Schweizer Landtechnik 12/2022

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Dezember 2022
ENERGIE
Rückblick auf landtechnische Ausstellungen Weiss eingelöst – Was gilt, was nicht? PV-Anlagen mit Heubelüftung kombinieren Strom von der Zapfwelle
VOM HOF

Neue Topsorten im Anflug!

Bleib gespannt!

Aktuelles 4 Kurzmeldungen

Focus 8 Energieförderung: Ein (zu) kleiner Schritt? Markt 10 Spot-Spraying-System «Sniper» von Berthoud 12 Motoren-Zukunft bei John Deere Schwerpunkt: Energie vom Hof 14 Der Landwirt als Energieproduzent 18 «Jeder Betrieb kann Energie sparen» 20 Photovoltaik mit Heubelüftung kombinieren 22 Mit neuen Ideen zu mehr Biogas 26 Doppelnutzen mit Agri-Photovoltaik 30 Mit welchen Antrieben in die Zukunft? 33 Kreuzworträtsel 34 Strom von der Zapfwelle 38 Förderinstrumente zum Stromsparen 42 Risiko eines Stromausfalls

Impression 46 Valtra schliesst Lücke Management 48 Was ist mit weissem Nummernschild erlaubt? Plattform 50 Rückblick auf die Agrama 54 EuroTier: Für die Tierhaltung der Zukunft 56 Was gab es an der Sima zu sehen?

Passion 58 Youngtimer Hürlimann «XT 910.6» von Beat Adam, Lohn Ammannsegg (SO) SVLT 60 Sektionsversammlungen 62 «Ein Lenksystem selber bauen» − die neuen Kursdaten 63 Sektionen 66 Porträt: Fabian Krebs aus Cornaux (NE) 67 Kurse und Impressum

Titelbild: Wie nimmt man einen Zapfwellengenerator in Betrieb? Die «Schweizer Landtechnik» hat an einem Praxisbeispiel ein Szenario durchgespielt (Seite 34). Bild: R. Engeler

Editorial Roman Engeler

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Bäuerinnen und Bauern müssen über viele Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen, wollen sie ihre Betriebe erfolgreich bewirtschaften. Aus landtechnischer Sicht ist der korrekte Umgang mit den immer komplexer werdenden Maschinen von grosser Wichtigkeit, aus Sicht der Betriebswirtschaft ist unternehmerisches Denken gefragt, der Staat wiederum pocht auf die Einhaltung der stetig zunehmenden Vorschriften und letztlich gilt es auch, sämtliche Tätigkeiten rund um Tiere und Pflanzen mit der Natur und der Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Alles in allem keine leichte Aufgabe in diesem punkto Vielseitigkeit kaum zu übertreffenden Beruf. Vielseitig ist nicht nur der Beruf an sich, vielseitig aufgestellt sind auch die Landwirtschaftsbetriebe selbst. Einhergehend mit allerlei ökologischen Auflagen hat die einst alles dominierende Lebensmittelproduktion in den letzten Jahren an Bedeutung etwas verloren, bleibt insgesamt aber doch die wichtigste Aufgabe der Landwirtschaft. Wichtiger dürfte in Zukunft hingegen das Thema «Energie» werden. Da schlummert in und um die Landwirtschaft grosses Potenzial: Scheunendächer und Feldflächen für die Stromproduktion mit Photovoltaik, Hofdünger und organisches Material für den Betrieb von Biogas-Anlagen oder der Bauernwald, seit jeher schon gern gesehener Lieferant von CO 2 -neutraler Heizenergie. Mit der Verabschiedung der revidierten Energieförderverordnung will der Bundesrat gerade diese Funktion der Landwirtschaft weiter stärken. Ob dies aber hilft, bleibt abzuwarten. Mit dem Schwerpunkt «Energie vom Hof» leisten wir vorab aber schon einmal unseren Beitrag.

Ausgabe Nr. 1 erscheint am 12.1.2023

Dezember 2022 | Editorial • Inhalt
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In Kürze

Trelleborg lanciert das «Adaptive Tire Management System» und spricht in diesem Zusammenhang von einer Revolution.

Paul Müri, langjähriger Ausbildner am Bildungszentrum Liebegg und Ehrenmitglied der SVLT-Sektion Aargau, erhielt von der Solar Agentur Schweiz den nationalen Solarpreis 2022 in der Kategorie «Persönlichkeiten».

Der St. Galler Landmaschinenmechaniker

Pascal Hofstetter gewinnt Bronze an den WorldSkills in Salzburg.

Die Schweiz übernimmt definitiv die Drohnenregelung der EU. Ab 1. Januar 2023 gelten neue Bestimmungen.

Bei der traditionellen Hausvorführung bei Ropa standen zwei Jubiläen im Fokus: 50 Jahre Rodetechnik Hermann Paintner und 10 Jahre Kartoffeltechnik.

Im Vergleich zum Vorjahr erlernen 5 % oder 179 mehr Lernende einen landwirtschaftlichen Beruf.

Stihl forciert seine Akku-Geräte-Produktion und wird diese künftig auch am Stammsitz in Waiblingen produzieren.

Die Thurgauer Kantonspolizei hat in Frauenfeld Ende November bei einer Grosskontrolle 17 Traktor-Anhänger-Kombinationen überprüft. Neun Gespanne wurden beanstandet.

Bergmann hat seine vier ÜberladewagenModelle der «GTW»-Serie mit Ladevolumen von 21 bis 43 m³ überarbeitet.

Mit über 327 000 Eintritten verzeichnet die 45. Austragung der Landtechnik-Messe Eima in Bologna einen neuen Rekord.

New Holland feiert das 20-Jahr-Jubiläum der «CX»-Flaggschiff-Mähdrescher.

Mit «LT-Master F115» präsentiert Göweil ein überarbeitetes Modell seiner PressWickelkombination. Neu ist unter anderem der hydraulische Antrieb der Presskammer.

Am Dienstag, 24. Januar 2023, und am Mittwoch, 25. Januar 2023, findet auf dem Parkplatz der Säntis-Schwebebahn auf der Schwägalp, jeweils ab 11 Uhr, mit «Schneeräumung live» die grösste Wintershow der Schweiz statt.

Rauch darf aus markenrechtlichen Gründen den für den digitalen Service benutzten Namen «TerraService», der die Befahrbarkeit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche berechnet, nicht länger verwenden.

Alarm-Box gegen Wölfe

Die auf Beleuchtungslösungen spezialisierte Schweizer Firma Nordride hat mit «Guard-Alarm» ein System im Angebot, das Wölfe verscheuchen soll, die sich an eine Tierherde heranmachen wollen. Das kompakte Gerät wird

in Zaunnähe, in unzureichend geschützten Bereichen installiert und dann zur Zaunaussenseite hin ausgerichtet. Wenn das Raubtier vorbeigeht, streut die Alarm-Box einen Lichtkegel von 360° über eine Sequenz von 30 Sekunden aus und soll so den Lauf eines Wolfs stören, der entlang des Zauns streift. Das System besteht aus einem Temperatursensor, der das Raubtier bis zu einer Reichweite von 10 m in einem Winkel von 120° erkennen soll. Der Benutzer kann das Gerät in vier Einstellungen konfigurieren: Licht, blauer oder weisser Lichtblitz, akustisches Signal von 86,5 dB(A) oder eine Kombination aus Blitz und akustischem Signal. Bei Dauerbetrieb mit einer Leistung von 350 Lumen beträgt die Autonomie 8 Stunden. Das Aufladen per Solarpanel oder USBAnschluss ist möglich. Der «GuardAlarm» kostet CHF 98.–.

52. Landmaschinen in Niederwil

Mäder Landmaschinen lädt auch heuer wieder vom 26. bis 30. Dezember 2022 zur Landmaschinen-Ausstellung ein – mittlerweile die 52. dieser Art. Auf dem Rundgang gibt es Traktoren und Maschinen von New Holland, Steyr, Case IH, Iseki, Weidemann, Ott, Pöttinger und Strautmann so -

(AG)

wie ein vielfältiges Angebot von Sabo, Cub Cadet, AL-KO, Solo, Stihl, Rapid und Kärcher zu sehen. Neu im Programm sind klimaneutrale Elektro-Geländefahrzeuge. Während der Ausstellung ist auch das Ersatzteillager geöffnet, wo man bei Barzahlung 5 % Rabatt auf alle Teile bekommt.

Aktuelles 4 Schweizer Landtechnik 12 2022

Neuer bodengeführter Futterverteilwagen

DeLaval ergänzt ihr «Optimat»-Fütterungssortiment mit dem bodengeführten Futterverteilwagen «OptiWagon». Der stationäre Mischer mit dem neuen bodengeführten Wagen verteilt das Futter dank der integrierten Waage genau. Dabei passt der «OptiWagon» den Vorschub und die Geschwindigkeit laufend an. Bei jeder Durchfahrt wird mit dem integrierten Futterschieber zugeschoben. Das Zuschieben und die mehrfache Vorlage von Futter reduzieren die Futterreste auf ein Minimum.

Innovative PhotovoltaikTechnologie

«Pepperoni» ist ein vierjähriges Forschungs- und Innovationsprojekt, das gemeinsam vom Helmholtz-Zentrum Berlin und Qcells koordiniert wird und Europa dabei unterstützen soll, bis 2050 klimaneutral zu werden. Qcells ist eines der weltweit führenden Unternehmen für saubere Energie. Ziel des Projekts ist es, die Hindernisse für die Markteinführung der Tandem-Solartechnologie zu identifizieren, zu überwinden und schliesslich die Grundlagen für neue Produktionskapazitäten in Europa zu schaffen. Die Forscher haben sich für eine Technologie entschieden, die das beste Verhältnis zwischen Leistung und Herstellungskosten verspricht – das Silizium-Perowskit-Tandem. Perowskit, ein neuartiges Material mit einer speziellen Kristallstruktur, kann so eingestellt werden, dass es die Teile des Sonnenspektrums ausnutzt, die typische Silizium-PV-Materialien nicht effizient nutzen können. Daher eignet sich Perowskit hervorragend als Hybrid-Tandempartner.

Neuerungen bei Steyr

Eigentümer eines Steyr «Terrus CVT», die serienmässig mit der «S-Fleet Telematik»-Hardware und einem dreijährigen Telematik-Abonnement ausgestattet sind, können jetzt mit der Einführung des «S-Tech Protect» die Wirtschaftlichkeit des Traktors weiter steigern. «S-Tech Protect» umfasst eine vertiefte Übergabeschulung, einen jährlichen Performance-Check der Maschine, Telematik-Lösungen und Tools für die Präzisionslandwirtschaft.

Die Baureihen «Impuls» und «Profi» können mit dem neuen Bedienterminal «S-Tech 700 Plus» ausgestattet werden. Dieses Terminal ist grösser, verfügt über eine höhere Auflösung sowie schnellere Rechenleistung und soll sich einfacher bedienen lassen.

Mit dem «Absolut 6280 CVT» (Bild) ergänzt Steyr diese Baureihe nach oben. Dieser 280-PS-Traktor sei für Anwender konzipiert worden, die mehr Leistung

bei geringem Maschinen-Gewicht suchen. Die bewährten Merkmale der Serie wie die leise Kabine mit 66 dB(A) Geräuschpegel, der Komfortgewinn durch das fortschrittliche Federungssystem, das Vorderachse, Kabine und die Schwingungstilgung des Heckhubwerkes miteinander verbindet, finden auch beim neuen Modell Eingang. Mit dem neuen Traktor wird auch ein neues Modellnummernsystem für die «Absolut CVT»-Serie eingeführt, mit dem die Leistung jedes Modells leichter zu identifizieren ist. Die letzten drei Ziffern stehen für die Maximalleistung des Motors ohne Boost. Letztlich bekommen auch die vier Traktoren der Serie «Ex-

pert» neue Funktionen. Die Abdeckungen der Gasdruckfedern und die weissen Scharniere an den Türen entsprechen dem Premium-Design von Steyr. Zu den externen Upgrades gehören auch Funktionen für mehr Produktivität und Sicherheit, beispielsweise neue LED-Positionsleuchten, die aus Positions-/Fahrlichtern mit Blinkerfunktion bestehen. Die Traktoren erhalten auch neue Modellbezeichnungen.

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Neuer Grünlandstriegel

Der österreichische Hersteller APV kommt mit dem neuen, kompakten Aufsattel-Grünlandstriegel «Pro GP 600 M2» mit 6 m Arbeitsbreite auf den Markt. Dieses Gerät zur Regenerierung und Nachsaat von Grünflächen soll alle Elemente umfassen, die für die Pflege von Grünland erforderlich sind. Das Gerät bietet fünf Arbeitsgänge: Einebnen, Jäten mit zwei Reihen von Zinken mit 12 mm Durchmesser, Belüftung mit zwei Reihen von Zinken mit einem Durchmesser von 8 mm, Nachsaat mit einer pneumatischen Sämaschine (500 oder 800 l Fassungsvermögen) und Rückverfestigung mit einer abnehmbaren Prisma- oder Cambridge-Walze. APV empfiehlt für diese Maschine eine Zugkraft von 120 PS. Zusammengeklappt hat der Regenerator eine Breite von 3 m und eine Höhe von 3,25 m. Dieses Gerät vervollständigt das Sortiment der bereits erhältlichen 3-m- und 4-m-Grünlandstriegel. Es wird ab 2023 erhältlich sein.

Neues Logo zum Jubiläum

Serco Landtechnik feiert heuer das 75-jährige Bestehen und lud zur entsprechenden Feier Lieferanten, Geschäftspartner, Wegbegleiter, Freunde und Mitarbeitende Mitte November nach Oberbipp (BE) ein. Serco Landtechnik gehört heute zur Fenaco

Stolz auf (Energie aus) Holz

Genossenschaft und beschäftigt 500 Mitarbeitende an 30 Standorten in der Schweiz und in Frankreich. Werner Berger, Vorsitzender der Geschäftsleitung, und VR-Präsident Heinz Mollet nahmen die Gelegenheit wahr, um die Eckpunkte einer Neuorganisation zu skizzieren. So wurde die neue Dachmarke «Serco» mit neuem Logo vorgestellt, das die Identifikation der in den letzten Jahren stark gewachsenen Gruppe erleichtern soll. Das Logo, basierend auf dem historischen Raute-Motiv, aber mit abgerundeten sowie roten und neu auch grünen Elementen, soll zudem die Verbindung von Natur und Technik symbolisieren, die stilisierten Blätter den Bezug zur Landwirtschaft herstellen und das «S» dazwischen eine Furche darstellen.

Bis 2021 war das Energieholz von einem ausgeprägten Nachfragemarkt abhängig. Im Verlauf des Jahres 2021 änderte sich die Situation, heute ist Energieholz einem ebenso ausgeprägten Angebotsmarkt unterworfen. Bei den Pellets gilt: Je grösser die Nachfrage, desto wichtiger ist der Begriff «Region». Die Importsituation in oder aus Europa ist durch den Wegfall von Russland, Belarus und Ukraine gekennzeichnet von derzeit 3,5 Mio. t fehlenden Pellets. Der Stückholzmarkt verzeichnet laut Holzenergie Schweiz eine starke Zunahme der Nachfrage. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei den Schnitzelfeuerungen bis 10 MW für das laufende Jahr ab. Für den Winter 22/23 schliesst Holzenergie Schweiz deshalb Versorgungsengpässe nicht aus. Dennoch ist der Grat zwischen «zu viel» und «zu wenig» sehr schmal.

Schutzschild bei Robert Aebi Landtechnik

Geht es um die Anschaffung von Landtechnik, müssen Bäuerinnen und Bauern tief ins Portemonnaie greifen. «Zu Recht erwarten sie im Gegenzug hochwertige, technisch ausgereifte und vor allem langlebige Maschinen und Fahrzeuge, ergänzt um einen ausgezeichneten Service und hervorragende Dienstleistungen», heisst es in einer Medienmitteilung von Robert Aebi Landtechnik. Schon heute könnten Kunden ihren Fuhrpark dank den «PowerGard»-Verträgen von John

Deere auf ihre Bedürfnisse abgestimmt schützen. Als erster Schweizer Anbieter für Landtechnik setzt Robert Aebi jetzt noch einen drauf und spannt für seine Kundinnen und Kunden vom 1. November 2022 bis 31. Oktober 2023 einen starken Schutzschild auf: Bei Neubestellung eines John-Deere-Traktors der Serien 5 bis 9 übernimmt Robert Aebi die Gewährleistungsverlängerung für fünf Jahre oder 2500 Betriebsstunden, wobei das zuerst Erreichte gilt.

Aktuelles 6 Schweizer Landtechnik 12 2022

BKT baut nun auch Raupen

Der indische Reifenhersteller BKT macht einen weiteren Schritt in Richtung Komplettierung eines umfassenden Angebots für Offroadfahrzeuge und kommt mit einer ersten Modellreihe von Gummiraupen auf den Markt. Die Serie mit der Bezeichnung «Agriforce BK T71» wird aus einer Gummimischung hergestellt, die widerstandsfähig gegen Schnitte, Risse und Abrieb sein soll. Das optimierte Laufflächenmuster mit dem formschlüssigen Antriebssystem verleihe hervorragende Traktionseigenschaften, schreibt BKT in einer Medienmitteilung. Die Karkasse der Raupe ist mit vier Lagen hochfestem Stahlkord verfestigt. Das neue Produkt wird erst in Grösse 18" x 6" x 44 auf den Markt gebracht. Weitere vier Grössenvarianten sind bereits in Entwicklung.

Öl online finden

«Midland», die Marke des Schweizer Familienunternehmens Oel-Brack, hat mit dem «Oil-Finder» ein online auf midland.ch verfügbares Tool entwickelt, das die Suche nach dem richtigen Öl vereinfacht. Mit wenigen Klicks kann man nach einem spezifischen Fahrzeug suchen – und schon werden alle Produkte der Marke aufgezeigt, die zum entsprechenden Fahrzeug empfohlen werden. Die Datenbank beinhaltet neben landwirtschaftlichen Fahrzeugen auch Personen- und Lastwagen sowie Motorräder und Baumaschinen. Der «Oil-Finder» zeigt zudem die vorgeschriebenen Service-Intervalle und die Füllmengen an.

Investition in künstliche Intelligenz

Moderne Bilderkennung hält in der Landwirtschaft immer stärker Einzug und ermöglicht in vielen Bereichen einen zumindest teilweise autonomen Einsatz. Voraussetzung sind leistungsfähige Kameras oder Sensoren in Verbindung mit intelligenten Algorithmen. Mit dem «IC-Weeder AI» hat Lemken bereits eine Hackmaschine vorgestellt, die selbst bei hohem Unkrautdruck Zuckerrüben von Unkraut zuverlässig unterscheiden kann. Die Software dazu wurde vom niederländischen Spezialisten Track32 entwickelt, an dem sich Lemken jetzt beteiligt hat. Damit ergreift das Familienunternehmen die Chance, Zukunftstechnologien mit einem kompetenten Partner im eigenen Haus zu entwickeln.

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Ein (zu) kleiner Schritt?

Mit der Verabschiedung der revidierten Verordnung über die Energieförderung will der Bundesrat die Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen fördern. Die Landwirtschaft kann davon profitieren, wenngleich für viele die geplanten Fördermassnahmen nicht ausreichen, um das mögliche Potenzial voll auszuschöpfen.

Das Bundesgesetz über die sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien ist derzeit zwar noch in der parlamentarischen Beratung, trotzdem hat der Bundesrat kürzlich die revidierte Energieförderungsverordnung in Kraft gesetzt. Damit wird das Ende 2022 auslaufende Einspeisevergütungssystem – ehemals KEV – durch Investitionsbeiträge ersetzt. Zudem können neu auch Biogas-, Windenergie- und Geothermie-Anlagen sowie neue Kleinwasserkraftanlagen einen Investitionsbeitrag erhalten. Im Bereich der

Photovoltaik werden erstmals Auktionen eingeführt.

Sonnenenergie

Photovoltaik-Anlagen ohne Eigenverbrauch, wie sie typischerweise auf Scheunen oder Lagerhallen installiert werden, erhalten eine höhere Unterstützung. Damit soll ein Anreiz geschaffen werden, dass solche Anlagen künftig vermehrt auch dann installiert werden, wenn der Gebäudeinhaber den Strom selbst nicht benötigt. Die Höhe der Einmalvergütung

für solche Anlagen wird ab einer Leistung von 150 kW in Auktionen bestimmt. Bei diesen erhält jener Produzent den Zuschlag, der eine bestimmte Menge Solarenergie am günstigsten produziert. Wer den Zuschlag erhält, ist auch verpflichtet, die Anlage zu bauen.

Weiter wird der Zubau im Photovoltaik-Bereich mit weiteren Anpassungen gefördert. Es werden Anreize geschaffen für den Bau grösserer Anlagen, die möglichst die ganze Dachfläche nutzen, für Anlagen an Fassaden und Mauern sowie

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Für die Branche ist die revidierte Verordnung zur Energieförderung ungenügend, damit beispielsweise das vollständige Potenzial für Biogas aus Hofdüngern voll ausgenutzt werden kann. Bild: Ökostrom Schweiz

für alpine Anlagen. Letztere erhalten einen Höhenbonus.

Verhaltener Optimismus

Die Solarbranche reagiert mit verhaltener Freude auf die revidierte Verordnung. Begrüsst wird die Einführung einer erhöhten Förderung für Anlagen ohne Eigenverbrauch, wodurch weitere Potenziale erschlossen werden können. Unbefriedigend sei jedoch, dass solche Anlagen bereits ab einer Grösse von 150 kW an Auktionen teilnehmen müssten und dabei wohl in vielen Fällen gegenüber Grossanlagen aufgrund höherer Kosten unterliegen würden. «Und genau bei diesen mittelgrossen Dachanlagen liegt das grösste Potenzial», heisst es bei Swissolar, dem schweizerischen Fachverband für Sonnenenergie. Swissolar hatte eine Grenze von 500 kW vorgeschlagen. Positiv sei hingegen, dass Spezialauktionen für besondere Anlagetypen durchgeführt

«Auch mit dieser revidierten Verordnung gibt es leider keine langfristige Investitionssicherheit. Insbesondere bei Anlagen, die ausschliesslich mit Hofdünger betrieben werden, sind Beiträge von maximal 50 % der anrechenbaren Kosten zu tief.» Ökostrom Schweiz.

werden können. Weiter habe man bei der Anpassung der Förderbeiträge (Einmalvergütung) Augenmass gewahrt und die pandemiebedingte Preiserhöhung bei den Komponenten berücksichtigt. Etwas differenzierter sieht man die Sache bei MBR Solar, einem der führenden Anlagebauer für Photovoltaik in der Schweiz. Da die «Geschäfte» sehr gut laufen würden, aktuell eine hohe Nachfrage herrsche und Lieferengpässe vorhanden seien, bräuchte man eigentlich keine zusätzlichen Fördermittel. Diese würden aber sicher den Bau von grossen Projekten in der Landwirtschaft wirtschaftlicher machen. Bei MBR Solar sieht man Handlungsbedarf bei den Vorschriften. «Bei den Installationen hat man mit vielen Auflagen und technischen Hindernissen (Netz- und Anla-

gen-Schutz, Messkonzepte) zu kämpfen, welche die Anlagen massiv verteuern, wenig bis gar nichts bringen und oft ein Killerkriterium für den Bau einer Photovoltaik-Anlage sind.»

Auch Biomasse ausbauen Neben der Photovoltaik soll die Förderung auch für weitere einheimische und erneuerbare Energien gestärkt und ausgebaut werden – beispielsweise für die Biomasse. So werden beispielsweise neue Biogas-Anlagen mit Investitionsbeiträgen von bis zu 50 % der anrechenbaren Baukosten gefördert. Darüber hinaus können bei solchen Anlagen auch Beiträge für die Betriebskosten vergütet werden, womit der besonderen Kostenstruktur dieser Anlagen Rechnung getragen werden soll. Trotz dieser Beiträge bleibe der wirtschaftliche Betrieb von landwirtschaftlichen Biomasseanlagen herausfordernd. So stellt Ökostrom Schweiz, der Fachverband für landwirtschaftliches Biogas, enttäuscht fest, dass die Anliegen der Branche nur teilweise berücksichtigt wurden. «Auch mit dieser revidierten Verordnung gibt es aber keine langfristige Investitionssicherheit», heisst es bei Ökostrom weiter. Insbesondere bei Anlagen, die ausschliesslich mit Hofdünger betrieben werden, seien die Betriebskosten hoch. Ein rentabler Betrieb sei daher nur mit politischen (finanziellen) Rahmenbedingungen möglich und diese seien mit Investitionsbeiträgen von maximal 50 % der anrechenbaren Kosten nicht gegeben. «Das ist enttäuschend, waren im Verordnungsentwurf doch bis zu 60 % vorgesehen», schreibt Ökostrom in einer Medienmitteilung. Da habe man angesichts der laufenden Debatten zur Energiesicherheit in der Schweiz eine Chance verpasst.

Zusätzlicher Anreiz

Aus landwirtschaftlicher Sicht positiv ist jedoch, dass im neuen Fördermodell ein Betriebskostenbeitrag für Biomasseanlagen pro eingespeiste Kilowattstunde etabliert ist. Der Beitrag fällt dann am höchsten aus, wenn ausschliesslich landwirtschaftliche Biomasse wie Gülle, Mist oder organische Reststoffe vergärt wird (nämlich bis zu 29 Rp. pro eingespeiste kWh). Ökostrom Schweiz begrüsst diesen Anreiz sehr. Das energetische Potenzial im Bereich der Hofdünger sei nämlich enorm. Genutzt werde heute noch nicht einmal 5 % davon.

«Wir sind froh, dass nach langem Warten diese Verordnung endlich präsentiert

«Wir sehen Handlungsbedarf bei Auflagen und technischen Hindernissen für Photovoltaik-Anlagen, die den Bau nur massiv verteuern, wenig bis gar nichts bringen so und oft ein Killerkriterium für den Bau einer Anlage sind.»

MBR Solar

wurde», heisst es bei der Meyer Gruppe, einer Spezialistin für Stalleinrichtungen, Gülletechnik und Biogasanlagen. Allerdings gebe das vorgesehene Fördermodell jetzt nicht gerade den notwendigen starken Rückenwind für einen intensiven Zubau von neuen Biogasanlagen – da hätte man mehr erwarten dürfen, zumal das Potenzial doch sehr gross sei. Bei Meyer/Schweizer schätzt man das System mit Investitions- und Betriebskostenbeiträgen als aufwändig und ineffizient ein, dauere es doch recht lange, bis die zugesicherten Investitionsbeiträge vollumfänglich ausbezahlt würden. «Ein Weiterführen des bisherigen Systems mit einem kostendeckenden Einspeisetarif über eine bestimmte Laufzeit wäre unseres Erachtens zielführender und effizienter gewesen.» Bei den vielen in Planung befindlichen Anlagen brauche es schnell eine belastbare Aussage, wie die Ausgestaltung der Beitragssätze ab 2030 aussehen sollen. «Das erleichtert die Investitionssicherheit und die Finanzierung der Anlagen.» Generell hofft man bei der Meyer Gruppe auf Nachbesserungen im neuen Energiegesetz, das voraussichtlich ab 2025 in Kraft treten wird.

Fazit

Das Parlament hat die Motion von Ständerat Daniel Fässler mit dem Titel «Biomasseanlagen in der Schweiz nicht gefährden, sondern erhalten und ausbauen» oppositionslos angenommen. Diese Motion fordert den Bundesrat auf, die Gesetzgebung ämterübergreifend anzupassen, damit der Zubau landwirtschaftlicher Biomasseanlagen unterstützt wird. Der Bundesrat und das Parlament haben es also in der Hand, bezüglich der Fördermassnahmen noch etwas nachzulegen. Das neue Energiegesetz kann diesbezüglich die Weichen stellen.

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«Sniper» nimmt die Unkräuter punktgenau ins Visier

Mit dem Spot-Spraying-System «Sniper» will Berthoud Lohnunternehmern und Landwirten eine Möglichkeit bieten, die Ausbringmenge an Pflanzenschutzmitteln stark reduzieren zu können. Die Kameras erkennen die Unkräuter in Echtzeit.

Berthoud hat das Spot-Spraying-System «Sniper», das nun auch in der Schweiz erhältlich ist, schon seit mehr als einem Jahr im Angebot. Alle 3 m sind auf dem Spritzbalken Kameras verbaut. Jede Kamera speichert die Bilder der Kultur, die in Echtzeit von einem Erkennungsmodell analysiert werden. Dann steuert das System das Öffnen der Düsen. Jede Kamera ist mit jeweils sechs Düsen verbunden, wobei jede Düse einzeln gesteuert wird. Düsen mit Pulsweitenmodulation (PWM) sind für den Betrieb des «Sniper»-Systems unerlässlich.

Sie ermöglichen das präzise Öffnen und die Aufrechterhaltung des Drucks unabhängig von der angewendeten Dosis. Ein Controller steuert das Öffnen der Balkenabschnitte in weniger als 200 Millisekunden. In dieser Zeit hat das System die Bilder der verschiedenen Kameras empfangen und die erfassten Pflanzen mit denen in der Datenbank verglichen. Sensoren und Intelligenz stammen von der französischen Firma Carbon Bee, während Berthoud die Aktualisierung der Feldspritzen sicherstellt.

Einstellung aus der Kabine

Der Bediener greift über das Touch-Terminal in der Kabine auf die Steuerungsfunktionen des «Sniper»-Systems zu. Zur Auswahl stehen zwei Arbeitsmodi. Mit dem «Spot»-Modus wendet die Maschine einfach die eingestellte Dosis an, sobald sie Unkräuter erkennt. Im zweiten Modus variiert der Bediener die Behandlung, indem er einerseits eine Hintergrunddosis des Behandlungsprodukts (z. B. 50 l/ha) und andererseits eine höhere Dosierung (z. B. 100 l/ha) festlegt, um die gewünsch-

Markt | Neuheiten 10 Schweizer Landtechnik 12 2022
Ein mit dem Spot-Spraying-System «Sniper» ausgerüsteter Spritzbalken versprüht auf dieser Raps-Parzelle Spritzmittel punktgenau nach den vom Landwirt ausgewählten Einstellungen. Bilder: M. Schubnel

ten Zonen zu behandeln. Am Terminal kann das vorinstallierte Programm ausgewählt werden. Mit der Einstellung «Alles ausser Raps» beispielsweise behandelt das «Sniper»-System alle erkannten Pflanzen mit Ausnahme der Rapsschösslinge. Je nach gewähltem Ziel kann der Bediener auch eine Mindestgrösse für die Erkennung der relevanten Bereiche zwischen 2 × 2 cm und 30 × 30 cm festlegen. Darüber hinaus kann der Bediener parallele Linien erstellen und dank eines in jeder Kamera integrierten GPS-Systems von der Trennlinie profitieren. Schliesslich ist der Export von Shape- oder ISOXML-Karten mit Kabel oder WLAN möglich.

