Schweizer Landtechnik
Dezember 2016
BEWÄSSERUNGSTECHNIK Beregnungssysteme im Überblick Frag doch die Pflanzen! Schäffer «5680T» als tüchtiger Schaffer Winterdienst mit Traktor: Das muss man beachten
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Style
Editorial • Inhalt Dezember 2016 ■
■ Aktuelles 4
Editorial
Kurzmeldungen
■ Markt 8
Neue Flaggschiffe bei John Deere
■
Schwerpunkt: Bewässerung
10 13 16 18 20 22
Pumpen: Was hat der Markt zu bieten? Techniken für die Freilandbewässerung Bewässerung 4.0: Möglichkeiten und Grenzen Jeder Tropfen zählt Frag doch die Pflanzen Planung einer Bewässerungsanlage
Roman Engeler
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■ Impression 26 29
Teleradlader Schäffer «5830T» im Test Funktionelle Bekleidung für die Landwirtschaft
29
So gesehen mag das in dieser Ausgabe integrierte Schwerpunktthema «Bewässerung» vielleicht etwas fehl am Platz sein. Es ist aber ein Thema, das in unseren Breitengraden an Bedeutung zulegen wird. Deshalb ist es gar nicht so abwegig, in der pflanzenbaulich weniger aktiven Zeit einige grundsätzliche Überlegungen zu diesem Thema anzustellen.
■ Wissen 32 34 36
Weist der «Innovation Tractor» den Weg? Exkurs in die Welt des Maschineningenieurs Abdriftminderung im Fokus
■ Management 39 40
Winterdienst mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen Einstieg in Landtechnik-Aktien?
■ Plattform 42 44 46 48
Medaillen für Sima-Innovationen Durchs Band ein smarter Auftritt Internationales in Bologna Technikimpulse für die Tierhaltung
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■ Sicherheit 51
Auch im Winter lauern Gefahren
■ Passion 52
Kult mit Schlüter
■ SVLT 54 Stimmen von der Agrama 56 Versammlungen in den Sektionen 58 Sektionsnachrichten 62 G-40-Kurse: Termine für 2017 63 Kurse und Impressum
Titelbild: Während einer Trockenperiode ist das Beregnen von Ackerflächen eine ertragsrelevante Massnahme.
Spricht man in dieser Jahreszeit über das Bewässern von Feldern und Wiesen, dann hat man wohl eher die nicht unumstrittenen Schneekanonen entlang der Skipisten im Hinterkopf. Schneekanonen brauchen zwar auch Wasser – und dies nicht wenig –, wollen damit aber weniger die pflanzliche Produktion als vielmehr die touristischen Ertragswerte steigern.
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In ihrem Bericht zum Projekt «Bewässerungsbedürftigkeit in der Schweiz» kommt die Forschungsgruppe Lufthygiene/Klima der Forschungsanstalt Agroscope ART zum Schluss, dass heute bereits in vielen Regionen der Schweiz das Bewässern von Flächen notwendig ist, will man häufige Ertragseinbussen im Ackerbau vermeiden. Tendenz steigend, denn der Klimawandel, ein in letzter Zeit etwas gar strapazierter Begriff, dürfte dafür sorgen, dass die heute in der Schweiz mehr oder weniger regelmässig bewässerte Fläche von rund 50 000 Hektar künftig noch zunehmen wird. Ab Seite 10 zeigen wir auf, welche Techniken dazu heute vorhanden sind und wie man diese sinnvoll einsetzt. Vorerst warten wir aber doch eher auf Schnee und freuen uns auf Weihnachten. Der SVLT, Redaktion und Verlag wünschen Ihnen frohe Festtage und jetzt schon einen guten Start ins neue Jahr. Ausgabe Nr. 01 erscheint am 19. Jan. 2017
Bild: landpixel.de
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n Aktuelles
In Kürze ■ Richard W. Markwell wird zum Jahresende seine Aufgaben als Markenchef von Massey Ferguson an Thierry Lhotte übergeben. ■ Mitas hat den Reifen «540/80R38 HCM», den bislang grössten der «High Capacity Municipal»-Reihe, die fünf Dimensionen umfasst, für die Serienfertigung freigegeben. ■ Beim Kärntner Werbepreis «Creos» hat Steyr für seine Marketingaktivitäten Gold und zweimal Bronze erhalten. ■ Bereits zum 47. Mal findet vom 26. bis zum 30. Dezember 2016 bei Mäder AG in Niederwil AG die Weihnachtsausstellung statt. ■ Zetor hat in Indien eine Tochtergesellschaft gegründet, um die asiatischen und afrikanischen Märkte besser bedienen zu können. ■ Vor Kurzem weihte Ålö sein neues, rund CHF 3,20 Mio. teures Roboterwerk mit einer vollautomatischen Schweissstrasse zur Laderfertigung ein. ■ Joskin bietet für seine Güllefässer der «Volumetra»-Baureihe eine Kombination mit Vakuumpumpe zum Ansaugen und Zentrifugalpumpe zum Ausbringen an. ■ John Deere erzielte im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 26,6 Mrd. US-Dollar (–8 %) bei einem Gewinn von 1,5 Mrd. USDollar (–22 %). ■ Zur Saison 2017 wird Krone die Feldhäcksler «Big X 700» und «Big X 770» mit V8-Motoren des Schweizer Unternehmens Liebherr ausrüsten. ■ Die europäischen Vertriebspartner des chinesischen Reifenherstellers Tianli besuchten kürzlich dessen Werk in Tianjin. ■ Bohnenkamp, der europäische Reifenhändler mit Schweizer Niederlassung, geht hoch hinaus und hat jetzt von Hersteller BKT die neuen «EarthMax»-Reifen mit bis zu 2,70 m Durchmesser im Sortiment. ■ Die Website www.steyr-traktoren.com wurde überarbeitet und wartet auf optisch aufgefrischte Art mit sämtlichen Informationen aus der Welt von Steyr auf. ■ Der langjährige Viking-Marketing- und -Verkaufsleiter Wolfgang Simmer wurde für die nächsten zwei Jahre zum Präsidenten der «European Garden Machinery Federation» gewählt. ■ Mitas erweitert das Sortiment von Reifen für Mähdrescher, Überladewagen und ähnliche landwirtschaftliche Geräte. Diese «CHO»-Reifen basieren auf HexakernTechnologie mit Stahlgürtel und flexiblen Seitenwänden. ■ Grimme konnte in seinem Stammwerk in Damme (D) Mitte November über 4600 Gäste zur Kundenmesse «Grimme Technica» begrüssen.
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Neue Vertriebsschiene bei GVS Agrar Um die Full-Line-Strategie von Agco in der Schweiz optimal umzusetzen, wird GVS Agrar ab nächstem Jahr Fella Schweiz, Nummer 2 im Schweizer Heuerntemaschinenmarkt, als zusätzliche Vertriebsschiene integrieren und so neben Maschinen der Marke «Fella» auch solche der Marken «Fendt» und «Massey Ferguson» über das Team von Daniel Waeber, Verkaufsleiter Agco Futtererntemaschinen, und Verkaufsberater Andreas Scherrer vertreiben. Mit diesem Ausbau geht auch ein Füh-
rungswechsel einher. Ugo Tosoni wird die Geschäftsführung der beiden Betriebe GVS Agrar und Agrar Landtechnik übergeben und sich künftig auf die Herausforderungen der GVS-Gruppe konzentrieren. Neu werden Markus Angst als Geschäftsführer von GVS Agrar und Ivo Fausch als Geschäftsführer von Agrar Landtechnik die Verantwortung übernehmen. Werner Müller, als bisheriger Geschäftsführer von GVS Fried, komplettiert das Duo im Vertrieb und Service von Agco Erntemaschinen.
Innovativer Frontlader
Ålö bringt mit den Frontladern der «Q»-Serie eine neue Generation mit zahlreichen Verbesserungen und neuen Leistungsmerkmalen auf den Markt. Eine Komponente des neuen Systems ist der «Q-Companion», ein Supportsystem für die Handhabung von Lasten, das sich aus einem integrierten Wiegesystem, einer Positionierungshilfe und adaptiven Wartungshinweisen zusammensetzt. Das innovative System soll mit moderner Sensortechnologie die Arbeit mit den Ladern er-
leichtern. Auf dem Display in der Traktorkabine kann der geübte Fahrer jede Laderposition, nahezu jeden Winkel und jede Bewegung überwachen. Er kann direkt am Display ablesen, wie viel Hubkraft noch zur Verfügung steht und wie viel Gewicht bereits geladen ist. Zudem weist das Digitalsystem darauf hin, wenn es Zeit für eine Wartung oder Schmierung des Laders ist. Zeitgleich mit den neuen Ladern wird bei Ålö auch ein neuer Produktkonfigurator lanciert.
Aktuelles n
Neu ausgerichtet Die unter dem Dach von «Agroscope» zusammengefassten landwirtschaftlichen Forschungsanstalten haben sich neu ausgerichtet. Per 2017 werden zehn neue Führungseinheiten geschaffen – sieben strategische Forschungsbereiche und drei Kompetenzbereiche für Forschungstechnologie und Wissensaustausch. Der Geschäftsleitungsausschuss wird von Michael Gysi (Leiter) und Michael Weber (Stellvertreter) geführt. Die Sparte «Landtechnik» findet man mit der Bezeichnung «agrartechnische Systeme» (geführt von Thomas Anken) im Bereich «Wettbewerbsfähigkeit und Systembewertung», die unter Führung von Nadja El Benni stehen wird.
«Twister» bekommt eine Sister
Rapid hat sein «Twister»-Sortiment um den «Multi-Twister 220» erweitert. Mit dem neuen Gerät kann über ein Förderband das Futter wahlweise nach links oder rechts befördert werden. Werden die Seitenteile vorgeklappt und die seitliche Förderung ausgeschaltet, wird Futter auf einer Arbeitsbreite von 220 cm aufgenommen und transportiert. Der «Multi-Twister» ist nicht nur für den Einsatz in Hanglagen, sondern auch in der Ebene konzipiert. Weiter hat Rapid den Einachser «Monta» um eine elektronisch angesteuerte Variante erweitert. Bei dieser Maschine lässt sich beispielsweise die Lenkintensität auf verschiedenen Spurbreiten auf die Bedürfnisse des Anwenders justieren. Die über Sensorik arbeitende Ansteuerung minimiert die Stellkräfte. Und dank dem mehrstufig dynamisch gedämpften Rapid-Soft-Holmlager sind Vibrationen so gering, dass daraus ein hoher Bedienkomfort resultiert.
Akquisition in Frankreich Die fenaco hat den französischen ClaasHändler Dousset Matelin mit Sitz in Neuville-de-Poitou im Département Vienne übernommen. Wie die fenaco mitteilt, prüfe man regelmässig Wachstumsmöglichkeiten – auch im Ausland. Mit dieser Akquisition könne der Geschäftsbereich Agrartechnik der fenaco, namentlich Serco Landtechnik, ihren jährlichen Nettoerlös von derzeit 85 auf rund 130 Mio. Fr. steigern. Dousset Matelin ist der älteste Vertriebspartner von Claas in Frankreich und ist in einer
der wichtigsten Getreideanbauregionen Frankreichs tätig. Auf Führungsebene wird mit Benjamin Dousset ein Familienvertreter im Unternehmen verbleiben und eine Beteiligung als Minderheitsaktionär halten. Werner Berger, Chef von Serco Landtechnik, wird Dousset Matelin leiten und künftig vor Ort in Frankreich tätig sein. Als Stellvertreter in Oberbipp konnte in der Person von Adrian Schürch ein ausgewiesener Branchenfachmann verpflichtet werden.
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n Aktuelles
Maisaussaat in Doppelreihe Bei seinen Sämaschinenmodellen «Aerosem PCS» bietet Pöttinger das Saatverfahren «Duplex Seed» an. Mit diesem System erfolgt die Aussaat von Silo- und Körnermais in einer Doppelreihe, was einerseits einen Mehrertrag von bis zu 10 %, anderseits eine Leistungssteigerung von rund 25 % bei der Aussaat durch die höhere Fahrgeschwindigkeit bringen soll. Pöttinger sieht darin eine echte wirtschaftliche Alternative zur konventionellen Einzelkornsaat. «Der Maisanbau kann flexibel mit Untersaat oder mit Düngerbeigabe erfolgen», schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
Hydraulisch verstellbare Bordwanderhöhungen Joskin bietet für seine landwirtschaft lichen Muldenkipper «Trans-Space 7000/125» und «8000/150» hydraulisch verstellbare Bordwanderhöhungen an, mit denen einerseits leichter und anderseits mehr geladen werden kann. So steigen beispielsweise die Transportvolumen beim Modell «7000/125» um 8,4 und beim Modell «8000/150» um 9,4 m³ an. Beim Überladen von Kartoffel- oder Rübenrodern kann zudem die Ladehöhe besser angepasst werden. Die Bordwanderhöhungen aus Stahl sind 500 mm hoch.
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Erstklassige Schallwerte Das Blasgerät «BGA 100» von Stihl gilt als Referenz unter den handgetragenen Blasgeräten, verfügt über eine beeindruckende Blaskraft von bis zu 17 N und arbeitet zugleich so leise (10 dB(A)), dass ein ganztägiger Betrieb ohne Gehörschutz möglich ist. «BGA 100» besitzt drei Leistungsstufen und eine zusätzliche Boost-Funktion für maximale Leistung. Durch den extern ge-
tragenen Akku liegt es leicht und optimal ausbalanciert in der Hand. Auch bei Regen und Nässe einsetzbar, ist das Gerät geeignet für den professionellen Einsatz in Kommunen, im Garten- und Landschaftsbau oder Facility-Management. Kombiniert mit dem rückentragbaren Akku «AR 3000» ist es mit nur einer Ladung bis zu 6 ½ Stunden lang einsatzbereit.
Neue Staplerreifen Der indische Reifenhersteller BKT baut sein Sortiment aus und bietet nun auch eine grosse Auswahl an Profilen und Grössen für Stapleranwendungen an. Das bisher aus den Profilen «PL 801», «Power Trax HD», «Power Trax HD Smooth» und «Mag
lift» bestehende Sortiment wird um den neuen «Liftmax LM 81» und den «Maglift Non-Marking» ergänzt. Diese Reifen, alle mit All-Steel-Karkasse und verstärkten Seitenwänden ausgestattet, sollen sich gemäss BKT besonders für schwere Arbeiten eignen und versprechen ein gutes Handling im Liftmodus.
Spezielle Dichtungsringe In seinem «DirectDrive»-Doppelkupplungsgetriebe mit Achtfach-Lastschaltung setzt John Deere spezielle Dichtungsringe ein, die man in Zusammenarbeit mit DuPont entwickelt hat. Über die gesamte Lebensdauer der Getriebe dichten diese Ringe dort leckagearm gegen Öldrücke bis zu 20 bar bei Öltemperaturen zwischen –30 °C und 80 °C, kurzzeitig sogar bis 110 °C und sorgen darin für eine zuverlässige Abdichtung gegen den Öldruck, der während der Schaltzyklen aufgebaut wird. Die Dichtungsringe
befinden sich an den Druckölübergabestellen der Nasskupplungen auf den Wellen der beiden Teilgetriebe. Beim hydraulischen Betätigen der Kupplungen dichten die Ringe diese Druckölübergabestellen ab.
Aktuelles n
SMSWET TBEWERB Jeden Monat verlost die Schweizer Landtechnik in Partnerschaft mit einem Landmaschinenhändler ein attraktives Traktorenmodell.
«KWT 1300» ergänzt Krone-Programm Mit dem neuen Kreiselheuer «KWT 1300» stellt Krone einen gezogenen Kreiselzettwender mit 13,1 m Arbeitsbreite vor, der sich sowohl für eigen mechanisierte Betriebe als auch den überbetrieblichen Einsatz eignet. Die zwölf Kreisel mit einem Kreiseldurchmesser von 1,53 m und 6 Zinkenarmen sowie den unterschiedlichen Zinkenlängen sollen für ein gleichmässiges Streubild sorgen. Durch den gleichen Abstand der Zinkenspitzen zum Boden wird die Futterverschmutzung reduziert, mit entsprechend positivem Einfluss auf die Futterqualität. Die 9,5 mm dicken «Super-C»-Zinken sind mit fünf Windungen gesichert. Der Streuwinkel kann zwischen 13° und 19° werkzeuglos in vier Positionen eingestellt werden.
Programmausbau bei Amazone Mit der Übernahme des Pflugwerkes von Vogel & Noot hat Amazone sein Pflugprogramm weiter ausgebaut. So hat Amazone ergänzend zu der bisherigen Baureihe «Cayros» fünf weitere Baureihen von Anbau-Drehpflügen in verschiedenen Grössen und Bauarten im Programm. Die kleinste Baureihe «Cayros M» umfasst drei- bis vierscharige Pflüge für Traktoren bis 120 PS. Mit immer stärkeren Baukomponenten warten die Baureihen «Cayros XM», «XMS» und «XS» für Traktoren bis 140, 200 und 260 PS auf.
Alle Baureihen bieten eine breite Ausstattungsvielfalt. So können die neuen Pflüge wahlweise mit einer mechanischen oder einer hydraulischen Schnittbreiteneinstellung ausgerüstet werden. Bei den Steinsicherungen stehen eine mechanische, eine halbautomatische oder eine vollautomatisch hydraulische Variante zur Auswahl. Zudem bietet Amazone fünf verschiedene Pflugkörper inklusive eines Streifenkörpers an.
In dieser Ausgabe ist es ein Modell Steyr «6230 CVT» von Siku im Massstab 1 : 32.
Schreiben Sie ein SMS (1 Fr.) mit SVLT Name Adresse an die Nummer 880 und gewinnen Sie mit etwas Glück dieses Modell des Traktors Steyr «6230 CVT». Der glückliche Gewinner eines Modells aus der «S»-Serie von Valtra, das in der November-Ausgabe der «Schweizer Landtechnik» zur Verlosung ausgeschrieben wurde, heisst Fabian Poffet und kommt aus 3178 Bösingen FR.
«SkyConnect» weist den Weg Seit dem Eröffnungstag der Agrama 2016 bietet Bucher Landtechnik mit seinen beiden Traktorencentern Case-Steyr und New Holland mit «SkyConnect» ein neues Schweizer RTK-Netz an. «SkyConnect» soll über eine grosse Flächenabdeckung verfügen und markenübergreifend nutzbar sein. Aktuell gibt es attraktive Angebote für dieses RTKSignal, das eine präzise Spurführung mit einer Genauigkeit von unter 2,5 cm bietet. Viele Traktoren und Erntemaschinen der genannten Marken sind bereits ab Werk mit «Accuguide Ready» und «Accuguide RTK» bestellbar und können dann auf Signale von «SkyConnect» zugreifen.
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n Markt | Neuheiten
Neue Flaggschiffe John Deere ergänzt seine Baureihe «6R» mit zwei weiteren Modellen nach oben. Die Traktoren «6230R» und «6250R» versprechen gute Leistungen bei geringem Eigengewicht. Sie sind vor allem für Lohnunternehmer und Transportarbeiten konzipiert worden. Roman Engeler
Mit den Modellen «6230R» und «6250R» verfügt John Deere in dieser Baureihe über zwei Modelle, die ein gutes Leistungsgewicht mitbringen. Bilder: John Deere
Mit den zwei Modellen «6230R» und «6250R» in der 6-Zylinder-Klasse erweitert John Deere die bestehende Baureihe «6R» nach oben. Damit entsteht eine bewusste Überschneidung hinsichtlich der Leistung mit der Baureihe «7R». Allerdings sind die neuen «Mannheimer» wesentlich leichter, was einem Kundenbedürfnis entsprochen hat, wurden die Modelle doch in enger Zusammenarbeit mit europäischen Lohnunternehmern entwickelt. «Leicht, stark und intelligent» sollen die ab Mitte 2017 auslieferbaren Traktoren sein, wurde an der Vorstellung betont.
31 kg / PS Mit dem Boost-System – bei John Deere heisst das IPM (intelligent power manage-
ment) – liefert das Spitzenmodell «6250R» zusätzliche 50 PS und damit eine maximale Leistung von 300 PS. Mit einem Leergewicht von 9,3 t ergibt das ein Leistungsgewicht von stolzen 31 kg/PS. Das zulässige Gesamtgewicht von 15 t ermöglicht somit eine Zuladung von 5,7 t – geeignet also für Transportarbeiten. Beide Modelle werden von hauseigenen 6-Zylinder-«PowerTech»-Motoren mit 6,8 l Hubraum angetrieben und verfügen über zwei Turbolader. Mit der Kombina tion aus Partikelfilter und SCR-Abgasreinigung wird die aktuell gültige Abgasnorm der Stufe 4 erfüllt. Getriebeseitig findet man das stufenlose «AutoPowr». Bei maximaler Fahrgeschwindigkeit reduziert der Motor automatisch die Drehzahl. 40 km/h können mit 1300 U/min gefahren werden.
Übersicht neue «6R»-Traktoren 6230R Motor
6250R
6,8 l, 6 Zyl., Powertech PSS
Nennleistung*
230 PS
250 PS
Maximalleistung*
280 PS
300 PS
Hydraulik Steuerventile Hubkraft
PFC/LS, 160 l/min bei 1500 U/min maximal 6 hinten und 3 mittig 10,4 t (hinten), 5 t (vorne)
Leergewicht
9,3 t
Gesamtgewicht
15 t
*(97/68 EC)
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Neues in der Kabine Neu ist der Multifunktionshebel «CommandPro», der viel Komfort und neue Bedienungsmöglichkeiten bietet. Die maximale Fahrgeschwindigkeit lässt sich mit nur einer Hebelbewegung ansteuern. Zusätzlich zu allen wichtigen Traktorfunktionen können auch Isobus-kompatible Anbaugeräte mit dem Hebel bedient werden. Der Fahrer hat dabei die Möglichkeit, elf verschiedene Tasten frei zu program-
Neu findet man den Joystick «CommandPro», der eine intuitive und komfortable Bedienung vieler Funktionen ermöglicht.
mieren. Bei Bedarf kann der Traktor durch einfache Betätigung des Hebels zwischen der maximalen Geschwindigkeit und Stillstand gesteuert werden. Der einzigartige Rangiermodus ermöglicht eine feine Steuerung zwischen 0 und 2 km/h, um Anbaugeräte entsprechend ankuppeln zu können. Der Pedal- als auch der Fahrhebelmodus können gleichzeitig genutzt werden, eine manuelle Auswahl des Modus ist nicht notwendig. Der neue Joystick wird wohl über kurz oder lang Eingang in andere Modelle finden.
Feldwegnavigation Optional ist ein neues «Connectivity»-Paket mit den Modulen «MyJobsConnect» und «MyJobsManager» verfügbar. Damit kann der Fahrer zu erledigende Arbeiten auf dem Smartphone oder Tablet ansehen und ausführen. Zudem gibt es ein Navigationssystem und ein System zur Optimierung der Logistik für die Landwirtschaft. Vollkommen neu ist die Navigation über Feldwege, worauf sämtliche Beschränkungen (Höhe, Breite, Gewichte) gespeichert sind. Der Fahrer kann damit mit seinem Fahrzeug den schnellsten und sichersten Weg zu einer Parzelle ansteuern. Allerdings ist dieses System erst für einige Länder verfügbar, die Schweiz zählt (noch) nicht dazu. n
Lohnunternehmer Schweiz ist ein Verband mit Sitz in Riniken, der als Berufsorganisation die Interessen der Schweizer Lohnunternehmer vertritt und diesen verschiedene Dienstleistungen anbietet. Wir suchen per 1. März 2017 oder nach Vereinbarung
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• Kenntnisse in der landwirtschaftlichen Verfahrenstechnik • Flair für Landtechnik und deren Anwendung in der Praxis • Kenntnisse in Betriebswirtschaft und Marketing • Fähigkeit für die Erstellung von redaktionellen Fachbeiträgen • Gute Sprachkenntnisse in Deutsch und Französisch • Gute EDVKenntnisse
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n Bewässerung
abgedeckt werden müssen. Parallel geschaltete Pumpen, die nach Bedarf zuoder abgeschaltet werden, oder Pumpen mit Drehzahlregelung können das Problem entschärfen.
Diesel-Pumpenaggregate
Eine Pumpe ist fast immer der Ausgangspunkt einer Bewässerung, folglich lohnt sich die sorgfältige Auswahl. Bild: Bauer
Wasser – Marsch! Wenn für das Bewässern das natürliche Gefälle genutzt werden kann, erübrigt sich eine Pumpe. In der über wiegenden Anzahl von Bewässerungsanlagen, muss aber das Wasser von einer Pumpe mit dem erforderlichen Druck gefördert werden. Auf dem Markt ist ein breites Pumpenangebot vorhanden.
Das Einsatzspektrum für Diesel-Pumpenaggregate erstreckt sich auf Pumpvorhaben, wo kein Strom vorhanden ist oder mit vernünftigem Aufwand installiert werden kann. Für Diesel-Pumpenaggregate kommen unterschiedliche Pumpen zur Anwendung. Neben Selbstbau-Lösungen, bietet der Markt fertige Diesel-Pumpenaggregate an. Die betriebssicheren 4- oder 6-Zylinder-Motoren sind als kompakte MotorPumpen-Einheit vielfach auf einem Fahrgestell aufgebaut. Mittels Abgasejektor (nach dem Prinzip «Venturi») oder einer E-Hilfspumpe wird die Pumpe innert kurzer Zeit mit Wasser gefüllt. Wichtig sind grosse Tankinhalte für Treibstoff und eine Schalldämpfung über die ganze Einheit. Schwachstelle der Dieselaggregate war in der Vergangenheit die Motorüberwachung. Heute werden sie mit umfangreicher Überwachungstechnik für Motor und Pumpe ausgestattet. Optional erfolgen Störmeldungen über das GSM-Netz per SMS auf das Mobiltelefon. Folgende Störparameter werden dabei überwacht: niedriger Öldruck, Übertemperatur, Keilriemenriss, niedriger Kraftstoffstand, verstopfter Luftfilter, niedriger Kühlwasserstand, Druckabfall und Überdruck an der Pumpe. Zusätzlich zu diesen Parametern werden Betriebsstunden und Leistungsangaben registriert.
Ruedi Hunger
Elektro-Pumpenaggregate Die Pumpenwahl richtet sich immer nach der verwendeten Verteiltechnik, das heisst, erst wenn bekannt ist, welchen Förderstrom die Pumpe bei welchem Druck zu leisten hat. Zu diesen Werten hinzuzurechnen sind die geodätische Saughöhe (Höhe zwischen der Oberfläche vom saugseitigen Flüssigkeitsspiegel und der Mitte des Laufrads bei Pumpen) und der Reibungsverlust im Rohrsystem, inkl. aller Fittings. Eine weitere Bedingung ist, dass die Pumpe im voraussichtlichen Betriebspunkt (Schnittpunkt von Druck und Menge) in ihrem höchstmöglichen Wirkungsgrad läuft, vorausgesetzt die Abnahmemenge ist konstant. Ist sie das nicht, das heisst, ist der Verbrauch veränderlich, dann ist eine Pumpe zu wählen, bei welcher der beste Wirkungsgrad in jenem Betriebspunkt liegt, der am häufigsten eintritt. 10
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Leistung und Wirkungsverluste sind bei Einzelanlagen, bei denen je eine Pumpe
Eine Saughöhe von mehr als 8 m ist physikalisch nicht zu überwinden.
einem bestimmten Beregnungsaggregat zugeordnet wird, am leichtesten zu berechnen. Schwieriger wird es bei Gemeinschaftsanlagen, wenn von einer zentralen Pumpstation aus gleich mehrere Maschinen mit Wasser zu versorgen sind. Dann stellt sich die Frage, ob Spitzenförderleistungen, die häufig nur an wenigen Tagen im Jahr erforderlich sind,
Elektro-Pumpenaggregate sind die wirtschaftlich günstigere Alternative zu DieselPumpaggregaten und kommen daher an Standorten zum Einsatz, wo Strom vorhanden oder mit annehmbarem Aufwand hingeführt werden kann. Kompakte Aggregate sind meistens auf einem passenden Grundrahmen aufgebaut und stationär verbaut, können aber bei Bedarf auch mit einem Fahrwerk versehen werden. Die kompletten Pumpaggregate sind, entsprechend der erforderlichen Leistung, mit unterschiedlichen Pumpen und Elektromotoren ausgerüstet. Die Ausstattung mit einem Frequenzumrichter ist sinnvoll, weil damit über die Drehzahlregulierung ein möglichst grosses Leistungsspektrum genutzt werden kann. Lieferanten komplettieren das Angebot auch mit den notwendigen Anschlussarmaturen.
Bewässerung n
Tabelle 1: Übersicht und Eigenschaften von Bewässerungspumpen Einstufige Kreiselpumpe (zentrifugal)
Kreiselpumpe für Traktorantrieb
Mehrstufige Kreiselpumpe
Mehrstufige Kreiselpumpe
Kreiselpumpe mit Flanschgehäuse
Fördermenge 360 m3 Förderhöhe 185 m Leistung 132 kW
Leistungsspektrum / Maximalleistungen
Fördermenge 470 m3 Förderhöhe 140 m Leistung 132 kW
Fördermenge 500 m3 Förderhöhe 170 m
Fördermenge 360 m3 Förderhöhe 210 m Leistung 132 kW
Fördermenge 576 m3 Förderhöhe 1000 m Leistung 650 kW
Vertikale Monoblockpumpen
Vertikale, mehrstufige Kreiselpumpe
Bohrlochwellenpumpen
Elektro Brunnenpumpen (3–22 Zoll)
Fördermenge 1440 m3 Förderhöhe 250 m Leistung 400 kW
Fördermengen ab 3 m3 / bis 1260 m3
Leistungsspektrum / Maximalleistungen
Fördermenge 42 m3 Förderhöhe 260 m (zur Druckerhöhung im direkten Leistungsverlauf eingebaut)
Fördermenge 180 m3 Förderhöhe 250 m Leistung 90 kW (zur allgemeinen Druckerhöhung)
Kreiselpumpen (Zentrifugal-Prinzip) Ihr Merkmal ist die vielseitige Eignung bei Bewässerungsanlagen, die einen hohen Druck verlangen. Kreiselpumpen zählen zu den Klassikern unter den mehrstufigen Beregnungspumpen. Der mehrstufige horizontale Aufbau macht die Pumpe zum idealen «Partner», sowohl für Verbrennungs- wie auch für Elektromotoren. Diese Pumpen gibt es in der Ausführung mit Stopfbüchse oder Gleitringdichtung. Durch mehrere hintereinander aufgebau-
Förderhöhe ab 90 m / bis 130 m Leistung ab 0,75 / bis 240 kW
te Laufräder können die Pumpen einen hohen Druck aufbauen und eignen sich damit speziell für Beregnungsmaschinen mit Grossflächenregner. Viele Hersteller offerieren die Pumpen auch als komplettes Diesel- oder Elektroaggregat mit Grundrahmen, Kupplung und Kupplungsschutz und dies in verschiedenen Ausführungen.
Kreiselpumpen für Zapfwellenantrieb Das Einsatzspektrum erstreckt sich über bewegliche, semistationäre bis hin zu sta-
tionären Bewässerungsanlagen. Kreiselpumpen für Zapfwellenantrieb können auf der Beregnungsmaschine aufgebaut sein oder werden im 3-Punkt-Anbau beziehungsweise aufgebaut auf eigenem Fahrwerk eingesetzt. Zentrifugalpumpen mit Vorbaugetriebe werden in der Regel dort eingesetzt, wo keine Elektro- oder Dieselpumpenaggregate infrage kommen. Sie sind beweglich einsetzbar. Es gibt diese Pumpenart in ein- oder zweistufiger Ausführung. Die Pumpen eignen sich gut für den Dauereinsatz, wobei Vorbehalte beim 12 2016 Schweizer Landtechnik
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n Bewässerung
Traktor zu machen sind, weil der Antrieb über die Zapfwelle nicht den Wirkungsgrad eines Diesel-Pumpenaggregats, geschweige den eines Elektro-Pumpenaggregats erreicht. Zudem braucht der Traktor eine gute Überwachung, um Motorund Getriebeschäden auszuschliessen.
