Schweizer Landtechnik 12/2023

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Dezember 2023

ANTRIEBSTECHNIK Landwirt tankt Methan Landtechnik elektrifizieren? Ausweis-Entzug – was nun? Knatsch um Zugabstimmung


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Dezember 2023 | Editorial • Inhalt

Aktuelles 4

Editorial

Kurzmeldungen Focus

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Pflopf-Erkenntnisse sind für alle

Roman Engeler

Markt 10

Barend Fruithof und Urs Ritter von Aebi Schmidt im Interview

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Schwerpunkt: Antriebstechnik 14 18 22 24 26

Konventionell bis alternativ Batterien richtig verstehen Wie weit ist Landtechnik elektrifizierbar? Batterie-Ladetechnik der Zukunft Georges Martin tankt mit eigenem Biomethan

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Impression 30 34

Krone «Vendro C 1120» − kleiner Grosser McHale «R62-72» − robuster Ire Management

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Knatsch um Zugabstimmung endet vor Gericht Darf ich bei einem Ausweisentzug den Winterdienst ausführen?

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Plattform 40 48 52 56

Agritechnica-Rückblick Lenksystem mit Telemetrie kombiniert «Unsere Vision sind 10 bis 15 ha Flachs» «Mulchy» mulcht und mulcht ... Passion

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Youngtimer Valtra «8350-4 Hitech» SVLT

51 55 60 62 65 66

Neuer Kurs: Digitale Ausbringkarten erstellen und anwenden Kreuzworträtsel Sektionsversammlungen Sektionen Webinar zum Thema «Pflanzenschutz» Porträt: Leila Wanner aus Beggingen

Titelbild: Der Traktor auf diesem Bild fährt mit Methangas. Ein Traktor mit einem solchen Antrieb kommt auch auf dem Betrieb von Georges Martin in Puidoux (VD) zum Einsatz (Seite 26). Bild: CNH

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Mit dem Schwerpunkt «Antriebstechnik» – selbstverständlich bezogen auf Landmaschinen – haben wir für diese Ausgabe ein sowohl alltägliches wie hochaktuelles Thema ausgewählt. Hochaktuell deshalb, weil heute im Zuge der Energiewende kaum jemand mehr an den sogenannten alternativen Antriebsmethoden vorbeikommt. Der klassische Verbrennungsmotor war bis anhin in Sachen Antriebstechnik das Mass aller Dinge. Erdöl-basierte Treibstoffe weisen sowohl bezüglich Gewicht als auch Volumen eine sehr hohe Energiedichte auf und sind darüber hinaus immer noch relativ günstig verfügbar. Die weltweiten Erdöl­vorräte werden eigentlich seit jeher auf 40 Jahre geschätzt – ein Ende scheint nicht absehbar. Die Anforderungen an die Antriebstechnik von Landmaschinen löst der klassische Dieselmotor fast unschlagbar am besten. Tiefe Drehzahlen und hohe Drehmomente zeichnen diese Aggregate aus und machen sie im Betrieb äusserst wirtschaftlich. Selbstverständlich nicht ohne Nach­ teile wie Emissionen von CO2 oder Partikelstaub. Mit der aktuell geltenden Abgasnorm der Stufe 5 wurden diese Nachteile jedoch auf ein absolutes Minimum reduziert. Dennoch ist man auf der Suche nach Alternativen, nicht zuletzt auf öffentlichen oder politischen Druck hin. So stehen derzeit einerseits Verbrennungsmotoren für gasförmige oder für alternativ-flüssige Kraftstoffe im Fokus, anderseits sind batterieelektrische Systeme oder die Brennstoffzellen-Technologie in Diskussion. Wer letztlich das Rennen machen wird, lässt sich heute nur schwer abschätzen. Vermutlich wird es ein Mix von allem sein, wobei selbst der bewährte Dieselmotor seine dominierende Position noch lange behalten dürfte. Ausgabe Nr. 1 erscheint am 11.1.2024

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Aktuelles

In Kürze

«Bag-in-Box» für Schmierstoffe

Pflanzenschutz-Spezialist Bayer baut die Zusammenarbeit mit Microsoft und Amazone im Bereich der digitalen Landwirtschaft aus. Arild Gjerde wird auf 1. Januar 2024 neuer Chef bei Kverneland sowie von Kubota Anbaugeräte in Europa und damit Nachfolger von Yasukazu Kamada, der sich auf seine Position bei Kubota Holdings Europe konzentriert.

Petronas Lubricants International und CNH Industrial haben zwei ökologische Verpackungslösungen für die Landwirtschaft vorgestellt. «Multi-traction NH Ambra» und «Multi-traction Case IH Akcela» heissen diese Verpackungen, die weniger Kohlenstoffemissionen und Abfall verursachen und recycelte Komponenten enthalten. Die Produkte der «Bag-in-Box»-Familie werden in umwelt-

freundlicheren Verpackungen verkauft und markieren einen neuen Meilenstein auf dem Weg des Unternehmens zu Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Die Verpackungen sollen ab dem zweiten Quartal 2024 erhältlich sein. Die nachhaltige Verpackung besteht aus zwei sich ergän­zenden Komponenten: einem Aussenbeutel aus Karton und einem Innenbeutel aus weichem Kunststoff.

Bei den Reform Werken übernahm Markus Wieshofer ab 1. Dezember 2023 die Geschäftsführung für Verkauf und Marketing. Gemäss einer ersten Fruchtfolge-Erhebung des Bundes hat die Schweiz mit 445 680 ha Fruchtfolgeflächen genügend gute Ackerböden für die Ernährungssicherheit. Seit 50 Jahren produziert die Gruppe Bernard van Lengerich (BvL) Siloblockschneider. Bis heute hat der Hersteller aus dem Emsland knapp 90 000 dieser Geräte verkaufen können. Seit dem 1. Dezember gibt es die Autobahn-Vignette für das Jahr 2024, die erstmals auch als E-Vignette erworben werden kann. Jost, ein weltweit führender Hersteller und Lieferant von sicherheitsrelevanten Systemen für Nutzfahrzeuge (z. B. Frontlader der Marke «Quicke»), eröffnete am 23. November seine zweite Produktionsstätte in Indien. Der Vorstand der DLG hat dem Leiter des Fachgebiets für Verfahrenstechnik in der Pflanzenproduktion an der Universität Hohenheim, Professor Hans W. Griepentrog, für sein langjähriges Engagement in der DLG und seine grossen Verdienste um die Landwirtschaft die Max-Eyth-Denkmünze in Silber verliehen. Die Regent Pflugfabrik GmbH hat Insolvenz angemeldet. Das Sanierungsverfahren ist am 30. November eröffnet worden. Insolvenz angemeldet hat auch Fahrzeugbauer Martin Reisch GmbH. Dies aufgrund des stagnierenden Markts und voller Lager bei den Händlern. Allerdings läuft die Produktion weiter, parallel dazu soll das Unternehmen restrukturiert werden. Der indische Traktorenhersteller International Tractors Limited (ITL), bekannt durch seine Exportmarke Solis, und der japanische Traktoren- und Motorenproduzent Yanmar wollen ihre Zusammenarbeit ausbauen.

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Königsmodell lanciert Was an der Agrama 2022 in Bern mit Bedie Nachwuchsförderung überreicht. Und geisterung begann, endete im November Rapid setzte noch einen drauf: An der am Produktionsstandort von Rapid KillÜbergabe an die Käuferschaft nahm wangen (AG) ebenso glücklich: 22 stolze weiter der ehemalige Mister Schweiz, Besitzer durften ihr VIP-Königsmodell eider Bündner Landwirt Renzo Blumen­ nes Rapid «Monta M231» in Sonderlackiethal, als zweiter Rapid-Markenbotschafter rung Schwarz-Gold samt Zertifikat ent­ teil. gegennehmen. «Königsmodell» deswegen, weil kein Geringerer als der Schwingerkönig des Jahres 2022, Joël Wicki, die Idee hatte, eine eigens konfigurierte Maschine in spezieller Lackierung fahren zu dürfen, was die Verantwortlichen von Rapid spontan in die Wege leiteten und eine limitierte Auflage des 23 PS starken Einachsmotormähers lancierten. Als Dank erSchwingerkönig Joel Wicki und die Verantwortlichen von hielt der Eidgenössische Rapid bei der Check-Übergabe an den Eidgenössischen Schwingerverband einen Schwingerverband vor dem Rapid-Königsmodell Rapid Check über CHF 2022 für «Monta M231».


Aktuelles

Anerkennungspreis für Knüsel Rigitrac Traktorenbau AG aus Küssnacht am Rigi erhielt einen von der Industrieund Handelskammer der Zentralschweiz (IHZ) verliehenen Anerkennungspreis – und zwar für den elektrischen Traktor «SKE 40». In seiner Laudatio betonte der Küssnachter Bezirksrat Roman Schlömmer, dass dieser Traktor es Landwirten oder Kommunalbetrieben ermögliche, lärm- und abgasemissionsfrei

Grünflächen zu bewirtschaften. Sichtlich gerührt nahm Theres Beutler den Preis entgegen: «Dieser Anerkennungspreis erfüllt uns mit grossem Stolz. Diese Anerkennung gibt uns die Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein, und Energie, in künftige Entwicklungsprojekte zu investieren, bei denen wir weiterhin den Fokus auf eine nachhaltige Umwelt setzen können.»

Termine 53. Landmaschinenausstellung bei Mäder AG: 26. bis 30. Dezember 2023, in Niederwil (AG), jeweils 9 bis 16.30 Uhr. Meier Maschinen Open: 28./29. Dezember 2023, in Marthalen (ZH), jeweils 10 bis 18 Uhr, am 29. Dezember 2023 mit OpenEnd- ​Barbetrieb. Weihnachtsausstellung bei Brack Landtechnik AG: 28./29. Dezember 2023, in Stammheim (ZH). Wintershow mit Technik für die Schneeräumung: 23. Januar 2024, Schwägalp (AR), und 25. Januar 2024, Col-des-Mosses (VD), jeweils ab 11 Uhr. Agrovina, 23. bis 25. Januar 2024 in Martigny, Fachmesse für den Obst- und Weinbau. Tier & Technik, St. Gallen, 22. bis 25. Februar 2024. Fachmesse für Nutztierhaltung, Spezialkulturen und Landtechnik. Agrimesse, Thun, 29. Februar bis 3. März 2024. Fachmesse für die Land- und Forstwirtschaft. «Landtechnik im Alpenraum», 3./4. April 2024 in Feldkirch (A), Fachtagung für die Berglandtechnik.

Präsenz in Europa ausbauen Tafe (Tractors Farm Equipment Limited), gegründet 1960, ist einer der grössten Traktorhersteller der Welt. Jährlich produziert der Konzern nach eigenen Angaben über 200 000 Traktoren im Leistungsbereich bis 100 PS und ist zudem einer der grössten Exporteure von Traktoren aus Indi­en. Nun gab Tafe auf der Agritechnica sein Debüt. Damit will der Hersteller seine Präsenz und seine Ambitionen auf den

euro­päischen Märkten für Kompakttraktoren weiter ausbauen. Eines der Highlights am Tafe-Stand auf der Agritechnica war die Einführung eines 27-PS-Elektrotraktors und die Präsentation des Konzeptes eines Wasserstofftraktors (55 PS), der die Kompetenz des Herstellers bei der Erforschung und Entwicklung alternativer Kraftstoffe und nachhaltiger Lösungen deutlich machen soll.

ForstLive, 12. bis 14. April 2024, in Offenburg (D), Fachmesse für die Forstwirtschaft.

Umfeldsensorik von Bosch Bosch Engineering präsentiert ein neues System für Landtechnikanwendungen, das mit bis zu zwölf Ultraschallsensoren einen weiten Detektionsbereich bis zu einer 360°-Rundumsicht abdeckt und für mehr Sicherheit im Nahbereich sorgen soll. Hierzu zählen zum Beispiel Anfahrtskontrollen oder Notbremsfunktionen für langsam fahrende Maschinen. Je nach Konfiguration messen die Sensoren nur die reine Distanz oder bieten zusätzlich eine Objektlokalisierung.

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Aktuelles

Landwirtschaftliche Fahrzeuge kontrolliert Die Kantonspolizei Thurgau hat Ende November in Gachnang gemeinsam mit der Kantonspolizei Zürich 17 landwirtschaftliche Fahrzeugkompositionen kontrolliert. Ein besonderes Augenmerk galt dabei den Bremsen, die vor Ort auf einem mobilen Prüfstand getestet wurden. Zudem wurde auch das Gewicht überprüft. Drei Anhänger sowie ein LKW mussten wegen ungenügender Bremskraft stillgelegt werden. Ebenfalls stillgelegt wurde ein Anhänger, der das zulässige Gesamtgewicht überschritten hatte. Die Fahrer werden bei der zuständigen Staatsanwaltschaft angezeigt. Vier Fahrzeuge mussten unter anderem wegen ungenügender Beleuchtung beanstandet werden. Der allgemeine Zustand der Fahrzeuge, insbesondere in Bezug auf Beleuchtung und Bereifung, zeigte aber grösstenteils ein erfreuliches Bild.

Erfolgreiche Suisse Tier Die 13. Suisse Tier lockte während der drei Messetage vom 24. bis 26. November 13 500 Landwirtinnen und Landwirte nach Luzern. «Die Suisse Tier war wiederum der Treffpunkt für die ganze Branche», sagte Manuela Gilli, Messeleiterin der Suisse Tier. «Der technische Fortschritt ist beeindruckend und es wurden zahlreiche Lösungen gezeigt, welche die Effizienz auf den Betrieben erhöhen können», betont Gilli in ihrem Fazit. Auch Bundesrat Albert Rösti, der am Freitag die Eröffnungsrede hielt, zeigte sich beeindruckt: «Es ist sehr eindrücklich, wie schnell Innovation in der Landwirtschaft passiert. Gerade die aktuell unbeständigen Zeiten beweisen, dass wir in der Schweiz eine funktionierende Landwirtschaft haben.» Die nächste Suisse Tier findet vom 21. bis 23. November 2025 statt.

Elektrischer Selbstfahrer Der erste selbstfahrende elektrische Futtermischwagen von Faresin ist der «Leader PF 1.14 Full Electric» mit einem 14-m³-Mischbehälter und einer vertikalen Schnecke. Eine optimale Lösung für landwirtschaftliche Betriebe, die über Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien verfügen. Die 91-kW-/210-Ah-Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie mit integrierter «Farmatics»-Telematik soll für einen mittelgrossen Betrieb ausreichend sein, um mindestens einen vollen Tag ohne Aufladung arbeiten zu können. Ihre Position im Heck ermöglicht eine optimale Gewichtsverteilung. Die Batterie kann mit dem Universal-Charge-​ System aufgeladen werden und benötigt einen 220-V- oder einen 400-V-Stromanschluss.

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Aktuelles

Demo-Betrieb eröffnet Am Inforama Rütti in Zollikofen wurde ein Demo-Betrieb «Pflanzenschutzmittel und Gewässerschutz» eröffnet, der in Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule HAFL und der Agridea aufgebaut wurde. Auf dem Demo-Betrieb sind Geräte für die Behandlung Pflanzenschutzmittel-haltiger Abwässer, für das sichere Mischen und Befüllen sowie für die Applikation auf dem Feld und für die Reinigung der Geräte vorhanden, die für die verschiedensten Kursformen – auch für externe Institutionen – zur Verfügung stehen. Ziel ist es, mit der Anlage die Beratung und die landwirtschaftlichen Institutionen in der Aus- und Weiterbildung bei der Förderung der guten fachlichen Praxis zu unterstützen sowie berufliche Pflanzenschutzmittel-Anwender für einen nachhaltigen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln im Gewässerschutz zu sensibilisieren.

Plattform «Streuströme» Sind Kühe Differenzspannungen über einem Volt ausgesetzt, kann es sein, dass sie ihr Verhalten ändern, gestresst sind oder die Milchqualität darunter leidet. Die neue, kostenlose Informationsplattform Streuströme von Agridea zeigt, wie die unerwünschten Ströme entstehen und wie sie verhindert und behoben werden können. Dazu bietet sie Checklisten, Fallbeispiele und Kontaktmöglichkeiten zu Fachpersonen an. Initiiert wurde das Projekt durch den Schweizer Bauernverband (SBV) und mitfinanziert durch das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) und das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). Link: https://agripedia.ch/streustroeme/

Neue «Comfort Ride»-Kabine New Holland hat das «Comfort Ride»-Federungssystem weiterentwickelt und baut das Federungssystem nun auch in die «T4V»und «T4N»-Weinbergtraktoren mit einer Gesamtbreite von bis zu 1,06 m ein. Erstpräsentation ist dieser Tage auf der Weinbau­ messe Sitevi in Montpellier (F). Das patentierte Kabinenfederungs­ system «Comfort Ride» soll die Vibrationen in der Kabine um bis zu 60 % auf der Strasse und bis zu 15 % auf dem Feld reduzieren. Die «Comfort Ride»-Federung werde für alle New-Holland-​ «T4»-Spezialtraktoren, einschliesslich der «F»- und «LP»-Versionen, bis Ende 2024 verfügbar sein, schreibt New Holland.

Innovativer «Agriflex+» Alliance, der zur Yokohama-Gruppe gehörende Reifenhersteller, bringt eigenen Angaben zufolge mit dem «Agriflex 373+» eine bahnbrechende Innovation auf den Markt, die den landwirtschaftlichen Betrieb revolutionieren werde. Dieser Reifen ist eine Art Hybridprodukt, basierend auf der SLT-Technologie (Stratified Layer Technology), die sowohl für den Feldeinsatz als auch für den Strassentransport geeignet ist. Diese Technologie soll dem Bedarf an hoher Traktion im Feld Rechnung tragen, während das Mittelrippen-/Blockprofil eine reibungslose Strassenlage gewährleistet. Darüber hinaus ermöglicht die VF-Technologie den Einsatz bei deutlich niedrigerem Reifendruck. Der Reifen zeichnet sich durch eine robuste Stahlgürtelkonstruktion aus, die selbst unter anspruchsvollen landwirtschaftlichen Bedingungen eine lange Lebensdauer gewährleisten soll. Das spezielle Profildesign verspricht guten Grip auf unterschiedlichem Terrain und bietet 40 % mehr Tragfähigkeit bei normalem Reifendruck respektive 40 % weniger Druck bei normaler Reifenbelastung, was zu einer besseren Effizienz führt.

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Focus

Ziel des Ressourcenprojekts Pflopf ist es, dass Precision-Farming-Technologien auf vielen weiteren Betrieben eingesetzt werden und in der Praxis Fuss fassen können. Bilder: Pflopf/zvg

Pflopf-Erkenntnisse sind für alle Das seit 2019 laufende Ressourcenprojekt Pflopf macht Schritt für Schritt die gesammelten Erkenntnisse der rund 60 Teilnehmer zugänglich. Zwei Landwirte und Lohnunternehmer berichten nachfolgend von ihren bisher gemachten Erfahrungen. Heinz Röthlisberger

Das Ressourcenprojekt Pflopf «Pflanzenschutzoptimierung mit Precision Farming» geht nächstes Jahr in das sechste Jahr. Nun werden die bisher gesammelten Erkenntnisse der rund 60 teilnehmenden Betriebe sukzessive für alle frei zugänglich gemacht (siehe Kasten). Ziel davon ist es, dass die Technologien auf weiteren Betrieben eingesetzt werden und in der Praxis Fuss fassen können. So erfährt man in Videos, welche Erfahrungen Projektteilnehmer bisher gemacht haben. Auskunft gibt etwa Tobias Daepp, Landwirt und Lohnunternehmer aus Arbon (TG), der im Rahmen des Projekts verschiedene Technologien wie GPS für die Spurführung, Section Control für die Sektorabschaltung an der Feldspritze 8

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und, zusammen mit einem Partnerbetrieb, ein kameragesteuertes Hackgerät einsetzt. «Wir mussten uns mit dieser Technik auseinandersetzen, ausprobieren und uns die Zeit zum Einlesen in dieses Thema nehmen», erzählt Daepp.

und diese dann an den richtigen Ort zu übertragen. Als Beispiel nennt der Landwirt, wenn Maschinen von verschiedenen Marken bei einer Kultur zum Einsatz kämen. Etwa bei der Bodenbearbeitung,

Schritt für Schritt Auch er habe nicht von Beginn weg auf die richtige Technik gesetzt. Er habe dann Messen besucht und an Isobus- sowie GPS-Kursen teilgenommen. So habe er sich viel Wissen aneignen können und Schritt für Schritt die für seinen Betrieb in Frage kommende Technik anschaffen können. Für ihn sei die grosse Heraus­ forderung beim Einsatz von PrecisionFarming-Technik das Sammeln der Daten

Prognoseprogramme wie zum Beispiel www.agrometeo.ch können die Landwirte bei ihren Entscheidungen unterstützen.


Focus

Prognosetools von Agroscope • sopra.agroscope.ch (Schädlinge Obstbau) • www.agrometeo.ch (Wetter für die Landwirtschaft) • www.fusaprog.ch (Fusarienbefall) • www.phytopre.ch (Kraut- und Knollenfäule) • Feuerbrand-Blüteninfektionsprognose mit Prognosemodell «Maryblyt»

Machen bei Projekt Pflopf mit: Raphael Müller aus Wohlen (AG) …

… und Tobias Daepp aus Arbon aus dem Kanton Thurgau.

der Ansaat und den folgenden Pflegemassnahmen. Wenn dann noch ein weiterer Lohnunternehmer beteiligt sei, werde es noch schwieriger. Bei der ganzen Kompatibilität beim Datentransfer hätten die Hersteller noch Luft nach oben, bemerkt Daepp.

Landwirte mit Informationen und Entscheidungshilfen für eine optimierte Anwendung von Pflanzenschutzeinsätzen unterstützen (siehe Kasten). Auch Raphael Müller nutzt solche Programme. Etwa bei Kartoffeln zur Erkennung von Krautfäule, um damit den Ersteinsatz von Pflanzenschutzmitteln bestimmen zu können. Das gleiche bei Zuckerrüben bei Cercospora-Blattflecken und bei Weizen, um den genauen Zeitpunkt für die Septoria-Behandlung bestimmen zu können. «Wenn man draussen ist, sieht man das Wetter und den Zustand des Bestandes», sagt Müller. Der Vorteil von solchen Prognosesystemen sei, dass man noch ganz andere Faktoren einfliessen lassen könne. Das sei zwar recht komplex, aber eben auch viel detaillierter. «Mit solchen Systemen kann man quasi in die Zukunft schauen.» Natürlich liege man nicht immer nur goldrichtig und im Nachhinein wisse man immer mehr. Aber man lerne, mit solchen Systemen umzugehen. Je länger man damit arbeite, desto besser könne man die Daten richtig interpretieren. Im Projekt Pflopf würden zudem Berater

Precision Farming ist auch eine Kostenfrage «Beim Einstieg in die Precision-FarmingTechnik habe ich mit günstiger Technik angefangen», sagt Raphael Müller. Er ist Landwirt und Lohnunternehmer aus Wohlen (AG) und macht wie Daepp ebenfalls im Projekt Pflopf mit. Nach dem Einstieg habe die Präzisionstechnik ihm immer mehr Freude bereitet und so habe er angefangen, die Technik zu erweitern und auch teurere Geräte anzuschaffen. «Mit jedem System bin ich immer mehr in das Thema reingekommen und habe die Technik immer mehr verstanden», erzählt Müller. Der grösste Handlungsbedarf bestehe aus seiner Sicht bei der breiteren Streuung dieser Technik in der Landwirtschaft, weil man sehr viel mit dieser Technik machen könne und viele Landwirte davon profitieren könnten. Es sei halt aber leider eine Kostenfrage, und man müsse die höheren Kosten, die durch die Anschaffung von Präzisionstechnik entstehen würden, auch irgendwie weitergeben können. Etwa auf die Produzentenpreise oder als Lohnunternehmer dem Kunden. Das sei aber nicht ganz einfach und würde von vielen nicht verstanden. Spannend am Projekt Pflopf sei, dass bei dieser neuen Technik eigentlich alle mit den gleichen Problemen zu kämpfen hätten. Seien es nun Landwirte oder Berater. Aber zusammen finde man immer irgendwie eine Lösung.

Prognoseprogramme Zum Projekt Pflopf gehört auch der Einsatz von Prognoseprogrammen, die die

Mehr zu diesen Prognosetools finden Sie auf www.agroscope.admin.ch mit der Suche «Pflanzenschutz-Prognosesysteme».

zur Seite stehen, die immer weiterhelfen, so dass man die richtigen Rückschlüsse ziehen könne.

Zuerst skeptisch Auch Tobias Daepp sagt, dass er mit den Prognosesystemen zuerst Erfahrungen sammeln musste. «Zu Beginn war ich eher skeptisch, aber mit der Zeit waren es gute Hilfsmittel, die Hinweise geben, wann der optimale Zeitpunkt zum Spritzen ist. Der gesunde Menschenverstand muss beim Pflanzenschutz aber immer noch vorhanden sein, denn wenn es windet, muss auch dieser Faktor mit berücksichtigt werden.» Das Projekt Pflopf dauert noch bis 2026. Da bleibt für Tobias Daepp und Raphael Müller genügend Zeit, weitere Erfahrungen zu sammeln. Doch auch danach wird es mit Sicherheit weitergehen. Denn die Precision-Farming-Technik wird stetig weiterentwickelt, da heisst es auch für die Anwender immer auf dem Laufenden zu bleiben.

Feldveranstaltungen geplant Von 2019 bis 2026 läuft auf rund 60 Betrieben in den Kantonen Aargau, Thurgau und Zürich das Ressourcenprojekt «Optimierung und Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes mit Precision-Farming-Technologien» (Pflopf). Mit technologiebasierten Massnahmen wie betriebsspezifischen Prognose- und Behandlungsempfehlungen, präziser Applikation von Pflanzenschutzmitteln, satelliten- und sensorgesteuerten Lenksystemen, kamerabasierten Hackgeräten und Pflanzenschutzdrohnen will man mit diesem Projekt Einsparungen beim Einsatz

von Pflanzenschutzmitteln in Höhe von mindestens 25 Prozent im Vergleich zu herkömmlicher Bewirtschaftung erreichen. Die gesammelten Erkenntnisse werden nun sukzessive und frei zugänglich auf der Wissensplattform Agripedia von Agridea zur Verfügung gestellt. Ab Frühjahr 2024 sind zudem in den Kantonen Aargau, Thurgau und Zürich Feldveranstaltungen zum Einsatz von digitalen Pflanzenschutztechnologien im Ackerbau geplant. Die Erkenntnisse zum Projekt Pflopf finden Sie auf: www.pflopf.ch und www.agripedia.ch

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Markt | Interview

«Wir erwarten für dieses Jahr ein Rekordresultat.» Barend Fruithof (rechts), CEO Aebi Schmidt Group, und Urs Ritter, CEO Aebi Schmidt Schweiz, vor dem 136 PS starken «TP 470 Vario», dem leistungsstärksten Transporter von Aebi. Bilder: Heinz Röthlisberger / Thomas Schiess

«Der Schweizer Standort ist für uns sehr wichtig» Die Aebi Schmidt Group ist in Nordamerika kräftig am Wachsen. Wie auch der Standort in Burgdorf davon profitieren kann und mit welchen Herausforderungen der Schweizer Maschinenbauer konfrontiert ist, erklären Barend Fruithof und Urs Ritter im Interview. Heinz Röthlisberger

«Schweizer Landtechnik»: Wie ist das diesjährige Geschäftsjahr der Aebi Schmidt Group bisher verlaufen? Barend Fruithof: Im Moment läuft es sehr gut. Im Vergleich zum Vorjahr sind wir bei den Zahlen deutlich darüber. Die Preissteigerungen infolge der Covid-Krise und des Ukraine-Krieges haben wir verdaut, aber sie stellen immer noch eine grosse Herausforderung dar. So mussten wir uns wegen des Ukraine-Krieges bei den Lieferanten neu aufstellen. 10

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Welchen Umsatz erwarten Sie für dieses Jahr? Wir erwarten für dieses Jahr ein Rekordresultat von rund einer Milliarde Euro Umsatz. In den letzten Jahren sind wir stark gewachsen. Vor sechs Jahren betrug der Umsatz noch 320 Millionen Euro. Welche Umsätze erzielt Aebi Schmidt in der Schweiz? In der Schweiz erzielen wir etwa 5 Prozent des Umsatzes der Gruppe. Das sind

Barend Fruithof und Urs Ritter Der 56-jährige Barend Fruithof ist gelernter Landwirt. Nach einem Executive MBA an der Universität St. Gallen machte er im Bankensektor Karriere. Seit 2017 ist er CEO der Aebi Schmidt Group und hält einen Anteil von 6 Prozent am Unternehmen. Urs Ritter (59 Jahre) hat seine Lehre als Mechaniker bei Aebi gemacht und ist seit 2020 CEO von Aebi Schmidt Schweiz.


Interview | Markt

rund 50 Millionen Franken. Das AebiWerk in Burgdorf erzielt mit den dort produzierten Maschinen rund 8 Prozent am Gruppenumsatz. Wie gehen Sie mit der Inflation um? Die Inflation ist ebenfalls eine grosse Herausforderung. Zum einen erhöhen die Zulieferer ihre Preise und zum anderen sind wir konfrontiert mit höheren Lohnforderungen, was zu einer Lohn-Preis-Spirale führt. Zudem sind die Energiekosten gestiegen oder steigen immer noch. Das alles führt dazu, dass man als Hersteller irgendwann die Preise weitergeben muss. So schnell geht das aber nicht, und es machen auch nicht alle Hersteller mit. Aber wenn man die Preissteigerungen als Unternehmer nicht weitergibt, kann die Firma langfristig nicht investieren und dadurch kann man auf längere Zeit hinaus auch kein attraktiver Arbeitgeber sein. Was noch? Was oftmals unterschätzt wird, ist, dass die Inflation auch zu höheren Zinskosten führt und damit das Geld teurer wird. Wir wachsen in diesem Jahr um rund 20 Prozent. Das bedeutet, dass wir in unser Betriebskapital investieren müssen und in die finanzielle Flexibilität. Das geschieht zum Teil auch mit fremdem Geld, was dann sehr viel kostet. Wenn die Zinskosten hoch sind, muss man sich gut überlegen, wo man am besten investiert und wo die beste Rendite erzielt werden kann. Wir haben alle nötigen Investitionen bis heute immer gemacht und wir möchten auch in Zukunft kräftig in neue Produkte investieren. Finden Sie genügend Fachkräfte? Global sehen wir eine leichte Entspannung bei den Fachkräften, aber es ist immer noch eine grosse Herausforderung. Gerade Ingenieure sind sehr schwer zu finden, aber das geht derzeit allen gleich. Das zweite Problem ist, dass man mit sehr hohen Lohnforderungen konfrontiert ist. Wenn man in Innovationen investieren will, geht das einfach nicht, weil die Leute fehlen. Das Problem ist nicht das Geld, es ist der Fachkräftemangel, der die Entwicklung bremst. Und im Werk in Burgdorf? In Burgdorf haben wir eine relativ gute Situation und auch langjährige, treue Mitarbeiter. Alle machen einen hervorragenden Job. Da ist die Schweiz als Standort sehr gut, weil wir hier flexibler sind.