Neue Kameras

Die maximale Geschwindigkeit, bei welcher der «Sniper» funktioniert, liegt laut Berthoud zwischen 18 und 20 km/h. Bei etwas komplexeren Parzellen oder wenn sich der Spritzbalken bewegt, ist es besser, langsamer zu fahren. Die neuen Kameras werden ab der kommenden Saison integriert. Ihr derzeitiges Gesamtgewicht von rund 35 kg mit Stütze wird mit der neuen Kamera halbiert und sie wird so noch rund 17 kg wiegen. Die Kameras werden nicht mehr an einem Mast montiert, sondern direkt an den Spritzbalken auf neuen kompakten Halterungen integriert.

Drei Varianten zur Auswahl

Das System zielt in erster Linie auf Lohnunternehmer oder auf spezialisierte Landwirte ab, welche diese Investition leichter amortisieren können. Derzeit sind in verschiedenen Ländern ein knappes Dutzend mit dem «Sniper» ausgerüstete Feldspritzen in Betrieb, darunter ein gezogenes Modell. Laut der Landmaschinenfirma

AgriDubey aus Payerne (VD) wurde in der Schweiz bereits eine erste Feldspritze mit dem «Sniper»-System verkauft. Berthoud hat für das System Techniker ausgebildet und ist dabei, eine Hotline für diese Technologie einzurichten.

Laut Berthoud gibt es das «Sniper»-Gerät in drei Varianten:

• Die erste Variante, für die CHF 1800.−* pro Meter Balken berechnet werden, besteht aus dem «Green on brown»Verfahren und einem einzigen «Green on green»-Modell. Ergänzt wird dieses Angebot durch die Inbetriebnahme durch den Hersteller und zwei Jahre Garantiegewährleistung.

• Die zweite Ausstattungsstufe, die auf CHF 2500.− pro Meter Balken kommt, umfasst vier «Green on Green»-Modelle, die Inbetriebnahme durch den Hersteller, einen Besuch des Technikers für eventuelle Modell-Updates sowie fünf Jahre Garantiegewährleistung.

Fischer verabschiedet sich

Die 1949 gegründete Firma Fischer mit Sitz in Collombey-Muraz (VS) wurde per 30. September 2022 aufgelöst. Die Schweizer Firma war auf die Herstellung von Feldspritzen und Sprühgeräten spezialisiert. Fischer wurde im Jahr 2000 vom französischen Hersteller Berthoud Agricole übernommen und in «Fischer Nouvelle SARL» umbenannt. Herstellung, Montage sowie Forschung und Entwicklung von Fischer wurden zum Berthoud-Hauptsitz nach Belleville-sur-Saône (F) verlagert. Fischer vertrieb über sein Schweizer Vertriebsnetz in der Folge Feldspritzen von Berthoud. Nun verschwindet die Schweizer Traditionsmarke Fischer definitiv vom Markt. Das Berthoud-Ersatzteillager wurde von der Landmaschinenfirma AgriDubey aus Payerne VD übernommen. Die Firma AgriDubey verkauft seit 2002 Produkte von Berthoud.

• Die Stufe drei, die zu einem Preis von CHF 3200.− pro Meter Balken erhältlich ist, umfasst alle bekannten Berechnungsmodelle mit allen Reifegraden der Pflanzen. Sie sieht ebenfalls eine Aktualisierungsfunktion für neue Modelle vor, sobald sie verfügbar sind. Dazu kommen noch eine Ausbildung pro Jahr und fünf Jahre Garantiegewährleistung.

Mit diesem Kundenpool will Berthoud eine Gruppe von Kunden bilden, auf die sich die Firma stützen kann, um das SpotSpraying-System stetig weiterentwickeln zu können.

* Alle Preisangaben nach aktuellem Umrechnungskurs ohne Mehrwertsteuer.

Neuheiten | Markt 12 2022 Schweizer Landtechnik 11
Ein Controller steuert das Öffnen jeder Düse mit einer Bearbeitungszeit von weniger als 200 Millisekunden. Via Terminal in der Kabine kann der Bediener zum Beispiel die gesamte eingescannte Fläche und die tatsächlich behandelte Fläche einsehen. Bild: Berthoud Zur Sima 2022 stellte Berthoud für das «Sniper»-System eine neue Kamera vor, die kompakter und leichter gebaut ist. Bild: Berthoud

John Deere blickt in die Motoren-Zukunft

Auf der Sima hat John Deere Power Systems einen Teil seiner Entwicklungsstrategie vorgestellt, welche bei der Motorisierung von selbstfahrenden Fahrzeugen in der Landwirtschaft zum Tragen kommen soll.

«Wie können wir die Treibhausgasemissionen begrenzen und unseren Planeten schützen?» In seinem Nachhaltigkeitsbericht 2021 hat sich John Deere zum Ziel gesetzt, die betrieblichen CO2 -Emissionen bis 2030 um 50 % zu senken und die vorund nachgelagerten CO2 -Emissionen im gleichen Zeitraum um 30 % zu reduzieren.

Der Hersteller ist jedoch der Ansicht, dass die vorgeschriebenen Emissionsreduktionen für die neuen Produkte-Generationen einen weitaus grösseren Einfluss auf die Umwelt haben werden. So hat er beispielsweise kürzlich seine Innovationskraft unter Beweis gestellt, als er in Zusammenarbeit mit Liebherr einen neuen Motor für seinen selbstfahrenden Feldhäcksler «9700» der nächsten Generation entwickelt hat. Der Motor «JD18X» mit 18 Litern Hubraum und einer Leistung bis zu 825 PS benötigt kein AdBlue, was in dieser Leistungsklasse aussergewöhnlich ist. Im Bereich der Energiequellen arbeitet der Motorenhersteller derzeit an ver-

schiedenen Ansätzen wie der Elektrifizierung der Motoren, um 100 % elektrische oder Plug-in-Motoren zu entwickeln, aber auch an der Elektrifizierung der

Werkzeuge. Ausserdem werden verschiedene Alternativen zum Dieselkraftstoff untersucht: eFuel, hydriertes Pflanzenöl (HVO), Ethanol und Wasserstoff. Julien Bracquemond, Vertriebsleiter für Händler bei John Deere Power Systems, erklärt: «Weltweit gibt es keine Angleichung der Länder bei der Wahl des Kraftstoffs. Wir müssen daher alle Möglichkeiten prüfen. Jede Technologie hat ihre Vor- und Nachteile. Im Jahr 2023 werden verschiedene Technologien in die Testphase kommen. Wasserstoff ist sehr komplex, es gilt, Lösungen zu finden, insbesondere in Bezug auf die Lagerung und die Auswirkungen auf die Umwelt. Auch der Transport zwischen Feld und Tankstelle ist eine logistische Hürde. Aber wir müssen auch diesen Weg erforschen.»

John Deere wird seine eigenen Batterien herstellen

Das österreichische Start-up-Unternehmen Kreisel Electric GmbH & Co KG, das vor rund einem Jahr von der Deere & Company übernommen worden ist, wird John Deere bald in die Lage versetzen, seine eigenen Batterien herzustellen. Das Unternehmen hält zwei wichtige Patente: Die von ihm entwickelten modularen Lithium-IonenBatterien sind gut auf die Bedürfnisse des Offroad-Sektors abgestimmt. Die zylindrischen Zellen, aus denen sie bestehen, werden durch eine patentierte Vorrichtung in Reihe geschaltet. Die Zellen sind vollständig in eine nichtleitende Flüssigkeit eingetaucht, die sich in einem sogenannten

«Hollowblock» befindet und die Wärme sehr leicht ableiten kann. Diese Eigenschaft verleiht ihnen ein sehr gutes Temperaturmanagement und laut John Deere Power Systems eine um 20 bis 30 % höhere Haltbarkeit als andere Lösungen auf dem Markt. Darüber hinaus erweise sich das Ladesystem laut dem Hersteller als besonders leistungsfähig.

Für die Batterieproduktion will John Deere das Motorenwerk in Orléans-Saran (Frankreich) umstrukturieren und eine neue Produktionslinie für Batterien einrichten. Nach Angaben des Herstellers soll die Anlage 2024 in Betrieb genommen werden.

Markt | Trends 12 Schweizer Landtechnik 12 2022
«Bei den neuen Stufe-6-Motoren, die für 2028−2030 angekündigt sind, werden uns die verschiedenen Alternativen zum Diesel helfen, insbesondere bei der Senkung der Stickoxidwerte», meint Julien Bracquemond von John Deere Power Systems.
Bilder: Matthieu Schubnel
Der John-Deere-Motor «JD18X» verfügt über ein Abgasreinigungssystem ohne SCR und benötigt daher kein AdBlue. Ein modulares Batteriepaket mit 63 kWh und 173 Ah Kapazität, das John Deere Power Systems auf der Sima in Paris ausgestellt hat.
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Vom Nahrungsmittelzum Energieproduzenten

Die Landwirtschaft produziert einerseits selber hochwertige Energie in Form von Nahrungs- und Futtermitteln, anderseits ist sie auf direkte und indirekte Energie angewiesen. In der aktuellen Energieversorgungskrise kann dies eine ungemütliche Situation sein.

14 Schweizer Landtechnik 12 2022 ENERGIE VOM HOF Bild: R. Hunger

Der Begriff «Energiewirtschaft» umschreibt die wirtschaftlichen Strukturen zur Gewinnung und Bereitstellung von Energie. Mit dem Begriff «Landwirtschaft» wird ein Wirtschaftsbereich der Urproduktion bezeichnet. Das Ziel der Urproduktion und damit der Landwirtschaft ist die Herstellung und Produktion pflanzlicher oder tierischer Erzeugnisse. Damit produziert die Landwirtschaft seit jeher Energie in Form von Nahrungsmitteln. Auf den ersten Blick haben beide Wirtschaftskreise wenige Gemeinsamkeiten. Bei genauerem Hinschauen stellt man aber rasch fest, dass es zahlreiche Berührungspunkte gibt. Aktuellerweise zeigen sich die Gemeinsamkeiten deutlich, indem sie beide als ausgesprochen systemrelevant gelten.

Energiestrategie 2050

Für die Landwirtschaft bietet die Energiestrategie 2050 einige Chancen. Neben den Massnahmen zum Ausbau der erneuerbaren Energien und den damit verbundenen rechtlichen Rahmenbedingungen sollen vor allem auch Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz umgesetzt werden. Ein Ziel ist die Senkung des durchschnittlichen Energieverbrauchs pro Person gegenüber dem Jahr 2000 auf –43 % im Jahr 2035. Gleiches gilt für die Senkung des durchschnittlichen Stromverbrauchs von –13 % im Jahr 2035 (Basis 2000). Gleichzeitig soll die inländische Produktion erneuerbarer Energie (ohne Wasserkraft) von 4400 GWh im Jahr 2020 auf 11 400 GWh im Jahr 2035 erhöht werden. Ein weiteres Ziel ist der Umbau der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) zu einem Einspeisevergütungssystem mit Direktvermarktung. Das heisst, der Anlagebetreiber verkauft die

Elektrizität selber am Markt. Das ist bereits seit dem 1. Januar 2020 möglich. Ab dem Jahr 2031 sind zudem keine neuen Investitionsbeiträge/Einmalvergütungen mehr geplant.

Erneuerbare Energie

Die Sonne «schickt» pro Jahr viel mehr Energie auf die Erde, als die Menschheit je brauchen wird. Das Strahlungsangebot der Sonne ist allerdings abhängig vom Standort. Weitere Quellen für erneuerbare Energien sind Biomasse, Erdwärme, Holzenergie, Wasserkraft und Windenergie. Bei der Nutzung fossiler Energie wird Kohlenstoff aus dem Boden in die Atmosphäre transferiert und reichert sich dort an. Im Gegensatz dazu sind erneuerbare Energien reproduzierbar und CO 2 -neutral. Generell ist für erneuerbare Energien ein riesiges Potential vorhanden. «Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Player beim Umbau der Energieversorgung», sagt Simon Bolli von Ökostrom Schweiz, dem Fachverband der landwirtschaftlichen Biogasproduzenten. Landwirte denken und handeln langfristig. Das heisst, Investitionen in erneuerbare Energien sind in der Regel teuer. Und die Bereitschaft, in teure Projekte zu investieren, setzt voraus, dass klare und langfristig gesicherte Strukturen bestehen. Unklare Verhältnisse und unsichere Zukunftsaussichten sind Gift für die Investitionsbereitschaft der Landwirte.

Eigenverbrauch

Unter Eigenverbrauch werden die zeitgleiche Stromproduktion und der unmittelbare Stromverbrauch am Ort der Produktion verstanden. Alternativ zum unmittelbaren Stromverbrauch ist auch eine zeitgleiche Speicherung für den späteren Verbrauch

am Ort der Produktion möglich. Der Anteil des vor Ort verbrauchten Stroms an der Gesamtproduktion einer Produktionsanlage wird als Eigenverbrauchsquote bezeichnet. Während eine durchschnittliche Photovoltaik-Anlage auf Einfamilienhäusern eine Quote von 30 bis 40 % erreicht, können durch Verbrauchsoptimierung bis zu 50 % und mehr erreicht werden.* In den letzten Jahren ist die direkte Nutzung des selbst produzierten Solarstroms interessanter geworden. Eigenverbrauch hat den Vorteil, dass für den Strom keine Netzentgelte und Abgaben anfallen. Dies fällt deshalb ins Gewicht, weil Netzentgelt rund 50 % und Abgaben 10 % der Strombezugskosten ausmachen. Eine wertvolle Hilfe bei der Umsetzung der neuen gesetzlichen Regelungen zum Eigenverbrauch bietet der «Leitfaden Eigenverbrauch», Version 2.2 vom Juli 2021.

Mehr Selbstverantwortung

Milch, Getreide, Kartoffeln und Strom. So ungefähr kann schon heute die «Vermarktungsliste» eines Landwirtschaftsbetriebes aussehen. Während ein Landwirt vor 50 oder noch vor 20 Jahren mehrheitlich «nur» menschliche und tierische Ernährungsprodukte erzeugte und verkaufte, wird die Energieproduktion immer deutlicher ein neuer Betriebszweig. Im Moment ist noch nicht klar, ob und wie das Produkt «Energie» künftig unterstützt wird. Die vom Bund geschaffene «Kostendeckende Einspeisevergütung» KEV läuft Ende 2022 aus und für das Jahr 2023 gibt es ein einjähriges Übergangssystem. Über das «Danach» wird vorerst noch diskutiert und wenig oder nichts ist klar. Dazu sagt Simon Bolli von Ökostrom Schweiz: «Egal, welches Fördermodell künftig gilt, eines ist klar, es

12 2022 Schweizer Landtechnik 15 ENERGIE VOM HOF
Pro Hektar Nutzfläche verbraucht die Schweizer Landwirtschaft rund 13,7 Gigajoule Energie, davon 36 % für Treibstoff. Bilder: R. Hunger Umgekehrt ist das Potenzial der Stromproduktion mit Photovoltaik auf Landwirtschaftsbetrieben noch lange nicht ausgeschöpft.

wird marktnäher sein.»

Wer selber vermarkten will oder nun muss, sollte wissen, wie man dies macht. Die Marktsituation für Milch, Getreide oder Kartoffeln ist zwar nicht immer auf den ersten Blick durchsichtig und nachvollziehbar, aber gerade deshalb bekannt. Funktioniert die Energie- oder Stromvermarktung nach den gleichen Marktprinzipien oder ganz anders? Die Stromvermarktung vom Bauernhof ist sicher eine Herausforderung. Beispielsweise kann es sein, dass eine Produktionsanlage für erneuerbare Energie für den Strom deutlich weniger Geld bekommt, als dies an der Strombörse realisierbar wäre. Damit daraus kein Fiasko entsteht, gibt es verschiedene landwirtschaftsnahe Partner, die unter stützend helfen können. Ein solcher Partner ist «Fleco Power». Als unabhängiger Stromvermarkter der Schweiz ist Fleco Power ausschliesslich in den Händen von Produzenten und produzentennahen Organisationen.

Wie kann Energie gespart werden?

Parallel zum Energieverbrauch ist die Frage, wie auf einem Bauernhof Energie gespart werden kann, aktueller denn je. Ein Schweizer Landwirtschaftsbetrieb hat 2017 durchschnittlich 20 000 kWh Strom im Wert von rund CHF 5000 verbraucht. Aktuell werden insbesondere die Kosten wesentlich höher sein. Neben dem hohen Stromverbrauch der Milchwirtschaftsbetriebe (Milchkühlung, Brauchwasserheizung, Vakuumpumpe, Fütterung, Heutrocknung) wird auch in der Schweinehaltung viel Energie in Form von Strom und Wärme verbraucht. Und für Geflügelbestände kann Strom überlebenswichtig sein. Logisch, dass sich jeder Landwirt die Frage stellt, wo er seinen Betrieb bezüglich Energieverbrauch einstufen soll. Wer Energie sparen und damit auch einen Klimabeitrag leisten will, muss zuerst wissen, wo dies effizient machbar ist. Oft sind es viele kleine Puzzle-Steine, die gemeinsam zu einem ansprechenden Resultat führen. Zusammen mit verschie -

Energiebedarf der Landwirtschaft

Der Verbrauch der Schweizer Landwirtschaft an «direkter Energie» in Form von Brennstoffen, Elektrizität und Treibstoffen beträgt rund 14 400 Terajoule (TJ). Im Schnitt sind dies 278 Gigajoule (GJ) pro Betrieb oder 13,7 GJ pro Hektare LN. Davon 36 % Treibstoffe, 32 % Brennstoffe, 24 % Elektrizität und 8 % erneuerbare Energie. Der ganze landwirtschaftliche Energiebedarf zeigt sich erst, wenn auch die indirekte Energie (total 39 900 TJ) berücksichtigt wird.

4100 TJ werden für die Bereitstellung der direkten Energie aufgewendet. 4000 TJ stecken in den verwendeten Mineraldüngern. 11 200 TJ in den importierten Futtermitteln. 400 TJ beanspruchen Pflanzenschutzmittel und importiertes Saatgut. Schliesslich stecken 11 000 TJ in Gebäuden und 9100 TJ in Maschinen.

Quelle: Agrarbericht 2021, Zahlen aus dem Agrarumweltmonitoring 2017

denen Partnern hat AgroCleanTech einen Energie- und Klimacheck entwickelt, der über das Internet (energie-klimacheck.ch) zugänglich ist. Aufgrund von Angaben in einem Fragebogen wird das Potential für Energieeinsparungen betriebsspezifisch berechnet und kostenpflichtig ausgewertet. Von einigen Kantonen wird eine landwirtschaftliche Energieberatung kostenlos angeboten, neben Aargau, Bern und Luzern sind dies sechs Westschweizer Kantone (CEPAR).

Ist Produktion günstiger als sparen? Energiesparen macht nicht erst seit dem laufenden Jahr Sinn. Die derzeit mögliche Mangellage und vor allem auch die aktuelle Energiepreissituation werden dem letzten Verbraucher die Augen öffnen und ihn zu sparsamem Energie- und Stromverbrauch animieren. Sparen beginnt damit, dass man den Energiebedarf kennt und versucht, zu verstehen, warum dieser so und so hoch ist. Bis vor kurzem war die Produktion zum Teil tatsächlich günstiger als das Energiesparen. Insbesondere die Wärme- und die Kälteproduktion brauchen viel Energie. Wer es genau wissen will, der muss den Verbrauch messen. Vorsicht, wenn irgendwelche Energieberater zu Rate gezogen werden. Viele Energieberater haben meist wenig Ahnung von der Landwirtschaft und kennen die Abläufe und Zusammenhänge nicht.

Wenn was läuft, braucht es Energie Landwirtschaftliche Betriebe sind durch die Elektrifizierung und die Digitalisierung vieler Prozesse in den letzten Jahrzehnten immer abhängiger von Energie geworden. Die Wahrscheinlichkeit einer Strom -

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Das nutzbare Potenzial der Landwirtschaft an erneuerbarer Energie, das bis 2030 gewonnen werden kann, liegt in der Schweiz bei 2100 GWh/a Strom und 1300 GWh/a Wärme. Bild: Seiler

mangellage hat sich in den letzten Monaten verdichtet. Ein deutlicher Auslöser ist der Ukraine-Krieg. Effektiv hat diese Mangellage ihren Ursprung aber schon Jahre zurück. Zusammen mit einer gezielten Verhinderungspolitik gewisser Kreise ist die massgebende Politik, geblendet von ausländischer (Über-)Produktion, davon ausgegangen, dass man von vielem zu wenig haben kann, aber sicher nicht von günstiger Energie. Aufgeschreckt von der weltumspannenden Energiekrise spricht man nun auch in der Schweiz offen davon, dass sich die Wahrscheinlichkeit einer Strommangellage in letzter Zeit erhöht hat.

Das bedeutet für die Landwirtschaft, dass sie bezüglich Energie und Digitalisierung verletzlicher geworden ist. Dabei gilt es, rasch zu handeln, um Risiken zu minimieren. Eine Risikominderung kann mit folgenden Massnahmen umgesetzt werden: • Arbeitsorganisation und energiekritische Aufgaben überdenken. Will heis-

sen, bereits vor dem Tag X Überlegungen anstellen, wie ein Einmannbetrieb bei einem allfälligen Stromnotstand seine Arbeit organisieren kann.

• Bestandesaufnahme des Energieverbrauchs: a) ganzer Betrieb, b) einzelner Betriebszweige (Hühner, Schweine, Rindvieh).

• Effizienzmassnahmen umsetzen: Es ist höchste Zeit, dass dort, wo Optimierungen möglich sind, diese auch umgesetzt werden. Solche Stromeffizienzmassnahmen sind als Investitionen zu betrachten.

• Lagerung von Treibstoff: Vor dem Hintergrund einer evtl. Strommangellage bekommt auch die Lagerhaltung von Treibstoff eine gewisse Bedeutung (Zapfwellengenerator). Allerdings darf dies nur unter Berücksichtigung von feuerpolizeilichen und umwelttechnischen Vorschriften geschehen.

• Schliesslich kann ein Notstromaggregat in Betracht gezogen werden. Aus si -

cherheitstechnischen Gründen darf ein Notstromaggregat nur als Insellösung und bei Netzentkoppelung in Betrieb genommen werden.

Fazit

Einerseits ist die Schweizer Landwirtschaft stark abhängig von der Energie. Anderseits hat sie grosses Energieproduktionspotential. Deshalb ist es naheliegend, dass die Energieproduktion künftig vermehrt zu einem Betriebszweig ausgebaut wird. Dazu sind finanzielle Mittel und neues Wissen erforderlich. Künftig werden also auch Managementfähigkeiten in einem «landwirtschaftsfremden» Bereich gefragt sein. Oder ist die Energieproduktion künftig gar nicht mehr so landwirtschaftsfremd? Die Zukunft wird es zeigen.

*Leitfaden «Eigenverbrauch» Version 2.2, 2021 (Energie Schweiz)

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«Jeder Betrieb kann Energie sparen»

Neben der möglichen Produktion auf einem Betrieb spielt auch die Einsparung von Energie für die Bilanz eine zentrale Rolle. Marco Landis vom Strickhof erklärt, wo Einsparungen möglich sind.

«Schweizer Landtechnik»: Landwirtschaftliche Betriebe benötigen viel Energie in Form von Strom, Diesel sowie allenfalls Öl und Gas. Wo würden Sie mit dem Energiesparen beginnen?

Marco Landis: Jeder Betrieb hat das Potenzial, den Energieverbrauch zu reduzieren. Wie viel, ist von Betrieb zu Betrieb verschieden. Zuerst müssen die grössten Energieverbraucher ausfindig gemacht werden. Das sind oftmals Geräte, Maschinen und Fahrzeuge, die eine hohe Leistung erbringen müssen und oft im Einsatz sind. Es macht also mehr Sinn, einen Boiler zu entkalken als eine wenig gebrauchte Lampe mit LED zu ersetzen.

Vom Gesamtenergieverbrauch der Landwirtschaft entfällt rund ein Viertel (3500 TJ) auf Elektrizität. Welches

sind die grössten Stromfresser auf den Betrieben?

Das ist je nach Betriebszweig sehr unterschiedlich. Viel Strom brauchen beispielsweise die Melk- und Kühltechnik, die Aufbereitung von Warmwasser, Lüftungen wie Heu- und Stallbelüftungen, Rührwerke usw.

Hinzu kommen die landwirtschaftlichen Fahrzeuge, die viel Diesel benötigen. Soll man heute von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren auf Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb umstellen?

Wenn die Betriebszeiten und die Anforderungen es erlauben, beispielsweise bei Staplern oder kleinen Hofladern, würde ich aktuell eher Richtung elektrisches Fahrzeug tendieren. Vor allem, wenn man

selber beispielsweise eine Photovoltaikanlage auf dem Dach hat. Bei dieser Entscheidung müssen aber noch andere Faktoren berücksichtigt werden. Beispielsweise verursachen solche Fahrzeuge keine Abgase, sie sind ruhiger zu fahren und die Wartungskosten sind niedriger. Es kann also nicht nur die bessere Energieeffizienz von elektrisch betriebenen Fahrzeugen berücksichtigt werden. Der geringere Lärm sollte ebenfalls ein Kriterium sein. Einerseits belastet man so die Tiere weniger und anderseits werden andere Personen, die sich um das Fahrzeug bewegen, besser gehört. Es ist also auch eine Frage der Sicherheit.

Derzeit wird oft von einer Strommangellage gesprochen. Macht es daher überhaupt Sinn, auf E-Fahrzeuge zu setzen?

In der Praxis ist es so, dass nicht plötzlich alle Fahrzeuge eines Betriebs elektrifiziert werden, sondern der Betrieb beispielsweise mit einem Elektrostapler oder Hoflader bei der Elektrifizierung beginnt. Betrachtet man dann diesen Strom-Mehrverbrauch durch das Elektrofahrzeug gegenüber dem gesamten Stromverbrauch eines Betriebs, ist der Anteil meist nur gering. Besonders wenn eigener Strom, beispielsweise von einer PV-Anlage, genutzt werden kann, machen Elektrofahrzeuge Sinn.

Wenn sich Landwirte für elektrisch betriebene Hofumschlaggeräte interessieren, wo erhalten sie Informationen über allfällige Fördergelder?

Auf der Internetseite www.hoflader.klik.ch, der Stiftung für Klimaschutz und CO2Kompensation (KliK), ist aufgeführt, für welche Fahrzeuge welche Fördergelder zu erhalten sind und wie vorzugehen ist.

Lohnt es sich, die Beleuchtung auf LED umzustellen?

Man kann zwischen 30 und 60 % Energie einsparen, wenn auf LED gewechselt wird. Bei Beleuchtungen, die mehrere Stunden am Tag eingeschaltet sind, macht das Sinn. Die Kosten können genau berechnet werden: Die Leistung mal die Einschaltdauer ergibt den Energieverbrauch. Der Energieverbrauch mal die Energiekosten ergeben die effektiven Kosten.

Wo gibt es Unterstützung für die Berechnung von solchen Investitionen, sei es beim Kauf eines E-Fahrzeuges oder bei der Umstellung auf LED-Beleuchtung?

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Marco Landis: «Wenn auf LED-Beleuchtung gewechselt wird, kann zwischen 30 und 60 % Energie eingespart werden.» Bild: R. Engeler

Das Programm «E-Hoflader» fördert den Einsatz von Hofladern mit batterieelektrischem Antrieb. Informationen gibt es auf www.hoflader.klik.ch.

Hilfestellungen können die Maschinenhersteller oder die Beratungsstellen der Kantone geben. Allerdings ist es so, dass viele Daten nur geschätzt werden können, weil wir die künftigen Energiepreise nicht kennen. Zudem gibt es noch wenige Angaben zu den Wartungskosten von elektrisch betriebenen Geräten und Fahrzeugen, vor allem wenn Akkus im Spiel sind. Hier sind noch zu wenig Erfahrungen vorhanden.

Welche weiteren Möglichkeiten gibt es, um auf dem landwirtschaftlichen Betrieb Energie zu sparen?

Mit der optimalen Einstellung von Maschinen, wie beispielsweise ein richtig

eingestellter Pflug oder scharfe Messer beim Mähwerk, lässt sich auch Energie sparen. Bei Gebäuden kann die Isolation überprüft und allenfalls verbessert werden. In bewohnten Gebäuden könnte man die Temperatur senken. Geräte sollten regelmässig gewartet und allenfalls entkalkt werden. Bei Klimageräten ist es ratsam, sie regelmässig von Schmutz zu befreien. Auch die Einschaltdauer von gewissen Geräten kann hinterfragt werden. Vielleicht reicht es ja, wenn beispielsweise das Güllerührwerk reduziert eingeschaltet wird.

Einmal abgesehen von alternativen Antrieben, wie kann Energie in Form von Brennstoff beim täglichen Gebrauch des Traktors gespart werden? Den grössten Effekt hat eine treibstoffsparende Fahrweise. Dabei ist es das Ziel, den Motor möglichst im Verbrauchsoptimum zu betreiben. Das heisst, die Last sollte etwa bei 70 % der maximalen Leistung liegen und die Drehzahl sollte auch bei etwa 70 % der Nenndrehzahl liegen. In diesem Lastpunkt haben die meisten Motoren ihr Verbrauchsoptimum. Dieser Betriebspunkt kann erreicht werden, indem ein zur geforderten Arbeit passen ­

Kurs «Sparen beim Fahren» und Videos

Unter dem Titel «Sparen beim Fahren» hat der SVLT einen passenden Kurs im Angebot, denn mit einem optimierten Traktoreneinsatz kann der Treibstoff­Verbrauch bis zu 30 % reduziert werden. Die Reduktion des Treibstoffverbrauchs senkt einerseits die Betriebskosten und andererseits werden die klimaschädlichen Emissionen gesenkt. Dank den gewonnenen theoretischen und praktischen Erkenntnissen über wirtschaftliche und umweltschonende Fahrweise können die Teilnehmenden ihre

Fahrweise so verändern, dass die Betriebskosten und die Emissionen gesenkt werden können.

In Zusammenarbeit mit AgroCleanTech und dem Bildungszentrum Liebegg AG hat der SVLT zudem eine dreiteilige Serie von Lernvideos erstellt, in denen das Thema «Sparen beim Fahren» illustrativ vermittelt wird.

