mit der Abdeckung und der Kippbrücke ermöglicht dieser Anhänger eine bisher un­ erreichte Vielfalt an Einsatzflexibilität für landwirtschaftliche Transporte.

Erstmals Endlosband n Strautmann Strautmann stellte mit dem Rollbandwagen «Aperion» ein völlig neu entwickeltes und universell einsetzbares Fahrzeug im Bereich der Transporttechnik vor. Besonderheit und Alleinstellungsmerkmal des Aperion ist ein endlos umlaufendes Transportband, welches den Laderaum in kürzester Zeit restlos ent­ leert. Der Aperion ist ein Transportfahrzeug 42

Schweizer Landtechnik  12 2015

Leicht und verbessert n Vredo Vredo zeigte die neue 2016er-Version der Durchsaatmaschine «Super Compact Agri».

Sie ist in den Arbeitsbreiten 2,5 und 2,9 m erhältlich und kann wahlweise mit dem hier gezeigten mechanischen Saatkasten oder mit pneumatischer Sätechnik von Krumme­ nacher ausgerüstet werden. Der Abstand zwischen den Doppelscheiben beträgt­ 7,5 cm. Dank kompakter und leichter Bau­ weise kann dieses Modell auch mit leichten Traktoren und grösseren Zweiachsmähern betrieben werden. Zahlreiche Neuerungen wie die verbesserte Behälterform, ein Gitter im Saatkasten, die LED-Beleuchtung und eine geteilte Kalibrationswanne erleichtern die Arbeit.

Leistungsverzweigter Antrieb n Grimme

Mit «Vario Drive», dem neuen leistungsver­ zweigten Antrieb für Kartoffelroder, ist es erstmalig möglich, die Geschwindigkeit der Siebbänder bei mechanischem Basisantrieb stufenlos den jeweiligen Rodebedingungen anzupassen und bei Verstopfungen per Knopfdruck zu reversieren. Herkömmliche Systeme sind entweder rein mechanisch oder rein hydraulisch angetrieben. Des einen Vorteile sind des anderen Nachteile. Erstma­ lig ist es Grimme gelungen, in gezogenen Erntemaschinen die Vorteile beider Systeme zu vereinen und deren Nachteile zu eliminie­ ren. Der neue Antrieb besteht aus einem Planetengetriebe mit integriertem Hydrau­ likmotor. Im Vergleich zu rein hydraulischen Systemen hat der neue Antrieb einen um­ ca. 20 % höheren Wirkungsgrad, wodurch der Kraftstoffverbrauch um durchschnittlich­ 1 Liter pro Stunde gesenkt werden kann. Der Preis liegt nicht höher als bei einem rein hydraulischen Antrieb.


Forschung | Plattform   n

Pilzepidemien, beispielsweise Gelbrostbefall, beginnen in der Regel nesterweise. Mittels neuer Sensortechnologie hofft die Forschung in Zukunft mit Fungiziden gezielt nur diese Befallsstellen behandeln zu können. Werkbild

Landwirte oft auf Breitbandfungizide, um damit gegenwärtige wie spätere Infektionen zu kontrollieren.

Berührungslose Sensortechnologie

Berührungslose Pilzerkennung in Getreide In den letzten Jahren wurde für die gezielte Stickstoffanwendung neue Sensortechnologie entwickelt. Zur Unkrautkontrolle und zur Wachstumsregulation sind bereits sensorbasierte Echtzeittechnologien erhältlich. Doch im Bereich des sensorbasierten Pflanzenschutzes fehlen diese für die Fungizidapplikation.

Der CROP-Meter-Sensor ist der erste mechanische Sensor für eine präzise Fungizidapplikation in Getreide. Der Auslenkwinkel des Pendels reagiert auf die Bestandesdichte und das Sensorsignal korreliert mit der Pflanzenoberfläche und damit mit der Biomasse (Dammer und Ehlert 2006). Langjährige Versuche ergaben Fungizideinsparungen von 22 Prozent. Bei Überlagerung mit Karten aus dem Projekt «proPlant expert.precice» wurden gar Einsparungen von 33 Prozent realisiert. Der Betrieb von berührungslosen Sensoren wird aber als einfacher eingeschätzt als mit dem CROP-Meter-Sensor, weshalb Spritztechnologien auf der Basis von Ultraschall- und Kameratechnologie erforscht und in den Jahren 2013 und 2014 in Feldversuchen geprüft wurden.

Ruedi Hunger Am Anfang einer Pilzepidemie entwickelt sich der Erreger in der Regel nesterweise. Ein gutes Beispiel dafür war der Gelbrostbefall im Jahr 2014. Als verbreitete Vorgehensweise im Pflanzenschutz ist die einheitliche Anwendung von Fungiziden über das ganze Feld üblich. Sensortechnologie könnte die bisher übliche visu­elle Krankheitsbeurteilung ersetzen. Das ist aber erst möglich, wenn Sensoren ­während der Feldüberfahrt mit der Spritze erkrankte Pflanzenteile zuverlässig­ und ­ in frühen Stadien der Krankheit erken­nen. Darin liegt ja die «Krux der­­ Sache»: Sensoren die für die Unkraut­be­kämpfung eingesetzt werden, erkennen unterschiedliche Pflanzen, für Fungi­ zidan­wendungen muss ein Sensor unter ­gleichartigen Pflanzen die kranken oder geschwächten finden, was wesentlich schwieriger ist.

Abschied von Aufwandmengen je Hektar Die bisherigen Pflanzenschutzanwendungen sehen eine bestimmte Aufwandmen-

ge «pro Hektar» vor. Dies führt bei Fungizidanwendungen in der Praxis bei dünnen Bestandesbereichen zu einem Verlust des Teils der Spritzflüssigkeit, die­ ­den Boden erreicht. Im Gegensatz dazu passt der präzise Pflanzenschutz die ­Aufwandmenge an die lokale Pflanzen­ ober­ -fläche bzw. Biomasse an, um die einzelne Kulturpflanze gegen eine Infektion zu schützen. Um eine Feldspritze durch einen Sensor zu steuern, muss das Sensorsignal mit der Biomasse korrelieren. Doch reicht diese Technologie noch nicht aus, weil sie keine Unterschiede im Auftreten von Krankheiten in Bereichen mit unterschiedlicher Biomasse macht. Pflanzenkrankheiten reagieren unterschiedlich auf Bestandesdichten. Beispielsweise tritt Mehltau häufiger in dichten Getreidebeständen auf. Das Auftreten von Gelbrost steht in Verbindung mit höheren Temperaturen, dies, weil sich Bereiche mit geringer ­Bestandesdichte schneller erwärmen. Da innerhalb eine Feldes verschiedene Pilzinfektionen auftreten können, setzen

Ultraschall sendet kurze akustische Impulse Ultraschallsensoren wurden unter anderem in Mais und Getreide zur Bestimmung verschiedener Parameter, wie Wuchshöhe und Biomasse eingesetzt. Die per Ultraschall ermittelte Pflanzenhöhe wurde als «Ultraschallhöhe» berechnet. Für die kameragesteuerte Pflanzenspritze wurden Bilder aus einzelnen Spektralbereichen bearbeitet und daraus Graustufenbilder produziert. Durch Kalibrierung gelingt­ es, die grünen Kulturpflanzen vom Bild­ hintergrund zu trennen. Bildhintergrund kann auch reifes oder totes Pflanzenmaterial sein. In Teilbereichen eines Feldes wird damit unterschieden zwischen (ab)reifendem und dichten, weitgehend noch assimilierenden Pflanzenbeständen, die noch mit Fungizid geschützt werden müssen. Kamerasensoren können auch die partielle Taubährigkeit (Fusarium spp.) erkennen. Ab einer bestimmten Bestandesdichte können Kamerasysteme die Höhe der Biomasse nur noch ungenau beurteilen.  n (Quelle: Deutsche Landtechnik 70(2), 2015, 31-43)

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n  Plattform | Trends

Man nimmt es genau Der letzte Beitrag der dreiteiligen Folge * zu den landtechnischen Trends behandelt die Innovationen in den Bereichen Bodenbearbeitung, Pflanzenschutzapplikation und Düngung. Insbesondere beim Ausbringen von Düngern und Pflanzenschutzmitteln ist die Genauigkeit das Mass aller Dinge. Roman Engeler

E-Bike-Technik Eine berührungslose Hightech-Sensorik misst und regelt die Durchflussmenge bei den Streuern von Rauch. Der deutsche Hersteller verbaut dabei die millionenfach bewährte Technologie aus den Antrieben von E-Bikes oder Segway-Rollern. Über die sogenannte Magnetostriktion wird die Veränderung des Magnetfeldes an jeder Antriebsachse der Wurfscheiben separat g ­ emessen und in entsprechende Drehmomentsignale gewandelt. Mit dieser Technik, so heisst­ es bei Rauch, werde die vollautomatische Düngerdosierung noch bedienerfreundlicher, noch präziser und noch sicherer.