Urs Ritter: «In Burgdorf wurden bisher über 20 000 Transporter und über 15 000 Terratracs produziert. Kürzlich wurde zudem der 150 000ste Einachser an einen Kunden übergeben.»

Auch deshalb wollen wir am Standort festhalten. In den USA haben Sie ja zuletzt zwei auf Schneeräumarbeiten spezialisierte Firmen übernommen und auch in Kanada haben Sie investiert. Wie läuft es dort? Die USA und Kanada sind für uns der beste Absatzmarkt. Dort generieren wir auch die beste Marge. Wir werden dieses Jahr deutlich über 500 Millionen Euro Umsatz in den USA machen und werden nächstes Jahr dort noch einmal zulegen. Wir haben in Nordamerika auch die ersten Erfolge mit der Marke Aebi. In Kanada haben wir die ersten Aebi Terratracs verkaufen können. Das sind Erfolgsmeldungen für uns und es hilft auch der ganzen Gruppe, um die nötigen Investi­ tionen zu machen. So wollen wir beispielsweise im Werk in Burgdorf eine neue Plattform entwickeln, die es uns zukünftig erlaubt, die dort produzierten Maschinen elektrifizieren zu können. Wie wichtig ist für Sie der Standort Schweiz? Der Schweizer Standort ist für uns sehr wichtig, weil wir die Finanzierung der Firma von der Schweiz aus machen. Auch wenn nicht alle unsere Maschinen in der Schweiz produziert werden, ist es ganz wichtig, dass wir unseren Standort hier haben. Im Ausland werden wir wahrgenommen als Hersteller mit Swissness, Präzision und Zuverlässigkeit. Wenn man im Heimmarkt nicht gut unterwegs ist, ist man auch in den USA nicht stark. Die wollen immer wissen, wie stark man im Heimmarkt unterwegs ist.

Wie läuft es im Werk in Burgdorf? Urs Ritter: In diesem Jahr haben wir sehr viel Arbeit. So läuft etwa die Nachfrage nach unserem grössten Transporter, dem 136 PS starken ‹TP 470 Vario›, sehr gut. Die Teuerung und höhere Energie- sowie Produktionskosten machen auch vor der Landwirtschaft nicht Halt. Man spürt schon, dass die Bauern derzeit sehr überlegt investieren. Dadurch, dass wir in Burg­dorf auch Geräteträger produzieren, die als Kehrmaschinen, Winterdienstfahrzeuge und mit weiteren Geräten flexibel im Kommunaldienst eingesetzt werden können, sind wir hier gut ausgelastet. Welche Stückzahlen an Transportern, Terratracs und Einachsern produziert Aebi in Burgdorf? Stückzahlen geben wir keine bekannt. Was ich aber sagen kann, letztes Jahr haben wir den 150 000sten Aebi-Einachser

Aebi Schmidt Group Die Aebi Schmid Group entstand 2007 aus der Fusion der Aebi & Co. AG Maschinenfabrik aus Burgdorf BE und der Schmidt-Gruppe (Schmidt Winterdienstund Kommunaltechnik) aus St. Blasien (Süddeutschland). Heute beschäftigt das weltweit tätige Unternehmen mit Sitz in Frauenfeld (TG) rund 3000 Mitarbeitende in 16 Verkaufsorganisationen und mehr als einem Dutzend Werken. Das Unternehmen befindet sich vollständig im Privatbesitz. Mehrheitsaktionär ist mit einem Anteil von 56 Prozent die PCS Holding AG von Unternehmer und Stadler Rail AG Chef Peter Spuhler.

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Markt | Interview

an einen Kunden übergeben können. Zu­ dem wurden in Burgdorf bisher über 20 000 Transporter und über 15 000 Terra­ tracs produziert. Das sind Stückzahlen, auf die wir stolz sind.

mechanischen Schaltgetriebe. Mit dem Stufenlosgetriebe ist der Fahrer immer kraftschlüssig. Mit der Handschaltung und Kupplung muss man gerade in den Hängen schon sehr routiniert sein.

Wie sieht es im Kommunalbereich aus? Urs Ritter: Der läuft ebenfalls gut. Bei den Gemeinden sind vor allem die Aebi-Trans­ porter und die Schmidt-Produkte gefragt.

Kann es sein, dass Aebi dereinst noch mit einem stärkeren Transporter als mit dem ‹TP 470 Vario› auf den Markt kommt? 136 PS beim ‹TP 470 Vario› sind schon mal viele PS für einen Transporter. PS sind nicht immer das Kriterium, sondern die Leistung, die man mit dem Fahrzeug auch tatsächlich erbringen kann. Wichtig ist doch, dass man die Nutzlast des Fahr­ zeugs richtig und so einsetzen kann, dass man damit in den steilen Hängen genü­ gend Sicherheitsreserven hat und auch si­ cher fahren kann.

«In Burgdorf wollen wir eine neue Plattform entwi­ ckeln, die es uns zukünftig erlaubt, die dort produzier­ ten Maschinen elektrifizie­ ren zu können.»

Stellt Aebi in Zukunft alle Transporter auf den hydrostatischen Stufenlos­ antrieb um? Bei den Transportern bieten wir das me­ chanische Schaltgetriebe beim ‹TP 410› und beim ‹TP 420› an. Bei den TerratracZweiachsmähern gibt es von Aebi ja be­ reits alle Maschinen seit längerem nur noch mit dem stufenlosen hydrostati­ schen Fahrantrieb. Wir sehen aber schon eine Tendenz, dass der Landwirt eher vom mechanischen Schaltgetriebe weg­ kommt, das Stufenlosgetriebe ist klar eine Komfort- und Sicherheitsfrage, hat aber seinen Preis. Die Sicherheit ist auch ein Faktor. Ganz klar, mit einem voll beladenen stu­ fenlosen ‹TP 470 Vario› mit 10 Tonnen Gesamtgewicht ist man bei Manövern im Hang sicherer unterwegs als mit einem

Welche Neuheiten hat Aebi in Pla­ nung? Die aktuell neuste Maschine ist der Elektro-­ Einachsmäher ‹CC 140e› mit ei­ nem Wechsel-Akku, den wir an der Agra­ ma und an der Suisse Public vorgestellt haben. Die Null-Serie ist produziert und ist bei Kunden und Händlern in der Testpha­ se. Ziel ist es, den ‹CC 140e› Ende 2024 im Markt einzuführen. Zudem haben wir bei den Einachsern ein neues Räder­konzept geplant, mit dem man auch bei den be­ stehenden Felgen Luftstachelräder mon­ tieren kann. Vor rund vier Jahren hat Aebi einen vollelektrischen Transporter vorge­ stellt. Wie sieht es damit aus? Wir haben den Elektro-Transporter bei ausgewählten Kunden getestet. Die Ein­ sätze in der Praxis verliefen so weit gut, wobei wir feststellen mussten, dass die heute am Markt verfügbaren Akkus nicht die Leistung bringen, die es in der Land­

Barend Fruithof: «Das Aebi-Werk in Burgdorf erzielt mit den dort produzierten Maschinen rund 8 Prozent am Gruppenumsatz.»

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wirtschaft und im Winterdienst braucht. Deshalb haben wir uns entschieden, die­ ses Projekt vorläufig nicht weiter zu ver­ folgen. Unsere Stärke ist in der Bergland­ wirtschaft, dort ist Geländegängigkeit gefragt und mit einem heutigen Akku kommt man dort nicht weit. Was ist, wenn während der Heuernte ein Gewit­ ter aufkommt, der Akku aber leer ist? Und wie sieht es mit einem Zweiachs­ mäher mit Elektro-Antrieb aus? Barend Fruithof: Nachhaltigkeit steht bei uns oben auf der Agenda. Die Frage ist, auf welche Technologie man setzen soll. Ist es Wasserstoff, E-Fuel oder ist es Elek­ trifizierung? Ein Teil wird sicher elektrisch sein. Wir beobachten die Entwicklung ge­ nau und werden das machen, was nach­ gefragt wird und was technisch vernünf­ tig realisierbar ist, um die Sicherheit in der Berglandwirtschaft zu gewährleisten. Bei der Batterietechnik ist es wichtig, dass man die richtigen Lieferanten auswählt. Vieles ist zurzeit noch mit Unsicherheiten verbunden. Wenn man die Entwicklung historisch betrachtet, gibt es nichts, was man so schnell aus dem Boden gestampft hat, wie die Elektrifizierung. Sind autonome Fahrzeuge ein Thema für Aebi? Urs Ritter: In der Berglandwirtschaft se­ hen wir derzeit kein Bedürfnis und wir se­ hen uns bei diesem Thema auch nicht in einer Vorreiterrolle. Aber in der Gruppe ist die Technologie bereits vorhanden. Barend Fruithof: Die Aebi Schmidt Group hat an zwei Flughäfen autonome Schnee­ räumfahrzeuge im Einsatz. Aber der teil­ autonome und der vollautonome Einsatz von Fahrzeugen braucht wegen Sicher­ heits- und rechtlichen Fragen einfach noch seine Zeit. Noch eine Frage zur Zukunft von Aebi Schmidt. Mehrheitsaktionär Peter Spuhler steht kurz vor der Pension. Wird für die Aebi Schmidt Group ein Käufer gesucht? Das steht überhaupt nicht auf der Agen­ da. Um es konkret zu formulieren: Wir haben erst gerade richtig angefangen. Ich selber bin auch Aktionär und habe nicht im Sinn, abzutreten. Wir möchten aus dieser Firma noch etwas Grösseres ma­ chen und die Erfolgsstory weiterführen, das ist unser Ziel. Dank Peter Spuhler gibt es Aebi und Schmidt noch. Für ihn ist das ein ganz wichtiges Investment, das er weiterentwickeln will.


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ANTRIEBSTECHNIK

Antriebstechnik – konventionell bis alternativ

Ruedi Hunger

Bild: Ruedi Hunger

Das Bild, welches sich hinsichtlich der Richtung zukünftiger Antriebskonzepte in der Landtechnik abzeichnet, ist noch unscharf. Noch ist vieles möglich – nichts ist unmöglich.


ANTRIEBSTECHNIK

«Die Landwirtschaft befindet sich derzeit im Umbruch …». Oft kommt das Gefühl auf, dass Umbruch ein Dauerzustand für die Bauern geworden ist. Irgendwo findet immer ein sogenannter Umbruch statt, doch was ist mit «Umbruch» gemeint? Ein Umbruch bezieht sich auf in kurzer Zeit erfolgende Veränderungen. Solche Veränderungen stehen oft in einem di­ rekten gesellschaftlichen und/oder politi­ schen Zusammenhang. Ein Beispiel ist der angestrebte Paradigmenwechsel von der chemischen auf die mechanische Un­ kraut­regulierung. In diesem Zusammen­ hang wurde viel von Umbruch gespro­ chen. Dazu nur eine Randbemerkung: Ein Umbruch ist noch kein Durchbruch. «Die Landwirtschaft befindet sich derzeit im Umbruch und sucht nach einer neuen Antriebslösung …». Wieder ein Umbruch, diesmal im Kontext des Klimaschutzes. Aber nicht nur, denn auch beim neusten Umbruch lässt sich ein direkter Zusam­ menhang mit gesellschaftlicher und poli­ tischer Denkweise herstellen. Dabei geht es weniger um einen Bruch mit veralteter Motorentechnik als vielmehr um logische Anpassungen und notwendige Verände­ rungen, wie sie die gesamte (mobile) Ge­ sellschaft vollziehen muss. Das Entwicklungsbild für ein zukünftiges Antriebssystem ist nicht nur unscharf, es ist auch geprägt von viel Unruhe. Für po­ tentielle Anwender neuer Technik ist nicht eindeutig klar, wohin die Entwick­ lung geht. Damit entsteht Unsicherheit: Was wenn ich heute einen Traktor oder Transporter kaufe und dann habe ich da­ mit in zehn Jahren ein Problem? Wer heu­ te einen Traktor kauft, wird sich abgese­ hen von wenigen Ausnahmen wieder für einen Traktor mit Dieselmotor entschei­ den (müssen). Je nach Traktorgrösse kann sich dies aber schon bald ändern, so dass es sich lohnt, einen Traktorkauf noch eini­ ge Jahre aufzuschieben.

Rapsölkraftstoff, Biodiesel und HVO sind zuverlässige Alternativen zu fossilen Kraftstoffen, denn mit ihnen können rund 90 % der Treibhausgase eingespart werden. Bild: Tobias Hase TFZ

Der Dieselmotor hatte bisher in der Land­ technik den Ruf, «einer für alles» zu sein. Diese Eigenschaft macht ihn einzigartig und ist eine hohe Vorgabe für alternative Antriebskonzepte der Zukunft. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Hersteller von Dieselmotoren seit län­ gerem unter Dauerstress stehen. Nach­ dem sie in den vergangenen Jahrzehnten mit den immer schärferen Abgasnormen zu kämpfen hatten, müssen sie nun ums Überleben kämpfen. Wer mit dem Rü­ cken zur Wand steht, wird kreativ. Mit Si­ cherheit wird in jeder Forschungsabtei­ lung intensiv nach alternativen Baukon­ zepten für die Zeit nach den fossilen Treibstoffen gesucht. Deshalb wird wohl nicht der Dieselmotor als solcher, sondern

womöglich nur der fossile Dieselöl-Treib­ stoff verschwinden.

Alternativen zu fossilem Dieselöl Pflanzenöle können bei leistungsstarken Motoren, z. B. auf Landmaschinen, Teil der Lösung sein, bis es wirklich alternative Antriebssysteme gibt. Teil der Lösung deshalb, weil eine komplette Ablösung der Verbrennungsmotoren in den nächs­ ten zehn bis zwanzig Jahren für diesen Leistungsbereich (noch) nicht erkennbar ist. Durch die Verwendung von Pflan­ zenöl anstelle von Diesel lassen sich die CO2 -Emissionen stark reduzieren. Kommt dazu, dass Pflanzenöle eine vergleichbar hohe Energiedichte aufweisen wie Diesel und damit die Einsatzzeiten mit einer

Bye-bye Diesel – es lebe der (Diesel) Motor Alternative Antriebe sind nicht neu, aber gegen den Dieselkraftstoff konnte sich bisher keine andere Energiequelle durch­ setzen. Propheten verkünden seit einiger Zeit lautstark das Ende des Verbren­ nungsmotors. Realisten sehen es etwas anders und glauben nicht, dass sich der Diesel so schnell totreden lässt. Bei Aus­ sagen zur Ablösung des Dieselmotors spielt der Zeithorizont eine entscheiden­ de Rolle. Es ist davon auszugehen, dass er heute und morgen nicht verschwindet.

Methan für den Gasmotor kann entweder in Form von CNG in Druckbehältern (Bild) oder als LNG in vakuum-isolierten Doppelwand-Tanks mitgeführt werden. Bild: NH

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ANTRIEBSTECHNIK

als Energie zu nutzen, führt über die Brennstoffzelle. Diese erzeugt Strom, welcher wiederum von Elektromotoren genutzt werden kann. Da steckt die Um­ setzung für die Landwirtschaft noch in den Kinderschuhen.

Methan als Lückenfüller

Wenn Dieselmotor und E-Motor vereint als Energiewandler im Traktor verbaut sind, entsteht daraus ein Hybridtraktor wie ihn Steyr an der Agritechnica präsentierte. Bild: Ruedi Hunger

Methan, beispielsweise aus Biogasanlagen, lässt sich ebenfalls zum Antrieb nutzen. Al­ lerdings muss es vorher entschwefelt, ge­ trocknet und von Kohlendioxid, Sauerstoff und anderen Spurengasen gereinigt wer­ den. Je nach Grösse kostet eine solche An­ lage inkl. Tankstelle schnell einmal einen hohen sechsstelligen Betrag. Dafür, dass Methan eine Zukunftstechnologie für Trak­ torantriebe ist, spricht der von New Holland in Serie hergestellte Methangas-Motor im T6.180. Für die breite Anwendung in der Schweizer Landwirtschaft aber wohl nicht geeignet, denn Biogasanlagen stehen (noch) nicht hinter jedem Stall.

HVO-Diesel Tankfüllung nicht wesentlich vom Diesel­ treibstoff abweichen. Ein weiteres Plus ist eine mögliche dezentrale Produktion oh­ ne lange Transportwege. Allerdings wird dadurch bei allen pflanzenbasierten Kraftstoffen die «Tank-oder-Teller-Diskus­ sion» erneut aufflammen. Dass Pflan­ zenöl als Treibstoff auch in modernen Abgasstufe-5-Dieselmotoren eingesetzt werden kann, ist im neusten Forschungs­ bericht des TFZ (Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe), erschienen im September 2023, nachzulesen. Diese Studie umfasst 27 Land- und Forstma­ schinen, die mit Rapsölkraftstoff, Biodie­ sel oder paraffinischem Dieselkraftstoff aus Rest- und Abfallstoffen betrieben werden. Insgesamt standen diese Trakto­ ren (und ein Harvester) mehr als 100 000 Betriebsstunden im Einsatz.

E-Fuels als Lösung? E-Fuels sind synthetisch hergestellte Kraftstoffe. Sie haben eine mit dem Die­ sel vergleichbare Energiedichte und kön­

nen mit bisherigen Motoren gefahren werden. Derzeit ist die Herstellung ver­ gleichsweise aufwändig, weil zuerst Was­ serstoff hergestellt werden muss (vor­ zugsweise aus Überschuss-Solarstrom). In einem zweiten Schritt wird Wasserstoff mit Kohlenstoff angereichert. Nach heuti­ gen Schätzungen sollen E-Fuels für die breite Anwendung in der Landwirtschaft ab 2030 verfügbar sein.

H2 – die Kohle der Zukunft Wasserstoff lässt sich aber auch ohne Umweg über E-Fuels nutzen. Um nach­ haltigen Wasserstoff herzustellen, ist eine Abspaltung der Wasserstoffatome von Wasser notwendig. Dazu ist elektrische Energie erforderlich. Streng genommen sind auch Wasserstoffmotoren Verbren­ nungsmotoren. Genau deshalb ist es wohl nicht schlau, wenn die Politik Ver­ brennungsmotoren generell verbietet. Ei­ nige Motorenhersteller forschen an Pro­ totypen, darunter Agco, Deutz, Liebherr und andere. Ein anderer Weg Wasserstoff

HVO-Diesel ist ein paraffinischer Diesel­ kraftstoff gemäss DIN EN 15 940. Herge­ stellt wird er in Grossanlagen durch kata­ lytische Reaktion von pflanzlichen oder tierischen Ölen und Fetten mit Wasser­ stoff. Ausgangsstoffe sind Pflanzenöl so­ wie Rest- und Abfallstoffe (ohne Palmöl). HVO kann sowohl dem fossilen Diesel­ treibstoff beigemischt als auch unver­ mischt als Reinkraftstoff eingesetzt wer­ den. HVO hat wichtige Eigenschaften wie hohe Zündwilligkeit und gute Kältestabili­ tät und enthält praktisch keine Aromate. Für die Lagerung und Betankung gelten praktisch die gleichen Anforderungen wie bei Dieselkraftstoff. In Deutschland ist HVO rund 0.25 €/l teurer als Diesel (Auskunft TFZ).

Regenerativer Strom Die batterie-elektrischen Antriebe haben zwei grosse Handicaps: das Gewicht und die Ökobilanz der Batteriefertigung. Ein Ak­ ku für einen Grosstraktor würde mit heuti­ ger Technik mehr als 15 Tonnen wiegen,

Tabelle 1: Das Gewicht-Volumen-Dilemma der heutigen Batterie-Technologie Nennleistung

kW

50

100

200

300

500

Einsatzdauer pro Tag

h

4

6

10

12

12

Durchschnittliche Auslastung

%

40

40

50

60

70

Energiebedarf

kWh

80

240

1000

2160

4200

Batteriegewicht

t

0,6

1,4

6

13

25

Batterievolumen

0,6

1

4,5

9

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Quelle: R. Stirnimann, Eilbote 45-46 2023

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ANTRIEBSTECHNIK

Tabelle 2: Eigenschaften/Heizwert verschiedener Kraftstoffe und regenerativen Stroms (Batterien) Kraftstoff

Heizwert

Rapsöl

34,6 MJ/l

Bemerkungen

Biodiesel FAME

32,7 MJ/l

HVO

34,4 MJ/l

hydrierte Pflanzenöle

Biomethan CNG

8,1 MJ/l

regeneratives Methan

Batterie-elektrisch

0,5 MJ/l

aus regenerativem Strom

Eignung Der Einsatz von Biokraftstoffen und regenerativem Strom in Maschinen der Land- und Forstwirtschaft ist aus Gründen des Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutzes sowie aus volkswirtschaftlicher Sicht sinnvoll.

Quelle: Bericht 80 TFZ (2023)

giespeicherkapazität von 110 kWh und eine Motorleistung von 55 kW. Nach Auskunft des Standpersonals an der Agritechnica wird er ca. 2026 lieferbar sein. Der Grund, dass die Grösse bei batterie-elektrischen Traktoren derzeit noch unter 100 kW ist, liegt beim Batteriegewicht und Batterievolumen (siehe Tabelle 1). Die Quintessenz für derzeitige batterie-elektrische Antriebskonzepte besteht darin, dass sie sich vorerst nur für kleine Leistungsklassen eignen.

Fazit wenn er die gleiche Energie wie ein 800-l-Dieseltank mitführen soll (siehe auch Tab. 1). Zudem muss ein durchschnittliches Mittelklasseauto mit etwa 300 km elektrischer Reichweite, das mit Schweizer Strom betrieben wird, rund 30 000 km weit gefahren werden, bis der ökologische Rucksack im Vergleich zu einem Benzin- oder Dieselmotor amortisiert ist*. Der RigiTrac war bis vor kurzem «Hahn im Korb» und genoss als erster batterie-elektrischer Traktor im Umfeld der Diesel-Traktoren ungeteilte Aufmerksamkeit. In den

nächsten Jahren (noch sind sie nicht serienreif) werden gleich mehrere Anbieter mit batterie-elektrischen Traktoren auffahren. Fendt präsentierte kürzlich mit dem «e100 V Vario» einen batterie-elektrischen Schmalspurtraktor mit 55 kW. Ebenfalls batterie-elektrisch tritt New Holland mit dem «T4 Electric Power» auf. Er verfügt über eine Energiespeicherkapazität von 110 kWh und der Motor soll laut NH 55 kW leisten. Ein weiterer elektrischer Kandidat ist der «Farmall Electric 75c» von Case. Auch er verfügt über eine maximale Ener-

Ende gut – alles gut? Keineswegs, denn das anfangs erwähnte «Bild», welches sich hinsichtlich der Richtung zukünftiger Antriebskonzepte in der Landtechnik abzeichnen soll, ist noch immer unscharf. Wohin die Reise zu alternativen Antriebssystemen geht, ist nicht erkennbar. Das wird auch noch einige Zeit so bleiben. Denn jetzt ist vorerst vorurteilslose Technologieoffenheit notwendig. *Grundlagendokument «Batterien für E-Fahrzeuge» 2023 (Auftrag BFE)

Immer mehr elektrische Antriebssysteme drängen im Bereich der unter 100 kW-Traktoren auf den Markt. Bild: Ruedi Hunger

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ANTRIEBSTECHNIK

Batterien richtig verstehen Batterieelektrische Antriebe sind für viele Bereiche eine echte Alternative zu benzinoder dieselbetriebenen Fahrzeugen. Ihre Ökobilanz ist durchzogen. Im Zusammenhang mit Fahrzeugbränden stehen Lithium-Ionen-Batterien oft am Pranger, ebenso oft aber zu Unrecht. Der Umgang mit dieser Technologie braucht ein anderes Verständnis und Einfühlungsvermögen. Ruedi Hunger

Bei der allgemeinen Umweltbilanz von Elektroautos spielt die Batterie eine ge­ wichtige Rolle. Die nachfolgenden Aus­ sagen beruhen auf verschiedenen Öko­ bilanzstudien und Berechnungen, welche das Paul Scherrer Institut PSI 2023 im Auftrag des Bundesamts für Umwelt BAFU erstellt hat. Bei der Umweltbilanz der Batterie interessiert vor allem, wel­

chen Anteil die Batterieproduktion über den gesamten Lebenszyklus hat. Ein durchschnittliches Mittelklasseauto mit rund 400 km elektrischer Reichweite, das mit Schweizer Strom betrieben wird, hat nach einer totalen Lebensdauer von 200 000 km rund halb so viel klimaschäd­ liche Gase ausgestossen wie ein ver­ gleichbares Diesel- oder Benzinauto. In

diesem Beispiel ist die Batterie für 20 % der Emissionen des E-Fahrzeuges verant­ wortlich.

Öko-Anteil Batterie und Fahrzeugproduktion Die Herstellung von E-Fahrzeugen verur­ sacht rund 25–50 % grössere Umweltwir­ kung als die Herstellung konventioneller Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren¹. Zwar benötigen sie keinen Katalysator, welcher die Platingruppenmetalle Rho­ dium und Palladium enthält, die pro Kilo­ gramm Masse zu den schädlichsten Ma­ terialien überhaupt gehören. Dafür benö­ tigen E-Fahrzeuge mehr Kupfer und mehr Leistungselektronik als Verbrenner. Bei der Fahrzeugherstellung bestimmt vor al­ lem die Herstellung der Traktionsbatterie die potenzielle Umweltwirkung.

Umweltwirkung aus Betrieb und End-of-Life E-Fahrzeuge verursachen im Vergleich zum Verbrenner keine direkten Emissio­ nen im Betrieb, ausser Reifen- und Brems­ abrieb. Zudem sind sie zirka viermal ener­ gieeffizienter als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Weiter ent­ stehen weniger Umweltschäden durch die Energiebereitstellung und -umwand­ lung, weil sie weniger Energie verbrau­ chen und weil der benötigte Strom mit weniger Umweltwirkung generiert wer­ den kann, als dies bei Benzin oder Diesel der Fall ist.

Umweltwirkung ganzer Lebens­ zyklus

Li-Ion-Batterien sind eine vergleichsweise junge Technologie und kämpfen daher noch mit zum Teil unberechtigten Vorurteilen. Bild: Ruedi Hunger

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Ein Elektroauto startet mit einem grösse­ ren ökologischen Rucksack als ein Ver­ brenner. Pro gefahrenem Kilometer kom­ men aber weniger Umweltschäden dazu. Nach einer bestimmten zurückgelegten Distanz hat das E-Auto insgesamt eine geringere Umweltwirkung verursacht. Ein


ANTRIEBSTECHNIK

durchschnittliches E-Mittelklasseauto mit etwa 300 km elektrischer Reichweite, das mit Schweizer Strom betrieben wird, muss rund 30 000 km gefahren werden, bis der ökologische Rucksack im Vergleich zu einem Benzin- oder Dieselauto amortisiert ist.

Batteriebrände und ihre Ursachen Die Bilder und Nachrichten eines brennenden Schiffes in der Nordsee sind ein Imageschaden für die E-Mobilität. Lange bevor die genauen Umstände geklärt sind, wurde die Ursache bei den rund 500 E-Autos (von total 3800 geladenen Autos²) in den untersten Decks des Transportschiffes «Fremantle Highway» vermutet. Gebrannt hat es nach übereinstimmenden Angaben aber in den oberen Ladedecks. Ursache für einen Batteriebrand ist entweder die Batterie selber oder äussere Umstände. Bei der Batterie selber kann eine Fehlfunktion des Batteriemanagementsystems BMS zu einem Überladen und in der Folge letztlich zu einem Brand führen. Auch Herstellungsfehler können eine Ursache sein, diese Risiken sind aber extrem klein. Grundsätzlich sind die wenigsten Sicherheitsvorfälle auf die Batterie selbst zurückzuführen. Zu den «äusseren Umständen» zählt beispielsweise der Ausfall des Kühlsystems, auch Kabelbrände (beschädigtes Kabel in der Batterie), extremer Fahrzeugbetrieb oder unsachgemässe Wartung führen zur Überhitzung und können einen Brand auslösen.

Erhöhtes Risiko für die Landwirtschaft? Wenn von Elektrifizierung im Zusammenhang mit Landtechnik gesprochen wird, ist es unumgänglich, Batteriebrände richtig einzuordnen und zu verstehen. Ein Rest­ risiko besteht immer. In den letzten rund einhundert Jahren, also seit Autos, Traktoren, Transporter und Zweiachsmäher gebaut und mit einem Verbrennungsmotor bzw. einer Starterbatterie ausgerüstet wurden, ist auf hunderten von Fahrzeugen ein Brand ausgebrochen. Auch landwirtschaftliche Gebäude fielen solchen Bränden zum Opfer. Dies lange bevor Li-Ion-​ Batterien ein Thema waren. Quintessenz: Batterien, Kabelverbindungen und elektrische Bauteile sind und waren schon immer mögliche Brandquellen. Wie gross die Gefahr bei Lithium-IonenBatterien wirklich ist, hängt von ver­ schiedenen Faktoren ab. Es gibt Studien (Forbes, 2022), die besagen, dass Fahr-

Nicht immer ist die Batterie für Kontrollen so gut zugänglich wie bei Teleskopladern. Bild: Ruedi Hunger

zeuge mit Li-Ion-Batterien weniger oft in Brand geraten als herkömmliche Fahr­ zeuge. Danach stehen Hybridfahrzeuge an erster Stelle. An zweiter Stelle benzinbetriebene Fahrzeuge und erst an dritter Stelle E-Fahrzeuge. Der Versicherer Allianz Suisse kommt im Onlinemagazin Tribune de Genève zum Schluss, dass «die Antriebsart keine Rolle spielt». Und eine Studie der dänischen Polizei hat Unfall­ daten zwischen 2017 und 2021 ausgewertet und festgestellt, dass Elektro­ fahrzeuge, die in Unfälle verwickelt sind, häufiger in Brand geraten. Die gleiche Studie kommt aber auch zum Schluss, dass Elektro­fahrzeuge nicht weniger si-

cher sind als konventionelle Fahrzeuge (Janstrup et al. 2022).