Vertikale Monoblockpumpen Diese klassische Druckerhöhungspumpe wird direkt in den Leistungsverlauf eingebaut. Solche vertikale, mehrstufige Elektropumpen können zur Drehzahlregelung mit einem Frequenzumrichter ausgerüstet werden, um damit die gewünschten Betriebspunkte in verschiedenen Leistungsbereichen zu realisieren. Jede Stufe besteht aus einem Gehäuse mit einem schaufelbesetzten Laufrad. Alle Stufeneinheiten befinden sich in einem Aussenrohr. Durch den mehrstufigen Aufbau lassen sich hohe Drücke und Förderhöhen bis zu 250 m erzielen. Die maximale Laufzeit gegen einen geschlossenen Druckausgang beträgt zwei Minuten. Auf Wunsch werden die Pumpen in rostfreiem Edelstahl geliefert.
Horizontale, einstufige Kreiselpumpen Solche Pumpen werden dort eingesetzt, wo grosse Wassermengen benötigt werden. Horizontal, einstufig gebaute Kreiselpumpen mit freiem Wellenende können als Einheit sowohl zum Diesel- oder Elektroaggregat ausgebaut werden. Es gibt die Pumpen mit Stopfbuchse oder Gleitringsichtung. Diese vielseitige Pumpe fördert grosse Wassermengen und eignet sich daher gut für Frostschutzberegnung. Um Frostschäden zu verhindern, können nicht nur einzelne Sektoren bewässert werden. Das bedeutet, dass bei dieser wasserintensiven Beregnungsart in der Regel die komplette Anlage mit Wasser versorgt werden muss.
Bohrlochwellenpumpen Bohrlochwellenpumpen zeichnen sich aus durch ein zuverlässiges Baukonzept mit hoher Wasserförderleistung aus Bohrlöcher, Tiefbrunnen, Schächten, Becken und Vorflutern. Sie eignen sich daher gut für Beregnungsanlagen. Die Bohrlochwellenpumpen bestehen aus einem modular aufgebauten Pumpengehäuse, einer Steigleitung mit Welle, der Antriebseinheit und dem Druckstutzen. Das Pumpengehäuse ist eine modulare Konstruktion aus Halbaxialelementen mit einem hohen hydraulischen Wirkungsgrad. Üblicherweise ist das Pumpengehäuse mit einem Fussventil 12
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ausgestattet, das dafür sorgt, dass die Steigleitung immer mit Wasser gefüllt ist. Damit ist die Pumpe immer einsatzbereit und die Pumpenlager (Welle) sind ständig geschmiert. Das Pumpengehäuse und die Laufräder sind normalerweise aus Grauguss hergestellt. Weil die Antriebseinheit über der Pumpe liegt, kommen verschiedene Antriebsarten infrage, so aufgeflanschte Elektromotoren oder Winkelgetriebe für E-Motoren, Dieselmotoren oder Zapfwellenantrieb. Eine grosse Palette verschiedener Ausführungen ermöglicht für alle Einsatzarten eine optimale Auswahl.
Elektro-Brunnenpumpen (Unterwasserpumpen) Sie eignen sich besonders für den Dauereinsatz in landwirtschaftlichen Bewässerungssystemen, Wasserwerken und generell überall dort, wo hohe Wirkungsgrade verbunden mit niedrigem Energieverbrauch benötigt werden. Elektro-Brunnenpumpen gibt es in ein- oder mehrstufiger Ausführung mit radialen und / oder halbaxialen Laufrädern. Die kleineren Pumpen sind mit öl- oder wassergefüllten Ein- und Dreiphasen-Motoren, die grösseren Pumpen mit wassergefüllten Dreiphasen-Asynchronmotoren ausgestattet. Der Antriebs-Elektromotor ist unterhalb der Pumpeneinheit
angeflanscht, wodurch eine ausreichende Kühlung durch vorbeifliessendes Wasser garantiert ist. Auf dem Markt gibt es eine grosse Auswahl an Elektro-Brunnenpumpen. Das Angebot der mehrstufigen Unterwasserpumpen reicht von 3 bis 24 Zoll.
Zusammenfassung Nur richtig ausgewählte Pumpen, Leitungsmaterial und Düsen ergeben zusammen eine sinnvolle Einheit. Einstufige, horizontale Kreisel- / Zentrifugalpumpen in der Saugkonfiguration sind nicht selbstansaugend. Deshalb müssen das Pumpengehäuse und das Saugrohr vorgängig gefüllt sein. Manuell ist dies nur möglich, wenn ein Rückschlagventil das Ausfliessen verhindert. Alternativ dazu gibt es für Dieselpumpenaggregate Abgasejektoren. Kreisel- / Zentrifugalpumpen als Tauchpumpen sind mehrstufig aufgebaut. Sie haben im Vergleich zur Saugvariante einen besseren Wirkungsgrad. Sind selbstansaugend – da immer im Wasser – und daher auch kaum frostgefährdet. Wird nur sporadisch bewässert, kann auch die vorhandene Gülletechnik eingesetzt werden. Die Abstimmung der ganzen Anlage wird dadurch aber schwieriger. Zudem wird bei Verwendung von Drehkolben oder Schneckenpumpen der Verschleiss ein nicht zu unterschätzendes Problem sein. n
Tabelle 2: Energie und Leistungsbedarf
Energiebedarf
Leistungsbedarf
Hydraulische Arbeit oder Energie = Wassermenge × Druck
Hydraulische Leistung = Wassermenge / Zeit × Druck
Einheiten: – Wassermenge = m³ – Druck = N/m²
Einheiten: – Wassermenge / Zeit = m³ / Sekunde (s) – Druck = N/m²
Beispiel: Wassermenge = 360 m³ Druck = 8 bar = 800 000 N/m²
Beispiel: Wassermenge = 360 m³ in 5 Stunden = 0,02 m³/s (1200 l/m) Druck = 8 bar = 800 000 N/m²
Hydraulische Arbeit oder Energie: = 360 m³ × 800 000 N/m² = 288 000 000 Nm = 288 000 000 Wattsekunden oder Joule = 80 kWh
Hydraulische Leistung: = 0,02 m³/s x 80 000 N/m² = 16 000 Nm/s = 16 000 Watt = 16 kW
Nötige Arbeit oder Energie des Antriebes: = Hydraulische Arbeit: Wirkungsgrad/Pumpe : Wirkungsgrad / Kraftübertragung = 80 kWh: 0,4 : 1 = 200 kW
Hydraulische Leistung: = Hydraulische Leistung: Wirkungsgrad / Pumpe: Wirkungs-Grad/Kraftübertragung = 16 kW: 0,4: 1 = 40 kW
Umrechnung auf Leistung: = 200 kWh: 5 h = 40 kW
Umrechnung auf Arbeit oder Energie: = 40 kW × 5 h = 200 kWh
Energiebedarf je m³: = 200 kWh: 360 m³ = 0,5 bis 0.6 kWh/m³
Spezifischer leistungsbedarf: = 40 kW: 1200 l/min = 0,03 bis 0,04 kW je Minutenliter
Kraftstoffbedarf (Diesel) je m³ = 0,5 bis 0,6 kWh/m³ × 0,3 Liter/kWh = 0,12 bis 0,2 Liter/m³
Bewässerung n
Technik für Freilandbewässerung In trockenen Jahren hat die künstliche Feldbewässerung für den Acker-, Futter- und Gemüsebau existenzielle Bedeutung. Das Bewässern von Kulturen leistet auch in Jahren mit durchschnittlichen Regenmengen einen positiven Beitrag zur Ertragssicherung bei marktgerechter Produktqualität. Ruedi Hunger
Die Bewässerungstechnik wird bestimmt durch die Anforderungen der Kulturen, der Betriebsgrösse und der Parzellenstruktur. Weitere Einflussfaktoren sind die Wasserverfügbarkeit und der Wasserbezugsort. Schliesslich sind die finanziellen Möglichkeiten mitbestimmend. Grundsätzlich gibt es für alle Situationen entsprechende Bewässerungstechniken. Nachfolgend werden die sechs wichtigsten Bewässerungsverfahren beschrieben.
Mobile Beregnungsmaschinen mit Einzelregner Die Entwicklung trommelbarer PE-Kunststoffrohre (Polyethylen) ermöglichte ab 1970 mit mobilen Beregnungsmaschinen und selbstständigem Regnereinzug einen grossen Entwicklungsschritt in der Beregnungstechnik. Ein Grossteil dieser Maschinen ist mit Mittel- oder Starkregner aus gerüstet. Zur Nutzung der möglichen Wurfweite, verbunden mit einer guten Strahlauflösung, ist ein Wasserdruck von mindestens 4 – 5 bar am Regner erforderlich. Die Rohrleitung wird mit hydraulischem Antrieb (Wasserturbine) der Rohrtrommel eingezogen. Mobile Beregnungsmaschinen sind ein arbeitssparendes Beregnungsverfahren. Nachteilig sind die schlechte Wasserverteilung unter Windeinfluss und der hohe Energiebedarf, bedingt durch den hohen Betriebsdruck.
Mobile Beregnungsmaschinen mit Düsenwagen
Hängende Wasserdüsen an einem Düsenwagen verteilen das Wasser sehr regelmässig, da sie kaum windanfällig sind. Bild: R. Hunger
Ein grosser Vorteil dieser Bauart ist die bessere (gleichmässigere) Wasserverteilung. Da die Düsen nur einen Druck von 1,5 – 2 bar erfordern, muss weniger Energie für die Wasserbereitstellung aufgewendet werden. Die kleinere Tropfengrösse wirkt sich schonend auf Pflanzen und Boden aus. Die Düsenwagen sind mit einem 3-, 4- oder 5-Rad-Fahrwerk ausgestattet. Die Achsen sind meistens lenkbar und folgen daher auch Kurven. Die Ausleger sind je nach Konstruktionsbreite hyd12 2016 Schweizer Landtechnik
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n Bewässerung
Für den Aufbau von Rohrbewässerungsanlagen ist ein hoher Arbeitsaufwand notwendig, deshalb verbleiben solche oft während der ganzen Kulturdauer auf dem Acker. Bild: R. Hunger
Der Zentralturm einer Kreis- oder Linearberegnungsanlage ist das «Hirn» der Anlage. Hier wird das Wasser eingespeist, und von diesem Punkt aus wird die Anlage gesteuert. Bild: Valley
raulisch oder manuell klappbar. Die Auslegerkonstruktion hat ab einer bestimmten Grösse einen horizontalen und vertikalen Ausgleich. Oft wird am Auslegerende noch ein Schwachregner mit geringem Strahlanstiegswinkel eingesetzt. Damit wird die nutzbare Arbeitsbreite über die Konstruktionsbreite hinaus erweitert. Die Beregnungsmaschine mit Düsenwagen ist schwerer – und teurer – als eine vergleichbare Maschine mit Einzelregner.
chen ab 20 ha. Zusammen mit einer Regenwurfdüse am Trägerende können Kreisregner Flächen bis 90 ha abdecken. Das Wasser wird fliesst über rotierende Pralltellerdüsen, die – im Abstand von 3 – 4 m nach unten hängend – an den Traversen der Spannbogenträger montiert sind. Die Antriebsachsen der Fahrtürme haben gute Überfahr- und Steigeigenschaften, neben Kartoffel- oder Spargeldämmen können sie problemlos Steigungen bis 10 % überfahren.
Kreisberegnungsmaschinen
Die Handhabung eines Düsenwagens ist heute ausgereift. Im Bild: Auszug eines teilweise eingeklappten Düsenwagens mit Offset-Chassis. Bild: Briggs
Die Kreisberegnungsmaschinen bestehen aus einem Rohrleitungssystem, das sich um einen Zentralturm dreht. Die Tragkonstruktion, auch Spannbogenträger genannt, stützt sich auf verschiedene elek trisch angetriebene Fahrtürme ab. Kreisregnermaschinen haben üblicherweise einen Radius von 300– 500 m. Heute gibt es Kreisberegnungsanlagen für Flä-
Der technische Aufbau der Linearberegnungsmaschinen ist vergleichbar mit den Kreisberegnungsmaschinen. Unterschiede bestehen einzig im Verfahrensaufbau sowie der Energie- und Wasserversorgung. Mit einer kontinuierlichen Vorwärtsbewegung können rechteckige Feldlängen von 400 – 1200 m beregnet werden. Es gibt Baubreiten von 400 m bei einseitiger oder 800 m bei mittiger Wasserzuführung. Möglich sind schon Baubreiten unter 100 und bis über 1200 m. Nach einer Durchfahrt besteht die Möglichkeit, das Feld mit oder ohne Beregnung wieder zu überfahren, um an den Ausgangspunkt zu gelangen. Wird auf dem Rückweg ebenfalls beregnet, bekommt zuerst die Fläche Wasser, die gerade beregnet wurde. Bei einseitiger Wasserzuführung besteht die Möglichkeit, die Maschine (wie einen Kreisregner) um 180° zu drehen, oder bei entsprechender Fahrwerkeinstellung kann der ganze Linearregner mit einem Traktor längs versetzt werden.
Anlage
Parameter
Ungefährer Kapitalbedarf (Fr./ha)
Zuleitungsnetz
Leitungslängen, Rohrdurchmesser, Anzahl Formstücke, Volumenstrom
650 – 1000
Mobile Beregnungsmaschinen mit Grossflächenregner
440 m Rohrlänge, 90 mm Ø (22 ha) 500 m Rohrlänge, 125 mm Ø (39 ha)
650 – 700 790 – 850
240 280
Mobile Beregnungsmaschinen mit Düsenwagen
400 m Rohrlänge, 90 mm Ø (22 ha) 500 m Rohrlänge, 125 mm Ø (39 ha)
830 – 850 1500 – 1600
270 340
Kreisregnermaschinen
200 m Rohrlänge, 140 mm Ø (16 ha) 500 m Rohrlänge, 219 mm Ø (87 ha)
2100 – 2200 960 – 980
320 190
Linearberegnungs maschinen
200 m Rohrlänge, 140 mm Ø (22 ha) 500 m Rohrlänge, 219 mm Ø (55 ha)
2200 – 2300 1700 – 1800
365 300
Rohrberegnungsanlage (verz. Bandstahlrohre)
285 m Rohrlänge, 89 mm Ø (5 ha) 285 m Rohrlänge, 70 mm Ø (5 ha)
8010 – 8030 5330 – 5350
1125 825
Tropfbewässerung
Druckkompensiert, 200 m, 16,5 mm Ø (5 ha) Nicht druckkompensiert, 200 m, 16,5 mm Ø (5 ha)
5400 – 5500
1500
Rohrberegnungsanlagen
1700 – 1800
700
Dieses Reihen-Regnerverfahren besteht aus einer oder mehreren Regnerleitungen, die ab einer Hauptleitung gespeist wer-
Quelle: Fröba, Belau KTBL-Datensammlung
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Verfahrens kosten (Fr./ha)
Linearberegnungsmaschinen
Bewässerung n
den. Als Leitungsmaterial werden verzinkte Bandstahl- oder Aluminiumrohre mit Schnellkupplungen (Obstbau), zunehmend aber die wesentlich leichteren Kunststoffrohre (Gemüsebau) eingesetzt. Bekannt sind Rohr-Schlauch- Beregnungen und Schlauch-Schlauch-Beregnungen. Für eine gleichmässige Wasserverteilung haben sich beispielsweise ein Regner abstand von 12 m und ein Reihenabstand von 24 (oder 18) m bewährt. Die Schwachregner erreichen eine Beregnungsintensität von 3 bis 10 mm je Stunde, dies bei etwa 2,5 bar am Regner. Mit der Rohrberegnungsanlage können auch kleine Wasser gaben ausgebracht werden (unter 5 mm). Rohrberegnungsanlagen sind das einzige Verfahren, mit dem eine Frostschutz beregnung möglich ist. Rohrberegnungsanlagen verlangen einen hohen zeitlichen und kör perlichen Aufwand beim Einrichten und Abbauen, des halb bleiben die verlegten Beregnungsrohre meistens in der Kultur und werden erst am Ende der Kultur abgebaut.
Tropfbewässerungsanlagen Tropfbewässerungsanlagen sind aus drei Anlagenelementen aufgebaut, die nach Bedarf erweitert oder reduziert werden können. So der Kopfeinheit (mit verschiedenen Armaturen), der Zuleitung (Haupt- und Verteilleitungen) und dem Tropfsystem. Man unterscheidet drei Verlegungsarten. Einerseits oberirdisch mit Bodenkontakt (bzw. im Damm), oberirdisch hängend und unterirdisch. Das Tropfbewässerungssystem ist besonders wassereffizient, spart Energie und ist gut kulturverträglich. Der Installationsund Deinstallationssufwand ist relativ hoch, der Betriebsaufwand dagegen vergleichsweise gering.
Systematik der verschiedenen Beregnungsverfahren Bewässerungsverfahren (Beregnung) mobile Bewässerungsmaschine mit Düsen wagen
mit Regner einzug
teilmobile Bewässerungsmaschine Linearberegnung
Reihenregner
Kreisberegnung
RohrSchlauch
RohrRohr
Systematik der Mikrobewässerung Bewässerungsverfahren (Mikrobewässerung) unterirdisch tief Dauerkulturen
flach 1-jährige Kultur
und / oder die Wassermenge begrenzt wird, mehr Beachtung.
Fazit Die Bewässerung ist eines der teuersten Betriebsmittel in der Landwirtschaft. Nicht nur der Kapitalbedarf ist hoch, auch der Arbeitszeitbedarf ist nicht zu unterschätzen. Tropfbewässerung kommt neben Obst- und Gemüsebau zunehmend auch im Kartoffelbau zum Einsatz. Die Rohrberegnung wird überwiegend im Obst- und
oberirdisch
Sprühbewässerung
Tropfbewässerung
Gemüsebau eingesetzt. Sie ist das einzige Verfahren, mit dem eine Frostschutzberegnung möglich ist. Im Ackerbau werden überwiegend mobile Beregnungsmaschinen eingesetzt. Grossflächenregner werden zunehmend durch den Düsenwagen abgelöst. Kreis- und Linearberegnungsmaschinen sind die wirtschaftlich günstigste Bewässerungstechnik, kommen aber nur für arrondierte Grossbetriebe infrage. Für Letztere gibt es in der Schweiz kaum ideale Einsatzbedingungen. n
Investitionen und Verfahrenskosten Bewässerungswasser wird, abhängig von der geografischen Lage, den hydrologischen und wasserrechtlichen Bedingungen, aus unterschiedlichsten Quellen bezogen. Ungünstige Bedingungen können dazu führen, dass die Wasserbereitstellung über 50 Prozent der gesamten Investi tions kosten für eine Beregnungsanlage beanspruchen.
Bewässerungssteuerung Noch wird unter Freilandbedingungen überwiegend auf der Basis eigener bzw. betrieblicher Erfahrungen bewässert. Eine objektive Bewässerungssteuerung erfährt überall dort, wo die Energiekosten steigen
Die Entwicklung trommelbarer PE-Kunststoffrohre löste ab 1970 einen grossen Entwicklungsschritt in der Beregnungstechnik aus. Bild: R. Hunger
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n Bewässerung
Bauer bietet seinen Kunden mit «SmartRain» eine zeitgemässe Lösung zur Überwachung und Optimierung von Beregnungsanlagen.
Bild: Bauer
Bewässerung 4.0 – Möglichkeiten und Grenzen Erfolgreiche Pflanzensensoren können direkt während der Überfahrt den Pflanzenzustand analysieren, eine Handlungsempfehlung ausgeben und diese gleich ausführen. Bei der Bewässerung stützt man sich noch weitgehend auf indirekte Parameter ab. Das soll sich ändern. Ruedi Hunger
Insbesondere die Bewässerung im Freiland wird noch häufig nach Erfahrungswerten gesteuert. Mit einer Bewässerungsplanung, die sich an der Pflanze und / oder der Bodenfeuchte orientiert, kann die Effizienz aber gesteigert werden.
Warum steuern? Das sich ändernde Klima hat zur Folge, dass sich die Niederschläge zeitlich und mengenmässig verschieben. Gleichzeitig wird die (knapper werdende) Ressource «Wasser» von immer mehr Nutzern in An-
spruch genommen. Zudem ist die Bewässerung ein teures Betriebsmittel, folglich muss auch aus wirtschaftlicher Sicht ein effizienter Einsatz im Vordergrund stehen. Kulturpflanzen haben einen unterschiedlichen Wasserbedarf. Zudem verändern sich der Wasserbedarf und die Durchwurzelungstiefe im Boden, während der Wachstumsphase. Weiter unterscheiden sich Böden durch die Wasserhaltefähigkeit, und klimatische Faktoren beeinflussen die Verdunstung. Zu hohe Wassergaben können Sauerstoffmangel im Boden auslösen, umgekehrt führt zu geringe Wasserzufuhr bei den Pflanzen zu Trockenstress. Schliesslich sollen Nährstoffverlagerungen und damit Belastungen des Grundwassers vermindert oder ausgeschlossen werden.
Ziele der Bewässerungssteuerung Das Beregnen von Feldkulturen mit mobilen Anlagen erfordert hohe personelle Präsentszeit. Intelligente Beregnungskontroller sind daher eine grosse Erleichterung. Bild: Briggs
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Bewässerung steuern heisst die Entscheidung treffen, ab wann mit welchen Ein-
Bewässerung n
zelgaben, in welchen Abständen bewässert wird. Durch das Bewässern sollen die Erträge und eine marktgerechte Produktqualität gesichert werden. Das Bestreben, die Bewässerung optimal zu steuern, ist nicht neu. Viele Methoden sind aber entweder zu teuer, personell zu aufwendig, oder die Steuerdaten sind nur für einige wenige Pflanzenarten verfügbar. Eine praxistaugliche Lösung zur Bewässerungssteuerung erfordert nur geringen Arbeitsaufwand und ist kostengünstig. Zudem ergibt sich daraus kein zusätzliches Risiko von Ertragsund Qualitätsminderungen. Damit die Steuerung für verschiedene Kulturen eingesetzt werden kann, soll eine ausreichende Datengrundlage für verschiedene Pflanzenarten vorliegen. Schliesslich soll die Steuerung unter Berücksichtigung von Bewässerungsdauer und Wetter ausreichend genau sein.
und LandData) wurde kürzlich ein herstellerübergreifender Beregnungskontroller geschaffen. Diese Gemeinschaftsentwicklung ist kompatibel mit Kreisberegnungsanlagen, Beregnungsmaschinen und Tropfbewässerungsanlagen. Die Bewässerungsempfehlungen werden auf der Basis von Pflanzeneigenschaften, Bodenfeuchte- und Wettermessungen sowie einer aktuellen Wettervorhersage täglich neu berechnet. Der «Automation Controller» sitzt auf der Beregnungsmaschine, dem Pivot-Zentralturm oder an der Kopfstation der Tropfbewässerung. Die Stromversorgung wird von einem Solarpanel und einem integrierten Akku sichergestellt. Die Umsetzung der Bewässerungsempfehlungen erfolgt automatisch oder manuell über eine App. Eine komplette EchtzeitSystemüberwachung versendet bei Fehlfunktionen SMS-Warnungen. Alle durchgeführten Bewässerungsmassnahmen werden in der Schlagkartei dokumentiert.
Wie wird gesteuert? Zu den praxistauglichen Methoden zählen die Steuerung in Abhängigkeit von klimatischen Wasserbilanzen und die Regelung auf der Basis von Bodenfeuchtemessungen. Als Trend sind Gesamtsysteme zu beobachten, die gleich mehrere Bewässerungskomponenten sinnvoll und logisch kombinieren. Noch wird der Wasserstatus innerhalb der Pflanze kaum berücksichtigt. Nachfolgend zwei Beispiele:
Beregnungskontrolle Durch Kooperation von drei Firmen (Pessl Instruments, Bauer Bewässerungstechnik
Mobile Unterstützung Mit einer neuen, GPS-unterstützten Applikation, bietet Bauer echte Unterstützung für das Beregnungsmanagement. Liveupdates orientieren den Benutzer immer über den aktuellen Status seiner Beregnungsanlage. Ob auf dem Feld, im Betrieb oder zu Hause kann jederzeit und unkompliziert in die laufenden Vorgänge eingegriffen oder können diese optimiert werden. Die «SmartRain»-App ist für alle gängigen Smartphones und Tablets verfügbar. Der Anwender kommt so zu Liveinformationen über Beregnungsfortschritt,
Umsetzungszeitpunkt oder den derzeitigen Status der Anlage. Probleme oder Störungen werden von der Beregnungsmaschine direkt an eine hinterlegte Telefonnummer mittels SMS oder E-Mail gesendet. Neben der Smartphone-App und dem Webzugang ist für die Beregnung mit SmartRain eine GPS-Einheit mit Solarstromversorgung am Regnerwagen oder am Pivot-Zentralturm Voraussetzung. In Kombination mit dem «Ecostar 6000» – der Beregnungselektronik von Bauer – ist eine aktive Steuerung des Rainstars möglich. Die App ist kostenlos zum Download erhältlich.
Komplexes einfach gestalten Auch wenn oft der Eindruck entsteht, dass die Landtechnik schon vollständig digitalisiert ist, gibt es im Bereich der Feldbewässerung noch Nachholbedarf. Auf die Frage, warum eine Bewässerung gesteuert werden muss und welche Ziele damit angestrebt werden, sollte jeder Anwender eine Antwort finden. Wie und auf welcher Basis die Steuerung erfolgt, müssen Forschung und Industrie dem Anwender auf plausible Art erklären können. So gesehen ist die Vernetzung dieser drei Exponenten ebenso wichtig wie die elektronische Vernetzung, die sich in «Landwirtschaft 4.0» mit dem Oberziel «Precision Agriculture» manifestiert. Ein grosser Teil der Wertschöpfung der neuen Technik liegt heute (noch) bei den Maschinen und nicht bei den landwirtschaftlichen Produkten. n
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n Bewässerung
Jeder Tropfen zählt In den letzten Jahren sind weltweit gesehen Mikrobewässerungssysteme wie die Tröpfchenbewässerung in verschiedenen Weinbauregionen auf dem Vormarsch. Bei hohen Installationskosten beeindruckt diese Technik durch ihre Effizienz und die agronomischen Vorteile. Gaël Monnerat
Agronomische und ökologische Vorteile führen dazu, dass die Tropfbewässerung an Bedeutung gewinnt.
Wie bei allen Kulturen, so beeinflusst auch bei den Reben ein Wasserstress das Pflanzenwachstum und am Ende dann auch die Erntequalität. Anderseits kann aber eine nicht optimale Beregnung oder Bewässerung auch die Entwicklung von Krankheiten, namentlich die Verbreitung der gefürchteten Pilzinfektionen, fördern. Im Weinbau muss deshalb mit dem Bewässerungsmanagement ein gewisses Gleichgewicht in der Wasserversorgung angestrebt werden. Zudem will der Weinbauer ja mit seinen Erzeugnissen die spezifischen Eigenschaften einer Sorte und seiner Weine ganz besonders hervorheben können. 18
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Die Wasserversorgung ist in zwei phänologischen Phasen besonders wichtig: einerseits während der Blüte und anderseit kurz nach Beginn der Reife. Die Wochen vor und nach der Blüte sind wichtig für die Entwicklung der Trauben. Während des Abreifens werden zwei unterschiedliche Strategien verfolgt, je nachdem es sich um weisse oder rote Traubensorten handelt. Bei den roten Sorten fördert ein Wasserstress die Synthese von Antioxidantien, die ihrerseits für die Farbgebung verantwortlich sind. Bei den weissen Trauben hat ein reduzierter Wasserstress zur Folge, dass die Weine eine frische Säure bekommen.
Bild: laregion.fr
Sprinkler oder Tröpfchen? Eine traditionelle Beregnung (Bewässerung) ist relativ einfach zu installieren und erlaubt es, grosse Mengen an Wasser auf die Parzellen und zu den Pflanzen zu bringen. Allerdings haben solche Systeme den Nachteil, Wasser nicht exakt über das Grundstück zu verteilen und manchmal auch Nachbarflächen zu benetzen. Weiter wird das Wasser nicht ausschliesslich von der Rebe verwendet. Die Vegetation zwischen den Rebstöcken profitiert ebenso von diesem Nass. Mit der aktuelle Klimaentwicklung und dem Management einer effizienten Nutzung der Wasserressourcen drängen sich
Bewässerung n
einige Überlegungen auf. Die Mehrheit der Schweizer Rebflächen befindet sich entweder in der Nähe eines Sees oder an Hanglagen. Wasser ist also meist in akzeptabler Nähe vorhanden. Es gibt aber auch andere Orte, wo die Verfügbarkeit von Wasser eine echte Herausforderung darstellt. Um die Verluste beim Transport des Wassers zu reduzieren, werden heute mehr und mehr Tropfbewässerungssysteme eingerichtet. Während bei konventionellen Systemen je nach Hersteller 85 bis 90 % des Wassers die Zielorte erreichen, liegt dieser Wert mit der Tropfbewässerung bei 95 %. Darüber hinaus hat die Tropfbewässerung – ob im oder auf dem Boden verlegt oder auf einer gewissen Höhe angebracht – den Vorteil, kaum Feuchtigkeit auf den Blättern zu erzeugen und somit den Druck von Krankheitserregern zu reduzieren. Die Tropfbewässerung funktioniert auch unter Hagelnetzen und funktioniert automatisch, verursacht also kaum Arbeitsspitzen – ausser vielleicht bei Rohrbrüchen.
Wichtige Beratung Die Installation einer Tropfbewässerung in den Reben ist keine einfache Angelegenheit. Es lohnt sich wegen der Investitionssumme und der notwendigen Einrichtungsarbeiten, einen erfahrenen Techniker beizuziehen. So muss beispielsweise der Abstand der einzelnen Öffnungen je nach Rebberg, Pflanzabstand und Bodenverhältnissen individuell angepasst werden. In leichten Böden beträgt dieser Abstand zwischen 40 und 50 cm, während er auf schweren Böden zwischen 80 und 100 cm betragen kann. Werden die Leitungen im Boden verlegt, erfolgt dies in einer Tiefe von 30 bis 40 cm. Bei dieser Art der Installation wird die Lage der Leitung ebenfalls aufgrund des Bodentyps festgelegt. In leich-
Einfach installation und effizient im Betrieb ist eine am Erziehungssystem der Reben (Drähte) angebrachte Tropfbewässerung. Bild: netafim
ten Böden werden die Leitungen in einem Abstand von rund 40 cm von der Rebe empfohlen, während es auf schweren Böden es ideal sein kann, die Leitung in der Mitte zwischen zwei Reihen zu verlegen, was dann auch den Bewuchs zwischen den Rebstöcken fördert. Entscheidet man sich für ein unterirdisches System, das in der Regel mit Wassermengen von 1,5 bis 2,2 l pro Minute versorgt wird, ist es ratsam, sich bei einem Berufskollegen über die Qualität des verlegten Materials zu erkundigen, damit ein ordnungsgemässer Betrieb gleich von Anfang an sichergestellt wird. Es macht wenig Freude, wenn ein solches System verstopft oder von Wurzeln durchdrungen wird. Einige Hersteller bieten Systeme an, die Wurzeln von den Leitungen fernhalten sollen.