Sich selbsteinstellende Maschine Präzision, sowohl was die Ausbringmenge betrifft als auch in Sachen Abstandseinhaltung, wird bei den Feld­ spritzen immer wichtiger. Bild: zvg

Höchste Präzision bei der Applikation von Düngemitteln oder Pflanzenschutzpräparaten ist heute aus vielerlei Gründen gefragt. Einerseits möchte man aus Kostengründen diese hochpreisigen Betriebsmittel nur dort ausbringen, wo sie letztlich auch entsprechenden Ertrag generieren. Anderseits fordert der Gesetzgeber über stetig steigende Auflagen im Bereich des Umweltund Gewässerschutzes ein immer noch exakteres Ausbringen und Dosieren – insbesondere an den Feldrändern und in unmittelbarer Nähe zu fliessenden oder stehenden Gewässern.

Mobiler Prüfstand Die komplexe GPS- und Isobus-gesteuerte Ausbringtechnik ist für Düngerstreuer heu­ te Stand der Technik, zumindest bei den renommierten Herstellern. Trotzdem gibt

* Teil 1 beschäftigte sich mit den Trends bei den Traktoren und in der Futtererntetechnik (Schweizer Landtechnik 10 / 2015, Teil 2 mit der Erntetechnik im Ackerbau (Schweizer Landtechnik 11 / 2015).

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es innovative Weiterentwicklungen, vor allem für die Kontrolle der Streuqualität­ auf dem Feld. Einen einfachen Check – oder ausge­ drückt mit dem englischen Begriff «Easy­Check» – hat Amazone entwickelt. Ein quasi mobiler, digitaler Prüfstand kontrolliert die Querverteilung von Zentrifugaldüngersteuern mit einer Smartphone-App und Auffangmatten aus dem Baumarkt. Die Düngerkörner werden mit flexiblen, leicht zu transportierenden Haftmatten aufgefangen, dann mit dem Smartphone fotografiert und über Bildverarbeitung mittels spezieller App ausgewertet. Daraus lässt sich dann automatisch die optimale Einstellung berechnen. Zur Ermittlung der Verteilung des Düngers auf dem Feld hat man bis anhin Schalen verwendet, deren Anwendung aber derart aufwendig und umständlich ist, dass sie in der Praxis kaum eingesetzt werden. Hier setzt «EasyCheck» an und bietet ein einfaches und schnelles System, das im Vergleich zum Prüfschalensystem nur etwa ein Viertel der Zeit beansprucht.

Vor zwei Jahren präsentierte Claas beim Mähdrescher «Lexion» erstmals eine sich selbst einstellende Maschine. Nun wird­ dies auch beim Düngerstreuer zur Realität. So hat Rauch den Düngerstreuer «Axis» derart weiterentwickelt, dass das Gerät­ heute über 27 Radarsensoren in gerade mal v­ier Sekunden den gesamten Streu­ bereich scannt und dadurch die Lage, den Charakter und die Expansion des Streu­ bildes festhalten kann. Diese Technologie ­eröffnet neue Leistungsdimensionen in­­­ der professionellen Düngetechnik. Ein­­flüsse der Düngerbeschaffenheit oder von Umweltbedingungen werden während der Streuarbeit vollautomatisch erkannt und kompensiert.

Angebaut, angehängt oder selbst fahrend? International hält der Trend zu mehr ­Schlagkraft bei den Feldspritzen weiter an, und deshalb sind grosse Fassvolumina im ge­ zogenen Bereich mehr gefragt. Ange­­baute Maschinen in Kombination mit Fronttanks werden als «kleine Selbstfahrer» propagiert, wobei die Achslasten dann gerne ausser Acht gelassen werden. Neue Schädlinge, Sonderkulturen und Applikationen­ in hohen Kulturen fördern ihrerseits den Trend in Richtung Selbstfahrer. Generell sollte die Auslastung einer Feldspritze gesteigert werden. Elektronische


Trends | Plattform   n

Hilfsmittel können in dieser Hinsicht unterstützend wirken, die Komplexität der Bedienung ist aber noch oft ein Hindernis. Herstellerübergreifende, offene oder genormte Lösungen sind von der Praxis gefragt.

Gestängesteuerung und Düsen Die Gestängesteuerung hat in der letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht. Laseroder Ultraschallsensoren eröffnen neue Möglichkeiten im vorausblickenden Erkennen von lückigen Beständen, Fahrgassen oder Hindernissen. Pulsweitenmodulierte Düsen sind heute in der Lage, die Ausbringmenge je Düse variabel zu steuern. Im Bereich der abdriftreduzierten Düsen bieten heute nahezu alle Hersteller Produkte an, die sowohl bei den kompakten Injektordüsen wie auch bei den langen Injektordüsen gute Resultate erzielen. «Aufpassen sollte man aber, dass man bei der Optimierung der Abdriftreduzierung die biologische Wirkung nicht vergisst», schreibt Harald Kramer vom Pflanzenschutzdienst Münster (D) in einem Fachbeitrag des DLGPressedienstes. Dies sei dann zu beachten, wenn man mit immer stärker reduzierten Wassermengen und gleichzeitig steigenden Fahrgeschwindigkeiten unterwegs ist. Hauptziel müsse sein, eine ausreichende Benetzung mit Bestandsdurchdringung zu erreichen. Kramer meint, dass es aus heutiger Sicht eigentlich nur den Griff zur Injektordüse gebe. «Sie sichert die biologische Wirkung, erfüllt die umweltrelevanten Auflagen und garantiert einen guten Ertrag.»

Reinigung als Dauerbrenner Für die Praxis noch verbesserungsfähig ist die nach erfolgter Arbeit notwendige Rei-

nigung der Spritzen. Es gibt zwar viele automatische und halbautomatische Systeme mit allerdings höchst unterschiedlichen Resultaten, was die Rückstandsproblematik betrifft. Zudem mischt in dieser Diskussion auch der Gesetzgeber munter mit, was die Industrie in der Entwicklung und die Anwender beim Kauf zusätzlich verunsichert, weil sich zurzeit kein einheitlicher Standard abzeichnet.

Glaubensfrage entspannt sich Die Glaubensfrage rund um den Pflug scheint sich mittlerweile etwas gelegt zu haben. Kein Gerät kann allen Ansprüchen gleichzeitig gerecht werden. In der Praxis wird nicht selten zwischen wendender (mit Pflug) und konservierender Bodenbearbeitung munter und ohne Vorurteile gewechselt. So gesehen hat der Pflug nach wie seine Bedeutung, und dieses Gerät entwickelt sich entsprechend weiter. Isobus- und GPS-gesteuerte Modelle sind bereits auf dem Markt, die Automatisierungen vom Einstellen des Pflugs bis hin zur Furchenbegradigung bieten.