Brandrisiken und Brandursachen Heute geht man davon aus, dass es drei Gründe für ein erhöhtes Brandrisiko bei Li-Ion-Batterien gibt: 1. Wenn die Batterie defekt ist. 2. Wenn die Batterie beschädigt wird. 3. Wenn die Batterie unter ungünstigen Bedingungen gelagert oder falsch verwendet wird. Die spezifischen Brandursachen, die sich daraus ergeben, sind: • mechanische Beschädigungen beim Transport vom Herstellungsort zum Einbauort (Fahrzeughersteller).

Bei richtigem Umgang sind batterieelektrische Fahrzeuge ebenso sicher wie benzin- oder dieselbetriebene Fahrzeuge. Bild: Fendt

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ANTRIEBSTECHNIK

Selbsternannte Experten wussten sofort: «das kann nur ein E-Fahrzeug sein». Der Brand auf dem Transportschiffes «Fremantle Highway» war ein grosser Imageschaden für die Elektromobilität. Bild: zvg

• Mechanische Beschädigung der Batterie, zum Beispiel bei einem Unfall. Dann kann es aufgrund der sehr niedrigen Innen­ widerstände zu einem Kurzschluss kommen. • Auch mangelnde Qualität bei der Herstellung kann ein Grund sein. • Überhitzung: Liegt die Temperatur im Elektrolyt über 60°C, steigt das Risiko. • Überladung: hervorgerufen durch Überschreitung der Maximalspannung (Batteriemanagement). • Zu hohe Stromflüsse beim Laden/Entladen der Batterie. • Vollständige Entladung der Batterie kann zu Zellschäden führen und zur Selbstentzündung. Daher sollte in der Regel ein Ladezustand von 40–60 % der Normalkapazität der Batterie aufrechterhalten werden (Batteriemanagement). • Naturgefahren: Befindet sich bei Hochwasser ein E-Fahrzeug an einer Lade­ station in der Tiefgarage, besteht neben dem Risiko tödlicher Stromstösse (für Menschen) auch ein erhöhtes Risiko eines thermischen Durchgehens (UVEK 2020; Zürich Versicherung 2020).

Schwierige Brandbekämpfung Die Brandbekämpfung bei Lithium-Ionen-​Batterien ist schwierig. Sie gelten als «schwer löschbar». Der Hauptgrund für eine langanhaltende Branddauer liegt darin, dass ein Kurzschluss innerhalb der Batterie einen Domino-Effekt auslöst und der Kurzschluss von einer Zelle zur nächsten weitergeht. Als wirksame Brandbekämpfung bleibt nur das Kühlen der Batterie mit Wasser, und das über längere Zeit. Für ein E-Auto sind zwischen 3000 und 10 000 Liter Wasser notwendig. Der für einen Brand notwendige 20

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Sauerstoff bildet sich selbsterhaltend in der Batterie. Auf die Qualitätssicherung beim Hersteller und beim Einbau in das Fahrzeug (oder die Maschine) hat der Anwender keinen Einfluss. Das Vorbeugen beginnt daher bei einer frühzeitigen Erkennung von Defekten. Abnormales Verhalten oder auffallende Anomalien sollen als ein deutliches Warnzeichen wahrgenommen werden. LiIon-Akkus von Kleingeräten dürfen nicht hart auf dem Boden aufschlagen oder frei durch den Laderaum im Auto rollen. Noch sollten sie längere Zeit direkter Sonnen­einstrahlung ausgesetzt werden. Ob Traktor, Futtermischwagen oder Hebefahrzeug, sämtliche batterieelektrischen Antriebe, insbesondere die Batterie, brauchen regelmässige Kontrollen. Nur so können physische Anzeichen von Batterieschäden, wie Schwellungen oder Auslaufen, die auf ein internes Problem hinweisen, frühzeitig erkannt werden.

Batteriemanagement BMS Auch das verhängnisvolle «Thermal Run­ away», die Überhitzung einer Zelle und das Übergreifen auf benachbarte Zellen, muss frühzeitig erkannt werden. In erster Linie ist dafür ein leistungsfähiges Batteriemanagementsystem massgebend. Ein BMS verhindert durch Abschalten der Batterie eine Überladung oder Entladung, wenn die Temperatur ein sicheres Niveau überschreitet. Die Batterieanalytik ist so etwas wie eine zweite Sicherheitsebene, indem sie frühzeitig Anzeichen für einen sich verschlechternden Batteriezustand erkennt. Dazu zählt beispielsweise «Lithium Plating», ein Vorgang, bei dem sich während des Ladens der Batterie metallisches Li­thium bildet und ablagert. Dies

kann zu einer verringerten Lebensdauer, einem Kurzschluss oder gar Brand führen. Das BMS hat für die Brandverhinderung eine Schlüsselrolle.

Natürliche Alterung Batterien altern durch natürlich auftretende chemische Reaktionen und physikalische Prozesse. In diesem Zusammenhang gibt es die wichtige Kenngrösse «State of Health» SOH. Dieser Begriff gibt als Prozent-Mass Auskunft über den Zustand einer Batterie im Vergleich zu ihrem Idealzustand. Mit anderen Worten, SOH ist quasi der Gesundheitszustand der Batterie. In der Realität ist es meistens ein indivi­ dueller Entscheid, wie lange eine Batterie genutzt werden soll. Unmittelbar nach der Herstellung ist der Idealzustand 100 %. Für die Autoindustrie ist ein SOH > 80 % sinnvoll. Für die Verwendung in der Landwirtschaft kann unter Umständen auch > 70 % das «end of life» sein. Nach dieser Erstanwendung eignen sich Li-Ion-Batterien noch für ein zweites Leben (Multilife), beispielsweise als Energiespeicherbatterie oder für bidirektionales Laden zur Netzstabilisierung.

Fazit Die Elektromobilität fordert nicht nur Gara­gen und Werkstätten, auch der Anwender und Käufer muss umdenken. Für die neue Antriebstechnik, die neben dem E-Auto in der Landwirtschaft für verschiedene E-Fahrzeuge und E-Maschinen in Frage kommt, ist zwar Respekt erforderlich, aber Angst ist ein schlechter Ratgeber. 1) Grundlagendokument 2023, Energie Schweiz Bundesamt für Energie. 2) Je nach Quelle variieren die Angaben zu den genauen Zahlen


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Im Leistungsbereich unter 100 kW sind immer mehr elektrische Hof- und Teleskoplader, aber auch Traktoren anzutreffen. Bild: Weidemann

Wie weit ist Landtechnik elektrifizierbar? Elektrische Antriebe haben einen sehr hohen Wirkungsgrad und eine gute Regelbarkeit. Nachteilig ist die geringe Speicherdichte. Die Akzeptanz elektrischer Antriebe in der Landwirtschaft ist verhalten-positiv. Damit stellt sich automatisch die Frage, wie weit Landtechnik überhaupt elektrifizierbar ist. Ruedi Hunger

Batterie-elektrische Antriebssysteme haben ein sehr hohes THG-Minderungspotential, wenn der Strom für den Antrieb aus regenerativen Quellen stammt. Oft wird aber vergessen, dass die Treibhausgasemissionen für die Batterieherstellung sehr hoch sind. Ebenso ist ein Recycling der Lithium-Ionen-Batterien erst im Aufbau. Zudem ist die Bereitstellung seltener Erden für die Batterieproduktion mit zusätzlichen Umweltwirkungen verbunden. Positiv zu werten ist die Möglichkeit, den vor Ort im landwirtschaftlichen Betrieb erzeugten Strom (PVA) als Energiequelle für elektrisch angetriebene Maschinen zu 22

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nutzen. Weitere positive Aspekte sind die Emissionsfreiheit und die Geräuscharmut des Antriebes.

Ist Landtechnik elektrifizierbar …? Wenn die Frage nach dem «Wie» der Produktion von Nahrungsmitteln gestellt wird, ist es heute notwendig, gleichzeitig auch das bestehende Energiesystem zu hinterfragen. Batterie-elektrische Antriebe funktionieren schon heute auf dem Hof und eignen sich für Sonderkulturen. Als Faustregel gilt: Je grösser die Hofnähe und je geringer der dauerhafte Leistungsbedarf, desto eher kann eine Elektrifizie-

rung im Sinne der Nachhaltigkeit sinnvoll umgesetzt werden. Allerdings gibt es ein Spannungsfeld zwischen vorhandenem Bauraum, Gesamtgewicht, Kosten und ausreichender Batteriekapazität. Batterien sind und bleiben (vorerst) verhältnismässig gross und schwer. Voraussetzung für alle elektrischen Antriebslösungen ist die Nutzung von regenerativ erzeugtem Strom. Bereits heute zeichnet sich ab, dass sich insbesondere in der Innenwirtschaft elektrische Maschinen mittel- bis langfristig durchsetzen werden. Damit ergibt sich bereits eine erste Antwort auf die Frage, ob die Technik in der


ANTRIEBSTECHNIK

Landwirtschaft elektrifizierbar ist. Nach Meinung von Fachleuten ist potentiell mehr als die Hälfte der Landmaschinen elektrifizierbar.

Bis 100 kW – Ja Eine weitere Antwort lautet: Leistungsstarke und im Prozess hocheffiziente Traktoren für schwere Feldarbeiten sowie Erntemaschinen für Feldfrüchte, Grünfutter und Heu können dagegen anforderungsbedingt nicht elektrisch betrieben werden. Der VDMA-Fachverband Landtechnik ist ebenso wie Ludger Frerichs, Leiter des Instituts für Mobile Maschinen und Nutzfahrzeuge an der Technischen Universität Braunschweig (D), der Meinung, dass Landmaschinen mehr als zur Hälfte elektrifizierbar sind. Die Grenze liegt derzeit bei 90 bis 100 kW. Auch wenn derzeit die umsetzbare Grenze bei rund 100 kW gezogen wird, sind dies rein von den Stückzahlen her bereits mehr als die Hälfte der Landmaschinen, welche potentiell elektrifizierbar wären.

Batterie-elektrische Futtermischwagen sind immer häufiger anzutreffen. Bild: Strautmann

derzeit definierte 100-kW-Grenze mit den Jahren kontinuierlich nach oben verschieben, wenn neue Batteriesysteme zur Anwendung kommen.

grosse Traktoren und Erntemaschinen der Verbrennungsmotor unverzichtbar bleiben. «Stand heute» heisst aber auch, dass dies nicht in Stein gemeisselt ist. Ge-

Maschinen über der 100-kW-Grenze Für die Elektrifizierung spricht auch, dass die Entwicklung der Roboter für den Ackerbau nicht so sehr auf grosse und grösste Leistung ausgerichtet ist. Daher zeichnet sich, mindestens im Moment, deutlich ab, dass neue ganzheitliche Systemlösungen auf batterietechnischen Lösungen basieren werden. Bei grösseren Landmaschinen sehen Fachleute im Moment noch keine Alternativen zum Verbrennungsmotor. Dennoch wird sich die

Ist eine vollständige Elektrifizierung denkbar? Stand heute ist eine vollständige Elektrifizierung der Landtechnik unrealistisch. Denn rein batterie- oder brennstoffzellen-elektrische Antriebsstränge für Maschinen mit hoher Leistung, die zudem im Dauerbetrieb und fern einer Versorgungs-, Lade- oder Batteriewechsel-Infrastruktur eingesetzt werden, sind noch nicht in Sicht. Längerfristig wird daher für

«Fortschritte bei der Batterieforschung sorgen dafür, dass immer grössere Maschinen elektrifiziert werden.»

rade weil grosse Traktoren und Erntemaschinen oft produktionsbestimmende und damit systemrelevante Schlüsselmaschinen sind, ist es offensichtlich, dass relativ zügig alternative Kraftstoffe benötigt werden, damit die Treibhausbilanzierung kurz- und mittelfristig besser wird.

Fazit

Abgesehen vom Innenbereich in Gebäuden bieten sich auch Sonderkulturen für den Einsatz von E-Traktoren an. Bild: Fendt

Höhere Energieeffizienz, reduzierte Emissionen, gesteigerte Arbeitsleistung – gerade batterie-elektrische Antriebskonzepte sind, bezogen auf nachhaltig erzeugten Strom, signifikant besser im Wirkungsgrad und bei den Emissionen. Die 70 % Verluste eines Dieselmotors sind ebenso weg wie die Abgase und ein Grossteil der Lärmbelastung. Elektrische Fahrzeuge sind zudem dynamischer. Auch wenn die Elektrifizierung der Landtechnik bereits angelaufen ist, beschränkt sie sich derzeit auf Fahrzeuge und Maschinen bis maximal 100 kW. 12

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ANTRIEBSTECHNIK

Die Entwicklung von Schnellladesystemen geht rasant vorwärts. Bild: NH

Strom aus Solaranlagen und bidirektionales Laden, also das Laden und die Rück­ speisung von Strom in das Netz, müssen sich in Zukunft ergänzen. Bild: Helion

Batterie-Ladetechnik der Zukunft Im Zusammenhang mit dem Verzicht auf fossile Treibstoffe und der damit verbundenen Dekarbonisierung wird viel über Batterien und E-Fahrzeuge gesprochen. Dazu braucht es aber Ladetechnologien. Darüber, wie diese in Zukunft aussehen und was es dazu braucht, sprachen Fachleute anlässlich der SSM-Fachtagung in Sursee. Ruedi Hunger

«Man sieht, dass man nichts sieht», mit diesen Worten eröffnete am 22. November Christian Bach, Präsident des Studienforums Schweiz für mobile Antriebstechnik SSM, die Vortragstagung in Sursee. Damit meinte er den CO2-Anstieg in der Atmosphäre, der unvermindert weitergeht. «Sollten wir uns Sorgen machen?», fragte Christian Bach in die Runde mit den über einhundert Tagungsteilnehmern. Bach forderte wirkungsvolle Massnahmen. Dabei sei entscheidend, dass wir es richtig machen, nicht nur im Umgang mit der Technik, sondern ganz besonders auch im Umgang mit der Umwelt. Sieben Referenten präsentierten nachfolgend, jeder aus seinem Fachgebiet, Lösungsan24

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sätze vom richtigen Laden der Batterien über die Schweizer Energieversorgung von morgen, die E-Mobilität als Treiber der langfristigen Stromnetzplanung bis zur wasserstoffbetriebenen Schnelllade­ station. Dabei kam klar zum Ausdruck, dass neue Technologien erst dann erfolgreich umgesetzt werden können, wenn sie von potentiellen Nutzern akzeptiert und angewendet werden.

Was heisst «richtig machen»? Beispielsweise müssen Elektrofahrzeuge künftig für den Tag-Nacht-Ausgleich der Stromproduktion sorgen. Dazu bietet sich die «richtige» Nutzung parkierter Elektroautos (BEV) an. Unkontrolliertes nächtli-

Lebensdauer von Batterien Für die Lebensdauer von Batterien gibt es drei Definitionen: • Kalendarische Lebensdauer – wie lange die Batterie auch ohne Belastung leben würde. • Zyklenlebensdauer – welchen Ladungsdurchsatz die Batterie liefern kann (Anzahl Ladezyklen). • Das Ende der Lebensdauer ist definiert über die Zunahme des Innenwiderstandes (typischerweise um 100 %) und die Abnahme der nutzbaren Kapazität (typischerweise auf 70 bzw. 80 % der Nennkapazität)


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ches Laden kann den Bedarf an importiertem Strom gar erhöhen. Deshalb sollte durch kontrolliertes Laden Strom aus BEV-Batterien genutzt werden, um Haushalte mit Strom zu versorgen (und um das Auto anzutreiben). Batterien von BEV sollten tagsüber aufgeladen werden. Strombereitstellung und Stromverbrauch müssen jederzeit ausgeglichen sein. Gibt es überschüssigen Strom, beispielsweise im Sommer, muss dieser entweder exportiert, umgewandelt oder abgeriegelt werden. Exportieren funktioniert nur, wenn Käufer vorhanden sind, was schwierig ist, denn in unseren Nachbarländern entstehen praktisch zeitgleich ebenfalls Überschüsse wie bei uns. Zum Umwandeln bietet sich die Wasserstoffproduktion an. Mit H2-Fahrzeugen können damit die «gespeicherten» Strom­ überschüsse aus den Sommermonaten zeitversetzt genutzt werden. Die H2-Produktion kann insbesondere für den Betrieb von LKWs genutzt werden. Durch die Nutzung synthetischer Energieträger für Langstrecken-LKWs und als Winterstrom könnte der jährliche Strom­ importbedarf von 10 bis 20 TWh reduziert werden. Folglich muss Strom aus PV-Anlagen künftig, mindestens zum Teil, gespeichert werden, um die Stromversorgung netzdienlich und/oder netzunabhängig sicherzustellen.

Megawattladen für den Schwerlastverkehr Nicht nur beim PKW, sondern auch bei schweren Nutzfahrzeugen gibt es einen Wandel zum batterieelektrischen Antrieb. Was die Ladesysteme betrifft, müssen diese in der Lage sein, die Batterie während der gesetzlichen Pausenzeiten von 45 Minuten ausreichend schnell zu laden. Dazu wird mit einem «Megawatt Charging System» MCS ein neuer Ladestandard mit einer theoretischen Ladeleistung bis 3,75 MW entwickelt. Ein entscheidender Baustein, denn ohne Ladekapazitäten in dieser Grössenordnung liesse sich keine flächendeckende Elektrifizierung des LKW-Fernverkehrs erreichen. MCS stellt aber besonders hohe Anforderungen an Stecker und Zuleitung. Verschiedene Forschungsprojekte befassen sich derzeit mit dem «Mega-Laden».

keit von Laden und Rückspeisung von Strom in das Netz (bidirektional) macht damit jedes Fahrzeug zu einem Stromspeichersystem. Damit wird die Zu­ verlässigkeit der Stromversorgung und die Menge an Strom im Stromnetz erhöht.

… und Photovoltaik wird zur zweiten Wasserkraft Durch den angedachten massiven Ausbau der Photovoltaik wird der Wegfall der Atomkraftwerke ersetzt und der steigende Strombedarf gedeckt. Überschüssiger Strom aus PVA soll in synthetische Gase und Wasserstoff umgewandelt werden.

Paradigmenwechsel Stromnutzung Ohne Speichermöglichkeiten sind erneuerbare Energiequellen oft wetterabhängig. Das bedeutet für die Energiewende: Es muss gelingen, den Strom dann zu verbrauchen, wenn er erzeugt wird. Dieser Paradigmenwechsel betrifft alle Stromverbraucher. Dazu braucht es Anreize, die eigene Flexibilität zu nutzen und anderen anzubieten. Möglich wird dies beispielsweise durch Transparenz sowohl für die Erzeugung als auch zum Verbrauch (Erdson­den-Wärmepumpen und E-Auto). Weiter braucht es Speicher und technische Lösungen, um den Verbrauch flexibel zu steuern (E-Ladeinfrastruktur). Das Verbraucherverhalten muss sich fundamental ändern. Die abschliessende Podiumsdiskussion brachte klar zum Ausdruck, dass kein

Batterien-Management Dank dem Batteriemanagementsystem ist ein sicherer und zuverlässiger Betrieb möglich: • Batteriemonitoring: Messen von Strömen, Strang- und Zellspannungen, Temperaturen und Impedanzen (Wechselstromwiderstand). • Thermisches Management: Für gleichmässige Zelltemperaturen und Betrieb innerhalb eines idealen Temperaturbereichs (Leistungsfähigkeit, Alterung) • Batteriediagnostik: Auswertung und Verknüpfung aller Informationen aus dem Batteriepack zur Bestimmung des Ladezustands (SoC), der Leistungsfähigkeit (SoP), der Funktionsfähigkeit (SoF) oder des Alterungszustands (SoH). • Ladungsausgleichssystem: Symmetrierung des Ladezustandes der Zellen (kann unterschiedliche Alterungs­ zustände ausgleichen). • Steuerung der Switchbox: Ansteuerung der Schütze zum Ein- und Ausschalten, Notabschaltung im Fall von Crash oder sicherheitskritischer Batterieüberlastung.

Weg an Speichermöglichkeiten für den stark veränderlichen und schwankenden Solarstrom vorbeiführt. Damit wird neben dem Ausbau der Ladeinfrastruktur auch eine wirkungsvolle Reduktion der CO2-Emissionen aus Mobilität bzw. Verkehr möglich.

E-Mobilität wird Teil der Lösung … Mit einem «Vehicle-to-Grid» (V2G) ist ein Fahrzeug gemeint, das nicht nur unidirektional Strom aufnehmen kann, sondern auch Strom abgeben kann. Die Möglich-

Wasserstoffbetriebene Schnelllader sind für PKWs ein Komfortfaktor, für LKWs aber eine notwendige Betriebsvoraussetzung. Bild: kvyreen/H2energy

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Georges Martin tankt selbst produziertes Biomethan Georges Martin, Landwirt und Biomethan-Pionier aus Puidoux (VD), hat auf seinem Familienbetrieb die erste landwirtschaftliche Biogasaufbereitungsanlage mit MethangasTankstation der Westschweiz in Betrieb genommen. Matthieu Schubnel Gegen Ende der 2010er-Jahre reifte bei Landwirt Georges Martin die Idee heran, eine Tankstelle für Biomethan-Kraftstoff einzurichten. Bereits Anfang der 2000er-­ Jahre hatte sich Georges Martin, der mit seinen beiden Söhnen Pascal und Stéphane in einer Betriebsgemeinschaft in Puidoux (VD) arbeitet, mit der Inbetriebnahme einer der ersten Biogasanlagen der neusten Generation in der Schweiz hervorgetan. Seitdem ergänzt die Wärmekraftkopplung den Strombedarf der hof­ eigenen Metzgerei, während mit der überschüssigen Wärme die Räume für die Metzgerei und die Wohnungen beheizt werden. «Wir haben seit über 20 Jahren kein Holzscheit mehr verbrannt», sagt Georges Martin sichtlich stolz. Die ursprünglich 400 m³ fassende Flüssigfermenteranlage von Martins hat heute ein Volumen von 1600 m³.

Administrative Hindernisse Das Projekt für die Methanaufbereitungsanlage, die im Frühsommer in Betrieb genommen wurde, hat mehrere Jahre Vorbereitungszeit gebraucht. Ursprünglich sollte mit der Anlage im kleinen Rahmen Biomethan produziert werden, um auch hier im ländlichen Gebiet eine Tankstelle versorgen zu können. Doch Georges Martin musste die Idee einer öffentlich zugänglichen Methan-Tankstelle relativ schnell aufgeben: Das Bundesgesetz über die Raumplanung verbietet es ihm, auch nur ein einziges Kilo Biomethan zu verkaufen. Angesichts dieser administrativen Hürde macht er keinen Hehl aus seiner Frustration: «Das ist idiotisch, unsere 2000 Kunden kaufen regelmässig Fleisch in unserer Landmetzgerei, – sie könnten doch auch gleich bei uns tanken. Wir verkaufen Milch und Fleisch, aber wir dürfen nicht mit Methan aus demselben Viehbestand handeln.» Den Umfang des Projekts hat Georges Martin deshalb verrin26

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Georges Martin aus Puidoux (VD) investierte in eine Gasaufbereitungsanlage, die die Fahrzeuge des Familienbetriebs mit Methangas versorgt. Bilder: Matthieu Schubnel

gert, um ausschliesslich den Eigenbedarf der Fahrzeuge auf dem Hof zu decken. Derzeit wird nur ein kleiner Teil des Gases aus der Biogasanlage gewonnen.

Einheit mit 150 kWe Heute hat die Biogasanlage eine effektive Leistung von 150 kWe (d. h. 1 200 000 kWh erzeugter Strom pro Jahr). Das Potenzial der Anlage, das von der KEV (kostendeckenden Einspeisevergütung) anerkannt ist, beträgt 250 kW. Georges, oder je nachdem seine Söhne Pascal und Stéphane sowie der Mitarbeiter, befüllen den Fermenter zweimal am Tag. Die Gesamtmenge an Substraten beläuft sich auf 5000 Tonnen pro Jahr. Sie bestehen zu einem Drittel aus festen und zu zwei Dritteln aus flüssigen Stoffen, wobei die Bruttoanteile im Durchschnitt zu 83 % aus Mist und Gülle und zu 17 % aus

Co-Substraten lokaler Herkunft bestehen. Gleichzeitig betreiben die Martins vier Fermenter mit einem Fassungsvermögen von jeweils 300 m³, um Methan auf trockenem Wege zu erzeugen. So sparen sie sich das energieintensive Schreddern des Mists. Während des fünfwöchigen Gärungsprozesses ist kein Eingriff erforderlich. Am Ende der Anlage wird aus dem Gas der beiden Biogasanlagen mit einem Motor mit 1500 U/min und über eine Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Wärme produziert.

Biogas wird gereinigt Seit Ende Mai wird nun ein kleiner Teil des Biogases mit einem Methangehalt von 56 bis 58 % auf einen Methangehalt von 99 % gereinigt. Die Anlage zur Reinigung durch Membrantrennung (siehe Kasten) befindet sich auf dem Hof in un-


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mittelbarer Nähe der Biogasanlagen, mit denen sie über zwei Leitungen verbunden ist. Wie bei einer Biogasanlage ist die Verlegung dieser Leitungen mit leichtem Gefälle erforderlich, um das schwefelhaltige Kondensat aufzufangen. Derzeit arbeitet die Reinigungsanlage nicht mit ihrer maximalen Leistung. Da sich keine Gasleitung in der Nähe befindet, ist die Einspeisung in das Gasnetz keine Option. Die Produktion von Biomethangas beschränkt sich daher auf die Versorgung der betriebseigenen Fahrzeuge.

Mit Methan betriebene Autos Die Anlage verfügt über eine Lagerkapazität von 400 kg Biomethan, das als Kraftstoff verwendet werden kann. Nach der Inbetriebnahme der Aufbereitungsanlage haben die Martins für ihren Betrieb und für den Privatgebrauch vier mit Biomethan betriebene Autos angeschafft. Diese Autos kosten 20 bis 30% mehr als gewöhnliche Fahrzeuge. «Die gebrauchten Autos fahren mit Methangas, für die Startphase nutzen sie Benzin aus einem 10-Liter-Tank», sagt Martin. Die Methantanks sind unter den Fahrzeugen am Heck integriert. Nach Angaben des Landwirts entspricht die Tankfüllung eines Autos etwa 30 kg gereinigtem Methan. Mit dieser Menge beträgt die Reichweite bei gemischtem Verbrauch durchschnittlich 500 km. Mit dem selbst verbrauchten Treibstoff schätzt er die Einsparungen auf rund 800 Franken pro Monat für die Fahrzeug-Flotte.

Ein «T6.180 Methane Power» Nach derselben Logik setzen Martins seit Juli des letzten Jahres einen gemieteten New Holland «T6.180 Methane Power»-Traktor ein. Der Bruttopreis dieses mit Biomethan betriebenen Modells liegt um rund 30 000 Franken höher als bei einem herkömmlichen mit Diesel betriebenen «T6.180». Der Landwirt wird voraussichtlich 2024 im Rahmen des Waadtländer Klimaplans, «Plan climat vaudois», eine Unterstützung in Höhe von 50 000 Franken für den Kauf dieses zu 100 % mit Biomethan betriebenen Traktors erhalten. «Wir haben den Methan-Traktor bereits erfolgreich eingesetzt, zum Beispiel beim Pressen von Rundballen. Bei den Arbeiten für die Maissaat beträgt die Einsparung etwa 60 %. Am besten funktioniert der Traktor bei schweren Arbeiten», sagt Martin. Der «T6.180» hat in der Grundausstattung ohne Zusatztank nur eine Kapazität von 32 kg, damit beträgt

Die Partner der Biogas-Methan-Reinigungsanlage: (von links) Alain Bosson und Kurt Lindegger (New Holland Center Schweiz), Yves Membrez (Firma Erep), Landwirt Georges Martin und Corentin Grand von der Landmaschinenfirma TMS Sàrl.

Der Fahrzeugpark der Familie Martin umfasst mittlerweile fünf Fahrzeuge, die mit CNG/ Biomethan angetrieben werden.

die Reichweite des Traktors beim Einsatz mit dem Pflug nur 1,5 Stunden – oder 6 Stunden ohne Anbaugeräte. Beim Ausbringen der Gülle auf einem weiter entfernten, höher gelegenen Feld war bei jeder zweiten Fahrt eine Tankfüllung erforderlich. Aufgrund des Drucks in den Tankflaschen der Biomethan-Tankstelle

dauert das Befüllen nur wenige Minuten, dennoch hat Georges Martin bei New Holland Agriculture zwei Einheiten eines mobilen Frontzusatztanks mit 47 kg Fassungsvermögen bestellt, um nicht so oft tanken zu müssen. Zwar befindet sich der Zusatztank noch im Zulassungsverfahren, jedoch kann damit der Gesamtvorrat an

Reinigung durch Membrantrennung Die Reinigungsanlage von Martins nutzt eine Membran-Trenntechnik, die auf einen geringen Durchfluss ausgelegt ist und damit technisch und wirtschaftlich am sinnvollsten ist. Bei diesem Verfahren wird das Biogas durch Polyimid-Hohlfasern geleitet. Wenn das Biogas diese «Spaghetti» unter drei Druckstufen von etwa zehn Bar durchläuft, wird das Gasgemisch gefiltert, wobei nur das Kohlendioxid die Membran durchdringt und dieses entfernt wird. Am Ende kommt fast reines gasförmiges Methan heraus. Aufgrund seiner geringen Energiedichte

wird das Methan dann auf über 200 Bar komprimiert und mit drei Druckstufen in 20 Flaschen à 80 Liter gespeichert, von wo aus wiederum die Tankstelle versorgt wird. Das schwefelhaltige Restgas wird in die Rücklaufleitung geleitet, verdünnt und dann in den Kraft-Wärme-Kopplungsmotoren verbrannt. Der Kompressor, ein grundlegendes Element des Systems, muss alle zehn Tage auf seine Füllstände kontrolliert werden. Die Anlage wird ausserdem vom Dienstleister, der Firma Apex AG, fernüberwacht und bei Bedarf gewartet.