Flüssigdüngung Der Einsatz einer Tropfbewässerung wird auch im Rebbau oft mit der Düngung kombiniert. Mit diesem von den Hors-
Die Installation einer unterirdischen Bewässerung erfordert etwas mehr Aufwand. Bild: Azud
sol-Gewächshäusern her bekannten System werden die Pflanzen gezielt mit schnell verfügbaren Nährstoffen versorgt – namentlich Phosphor und Stickstoff. In Frankreich hat man viele Versuche dazu durchgeführt, und dort verfügt man auch über entsprechende Erfahrungen. Dank ihrer schnellen Verfügbarkeit werden auch weitere Nährstoffe oder Spurenelemente (beispielsweise Eisen) während der Vegetationsperiode in flüssiger Form appliziert. Der Wasserdüngungsplan basiert dabei auf den Produktionszielen und orientiert sich an der Entwicklung des Rebholzes sowie des Stickstoffgehalts der Traube. Kalium wird in der Regel auch bei einer unterirdischen Tropfbewässerung oberirdisch ausgebracht.
Fazit Die klimatische Entwicklung ist für die Weinbranche eine grosse Herausforderung. Die Veränderung in der Verteilung und der Menge von Niederschlägen sowie der Anstieg der mittleren Temperatur haben einen grossen Einfluss auf die Dauerkultur «Rebe». Mit einem durchdachten Bewässerungssystem kann auf diese Entwicklungen reagiert werden. Tropfbewässerungen haben im Vergleich zu konventionellen System agronomische Vorteile, bieten aber auch einen ökologischen Nutzen. Ob an den Drähten angebracht, auf dem oder gar im Boden verlegt, der Erfahrungsaustausch mit Berufskollegen kann für die eigene Installation nur gut sein. Übrigens gelten für solche Systeme die gleichen gesetzlichen Vorschriften wie für eine konventionelle Bewässerung und Düngung. n 12 2016 Schweizer Landtechnik
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n Bewässerung
Für die Bewässerungsplanung werden die eigenen Erfahrungswerte immer mehr durch verschiedene Sensorwerte ergänzt. Bild: Bauer
Frag doch die Pflanzen! Früh hat der Mensch erkannt, dass Welkesymptome von Pflanzen auf einen akuten Wassermangel zurückzuführen sind. Das wachsende Bedürfnis, Kulturen effizient zu bewässern, ruft nach neuen und zuverlässigen Methoden der Bewässerungsplanung. Pflanzeninformationen können weiterhelfen. Ruedi Hunger
Zeitpunkt und Dauer der Bewässerung orientiert sich heute überwiegend an der Bodenfeuchte, an der klimatischen Wasser bilanz und/oder einer Verknüpfung dieser indirekten Parameter. Bodenfeuchtemes sungen geben Auskunft über die Menge des vorhandenen Bodenwassers (volumet risch) und dessen Pflanzenverfügbarkeit (Bodenwasserspannung). Bei der klimati schen Wasserbilanz wird die potenzielle Evapotranspiration mit Wetterdaten be rechnet und die dadurch mögliche oder nötige Auffüllung des Bodenwasserspei chers bestimmt. Beide Verfahren erfassen den Bewässerungsbedarf der Nutzpflanzen nur indirekt und nicht an der Pflanze selbst. Gegenstand vieler Forschungsarbeiten sind Pflanzensensoren, die den Bewässe rungsbedarf an der Pflanze messen, um 20
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diese selber in den Regelprozess einzube ziehen. Gesucht sind folglich Frühindikato ren beziehungsweise Wasserstresssignale, die gesicherte Rückschlüsse auf den Was serhaushalt der Pflanzen ermöglichen.
Nachfolgend vier methodische Ansätze, den Bewässerungsbedarf an der Pflanze selber oder in ihrer unmittelbaren Nähe zu messen.
Reaktionen auf Wassermangel
Bestandestemperatur (Infrarotthermografie)
Pflanzen reagieren in mehreren Stufen auf Wassermangel. An erster Stelle stehen hor monelle Signale, gefolgt von hydraulischen Signalen (Kavitation) sowie Veränderungen des Öffnungsgrads der Spaltöffnungen, der Blatttemperatur und dem Rollen der Blätter. Schliesslich ist die Blattwelke und die damit verbundenen Wachstumsbeeinträchtigun gen eine sichere Reaktion auf Wasser mangel. Eine klare Abgrenzung zwischen Signalgeber und Reaktion ist nicht immer eindeutig möglich.
Auf der Suche nach der Möglickeit, den Wasserstatus der Pflanzen berührungslos und vollautomatisch (online) zu ermitteln, steht neben anderen Methoden, die Be standestemperatur im Fokus. Dieser Ansatz ergibt sich aus der Tatsache, dass gesunde Pflanzen bei hoher Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen eine aktive Temperaturregulation durch das Verduns ten von Wasser betreiben. Unter Trocken stress geben Pflanzen nur wenig oder gar kein Wasser ab. Bedingt durch die damit
Bewässerung n
verbundene, fehlende Verdunstungsküh lung ist die Blatttemperatur höher als bei ausreichender Wasserversorgung. Messun gen in Weizenbeständen bestätigen die Eignung der Bestandestemperatur zur Feststellung des Wasserstatus.
Ultraschallmessung Kavitation ist ein physikalischer Begriff. Er beschreibt den Übergang des Wassers von der flüssigen in die gasförmige Phase. Kavitation tritt in den Wasserleitungsbah nen der Pflanzen auf, wenn es bei starkem Unterdruck zur Bildung kleiner Wasser dampfbläschen innerhalb einzelner Zellen kommt. Kavitation wird mittels Ultra schalltechnik gemessen. Hierbei handelt es sich um ein Verfahren, das passive Schallemissionen infolge von Wasserstress in den Gefässen misst. Die Methode ist automatisierbar und zerstörungsfrei, das heisst, die Pflanzen werden durch das Messen nicht geschädigt oder zerstört.
Terahertz-Spektroskopie Die seit zwanzig Jahren bekannte, aber kaum genutzte Technik beruht auf der
Eigenschaft des Wassers, TerahertzStrahlung zu absorbieren. Je mehr Was ser ein Gewebe gespeichert hat, desto weniger Terahertz-Strahlung lässt es durch, das heisst, die Transmission ist niedrig. Leidet die Pflanze unter Tro ckenstress und hat deshalb nur noch wenig Wasser gespeichert, ist die Trans mission hoch. Für das menschliche Auge ist TerahertzStrahlung unsichtbar. Sie liegt zwischen der Infrarotstrahlung (Wärmelampen) und der Mikrowellenstrahlung, die bei Mikro wellen, Mobilfunk und WLAN-Netzen zum Einsatz kommt. Die Terahertz-Spektrosko pie kann im Pflanzenbestand eingesetzt werden, ohne Pflanzen zu schädigen.
Echtzeitmessung von Wurzelraum-CO2 Pflanzen, die unter Wasserstress stehen, verringern ihre Wurzelatmung, was im Wurzelraum den CO2 -Gehalt reduziert. Mit Echtzeitmessungen soll durch die Er fassung pflanzenphysiologischer Reaktionen, direkt an der Pflanze eine einge schränkte Wasserversorgung ermittelt
werden. Die kontinuierlichen Messungen mittels Sensoren erlauben nicht nur Rück schlüsse auf den Wasserstatus, sondern ermöglichen neben stressvermeidender Bewässerung auch einen gezielten Was sereinsatz zur Steigerung der Fruchtquali tät (Defizitbewässerung bei Obstbäumen). Die Echtzeitmessung der CO2 -Produktion als Folge der Wurzelatmung ist zerstö rungsfrei und eignet sich durch kontinuier liche Messungen für eine automatische Bewässerungssteuerung in Baumanlagen.
Fazit Generell führt sowohl eine Unter- wie auch eine Überversorgung mit Wasser zu einem gehemmten Pflanzenwachstum und zu Mindererträgen. Es ergibt daher Sinn, die Pflanzen nicht nur über den Umweg der Bodenfeuchte, sondern auch auf direktem Weg betreffend Wasserbe dürfnis zu konsultieren. Ob einzelne dieser Methoden oder eine Kombination ver schiedener Verfahren dereinst eine effizi ente, automatische Wasserversorgung von Acker- und Gemüsekulturen ermög lichen, wird die Zukunft zeigen. n
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n Bewässerung
Bewässerungsanlagen mit Grossflächenregner dominieren das Geschehen an der «Bewässerungsfront». Bilder: R. Hunger
Anlageplanung und Verfahrenstechnik Die Bewässerungstechnik hat sich stark verändert. Insbesondere die Forderungen nach regulierbaren Verfahren, weniger arbeitsintensiven Methoden, effizientem Wassereinsatz und niedrigem Energiebedarf stehen heute im Vordergrund. Ruedi Hunger Intensive Forschung auf pflanzenbaulichem, technischem und technologischem Gebiet hat verschiedene Entwicklungsschritte ausgelöst. Der erste Schritt war der Übergang von der Oberflächenbewässerung (Verrieselung) zur Rohrberegnung. Seit mehr als zwanzig Jahren sind Beregnungsmaschinen Stand der Technik. Seit wenigen Jahren vollzieht sich aus Effizienzgründen und aufgrund kulturspezifischer Anforderungen der Übergang zur Tropfbewässerung. Die Neuanschaffung einer kompletten Beregnungsanlage erfordert neben einer gründlichen Planung und einer fachgerechten Installation auch einen hohen Kapitaleinsatz. Bei ungünstigen Verhältnissen können die Investitionskosten für 22
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die Wasserbereitstellung mehr als 50 % der gesamten Beregnungsanlage betragen. Auch die Betriebskosten können unterschiedlich hoch sein, weshalb alle Beregnungsmassnahmen für den jeweiligen Standort auf ihre Wirtschaftlichkeit berechnet werden sollen.
Planung Bei der Planung einer Beregnungsanlage sind eine Vielzahl von Faktoren zu berücksichtigen, entsprechend viele Fehler können daher gemacht werden. Wer nicht auf bereits vorhandene oder regionale Erfahrungen zurückgreifen kann, soll die Planung oder Teilplanung Fachleuten überlassen. Da zunehmend Genehmigungsverfahren erforderlich sind, müssen
vorerst folgende Abklärungen oder Berechnungen angestellt werden: • Bewässerungsbedürfnis und Bewässerungswürdigkeit abklären • Ermittlung und Deckung des Wasser bedarf • Hydraulische Berechnungen anstellen (lassen) • Wichtige Bauteile und maschinell notwendige Anlagen planen • Kostenvoranschlag und Wirtschaftlichkeitsberechnung erstellen Hinsichtlich der Art von Beregnungsverfahren wird unterschieden zwischen ortsfesten, teilortsfesten und beweglichen Anlagen. • Ortsfeste Anlagen bestehen aus fest verlegten Rohrleitungen (Pumpe bis Regner). Der Betrieb kann weitgehend
Bewässerung n
Teilortsfeste ist eine Anlage dann, wenn sie zwar beweglich, aber nicht ohne grösseren Aufwand versetzt werden kann.
automatisiert werden, daher kann der Arbeitszeitbedarf tief gehalten werden. Anderseits sind diese Anlagen kapitalintensiv. Sie werden vorwiegend in Dauerkulturen verwendet oder sind Teil von Meliorationsprojekten. • Teilortsfeste Anlagen haben eine feste Pumpstation und einen festen Wasserbezugsort sowie eine unterirdisch verlegte Hauptleitung mit Hydranten. Solche Anlagen eignen sich für Einzelbetriebe mit arrondierten Flächen. • Die beweglichen Beregnungsanlagen werden oberirdisch eingesetzt und müssen daher während der Bewässerungsperiode auf- und abgebaut werden. Entsprechend gross ist der Arbeitszeitbedarf. Die Anschaffungskosten sind aber geringer als bei anderen Anlagen.
Beregnungsintensität Bei der künstlichen Beregnung sind die optimale Beregnungsintensität und die Infiltrationsgeschwindigkeit des Wassers (Boden) von besonderer Bedeutung. Dabei werden die Einsatzgrenzen durch die Bodenbedeckung (Kultur), die Hangneigung und die Bodenart bestimmt.
Ortsfeste Bewässerungsanlagen gibt es vorwiegend in Dauerkulturen wie dieser Obstanlage im Südtirol.
• Schwachregner: Es kommen Düsenweiten von 4 bis 7 mm mit einem Volumendurchfluss von 1 bis 4 m3 / h zum Einsatz. Daraus ergibt sich eine Beregnungsintensität von 3 bis 7 mm / h (bei 2 – 4 bar). • Mittelstarkregner: Die Düsengrössen schwanken zwischen 8 und 20 mm. Bei einem betriebsdruck von 2,5 bis 6 bar, ergibt sich daraus eine Beregnungsintensität von 7 bis 20 mm / h. • Starkberegnung: Bei der Starkberegnung werden Düsendurchmesser über 16 mm bei einem Betriebsdruck von 4 bis 6 bar eingesetzt. Dabei liegt der Volumendurchfluss über 20 m3/ h, und die Beregnungsintensität beträgt mehr als 20 mm / h.
Wasserverteilung/Verteiltechnik Bewässerungsverfahren lassen sich in vier Gruppen unterteilen. Flächendeckende Verfahren werden in erster Linie in Intensivkulturen eingesetzt. Mobile versetzbare Verfahren werden vorwiegend für landwirtschaftliche Kulturen verwendet. • Mikrobewässerung ermöglicht eine effiziente Wassernutzung. Bekannte Varianten sind die Tropfbewässerung, die
Sprühbewässerung und der Einsatz von Kleinregnern. Die Tropfbewässerung erfordert den geringsten Betriebsdruck und erzielt einen hohen Wirkungsgrad. Kleinregner oder Mikrodrehstrahlregner sind direkt auf der Rohrleitung montiert. Sie unterscheiden sich von den Schwachregnern (Reihenregner) durch geringeren Durchfluss und geringere Wurfweiten (niedrige Betriebsdrücke). • Das Reihenregnerverfahren hat in der Regel mehrere Regnerstränge, die ab einer Hauptleitung gespeist werden. Bei der ortsfesten Rohrberegnung ist die Rohrleitung ober- oder unterirdisch fest verlegt. • Teilortsfeste Anlagen sind zwar im Betrieb beweglich, können aber nicht ohne grössere Umbauarbeiten mit einem Schlag versetzt werden. Die bekanntesten Systeme sind Linear- und Kreisberegnungsmaschinen. Diese Verfahren erfordern eine grossstrukturierte Landbewirtschaftung mit Schlaggrössen ab 50 ha. • Mobile Beregnungsanlagen kamen mit der Entwicklung trommelbarer Kunststoffrohre auf. Neben dem Einzug des
Planungsfaktoren einer Bewässerungsanlage Wasserverfügbarkeit (ohne Niederschlag + verfügbares Grundwasser) – Seen, Flüsse (Menge, Qualität) – Brunnen (Menge, Tiefe) – öffentliches Netz
Zusätzlicher Wasserbedarf Fläche × Evapotranspiration abzüglich Bodenspeicherung, Niederschlag, Grundwasserangebot
ökologische, topografische, betriebsspezifische Bedingungen + Wasserrechte
Technische Auslegung Pumpstation (Volumendurchfluss, Druck)
Zuleitung + Dimension (Rohrstrecke)
Verteiler (Regner-, Düsentyp, Tropfer)
Anordnung (Abstände, Drei-, Vierecksverband)
Auswahl des Bewässerungsverfahrens
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n Bewässerung
Planungsbeispiel Zur Berechnung eine Beregnungsanlage werden folgende Grössen berücksichtigt: – Beregnungsfläche (F, in ha) – tägliche Betriebsstunden (t, in Std.) – Beregnungsturnus (T, in Tagen) – Beregnungshöhe (H, in mm)
Die Sprühberegnung hat höhere Durchflussraten und benetzt eine grössere Fläche als die Tropfbewässerung.
Regnerwagens oder -schlittens ist auch die Führung der Regnerleitung beim Auftrommeln und das Ausheben des Regnerwagen in Transportstellung automatisiert. Mehrheitlich sind die Beregnungsmaschinen mit Grossflächenregner, die eine Beregnungsintensität von 15 bis 30 mm / h aufweisen, ausgerüstet. Zur vollen Nutzung der möglichen Wurfweite, vor allem aber für eine gute Strahlauflösung ist ein Wasserdruck am Hydranten ab etwa 7 bis 8 bar bzw. am Regner ab 4 bis 5 bar erforderlich.
Anforderungen an Leitungsmaterial Die gängigen Rohrquerschnitte bei mobilen Beregnungsmaschinen liegen zwischen 65 und 140 mm. Die Schlauchlänge hängt von der Trommelgrösse und dem Rohrquerschnitt ab. Je länger der Schlauch, desto grösser sollte der Schlauchquerschnitt sein. Eine typische Anlagengrösse sind 300 m. Für grössere Feldlängen kommen 500 bis 600 m zum Einsatz. Grosse Rohrtrommeln die mehr als 750 m Schlauch fassen sind selten. Der Zugkraftbedarf für das Ausziehen der Kunststoffrohre ist nicht zu unterschätzen. Verschiedene Zugkraftmessungen an 500 m langen Rohren ergaben, abhängig von Bewuchs und Feuchtigkeit, Messwerte von 4000 daN und mehr. Insbesondere wenn das gefüllte Rohr zwischen den Fahrspuren in trockenen Grasbeständen ausgezogen wird, steigt die Zugkraft kontinuierlich zur Auszuglänge relativ stark an. Dadurch werden nicht nur hohe konstruktive Anforderungen an die Maschine gestellt, auch die Qualität des Polyesterrohres muss entsprechend gut sein. 24
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Regner oder Düsen Bei Grossflächenregnern sind Düsendurchmesser von 20 bis maximal 40 mm gängig. Zu kleine Düsen haben hohe Druckverluste zur Folge, erzeugen aber feinere (kleinere) Tropfen. Grosse Düsen geben mehr Wasser bei grösserer Wurfweite ab. Dadurch steigt aber die Aufprallenergie der Wassertropfen. Der Regnerstrahlanstiegswinkel kann verstellt werden. Die Empfehlungen liegen bei etwa 30° bei windstillen Bedingungen. Bei windigem Wetter kann ein flacherer Winkel gewählt werden. Der Nutzen wird oft überschätzt, und nicht zu vergessen ist, dass sich dabei die nutzbare Arbeitsbreite verändert. Als Richtwert dürfte ein Strahlanstiegswinkel von etwa 23° den Praxisbedingungen gerecht werden. Bei Windeinfluss ist das Beregnen mit Grossflächenregner immer ungenau. Kaum Probleme durch Windeinfluss gibt es beim Düsenwagen. Dafür können Masten und Bäume hinderlich sein. Sie stellen aber kein unüberbrückbares Hindernis dar. Durch einen Drehkranz kann das Gestänge geschwenkt und damit das Hindernis «umfahren» werden. Für die Düsen ist ein Betriebsdruck um 1,5 bar richtig (Betriebsanleitung beachten).
Einzugsgeschwindigkeit Bei älteren Beregnungsmaschinen ohne jegliche Steuerung oder Regelung der Einzugsgeschwindigkeit wird diese grundsätzlich immer schneller. Die Differenz der Einzugsgeschwindigkeit kann sich im Bereich von 20 bis 200 % verändern. Dies wirkt sich direkt auf die Wasserverteilung in Längsrichtung aus. Die Ursache hierfür sind die Anzahl Rohrlagen auf der Trommel (Lagensprung) und Drehzahlveränderungen der Rohrtrommel als Folge abnehmender Zugkräfte.
Während die tägliche Einsatzdauer und die Beregnungsfläche betriebsspezifische Daten darstellen, ist der Beregnungsturnus von der Evapotranspirationsrate (Verdunstung) und der nutzbaren Feldkapazität abhängig. Die Beregnungshöhe wird durch das Beregnungsziel und das Wasserspeichervermögen des Bodens bestimmt. Geschlossene Kulturbestände erhalten im Mittel 20 – 25 mm, bei guter Speicherfähigkeit 30 mm. Der stündliche Wasserbedarf (Q, in m3 / h) lässt sich aufgrund dieser Grössen wie folgt berechnen: F × H × 10 Q = –––––––––––––T × t Durch entsprechende Formelumstellung lassen sich auch andere Grössen berechnen. Beispiel für Beregnungshöhe: Q × T × t H = –––––––––––––F × 10 Die Beregnungsdauer je Aufstellung (Ah) errechnet sich nach folgender Formel: H × F × 10 Ah = –––––––––––––Q Aus dem errechneten Wasserbedarf eines Berechnungsturnus (10 Tage) wird der gesamte Jahreswasserbedarf berechnet – eine entscheidende Grösse für die Planung.
Die mechanische Steuerung allein reicht nicht aus, um die Geschwindigkeit über die Rohrlänge konstant zu halten, weil nur die Lagensprünge berücksichtigt werden. Erst die elektronische Regelung berücksichtigt Lagensprung und Drehzahl, womit die Wasserverteilung von Anfang bis zum Ende des Einzuges konstant gehalten wird.
Fazit Ohne sorgfältige Planung – keine Bewässerungsanlage. Je nach Anlagegrösse und Komplexität kann eine seriöse Planung auch ein Jahr und mehr in Anspruch nehmen. n
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n Impression | Fahrbericht
Dank dem Teleskopladearm können mit dem Schäffer «5680 T» Wagen mit hohen Bordwänden problemlos beladen werden. Bilder: M. Abderhalden
Tüchtiger Schaffer Mit seiner teleskopierbaren Ladeanlage verspricht der Teleradlader Schäffer «5680 T» mit kompakten Abmessungen und kräftigem Motor vielseitige Einsätze. Die Schweizer Landtechnik hat die Maschine einem Testeinsatz unterzogen. Martin Abderhalden * Kompakte Hoflader sind auf den heutigen Landwirtschaftsbetrieben kaum mehr wegzudenken und dementsprechend gross ist auch das Angebot an Maschinen. Hersteller Schäffer baut seit 60 Jahren Lader und verfügt über eine grosse Programmvielfalt von 40 verschiedenen Maschinen sowie unzähligen Ausstattungsvarianten.
Starke Achsen Der Schäffer«5680 T» ist aus der Serie der Teleradlader von neun Modellen genau in der Mitte positioniert. Mit einem Einsatzgewicht von 4500 kg ist er ein idealer Allrounder, der auch mit grösseren Hub* Martin Abderhalden ist Landwirt und testet für die Schweizer Landtechnik regelmässig Maschinen.
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lasten gut klarkommt. Angetrieben wird er von einem wassergekühlten 4-ZylinderMotor (Deutz) mit Commonrail, Dieseloxidationskatalysator, Ladeluftkühlung und 2,9 l Hubraum. Die satte Leistung von 75 PS erlaubt ein Drehmoment von 300 Nm. Dank (optionalem) Viscolüfter ist der Geräuschpegel und der Kraftstoffverbrauch tiefer, die Motorleistung dafür höher als bei vergleichbaren Maschinen. Eine grosse Kühleransaugfläche sorgt für genug Frischluft, und der serienmässige Zyklon ist gerade in staubigen Verhältnissen ideal positioniert. Wegen der kompakten Baumasse ist der Motor recht tief im Chassis eingebaut. Die Wartungspunkte sind aber gut zugänglich, und eine Diagnosesteckdose zeugt von einer modernen Technik. Neu integriert im massiven Chassis des Hinter-
wagens sind auf der rechten Seite der Diesel- und links der Hydrauliköltank. Somit gibt es gleich Zusatzballast und der Leerraum ist genutzt. Das Knickgelenk, das Vorder- und Hinterwagen verbindet, ist neu und mit grösseren, wartungsfreien Gelenklagern ausgestattet. Schäffer gibt 3000 Stunden oder drei Jahre Garantie auf das Gelenk. Getragen wird die Maschine von Schäffer-Achsen, hinten mit einer Pendelachse, die für zusätzliche Standsicherheit sorgt, mit Selbstsperrdifferenzial und einer statischen Tragkraft von ganzen 9000 daN. Fünf Planetenräder bewirken eine grosse Schubkraft. Optional sind 30 km / h Endgeschwindigkeit und eine auflaufgebremste Anhängelast von 6000 kg möglich. Eine wartungsfreie Lamellenbremse in der Vorderachse sorgt für eine gute Bremswirkung.
Fahrbericht | Impression n
Links und rechts im hinteren Chassisteil sind der Diesel- und Öltank untergebracht.
Auf das massive Gelenk gibt Schäffer drei Jahre oder 3000 h Garantie.
Ebenso ist auch die Feststellbremse mit Lamellen im Ölbad laufend. Die Bereifung mit «425 / 55 R17 AS» ist ziemlich breit und bietet auch im Gelände guten Grip. Standardmässig sind die beiden hinteren Reifen mit einer Glykol mischung zur Ballastierung gefüllt. Mit der Fahrzeugbreite von 1710 mm kommt man auch bei engeren Stellen gut durch und bleibt mit einem Wenderadius von 1850 mm äusserst wendig. Im Heck ist (optional) von unten eine 225 kg schwere Stahlplatte als Koffergewicht festgeschraubt. Bei Bedarf gibt es noch eine zweite dazu, wenn es hart auf hart kommt.
verstellbar ist, aber wenn man den Sitz anpasst, geht es auch so. Beide Türen lassen sich offen feststellen oder mit einem Bügel, der in das Türschloss einhakt, leicht aufstellen. Der rechte Aufstieg ist wegen des Bedienhebels etwas eng. In der Kabine fallen viele gute, praxisnahe Details auf. Beispielsweise sind die Luftdüsen so angeordnet, dass die Luft von der 3-stufigen Lüftung ganz gut verteilt wird, keine Scheiben beschlagen, und die Füsse bleiben in der kalten Jahreszeit schön warm. Die Heckscheibe ist ausstellbar und auf der linken Seite hinten ist sogar ein klappbarer Dosenhalter montiert. Für Unterhaltung sorgt ein Radio mit gut platzierten Boxen, CD und USB-Steckplatz. Ein Netzstaufach bietet nur eine kleine Ablage, aber man ist ja zum Arbeiten und nicht zum Wohnen auf das Fahrzeug gestiegen. Die Bedienelemente sind nebst der Handbremse und dem Batterietrennschalter, die links vom Sitz positioniert sind, alle auf der rechten Seite griffgünstig angeordnet. Am seitlichen B-Holm befinden sich die Schalter für Scheibenwischer, Arbeitsscheinwerfer und die elektrische Feststelltaste für die dritte Funktion. Auf dem Armaturenbrett vorne am Lenkrad sind sämtliche Kontrollleuchten gut sichtbar. Man kann alle nötigen Werte wie Kraftstoffstand, Temperatur und Drehzahlmesser ablesen. In der Mitte ist ein Display vorhanden, worauf die Fahrtrichtung, Fahrstufe und weiteres mehr angezeigt werden. Im Falle einer Störung werden hier aber auch Fehler am Motor angezeigt, können so ohne Diagnosegerät als Fehlercode abgelesen werden. Unter dem Lenkrad sind die häufiger gebrauchten Kippschalter für Werk-
Kompakte Kabine Ein wichtiger Punkt ist sicher der Fahrkomfort, der massgeblich durch die Kabine geprägt wird. Wer sich auf den «5680 T» setzt, wird überrascht sein, wie komfortabel es sich auf dem knickgelenkten und kompakten Teleradlader mit 232 cm Bauhöhe und der recht niedrigen Kabine sitzen lässt. Der Komfortluftsitz ist bequem, wobei er auch grosse Schläge sauber auffängt. Auffallend klein ist das Lenkrad, das leider nur höhen-
Kurzbewertung + Kräftiger Antrieb +D achfenster erlaubt Sicht auf Gerät bei Vollaushub, gute Rundumsicht + Kabine und Sitz komfortabel -K eine Schwimmstellung (durch Lasthalte-Senkbremsventil nicht möglich) - Direkte Lenkung erfordert Übung - Systembedingt bei Knicklenkung: Standsicherheit bei Vollaushub beeinträchtigt
Die hydraulische Parallelführung passt den Winkel des Anbaugeräts über die Z-Kinematik der Ladeanlage immer an.
zeugentriegelung, Licht, Druckentlas tung für Werkzeuge und den Schwingungsdämpfer für die Strassenfahrt angebracht. Das sicher am meisten gebrauchte Bauteil, der Multifunktionshebel, ist griffgünstig auf der rechten Seitenkonsole montiert. Eine kleine, höhenverstellbare Armauflage macht das Arbeiten mit dem «5680 T» recht komfortabel. Unten am Hebel befindet sich der Wippschalter für die Fahrstufenwahl. Auf der Oberseite werden Teleskoparm, Fahrtrichtung und die dritte Funktion angesteuert.
Gut dosierbare Hydraulik Bei der Hydraulik gibt sich der Schäffer keine Blösse. Der hydrostatisch-automotive HTF-Fahrantrieb ist robust und leistungsfähig. Das heisst, er passt pedalabhängig die Fahrgeschwindigkeit an und schaltet die beiden Fahrstufen auto-
Steckbrief Schäffer Teleradlader «5680 T» Motor: Deutz Turbodiesel, 4 Zyl. 55 kW / 75 PS, 30 km / h (Option) Hubhöhe an Werkzeugdrehpunkt: 4250 mm Hubkraft: 2400 kg Masse: Leergewicht: 4700 kg; Länge (Standardschaufel): 5200 mm; Breite: 1710 mm; Höhe: 2320 mm; Wenderadius: 1580 mm Preis (Testmaschine): CHF 81 635.– (exkl. MwSt.) (Herstellerangaben)
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n Impression | Fahrbericht
Eine gut sichtbare Lastanzeige zeigt dem Fahrer ein allfälliges Entlasten der Hinterachse an. Das Systeme greift aber nicht aktiv ein.
Alle Hydraulikfunktionen werden über den Multifunktionsjoystick auf der Seitenkonsole betätigt. Eine Armauflage erleichtert die Bedienung.
Zusätzliche Funktionstasten wie Schwingungstilgung für die Strassenfahrt oder Werkzeugverriegelung befinden sich unter dem Lenkrad.
matisch je nach Belastung. Normalerweise fährt man eh immer in der zweiten Fahrstufe. Man kann aber die erste Fahrstufe unter Last zuschalten, um bei heiklen Manövern schön langsam fahren zu können. Die verstärkte 130 l / min-Hydraulik pumpe mit 450 bar Arbeitsdruck und der Hydraulikmotor sind gut aufeinander abgestimmt. Das Steuergerät der Arbeits hydraulik ist hydraulisch vorgesteuert, das Eingangsvolumen beträgt 80 l / min bei 220 bar. Das merkt man schnell, denn der Lader lässt sich sehr feinfühlig, aber auch zügig bedienen. Die Funktionen sind alle logisch angeordnet, vermisst wird die Schwimmstellung. Die beiden geschraubten Hydraulikkupplungen für das Anbaugerät sollten mit einem Schnellkuppler versehen sein, ansonsten ist die Ladeanlage top. Praktisch ist die robuste und solide Geräteaufnahme, die kompatibel mit anderen Herstellern (z. B. Kramer) ist. Also kann man auch mal ein Gerät ausleihen oder weiterverwenden.
lenkung bei solchen Hubhöhen gut aufpassen, dass nicht das ganze Gefährt umkippt. Der Teleskoparm lässt sich um 100 cm ausfahren. Im Hubarm sind hochwertige und wartungsfreie Ferro-FormGleitelemente montiert. Die hydraulische Parallelführung gleicht die Position des Anbauwerkzeugs aus und überträgt sie über die Z-Kinematik am Ladearm. Bemerkenswert ist auch die gute Sicht auf das Arbeitsgerät bei Vollaushub. Das Dachfenster ist so montiert, dass man bequem und ohne Verrenkungen genug sieht.
muss man sich erst ein wenig gewöhnen, bekommt sie aber schnell in den Griff. Durch die recht schlanke Bauweise passt der Teleradlader auch mal durch engere Einfahrten, und die Kabinenhöhe von 232 cm ermöglicht auch in Gebäuden einen flexiblen Einsatz.