Flexible Geräte sind gefragt Die Grundbearbeitung des Bodens benötigt viel Energie, sodass die Fragen der Arbeitstiefe und -intensität immer wieder diskutiert werden. Auch da gibt es keine allgemeingültige Antwort, weshalb die Maschinen möglichst flexibel verstellbar sein sollten. Komfortgeräte, die sich während des Einsatzes in Teilbereichen selbst justieren und die optimale Einstellung finden, werden zunehmend angeboten. Für eine Grubberkombination wäre es wünschenswert, wenn nach Verstellen einer Baugruppe (Arbeitstiefe der Grubberschare) andere

«Axmat plus» von Rauch verfügt über 27 Radarsensoren, die kreisförmig unterhalb der Düngerstreuer-Wurfscheiben positioniert sind. Nach dem Scannen erkennt die Software Lage, Charakter und Expansion des Streubildes. Bild: Roman Engeler

Baugruppen selbstregulierend die optimale Einstellung fänden. Mit Sensorik ausgestattete Geräte können heute die Verhältnisse (Strohauflage, Rauigkeit, Unebenheit) an der Bodenoberfläche erkennen und darauf ausgerichtet die Intensität verstellen.

Streifenbodenbearbeitung Die Streifenbodenbearbeitung kombiniert die Vorteile der konventionellen Bearbeitung (Lockerung und Durchlüftung des Bodens mit Pflug) mit den Vorteilen der Direktsaat (Tragfähigkeit, Schutz vor Verschlämmung und Erosion, kein Hocharbeiten von Altsaaten). Sie kann prinzipiell auf allen Standorten zur Anwendung kommen. Der Stand der Technik limitiert die Anwendung jedoch auf Böden mit günstigen Schütteigenschaften. Deswegen sind gute Lösungen zur Erweiterung des Einsatzspektrums noch gefragt. Interessant wird Streifenbodenbearbeitung vor allem, weil sie sich gut für unterschiedliche Formen der Unterfussdüngung eignet. Auch geruchsintensive Flüssigdünger lassen sich damit gut handhaben. Ein positiver Nebeneffekt der Unterfussdüng­ung besteht in Kompensationswirkungen. So lassen sich nachteilige Auswirkungen von weiten Reihenabständen auf die Pflanzenentwicklung leichter kompensieren. Ex­ treme Reihenabstände (grösser als 24 cm) werden daher auch im Getreide diskutiert. Wäre es in Zukunft realisierbar, alle Körnerfrüchte mit einem einheitlich weiten Reihenabstand zu säen, so hätte das Vorteile im Maschineneinsatz. Es würde nur noch mit exakt arbeitender Sätechnik gearbeitet. Da diese einheitlich für alle Früchte zum Einsatz käme, geschähe das auch noch kostengünstig – eine Vision der nahen oder fernen Zukunft.  n

Die streifenweise Bearbeitung kombiniert die Vorteile einer konventionellen mit jenen einer konservierenden Bodenbearbeitung. Bild: zvg

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n  Sicherheit | Hof und Feld

Unfallfrei durch den Winter Jährlich ereignen sich in der Schweizer Landwirtschaft gegen hundert tödliche Unfälle. Es liegt in der Natur der Sache, dass sich in Gebäuden sowie mit Geräten und Inneneinrichtungen im Winter mehr Unfälle ereignen als im Sommer. Vielfach führt eine gewisse Betriebsblindheit, verbunden mit nachlässigem Handeln, zu Unfällen. Ruedi Hunger Stürze im Hofbereich (Heubühne, Abwurfluken, Leitern) zählen zu den häufigsten Unfällen. Mehr als ein Drittel der Sturzunfälle enden tödlich; bei den restlichen knapp zwei Dritteln der Stürze kommt es sehr oft zu schweren Verletzungen, zum Teil mit bleibenden gesundheitlichen Folgen.

Ungesicherte Arbeitsplätze – fatale Folgen Als vorbeugende Massnahme müssen deshalb alle Bodenöffnungen so gesichert sein, dass auch während der Arbeit keine Personen abstürzen können. In der Praxis gibt es unterschiedliche Lösungen, die den geforderten Schutz mit nur minimalen Einschränkungen garantieren. Die BUL-Broschüre «Sichere landwirtschaftliche Gebäude» gibt wertvolle Anregungen zur Ausführung solcher Schutzvorrichtungen.

«Unfälle geschehen nicht – sie werden verursacht.»

Bei den heute weitverbreiteten Krananlagen muss ein sicherer und befestigter Aufstieg gewährleistet sein. Insbesondere der Übertritt vom Aufstiegspodest in die Krankabine muss genügend geschützt sein. Diese Schutzvorrichtungen sollen

Treppen sind immer sicherer als Leitern. Eine Treppe ist deshalb vorteilhaft, weil man sie sicherer begehen kann und die Auftrittsfläche grösser ist. Mindestens ein Handlauf ist immer notwendig. Wie das Bild zeigt, kann mit einer einfachen elektrischen Winde jener Teil der Treppe der in den Durchfahrtsbereich reicht, hochgezogen werden. Bilder: Ruedi Hunger

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Hof und Feld | Sicherheit   n

lich enden, so erleiden die betroffenen Personen beim Sturz in einen laufenden Mischwagen schwerste Verletzungen. Futtermischwagen erleichtern die Arbeit, dieser Umstand sollte aber nicht so weit ausgereizt werden, dass laufende Mischwagen unbeaufsichtigt ab Bühnen oder durch Abwurfluken direkt befüllt werden. Vielfach sind traktorbetriebene Mischwagen mit einem Servicepodest ausgerüstet. Dazu gehört ein intaktes Geländer, das bei laufender Maschine nicht bestiegen werden darf. Betriebseinrichtungen müssen gemäss Bundesgesetz über die Sicherheit von technischen Einrichtungen und Geräten (STEG) betriebssicher gebaut und angeordnet sein. Das bedeutet auch, dass der Aufstieg zum Podest und der Übertritt in die Krankabine vollständig geschützt sein müssen.

regelmässig überprüft und bei Bedarf sofort geflickt werden. Hochsilos verfügen in der Regel über eine seitlich im Abwurfschacht angebrachte Aufstiegsleiter. Ab fünf Metern Aufstiegshöhe muss der Aufstieg mit einem Rückenschutz gesichert sein, der bei drei Metern beginnt. Damit keine unberechtigten Personen, insbesondere Kinder, den Aufstieg benutzen, muss dieser mit einer Kindersicherung versehen werden (z. B. untersten Leiternteil höher hängen / entfernen).

«Silos bei laufender Silofräse nicht betreten. Die Fräse muss mit einer automatischen Abschaltvorrichtung ausgerüstet sein (Sicherungsbügel, Sicherungsseil / Schalter).»

Silos bei laufender Silofräse nicht betreten. Die Fräse muss mit einer automatischen Abschaltvorrichtung ausgerüstet sein (Sicherungsbügel, Sicherungsseil  / Schalter). Jeden Winter ereignen sich Unfälle mit Futtermischwagen. Wenn sie nicht töd-

Fazit Wer Unfälle verhindert, spart nicht nur Geld, sondern vermeidet auch das quälende Gefühl, jemanden geschädigt zu haben. Schutzvorrichtungen müssen nicht teuer sein. Handläufe, Geländer, Befestigungshaken für Leitern oder das Entfernen von Stolperstellen sind Massnahmen, die einen wirksamen Schutz bieten. (BUL-Broschüren: «Sichere Maschinen – richtig bedient» und «Sichere landwirtschaftliche Gebäude»: www.bul.ch)  n

Grundsätzlich muss jede Maschine so gebaut sein, dass Betriebsstörungen möglichst ausgeschlossen sind. Wenn zur Pannenbehebung Schutzvorrichtungen entfernt werden, müssen diese anschliessend umgehend wieder montiert werden. An Quetschstellen ereignen sich immer wieder schwere Finger- oder Handverletzungen.

Futtermischwagen sollen stets indirekt befüllt werden. Dazu eignen sich Hebefahrzeuge, Krananlagen oder Förderbänder. Falls von oben beschickt wird, muss jede Sturzmöglichkeit ausgeschlossen werden. Das Hineinfallen in einen laufenden Mischwagen endet mit schwersten Verletzungen oder gar tödlich.

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n  Sicherheit | Hof und Feld

Wo bleibt die Sicherheit? Maschinen werden immer grösser. Für die Sicherheitsexperten stellt sich die Frage, ob diese neuen Geräte aber auch sicherer sind. Es gibt gute Ansätze, wie einige Beispiele an der Agritechnica zeigen. Ruedi Burgherr * Verbessert das Sichtfeld: Hauptspiegel kombiniert mit einem kleineren Weitwinkelspiegel.