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Biomethan an Bord auf 79 kg erhöht werden. Der «T6.180» wird auch im Winter auf dem Hof zum Einsatz kommen, um die zwei täglichen Futterrationen für die Tiere zuzubereiten, was eine besonders energie­ intensive Aufgabe ist. Der Landwirt bedauert ein wenig, dass das stufenlose «Auto Command»-Getriebe für dieses Modell im Katalog nicht enthalten ist. Laut Alain Bosson, Verkaufsleiter Westschweiz beim New Holland Center Schweiz, kann der Traktor dafür seit diesem Jahr mit dem 8-stufigen Doppelkupplungs-Teillastschaltgetriebe «Dynamic Command» ausgestattet werden.

Energieunabhängigkeit als Ziel Seitens der Tankstation ist auch hier eine angepasste Dimensionierung unerlässlich. «Mit zwei Traktoren, die auf Hochtouren laufen, würden wir mit der jetzigen Anlage an unsere Grenzen stossen und müssten die Kapazität erhöhen. Glücklicherweise haben wir von Anfang an eine Erweiterung um eine zusätzliche Reinigungssäule vorgesehen, ohne den Rest der Anlage zu verändern», sagt der Landwirt. Das Ziel von Georges Martin ist es, auf seinem Betrieb im Bereich Energie unabhängig zu werden. Er hat jedoch keinen Überblick über die Zeit, in der sich die Investition amortisieren wird, denn die Rentabilität hängt auch vom Dieselpreis ab. «Eine an die Gasleitung angeschlossene Anlage, wie die von Müller Energie in Schaffhausen, vereinfacht die Frage des Absatzes und der Rentabilität sehr. In unserem Fall hängt der Amortisierungsgrad jedoch von der Anzahl versorgter Fahrzeuge ab.» Landwirt Georges Martin hat für seine Anlage keine Subventionen er-

Wie ein Dieseltraktor kann der New Holland «T6.180 Methane Power»-Traktor in wenigen Minuten mit 100-prozentigem Biomethan betankt werden.

halten, wurde aber dennoch vom Kanton unterstützt, um die technische Analyse des Projektes zu finanzieren, die durch das Ingenieurbüro Erep SA durchgeführt wurde.

Gesetzliche Anpassung erforderlich Das Projekt auf dem Hof der Martins steckt noch in den Kinderschuhen. In den letzten Jahren hat sich mit der hohen Nachfrage nach Strom alles verändert. «Der jüngste Anstieg der Kraftstoffpreise bedeutet für unseren Betrieb, dass wir auf der sicheren Seite sind. Ich bereue unsere Entscheidungen nicht, denn mit der Aufbereitung von Biogas können wir unsere Aktivitäten diversifizieren. Die

Entwicklung hängt nun vom politischen Willen ab, auf sauberere Energien umzuschwenken.» Wenn sich das Raumplanungsgesetz ändert, können die Martins immer noch expandieren. Der Lieferant der Anlage, die Firma Apex, hat für diesen Fall übrigens die Übernahme der Geräte vereinbart, im Tausch gegen solche mit grösserer Kapazität. Sie würden dann auf einer Fläche installiert, welche bereits dafür eingeplant und betoniert wurde. Zu den Plänen gehört auch die Anschaffung eines mit Biomethan betriebenen Stromgenerators, um im Falle eines Stromausfalls die Inselstromversorgung des Bauernhofs, der Metzgerei und der Wohnhäuser aufrechtzuerhalten.

Diesel mit Biomethan − Versuch mit Traktor-Umrüstung Auf dem Hof der Familie Martin läuft derzeit ein Versuch des Kantons Waadt, der die Vorteile einer Umrüstung von Diesel auf Methan untersucht. Der Versuch läuft in Zusammenarbeit mit der Landmaschinen­ firma TMS Sàrl in Puidoux. Der ursprüngliche Plan, einen Traktor auf einen hundertprozentigen Biomethanbetrieb umzurüsten, wurde angesichts der übermässigen Kosten für die Umrüstung verworfen. Das Ziel des Versuchs ist nun, herauszufinden, ob es kosteneffizient ist, einen bestehenden Dieseltraktor auf die zwei Kraftstoffe Diesel und Biomethan umzurüsten (sogenanntes

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«Dual Fuel»). Der Nachrüstsatz wird von der italienischen Firma Ecomotive Solutions geliefert. «Wir ersetzen einen Teil der Einspritzluft durch Biomethan. Um durch die Zugabe von Biomethan eine Explosion mit einem Dieselmotor zu erreichen, ist Diesel erforderlich», erklärt Corentin Grand, Werkstattleiter bei TMS Sàrl. Der Test wird mit einem Fendt «310 Vario» durchgeführt, der auf seinem Dach 30 kg Biomethan in zwei 90-Liter-Tanks mitführt. Der Traktor wird aber erst Anfang 2024 zugelassen. Die Ergebnisse des Versuchs werden im März 2024 veröffentlicht.

Der Test wird mit einem Fendt «310 Vario» durchgeführt, der zwei 90-Liter-Biome­ thantanks an Bord mitführt.


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Impression | Testbericht

Trotz Kreiseldurchmessern von 150 cm ist die Bodenanpassung des Kreiselheuers Krone «Vendro C 1120» auch in kupiertem Gelände prima. Bilder: Martin Abderhalden

Ein neuer, kleiner Grosser Mit dem «Vendro C 1120» brachte Krone einen neuen Kreiselheuer auf den Markt. Die «Schweizer Landtechnik» konnte ein Exemplar in der zweiten Hälfte dieser Saison ausgiebig testen. Martin Abderhalden*

Der Kreiselheuer «Vendro C 1120», er rundet bei Krone diese Baureihe mit einer Arbeitsbreite 11,2 m nach oben ab, ist auf einem Chassis-Fahrwerk mit fester Achse aufgebaut, so dass auch ein Einsatz mit kleineren Traktoren möglich ist. Als Leistungsbedarf werden 60 PS angegeben. Für den Test wurde eine brandneue Maschine vom Schweizer Importeur Agrar Landtechnik zur Verfügung gestellt.

Zügige Klappung Die Testmaschine verfügte über eine höhenverstellbare Deichsel mit Zugöse. Je nach Bedarf kann durch das Drehen der Deichsel auch mit Untenanhängung gefahren werden. Die schlank gehaltene

Deichsel und die Baulänge von 480 cm machen den eigentlich grossen Kreiselheuer wendig. Das Gerät kann mit seiner Höhe von 252 cm auch in einer niedrigen Remise untergebracht werden. Die Transportbreite von 295 cm erfordert jedoch eine gute Aufmerksamkeit. Die starr angebaute Transportachse mit der Bereifung «15.0/55-17» übernimmt in der Arbeitsstellung die Arbeit von Tasträdern. Die Achse ist recht nah an den Zinken montiert. Zusammen mit der Kinematik des Traggestänges werden Bodenunebenheiten gut übergangen. Die Futteraufnahme passte. Über eine seitliche Kurbel lässt sich die Arbeitshöhe den jeweiligen Gegebenheiten anpassen.

rund 28 s, für das Zusammenklappen mit 35 s etwas länger. Dabei regelt eine Folgesteuerung die Abläufe bis zur Vorgewendestellung. Danach wird mit dem ew-Steuerventil der Zetter in die Arbeitsposition abgesenkt und entsprechend wieder angehoben, wobei die Zapfwelle stets eingeschaltet bleiben kann. Bei Kurvenfahrten oder beim Arbeiten in Ecken von Parzellen kann so auch ein weniger routinierter Fahrer gut und sicher rangieren. Optional ist eine hydraulische Entlastung des Fahrwerks lieferbar. Damit wird die Transportachse über den Aushubzylinder entlastet und verhindert so ein «Radieren» der Pneus bei Kurvenfahrten, die Funktion der Achse als eine Art Tast­ rad bleibt jedoch erhalten.

Achse tastet ab *Martin Abderhalden ist Landwirt und testet für die «Schweizer Landtechnik» regelmässig Maschinen und Geräte.

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Für die Bedienung ist ein einfach- und ein doppeltwirkendes Steuerventil nötig. Der Klappvorgang dauert für das Ausklappen

«Opti-Turn»-Konzept Da bei einer solchen Arbeitsbreite grosse Kräfte auf den Zetterbalken einwirken, ist


Testbericht | Impression

Steckbrief Krone «Vendro C 1120» Arbeitsbreite: 11,2 m Anzahl Kreisel: 10 Kreisel mit je 6 Zinkenpaaren, 150 cm Kreiseldurchmesser Masse: Transportbreite: 295 cm; Transporthöhe: 250 cm; Länge: 480 cm Leistungsbedarf: ab 60 PS Erforderliche Anschlüsse: 1 ew- und 1 dw-Steuerventil Bereifung: Achse: BKT «AW 705 15.0 /55-17»; Innen-Kreisel: «16×9.50-8»; Aus­sen-Kreisel: «16×6.50-8» Gewicht: 2390 kg Preis: CHF 48 800.– (Testmaschine, inkl. MwSt.), (Herstellerangaben)

Dank raffinierter Klappung faltet sich der Kreiselheuer mit 11,2 m Arbeitsbreite kompakt zusammen.

der «Vendro C 1120» nebst der massiven Bauweise über die gesamte Arbeitsbreite zusätzlich mit Schutzbügeln wie ein Fachwerkbau zusammen verbunden. Das sorgt für eine Entlastung der Gelenke und bringt eine grosse Stabilität bis nach ganz aussen. Sämtliche beweglichen Teile des Bügels sind vorbildlich schmierbar.

Die zehn Kreisel sind mit je sechs Zinkenpaaren bestückt, die nach Krone-Manier nach Laufrichtung farblich unterschieden sind. Das «Opti-Turn»-Konzept ermöglicht eine optimale und gleichmässige Breitverteilung. Krone hat die Zetter so konstruiert, dass die Tasträder nahe am Kreisel vorbeilaufen und so für eine opti-

Über die seitliche Kurbel lässt sich die Arbeitshöhe einfach einstellen.

male Bodenanpassung sorgen. Durch die dreidimensional gebogenen und unterschiedlich langen Zinken ist die Futteraufnahme und -abgabe optimiert sowie die Zettqualität verbessert. Zusammen mit der grossen Überlappung und dem Kreiseldurchmesser von 150 cm resultierten beim Test sehr gute Ergebnisse bei unter-

Die massiven Schutzbügel dienen gleichzeitig als Versteifung.

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Impression | Testbericht

schiedlichem Futter. Der zusätzliche Stützteller versteift die Kreisel zusätzlich, um auch grosse Futtermengen und Belastungen dauerhaft zu bewältigen. Der Antriebsstrang ist an der Gelenkwelle zum Traktor mit einem Freilauf ausgerüstet und überträgt die Kraft über die speziellen und wartungsfreien «OctoLink»-Fingerkupplungen auf die dauergeschmierten Kreiselantriebe.

Einfache Anpassung des Streu­ winkels Die Einstellung des Streuwinkels von 13 bis 19° ist an jedem Kreisel über einen federbelasteten Bolzen in vier Stufen möglich. Einfach den Bolzen herausziehen und in der gewünschten Position wieder loslassen – fertig, ganz ohne Splinte oder «Gefummel», was in der Praxis auch mehr motiviert, die Einstellung anzupassen. Der hohe Streuwinkel wird für eine intensivere Futteraufbereitung gewählt, der flachere für das schonendere Wenden. Optional ist eine hydraulische Grenzstreueinrichtung in der Form eines Streutuches lieferbar.

tungsarm, die Kreiselantriebe bleiben im Fliessfett dauerhaft geschmiert. Mehr Arbeit gibt es bei den über 50 Schmiernippeln an der Maschine, deren Zugänglichkeit aber keine Probleme darstellt.

Fazit Der Krone «Vendro C 1120» ist massiv gebaut und lässt sich auch mit einem leichteren 60-PS-Traktor gut fahren. Die schwere Bauart macht den Zetter sehr laufruhig, das Arbeiten wird damit angenehm. Das Klappen des Geräts gestaltet sich einfach und sicher: Der breite Kreisel-

heuer wird kompakt in Länge und Höhe zusammengefaltet, ist mit knapp 3 m aber für schmale Strassen doch recht breit. Die Gestänge-Kinematik ermöglicht eine gute Bodenanpassung. Die Leistung und das Streubild sind auch bei viel Futter top. Hinsichtlich des Durchsatzes lässt sich die Maschine fast nicht ausreizen. Gerade für grössere, aber auch unförmige Flächen passt der Krone «Vendro C 1120» sehr gut. Wermutstropfen ist der doch stolze Preis, der jedoch durch die Qualität und das Handling kompensiert wird.

Hoher Durchsatz Im Spätsommer wurde der Kreiselheuer in verschiedenen Beständen eingesetzt. Der Zetter war auch bei einer ertragreichen Kunstwiese mit schwerem Futter nicht an die Grenze zu bringen. Selbst bei Arbeitsgeschwindigkeiten über 14 km/h resultierte ein perfektes Streuergebnis. Beim zweiten Rad links aussen war ein Aufwickeln von langem Futter an der Radstrebe zu beobachten. Überrascht hat die Laufruhe. Durch die massive Bauweise mit rund 2400 kg Gewicht lief die Maschine auch bei unebenem Untergrund und hoher Fahrgeschwindigkeit ruhig, man hörte weder ein Klappern von Blechen noch sonst etwas – nur das angenehme Rauschen des Futters! Bezüglich Wartung zeigt sich der Krone «Vendro C 1120» recht genügsam. Die «OctaLink»-Gelenke sind generell war-

Wartungsarm und in jeder Position kraftschlüssig sind die «OctoLink»-Fingerkupplungen.

Kurzbewertung + Schlagkraft und Streubild auch bei viel Futter + Laufruhe + robuste Bauart – Transportbreite – Stützfuss – Bei zu leichtem Traktor negative Stützlast im Hang möglich

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Der «R62-72» von McHale ist ein kompakter und leistungsfähiger Schwader mit elf Zinkenarmen. 400 U/min sind genug für eine ausreichende Schwadleistung. Bilder: Martin Abderhalden

Robuster Ire McHale aus Irland führt in seiner umfangreichen Palette neu auch Schwader. Die «Schweizer Landtechnik» testete den Mittelschwader «R62-72». Martin Abderhalden*

Vom Schweizer McHale-Importeur ABM Maschinen wurde mit dem «R62-72» das kleinere Modell aus der Serie der beiden Mittelschwader für einen Test zur Verfügung gestellt. Der Einsatz erfolgte 2023 mehrheitlich ab dem dritten Schnitt. Rein optisch macht der «R62-72» den Eindruck einer einfachen, aber doch robust konstruierten Maschine. Der Rahmen weist einen tiefen Schwerpunkt auf. Angekuppelt wird der pendelnde Anbaubock direkt an den Unterlenkern, womit ein Kurbelstützfuss gar nicht nötig ist. Der Anbaubock mit integrierter Achslenkung bietet einen grossen Freiraum für die Gelenkwelle, auch bei Doppelbereifung am eingesetzten 62-PS-Traktor wird der Lenkeinschlag kaum reduziert. Ein hochgezogener Holm mit Schlauchgarderobe führt sämtliche Leitungen schön weit oben nach vorne. Das gelenk-

* Martin Abderhalden ist Landwirt und testet für die «Schweizer Landtechnik» regelmässig Maschinen und Geräte.

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te Fahrwerk mit der Bereifung «380/5515» macht den Schwader so wendig, dass man mit etwas Routine meist direkt wieder in die nächste Bahn einfahren kann. Auch beim Retour-Rangieren reagiert die Zwangslenkung gut, ein Übersteuern konnte man nicht feststellen. Der Antriebsstrang ist einfach gebaut, ist am Anbaubock oben positioniert und wird nach hinten geführt. Vom Weitwinkel-Getriebe führt jeweils eine Welle ohne grosse Abwinklungen direkt an die Kreiselantriebe, aber ohne Freilauf. Am Anbaubock ermöglicht ein Gelenk Abwinklungen bis 80°. Mit an Bord ist auch ein Reserverad für die Tasträder. Eine Box mit Stauraum für das passende Werkzeug würde Sinn machen.

289 cm Durchmesser Jeweils vier Tasträder pro Kreisel sorgen für eine gute Bodenanpassung und einen ruhigen Lauf. Die Höhenverstellung der Kreisel und des Ablagewinkels der Kreiselarme gestaltet sich einfach, der entsprechende Wert lässt sich gut auf einer

grossen Skala ablesen. Die Kurvenbahn der Zinkenträger lässt sich einstellen, so dass man den Ablagepunkt den jeweiligen Anforderungen anpassen kann. Bereits bei geringer Drehzahl ist die Räumleistung der elf Arme mit je 289 cm Durchmesser richtig gut, ideal sind etwa 400 U/min. Die vier Tasträder der Dimen­ sion «170/80-8» reichten für eine gute Bodenanpassung auch in kupiertem Gelände aus. Für die elektronische Umschaltung der Einzelhaushebung der Kreisel ist ein Joystick vorhanden. Dieser ist mit einem ausreichend langen Kabel ausge-

Kurzbewertung + Robuste Bauart + Sauberes Arbeitsergebnis + Kompakte Transportbreite – Keine Schwadtuch-Aushebung beim Vorgewende – Klemmen der Splinten bei den Zinkenarmen – Kein Freilauf der Gelenkwelle


Testbericht | Impression

Technische Daten Mittelschwader McHale «R62-72»

Auch bei hohen Schwaden passt der Aushub am Vorgewende. Praktisch wäre ein mitschwenkendes Pralltuch.

stattet. Praktisch wäre eine Möglichkeit zur Schnellbefestigung in der Kabine.

Hydraulische Breitenverstellung Praktisch ist die hydraulische Verstellung der Arbeitsbreite. Diese wird über ein doppeltwirkendes Steuerventil direkt vom Traktor aus betätigt. Die Reaktion ist schnell. Der massive Ausschub teleskopiert nach Bedarf auf die Schwadenbreite von 130 bis auf 230 cm. Dementsprechend ändert sich auch die Arbeitsbreite zwischen 6,2 und 7,2 m, was sich auf einer Skala ablesen lässt. Über einen Kippschalter können die Kreisel voneinander unabhängig zügig angehoben und abgesenkt werden – dies selbst bei einer geringen Hydraulikleistung von 30 l/min beim eingesetzten Traktor. Der Vorgewendeaushub passt, es lassen sich auch grosse Strohschwaden gut überqueren. Schön wäre, wenn das Schwadtuch ebenfalls mit hochschwenken würde, damit bei grossen Schwaden kein Futter aufschiebt. Eine Klinke dient als Anschlag für die Aushubbegrenzung am Vorgewende. Diese lässt sich über einen Seilzug vom Traktor aus betätigen, um die beiden Krei-

sel in die Transportstellung ganz nach oben zu heben. Sind beide bis zum Anschlag hochgestellt, werden sie über das doppeltwirkende Steuerventil der Breitenverstellung eingezogen, also noch ganz abgesenkt. Dadurch gleiten die Hubarme in einen Sitz, der zugleich als Transportverriegelung dient. Für den Strassentransport lassen sich die Kreiselschutzbügel retourklappen. So wird eine Transport- und Abstellhöhe von 320 cm erreicht. Die Kreiselarme sind alle gesteckt und lassen sich nach dem Entfernen des Sicherungssplintes abnehmen. Da diese stark einrasten, ist es mit blossen Fingern nur schwer möglich, sie werkzeuglos wegzuklipsen, dafür halten sie aber sicher. Da die einzelnen Kreisel nicht über einen Freilauf verfügen, muss man beachten, dass man seitengleich die passenden Arme demontiert, um die Transporthöhe zu reduzieren.

Gute Räumleistung Die Räumbreite reicht bei viel Futter gut aus, bei wenig Erntegut wäre theoretisch eine Doppel-Seitenablage ideal. Tatsache ist, dass die Maschine schöne Schwaden

Die gut ablesbare Anzeige informiert über die Einstellung der Arbeitsbreite.

Arbeitsbreite: 6,2 bis 7,2 m, hydraulisch verstellbar, 11 Arme mit je 4 Doppel­ zinken Anbau: Unterlenker mit Sicherungs­kette, pendelnder Anbaubock Bereifung: Achse: 380/55-17, Tasträder: 170/80-8 Masse in Transportstellung: L: 600 cm, H: 320 cm: B: 284 cm Gewicht: 2200 kg Preis: CHF 27 333 (inkl. MwSt., Test­ ausstattung) (Herstellerangaben)

formt, egal wie versiert der Fahrer ist. Beim Einsatz in Emd-Silage und auf ebenem Gelände waren Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 16 km/h möglich. Durch das Eigengewicht der Kreisel haben diese immer schön Bodenkontakt, ohne bei Unebenheiten zu hüpfen. Bezüglich des Unterhalts ist die Maschine genügsam, die wenigen Wartungsstellen sind gut zugänglich, was zur Langlebigkeit beitragen sollte. Das Handling mit der Bedienung ist angenehm. Auch wenn die Parzellen unförmig sind, kommt man mit der Bedienung gut voran.

Fazit Der Mittelschwader «R62-72» von McHale hat sich im Emd und in der Silage, aber auch im Stroh gut gehalten. Die massive, aber wendige Maschine kann im flachen Terrain gut mit einem 60-PS-Traktor gefahren werden. Am Hang sind etwas mehr PS (und mehr Gewicht) besser, da die Vorderachse durch die Unterlenker-Anhängung entlastet wird.

Der pendelnde Anbaubock mit integrierter Lenkung ermöglicht einen grossen Einschlag auch bei Doppelbereifung.

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Management | Rechtsecke

Knatsch um Zugabstimmung endet vor Gericht Nach dem Umbau des Bremssystems bei einem neuen Traktor gerieten sich ein Landwirt und ein Landmaschinenhändler sowie weitere Verfahrensbeteiligte in die Haare. Dieser Konflikt führte bis vor den Richter. Roman Engeler*

Eine saubere Zugabstimmung, wie man sie im Nutzfahrzeugbereich schon seit 50 Jahren kennt, ist in der Landwirtschaft durch das ungefederte Zugfahrzeug (das eine automatische Anpassung der Bremskraft an das jeweilige Betriebsgewicht verhindert) ohne besondere Anpassungen am Anhänger nicht möglich. Bei den Nutzfahrzeugen sind überdies seit den 1990er Jahren elektronische Bremssysteme vorgeschrieben, die bekanntlich auch Antiblockiersysteme beinhalten. Grundsätzlich sollte jedes Fahrzeug in der Kombination seine Masse anteilsmässig selbst verzögern, und zwar so, dass der Zug gestreckt bleibt und während des Bremsvorgangs keine Schubkräfte auf den Traktor wirken. Der Anhänger muss also immer ein wenig vor dem und mehr als das Zugfahrzeug bremsen. Das gilt auf der Strasse wie auch im Gelände, wo die Schonung der Grasnarbe auch ein wichtiges Argument ist.

Neuer Traktor – alter Anhänger Traktoren nach neuer EU-Vorschrift (ab 1. Januar 2018) liefern im Vergleich zu älteren Traktoren bei gleicher Abbremsung weniger Druck am Anhängerbremsanschluss – egal, ob es sich um hydraulische oder pneumatische Bremssysteme handelt. Der ältere Anhänger kann so den neuen Traktor bereits bei einer Teilbremsung schieben, was zu extrem gefährlichen Situationen führen kann. Diese Erfahrung machte auch Landwirt L. W.*, nachdem er im Jahr 2019 einen neuen Traktor gekauft hatte – diesem per Abnahmeprotokoll die Mängelfreiheit be-

* Zu diesem Fall lag der «Schweizer Landtechnik» die gesamte Dokumentation der rechtlichen Auseinandersetzung vor. Die Namen respektive Abkürzungen aller Beteiligten sind geändert.

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Eine korrekte Zugabstimmung ist für eine sichere Fahrt mit Traktor und Anhänger wichtig, aber in vielen Fällen nicht einfach zu bewerkstelligen. Symbolbild: Roman Engeler


Rechtsecke | Management

Was tun in einem solchen Fall? «Aus diesem Beispiel geht einmal mehr hervor, dass in der Landwirtschaft beim Thema ‹Bremsen› weiterhin vieles im Argen liegt. Das Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Anhängerbremssystemen (hydraulisch/pneumatisch oder alt/neu) und die fehlende Bremskraftregelung beim Zugfahrzeug ‹Traktor› erschweren die Abstimmung. Guter Rat ist teuer, gewisse Möglichkeiten gibt es aber trotzdem. Vor dem Kauf eines neuen Traktors sollte man sich als Praktiker unbedingt die Bremsendiagramme geben lassen (diese sind Teil der Homologationsunterlagen). Hier sollte darauf geachtet werden, dass die Beladen-​ Kennlinie in ihrem Bremsband möglichst weit unten liegt. Damit wird automatisch auch die Leer-Kennlinie in einem vernünftigen Bereich liegen. Wie weit die beiden Kennlinien auseinanderlaufen, hängt hauptsächlich von der Differenz zwischen dem maximal zulässigen Gesamtgewicht und dem Leergewicht ab (Nutzlast). Solange die Bremsenkennlinien (leer/beladen) innerhalb der vorgeschriebenen Bremsbänder liegen, dürfte es allerdings schwierig sein, beim Hersteller oder Händler eine Korrektur zu verlangen. Gute Bremsenkennlinien können aber ein Kaufkriterium sein. Landwirtschaftliche Anhänger sind in Sachen Bremsen leider oft ‹mager› bestückt, so dass die geforderte Mindestabbremsung von 50 % bei neuen Anhängern im beladenen Zustand gerade erreicht wird. Sobald die Bremsleistungen aufgrund von Verschleiss oder längerem Nichtgebrauch nachlassen, können die Abbremswerte darunterfallen. Dazu kommt, dass viele Hersteller die dynamischen Achslastveränderungen während der Bremsvorgänge nicht oder zu wenig berücksichtigen. Das kann dazu führen, dass Anhänger auf dem Rollenprüfstand (stationäre Messung) die Mindestabbremsung

erreichen, im realen Betrieb aufgrund von durchrutschenden Rädern aber nicht (abhängig vom Fahrwerkstyp). Abhilfe schaffen könnten hier ein Stück weit auch elektronische Bremssysteme (EBS), die bekanntlich auch ABS beinhalten. Allenfalls lohnt es sich, vor einem Kauf eines Traktors Testfahrten (mit Bremsvorgängen) mit den vorhandenen Anhängern vorzunehmen. Und was ist, wenn das Problem im bestehenden Fuhrpark bereits vorhanden ist? Zu stark bremsende Traktoren könnten grundsätzlich mit Ballast ‹gezähmt› werden, weil die Bremsen mit dem Mehrgewicht stärker gefordert sind und die Abbremsung somit abnimmt. Eine perfekte Lösung ist das aber nicht, weil sich Ballast bei Transportarbeiten negativ auf die Effizienz auswirkt. In den Hinterrädern wären die Gewichte grundsätzlich am richtigen Ort, aufgrund der aufwendigen Montage handelt es sich aber um eine unflexible Lösung. Ballast im Frontkraftheber wäre einfacher handhabbar, die Masse befindet sich hier aber an einem sehr ungünstigen Ort, insbesondere wenn der Traktor mit Anhängern ohne Stützlast eingesetzt wird (Kopflastigkeit). Die beste Ballastierungsart ist Stützlast von Starrdeichselanhängern, weil sie – insbesondere bei Untenanhängung – am richtigen Ort wirkt und das Gesamtzuggewicht nicht erhöht. Das Pferd könnte aber auch von der anderen Seite her aufgezäumt werden: mit der Erhöhung der Bremsleistung bei den Anhängern. Landwirtschaftliche Anhänger weisen diesbezüglich aber leider oft keine grossen Reserven auf, weshalb die Bremsleistung bei älteren Anhängern oft nur durch das Verbauen von neuen Achsen mit grösser dimensionierten Bremsen erhöht werden kann – mit entsprechenden Kosten. Wenn sich all dies nicht umsetzen lässt,

stätigte – und den Traktor erstmals mit einem Tandem-Anhänger (mit Stützlast), später mit einem Drehschemel-Anhänger einsetzte. Glücklicherweise kam es dabei nicht zu einem Unfall, doch wollte L. W. das pneumatische Bremssystem beim neuen Traktor so verändert haben, dass er mit seinen altrechtlichen Anhängern sicher unter­wegs sein konnte – und zwar im beladenen wie im unbeladenen Zustand.

kauft hatte. Dieser hatte aber kein Gehör für dieses Anliegen, verwies auf das einwandfreie, gemäss geltendem Recht funktionierende und vom Strassenverkehrsamt bei der Zulassung abgenommene Bremssystem des Traktors (mit Typengenehmigung und Konformitätsprüfung COC). L. H. empfahl L. W. daher, besser die Bremsen seiner verwendeten Anhänger entsprechend anzupassen, um so eine perfekte Zugabstimmung mit dem neuen Traktor zu erreichen, und holte für das auch eine Offerte ein. Auch mit einer Ballas­tierung des Traktors, so L. H. weiter, könne man ein besseres Resultat, sprich

Eingriff ins Bremssystem L. W. suchte deshalb den Landmaschinenhändler L. H.* auf, der ihm den Traktor ver-

könnte eine einfache Empfehlung lauten: Neue Traktoren nicht zum Ziehen von alten Anhängern verwenden oder den kompletten Fuhrpark umstellen! Letzteres zieht zwar grosse Investitionen nach sich, radikale Systemwechsel müssen manchmal aber einfach vollzogen werden, um sich von Altlasten trennen zu können. Etwas mehr in die Pflicht nehmen sollte man aber auf jeden Fall die Traktoren- und Anhängerhersteller: Hier schaut jede Seite immer noch zu stark für sich und nicht für das Ganze – sprich für die Kombination von Zug- und Anhängefahrzeug! Eine Sensibilisierung könnte beispielsweise geschaffen werden, indem die Bremsenkennlinien bei unabhängigen Traktortests konsequent gemessen und veröffentlicht würden.»