Grosse Reichweite Super ist die Hebeanlage mit teleskopierbarem Ladearm. Damit ist es möglich, grosse und hohe Maschinen wie beispielsweise Grosszetter und Muldenkipper zu beladen oder Ballen über 4,5 m zu stapeln. Am Werkzeugdrehpunkt hebt der Schäffer «5680 T» auf 4,25 m Höhe Lasten bis zu 2400 kg. Tolle Werte für eine so kompakte Maschine. Wer noch nie mit einem Knicklenker gefahren ist, muss sich aber erst etwas an die schnell ansprechende Lenkung gewöhnen. Man muss mit der Knick 28
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Multitalent für den Hof Die Maschine wurde im Test vielseitig eingesetzt: Vom Ausmisten des Laufstalls über das Befüllen der Mischanlage, den Aushub und das Aufladen von Kies bis zum Umsetzen von Paletten und zum Stapeln von Ballen, alles hat der Schäffer «5680 T» mit Bravour gemeistert. Gefallen hat das spritzige Fahrverhalten und die Hubkraft. Der Motor ist recht kräftig und bringt auch im unteren Drehzahlbereich ordentlich Leistung. Gepaart mit der guten Leistung der Hydraulikeinheit kommt die gebündelte Power direkt auf die Räder. Die Bedienungselemente und der Multifunktionsjoystick sind übersichtlich an geordnet. Gerade beim Planieren oder Reinigen von befestigten Plätzen vermisst man aber eine Schwimmstellung auf dem Hubarm. Auch wenn es keine Grossraumkabine ist, der Fahrkomfort mit dem Luftsitz ist angenehm. Die Lüftung sorgt auch im Winter für ein gutes Klima ohne beschlagene Scheiben. An die direkte Lenkung
Fazit Der Teleradlader ist ein wahres Multitalent mit viel Power, solider Bauweise sowie einem kräftigen und zügigen Fahrverhalten. Die Knicklenkung wirkt direkt, aber man lernt schnell, damit zu rangieren. Toll ist die gute Übersicht, alle Winkel sind einsehbar, und die Haube beeinflusst die Sicht nur wenig. Mit der Vorsteuerung bedient man die Ladeanlage gefühlvoll, und man kommt mit 4,25 m Hubhöhe ganz schön weit hinauf. Verarbeitung und Komponenten sind hochwertig, was auch den etwas hohen Preis der Testmaschine von CHF 81 635.– (ohne MwSt.) rechtfertigt, denn man bekommt ein Multitalent dafür, was sich nach kurzer Zeit auch bezahlt macht. Durch eine grosse Vielzahl von Ausrüstungsoptionen lässt sich der Schäffer «5680 T» im Grundmodell auf den Betrieb passend zusammenstellen. n
Video zum Teleradlader Schäffer «5680 T» Weitere Filme zu landtechnisch interess anten Themen auf unserem YoutubeKanal «Schweizer Landtechnik».
Funktionstest | Impression n
Kleider für den harten Alltag Wer viel im Freien, in der Werkstatt oder im Stall arbeitet, braucht gute Kleider. Auch in der Landwirtschaft fasst die moderne Berufskleidung Fuss. Hightechmaterialien aus dem Sport- und Bergsteigerbereich haben sich bei der Berufskleidung längst etabliert. Martin Abderhalden *
Gefragte Berufskleider: Die «Aviator»-Kollektion passt prima für gross und klein in die Landwirtschaft und Werkstatt. Bilder: M. Abderhalden
Moderne Berufskleider sind funktionell geschnitten, weisen trendige Farben auf und verfügen über praktische Taschen. Verschleissfeste und dehnbare Stoffe erhöhen die Lebensdauer und den Tragekomfort. Altmodische, grosse und einfar-
* Martin Abderhalden ist Landwirt und testet für die Schweizer Landtechnik regelmässig Maschinen.
bige Überkleider finden immer weniger Anklang. Tolle, funktionelle Kleider sind gefragt – auch als Geschenk für unter den Weihnachtsbaum.
Was ist Funktionsbekleidung? Wer kennt es nicht? Zuerst schwitzt man, danach gerät man an die Zugluft und schon friert man oder erkältet sich im schlimmsten Fall. Da kommt die Funktionsbekleidung zum Zug. Im Sport- und
Bergsteigerbereich trägt man sie schon lange, dann kann sie für Landwirte und Handwerker doch nur gut sein. Unter «Funktionsbekleidung» versteht man Bekleidung, die gleichzeitig für Wetterschutz, Klimakomfort, Wärme und / oder Isolation sowie den Abtransport von Feuchtigkeit sorgt. Funktionsbekleidung ist meist aus Mischgewebe oder synthetischen Materialien gefertigt, da sich Baumwolle aufgrund der Feuchtigkeits12 2016 Schweizer Landtechnik
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n Impression | Funktionstest
speicherung nicht ins «Zwiebelprinzip» einordnen lässt. Ein funktionelles Bekleidungssystem sollte sich wie die Schichten einer Zwiebel zusammensetzen. Mehrere dünne Schichten übereinander getragen, wärmen besser als ein dickes Bekleidungsstück, da sich kleine Luftpolster bilden, die als zusätzliches Wärmereservoir dienen. Die fein aufeinander abgestimmten Bekleidungsschichten halten warm und trocken, wenn es kalt ist. Gerade in der kalten Jahreszeit ist es sinnvoll, eine atmungsaktive Funktionsunterwäsche zu tragen, die den Körper trocken und warm hält.
Richtige Mischung macht es aus Wer seine Berufskleider richtig auswählt, hat auch lange was davon. Massgebend sind die Materialien, aus denen sie gefertigt sind. Am meisten verbreitet sind Baumwolle und Polyester. Beide haben Vor- und Nachteile, die für bestimmte Anforderungen passen müssen, ansonsten hält der Stoff nicht lange durch. Baumwolle ist beispielsweise als Natur faser angenehm zu tragen und ermöglicht einen gewissen Feuchtigkeitsausgleich, speichert diese aber auch. Der Nachteil liegt darin, dass Baumwolle beim Waschen schrumpft und zum «ausbluten» neigt. Das heisst, dass die Farbe beim Waschen mit der Zeit herausgelöst wird. Zudem ist Baumwolle «allergisch» auf scharfe Sachen wie Batteriesäure. Dann löst sich das Gewebe wortwörtlich auf. Polyesterstoffe haben den Vorteil, dass sie strapazierfähig, reissfest, formstabil und langlebig sind. Der Nachteil ist, dass der Tragekomfort schlechter ist, da die Faser nicht atmen kann und die Feuchtigkeit weniger absorbiert. Als ideale Kombination, die auch für die Werkstatt geeignet ist, haben sich 35 % Baumwolle und 65 % Polyester bewährt. Die Stoffdichte für Hosen mit 245 g / m2 hat sich in unseren Breitengraden etabliert.
Schweizer Hersteller Der innovative Schweizer Familienbetrieb Hüsler entwirft, entwickelt und produziert seit über 15 Jahren hochtechnische Berufskleider. Neueste Produkte werden vor der Markteinführung direkt in der Praxis beim Endkunden getestet. So können allenfalls Verbesserungen vorgenommen oder Bestehendes bestätigt werden. Durch den internationalen hohen Druck in der Textilbranche hat sich Hüsler auf hochwertige und funktionelle Berufsklei30
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Kurzbewertung + Tragekomfort + Trendiger, moderner Look + Gutes Preis- / Leistungsverhältnis – Etwas kleine Handy-Tasche – Keine Kinderjacke – Keine Latzhose im Sortiment
dung spezialisiert. Ist die Entwicklung abgeschlossen, wird in der Slowakei in einer betriebseigenen Näherei mit 200 Angestellten produziert. Von der Idee bis zum Produkt stammt alles aus einer Schweizer Hand. Der gesamte Betrieb ist Fairtrade-zertifiziert und Partner der Max-Havelaar-Stiftung. Eine komplette Rückverfolgbarkeit der Produkte und faire Arbeitsbedingungen sind somit garantiert.
Eine gute Funktionsunterwäsche, wie sie im Forst oder Sport verwendet wird, macht die Kombination perfekt.
Spezielle Wünsche erfüllen In Sirnach TG verfügt Hüsler über ein hauseigenes Näh- und Stick-Atelier. Hier werden fachkundig Änderungen, Anpassungen an neuen Kleidern vorgenommen oder Übergrössen und Spezialanfertigungen in Kleinserien genäht. Ist der Reissverschluss der Lieblingsjacke kaputt, dann wird das repariert. Wenn es auf Weihnachten etwas Spezielles sein soll, ist man hier ebenfalls an der richtigen Adresse. Die Stickabteilung erfüllt fast alle Kundenwünsche, vom aufgestickten Traktor bis hin zum speziellen Schriftzug auf einem Kleidungsstück.
Für gross und klein Die Schweizer Landtechnik hat die Produktlinie «Aviator» von Hüsler – Softshell- und Fleecejacke, Hose, Shorts und Kinderhose – im harten Berufsalltag ausprobiert. Die Kleider für Erwachsene sind von XS bis 3XL (Grösse 36 – 60) und in sieben Farben ab Lager lieferbar. Die Kinderhosen und Shorts gibt es in fünf Farben und Grössen von 92 bis 152. Beide Jacken sind aus drei Schichten aufgebaut: einer Innenschicht, die den Körper trocken hält, einer isolierenden Mittelschicht und einer Aussenschicht, die Wind und Wetter abhält. Die Armpartien sind vorgeformt und der Schnitt tailliert. Die elastischen Armenden schliessen angenehm, aber nicht zu stark ab, auch wenn man die Ärmel hochkrempelt. In den Seitentaschen sind die elastischen Kordelzüge gut geschützt. Auch am weichen Kragen ist der Kordelzug gut verstaut. Der Sport-Reissverschluss ist robust, und auf der Innen-
Die elastische Rückseite ermöglicht eine super Bewegungsfreiheit auch ohne Modelmasse.
seite sorgt eine zusätzliche Überlappung dafür, dass der Wind nicht durchdringt. Auf der rechten Seite ist innen wie aussen eine Brusttasche angebracht. Am linken Vorderarm befindet sich eine kleine Tasche mit Reissverschluss. Die beiden optisch ansprechenden Jacken wurden bei Sonne und Regenwetter getestet. Die Fleecejacke ist überraschend sehr windabweisend und angenehm zu tragen. Bei Regen macht die Softshelljacke länger mit, wärmt aber etwas weniger. Die Stoffdichte liegt bei beiden um die 280 g / m2, das macht sie angenehm leicht. Bei kaltem Wetter braucht es darunter noch eine Schicht mehr, was dank den grosszügig geschnittenen Armberei-
Funktionstest | Impression n
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Die Leichten in der Schwergewichtsklasse
Nebst anderen Taschen ist auch eine Handy-Tasche montiert. Neu wird diese senkrecht und grösser sein.
Elastische Kordelzüge sind geschützt in der Tasche links und rechts sowie im Nacken untergebracht
chen gut geht. Beide sind bei 30°C waschbar. Der Preis für die Softshelljacke liegt bei CHF 89.–, die Fleecejacke ist mit CHF 79.– auch interessant.
Swiss-made-Hightechgewebe Leider gibt es keine Latzhosen. Dafür ist die Bundhose der Linie «Aviator» voll von Neuheiten. Wenn man sie trägt, wird einem klar: Man muss keine Modelmasse haben, die Hose passt sich super an. Wenn man in die Hocke geht, dehnt sich der hintere, schwarze Bereich der Hose ohne Ziehen oder Kneifen. Das Ganze wird natürlich noch durch die vorgeformte Beinform unterstützt, die Hauptsache macht der spezielle, hochelastische Stoffeinsatz auf der Hinterseite. Dieser wir exklusiv von der Schweizer Firma Schöller in Sevelen SG gefertigt. Ein hochelastischer Stoff, der zusätzlich noch mit der Coldblack-Technologie ausgerüstet ist. Durch diese wird die Erwärmung vom schwarzen Stoff bis um 15°C reduziert und die Belastung durch die UVStrahlung mit dem Faktor 30 verringert. Das funktioniert, bei Arbeiten an der prallen Sonne bleibt der Stoff angenehm. Weiter ist der Stoff mit einer Titanmineralienmatrix behandelt, die abstrahlende Körperenergie wieder zurück in den Körper führt. Damit die Hose auch lange hält, sind die Kniepartien mit zähem Cordura verstärkt, ebenso die Kanten der beiden eingesetzten Hosentaschen. Taschen mit Patten hinten und vorne bieten viel Stauraum. Auf der linken Beintasche mit Reissverschluss ist eine Handytasche quer aufgenäht. Diese bie tet für neuere Smartphones aber zu wenig Platz (soll bei einer neuen Se rie geändert werden). Reflektierendes Material im Wadenbereich sorgt
An den Kniepartien sind zähe und langlebige Cordura-Einsätze angebracht.
auch bei Nacht für Sicherheit. Durch die hochwertigen Materialien ist die «Aviator»-Hose auch bis 60°C waschbar. Im Test wurde eine Hose mit allem möglichen Schmutz (Öl, Mist, Lagerfett) verunstaltet und getrocknet. Nach dem Waschen mit 40°C war sie wieder perfekt sauber. Wie bei den Jacken, so ist bei kaltem Wetter auch bei den Hosen eine Schicht für darunter nötig, was aber gut Platz hat. Durch die Schlaufen passen Gurte bis 40 mm Breite. Der Preis von CHF 79.– ist sicher gerechtfertigt, denn Qualität und Funktionalität sind sagenhaft.
Walter Marolf AG
2577 Finsterhennen Tel 032 396 05 44 Fax 032 396 05 46 marolf@swissonline.ch / www.marolf.ch
Spezielle Hosen und Shorts für Kids Dieselben Hosen und Shorts gibt es auch in Kindergrössen, die ebenfalls einem Test unterzogen wurden. Wie die «grosse» Hose, so sind auch die kleinen mit den gleichen Materialien ausgestattet. Fünf Taschen und eine kleine «Metertasche» bieten viel Stauraum. Da Kinder schnell wachsen, ist die elastische Rückseite prima geeignet. Schade ist, dass es nicht auch die Jacken für Kinder gibt. Bei einem Preis von CHF 49.– ist die Hose etwas teuer, dafür aber robust und trendig. Die Kleinen waren begeistert.
Fazit Die angenehm zu tragende, robuste Hose wird durch die beiden Jacken optimal ergänzt: ein trendiger, moderner Look und vorgeformte Partien. Etwas mehr Stauraum wäre da und dort noch wünschbar. Bei nassem Wetter ist man damit gut versorgt, und die Reinigung der Kleider funktioniert bestens. Die Kleider sind preiswert und passen für die Landwirtschaft. Informationen findet man auf www.huesler-ag.ch. n 12 2016 Schweizer Landtechnik
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n Wissen | Technisch
«Sinnesorgane» Die «Sinne» des Konzeptfahrzeugs sind sechs Kameras, die auf der Fahrerkabine und an der Motorhaube angebracht sind. Die gesammelten Daten werden computergesteuert ausgewertet. Der Rechner generiert aus den Kamerabildern laufend die räumliche Umgebung des Traktors. Der Fahrer kann dieses Bild auf einem Tablet in mehreren Ansichten abrufen. Er kann sich aber auch den Bewegungsverlauf des Traktors darstellen lassen. Weitere Kameras im Heckbereich des Traktors, die über eine eigene Rechnereinheit verfügen, kommen bei den automatischen Ankoppelvorgängen wie auch bei der Fussgänger-Erkennung während des Gerätewechsels zum Einsatz. «Wir sind in der Lage, auch im Off-HighwayBereich Sicherheit und Komfort in einem noch nie da gewesenen Umfang zur Verfügung zu stellen», führt Naunheimer weiter aus. So werde beispielsweise die Unfallgefahr auf engen Bauernhöfen mit diesen Systemen erheblich reduziert.
Der «Innovation Tractor» belegt, wie automatisierte Fahrfunktionen und die Elektrifizierung des Antriebs betriebliche Abläufe in der Landwirtschaft schneller, effizienter und sicherer machen können. Bilder: ZF
Mechatronische Systeme
Weist der «Innovation Tractor» den Weg? Automatisiertes Rangieren und Ankoppeln sollen betriebliche Abläufe schneller und sicherer machen, elektrische Einzelradantriebe für hohe Effizienz sorgen sowie die Traktion optimieren: Komponenten, die in der Konzeptstudie «Innovation Tractor» integriert sind, die ZF an der nächsten Agritechnica zeigen will.
Notwendig für die automatischen Fahrfunktionen ist eine elektrifizierte Lenkung, welche die ZF-Ingenieure in den Regelverbund integriert haben. Im Antriebsstrang ist das bekannte ZF-Getriebe «Terramatic» mit dem Generatormodul «Terra+» verbaut. Diese Systemgeneration kann eine elektrische Dauerleistung von 60 kW bereitstellen und als Stromquelle für elektrische Verbraucher genutzt werden. Die gesamte elektrische Leistung wird in dieser Anwendung dem Anhänger zur Verfügung gestellt. Denn dort findet sich eine weitere wesentliche Innovation: ein speziell für den Einsatz in Land- und Baumaschinen entwickelter elektrischer Radkopf mit 3-Phasen-Asynchronmotor.
Roman Engeler
Elektrische Zusatzleistung «Wir wollen zeigen, wie Effizienz, Komfort und Sicherheit sich steigern lassen, wenn intelligente Systeme aus den Bereichen Pkw und Nutzfahrzeuge in einem Traktor appliziert werden», heisst es bei ZF zur Konzeptstudie des «Innovation Tractor». Das Unternehmen ist nämlich in der Lage, autonome Fahrerassistenzsysteme über alle Fahrzeugsegmente hinweg zu realisieren. Dazu gehört die Vernetzung von Sensorik, intelligenter Elektronik und mechatronischen Systemen. Man ist bei ZF überzeugt, dass Endanwender in der Bau- und Landwirtschaft sowie ande32
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ren Off-Highway-Märkten damit in der Lage sind, vollkommen neue Automatisierungskonzepte darstellen zu können. Basis des «Innovation Tractor» ist ein marktgängiger Traktor, den ZF mit wegweisenden Komponenten und Assistenzfunktionen angereichert hat. «Mit unserer Systemkompetenz können wir etablierte Einzelsysteme zu einem vernetzten Verbund kombinieren. Auf diese Weise lassen wir Fahrzeuge sehen, denken und handeln», so Harald Naunheimer, Leiter Forschung und Entwicklung ZF in Friedrichshafen.
Das Zusammenspiel aus Allrad-Funktion am Traktor und der elektrischen Unter s tützung aus dem Einzelradantrieb des Trailers ergänzen sich zum optimalen Traktionsmanagement. Das Gespann kann Passagen bewältigen, bei denen herkömmliche Fahrzeuge mit Anhängern überfordert wären. Strecken, die aufgrund von feuchtem oder lockerem Untergrund weniger Halt bieten, werden so problemlos gemeistert. Sogar bei Anstiegen von bis zu 30 % soll der Versuchstraktor mit elektrischer Unterstützung durch den Anhänger noch vorangekommen sein.
Mit dem Traktionsmanagement des «Innovation Tractor» sollen problemlos steile Berganfahrten bis 30 % gelingen.
Der Traktor lässt sich mittels eines Tablets von ausserhalb der Fahrerkabine rangieren.
Der «Innovation Tractor» steuert die Arbeitsgeräte automatisch an, sodass sie sich bequem ankoppeln lassen.
Dank «Pedestrian Detection» stoppt der «Innovation Tractor» seine automatische Rangierfahrt, wenn Menschen im Weg stehen.
Auch ein Downsizing wird durch das Konzept möglich: Weil am Anhänger zusätzliche Leistung bereitsteht, kann die Dimensionierung des Traktors oder des Traktormotors kleiner ausfallen – ideal für Anwender, die sich nur deshalb für viel Leistung im Traktor entscheiden, weil sie ab und an mit voll beladenem Anhänger unterwegs sind. So kann ein Gespann selbst mit einem kleineren Traktor eine höhere Nutzlast bewegen. Der elektrische Antrieb der Anhängerachse erfolgt über zwei flüssigkeitsgekühlte 3-Phasen-Asynchronmotoren mit hoher Leistungsdichte und einer nachfolgenden Getriebestufe. Die Motoren sind platzsparend in das Radkopfdesign integriert. Das System kann optional mit einer Radbremse ausgestattet werden. Die Nennspannung beträgt 400 Volt. Mit dem anforderungsgerechten Antriebskonzept können Kräfte schonender auf das Feld übertragen werden, und es wäre sogar möglich, die Anhänger von morgen autonom fahren zu lassen.
Abläufe optimieren Mit der Funktion «SafeRange» wird das Gespann von aussen in Sichtweite ferngesteuert. Alle relevanten Fahr- und Lenkbefehle lassen sich dann über ein Tablet erteilen. Auf dem Bildschirm sind Traktor und Anhänger skizziert abgebildet. Intuitiv lassen sich die Fahrzeug-
bestandteile auf dem Bildschirm bewegen. Mit dem Finger zieht man den Traktor oder den Anhänger auf dem Bildschirm nach rechts oder links, das «echte» Gespann manövriert genau in diese Richtung. Für das anspruchsvolle Rückwärtsfahren bedeutet dies, dass der Bediener nur die Richtung vorgibt, in die der Anhänger gesteuert werden soll. Alle dafür notwendigen Lenkbewegungen werden vom System berechnet und ausgeführt. Die Fahrgeschwindigkeit gibt man vor, indem man den Finger auf dem Bildschirm von innen nach aussen über das Traktormodell oder den Anhänger bewegt. Maximal 4 km / h geht es vorwärts, beim Rückwärtsfahren beträgt die Maximalgeschwindigkeit 2 km / h. Sobald der Finger vom Bildschirm abgehoben wird, stoppt das Fahrzeug automatisch. Gleiches geschieht, sollte der Funkkontakt zwischen Tablet und dem Traktor abreissen.
Relation zum Traktor und nähert sich zum Ankoppelvorgang automatisch. Dazu arbeitet das System mit speziellen Zieltafeln (Targets) am Anhänger oder Anbaugerät und die Winkelwerte der gelenkten Räder werden permanent korrigiert. Der «Innovation Tractor» fährt so lange automatisch, bis er die optimale Position für das Ankoppeln erreicht hat, das anschliessend aber weiterhin manuell erfolgt. Damit der Traktor sowohl beim Ankoppeln wie auch beim Rangieren via Tablet möglichst sicher agiert, verfügt er über die Funktion «Pedestrian Detection» (Fussgänger-Erkennung). Halten sich Menschen zwischen Fahrzeug und Anhänger auf, werden sie von den Kameras erkannt. Erfolgt keine Reaktion des Fahrzeugführers, hält das System das Fahrzeug an. Der unterbrochene Ankoppelvorgang kann dann erst neu ausgelöst werden, wenn sich kein Fussgänger mehr zwischen Fahrzeug und Anhänger befindet.
Halbautomatisch ankoppeln So komfortabel diese Funktion beim freien Rangieren ist – beim Ankoppeln von Arbeitsgeräten kann auch das Manövrieren per Tablet mühsam werden. Deshalb haben die ZF-Ingenieure diese Vorgänge über die Funktion «Hitch Detection» (automatisches Ankoppeln) automatisiert. Das System erkennt kamerabasiert die exakte Position und die Winkel des anzuhängenden landwirtschaftlichen Anbaugeräts in
Fazit Beim «Innovation Tractor» hat ZF intelligente Systeme aus dem Pkw- und Nutzfahrzeugbereich in eine Konzeptstudie zu einem zukunftsgerichteten Traktor verpackt. Die Ingenieure wollen damit zeigen, was heute schon möglich und technisch umsetzbar ist. Ob man damit aber bereits die Akzeptanz bei Herstellern und Kunden findet, bleibt abzuwarten. n 12 2016 Schweizer Landtechnik
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Exkurs in die Welt des Maschineningenieurs Bereits zum 74. Mal haben sich Landtechnikexperten zur Tagung «Internationale Land.Technik» getroffen. Da der Automatisierung eine wichtige Rolle zukommt, standen nebst Traktoren und Erntemaschinen auch autonome Maschinen und vernetzte Systeme im Mittelpunkt. Ruedi Hunger
Die Leidensgeschichte rund um die Schadstoffemissionen bei Motoren ist für die Entwickler (fast) zu Ende, sie können sich nun neuen Themen, beispielsweise der «Landtechnik 4.0», zuwenden. Bild: DLG
Während in den vergangenen Jahren meist Traktoren im Zentrum der Tagung «Land.Technik» standen, rückten heuer vermehrt Themen rund um «Landtech34
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nik 4.0» in den Vordergrund. Die Leidensgeschichte rund um die Schadstoffemissionen bei Motoren, so wurde betont, sei nun von Erfolg gekrönt und
man gehe davon aus, dass mit der Umsetzung der Stufe 5 (bis 2020) das Thema abgeschlossen sei. Demzufolge könne man sich in den Entwicklungsab-
Technisch | Wissen n
teilungen nun wieder anderen Themen zuwenden.
Interaktion Mensch-Maschine Es ist zwar ein subjektives Empfinden, doch dauert es oft nur wenige Augenblicke, bis man sich in einer Traktorkabine wohl oder unwohl fühlt. Mittels Bewegungsanalysen lassen sich Greifräume in Fahrerkabinen bewerten. Eine ergonomisch optimal gestaltete Fahrerkabine verhindert Fehlhaltungen und Ermüdung beim Fahrer. Werden mit digitalen Methoden die Bewegungen von Probanden analysiert, lassen sich insbesondere Einschränkungen bei der Bewegung des Handgelenkes und des Ellenbogengelenkes erkennen. Solche Bewegungsanalysen optimieren die Entwicklung neuer Fahrerkabinen.
Leistungsbedarf (Siebbänder) mechanisch angetrieben. Um Drehzahlverstellung und Reversierbarkeit der Antriebe zu erreichen, gibt es die Möglichkeit, einen vollhydraulischen Antrieb der einzelnen Verbraucher zu installieren. Dadurch entfällt der Gelenkwellenstrang durch die Maschine komplett. Mit der Folge, dass die Komplexität der maschineneigenen Hydraulikversorgung, das Gewicht und die Kosten der Maschine stark ansteigen. Als Alternative werden von Grimme Antriebe mit mechanisch-hydraulischer Leistungsverzweigung, sogenannte «VarioDrive», auf einem gezogenen Kartoffelroder getestet.
Informationstechnik
Radarsensoren bieten neuartige Lösungsansätze zur Messbarkeit relevanter Grös sen in der Landtechnik. Sie ermöglichen einen Überblick zur Geschwindigkeit, zur Erfassung von Gutströmen (in der Maschine), ermöglichen Nahbereichsabstandsmessungen und Umfeldwahrnehmungen mobiler Maschinen. Spezifische Anwendungen von Radarsensoren in der Landtechnik kommen bereits heute, in Zukunft aber verstärkt, zur Anwendung. Absehbar sind Fortschritte hin zu höheren Frequenzen (120 GHz, 240 GHz) sowie die Miniaturisierung und Systemintegration von Radarsystemen.
Fernwartungslösungen für Landmaschinen bieten zahlreiche Vorteile, beispielsweise ein vereinfachtes Flottenmanagement oder das Sammeln von Daten sowie eine schnelle Fehlerdiagnose beim Maschineneinsatz. Voraussetzung für eine breitflächige Einführung von Fernwartung ist die Gewährleistung von Sicherheit, damit finanzielle Schäden, Reputationsschäden und Gefahr für Leib und Leben durch bösartige Angreifer, die beispielsweise Diagnose- und Updatedaten manipulieren oder abhören, vermieden werden. Umfassende Absicherungskonzepte sind folglich ein wichtiger Wegbereiter, um die Sicherheit zu gewährleisten. Gefragt ist insbesondere die Integration neuer Sicherheitskonzepte in bestehende Fahrzeugarchitekturen.
Elektrische Antriebe
Bodenbearbeitung
Elektrisch stufenlose Getriebestrukturen für Traktoren können in Zukunft bei der Entwicklung von Getrieben eine Schlüsselrolle spielen. Sogenannte «ECVT» – elektrisch leistungsverzweigte Stufenlosgetriebe – erfordern vorerst eine detaillierte Analyse, welche genauere Aussagen zur Systemeffizienz von «ECVT» ermöglicht. ZF hat bei einem beispielhaften Modell festgestellt, dass bei Betrachtung des Getriebekennfeldes der Teillastwirkungsgrad der Elektromotoren zur Verbesserung des Systemwirkungsgrades von fünf bis acht Prozent betragen kann.
Die Geometrie passiver Arbeitswerkzeuge wurde bisher für jene festen Geschwindigkeiten entwickelt, bei denen sie das beste Arbeitsergebnis erreichten. Daher benötigt es eine neue Ausprägung der Werkzeuge, die auf heutige, variable Arbeitsgeschwindigkeiten beim Feldeinsatz ausgelegt sind. Die Wechselwirkung von Arbeitsfunktion und Zugkraftbedarf passiver Werkzeuge hängt von deren keilförmiger Form ab. Die Winkel des Keils bestimmen massgeblich die Funktion des Werkzeugs. Beispielsweise bestimmt der «Anstellwinkel» vorwiegend die Bodenlockerung, während der «Spreizwinkel» die Schnitteigenschaften im Boden bestimmt. Die maximale Wurfweite des Bodens hängt stark von der Beschleunigung (Fahrgeschwindigkeit) ab. Diese wiederum wird weitgehend bestimmt durch den Anstellwinkel, während Arbeitstiefe und Werkzeugbreite
Datenmanagement
Komponenten und Systeme Der Antrieb eines gezogenen Kartoffelroders erfolgt üblicherweise über eine Gelenkwelle. Der Gelenkwellenstrang wird durch die gesamte Maschine geleitet. Damit sind die Verbraucher mit grossem
eine eher untergeordnete Rolle spielen. Es besteht folglich ein deutliches Optimierungspotenzial, damit mit hohen Arbeitsgeschwindigkeiten ein konstant gutes Arbeitsergebnis bei gleichzeitig verringertem Leistungsbedarf erzielt werden kann.
Mähdrescher Hochleistungsmähdrescher besitzen einen Einzugskanal der sowohl den Erntevorsatz trägt wie auch das Erntematerial vom Vorsatz zum Dreschwerk fördert. Dabei zeigt es sich immer mehr, dass bei steigenden Leistungserwartungen der Einzugskanal an seine Förder-LeistungsGrenze stösst. Neuartige Fördersysteme sind deshalb nötig und befinden sich bereits in der Entwicklung. Reduktion des Geräuschpegels, Steigerung der Lebensdauer, Funktionalität in allen Erntebedingungen, modularer Aufbau, keine Gutflussänderung und hohe Wartungsfreundlichkeit sind einige der Grundanforderungen an die neuen Geräte.
Maschinentechnik Die gezielte Elektrifizierung einzelner Baugruppen kann bei mobilen Arbeitsmaschinen einen Beitrag zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz leisten. Beim Wurfbeschleuniger eines Feldhäckslers ermöglicht der Wechsel von einem mechanischen zu einem elektrischen Antrieb grundsätzlich eine variable Einstellung der jeweils optimalen Drehzahl. Eine erste Versuchsreihe mit einem elektrischen Wurfbeschleunigerantrieb zeigte die einwandfreie Funktion aller Komponenten. Leistungsmessungen lassen erkennen, dass die Drehzahl des Wurfbeschleunigers deutlich reduziert werden kann. Videoaufzeichnungen zeigen keine deutliche Abnahme der Wurfweite. Noch weiteren Optimierungsbedarf hat eine effiziente Regelungsstrategie zur optimalen Anpassung der Wurfbeschleunigerdrehzahl.