Grundsätzlich müssen heute Fahrzeuge, Maschinen und Geräte so konstruiert und gebaut sein, dass damit sicher gearbeitet werden kann. Diese Grundsätze werden in Sicherheitsnormen festgelegt. An dieser Normung sind auch BUL und agriss beteiligt. Damit kann sich die Schweiz aktiv in der Sicherheitsnormung einbringen. Die Agritechnica bietet eine gute Gelegenheit, die Folgen dieser Arbeit zu sehen und die Lösungen zu vergleichen. Die Fahrzeuge und Maschinen werden immer grösser und unübersichtlicher. Deshalb reichen die Augen und Spiegel nicht mehr aus, um die Übersicht zu behalten. Es braucht elektronische Überwachungssysteme, Ultraschallsensoren, Kameras oder Radargeräte. Bei einigen neuen Maschinen ist diese Tendenz zu sehen, einige davon wurden auch mit Medaillen ausgezeichnet (siehe Schweizer Landtechnik 10 / 2015).

Risikofaktor Nummer eins für Unfälle ist meistens der Mensch. Er kauft sichere Fahrzeuge, Maschinen und Geräte, aber trotzdem gibt es Unfälle. Diese Unfälle rühren von mangelnder Übersicht, falschem Verhalten, unsachgemässer Verwendung, mangelndem Unterhalt oder nicht erkannten Betriebsstörungen her. Die Stossrichtung «Denke 2mal!» der BUL ist nach wie vor aktuell und wird gar immer wichtiger. Wer eine Risikoanalyse macht und sich gut überlegt, was er tut, hat mehr Chancen, einen Unfall zu vermeiden. Vielleicht muss man vor einer Arbeit auch mehr als zweimal denken, damit man sie sicher erledigen kann. Im Folgenden sind einige Beispiele sicherheitsrelevanter Objekte in Bild und Text aufgeführt.

Batterie laden mit Benzinmotor Wer draussen eine Batteriepanne hat, ist dankbar, wenn die Batterie möglichst schnell wieder aufgeladen werden kann. Neu ist ein Batterieladegerät mit Benzinmotor. Der Sicherheitsgewinn ist, dass man die Batterie

nicht falsch anschliessen kann. Wenn man Plus- und Minuspol verwechselt, gibt es keinen Schaden: Das Ladegerät schaltet aus, bis die Pole richtig angeschlossen sind.

Sichtfelder Viele Entwicklungen tragen dazu bei, die Sichtfelder zu erweitern. So sieht man immer mehr Doppelspiegel, das heisst, ein Hauptspiegel ist kombiniert mit einem kleineren Weitwinkelspiegel. Diese Spiegel werden vor allem an grossen Traktoren verbaut, sind inzwischen aber auch als Nachrüstkit erhältlich. Das Sichtfeld wird damit wesentlich erweitert.

Gewinkelte Markierungstafeln Es gibt eine Vielzahl von Klappmechanismen, um die erlaubte Breite einzuhalten. LED-Beleuchtungsvorrichtungen verbessern die Sichtbarkeit und sind robuster. Beleuchtungsvorrichtungen und Warntafeln sind heute bei den namhaften Ausstellern Standard. Wenn die Sichtbarkeit von vorne / hinten und seitlich gewährleistet sein muss, werden gewinkelte Warntafeln verwendet.

Semiaktive Seitenfederung In der Praxis bringt die elektronisch, semiaktiv geregelte Seitenhorizontalfederung eine bessere Federungsperformance gegenüber passiven Systemen in horizontaler Richtung und auch bei Schrägfahrten am Hang oder in der Ackerfurche. Für den Fahrer bedeutet dies einen deutlichen Komfortgewinn und trägt zur Gesunderhaltung bei. Der neue Sitz von Grammer ist zudem mit der adaptiven Rückenunterstützung «Dualmotion» ausgestattet. Diese ermöglicht eine ideale Abstützung des Fahrers bei der Beobachtung der Anbaugeräte am Heck. Somit wird die Ermüdung des Fahrers reduziert. Die aktive Sitzklimatisierung sorgt für angenehme Temperaturen bei jeder Witterung.  n

Mehrheitlich in Ordnung Grundsätzlich erfüllen heute die Fahrzeuge, Maschinen und Geräte die Sicherheitsanforderungen. Nur wenige, meist aus fernen Ländern, sind noch verbesserungswürdig und dürften in der Schweiz eigentlich nicht verkauft werden. *  BUL, 5040 Schöftland Tel: 062 739 50 40, www.bul@ch

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Neuer Sitz mit semiaktiv geregelter Seitenhorizontalfederung und adaptiver Rückenunterstützung.

Gewinkelte Warntafeln werden von vorne, hinten und von der Seite gesehen.


Passion   n

Weihnachtsgeschenke «In jeder Stube ein Schweizer Christbaum» – der Slogan der Interessengemeinschaft Suisse Christbaum ist gut. Noch besser ist ein Schweizer Weihnachtsgeschenk unter jedem Schweizer Weihnachtsbaum, zum Beispiel der «Farming Simulator»; die Schweizer Landtechnik stöberte in Schweizer Läden nach Spielen zum Thema Landwirtschaft. Dominik Senn Der Landwirtschaftssimulator kommt aus dem zürcherischen Schlieren und ist ein grosser Exportrenner: Die Verkaufszahlen gehen in die Millionen. Im Spiel gilt es, Feldfrüchte anzubauen und zu verkaufen, Nutztiere zu halten, den Maschinenpark zu pflegen und durch geschickte Planung der Arbeitsressourcen einen kleinen Bauernhof zum modernen Landwirtschaftsbetrieb zu entwickeln. Der Simulator ist nicht nur für Windows und Mac im Multiplayer-Modus, sondern auch für Xbox und Playstation sowie­ für Mobilgeräte erhältlich. Derzeit können an die 140 Fahrzeuge und Geräte von über vierzig lizenzier­ten Marken bewegt werden, darunter neu forstwirtschaftliche Maschinen und Werkzeuge. www.gameswelt.ch/landwirtschafts-simulator-15 oder www.farming-simulator.com

Kindertraktoren-Klassiker «Original Schweizer Rolly Toys Shop» nennt sich der Anbieter von Kindertraktoren ab Minitracs bis zu Elektrotraktoren mit Zubehör von Anhänger über Walze und Pflug, Frontanbau, Heckbagger, Seilwinde, Schneeketten bis zu Licht, Bremsen und Sound aus Volketswil ZH. Renner sind die Farmtracs Classic. Die stabile Drehschemellenkung bzw. Vor­derradaufhängung mit Achsschen­kellenkung garantiert ein präzises Lenken. Die Motorhaube ist zu öffnen. Der Trettraktor kann mit vielem Funktions­ zubehör nachgerüstet werden, wie z. B.