• www.agrartechnik.ch (Verband, Kurse)

• www.youtube.com/AgrartechnikCH

• www.youtube.com/@landtechnik tutorials6716

Zur Person

Marco Landis war viele Jahre eng mit dem Traktorenprüfstand von Agroscope in Tänikon TG verbunden. Er kennt Motoren und Traktoren wie seine eigene Hosentasche. Nach der Sistierung des Traktorenprüfstands in Tänikon, arbeitete Landis auf der «Swiss Future Farm». Heute ist er am Kompetenzzentrum «Strickhof» ZH für die Fachstelle «Agrartechnik und Digitalisierung» tätig.

der Traktor gewählt wird und die Motordrehzahl entsprechend reduziert wird. Dies durch rechtzeitiges Hochschalten, das Einstellen einer entsprechenden Motordrückung bei stufenlosen Getrieben oder durch den Einsatz der Sparzapfwelle. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die regelmässige Wartung. Ein verschmutzter Luftfilter erhöht den Verbrauch. Auch der Betrieb der Klimaanlage mit gleichzeitig geöffnetem Kabinenfenster ist nicht treibstoffsparend.

Zum Schluss noch ein Blick in die Zukunft. Welches Antriebssystem für landwirtschaftliche Fahrzeugen sehen Sie mittelfristig und wohin wird sich die Antriebtechnik langfristig entwickeln?

Das «eine» Antriebssystem, wie aktuell mit dem Verbrennungsmotor, wird es nicht mehr geben. Vielmehr wird es je nach Anwendung unterschiedliche Antriebstechnologien geben. Beispielsweise akkubasierte Elektroantriebe für Fahrzeuge mit kurzen Einsatzzeiten und geringem Leistungsbedarf oder weiterhin Verbrennungsmotoren für leistungsstarke Fahrzeuge, wie Mähdrescher. Diese laufen dann mit alternativen Treibstoffen, wie Biogas oder synthetischen Treibstoffen. Auch Wasserstoff als Energieträger ist eine mögliche Option für die Zukunft.

www.agrartechnik.ch

12 2022 Schweizer Landtechnik 19 ENERGIE VOM HOF

Heubelüftung in Kombination mit Photovoltaik

Fossile Energie durch Sonnenenergie ersetzen, liegt nicht nur im Trend, sondern macht auch Sinn. Beim Aufbau einer Photovoltaik-Anlage bietet sich folglich die Verwendung von ungenutzter Wärme für die Heubelüftung an. Dabei gilt es aber, einige Punkte zu beachten.

Ruedi Hunger

Wer Qualitätsheu verfüttern will, weiss längst, dass Heu entsprechend sorgfältig konserviert werden muss. Eine Voraussetzung ist, dass Belüftungsheu nach dem Einbringen innerhalb von höchstens 40 bis 70 Stunden auf einen Trockensubstanzgehalt (TS) von 87 % getrocknet wird. Erst ab diesem TS-Gehalt ist die Vermehrungsgefahr von Bakterien und Schimmelpilzen gebannt. Restfeuchte kann auch die Ursache einer Erwärmung bis hin zur Selbstentzündung des Heus sein.

Auch bekannt ist, dass (kalt) Belüften nicht immer zu einer Trocknung führt. Dies ist insbesondere bei Regenwetter

der Fall. Zum Trocknen von Heu auf rund 87 % TS ist bei 20° C eine Luftfeuchtigkeit von höchstens 50 % Voraussetzung. Der Grund ist ein Gleichgewichtszustand zwischen der Feuchtigkeit eines Trockengutes, in dem Fall Heu, und der relativen Luftfeuchtigkeit. Das bedeutet, dass bei 80 % relativer Luftfeuchtigkeit (Regentag) nur eine Trocknung bis etwa 76 % TS möglich ist.

Wärme bringt’s…

Naheliegend, dass deshalb für eine effizientere Heutrocknung vermehrt erwärmte und/oder entfeuchtete Luft eingesetzt

wird. Die (tatsächliche) Wasseraufnahme der Luft ist von der relativen Luftfeuchte, der Temperatur und der Feuchtigkeit des Trocknungsgutes abhängig. Theoretisch kann ein Kubikmeter Luft bei 20° C und 70 % relativer Feuchtigkeit 5,2 g Wasser aufnehmen. In Wirklichkeit ist die Wasseraufnahme aber geringer, weil sich die Luft während eines Trocknungsvorgangs abkühlt. Das Anwärmen der Luft, ebenso eine Entfeuchtung, erhöht die Wasseraufnahmefähigkeit der Trocknungsluft beträchtlich. Gegenüber der Kaltbelüftung steigt bei Anwärmung um beispielsweise 6° C die Wasseraufnahme

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PV-Anlagen nutzen nur einen Teil der Sonnenenergie für die Stromproduktion, daher besteht die Möglichkeit, die Wärme für die Heubelüftung zu nutzen. Bild: R. Hunger

fast auf das Doppelte. Um bei einem 100 m² grossen Heustock dieselbe Lufterwärmung mit einem Ofen zu erreichen, wäre eine Heizleistung von rund 100 kW not wendig. Diese Heizleistung entspricht einem stündlichen Heizölverbrauch von 12 Liter, verbunden mit entsprechenden Kosten.

PVA bietet sich an Neben der Nutzung von ölbefeuerten Warmluftöfen, einer Biomasseheizung oder eines Luftentfeuchters, bieten sich auch Photovoltaik-Anlagen (PVA) an. Die Kombination von PVA mit einer Dachwärmenutzung für die Heubelüftung ist eigentlich eine effiziente Weiterentwicklung der Dachabsaugung unterhalb der vorhandenen Dacheindeckung, wie sie schon seit Jahrzehnten bekannt ist. Solarmodule setzen lediglich 10 % bis 17 % der Sonneneinstrahlung in Elektrizität um. Die restliche Sonnenenergie wird als Wärme an die Umgebung abgegeben. Messungen von Agroscope in Tänikon zeigen, dass bei auf dem Dach montierten Paneelen die Temperatur der Solarzellen um bis zu 30° C über die Umgebungstemperatur ansteigen kann. Dies, obwohl sie vom Wind unten und oben frei angeströmt werden. Der starke Temperaturanstieg wurde insbesondere bei Windgeschwindigkeiten unter 2 m/s beobachtet. Eine Kühlung der Solarmodule um je 1° C bewirkt einen um 0,3 % bis 0,5 % besseren elektrischen Wirkungsgrad. Entsprechend nimmt die Stromproduktion um diesen Prozentsatz ab, wenn sich Solarmodule erwärmen.

Grundsätze beachten

Wenn eine PV-Anlage in Kombination mit Wärmenutzung für die Heutrocknung genutzt werden soll, gilt es, einige Punkte zu beachten. Für die Nutzung der warmen Luft wird die von den Solarmodulen er-

wärmte Luft nach einer Unterdachabsaugung in einem Sammelkanal zusammengeführt. Die Dimensionierung des Unterdachs und der Sammelkanäle bestimmt neben anderen Einflussfaktoren den Wirkungsgrad der Belüftungsanlage bzw. der Wärmenutzung für die Heubelüftung. Wie die Tabelle zeigt, ist die Abstandsdimensionierung abhängig vom Verhältnis Dachfläche zu Heustockgrundfläche. Der Abstand von Dach zu PVA soll so dimensioniert werden, dass höchstens ein maximaler Unterdruck von 100 Pascal (Pa) entsteht (entspricht 1 cm Wassersäule). Als Faustregel kann ein Abstand von 10 cm bis 16 cm genannt werden. Dies ist aber nur ein grober Anhaltspunkt, die richtige Dimensionierung muss exakt berechnet werden. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Luftgeschwindigkeit im Sammelkanal. Diese sollte 4 m/s (max. 5 m/s) betragen und der erforderliche Saugdruck darf 100 (–150) Pa nicht übersteigen. Die Dimension des Kanals ist entscheidend für die Funktionalität der Wärmenutzung einer PVA zur Heutrocknung. Eine weitere Grösse für die Berechnung des Sammelkanal-Querschnitts ist die Ventilatorleistung. Beispiel: Bei einer Heustockfläche von 100 m² und einer Ventilatorleistung von 11 m³/s ist bei einer Luftgeschwindigkeit von 5 m/s ein Mindestquerschnitt des Sammelkanals (für die erwärmte Luft) von 2,2 m² notwendig.

Vorgängig sorgfältige Planung

Die Dimensionierung und Platzierung von Dachöffnungen und der Abstand vom Dach zur PVA sollten vorgängig berechnet werden. Die Praxis zeigt, dass bei bereits aufgebauten PVA nur noch selten brauchbare Lösungen umgesetzt werden können. Weiter gilt es zu beachten, dass wenn eine PVA auf ein bestehendes Warmdach aufgebaut wird, dieses keine Wärme mehr liefert.

Mehr Informationen

Wertvolle Planungsdaten liefert der Agroscope-Bericht «Transfer 38/2014» (Richtlinien für Heubelüftungsanlagen) oder ART-Soko 2.0.1 (Berechnungsprogramm für die Dimensionierung von Sonnenkollektoren für die Heubelüftung). Informationen gibt auch die Präsentation von Christof Baumgartner (Arenenberg) anlässlich des OLMA-Forumstags 2022 «Sonnendach für die Heubelüftung in Kombination mit Photovoltaik». Nachschauen mit dem folgenden Link: youtube.com/watch?v=o3PVgeXgZwg

Nicht vergessen, dass die warme Luft unter den PV-Elementen auch frei abfliessen muss, wenn die Heubelüftung nicht genutzt wird. Dazu gibt es Lösungen mit oder ohne temperaturfühlergesteuerte Leitklappe. Keine Klappe wird benötigt, wenn die erwärmte Luft mittig im Dach erfasst wird, d. h. sie strömt beim Belüften sowohl von oben wie von unten in den Absaugkanal. Läuft der Ventilator nicht, herrscht eine freie Hinterlüftung. Die Konstruktion der Dachöffnung hängt meistens vom Bedachungsmaterial ab. Bei Indach-PVA kann eine natürliche Hinterlüftung nicht mehr sichergestellt werden. Deshalb braucht es eine Zwangslüftung mit Temperaturfühler, sei es eine Klappe oder ein Ventilator.

Fazit

Photovoltaik ist derzeit in aller Munde. Landwirte, die sich entschliessen, eine PVA auf Ökonomiegebäude aufzubauen, sollten gleichzeitig prüfen, ob eine Nutzung der «Abwärme» einer PVA für die Heubelüftung, für eine Hackschnitzeltrocknungsanlage oder Luftwärmepumpen sinnvoll ist. Beim Umsetzen eines solchen Vorhabens gilt es, einige wichtige Punkte zu beachten.

Die Abstandsdimensionierung ist abhängig vom Verhältnis Dachfläche zu Heustockgrundfläche. Als Faustregel kann ein Abstand von 10 cm bis 16 cm genannt werden (grober Anhaltspunkt).

Bei der Umsetzung der Wärmenutzung einer Photovoltaik-Anlage zur Lufterwärmung für die Heubelüftung sind einige Punkte zu berücksichtigen. Grafik: Arenenberg
Wärmeeffizienz und Mindestabstand Verhältnis Dachfläche: Heustockfläche Lufterwärmung Erforderlicher Netto-Mindest-
von
zu Dach 4:1 11° C 9 cm 2:1 6,5° C 14 cm 1:1 3,8° C 22 cm Das Programm «ART-Soko» erlaubt eine genauere Berechnung. 12 2022 Schweizer Landtechnik 21 ENERGIE VOM HOF
abstand
PVA

Mit neuen Ideen zu mehr Biogas

Organische Abfälle aus Lebensmittelindustrie, Gärten und Landwirtschaft einschliesslich Gülle und Mist sind wertvolle Ressourcen. Durch Vergärung lässt sich daraus Biogas gewinnen, das sich unter anderem in Wärme und Strom umwandeln lässt.

In den Geschichten von Jeremias Gotthelf spielen Mist und Gülle eine wichtige Rolle. Ein grosser Misthaufen vor dem Bauernhof steht für wirtschaftliche Kraft und Ansehen in der Gesellschaft. Die tierischen Ausscheidungen sind wertvolle Stoffe, die den Landwirten das Überleben sichern. Der wortgewaltige Berner Schriftsteller beobachtete bei Bauern eine regelrechte Leidenschaft, ihre Höfe mit tadellosen Misthaufen zu schmücken. Manch ein Bauernherz hänge «inniger» an einem reinlichen Misthaufen «als manch Herrenherz an seiner Frau», scherzte Gotthelf.

Die Zeiten haben sich geändert. Der Misthaufen ist für viele Menschen in weite Ferne gerückt. Doch in der aktuellen

Energiediskussion feiert er eine Renaissance. Mist und Gülle gelten plötzlich wieder als interessante Ressourcen, als Träger von Energie und Nährstoffen. Beide Substrate werden unter dem Begriff «Hofdünger» zusammengefasst. Umweltwissenschaftlerin Gillianne Bowman sagt: «Wir wissen aus früheren Studien, dass Hofdünger insbesondere von Milchkühen ein grosses Potenzial für die energetische Verwertung hat. Während die Ressource Holz heute schon stark genutzt wird, liegt bei Hofdünger ein grosses Potenzial brach, das wegen meist fehlender Wirtschaftlichkeit nur spärlich genutzt wird.»

Energie, aber auch Nährstoffe

In der Schweiz gibt es rund 110 landwirtschaftliche Biogasanlagen, die unter anderem durch die Vergärung von Hofdün -

ger Biogas herstellen und dieses über Blockheizkraftwerke in Strom umwandeln (bei elektrischen Leistungen zwischen 5 und 740 kW). Hinzu kommen rund 35 industrielle Anlagen im Leistungsbereich von mitunter 1000 kW und mehr, die als Ressource für die Biogas-Herstellung Grüngut und organische Abfälle aus der Lebensmittelverarbeitung einsetzen. Zusammengenommen verarbeiten diese anaeroben (unter Luftabschluss arbeitenden) Vergärungsanlagen 1,9 Mio. t Biomasse zu Biogas, aus dem anschliessend Wärme und Strom gewonnen werden kann. Die Gasproduktion entspricht rund 2 % des Schweizer Gasverbrauchs, rein rechnerisch dem Wärmebedarf von 48 000 Einfamilienhäusern (in Wirklichkeit wird ein wesentlicher Teil des Biogases nicht in Wärme, sondern in Strom umgewandelt).

* Dr. Benedikt Vogel arbeitet als Journalist für das Bundesamts für Energie (BFE).
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In Nesselnbach AG steht die grösste industrielle Biogasanlage der Schweiz. Im Jahr 2021 produzierte sie aus Speiseresten jeweils 18 Mio. kWh Strom und Wärme. Darüber hinaus wurden 30 Mio. kWh Biogas ins Erdgasnetz eingespeist. Bild: Recycling Energie AG

Gillianne Bowman hat nun mit weiteren Experten der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landwirtschaft (WSL) und des Fachverbands Ökostrom Schweiz unter sucht, wie stark sich die Produktion von Biogas weiter steigern liesse, indem gleichzeitig ein Mehrwert – nämlich die Substitution von mineralischem Dünger –geschaffen werden könnte. Neben der Energieproduktion fokussierte die Studie «Biocircle and circular economy» (kurz: BioCircle) auf die Nährstoffe: Die in Biogasanlagen anfallenden Gärreste können nämlich zur Düngung von Agrarflächen herangezogen werden. Bei der Gasproduktion entstehen heute 1,6 Mio. t Gärreste. Sie enthalten 22 000 t Nährstoffe in Form von Stickstoff (N), Phosphor (genauer: Phosphorpentoxid/P2O5) und Kalium (genauer: Kaliumoxid/K 2O).

Noch ein grosses Potenzial

Die BioCircle-Forscher haben im Zuge der Studie errechnet, dass die Produktion von Energie und Dünger durch landwirtschaftliche und industrielle Biogasanlagen «erheblich» gesteigert werden könnte, wie sie im Schlussbericht ihres Projekts festhalten: «Bis 2050 könnte mindestens die doppelte Menge an Biogas geliefert werden, gleichzeitig könnten erhebliche Mengen an Mineraldünger und TreibhausgasEmissionen eingespart werden. Somit könnte eine verstärkte anaerobe Vergärung von organischen Rückständen und

Abfällen die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und Ressourcenimporten verringern und gleichzeitig die Kreislaufwirtschaft fördern.»

Ein zusätzliches Potenzial, Gärreste als organischen Dünger zu nutzen, besteht insbesondere bei industriellen Biogasanlagen. Viele Substrate, die in solchen Anlagen verwertet werden könnten, werden heute oft nicht in der Landwirtschaft eingesetzt, sondern in Kehrichtverbrennungs-

anlagen verbrannt oder einfach kompostiert. Das BioCircle-Team hat errechnet, dass mit den Gärresten aus industriellen Biogasanlagen schon heute ein erheblicher Teil des Düngemittelbedarfs der Schweizer Landwirtschaft gedeckt und damit der Import von (in Bergwerken abgebautem oder chemisch hergestelltem) Mineraldünger reduziert wird: Bei Stickstoff werden auf dem Weg 12 % des landesweiten Bedarfs gedeckt, bei Phosphor

Beim NETZ-Konzept wird der Hofdünger in flüssige und feste Teile separiert. Die flüssigen Teile werden in kleinen Fermentern direkt auf den Höfen vergärt, während die festen Bestandteile in einer grossen regionalen Anlage verwertet werden. Die festen und die flüssigen Teile enthalten jeweils rund die Hälfte der Energie. Illustration: Schlussbericht VP NETZ
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Kleinvieh macht Mist, Grossvieh erst recht: In der Schweiz gibt es rund 1,5 Mio. Rinder und 1,3 Mio. Schweine. Der allergrösste Anteil an Hofdünger fällt in Form von Rinder- und Schweinegülle an. Bild: Florian Rüesch

21 % und bei Kalium sogar 24 %. Durch den Ausbau industrieller wie auch landwirtschaftlicher Biogasanlagen könnte dieser Anteil in Zukunft markant gesteigert werden, betonen die Autorinnen und Autoren der BioCircle-Studie. Sie verweisen in diesem Zusammenhang auf die steigenden Preise für Mineraldünger. Es sei nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht ratsam, die Vermarktung von Gärresten aus Biogasanlagen zu steigern.

Ungenutzte Energie von Hofdünger «Nachhaltigkeitsüberlegungen sprechen klar für einen Ausbau der Schweizer Biogas-Produktion», sagt Gillianne Bowman, «allerdings brauchen wir neue Geschäfts-

modelle, um die Rentabilität insbesondere kleinerer landwirtschaftlicher Biogasanlagen sicherzustellen.» Bisher werden vom Schweizer Hofdünger erst 3 bis 5 % zu Biogas vergärt. Die geringe Nutzung hat wirtschaftliche Gründe: Zum einen haben Gülle und Mist eine geringe Energiedichte, zum anderen sind die Fermenter landwirtschaftlicher Biogasanlagen im Vergleich zu den erzielten Erträgen vergleichsweise teuer. Eine bessere Rentabilität ist das Ziel eines zweiten Forschungsprojekts mit dem Namen «Nährstoff- und Energietechnik-Zentrum» (NETZ), das bisher in seiner ersten Stufe (Vorprojekt) umgesetzt wurde. Die Untersuchung wurde von Dr. Hans-Joachim Nägele, Fachgruppenleiter an der

Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Wädenswil (ZH), geleitet. Beteiligt waren ferner die WSL, das Ingenieurbüro Hersener, die LAVEBA-Genossenschaft und die Gregio Energie AG. Das Projekt wurde wie bei BioCircle vom BFE unterstützt.

Flüssige und feste Stoffe

Die Idee des NETZ-Konzepts: Die landwirtschaftlichen Substrate werden vor der Vergärung im Biogasreaktor in flüssige und feste Komponenten getrennt. Die flüssigen Bestandteile werden anschliessend vor Ort auf dem Bauernhof durch eine sogenannte Nassvergärung in Biogas umgesetzt. Die Feststoffe gelangen in eine regionale Vergärungsanlage und wer-

Mobile Anlage zur Auftrennung (Separierung) von Hofdünger in flüssige und feste Bestandteile. Bild: Jean-Louis Hersener Auch landwirtschaftliche Nebenprodukte wie Pflanzenreste können in Biogasanlagen vergärt werden. Bild: Florian Rüsch
24 Schweizer Landtechnik 12 2022 ENERGIE VOM HOF
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Weitere Informationen

Der Schlussbericht zum Forschungsprojekt «Bioenergy and circular economy – the biogas plant as a hub» ist abrufbar unter: https://www.aramis.admin.ch/Texte/ ?ProjectID=45 239. Der Schlussbericht zum «Vorprojekt NETZ – Nährstoff- und Energietechnik-Zentrum» ist abrufbar unter: https://www.aramis.admin.ch/Texte/ ?ProjectID=46 573.

Auskünfte zu beiden Projekten erteilt zudem Dr. Sandra Hermle (sandra.hermle@bfe.admin.ch), Leiterin des BFE-Forschungsprogramms Bioenergie.

Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprojekte im Bereich Bioenergie finden Sie unter www.bfe.admin.ch/ec-bioenergie.

den dort zusammen mit Feststoffen aus anderen Bauernhöfen vergärt. «Dank der Separierung vermeiden wir Transportkosten, und die zentrale Anlage lässt sich effizienter betreiben», unterstreicht Gillianne Bowman die Vorteile. «Wir erhoffen uns, dass dieses Gesamtsystem wirtschaftlicher ist als eine Ansammlung konventioneller Biogasanlagen.»

Die Vorstudie hat deutlich gemacht, welche Hürden bis zu diesem Ziel zu überwinden sind. Der NETZ-Ansatz wurde in zwei Modellregionen (Waldkirch/SG und Safiental/GR) gedanklich durchgespielt. Hierbei stellte sich heraus, dass sich insbesondere wegen fehlender Bereitschaft der Bauern und wegen planungsrechtlicher Probleme nur ein Teil des energetischen Potenzials des Hofdüngers nutzen liesse (35 % in Waldkirch, 10 % im Safiental). Obwohl das NETZ-Konzept auf dem Reissbrett funktionieren würde und voraussichtlich auch wirtschaftlich betrieben werden könnte, kommt das Studienteam im Schlussbericht des Vorprojekts zu einem ernüchternden Ergebnis: «In naher Zukunft wird in der Region Waldkirch trotz des vorhandenen Biomassepotenzials und des Energie- und Wärmebedarfs voraussichtlich kein Projekt umgesetzt. Die Gründe hierfür sind einerseits Unstimmigkeiten zwischen den Betrieben und andererseits die fehlende Möglichkeit, durch Umzonung einen geeigneten Standort für die regionale Vergärungs anlage zu finden.» In der Region Safiental besteht zumindest Hoffnung auf eine teilweise Umsetzung des NETZ-Konzepts in einer abgespeckten Version (ohne energetische Verwertung der Feststoffe).

Umsetzung demonstrieren

Die beteiligten Wissenschaftler sind vom NETZ-Konzept weiterhin überzeugt. Um der Idee zum Durchbruch zu verhelfen, müsse in zwei Richtungen gearbeitet werden, betont ZHAW-Wissenschaftler Hans-Joachim Nägele: «Zum einen sind technisch einfache, effiziente und günstige Kleinbiogasanlagen zur Vergärung von flüssigen Substraten zu entwickeln. Zum anderen sollten wir das NETZ-Konzept in einer Pilotregion umsetzen, um die Machbarkeit zu demonstrieren und Aspekte wie Wirtschaftlichkeit, Genehmigungsfähigkeit oder Akzeptanz vertieft zu untersuchen.»

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Agri-PV – Doppelnutzen mit Zukunft?

Mit Agri-PV-Anlagen könnte man in der Schweiz über 3,6 Terawattstunden Strom pro Jahr produzieren. Dies entspricht etwa sechs Prozent des aktuellen Stromverbrauchs in unserem Land. Befürworter sagen, dass man nicht achtlos auf dieses Potential verzichten sollte.

Ruedi Hunger

«Agri-PV» steht für die kombinierte Nutzung einer Landfläche. Einerseits für die landwirtschaftliche Produktion als Hauptnutzen, anderseits für die Stromerzeugung mit Photovoltaik als Zweit- oder Sekundärnutzung. Dabei folgt Agri-PV der Idee, dass Nahrungsmittel- und Energiesicherheit nicht als konkurrierende Ziele betrachtet werden, beide sollten zum gegenseitigen Nutzen integriert werden. Das bedeutet letztlich einen Doppelnutzen auf einer landwirtschaftlichen Fläche. Das ist doch prima, darauf haben wir ge -

wartet – doch ganz so einfach und eindeutig ist es nicht.

Verschiedene Sichtweisen

• Sicht der Energiewirtschaft Aus Sicht der Energiewirtschaft sollte der Ausbau der PV-Stromproduktion in der Schweiz mindestens dreimal schneller erfolgen als bisher. Dies, damit die Klimaund Versorgungsziele erreicht werden.

Der Bau von PV-Anlagen (PVA) auf Dächern kann aus verschiedenen Gründen nicht schnell genug und effizient umge -

setzt werden. Haupthemmnisse sind beispielsweise die vielen kleinen Dächer von Einfamilienhäusern, welche womöglich jeweils noch eine andere Dachausrichtung haben, und die verlängerte Planungsphase, weil das Alter des Dachs unter Umständen eine Gesamtsanierung nach sich zieht, und viele andere Gründe.

Die Forschungsgruppe Erneuerbare Energien an der ZHAW in Wädenswil geht ebenfalls davon aus, dass die jährliche Stromproduktion aus Photovoltaik in der Schweiz mindestens dreimal schneller

26 Schweizer Landtechnik 12 2022 ENERGIE VOM HOF
Doppelte Ernte: Oben Solarstrom, unten Ackerkulturen. Dank grossem Boden- und Zwischenreihenabstand ist die Bewirtschaftung mit Maschinen möglich und die Verschattung ist nur leicht. Bild: Tommsdorff

ausgebaut werden müsste, um das Ziel der Energiestrategie 2050 zu erreichen. Es braucht daher andere Potentiale wie die Agri-PV, die rasch erschlossen werden können.

• Sicht des Gesetzgebers

Aus Sicht des Gesetzgebers sind AgriPVA eine Neuheit, die noch Regelungsbedarf aufweist. Seit Mitte des laufenden Jahres gibt es aber Rahmenbedingungen. Agri-PVA sind seit dem 1. Juli 2022 «bewilligungsfähig». Dies wurde durch die Revision der Raumplanungsverordnung möglich. Vorher wurden sie als Freiflächenanlagen angesehen und auch so behandelt, daher waren sie nicht bewilligungsfähig. Jetzt können (oder müssen) sie die zonenüblichen Bewilligungsverfahren durchlaufen. Grundsätzlich sind folgende Gesetze und Verordnungen massgebend:

– Bundesgesetz über die Landwirtschaft vom 29. April 1998 (LwG; SR 910.1)

– Verordnung über die Direktzahlungen (DZV; 910.13)

– Verordnung über landwirtschaftliche Begriffe und die Anerkennung von Betriebsformen (LBV; SR 910.91)

– Ausführungsbestimmungen zur Agrarpolitik 2014–2017

• Agronomische Sicht

Neben der Produktion von Strom interessieren in der Landwirtschaft die Auswirkungen der Überdeckung. Diese verursacht je nach Kultur eine Abschattung mit unterschiedlichen Auswirkungen. Massgebend ist dabei die photosynthetisch aktive Strahlung (PAR). Positiv zu werten sind im Apfelanbau beispielsweise die Verdunstungsminderung (weniger Trockenstress) oder die Hitzeminderung während der Fruchtreife (bessere Fruchtqualität). In Frankreich wurde auf Aprikosen-Betrieben

Vor- und Nachteile von Agri-PVA

Vorteile der Agri-PVA

• Keine Landnutzungsänderung

• Landsparend, erhöhte Landnutzungseffizienz

• Sonnen- und Hagelschutz für Pflanzen

• Anpassung an die Erderwärmung

• Weniger Wasser-Evaporation und -Transpiration

• Abfallreduzierung, da bestehende Anbausysteme mit Folien ersetzt werden

• Kühleffekt erhöht PV-Modul-Effizienz

• Höhere soziale Akzeptanz

Quelle: Laveba Genossenschaft, Forum-Tag Olma 2022

im Rahmen einer Fallstudie eine 70 -prozentige Wasserersparnis festgestellt. Generell sind Kulturen unter Agri-PVA besser vor Unwettern und Schadorganismen geschützt. Noch nicht abschliessend bestätigt sind die Auswirkungen auf Blattkrankheiten durch Regenschutz und trockene Blätter. Auf der Versuchsfläche in einem Rebberg in Walenstadt (SG) wurde ein reduzierter Befall durch den Falschen Mehl-

Nach Berechnungen der ZHAW sind in der Schweiz nur rund 3000 ha Beerenund Obstanlagen für Agri-PV geeignet.

tau festgestellt, gleichzeitig aber ein erhöhter Befall an Echtem Mehltau. Trotz verminderter nächtlicher Abstrahlung schützt eine Agri-PVA nur bedingt vor Frühjahrsfrost. Agri-PVA haben das Potential, das bäuerliche Einkommen zu stabilisieren und zu diversifizieren. Nicht zu vernachlässigen sind laut Bundesamt für Landwirtschaft BLW aber die Auswirkungen auf den Bodenmarkt (Flächenkonkurrenz) mit evtl. steigenden Bodenpreisen bzw. Pachtzinsen.

Welche Flächen bieten sich an Nach Berechnungen der ZHAW sind in der Schweiz nur rund 3000 ha Beeren- und Obstanlagen für Agri-PV geeignet. Nur ca. 50 % der Beeren- und Obstanlagen in der Schweiz sind gedeckt. Prädestiniert sind Beerenkulturen, wo das Agri-PV-System den Folientunnel ersetzen kann, oder Obstkulturen, wo sich nachher der Hagelschutz erübrigt. Auch für Rebberge eignet sich PVA. Die PV-Module können entspre -

chend der Hangneigung geneigt montiert werden. Auch Treib- und Gewächshäuser eignen sich. Agri-PVA über Ackerkulturen sind machbar, das zeigen Beispiele im Ausland. Allerdings ist damit zu rechnen, dass diese Variante in der Schweiz erst in zweiter Priorität umgesetzt wird. Ebenso Vertikalanlagen auf Gras- und Weideland, wo die landwirtschaftliche Nutzung zwischen und nicht unter den PV erfolgt. Derzeit ist der Wegfall der Direktzahlungen auf diesen Flächen noch ein Haupthemmnis. Nach Auskunft von Fachleuten sind aber Verhandlungen mit den Bundesbehörden im Gang. Ebenfalls eine interessante Möglichkeit sind Vertikalanlagen als Zäune, beispielsweise bei der Geflügelhaltung.