Fazit Die Tagung – insbesondere eine grosse Anzahl der Fachvorträge – zeigte, dass gerade in schwierigen Zeiten, und die Landtechnik befindet sich weltweit in einem schwierigen Umfeld, echte Innovationen grosse Chancen beinhalten. Der Tagungsband «Land.Technik 2016» enthält die Fachvorträge der Veranstaltung und kann beim VDI-Verlag bezogen werden. n 12 2016 Schweizer Landtechnik
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Effizient und imagekompatibel Pflanzenschutzmittel, die durch Abdrift in Gewässer gelangen und diese belasten, bringen die Landwirtschaft in Verruf. Fachkompetenz und Praxiserfahrung einerseits und die Einhaltung der Normen sowie die Nutzung entsprechender Technik anderseits tragen zu einer nachhaltigen und kostengünstigen Bewirtschaftung im Pflanzenbau bei. Gaël Monnerat
Die Verhinderung von Gewässerbelastungen durch Pflanzenschutzmittel ist eine gesellschaftspolitische Forderung und trägt zu einem guten Image der Landwirtschaft bei. Bild: Amazone
Pflanzenschutzmittel sind gesellschafts politisch massiv unter Druck, weil weite Teile der Bevölkerung, ohne Realitätsbe zug zur Produktion, den Pflanzenschutz mitteleinsatz wie ein Übel betrachten, dem man radikal den Kampf ansagen muss. Doch werden Pflanzenschutzmittel bekanntlich nicht zum Vergnügen einge setzt. Vielmehr trägt jede Applikation zum Produktionserfolg bei, sei es durch die Verminderung des Unkrautdrucks und des Schädlingsbefalls, sei es durch die Verbesserung der Widerstandskraft der Nutzpflanze. Dafür, dass es keine Pflan zenschutzmittelrückstände in den Nah 36
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rungsmitteln gibt, müssen beim Mittel einsatz die Fristen vor der Ernte eingehalten werden. Generell darf man diesbezüglich die Situation, wenn nicht als lupenrein, so doch zumindest als gut einstufen. Pflanzenschutzmittelrückstän de in den Gewässern stellen hingegen ein vorrangiges und globales Problem dar. Rückstände von eingesetzten Mitteln oder deren Abbauprodukten haben oft eine Fehlmanipulation als Ursache oder sind, mangels guter landwirtschaftlicher Praxis, grundsätzlichem Fehlverhalten zuzuschreiben. Gewässerverschmutzun gen werden durch Einhaltung der Ab
standsvorschriften, durch Pflanzenschutz massnahmen bei guten meteorologischen Bedingungen und durch den Einsatz einer adäquaten Technik vermieden. Muss man trotz ungünstigen Witterungs bedingungen spritzen, erlauben es ver schiedene Techniksysteme dennoch, die Abdrift im Griff zu haben und die Appli kationsgenauigkeit zu optimieren.
Wahl der richtigen Düse Damit eine Spritzbrühe weniger leicht vom Wind abgelenkt wird oder verduns tet, ist die Empfehlung immer die gleiche: Tropfengrösse anheben. In der Tat sind
Praktisch | Wissen n
grössere Tropfen zwar weniger empfind lich gegen Wind- und Temperatureinflüs se, hingegen kann die Qualität der Appli kation beeinträchtigt werden, weil es auf der Zielfläche, also auf den Pflanzen oder Schädlingen, weniger Treffer gibt. Immer hin sind moderne Pflanzenschutzmittel aber auch Hightechprodukte, die so for muliert werden, dass man trotz grösserer Tropfen nicht mit einer Effizienzeinbusse rechnen muss. Im Übrigen dringen grö ssere Tropfen auch besser in den Pflan zenbestand ein. Die Wahl der Tropfengrösse, bestimmt durch Spritzdruck und Düsentyp, variiert je nach Mitteleinsatz. Bei einem Fungizid ist ein feinerer Spritznebel erwünscht, während man bei einem Herbizid mit einem grösseren Tropfendurchmesser ebenso gut fährt. In jedem Fall empfehlen heutzutage alle Hersteller Antidrift-Dü
Grundsätze des ÖLN Um den ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) zu erfüllen, muss entlang von Ober flächengewässern ein Pufferstreifen von 6 m eingehalten werden. Auf diesem muss eine typische Ufervegetation oder aber ganzjährig ein Kräutersaum sichtbar sein. Ufergehölze und Wege werden für den Pufferstreifen eingerechnet. Auf den ersten drei Metern vom Gewässer her gesehen darf weder gedüngt noch ein Pflanzen schutzmittel ausgebracht werden. Auf den dem Feld zugewandten, zweiten drei Metern darf zwar eine Düngung erfolgen (Nutzfläche), aber wiederum kein Pflanzen schutzmittel ausgebracht werden. Es gibt im ÖLN allerdings die Präzisierung, dass Einzelpflanzenbehandlungen möglich sind, wenn eine mechanische Bekämpfung
sen. Dabei werden zwei Typen unter schieden: Flachstrahl- und Wirbelstrom düsen mit Luftinjektion. Flachstrahl-Injektordüsen arbeiten mit einem Arbeitsdruck zwischen 2 und 5 bar. Im Vergleich zu einer klassischen Flachstrahldüse kann dabei eine Abdrift minderung von 70 – 90% erzielt werden. Wirbelstrom-Injektordüsen arbeiten bei höheren Drücken, in der Regel zwischen 7 und 10 bar. Die Abdriftminderung lässt sich dabei in der Grössenordnung von 75 % veranschlagen. Spritzbalken mit Luftunterstützung vermindern das Ab driftrisiko zusätzlich und verbessern die Durchdringung des Mittels im Bestand. Wenn diese Technik allerdings bei einer Behandlung auf nacktem oder nur wenig bewachsenem Boden angewendet wird, empfiehlt es sich, die Luftmenge zu drosseln.
vernünftigerweise nicht durchführbar ist. Bei biologischer Bewirtschaftung bleibt eine chemische Behandlung verboten. Die Sicherheitsabstände zu den Gewäs sern, die für Pflanzenschutzmittel gelten, müssen entsprechend den Anweisungen auf den Packungen eingehalten werden. Diese Anweisungen gelten: • für alle Oberflächengewässer, unabhän gig von Besitzverhältnissen, • falls Gewässer als solche katastriert sind, • im Falle von Gewässerrenaturierungen. Die verschieden Situationen, die man antreffen kann, und die Messmethoden sind im Agridea-Merkblatt «Pufferstreifen – richtig messen und bewirtschaften» dargestellt. Das Merkblatt kann bei Agri dea bezogen oder als PDF heruntergeladen werden
Potenzial ausschöpfen Die Verbesserung der Spritzgenauigkeit bedingt nicht zwangsläufig massive In vestitionen in neue Technik. Auch wenn die Innovationen auf dem Gebiet High tech-Pflanzenschutzgeräte gewiss Vortei le bieten, so kann man doch auch mit äl teren Geräten gute Arbeit leisten, wenn diese präzise eingestellt und mit einem ausgewiesenen Erfahrungshintergrund bedient werden. Als Erstes steht die Düsenwahl zur Dis kuss. Indem man den Spritzbalken mit Mehrfachdüsenträger bestückt, wird es möglich, den Düsentyp rasch und einfach auszuwählen und also während des Ar beitens an die Gegebenheiten anzupas sen. Dabei muss man sich bewusst sein, dass der Sprühnebel bei einer vergleichs weise hohen Geschwindigkeit länger der Abdrift ausgesetzt ist als bei langsamerer Fahrt. Sachverständige erklären, man solle bei Spritzarbeiten entlang sensibler Zonen wie zum Beispiel eines Gewässers keinesfalls schneller als mit 8 km/h fah ren, auch wenn von der Technik her hö here Geschwindigkeiten möglich wären. Es ist ja auch nicht so, dass ich mit mei nem Sportwagen, der 250 km/h hergibt, partout diese Geschwindigkeit fahren muss. Im Weiteren ist die Höhenregulie rung des Spritzbalkens je nach Zielfläche von entscheidender Wichtigkeit. Der Spritzwinkel an den Düsen ist im Allge meinen für eine Balkenhöhe von 50 cm über der Zielfläche ausgelegt. Eine Ver grösserung des Abstandes auf 75 cm hat eine Erhöhung des Abdriftrisikos um 50 % zur Folge. Auf abschüssigen Parzellen werden Spritzbalken mit automatischer Höhen regulierung und Schwingungsdämpfung
Mehrfachdüsenträger ermöglichen eine einfache Anpassung an momentane Bedingungen des Arbeitseinsatzes.
Bild: Amazone
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empfohlen. Je schneller man fährt, desto mehr drängt sich ein entsprechendes Equipment auf. Zusätzlich zur Vertikal bewegung muss ein Spritzbalken bei hoher Geschwindigkeit auch horizontale Schwingungen ausgleichen.
Obstbau In Obstanlagen, wo eine gewisse Abdrift erwünscht ist, gestaltet sich der Pflanzen schutz noch anspruchsvoller als im Feld bau. Der Spritznebel muss seine Zielfläche in den Baumkronen erreichen. Das Spritzbild der ausgebrachten Brühemen ge sowie die Sprührichtung sollen sich dabei analog dem Baumprofil präsentie ren. Die Anpassung lässt sich mit einem Querstromgebläse oder mit Einzellüftern bei jeder Düse besser realisieren als mit einem klassischen Turbosprüher. Im Obst bau ist zudem die Regulierung des Luft stromes besonders wichtig, garantiert er doch den Transport des Pflanzenschutz mittels zum Baum und dessen Vordringen ins Innere. Je nachdem, wie dicht das Blattwerk ist, muss man den Luftstrom regulieren können. Dieser sei oftmals zu stark, geben Spezialisten zu bedenken. Durch eine optimale Einstellung aller Pa rameter lässt sich das Abdriftrisiko um bis zu 50 % senken. Zu erwähnen sind die Luftleitbleche, deren Einstellwinkel wich tig ist, damit das Mittel sein Ziel erreicht. Aller Wirkstoff, der irgendwo rund um den Baum auftrifft, und jener Anteil, der verdunstet oder auf den Boden tropft, kann man als verloren betrachten.
Spritzbalken mit Luftunterstützung vermindern die Abdrift und verbessern die Eindringtiefe in den Pflanzenbestand. Bild: Hardi-Evrard
Auffangsysteme Pflanzenschutzgeräte mit Auffangele menten sind eher für die Verwendung im Weinbau als im Obstbau gedacht, und Behandlungen mit Überzeilengeräten gleichzeitig von beiden Seiten sind nur bei Engpflanzungen möglich und wenn Hagelnetze fehlen. Solche Rezyklierungs systeme mit Auffangrinnen für die Spritz brühe, die nicht auf dem Blattwerk haftet, bringen sozusagen die totale Lösung gegen Abdriftverluste. Allerdings hat auch eine gute Lösung bekanntlich nie nur Vorteile, man denke etwa an die Ge wichtszunahme mit der Zusatzausrüstung und an die hohe Investition. Die aufwen dige und zum Teil fragile Technik kann auch leicht Schaden nehmen.
Anwenderschutz
In jedem Fall muss der persönlichen Sicherheit im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln der Vorrang eingeräumt werden. Bild: Hardi-Evrard
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Kommen Techniksysteme für die Abdrift minderung zum Einsatz, tut dies sowohl der Umwelt als auch dem Image der Landwirtschaft gut. Man muss unter streichen, dass viele Betriebsleiter und Lohnunternehmer diese Massnahmen auch sehr ernst nehmen, während der persönliche Anwenderschutz oft zu kurz kommt. Die repetitiven Arbeitsabläufe führen zu einer gewissen Routine. Dabei haben elementare Vorsichtsmassnahmen die Tendenz, ausser Acht gelassen zu werden. Zwar ist das Tragen von Hand schuhen, Gesichtsschutz und Kombi bei der Brüheherstellung unbestritten, doch verschwinden diese persönlichen Schutz elemente, wenn man sich hinter das Lenkrad setzt oder ein Problem lösen muss, typischerweise zum Beispiel die Behebung einer Düsenverstopfung auf dem Feld.
Das Sicherheitsgefühl in geschlossenen und klimatisierten Kabinen ist trügerisch. Die gebräuchlichen Filtrationssysteme gegen Stäube auf Traktoren sind gegen Spritznebel nicht effizient genug. Filter, die Aerosole zurückhalten, bedingen Ty pisierungen der Kategorien 3 oder 4 (EN-15695). Ausrüstungen nach der Norm Kat. 4 heben sich von der Norm Kat. 3 durch ihre Fähigkeit ab, Dämpfe zurück zuhalten. Solche Filter müssten zum ver pflichtenden Kriterium werden, sobald man sich mit der Investition in ein selbst fahrendes Pflanzenschutzgerät befasst.
Zusammenfassung Der chemische Pflanzenschutz ist im Pflanzenbau ein «notwendiges Übel». Die diesbezüglichen Massnahmen kommen in der Öffentlichkeit aber schlecht an. Eine einwandfreie Ausbringtechnik und die Einhaltung der Sorgfaltspflicht, begrün det in der guten landwirtschaftlichen Praxis, tragen direkt zu einer Reduktion von Gewässer- und Umweltbelastungen und somit auch generell zur Imagepflege in der Landwirtschaft bei. Die Verlustminimierung aus gesellschafts politischen Gründen ist daher wichtig, und doch ist es der Landwirt und Anwen der, der mit der Gefahr einer Vergiftung am meisten konfrontiert ist. Das Tragen der persönlichen Schutzausrüstung (Handschuhe, Gesichtsmaske, Kombi) ist unabdingbar. Es gibt jene, die vor Ängs ten warnen, die man mit solchen Schutz ausrüstungen in der Bevölkerung schürt, während man doch die Professionalität und die durch das Tragen dokumentierte Seriosität zur Richtschnur nehmen müsste. n
Fragen aus der Praxis | Management n
Winterdienst – aber richtig Immer öfter stellen sich Landwirte die Frage, ob sich in der arbeitsärmeren Zeit mit Schneeräumen ein kleiner Verdienst erwirtschaften lässt. Aber Vorsicht, folgende Punkte sollten beachtet werden, damit es sich auch lohnt. Urs Rentsch und Dominik Senn
Schneepflug für die gewerbliche Arbeit eingesetzt wird, so besteht die Möglichkeit, beim Strassenverkehrsamt Auflageziffern 270 / 271 zu beantragen. Diese Ziffern besagen, dass nur der Schwerverkehrsabgabe nicht unterliegende Anhänger gezogen werden dürfen. Somit zahlt der Landwirt die PSVA nur auf dem Gesamtgewicht des Traktors (CHF 11.– pro 100 kg), kann diesen jedoch landwirtschaftlich mit dem vollen Gesamtzugs gewicht nutzen, ohne dass die Anhängelast besteuert wird.
Private Areale
Die technische Ausrüstung für den Winterdienst ist ein Punkt, weit wichtiger sind aber die gesetzlichen Vorschriften. Bild: R. Engeler
Der Winterdienst umfasst die Schneeräumung, die Glatteisbekämpfung und den Schutz vor Schneeverwehungen. Mit dem Winterdienst werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Strassen mit wintertauglich ausgerüsteten Fahrzeugen und angepasster Fahrweise sicher befahren werden können. Als vertretbar angepasste Fahrweise gilt nach dem Bundesgerichtsentscheid 129 III 65 eine Reduktion der Geschwindigkeit bis hin zu Schritttempo.
Landwirtschaftlich eingelöste Fahrzeuge Mit einem landwirtschaftlichen Motorfahrzeug und grünem Kontrollschild dürfen nur Arbeiten ausgeführt werden, die im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung eines landwirtschaftlichen Betriebes stehen, oder solche für Betriebe, die jenen gleichgestellt sind, wie Forstwirtschaft, Gemüse-, Obst- und Weinbau sowie Gärtnereien und Imkereien. Somit sind auch Schneeräumarbeiten erlaubt, die für die Bewirtschaftung des Betriebes erforderlich sind, wie das Räu-
men der Hofzufahrt, des Hofareales, der Feld- und Waldwege. Diese Arbeiten dürfen auch im Lohn für andere berechtigte Betriebe erfolgen.
Ausnahmebewilligungen Gerade auf Gemeinde- oder Nebenstras sen erledigen oft Landwirte mit ihren landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen den Winterdienst. Dies ist jedoch nur zulässig, wenn aufgrund der lokalen Situation keine gewerblichen Fahrzeuge vorhanden sind und der Landwirt über eine Ausnahmebewilligung von der Gemeinde- oder der kantonalen Behörde zur gewerblichen Verwendung der landwirtschaftlichen Fahrzeuge verfügt.
Weisses Kontrollschild Sind gewerbliche Fahrzeuge vorhanden, so erhält der Landwirt keine Ausnahmebewilligung. Will er trotzdem im Winterdienst aktiv sein, so muss er sein Fahrzeug auch gewerblich immatrikulieren, und dann muss die pauschale Schwerverkehrsabgabe (PSVA) entrichtet werden. Wenn das Fahrzeug jedoch nur am
Verkehrsflächen sind bereits öffentlich, wenn Personen oder Fahrzeuge ungehindert Zugang dazu haben. Will ein Landwirt also Zufahrten von Privaten oder Parkplätze von Firmen von Schnee befreien, so ist dies eine gewerbliche Arbeit, und die Fahrzeuge müssen mit weissen Kontrollschildern ausgestattet sein.
Ausrüstung Bei der Schneeräumung ist man von den Vorschriften über den vorderen Überhang entbunden. Ebenfalls sind Seitenblickspiegel nicht vorgeschrieben. Der Einsatz des gelben Gefahrenlichtes (Drehlicht) ist bei «betrieblichem Schneeräumen» erlaubt, wenn das Schneeräumgerät über 3 m breit ist. Liegt eine Sonderbewilligung des Strassenverkehrsamtes für den kommunalen Einsatz mit grünem Kontrollschild vor, wird darin auch der Einsatz des gelben Gefahrenlichtes geregelt. n
Wo drückt der Schuh? Was beschäftigt Sektionsmitglieder des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik am meisten? Wo drückt der Schuh? Welchen Hauptproblemen sieht man sich in der Praxis ausgesetzt? In dieser lose erscheinenden Serie behandelt die Schweizer Landtechnik solche Anliegen aus der Praxis, wie sie laufend an den Bereich Weiterbildung und Beratung des SVLT herangetragen werden.
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n Management | Geldanlage
Einstieg in Landtechnik-Aktien? Soll man – gerade in Zeiten tiefer Zinsen – sein Erspartes in Aktien von Landtechnikherstellern anlegen? In regelmässigen Abständen wird die Schweizer Landtechnik entsprechende Möglichkeiten aufzeigen. Den Anfang macht ein Einblick in das Unternehmen Bucher Industries. Andreas Meier * Wer erinnert sich noch an die roten Traktoren mit gelben Felgen und dem silbrigen, wellblechartigen Kühlergrill? Noch bis in die Sechzigerjahre hinein produzierte Bucher diese Fahrzeuge, und viele sind bis heute in Gebrauch. Das spricht für ihre Qualität und ihren Nutzwert. Doch für Buchers langfristigen Erfolg als Landmaschinenhersteller ist weniger die Herstellung dieses Traktors ein Sinnbild als vielmehr dessen Produktionseinstellung.
Trends rechtzeitig erkannt Ein Unternehmen muss die Trends im Markt erkennen, es muss auf seine Stär-
* Andreas Meier ist Redaktor bei der Zeitung «Finanz und Wirtschaft» und Kenner börsenkotierter Unternehmen der Agrarwirtschaft.
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ken setzen und, fast noch wichtiger, vor seinen Schwächen die Augen nicht verschliessen. Bucher hat die aufwendige Motorenproduktion rechtzeitig aufgegeben und sich auf Maschinen konzentriert, die den Traktoren angehängt werden. Das entpuppte sich über die Jahre als Erfolgsrezept. Heute ist Bucher einer der grössten Hersteller traktorgetriebener Landtechnik mit dem international und branchenweit breitesten Angebot und starken Stellungen in Teilmärkten selbst riesiger Agrarländer wie USA oder Brasilien. Dass sich Bucher so stark auf diesen Markt der traktorgetriebenen Maschinen konzentrierte, sich eben nicht verzettelte, sondern fokussierte, und gleichzeitig in neue Märkte ausserhalb der Stammlande vorstiess, hat eine hohe Profitabilität er-
möglicht. Denn die zusätzlichen Absatzmärkte ermöglichten höhere Stückzahlen in der Produktion und eine bessere Auslastung der Herstellwerke, was betriebswirtschaftlich lukrativ ist. Fokus und Rentabilität – das sind meist die entscheidenden Faktoren für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. Und solche Unternehmen sind auf Dauer immer auch gute Kapitalanlagen. In Bucher kann jedermann investieren, die Aktien des Unternehmens, das noch einiges mehr macht als Landtechnik, werden an der Schweizer Börse gehandelt. Vierteljährlich berichtet die Industriegruppe über den Geschäftsverlauf, letztmals Ende Oktober.
Aktuell «durchzogene Bilanz» Die jüngsten Zahlen waren allerdings durchzogen. Als Begründung für den
Geldanlage | Management n
unter 10 % hinnehmen und haben auch in den guten Jahren nie die Spitzenwerte von Bucher-Kuhn erreicht. Zwar wird Buchers Ertragsmarge im Gesamtjahr deutlich niedriger liegen, weil der Umsatzrückgang ein Mass erreicht hat, das sich prägnanter auf den Gewinn durchschlägt. Doch der jüngste Verlauf des Bestellungseingangs lässt erwarten, dass der Talboden des Abschwungs bald erreicht ist. So konnten allein im dritten Quartal für respektable 280 Mio. Franken Bestellungen eingeschrieben werden, nach je deutlich weniger als 200 Mio. Franken in den ersten beiden Quartalen. Und gemäss Auskunft des neuen CEO von Bucher, Jacques Sanche, mussten dafür keine Preiskonzessionen gemacht werden.
Weitere Geschäftsbereiche
Ein Kauf von Bucheraktien könnte sich lohnen – der nächste Aufschwung kommt bestimmt. Bild: Kuhn
schlechteren Geschäftsgang nennt Bucher einen unerwartet ausgeprägten Absatzeinbruch in den USA, wo sich vor allem die Nachfrage von Landwirten aus der Milch- und Fleischwirtschaft abgeschwächt habe. Für Futtererntemaschinen verzeichneten die Händler zum Teil einen Umsatzrückgang bis 50 %. Dazu kam der verregnete Frühling in Europa, der im wichtigsten Agrarland Westeuropas, Frankreich, zu einer der schlechtesten Ernten der vergangenen Jahre führte. Das hat die Investitionstätigkeit der Bauern gebremst. In Frankreich sei der Umsatz daher um 20 % gesunken, im Sommer zeitweise gar um 40 %.
Solide Betriebsmarge Insgesamt ist der Umsatz in der Landtechniksparte, die unter der Marke «Kuhn» firmiert, in den ersten sechs Monaten 2016 um 14 % auf 559 Mio. Franken gesunken. Der Betriebsgewinn lag mit 63 Mio. Franken 17 % unter Vorjahr. Trotz des Rückgangs betrug die Betriebsmarge (Betriebsgewinn in Prozent des Umsatzes) noch immer sehr solide 11,2 %. Viele grosse Landmaschinenhersteller wie Case New Holland (CNH), Agco (mit Marken wie «Massey Ferguson», «Fendt» und «Valtra») oder der deutsche Claas-Konzern mussten schon 2015 Margen weit
Von den vier Geschäftsbereichen Buchers ausserhalb der Landtechnik lief auch die Sparte «Municipal», die vor allem Stras senkehrmaschinen herstellt, schlechter. Grössere Ausschreibungen hätten weitgehend gefehlt, viele Kommunen seien im Sparmodus, und der Entscheid Grossbritanniens, aus der EU auszuscheiden, habe sich nachteilig auf den wichtigen britischen Markt ausgewirkt. Bucher ist der grösste Strassenkehrmaschinenhersteller Europas. In den letzten Jahren wurde auf möglichst schlanke und günstige Produktionsstrukturen hingearbeitet, um auch in schwierigeren Zeiten genügend profitabel bleiben zu können. Das zahlt sich jetzt aus. Die übrigen Sparten weisen bessere Ergebnisse aus. Die Sparte «Hydraulics» wächst noch immer und weist zur Jahresmitte eine Betriebsmarge von 13 % aus. Der Sparte gelingt es seit Jahren, mit neu gewonnenen Projekten und Kunden den Marktanteil zu erhöhen, so auch in diesem Jahr. Unter anderem beliefert Bucher John Deere mit Hydraulikkomponenten. Auch die Produktion von Anlagen zur Herstellung von Glasbehältern (da ist Bucher Weltmarktführer) sowie die Fruchtsaft- und Weinbereitungsanlagen und das Handelsgeschäft in der Schweiz zeigen eine solide Profitabilität an.
Guter Einstiegszeitpunkt Buchers Geschäfte entwickeln sich entsprechend der Zyklen in den Abnehmermärkten. Und der wichtigste, die Landwirtschaft, befindet sich in der Rezession, weil die Preise vieler Feldfrüchte auf den internationalen Märkten teilweise unter der Hälfte des Niveaus von 2012 liegen.
Bucher Industries N Kurs: Fr. 230.90 | Valor: 243217 SPIX (SPI ohne Dividende) angeglichen 300 280 260 240 220 200 180 160
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Quelle: Thomson Reuters / FuW
Die Bucher-Aktie steht momentan unter den Höchstständen von 2014. Der nächste Aufschwung kommt bestimmt, aber wann?
Das bremst die Investitionskraft der Landwirte und das schlägt auf alle Hersteller von Landtechnik durch. Dem kann sich auch Bucher nicht entziehen. Die Aktien von Bucher stehen denn auch deutlich unter den Höchstständen von 2014 (siehe Kursgrafik). Doch dem gewieften Anleger bieten gerade solche Durchhängephasen gute Gelegenheit, sich in ein Unternehmen einzukaufen, das eigentlich kerngesund, aber wegen schwieriger Marktbedingungen vorübergehend etwas weniger profitabel ist. Zwar kann es noch einige Zeit dauern, bis die Bucher-Aktien wieder deutlich steigen, denn dazu braucht es einen Aufschwung im Landtechnikmarkt. Dennoch kann sich ein Kauf schon heute lohnen, denn erstens ist es im Voraus schwierig abzuschätzen, wann dieser Aufschwung kommt. Und wenn er da ist, sind die Aktien meist schon auf und davon, denn die Börse reagiert oft schon im Voraus. Zweites kommt dazu, dass Bucher jedes Jahr eine Dividende zahlt, jeweils im Frühling nach der Generalversammlung. Letztes Mal waren es 5.50 Fr. pro Aktie. Weil der Gewinn 2016 niedriger ausfallen wird, könnte es zwar zu einer Kürzung auf Fr. 5.– oder gar 4.50 kommen, denn die Ausschüttung richtet sich nach dem Gewinnverlauf. Doch auch dann rentieren die Aktien gemessen am gegenwärtigen Kurs von etwa 230 Franken rund 2 % – was angesichts der niedrigen Zinsen recht ansehnlich ist. Und die Dividende entschädigt für das Warten auf den nächsten Kursaufschwung. n 12 2016 Schweizer Landtechnik
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Sima kürt Innovationen Aus 127 eingereichten Neuheiten hat eine Expertenkommission der Sima zwei mit einer goldenen und fünf mit einer silbernen Medaillen ausgezeichnet. 18 weitere Innovationen wurden mit einer lobenden Erwähnung bedacht. Roman Engeler Die 28-köpfige internationale Expertenkommission – darunter ist mit Etienne Diserens von Agroscope Tänikon auch ein Schweizer – beurteilte die 127 eingereichten und in die Kategorien «Bodenschutz», «Digitalisierung» und «Produktivität, Sicherheit und Komfort» eingestuften Innovationen.
Gold für Michelin
«Variable Inflation Pressure» oder einfach «VIP» nennt Trelleborg eine Entwicklung, die man zusammen mit Fendt an einem Mähdrescher vorgenommen hat. Es ist ein autonomes Komplettrad, das den Druck des Mähdrescher-Reifens entsprechend seiner jeweiligen, exakten Belastung während des Dreschvorgangs selbstständig anpasst und so die Bodenverdichtung durch den Reifen minimiert. In jeder Felge ist ein Kompressor verbaut, der diese Druckanpassung individuell für jedes Rad aufgrund verschiedener Messwerte vornehmen kann. Trelleborg und Fendt sehen in dieser Entwicklung eine Alternative zu Raupenlaufwerken. Die Bodenverdichtung soll um über 10 % reduziert werden können, meinen die Entwickler.
schinen direkt fernsteuern und überwachen kann. Die Entwickler erhoffen sich mehr operative Effizienz bei Aufgaben wie Bodenbearbeitung, Saat, Pflanzenschutz und Ernte.
Silber für New Holland Auf einem ähnlichen Konzept basiert die autonome Traktor-Lösung von New Hol-
Silber für Case IH
«Evobib» heisst ein von Michelin entwickelter Reifen, mit dem man keine Kompromisse zwischen Transport- und Feldarbeiten mehr eingehen muss. Dafür sorgt ein komplett neues Stollenprofil, verbunden mit einer Reifendruckregelanlage. Vor Transportarbeiten wird der Reifendruck erhöht, die Bodenaufstandsfläche wird so kleiner und konzentriert sich auf die mittlere Partie des Reifens. Im Feld kann der Druck dann bis auf 0,6 bar gesenkt werden. Jetzt vergrössert sich nicht nur die Aufstandsfläche, zusätzlich greifen auch an den Reifenflanken angebrachte Stollen in den Boden ein, sodass die Traktion verbessert wird.
Gold für Trelleborg
Im Sommer hat Case IH erstmals auf Basis der Serie «Magnum» entwickelten, kabinenlosen und autonom agierenden Trak-
land. Nur ist beim «NHDrive» (auf Basis der Serie «T8») die Kabine noch vorhanden, so dass notfalls auch ein Fahrer mit an Bord sein kann. Der Traktor kann eine Vielzahl von Arbeiten selbstständig ausführen, und das Tag und Nacht. Die Maschine soll sogar in der Lage sein, das Feld autonom über private On-Farm-Spuren zu erreichen.
Silber für JCB tor vorgestellt, der für eine Vielzahl von Anbaugeräten eingesetzt werden kann. Mit dem autonomen Traktorkonzept will man zeigen, wie man in Zukunft Landma-
Bei den neuen Teleskopladern der Baureihe «Agri Pro» verbaut JCB das «DualTech VT»-Getriebe, welches das Beste aus zwei Systemen vereinen soll. Bei niedriger Geschwindigkeit bis 19 km / h kommt ein Hyd-
Sima 2017 Die Sima (Salon International den Machinisme Agricole) findet 2017 vom 26. Februar bis zum 2. März auf dem Messegelände Villepinte in Paris-Nord statt. Die im Zwei-JahresRhythmus durchgeführte Messe wird im nächsten Jahr dem Motto «Der Landwirt in 10 Jahren» gewidmet sein. Näheres dazu in der Januar-ausgabe der Schweizer Landtechnik. Reisepartner Agrar-Reisen organisiert wiederum Reisen zur Sima. Auskünfte unter T 062 834 71 51 oder E-Mail groups@agrar-reisen.ch.