Ein KindertraktorenKlassiker aus dem Trakto­renshop in Volketswil. Bild: Adexa GmbH

mit einer echten Luftbereifung. Es sind tolle Begleiter für Kinder ab etwa 3 ­bis­ 8 Jahren und einer Körpergrösse von 104 bis 152 cm. Es gibt sogar ­3 Jahre Garantie auf alle Modelle. www.traktorenshop.ch

Modelle zuhauf WTech ist ein Familienunternehmen, das sich seit 2006 voll und ganz auf den Handel und Verkauf von landwirtschaftlichen Spielwaren und Modellen verschiedener Hersteller spezialisiert hat, und zwar von Spielzeugen über Traktoren, Anhängern bis zu Bodenbearbeitungsund Erntemaschinen. Das gesamte Sor­ timent wird nicht nur im Onlineshop, sondern auch in den beiden persönlich betreuten Ladenlokalen in Basadingen TG und Hauenstein SO angeboten. www.wtech.ch

Star ist die Faltkuh Sie ist der Star auf dem kleinen Bauernhof, die Faltkuh von bauernhof.net. Wer will, kann ihr ein eigenes Zuhause geben. Einfach den Bastelbogen herunterladen, aus-

schneiden, zusammenkleben und fertig. Der Falthof hat alles, was einen richtigen Bauernhof ausmacht. Leim, Schere, dickes Papier und Büroklammern sind alle nötigen Hilfsmittel dazu. www.bauernhof.net

Spielparadiese im Internet Im Internet gibt es verschiedene Spielparadiese mit einem riesigen Sortiment an Spielwaren und Spielen. Zu den attraktivsten Weihnachtsgeschenken gehören bestimmt die unzähligen funkferngesteuerten Drohnen, Helikopter, Flug- und Fahrzeuge. Suchen kann man nach Marken oder nach Produktkategorien unter. www.spielland.ch; www.siku-shop.ch; www.toys.ch; https://pastorini.abacuscity.ch www.kidz.ch/shop; www.trendtoys.ch www.kindertraum.ch/spielzeug/holzspielzeug

Bis zum Abwinken Spezieller Erwähnung bedarf der Zürcher rc-shop.ch, Spezialist für funkferngesteuerte RC-Flug- und Fahrzeuge sowie Teile und Zubehör bis zum Abwinken. Darunter gibt es Bausätze von Traktoren (von Siku und Tamiya) mit Fernsteuerungen und elektronischer Bedienung der Anbaugeräte. www.rc-shop.ch

20 000 Spielsachen «Meinspielzeug.ch» aus Winterthur ist ebenfalls stark im Modellbau mit Funkfernsteuerungen, aber auch bei Out­ door-Trettraktoren samt Zubehör und ­Elek­trofahrzeugen. Unter den rund 20 000 angebotenen Artikeln lässt sich bestimmt etwas Passendes finden. www.meinspielzeug.ch

«Dä mit de Chüeh!» Wer kennt sie nicht, die rot- und schwarzgefleckten Holzkühe, die als Symbol von Schweizer Handwerkskunst weltweit in Kindehände gelangen. Hergestellt wer­den sie in Handarbeit seit 1938 im Berner Oberland. Der Familienbetrieb wird seit 2006 als AG von Marc A. Trauffer geführt. n www.trauffer-holzspielwaren.ch

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n  Passion

Zwecks Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde: Der «CR10.90» von New Holland auf achtstündiger Weltrekordfahrt. Bilder: Guinness World Records

Weltrekord als Gütesiegel Innert acht Stunden fast 800 t Weizen geerntet oder fast 100 ha Grasland gemäht: Für namhafte Landtechnikhersteller wie New Holland sind solche Guinness-Weltrekorde ihrer Maschinen publikumswirksame Gütesiegel. Dominik Senn In diesem Jahr feierte das Guinnessbuch der Rekorde das 60-Jahr-Jubiläum. New Holland nahm dies zum Anlass für eine verrückte Kampagne. Mit einem Weltrekord wollte der internationale Landtechnikhersteller in der Jubiläumsausgabe 2015 Einzug halten.

797 Tonnen Weizen in acht Stunden New Holland Agriculture (NH) hatte im Vorjahr soeben seine «CR»-MähdrescherProduktionsreihe überarbeitet. Jetzt stand das Unternehmen vor der Aufgabe, sein neues Flaggschiff, den «CR10.90», der Agrarwelt vorzustellen. Die Werbekampagne sollte das technische Know-how mit publikumswirksamen Bildern verbinden, um die aussergewöhnliche Leistung dieser Maschine hervorzuheben. Mitte August 2014 war es so weit: NH schickte seinen «CR» auf ein Weizenfeld bei Wragby in der englischen Grafschaft Lincolnshire. Die Aufgabe sei simpel gewesen, heisst es in der Mitteilung: Es sollten innerhalb von acht Stunden so viele Tonnen Weizen wie möglich geerntet werden. Für den 653 PS starken Mähdrescher war das kein Problem. Nach acht Stunden hatte der «CR10.90» 797,66 Tonnen Weizen geerntet und damit den Rekord 50

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aufgestellt, wie die Rekordrichter offiziell bestätigten.

96,29 ha Grasfläche in acht Stunden Nicht minder beeindruckend ist der gelungene Versuch des polnischen Scheibenmäherherstellers SaMASZ, innert acht Stunden die grösste Grasfläche zu mähen, die jemals eine Dreifach-Mähkombination geschafft hat. Unter den Augen der Rekordrichter zündete in Bialystok der Fahrer das Triebwerk seines Deutz Fahr «7250 TTV» und arbeitete sich mit der Mähkombination bei einer durchschnittli-

Starkes Gespann: Scheibenmäher von SaMASZ / Deutz Fahr «7250 TTV».

Das Guinnessbuch der Rekorde Jedes Jahr versammelt das Guinnessbuch verblüffende Fakten und Daten aus Natur und Umwelt sowie menschliche Rekordleistungen. Das erste Buch erschien 1955 im Auftrag der Guinnessbrauerei in Irland. Inzwischen erscheint der Bestseller jährlich in verschiedensten Länder- und Themenausgaben und ist wahrscheinlich nach der Bibel und dem Koran das am meisten verkaufte Buch. Viele Rekord­ versuche wären ohne das Guinnessbuch wahrscheinlich gar nicht unternommen worden. Heute ist Guinness World ­Records eine Firma mit Sitz in London. Damit eine Aktion als neuer Rekord aufgenommen werden kann, müssen zahlreiche Auflagen der Zentrale ­ erfüllt werden. Mehr unter: www.guinnessworldrecords.de

chen Geschwindigkeit von 17,9 km / h über sage und schreibe 96,29 ha Grasland – eine beeindruckende Demonstration der Verlässlichkeit des Gespanns.  n


Bildung | SVLT   n

AG

TG

Praxisnah und kompetent

Geballte Ladung an Information

Im Nachgang zu ihrer 89. Generalversammlung besuchten die Mitglieder des Aargauer Verbands für Landtechnik das neu in Bergdietikon domizilierte Unternehmen Paul Forrer. Sowohl dieses Unternehmen wie auch der Verband selbst haben sich Praxisnähe und Kompetenz für ihre Aktivitäten auf die Fahne geschrieben.

Förderprogramme für die Wärmerückgewinnung aus der Milchkühlung und für leistungsgesteu­ erte Melkmaschinen sowie der korrekte Einsatz von Feldspritzen mit den richtigen Düsen standen im Zentrum der Jahresversammlung der Kommission Landtechnik des Verbands Thurgauer Landwirtschaft.

Roman Engeler

Roman Engeler

Das in dritter Generation von Peter Furrer geführte Familienunternehmen Paul Forrer AG ist ein Spezialist für Antriebstechnik und Hydrauliklösungen. Die Unternehmensgeschichte beginnt Anfang der 50er-Jahre mit dem Verkauf von Baumspritzen. Nationale Bekanntheit erlangte Paul Forrer aber 1954, als man die Generalvertretung für Walterscheid erhielt. «Wir haben uns während der letzten 50 Jahre vom reinen Produktverkäufer zum umfassenden Lösungsanbieter entwickelt», führte Peter Furrer in seiner Firmenpräsentation aus. Artikel aus der Hydraulik, Antriebstechnik sowie Kleinmotoren und Geräte gehörten zwar weiterhin zum Angebot. «Gemeinsam mit unseren Kunden erarbeiten wir heute jedoch dank unserer Fachkompetenz problemorientierte Lösungen für eine Vielzahl von Anwendungen.» Dabei spielten, so Peter Furrer weiter, die hohe Kompetenz und die Praxisnähe der rund 70 Mitarbeitenden sowie die nochmals gesteigerte Lieferbereitschaft eine zentrale Rolle.

Die Thurgauer Sektion des SVLT fungiert als Kommission des Verbands Thurgauer Landwirtschaft, trifft sich jährlich­ zu einer Versammlung, an der man Rechenschaft über das vergangene und einen Ausblick auf das kommende Jahr gibt. Schwerpunkte setzte die Kommission unter Leitung von Präsident Hansjörg Uhlmann (Bild links) und Geschäftsführer Markus Koller (Bild rechts) im Kurswesen sowie in der maschinen- und verkehrstechnischen Weiterbildung, zudem bei Tests für Sprühgeräte im Obstbau und für die Feldspritzen. Diese Veranstaltungen prägen die Tätigkeiten auch im kommenden Jahr, die ergänzt werden durch Fachexkursionen.