Spezielle Module notwendig

Eine komplette Beschattung der Unterkultur durch Module kommt für AgriPV nicht in Frage. Deshalb kommen spezielle Module, welche 20 % bis 50 % des Lichts passieren lassen, zum Einsatz. Generell kann aber bei Agri-PVA davon ausgegangen werden, dass eins und eins nicht einfach zwei gibt. Soll heissen, weder beim Unternutzen (vor allem Ackerkulturen) noch beim Obernutzen (Strom) kann trotz Doppelnutzen zweimal 100 % erreicht werden. Aufgrund der Lichtdurchlässigkeit produzieren Agri-PV-Module weniger Strom als «normale» PV-Module. Die Auswirkungen der ganzjährigen Beschattung auf Boden und Kulturen sind noch nicht in jedem Fall geklärt. Beerenund Obstanlagen sind möglicherweise besser geeignet als Ackerkulturen. Noch besteht Forschungsbedarf. Diesem Forschungsbedarf ist einerseits das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, mit dem Leitfaden Agri-Photovoltaik: «Chance für Landwirtschaft und Energiewende», und anderseits die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

Nachteile der Agri-PVA

• Regenwassermanagement berücksichtigen

• Anlagen stehen 20 Jahre, Flexibilität eingeschränkt

• Abschattung ganzjährig

• Nicht für alle Anbausysteme geeignet

• Hohe Investitionen

• Komplexität grösser als bei PV auf Dächern

• Deutlich aufwändigere Projektentwicklung

• Forschungsbedarf, kaum Praxisanlagen in der Schweiz

Potential für Agri-PVA (CH)

• In der Schweiz hat es rund 3000 ha geschützte Beeren- und Obstanlagen, die auch für Agri-PV geeignet sind.

• Auf diesen Anlagen könnte man 3,6 TWh Strom/Jahr produzieren, was etwa 6 % des aktuellen CH-Strom-Verbrauchs entspricht.

• Zusätzliches Potential über Reben und Gewächshäusern

12 2022 Schweizer Landtechnik 27 ENERGIE VOM HOF

Arten von Photovoltaik

Gebäude Infrastruktur Agri-PV Freiflächen

Auf Dächern und an Gebäudefassaden.

Bereits genutzte, bebaute Flächen.

Lärmschutzwände, Staumauern, Seen, Kläranlagen, Strassen, Parkplatzüberdachungen, Lawinenverbauungen

Auf Ackerflächen mit landwirtschaftlicher Hauptnutzung kann bei entsprechendem Anstellwinkel der Flächenertrag bis 735 MWh/ha hoch sein.

Auf Flächen, auf welchen sonst keine oder nur geringe Nutzung stattfindet.

Alpine Anlagen, Brachland, aride Flächen

ZHAW, mit der «Machbarkeitsstudie zu Agri-PVA in der Schweizer Landwirtschaft», nachgekommen. Ebenfalls sehr informativ war der Forumstag «Klartext Solar» an der Olma 2022.

Verbreitung von Agri-PVA Agri-PVA sind mit Abstand in China am weitesten verbreitet. Ebenso in weiteren fernöstlichen Ländern wie Japan. In Frankreich gibt es derzeit rund 100 Anlagen, bis 2025 sollen es 400 sein. In Deutschland gibt es noch wenige Anlagen. Bekannt ist das Projekt «Resola» in Heggelbach am Bodensee. Diese Pilotanlage, unter der

Kleegras, Sellerie, Kartoffel und Winterweizen angebaut werden, hat die Unterstützung des Fraunhofer-Instituts. Ein weiteres Forschungsvorhaben steht an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. In der Schweiz forscht die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW unter anderem in einem Rebberg in Walenstadt (SG). Fachleute aus der Forschungsgruppe Erneuerbare Energien empfehlen, vier bis sechs grosse Projekte zu realisieren und wissenschaftlich zu begleiten. Laut ZHAW gibt es noch Forschungsfragen bezüglich Temperatur, Lichtverhältnissen und Mikroklima (Wasser).

Fazit

«Unten Beeren, oben Solarstrom». Im Allgemeinen haben Agri-Photovoltaikanlagen neutrale oder negative Auswirkungen (Ertrag) auf die landwirtschaftliche Produktion. Agri-PV-Systeme auf Flächen mit einer landwirtschaftlichen Hauptnutzung ermöglichen diesen Doppelnutzen, auch wenn eins und eins für einmal nicht ganz zwei gibt. Trotz Kompromissen (oder Einbussen) kann eine Agri-PV-Anlage für spezialisierte und experimentierfreudige Landwirtschaftsbetriebe einen interessanten Doppelnutzen bringen.

28 Schweizer Landtechnik 12 2022 ENERGIE VOM HOF
In Walenstadt (SG) wird der Einfluss der Agri-PVA auf die Rebstöcke und deren Trauben untersucht. Bild: ZHAW

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Was wird zur neuen Normalität?

Über Jahrzehnte waren Antriebssysteme mit Verbrennungsmotoren die Normalität. Es gibt deutliche Anzeichen, dass sich dies ändert. Doch was wird die neue Normalität und gibt es sie überhaupt noch? Fragen, die Fachleute immer wieder diskutieren.

Ruedi Hunger

Wird Diversität zur neuen Normalität? So viel ist klar, es werden sich viele Parameter ändern, bis eine neue Normalität für die Mobilität Wirklichkeit wird. Dieser Meinung ist insbesondere Christian Bach, Empa Dübendorf und Präsident des «Studienforums Schweiz für mobile Antriebstechnik» SSM (siehe Kasten). Wenn sich die Schweiz betreffend CO 2 -Emissionen im internationalen Vergleich gerne als «Musterknabe» darstelle, sei das nur die halbe Wahrheit, sagte Bach. Es sei deshalb nur Augenwischerei, weil die schmutzige Produktion einer Vielzahl von Produkten, die in die Schweiz importiert würden, ins Ausland ausgelagert sei. Konkret: Die Schweiz verschiebt Emissio -

nen in Länder mit tieferen Anforderungen und weniger gesetzlichen Vorgaben. Unter diesen Vorzeichen ist es relativ einfach, «sich besser darzustellen».

Die Pandemie hilft dem Klima Der Pandemieeffekt wird rasch wieder verpuffen, lehrt uns die Finanzkrise von 2008/2009. Die globalen CO 2 -Emissionen sanken damals zunächst um 1,4 %. Um allerdings bereits im Jahr darauf umso stärker emporzuschiessen. Und zwar um fast 6 %, so stark wie lange nicht und später nie wieder. Ein Nebeneffekt der Pandemie war die wachsende Bedeutung des Internets, was nicht ohne Folgen blieb. Die Informations- und Kommunika -

tionsbranche verursacht heute fast doppelt so viele Treibhausgas-Emissionen (THG) wie die zivile Luftfahrt und knapp die Hälfte von dem, was auf das Konto sämtlicher motorisierter Fahrzeuge geht. Neuste Studien aus den USA zeigen, dass noch nie so hohe THG-Werte gemessen wurden wie 2021.

Neue Normalität kostet und das nicht wenig. Banken stellen einen eindeutigen Trend zu neuen Energiesystemen fest (Flottenfinanzierung von E-LKW, E-Kehrichtwagen, E-Bussen, E-Baumaschinen). Dabei stehen die Banken oft vor nicht zu unterschätzenden Herausforderungen. Für sie ist die ent-

30 Schweizer Landtechnik 12 2022 ENERGIE VOM HOF
Wenn von neuer Normalität die Rede ist, liegt noch vieles unter einem Dunstschleier. Bild: CNH

scheidende Frage, wie sich neue Technologien beziehungsweise der Markt entwickeln. Was kann sich durchsetzen? Speziell

Bei der Finanzierung von neuen Energiesystemen spielt es auch eine Rolle, wie hoch die Verschuldung sein darf, damit die Innovationen nicht verhindert werden.

für das Leasing-Geschäft ist es entscheidend, dass es einen Sekundärmarkt gibt. Gerade für grosse Projekte müssen auch geopolitische Entwicklungen in Betracht gezogen werden. Wenn ein Sekundärmarkt besteht, schliessen Banken grundsätzlich nichts von einer Leasing-Finanzierung aus. Bei der Finanzierung von neuen Energiesystemen oder Energieprojekten spielt die Verschuldungskapazität und damit die Frage, wie hoch die Verschuldung sein darf, eine Rolle. Die Finanzierungslösung darf künftige Innovationen eines Unternehmens nicht verhindern.

«Der Durchbruch folgt in Kürze …» 1910 war das elektrisch angetriebene Auto weit fortgeschritten. Obwohl die Technik bereits vorhanden war, hat sie den Durchbruch nicht geschafft. Ganz einfach darum, weil die Nutzer das E-Auto nicht wollten. Das Beispiel zeigt, dass vieles vom

Kunden nicht angenommen wird, weil es «zu innovativ» ist. Die Technik-Geschichte lehrt uns, dass der Nutzer mitgenommen werden muss, wenn eine neue Mobilität erfolgreich umgesetzt werden soll. Andernfalls haben Erfindungen wenig Chancen. Generell darf gesagt werden, dass wir heute zwar gut im Erfinden sind, aber nur ein kleiner Teil davon wirklich umgesetzt wird. Fachleute stellen fest, dass der Grenznutzen laufend sinkt. Dem enormen Technik-Input steht folglich nur ein kleiner Nutzen gegenüber. Oft wird die optimistische Aussage «Der Durchbruch wird in Kürze folgen» viel zu früh und ohne Berücksichtigung der Nutzerinteressen ausgesprochen.

Was bezweckt das SSM?

Das «Studienforum Schweiz für mobile Antriebstechnik» SSM bezweckt die Wissensvermittlung über Erforschung, Entwicklung und Anwendung der Antriebstechnologien für Strassen- und Offroadfahrzeuge. Im Vordergrund stehen Analyse und Beurteilung von Fahrzeugantriebskonzepten und deren Energieversorgung. Dazu werden die Bedürfnisse von Mensch und Umwelt und die Auswirkungen auf diese berücksichtigt.

Das «Trilemma» der Energiepolitik Teil dieses Trilemmas sind neben dem langfristigen Netto-null-CO 2 -Ziel (und der Minimierung anderer Umweltauswirkungen) die Sicherstellung der kurzfristigen Energiesicherheit und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie mit einem faireren Zugang zu Energie. Seit über 15 Jahren ist bekannt, dass es eine linear ansteigende Erwärmung mit paralleler Entwicklung der CO 2 -Emissionen gibt. Weltweit spricht man von einer Erwärmung von 1,5° und einer Begrenzung auf 2,0°, vergisst dabei aber, dass die Schweiz heute schon + 2,4° aufweist! Warum ist sofortiges Handeln unerlässlich? Die kumulative Lebenserwartung von Autos lag bei Festsetzung des Netto-nullZiels/1,5° bei weniger als 20 Jahren. Heute weiss man, dass sie in Ländern mit einem tiefen Emissionslevel im Extremfall nochmals so lange weitergenutzt werden. Die Lebenserwartung von Schiffen liegt bei

Die Biogas-Tankstelle auf dem Hof kann Teil der künftigen Normalität werden. Bild: Müller Energie Ebenfalls Teil einer neuen Normalität wird der Wasserstoffantrieb werden. Bild: zVg
12 2022 Schweizer Landtechnik 31 ENERGIE VOM HOF

20 bis über 50 Jahren und auch Flugzeuge werden laufend länger genutzt. Unter diesen Umständen werden die Auswirkungen der «alten Mobilität» die Bemühungen für eine neue, emissionsarme Mobilität noch lange begleiten.

Dekarbonisierung allgemein

Eine Dekarbonisierung des Energiesystems ist dringend nötig. Autos und Lieferwagen/Busse im kurzen bis mittleren Streckenbereich können durch die inländische Stromproduktion versorgt werden. Allerdings wird die Bereitstellung der gesamten notwendigen Strommenge zur gros sen Herausforderung. Der inländische Strombedarf wird im Jahr 2050 bei einer Grössenordnung von 70 Terawattstunden (TWh) liegen. Für eine ausreichende Versorgung, vor allem im Winterhalbjahr, sind Importe von zusätzlichen 10 TWh erforderlich. Mehr elektrischen Strom sollen zusätzliche PV-Anlagen in der Schweiz (70 GW) und Importe von PV-Strom aus dem Nahen Osten, von Offshore-Windanlagen in Europa, Onshore-Windanlagen in Patagonien und Atomstrom aus dem Ausland liefern. Zum

Schlüsselfaktor wird der Langstreckenverkehr, da es eine neue Infrastruktur verbunden mit sehr hohen Investitionen braucht. Derzeit fehlen aber weitgehend noch langfristige Strategien, weshalb es höchste Zeit ist, dass sich Politik und Wirtschaft sofort um die Finanzierung dieser Rieseninvestitionen kümmern. Es braucht Kooperationsabkommen und Diversifizierung mit verschiedenen Ländern. Die Schweiz allein kann die völlige Dekarbonisierung nicht stemmen.

… und speziell im Transportsektor Einen Modellansatz zur Bestimmung von CO 2 -Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge mit konventionellen und alternativen Antrieben bearbeitet im Rahmen einer Innovationspartnerschaft derzeit die Empa zusammen mit Migros. Für einen Flottenbesitzer stellen sich künftig zahlreiche wichtige Fragen. Neben dem Zukunftsbild und den möglichen Entwicklungen müssen Nachhaltigkeitsziele und die Stakeholder-Interessen (Aktionäre, Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten) des Unternehmens berücksichtigt werden. Weiter sind die Transportleistung und das Bud -

Neben den möglichen Entwicklungen müssen Nachhaltigkeitsziele und die Stakeholder-Interessen des Unternehmens berücksichtigt werden.

get von Interesse. Schliesslich muss ein Flottenbesitzer zwischen den Antriebssystemen (E-Fuels, Gas, Wasserstoff, Batterie-Elektro) wählen. Dabei dienen ihm die Kilometeranteile seiner Fahrzeuge für die städtische Verteilung (3,5–7,5 t), regionale und städtische Verteilung (18 t) und den Langdistanz-Transport (32 t) als Entscheidungsgrundlage.

Fazit

Die neue Normalität ist wie ein Puzzlespiel. Nur wenn alle Teile zusammenpassen, ergibt sich daraus ein Ganzes. Bis dies bei der Mobilität so weit ist, vergehen noch Jahrzehnte.

Aus heutiger Sicht ist es schwer vorstellbar, dass Elektro-LKW, versorgt über Oberleitungen, zur Normalität werden. Bild: Siemens
32 Schweizer Landtechnik 12 2022 ENERGIE VOM HOF

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Strom von der Zapfwelle

Derzeit wird viel über eine mögliche Strommangellage spekuliert und diskutiert. Die «Schweizer Landtechnik» nimmt sich dieses Themas an und hat an einem Praxisbeispiel von der Bedarfsabklärung bis zur Inbetriebnahme eines Zapfwellengenerators ein Szenario durchgespielt.

Ziel bei diesem Praxisversuch war, einen Milchwirtschaftsbetrieb mit Munimast inklusive Zweifamilienhaus bei einem Stromausfall innert nützlicher Frist möglichst einfach mit ausreichend Energie zu versorgen. Der Versuch wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Kilowatt24, die auf Notstromversorgungen spezialisiert ist, und einem lokalen Elektro-Installateur (Egli und Hug Elektro) durchgeführt.

Wie viel Strom für die Unabhängigkeit?

Zu dieser Frage können Anbieter von Generatoren genau Auskunft geben, denn jeder Betrieb ist unterschiedlich. Für die Bedarfsanalyse berücksichtigt man sämtliche Stromverbraucher. Hat man eine aktuelle Stromabrechnung zur Hand, kann der Bedarf gemäss dieser abgeschätzt werden. Weiter ist es wichtig, zu wissen, wann diese Verbraucher Strom benötigen, damit die Spitzenbelastungen sichtbar werden. Nun geht man die Liste durch und hebt die grossen Verbraucher mit hohem Anlaufstrom hervor. Dies waren im Praxisbeispiel die stationäre Mischanlage mit 22-kW-Motor, die Heubelüftung, der Luftentfeuchter und das Güllerührwerk. die Melkmaschine, der Spülautomat mit Rücklauferhitzer und auch der Milchkühltank fielen etwas weniger ins Gewicht.

Danach ging es im Wohnhaus weiter, wobei dort vor allem die Wärmepumpe zu Buche schlug und die anderen Verbraucher eher weniger relevant waren. Dann hielt man fest, wo und zu welcher Zeit am meisten Strom benötigt wird, und setzte Prioritäten: Melken, Kühlen, Waschen und Misten werden der Fütterung vorgezogen. Läuft beispielsweise der Futtermischer und

* Martin Abderhalden ist Landwirt und testet für die «Schweizer Landtechnik» regelmässig Maschinen und Geräte.

Mit einem Zapfwellengenerator ist es möglich, einen Betrieb mit Stall- und Wohngebäude bei Stromausfall mit genügend Elektrizität zu versorgen. Bilder: M. Abderhalden und R. Engeler

wird gleichzeitig mit dem Heukran befüllt, während die Wärmepumpe weiter aktiv ist, so ist der theoretische Strombedarf entsprechend höher. Die höchste Belastung war im Praxisfall um die 24 kW.

Wie viel Einspeisung ist möglich?

Nun gilt es abzuklären, welche Absicherung der Hausanschluss respektive die Hauptsicherung im Haus aufweist und wie hoch die Einspeisung sein darf. Da liegt der Ball dann klar beim Fachmann, dem Elektriker. Er kann genau sagen, mit wie viel Einspeisung der Hausanschluss versorgt werden darf, und ist auch der Einzige, der Arbeiten an der Installation vornehmen darf.

Netzabschaltung ist absolutes Muss Egal, ob die Notstromeinspeisung mit einem Zapfwellengenerator oder einem Notstromaggregat mit eigenem Motor

erfolgt, eine Netzabschaltung, durch einen Fachmann montiert, ist ein absolutes Muss! Alles andere ist verboten und lebensgefährlich.

Eine Netztrennschaltung macht nichts anderes, als die Netzeinspeisung in den Hausanschluss komplett und sicher abzuschalten. Das ermöglicht dann eine Umschaltung auf eine Einspeisesteckdose, mit welcher der Generator gekoppelt wird. Ist eine Photovoltaikanlage auf dem Betrieb montiert, so muss auch diese sauber vom Netz getrennt werden können, ansonsten besteht die Gefahr eines Totalschadens.

Die Installation für die Schaltung erfordert etwas Platz, denn die Kabel der Einspeisung sind gross dimensioniert. Auch das Schaltmodul braucht seinen Raum.

Bei einem voll belegten Stromtableau kann es durch die vielen Kabel knapp werden. Oft ist ein zusätzlicher Steue -

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Mit diesem Kabel wird im Einspeisebetrieb über einen Blitzableiter abgesichert.

rungskasten nötig. Bei der Montage wird die Einspeisedose so positioniert, dass sie geschützt, aber gut zugänglich und mit dem Traktor so nahe wie möglich erreichbar ist. Die Kosten für eine Netztrennschaltung mit Steckdose, Montage und Anschlussarbeiten belaufen sich auf rund CHF 1000.–. Ist ein zusätzlicher Schaltkasten nötig, kommen nochmals etwa CHF 500.– dazu.

«Sauberer» Strom

Bei der Wahl des Generators stellt sich die Frage nach dem Budget und den Anforderungen. Am kostengünstigsten ist der Zapfwellengenerator, der am Dreipunkt angebaut wird. Solche Generatoren gibt es mit Leistungen von 20 bis 85 kVA. Zu beachten gilt es, dass der Traktor etwa eine doppelt so hohe Leistung haben sollte, wie der Generator in Dauerleistung erzeugen kann. Zudem ist eine elektronisch geregelte Motorsteuerung von grossem Vorteil, denn so kann mit der Motordrückung bei Lastveränderungen die Drehzahl automatisch gehalten werden. Entstehen Drehzahlschwankungen, so überträgt sich das auf die Frequenz des Stroms. Solche Schwankungen können nicht ausgeglichen werden, problematisch bei sensiblen Steuerungen. Deshalb gilt: Je besser der Traktor, umso «sauberer» ist auch der Strom. Ein sauberer Antrieb funktioniert nur mit spielfreier Gelenkwelle ohne Überlastkupplung oder Freilauf. Die Verbindung muss starr und somit spielfrei wie möglich sein. Je leistungsfähiger der Traktor, umso kraftstoffsparender lässt sich auch der Generator über die Zapfwelle niedertourig antreiben. Hinsichtlich Ausstattung, Qualität und Leistung ist das Marktangebot vielseitig.

Massgebend für einen sicheren, effizienten Betrieb sind Dauerleistung in kW, gute Komponenten und präzise Steuerungen.

Gleiches mit Gleichem vergleichen

Der Über-Unterspannungsschutz sollte programmierbar und auf den jeweiligen Einsatzzweck anpassbar sein. Ein guter Zapfwellengenerator verfügt über zwei getrennte Systeme für den Feld- und Einspeisebetrieb. Diese unterscheiden sich im Erdungskonzept (Personenschütze). Im Feldbetrieb gehören Steckdosen vom Typ «T23/230V» und je «T25 CEE16» und «CEE32» für 400-V-Speisung dazu. Ein Stundenzähler bietet einen Überblick. Da bei Volllast doch recht grosse Kräfte wirken, sollten auch der Dreipunktanbau und die Gelenkwelle robust ausgeführt sein. Grosse Preisunterschiede lassen sich meist durch die Auswahl und Qualität der Komponenten erklären. Ein guter Anbieter berät bei der Bedarfsanalyse und macht einen Probelauf vor Ort.

Testausstattung

Für diesen Test wurde ein Zapfwellengenerator «Genno A42» von Kilowatt24 eingesetzt. Dieser ist mit einem langsam laufenden Industrie-Aggregat von Linz ausgerüstet. Möglich ist eine Dauerleistung von 42 kVA / 33,6 kW bei 50 Hz und die Maximalleistung 46 kVA / 37 kW. Die elektronische Spannungsregelung (AVR) und eine Frequenzüberwachung sorgen für eine zuverlässige Regelung. Die Spezialität von Kilowatt24 AG ist, dass der Landwirt bei der Ablieferung vom Generator vor Ort kompetent instruiert wird und auch ein korrekter Probelauf stattfindet. Das bietet Sicherheit in der Bedienung. Allfällige Fragen können direkt er-

Die analogen Anzeigen beim Generator informieren über Betriebszustände und -stunden.

läutert werden. Notfalls lassen sich noch Feineinstellungen vornehmen.

Einspeisung wird Routine

Als Erstes wird der Generator am Traktor angebaut und zum Einspeiseort gebracht. Alle Sicherungen am Gerät müssen ausgeschaltet sein. Dann wird der Generator auf den Boden abgesenkt und das Erdungskabel am Blitzableiter oder der Hauserdung angeklemmt. Anschliessend verbindet man das spezielle Einspeisekabel mit dem Gerät und der Steckdose. Nun startet man den Traktor und bringt die Zapfwellendrehzahl etwa auf 430 U/min. Die Drehzahl wird so eingestellt, dass beim Generator eine Frequenz zwischen 50 und 51 Hertz resultiert.

Ist beim Traktor eine Motordrückung vorhanden, so wird diese aktiviert. So regelt der Traktor automatisch bei einer Lastveränderung nach. Alle grossen Verbraucher werden ausgeschaltet. Dann wird die Netztrennschaltung auf 0 gestellt und somit der Betrieb komplett vom Netz getrennt. Bevor man nun auf die Notstromeinspeisung umschaltet, sollte man mindestens 5 Sekunden warten, damit der

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Im Feldbetrieb wird der Erdungsspiess so tief wie möglich in den feuchten Boden gerammt und mit dem Erdungskabel fest verbunden.

Reststrom, der sich noch in den Leitungen befindet, sauber abfliessen kann. Ist eine Photovoltaikanlage auf dem Betrieb installiert, muss diese spätestens jetzt unbedingt ausgeschaltet werden. Nun schaltet man das Generator-Terminal auf Hausbetrieb und aktiviert die Sicherungen. Jetzt fliesst der Strom zur Hausversorgung, nach und nach werden die ausgeschalteten Verbraucher zugeschaltet. Auf der Digitalanzeige beim Generator werden Spannung auf allen drei Phasen separat und Stromfrequenz angezeigt. So hat man die Sicherheit, dass alles störungsfrei läuft. Ist der Einsatz beendet, läuft die eben beschriebene Vorgehensweise rückwärts ab. Am Testgenerator war ein Schema angebracht, auf dem dieser Ablauf leicht verständlich und übersichtlich dargestellt ist. Die integrierte Überwachung reagiert bei Über-/Unterfrequenz, Über-/Unterspannung aller drei Phasen sowie bei Asymmetrie und Ausfall. Spricht eine der Überwachungen an, schaltet der Generator automatisch ab.

Haus und Hof mit geringem Aufwand versorgen

Die Leistung des Zapfwellengenerators verfügte im Versuch über grosse Reser-

ven. Im Wohnhaus konnten problemlos Heizung, Waschmaschine, Licht und Gefrieraggregate laufen, während im Stall die Beleuchtung und die Melkmaschine in Betrieb waren. Dazu liess sich sogar noch der 22-kW-Futtermischer mit 3200 kg Futterkomponenten und ganzen Siloballen via Heukran befüllen. Die Leistungsaufnahme ab Generator lag bei rund 13 kW bei einem Dieselverbrauch von rund 8 l/h. Das ist schon fast ein bilderbuchmässiges Beispiel. Dazu dürfte auch der Futtermischer beitragen, der mit einem hochwertigen Frequenzumrichter ausgestattet ist und so die optimale Betriebsart ermöglicht. Selbst das Hochfahren eines stillstehenden Mischers stellte kein Problem dar.

Universell einsetzbar Ein Zapfwellengenerator kann auch im Feldeinsatz gute Dienste leisten und entsprechend «Dampf liefern» (Brennholzaufbereitung im Wald mit Spalter und Fräse, für Bauarbeiten oder auf Alpweiden, wo es vielleicht keine Stromversorgung gibt). Der Betrieb erfolgt mit wenigen Unterschieden gleich wie bei der Einspeisung in die Stromversorgung auf dem Hof. Anstelle eines Blitzableiters kommt

ein Erdungsspiess zum Einsatz. Dieser wird so tief wie möglich in den Boden gerammt. Anschliessend wird das Erdreich mit ausreichend Wasser durchnässt. Die Inbetriebnahme läuft dann gleich ab, lediglich der Wählschalter wird auf Feldbetrieb gestellt, so dass automatisch die Isolationsüberwachung aktiviert ist.

Geringer Unterhalt Gelenkwelle schmieren, Getriebeölstand kontrollieren und jedes Jahr mindestens einmal das Einspeise-Prozedere durcharbeiten, das sind in etwa die Unterhaltsarbeiten bei einem Zapfwellengenerator. Für die Lagerung ist unbedingt ein trockener Platz vorzusehen, auf dem kein Ammoniak vorhanden ist. Denn solches greift die empfindlichen Komponenten im Gerät an.

Die Notstromeinspeisung mit einem Zapfwellengenerator in der 35-bis40-kW- Leistungsklasse mit den erforderlichen Komponenten kostet zwischen CHF 9000.– und CHF 14 000.–. Das ist keine unbedeutende Investition, aber sie bietet Sicherheit und Unabhängigkeit mit der Möglichkeit, auch bei Feldeinsätzen über eine zuverlässige und leistungsfähige Stromversorgung zu verfügen.

Was bedeuten kVA und kW?

Die Begriffe kVA und kW sind Angaben, die oft verwirren. Am einfachsten kann dies mit einem Glas Bier mit Schaumkrone erklärt werden. Das volle Glas mit der Schaumkrone zusammen kann als Scheinleistung (kVA, Kilovolt-Ampère) betrachtet werden. Der trinkbare Teil, also ohne Schaumkrone, bedeutet Wirkleistung (kW, Kilowatt). Die Schaumkrone entspricht der Blindleistung, also Energie, die nicht verwertet oder umgesetzt werden kann und keinen Gehalt hat. Bei Geräteangaben ist also kVA die theoretische Leistung und kW die effektive mögliche Leistung. Dies sollte bei Vergleichen berücksichtigt werden.

Für die Netztrennschaltung benötigt es eine von einem Fachmann ausgeführte Installation mit Trennschalter (oben) und passender Steckdose für den Generator-Anschluss (unten).

Ist der Platz im Tableau ausgeschöpft, braucht es für die Umschaltung einen separaten Schaltschrank, denn die notwendigen Kabel sind doch sehr dick.

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Sicherheit und Rücksicht auf der Strasse

Vor Antritt der Fahrt kontrolliert der Fahrer Punkte wie Bremsen, Beleuchtung, Sicht nach hinten, Abmessungen oder Gewichte.

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Energie-Sparmöglichkeiten in der Landwirtschaft

Angesichts der steigenden Energiepreise lohnt es sich, über Stromeinsparmöglichkeiten auf dem Bauernhof nachzudenken. Für die Landwirtschaft gibt es verschiedene Förderinstrumente und Unterstützungsprogramme.

Die Energiekosten stellen einen variablen, aber nicht zu vernachlässigenden Teil der Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebs dar. Die Höhe des Energieverbrauchs hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel von der Anzahl und dem Nutzungsgrad der Geräte, ihrer Leistung, ihrer Effizienz, der Isolierung der Gebäude, der Grösse und

dem Bedarf der Produktionsstätten. Angesichts der Marktentwicklung und der Unsicherheiten in Bezug auf die Ver sorgungsbedingungen werden diese Kosten voraussichtlich steigen. Für Strom schätzt die Eidgenössische Elektrizitätskommission (Elcom) für das Jahr 2023 einen durchschnittlichen Anstieg von 27 % pro kWh. Den Verlautbarungen der Netzbetreiber zufolge werden die angekündigten Steigerungen in einigen Regionen sogar 50 % betragen. Bei den Brennstoffen lassen die starken Preiserhöhungen im Laufe des Jahres trotz des

leichten Rückgangs in diesem Herbst keine optimistischeren Prognosen zu. Dies wird nicht ohne Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnungen der Landwirte bleiben. Beispielsweise können bei einem landwirtschaftlichen Betrieb, der im Jahr 30 000 kWh Strom verbraucht, was dem Bedarf eines Stalls mit 40 Milchkühen oder eines Schweinestalls mit etwa 400 Mastschweinen entspricht, die Stromkosten je nach Region im Jahr um mehr als CHF 3000.− steigen und somit von CHF 6543.− auf CHF 9678.− erhöht werden.