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rostat zum Einsatz, bei höheren Tempi ein kraftschlüssiges Lastschaltgetriebe. Der Wechsel vom stufenlosen Hydrostaten
zum elektronisch modulierten DreigangLastschaltgetriebe erfolgt dabei automatisch.
vier unabhängige Sektionen von Schmierstellen aktiviert werden können – entweder manuell, automatisch oder benutzerdefiniert. Im automatischen oder benutzerdefinierten Modus wird der Schmierprozess anhand verschiedener, gemessener Werte vorgenommen, was den eigentlichen Kern der Innovation darstellt. Die Daten kommen entweder vom Canbus-System oder gelangen via Isobus-Schnittstelle zur Rechenzentrale. Im manuellen Betrieb kann der Fahrer eine Schmierung beispielsweise nach einem Waschvorgang starten.
Silber für John Deere «Smart AutoLube» nennt John Deere eine Entwicklung, mit der von der Kabine eines Traktors aus über eine einzige Stelle bis zu
Silber für Rousseau Der französische Hersteller hat den elektrisch betriebenen Böschungsmäher «E-
Kastor» entwickelt. Bei diesem Gerät wird der rotierende Schredder elektrisch angetrieben, während der Auslegerarm hydraulisch gesteuert wird. Die elektrische Energie stammt von einem integrierten, über die Zapfwelle angetriebenen Generator. Die Maschine kann so einfacher konstruiert werden, auch die Kühlung der Hydraulik-Komponenten sei so weniger problematisch. n
INSERAT
„Jó napot“ aus Ungarn. 300 Hektar Soja Der Standort hier ist ideal, aber Soja ist nicht ganz einfach. Mehr dazu im Video und Report unter: traktor.claas.com
Richtig gute Arbeit. Traktoren von CLAAS.
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Das Publikum an der Messe «Intervitis Interfructas Hortitechnica» interessierte sich besonders für elektrisch betriebene Traggeräte im Weinbau. Bild: G. Monnerat
Durchs Band ein smarter Auftritt Die Fachmesse «Intervitis Interfructa Hortitechnica» zu den Spezialkulturen und zur Produktveredlung ging vom 27. bis 30. November in Stuttgart über die Bühne. Zwei Goldund fünf Silbermedaillen wurden vom deutschen Weinbauverband verliehen. Gaël Monnerat
Die Preisverleihung für die innovativsten Entwicklungen, als unumgänglicher Event an jeder Fachmesse, war deshalb entlang der Wertschöpfungskette bei Wein, Fruchtsäften und Sonderkulturen auch an «Intervitis Interfructa Hortitechnica» in Stuttgart ein Ereignis. Die Jury mit 30 Fachleuten hatte nicht weniger als
50 Dossiers zu evaluieren. Nur zwei von vier zu vergebenden Medaillen wurden anhand der strengen Kriterien verliehen. Diese umfassen: Exklusivität einer Innovation, Interesse und Anwendbarkeit im praktischen Einsatz, Vorteile bei der Betriebsführung und für die Arbeitserledigung, Einfluss auf die Qualität des End-
Der Traubenvollernter für Steillagen der Firma Carl Hoffmann wurde mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Bild: G. Monnerat
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produktes, die Verbesserung bei umwelt relevanten Faktoren sowie beim Energieverbrauch und Einfluss auf Arbeitssicherheit und Vermarktung. Die eine Goldmedaille ging an die Carl Hoffmann GmbH in Piesport (Mosel) für ihren Vollernter, entwickelt für Steillagen, in der Kategorie «Anbau und Erntetech-
Eine goldene Auszeichnung gab es für den «Terminator», eine Crossfiltration der Firma TMCI Padovan. Bild : TMCI Padovan
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Die Scheibenegge mit variabler Arbeitsbreite von Herzau+Schmitt bekam eine Silbermedaille.
Multikopter oder Drohnen sind heute drauf und dran, den Rebbau in steilen Hanglagen zu revolutionieren.
Bild: G. Monnerat
Bild: dronepart.de
nologie». Es handelt sich dabei um die erste Maschine ihrer Art, die für – Steillagen des Weinbaus entwickelt – operationell eingesetzt wird. Die andere Goldmedaille in der Kategorie «Verarbeitung und Prozesssteuerung» ging an die Firma TMCI Padovan S.p.A., Vittorio (Veneto, Italien), für die Entwicklung eines leistungsstarken Crossflow-Filters. Dessen hoher Steuer- und Automatisierungsgrad reduziere den Personalaufwand im Betrieb erheblich und ermögliche eine Minimierung des Energiebedarfs bei der Trubfiltration von Wein, führte die Jury aus. In den Kategorien «Abfüll- und Verpackungstechnologie» sowie «Verarbeitung und Prozesssteuerung» brachte keine der eingereichten Innovationen eine goldene Auszeichnung.
tischen Einsatz. Auf besonderes Interesse stiess eine Sonderschau zur Salatproduktion mit sämtlichen Produktionsprozessen von der Saat bis zur Ernte.
Smarte Technik hatte ihren Auftritt Die Sonderkulturen machen bei der Tendenz zu mehr Elektronik keine Ausnahme. Deren Einflussnahme breitet sich im gesamten Produktionssektor von der Züchtung über die Haltbarmachung und Verarbeitung bis zur Kommerzialisierung aus. Dennoch zeigte sich an der Ausstellung klar, dass die Entwicklung nicht nur auf dem Vormarsch von smarter Soft- und Hardware basiert. Es gibt nach wie vor die rein mechanischen Weiterentwicklungen, mit denen sich die Anwender höhere Leistungen und Erträge erhoffen. So war
ein Forum neuen Techniken und ihrer Anwendungen sowohl im Gemüsebau im Freiland als auch unter Glas gewidmet. Bei den Themen ging es insbesondere um Energieeffizienz, Ressourcenschonung, Bewässerung, Qualitätsmanagement, Sensortechnik sowie um Pflanzenschutz und Robotik.
In Kürze Ein dynamischer Geist beflügelte an der Fachmesse namentlich die Produktionsbereiche der Sonderkulturen. Auch im Weinbau, wo man beim Marketing gerne auf Herkunft und Tradition verweist, sind die acht verliehenen Innovationspreise der Beweis dafür, dass der technische Fortschritt keineswegs vernachlässigt wird. n
Publikumserfolg Rund 400 ausstellende Firmen und viele Fachveranstaltungen trugen zum grossen Erfolg mit rund 25 000 Besucherinnen und Besucher aus ganz Europa bei. Massgeblichen Anteil am grossen Interesse hatte der erstmalige Einbezug der Sonderkulturen ins Ausstellungkonzept. Um hier für das nötige Qualitätsmanagement zu sorgen, konnten die Ausstellungsmacher auf die Unterstützung der deutschen landwirtschaftlichen Gesellschaft (DLG) zählen. Die Ausstellung hatte zusätzlich an Attraktivität gewonnen, weil sich nicht nur die Standbesuche anboten, sondern auch Fachkonferenzen sowie Demonstrationen mit fern gesteuerten Multikoptern (Dohnen) und Robotiksystemen im prak-
Auszeichnungen 2016 an der «Intervitis Interfructa Hortitechnica» Zwei Goldmedaillen • •
Vollernter «CH500» für Steillagen, Carl Hoffmann GmbH Landmaschinen Crossflow-Filter «Terminator», Firma TMCI Padovan
Vier Silbermedaillen •
• •
Innovative, hydraulische Verstellmöglichkeit bei einer Scheibenegge, Firma Herzau+Schmitt, Fulda Enzymprodukt «Trenolin®BouquetPlus», Firma Erbslöh Testverfahren für geschmacksneutrale Flaschenkorken, Amorim Cork, Deutschland, und M. A. Silva Cortiças, Portugal
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Informationsplattform für weinbauliche Unternehmen mit Bauabsichten, Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim
Drei Spezialpreise Mit drei Sonderpreisen honorierte die Jury Wege, um den Problemen des Klimawandels zu begegnen: Neue Stämme von Weinhefen führen beim Zuckerabbau zu anderen Produkten als Alkohol. Einen Sonderpreis gab es zudem für ein Produkt zur Abwehr von Milchsäure- und Essigsäurebakterien.
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Vom 9. bis 13. November präsentierte sich an der Eima die Landtechnik im besten Licht.
Bild: R. Hunger
Internationales in Bologna Besucher wollen Neuheiten sehen. Ganz natürlich, dass eine Messe wie die Eima davon lebt. Zahlreiche Aussteller präsentierten den auch ihre «novità» und hoffen, dass sie den Markt beleben. Ruedi Hunger
Höhere Leistung bei «Farmall C» Für das kommende Jahr realisiert Case IH bei den Topmodellen der «Farmall C»Reihe einige Updates. So gibt es das Multicontroller-Bedienkonzept – über das die grösseren Case verfügen – auch für die «Farmall C». Gleichzeitig wurde die
Hubkraft am Heckhubwerk um 19 % erhöht. In Zukunft werden die Traktoren effizienter unterwegs sein. Während bisher die Höchstgeschwindigkeit (40 km/h) mit 2300 U/min erreicht wurde, sind dazu nun nur noch 2000 U/min notwendig. Schliesslich gibt es neue Speicherfunktionen für eine konstante Motordrehzahl.
Bologna bereits die «eigenen» Ackerund Futterbaugeräte ausgestellt. Das dänische Unternehmen entwickelt, fertigt und vertreibt unter den Markennamen – Kongskilde, Överum und JF – Maschinen für die Bereiche Bodenbearbeitung, Aussaat sowie zum Mähen, Zetten, zum Bilden von Schwaden und für die Fütterung. Mit der Übernahme verfolgt New Holland die Strategie, innovative Komplettlösungen anzubieten. Laut Auskunft von New-Holland-Chef Carlo Lambro wird die derzeitige Vertriebsstruktur sowie das Händler- und Importnetzwerk von Kongskilde beibehalten. Die bestehenden Lücken im Bereich Düngerstreuer und Pflanzenschutzspritzen gedenkt das Unternehmen in den kommenden Jahren noch zu schliessen.
Kongskilde bei New Holland Als direkte Folge der Übernahme der Landtechniksparte von Kongskilde durch New Holland waren auf der Messe in 46
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Massey Ferguson – der Fullliner Massey Ferguson war mit der «eigenen» Grünlandmechanisierung, hergestellt in
den Fella-Werken in Feucht (D), vertreten. Mähwerke mit und ohne Aufbereiter bis hin zu Butterfly-Kombinationen sind im Angebot. Der Bereich Kreiselzettwender wird mit sechs Modellen von 5,2 bis 12,7 m abgedeckt. Schwader werden ab 3,6 bis 12,5 m nun auch unter der Marke «Massey Ferguson» verkauft.
«BlueCab T4» Für den grossen Markt von Spezial- und Schmalspurtraktoren präsentierte New Holland die neue Baureihe «T4 V/N/F».
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Die mit dem neuen «BlueCab»-System ausgestatteten Traktoren bieten dem Fahrer bestmöglichen Schutz vor Pestiziden jeglicher Art. Die Kabine verfügt über ein patentiertes Doppelfiltrationssystem das während zweijähriger Feldtests unter realen Bedingungen ausgetestet wurde. In der neuen Kabine konnte gleichzeitig der Geräuschpegel von 82 auf 78 dB gesenkt werden.
«Extreme 365 HTI» in black Gleich am ersten Tag warf die neuste Rundballenpresse von Maschio ihre Hülle ab. Der Hersteller aus Campodarsego (Padova) präsentierte die va riable Rundballenpresse mit der Typenbezeichnung «HTI» ganz in schwarz. Sie ergänzt die bisherigen Modelle «HTC», «HTR» und «HTU». Die vom «eigenen» Hersteller Feraboli produzierte Rundballenpresse presst Ballen bis 160 cm Durchmesser, dies bei einer Breite von 122 cm. Neben Folienbindung kommen Netzoder Netz/Schnur-Bindung zum Einsatz.
«Heavy Duty» mit «BigBaller Plus» Mit der neuen Generation von Grosspackenpressen untermauert New Holland den Anspruch auf hohe technologische
gestellt. Die 103 bis 147 kW starken Traktoren verfügen über ein dreistufiges Semipowershiftgetriebe. Bei MaterMacc präsentiere Lovol Arbos je ein Pflanzenschutzspritzen- und Düngerstreuerprogramm.
Das einzigartige, stufenförmige Profilklotzdesign sorgt (auch) auf Schnee für hervorragende Traktion.
MF-Teleskoplader Massey Ferguson präsentierte eine neue Generation an Teleskopladern. Die Motoren erfüllen die Abgasvorschriften der
Nächste Generation des «Nexos» Claas zeigte den für Sonderkulturen wie Wein- und Obstbau konzipierten «Nexos»
Stufe 4 und leisten 73 bis 96 kW (100 / 130 PS). Die Lader verfügen über hydrostatische Antriebe und erreichen Ladehöhen von 6,00, 6,50 und 7,00 m. Der Hersteller hat die möglichen Ladehöhen und die maximalen Ladegewichte auf die Fahrzeuggrösse und auf die Kundenwünsche abgestimmt. Die Zahlen der Typenbezeichnung geben Aufschluss über Ladehöhe und Hebelasten: «TH.7035» bedeutet 7,00 m maximale Höhe bei 3500 kg Hubkraft.
in der neusten Generation. Neben leistungsstärkeren Motoren, kleineren Abmessungen und mehr Wendigkeit zeichnen sich die neuen Modelle durch viele praktische Detaillösungen beim Einsatz von Front- und Heckgeräten, eine neue Getriebevariante und optimalen Kabinenkomfort aus. Die Baureihe umfasst 14 verschiedene Modelle, alle mit FPT-4-Zylinder-Motor ausgestattet (75 bis 112 PS).
Vielversprechender Sprössling
Leistung. Die beiden Modelle «1270 Plus» und «1290 Plus» sind für spezialisierte Lohnunternehmen und grosse Ackerbaubetriebe ausgelegt. Die Presskammer ist jeweils 80 cm länger als bei den Vorgängermodellen und ermöglicht eine um bis zu 10 % höhere Pressdichte. Mit dem «IntelliCruise»-System, das die Traktorgeschwindigkeit automatisch an die Schwadstärke anpasst, wird eine maximale Bergeleistung erzielt.
Der jüngste Traktor von Antonio Carraro heisst «Tony 9800SR» (64 kW/87 PS) und verfügt über ein neues hydrostatisches Getriebekonzept mir vier Geschwindigkeitsbereichen. Das Getriebe weist eine um 30 % höhere Traktionsfähigkeit auf. Der Knicklenker verfügt mit dem «Tractor-Management-Control»-System über ein elektronisches Management von Fahrgeschwindigkeit und Motordrehzahl. Ein FOPS-zertifiziertes Fahrerhaus schützt den Fahrer vor Lärm und weist eine gute Übersicht nach allen Richtungen auf.
Aus dem Reich der Mitte
App macht es möglich
Nach dem Kauf des angeschlagenen Spezialtraktorenherstellers Goldoni und der Übernahme des Sätechnikspezialisten MaterMacc, produziert die Lovol Arbos Group nun im Goldoni-Werk bei Modena Traktoren für den europäischen Markt. An der Eima wurde erstmals ein Arbos-Traktor der Serie «6000» vor-
Mitas stellte eine neue mobile Reifendruck-App für Android, iOS und Windows vor. Der führende europäische Reifenhersteller ist überzeugt, dass diese App den es Landwirten erleichtert, den richtigen Fülldruck zu bestimmen. Gleichzeitig wurde an der Messe ein «HCM»-Reifen für den kommunalen Einsatz vorgestellt.
Traktor des Jahres Anlässlich einer Ausstellung wurde der Case IH «Optum 300 CVX» zum «Tractor of the Year 2017» gekürt. Der «Optum»
rangiert zwischen dem in den USA gefertigten «Magnum» und dem in Österreich gebauten «Puma». Der Traktor zeichnet sich aus durch ein neues Design, mit robuster Vorderachse und der als tragende Komponente genutzten Ölwanne. Weiter erhielten der New Holland «T5.120» in der Kategorie «Best Utility», Antonio Carrara «Tony 9800 TR» in der Kategorie «Best of Specialized» und Deutz-Fahr «6215 RCShift» in der Kategorie «Best Design» entsprechende Auszeichnungen. n 12 2016 Schweizer Landtechnik
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Die EuroTier hat sich zur Weltmesse rund um die Tierhaltung entwickelt. Die Landtechnik nimmt dabei eine wichtige Position ein.
Bild: DLG
Impulse für die Tierhaltung Mit über 2500 Ausstellern verzeichnete die von 163 000 Personen besuchte EuroTier abermals einen Ausstellerrekord, der sich auch in einer Ausstellungsfläche von rund 28 ha widerspiegelte. Roman Engeler Der Informationsbedarf der Tierhalter, so sah es zumindest die organisierende DLG, sei ungebrochen. «Die Landwirte brauchen modernde und professionelle Konzepte, um ihre Betriebe zukunftsfähig auszurichten.» Dank geschicktem Marketing bei Ausstellern und Besuchern hat sich die EuroTier zum weltweit grössten Markt für Neuheiten rund um die Tierhaltung entwickelt. So nahm dann auch der Innovationswettbewerb im Vorfeld der Messe eine zentrale Stellung ein und wurde hinsichtlich der Bewertung an etwas strengere Regeln geknüpft. So wurde beispielsweise verlangt, dass ein innovatives Produkt zum Zeitpunkt der Ausstellung funktionsfähig sein musste und spätestens im Jahr 2017 auf dem Markt verfügbar sind muss. Ob aber bei allfälligem Nichterfüllen eine Aberkennung erfolgen wird?
Innovationswettbewerb Die Kandidaten für die goldenen und silbernen Auszeichnungen im Rahmen des Innovationswettbewerbs wurden bereits im September nominiert (siehe Schweizer Landtechnik 10 / 2016), die endgültige Zuteilung der Medaillen erfolgte jedoch erst kurz vor der Messe. Von den insge48
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samt 25 Nominationen wurden vier Neuheiten mit Gold prämiert (21 weitere bekamen Silber). Mit einer Goldmedaille wurden ausgezeichnet: – «Smart Calf System» von Förster-Technik (D) ist ein vollumfängliches System von Modulen, das die Kälber sowohl kontinuierlich über den Tag als auch direkt von der Milch- oder Wassertränke überwacht und das Auffinden der Kälber elektronisch unterstützt. Das System besteht aus den Modulen «Smart Drink Station», «Smart Neckband» sowie «Smart Water Station» und erfasst direkt am Kalb wichtige Daten zu Gesundheit, Aktivität und Verhalten am Nuckel. – Mit der Siloabdeckvorrichtung «Wicky» verfolgt Wasserbauer (A) einen neuen Ansatz, um die Abdeckfolie von Fahrsilos unterschiedlicher Form und Grösse automatisiert aufzurollen. Die präsentierte Lösung stellt in verschiedenen Bereichen eine deutliche Verbesserung zum komplett manuellen Aufdeckverfahren dar. So wird die Absturzgefahr von Personen an der Silokante minimiert, da Netze oder Sandsäcke schon im Vorfeld entfernt werden können.
– «PiggyCheck» von Meier-Brakenberg (D) ist eine auf Basis künstlicher Intelligenz arbeitende Software, die mithilfe einer 3-D-Kamera eine berührungslose und direkte Gewichts- und Körperbestimmung von Mastschweinen im Stall ermöglicht. – «Eartag Life» von Smartbow (A) ist eine Rinderohrmarke, die gleichzeitig zur offiziellen Tierkennzeichnung, zur Ortung in Echtzeit und zur Überwachung der Gesundheit verwendet werden kann. Das geringe Gewicht ermöglicht den Einsatz bereits ab der Geburt des Kalbes, wodurch erstmals lückenlose Daten über den gesamten Lebenszyklus des Tieres bis zum Abgang vom Betrieb zur Verfügung stehen. Die Energieversorgung im Sensor ist für mehrere Jahre ausreichend. Nachfolgend weitere Highlights der Messe, denen die Redaktoren der Schweizer Landtechnik begegnet sind.
Trend zur Automatisierung «Wir beobachten insbesondere bei den Grossbetrieben einen verstärkten Trend hin zum automatischen Melken», sagte Deaval-Chef Joakim Rosengren anlässlich
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der Standeröffnung. Die Kunden würden dabei die gesamte Bandbreite an Lösungen – von Dippmitteln bis zum vollautomatischen Melkkarussell und zu Betriebs-
managementlösungen – schätzen, führte Rosengren weiter aus. In diese Richtung zielt auch die Reinigungsanalyse «DCA», ein neues Werkzeug, das die Effektivität und Effizienz der mechanischen und thermischen Reinigung einer Melkanlage bestimmt. Die Neuheit liegt im Algorithmus, der die Pfropfenanalyse automatisiert, wodurch Massnahmen getroffen werden können, um Keimproblemen vorzubeugen.
Kompakt und wendig Mit den neuen selbs t fahrend en Futtermischwagen «SPV Access» und «SPV Power» hat Kuhn nun auch selbstfahrende Mischwagen mit niedriger Bauhöhe und guter Wendigkeit im Angebot. Die zwischen 12 und 17 m³ fassenden Selbstbefüller ergänzen dabei die bestehende Baureihe «SPV Confort». Kuhn fertigt für den europäischen Markt derzeit 16 Baureihen von Futtermischwagen. Dazu kommen stationäre Futtermisch- und Dosiergeräte sowie das automatische Fütterungssystem «FeedRobot System» TKS.
den Fahrer zum Mischen, Transportieren und Ausdosieren genutzt werden als auch – allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt – autonom und fahrerlos selbständig alle Funktionen inklusive Nachschieben von Futter ausführen. Eine Akkuladung soll dabei für drei Mischungen und bis zu 100 Kühen reichen. Die Maschine wird in der ersten Ausbaustufe (ohne autonome Futtervorlage) ab 2. Quartal 2017 im Handel erhältlich sein und rund 65 000 Euro kosten.
Eckig melken Lemmer-Fullwood zeigte mit dem «QA23» einen neuartigen Zitzengummi, der innen eine quadratisch-asymmetrische Form aufweist. Gemäss Auskunft der Entwickler soll sich diese Form gut für Herden eignen, in denen die Kühe sehr unterschiedliche Zitzenformen aufweisen. Zudem soll der Milchfluss optimaler sein. Weiter präsentierte Lemmer-Fullwood erstmalig den neuen «FloorCleaner». Damit rundet das Unternehmen das Produktportfolio im Bereich der Spaltenroboter ab. Bei diesem Gerät handelt es sich um einen akkubetriebenen Spaltenroboter mit neu entwickelter Sensorik.
«Rasenmäher und Staubsauger» «Strohmax 5000» heisst ein Vorsatz für den Feldhäcksler, der liegendes Maisstroh
Die «NIR-Pistole» Die Nahinfrarotspektroskopie wird bereits seit einiger Zeit für die Echtzeit-analyse aller Arten von Materialien, vom Getreide über Maishäcksel bis hin zur Gülle, angewandt. Nun werden die Geräte immer handlicher in ihrer Anwendung. So präsentierte der italienische Hersteller Dinamica Generale, der in Sachen NIRTechnik (on board) mit Krone, Fendt und New Holland zusammenarbeitet, mit dem
Gerät «X-NIR» eine Art tragbare «NIRPistole» für die schnelle und mobile Gehaltsbestimmung (Feuchte, Stärke, Pro teine, Rohfaser, Rohasche, Rohfett und weiteres mehr) von Silage oder Getreide. Ergänzend dazu gibt es das Produkt «AgriNIR», eine Art Box, mit der das Gleiche mit einer vorher gezogenen Stichprobe gemacht werden kann. Alle erfassten Werte werden in einer Cloud gesammelt und für die weitere Entwicklung der Kalibrierungsmethoden verwendet.
Ein Sensor – drei Anwendungen
Lautlos mit Siloking Siloking präsentierte einen bezüglich Lärm und Abgas emissionsfreien, vollelektrisch angetriebenen, selbstfahrenden und fremd befüllten Futtermischwagen. Mit dem «TruckLine 4.0 Compact 8» geht der Hersteller in der Klasse der Selbstfahrer ganz neue Wege, kann dieser Wagen doch sowohl manuell durch
sortiert. Weiter gelangt das Material dann in die Häckseltrommel, wo es klein häckselt und auf den Abtransportwagen befördert wird.
und die verbliebenen Maisstoppeln mulchen und aufnehmen kann – und dies in einem Arbeitsschritt. Ziel des Entwicklers ist es, den gesamten Ertrag eines (Körner-)Maisfeldes zu ernten und prophylaktisch auf den Kampf gegen den Maiszünsler einwirken zu können. Der Vorsatz kann sechs Maisreihen aufnehmen und wird mit geringfügigen Umbauten an marktübliche Feldhäcksler angebaut. Im Inneren des Geräts ist eine rotierende Welle mit Schlegeln. Durch die Rotation wird das Maisstroh «abgeschlagen» und in einer Art Vakuum auf ein Noppenband / Sieb transportiert. Grössere Steine werden von einem Blech abgefangen, kleinere und Erdmaterial durch das Sieb aus-
Bereits seit einigen Jahren bietet John Deere auf seinen Feldhäckslern die Op tion, mit einem NIR-Sensor den TS-Gehalt und auch weitere Inhaltsstoffe des Ernteguts zu bestimmen. Der als «HarvestLab» im Markt platzierte Sensor kann auch stationär im Stall eingesetzt werden und das Futter hinsichtlich Zucker-, Stärkeund Proteingehalte sowie Faser- und ADF / NDF-Anteile analysieren. Nun kann dieses
Gerät auch in Echtzeit für die Analyse von Gülle eingesetzt werden, um diese zielgerichtet ausbringen zu können. Im Endausbau wird über diesen Sensor gar die 12 2016 Schweizer Landtechnik
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Fahrgeschwindigkeit und/ oder Durchflussmenge beim Güllen beeinflusst, um die gewünschte Nährstoffemenge zu applizieren.
GEA ganz «smart» GEA (Westfalia) präsentierte smarte Technologien im Bereich der Automatisierung und Sensorik. Eine patentierte Neuheit ist ein Sensortool, das Mastitisverdacht während des Melkens in Echtzeit frühzeitig erkennen kann. Weiter befinde
man sich im Segment der automatischen Melksysteme auf dem Vormarsch, betonte das GEA-Management anlässlich einer Pressekonferenz. Das automatisierte und modulare Melkkarussell sei bereits in mehr als 500 Melkplätzen in Betrieb und werde nun in Serie produziert. Vom jüngsten Mitglied der Automatisierungsfamilie, dem Einzelbox-Melkroboter «Monobox», konnte GEA mittlerweile 200 Stück in 15 Ländern verkaufen. Dieser Roboter erledige im Unterschied zu marktgängigen Produkten alle zum Melken zugehörigen Prozesse in einem Ansetzvorgang und sei mit neuster 3-D-Kameratechnik ausgerüstet, hiess es bei GEA. Integriert sei das «Apollo»-System zum automatischen Dippen im Melk becher, dessen Lebensmittelsicherheit jüngst geprüft wurde. Mit «FRone» hat GEA nun auch einen automatischen Futterschieber im Programm (Bild).
«Karl» und «Kusgu» Zunhammer hat als Aufbaulösung für Transporter den «Karl» entwickelt, einen
Kunststofftank mit 3000, 3500 oder 4000 Litern für Aebi, Reform und Lindner (daher der Name) mit spezieller Form und mittigem Auslauf, sodass die Güllepumpe in den Gebirgslagen sowohl nach vorne 50
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als auch nach hinten mit Flüssigkeit versorgt werden kann. Bei den Ausstattungsoptionen steht diesen «Mini-selbst fahrern» die ganze Bandbreite offen: Computersteuerung mit stufenlosem Pumpenantrieb, Isobus-Ausstattung und der Nährstoffsensor «VAN-Control 2.0» sind beispielsweise möglich. Weiter hat Zunhammer zudem seinen Gülleinjektor überarbeitet und nennt ihn nun «Kusgu» (Kurzscheiben-Grubber, Bild). Das selbstgefertigte Gerät deckt die Gülle direkt bei der Ausbringung komplett mit Erde zu. So bleibt kein Geruch bei der Gülledüngung im Acker übrig.
sowie der sichere und verbesserte Aufstieg «Easy Stepp» sind äusserliche Merkmale der neuen Generation. Weiter zeigte Manitou einen Prototyp des Radladers «AL T750» der Marke «Gehl». Dieser knickgelenkte Lader bietet erstmals einen Teleskoparm und damit eine Hubhöhe von rund 5 m. Mit einem Gewicht von 5,5 t ist er der grösste Knicklader von Gehl und stellt eine Weiterentwicklung des an der Agritechnica 2015 vorgestellten Knickladers «AL 750» dar.
Variable Zugfahrzeuge
Elektromobilität vereinfacht
Die Baureihen «TS» und «LS» der Tankwagenzubringer (21, 24 und 27 m³) von Annaburger sind mit einer standardisierten Sattelplatte ausgestattet. Deshalb
Elektrisch angetriebene Hof- oder Radlader sind zwar grundsätzlich keine Sensation mehr, Weiterentwicklungen bei diesen Fahrzeugen interessieren aber allemal und werden von der Fachwelt mit Argusaugen verfolgt. So präsentiert Weidemann den bereits im Markt eingeführten «1160e Hoftrac» an der EuroTier nun mit einer auslaufsicheren AGM-Batterie,
können sie sowohl von Lkw-Sattelschleppern, Agrar-Trucks oder Traktoren mit angehängtem «Dolly» gezogen werden. Diese Flexibilität erlaubt in der Praxis, beispielsweise je nach Feld–Hof-Entfernung, einen Lkw für grössere Distanzen und einen Traktor für die nahen Flächen einzusetzen.
Manitou, 44150 Ancenis (F), www.de.manitou.com
die zudem an einer normalen 230-VSteckdose aufgeladen werden kann, was das Handling der Maschine doch wesentlich vereinfacht.
Neues Zeitalter mit «NewAg» In Anlehnung an «New Age» hat wohl Manitou seine neue Baureihe von Teleskopladern «NewAg» bezeichnet, zu der neun verschiedene Modelle mit vier verschiedenen Getriebearten (Drehmomentwandler mit konventionellem oder automatischem Powershuttle, hydrostatisches 2-Gang-Getriebe oder durchgehend stu-
fenloses Getriebe) gehören. Eine völlig neue Fahrerkabine mit optimierter Sicht
Skaten mit Fliegl
Die bevorstehende Düngeverordnung in Deutschland wird voraussichtlich eine bodennahe und streifenförmige Gülleausbringung auf dem Acker ab spätestens 2020 fordern. Fliegl reagiert bereits darauf und zeigte den neuen Schleppschuhverteiler «Skate», der ein gleichmässiges und vor allem pflanzenschonendes Einbringen der Gülle sowohl auf Grün- als auch auf Ackerland ermöglicht. Fliegl verspricht sich davon geringere Ammoniakemissionen und weniger Blattverschmutzungen. n
Unfallverhütung | Sicherheit n
Auch im Winter lauern Gefahren Unfälle während der Vegetationszeit betreffen hauptsächlich Fahrzeuge. Winterunfälle haben meist einen anderen Hintergrund. Es gibt mehr Unfälle mit Maschinen auf dem Hofareal und mit der Innenmechanisierung. Ruedi Hunger Jede Jahreszeit kennt ihre speziellen Unfallbilder. Im Herbst und Winter, wenn die Tage entsprechend kurz sind, muss zusätzlich auf funktionierende Beleuchtungen an Traktoren und Anhängern geachtet werden. Zudem sind viele Böden nass und schmierig, entsprechend haftet noch Erde an den Reifen, wenn ein Fahrzeug das Feld verlässt. Schliesslich müssen um diese Jahreszeit zahlreiche Maschinen gereinigt werden. Dabei kommt es immer wieder zu Unfällen, weil Maschinen «ihre Zähne» zeigen. Das heisst, bei der Absicht das Innere von Maschinen zu reinigen, wird in oder unter ungenügend gesicherte Maschinenteile getreten. Schliesslich werden gerade in der Winterzeit Paletten mit Futter- oder Düngemittel transportiert. Nicht selten kommt es mit ungenügend gesicherten Paletten zu Unfällen, weil sich die Last verschoben hat. Nachfolgende eine Beispiele zu Saisonunfällen der Winterzeit.