Zügige Versammlung Die statutarischen Geschäfte der 89. Generalversammlung waren schnell behandelt. In seinem Jahresbericht ging Präsident Pascal Furer gezielt auf jene Aktivitäten ein, bei denen sich der Verband gegen unsinnige, vornehmlich aus politischer Sicht denn aus Sicherheitsüberlegungen beabsichtigten Verkehrsregelungen eingesetzt hat – und dies weiter tun wird. Die von Geschäftsführer Thomas Vögeli präsentierte Jahresrechnung schloss mit einem Gewinn ab. Das Verbandsvermögen liegt momentan in der Höhe eines Jahresumsatzes, was dem Verband ein gewisses Polster für Unvorherge­ sehenes gibt. Trotzdem wurde einer Erhöhung des Jahresbeitrags um Fr. 10.– oppositionslos zugestimmt. Grund hiefür sind die er­ höhten Abgaben an den Zentralverband. Erneut umfangreich ge­ stalten sich das Jahresprogramm und das Kurswesen, sind doch ­diverse Aktivi­täten im Bereich von Maschinenüberprüfungen so­wie Aus- und Weiterbildungen geplant. ­ Da und dort Handlungsbedarf ortete Vorstandsmitglied Hansjörg Furter bei der Ausrüstung von gewissen landwirtschaftlich­en Fahrzeugen, insbesondere was deren sicherheitstechnische Instandhaltung betrifft.  n Der Aargauer Verband für Landtechnik mit Präsident Pascal Furer (Bild­mitte, blaues Hemd) an der Spitze besuchte im Anschluss zur 89. Gene­ralversammlung die Paul Forrer AG in Bergdietikon und liess sich unter anderem von Erich Guggisberg (Leiter Technik) über das Trailer-DriveSystem «TDS» (hydraulische Triebachse) informieren.

Förderprogramme Simon Gisler von Agrocleantech, unterstützt vom Agroscope-Forscher Markus Sax in den technischen Fragen, stellte in seinem Referat zwei interessante Förderprogramme vor. Einerseits ging es um die Wärmerückgewinnung aus der Milchkühlung, mit der sich der Elektroboiler entlasten lässt, in dem die zurückgewonnene Energie zu Heisswasser aufbereitet wird. Gisler rechnete vor, dass eine solche Installation, wozu Beiträge bis zu 25 % der anfallenden Kosten bereitgestellt werden, in fünf bis acht Jahren amortisiert sein wird. Ein zweites Programm betrifft die drehzahlgesteuerten Vakuumpumpen von Melkmaschinen, mit denen man über einen Frequenzumformer bis zu zwei Drittel der Stromkosten einsparen kann. Wer ein solches System installiert, kann ebenfalls mit Förderbeiträgen rechnen, sofern die Gesuche vor der Installation eingereicht werden. Gisler rechnete vor, dass sich diese Installation in vier bis neun Jahren amortisiert haben dürfte.

Kein Ärger mit Spritzen Umfassend informierte Urs Rentsch, technischer Leiter beim SVLT, über die Gefahren rund um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, insbesondere über die möglichen Verunreinigungen von Gewässern. Zudem versuchte Rentsch etwas Licht in den dichten Dschungel von Vorschriften betreffend Abstandsauflagen zu bringen. Stefan Berger vom Strickhof gab eine Übersicht betreffend Verwendung der verschiedenen, heute im Markt verfügbaren Düsen und stellte dies in den Kontext der biologischen Wirksamkeit, die heute bei der ganzen Diskussion oft etwas vergessen gehe. Weiter stellte Berger verschiedene Systeme der Spritzenreinigung vor, ermahnte aber die Teilnehmer, zum aktuellen Zeitpunkt keine Investitionen zu tätigen, da einige der geplanten gesetzlichen Änderungen noch in der Vernehmlassung seien.  n 12 2015  Schweizer Landtechnik

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n  SVLT | Sektionen

Generalversammlungen ZH Mittwoch, 6. Januar 2016, 9.30 Uhr Strickhof, Wülflingen (im Rahmen der Wülflinger Wintertagung) Mit Referat «Landwirtschaftlicher Strassenverkehr aus Sicht der Polizei».

SG Samstag, 9. Januar 2016, 10.00 Uhr Restaurant Rössli, Benken

Kurs Motorsägenunterhalt Samstag, 16. Januar 2016, 8.30 – 12.00 Uhr Werkstatt Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, Gränichen Eine leistungsfähige und sichere Arbeit im Wald hängt nicht zuletzt von einer gut gewarteten Motorsäge ab. Am Kursmorgen werden ­einfache Wartungsarbeiten an der eigenen, mitgebrachten Motorsäge durch­ge­führt und es gibt Infomationen dazu, wie man die Motorsäge pflegt. Themen sind Kettenunterhalt, Störungssuche und Wartungsarbeiten. Der Kurs ist geeignet für Landwirte, die mit der Motorsäge unterwegs sind. Kursleitung: Urs Wunderlin, Förster, Oberkulm Kosten: Mitglieder AVLT Fr. 50.–; Nichtmitglieder Fr. 70.– Anmeldung: bis 4. Januar 2016 an LZ Liebegg, 5722 Gränichen, Kurssekretariat, Marianna Kühn, 062 855 86 15, kurse@liebegg.ch

Bohrer und Werkzeuge schleifen Donnerstag, 21. Januar 2016, 19.00 – 22.00 Uhr Werkstatt Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, Gränichen

SH Donnerstag, 14. Januar 2016, 20.00 Uhr Restaurant altes Schützenhaus, Schaffhausen

SO Dienstag, 19. Januar 2016, 10.30 Uhr Restaurant Eintracht, Kestenholz

ZG Mittwoch, 27. Januar 2016, 19.45 Uhr Restaurant Brandenberg in Zug Mit Vortrag der Rapid Technic AG: «Rapid früher – Rapid heute».

AG Jahrestagung 2016 der Maschinenringe und Maschinengemeinschaften Dienstag, 5. Januar 2016, 19.30 Uhr Kursraum Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, Gränichen Der Anlass dient dem Erfahrungsaustausch zwischen den Maschi­nenringen und Maschinengemeinschaften im Kanton Aargau sowie der Vorstellung der Einkaufsgemeinschaft Gesistar. Durch Zusammenarbeit in Form von gemeinsamen Einkäufen kann ein Gesistar-Mitglied pro Jahr mehrere Hundert Franken einsparen. Auch der Aufwand des Bezahlens der Rechnungen fällt dahin. Wie es dazu kam und wie die Einkaufsgemeinschaft funktioniert, ist an diesem Abend zu erfahren. Anmeldung: bis 30. Dezember 2015 an Hansjörg Furter, LZ Liebegg, 5722 Gränichen, 062 855 86 27, hansjoerg.furter@ag.ch

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Scharfe Schneidwerkzeuge erhöhen die Arbeitsleistung, verringern den Kraftbedarf und reduzieren die Unfallgefahr. Am Kurs wird gezeigt, wie man Bohr- und Schneidwerkzeuge richtig schärft und welche Hilfsmittel beigezogen werden können. Eigene Bohrer und Stechbeitel können mitgebracht werden. Kursleitung: Hansjörg Furter, Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg; Urs Studer, Studer Schleiftechnik AG, Zetzwil Kosten: Mitglieder AVLT Fr. 50.–; Nichtmitglieder Fr. 70.– Anmeldung: bis 14. Januar 2016 an LZ Liebegg, 5722 Gränichen, Kurssekretariat, Marianna Kühn, 062 855 86 15, kurse@liebegg.ch

Feldspritzentest 2016 11.–15. April 2016 an den Teststandorten in Koblenz, Lengnau, Liebegg, Villigen, Zofingen Für die ÖLN-Kontrolle wird ein gültiger Feldspritzentest verlangt (nicht älter als 4 Jahre). Der Feldspritzentest wird seit 2012 durch den AVLT organisiert und durchgeführt. Geschäftsführer Th. Voegeli ist somit Ansprechperson für sämtliche Fragen rund um den Spritzentest. Die gewohnten Teststandorte werden nach wie vor bedient. Die im Jahre 2012 geprüften Feldspritzen respektive deren Halter erhalten ein Anmeldeblatt. Neuanmeldungen: bis 15. Januar 2016 an die AVLT-Geschäftsstelle: Thomas Voegeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch

FR Tageskurs zum Verkehr mit landwirt­ schaft­­lichen Motorfahrzeugen und zu deren Ausrüstung 29., 30. oder 31. März 2016 Der Freiburgische Verband für Landtechnik (FVLT) organisiert Kurse in Zusammenarbeit mit Instruktoren der Kantonspolizei und des Landwirtschaftlichen Instituts Grangeneuve. Diese Kurse bereiten auf die Theorieprüfung für den Führerausweis Kategorie G (landwirtschaftliche Motorfahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 30 km / h) vor.