Nathanaël Ein Ersatz von fossilen Heizungen durch eine Holzheizung oder eine Wärmepumpe wird mit Förderbeiträgen von bis zu CHF 360.−/kWh installierter Wärmeleistung gefördert (Mehr Infos auf www.energiezukunftschweiz.ch). Bild: Sylvain Boéchat
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* Nathanaël Gobat ist der Co-Direktor von Agrocleantech (ACT). Sylvain Boéchat ist Vorstandsmitglied von ACT und Projektleiter im Landwirtschaftsamt Kanton Waadt.

Weniger Energie verbrauchen ...

Die Senkung des Energieverbrauchs trägt einerseits dazu bei, das Stromnetz zu entlasten, um potenzielle zukünftige Engpässe vorzubeugen (gemäss den vom Bund vorgesehenen Massnahmen, siehe Ausgabe Nr. 10/2022), und andererseits die Produktionskosten zu senken. Dazu stehen jedem Betrieb verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die von einfachen Selbsthilfemassnahmen über persönliche Energieberatung bis hin zur Beantragung von spezifischen Programmen und anderen Instrumenten für die Landwirtschaft reichen.

... in der Milchproduktion

In der Milchproduktion stellen z. B. das Betreiben der Melkanlage, die Warmwasseraufbereitung, die Reinigung und die Kühlung der Milch die grössten Verbrauchs-

posten dar. Energieeinsparungen sind vor allem in folgenden Punkten möglich:

• Installation von Geräten, die den Verbrauch senken (z. B. Milchvorkühler, Boiler mit Wärmepumpe, Frequenzumrichter an der Vakuumpumpe);

• Wärmerückgewinnung (z. B. im Milchtank);

• Verwendung von energiesparenden Materialien und Geräten (z. B. Lampen, Elektromotoren usw.);

• Bei Betrieben mit Scheunentrocknung kann der Verbrauch von Ventilatoren durch Wärmerückgewinnung unter dem Dach oder durch Wärmezufuhr aus erneuerbaren Energien reduziert werden.

... in der Schweine- und Geflügel -

produktion

Gerade in der Schweine- und Geflügelproduktion macht Heizenergie einen

grossen Teil des Verbrauchs aus. Massnahmen zum Energiesparen sind:

• Das Isolieren von Gebäuden;

• Wärmerückgewinnung mithilfe von Luft/Luft-Wärmetauschern;

• Installation von effizienten Ferkelnestern (isoliert und temperaturgesteuert);

• Überwachung der Temperatur und der Luftqualität mithilfe von Sensoren (Temperatur, CO 2 -Konzentration);

• Strom: Belüftung, Beleuchtung und Futterverteilung stellen die grössten Verbrauchsfaktoren dar. Der Austausch dieser Geräte durch energiesparende Modelle ist eine interessante Alternative.

... bei der Weinherstellung

Die von den Weinkellereien durchgeführten Schritte des Weinherstellungsprozesses (Pumpen, Temperaturveränderungen,

Einfache und schnelle Massnahmen zum Energiesparen

Auch ohne grosse Investitionen können einfache Massnahmen dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken.

Ersetzen von Leuchten durch energiesparende LED-Lampen

Der Austausch von herkömmlichen Beleuchtungen durch energiesparende Lampen ist eine einfache und effektive Massnahme: Die Beleuchtung eines Gebäudes (Werkstatt, Hühnerstall, Stall usw.) über ein Jahr mit 4 Stunden pro Tag entspricht einer Nutzung von mindestens 1500 Stunden. Der Ersatz von 20 Leuchtstoffröhren durch LED-Röhren führt zu einer Senkung des Verbrauchs von 680 kWh und einer Einsparung von CHF 140.−/Jahr.

Isolierung von Heizungsrohren

Die Dämmung von Warmwasserleitungen senkt den Verbrauch von Heizenergie, indem sie die Wärmeverluste begrenzt. Die Ummantelung einer Leitung mit 25 mm Durchmesser mit 22 mm dickem Isoliermaterial reduziert den Wärmeverlust um 180 kWh pro Meter Leitung, was einer Einsparung von etwa CHF 36.−/Jahr entspricht.

Kontrolle der Produktionstemperaturen

Eine regelmässige Kontrolle, ob die Geräte zur Wärme- oder Kälteerzeugung auf die erforderlichen Temperaturen eingestellt sind, verhindert einen übermässigen Verbrauch (bzw. unnötige Ausgaben) dieser Geräte. Beispielsweise ist eine Verdunstungstemperatur < −10 °C nicht notwendig, um die Milch zu kühlen und unter 4 °C zu halten.

Wartung der Anlagen

Die regelmässige Wartung der Anlagen gewährleistet, dass sie einwandfrei funktionieren, trägt zur Verlängerung ihrer Lebensdauer bei und senkt in manchen Fällen den Energieverbrauch.

Wartung des Milchtanks: Reinigung des Kondensators

Der Kondensator (Kühler) ist das Herzstück des Kühlsystems im Milchtank. Er muss stets sauber sein und genügend Freiraum haben (nichts davor abstellen), um den für seine Funktion notwendigen Wärmeaustausch zu gewährleisten. Ein verschmutzter Konden-

sator verringert die Kühlleistung und erhöht den Strombedarf. Er kann einfach mit einer Nylonbürste gereinigt werden (kein Wasser verwenden).

• Wartung/Entkalkung des Warmwasseraufbereiters (Boiler).

• Je härter das Wasser ist und je stärker es erhitzt wird, desto öfter sollte der Boiler entkalkt werden. Es wird empfohlen, die Heizstäbe eines elektrischen Boilers alle vier Jahre reinigen zu lassen. Die Ansammlung von Kalk verringert die Leistung des Boilers. Durch die Entkalkung wird die Funktionstüchtigkeit und Langlebigkeit des Geräts gewährleistet.

Verkalkte Boiler-Heizstäbe reduzieren die Heizleistung. Bild: Ralf Punkenhofer/Adobe Stock

Dieser Lüfter erfordert eine gründliche Reinigung, um die Kühleffizienz zu verbessern und den Stromverbrauch zu senken. Bild: Agrocleantech

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Kälteerzeugung, Belüftung usw.) benötigen am meisten Strom. Der Verbrauch liegt zwischen 25 und 50 kWh pro Hektoliter Wein. Die Optimierung dieses Verbrauchs kann folgendermassen aussehen:

• Austausch von Geräten durch effizientere Modelle (z. B. umschaltbare Klimaanlagen, Ventilatoren, Umwälzpumpen, Kompressoren)

• Wärmerückgewinnung aus dem Kühlaggregat für die Heizung des Gebäudes oder die Warmwasseraufbereitung

• Installation von Frequenzumrichtern

… beim Kultivieren im Gewächshaus

Die Heizung ist die wichtigste Energieressource, die in Gewächshäusern benötigt wird. Die zu planenden Massnahmen betreffen:

• Wärmeversorgung (Ersatz für fossile Energieträger);

• Wärmerückgewinnung;

• Doppelschichtige Wände;

Für die Anschaffung von ElektroHofladern gibt es eine finanzielle Unterstützung. Bild: Weidemann

• Das Anbringen von Wärmeschutzschirmen;

• Im Bereich der Elektrizität ist auch der Austausch von Geräten (Ventilatoren, Beleuchtung usw.) durch effizientere Modelle vorzusehen.

Förderinstrumente und -programme Über die Instrumente der staatlichen Politik (Agrar­, Energie ­ und Klimapolitik) hat die Landwirtschaft Zugang zu verschiedenen Förderinstrumenten, die sowohl auf Energieeffizienz als auch auf die Produktion erneuerbarer Energien ausgerichtet sind. Im Folgenden werden die wichtigsten dieser Programme aufgeführt (die Liste ist nicht abschliessend).

Prokilowatt

Dies ist ein Programm des Bundesamtes für Energie (BFE), das Effizienzmassnahmen im Zusammenhang mit dem Stromverbrauch unterstützt, wobei der Schwerpunkt auf dem Ersatz bestehender Anlagen durch effizientere Technologien liegt.

Die laufenden Programme für die Landwirtschaft betreffen:

• Boiler­ PAC: Installation eines Boilers mit einer Wärmepumpe (Boiler­ PAC) vor dem elektrischen Boiler. Der Boiler­ PAC heizt das Wasser auf 58 °C vor, was den Verbrauch des elektrischen Boilers reduziert. Investition: ca. CHF 6000.–. Förderbetrag: zwischen CHF 1000.–und CHF 1200.–.

• Zielgruppe: Milchviehbetriebe, Schweinemastbetriebe (hoher Bedarf an Warmwasser für die Fütterung), Betriebe mit einem Warmwasserverbrauch von mehr als 200 Litern pro Tag.

• Ferkelnester: Finanzielle Unterstützung für die Umrüstung von elektrisch beheizten Ferkelkisten auf energieeffiziente Systeme in Abferkel ­ und Absetzställen. Höhe der Beihilfe: ca. 15 % der Investition.

• Weinkellereien: Finanzielle Unterstützung für den Austausch von elektrischen Geräten:

o Ersatz der elektrischen Zusatzheizung während der zweiten Gärung durch eine umschaltbare Klimaanlage (z. B. Weinkeller mit 50 000 l/Jahr: Investition von CHF 2400.–, Einsparung von ca. 2200 kWh/Jahr, d. h. mind. CHF 450.–, Höhe der Unterstützung: ca. CHF 200.–);

o Ersatz des Kühlaggregats, z. B.: Keller mit 100 000 l/Jahr: Investition von CHF 20 000.–, Einsparung von ca. 6000 kWh/Jahr, d. h. CHF 3000/Jahr. Zuschuss zwischen 15 und 20 % der Investition;

o Austausch von Wärmepumpen, z. B.: 1 Pumpe mit 2,5 kW, à CHF 3000.–, Einsparung von mindestens 2500 kWh/ Jahr, d. h. ca. CHF 500.–, Förderbetrag: CHF 420.–.

• Ventilatoren: Finanzielle Unterstützung für den Ersatz von alten Ventilatoren durch effizientere Ventilatoren. Investition: zwischen CHF 3500.– und CHF 9000.– (variiert je nach Gebäudegrösse und Anzahl der Ventilatoren), Höhe der Unterstützung: zwischen CHF 400.– und CHF 1200.–. Zielpublikum: Schweineställe, Hühnerställe, Weinkellereien.

Detaillierte Informationen finden Sie auf: www.agrocleantech.ch «Für Landwirte».

Projekte zur Kompensation von CO 2 -Emissionen

Im Rahmen des CO2 ­ Gesetzes sind Importeure von fossilen Brennstoffen verpflichtet, einen Teil der CO2 ­ Emissionen, die durch

Eine Hochleistungsisolierung reduziert den Wärmeverlust in Schweine- und Geflügelställen erheblich. Bilder: Agrocleantech Auch Winzer mit eigener Vinifikation können mit effizienteren Geräten ihren Stromverbrauch reduzieren.
40 Schweizer Landtechnik 12 2022 ENERGIE VOM HOF

die Verwendung dieser Brennstoffe entstehen, zu kompensieren. Dies geschieht durch die Schaffung von Projekten zur Verringerung der Treibhausgasemissionen. Für die Landwirtschaft stehen die folgenden Projekte zur Verfügung:

• Finanzielle Unterstützung für den Erwerb von Elektro-Hofladern. Diese Unterstützung umfasst Folgendes:

o Eine gewichtsabhängige Grundinvestition (z. B. CHF 2840.– für einen Lader mit 2 Tonnen Betriebsgewicht oder CHF 3760.– für einen Lader mit 4 Tonnen Betriebsgewicht).

o Ein jährlicher Beitrag von CHF 200.–pro nicht ausgestossener Tonne CO 2 Infos unter: https://hoflader.klik.ch/

• Zuschuss für die Beheizung von Gewächshäusern. Unterstützung für den Ersatz von fossilen Heizungsanlagen durch Systeme mit erneuerbaren Energien (Holz, Wärmepumpe usw.). Die Unterstützung sieht Folgendes vor:

o Übernahme der Kosten für die Machbarkeitsstudie in Höhe von 25 % der Kosten (75 %, wenn das Projekt realisiert wird).

o Entschädigung in Höhe von CHF 115.–pro Tonne reduziertes CO2 nach der Umsetzung des Projekts (ca. CHF  30 000.– pro Hektar und Jahr, je nach Schätzung des Projektträgers). Infos: www.energiezukunftschweiz.ch

• Unterstützung für den Ersatz von fossilen Heizungen durch eine Holzheizung oder eine Wärmepumpe, mit Förderbeiträgen von bis zu CHF 360.–/kWh installierter Wärmeleistung. Infos unter: www.primeclimat.ch

Verordnung über Strukturverbesserungen

Im Rahmen der Agrarpolitik sieht die Strukturverbesserungsverordnung (SVV, SR 913.1) nicht rückzahlbare Zuschüsse für eine Reihe von Umweltmassnahmen vor, darunter die Produktion oder Speicherung von nachhaltiger Energie.

• Der Begriff «nachhaltige Energie» umfasst die folgenden Technologien: Wasserkraft, Solarenergie, Holz, Biomasse, Windenergie, Geothermie;

• Die Fördermittel werden nur für Anlagen gewährt, die vorwiegend der Selbstversorgung der landwirtschaftlichen Produktion dienen;

• Die Beiträge werden nur gewährt, wenn das Projekt nicht durch andere

Förderprogramme des Bundes unterstützt werden kann.

Energieberatung

Die Identifizierung aller Verbrauchsposten und deren Optimierungsmöglichkeiten sind die wichtigsten Schritte der Energieberatung. Zu diesem Zweck hat Agrocleantech eine Dienstleistung entwickelt, die sich an landwirtschaftliche Betriebe richtet und von den kantonalen Beratungsdiensten eingesetzt wird. Der Ansatz besteht aus zwei Phasen:

• Die erste, als «Orientierungsberatung» bezeichnete Phase ist kostenlos und erstellt eine Verbrauchsbilanz sowie erste Empfehlungen;

• Je nach Ergebnissen der Orientierungsberatung wird der Landwirt in der zweiten Phase zu einem Audit seines Betriebs eingeladen, bei dem ein Experte den Betrieb besucht. Dieses Vorgehen, welches durch das Programm von EnergieSchweiz unterstützt wird, erhält finanzielle Hilfe. Infos unter www.agrocleantech.ch unter dem Tab «Für Landwirte».

Mit dem Einsatz von LED-Beleuchtung kann der Energieverbrauch schnell und einfach reduziert werden. Bild: phoderstock/Adobe Stock
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Das Programm «Prokilowatt» unterstützt den Umbau von elektrisch beheizten Ferkelkäfigen zu energieeffizienten Systemen. Bild: Agrocleantech

Risiko Stromausfall nicht unterschätzen

Die Energieversorgung der Schweiz für den kommenden Winter ist unsicher. Landwirtschaftsbetriebe tun gut daran, sich auf das Risiko möglicher Stromversorgungslücken vorzubereiten. Eine PV­Anlage und ein Batteriespeicher stellen noch keine Notversorgung sicher.

Ruedi Hunger

Abhängig von der Grösse des Landwirtschaftsbetriebes, den verschiedenen Betriebszweigen und den möglichen Auswirkungen eines Produktionsausfalls ist eine Risikoabschätzung vorzunehmen. Nathanaël Gobat, Co ­ Geschäftsführer von AgroCleanTech, sieht insbesondere bei Rindviehbeständen > 80–100 GVE und generell bei Milchviehbeständen sowie in der Geflügel­ und Schweinehaltung ein relativ

grosses Risiko. Doch sind wir ehrlich, besteht bereits bei kleineren Tierbeständen ein erhebliches Risiko, sollte es zu einer Strommangellage kommen. Zusätzlich entsteht unter Umständen auch ein nicht zu unterschätzendes Tierschutzrisiko.

Stromversorgungslage

Pierre Genoud, Verantwortlicher der Leitstelle bei Alpiq, betonte, dass sich Produk­

tion und Verbrauch von Elektrizität immer die Waage halten müssen, um die Netzstabilität sicherzustellen. Im Fall einer Strom ­ Knappheitssituation kommen die vorbereiteten so genannten Ostral­Szenarien (siehe Tab. 1) zum Tragen. In einer Ostral ­Situation ermöglicht die vom Bundesrat verordnete Angebotssteuerung eine rationelle Zuteilung der Produktionskapazitäten. Die Nachfragesteuerung wird

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Strom im Überfluss war gestern, heute kann sich jederzeit eine Mangellage einstellen. Bild: SAK

ebenfalls von Ostral angeordnet. Zunächst werden die grossen Stromverbraucher kontingentiert und bei einer verschärften Lage ist zonenweise ein Lastabwurf vorgesehen.

Die Schweiz kann bei der Stromversorgung nicht isoliert betrachtet werden, denn sie ist eingebunden in die europäischen Strommärkte. Beispielsweise bestehen seit 50 Jahren Langzeitverträge mit Frankreich zur Lieferung von rund 3000 MW Strom (inländische Produktion ca. 3200 MW). Ausgerechnet Frankreich wird im kommenden Winter kein zuverlässiger Lieferant sein. Grund sind die zahlreichen AKW­ Ausfälle der letzten Monate.

In Notfall-Szenarien denken

Dezentrale Stromproduktionsanlagen sind in der Regel nicht für den Notstrombetrieb ausgelegt. Deshalb sind sehr viele Landwirtschaftsbetriebe ungenügend oder überhaupt nicht auf eine Strommangellage vorbereitet. «Eigentlich ist es aus heutiger Sicht erschreckend, dass Stromausfallszenarien nicht schon lange ein Thema waren», sagte Urs Zahnd von Fleco Power. Um schwierige Versorgungssituationen zu entschärfen, sollte jedem Betriebsleiter bekannt sein, welche elektrischen Verbraucher auf dem Betrieb sind und ob diese verschaltet sind. Im Mittelpunkt steht anschliessend die Frage, wel­

che Probleme sich ergeben, wenn auf einem Betrieb der Strom für zwei Stunden, zwei Tage oder zwei Wochen ausfällt. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, Notfallpläne zu erstellen und die Mitarbeiter auf dem Betrieb zu instruieren bzw. zu schulen. Elektronik ist mittels unterbrechungsfreier Stromversorgung (USV) zu schützen. Für den Notbetrieb mit dezentralen Anlagen in der Landwirtschaft sind vorgängig Beratungs­ oder Fachleute, beispielsweise von Fleco Power AG in Winterthur, beizuziehen.

Chancen und Grenzen von PV-Anlagen

Mit einer Photovoltaik­ Anlage (PVA) wird eigener, erneuerbarer Strom produziert.

Firmen und Organisationen

• Alpiq Holding AG, Stromproduzentin mit Sitz in Lausanne.

• ElCom (Eidgenössische Elektrizitätskommission) ist die unabhängige staatliche Regulierungsbehörde im Elektrizitätsbereich. Sie überwacht die Einhaltung des Stromversorgungs­ und Energiegesetzes.

• ESTI ist die Abkürzung für Eidgenössisches Starkstrominspektorat (Aufsichts­ und Kontrollbehörde für elektrische Anlagen).

• ORC steht für Organic Rankine Cycle

• OSTRAL ist die Organisation für Stromversorgung in ausserordentlichen Lagen. Sie untersteht der wirtschaftlichen Landesversorgung des Bundes und wird aktiviert, wenn eine Strommangellage eintritt.

• VNB: Seit Inkrafttreten der Liberalisierung des Strommarktes wird der Begriff VNB als Abkürzung für Verteilungsnetzbetreiber (oder NB für Netzbetreiber) verwendet.

Doch was passiert bei einem Netzausfall, bei einem sogenannten Blackout? Ist dies immer noch möglich? Benjamin Lerch, Leiter Technik bei der Agrola AG, zeigte anlässlich der 7. AgroCleanTech ­Tagung von Mitte November in Bern mit seinem Referat die Chancen und Grenzen von Photovoltaikanlagen in der Landwirtschaft auf. Die Standardfrequenz im elektrischen Netz Europas beträgt 50 Hz. Voraussetzung, dass diese Frequenz immer stabil bleibt, ist ein Gleichgewicht zwischen Produktion und Verbrauch von elektrischer Leistung. Insbesondere elektronische Komponenten reagieren empfindlich auf Frequenzschwankungen. Dazu zählen unter anderem Fütterungs­ und Melkroboter.

Fernziel: PV-Anlagen können im Verbund mit Zapfwellengenerator und Batteriespeicher über eine übergeordnete Steuereinheit miteinander kommunizieren. Erst dann ist eine Insellösung möglich. Bild: Swissolar
Tabelle 1: Kriterien einer Strommangellage Kurzer Unterbruch Blackout-Risiko Strommangellage Szenario 1: Höhere Gewalt sorgt für einen Leitungsunterbruch in einem Bergtal. Szenario 2: Wegen Ausfall eines wesentlichen Produzenten besteht ein Blackout­ Risiko. Szenario 3: Wegen Ausfall von mehreren wesentlichen Produzenten herrscht Energiemangel Lösung: Lokales Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) organisiert die Erstellung von Provisorien. Lösung: In ganz Europa werden automatisch einzelne Regionen vom Netz getrennt. Damit wird ein grosser Blackout verhindert. Sind noch keine OSTRAL­Situationen OSTRAL­Situation 12 2022 Schweizer Landtechnik 43 ENERGIE VOM HOF

• PV-Anlagen

Wie verhält sich eine Photovoltaik-Anlage bei Netzausfall? Eine PVA ist immer netzgekoppelt, das bedeutet, sie ist genau so lange in Betrieb, wie das Versorgungsnetz stabil ist (50 Hz). Bei unzulässigen Spannungen oder Frequenzen bzw. bei einem kompletten Netzausfall schaltet sich der Wechselrichter der PVA automatisch ab. Dies geschieht unabhängig vom Modell und vom Hersteller. Eine Einschaltung erfolgt erst wieder bei stabilen Netzbedingungen.

• PV-Anlage Batteriespeicher Ist eine PVA mit Batteriespeicher ergänzt, kann der Speicher im Fall eines Netzausfalls Strom liefern, bis er vollständig leer ist. Der Batteriespeicher kann jedoch nicht wieder über die PVA aufgeladen werden. Die Umschaltung (von PVA auf Speicher) erfolgt automatisch innerhalb weniger Millisekunden. Anschliessend bleibt genügend Zeit, einen Zapfwellen -

generator in Betrieb zu nehmen und die Stromversorgung unterbruchsfrei aufrechtzuerhalten. Über den Daumen gerechnet kostet ein Batteriespeicher pro 1 kW rund 1000 CHF.

• PV-Anlage Zapfwellengenerator Aktuell ist der Zapfwellengenerator die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit zur längerfristigen Sicherstellung von Strom bei einem Netzausfall. ZWGeneratoren könnten eine Energielücke schliessen, es bestehen aber Probleme mit der Netzqualität bzw. Sicherheit. Die Laufzeit eines Generators wird durch seine Leistung und die angeschlossenen Verbraucher bestimmt. Entscheidend ist, dass über die Drehzahlregelung des Traktors die 50-Hz-Frequenz exakt eingestellt wird.

• Umschaltbox

Wenn Zapfwellengeneratoren eingesetzt werden, ist eine saubere Trennung vom

normalen Versorgungsnetz notwendig. Dazu ist die Installation einer Umschaltbox erforderlich, damit unter Last zwischen zwei Niederstromkreisen umgeschaltet werden kann. Diese Box garantiert eine Sicherheitstrennung mit drei Schalterstellungen: «Netz – Null – Not».

Inselanlagen

Für Inselanlagen besteht eine Meldepflicht, das heisst, es braucht die Zustimmung des Verteilernetzbetreibers. Voraussetzung für den Betrieb einer Inselanlage ist die galvanische Trennung* vom Verteilnetz und bei stationären Anlagen eine Meldung ans ESTI. In Frage kommen verschiedene Technologien (siehe Tabelle 2).

Massnahmen umsetzen – jetzt!

Michel Darbellay, Präsident von AgroCleanTech, betonte, dass die Gefahr von Stromversorgungsengpässen ernst genommen werden sollte. Weiter erinnerte

Elektrische Leistung durch Traktor(-leistung) limitiert (Traktor notwendig)

Hohe Anfangsinvestition,

Flexibilität Teure kWh, fossil Pellets/Stirling

Batterie –PV-Anlage

Biogas-WKK/ORC

Pellets

Sonnenenergie

Biogas/Holzschnitzel

Wärme und Elektrizität, nicht fossil Ausserlandwirtschaftliche Brennstoffabhängigkeit, teuer, Wärmeverwendung

Nicht fossil, keine ausserlandwirtschaftliche Brennstoffabhängigkeit

Nicht fossil, keine ausserlandwirtschaftliche Brennstoffabhängigkeit

Teuer, geringe Autonomie, nicht nur als Notlösung

Nicht nur als Notlösung, Herausforderung der Umsetzung

2: Eigenschaften von Technologien für Inselanlagen Technologie Energiequelle Vorteile Nachteile Zapfwelle Diesel (Traktor) Sehr einfach, kostengünstig
Tabelle
Benzin-/Dieselgenerator Benzin/Diesel Kein Traktor notwendig
Propangas-Generator Propangas Lagerung in
fossil
Flaschen,
44 Schweizer Landtechnik 12 2022 ENERGIE VOM HOF
Grafik 1: Ersatzbetrieb mit Zapfwellengenerator. Quelle: Agrola/Kilowatt24AG

er daran: «Die am besten investierte kWh ist diejenige, die man nicht verbrauchen muss.» In diesem Sinn rät Co-Geschäftsführer Nathanaël Gobat dazu, dass, wo

immer möglich und sinnvoll, Energiemassnahmen umgesetzt werden sollten, um den Stromverbrauch zu reduzieren. Oft sind es einfache Massnahmen, wel -

che aber in der Gesamtsumme matchentscheidend sein können. Beispielsweise: Warmwasserleitungen isolieren, Ersatz alter Leuchtmittel, Optimierung der Temperatur bei der Wärme- oder Kälteerzeugung, Optimierung der Belüftung, Kondensator reinigen, Elektroboiler entkalken und vieles mehr.

Neubauten bieten eine gute Gelegenheit, Stromsparmassnahmen umzusetzen. Effiziente Warmwasseraufbereitung für die Reinigung heisst: kein Elektroboiler mehr ohne Vorerwärmung (Wärmerückgewinnung, Wärmepumpenboiler, Niedertemperaturquelle).

Fazit

Die Praxis ist derzeit ungenügend auf eine Stromnotlage vorbereitet. Dies, obwohl Fachleute aus der Strombranche das Risiko einer Strommangellage als gross einschätzen. Daher sollte jeder Betriebsleiter den Stromverbrauch hinterfragen und für sich Notfallszenarien erarbeiten. Eine Notfalllösung ist heute Teil eines guten Managements und einer zeitgemässen Vorsorge.

* Unter «galvanischer Trennung» wird die Trennung der elektrischen
zwischen zwei Stromkreisen verstanden. Quelle: AgroCleanTech Notstromaggregate fossil Propangas Benzin / Diesel Zapfwelle erneuerbar Batterie / PV Pellets / Stirling Biogas – WKK / ORC Grafik 2: Technologien für Inselanlagen in der Landwirtschaft 12 2022 Schweizer Landtechnik 45 ENERGIE VOM HOF
Der Zapfwellengenerator ist derzeit eine kostengünstige Variante für den Ersatzstrombetrieb einer PV-Anlage. Bild: R. Hunger
Leitung

Lücke geschlossen

Mit der Serie «Q» baute Valtra heuer seine Palette aus und brachte eine neue Baureihe auf den Markt, die sich leistungsmässig zwischen die bestehende «T»- und «S»-Serie einreiht und die dortige Lücke nun auffüllt. Die «Schweizer Landtechnik» konnte mit dem «Q305» im Rahmen von Testfahrten das Top-Modell der neuen Baureihe unter die Lupe nehmen.

Es war schon lange Zeit ein offenes Geheimnis, dass Valtra eine neue Baureihe auf den Mark bringen wird, welche die Lücke (leistungs- und gewichtsmässig) zwischen den Serien «T» und «S» schliessen soll. Unbekannt war eigentlich nur noch der Zeitpunkt der Einführung, die Bezeichnung – und natürlich die spezifischen, technischen Eigenschaften. Im vergangenen Sommer lüftete sich der Schleier und die «Schweizer Landtechnik» nutzte die Möglichkeit, mit dem Top-Modell «Q305» einige Testfahrten zu absolvieren. Insgesamt umfasst die «Q»-Serie fünf Modelle mit Nennleistungen von 230 bis 305 PS, wobei bei vier Modellen mit Boost 20 PS zusätzlich zur Verfügung stehen. Nicht aber so beim Top-Modell «Q305», was darauf hindeutet, dass der verwendete 7,4-l-Motor von Agco Power hier doch schon etwas an seine Leistungsgrenzen kommt. Entwicklungsmässig, was den Motor anbetrifft, wird dies-

bezüglich aber in Zukunft durchaus noch etwas drinliegen. Die Abgasnorm der Stufe 5 wird mit SCR- und Dieseloxidationskatalysator sowie mit einem Dieselpartikelfilter erreicht.

Mit «EcoPower»

Auch bei dieser neuen Serie wird das «EcoPower»-Prinzip von Valtra angewandt. Diese Funktion hat Valtra vor nunmehr fast einem Vierteljahrhundert eingeführt. Wenn der Fahrer den Eco-Modus wählt, wird die maximale Motordrehzahl abgesenkt und die maximale Leistung sowie das maximale Drehmoment stehen dann bereits bei geringeren Drehzahlen zur Verfügung. Im gefahrenen Modell «Q305» wurden das maximale Tempo von 40 km/h und das maximale Drehmoment von 1280 Nm bereits bei kraftstoffsparenden 1500 U/min erreicht. Neben der Treibstoffeinsparung soll «EcoPower» letztlich auch den Verschleiss am Motor

reduzieren und so seine Lebensdauer verlängern.

Stufenloses Getriebe

Die «Q»-Serie gibt es nur mit stufenlosem Getriebe. Da greifen die Finnen wie schon bei der Serie «S» konzernintern auf das Modell «ML 260» mit zwei Fahrbereichen zurück, wie dieses schon bei Baureihen der anderen Agco-Konzernmarken verbaut wird. Das elektronische Getriebemanagement wählt automatisch in Abhängigkeit der Arbeit die optimale Motordrehzahl.

Mit dem Wendeschalthebel werden auch gleich die Parkbremse und das Anhänger-Bremsventil aktiviert. Das Fahr- und Arbeitsverhalten des Traktors kann über die Motor-Drückung zusätzlich angepasst werden.