Ungenügende «Selbstreinigung» Reifen von Traktoren, Anhängern und Arbeitsmaschinen haben unterschiedliche Eigenschaften was die Selbstreinigung (auf dem Feld!) betrifft. Allen gemeinsam ist, dass sie sich nach einigen hundert Metern Strassenfahrt komplett reinigen. Gerade in der Herbst- und Winterzeit sind die Bedingungen oft so, dass Strassen und Plätze durch landwirtschaftliche Fahrzeuge verschmutzt werden.
abgeschlossen sind, werden auf den Betrieben «traditionellerweise» Maschinen und Geräte gereinigt und gepflegt. Gerade das Waschen ist bei tiefen Temperaturen eine unangenehme Arbeit. Entsprechend soll geeignete Kleidung getragen werden. Das Betreten von nassen Maschinen und bei gefrierender Nässe ist gefährlich.
Betreten verboten! Beim Reinigen dürfen Mistzetter nicht laufen und schon gar nicht betreten werden, wenn sie in Betrieb sind. Also: Vor dem Reinigen Traktor abstellen und am besten Zapfwelle abkuppeln, damit man sicher nicht von den Streuwalzen erfasst werden kann. Schwerste Verletzungen mit oft tödlichem Ausgang können sonst tragische Folgen sein.
Grundsätzlich sollen Strassen nicht verschmutzt werden. Kommt es doch zu Verschmutzungen, sind die übrigen Verkehrsteilnehmer zu warnen und die Stras se ist umgehend zur reinigen. Neben Besen und Schaufel gibt es verschiedene Maschinen und Geräte, die sich gut dazu eignen. Diese Geräte können gut überbetrieblich eingesetzt werden, sollten aber rasch verfügbar sein.
Winterzeit – Reinigungszeit Wenn die Herbstarbeiten auf dem Feld
Eine Ladung muss so gesichert sein, dass sie sich nicht verschieben kann. (Bild: R. Hunger)
Gut gemeint – aber ungenügend Das Gesetz schreibt vor, dass die Ladung so auf der Ladefläche gesichert sein muss, dass sie sich nicht verschieben kann. Insbesondere Paletten, die mit gesackten Futter- oder Düngemittel beladen sind, müssen form- oder kraftschlüssig gesichert werden. Die im Bild gezeigte Spanngurtsicherung reicht nicht aus. Die Säcke können sich dennoch verschieben und zur Schwerpunktänderung mit fatalen Folgen führen.
Zusätzliche Fixierpunkte Verschmutzte Strassen reinigen!
Das Betreten von nassen Maschinen, insbesondere bei gefrierender Nässe, ist gefährlich. (Bild: Kärcher)
Ladeflächen mit glattem Stahlblech haben einen tiefen Reibwert, das bedeutet, dass sich Paletten verschieben können. Nach Möglichkeit sind schwierige Ladungen – wie palettierte Säcke – formschlüssig zu platzieren. Ist dies nicht möglich, soll die kraftschlüssige Sicherung mittels zusätzlicher Fixierpunkte möglichst nahe an der Ladung erfolgen.
Hebefahrzeuge Die Vielfalt der Hebefahrzeuge ist gross. Die Gefahrenmomente sind aber immer dieselben:
– Nicht unter angehobene Lasten treten. – Fahre nur dorthin, wo du hinsiehst. – Tote Winkel speziell beachten. – Keine Drittpersonen im Arbeitsbereich. – Dynamische Lasten nur mit abgesenkter Ladeschwinge transportieren. – Beim Parken Ladeschwingen absenken und Zündschlüssel entfernen.
Futtermischwagen Üblicherweise werden Futtermischwagen mit Hebefahrzeugen, Krananlagen oder Siloentnahmefräsen befüllt. Beim manuellen Füllen darf der Mischer keinesfalls betreten werden. Auch das manuelle Befüllen durch Bühnenöffnungen usw. darf nur bei abgestelltem Motor (Zapfwelle) erfolgen. Das Betreten oder Hineinfallen führt zu schwersten Verletzungen oder zum Tod.
Fazit Oft sind es Unachtsamkeit, Gedankenlosigkeit und überhastetes Arbeiten, die zu Unfällen führen. Entsprechend sollen Arbeiten geplant und mit der nötigen Vorsicht ausgeführt werden. n 12 2016 Schweizer Landtechnik
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n Passion
«Schlüter fahren ist Kult» Walter Röschmann vom Gutsbetrieb der Emser Werke in Domat / Ems schwört auf Schlüter-Traktoren. Sie laufen bis heute zuverlässig auf seinem Betrieb. Dominik Senn
Landmaschinenmechaniker Sandro Röschmann kippt ohne fremde Hilfe in Sekunden Kabine und Motorabdeckung hoch.
Walter Röschmann besitzt einen «Compact 1050 V6», der mit einem 6-Zylinder-Saugmotor aus dem Hause MAN bestückt ist. Der Traktor hat ein mechanisches 6-Gang-Getriebe mit Halbgang, 540er- und 1000er-Zapfwelle. Zwischen Motor und Fusskupplung liegt die hydraulische Turbokupplung. Walter Röschmann schätzt dies beim Anfahren oder Rangieren. Zudem ist ein Abwürgen unmöglich.
Freude an der Mechanik «Schlüter-Traktoren fahren ist wie Harley fahren: Kult!», sagte Walter Röschmann. «Es ist pure Freude an der Mechanik, sei es die Kipphaube, die Schiebetüre für den komfortablen Einstieg oder das Selbstsperrdifferential Schlüter Locomatic, das automatisch eine schlupffreie 52
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Kraftübertragung über beide Vorderräder ermöglicht.» Die hydraulisch kippbare «Super-SilenceGrossraumkabine» auf den SchlüterTraktormobilen kann an jedem Standort ohne Werkstatthilfe hochgekippt und der ganze Fahrzeugrumpf vom Motor bis zur Hinterachse mehr oder weniger in Sekundenschnelle freigelegt werden, wie Walter Röschmann demonstrierte. Die schnelle Demontage aller Verkleidungen spart erhebliche Kosten durch den Wegfall teurer Montagestunden. Sohn Sandro erledigt die Servicearbeiten, soweit möglich selbst, «mechanische oder technische Probleme haben die Schlüter äusserst selten», sagt er. Die Schiebetüren können während der Fahrt geöffnet bleiben, was ohne Klimaanlage sehr geschätzt wird.
Bilder: Dominik Senn
Schlüter-Fans Ausgebrochen ist der «Schlüter-Virus», als Walters Vater 1968 einen neuen Schlüter auf dem Pachtbetrieb in Meilen von der Firma Fried kaufte. Ein 80-PS2-Rad-Antrieb mit 6-Zylinder-SchlüterReihenmotor. Das war damals ein Hingucker, der weitherum bestaunt wurde. 1971 wurde der Vater auf dem Gutsbetrieb der Emser Werke als Verwalter angestellt, dort konnte er den Schlüter weiter einsetzen. Walter erfuhr von den Schlüter Tagen, die er mit Kollegen einige Male besuchte. «Da ging die Post ab», wie er bestätigte. Einige Jahre besassen die Röschmanns zusätzlich einen Occasion-1250er-Schlüter mit original Schlüter-Motor, der jedoch der neuen Technik weichen musste. Nach einem Motorschaden wurde der
Passion n
«Schlüter fahren ist Kult»: Walter Röschmann, Domat / Ems, schwört auf die soliden Schlüter-Traktoren.
Das Selbstsperrdifferential Locomatic garantiert automatisch eine schlupffreie Kraftübertragung über beide Vorderräder.
80-PS-Traktor 1991 durch den «1050er», der heute noch auf dem Betrieb läuft, ersetzt. Weiter erzählte Walter, dass oft Besucher fragen: «Ah, du fährst einen Schlüter, den darfst du aber nicht verkaufen – oder nur an mich.»
50 ha offene Ackerfläche «Unser 60 ha Familienbetrieb ist der Gutsbetrieb der Ems-Chemie, den wir seit 1996 auf eigene Rechnung führen», erläuterte Walter. Auf 50 ha offener Ackerfläche werden hauptsächlich Getreide, Raps und Silomais sowie Ökoflächen angebaut. Daneben betreiben Walter mit seinem Bruder Willi und Sohn Sandro, gelernter Landmaschinenmechaniker, ein Lohnunternehmen. Dreschen, Rund- und Quaderballen, Maissaat, Mais häckseln inkl. Vollservice und diverse Dienstleistungen werden angeboten. Röschmanns waren in der Region Häcksler- und Wickler-Pioniere. Bei der Anschaffung des «1050er» wurde der Haupttraktor für alle anstehenden Arbeiten eingesetzt: vierscharig pflügen / grubbern / fräsen und Transporte ausführen. Mittlerweile sind die Ansprüche der Arbeiten und der Fahrer gestiegen, sodass der Schlüter manchmal im Schopf stehen bleiben und ein neuerer Traktor herhalten muss. n
Die automatische Hydrokupplung Schlüter Hydromatic ermöglicht ein weiches, stufenloses Anfahren unter Last in jedem Gang.
Bis 30 000 Menschen an den «Dampfhämmer-Tagen» Das Unternehmen wurde gemäss «Traktorenlexikon-Wikibooks» im Jahre 1898 von Kommerzienrat Anton Schlüter zum Bau von Benzinund Vielstoffmotoren gegründet. 1911 baute Schlüter vor Freising bei München ein landtechnisches Versuchszentrum, das heute von der Molkerei Weihenstephan genutzte Schlütergut. Gestartet wurde 1937 mit dem Bau von Traktoren, und gemeinsam mit Fritzmeier wurden 1939 die ersten Schlepperverdecke entwickelt, ab 1942 auch Holzgasschlepper und Holzgas-Elektro-Aggregate mit 25 und 50 PS. Schlüter spezialisierte sich seit 1964 auf den Bau von Grosstraktoren (entwickelte auch ein eigenes elektrohydraulisch gesteuertes Lastschaltgetriebe), den legendären «Dampfhämmern». Dazu zählten die Baureihen Super (bis 280 PS), Super Trac mit vier gleich grossen Rädern (bis 300 PS) und Profi Trac mit vier gleich grossen Rädern (serienmässig bis 320 PS). Die Baureihe kleinerer Modelle trug den Namen «Compact». Im Jahre 1978 wurde als Unikat der stärkste Schlepper Europas, der Profi Trac 5000 TVL mit 500 PS, gebaut. Der Bauauftrag
kam vom jugoslawischen Staatschef Josip Broz Tito. 1989 wurde als neue Baureihe der Euro Trac mit bis zu 200 PS und verschiebbarem Ballastgewicht vorgestellt. Als im Dezember 1993 das Werk in Freising schloss, wurde die Produktion des Euro Trac und in wenigen Fällen des Super Tracs zur Landmaschinen Schönebeck AG (zur Zeit der EuroTrac-Fertigung «Landtechnik Schlüter») nach Schönebeck in SachsenAnhalt verlegt und bald eingestellt. Die Firma Egelseer in Fürth kaufte die übriggebliebenen Ersatzteile, aber auch komplette Teilsätze für Schlüter-Traktoren von der LTS auf. So entstanden bis und mit 2006 noch einige Euro-Trac-Systemschlepper sowie vereinzelt Standardschlepper des Typs Super und Compact. Bis heute pflegen zahlreiche Fanclubs die Erinnerung an die Traktorenmarke aus Bayern und veranstalten regelmässig SchlüterFeldtage, die aber nicht mehr die Besucherzahlen der ursprünglichen «Schlütertage» erreichen, an denen bis zu 30 000 Menschen teilnahmen.
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n SVLT | Ausstellung
Grossandrang beim SVLT-Stand: Der Wettbewerb um den «Swiss Innovation Award» stiess auf reges Interesse.
Bild: Catherine Schweizer
Erfreuliche Zahlen – zufriedene Gesichter Mit etwas über 50 000 Personen haben 2016 etwa gleich viele Personen die Agrama besucht wie zwei Jahre zuvor. Veranstalter und Besucher, aber auch Aussteller zeigten sich zufrieden mit der Messe. Der SVLT war mit einem attraktiven Stand dabei, der Wettbewerb stiess auf grosse Resonanz. Roman Engeler, Dominik Senn, Ruedi Burkhalter
Die Agrama gilt als das landtechnische Highlight in der Schweiz. Rund 50 000 Personen haben heuer die Möglichkeit genutzt, sich über die neusten Trends in der Land-, Forst- und Hoftechnik zu informieren. Generell wurde von einer guten Stimmung gesprochen. Kein Wunder, wenn Technikinteressierte eine solche Fülle von herausgeputzten Exponaten bewundern und dabei ihre Sorgen für einmal zu Hause lassen konnten. Was die Messe letztlich gebracht hat, wird dann erst die Nachbearbeitung in einigen Wochen zeigen.
Grosse Beteiligung An der Agrama beteiligten sich 265 Landund Forsttechnikunternehmen, darunter alle grossen Firmen der Branche. Sie belegten eine Ausstellungsfläche von über 54
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59 000 m2. Die Agrama, die alle zwei Jahre stattfindet, ist damit die bedeutendste Landmaschinenschau der Schweiz und die wichtigste Informationsplattform für Investitionsentscheidungen der einheimischen Landwirte.
Michel Lugeon, Daillens VD
Attraktiver SVLT-Stand Mit einem neuen Standkonzept wartete der SVLT auf. Jeden Tag gab ein Spezialist während dreier Stunden Antwort auf Fragen. Dieses Angebot wurde genutzt und soll auch an kommenden Ausstellungen fester Bestandteil bleiben. Für viel Frequenz sorgte natürlich der Wettbewerb rund um den «Swiss Innovation Award». Einige Tausend Antwortkarten fanden den Weg in die Wettbewerbsurne. Da die Auswertung bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht
Ich besuchte die Agrama heuer zum zweiten Mal. Mein Ziel war es, die im Vorfeld der Messe zahlreich propagierten oder vorgestellten Neuheiten alle etwas genauer ansehen zu können. Ich interessiere mich eigentlich für alle Maschinen, insbesondere aber für die grossen Selbstfahrer.
Ausstellung | SVLT n
abgeschlossen werden konnte (es trafen noch einige Tage über Messeschluss hinaus Antwortkarten im Sekretariat ein), wird die Auflösung, welche der nominierten Innovationen den Award bekommt und welche drei glücklichen Gewinner demnächst einen Quad, einen Roller oder
eine Motorsäge in Empfang nehmen dürfen, erst in der Januarausgabe der Schweizer Landtechnik bekannt gegeben.
Wieder in zwei Jahren Der schweizerische Landmaschinenverband (SLV) zieht ein überaus positives
Fazit, dankt allen Besuchern, Ausstellern sowie der Ausstellungskommission und der Messeorganisation Bernexpo für ihren Beitrag an der erfolgreichen Messe. Die nächste Agrama, so ist es geplant, soll Ende November 2018 wiederum in Bern stattfinden. n
Gunter Kuch, D-73431 Aalen
Jennifer Perrin, Couvet NE
Xeno Walker, Erstfeld UR
Als Vertriebsleiter der Firma B&B (der Funk im Forst) komme ich seit vielen Jahren für jeweils zwei Tage hierher an die Agrama und an die Forstmesse in Luzern. Es gibt europaweit viele Forstmessen, aber sie werden kleiner. Daher freut es mich umso mehr, dass die Agrama ihr forstliches Angebot ausgeweitet hat. Ich bin mit dem heutigen Besuch zufrieden. Das Angebot kann sich sehen lassen, und es herrscht eine familiäre Atmosphäre.
Ich bin Landwirtin mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis und schon zum zweiten Mal hier an der Agrama. Ich beabsichtige, den alten Kuhstall an die neuen Normen anzupassen. Der Besuchsgrund war Anbindesysteme für Milchkühe kennenzulernen. Das Ziel habe ich erreicht, ich habe bereits Offerten eingeholt. Ansonsten habe ich an der Agrama viele grosse Spielzeuge für «grosse Kinder» gesehen.
Ich lerne Logistiker und helfe in der Freizeit gerne meinem Schulkollegen auf dem Bauernhof. Wir sind gemeinsam an die Agrama gekommen, um uns darüber zu informieren, was es Neues gibt. Wir haben uns hauptsächlich neuste Entwicklungen im Ladewagenbau angesehen. In unserem Kanton gibt es selten grosse Maschinen zu bestaunen.
Walter Küttel, Sattel SZ
Als Landmaschinenmechaniker aus dem Berggebiet interessiere ich mich speziell für die Bergmechanisierung. Es hat mich gefreut, dass diese an der Messe sehr gut vertreten waren. Aber auch die grossen und leistungsstarken Maschinen sind für mich immer wieder faszinierend.
Manuel de Calmès, F-Saint-Paul-lès-Romans
Ich komme aus Frankreich und bin mit grossem Interesse durch die Hallen gegangen. Ich produziere eine automatische und sichere Entleerungsvorrichtung für Big-Bags. Auf der Agrama suchte ich nach einem Vertriebspartner in der Schweiz, wollte mich aber auch umsehen, was es in der Schweiz in dieser Richtung so im Angebot hat. Ich habe mich spontan entschieden, Mitglied beim SVLT zu werden.
Kaspar Boog, Hölstein BL
Als pensionierter Landwirt komme ich vor allem an die Agrama, um die vielen Neuheiten anzuschauen und mich über neue Verfahren zu informieren. Positiv aufgefallen sind mir insbesondere die Innovationen in der Hangmechanisierung, beispielsweise die vielen Heuschieber. Aber auch die Riesenmaschinen sind immer wieder imposant.
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n SVLT | Versammlungen
AG
90 Jahre AVLT
Statuten angepasst
Im Rahmen seiner Generalversammlung feierte der Aargauer Verband für Landtechnik seinen 90. Geburtstag im Wohlfahrtshaus der Jura-Cement-Fabriken Wildegg.
Die Versammlung des Bernischen Verbands für Landtechnik stimmte einer Statutenrevision zu. Neu gibt es den Mitgliedsstatus eines Gönners.
Dominik Senn
Roman Engeler
Paul Müri bei seinem Jubiläumsvortrag mit SVLT-Präsident Werner Salzmann als interessiertem Zuhörer.
Unter den Gästen weilten nebst rund 120 Mitgliedern auch die Ehrenmitglieder Moritz Blunschi, Hans Stutz und Fritz Hirter sowie Vertreter von Nachbarsektionen. Im präsidialen Jahresbericht berichtete Pascal Furer nicht nur über die umfangreichen Aktivitäten, sondern erwähnte auch, man habe im Grossen Rat des Kantons Aargau einen Vorstoss eingereicht. Dieser verlange, dass Strassenverkehrsmassnahmen über Kantonsgrenzen hinweg koordiniert angegangen werden, also nicht wie im Beispiel der vollzogenen Gewichtsbeschränkung auf 3,5 t auf der Aarebrücke Fulenbach–Murgenthal. Vorstandsmitglied Hansjörg Furter vom landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg skizzierte die Vereinsaktivitäten des vergangenen Jahres, darunter eine beeindruckende Kurs- und Weiterbildungstätigkeit. Er präsentierte weiter das umfangreiche Jahresprogramm 2016 / 17. Im Mittelpunkt des Interesses steht wohl der Aargauer Landtechnikabend am 6. April zum Thema Anhängerbremsen, denn bald treten aufgrund der EU-Anpassung weitgehend neue gesetzliche Bestimmungen in Kraft. Diese betreffen Anhänger ebenso wie Traktoren, Die Jahresrechnung 2015 / 16 schloss gemäss Geschäftsführer Thomas Voegeli mit einem Jahresverlust von 5100 Franken ab, unter anderem zurückzuführen auf vermehrten Kursaufwand. Das Budget sieht vergleichbare Zahlen vor. Die Versammlung nahm Rechnung und Budget angesichts des vorhandenen guten Eigenkapital-Polsters jeweils einstimmig an. Sämtliche Mitglieder des Vorstandes wurden in globo einstimmig und der Präsident mit Applaus für eine weitere Amtsperiode bestätigt. Die Geburtstagsgrüsse der Regierung überbrachte Abteilungsleiter Matthias Müller von Landwirtschaft Aargau, der die stolze Geschichte des AVLT rekapitulierte und die gute und enge Zusammenarbeit mit Liebegg betonte. Den Abschluss der Tagung vor dem Besuch der Jura-CementFabrik bestritt Vorstandsmitglied Paul Müri mit einem historischen Rückblick auf 90 Jahre AVLT, der am 18. April 1926 als «Aargauer Traktor Verband» startete und seit 1972 so heisst wie heute. 56
BE
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Nationalrat Werner Salzmann, Präsident des SVLT, nannte gute Gründe dafür, dass er die in seinem Referatstitel gestellte Frage «Die Landwirtschaft – Lieblingskind des Parlaments?» durchaus mit einem «Ja» beantworten könne. Mit fundiertem Zahlenmaterial rund um die Entwicklung des landwirtschaftlichen Einkommens einerseits und der gesprochenen Direktzahlungen anderseits konnte Salzmann aufzeigen, dass der Nationalrat in seiner Budgetdebatte die Landwirtschaft vorerst von Kürzungen befreit habe. Das Lobbying der Landwirtschaft bei den bürgerlichen Parteien funktioniere gut, führte Salzmann weiter aus. Über das Image der Landwirtschaft machte sich Präsident Klaus Brenzikofer in seinem Jahresbericht Gedanken. Zwar würde in den Medien die Landwirtschaft vornehmlich mit hohen Subventionen, Antibiotika- oder Glyphosat-Einsatz in Verbindung gebracht und eher negativ darfgestellt. Anders sei es, so Brenzikofer weiter, im täglichen Leben, wo die Landwirtschaft oder das ländliche Leben hoch im Kurs seien. Brenzikofer folgerte, dass das Image der Landwirtschaft doch nicht so schlecht sei. Im vergangenen Jahr hat die Sektion über 300 Spritzen getestet und für rund 1000 Jugendliche Theoriekurse G und M organisiert. Ausführlich wurde über neue Vorschriften betreffend die Periodizität von Nachprüfungen der Strassenfahrzeuge orientiert. So werden landwirtschaftliche Fahrzeuge nicht mehr vor der fälligen Fahrzeugprüfung zugelassen, wenn deren erste Inverkehrsetzung mehr als zehn Jahre zurückliegt und wenn der vorgeschriebene Prüftermin um mehr als ein Jahr überschritten wurde. Für Erntemaschinen soll man rechtzeitig einen Prüftermin vereinbaren, damit sie auf die Saison hin einsatzfähig sind. Die statutarischen Geschäfte gaben zu keinen Diskussionen Anlass. Die Jahresrechnung, sie schloss mit einem Gewinn von rund 1000 Franken ab, wurde ebenso einstimmig genehmigt wie das Budget, das mit einem kleinen Überschuss rechnet. Etwas überproportional war der Mitgliederschwund, den Sekretär Peter Gerber mit der im letzten Jahr erfolgten Beitragserhöhung in einen Zusammenhang bringen konnte.
Peter Gerber, Sekretär, Klaus Brenzikofer, Präsident, und NR Werner Salzmann, SVLT-Präsident (v. l. n. r.).
Versammlungen | SVLT n
TG
Zukunft der Dieselmotoren Auf ein ereignisreiches Jahr konnten Präsident Hansjörg Uhlmann und Geschäftsführer Markus Koller von der Kommission «Landtechnik» des Verbands Thurgauer Landwirtschaft (VTL) anlässlich ihrer Versammlung zurückblicken. Ruedi Hunger
Markus Koller (l. und Hansjörg Uhlmann (r.) empfingen Marco Landis zu einem interessanten Vortrag. Bild: M. Tosato
Unter anderem wurden 113 Feldspritzen und 82 Obst-Sprayer getestet. Die Vorbereitungskurse der Kategorien «M» und «G» wurden von 121 Teilnehmern besucht. Einen speziellen Beitrag zur Verkehrssicherheit leistete man mit dem Kurs «Mit Anhänger sicher unterwegs». Ein Ausblick ins 2017 zeigt geplante Badeferien in Bad Birnbach, Besuche bei Steffen-Ris in Bätterkinden und Aebi in Burgdorf sowie im Juni eine Reise nach Schweden. Beibehalten werden die Dienstleistungen «Spritzentest», «Maschinen schätzen» und «Verkehrsschule». Anschliessend an den geschäftlichen Teil der Jahresversammlung stand ein interessanter Vortrag zur Zukunft der Dieselmotoren von Marco Landis (Agroscope) auf dem Programm. In den letzten 15 Jahren seien Traktoren sauberer geworden, und im Jahre 2020, so schätzte Landis, werden 92 Traktoren (mit 70 kW) noch so viel Partikel ausstossen wie 20 Jahre zuvor ein einzelner Traktor. Landis verwies auf die Tatsache, dass Autos sparsamer würden, Traktoren diese Tendenz aber nicht «übernähmen». Mit der Abgasstufe 5, von der alle Leistungsklassen betroffen sind, stünden dann insbesondere die lungengängigen Fein- und Russpartikel vermehrt im Fokus. «Während eine Abgasnachbehandlung mittels Diesel partikelfilter (DPF) und/oder selektiver katalytischer Reduktion (SCR) für die Stufe IV noch ausreichend war, erfordert die Stufe 5 dann beide Systeme.» Gleichzeitig, so Landis, würden die Anforderungen an Treibstoff- und Ölqualität steigen. Landis betonte, dass Dieselmotoren auch in den nächsten Jahren die primäre Antriebsquelle von Traktoren bleiben würden.
LU
Maschinenringe Fabian Brühwiler, Geschäftsführer des Dachverbands der Maschinenringe, informierte über neue Aktivitäten der Maschinenringe. Roman Engeler Die Versammlung der Luzerner Sektion stand im Fokus der Maschinenringe. In Luzern ist dieser als Profitcenter im kantonalen Verband für Landtechnik (LVLT) integriert. Die Aktivitäten gehen heute weit über das reine Vermitteln von Maschinen hinaus, so werden unter anderem auch Betriebshelfer und Weiteres mehr vermittelt. Aktuell überprüft man die Organisation der Maschinenringzentrale und die ihrer regionalen Ableger mit dem Ziel, auf Mitte 2018 mit einer neuen Struktur auftreten zu können. In seinem Referat zeigte Fabian Brühwiler in seiner Funktion als Geschäftsführer der schweizerischen Maschinenringe auf, welche Stossrichtung der Dachverband verfolgt. «Wir wollen die Produktionskosten in der Landwirtschaft senken, Landwirte in Notlagen unterstützen und das Potenzial für den Zuerwerb steigern», fasste er die Aktivitäten zusammen. Auf Interesse stiess dabei insbesondere die Bildung von Einkaufsgemeinschaften, sei es für Hilfsstoffen, aber auch für andere Investitionsgütern. Dank Bündelung von Mengen habe man beispielsweise Diesel schon bis zu 20 Rappen pro Liter günstiger einkaufen können, führte Brühwiler aus. «Wir wollen dort den Hebel ansetzen, wo es im Vergleich zum Ausland zwar höhere Preise, aber keine zusätzliche Wertschöpfung in der Schweiz gibt.» Ein neues Geschäftsfeld sind die in die Tochterfirma MBRSolar ausgegliederten Aktivitäten rund um die Solarenergie. Man habe bereits 1100 Photovoltaikanlagen gebaut, die heute rund 75 MWh Energie erzeugen würden, hielt Brühwiler fest. Die Schweiz sei als Standort für diese Art der Energieproduktion geeignet, meinte der Referent. Bestünden ein Einspeisevertrag sowie ein gewisser Eigenverbrauch und benötigte die Einspeisung keine weiteren Netzanpassungen, dann rentiere eine Anlage auch ohne Fördergelder, so Brühwiler. Präsident Anton Moser und Geschäftsführer Josef Erni orientierten über die Aktivitäten des Verbands im abgelaufenen Geschäftsjahr. Die Jahresrechnung schloss trotz ausgebliebenem Reingewinn beim kantonalen Geschicklichkeitsfahren mit einem kleinen Gewinn. Bei nahezu gleichbleibenden Mitgliederzahlen wird auch im laufenden Jahr eine schwarze Null budgetiert. Die Aktivitäten im Kurswesen und bei den Spritzentests werden durch Fachreisen ergänzt. Den regelmässigen KonLVLT-Präsident Toni Moser (l.) takt zu Behörden (Stradankte Aktuar Julius Brun für sein ssenverkehrsamt, Polizei) 40-jähriges Wirken im Vorstand will der Vorstand auch in der Luzerner Sektion. Zukunft pflegen. 12 2016 Schweizer Landtechnik
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n SVLT | Sektionen
AG Jahrestagung Maschinenringe Donnerstag, 12. Januar 2017, 13.30 bis 16.30 Uhr Lüpold AG, Reinigungsdienst, Möriken Lüpold AG gibt einen Einblick in die Tätigkeiten in den Bereichen Wasser, Abwasser, Bau und Entsorgung von Sonderabfällen. Im Anschluss findet im Restaurant Bären in Wildegg der Erfahrungsdaustausch zwischen den Aargauer Maschinenringen und Maschinengemeinschaften statt. Anmeldung bis 12. Januar 2017 an: Hansjörg Furter, LZ Liebegg, 5722 Gränichen, 062 855 86 27, hansjoerg.furter@ag.ch
Motorsägenunterhalt Samstag, 21. Januar 2017, 8.30 bis 12 Uhr Landw. Zentrum Liebegg, Gränichen, Werkstatt Eine leistungsfähige und sichere Arbeit im Wald hängt nicht zuletzt von einer gut gewarteten Motorsäge ab. Am Kursmorgen führen Sie einfache Wartungsarbeiten an ihrer eigenen mitgebrachten Motorsäge durch und erhalten Informationen, wie Sie Ihre Motorsäge pflegen können Themen: Kettenunterhalt, Störungssuche, Wartungsarbeiten. Kursleitung: Urs Wunderlin, Förster, Oberkulm Kosten: Mitglieder AVLT CHF 50.–, Nichtmitglieder CHF 70.– Anmeldung bis 10. Januar 2017 an: LZ Liebegg, 5722 Gränichen, Kurssekretariat, Marianna Kühn, 062 855 86 15, kurse@liebegg.ch
FR Bremsenkontrolle 2017 Der FVLT hält die Bremstestkampagne aufrecht. Dieser Test ist gedacht für Karren und Anhänger aller Art, 30 oder 40 km / h, die während des ganzen Jahres im Einsatz stehen. Der Test findet in dafür ausgerüsteten Fachwerkstätten statt (die Liste der Werkstätten ist auf der Website unter www.smu.chzu finden). Wichtig: Für die Prüfung müssen die Anhängerzüge mit pneumatischen oder hydraulischen Betriebsbremsen ausgerüstet werden. Vorteil: Für seine Mitglieder gewährt der FVLT bei Vorlegung der Rechnung einen Rabatt von CHF 50.– pro Achse. Dazu genügt es, eine Kopie der Rechnung an folgende Adresse zu senden: AFETA / FVLT, Laurent Guisolan, route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux.