Sektionen | SVLT   n

Er berechtigt ebenfalls zum Führen eines Motorfahrrades. Der Kurs dauert einen Tag und findet entweder am 29., 30. oder 31. März 2016 statt. Teilnahmeberechtigt sind alle Jugendlichen, die vor dem 1. März 2003 geboren sind. Anmeldekarten sind in allen Sekretariaten der Orientierungsschulen des Kantons oder beim FVLT, laurent.guisolan@fr.ch, 026 305 55 58, erhältlich. Anmeldungen sind bis am 1. März 2016 möglich. Einschreibefrist unbedingt einhalten.

Traktorfahrkurs für Frauen und Junglenker Samstag, 5. März 2016, von 9.00 bis 16.00 Uhr Landwirtschaftlichen Institut Grangeneuve, 1725 Posieux Der Freiburgische Verband für Landtechnik (FVLT) organisiert einen Kurs für Frauen und Junglenker, die ihre praktischen Traktorkenntnisse verbessern wollen. PW- oder Traktorfahrausweis wird verlangt (Kategorien: B, C, D, F, G). Kosten: 110 Franken für Ehefrauen und Kinder von Mitgliedern des FVLT, für Nichtmitglieder 130 Franken. In den Kurskosten inbegriffen: Unterlagen, Kaffee und Gipfeli, Mittagessen, Warnweste. Anmeldung: bis spätestens 24. Februar 2016 an: FVLT, Laurent Guisolan, Route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, laurent.guisolan@fr.ch – 026 305 55 58

LU Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils mittwochnachmittags statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet für Mitglieder Fr. 70.–, für Nichtmitglieder Fr. 90.–. Nächste vorgesehene Termine: 16. Dezember 2015 in Hochdorf, 13.15 – 17.30 Uhr 13. Januar 2016 in Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr 27. Januar 2016 in Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für Fr. 29.– Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils samstags in Büron und Sursee statt. Für Mitglieder Fr. 300.–, für Nichtmitglieder Fr. 320.–. Nächste vorgesehene Termine: 16. und 23. Januar 2016, 12.00 – 16.00 Uhr 28. November und 5. Dezember 2015, 12.00 – 16.00 Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Willisau, Schüpfheim und Hochdorf. Für Mitglieder Fr. 220.–, für Nichtmitglieder Fr. 240.–. Nächste Termine: 11. / 12. / 18. + 19. Januar 2016 in Sursee, 19.00 – 21.00 Uhr Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als im Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lektionen) Infos und Anmeldung: (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit, bleiben vorbehalten) LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse, 6276 Hohenrain, 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch, www.lvlt.ch

ZG Stapler- und Teleskoplader-Grundkurs Montag bis Donnerstag, 4. bis 7. Januar 2016, jeweils 2 Tage, in Steinhausen

An diesem Kurs kann der Umgang mit dem Gegengewichtsstapler und dem Teleskopstapler nach SUVA-Richtlinien erlernt werden; es gibt den schriftlichen SUVA-Ausweis. Die Kurskosten für zwei Tage betragen rund 650 Franken für Mitglieder, für Nichtmitglieder 690 Franken. Anmeldung per sofort an Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch (für Meldung CZV allerdings nicht mehr möglich).

Fünftägiger Holzerkurs Mobi Ab Montag, 25. Januar 2016, in der Region Zug Am 25. Januar 2016 führt der Verband für Landtechnik Zug den fünftägigen Holzerkurs Mobi durch. Die Teilnehmenden lernen die gesamt Palette der Waldbearbeitung wie Holzen, Fällen, Aufrüsten und Seilen nach SUVA-Vorschriften, inkl. Unfallverhütung, kennen. Die Kurskosten betragen rund CHF 500.–. Anmeldung an Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch. Anmeldeschluss: 10. Januar 2016

ZH Grosse Österreich-Rundreise Der Zürcher Verband für Landtechnik veranstaltet im Frühling zusammen mit Rattin Reisen eine Car-Rundreise durch Österreich via Tirol, Kärnten, Steiermark, Burgenland sowie Nieder- und Oberösterreich. Erste Reisegruppe: Sonntag, 22. Mai, bis Sonntag, 29. Mai 2016 Zweite Reisegruppe: Sonntag, 5. Juni, bis Sonntag, 12. Juni 2016 Reiseausschreibung auf www.agrartechnik.ch Anmeldung: Rattin AG, Neuhausen am Rheinfall, Tel. 052 633 00 00

SG, AI, AR, GL Kreisversammlungen 2015 / 2016 Kreis Altstätten, Balgach 15. Dezember 2015, 20.00 Uhr, Restaurant Sternen, Kriessern: Anhängerbremsen / Achslasten Kreis Oberbüren, Gossau 17. Dezember 2015, 20.00 Uhr, Hofstadl, Gossau: Ladungssicherheit bei landwirtschaftlichen Transporten Kreis Unterwasser, Neu St. Johann, Wattwil 7. Januar 2016, 20.15 Uhr, Restaurant Krone, Nesslau: Tiertransporte – was gilt für Landwirte? Kreis Schänis, Benken, Kaltbrunn 7. Januar 2016, 20.00 Uhr, Restaurant Sonne, Rufi: Landwirtschaftlicher Strassenverkehr Kreis Flawil 11. Januar 2016, 20.00 Uhr, Restaurant Obstgarten, Flawil: Ladungssicherheit bei landwirtschaftlichen Transporten Kreis Schwarzenbach, Zuzwil, Zuckenriet 14. Januar 2016, 20.00 Uhr, Restaurant Krone, Lenggenwil: Ladungssicherheit bei landwirtschaftlichen Transporten

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n  SVLT | Sektionen

Kreis Buchs 18. Januar 2016, 20.00 Uhr, Restaurant Schäfli, Grabs: Anhängerbremsen / Achslasten

Theoriekurse Kategorie G Im Theoriekurs Kat. F / G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km / h.

Kreis AR Vorderland, AR Hinterland, IR Appenzell 21. Januar 2016, 20.00 Uhr, Restaurant Engel, Herisau: Strom sparen – Kosten senken

Teilnahmebedingungen: • Mindestalter 14 Jahre (der Kurs kann je nach Kanton 1 bis 2 Monate vor Vollendung des 14. Altersjahres besucht werden, in der Sektion GR bereits ab dem 13. Geburtstag) • Verstehen der Thematik

Kreis St. Peterzell, Kirchberg, Lütisburg, Dietfurt 22. Januar 2016, 20.00 Uhr, Restaurant Rössli, Tufertschwil: Landwirtschaftlicher Strassenverkehr Kreis Häggenschwil, Rorschach 26. Januar 2016, 20.00 Uhr, Eigenmann’s Hof, Berg SG: Reiseeindrücke aus Paraguay Kreis Goldingen, Wagen, Eschenbach, Schmerikon 22. Februar 2016, 20.15 Uhr, Restaurant Ochsen, Neuhaus: Landwirtschaftlicher Strassenverkehr Kreis GL Unterland, GL Hinterland 4. März 2016, 20.00 Uhr, Restaurant National, Näfels: Ladungssicherheit

Referate der Kreisversammlungen Landwirtschaftlicher Strassenverkehr Urs Rentsch ist technischer Berater beim SVLT. Er ist täglich mit verschiedenen Fragen und Anklagen mit dem im Zusammenhang mit dem landwirt­schaftlichen Strassenverkehr konfrontiert. Er berichtet über aktuelle Herausforderungen im landwirtschaftlichen Strassenverkehr.