Bei der Zapfwelle mit elektro-hydraulischem Anlauf stehen standardmässig die Geschwindigkeiten 540E und 1000 zur

Impression | Fahrbericht 46 Schweizer Landtechnik 12 2022
Mit der Serie «Q» schliesst Valtra die Lücke zwischen den bestehenden Baureihen «T» und «S». Bilder: R. Engeler

Verfügung. Optional kann man auch die Kombination 1000E und 1000 wählen. An der Front gibt es auf Wunsch eine 1000er-Zapfwelle.

Hydraulik

Die Hydraulikpumpe leistet bis zu 200 l/ min. Maximal gibt es fünf elektronische Steuerventile im Heck und bis zu vier im Frontbereich sowie ein On-/Off-Ventil. Das Heckhubwerk stemmt durchgehend um die 9,5 t, vorne sind es 4,8 t.

Leicht modifizierte Kabine

Die bestens ausstaffierte Kabine ist pneumatisch gefedert – auch die Vorderachse. Grundsätzlich ist es die gleiche, die bereits bei der «T»-Serie verbaut wird. Gemäss Hersteller liegt der Geräuschpegel des 5-Pfosten-Fahrerhauses bei 69 db(A). Optimiert wurden jedoch das Beleuchtungskonzept und die Positionierung der Rückspiegel. Bis zu elf integrierte LED-Arbeitsscheinwerfer sorgen für eine ausgewogene Beleuchtung nach vorn, zur Seite und nach hinten. Dank der «Follow me home»-Funktion bleiben die vorderen Arbeitsscheinwerfer für eine gewisse Zeit eingeschaltet, wenn man die Kabine verlässt. Insgesamt gibt es bei der Kabine 6,2 m² Glas. Die einzelnen Scheiben sind mit Scheibenwischern versehen, die seitlich um die 180° und an der Front gegen 270° bearbeiten können.

Smart ist Trumpf

In der Kabine findet man weiter das bekannte «SmartTouch»-Bedienkonzept mit Standard-Display an der Armlehne und zusätzlichem Display rechts, sodass bei -

spielsweise Gerätesteuerung und Spurführung gleichzeitig angezeigt werden können.

Dank der Telemetrie-Lösung «Valtra Connect» ist eine Ferndiagnose des Traktors möglich. Auftragsdaten werden automatisch gespeichert und Arbeiten können mit wenigen Wischbewegungen oder durch Antippen gestartet werden.

In Kombination mit dem Vorgewende-Management «Auto U-Pilot» automatisiert «SmartTurn» den Wendevorgang am Vorgewende. Eine entsprechende Programmierung ist in rund einer Minute geschafft.

Viele Optionen

«Valtra Unlimited» nennt der finnische Traktorenbauer sein Programm, ein Modell ganz nach den Wünschen seiner Kunden zu bauen. So stehen auch bei der «Q»-Serie viele Optionen zur Verfügung. Beispielsweise das zentrale Reifendruck-Regelsystem, das Valtra von PTG bezieht und das über das «SmartTouch»-Bedienkonzept mit entsprechender Joystick-Konfiguration gesteuert werden kann.

Mit der «Lift and Load»-Funktion lassen sich die Frontlader-Arbeiten vereinfachen, bis zu einem gewissen Grad auch automatisieren.

Weitere Optionen wie eine zentrale Schmierung, eine Forstausrüstung mit Unterbodenschutz oder die Rückfahreinrichtung stehen im Rahmen des ValtraUnlimited-Programms auch der «Q»-Serie zur Verfügung.

Das Leergewicht des «Q305» gibt der Hersteller mit 9,2 t an, das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 16 t. Das 2,55 m breite und 5,56 m lange sowie 3,24 m hohe

Steckbrief Valtra «Q305»

Motor: 7,4 l, 6 Zyl. Agco Power, 305 PS. Maximales Drehmoment: 1280 Nm. Tank: 430 l (Diesel), 45 l (AdBlue).

Getriebe: stufenloses «MLA260» mit zwei Fahrbereichen. 40 km/h bei 1500 U/min.

Zapfwelle: 540E, 1000 oder 1000/1000E (Option). Front: 1000 (Option).

Hydraulik: CCLS-Pumpe mit 200 l/min. Steuerventile: maximal 5 im Heck, 4 vorne (alle elektrisch) unabhängig voneinander nutzbar.

Hubkraft: 9,5 t (Heck), 4,8 t (Front).

Masse: L×B×H: 5,56×2,55×3,24 m.

Radstand: 3,05 m. Leergewicht: ab 9,2 t.

Zulässiges Gesamtgewicht: 16 t. Preis: ab CHF 280 000.– (inkl. MwSt.) ( Herstellerangaben)

Fahrzeug erreicht bei maximalem Lenkeinschlag von 55° einen Wenderadius von 6,75 m. Der Radstand beträgt 3,05 m.

Fazit

Auch beim Mehrmarkenkonzern Agco sucht man Synergien und evaluiert – bei zwar möglichst hoher Differenzierung –verschiedene Plattform-Lösungen. So basiert die neue «Q»-Serie auf der gleichen Basis wie die Serie «MF 8» von Massey Ferguson. Allerdings steht bei der «Q»Serie von Valtra ausschliesslich das stufenlose Getriebe zur Wahl. Die Produktion der neuen Serie ist bei Valtra diesen Herbst gestartet worden. In Vollausstattung gibt es den Traktor «Q305» für rund CHF 280 000.–.

Fahrbericht | Impression 12 2022 Schweizer Landtechnik 47
Das «SmartTouch»-Bedienkonzept umfasst das Standard-Display mit Fahrhebel an der Armlehne. Am A-Holm rechts befindet sich ein Display mit den Angaben zu den Betriebszuständen. Optional ist eine Reifendruck-Regelanlage ab Werk verfügbar, die Valtra von PTG bezieht. Die Vorderachse ist pneumatisch gefedert.

Was ist mit der weissen Nummer erlaubt und was nicht?

Im zweiten Teil des Artikels «Landwirtschaftlich oder gewerblich?» zeigt die «Schweizer Landtechnik» auf, welche Fahrten mit dem weissen Kontrollschild erlaubt sind und welche nicht.

Mit Landwirtschaftsfahrzeugen können einerseits landwirtschaftliche Transporte (grünes Kontrollschild), aber auch gewerbliche Transporte (weisses Kontrollschild) durchgeführt werden. Damit die Fahrt nicht illegal wird, müssen viele Vorschriften eingehalten werden. Im ersten Teil «Landwirtschaftlich oder gewerblich?» ging es in der letzten Ausgabe (Nr. 11/2022) um die grünen Kontrollschilder. Im zweiten (und letzten) Teil des Artikels zeigen wir auf, welche Fahrten mit weiss eingelösten Fahrzeugen erlaubt sind und welche nicht:

Gewerbliche Zugfahrzeuge mit weissem Kontrollschild

Für den gewerblichen Einsatz von Traktoren sind die zwei Fahrzeugkategorien Motorkarren (Code 80) und Traktor (Code 42) vorgesehen:

Motorkarren (Code 80):

• Geschwindigkeit max. 30 km/h

• Fahrzeugbreite max. 2,55 m (Achtung Breitreifen!)

• Dreieckige Warntafel «langsam fahrendes Fahrzeug» erforderlich

• Bei einem Gesamtgewicht von über 3,5 t muss die pauschale Schwerverkehrsabgabe für das Gesamtgewicht bezahlt werden.

• 2 Anhänger erlaubt, Zuglänge max. 18,75 m

• Anhänger für den gewerblichen Transport von Gütern müssen nicht eingelöst sein.

• Bei einer Anhängelast von über 3,5 t muss die pauschale Schwerverkehrsabgabe für die totale Anhängelast bezahlt werden.

• Ein Fahrtenschreiber ist nicht erforderlich.

Traktor (Code 42):

Folgende Bestimmungen:

• Geschwindigkeit max. 40 km/h

• Fahrzeugbreite max. 2,55 m

• Bei einem Gesamtgewicht von über 3,5 t muss die pauschale Schwerverkehrsabgabe für das Gesamtgewicht bezahlt werden.

• 2 Anhänger erlaubt, Zuglänge max. 18,75 m

• Anhänger für den gewerblichen Transport von Gütern gezogen von einem gewerblichen Traktor müssen immer eingelöst sein, auch wenn man nur 30 km/h fahren will.

• Bei einer Anhängelast von über 3,5 t muss die pauschale Schwerverkehrsabgabe für die totale Anhängelast bezahlt werden.

• Ein Fahrtenschreiber ist nicht erforderlich.

Für beide Fahrzeugkategorien gilt:

• Gewerblich eingelöste Fahrzeuge unterstehen dem Sonntags­ und Nachtfahrverbot.

• Für gewerblich eingelöste Fahrzeuge ab 3500 kg Gesamtgewicht muss die Schwerverkehrssteuer pauschal entrichtet werden. Sie beträgt CHF 11.–pro 100 kg Anhängelast.

• Die Anhängelast kann auf Antrag herabgesetzt werden. Die herabgesetzte Anhängelast gilt jedoch auch für land ­

Management | Praxisfragen 48 Schweizer Landtechnik 12 2022
Ist der Traktor «weiss» eingelöst, dürfen mit ihm uneingeschränkt alle landwirtschaftlichen Arbeiten ausgeführt werden, auch landwirtschaftliche Lohnarbeiten. Bilder: H. Röthlisberger

wirtschaftliche Fahrten, welche mit dem Fahrzeug ausgeführt werden.

Gewerbliche Traktoren für landwirtschaftliche Arbeiten

• Mit gewerblich eingelösten Motorkarren/Traktoren dürfen uneingeschränkt alle landwirtschaftlichen Arbeiten ausgeführt werden, auch landwirtschaftliche Lohnarbeiten.

• Dabei dürfen diese Traktoren auch Anhänger und Anbaugeräte ziehen, die breiter als 2,55 Meter sind.

• Für landwirtschaftliche Einsätze sind gewerblich eingelöste Traktoren vom Sonntags­ und Nachtfahrverbot befreit.

• Der Führerschein Kategorie G oder G40 reicht aus.

Gewerbliche Anhänger Grundsätzlich kann jeder landwirtschaftliche Anhänger auch als gewerblicher Anhänger eingelöst werden. Ein gewerblicher Anhänger darf auch uneingeschränkt für landwirtschaftliche Arbeiten und Transporte eingesetzt werden.

Anhänger 30 km/h gewerblich

• Der Anhänger muss nicht eingelöst werden, benötigt also kein Nummernschild.

• Ein solcher Anhänger darf bei gewerblichen Transporten nur von Motorkarren (Code 80) gezogen werden.

• Wird ein gewerblicher 30 ­ km/hAnhänger von einem gewerblichen 40 ­ km/h ­Traktor gezogen, so muss er gewerblich eingelöst sein und periodisch geprüft werden.

• Die Schwerverkehrsabgabe wird pauschal über die Anhängelast beim Traktor eingefordert.

• Bezüglich Bremsen, Beleuchtung usw. gelten die gleichen Vorschriften wie bei einem landwirtschaftlichen Anhänger mit 30 km/h.

• Unterfahrschutz hinten und seitlich ist nicht erforderlich, aber empfohlen!

Gewerblicher Anhänger 40 km/h

• Ein solcher Anhänger darf von Motorkarren und Traktoren gezogen werden.

• Der Anhänger muss gewerblich eingelöst sein und muss periodisch geprüft werden.

• Die Schwerverkehrsabgabe wird pauschal über die Anhängelast beim Traktor eingefordert.

• Bezüglich Bremsen, Beleuchtung usw. gelten die gleichen Vorschriften wie bei einem landwirtschaftlichen Anhänger mit 40 km/h.

• Unterfahrschutz hinten und seitlich ist nicht erforderlich, aber empfohlen!

Wo drückt der Schuh?

In der Rubrik «Praxisfragen» behandelt die «Schweizer Landtechnik» Anliegen aus der Praxis, wie sie laufend an den SVLT herangetragen werden. Kontakt: Tel. 056 462 32 00 oder per E­ Mail an zs@agrartechnik.ch.

Ein gewerblicher 40-km/h-Anhänger muss immer eingelöst und mit einem weissen Nummernschild ausgerüstet sein.
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Agrama-Rückblick

Die 28. Agrama lockte rund 50 000 Besucher nach Bern. Aussteller und Organisator ziehen durchwegs ein positives Fazit. Zu sehen gab es einige Neuheiten.

Die Agrama 2022 war ein Erfolg. Der Schweizerische Landmaschinenverband (SLV) konnte während der fünf Tage dauernden 28. Agrama rund 50 000 Eintritte verzeichnen. Das Feedback der rund 250 Aussteller war durchwegs positiv. «Wir sind mit der diesjährigen Ausgabe sehr zufrieden und von der Anzahl Besuchenden positiv überrascht», sagt Pierre-Alain Rom, Präsident der Ausstellungskommission. Nach einer pandemiebedingten Pause von vier Jahren hätten sich die 50 000 Besuchenden in diesem Jahr besonders interessiert und wissbegierig gezeigt. Auch die erstmals durchgeführten Foren mit Referaten seien auf grosse Resonanz gestossen. Ein besonderer Fokus lag auf Innovationen. Während der Messe hatten die Besucher zudem die Möglichkeit, ihre Stimme für den «Swiss Innovation Award» abzugeben.

Die nächste Agrama ist in zwei Jahren vom 28. November bis 2. Dezember 2024 geplant. Nachfolgend einige Neuheiten, die an der Agrama zu sehen waren.

Kuhtoilette

Die «CowToilet» der Firma Hanskamp wurde an der EuroTier 2021 mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Damit setzt der Hersteller aus den Niederlanden einen neuen Verfahrensansatz zu Minderung

von Emissionen. Das System besteht aus einer Futterstelle sowie einer Auffangvorrichtung für den Harn. Über einen externen Stimulus wird nach Ende der Futtergabe der Reflex zum Abharnen ausgelöst und der Harn aufgefangen. Kot und Harn werden somit getrennt und das Entstehen von Ammoniak auf den Laufflächen reduziert. Importiert wird die Kuhtoilette von der Firma Rindlisbacher AG mit Sitz in Obergerlafingen SO.

Dammpflug «NG350»

Dammkulturen erfordern für den Dammaufbau und die Unkrautregulierung andere Bearbeitungsmaschinen. Der von der Firma Rohrbach Technik aus Oberbütschel BE entwickelte und gefertigte

Dammpflug «NG350» hebt sich mit folgenden Innovationen von der Konkurrenz ab: Die Tasträder sind hydraulisch einstellbar und laufen vor dem Pflug. Die Dammbreite ist frei wählbar auf die bestehende Traktorspur anpassbar. Hackdrähte und Häufelkörper sind stufenlos einstellbar. Eine Schnellaufsatteleinheit für die lieferbaren Sämaschinen (z. B. Krummenacher) ist integriert. Die Scheibenschare sind gummigelagert, auf Wunsch gibt es eine Rückverfestigungsrolle.

Weniger Ammoniak

Grüter Handels AG aus Buttisholz LU hat mit der Firma Schmidiger Betonroste aus Willisau LU den «SG6»-Rillenboden entwickelt, der mit einem Gefälle von 6 % den schnellen Harnfluss garantieren soll. Der Urease (Spaltung von Harnstoff in Ammoniak und Kohlenstoffdioxid) kann damit konsequent entgegengewirkt werden. Zudem wird der Kuhkomfort durch die erhöhte, flache Struktur gesteigert. Das Bodensystem kann mit wenigen Handgriffen von Gülleabfluss auf Gülletrennung umgerüstet werden. Die eingebaute Oberflächenstruktur reduziert die

Plattform | Ausstellungen 50 Schweizer Landtechnik 12 2022
«Wir sind von der Anzahl Besuchenden an der Agrama positiv überrascht», sagt Pierre-Alain Rom, Präsident der Ausstellungskommission. Bild: röt

verschmutzte Oberfläche auf nur noch 57 %, wodurch die Platten schnell abtrocknen. Dank der ausgeklügelten Perforierung wird der Klauen-Tragrand optimal belastet und sorgt auch gleichzeitig für einen natürlichen Klauenabrieb.

schen dem CNH-Trimble-Lenksystem «XCN-1050» und dem Traktoren-CANBus bietet. Das «ISO-Expander-Modul» liest verschiedene Informationen aus dem Traktoren-Canbus und löst beim Lenksystem den Hektarzähler aus. Zurzeit sind folgende Auslösebefehle programmiert: Heckhubwerk grösser/kleiner Prozentwert; Heckzapfwelle 540/750/1000; Geschwindigkeit grösser eingegebener Wert, Hydrauliksteuergeräte (momentan nur CNH). Ziel ist es, das «Iso-ExpanderModul» herstellerübergreifend anbieten zu können. Kostenpreis mit Kabelstrang CHF 960.– inkl. MwSt.

Messermähwerk mit Schnecke

Das Front-Messermähwerk von Erni Landmaschinen AG aus Menznau LU gibt es neu mit einer Schnecke. Sie sorgt dafür, dass das Futter in der Mitte auf einen Schwad zusammengeführt wird. Dank dieser aktiven Schwad-Zusammenführung muss beim Eingrasen nicht mehr über das Futter gefahren werden. Das Mähwerk, das oft auch in der Schmetterlingskombination eingesetzt wird, hat eine serienmässige Anfahrsicherung und einen geringen Kraftbedarf, was das Eingrasen im tiefen Drehzahlbereich mit einem 80-PS-Traktor-Ladewagen-Gespann erlaubt. In diesem Jahr war eine Vorserie im Einsatz, nun geht das Mähwerk mit der aktiven Schnecken-Zusammenführung in Serie.

«CS»-Kabinenfederung

Elektrischer Einachser

Aebi stellte den Prototyp des Elektromähers «CC 140e» vor, der aus der Antriebslösung «ePowerUnit» der Bündner Firma Novaziun AG entwickelt wurde. Die Leistung dieser 48-V-Einheit liegt zwischen 6,5 und 20 PS. Der Elektromotor wird von einem austauschbaren Satz von vier Akkus mit einem Gewicht von jeweils 12,5 kg versorgt. Aebi gibt ein Gesamteinsatzgewicht des Geräteträgers an, das vergleichbar mit dem einer Maschine mit Verbrennungsmotor ist. Die Autonomie beträgt 4 Stunden bei einer Ladezeit von etwa 3 Stunden. Bei einer höheren Anfangsinvestition, aber viel geringeren Wartungs- und Energiekosten gibt der Hersteller eine Amortisationszeit von 8 Jahren an.

Lenksystem erweitern Integrierte Lenksysteme ab Werk sind im Traktoren-Canbus integriert und können Informationen wie zum Beispiel Hubwerkposition, Geschwindigkeit oder Zapfwellendrehzahl auslesen. Bei Nachrüstlösungen ist dies nicht der Fall, denn diese Systeme sind abgekoppelt vom Traktoren-BUS und arbeiten als eigenes System. Mitarbeiter der Firma Studer aus Lyssach BE haben mit dem «Iso-ExpanderModul» nun ein Isobus-Gerät programmiert, welches eine Schnittstelle zwi -

Das Merlo Center Schweiz zeigte im Bereich der Kompakt-Teleskoplader den neuen 3-t- und 7-m-Prototyp «TF 30.7» mit schwingungsgedämpfter «CS»-Kabinenfederung, die Merlo seit einigen Jahren bereits bei den grossen Teleskopladern und auch beim «Multifarmer» einbaut. Mit der neuen «TF»-Baureihe, die ab 2024 verfügbar sein wird, führt Merlo diese Kabinenfederung nun auch in der «Kompakt»-Klasse ein. Der Hersteller bietet als Einziger die schwingungsgedämpfte Kabine im Teleskoplader an. Das Federsystem senkt die Vibrationen für den Fahrer und reduziert laut Merlo auch den Schalldruckpegel. Mit der Baureihe «TF 30.7» schafft Merlo zudem eine Verbindung der «Kompakt»- zur «Medium»-Serie. Die Maschinen bekommen nach ersten Informationen eine Motorleistung von 75 oder 101 PS und eine Verstellpumpe mit einem Höchstdurchfluss von 117 l/min.

Krautschläger

Brack zeigte den neuen Krautschläger von Ropa, der weit mehr als nur ein Gerät zur Erleichterung der Kartoffelernte ist. Als immer bedeutendere Ergänzung oder gar Alternative zu herkömmlichen Pflanzenschutzmitteln für die Krautregulierung und -abtötung ermöglicht er eine gezielte Bestandsführung im Kartoffel -

anbau. Mit der mechanischen Krautregulierung lassen sich die termingerechte Abreife der Pflanzen und damit auch die Schalenfestigkeit sowie weitere Qualitätsaspekte steuern. Zudem werden durch Trockenheitsrisse geschädigte Dämme wieder geformt.

Ausstellungen | Plattform 12 2022 Schweizer Landtechnik 51

Teleskopierbarer Rahmen

Kuhn bietet den teleskopierbaren Rahmen, der bis anhin bei den Einzelkornsämaschinen des Typs «Maxima» optional verfügbar war, nun auch für die «Kosma»­ Maschinen an. Die Reihenabstände können hydraulisch von 27,5 bis 75 cm verändert werden.

vermieten und das Gerät parallel auch als Leistungsprüfstand für Traktorenmodelle bis 400 PS einsetzen.

«Kombi»-Verteiler

Sauerburger mit neuem «Grip»

Der verbaute Kohler­ Motor mit 3,4 l Hubraum im neuen Geräteträger «Grip 4 ­140» von Sauerburger leistet 142 PS und soll in Hanglagen bis 45° funktionieren. Als Getriebe wird ein hydrostatischmechanisch leistungsverzweigtes Getriebe mit drei Lastschaltstufen (zwei vorwärts, eine rückwärts) verbaut, das von Dana ­ Rexroth gebaut wurde und bereits bei gewissen Teleskopladern von Dieci zum Einsatz kommt. Das Leergewicht des «Grip 4 ­140» beträgt 4,1 t, das zulässige Gesamtgewicht 7 t. Front­ und Heckhubwerk sollen bis zu 2,5 t heben können. Die Maschine kann auch mit einem Frontlader (hier ein Modell von Hauer) kombiniert werden.

Wälchli hat neu einen Kombi ­Schleppschlauch ­Verteiler im Angebot, der sowohl in Kombination mit einem Güllefass als auch mit einer Verschlauchung eingesetzt werden kann. Das System ist in wenigen Minuten vom Fass demontiert und für die Verschlauchung einsetzbereit. Die Version mit 7 m Arbeitsbreite und 24 Abgängen wiegt nur 360 kg.

Schleppschuhverteiler «Contact»

Hochdorfer Technik AG aus Küssnacht am Rigi (SZ) zeigte an der Agrama in Bern unter anderem den Schleppschuh ­Verteiler «Contact», den es in Arbeitsbreiten von 7,2 und 9 m mit insgesamt 24 oder 30 Abgängen gibt. Besondere Merkmale sind die leichte und kompakte Bauweise sowie auch die gute Bodenanpassung dank den federgeführten Metallschuhen. Dank dem patenten und 630 kg schweren Hubgerüst kann der Schleppschuhverteiler auch gut für die Verschlauchung eingesetzt werden. Gemäss Aussagen des Herstellers soll er zudem in Hanglagen problemlos eingesetzt werden können. Über den Hochdorfer­Verteilkopf mit den einfach wechselbaren Lochscheiben kann die Ausbringmenge der Gülle gut reguliert werden. Im Fremdkörperabscheider werden Steine sowie Weiteres mehr gesammelt und der Schlauch kann mechanisch per Hand oder hydraulisch geleert werden. Dank den beiden Spülstutzen an den Seitendeckeln und dem Wartungsdeckel mit Spülanschluss kann der Verteilerkopf einfach und schnell gereinigt und gewartet werden.

Erweiterte «PlusBremse»

Urs Schmid AG hat die vor einigen Jahren entwickelte «PlusBremse PBV150.300» mit der Option «Leistungsprüfstand» ergänzt. Für viele Landtechnik­ Betriebe, die im Besitz eines älteren Leistungsprüfstands (Zapfwellenbremse) sind, eine Alternative, um auch leistungsstarke, grössere Traktoren zu messen. Landtechnikbetriebe können so auch eine «PlusBremse» im MietMaschinenpark haben, diese ihren Kunden

Paul Forrer und Benevelli

Paul Forrer und Benevelli, ein italienischer Spezialist für Elektroantriebe, haben im Hinblick auf eine nachhaltige Dekarbonisierung von Landwirtschafts­, Bau ­ und Kommunalmaschinen eine Vertriebspartnerschaft beschlossen. An der Agrama war ein speziell für Ausstellungen gebautes Demonstrationsmodell eines «e ­ Drive»­ Raupenfahrzeugs zu sehen, das elektrische Antriebskomponenten in Aktion zeigen konnte.

Ballenverteiler

Der «Silocombi» von BalleMax ist ein selbstfahrender Ballenverteiler, der runde und quaderförmige Ballen verteilen kann. Mit einem hydraulisch ausfahrbaren Arm wird die rund 2,6 m³ fassende Box befüllt. Diese ist mit Ketten und Stangen ausgestattet, die das Material auf ein Querförderband weiterleiten, das dann eine Verteilung nach rechts oder links macht. Der Fahrer arbeitet im Stehen und hat so einen guten Überblick. Das Fahrwerk besteht aus drei Rädern, wobei das standardmäs­

Plattform | Ausstellungen 52 Schweizer Landtechnik 12 2022

sig angetriebene Vorderrad einen Lenkwinkel von 150° offeriert. Optional ist auch ein Dreiradantrieb möglich. Den «Silocombi» gibt es mit Benzin- oder Dieselmotor, als 400-V-Elektrofahrzeug mit Kabel oder als Akku-Variante mit 48-V-Bat terien und einer Ladezeit von bis zu 10 Stunden (230 V).

Bewässern mit dem Natel

Mit der «Aqua-Box» hat Aebi Suisse ein Management-System im Angebot, welches das Handlung rund um das Bewässern vereinfachen soll. Das gemeinsam mit der Schweizer Firma Meier Electronic AG entwickelte System ermöglicht die Fernsteuerung und Überwachung aller Aktionen der verschiedenen Komponenten eines Bewässerungssystems wie Steuerung von Schlauchtrommeln, Motorpumpen oder Pumpstationen. Auch die Frequenzumrichter und diversen Ventile können mit dieser «Aqua-Box» bedient und gesteuert werden. Zur «Aqua-Box» gibt es eine SIM-Karte, eine Antenne und einen kleinen Akku, der für vier Tage das System mit Strom versorgen kann. Die «AquaBox» kann so mit einem Smartphone kommunizieren.

trieb zu grosse Maschinen. An der vergangenen Agrama ergab sich ein ganz anderes Bild. Rund ein halbes Dutzend Hersteller präsentierten über verschiedene Händler Bandschwader, die mehrheitlich eine «Schweizer Grösse» aufweisen. Erfreulich, dass es unter den Herstellern auch zwei aus dem eigenen Land schaffen, an der Spitze mitzuhalten.

«Monta» mit mehr Power

Auf dem Stand von Rapid Technic stand der kürzlich vorgestellte Einachs-Geräteträger «Monta 231» im Fokus. Dieses Modell wird von einem 23 PS starken Benzinmotor von Briggs & Stratton mit zwei Zylindern und Zyklonfilter angetrieben.

Die Maschine kann mit den verschiedensten Anbaugeräten ausgestattet werden, reichen doch die Leistungsreserven aus, um beispielsweise einen bis zu 3,10 m breiten Mähbalken anzutreiben. Das neue Modell komplettiert die bisherige «Monta»-Baureihe von Rapid, die bis anhin aus zwei Modellen mit 16- und 16-PS-Motor bestand.

Den «Monta 231» gibt es entweder mit mechanischer oder mit einer elektronischen Steuerung. Das vorgestellte Modell war zudem für den Einsatz in steinigen Parzellen mit den «Flexispike»-Rädern aus flexiblem, verformbarem Gummi und synthetischen Stacheln ausgestattet (erhältlich in Varianten mit drei bis sechs Spikereihen), die ein sicheres Fahren auch in Steilhängen ermöglichen.

Die per Computer oder Smartphone zugänglichen Informationen werden in einer Online-Oberfläche zusammengefasst, 30 Tage lang gespeichert und können expor-

Serco gründet Sevra Suisse AG

Groupe Serco stellte an der Agrama in Bern die neue Tochtergesellschaft Sevra Suisse AG vor, ein Unternehmen, das sich auf Digitalisierungslösungen für die Landwirtschaft spezialisiert hat. Damit macht die Serco einen weiteren Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und innovativeren Landwirtschaft, hiess es an der Medienorientierung. In Frankreich wird die neue Tochtergesellschaft unter Sevra France firmieren. Das aktuelle Angebot der Sevra Suisse AG umfasst die selbstfahrenden Traktoren «Agbot» von AgXeed, den Hackroboter «Anatis-CoBot» von Carré und künftig das gesamte

tiert werden. Der Bediener kann viele Bewässerungsbetriebsparameter fernsteuern. Bei einer Fehlfunktion der ausgestatteten Geräte sendet die «AquaBox» einen Alarm per SMS, startet einen Sprachanruf oder verschickt ein E-Mail. Laut Aebi Schweiz unterstützt das System bis zu zwanzig Geräte und zehn verschiedene Benutzer. Es ist kompatibel mit den Schlauchrollen von Ocmis und der Motorpumpensteuerung von Elcos.

Die Kosten für die «AquaBox» belaufen sich auf rund CHF 1600.– für die Ausstattung jedes Gerätes sowie auf CHF 650.–für ein Ventil, dazu kommt noch ein monatliches Abonnement von CHF 13.–pro Gerät.

Bandschwader für die Schweiz Bandschwader sind keine neue Erfindung. Die wenigen Hersteller, die bereits seit Jahren Bandschwader anbieten, bauten für den Schweizer Durchschnittsbe -

Sortiment von Trimble Agriculture, einem Weltmarktführer im Bereich Präzisionslandwirtschaft. Trimble und Sevra Suisse sind dazu unter der Vertriebsmarke Vantage Schweiz eine Partnerschaft eingegangen. Vantage ist das Vertriebspartnernetz von Trimble. Nun ist es zum ersten Mal in der Schweiz vertreten. Die Sevra Suisse AG hat ihren Sitz in Oberbipp bei der Serco Landtechnik AG. Leiter der neuen Serco-Sparte ist Adrian Schürch.

Ausstellungen | Plattform 12 2022 Schweizer Landtechnik 53

Für die Tierhaltung der Zukunft

Die DLG als Veranstalter der EuroTier 2022 hat nach vier Messetagen trotz Rückgang bei den Besucherzahlen eine positive Bilanz gezogen. Zu sehen gab es in Hannover wie immer viele Neuheiten.