LU Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten, inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.– Nächster Termine: Mittwoch, 18. Januar 2017, in Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 29.– Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils in Büron und Sursee statt. Für Mitglieder CHF 300.–, für Nichtmitglieder CHF 320.–. Nächste Termine: Kurs 617: jeweils Samstag, 3. / 10. Dezember 2016, 9–13 Uhr; Kurs 601: jeweils Samstag, 4. / 11. März 2017, 12–16 Uhr. Verkehrskundeunterricht in Sursee, Schüpfheim und Hochdorf: für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.–. Nächste Termine: Kurs Nr. 401: 4 Abende jeweils Mittwoch / Donnerstag: 25. / 26. Januar 2017; 1. / 2. Februar 2017, 19 – 21 Uhr, in Sursee.
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Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als im Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lektionen); für Mitglieder CHF 539.–, für Nichtmitglieder CHF 579.– Der Lastwagentheoriekurs umfasst 32 Lektionen in vier Wochen, jeweils einen Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg jederzeit möglich. Nächster Kursbeginn:24. Januar 2017 in Luzern. Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit, bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch
SG
AR
AI
GL
Tiertransporte-Ausbildung des VLT-SG Grundausbildung aufgrund der Tierschutzgesetzgebung und TierschutzAusbildungsverordnung, sobald ein fremdes Tier transportiert wird. Ebenfalls ist vorgeschrieben, diese Ausbildung alle drei Jahre zu wiederholen. Der Ausweis dieser Ausbildung gilt für Tiertransporte mit Jeep und Anhänger, Lieferwagen Führerausweis B / BE. Kosten: CHF 200.– für Mitglieder, CHF 260.– für Nichtmitglieder des VLT-SG (alle inkl. Mittagessen und Ausweis) Kursdaten: 4. 1. 2017 LZSG Salez, 5. 1. 2017 Dietfurt, 11. 1. 2017 Herisau, 16. 1. 2017 Bilten Kurszeiten 8 – 16.30 Uhr Kurs mit CZV-Anerkennung Dieser Kurs gilt für Tiertransporte mit Lastwagen. Führerausweis C / CE. Kosten: CHF 340.– für Mitglieder, CHF 400.– für Nichtmitglieder des VLT-SG (alle inkl. Mittagessen und Ausweis) Kursdaten: 10. 1. 2017 LZSG Salez, 25. 1. 2017 Dietfurt Kurszeiten: 8 – 16.30 Uhr Weitere Informationen: Eliane Müller, Geschäftsstelle VLT-SG, Riethof, 9478 Azmoos, 081 783 11 84, Fax 081 783 11 85, info@vlt-sg.ch
Kreisversammlungen 19. Dezember 2016, 20.00 Uhr, Hofstadl Gossau: Landwirtschaftlicher Strassenverkehr spez. Anhängerbremsen, Achslasten 09. Januar 2017, 20.00 Uhr, Eigenmann’s Hof, Berg SG: Landwirtschaftlicher Strassenverkehr spez. Anhängerbremsen, Achslasten 12. Januar 2017, 20.00 Uhr, Restaurant Sonne, Rufi: Ladungssicherungen bei landw. Transporten 13. Januar 2017, 20.15 Uhr, Restaurant Sternen, Nesslau: Landwirtschaftlicher Strassenverkehr spez. Anhängerbremsen, Achslasten 17. Januar 2017, 20.00 Uhr, Restaurant Schäfli, Grabs: Wissenswertes rund um landwirtschaftliche Reifen 23. Januar 2017, 20.00 Uhr, Restaurant Ochsen, Neuhaus: Landwirtschaftlicher Strassenverkehr spez. Anhängerbremsen, Achslasten 25. Januar 2017, 20.00 Uhr, Restaurant Krone, Lenggenwil: Ladungssicherungen bei landw. Transporten 30. Januar 2017, 20.00 Uhr, Restaurant Rössli, Tufertschwil: Wissenswertes rund um landwirtschaftliche Reifen 03. März 2017, 20.00 Uhr, Restaurant Adler, Schwanden: Wissenswertes rund um landwirtschaftliche Reifen
TG Frühjahrs-Exkursion Mittwoch, 22. Februar 2017, Carfahrt zu Steffen-Ris AG, anschliessend zu Aebi in Burgdorf. Mögliche Einsteigeorte: 6.15 Uhr, Amriswil Sportanlage Tellenfeld Egelmoosstr.; 6.30 Uhr, Sulgen Sportanlage Auholzsaal, 6.40 Uhr, Weinfelden Güttingersreuti, 7 Uhr, Frauenfeld, Hotel Domicil Kosten: CHF 125 (inkl. Carfahrt, Besichtigungen, Mittagessen und Zvieri). Mit der Bitte um umgehende Anmeldung, denn die Teilneh-
Sektionen | SVLT n merzahl ist beschränkt. Anmeldeschluss: Freitag, 10. Februar 2017. Anmeldung an: Geschäftsstelle VTL / Landtechnik, Markus Koller, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen, 071 966 22 43, info@tvlt.ch
Kur- und Badeferien Bad Birnbach Bad Birnbach nahe Passau bietet im Thermalbad 31 verschiedene Kurund Badebecken, Wassertemperatur 24 bis 40 °C, ein erstklassiges Hotel, geräumige Komfortzimmer, einen beheizten Bademantelgang zur Thermenlandschaft, die physiotherapeutische Praxis mit Wellness-Oase, Clublounge und ein neugestaltetes Restaurant. Die Leistungen: • M oderner Reisebus inkl. Frühstücksbuffet auf Hinfahrt, Zvieri auf Rückfahrt • 7 Übernachtungen im Vierstern-Wellnesshotel Chrysantihof mit 4-Gang-Gourmethalbpension, Salatbuffet und Käsebrett • Tageskarte für alle Einrichtungen der Rottal Terme inkl. SaunaErlebnis-Landschaft • Badevergnügen am Anreise- sowie am Abreisetag • Gemütlicher Buffetabend mit Livemusik • Kultureller oder gemütlicher Ausflug • Bademantelgang zur Rottal-Terme Preise: 7 Übernachtungen mit Halbpension, CHF 1100.–, Deluxe-Galeriezimmer, CHF 1150.–, Verlängerungswoche, CHF 850.–, EinzelzimmerZuschlag, CHF 100.– Reisedaten: Samstag, 14., bis Samstag, 21. Januar 2017 Samstag, 21., bis Samstag, 28. Januar 2017 Samstag, 28. 1., bis Samstag, 4. Februar 2017 Anmeldung: VTL \ Landtechnik, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen, 071 966 22 43, info@tvlt.ch
Schwedenreise vom 4. bis 13. Juni 2017 Es winken ein paar faszinierende, abwechslungsreiche Tage unter deutschsprechender Reiseleitung im Süden von Schweden. Preis pro Person im Doppelzimmer: CHF 2700.–, Einzelzimmerzuschlag: CHF 600.–. Im Preis inbegriffen sind Flug, Bus, Übernachtung, Betriebsbesuche, Eintritte für Besichtigungen, lokale Reiseleitung, 9 Frühstück, 6 Mittagessen, 9 Nachtessen. Anmeldeschluss ist der 25. Februar 2017. Bitte sofort anmelden, die Platzzahl ist beschränkt. Anmeldung an: VTL \ Landtechnik, Markus Koller, Weierhofstr. 9, 9542 Münchwilen, 071 966 22 43 Reiseprogramm Stadtführung in Stockholm, Besuch des maritimen Vasa-Museums, Besuch eines Schaf- und Milchviehbetriebes sowie des Tyresta-Nationalparks, Besuch des Brobygard-Bauernhofs, auf welchem Getreide angebaut wird mit dem Schwerpunkt «Balance zwischen Ökonomie und Ökologie», und des Milchwirtschaftsbetriebs Bleckenstad mit Hofladen, Besuch der Maschinenfabrik Väderstad, des Fabrikmuseums Husqvarna und des Hofes Brunstorp, mit seiner Plantage mit 130 Apfelsorten, 30 Birnensorten und rund 20 Sorten Kirschen und Pflaumen, Besichtigung von Göteborg und Malmö mit dem interessanten Landwirtschaftsbetrieb Källunda. Es werden Rinder und Schweine gezüchtet sowie Kartoffeln, Getreide und Tierfutter angebaut. Weiter Besichtigung des Kleinunternehmens Jordnara, der Apfelplantage Kiviks Musteri, des Elchparks Grönasens und das Glasreich mit rund einem Dutzend Glashütten. Unter anderem kann man dort den Glasbläsern bei der Arbeit zusehen und auch Glaskunst kaufen.
VD Kurse 13. oder 21. Januar 2017, 9-17 h, Kursort noch offen «Optimaler Einsatz der Feldspritze» mit Félix Meyer, ProConseil, André Zimmermann, SAVI, Joël Petermann, Alphatec, und Mitarbeitern von
SPAA, Moudon. Gebühr: CHF 120.-. Anmeldung: formation@prometerre.ch, Tel 021 614 24 35. 9. Februar 2017, 9-16 h, Restaurant du Pré-aux-Moines, Cossonay «GPS, RTK und Isobus» mit Jean-Daniel Etter, ProConseil, Claire Meugnier, ProConseil, Loïc Miauton, ProConseil. Gebühr: CHF 120.-. Anmeldung: formation@prometerre.ch, Tel 021 614 24 35.
ZG Gegengewichtsstapler, Teleskoplader Grundkurs 9. bis 12. Januar 2017, jeweils 2 Tage An diesem zweitägigen Kurs wird der sichere Umgang mit dem Gegengewichtsstapler und dem Teleskoplader nach Suva-Richtlinien erlernt. Ziele: schriftlicher Suva-Ausweis für Gegengewichtsstapler und Teleskoplader, ein Tag kann der obligatorischen CZV (Chauffeurzulassungsverordnung) angerechnet werden. Inhalt: zweitägige Ausbildung auf Gegengewichtsstapler und Teleskoplader, Theorie und Praxis. Voraussetzung: Mindestalter 18 Jahre und praktische Erfahrung auf Maschinen. Kosten: für 2 Tage ca. CHF 660.– für Mitglieder und CHF 700.– für Nichtmitglieder VLT Zug, inkl. Unterlagen und Essen. Anmeldung: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch
ZH Professioneller Maschinencheck Halten die Landwirte das Strassenverkehrsgesetz ein, können sie bei einem Unfall weniger zur Verantwortung gezogen werden. Wer sich aber einen Überblick über die gesetzlichen Mindestanforderungen verschaffen will, findet sich im Gesetzesdschungel nur schwer zurecht. Mit Unterstützung des Beraters der Fachstelle Landtechnik und Unfallverhütung vom Strickhof können Sie beim Rundgang durch Ihren Maschinenpark eine Mängelliste erstellen. Die Ausrüstungen und notwendigen Einrichtungen Ihrer einsatzbereiten Maschinen und Fahrzeuge können so auf die gesetzeskonforme Strassentauglichkeit hin überprüft werden. Die Kosten für diesen Maschinencheck belaufen sich auf CHF 120.– (für Mitglieder SVLT-Zürich CHF 100.–) pro Betrieb. Auskünfte: Fachstelle Landtechnik und Unfallverhütung Strickhof, Telefon 058 105 99 52, oder Stefan Pünter, SVLT, Mail: puenter@hombi.ch
SVLT Bremsentestaktion 2017 Freitag, 10. März, bei LARAG, Riedgrabenstrasse 26, Rümlang Freitag 17. März, bei AGIR, Niedermattstrasse 3, Obfelden Damit Sie in Zukunft sicher und legal unterwegs sind, bietet der Verband für Landtechnik Zürich in Zusammenarbeit mit dem Strickhof die Möglichkeit, Bremsen zu einem Sonderpreis zu prüfen. Eine Bremsprüfung mit Kurztestprotokoll gibt Auskunft über den Zustand der Bremsen. Getestet werden auch die Anhängerbremsen an Mistzetter und Güllefass. Beitrag: CHF 30.– pro Achse für Mitglieder, ohne Mitgliedschaft CHF 50.– Anmeldung: Stefan Pünter, 079 694 49 41 oder puenter@hombi.ch
Maschinen richtig versichert Donnerstag, 2. Februar 2017, 19.30 – 22 Uhr Geheizte Werkstatt von Stefan Pünter, Etzelstrasse 43, Hombrechtikon Urs Wernli vom Zürcher Bauernverband informiert anhand von praktischen Beispielen über die verschiedenen Möglichkeiten der Maschinen-
12 2016 Schweizer Landtechnik
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n SVLT | Sektionen versicherungen, insbesondere für Arbeits- und Erntemaschinen, die wenig gebraucht und trotzdem zweckmässig versichert werden müssen (verschiedene Möglichkeiten der Kaskoversicherungen, Maschinenbruchversicherungen, Mietmaschinenversicherung, Ertragsausfall- und Mehrkostenversicherung). Anschliessend gemütliches Beisammensein bei Bier und Imbiss. Unkostenbeitrag von CHF 20.–, inkl. kleiner Imbiss Auskunft bei und Anmeldung bis 26. Januar 2017 an Stephan Berger, 058 105 99 52, stephan.berger@strickhof.ch
Geschenk: Vorbereitungskurs G30 Weihnachtsgeschenk gesucht? Der Gutschein für den Vorbereitungskurs der G30-Traktorenprüfung ist ein ideales Geschenk zu Weihnachten oder zum Geburtstag für Jugendliche. Der Kurs dauert einen ganzen Tag und wird viermal jährlich vom Verband für Landtechnik durchgeführt. Voraussetzungen: Teilnahme ab ca. 3 Monaten vor dem 14. Geburtstag möglich. Kosten: CHF 100.– (für Mitglieder CHF 80.–). Im Preis inbegriffen sind eine Lern-CD oder Zugang zum Online-Lernportal (Aufpreis für USBStick CHF 10.–) sowie eine Mittagsverpflegung mit Getränk. Bestellung der Gutscheine mit Modelltraktor (Massstab 1 : 50): Stephan Berger, 058 105 99 52 oder stephan.berger@strickhof.ch
AG Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, bvlt@bluewin.ch BL, BS Kursorte: Landwirtschaftl. Zentrum Ebenrain (Vorkurs); MFP Münchenstein (Prüfung) Kontakt: Marcel Itin, Hof Leim 261, 4466 Ormalingen, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch FR Kontakt: FVLT, Laurent Guisolan, route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, laurent.guisolan@fr.ch, 026 305 55 58 GR Kursorte: Landquart, Ilanz, Thusis, Davos, Scuol, Samedan Kontakt: Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch NE Kursorte: Cernier und Fleurier Kontakt: M. Bernard Tschanz, chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch SG, AI, AR, GL
Generalversammlungen
Kursorte- und -daten: Näfels, Rest. National, 14. Jan. + 11. Feb. 2017, 8.15 – 12 Uhr: Kurs 1; Schwanden StVA, 11. März 2017, 13.30 – 17.15 Uhr: 3. Kurstag und Prüfung Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch, siehe auch unter: www.vlt-sg.ch SH Kursort und -daten: Herblingen (GVS Agrar AG) Kontakt: VLT-SH Geschäftsstelle, Martin Müller, Haldenhof 286, 8213 Neunkirch, 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch
ZH Freitag, 6. Januar 2017, 9.30 Uhr, Strickhof, Wülflingen
SG
AR
AI
GL
Samstag, 7. Januar 2017, 10 Uhr, LZSG Salez
SO Kursorte: Büren SO oder Wallierhof Riedholz: Vorkurse; MFK: Prüfung Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch SZ, UR Kursort: Schwyz, Kursdatum: 24. Jan. 2017 Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch TG
SH Donnerstag, 12. Januar 2017, 20 Uhr Restaurant Altes Schützenhaus, Schaffhausen
VD Dienstag, 24. Januar 2017, 10.15 Uhr, Casque d‘Or, Centre de la Protection Civile à Golion mit Vorträgen zu den Themen «Lenkhilfen mit GPS und RTK» und «Gefahren beim vorderen Überhang». Mittagessen «Fondue bourguignonne» (CHF 30), Anmeldung obligatorisch bis 18. Januar 2017 an Virginie Bugnon, Tel/Fax 021.806.42.81, v.bugnon@ bluewin.ch.
Kursort: Müllheim Kontakt: VTL / L andtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen VD Kursort und -daten: Oulens-s / Echallens: mars 2017, juin 2017 Kontakt: ASETA-Section vaudoise, Virginie Bugnon, chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch ZH Kursorte: Strickhof, Lindau Kontakt: SVLT ZH, Eschikon, 058 105 98 22, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch
Lohnunternehmer Schweiz Mittwoch, 25. Januar 2017, 9.15 Uhr Forum Fribourg, Granges-Paccot (FR)
ZG Dienstag, 31.Januar 2017, 19.45 Uhr Restaurant Brandenberg, Zug
60
Schweizer Landtechnik 12 2016
Theoriekurse Kategorie F / G Im Theoriekurs Kat. F / G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km / h. Siehe auch www.fahrkurse.ch
Porträt | SLVT n
Dixieland am Thunersee Es ist seit 1991 bis heute der Schlachtruf des SC Bern, das «Bärn, i ha di gärn», bevor die gefürchteten Eishockeyaner das Spielfeld betreten. Doch wenige wissen, dass der 1991er-Hit der Tanzgruppe Montanas aus der Feder von Klaus Brenzikofer stammt, Präsident der grössten Sektion des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik, des Berner Verbandes für Landtechnik, BVLT. Die Montanas sind Geschichte, nicht jedoch Brenzikofers Engagement in einer klassischen Dixieland-Band, in der er heute als Posaunist allenthalben Auftritte vor Publikum bestreitet. Der Landwirt scheint nicht nur als Musiker auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Sein 38-ha-Milchwirtschaftsbetrieb mit Pferdepen sion und Reitplatz hat Seeanstoss. Er liegt am Südwestufer des prächtigen Thunersees. Klaus Brenzikofer ist seit Kindheit interessiert an Landtechnik. Beeindruckt habe ihn die erste grössere Maschinenanschaffung auf dem Hof: ein Selbstfahr-Ladewagen Rapid «Cargotrac 10». Um die Hofnachfolge muss er sich keine Sorgen machen: Mit Sohn Michael, 30-jährig und ebenso Landwirt, ist er inzwischen in eine Generationengemeinschaft getreten. Auf 2017 freut er sich besonders: Infolge Amtszeitbeschränkung tritt er Ende dieses Jahres aus dem siebenköpfigen Gemeinderat Spiez aus, in dem er zwölf Jahre lang das Bauwesen betreute. «So habe ich endlich wieder mehr Zeit für meine Familie und den Betrieb.» In der Gemeinde Spiez mit insgesamt rund 13 000 Einwohnern gibt es nur noch rund 15 Landwirte. «Erstaunlicherweise hatte ich mit meinen auf die Landwirtschaft bezogenen Anliegen weniger Probleme als andere Behörden in ausgesprochenen Bauerndörfern. Vielleicht lag es daran, dass man mir als einzigem Landwirt in der Behörde die nötige Kompetenz und Fachwissen zusprach.» Zum BVLT-Vorstand kam er durch Geschäftsführer Peter Gerber. Ein persönlicher Höhepunkt sei gewesen, als man ihn für die Nachfolge Urs Begerts als Präsident vorschlug – für einen Berner Oberländer eine echte Herausforderung, die er dank der Gewissheit der Unterstützung durch Gerber annahm. «Mein Ziel ist, den BVLT möglichst lange als selbstständige Sektion zu erhalten und die Dienstleistungen sowie die Kurse für die Mitglieder auf dem höchstmöglichen Niveau anbieten zu können», sagt Klaus Brenzikofer. Dafür wäre er sogar bereit, weitergehende Allianzen mit weiteren bäuerlichen Organisationen, beispielsweise mit dem Bernischen Bauernverband, zum Wohle der Schweizer Landwirtschaft einzugehen. n Aufgezeichnet von Dominik Senn
12 2016 Schweizer Landtechnik
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n SVLT | Kurse
Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT CZV – Weiterbildungskurse
Kursort: Riniken AG
Kursart
Kursdatum
AED / BLS, Erste Hilfe
Mi. 01.03.2017
Moderne Fahrzeugtechnik
Do. 02.03.2017
ARV 1 und digitaler Fahrtenschreiber
Fr. 03.03.2017
Hebegerätekurse Suva-anerkannt: Gegengewichts- und Teleskopstaplerkurs; Instruktion Hoflader Weitere Kurse sind für Herbst 2017 vorgesehen.
Schweisskurse Kursart Metall-SchutzgasSchweissen (MAG/MIG)
Kursort: Riniken AG Kurstag 1
Kurstag 2 oder 3
Kursdauer
09.03.2017, 13.03.2017
Französisch
Moudon VD
10.03.2017, 14.03.2017
Französisch
Langnau i.E. BE
20.03.2017, 28.03.2017
Deutsch
Oensingen SO
21.03.2017, 30.03.2017
Deutsch
Bulle FR
22.03.2017, 31.03.2017
Französisch
Sursee LU
23.03.2017, 27.03.2017
Deutsch
Brunegg AG
24.03.2017, 29.03.2017
Deutsch
Moudon VD
03.04.2017, 11.04.2017
Französisch
La Sarraz VD
04.04.2017, 10.04.2017
Französisch
Sitterdorf TG
05.04.2017, 13.04.2017
Deutsch
Frauenfeld TG
06.04.2017, 12.04.2017
Deutsch
Zwingen BL
18.04.2017, 24.04.2017
Deutsch
Lausen BL
19.04.2017, 25.04.2017
Deutsch
Bulle FR
21.04.2017, 27.04.2017
Französisch
Mo. 09.01.2017
Mi. 11.01.2017
3 Tage
Corcelles p. P. VD
28.04.2017, 02.05.2017
Französisch
Mi. 18.01.2017
Do. 19.01.2017
2 Tage
Düdingen FR
02.05.2017, 10.05.2017
Deutsch
Mo. 23.01.2017
Di. 24.01.2017
2 Tage
Landquart GR
03.05.2017, 10.05.2017
Deutsch
Nyon VD
03.05.2017, 08.05.2017
Französisch
Balgach SG
04.05.2017, 08.05.2017
Deutsch
Konolfingen BE
05.05.2017, 10.05.2017
Deutsch
Biberbrugg SZ
08.05.2017, 17.05.2017
Deutsch
Die G40-Fahrkurse 2017
Salez SG
09.05.2017, 15.05.2017
Deutsch
Frauenfeld TG
09.05.2017, 18.05.2017
Deutsch
Brunegg AG
09.05.2017, 19.05.2017
Deutsch
Mit dem Führerausweis Kat. G und erfolgreich absolviertem Fahrkurs G40 können landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge und Landwirtschaftstraktoren sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorkurs G40 des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik ist vom Bundesamt für Strassen, ASTRA, anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen.
Kägiswil OW
10.05.2017, 15.05.2017
Deutsch
Lyss BE
10.05.2017, 16.05.2017
Deutsch
Courtételle JU
10.05.2017, 15.05.2017
Französisch
Niederurnen GL
11.05.2017, 16.05.2017
Deutsch
Sursee LU
11.05.2017, 16.05.2017
Deutsch
Wolfram-SchutzgasSchweissen (TIG) Lichtbogen-Handschweissen (E-Hand)
Informationen und Auskunft: www.fahrkurse.ch – www.g40.ch, 056 462 32 00
Bulle FR
11.05.2017, 16.05.2017
Französisch
Lyssach BE
12.05.2017, 15.05.2017
Deutsch
Oensingen SO
12.05.2017, 16.05.2017
Deutsch
Willisau LU
12.05.2017, 18.05.2017
Deutsch
La Sarraz VD
12.05.2017, 17.05.2017
Französisch
Hohenrain LU
17.05.2017, 22.05.2017
Deutsch
Bazenheid SG
17.05.2017, 23.05.2017
Deutsch
Langnau i.E. BE
18.05.2017, 23.05.2017
Deutsch
Schwarzenburg BE
18.05.2017, 24.05.2017
Deutsch
Erstfeld UR
19.05.2017, 24.05.2017
Deutsch
Datum
Sprache
Zwingen BL
23.05.2017, 31.05.2017
Deutsch
Brunegg AG
20.02.2017, 01.03.2017
Deutsch
Bülach ZH
24.05.2017, 29.05.2017
Deutsch
Sursee LU
21.02.2017, 02.03.2017
Deutsch
Les Hauts-Geneveys NE
25.05.2017, 30.05.2017
Französisch
Ort
62
La Sarraz VD
La Sarraz VD
22.02.2017, 03.03.2017
Französisch
Marthalen ZH
26.05.2017, 30.05.2017
Deutsch
Hohenrain LU
06.03.2017, 15.03.2017
Deutsch
Thusis GR
26.05.2017, 31.05.2017
Deutsch
Sursee LU
07.03.2017, 17.03.2017
Deutsch
Sursee LU
30.05.2017, 07.06.2017
Deutsch
Brunegg AG
08.03.2017, 16.03.2017
Deutsch
Zweisimmen BE
31.05.2017, 06.06.2017
Deutsch
Schweizer Landtechnik 12 2016
Kurse | SVLT n
Landquart GR
01.06.2017, 06.06.2017
Deutsch
Moudon VD
03.07.2017, 11.07.2017
Französisch
Brunegg AG
01.06.2017, 09.06.2017
Deutsch
Frauenfeld TG
04.07.2017, 13.07.2017
Deutsch
Konolfingen BE
02.06.2017, 07.06.2017
Deutsch
Lyss BE
05.07.2017, 11.07.2017
Deutsch
Salez SG
06.06.2017, 16.06.2017
Deutsch
Bulle FR
05.07.2017, 10.07.2017
Französisch
Gossau ZH
07.06.2017, 12.06.2017
Deutsch
Balgach SG
06.07.2017, 10.07.2017
Deutsch
Corcelles p. P. VD
08.06.2017, 13.06.2017
Französisch
Landquart GR
06.07.2017, 11.07.2017
Deutsch
Biberbrugg SZ
12.06.2017, 20.06.2017
Deutsch
Erstfeld UR
06.07.2017, 12.07.2017
Deutsch
Ilanz GR
13.06.2017, 21.06.2017
Deutsch
Les Hauts-Geneveys NE
06.07.2017, 11.07.2017
Französisch
Saanen BE
13.06.2017, 21.06.2017
Deutsch
Lyssach BE
07.07.2017, 11.07.2017
Deutsch
Bazenheid SG
14.06.2017, 19.06.2017
Deutsch
Tuggen SZ
07.07.2017, 12.07.2017
Deutsch
Oensingen SO
14.06.2017, 20.06.2017
Deutsch
Mettmenstetten ZH
07.07.2017, 13.07.2017
Deutsch
Seedorf BE
14.06.2017, 20.06.2017
Deutsch
Courtételle JU
12.07.2017, 17.07.2017
Französisch
Visp VS
14.06.2017, 20.06.2017
Deutsch
Sitterdorf TG
13.07.2017, 17.07.2017
Deutsch
Tramelan BE
14.06.2017, 19.06.2017
Französisch
Marthalen ZH
13.07.2017, 18.07.2017
Deutsch
Bulle FR
14.06.2017, 20.06.2017
Französisch
Willisau LU
13.07.2017, 18.07.2017
Deutsch
Sitterdorf TG
15.06.2017, 19.06.2017
Deutsch
Biberbrugg SZ
14.07.2017, 19.07.2017
Deutsch
Interlaken BE
15.06.2017, 20.06.2017
Deutsch
Thusis GR
14.07.2017, 19.07.2017
Deutsch
La Sarraz VD
15.06.2017, 21.06.2017
Französisch
Zwingen BL
14.07.2017, 19.07.2017
Deutsch
Frauenfeld TG
16.06.2017, 22.06.2017
Deutsch
Salez SG
18.07.2017, 27.07.2017
Deutsch
Courtételle JU
16.06.2017, 20.06.2017
Französisch
Kägiswil OW
19.07.2017, 24.07.2017
Deutsch
Sursee LU
21.06.2017, 27.06.2017
Deutsch
Bazenheid SG
20.07.2017, 25.07.2017
Deutsch
Scuol GR
22.06.2017, 26.06.2017
Deutsch
Brunegg AG
20.07.2017, 28.07.2017
Deutsch
Willisau LU
22.06.2017, 26.06.2017
Deutsch
Conthey VS
20.07.2017, 25.07.2017
Französisch
Schaffhausen SH
22.06.2017, 27.06.2017
Deutsch
Oensingen SO
21.07.2017, 25.07.2017
Deutsch
Schwarzenburg BE
22.06.2017, 28.06.2017
Deutsch
Hohenrain LU
24.07.2017, 02.08.2017
Deutsch
Zuoz GR
23.06.2017, 27.06.2017
Deutsch
Langnau i.E. BE
26.07.2017, 03.08.2017
Deutsch
Lausen BL
28.06.2017, 04.07.2017
Deutsch
Zweisimmen BE
26.07.2017, 04.08.2017
Deutsch
Düdingen FR
29.06.2017, 05.07.2017
Deutsch
Sursee LU
27.07.2017, 04.08.2017
Deutsch
Langnau i.E. BE
29.06.2017, 05.07.2017
Deutsch
Schwarzenburg BE
27.07.2017, 02.08.2017
Deutsch
Schöftland AG
03.07.2017, 12.07.2017
Deutsch
Konolfingen BE
28.07.2017, 02.08.2017
Deutsch
n Impressum 78. Jahrgang
Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik Werner Salzmann, Präsident Aldo Rui, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 00 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Gaël Monnerat: gael.monnerat@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Postfach, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch
Verlagsleitung Roman Engeler, Postfach, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate / Anzeigen Stämpfli AG Dominik Kittelmann, Anzeigenleiter Wölflistrasse 1, Postfach, 3001 Bern Tel. 031 300 63 82 E-Mail: inserate@staempfli.com Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2016. Kombinationsrabatt: 25 % bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole»
Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis. Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)
Nächste Ausgabe Schwerpunkt: Ackerbau / Bodenbearbeitung Impression: «ProGlide»-Mähwerke vion McHale Management: Internetverbindung für Alpbetriebe Intern: Auflösung «Swiss Innovation Award»
Herstellung und Spedition Stämpfli AG, Wölflistrasse 1, 3001 Bern Erscheinungsweise 11-mal jährlich
Nr. 1 / 2017 erscheint am 19. Jan. 2016. Anzeigenschluss: 29. Dezember. 2016
12 2016 Schweizer Landtechnik
63
Christian Walder, 079 440 02 17
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GVS Agrar AG Im Majorenacker 11 CH-8207 Schaffhausen info@gvs-agrar.ch www.gvs-agrar.ch
1716 PLAFFEIEN, Rappo Gebrüder AG 3232 INS, GVS Agrar Ins AG 3400 BURGDORF, Hess Durs GmbH 3538 RÖTHENBACH I.E., Schüpbach Reparaturwerkstätte 3555 TRUBSCHACHEN, Zaugg Forst- u. Landtechnik AG 4312 MAGDEN, Damann Maschinen AG 5324 FULL-REUENTHAL, Heinz Kämpf Landmaschinen AG 5502 HUNZENSCHWIL, Odermatt Landmaschinen AG 5618 BETTWIL, Mosimann Paul 5734 REINACH, Hauri Allround Service GmbH
7006 CHUR, Mehli Andreas 8207 SCHAFFHAUSEN, GVS Agrar AG 8340 HINWIL, Grimm Forst- und Maschinenbetrieb GmbH 8468 GUNTALINGEN, Heller Baumaschinen & Landtechnik GmbH 8564 WÄLDI, Reusser AG 8730 UZNACH, Technikcenter Uznach AG 8834 SCHINDELLEGI, Schuler Maschinen und Fahrzeuge AG 8934 KNONAU, Hausheer & Sidler 9056 GAIS, Koch Maschinen AG 9486 SCHAANWALD, Sentitechnik Anstalt