Roger Stirnimann, Dozent für Agrar­ technik an der Berner Fachhochschule Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL), 3052 Zollikofen

eine geringere Differenz zwischen den Bremsleistungen von Traktor und Anhänger, erreichen. Dies wiederum wollte L. W. nicht, weshalb er Rat beim Bremsspezialisten B. S.* suchte und in der Folge diesen beauftragte, Anpassungen am Bremssystem des neuen Traktors vorzunehmen.

Es entstehen Kosten … B. S.* führte nun eigenständig Brems­ messungen mit dem Traktor durch, konfrontierte damit L. H., der darauf aber nicht einging, da er bei den Messungen nicht anwesend war und auch nicht 12

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Management | Rechtsecke

wusste, ob diese vor oder nach Verände­ rungen am Fahrzeug gemacht wurden. Ab diesem Zeitpunkt entstanden die ers­ ten Kosten und später weitere technische Probleme, vor allem aber begannen Strei­ tigkeiten, die erst vor Gericht ein Ende fanden. Aber alles der Reihe nach. B. S. asttestierte dem Traktor, dass dieser bei den Messungen in allen Beladungszu­ ständen in den geforderten Bremsbän­ dern gelegen habe, hielt aber fest, dass L. W. mit den verwendeten Anhängern nicht sicher unterwegs sei. L. W. gab nun im Januar 2020 B. S. den Auftrag zum Umbau des Traktors, so dass L. W. mit diesem Traktor fortan sicherer unterwegs sein könne. Nach dem Umbau am Bremssystem des Traktors, konzipiert von B. S. und ausgeführt durch die Fach­ werkstatt F. W., musste der Traktor erneut zur Motorfahrzeugkontrolle. Dort zeigte sich, dass der Traktor die geforderten Bremsbänder nicht mehr einhalten konn­ te, sondern darunter zu liegen kam. Es erfolgte nun ein zweiter Umbau am Traktor. F. W. attestierte dem Traktor zwar weiterhin die Betriebssicherheit, aner­ kannte aber, dass die gesetzlichen Vor­ schriften nach wie vor nicht ganz einge­ halten werden. F. W. erwähnte auch, dass das Fahrzeug von den Behörden nicht oh­ ne Einschränkungen oder überhaupt nicht in Verkehr gesetzt werden könne.

… die niemand übernehmen will Mittlerweile waren durch die Umbauten Kosten von rund CHF 25 000.– entstan­ den, die L. W. nun dem Landmaschinen­ händler L. H. überwälzen wollte. Dieser weigerte sich, diese Kosten zu überneh­ men, da die Aufträge für die Umbauten erstens nicht von ihm erteilt worden wa­

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ren und zweitens er einen einwandfreien Traktor abgeliefert hatte, was ihm der Käufer L. W. mit einer protokollierten Mängelfreiheit auch bestätigte. Später verlangte L. W. von L. H. gar, dass dieser den Traktor wieder zurückkaufen und darüber hinaus auch für die Umbau­ kosten aufkommen solle. Als L. H. darauf nicht einstieg, reichte L. W. mit diesen Forderungen Klage beim Gericht ein. Ne­ ben den bereits entstandenen Kosten «technischer Natur» kamen nun noch je­ ne der von beiden Parteien involvierten Rechtsanwälte hinzu.

Letztlich ist immer der Fahrer für die Zug­ abstimmung eines Gespanns verantwortlich.

Der Gerichtsentscheid Rund zwei Jahre nach dem Kauf, einein­ halb Jahre nach den erfolgten Umbauten und etwa ein Jahr nach Beginn der ge­ richtlichen Auseinandersetzung wies das Gericht die eingereichte Klage vollum­ fänglich ab. Nebst einem nicht mehr zu­ gelassenen Traktor blieb L. W. auf den erwähnten Umbaukosten sowie Gerichts­ gebühren und einer Parteienentschädi­ gung in ungefähr gleicher Höhe sitzen – nicht eingerechnet die eigenen Anwalts­ kosten. Der Traktor wurde schliesslich von einem Dritten zu einem nicht näher bekannten Preis übernommen, hinsichtlich der Bremsleistung wieder in den Originalzu­

stand versetzt, von der Motorfahrzeug­ kontrolle abgenommen und in einer an­ deren Region wieder in Verkehr gesetzt.

Fazit Bei der Kombination von Traktor und An­ hänger gilt es, die unterschiedliche Ab­ bremsung von Traktor und Anhänger so­ wie die unterschiedlichen Bremsdrücke für den Anhänger in Abhängigkeit von der Abbremsung des Traktors zu berück­ sichtigen. Bei der Kombination von neu­ rechtlichen Traktoren mit altrechtlichen Anhängern gilt es diesem Umstand be­ sonders Rechnung zu tragen. Letztlich ist immer der Fahrer für die Zugabstimmung des Gespanns verantwortlich, was auch das Gericht in seinem Urteil zu diesem Fall deutlich machte und die Klage vollends abwies. Nebst vielen Kosten und noch mehr Ärger stand am Ende ein fast neuer Traktor da, der wegen der Umbauten nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben entsprach und in der Folge vom Hersteller respektive vom Schweizer Vertriebspartner wieder in den Originalzustand versetzt werden musste.

Anwaltskosten Auch wenn man vor Gericht obsiegt, heisst dies noch lange nicht, dass man selbst als Beklagter ohne Kosten aus dem Verfahren herauskommt. Dies musste auch Landmaschinenhändler L. H. erfah­ ren, deckte doch die vom Gericht ge­ sprochene Prozessentschädigung nicht den tatsächlichen Aufwand, der ihm vom «siegreichen» Anwalt in Rechnung ge­ stellt wurde.


Praxisfragen | Management

Ausweisentzug – darf ich den Winterdienst ausführen?

Jeder Ausweisentzug ist anders gelagert und wird durch die Behörde individuell beurteilt. Bild: zvg

Ein Ausweisentzug im Winter hat Auswirkungen auf Winterdienstarbeiten. Welche das sind, sollte mit der Behörde genau abgeklärt werden. Natanael Burgherr

«Der Winter steht vor der Tür. Leider muss ich wegen eines Administrativ­ verfahrens den Führerausweis abgeben. Nach Rücksprache mit dem Strassenver­ kehrsamt kann ich aus beruflichen Grün­ den den Führerausweis der Spezialkate­ gorie G behalten. Darf ich den Winter­ dienst auf den Gemeindestrassen noch ausführen?» Im Grundsatz gilt es festzuhalten, dass jeder Ausweisentzug anders gelagert ist und durch die Behörde individuell beurteilt wird. Eine pauschale Antwort ist so leider nicht möglich. Klären Sie die Unsicherheiten und Fragen mit dem Strassenverkehrsamt, welches den Ausweisentzug verfügt hat! Die nachfolgende Auslegung zeigt, wo die Stolpersteine liegen können.

Winterdienst ist gewerblich Das Räumen von Strassen und Plätzen ist eine gewerbliche Arbeit. Dafür eingesetzte Traktoren und Fahrzeuge müssen deshalb gewerblich mit einem weissen Kontrollschild eingelöst sein. Gerade in ländlichen Gebieten wird der Winterdienst aber oft auch mit landwirtschaftli-

chen Fahrzeugen, das heisst mit grünem Kontrollschild, ausgeführt. Dies ist jedoch nur mit einer Ausnahmebewilligung des Stras­s enverkehrsamtes erlaubt. Bei einem gewerblich immatrikulierten Traktor mit weissem Kontrollschild ist die eingangs gestellte Frage klar zu beantworten. Für das Führen von gewerblichen Fahrzeugen zu nichtlandwirtschaftlichen Fahrten muss die fahrzeugführende Person im Besitz der Führerausweiskategorie F sein. Der Winterdienst im Auftrag der Gemeinde ist in diesem Fall nicht erlaubt.

Grün mit Ausnahmebewilligung Werden die Winterdienstarbeiten mit einem landwirtschaftlich immatrikulierten Fahrzeug mit grünem Kontrollschild und mit einer Ausnahmebewilligung durchgeführt, ist die Antwort möglicherweise etwas komplizierter und sollte mit der verfügenden Behörde genau geklärt werden! Es stellt sich nämlich die Frage, ob mit der Ausnahmebewilligung, die für die gewerblichen Fahrten verlangte Führerausweiskategorie «F» gilt oder ob die für das Führen des landwirtschaftlichen Traktors erforderliche Führerausweiskategorie «G» respektive «G40» ausreicht.

Das Führen eines landwirtschaftlichen Fahrzeuges für den Winterdienst in der Gemeinde ist also nur möglich, wenn die verfügende Behörde die eigentlich gewerblichen Fahrten durch die Ausnahmewilligung den landwirtschaftlichen Fahrten gleichstellt.

Führerausweisentzug – Was ist zu beachten? Wird der Führerausweis für das Autofahren aufgrund einer Strafanzeige für zu schnelles Fahren oder Trunkenheit am Steuer entzogen, dürfen die fehlbaren Lenker meist auch während des Entzugs Fahrzeuge der Kategorie «M» (Mofas) und «G» (landw. Motorfahrzeuge bis 30 km/h V-max.) fahren, 40 km/hTraktoren jedoch nur, wenn bereits ein «G40»-Fahrkurs absolviert wurde. Hat der Ausweis­inhaber noch keinen «G40»-Fahrkurs gemacht, so muss er diesen nachholen, um landw. Motorfahrzeuge mit V-max. 40 km/h während der Dauer des Ausweisent­zuges fahren zu können. Gewerbliche Fahrten mit weiss immatrikulierten Motorfahrzeugen sind jedoch für diesen Lenker auch verboten.

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Plattform | Ausstellung

Agritechnica-Rückblick Nach vier Jahren Unterbruch war es den Ausstellern endlich wieder in Präsenz möglich, auf der Agritechnica ihre Neuheiten zu präsentieren. Mit über 470 000 Besuchern konnte die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft DLG einen Besucherrekord verzeichnen. Roman Engeler, Ruedi Hunger, Matthieu Schubnel, Heinz Röthlisberger

Die Agritechnica, die vom 12. bis 18. November 2023 auf dem Messegelände in Hannover (D) ihre Tore geöffnet hatte, ist mit einer Rekordzahl von über 470 000 Besuchern aus 149 Ländern zu Ende gegangen. Rekordmässig war auch die Anzahl der Firmen, die in Hannover vor Ort waren. 2812 Aussteller aus 52 Ländern präsentierten in 24 Hallen ihre Innovationen, Produkte und Dienstleistungen auf dem ausgebuchten Messegelände. Aufgefallen in Hannover ist die durchwegs gute Stimmung, sowohl bei den Firmenleuten als auch bei den vielen Besuchern.

Viele nutzten die Gelegenheit, sich nach vier Jahren Unterbruch in Hannover wieder über das aktuelle Maschinenprogramm der weltweiten Landtechnik-Hersteller zu informieren. Denn gerade das macht die Agritechnica auch aus. Vor Ort sind neben den bekannten Herstellern jeweils immer auch sehr viele Firmen, die eher nicht so bekannt sind, die aber über interessante Entwicklungen verfügen. Für eine gute Idee ist die Agritechnica deshalb immer einen Besuch wert. «Die Agritechnica 2023 hat als Weltleitmesse der Landtechnik gezeigt, wie

«Gecko» schont Pflanzkartoffeln Ropa hat in Zusammenarbeit mit Farmsupport eine Hand-Legemaschine entwickelt, die ein schonendes Pflanzen der vorgekeimten Kartoffeln ohne Keimbruch ermöglicht. Jeweils zwei Personen pro Pflanzreihe legen die vorgekeimten Kartoffeln in Längsrichtung auf die Bänder, diese fördern die Kartoffeln ohne weitere Beanspruchung und ohne Schleifkontakt bis zur exakten Ablage in den Boden. Selbst Kartoffeln mit bis zu 12 cm Länge können mit dieser Technik bei einer Fahrgeschwindigkeit von 3,5 km/h gepflanzt werden, verspricht der Hersteller. Der Legeabstand kann mit wenig Aufwand und zeitsparend in 16 Stufen von 20 cm bis 50 cm verstellt werden. Platz gibt es für fünf Paletten zum Mitführen. Laut Ropa kann die Hand-Legemaschine zur Pflanzsaison 2024 bestellt werden.

Triebkopf mit Erdgas-Antrieb Der deutsche Hersteller Eidam Landtechnik aus Lössnitz stellte auf der Agritechnica unter der Marke InnoMade einen Prototyp seines autonomen Triebkopf-Trägers «TK 100» vor. Der autonome 4-Rad-Feldroboter hat insgesamt vier Anbauräume und einen 102-PS-Erdgasantrieb mit einer Einsatzzeit laut der Firma von je nach Arbeitsbelastung bis zu 8 Stunden. Die Antriebseinheit (Triebkopf) vorne ist mit der hinteren Achse über einen langen, knickgelenkten Portalrahmen verbunden, der über ein Hubwerk verfügt. An diesem Hubwerk war auf der Agritechnica eine Messerwalze angebaut, die die Firma auch selber produziert. Dank der Knicklenkung ist das Fahrzeug-Konzept extrem wendig. Vorne und hinten hat das Fahrzeug eine Zapfwelle. Noch handelt es sich beim «TK 100» um eine Prototyp-Studie. 40

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höchst innovativ die Branche ist», schreibt die DLG in ihrem Schlussfazit. «Nach vier Jahren war es den Ausstellern endlich wieder in Präsenz möglich, der Welt ihre Fülle an Neuheiten zu zeigen.» Bereits ist die Planung für die nächste Agritechnica angelaufen. Diese findet in zwei Jahren vom 9. bis 15. November 2025 statt. In den letzten zwei Ausgaben zeigte die «Schweizer Landtechnik» die Medaillengewinner sowie einen Überblick über eini­ge Neuheiten. Nachfolgend stellt die Redaktion in einem Rückblick einige weitere Entwicklungen vor.


Ausstellung | Plattform

Autonomer Traktor von Kubota Bei Kubota hatte der autonome 100-PS-Traktor «MR 1000A Agri Robo KVT» seine Europa-Premiere. Der Traktor, der auf der «M5-112»-Modellplattform basiert, lässt sich sowohl manuell als auch autonom betreiben. Ein entscheidender Vorteil sei seine Fähigkeit, wie ein herkömmlicher Traktor zur Arbeitsstelle zu fahren und dort in den autonomen Modus zu wechseln, um dann die Arbeit eigenständig zu verrichten. Der «Agri Robo KVT» ist ausgestattet mit modernster Sonar- und Scannertechnologie sowie optischen Erkennungssystemen, die Hindernisse und Personen identifizieren. Laut Kubota ist der Traktor für den japanischen Markt konzipiert, doch der Hersteller zeigt Bestrebungen, autonome Technologie auch nach Europa zu bringen.

Hackgerät «Rowliner» Der Trend des reduzierten Einsatzes von chemischen Pflanzenschutzmitteln macht auch bei Kuhn nicht halt. Auf der Agritechnica zu sehen war unter anderem das neue Hackgerät «Rowliner» mit Kapazitäten von 6 bis 12 Reihen und 4,5 bis 6 m Arbeitsbreite. In Kombination mit dem Verschieberahmen «Rowlink» und dem Kamerasystem wird die Arbeitsgenauigkeit des «Rowliner»-Hackgerätes so weit maximiert, dass laut Kuhn äusserst nahe an der Pflanzenreihe gearbeitet werden kann. Eine zweite Kamera kann auch für die auf Wunsch erhältliche Teilbreitensteuerung eingesetzt werden. Jedes Hackelement besteht aus einem langen Parallelogramm, das für maximale Eindringkraft in den Boden sorgt.

Projektstudie von Rauch und Naïo Am Stand von Rauch gab es eine Projektstudie mit dem autonomen Werkzeugträger Naïo «Orio» kombiniert mit einem Pneumatik-Streuer Rauch «Aero» zu sehen. Der «Aero»-Streuer hat 9 m Arbeitsbreite, einen 500-l-Tank sowie 800 kg Nutzlast und ist im Anbauraum zwischen den Achsen des «Orio» montiert. Die beiden Firmen Rauch und Naïo Technologies wollen mit dieser Projektstudie Erfahrungen im Einsatz von Robotertechnologie kombiniert mit Präzisionsdünger-Ausbringtechnik sammeln. Der Werkzeugträger «Orio» ist sehr vielseitig. Sowohl zwischen den Achsen als auch am Heck können diverse Maschinen angebaut werden. Vom Säen bis zum Zwischenreihen-Hacken − der «Orio» kann zur Bearbeitung von Reihenkulturen, Gemüse­ beeten wie auch Ackerkulturen eingesetzt werden.

Deutz-Fahr komplettiert Serie «6» Deutz-Fahr vervollständigt seine Serie «6» der stufenlosen «TTV»-Modelle im mittleren Leistungsbereich um fünf neue Traktoren. Der «6160.4 TTV» und der «6170.4 TTV» werden von einem Vierzylindermotor von Deutz mit 161 beziehungsweise 171 PS Maximalleistung angetrieben. Der Dieseltank fasst 300 l. Das Gesamtgewicht beträgt bis zu 12,5 t. Die SechszylinderModelle «6160 TTV», «6170 TTV» und «6180 TTV» leisten maximal 161 bis 192 PS. Nachschub erhalten sie aus dem 350 l grossen Treibstofftank. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 13,5 t. Die «MaxiVision»-Kabine gibt es in zwei Varianten. «MaxiVision+» enthält die neu entwickelte Mischkonfiguration mit zwei mechanischen und zwei elektrohydraulischen Steuerventilen, bei der «MaxiVisionPro» gibt es bis zu fünf vollelektrische. 12

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Plattform | Ausstellung

Dritter Elektrolader im Bunde Weidemann baut seine Palette an elektrisch angetriebenen Ladern weiter aus. Nach dem Radlader «1190e» und dem Tele­ skoplader «T4512e» folgt nun als Dritter im Bunde der Radlader «1390e». Seine 96-V-Lithium-Ionen-Batterie ist mit 14, 18 und 28 kWh erhältlich. Die Laufzeit soll gemäss Weidemann bis zu fünf Stunden betragen. Serienmässig ist ein 3 kW starkes Onboard-Ladegerät verbaut, das um ein zweites ergänzt werden kann. Damit soll die Ladezeit nur 1,8 h betragen (von 20 auf 80 %). Der Radlader «1390e» verfügt über je einen Elektromotor für den Fahrantrieb mit 33,1 kW Leistung und für die Arbeits­ hydraulik mit 21,2 kW Leistung. Die geschlossene Kabine kann beheizt werden.

Section-Control beim Güllen I Mit dem pneumatischen Quetschventil «Flusto» steigert Güllespezialist Zunhammer die Präzision bei der Gülleverteilung abermals. Dieses Quetschventil öffnet und schliesst laut Hersteller zuverlässig und soll auch bei dickflüssigen Medien verstopfungsfrei bleiben. Es besteht aus einem Aussengehäuse mit sogenannten «Ohren», in denen der gefaltete Innenschlauch Platz hat. «Flusto» schliesst mit Druckluft des Zugfahrzeugs und öffnet selbstständig beim Luftablass dank hoher Rückstellkräfte im Innenschlauch. Damit soll eine vollwertige Teilbreitenschaltung möglich werden. Mit dem System «Flusto» lassen sich auch unterschiedliche Arbeitsbreiten innerhalb eines Verteilgestänges realisieren.

Section-Control beim Güllen II Bomech, der niederländische Spezialist für Gülleausbringung, zeigte an der Agritechnica 2023 in Hannover einige Neuheiten – darunter ebenfalls eine Section-Control-Lösung für die Gülle­ ausbringung mit Schleppschläuchen oder Schleppschuhen. Die Schlauchabschaltung mit dem «Alrena ASC»-System ermöglicht es, einzelne Schlauchabgänge oder vorprogrammierte Sektionen zu- oder abzuschalten. Durch ein Zwei-Kammer-System im «ASC»-Druckluftventil sind Gülle und Luft voneinander getrennt und es gibt keine Vermischung. Mit einem Arbeitsdruck von rund 4,5 bar hat die Gülle keine Chance durchzufliessen. Das Druckluftventil ist einfach zu montieren (auch als Nachrüstung möglich) und hat eine kurze Reaktionszeit zum Schliessen und Öffnen.

Schnell montierbarer Ährenheber Der neue «Arista»-Ährenheber von Hersteller Schumacher ist eine ebenso einfache wie wirkungsvolle Neuheit zur Optimierung von schwierigen Erntesituationen. Der Schnellverschluss mit dem so genannten «QuickFit»-System ermöglicht einen sehr einfachen und schnellen, werkzeuglosen An- und Abbau ans Mähdrescher-Schneidwerk. Zudem besitzt der «Arista»-Ährenheber eine integrierte zweistufige Höheneinstellung zur Anpassung an den benötigten Schnittwinkel. Die neuen Ährenheber sind speziell zur Montage an alle Längenausführungen der Schumacher-Mähfinger entwickelt worden. Der Einsatz und die damit verbundene Montage und Demontage der Ährenheber je nach Erntebedingungen gestaltet das Handling laut dem Hersteller deutlich zeitsparender und anwenderfreundlicher. 42

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Ausstellung | Plattform

Neues Direktschneidwerk New Holland bringt mit dem Modell «UltraFeed» eine neue Version des Direktschneid-Vorsatzes für die überarbeitete Feldhäcksler-Baureihe des Jahres 2024 auf den Markt. Mit Arbeitsbreiten von 3, 3,5 und 4 m soll der «UltraFeed»-Erntevorsatz den Erntegutfluss verbessern, sodass selbst die grössten Erntegutmengen bewältigt und die volle Kapazität des Einzug-Aggregats sowie der Häckseltrommel genutzt werden können. Der Vorsatz, im Design auf die neue Generation der «FR»-Häcksler abgestimmt, ist mit einem wartungsfreien Riemenantrieb ausgestattet. Beim Pickup wurde die Haspel neu gestaltetet und mit stärkeren Zinken ausgestattet. Ein automatisches Schmiersystem sorgt für einen möglichst geringen Wartungsaufwand.

Neue Elektrolader von Avant Avant zeigte zwei vollelektrische Modelle der nächsten Generation: den «e513» und den «e527», welche die «e»-Serie erneuern und ihre Vorgängermodelle, den «e5» sowie den «e6», ersetzen. Die neuen Lader werden im Januar 2024 in Produktion gehen. Die neuen Lader sind mit «OptiTemp»-Batteriepaketen (13 oder 27 kWh) ausgestattet, die von der Tochtergesellschaft von Avant Power hergestellt werden. Die neue Batterietechnologie soll die Kapazität auf ein völlig neues Niveau bringen. Die Energiedichte der Batterien zähle zu den besten der Welt, behauptete der Hersteller an der Ausstellung. Die neuen Lader «e513» und «e527» sind nahezu identisch, der einzige Unterschied liegt in der Kapazität der Batterien.

Case IH präsentiert den «e-Farmall» Der «Farmall Utility 75C Electric» ist mit einer 110-kWh-Batterie ausgestattet, die bei schweren Einsätzen eine Betriebszeit von etwa vier Stunden und bei normalen bis leichten Einsätzen von sechs bis acht Stunden ermöglichen soll. Mit der DC-Schnellladefunktion kann der Traktor in weniger als einer Stunde von 10 auf 80 % aufgeladen werden. Der vollelektrische Antriebsstrang weist eine Leistung von 74 PS, 65 PS an der Zapfwelle, eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h und ein maximales Drehmoment von 320 Nm auf. Der Traktor soll weitestgehend gleich wie seine Diesel-Pendants funktionieren. Hinzu kommen Ansätze für das automatisierte oder autonome Fahren wie die «Follow-me»-Funktion, mit welcher der Traktor beispielsweise beim Zäunen dem Landwirt folgen kann.

Streudrohne bei Lehner Untersaaten in Mais oder Getreide säen, Zwischenfrüchte oder Gründüngung auf nicht befahrbaren Flächen ausbringen, Gras nachsäen, in Steillagen und Sonderkulturen Pflanzenschutzmittel sprühen – für Streu- und Sprühdrohnen gibt es viele landwirtschaftliche Aufgaben. Doch bislang ist die Technik dafür nur von wenigen Herstellern verfügbar. Lehner, der deutsche Spezialist für 12-V-Streutechnik, wagt sich nun auch in die Luft und zeigte eine vom noch jungen Start-up-Unternehmen Fluktor – das der chinesischen Drohnen-Konkurrenz Paroli bieten möchte – ent­ wickelte Drohne, die mit hauseigener Zellenrad-Streutechnik ausgerüstet war. Lehner und der Schweizer Vertriebspartner Remund & Berger werden dieses System künftig unter dem Markennamen «FlyDos» vermarkten. 12

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Plattform | Ausstellung

MX zeigt Serie «U500» Frontlader-Hersteller MX stellte auf der Agritechnica die neue Serie «U500» vor. Die Lader-Serie zeichnet sich laut MX durch eine komplett überarbeitete Ergonomie aus, bei der Sichtbarkeit und Einfachheit im Mittelpunkt des Designs stehen. In der neuen Baureihe gibt es 16 Modelle mit oder ohne Parallelführung und für Traktoren von 40 bis zu 260 PS. Auch steht ein breites Angebot an Ausrüstung zur Verfügung. So etwa die Funktionen, «Fitlock 2+» für schnelles An- und Abkuppeln, «Auto-Unload» für kombinierte Bewegungen (Greifer, An- und Auskippen), «Auto-Level» für die automatische Werkzeugnivellierung, «Easy-Pflug»-Druckminderung für die dritte Funktion und Arbeitsscheinwerfer für die gezielte Beleuchtung des Werkzeugs.

Hydrofeder-Technik hält Position Mercedes-Benz Special Trucks zeigte den Unimog «U 530» mit einem neuen hydropneumatischen Federungssystem, das in Verbin­ dung mit den Hydraulikkomponenten des Fahrzeugs steht. Der Vorteil dieser Hydrofeder-Technik: Bei laufendem Motor und aktivierter Federung wird das Rahmenniveau mittels Wegsensoren und eingelernter Mittellage automatisch auf der gleichen Position gehalten. Das System lässt sich auch deaktivieren und wird so zur passiven Feder. Wie die Hydrofeder im Landwirtschaftseinsatz funktioniert, war am Unimog «U 530» mit Front-Heck-Mähwerkskombination von Krone zu sehen. Daneben wurden der 354-PS-Unimog «U 535» mit Traktoren-Typen­ zulassung und das neue Bediensystem «Uni-Touch» präsentiert.

Teleskopierbarer Kammschwader Schmal auf der Strasse, breit auf dem Feld: So ist der neue Kammschwader «Twist 255 Max» des polnischen Herstellers Samasz unterwegs. Die Maschine lässt sich nämlich hydraulisch teleskopieren. Diese patentierte Lösung ermöglicht eine Arbeitsbreite von 295 cm auf dem Feld, während die Transportbreite auf der Strasse nur gerade 255 cm beträgt. Die Kammschwader heben bekanntlich das Futter vom Boden hoch und werfen es in die Schwadrichtung. Die Bodenanpassung erfolgt bei diesem Modell serienmässig mit einem Tastrad auf der linken Seite. Der «Twist 255 Max» lässt sich an Traktoren mit Unterlenkern der Kategorie I oder II anbauen. Die Unterlenkerlaschen des Schwaders lassen sich in der Höhe und in der Breite anpassen.

Vollelektrischer Fahrersitz Mit der neuen Sitzgeneration «MSG 297/2900» will Grammer in der Land- und Baubranche eine PKW-Premiumkomfort etablieren. Genauer gesagt handelt es sich dabei um die Kombination aus dem patentierten neuen Federungssystem «MSG 297» und dem Sitzoberteil «S2900». Die zugrunde liegende Konstruktion des neu entwickelten Sitzes wird ergänzt durch eine Vielzahl von Features: mehrstufige Sitzheizung und Klimatisierung, Massagefunktionen in der Sitzfläche und im Rückenpolster sowie die vollelektrische Zehn-Wege-Einstellung mit drei Memoryspeicherplätzen. Sie machen den «MSG 297/2900» zu einem HighEnd-Produkt, mit dem man für die Herausforderungen moderner Landwirtschaft ausgerüstet ist. Zudem ist die Konstruktion für schwere Multifunktionsarmlehnen und Anbauten ausgelegt. 44

Schweizer Landtechnik   12

2023


Ausstellung | Plattform

Pulsierende Regelung Das «Twin Force PulseSystem» von Pflanzenschutzspritzen-Hersteller Hardi beinhaltet einerseits eine innovative Abdriftreduzierung, anderseits garantiert das System eine hohe Bestandesdurchdringung mit feinsten Anlagerungen. Durch Veränderung der Öffnungsintervalle beim Pulsieren kann das Hardi-«PulseSystem» die Düsen individuell zwischen 30 und 100 Prozent geöffnet halten, bei gleichbleibendem Druck und optimalem Tröpfchenspektrum. Die korrekte Ausbringmenge an jeder Düse erfolgt durch die Regelung über Pulsweitenmodulation statt über Druck. Das Magnetventil schaltet 20-mal pro Sekunde vor der Düse ein und aus, um deren Durchfluss zu regeln. Das Hardi-​ «PulseSystem» unterstützt auch das Spot Spraying.

Optimiertes Profil Mitas hat auf der Agritechnica die neuen Reifen «HC 1000», «HC 2000» und «HC 3000» vorgestellt. Für selbstfahrende Spritzen stellte Mitas den «HC 1000» vor. Dieser Reifen mit VF-Technologie («Very High Flexion») hat ein um 50 Prozent optimiertes Profilfülleverhältnis im Vergleich zum Standardreifen und eignet sich daher auch für schnelle Strassenfahrten. Der «HC 2000» ist ein neuer VF-Reifen für Traktoren mit hoher Leistung, aber auch für schnellfahrende Traktoren sowie Pflanzenschutzspritzen, während der «HC 3000» ein Reifen für Antriebs­ achsen von Erntemaschinen ist. Er verfügt als VF-Reifen über eine innovative Karkassenkonstruktion mit flexibler Seitenwand und grosser Lauffläche.