Siehe auch www.fahrkurse.ch

Sektion

Datum

Kontakt

AG Yvonne Vögeli, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch

BE Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, bvlt@bluewin.ch BL, BS Sissach

2. März. + 19. März. 6. Apr. + 23. Apr. 17. Aug. + 3. Sept.

Susi Banga, 061 411 22 88, Gruthweg 103, 4142 Münchenstein, s.banga@bluewin.ch

GR

Anhängerbremsen / Achslasten Achsen und Bremsen sind zentrale Elemente für sicheren Strassentransport. Häufig genügen sie bei landwirtschaftlichen Anhängern nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen. Wo liegen die Gefahren? Verschärfte Gesetze z. B. für höhere Adhäsions­ge­wichte werden intensiv diskutiert – braucht es das, und was hätte das für Folgen in der Praxis? Referent ist Hans Brülisauer, Landmaschinen, Eichberg. Ladungssicherheit Rundballen, Paloxen, Dünger usw. müssen gut gesichert transportiert werden. Aber wie sieht eine gute Ladungssicherung bei landwirtschaftlichen Transporten in der Praxis aus, die hält, zügig angebracht und weggenommen werden kann? Referent ist Jules Sauter, Würth Innovation AG, Muolen. Reiseeindrücke aus Paraguay In Form eines Besuches einer Austauschstudentin in Paraguay bot sich die Gelegenheit, das Land etwas genauer anzuschauen. Gerne zeigt Hans Popp, Steinach, einige Eindrücke aus diesem Land.

Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch SG, AI, AR, GL Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SH VLT-SH Geschäftsstelle, Martin Müller, Haldenhof 286, 8213 Neunkirch, 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch SO Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch SZ, UR Wangen

09. Jan.

Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz & Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnerbeef.ch

TG

Tiertransporte – was gilt für Landwirte? Ob auf die Alp, zur Viehschau oder in den Schlachthof – die gesetz­lichen Anforderungen für Tiertransporte sind vielseitig und hoch. Mängel bei einer Kontrolle bringen viel Ärger und Kosten mit sich. Dieser Vortrag soll helfen, die Regeln rund um den bäuerlichen Tiertransport aufzuzeigen. Referent ist Markus Jenni. Strom sparen – Kosten senken Wohin fliesst der Strom im Landwirtschaftsbetrieb? Wo kann der Stromverbrauch auf einfache Weise reduziert werden? Referent ist Felix Düring.

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Schweizer Landtechnik  12 2015

VTL / Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstr. 9, 9542 Münchwilen ZH Strickhof, Lindau

SVLT ZH, Eschikon, 058 105 98 22, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch

ZG Zug

18. Apr.

Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch


SVLT, Impressum

Impressum 77. Jahrgang

SVLT ASETA

Unterstützt durch den Fonds für Verkehrssicherheit (FVS)

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT

Fahrkurs G40 Mit dem Führerausweis Kategorie G und erfolgreich absolviertem Fahrkurs G40 können landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge und Landwirtschaftstraktoren sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km / h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorfahrkurs G40 ist vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Kursorte (*in Französisch, **in Italienisch): Aarberg BE, Balgach SG, Bazenheid SG, Biberbrugg SZ, Brunegg AG, Bülach ZH, *Bulle FR; **Claro TI, *Corcelles-près-Payerne VD, *Cour­tételle JU, Düdingen FR, Frauenfeld TG, Goss­ au ZH, Hohenrain LU, Ilanz GR, Interlaken BE, Kägiswil OW, Konolfingen BE, Landquart GR, Langnau i.E. BE, *La Sarraz VD, *Les HautsGeneveys NE, Lindau ZH, Lyss BE, Lyssach BE, Marthalen ZH, Mettmenstetten ZH, *Moudon VD, Niederurnen GL, *Nyon VD, Oensingen SO, Saanen BE, *Saint-Maurice VS, Salez SG, Schöftland AG, Schwarzenburg BE, Schwyz SZ, Scuol GR, *Sion VS, Sissach BL, Sitterdorf TG, Sursee LU, Thusis GR, *Tramelan BE, Tuggen SZ, Visp VS, Willisau LU, Zuoz GR, Zweisimmen BE, Zwingen BL Teilnahmebedingungen: •  Führerausweis Kategorie G oder höher, d. h. Mindestalter 14 Jahre •  Traktor mit Kabine oder Überrollbügel (Höchstgeschwindigkeit 30 oder 40 km / h) für den ersten Kurstag •  Für den zweiten Kurstag Traktor mit Kabine oder Überrollbügel und landwirtschaftlicher Anhänger (Garantiegewicht mindestens 3500 kg)

Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik Werner Salzmann, Präsident Aldo Rui, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 50 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Ueli Zweifel: ulrich.zweifel@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Postfach, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch

•  Sichere Beherrschung des Fahrzeugs •  Fahrzeug in einwandfreiem Zustand •  Die Versicherung ist Sache der Teilnehmenden Ausnahmebewilligung: Kursteilnehmer erhalten einen Monat vor dem ersten Kurstag eine Ausnahmebewilligung, welche sie berechtigt, in Verbindung mit dem Führerausweis Kategorie G einen landwirtschaftlichen Traktor mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km / h zu Ausbildungszwecken zu lenken. Anhänger dürfen ausschliesslich auf dem ­direkten Weg zum Kursort und während des Kurses selbst mitgeführt werden. Kurskosten: SVLT-Mitglieder CHF 580.–  / *CHF 480.– netto, Nichtmitglieder CHF 630.– ­/ ­ *CHF 530.– netto (*nach Abzug der Rückerstattung von CHF 100.– aus dem Fonds für Verkehrssicherheit). Bei einer Abmeldung ­von weniger als 14 Tagen vor Kursbeginn wird­ ein Unkostenbeitrag von CHF 60.– erhoben. Nichterscheinen am Kurs berechtigt den SVLT, die vollen Kurskosten zu verlangen.

Weitere Kursangebote:

Verlagsleitung Roman Engeler, Postfach, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate / Anzeigen Stämpfli AG Vanessa Ciglar, Anzeigenleiterin Wölflistrasse 1, Postfach, 3001 Bern Tel. 031 300 63 87 Mail: inserate@staempfli.com Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2015. Kombinationsrabatt: 25 % bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition Stämpfli AG, Wölflistrasse 1, 3001 Bern Erscheinungsweise 11-mal jährlich Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis. Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

Schwerpunkt: Pflanzenschutz Agrovina: Marktübersicht Obst- und Weinbausprühgeräte Trends für den Pflanzenschutz in Raumkulturen Wissen: Stufenlos geregelter Allradantrieb Plattform: Elektrofahrzeuge im Rebbau

Schweisskurse Auskünfte zu allen Kurstypen: 056 462 32 00, zs@agrar­technik.ch, www.fahrkurse.ch und www.g40.ch

CZV – Weiterbildungskurse Staplerfahrer – Grundkurs

Nr. 1 / 2016 erscheint am 21. Januar 2016. Anzeigenschluss 7. Januar 2016

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Bucher Landtechnik AG, 8166 Niederweningen www.new-holland-traktoren-center-schweiz.ch

New Holland T6 und T7 Auto Command 1. Führender und sparsamer Motor? 2. Motorenbremse möglich? 3. Automatische Stillstandsregelung? 4. Einfache Bedienung via Fahrpedal, Fahrhebel + Tempomat? 5. Genügend Garantiegewicht/Nutzlast? 6. Attraktive Preise und Leasingmöglichkeiten? 7. Full-Service-Dienstleistungen dabei?

NH-TESTING


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