Egal ob Stallbau, Stalltechnik, Digitalisierung, Züchtung, Fütterung oder Vermarktung: Für alles braucht es Innovationen. «Die haben die Aussteller der EuroTier 2022 geliefert und gezeigt, welches Potenzial in der Tierhaltung der Zukunft steckt.» Das sagte Freya von Czettritz, CEO der DLG Holding GmbH, zum Abschluss der diesjährigen EuroTier und EnergyDecentral in Hannover (D). 4 Gold- und 14 Silbermedaillen hat die Neuheiten-Jury zur diesjährigen EuroTier vergeben (siehe «Schweizer Landtechnik Nr. 10/2022). Natürlich gibt es an der Messe immer auch viele weitere Neuheiten und Interessantes für den Hof und Stall zu sehen.

Über 1800 Aussteller aus 57 Ländern und mehr als 106 000 Besucher aus 141

Ländern konnte die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft DLG vom 15. bis 18. November 2022 verzeichnen. Das sind weniger als bei der letzten Austragung. Vor vier Jahren waren es 155 000 Besucher und knapp 2600 Aussteller. Gefehlt hat in diesem Jahr mit DeLaval auch einer der ganz grossen Melktechnik-Hersteller. Auch wenn weniger Besucher regis triert wurden, zeigten sich die Aussteller insgesamt zufrieden. Es sei schön, die EuroTier nach vier langen Jahren wieder als Präsenzmesse erleben zu dürfen, hiess es bei vielen Firmen. Zudem habe man umso mehr vertiefte Gespräche führen können.

Die nächste EuroTier findet vom 12. bis 15. November 2024 in Hannover statt.

Erstmals gab es an der EuroTier Laufflächenroboter im Live-Einsatz zu sehen. Gezeigt wurden Roboter von Royal de Boer (Bild), Lely, Schauer und Prinzig. Bilder: Heinz Röthlisberger Automatische Waschanlage «Laktowash» für mobile Eimermelkanlagen von Lakto Hayvancilik Teknolojileri aus der Türkei. Wer sich über mobile Ställe informieren wollte, war an der EuroTier richtig. Hier der neue Gänse-Stall von Baier-Stoi aus dem bayrischen Arnbruck. Mit dem «BeddingCleaner» von Hanskamp kann in Freilaufställen die Einstreu einfach und schnell vom Kot befreit werden. Lely «Sphere» trennt im Stall Mist vom Urin und wandelt die Stickstoffemissionen in wertvolle Düngemittel um.
Plattform | Ausstellungen 54 Schweizer Landtechnik 12 2022

GEA zeigte seinen neuen Fütterungsroboter «DairyFeed F4500». Der Roboter fährt elektrisch und ist mit Navi-Sensoren ausgestattet, mit denen er die ideale Route zur Futterverteilung finden kann.

«Clean & Fill Station» von Förster reinigt vollautomatisch mobile Milchbehälter, befüllt den Behälter wieder mit Wasser und heizt dieses auf, so dass nur noch Milchpulver zugegeben werden muss.

Strohmühle

Soll

Ballenauflöser

Der neue «KL25.5e»

«Micro» von Spread-a-Bale für den Anbau an Hoflader. Der «Micro» ist neu, wiegt 695 kg und kann laut dem Hersteller von Hofladern ab 2,7 t Eigengewicht und ab 50 PS betrieben werden. mit 96-Volt-Li-Ionen-Batterie wird bei Kramer die erste Generation E-Radlader ersetzen. Der Lader hat 1750 kg Stapelnutzlast und laut Kramer eine Laufzeit bis zu 4 Stunden. «Tomahawk 505M» für den Dreipunkt-Anbau von Hersteller Teagle (GB). Die Trommelverlängerung erleichtert das Beladen. Leistungsbedarf: ab 120 PS. 2024 auf den Markt kommen: der selbstfahrende Elektro-Futtermischer «EPrimus 413» von Strautmann. Vier Elektromotoren treiben Fräse, Mischer, Arbeitsfunktionen und Fahrantrieb an.
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Durchzogene Bilanz

Weniger Aussteller, geringere Ausstellungsflächen und Rückgang bei den Besuchern: Die Sima feierte 2022 das 100-Jahr-Jubiläum, die Verschiebung des Messetermins in den November zeitigt eine durchzogene Bilanz, obschon es einige interessante Exponate gab.

Dreimal fiel die Landtechnikmesse Sima in Paris epidemiebedingt aus. Vielleicht auch deswegen gelang es ihr 2022 nicht, das übliche Publikum zu mobilisieren. Mehr als 1000 Aussteller aus 37 verschiedenen Ländern haben vom 6. bis 10. November ihre Neuheiten auf dem Ausstellungsgelände im Parc des Expositions de Paris-Nord in Villepinte präsentiert. Regelmässige Besucher haben sicher bemerkt, dass einige Hallen dieses Jahr nicht voll belegt waren. Auch in den anderen Gebäuden schienen die Durchgänge auffällig breit, in gewissen Bereichen entstanden zusätzliche Imbissgelegenheiten. Ab und zu wurde die Ausstellungsfläche durch bewegliche Wände verkleinert.

Dicht gedrängtes Messeprogramm

Die Organisatoren melden für die fünf Tage dauernde Sima 153 000 Eintritte, davon 18 % ausländische Besucher. Damit sind die Besucherzahlen gegenüber der letzten Veranstaltung von 2019 (1800 Aussteller und 230 000 Besucher) deutlich rückläufig. Ist das ein konjunkturelles Phänomen oder ein langfristiger Trend? Die Meinungen gehen auseinander. Fest steht, dass die zahlreichen anderen im Herbst organisierten Messen an dieser Entwicklung mitbeteiligt sind:

Im November gab es nicht weniger als fünf internationale Landmaschinen-Ausstellungen, die sich sogar zum Teil noch überlappten. Die Hersteller waren ziemlich gefordert, wenn sie an allen Events teilnehmen wollten. Andere haben auf die Teilnahme an verschiedenen Ausstellungen sogar verzichtet. Was die Besucherzahlen betrifft, musste auch die EuroTier in Hannover, ähnlich der Sima, dieses Jahr einen Rückgang bei den Besuchern verzeichnen.

Wie immer reich an Neuheiten Auf dem Gebiet der Innovationen hat die Sima, dank der zahlreichen Maschinen, die zum ersten Mal dem Publikum gezeigt wurden, nicht enttäuscht. Es gibt auch Aussteller, die von der Sima 2022 eine positive Bilanz ziehen. Dies gilt insbesondere für die Firma Kuhn, die zum Schweizer Konzern Bucher Industries gehört. «Die Änderung des Ausstellungszeitpunkts war richtig, da im Herbst eine grössere Anzahl von Neuigkeiten und Innovationen vorgeführt werden konnte», sagte Christian Fischer, Verantwortlicher bei Kuhn für den französischen Markt. «Frankreich benötigt eine starke Leitmesse, das heisst eine starke Sima. Und nicht zuletzt wollen Landwirte Maschinen sehen», betont Fischer. Jean-

Christophe Haas, Leiter für Absatzförderung bei Kuhn, fügt hinzu: «Unser Stand war vom ersten Tag an gut besucht. An den darauffolgenden Tagen riss das Interesse nicht ab, und es wurden sogar konkrete Investitionsprojekte abgewickelt.»

Ähnlich tönt es bei Lemken: «Nach drei Jahren ohne Sima bestätigt die diesjährige Ausstellung die Richtigkeit ihrer Positionierung, wobei der neue Termin die Vorführung von Innovationen begünstigt», schätzt Jean-Christophe Regnier, Generaldirektor von Lemken France. «An den fünf Ausstellungstagen haben wir ein weitaus breiteres internationales Fachpublikum aus vielen Ländern empfangen können als am bisherigen Termin im Februar.» Die nächste Sima ist vom 24. bis zum 28. November 2024 geplant. Das ist zwei Wochen später als in diesem Jahr.

Videos auf YouTube

Einen ausführlichen Sima-Messebericht mit drei Videos gibt es auf dem YouTubeKanal von «Schweizer Landtechnik» zu sehen.

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Matthieu Die Sima bot den Landmaschinen-Herstellern die Gelegenheit, nach drei Jahren Unterbruch wieder ihre Maschinen präsentieren zu können. Bilder: M. Schubnel
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1. Manurob, eine Tochterfirma von M-Extend («MX»-Frontlader), zeigte das Konzept des Elektro-Laders «Loadix», der selbstständig seine Werkzeuge wechseln kann und auch andere Aufgaben autonom ausführt.

2. Trelleborg ist der Erfinder des Adaptiven Reifen-Management-Systems «ATMS», das mit Last-, Druck- und Temperatursensoren den Fahrzeuglenker befähigt, die Konfiguration des Traktors zu optimieren.

3. Für Mistzetter: «Rollcontrol-Accessible» von Rolland passt, mithilfe von Algorithmen, die Öffnung der Verschlussklappe und die Geschwindigkeit des Förderbandes der zugeführten Mistmenge an.

4. Die von Valtra kostenlos angebotene Schlagkartei-Software «Geo-Bird» ist in der Lage, die am besten zum Schlag passenden Führungslinien zu ermitteln, um dadurch die Überfahrten zu optimieren.

5. Kramer hat den Elektro-Teleskoplader «KT144e» mit 18 oder 28 kW Lithium-IonBatterie und einer Hubhöhe bis 4,30 m und einer Hubkraft von 1,45 t vorgestellt.

6. Das von einer Kamera gesteuerte Hackgerät «RN 6400 Profi» von Bednar ist am Feldrand in der Lage, seine Hackwerkzeuge einzeln auszuheben. Die Einstellung erfolgt werkzeuglos.

7. Mit dem neuen Bedienterminal und Joystick will Jeantil die Schaltfolgen zum Ausbringen von Mist automatisieren und seine neuen Einstreumaschinen und Silofräsen sowie in Bälde auch die Güllefässer ausstatten.

8. Mit seiner auf 6 oder 8 m Breite aufklappbaren «Methys PCS» mit Skalpierscharen will Sky Agriculture versuchen, auf die Feldspritze zu verzichten, indem die Pflanze in 8 und 11 cm Tiefe geköpft wird.

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9. Göweil lanciert die neueste Version seiner stationären Press-Wickelkombination, die «LT-Master F115», mit hydraulisch angetriebener Presskammer, Dosierwalzen und überarbeiteter Bedienung.

10. Der neue Bobcat-Kompakt-Teleskoplader «TL 25.60 Agri» mit 75 PS Leistung ist 1,93 m hoch und 1,83 m breit. Bei einer Hubkraft von 2,5 t erreicht er eine Hubhöhe von 6 m und besitzt die gleiche Kabine wie die grösseren Versionen.

11. Zusätzlich zu den zahlreichen Neuigkeiten des Jahres hat Kuhn insbesondere die neue Version 102 der vereinfachten Isobus-kompatiblen Sämaschine «Megant» mit zusätzlichem Behälter für feinkörniges Saatgut vorgestellt.

12. Über ihre Online-Plattform «TAP» bereitet Topcon Felddaten auf, erstellt Führungslinien ihrer Parzellen, die es dem Betreiber erlauben sollen, die Felder in homogene Bereiche zu unterteilen, zum Beispiel für eine teilflächenspezifische Aussaat.

13. Die diesen Herbst durch den italienischen Hersteller Supertino vorgestellte Quaderballenpresse «SR 812 R» besitzt einen Förderrechen und formt 80 cm hohe und 120 cm breite Ballen.

14. Einböck hat das Hackgerät «ChopstarPrime» für den Zwischenreihenbereich von 25 bis 90 cm vorgestellt. Es besteht aus unabhängigen Elementen mit doppelter parallelogrammgeführter Aufhängung.

15. Der Einstreuer «Vortex» von Emily überwacht die Rotorbelastung und kann die Geschwindigkeit des Förderbandes und den Rotor-Stellwinkel anpassen.

16. Das von Lemken ausgestellte PrototypHackgerät mit Arbeitsbreite von 6 oder 9 m verfügt über Zinken, deren Bodendruck hydraulisch zwischen 0,2 und 5 kg einzeln einstellbar ist.

17. Die ortsfesten Schlegelmulchgeräte für die Spezialtraktoren von Bugnot umfassen Modelle mit mechanischem oder hydraulischem Antrieb, mit einer Gesamtbreite zwischen 0,69 und 1,445 m.

18. Kubota hat die Sima gewählt, um seine neuen Spezialtraktoren «M 5002 Narrow» mit Stage-5-Motor in den Versionen Kabine und Schutzbügel vorzustellen.

19. France Pulvé lanciert eine neue Reihe von Selbstfahrspritzen unter der Bezeichnung «Spectre», mit 5200-Liter-Tank, Spritzbalken vorne oder hinten und einer höhenverstellbaren Kabine.

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«Schlossherr» schwört auf Hürlimann-Traktoren

Der Hürlimann «XT 910.6» ist einer von mehreren Traktoren dieser Marke auf dem Betrieb des einstigen Adelsschlösschens Buchhof in Lohn-Ammannsegg SO. Der «Schlossherr» heisst Beat Adam und ist nebenbei Langstreckenläufer.

Dominik Senn

Hoch über Lohn-Ammannsegg SO, einen Kilometer von der nächsten Besiedlung entfernt, steht behäbig ein Schlösschen mit zwei keck aufragenden Türmen und angebauter Scheune, flankiert von einer Reihe weiterer Hofbauten. Der Landsitz diente bis 1650 der Adelsfamilie Johann Jakob Arregger-Besenval als Sommerresidenz. Nach Jahrzehnten der Verpachtung des Landwirtschaftsbetriebs verkaufte die Bürgergemeinde Solothurn 1995 den Gutshof «Buchhof» Landwirt Beat Adam mit Jahrgang 1977 aus Oberdorf, der hier mit Ehefrau Heidi, geborene Rutschmann, eine Familie gründete, welcher die Söhne Peter (12) und Cedric (9) beschert wurden.

Den arrondierten Pachtbetrieb mit Ackerbau und Milchviehhaltung erweiterte Adam im Jahre 2015 mit einem Schweine -

maststall mit 408 Plätzen. Auf den 44 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche baut er auf rund 8 ha Gerste, 6 ha Silomais und je über 2 ha Weizen und Zuckerrüben an; der Rest sind Kunstwiesen und Weiden. Um den Betrieb mit 55 Milchkühen samt eigener Aufzucht und Kälbermast sowie die Schweinemast ohne Mithilfe Dritter bewältigen zu können, investierte er im Frühling dieses Jahres in einen Melkroboter.

Auf eine Marke gesetzt

Bereits in Oberdorf waren HürlimannTraktoren, ein «D 70» und ein «H 488», im Einsatz. «Es sprach nichts dagegen, auch in Lohn-Ammannsegg auf die Marke zu setzen», sagte Adam. Zum Bezugstermin kamen ein neuer «H 468» mit 68 PS und ein älterer «D 100» mit rund 45 PS auf den Buchhof. Ersteren tauschte

er 2007 gegen einen neuen Hürlimann «XT-110» mit 115 PS ein. Bereits früher, im Jahre 2002, erwarb er einen neuen «XT 910.6 Turbo» mit 105 PS. Grund: «Mir fehlte bislang einfach eine wirklich starke Zugmaschine für die schweren Arbeiten mit dem Vierscharpflug, mit der Säkombination und mit Transportfahrzeugen», sagt er. 2021 löste er mit einem stufenlosen «XL 140» mit 136 PS den «XT 910.6» als Haupttraktor ab und rüstete Letzteren mit Frontlader und Druckluft-Bremsanlage auf. «Ein Grund, der Marke treu zu bleiben, ist nicht zuletzt der Super-Service, den die Garage Bandi in Attiswil jederzeit bietet», so Adam. Die «Arbeitsteilung» unter den vier Hürlimann ist klar: Der «XL» ist die Zugmaschine für das Ackern, Säen, den Silierladewagen und den Kuhn-«MC 180S

Passion | Youngtimer 58 Schweizer Landtechnik 12 2022
Der Hürlimann «XT 910.6» (mit Frontgewicht statt Frontlader) mit dem Vierscharpflug im Einsatz. Bild: B. Adam

Die Hürlimann-Traktoren (v.

Quattro»-Maishäcksler sowie Transportfahrzeuge, darunter ein Muldenkipper von 20 t Gesamtgewicht. Mit dem «XT 910.6» werden alle Frontladerarbeiten erledigt, aber auch alles, was dem «XL» obliegt. Der «XT 910.6» sei flexibel einsetzbar, so Adam. Seit der «XL» die

«Beim ‹XT 910.6› gefällt mir einerseits, dass er noch mechanisch ist, andererseits, dass er unendlich Dampf hat.»

Hauptarbeiten übernommen hat, wird der «XT 910.6» weniger beansprucht, er hat derzeit erst knapp 5500 Stunden auf dem Zähler. Der «XT 110» wiederum leistet beim Pflanzenschutz, beim Güllen mit dem Schleppschuhverteiler, für die Einsätze an Heuerntemaschinen und als Siloblock schneider seine guten Dienste. Bleibt schliesslich der vierte Hürlimann im Bunde, der «XE 305», der an der Einstreumaschine täglich zum Einsatz kommt.

«Viele Gänge im tiefen Segment»

«Ich bin der Marke Hürlimann treu, weil ich damit immer zufrieden war. Da ich nie gewechselt habe, kann ich auch keine Vergleiche mit anderen Produkten anstellen», sagt Adam. «Beim ‹XT 910.6› gefällt mir einerseits, dass er noch mechanisch ist, andererseits, dass er Power hat. Er hat unendlich Dampf. Ich vermute

sogar, er hat an der Zapfwelle so viel Leistung wie der Stufenlose.» Dank der sechs Zylinder sei er laufruhig. Das Synchron-Wendegetriebe mit fünf Gängen (20 Vorwärts- und 20 Rückwärtsgänge) lasse sich gut schalten. Und dank des hohen Eigengewichts von 5,72 t bewältige er auch grosse Transportlasten. Die Gewichtsverteilung sei mit dem Frontlader ausgeglichen und dank der mit Wasser und Frostschutzmittel gefüllten Vorderräder optimal, das Handling der Siloballen ist ohne Heckgewicht möglich. «Super» findet Adam die grosse Anzahl Gänge in der tiefsten Gangstufe, was sich vor allem beim Maishäckseln bewährt. Negativpunkte muss er regelrecht suchen: Allenfalls der hohe Kraftstoffverbrauch bei Volllast und die fehlende Wendigkeit, welche zum Teil dem angebauten Frontlader geschuldet ist. Sohn Peter liebe es, mit den Hürlimann fahren

zu dürfen, und zwar mit allen vier, am liebsten aber mit dem «XL». Beat Adam seinerseits bevorzugt den vorwiegend mechanischen «XT».

Am Jungfrau-Marathon

Auch wenn er in einem Schlössli thront, mischt er sich gerne unters «Volk» – und wie! Sein Hobby ist nämlich der Laufsport. Schon zweimal hat er den Jungfrau-Marathon von Interlaken über Lauterbrunnen und Wengen auf den Eigergletscher mitgemacht, letztmals am 10. September. Es gilt 42 km und 1829 Höhenmeter zu bezwingen, was eindeutig nicht jedermanns Sache ist und ein ganzes Bündel an Vorkehrungen erfordert. «Aber man kann abschalten und neue Energie tanken», sagt er. Das nächste Projekt ist das Absolvieren der Königsdisziplin im Ultralangstreckenlauf, die X-Trails in Davos mit 68 Kilometern.

Mittelklasse-Traktor Hürlimann «XT 910.6»

Im Jahre 1979 gelangte die Schweizer Marke Hürlimann Traktoren zu 100 % an die Sameund Lamborghini-Gruppe, die fortan SLH hiess (Same + Lamborghini + Hürlimann) und zu einem weltweit führenden Traktorenbauer wurde. 1995 kaufte die SLH den Landmaschinenbereich von Klöckner-Humboldt-Deutz und zusammen mit weiteren Firmen entstand daraus die heutige SameDeutz-Fahr-Gruppe (SDF Group).

Im gleichen Jahr 1995 kam als einer der neuen Mittelklasse-Traktoren der in Treviglio (I) gebaute Hürlimann «XT 910.6» ins Programm, der bis 2004 gebaut wurde.

Anfangs wurde er mit dem 20-Gang-Wendegetriebe vermarktet, das später auch mit drei Lastschaltstufen versehen werden konnte. In der grössten Ausführung standen so 60 Gänge in beiden Richtungen zur Verfügung. Beim Motor handelt es sich um einen stehenden wassergekühlten Viertakt-Sechszylinder-Reihen-Saugmotor mit Direkteinspritzung, hängenden Ventilen und Leichtmetall-Kolben. Die wassergekühlten Modelle basierten auf der luftgekühlten Same-«Silver»-Baureihe und waren auch als Lamborghini unter der Modellbezeichnung «Premium» auf dem Markt.

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l.) «XL 140», «XT 910.6 Turbo», «XT 110» und bei der Aufnahme mit noch zwei «XE 305» vor der imposanten Schlössli-Kulisse. «Schlossherr» Beat Adam vom «Buchhof» in Lohn-Ammannsegg (SO) vor seinem Lieblings-Hürlimann «XT 910.6». Den 105-PS-Traktor hat Adam im Jahr 2002 gekauft. Bild: Dominik Senn

TGHerausfordernder Strassenverkehr

Mit dem Fachreferat «Landtechnik aus Sicht der Polizei» hat die Thurgauer Sektion ein interessantes wie aktuelles Thema für die Versammlung gewählt.

Landmaschinen haben es bekanntlich im Strassenverkehr nicht einfach: Mal sind sie zu langsam unterwegs, mal missfällt deren Grösse, mitunter faszinieren sie aber auch. Ein Polizist wiederum begutachtet die Landtechnik in erster Linie aus Sicht der Gesetzgebung – und in dieser Beziehung gibt es halt da und dort immer wieder etwas zu bemängeln. Die Kommission Landtechnik des Verbands Thurgauer Landwirtschaft (VTL), quasi die Thurgauer Sektion des SVLT, hat für die Jahresversammlung diese Thematik aufgegriffen und in der Person von Marcel Rupper, dem Dienstchef Verkehrsüberwachung der Thurgauer Kantonspolizei, einen versierten Referenten eingeladen. Grundsätzlich stellte Rupper den landwirtschaftlichen Fahrzeugen, die auf Thurgauer Strassen unterwegs sind, ein gutes Zeugnis aus: «Der allgemeine technische Zustand der Fahrzeuge darf als gut bezeichnet werden.» Trotzdem, so Rupper, müsste die Polizei hin und wieder auf nicht korrektes Verhalten hinweisen. An gut illustrierten Beispielen wies er auf Problemfelder hin, wie ungenügende Sichtfelder nach vorne und hinten (Rückspiegel), nicht genügend abgedeckte Ecken und Kanten bei Anbaugeräten, verschmutzte Strassen nach Feldeinsätzen oder das nicht zur Seite fahren, wenn sich hinter einem Traktor eine lange Fahrzeugkolonne gebildet hat. Der Verkehrspolizei liege es aber nicht daran, zu büssen oder zu verzeigen. Vielmehr wolle man Unfälle vermeiden und für einen guten Verkehrsfluss sorgen. Rupper rief mehrmals in seinem Vortrag zu Rücksicht und Toleranz auf, was letztlich auch zum guten Image der Landwirtschaft beitragen könne.

Die Kommission Landtechnik nimmt nach pandemie-bedingten Einschränkungen der letzten zwei Jahre wieder Fahrt auf, wird die traditionellen Badeferien, die Fachexkursion sowie die Sommerreise durchführen und sich weiter aktiv bei den Spritzentests und der Fahrerausbildung betätigen. Am 20. August 2023 wird das nationale Traktorgeschicklichkeitsfahren in Tänikon organisiert (tags zuvor die Thurgauer Meisterschaft). Bei einem Treffen mit dem kantonalen Tiefbauamt will man die Problematiken bei künstlich angelegten Strassenverengungen diskutieren. Ein Thema, das auch der Verbandsdirektor Roman Engeler in seinem Grusswort als eines von vielen herausfordernden Themen rund um den landwirtschaftlichen Strassenverkehr ansprach.

AG

Oft ist Geduld nötig

Die Aargauer Sektion hielt ihre 96. GV im stattlichen Neubau des Lohnbetriebs Haller in Birrhard ab, auf den das Unternehmen mehr als zehn Jahre warten musste.

Roman Engeler

Präsident Pascal Furer konnte über 100 Verbandsmitglieder zur Generalversammlung der Aargauer Sektion des SVLT willkommen heissen. In seinem Jahresbericht ging er ausführlich auf die Probleme ein, die rund um die nun obligatorischen Holzerkurse entstanden sind. Obwohl aus seiner Sicht solche Kurse durchaus sinnvoll seien, habe man seitens der Bundesbehörden ein unnötig aufgeblasenes System geschaffen, bei dem zudem vieles unklar sei. Als Beispiele nannte er Lehrlinge, die ohne Kurs bei der Waldarbeit mit dem Lehrmeister zum Zuschauen genötigt sind oder die freundnachbarschaftliche Hilfe, die durch dieses Obligatorium verunmöglicht werde. «Weiter kommt hinzu, dass die Kurskosten heute ein Mehrfaches von dem betragen, was der Bundesrat einst versprochen hat», kritisierte Furer.

Die von Geschäftsführer Thomas Vögeli präsentierte Jahresrechnung schliesst, nicht zuletzt wegen der Rückvergütung des Zentralverbands, mit einem Gewinn von CHF 1700.− ab, so dass am Jahresbeitrag von CHF 95.– festgehalten werden konnte. Das Jahresprogramm der Sektion sieht wiederum das Prüfprogramm für Feld- und Obstspritzen vor. Am Kursprogramm mit den Theorie- und den Traktorfahrerinnenkursen wird ebenso festgehalten wie an Holzer- und Motorsägekursen, wobei diese vor allem wegen des Obligatoriums schon alle ausgebucht sind.

Im zweiten Teil der Versammlung konnten die neuen Räumlichkeiten des Lohnunternehmens R.+M. Haller besichtigt werden. Das als GmbH firmierte Unternehmen bietet heute einen umfassenden Katalog von Dienstleistungen an. Das Lohnunternehmen und der weiterhin bewirtschaftete Landwirtschaftsbetrieb stehen vor einem Generationenwechsel, werden doch Rolf und Monika Haller das Unternehmen step-by-step an die nächste Generation mit Thomas und Adrian Haller übergeben. Zuvor konnte man nach einer längeren und aufreibenden Planungsphase (am bisherigen Standort wurde keine Expansion bewilligt), die sich über mehr als zehn Jahre hinzog, ausserhalb von Birrhard einen Neubau beziehen. Dies wurde möglich, da sich die Hallers bei der Revision des Zonenplans aktiv einbringen konnten. Im Zuge dessen wurde auf knapp 1 ha eine Spezialzone für Lohnunternehmen eingerichtet, die nur für eine solche Tätigkeit zu verwenden ist und für andere gewerbliche Tätigkeit nicht benutzt werden kann.

SVLT | Sektionen 60 Schweizer Landtechnik 12 2022
Die 96. GV fand beim Lohnunternehmen Haller in Birrhard statt. Thomas Haller, Pascal Furer, Präsident SVLT Sektion Aargau, Adrian, Monika und Rolf Haller (v.l. n. r.). Bild: R. Engeler Markus Koller, Geschäftsführer, Roman Engeler, Marcel Rupper, Kantonspolizei Thurgau, und Rolf Kuhn, Präsident Kommission Landtechnik des VTL (v. l. n. r.). Bild: Isabelle Schwander

BE Generationenwechsel

Bei der Berner Sektion traten mit Präsident Klaus Brenzikofer und Geschäftsführer Peter Gerber zwei langgediente Persönlichkeiten dieser Sektion zurück.

Sektionspräsident Klaus Brenzikofer konnte zu seiner letzten durch ihn präsidierten Generalversammlung der SVLT-Sektion Bern einen voll besetzten Saal im Gasthof Schönbühl willkommen heissen. Wie von ihm gewohnt, verpackte er seinen Jahresbericht mit allerlei musikalischen Reminiszenzen und gab am Ende in Begleitung eines Akkordeonisten gar eine Kostprobe seines gesanglichen Könnens ab. Nach 28 Jahren im Vorstand, davon die letzten 16 als Präsident, war es für Klaus Brenzikofer an der Zeit, das Szepter an seinen Nachfolger zu geben, den man in der Person von Urs Schneeberger in den Reihen des Vorstands finden konnte. Ebenfalls seit 28 Jahren amtet Peter Gerber als umsichtiger Geschäftsführer, auch er trat von seiner Funktion zurück und auch für ihn fand man mit Matthias Ramseyer im bestehenden Vorstand Ersatz. Dieser wurde mit Manuel Hänni jedoch umgehend wieder neu besetzt. Brenzikofer und Gerber wurden per Akklamation zu neuen Ehrenmitgliedern ernannt und vom anwesenden SVLT-Präsident und Ständerat Werner Salzmann entsprechend gewürdigt. Die statutarischen Geschäfte gaben zu keinen Diskussionen Anlass. Die Rechnung, sie schloss mit einem Gewinn von über CHF 5000.– ab, wurde ebenso genehmigt wie das Budget, das eine schwarze Null prognostiziert. Demzufolge gab es auch wenig Grund, am Jahresbeitrag von CHF 105.– zu rütteln. Das Tätigkeitsprogramm umfasst wiederum die Spritzen- und Bremsprüfungen, wobei man bei Letzteren doch eine etwas höhere Beteiligung wünscht. In der zweiten Jahreshälfte ist eine Tagung zum Thema «Bodendruck» vorgesehen. Sorge bereitet der Sektion der Mitgliederrückgang, der aktuell noch etwas über dem Strukturwandel der landwirtschaftlichen Betriebe liegt.

Im Anschluss an die Versammlung wartete Uel Rothenbühler, seines Zeichens Geschäftsführer von EM Schweiz, mit einem Vortrag über die regenerative Landwirtschaft auf. EM steht für effektive Mikroorganismen, die als Zusätze zur Gülle oder als Futtermittelbeigabe synergetische Effekte entwickeln können und so insbesondere die Bodenfruchtbarkeit verbessern. Auch wenn die Wirkung wissenschaftlich nicht einfach nachzuweisen sei, so würde dieser Mix von Mikroorganismen doch die Fäulnis verhindern, dafür das Verrotten von organischer Substanz fördern, was letztlich zu einer Reduktion von Emissionen führen werde.

LUWald effizienter bewirtschaften

Welche Möglichkeiten hat man, um den Wald wirtschaftlich(er) zu bearbeiten? Diese Frage versuchte Förster Lukas Gerig in seinem Referat zu beantworten.