Mobile Radgreifer-Hebebühne Die mobile Radgreifer-Hebebühne «Columnlift» von Hersteller Maha ist mit ihren zwei Traversen mit Adaptersatz speziell für die Aufnahme von Traktoren (ausgestattet mit entsprechender C-Schiene) konzipiert und hebt pro Säule bis zu 7,5 Tonnen. Beim Rangieren bietet das schlanke Säulendesign eine gute Übersicht. Das wartungsarme, elektromechanische Antriebssystem sorgt für hohe Laufruhe, die herausragende mechanische Steifigkeit der Hubsäulen garantiert Sicherheit und Funktion unter allen Bedingungen. Dank des hochwertigen Schnecken­ getriebemotors ist eine exakte Höhenpositionierung ohne Nachlauf möglich. Die Säulenkommunikation erfolgt über Funk, die Energieversorgung über Batterien. Bei Stromausfall gibt es einen einfachen Notablass.

Tele-Radlader mit moderner Kabine Schäffer stellte mit dem «8620 T-3» und «9640 T-3» die jüngste Generation seiner Tele-Radlader vor. Neben dem Design ist vor allem die Kabine neu. Sie bietet durch zahlreiche Details mehr Komfort. Ein Touchdisplay und ein Soft-Touch-Bedienfeld erleichtern die Bedienung. Zudem sind einige Assistenzsysteme und Komfortfunktionen erhältlich. Die weiteren Kennzahlen bleiben unverändert: Der 102 oder 129 PS starke «8620 T-3» hebt Lasten von bis zu 4,2 t auf eine Höhe von 5,20 m. Die 2,77 m hohe Maschi­ne besitzt ein Einsatzgewicht zwischen 7 und 8 t. Der «9640 T-3» hat ein Einsatzgewicht zwischen 8,4 und 9,7 t und einen 143 PS starken Motor. Der Lader ist 2,83 m hoch, weist eine Hubkraft von 4,2 t auf und bringt es auf eine Hubhöhe von 5,40 m. 12

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Plattform | Ausstellung

9-m-Direktsaat-Gerät Novag präsentierte seine bisher grösste Direktsaat-Maschine mit 9 m Arbeitsbreite. Mit der neuen «T-ForcePlus 950» ist es dem Direktsaat-Spezialisten gelungen, den Zielkonflikt zwischen grosser Schlagkraft, minimalem Bodendruck und hohem Schardruck für die Direktsaat zu lösen. Das Ergebnis ist ein schlagkräftiges Flaggschiff, dass dank Raupenlaufwerk bodenschonend unterwegs und zudem je nach Bodenart flexibel ballastierbar sein soll. Das 9-m-Gerät erreicht mit bis zu 48 Säscharen (18,75 cm Reihenabstand) und Arbeitsgeschwindigkeiten von bis zu 12 km/h Leistungen von fast 10 ha/h. Die Nachfrage nach Direktsaat-Technik dieser Dimension kommt vor allem von gros­ sen Ackerbaubetrieben.

Neuer Elektrolader Auch Dieci hat sich des Elektroantriebs angenommen und präsentierte mit dem Label «Dieci-e» erstmals den vollelektrischen Teleskoplader «Mini Agri-e». Die Maschine soll die Merkmale des Standardmodells «Mini-Agri» mit allen Vorteilen eines umweltfreundlichen Antriebs vereinen, betonte der Hersteller. Zu den Hauptmerkmalen dieses Electric-Teleskopladers zählen die maximale Tragkraft von 2600 kg und die Hubhöhe bis zu 6 m. Der Elektromotor für den Fahrantrieb weist eine Leistung von 19 kW auf, jener für das Hydrauliksystem 22 kW. Gespeist werden die Motoren mit einem oder zwei Lithium-Akkus mit maximaler Leistung bis zu 44 kWh, was für einen ganzen Arbeitstag ausreichen sollte.

Baukastensystem «Cameleon» Lyckegård aus Malmö (SE) zeigte sein modulares «Cameleon»-­ Aufbausystem, das für verschiedene Kombinationsarbeiten wie Säen, Striegeln, Eggen, Hacken und Düngen in der Reihe eingesetzt werden kann. Im Baukastensystem kann die Maschine, die über Kamera-Reihenführung verfügt, mit verschiedensten Werkzeugen ausgestattet werden. Die Säschare ermöglichen eine Band- oder Reihensaat mit variablen Reihenabständen. Während des Hackens kann zudem Dünger ausgebracht werden. Dank des Zweitank-Systems können parallel Untersaaten ausgesät werden. Die «Cameleon» gibt es in den Ausführungen 6 Meter, 8 Meter und 9 Meter. Für eine «Cameleon» mit einer Arbeitsbreite von 8 m wird laut der Firma ein Traktor mit 160 PS Leistung benötigt.

Elektrisch angetriebene Hacke Auf dem Messestand von Fendt war auch ein Gespann aus elektrisch angetriebenem Traktor (Fendt «e100») und Hacke zu sehen. Es handelt sich um eine gemeinsame Entwicklung vom Traktorenbauer Fendt und dem niederländischen Start-up-Unternehmen Lauwen Agro Engineering. Die Steuerung der Hacke, die speziell für kleinere Betriebe konzipiert wurde, läuft autonom und vollelektrisch. Zwei Kameras steuern jeweils zwei Hackmodule. Die vordere Kamera identifiziert hierbei die Position und Art der Pflanzen und unterscheidet zwischen angebauter Kultur und Unkräutern. Die hintere Kamera überwacht das Arbeitsergebnis. Diese umfassende Sensorik soll künftig einen autonomen (oder zumindest teilautonomen) Betrieb des Gespanns ermöglichen. 46

Schweizer Landtechnik   12

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Plattform | Forschung

Als Versuchstraktor wurde ein John Deere «6130R Ultimate Edition» mit «JD-Link»-Modul und einem «Star Fire 6000» inklusive Mobile-RTK eingesetzt. Bilder: John Deere

Effizient mit Lenksystem und automatischer Dokumentation Vereinfachte Arbeitsplanung und automatische Dokumentation mit Unterstützung des John Deere «Operations Center». Welche Erkenntnisse und Auswirkungen sich daraus ergeben, wurde in einem Projekt an der österreichischen «Innovation Farm» untersucht. Florian Köck und Robert Zinner*

Viele Landwirte haben sich in den letzten Jahren für ein Lenksystem entschieden. Dieses bietet Potenzial zur Steigerung der Effizienz in der Durchführung verschiedener Arbeitsprozesse sowie zur Erhöhung des Arbeitskomforts. Mit der Weiterentwicklung der Technologie steigen auch die Möglichkeiten dieser Lenksysteme. Die Kombination eines Lenksystems mit Telemetrie ist eine der jüngsten Entwicklungen, die den Landwirten eine beispiellose Genauigkeit und Effizienz bei ihren Arbeiten ermöglicht. In der Praxis wird dieses Potenzial von den Landwirten jedoch häufig nicht voll ausgeschöpft. *Die beiden Autoren arbeiten an der «Innova­ tion Farm» (Standort Mold) und bei der Landwirtschaftskammer Niederösterreich im Fachbereich Landtechnik/Digitalisierung.

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Schweizer Landtechnik   12

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Schaltzentrale der Effizienz Das «Operations Center» von John Deere ist eine kostenlose Telemetrie-Software, die speziell zur Verwaltung von landwirtschaftlichen Maschinen und Arbeitsprozessen genutzt wird. Das System bietet verschiedene Funktionen und Tools zur Steigerung der Effizienz. Um das Potenzial dieser Online-Plattform ausschöpfen zu können, sind die Traktoren im Idealfall mit einem «JD-Link»-Modul ausgerüstet. Dieses Modul ist die Telematik-Einheit, die eine Übertragung von Daten zwischen den Maschinen und dem «Operations Center» möglich macht. Das Modul kann auf verschiedenste Daten wie Maschinenleistung und Betriebsstunden zugreifen und so auch zur Planung von Wartungsarbeiten und zur Verbesserung der Effizienz genutzt werden. Über

eine integrierte GPS-Einheit kann auch auf den Standort der Maschine zurückgegriffen werden. Dieses Modul kann ebenso auf Traktoren anderer Hersteller montiert werden, um auch gemischte Flotten gut im «Operations Center» verwalten zu können. Über die Seriennummer kann der John-Deere-Händler die Fahrzeuge auf dem Account des Landwirts freischalten. Anbaugeräte können von den Landwirten eigenständig in der Software angelegt werden.

Arbeitsaufträge planen und analysieren Nachdem Feldgrenzen importiert oder angelegt wurden, können Arbeitsaufträge für die Feldbestellung, Anwendung, Ernte oder Bodenbearbeitung generiert werden.


Forschung | Plattform

Bei der Planung können bereits Faktoren wie Traktor, Anbaugerät, Fahrer, Fahrspuren und beispielsweise eine Applikationskarte integriert werden, die anschliessend per Mausklick zum entsprechenden Gerät gesendet werden. Über eine App auf dem Smartphone oder Tablet funktioniert das Senden der Arbeitsaufträge ebenso. Aber auch per USB-Stick können Aufträge übertragen werden, dies ist insbesondere für ältere Geräte ohne verbautes «JD-Link»Modul wichtig. Im Optimalfall erfolgt die Planung zu Zeiten mit wenig Arbeitsauslastungen ausserhalb der Saison oder während Schlechtwetterperioden. Sobald die Zündung das nächste Mal betätigt wird, importiert das System den Auftrag. Beim Überqueren der Feldgrenze wird der Auftrag automatisch gestartet. Dies erspart einiges an Rüstzeit, da sofort mit den richtigen Einstellungen die Arbeit begonnen werden kann. Eine weitere wichtige Funktion des «Operations Center» ist die Analyse. Das System sammelt Daten aus verschiedenen Quellen wie Sensoren, GPS und anderen Quellen und bietet eine umfassende Analyse der landwirtschaftlichen Prozesse. Die Daten können zur Optimierung der Maschinenleistung und zur Verbesserung der Effizienz der Arbeitsprozesse genutzt werden. Aus diesen aufgezeichneten Daten kann im Anschluss direkt im «Operations Center» eine Applikationskarte erstellt werden und so der Heterogenität der Feldstücke exakt entgegengewirkt werden.

Verbindung zu anderen Anwendungen Auch externe Software-Lösungen wie die Telemetrie-Portale von Steyr, Case, New Holland und Claas können mit dem «Operations Center» verbunden werden. So können die Vorteile anderer Anwendungen auch auf der Plattform genutzt werden. Im Versuch wurde mithilfe der Verbindung zur App «Solorrow» eine teilflächenspezifische Maisaussaat geplant und ausgesät. Die Applikationskarte konnte vom Smartphone direkt in das «Operations Center» importiert werden. Zudem wurde ein umfassender Test eines John-Deere-Lenksystems in Kombination mit dem «Operations Center» durchgeführt. Ziel des Tests war es, das Potenzial des Lenksystems mit der Anbindung an die Telemetrie-Software zu steigern.

Test in der Praxis Der Test wurde unter realen Bedingungen direkt auf dem Feld durchgeführt. Es wur-

Im «Operations Center» lassen sich auch Telemetrie-Portale von anderen Marken einbinden und deren Daten in Echtzeit auf dem Display anzeigen.

den 8 identische, trapezförmige, 1 ha grosse Flächen als Versuchsparzellen ausgemessen. Als Versuchstraktor wurde ein John Deere «6130R Ultimate Edition» mit «JD-Link»-Modul und einem «Star Fire 6000» inklusive Mobile-RTK eingesetzt. Eine Scheibenegge von Agrisem mit einer Arbeitsbreite von 2,9 m wurde am Heck des Traktors installiert und ein 600 kg schweres Frontgewicht sorgte an der Vorderseite für eine ausgeglichene Gewichtsverteilung. Der Versuch wurde in Form einer einfachen Bodenbearbeitung nach der Stoppelbearbeitung durchgeführt. Der Versuch vergleicht 4 Varianten in doppelter Wiederholung. Für jede Wiederholung wurde ein neuer Auftrag erstellt, um die Daten im Anschluss perfekt auswerten zu können. Variante «Manuell» Diese Variante wurde ohne den Einsatz eines GPS-Lenksystems durchgeführt. Die Fläche wurde mittels Anschlussfahren und Schwalbenschwanz-Wende bearbeitet. Das Vorgewende wurde an beiden Seiten ebenfalls händisch mittels Anschlussfahren und SchwalbenschwanzWende fertiggestellt. Variante «AB-Linie» Die Variante «AB-Linie» soll die betriebsübliche Methode für die Bodenbearbeitung mit einem GPS-Lenksystem darstellen. Hier wurde bei der ersten Länge eine AB-Linie aufgenommen, die dann die Grundlage zur Bearbeitung der Fläche

ohne Vorgewende bildete. Es wurden bei der Bearbeitung immer 2 Spuren ausgelassen, um die Zeit der Wendemanöver so kurz wie möglich zu halten. Am Vorgewende wurde wie bei der Variante «Manuell» die Schwalbenschwanz-Wende mit klassisch händischem Anschlussfahren angewendet. Variante «1-Click-Go AutoSetup» Mithilfe des «Operations Center» wurden bei dieser Variante die Feldgrenze und eine Fahrspur im Voraus geplant und an den Traktor gesendet. Bei der Planung wurde auch das Gerät mit den richtigen Abmessungen hinterlegt. Zum Zeitpunkt der Überfahrt der Feldgrenze wurde der Arbeitsauftrag am Terminal vorgeschlagen und konnte gestartet werden. Da die Fahrspur schon gegeben war, ergab sich die Möglichkeit, die ersten 5 Fahrspuren auszulassen, um die Fläche zum Schluss mit 5 Runden fertigzustellen. Hierfür wurde ein Vorgewende am Terminal angelegt. Der innere Teil wurde wie bei der Variante «AB-Linie» im Streifenformat mit jeweils 2 ausgelassenen Spuren bearbeitet. Dank der Markierung des Vorgewendes am Terminal waren die Aushub- bzw. Absenkzeitpunkte gut erkennbar. Das Vorgewende wurde mit der Funktion Feldgrenzen-Füllung von John Deere bearbeitet. Hier wird eine Spur in der Form der Feldgrenze innerhalb der Aussengrenze erstellt. So kann die Fläche mit 5 Runden rund um den bereits bearbeiteten Bereich fertiggestellt werden. 12

2023   Schweizer Landtechnik

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Plattform | Forschung

Stoppuhr und die Lenkbewegungen mittels Smart Watch ermittelt.

Grafik 1: Vergleich der Varianten 108 % 106 % 104 %

106 %

106 %

106 %

103 %

103 %

103 % 102 %

102 %

100 %

100 % 98 %

97 %

96 %

97 %

95 %

Ergebnisse

99 %

98 %

96 %

95 %

95 %

gesamte Arbeitszeit relativ [%]

gefahrene Strecke Kraftstoffverbrauch relativ [%] relativ [%]

94 % 92 %

Flächenleistung relativ [%]

■ 1-Click-Go AutoSetup

■ AB-Linie

■ Manuell

■ Turn Automation

Im Vergleich zu den Varianten «Manuell» und «AB-Linie» verursacht die Option «1-Click-Go AutoSetup» eine geringere Belastung des Fahrers, was die Ermüdung des Anwenders bei langen Arbeitszeiten verringert. Diese zusätzliche Fahrerentlastung gegenüber der Variante «AB-Linie» wird erreicht durch: eine um 17 % höhere Einschaltzeit des Lenksystems, 6 Kehrt­wenden weniger sowie einen um 5 % geringeren Kalorienverbrauch. Ausserdem bietet das «1-Click-Go AutoSetup» durch die Option der Feldgrenzen-Füllung eine höhere Präzision am Vorgewende, was die Genauigkeit der Traktorbewegungen zusätzlich erhöht und das Auf­treten von Überlappungen in diesem Bereich verringert. Darüber hinaus liefert es zusätzlich eine um etwa 3 % gesteigerte Flächenleistung im Vergleich zu dem Fahren mit «AB-Linie». Dieser Wert spiegelt sich bei der Stoppelbearbeitung in etwa im selben Ausmass in der Kraftstoffersparnis wider.

Variante «Turn Automation» Bei dem Versuch inklusive Turn Automation wurde eine Variante gebildet, die zusätzlich zur «1-Click-Go»-Variante mit der Funktion Turn Automation durchgeführt wurde. Mithilfe von Turn Automation ist es möglich, dass der Traktor am Ende jeder Länge automatisch wendet und in die nächste Spur findet. Gleichzeitig soll das Gerät automatisch und zum richtigen Zeitpunkt angehoben und wieder abgesenkt werden. Hierfür wurde eine exakte Einstellung von Wendekreis, Zeitpunkten für die Bearbeitungspunkte und Wendemanöver benötigt. Damit der Wendevorgang ohne Probleme durchgeführt werden konnte, wurde hier der innere Bereich im Streifenformat mit 3 Spuren

Abstand durchgeführt. Das Vorgewende wurde wieder mittels Feldgrenzen-Füllung mit 5 Runden fertiggestellt.

Aufgenommene Parameter Um die Varianten im Nachgang qualitativ und quantitativ bewerten zu können, wurden viele verschiedene Parameter erhoben. Die gefahrene Strecke und die bearbeitete Strecke wurden mit dem Terminal aufgezeichnet. Mithilfe der Analysefunktion im «Operations Center» wurden die bearbeitete Fläche, die Gesamtarbeitszeit, der Kraftstoffverbrauch und die Flächenleistung je Wiederholung erhoben. Eine wichtige Rolle spielten auch die Zeit und der Aufwand am Vorgewende. Hierfür wurden die Wendezeiten mittels

In diesem Versuch wurde die Leistung der vier vorher angeführten Varianten untersucht. Der Fokus hierbei lag vor allem darauf, die Unterschiede zwischen der betriebsüblichen Variante «AB-Linie» und der Variante «1-Click-Go AutoSetup» herauszuarbeiten, welche die beste Ausnutzung ohne zusätzliche Investitionen widerspiegelt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Variante «1-Click-Go AutoSetup» in Bezug auf Flächenleistung, Zeit, gefahrene Strecke und Kraftstoffverbrauch am besten abschneidet (siehe Grafiken 1 und 2).

Fazit Die Versuche haben gezeigt, dass das Traktorlenksystem in Kombination mit der Telemetrie-Software hervorragend funktioniert. Die Methode steigert die Effizienz und verringert den Bedarf an menschlicher Arbeit, was für Landwirte zu erheblichen Kosteneinsparungen führen kann. Das «Operations Center» von John Deere liefert zudem nützliche Informationen zum Zustand des Traktors und weist frühzeitig auf mögliche Wartungsprobleme hin, bevor sie dringend werden. Insgesamt unterstreichen die Ergebnisse des Versuches das Potenzial der kostenlosen Telemetrie-Software, landwirtschaftliche Prozesse nachhaltiger, kostengünstiger und effizienter zu gestalten. Das System ermöglicht die Echtzeit-Erfassung und -Analyse von Daten, die Landwirte zur Verbesserung ihrer Arbeitsabläufe nutzen können, um höhere Ernteerträge zu erzielen. Dadurch wird es zu einem unverzichtbaren Tool für moderne landwirtschaftliche Betriebe.

Grafik 2: Fahrerentlastung AutoTrac ON [%] 100 %

Gesamtkalorien [kcal] 300 kcal

90 % 79 %

80 % 60 %

62 %

240 kcal

40 %

219 kcal

230 kcal

210 kcal

20 % 0%

279 kcal

270 kcal

0% Turn Automation

1-Click-Go AutoSetup

AB-Linie

Manuell

180 kcal 150 kcal

175 kcal Turn Automation

1-Click-Go AutoSetup

AB-Linie

Manuell

Insgesamt zeigen die Daten, dass die Ausnutzung des Potenzials von Lenksystem und «Operations Center», das in der Variante «1-Click-Go AutoSetup» getestet wurde, die effektivste und effizienteste Variante für moderne Traktoren ist. Sie erhöht den Bedienungs­komfort, die Genauigkeit und die Effizienz des Traktors und ist damit ein nützliches Tool für Landwirte und Traktorfahrer.

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Schweizer Landtechnik   12

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Kurse | SVLT

Kurs: «Ausbringkarten für die teilflächen­ spezifische Bewirtschaftung erstellen» Dank dem technischen Fortschritt in der Landtechnik sind mittlerweile viele Düngerstreuer, Pflanzenschutzspritzen oder Sämaschinen mit der Technik für die teilflächenspezifische Arbeit ausgerüstet. Aber wie bringen wir die Maschinen dazu, nach Vorgaben von Karten die Ausbringmenge zu variieren? Welche technischen Voraussetzungen sind dazu nötig? Diese und weitere Fragen werden im Rahmen des zweitägigen Kurses beantwortet. Ziele • Technische Voraussetzungen für die Teilflächen­ bewirtschaftung kennen (Isobus, Satellitennavigation) • Grundlagen von Geodaten kennen • Software für die Erstellung von Ausbringkarten kennen • Selbständig Karten für die teilflächenspezifische Ausbringung am PC erstellen und auf die Maschinen übertragen können

Programm Tag 1 • Grundlagen und Anwendungen der Satellitennavigation • Struktur von Geodaten und verschiedene Quellen (Google, Swisstopo, Sentinel) • Arbeiten mit dem Programm QGis Tag 2 • Arbeit mit verschiedenen Softwarelösungen zur Erstellung von Ausbringkarten • Grundlagen Isobus • Übertragung der Karten in Isobus-Monitore • nach Möglichkeit Überprüfung der Arbeit an einem konkreten Beispiel auf einem Feld Voraussetzung für Kursteil­nehmende • Laptop mit Internetzugang • Vorinstallierte Software: Internetbrowser, QGis (https://www.qgis.org/) • USB-Sticks

Kursdaten und Anmeldung 2 Tage: 13. und 16. Februar 2024, Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, 5722 Gränichen AG Kursleitung: Bernhard Streit Teilnehmerzahl: 5–10 Personen Kursdauer: 9.00–16.30 Uhr Kurskosten für beide Tage inkl. 2 Mittagessen: Mitglieder: CHF 490.– Nicht-Mitglieder: CHF 540.– Wer eine Traktor-Anbaugeräte-Kombination mit Lenksystem, Monitor und Isobus hat, kann diese an den 2. Kurstag mitnehmen (wenn Sie das wünschen, werden wir uns bei Ihnen melden und das weitere Vorgehen besprechen). Anmeldung Anmeldung bis 5. Januar 2024 über die Webseite www.agrartechnik.ch/verband/weiterbildung/kurse Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen für Kurse (AGB Kurse) des SVLT.

Der Kurs «Ausbringkarten für die teilflächen­spezifische Bewirtschaftung erstellen» findet am 13. und am 16. Februar 2024 auf der Liebegg in Gränichen statt. 12

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Plattform | Report

Flachs nach dem Brechen. Ganz links mit Topqualität und ganz rechts mit schlechter, nicht gut gerösteter Qualität. Bilder: SwissFlax

«Unsere Vision sind 10 bis 15 Hektar Flachs» Im letzten Teil der Serie «Flachs-Anbaujahr» gibt SwissFlax-Co-Geschäftsführer Dominik Füglistaller Auskunft über die Weiterverarbeitung der geernteten Flachsfasern und die Vermarktung der Garne und Stoffe. Zudem sagt er, wieso die SwissFlax GmbH derzeit keine neuen Produzenten mehr aufnimmt. Heinz Röthlisberger

Serie «Flachs» − letzter Teil

«Schweizer Landtechnik»: Wie waren die Erträge und die Qualität der diesjährigen Flachs-Ernte? Dominik Füglistaller: Die Erträge liegen in diesem Jahr im Schnitt bei rund 34 Dezitonnen Flachsstroh pro Hektare, was im Vergleich zu den Vorjahren unterdurchschnittlich ist. Ein guter Ertrag bei der Ernte von Flachs liegt zwischen rund 50 bis 60 dt/ha. Wir hatten auch schon mal 65 dt/ha, das ist ein sehr guter Ertrag. Zur Qualität können wir noch nichts sagen, weil der diesjährige Flachs noch nicht 52

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weiterverarbeitet ist. Ich erwarte eher eine mittlere Qualität. Was sind die Gründe dafür? Die Trockenheit. Die machte uns in diesem Jahr wie auch schon in den letzten Jahren zu schaffen. Flachs wächst bei trockenen Bedingungen sehr schlecht auf. Bei einem Feld mussten wir in diesem Jahr gar einen Totalausfall hinnehmen und ein Landwirt musste bewässern, was es bis jetzt noch nie gab und was wir eigentlich auch nicht möchten.

Mit diesem Teil beschliesst die «Schweizer Landtechnik» die 3-teilige Serie «Flachs-Anbaujahr». In der Serie erschienen ist der Artikel «Flachs: Anspruchslos und schwierig zugleich» (Nr. 8/2023), in dem es um den Anbau sowie die Pflege von Flachs ging. Im Artikel «Zupfen, Dreschen, Wenden und Pressen» (Nr. 9/2023) zeigten wir auf, mit welchen Spezialmaschinen die Landwirte von SwissFlax ihren Flachs ernten. Siehe auch Video «Flachs-Ernte» auf dem «Schweizer Landtechnik»-YouTube-Kanal.


Report | Plattform

In der Schweiz gibt es leider keine Spinnereien, die Flachs verarbeiten können.

Dominik Füglistaller von der HAFL in Zollikofen ist Co-Geschäftsführer von SwissFlax.

Ausser bewässern, was kann SwissFlax gegen die Trockenheit sonst noch machen? Das ist eine sehr grosse Herausforderung. Eine Möglichkeit ist Winterflachs, den wir in diesem Herbst erstmals auf zwei Hektaren angesät haben. Das ist eine neue Züchtung und die soll die Trockenheit besser vertragen. Weil diese Sorte länger im Boden ist, kann sie längere Wurzeln bilden und so besser ans Wasser gelangen. Übrigens haben nicht nur wir Probleme mit der Trockenheit. In Holland und in Frankreich, also in den grossen Flachs-Anbauländern, haben sie die gleichen Probleme. Dort waren die Erträge in den letzten Jahren sogar noch tiefer als bei uns und sie hatten dort wirklich recht Schwierigkeiten im Anbau von Flachs. Im Vergleich zu diesen Ländern hatten wir in der Schweiz immer noch gute Qualität.

markts verarbeitet. Der Rest geht über Fernost, meist nach China. Das wollen wir aber nicht, weil in China die Rückverfolgbarkeit nicht mehr gegeben wäre.

Die geernteten Flachsfasern werden am Schluss ja zu Rundballen gepresst. Wie geht es danach weiter? Gegen Winter liefern wir die Rundballen in eine Fabrik nach Holland, wo das Stroh gebrochen wird. Daraus gibt es Langfasern, Kurzfasern und sogenannte Schäben. Das ist der etwas holzige Teil der Fasern. Die Schäben bleiben in Holland, wo sie zu Tierstreu weiterverarbeitet werden. Wir selber nutzen die Langfasern und die Kurzfasern. Die Langfasern ergeben das feine Garn, welches man auch nass verspinnen kann. Die Kurzfasern ergeben ein gröberes Garn, welches sich fast nur trocken verspinnen lässt und aus dem etwa Bindfäden hergestellt werden.

Dann kommen die Garne wieder zurück in die Schweiz? Ja. Wir lagern sie dann und verkaufen sie an Textilverarbeiter in der Schweiz oder lassen die Garne zu Stoffen weiterverarbeiten. Wir produzieren den Flachs also nicht nur, wir sind auch Garn- und Stoffverkäufer. Der Verkauf von Stoffen ist eine Nische. Da können wir am Laufmeter anbieten, da sind wir sehr flexibel. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir immer eine Jahresernte Flachs in Form von Garnen eingelagert haben. So können wir jederzeit liefern und laudfend wieder Flachs produzieren.

Und danach? Die ausgebrochenen Lang- und Kurzfasern gehen dann von Holland nach Litauen oder Polen, wo sie zu Garn verspinnt werden. Dort stehen die beiden einzigen grossen Spinnereien in Europa, die noch Flachs im Nassspinnverfahren verarbeiten können. In diesen zwei Spinnereien werden etwa 20 Prozent des Flachs-Welt-

Holland, Litauen und Polen – gibt es keine Möglichkeiten in der Schweiz? Nein, in der Schweiz gibt es leider keine Spinnereien, die Flachs verarbeiten. Die Firmen in Litauen und Polen sind spezialisiert und das sind riesengrosse Fabriken, das kann man sich fast nicht vorstellen. Wenn wir einen Teil der Wertschöpfung zurück in die Schweiz oder wenigstens in die Nähe holen könnten, dann wäre das auf Stufe Faserverarbeitung, also das Stroh brechen, wie wir es jetzt in Holland machen lassen. Es gibt eine Spinnerei im Elsass, die ein spezielles Verfahren für das Trockenspinnen entwickelt hat. Mit dieser Firma sind wir in Kontakt.

Wer sind ihre Abnehmer? Um nur einige zu nennen, Schütz Textil in Wiler bei Utzenstorf (BE) produziert ein Edelweisshemd aus Schweizer Flachsleinen, die Innolana AG in Bichelsee (TG) produziert Strickwaren, insbesondere Pullover, bei Möbel Pfister gibt es Vorhänge aus Schweizer Flachs, Rigotex AG im Toggenburg macht Küchentücher, Lanz-Anliker AG aus Rohrbach (BE) fertigt Taschen und Rucksäcke aus Schweizer Leinen-

SwissFlax − sechs Hektaren, sechs Landwirte Die Firma SwissFlax wurde 2014 von Landwirten sowie von Personen aus Forschung und Beratung gegründet. Adrian Brügger, Landwirt aus Willadingen (BE), ist der Vorsitzende der Geschäftsleitung. Neben ihm kümmern sich Dominik Füglistaller (HAFL Zollikofen) und Beat Aebi um die operativen Geschäfte. Sechs Landwirte in der Region Willadingen, Oberösch und Recherswil produzierten in diesem Jahr auf rund sechs Hektar Flachs für SwissFlax. www.swissflax.ch

zwilch und die Création Baumann in Langenthal (BE) stellt unter anderem den Stoff für die Schwingerhosen her. Können sie überhaupt gegen die ausländischen Leinen-Produkte konkurrieren? In der Schweiz sind wir einfach teurer als im Ausland. Schon nur auf Stufe Anbau haben wir im Vergleich zum Ausland höhere Kosten. Auch für das Brechen und das Spinnen im Ausland müssen wir mit höheren Kosten rechnen, weil wir mit unseren sechs Hektaren nur eine Kleinmenge von rund drei Tonnen Fasern zum Verarbeiten liefern. Diese Firmen hätten aber gerne 10 Tonnen pro Charge, weil ihre Maschinen auf grosse Mengen ausgelegt sind. Deshalb sind wir mit unserem Garn schlussendlich rund vier Mal so teuer wie ein ausländisches Garn. Aber wir sind eine Schweizer Marke und wir können garantieren, dass unsere Garne zu 100 Prozent aus in der Schweiz produziertem Flachs hergestellt worden sind und diese in der Schweiz zu Textilien weiterverarbeitet werden. Wir können die Rückverfolgbarkeit gewährleisten. Sie nehmen den Kampf gegen Billig-Textilien auf. Wir wollen ganz einfach gesagt einem fertigen Textil wieder mehr Wert geben. Es kann doch nicht sein, dass ein T-Shirt nur 10 Franken kostet. Irgendjemand verliert in diesem System und bleibt dabei auf der Strecke. Der Produzent und die Umwelt werden ausgebeutet. Und das finde ich einfach nicht richtig. Zurück zum Anbau. Nimmt SwissFlax noch neue Produzenten auf? 12

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Plattform | Report

Nein, wir nehmen in nächster Zeit keine neuen Produzenten mehr auf. Im Moment können wir den Bedarf der TextilVerarbeiter mit sechs Produzenten und sechs Hektaren vollumfänglich abdecken. Kommen Anfragen rein? Ja, aber wie schon gesagt, müssen wir im Moment absagen. Neue Produzenten würden wir zurzeit auch nur aus der Region um Willadingen und Oberösch aufnehmen. Denn dort sind unsere Spezialmaschinen platziert. Der Aufwand und die Kosten mit dem Drescher, Wender und dem Zupfer viele Kilometer zurückzulegen, wären einfach zu gross. Was verdient ein Landwirt, der für SwissFlax produziert? Wir haben ein spezielles Zahlungssystem eingeführt. SwissFlax stellt den Landwirten das Saatgut zur Verfügung, der Landwirt macht die Bodenbearbeitung, sät und schaut für den Pflanzenschutz und die Kulturpflege. Das ist für den Landwirt sehr überschaubar. Den Rest macht

SwissFlax. Wir bezahlen das Saatgut und die Erntekosten und bezahlen dem Landwirt einen Sockelbeitrag von 2000 Franken pro Hektare. Das ist ein Risikopauschalbeitrag, denn alle 10 Jahre muss man mit einem Totalausfall der Ernte rechnen. Dann bezahlen wir dem Landwirt die Erntemenge, also für die Dezitonne Stroh. Hinzu kommt noch der Qualitätszuschlag. Den gibt es, wenn der Langfaseranteil der Ernte bei über 22 Prozent liegt. Damit kommt ein Landwirt, der für SwissFlax anbaut, etwa auf 4000 Franken pro Hektare. Wie sieht es mit Beiträgen aus? Weil wir auch die Samen für die Ölproduktion ernten, kann jeder Landwirt den Ölsaatenbeitrag lösen und im Kanton Bern gibt es noch den Einzelkulturen-Beitrag für blühende Pflanzen. Das gibt dann für den Flachs insgesamt einen Deckungsbeitrag, der etwa auf Stufe Raps liegt. Mir ist es dabei wichtig zu betonen, dass wir mit dem Anbau von Flachs nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stehen. Weil wir sowohl Fasern als auch

Öl auf der gleichen Fläche gewinnen, nutzen wir das Potenzial dieser Pflanze voll und ganz aus. Was sind die Ziele von SwissFlax für die nächsten Jahre? Unser Ziel ist es, dass alle Schwingerhosen aus Schweizer Flachs hergestellt werden. Da sind wir im Gespräch mit dem Eidgenössischen Schwingerverband. Die Signale jedenfalls sind sehr positiv. Zudem haben wir mit der Firma Schütz in Wiler (BE) einen sehr starken Partner, mit dem wir die Konfektion und die Logistik weiter ausbauen wollen. Das braucht dann mehr Fläche? Wenn der Absatz steigt, können wir auch die Anbaufläche ausbauen. Beispiel: Wenn alle Schwingerhosen nur noch aus Schweizer Flachs gemacht würden, wären das umgerechnet zwei Hektaren Flachs jährlich nur für die Herstellung von Schwingerhosen. Mit mehr Fläche könnten wir auch unsere Spezialmaschinen besser auslasten. 10 bis 15 Hektar Flachs – das ist unsere Vision.

Mangels Alternativen wird der Schweizer Flachs in Holland gebrochen und danach in grossen Spinnereien in Litauen oder Polen zu Garn versponnen. In der Schweiz wird dieses dann beispielsweise zu Schwingerhosen oder Edelweisshemden verarbeitet. Bilder: SwissFlax, Werk5

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Kreuzworträtsel Begriffe Kreuzworträtsel Waagrecht 1 begleitende Schutzwachen 9 Himmelsrichtung Abk. 11 mittlerer Ratingcode 13 drei Musizierende 15 Frauenname 17 Kfz. Norwegen 18 geschliffener Werkzeug­ metallteil 21 zuckerfreier Süssstoff 22 Chef 23 Bleistiftmine mittl. Härtegrad 24 Fliessgewässer Wildhaus–Haag 26 Kfz. Österreich 27 Kfz. Spanien 28 Kfz. Türkei 30 Gemeinde Bezirk Zofingen 31 Gewichtseinheit 32 eine Fliessbehinderung bewirken 34 Umlaut 35 zu engl. 36 Beruf im Bäckereigewerbe 38 gut polnisch 41 Vorname Mr. Schweiz 2005 42 Freihandelsorganisation in Europa Abk. 43 Kfz. Luxemburg 44 er frz. 45 Altbundesrat 46 Gemeinde Baselland 48 und engl. 49 männl. Artikel frz. 50 Heissgetränk 52 anderer Name für Gymi 54 kraftlos/matt 55 Gemeinde Ausserrhoden

5 Vorstufe der Omelette 6 Gewichtseinheit 7 bündn. Industriegemeinde 8 Spezialität aus dem Engadin 9 japanischer Objektivhersteller 10 Likörwein 11 Boxlegende gest. 2016 12 VN und NN der leg. Ostschw. Hexe 13 Ostschw. Bank Abk. 16 Überrest einer Siedlung 19 ist engl. 20 Gewichtseinheit 21 spannendes Erlebnis 25 Kfz. Italien 29 Männername 31 griech. Stadt 33 Grundton der Tonleiter 36 geometrische Figur 37 nicht geschlossen 38 merci dt. 39 chem. Zeichen Sauerstoff 40 weiss frz. 41 Männername 47 Umweltamt Kurzform 51 Gemeinde im Rheintal 53 haben frz. 2. Pers. EZ 56 Kfz. Österreich 1

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Die zweite und dritte Generation Silent AG mit Peter und Marlène Scherrer in Otelfingen. Bilder: Dominik Senn/zvg

«Mulchy» mulcht und mulcht ... Die familiengeführte Silent AG in Otelfingen (ZH) ist heute ein wichtiger Player in der Land- und Kommunaltechnikbranche und hat sich mit der Eigenmarke «Mulchy» vor allem in der Kommunaltechnik sowie im Obst- und Rebbau etabliert. Dominik Senn

Silent-AG-Geschäftsführer Peter Scherrer hat Jahrgang 1960. 63 Jahre alt ist das von Vater Walter gegründete Familienunternehmen. Beatrice, die Frau von Peter mit Jahrgang 1961, Tochter Marlène und Sohn Daniel mit Jahrgang 1989 bzw.

Korrigendum Wiegetoleranz 3 %, nicht 5 % Bei Anhängerfahrten mit Fahrzeugen bis 3,5 t Gesamtgewicht wird bei nicht definierter Ladung eine Wiegetoleranz von max. 3 % toleriert, nicht 5 %, wie es im Bericht «Omnipräsente Tiertransport­ anhänger» der November-Ausgabe auf Seite 53 oben heisst.

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1991 sind alle aktiv im Unternehmen dabei. Peter Scherrer könnte sich so kurz vor dem Pensionsalter gemütlich zurücklehnen. Tut er aber nicht: «Ich bin ein innovationsfreudiger Frontmann. Ich liebe es, Ideen und Anregungen von Kunden, Konstrukteuren und eigenen Mitarbeitenden aufzunehmen und umzusetzen und besuche seit 1972 regelmässig alle internationalen Branchen-Messen», schildert der Silent-Geschäftsführer. Wert legt er im Betrieb auf die Kultur des gegenseitigen Respekts und der Achtsamkeit. So wird auch einmal an einem Freitag rechtzeitig Feierabend gemacht, um sich in der Runde der Belegschaft an einem Tropfen guten Wein eines zufriedenen Kunden gütlich zu tun und sich untereinander

über die vergangene Arbeitswoche und Erlebnisse auszutauschen.

5000 Mulchy in über 40 Jahren Die Innovationsfreude ist beim Rundgang sichtbar. Hauptsächlich bei der etablierten Eigenmarke «Mulchy». «Mulchy mulcht und mulcht, das beweisen mehr als 5000 dieser gelben Maschinen seit mehr als vierzig Jahren. Über hundert verschiedene Modelle werden von unseren zuverlässigen und langjährigen Partnern in Italien und Deutschland produziert», erklärt Peter Scherrer. Immer wieder würden Optimierungen und neue Ideen entwickelt. Das gelte für Mulch- und Mähtechnik gleichermassen wie für Schlegelmulcher-Mähroboter, Weidemul-


Firmenporträt | Plattform

cher, Sichelmulcher, Forstmulcher, Laubund Abfallbläser, Sauger sowie und vor allem für Böschungsmäher; mit der Firma Studer Landtechnik und Umwelttechnik aus Lyssach (BE) lieferte Silent eine ganze Serie Mulchy-Ferri «TSH 720» mit hydraulischem Laubbläser und Front-Mulcher an die Schweizer Armee.

Treff für Obst- und Weinbautechnik Flaggschiff von Silent ist das Obst- und Weinbautechnik-Angebot, womit die Firma nebst dem Messeevent Agrovina seit 1982 zum zweiten Schweizer BranchenTreffpunkt geworden ist und diesen Anspruch mit einer grossen Ausstellung «Silent-Treff» Ende Oktober (die «Schweizer Landtechnik» berichtete) zementiert hat. «Mit den Herstellern Antonio Carraro, Ferrari (Obst-/Rebbautraktoren), Geier (Raupenfahrzeuge), Vitrac und Viroc (Geräteträger), Kulti-Star (Hackgeräte), Celli (Spatenmaschinen, Kreiseleggen), Rink (Spezialmaschinen), Lochmann (Gebläse­ sprit­ zen), Binger/ERO (Entlauber, Laubschneider, Vorschneider) und Stocker (Krümler, Fadenmäher), um nur die wichtigsten zu nennen, können wir als Importeur und Nischenplayer ein interessantes Sortiment an Spitzenprodukten in den Bereichen Obst- und Weinbau anbieten», erläutert Peter Scherrer. Mit den Kompakttraktoren von Antonio Carraro startete Silent 1991. Seit 1998 führt sie Geier-Raupenfahrzeuge. Seit 2022 revolutioniert der Viroc-Geräteträger den Rebbau.

Mit Schalldämpfern «leise» gestartet Silent AG ist 1960 von Walter Scherrer in Dällikon (ZH) gegründet worden, um ge­ räuscharme Schalldämpfer und Auspuffanlagen für diverse Verbrennungsmotoren, hauptsächlich Baumaschinen, im grossen Stil zu vermarkten. Daher stammt auch der Name «Silent» (in Englisch «leise»), der bis heute beibehalten wird. Schon bald sind es Motorgeräte selbst, ab 1966 erste Rasentraktoren, die Scherrer an Gemeinden und Private ausliefert. 1974 beginnt der Italienfreund Walter Scherrer erste Kontakte in Richtung südliches Nachbarland zu knüpfen, Celli und Ferrari sind heute noch zwei wichtige Partner der Firma Silent AG. Die «Italianità» setzt sich auch in

Sohn Peter Scherrer fort, der in den Achtziger Jahren als Mechaniker einsteigt. Beatrice Scherrer, die Frau von Peter, und die Kinder Marlène und Daniel, die heute in dritter Generation die Geschicke des Familienunternehmens mitverantworten, sind ebenfalls Teil des Teams. Richtig durchgestartet ist die Silent AG mit dem Bezug eines Neubaus im nahen Otelfingen vor 29 Jahren, dem vor 25 Jahren Erweiterungen in Form einer zweiten und vor 5 Jahren einer dritten Halle folgten. Zum Silent-Team gehören rund 25 Mitarbeitende, darunter Aussendienstmitarbeitende, Lernende als Motorgerätemechaniker, Landmaschinenmechaniker und Logistiker.

nen, Spezialanfertigungen, Reparaturen und Servicearbeiten werden von Landund Motorgerätemechanikern sowie Schlossern ausgeführt. Eine Werkstatt/ Servicestelle für Grossmaschinen, Motorgeräte, Ersatzteillager und Einstellhalle für Maschinen und Anbaugeräte – ausgestattet mit jeweils einem Kran zum Ausheben einzelner Geräte – sowie Rampen für das Be- und Entladen und eine Servicebusflotte für Aussendiensteinsätze

vervollständigen das Bild eines erfolgreichen familiengeführten Unternehmens. «Massgeschneiderte, innovative und professionelle Lösungen für den Obst- und Weinbau sowie für die Kommunaltechnik sind unser Kerngeschäft», sagt Peter Scherrer abschlies­send. «Unsere Maschinen und Anbaugeräte sollen den Kunden zu einem langfristigen Erfolg und Effizienz verhelfen, denn dies ist gleichzeitig auch Garant unseres Erfolgs.»

«Kundenerfolg ist unser Erfolg» Nebst der Handelstätigkeit in der ganzen Schweiz unterhält die Unternehmung eine professionelle Werkstatt, in welcher die Maschinen und Fahrzeuge aufbereitet, unterhalten und kundenspezifisch modifiziert werden. Die Werkstatt ist mit einem Leistungsprüfstand auch für Frontmäher ausgestattet. Diverse Konstruktio-

Der Armeeauftrag Mulchy-Ferri Böschungsmäher «TSH 720» mit Ausleger 719 cm, 105 cm Teleskop und Heckgebläse am New-Holland-Traktor «T5.130».

Der Viroc-Geräteträger mit 80 PS, Überdruckkabine samt Klima­ anlage. Die Kabine ist um 180° drehbar.

Der stärkste Laubbläser auf dem Markt: Der Mulchy «ASF 700» mit rund 395 m³ Luftleistung pro Minute.

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Passion | Youngtimer

Der Valtra Valmet «8350-4 Hitech» mit dem formidablen Kurzschnitt-Ladewagen mit Rotor von Bergmann. Bilder: Schuhmacher

Ein Valtra kommt selten allein Ein Valtra «8350-4 Hitech» stach Landwirt Silvan Schuhmacher aus Siglistorf AG schon als Schüler ins Auge. Er konnte ihn erwerben; bald noch einen zweiten und einen dritten … Dominik Senn

Landwirt Silvan Schuhmacher mit Jahrgang 1987 in Siglistorf AG ist restlos überzeugt von der Traktorenmarke Valtra, davon zeugt das Banner mit diesem Namen über der Tafel mit dem Schriftzug Butalhof. Der bärtige und lebensfrohe Familienmensch – er heiratete 2013, hat vier Kinder und liebt Familienwanderungen – trat früh in die berufliche Selbständigkeit ein. Im Jahre 2012 übernahm er den elterlichen Betrieb, den Vater Hansruedi 1968 aus dem Dorf hierher ausgesiedelt hatte, durch Kauf.

Milch und Rindermast Es ist ein gemischtwirtschaftlicher Betrieb: Milchproduktion und Rindermast. Bereits ein Jahr nach der Übernahme erfolg­te der Um- und Ausbau des Stalls auf 22 Kuhplätze, der im Jahre 2017 auf 44 Plätze ver­ doppelt bzw. gespiegelt werden konnte. Heute stehen auf dem Butalhof immer 58

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rund 130 Tiere: Kühe, Kälber, Mastmuni und Aufzuchtrinder. Verfüttert wird Silage, wofür Schuhmacher in den Jahren 2016 und 2021 je ein 600-m³-Silo erstellte. Von den 30 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche sind über 20 ackerfähiges Land. Verändert hat sich die Fruchtfolge: Anstelle von Zuckerrüben, Gerste und Raps wird jetzt vermehrt Futterweizen für den Eigengebrauch angebaut, jeweils an die 6 ha, die Schuhmacher auf dem Hof einlagert und in der eigenen Hammermühle mahlt. Geblieben sind die ausgedehnten Kunstwiesen und der Anbau von Mais auf jeweils rund 6 ha. Dazu pflegt und nutzt Schuhmacher seinen 8 ha umfassenden Wald.

Staatsanwaltschaftlich beschlagnahmt Silvan Schuhmacher hatte schon als Schüler ein Auge auf seinen Wunschtraktor

geworfen, wie er sagt, ein 135 PS starker Valtra Valmet «8350-4 Hitech» mit Baujahr 2001. Der Sechszylinder-Traktor eines Landwirts in einem Nachbardorf war im Jahre 2010 staatsanwaltschaftlich beschlagnahmt worden, was dem renitenten Halter im Lokalfernsehen und in regionalen Blättern eher zweifelhafte Bekanntheit verschaffte. Der Valtra fristete in Dättwil auf einem Areal der Stützpunktfeuerwehr Baden ein klägliches Dasein, bis Silvan Schuhmacher eines Tages jenen Besitzer anfragte, was er zu tun gedenke, worauf ihm dieser den Traktor zu einem günstigen Preis verkaufte. Das war im Jahr 2011. «Der Traktor lief auf Anhieb an und war bis auf die eingerosteten aussenliegenden Bremszylinder intakt», erinnert er sich. «Der ‹8350-4› hatte rund 4500 Stunden auf dem Zähler. Ich liess die Bremsen ersetzen, wechselte Öl und Filter und machte den üblichen Service.


Youngtimer | Passion

Bei den Ventilen stellten wir zu unserem Erstaunen fest, dass kein einziges nachgestellt werden musste. Seither läuft die Maschine einwandfrei und zuverlässig.»

Zwei weitere Valtra Bereits 2013 schaffte sich Silvan Schuhmacher einen zweiten, kleineren Valtra «6200-4 Hitech» an, eine VierzylinderOccasion. «Eigenartigerweise weist dieser im Fahrzeugausweis 40 Tonnen Gesamtgewicht aus, der viel grössere ‹8350› jedoch nur 34 Tonnen, weshalb ich beantragte, den ‹8350› aufzulasten, was aber bis heute nicht geschah», sagt Silvan Schuhmacher. Im Jahre 2022 erwarb er einen neuen Valtra «N155 Versu» mit fünf Lastschaltstufen, denn der «6200» und der «8350» weisen doch fast 11 000 bzw. 9500 Betriebsstunden auf.

Valmet – Valtra Valmet – Valtra Ende der 1940er-Jahre startete die staatliche Kanonenfabrik in Finnland «Valtion Tykkiteh­ taat» mit der Entwicklung eines Traktors, der 1951 als «Valmet» auf dem Markt erschien. 1979 übernahm man die Traktorenproduktion von Volvo. 1994 wurde die Valmet-Traktorenfabrik in den Konzern Sisu Auto eingegliedert, dieser 1997 wiederum mit der Partek-​ Gruppe verschmolzen und die Traktoren in Valtra Oy umbenannt. Im Rahmen des Verkaufs wurden die Nutzungsrechte der Marke «Valmet» für Traktoren bis April 2001 befristet, so dass ab 1997 zunächst unter dem Eigentümer Partek die Doppelmarke «Valtra Valmet» etabliert wurde, ehe im Januar 2001 die endgültige Umbenennung in Valtra erfolgte. 2002 wurde Partek durch Kone übernommen. Kone wiederum verkaufte 2004 Valtra an Agco.

Als Neuheit wurde im Jahre 1998 der Valtra Valmet «8350 Hitech» eingeführt und bis ins Jahr 2003 gebaut. Die Baureihe «8000 Hitech» setzte sich aus sechs Traktorenmodellen zusammen, die mit Sechszylinder-​ Dieselmotoren ausgestattet waren. Mit Turbolader verfügte der durchzugsstarke Motor über 135 PS. Verbaut wurde dasselbe 50-km/h-Triebwerk wie bei den anderen Modellen der Baureihe. Aufgrund der niedrigen Nenndrehzahl blieb die Höchstgeschwindigkeit bei maximal 40 km/h. Der Sisu-Motor ist ein stehender wassergekühlter Viertakt-Sechs­ zylinder-​Saugmotor mit Direkteinspritzung, mit Turbolader inklusive Ladeluftkühlung und mit thermostatgesteuerter Wasser­ kühlung. Das maximale Drehmoment beträgt 639 Nm bei 1144 U/min.

Formidable Lastschaltung Am liebsten fahren Silvan und seine Ehefrau Dominique aber immer noch den «8350». Er sei dank gefederter Vorderachse komfortabel, einfach zu bedienen, gut schaltbar und dank kurzem Radstand extrem wendig. Der Vorzüge zählt Schuhmacher noch einige auf: Dank des fast überdimensionierten Kühlers werde der Motor nie heiss, die perfekte Gewichtsverteilung auf Vorder- und Hinterachse lasse im Acker kaum Schlupf zu, die Heckhydraulik sei äusserst stark, das Wendegetriebe sei feiner und reaktionsschneller als beim Neuen und die automatisierte Lastschaltung funktioniere sensationell gut. Da wiegen gewisse Nachteile nicht schwer: Die Hydraulikölpumpe musste zweimal ersetzt werden (wurde nicht verrechnet), auch die Kühlwasserpumpe und der Alternator mussten je einmal ausgetauscht werden, die Klarlackierung blättert ab und die Filterabdichtung der Kabine war mangelhaft.

Silvan Schuhmacher ist Valtra-Fan durch und durch. Bild: Dominik Senn

Kurzer Radstand: der 135 PS starke «8350-4 Hitech» an der LemkenScheibenegge beim Bearbeiten der Maisstoppeln.

Gute Gewichtsverteilung für den Ackerbau: der Valtra Valmet am Vierscharpflug von Lemken, dahinter der Butalhof.

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SVLT | Sektionen

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BE

«Es lohnt sich, hartnäckig zu bleiben»

«Boden unter Druck»

AVLT-Präsident Pascal Furer wies an der 97. GV in Walterswil (SO) auf die oft komplizierten Verfahren bei ökolo­gischen Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen hin.

An der Generalversammlung des Bernischen Verbands für Landtechnik referierte HAFLDozent Roger Stirnimann über den von Landmaschinen verursachten Bodendruck.

Heinz Röthlisberger

Roman Engeler

«Wenn es bei Bauprojekten zu ökologischen Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen kommt, dann wird es zuweilen kompliziert und es lohnt sich nicht selten, etwas genauer hinzuschauen», sagte Präsident Pascal Furer in seiner Eröffnungsrede zur 97. GV des Aargauer Verbandes für Landtechnik AVLT in Walterswil (SO). Denn oftmals würden die Ämter die maximale Fläche in den Ausgleichsmassnahmen bereitstellen, obwohl sie das gar nicht müssten. Das gehe ganz klar zu Lasten der Lebensmittelproduktion. Es lohne sich deshalb immer, nachzufragen und hartnäckig zu bleiben, betonte Furer, der von den Ämtern ein gesundes Mass bei der Umsetzung fordert. Der Präsident orientierte die rund 70 Anwesenden zudem über die geplanten Aktivitäten zum 100-Jahr-Jubiläum des SVLT im nächsten Jahr und die Jubiläums-Delegiertenversammlung, die am 31. Mai und 1. Juni 2024 in Brugg stattfindet. «Wir hatten noch nie so viele Teilnehmer im Motorsägenkurs wie in diesem Jahr», sagte Kurs-Chef Hansjörg Furter. Insgesamt waren es 54 Teilnehmer beim Motorsägenkurs und 9 Teilnehmer beim Holzerkurs. Nach wie vor sehr gut nachgefragt ist der Traktorenfahrkurs für Frauen. Letztes Jahr hat die Sektion 39 Gebläsespritzen getestet. Bei den Feldspritzen waren es 63 Geräte. «Alle haben bestanden», sagte Furter, der betont, dass der Zustand der Spritzen im Vergleich zu noch vor zehn Jahren insgesamt besser geworden sei. Bei den Traktoren-Führerprüfungen konnte der AVLT insgesamt 30 Teilnehmer verzeichnen. Geschäftsführer Thomas Vögeli präsentierte den Rechnungsabschluss, der mit einem leichten Minus abschloss. Der Mitgliederbeitrag bleibt unverändert bei 95 Franken. Aktuell hat die Sektion Aargau laut Thomas Vögeli 1460 Mitglieder. Das Tätigkeitsprogramm für nächstes Jahr ist in etwa gleich wie im abgelaufenen. Hansjörg Furter machte im anschliessenden Vortrag darauf aufmerksam, was Landwirte bei den Gewichten bei ihren Traktoren und Anhängern beachten müssen, um überhaupt legal auf der Strasse unterwegs zu sein. Zudem orientierte er über zwei Anlässe im nächsten Jahr auf der Liebegg: Zum einen der Anlass «Insektenschonendes Mähen» (im Juni) und zum anderen die AGFF-Futterbautagung zum Thema «Wie können sich Betriebe gegen Klimaextreme wappnen?» (am 22. August 2024). Am Nachmittag besuchten die Mitglieder in Safenwil das Classic Car Museum der Emil Frey AG mit vielen historischen Fahrzeugen.

Die Landmaschinen sind in den letzten Jahren nicht nur schlagkräftiger geworden, sie wurden in vielen Fällen auch schwerer. Was der Effizienz grundsätzlich gut tut, wirkt sich aber oft nachteilig auf den Boden und sein Gefüge aus. Grund genug, für die Verantwortlichen des Bernischen Verbands für Landtechnik (BVLT) mit dem im letzten Jahr neu gewählten Präsidenten Urs Schneeberger und Geschäftsführer Matthias Ramseyer, als Gastreferent zur 96. Jahresversammlung Roger Stirnimann zu verpflichten. Der Dozent an der Berner Fachhochschule Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) in Zollikofen betonte, dass insbesondere selbstfahrende Erntemaschinen mit vollen Bunkern schnell einmal auf Achslasten von 10 t und mehr kommen. «Bei solchen Gewichten sind Kenntnisse über die Fahrwerkstechnik und die Auswirkungen (wiederholter) Maschinenüberfahrten wichtig», hielt Stirnimann fest. Er zeigte die Möglichkeiten auf, wie man die Bodendrücke reduzieren kann: Angefangen bei der Reifenwahl über den optimalen Reifeninnendruck (Hinweise, wie weit dieser abgesenkt werden kann, gibt der Reifenkatalog) und die Verwendung von Reifendruckregelanlagen bis hin zur Montage von Doppelbereifungen oder dem Wechsel auf Raupenlaufwerke ist das Spektrum dieser Möglichkeiten breit. Gemäss Stirnimann wird dieses Potenzial in der Praxis aber noch zu wenig ausgenutzt. Wer den richtigen Druck finden möchte, dem empfiehlt Stirnimann das Simulationsmodell «Terranimo». Dieses Tool steht im Internet unter https://ch.terranimo. world kostenlos zur Verfügung. Es berechnet anhand weniger einzugebender Parameter das Risiko von Bodenverdichtungen beim Einsatz landwirtschaftlicher Fahrzeuge. Die Jahresberichte des Präsidenten und Geschäftsführers wie das mit einem Verlust von CHF 3500 endende Rechnungsergebnis gaben zu keinen Diskussionen Anlass. Das vorhandene Eigenkapital von CHF 190 000 lässt es zu, dass der Jahresbeitrag für das laufende Geschäftsjahr nicht erhöht werden muss. Das Budget für 2023/2024 rechnet mit einem Gewinn von CHF 1500. Weiterhin aktiv bleibt die Sektion in Sachen Ausbildung für die Führerausweis-Kategorien «G» und «M», bei den Spritzentests und Bremsprüfungen. SVLT-Direktor Roman Engeler übermittelte die Grüsse des Zentralverbands, berichtete über aktuelle Verbandsgeschäfte und über das bevorstehende Verbandsjubiläum 2024.