Roman Engeler

Nach zwei Jahren Pause konnte Präsident Anton Moser die Mitglieder der Luzerner SVLT-Sektion wieder zu einer Versammlung begrüssen, die traditionsgemäss am 6. Dezember, passend zum «Chlausmarkt» in Sursee, über die Bühne ging. Moser wie Geschäftsführer Josef Erni erwähnten dabei die Synergieeffekte, die durch den Zusammenschluss von Maschinenring und kantonaler SVLT-Sektion erzielt worden seien. Einer dieser Effekte zeigte sich erneut im Schlussergebnis der Jahresrechnung, die einen Gewinn von CHF 53 000.– auswies. Bei gleichbleibendem Jahresbeitrag von CHF 95.– prognostiziert die Sektion für das nächste Rechnungsjahr einen Gewinn von CHF 27 000.–.

Die 15-jährige Vorstandstätigkeit von René Koch respektive die 35-jährigen Tätigkeiten von Anton Moser und Beat Wyss wurden mit je einem Präsent verdankt. Alle drei, wie auch die anderen Vorstandsmitglieder wollen jedoch weiter im Amt bleiben, so dass zumindest für heuer keine Wahlen anstanden. Der Bestand der Mitglieder blieb im vergangenen Jahr insgesamt stabil. 2023 möchte die Sektion die Reisetätigkeit wieder aufnehmen. Mit Griechenland und dem Burgund stehen zwei Destinationen derzeit im Gespräch. Am 7. Mai führen die Luzerner in Hohenrain ein kantonales Traktorgeschicklichkeitsfahren durch, das als Selektion für das nationale Geschicklichkeitsfahren vom 20. August in Tänikon TG gelten wird.

Den zweiten Teil bestritt Lukas Gering, Förster von Wald Seetal-Habsburg, und zwar mit einem Referat über das herausfordernde Thema rund um eine verbesserte Wirtschaftlichkeit im Bauernwald. Mit dem Nutzholz, heute ein international handelbares und auch konfektioniertes Produkt, hätten es Schweizer Waldbesitzer ohnehin schwer, da man mit den Grössenstrukturen, aber auch mit den Kosten für Arbeitslöhne und Transporte Nachteile in der Wettbewerbsfähigkeit habe. Trotzdem gebe es Ansätze, mit denen man diese Nachteile in Grenzen halten könne, meinte Gerig. Er erwähnte dabei Punkte wie die rechtzeitige Planung und Organisation der Holzschläge, die kundenspezifische Zusammenstellung von Sortimenten mit regionaler Verkaufsbündelung und eigentumsübergreifender Zusammenarbeit. Wichtig, so Gerig, sei auch das exakte (finanzielle) Abwägen von Selbstbewirtschaftung versus Verpflichtung eines Forstunternehmers.

Sektionen | SVLT 12 2022 Schweizer Landtechnik 61
Neue und ehemalige Funktionsträger der Sektion Bern auf einem Bild: Matthias Ramseyer, Klaus Brenzikofer, Urs Schneeberger, Peter Gerber und Manuel Hänni (v. l. n. r.). Bild: R. Engeler Sektionspräsident Anton Moser (rechts) dankt Lukas Gerig für sein informatives Referat rund um eine verbesserte Wirtschaftlichkeit im Bauernwald. Bild: R. Engeler

Ein Lenksystem selber bauen

Im Dezember organisiert der Schweizerische Verband für Landtechnik SVTL wieder den Kurs «Ein Lenksystem selber bauen». Haben Sie Freude an der Open-Source-Software «AgOpenGPS», Zugang zu einem RTK-Korrektursignal, Handy mit Internet-Hotspot, einen USB-SurfStick und Handfertigkeiten? Dann ist dieser Kurs gerade richtig für Sie.

Kursdaten und Anmeldung

Der Kurs «Ein Lenksystem selber bauen» findet an folgenden Daten und an folgenden Orten (Deutsch oder Französisch) statt. Jeder Kurs ist auf 5 Teilnehmer begrenzt. Kursleiter ist Agrarstudent und Landwirt Andreas Pfister.

Deutsch

Kurs I: 27. Dezember 2022, Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken

Kurs II: 29. Dezember 2022, Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken

Français

Cours I: 20 décembre 2022, Agrilogie Grange-Verney, 1510 Moudon

Cours II: 22 décembre 2022, Agrilogie Grange-Verney, 1510 Moudon

Anmeldung

Anmeldung über www.agrartechnik.ch (Kurse), per Mail mit zs@agrartechnik.ch oder Tel. 056 462 32 00.

Teilnehmerzahl pro Kurs Begrenzt auf 5 Personen.

Voraussetzungen

• Freude an der Open-Source-Software «AgOpenGPS»

• Zugang zu einem RTK-Korrektursignal

• Handy mit Internet-Hotspot oder USB-SurfStick (nötig für den Internetzugang auf dem Feld)

• Handfertigkeiten

Inhalt

• Grundlagen eines Lenkautomaten

• Einführung in die Lenk-Software «AgOpenGPS»

• Erklärung der Bestandteile des Lenksystems

• Testen des eigenen Lenksystems

• Bedienung des Systems am Simulator

• Tipps für die Installation auf dem Traktor/Mähdrescher

Material, welches die Teilnehmer erhalten Variante 1

(Kurskosten: CHF 3500.– für SVLT-Mitglieder, CHF 3600.– für Nicht-Mitglieder): Ackerbau; Fahrgeschwindigkeit > 2 km/h.

• Lenkautomat mit RTK-GPS

• Antenne mit IP67-Schutz

• Lenkradmotor mit Spannungswandler, Reibrad und Montageplatte

• Lenkwinkelsensor mit Montageplatte und -arm

• Panasonic-FZ-G1-Tablet mit Ladegerät und Halterung

• Kabelstrang mit DEUTSCH-Steckverbindungen

Variante 2

(Kurskosten: CHF 3700.– für SVLT-Mitglieder, CHF 3800.– für Nicht-Mitglieder): Gemüsebau; Fahrgeschwindigkeit < 2 km/h.

• Lenkautomat mit zwei RTK-GPS-Empfängern

• 2 Antennen mit IP67-Schutz

• Lenkradmotor mit Spannungswandler, Reibrad und Montageplatte

• Lenkwinkelsensor mit Montageplatte und -arm

• Panasonic-FZ-G1-Tablet mit Ladegerät und Halterung

• Kabelstrang mit DEUTSCH-Steckverbindungen

Zusätzliche Hinweise

1. Von den Teilnehmenden wird erwartet, dass sie sich in das Programm «AgOpenGPS» einarbeiten sowie selbständig:

• Eine schwenkbare Halterung für den Lenkradmotor bauen;

• Den Lenkwinkelsensor installieren;

• Die Antenne(n) auf dem Traktor montieren;

• Den Kabelstrang im Traktor verlegen und anschliessen;

• Die Halterung für das Tablet im Traktor montieren;

• Die für die Inbetriebnahme des Lenksystems nötigen Einstellungen im Programm vornehmen;

• Allfällige Fragen nach dem Kurs im Forum «https://discourse.agopengps.com/» oder in den Telegram-Chats «AgOpenGPS D-A-CH» oder «Cerea und AOG Schweiz» zu beantworten versuchen.

2. Die Teilnehmenden sind selbst für den Erfolg ihrer Installation verantwortlich. Ein Support nach dem Kurs wird nicht garantiert. In dringenden Fällen ist Support möglich für CHF 80.–/h.

3. Es gibt keine Garantie auf die im Kursmaterial enthaltenen Teile. Beim Tablet handelt es sich um ein gebrauchtes Panasonic-FZ-G1-ToughBook im Wert von rund CHF 700.–.

4. Schäden im Zusammenhang mit «AgOpenGPS» sind von der Versicherung nicht abgedeckt. Das «AgOpenGPS»-Lenksystem enthält keine Sicherheitsvorkehrungen. Die Software wurde von Landwirten geschrieben und ist nicht perfekt. Das Lenksystem ist zur Unterstützung der Bedienperson auf dem Feld gedacht und muss von dieser überwacht werden. Auf keinen Fall darf die Bedienperson den Fahrersitz verlassen. Mit Fehlern wie plötzlichem Einschlagen der Lenkung oder GPSSignalverlust muss gerechnet werden.

Bilder Material

Generalversammlungen

SG AR AI GL

Samstag, 7. Januar 2023, 10.00 Uhr, Hofstadl, Gossau

SO

Dienstag, 24. Januar 2023, 10.30 Uhr

SH

Donnerstag, 12. Januar 2023, 20.00 Uhr

NW

Dienstag, 28. Februar 2023, 20.00 Uhr

VD

Freitag, 3. Februar 2023, Bioley-Orgulaz, 10.15 Uhr

Sektionsmittteilungen

ZG

Gegengewichtsstapler- und Teleskoplader-Grundkurs

9. und 10. Januar 2023

An diesem zweitägigen Kurs des Verbands für Landtechnik Zug wird der sichere Umgang mit Gegengewichtsstapler, Teleskoplader und Deichselgerät nach Suva-Richtlinien gelehrt. Ziel ist der Erhalt des Suva-Ausweises auf Gegengewichts- und Teleskopstaplern (R1, R4, S2). Ein Tag kann der obligatorischen CZV (Chauffeurzulassungsverordnung) angerechnet werden. Kursinhalt: eintägige Ausbildung auf dem Gegengewichtsstapler, dem Teleskoplader und dem Deichselgerät sowie Theorie und Praxis im Wechsel. Voraussetzungen sind das Mindestalter 18 Jahre (Ausnahme nur nach ArGV 5, Art. 4, Abs. 4) und praktische Erfahrung auf Maschinen. Die Kosten für beide Tage betragen ca. 750 Franken für Mitglieder und 790 Franken für Nichtmitglieder des VLT Zug, inkl. Unterlagen und Mittagessen. Anmeldung/Auskunft: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch

ZH

Elektroinstallationskontrolle: Günstiges Angebot für SVLT-Mitglieder

Bei Um- und Neubauten sowie bei Handänderungen und periodisch nach 10 Jahren bei Ställen und Scheunen und 20 Jahren bei Wohnhäusern ist eine Kontrolle der Niederspannungsinstallationen vorgeschrieben. Sie entscheiden selber, wer diese Kontrollen durchführen soll. Daher hat die Sektion Zürich für ihre Mitglieder ein finanziell sehr interessantes Angebot erarbeitet in Zusammenarbeit mit der Firma IBG. Melden Sie sich, wenn Sie eine Aufforderung zu einer solchen Kontrolle von Ihrem Netzbetreiber erhalten: www.strickhof.ch.

GLFührerprüfungen Kat. G

Der Verband für Landtechnik Glarus veranstaltet im Winter 2023 wieder Ausbildungskurse der Kategorie G (gilt auch zum Führen von Motorfahrrädern) mit anschliessenden Prüfungen durch das Strassenverkehrsamt (StVA). Jugendliche, die im Laufe des Jahres 2023 das 14. Altersjahr vollenden (Jahrgang 2009 oder älter), können die Kurse besuchen. Jüngere Jahrgänge können nicht zugelassen werden. Bei entsprechenden Anmeldungen werden in Schwanden Kurse durchgeführt. Die Kurskosten, ohne Prüfungs- und Ausweisgebühr, betragen für Angehörige und Angestellte von Verbandsmitgliedern CHF 70.– (auch Neueintretende), für Nichtmitglieder CHF 95.–. Inklusive USB-Stick und Arbeitsblättern. Die Kursdauer beträgt inkl. Prüfung drei halbe Tage zu je etwa 3¾ Stunden. Die Kurskosten inkl. Theorieunterlagen werden am ersten Kurstag vom Kursleiter eingezogen. Die Kurskosten für Bearbeitungsgebühr des Gesuchsformulars von CHF 25.–, Prüfungsabnahme von CHF 30.– und Ausweis von CHF 55.– sind in den Kurskosten nicht enthalten und werden vom StVA direkt in Rechnung gestellt. Kursanmeldungen zusammen mit weissem, vollständig ausgefülltem Gesuchsformular (bei Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach, 071 845 12 40, hanspopp@bluewin.ch, zu beziehen) sind sofort, aber spätestens bis 10. Januar 2023 an das Strassenverkehrsamt Glarus, Mühlestr. 17, 8762 Schwanden, zu richten.

Kurs 1 (Gruppe Nord)

Schwanden StVA 14. Jan. 2023 08.15 bis 12.00 Uhr Schwanden StVA 11. Febr. 2023 08.15 bis 12.00 Uhr Schwanden StVA 11. März 2023 13.30 bis 17.15 Uhr

Kurs 2 (Gruppe Süd)

Schwanden StVA 14. Jan. 2023 13.30 bis 17.15 Uhr Schwanden StVA 11. Febr. 2023 13.30 bis 17.15 Uhr Schwanden StVA 11. März 2023 08.15 bis 12.00 Uhr

LU Aktuelles Kursangebot

Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–.

Nächste Termine: Mittwoch, 25. Januar 2023, BBZN Sursee, 13.15–17.30 Uhr Mittwoch, 1. März 2023, BBZN Sursee, 13.15–17.30 «G40»-Kurse werden vom SVLT an den Standorten Hohenrain, Willisau, Schüpfheim und Sursee durchgeführt: Anmeldung und Infos unter: agrartechnik.ch (G40-Kurse)

Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 24.–(Zugang für 12 Monate)

GK: Grundkurse für Roller/Motorrad finden jeweils in Büron und Sursee statt. Preis für 3-teilige Kurse: für Mitglieder CHF 450.–, für Nichtmitglieder CHF 480.–.

Nächste Termine: Die nächsten Kurse sind für April 2023 geplant und werden auf www.lvlt.ch publiziert.

Verkehrskundeunterricht in Sursee, Preis für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.–.

Nächste Termine: Die nächsten Kurse sind für Mai 2023 geplant und werden auf www.lvlt.ch publiziert.

Die Kurse werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt. Infos und Anmeldung (Änderungen wie Kursort, -inhalt, -preis und -zeit bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch.

Sektionen | SVLT 12 2022 Schweizer Landtechnik 63

SG AR AI GL

Tiertransporte-Weiterbildung

Am 24. Januar und 15. Februar Jeweils 8.00 bis 16.30 Uhr an der Berufsfachschule, Ziegelbrücke Ohne CZV-Anerkennung: Diese Ausbildung muss aufgrund der Tierschutzgesetzgebung sowie der BLV-Tierschutz-Ausbildungsverordnung absolviert werden für den Transport fremder Tiere. Dies ist ein Weiterbildungskurs für Personen, die eine FBA-Ausbildung (fachspezifische, berufsunabhängige Ausbildung) erfolgreich abgeschlossen haben. Er wird anerkannt für Tiertransporte und Viehhandel, ebenfalls für Transporte mit Fahrzeugen mit einem Gesamtgewicht unter 3,5 Tonnen. Der Ausweis dieser Ausbildung gilt für Tiertransporte mit Jeep und Anhänger, Lieferwagen; Führerausweis B/BE. Mit CZV-Anerkennung: Dieser Kurs gilt für Tiertransporte mit Lastwagen; Führerausweis C/CE. Kosten (inkl. Mittagessessen und Ausweis): Ohne CZV 270 Franken für Mitglieder des VLT-SG (300 Franken für Nichtmitglieder), mit CZV 360 Franken für Mitglieder des VLT-SG (390 Franken für Nichtmitglieder). Die Kurse werden nur durchgeführt, wenn die minimale Anzahl Kursteilnehmer erreicht wird. Falls ein Kurs abgesagt wird, werden die Teilnehmer auf die umliegenden Kurse umgeteilt. Bei einer Überbelegung kann ein zusätzlicher Kurs organisiert werden. Für Abmeldungen nach Erhalt der Einladung werden folgende Bearbeitungsgebühren verrechnet: Weniger als 7 Tage bis 1 Tag vor Kursbeginn 100 Franken. Bei unentschuldigtem Nichterscheinen wird der volle Kurspreis verrechnet. Annullierungen werden nur schriftlich entgegengenommen.

Mindestens 1 Woche vor dem Kurs wird jedem Teilnehmer eine Teilnehmerliste zusammen mit der Rechnung zugestellt. Anmeldung unter Angabe ob ohne CZV oder mit CZV (bitte 12-stellige FAK-Nr. angeben) an: VLT-SG, Eliane Müller, Riethof 1, 9478 Azmoos, info@vlt-sg.ch, 081 783 11 84. Weitere Informationen unter www.vlt-sg.ch.

Traktoren-Theoriekurs mit Prüfung

Im Kanton St. Gallen kann die landwirtschaftliche Führerprüfung frühestens 1 Monat vor Erreichen des 14. Geburtstages abgelegt werden, im Kanton Appenzell Ausserrhoden frühestens 3 Monate vor Erreichen des 14. Geburtstages. Im Kanton Glarus können alle mit Jahrgang 2008 und älter an den Kursen teilnehmen.

Kurskosten: CHF 70.– für Mitglieder, CHF 95.– für Nichtmitglieder, inkl. Lern-CD mit den aktuellen Prüfungsfragen und Arbeitsblättern. Infos und Anmeldung beim Kursleiter Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach, 071 845 12 40 oder hanspopp@bluewin.ch.

Kursort 1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Nachmittag

Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 10. Dez. 2022

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 18. Jan. 2023

Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 11. Jan. 2023

Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA Mi, 15. Febr. 2023

St. Peterzell, Schulhaus Mi, 25. Jan. 2023

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 22. Febr. 2023

Neu St. Johann, Klostergebäude Sa, 4. Febr. 2023

Kaltbrunn Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn Mi, 8. März 2023 Niederbüren, Schulh. Probelokal Mi, 8. Febr. 2023

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 15. März 2023

Wangs, Parkhotel Sa, 18. Feb. 23

Wangs, Parkhotel / StVA Mels Mi, 22. März 2023

Trogen Mi, 1. März 2023 Trogen / StVA Trogen Mi, 29. März 2023

Widnau, Rest. Rosengarten Sa, 25. März 2023 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA Mi, 12. Apr. 2023 Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 5. Apr. 2023 Kaltbrunn, Rest. Löwen / StVA Kaltbrunn Mi, 3. Mai 2023 Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 22. Apr. 23 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 17. Mai 2023 St. Peterzell, Schulhaus Sa, 6. Mai 2023 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 31. Mai 2023 Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 10. Mai 2023 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA Mi, 14. Juni 2023

Wangs, Parkhotel Sa, 13. Mai 23 Wangs, Parkhotel/StVA Mels Mi, 07. Juni 23

Widnau, Rest. Rosengarten Sa, 20. Mai 23 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA Mi, 21. Juni 23

TG Kur- und Badeferien Bad Birnbach

Samstag, 14. bis Samstag, 21. Januar 2023 Samstag, 21. bis Samstag, 28. Januar 2023 Samstag, 28. Januar bis Samstag, 4. Februar 2023 Bad Birnbach ist 45 km von Passau entfernt. Das ländliche Thermalbad bietet 31 verschiedene Kur- und Badebecken mit Wassertemperaturen von 24° bis 40 Celsius, mit geräumigen Komfortzimmern, beheiztem Bademantelgang zur Thermenlandschaft, physiotherapeutischer Praxis, Wellness-Oase, Clublounge und Restaurant. Im Preis inbegriffen: Hin- und Rückfahrt inkl. Frühstücksbuffet auf Hinfahrt, Zvieri auf Rückfahrt, 7 Übernachtungen im Vierstern-Wellnesshotel Chrysantihof mit 4-Gang-Gourmethalbpension, Salatbuffet und Käsebrett, 8 Tageskarten für alle Einrichtungen der Rottal-Terme, inkl. Sauna-Erlebnis-Landschaft, Badevergnügen am Anreise- sowie am Abreisetag und ein Ausflug. Preise für 7 Übernachtungen mit Halbpension: Deluxe-Galeriezimmer oder Erdgeschoss-Komfortzimmer 1350 Franken, Verlängerungswoche 1050 Franken, Einzelzimmer-Zuschlag 120 Franken. Eine Versicherung ist Sache der Teilnehmer, bei einer Abmeldung werden entstandene Kosten weiterverrechnet. Anmeldung unter Angabe eines der drei Reisedaten, des Zimmers, der Anzahl Personen und des gewünschten Einsteigeorts an: VTL\Landtechnik, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen, 071 966 22 43, info@tvlt.ch.

Frühjahrsexkursion VTL\Landtechnik

Dienstag, 14. Februar 2023, Besuch bei «Aemme Shrimp» und dem Lohnunternehmen Wyss in Ittigen BE Nach der Carfahrt und dem Kaffeehalt besichtigen die Teilnehmenden am Vormittag die «Aemme Shrimp» der Familie Kunz in Burgdorf. Diese hat ihren Betrieb auf die Produktion von Shrimps umgestellt. Anschliessend ist Mittagessen. Am Nachmittag werden das Lohnunternehmen und der Landwirtschaftsbetrieb Wyss in Ittigen besucht. An der Autobahn kurz vor der Stadt Bern befindet sich der Betrieb Wyss mit einer eigenen Tierhaltung, Silogemeinschaft mit Gutsbetrieb Inforama Rütti Zollikofen, einer Biogasanlage und einem grossen Lohnbetrieb. Auf der Heimfahrt gibt’s einen kulinarischen Halt. Es gibt eine Sammeltour: 6.10 Uhr: Amriswil; 6.25 Uhr: Sulgen; 6.35 Uhr: Weinfelden: 7.00 Uhr: Frauenfeld. Kosten: 130 Franken (inkl. Carfahrt, Besichtigungen, Znüni, Mittagessen). Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Anmeldeschluss ist der Freitag, 27. Januar 2023. Anmeldung mit Anzahl Personen und Einsteigeort an: Geschäftsstelle VTL/Landtechnik, Markus Koller, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen, 071 966 22 43, info@tvlt.ch.

SVLT | Sektionen 64 Schweizer Landtechnik 12 2022

Theoriekurse Kategorie F/G

Im Theoriekurs Kat. F/G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km/h. Siehe auch www.fahrkurse.ch

AG

Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich)

BL, BS

Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch

BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, www.bvlt.ch

FR

Kontakt: FVLT, Samuel Reinhard, Route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49

GR

Kontakt: Gianni Largiadèr, Chapella 231, 7526 Cinuos-chel, 079 560 83 30, www.svlt-gr.ch

NE

Kontakt: M. Bernard Tschanz, Chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch

GL

Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch

SH

Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Adrian Hug, Schüppelstrasse 16, 8263 Buch, 079 395 41 17, www.vlt-sh.ch

SO

Kontakt: Christian Murer, 079 794 46 47, chrigu_murer@hotmail.com

SZ, UR

Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch

TG

Kontakt: VTL/Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen

VD

Kontakt: ASETA – Section vaudoise, Virginie Bugnon, Chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch

ZG

Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch

ZH

Kontakt: SVLT ZH, 058 105 98 22, Eschikon 21, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch Vorbereitungskurse auf die Traktorenprüfung (jeweils von 8 bis 14 Uhr):

– 25. März 2023

– 24. Juni 2023

– 25. November 2023

Voraussetzungen für Kursbesuch: – Teilnahme ca. 4–6 Monate vor dem 14. Geburtstag (Nothelfer- und Verkehrskundeausweis ist in dieser Kategorie noch nicht vorgeschrieben).

Kosten: Für Mitglieder des SVLT Zürich: CHF 80.–, für Nicht-Mitglieder: CHF 110.–. Inbegriffen sind Lernprogramm und Mittagsverpflegung Kursort: Strickhof, Eschikon 21, 8315 Lindau Infos, Anmeldung zum Kurs: Online auf www.fahrkurse.ch oder SVLT Zürich, Eschikon 21, 8315 Lindau, Tel. 058 105 99 52

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Wir sind das Kompetenzzentrum für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in der Landwirtschaft und verwandten Gebieten.

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Besorgt über den Landdruck

Fabian Krebs wollte schon immer Landwirt werden. Nach einer dreijährigen Lehre und einem Deutschland-Aufenthalt hat er nacheinander die Landwirtschaftliche Berufslehre, den Betriebsleiter und schlussendlich den Meistertitel ab geschlossen. Heute ist er 35 Jahre alt und führt den Famili enbetrieb allein, seit sein Vater 2021 in den Ruhestand ging. Das Weingut, das aus fünf Generationen von Bauern hervorgegangen ist, liegt am Rande der Gemeinde Cornaux (NE) in der Nähe des Neuenburgersees. Der Junglandwirt fühlte sich schon immer zu Maschinen und Tieren hingezo gen. Auf rund 60 Hektaren hält er 180 Mastrinder, 30 An gus-Mutterkühe und Legehennen, zudem produziert er Futtermittel, Getreide und Rüben.

Fabian Krebs wird von seinem Vater und einer Hilfskraft unter stützt. Um mehr Zeit für sein Familienleben mit seiner Partnerin Cynthia und seinen zwei kleinen Kindern im Alter von 30 und 7 Monaten zu haben, hat er beschlossen, wie der nach einem Angestellten zu suchen. Der Landwirt ist besorgt über den Landdruck und die fortschreitende Urba nisierung: Mehrere seiner Parzellen sind heute von industri ellen Entwicklungen betroffen, da die Autobahn und die Eisenbahnlinie Genf–Zürich in der Nähe liegen. «Das macht das Erstellen der Fruchtfolge sehr kompliziert», erklärt er. «Das ist auch der Grund, warum ich mich mehr auf die Tier produktion ausrichte.»

Mit Suisse Garantie, IP Suisse, Swiss Black Angus und Natu rafarm ist die Familie Krebs seit langem in der Labelproduk tion engagiert, um besser auf die Marktnachfrage reagie ren zu können, die Produktion mit der besten Marge aufzu werten und gleichzeitig das Tierwohl zu berücksichtigen. Der alte Hühnerstall mit 3000 Plätzen, in dem die Hühner nicht nach draussen gehen konnten, wurde daher gerade zugunsten eines kleineren mobilen Stalls mit kontrolliertem Zugang zum Freiland aufgegeben. «Wir wollen in fünf Jah ren die Direktvermarktung unserer Eierproduktion von jetzt 15 Prozent auf 100 Prozent steigern, mit dem Einrichten von Abholstationen und gezielter Personenansprache in ei nem Einzugsgebiet von rund 5 km», erklärt Fabian Krebs. «Meine Lebensgefährtin, die auf dem Betrieb bald auch Angestellte ist, wird mir bei den administrativen Aufgaben und der Vermarktung der Eier helfen.» Der Betriebsleiter ist vielseitig engagiert: Er ist Vorstandsmitglied von Swiss Beef Romandie und Swiss Beef Schweiz, Neuenburger Vertreter im Schweizerischen Getreideproduzentenverband (SGPV) und Vorsitzender eines lokalen Maschinenrings. Fabian Krebs trägt auch zum Forschungsprogramm «MaisNet» von Agroscope bei. Daher bleibt ihm nur wenig Zeit für seine Lieblingssportarten Velofahren und Skifahren.

Aufgezeichnet von Matthieu Schubnel

66 Schweizer Landtechnik 12 2022 SVLT | Porträt

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT

«G40»-Fahrkurse

Mit dem Führerausweis der Kategorie «G» und erfolgreich absolviertem Fahrkurs «G40» können Landwirtschaftstraktoren und landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorfahrkurs «G40» des SVLT ist vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder auf www.fahrkurse.ch. Auf diesen Seiten finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

CZV-Weiterbildungskurse

Kursort: Riniken AG

Obligatorische Weiterbildung für Lkw-Fahrer.

Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Ecodrive-Fahrkurse

Spritsparendes Fahren mit Landwirtschaftsfahrzeugen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch.

Neu: Drohnenkurse

Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Schweisskurse

Kursort: Bildungszentrum Aarberg BE

Das Kursangebot richtet sich an Anfänger, die das Basiswissen in Schweisstechnik erwerben möchten, sowie an Fortgeschrittene, die ihr Know-how auffrischen und vertiefen möchten, aber auch an handwerklich interessierte Personen und Fachleute. Anmeldung: Der SVLT führt diese Kurse nicht mehr in eigener Regie durch und verweist an dieser Stelle auf das Kursangebot von AM Suisse: www.amsuisse.ch

«agriLIFT»-Staplerkurse

In zwei Tagen werden die Module «Basis», «R1» (Gegengewichtsstapler) und «R4» (Teleskoplader) gemäss EKAS 6518 in theoretischen und praktischen Sequenzen behandelt. Diese Ausbildung ist Suva-auditiert und CZV-anerkannt. Anmeldung: www.bul.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Informationen und Auskünfte zu den Kursen www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch, Tel. +41 56 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch

Impressum

84. Jahrgang www.agrartechnik.ch

Herausgeber

Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT Ständerat Werner Salzmann, Präsident Dr. Roman Engeler, Direktor

Redaktion Tel. +41 56 462 32 00

Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch

Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch

Matthieu Schubnel: matthieu.schubnel@agrartechnik.ch

Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch

Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. +41 56 462 32 00, Fax +41 56 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung

Dr. Roman Engeler Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. +41 79 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch

Inserate/Anzeigen Alex Reimann Anzeigen-Verkauf Tel. +41 62 877 18 50 / +41 79 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch

Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2022. Kombinationsrabatt bei gleichzeitiger Erscheinung in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition AVD GOLDACH AG Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Abonnementspreise

Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.), für SVLT-Mitglieder gratis Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

ISSN 0377-5070

Nächste Ausgabe

Mit Schwerpunkt «Digitalisierung»

Längst hat die Digitalisierung in der Landwirtschaft Einzug gehalten. Sie hat das Potenzial, mühsame, repetitive Arbeiten zu erleichtern oder ganz den Automaten zu überlassen.

Nr. 1/2023 erscheint am 12.1.2023 Redaktionsschluss: 29.12.2022 Anzeigenschluss: 30.12.2022

Kurse | SVLT 12 2022 Schweizer Landtechnik 67

Wir verzichten dieses Jahr auf die Teilnahme an der Agrama. Dafür investieren wir noch mehr in unsere Kundinnen und Kunden. Und zwar mit einer Neuheit in der Schweizer Landtechnik: der Gewährleistungsverlängerung PowerGard™ Protection Plus. Bei Neubestellung eines Traktors von John Deere der Serien 5–9 zwischen dem 1. November 2022 und dem 31. Oktober 2023 übernehmen wir für 5 Jahre oder 500 Betriebsstunden pro Jahr (es gilt das zuerst Erreichte) die Gewährleistungsverlängerung. Wir schützen Sie somit vor Reparaturkosten und halten Ihre Maschine mit Originalersatzteilen auf Kurs. Dies ist eine exklusive Aktion der Robert Aebi Landtechnik AG. Interessiert? Rufen Sie uns an.

gelten
AGB
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Es
die
der Robert Aebi Landtechnik AG. ROBERT AEBI LANDTECHNIK AG Riedthofstrasse 100 | 8105 Regensdorf | 044 842 50 00 | robert-aebi-landtechnik.ch

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