Die Mitglieder des Aargauer Verbandes für Landtechnik AVLT stimmten an der 97. GV in Walterswil (SO) allen traktandierten Geschäften zu. Bild: Heinz Röthlisberger

Urs Schneeberger, der als Präsident des Bernischen Verbands für Landtechnik erstmals durch eine Generalversammlung führte, dankt Roger Stirnimann für das aufschlussreiche Referat. Bild: Roman Engeler

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Sektionen | SVLT

LU «Landwirtschaft – Energiewender»

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Die erneuerbaren Energien, dabei insbesondere die Photovoltaik, standen im Zentrum der Jahresversammlung des Luzerner Verbands für Landtechnik (LVLT). Roman Engeler Mit Christian Wolf, Verwaltungsratspräsident und Geschäftsleiter von MBRsolar, einer Tochterfirma von Maschinenring Ostschweiz und seit Jahren eines der grössten Installateur-Unternehmen von Photovoltaik-Anlagen in der Schweiz, ist es den Verantwortlichen des LVLT um Präsident Toni Moser und Geschäftsführer Josef Erni gelungen, einen kompetenten Referenten für die Jahresversammlung zu gewinnen. MBRsolar hat bereits rund 2500 Anlagen in der Schweiz realisiert, die heute gegen 120 MW Strom ans allgemeine Stromnetz liefern – und jährlich kommen etwa 300 Anlagen neu hinzu. Detailliert informierte Wolf, was es bei der Planung und letztlich bei der Realisierung einer Photovoltaik zu berücksichtigen gelte. Aktuell seien die Modulpreise für Photovoltaik-Anlagen am Purzeln. Zusammen mit dem einem Dschungel gleichenden Förderbeitragssystem sei es deshalb in den meisten Fällen rentabel, in eine Photovoltaik-Anlage zu investieren. Mit dem vom Parlament beschlossenen «Mantelerlass», über den das Volk vermutlich noch abstimmen kann, würden nochmals wichtige Weichen für den schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien gestellt. Die Landwirtschaft, so Wolf weiter, habe alle Trümpfe im Bereich von erneuerbaren Energien in der Hand und sei ein wichtiger Partner, wenn es um die Energiewende gehe. LVLT-Präsident Toni Moser konnte in einem übervollen Saal im Restaurant Brauerei zu Sursee viele Verbandsmitglieder begrüssen. Er wies in seiner Begrüssung darauf hin, dass man sich neuen technischen Ideen nicht verschliessen, aber auch nicht jede Strömung ungeprüft mitmachen solle. Geschäftsführer Josef Erni konnte bei einem Umsatz von rund CHF 1,3 Mio. einen positiven Rechnungsabschluss mit einem Vorschlag von CHF 14 000 präsentieren und wies einmal mehr darauf hin, dass sich der Zusammenschluss der regionalen Maschinenringe zum Maschinenring Luzern unter dem Dach des LVLT bewährt habe. Das Budget für das laufende Geschäftsjahr sieht bei einem gleichbleibenden Jahresbeitrag von CHF 95 und etwas geringerem Umsatz einen ähnlich positiven Abschluss vor. Bereits Gedanken macht man sich zum 100-Jahr-Jubiläum, das die Sektion dann 2025 feiern kann. Für den aus dem LVLT-Vorstand zurückgetretenen Franz Wüest wählte die Versammlung Fabian Koch, Maschinenkunde-Lehrer am Bildungszentrum Hohenrain. Mit einer Ergänzungswahl wurde zudem Pirmin Wandeler in den Vorstand gewählt.

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LVLT-Sektionspräsident Toni Moser heisst die beiden neuen Vorstandsmitglieder Pirmin Wandeler (l.) und Fabian Koch (r.) willkommen. Bild: Roman Engeler

SVLT | ASETA Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT | ASETA Telefonfür 056Landtechnik 462 32 00 Schweizerischer Verband Telefon 056 462 32 00 12

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SVLT | Sektionen

Generalversammlungen SG

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Sektionsmitteilungen ZH

Samstag, 6. Januar 2024, 10.00 Uhr Restaurant Krone, 9651 Ennetbühl

SH Donnerstag, 11. Januar 2024, 20.00 Uhr Restaurant Zum Alten Schützenhaus, 8200 Schaffhausen

ZH Samstag, 13. Januar 2024, 9.15 Uhr

Hauptversammlung mit Fachmorgen zum Thema «Digitalisierung» Die 97. Hauptversammlung der Sektion Zürich des SVLT vom 13. Januar 2024 am Strickhof in Lindau wird durch einen Fachmorgen zum Thema «Digitalisierung» ergänzt. Prof. Dr. Bernhard Streit, Dozent für Verfahrenstechnik im Pflanzenbau an der Berner Fachhochschule (HAFL) wird dazu einen Vortrag halten. Anschliessend folgen Kurz-Inputs zum digitalen Hofmanager «Barto», zu autonom agierenden Traktoren sowie zum Stand der Digitalisierung am Strickhof auf dem Programm, bevor der Morgen bei gemütlichem Beisammensein mit Wurst und Getränken, offeriert vom SVLT und von den Sponsoren, zu Ende geht.

Forum Strickhof, 8215 Lindau

ZG

TG Dienstag, 16. Januar 2024, 20.00 Uhr Gasthaus Krone, 8505 Pfyn

Gegengewichtsstapler-/TeleskopstaplerGrundkurs Am 8. und 9. Januar 2024

Genf Mittwoch, 31. Januar 2024, 10.00 Uhr 1242 Satigny

GR Mittwoch, 7. Februar 2024

VD Donnerstag, 8. Februar 2024, 10.15 Uhr Grande salle communale, 1042 Bioley-Orjulaz

An diesem zweitägigen Kurs kann in Theorie und Praxis im Wechsel der sichere Umgang mit dem Gegengewichtsstapler, Teleskoplader und Deichselgerät nach SUVA-Richtlinien erlernt werden. Kursziel ist das Erlangen des schriftlichen SUVA-Ausweises auf Gegengewichts- und Teleskopstapler (R1, R4, S2). Ein Tag kann der obligatorischen CZV (Chauffeuren-Zulassungs-Verordnung) angerechnet werden. Voraussetzungen sind das Mindestalter 18 Jahre (Ausnahme nach ArGV 5, Art. 4, Abs. 4) und praktische Erfahrung auf Maschinen. Kosten: 2 Tage ca. CHF 750.– für Mitglieder VLT Zug, sonst CHF 790.–, inkl. Unterlagen und Mittagessen. Anmeldung/Auskunft: Beat Betschart, 041 755 11 10, chnollen1@gmail.com

LU Aktuelles Kursangebot

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Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mit­ glieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–.

Mittwoch, 21. Februar 2024

NW

Nächste Termine: Mittwoch, 31. Januar 2024, BBZN Sursee, 13.15–17.30 Uhr Mittwoch, 13. März 2024, BBZN Sursee, 13.15–17.30 Uhr Mittwoch, 24. April 2024, BBZN Hohenrain, 13.15–17.30 Uhr

Dienstag, 27. Februar 2024

«G40»-Kurse werden vom SVLT angeboten und an den Standorten Hohenrain, Willisau, Schüpfheim und Sursee durchgeführt: Anmeldung und Infos unter: agrartechnik.ch (G40-Kurse).

www.agrartechnik.ch

Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 24.– (Zugang für 12 Monate). Grundkurse (GK): Grundkurse für Roller/Motorrad finden jeweils in Büron und Sursee statt. Preis für 3-teilige Kurse: für Mitglieder CHF 450.–, für Nichtmit­glieder CHF 480.–.

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Schweizer Landtechnik   12

2023


Sektionen | SVLT

Verkehrskundeunterricht (VKU) in Sursee, Preis für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.–. Nächste Termine: Die nächsten Kurse sind für April/Mai 2024 geplant und werden auf www.lvlt.ch publiziert. Die Kurse werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt. Infos und Anmeldung (Änderungen wie Kursort, -inhalt, -preis und -zeit bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohen­rain, Tel. 041 555 90 00, info@lvlt.ch. Bitte beachten: seit Anfang Dezember 2023 führt unsere Geschäftsstelle eine neue Telefonnummer: 041 555 90 00. Diese Nummer ist für alle Geschäftsbereiche gültig.

SG

AR

AI

GL

Tiertransporte-Weiterbildung

Die Kurskosten inkl. Theorieunterlagen werden am ersten Kurstag vom Kursleiter eingezogen. Die Theorieunterlagen (inkl. Online-Lern-Code) werden am Anfang des Kurses abgegeben. Die Kurskosten für Bearbeitungsgebühr des Gesuchsformulars von 25 Franken, die Prüfungsabnahme von 30 Franken und der Ausweis von 55 Franken sind in den Kurskosten nicht enthalten und werden vom StVA direkt in Rechnung gestellt. Kursanmeldungen zusammen mit weissem, vollständig ausgefülltem Gesuchsformular (zu finden unter www.vlt-sg.ch) sind sofort, aber spätestens bis 8. Januar 2024, an das Strassenverkehrsamt des Kantons Glarus, Mühleareal 17, 8762 Schwanden, zu richten. Kurs 1 (Gruppe Nord) Schwanden StVA Schwanden StVA Schwanden StVA.

13. Jan. 2024 10. Febr. 2024 09. März 2024

08.15 bis 12.00 Uhr 08.15 bis 12.00 Uhr 13.30 bis 17.15 Uhr

Kurs 2 (Gruppe Süd) Schwanden STVA Schwanden StVA Schwanden StVA

13. Jan. 2024 10. Febr. 2024 09. März 2024

13.30 bis 17.15 Uhr 13.30 bis 17.15 Uhr 08.15 bis 12.00 Uhr

Kurs ohne CZV-Anerkennung Diese Ausbildung muss aufgrund der Tierschutzgesetzgebung sowie der BLV-Tierschutz-Ausbildungsverordnung absolviert werden für den Transport fremder Tiere. Dies ist ein Weiterbildungskurs für Personen, die eine FBA-Ausbildung (fachspezifische, berufsunabhängige Ausbildung) erfolgreich abgeschlossen haben. Er wird anerkannt für Tiertransporte und Viehhandel, ebenfalls Transporte mit Fahrzeugen mit einem Gesamtgewicht unter 3,5 t. Der Ausweis dieser Ausbildung gilt für Tiertransporte mit Jeep und Anhänger, Lieferwagen. Führerausweis B/BE.

Traktoren-Theoriekurs mit Prüfung 2024

Kurs mit CZV-Anerkennung Dieser Kurs gilt für Tiertransporte mit Lastwagen. Führerausweis C/CE.

Infos und Anmeldung Luzia Grünenfelder, Brunnenwiesenstrasse 2, 7323 Wangs, 079 153 52 58, luzia-vltsg@hotmail.com

Kosten (inkl. Mittagessen und Ausweis) • ohne CZV: CHF 270.– für Mitglieder des VLT-SG (CHF 300.– für Nichtmitglieder) • mit CZV: CHF 360.– für Mitglieder des VLT-SG (CHF 390.– für Nichtmitglieder)

Kursort 1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Nachmittag

Kursdaten, Kursort: 17. Januar 2024, 8.00–16.30 Uhr (1 h Mittag und Pausen inkl.) 13. Februar 2024, 8.00–16.30 Uhr (1 h Mittag und Pausen inkl.) 13. März 2024, 8.00–16.30 Uhr (1 h Mittag und Pausen inkl.) Berufsfachschule, Ziegelbrücke Kurszeiten: 8.00–16.30 Uhr (1 h Mittag und Pausen inkl.) Anmeldungen an: VLT-SG, Eliane Müller, Riethof 1, 9478 Azmoos info@vlt-sg.ch, 081 783 11 84. Informationen auf www.vlt-sg.ch

Führerprüfungen für landwirtschaftliche Motorfahrzeuge Kat. G Der Führerausweis der Kat. G gilt auch zum Führen von Motorfahrrädern. Der Führerausweis der Kat. G beinhaltet auch die Theorieprüfung der Kat. F. Der Verband für Landtechnik veranstaltet im Kanton Glarus im Winter 2024 wieder Ausbildungskurse mit anschliessenden Prüfungen durch das Strassenverkehrsamt. Jugendliche, die im Laufe des Jahres 2024 das 14. Altersjahr vollenden (Jahrgang 2010 oder älter), können die Kurse besuchen, erhalten nach bestandener Prüfung den Führerausweis jedoch erst nach Vollendung des 14. Altersjahres. Jüngere Jahrgänge können nicht zugelassen werden. Bei entsprechenden Anmeldungen werden in Schwanden Kurse durchgeführt. Die Kurskosten, ohne Prüfungs- und Ausweisgebühr, betragen für Angehörige und Angestellte von Verbandsmitgliedern 60 Franken (auch Neueintretende), für Nichtmitglieder 85 Franken, inklusive OnlineLern-Code und Arbeitsblättern. Die Kursdauer beträgt inkl. Prüfung drei halbe Tage zu je etwa dreidreiviertel Stunden.

Im Kanton St. Gallen kann die landwirtschaftliche Führerprüfung frühestens 1 Monat vor Erreichen des 14. Geburtstages abgelegt werden, im Kanton Appenzell Ausserrhoden frühestens 3 Monate vor Erreichen des 14. Geburtstages. Im Kanton Glarus können alle mit Jahrgang 2010 und älter an den Kursen teilnehmen. Kurskosten: CHF 60.– für Mitglieder, CHF 85.– für Nichtmitglieder, inkl. Lern-CD mit den aktuellen Prüfungsfragen und Arbeitsblättern.

Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 16. Dez 23 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 17. Jan 24 Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 10. Jan 24 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/ StVA Mi, 14. Feb 24 St. Peterzell, Schulhaus Mi, 24. Jan 24 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA Mi, 21. Feb 24 Neu St. Johann, Klostergebäude Mi, 31. Jan 24 Kaltbrunn Rest. Löwen / StVA Kaltbrunn Mi, 06. Mär 24 Niederbüren, Schulh. Probelokal Mi, 07. Feb 24 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA Mi, 13. Mär 24 Wangs, Parkhotel Wangs, Parkhotel/StVA Mels

Sa, 17. Feb 24 Mi, 20. Mär 24

Trogen Trogen / Trogen StVA Trogen

Mi, 28. Feb 24 Mi, 27. Mär 24

Widnau, Rest. Rosengarten Sa, 23. Mär 24 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA Mi, 17. Apr 24 Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 03. Apr 24 Kaltbrunn, Rest. Löwen / StVA Kaltbrunn Mi, 24. Apr 24 Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 20. Apr 24 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA Mi, 15. Mai 24 St. Peterzell, Schulhaus Sa, 04. Mai 24 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA Mi, 29. Mai 24 Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 08. Mai 24 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA Mi, 12. Jun 24 Wangs, Parkhotel Wangs, Parkhotel / StVA Mels

Sa, 11. Mai 24 Mi, 05. Jun 24

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2023   Schweizer Landtechnik

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SVLT | Sektionen

TG Frühjahresexkursion VTL/Landtechnik Am Donnerstag, 15. Februar 2024, besuchen die Mitglieder des VTL/ Landtechnik das Gonzenbergwerk in Sargans und den Landwirtschaftsbetrieb Nüesch in Widnau. Im Bergwerk Gonzen wurde in einem Stollenlabyrinth von rund 90 Kilometern Länge Eisenerz abgebaut. Die letzten Mineure und Knappen haben 1966 das Eisenbergwerk Gonzen verlassen, seit 1983 können Besucher dieses Bergwerk nun besichtigen. Nach dem Mittagessen im Restaurant Bergwerk geht’s zum Betrieb Nüesch in Widnau. Nebst der grossen Tierhaltung, dem interessanten Ackerbau und einem Lohnbetrieb gibt es eine grosse Biogasanlage zu besichtigen. Auf der Heimfahrt ist wieder ein kulinarischer Halt vorgesehen. Sammeltour: 6.45 Uhr Frauenfeld; 7.05 Uhr Weinfelden; 7.15 Uhr Sulgen; 7.30 Uhr Amriswil. Kosten: 130 Franken (inkl. Carfahrt, Besichtigungen, Znüni, Mittagessen, Zvierihalt). Anmeldung bis Freitag, 26. Januar, an Geschäftsstelle VTL/Landtechnik, Markus Koller, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen, 071 966 22 43, info@tvlt.ch (Teilnehmerzahl ist beschränkt).

BL

werden. An den Abenden (freiwillig) gibts Theorie zur Haltung und zur Fütterung von Arbeitspferden, Filme und gemütliches Beisammensein. Es ist möglich, auch nur einzelne Tage zu besuchen. Anmeldeschluss ist der 4. März 2024, 062 855 86 15 oder www.liebegg.ch/weiterbildung. Weitere Informationen bei Ernst Rytz, IG Arbeitspferde, unter 079 522 34 84, me.rytz@teleport.ch oder bei Luisa Achermann, Landw. Zentrum Lieb­ egg, 062 855 86 09, luisa.achermann@ag.ch

Theoriekurse Kategorie F/G

Im Theoriekurs Kat. F/G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km/h.

BS

Siehe auch www.fahrkurse.ch

Bremsentesttag 2023 Um herauszufinden, wie gut die Druckluft- oder Ölbremsen (30 und 40 km/h) an den Anhängern der Mitglieder des Verbandes für Landtechnik beider Basel sind, wurden an zwei Standorten im November Bremsentage durchgeführt. In Büsserach, bei der Firma Linz, haben 10 Mitglieder Ihre Anhänger prüfen lassen. Bei der Firma Völlmin Landtechnik sind die Anhänger von 16 Mitgliedern getestet worden. Neu war, dass die Kosten der ersten Prüfung vom Verband beider Basel übernommen worden waren. Das Ziel war, dass auch 30-km/h-Anhänger, die nicht periodisch angeschaut werden, kontrolliert werden. Damit ist mit Mitgliederbeiträgen ein grosser Beitrag an die Verkehrssicherheit geleistet worden. Die Bilder zeigen das Testgeschehen an den beiden Standorten. mi

AG Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich) BL, BS Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, www.bvlt.ch FR Kontakt: FVLT, Samuel Reinhard, Route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49 GR Kontakt: Gianni Largiadèr, Chapella 231, 7526 Cinuos-chel, 079 560 83 30, www.svlt-gr.ch NE Kontakt: M. Bernard Tschanz, Chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch GL Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SH Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Adrian Hug, Schüppelstrasse 16, 8263 Buch, 079 395 41 17, www.vlt-sh.ch SO

AG

Kontakt: Christian Murer, 079 794 46 47, chrigu_murer@hotmail.com SZ, UR

«Schaffe met Ross»: Kur­s­angebot für Arbeiten mit Pferden Das Landwirtschaftliche Zentrum Liebegg und die IG Arbeitspferde bieten gemeinsam einen Kurs für Arbeitspferdeliebhaber an. Vom 8. bis 12. April 2024 können während fünf Tagen Holz-​ Rücken, Transporte, Futter- und Ackerbauarbeiten mit dem Pferd und Zubehör praktisch erlernt

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Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch TG Kontakt: VTL/Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen VD Kontakt: ASETA – Section vaudoise, Virginie Bugnon, Chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch ZH Kontakt: SVLT ZH, 058 105 98 22, Eschikon 21, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch


Agrartechnik Zoom-Webinar Agrartechnik Agrartechnik Agrartechnik Zoom-Webinar Zoom-Webinar Zoom-Webinar zum Thema Pflanzenschutz zum zum zum Thema Thema Thema Pflanzenschutz Pflanzenschutz Pflanzenschutz Februar 2024 6.6.6. 6. Februar Februar Februar 2024 2024 2024

An diesem Abend erhalten Sie ein Update rund um das Ausbringen von Pflanzenschutzmittel zu Abend folgenden Themen: Umsetzung der Abschwemmungsauflagen in der Praxis; An diesem AnAn diesem diesem Abend Abend erhalten erhalten erhalten Sie ein SieSie Update ein ein Update Update rundrund um rund das umum Ausbringen das das Ausbringen Ausbringen von Pflanzenschutzvon von PflanzenschutzPflanzenschutzWenig Abdrift undThemen: trotzdem hohe biologische Wirksamkeit; Tipps in und Trends beim Ausmittel mittel zu mittel folgenden zuzu folgenden folgenden Themen: Themen: Umsetzung Umsetzung Umsetzung der Abschwemmungsauflagen derder Abschwemmungsauflagen Abschwemmungsauflagen der inPraxis; in derder Praxis; Praxis; bringen; Welche Technik bestimmt die Zukunft? MussTipps dieTipps Bandspritzeinrichtung zukünfWenig Wenig Abdrift Wenig Abdrift Abdrift und trotzdem und und trotzdem trotzdem hohe hohe biologische hohe biologische biologische Wirksamkeit; Wirksamkeit; Wirksamkeit; und Tipps Trends und und Trends Trends beimbeim Ausbeim AusAustigWelche zumWelche Spritzentest? Welche Weiterbildungen werden künftig gefordert? zukünfbringen; bringen; bringen; Welche Technik Technik Technik bestimmt bestimmt bestimmt die Zukunft? diedie Zukunft? Zukunft? MussMuss die Muss Bandspritzeinrichtung diedie Bandspritzeinrichtung Bandspritzeinrichtung zukünfzukünftig zum tigtig zum Spritzentest? zum Spritzentest? Spritzentest? Welche Welche Welche Weiterbildungen Weiterbildungen Weiterbildungen werden werden werden künftig künftig künftig gefordert? gefordert? gefordert? 18.45 Uhr Login 18.45 18.45 Uhr 18.45 Uhr Login UhrLogin Login 19.00 Uhr Begrüssung/Einführung 19.00 19.00 Uhr 19.00 Uhr Begrüssung/Einführung UhrBegrüssung/Einführung Begrüssung/Einführung Stephan Berger, Strickhof Stephan Stephan Stephan Berger, Berger, Berger, Strickhof Strickhof Strickhof 19.05 Uhr Umsetzung der Auflagen zu Abschwemmung und Abdrift 19.05 19.05 Uhr 19.05 Uhr Umsetzung UhrUmsetzung Umsetzung Auflagen der der Auflagen Auflagen zu Abschwemmung zuzu Abschwemmung Abschwemmung und und Abdrift und Abdrift Abdrift Simonder Binder, Strickhof Simon Simon Simon Binder, Binder, Binder, Strickhof Strickhof Strickhof 19.30 Uhr Abdrift und Wirkung im Griff mit passender Düsentechnik 19.30 19.30 Uhr 19.30 Uhr Abdrift UhrAbdrift Abdrift und und Wirkung und Wirkung Wirkung im Griff imim Griff mit Griff passender mitmit passender passender Düsentechnik Düsentechnik Düsentechnik Jürgen Winter, Lechler Jürgen Jürgen Jürgen Winter, Winter, Winter, Lechler Lechler Lechler 20:30 Uhr Aktuelle Informationen zum Spritzentest 20:30 20:30 Uhr 20:30 Uhr Aktuelle UhrAktuelle Aktuelle Informationen Informationen Informationen zum Spritzentest zum Spritzentest Spritzentest Natanael Burgherr,zum SVLT Natanael Natanael Natanael Burgherr, Burgherr, Burgherr, SVLTSVLT SVLT 20.45 Uhr Ausblick Fachbewilligung 20.45 20.45 Uhr 20.45 Uhr Ausblick UhrAusblick Ausblick Fachbewilligung Fachbewilligung Fachbewilligung Roman Engeler, SVLT Roman Roman Roman Engeler, Engeler, Engeler, SVLTSVLT SVLT 21.00 Uhr Abschluss 21.00 21.00 Uhr 21.00 Uhr Abschluss UhrAbschluss Abschluss

Beitrag Kostenlos Beitrag Beitrag Beitrag Kostenlos Kostenlos Kostenlos Anmeldung bis 31.1.2024 via Link Anmeldung Anmeldung Anmeldung oder QR-Code bis 31.1.2024 bisbis 31.1.2024 31.1.2024 via Link viavia Link Link oder oder QR-Code oder QR-Code QR-Code

Den Zoom-Link erhalten Sie eine Woche vor der Veranstaltung Den Zoom-Link Den Den Zoom-Link Zoom-Link erhalten erhalten erhalten Sie eine SieSie eine eine Woche Woche vor Woche der vorVeranstaltung vor derder Veranstaltung Veranstaltung Auskunft Stephan Berger, Auskunft Auskunft Auskunft Fachstelle Agrartechnik & Stephan Stephan Stephan Berger, Berger, Berger, Digitalisierung Fachstelle Fachstelle Fachstelle Agrartechnik Agrartechnik Agrartechnik & & & Telefon 058 105 99 52 Digitalisierung Digitalisierung Digitalisierung stephan.berger@strickhof.ch Telefon Telefon Telefon 058 105 058 058 99 105 105 529999 5252 stephan.berger@strickhof.ch stephan.berger@strickhof.ch stephan.berger@strickhof.ch


SVLT | Porträt

Bürden Landwirtin Leila Wanner aus dem schaffhausischen Beggingen mit Jahrgang 1987 ist eine eher zierliche Person und scheint um Jahre jünger zu sein, als sie wirklich ist. Umso bemerkenswerter, welche Bürden ihre schmalen Schultern zu tragen vermögen. Sie steht kurz davor, den elterlichen Rüedistalhof zu übernehmen, ein stolzer 100-Hektaren-Schweinezuchtbetrieb mit mächtigen Stallungen und mit Ackerbau weitab vom Dorf, denn in anderthalb Jahren ist Vater Hans pensioniert. Sie versteht sich auf die Züchtung eigener Jungsauen, die anspruchsvolle Alternative zum Zukauf von Jungsauen, als «Eigenremontierung» bezeichnet. Die Sauen (Edelschwein) werden für die Nachzucht mit EdelschweinEbern belegt, für die Mast mit Duroc-Ebern. Sie ist Herrin über etwa 180 Muttersauen und hält den Überblick über den Deckstall, den Galtstall, den Abferkelstall und den Aufzuchtstall, bis die jeweils etwa 25 kg schweren Tiere den Hof verlassen «Im Stall habe ich das Sagen. Ich bin tagtäglich dort anzutreffen, sei es beim Füttern, Misten oder Besamen», bestätigt Leila Wanner, während sich Vater Hans und zwei Festangestellte die Acker- und Futterbauarbeiten teilen. Allerdings hilft auch sie beim Verrichten sämtlicher anfallenden Feldarbeiten. An erster Stelle bei den Feldfrüchten steht Gerste für den Eigenbedarf, dann Brotweizen, Zuckerrüben, Raps, Erbsen, Mais, Hafer und Triticale, der Rest sind Kunstwiesen. Eine Bürde, die sie gerne trägt, ist das Vizekommandanten-Amt bei der Feuerwehr Randental, bei der sie seit zwanzig Jahren im Einsatz steht. Und ganz Hobby ist das Reiten mit ihren beiden Pferden, als Mitglied des Reit­ vereins Ramsen. Sie beherrscht nicht nur das Spring- und Dressurreiten, sondern auch die nicht ungefährlichen Gelände­prüfungen. Freiwillig hat sie sich auf Anfrage hin das Amt als Geschäftsführerin der einzigen Alp des Kantons Schaffhausen und der tiefstgelegenen der Schweiz, der Viehweidegenossenschaft Babental Schleitheim samt Restaurant, aufgebürdet. Etwa 30 Bauern aus dem Kanton Schaffhausen, dem Thurgau und dem Zürcher Weinland bringen von Anfang Mai bis Mitte Oktober rund 170 Rinder zum Sömmern. Auf 600 Meter Höhe stehen auf 45 Hektaren 16 Weiden und zwei Laufställe zur Verfügung Als grosse Last bezeichnet Leila Wanner die wachsenden Dokumentationspflichten: «Überbordende BürokratieWut und laufend neue Vorschriften schränken die Produktivität unnötig ein», findet sie unmissverständliche Worte. Sie weiss, wovon sie spricht, denn sie besorgt neben­bei, das heisst zumeist an Sonntagen, die ganze Betriebsführung. Sie bezeichnet sich selber als hilfsbereit, ehrlich und direkt. Und was sie nicht sagt: Sie ist ungemein witzig, klug und gesprächsfreudig.

Aufgezeichnet von Dominik Senn

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Kurse | SVLT

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT Drohnenkurse

«G40»-Fahrkurse Mit dem Führerausweis der Kategorie «G» und erfolgreich absolviertem Fahrkurs «G40» können Landwirtschaftstraktoren und landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorfahrkurs «G40» des SVLT ist vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder auf www.fahrkurse.ch. Auf diesen Seiten finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Ecodrive-Fahrkurse Mit einem optimierten Traktoreneinsatz kann der Verbrauch bis zu 30% reduziert werden. Die Reduktion des Treibstoffverbrauchs senkt einerseits die Betriebskosten und andererseits werden die klimaschädlichen Emissionen gesenkt. Kursziel: Dank den gewonnenen theoretischen und praktischen Erkenntnissen über die wirtschaftliche und umweltschonende Fahrweise können die Teilnehmenden ihre Fahrweise so verändern, dass die Betriebskosten und die Emissionen gesenkt werden können. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch

Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Schweisskurse Kursort: Bildungszentrum Aarberg BE Das Kursangebot richtet sich an Anfänger, die das Basiswissen in Schweisstechnik erwerben möchten, sowie an Fortgeschrittene, die ihr Know-how auffrischen und vertiefen möchten, aber auch an handwerklich interessierte Personen und Fachleute. Anmeldung: Der SVLT führt diese Kurse nicht mehr in eigener Regie durch und verweist an dieser Stelle auf das Kursangebot von AM Suisse: www.amsuisse.ch

«agriLIFT»-Staplerkurse Staplerkurse: Module Basis, R1 (Gegengewichtstapler), R4 (Teleskopstapler) – Kursdauer 2 Tage – Suva-auditiert und CZVanerkannt. Hubarbeitsbühnenkurse: Kategorien 1A, 1B, 3A, 3B – Kursdauer 1 Tag – VSAA-auditiert und CZV-anerkannt. Anmeldung: www.bul.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Informationen und Auskünfte zu den Kursen www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch, Tel. +41 56 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch Impressum 85. Jahrgang

www.agrartechnik.ch

Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT Ständerat Werner Salzmann, Präsident Dr. Roman Engeler, Direktor Redaktion Tel. +41 56 462 32 00 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch Matthieu Schubnel: matthieu.schubnel@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. +41 56 462 32 00, Fax +41 56 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung Dr. Roman Engeler Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. +41 79 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate/Anzeigen Alex Reimann Anzeigen-Verkauf Tel. +41 62 877 18 50 / +41 79 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2023. Kombinationsrabatt bei gleichzeitiger Erscheinung in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition AVD GOLDACH AG Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.), für SVLT-Mitglieder gratis Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.) ISSN 0377-5070

Nächste Ausgabe Mit Schwerpunkt «Bewässerung»

Selbst bei uns im Wasserschloss Europas müssen Kulturen bewässert werden, vor allem im Gemüsebau, aber auch bei Kartoffeln sowie in Obst- und Beerenanlagen. Nr. 1/2024 erscheint am 11.1.2024. Redaktionsschluss: 22.12.2023 Anzeigenschluss: 29.12.2023

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DER KRAMER ELEKTRORADLADER UND ELEKTROTELESKOPLADER

WIRTSCHAFTLICHE VORTEILE

ÖKOLOGISCHE VORTEILE

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ROBERT AEBI LANDTECHNIK AG Riedthofstrasse 100 | 8105 Regensdorf

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