Schweizer Landtechnik 01/2018

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Januar 2018

PFLANZENSCHUTZ Trends bei Pflanzenschutzspritzen Moderner Pflanzenschutz ist digitalisiert Unfall, Staatsanwalt, Strafverfahren – was nun? «Swisstrans» ergänzt das Sortiment bei Schiltrac


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Januar 2018 | Editorial • Inhalt

Aktuelles 4

Editorial

Kurzmeldungen Markt

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Robert Aebi Landtechnik: Motivierte und stabile Organisation E-Filter und starke Hacker für Brennholz

Roman Engeler

Schwerpunkt Pflanzenschutz 14 20 24 26 30

Marktübersicht Feldspritzen Trends bei Pflanzenschutzspritzen Pflanzenschutz wird digital Hackfrucht kommt von «Hacken» Striegel: Schau vorwärts und nicht zurück Impression

34 36 38 41

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Schiltrac baut den «Swisstrans» Amazone «Cayros»: Mittelschwerer Allrounder Horsch «Leeb LT» mit etwas anderem Balken Sechs Heisswasser-Hochdruckreiniger im Test Management

50 52 54

Zu schnell und ohne G40-Fahrkurs unterwegs Green Future – Smart Technology Feldrandkompostierung

50

Wissen 55 56

Common-Rail: Der «Hochdruck-Zerstäuber» Elektrischer Frontlader Sicherheit

58

Mit welchem Ausweis über die Grenze?

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Plattform 60

Pflanzenöl als Herbizid-Ersatz Passion

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Ein «Hopeler» mit Renaults SVLT

33 64 65 66 70 71

Neue Homepage Stellungnahme des SVLT zu «Opera» Sektionsversammlungen Sektionsnachrichten Brauer und Bauer als Sektionspräsident Kurse und Impressum

Titelbild: In der Schweizer Landwirtschaft werden die Pflanzenschutzmittel sicher, sparsam und zielgerichtet sowie mit geprüften Maschinen eingesetzt.

www.youtube.com/ agrartechnikCH

www.facebook.com/ CHLandtechnik

Ich hoffe, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, gut ins neue Jahr gestartet sind. Das Team der «Schweizer Landtechnik» wünscht Ihnen dazu alles Gute in Haus und Hof. Zumindest witterungsmässig hat das Jahr ja ziemlich turbulent mit Orkan­ böen und vielen Niederschlägen in Form von Schnee und Regen begonnen. Inwiefern der in dieser Ausgabe themati­ sierte Schwerpunkt «Pflanzenschutz» heuer zu Turbulenzen führen wird, ist offen. Es ist davon auszugehen, dass dieses Thema in der öffentlichen Diskussion weiter Fahrt aufnehmen wird. Leider meist unsachlich, weil nur wenige wirklich etwas davon verstehen, viele aber glauben, mitreden zu können. Der Beitrag des Pflanzenschutzes zu einer sicheren Ernährung der heute weit über 7 Mrd. Menschen auf dieser Welt wird oft unterschätzt oder – noch schlimmer – gar nicht wahrgenommen und pauschal als «Gifteinsatz» abgekanzelt. Vor einigen Wochen hat sich der abtreten­ de Chef eines Schweizer Detailhandels­ unternehmens zu diesem Thema geäussert – und dabei erstaunliche Aussagen gemacht. Beispielsweise jene, dass die Landwirtschaft ohne Pflanzenschutz zu viel Boden beanspruche, man mit erheblichen Ernteausfällen rechnen müsse, mit der Folge, dass weite Teile der Bevölkerung nichts mehr oder zu wenig zu essen hätten. Auch der Gesetzgeber hat den Pflanzen­ schutz im Fokus und erlässt noch strengere Auflagen an Präparate und Ausbringme­ thoden. Die Industrie hat diese Heraus­ forderungen in der Vergangenheit stets angenommen, die Produkte verbessert und so die negativen Auswirkungen auf Flora und Fauna permanent reduziert. Mit den Spritzentests leistet auch der SVLT mit seinen Sektionen einen wichtigen Beitrag. Ein Restrisiko bleibt aber immer. Will man auch dieses komplett ausschalten, wird es bald keine anwendbaren Mittel mehr geben – mit entsprechend negativen Folgen für alle. Ausgabe Nr. 2 erscheint am 15. Februar 2018

Bild: Amazone

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Aktuelles

In Kürze Die Fachmesse für Weinbau, Kellerei­ technik, Oliven­, Obst­ und Gemüseanbau (Sitevi) in Montpellier (F) verzeichnete mit über 57 000 Besuchern zum zweiten Mal in Folge einen deutlichen Besucheranstieg. 2018 feiert Joskin sein 50­jähriges Be­ stehen und wird während des ganzen Jahres elf ausgewählte Maschinen zu einem Sonderpreis anbieten. Krone hat im Geschäftsjahr 2016/2017 mit 1,9 Mrd. Euro Umsatz ein Rekordjahr erreicht. In der Sparte Landtechnik hat die Firma aus Spelle (D) einen Umsatz von 583 Mio. Euro erzielt (+2,3 %). Michel Denis ist für vier weitere Jahre als Präsident und CEO von Manitou bestätigt worden. Claas nutzt eine Cloud­basierte Software­ Lösung von Synchron, um den Lager­ bestand von Ersatzteilen über das welt­ weite Händlernetz zu optimieren.

Schalten mit «Robo­Six» Die Samuel Stauffer SA präsentierte in Les Thioleyres VD im Rahmen ihrer Hausausstellung das breite Produkt­ programm und zahlreiche Occasio­ nen. Im Fokus standen vor allem drei Neuheiten im Bereich Traktoren: Ge­ schäftsführer Jean­Pierre Stauffer (im Bild) präsentierte erstmals den Landini «Rex», eine völlig neu entwi­ ckelte Baureihe, die in einer Version für Weinbau («V»), Obstbau («F») und andere Sonderkulturen («G») verfügbar ist. Ebenfalls erstmals in der Schweiz gezeigt wurde der Lan­ dini «7­230» mit dem neuen «Robo­Six»­Getriebe, welches mit fünf Gruppen zu je sechs Lastschalt­ stufen arbeitet. Schweizer Premiere feiert auch der «X8.680» von Mc­ Cormick, das neue Flaggschiff des Herstellers mit 310 PS.

Michelin und der Reifengrosshändler Grasdorf haben einen Kooperationsvertrag über die Vermarktung von Reifen der Marken «Michelin», «Kléber» und «Taurus» unterzeichnet. Walter Horsch, Mitgründer und ehemali­ ger geschäftsführender Gesellschafter des gleichnamigen Familienunternehmens, ist kurz vor Weihnachten im Alter von 87 Jahren verstorben. Agrisano, die bäuerliche Krankenkasse, konnte sich auch 2017 als eine der güns­ tigsten im Land behaupten und bei den Mitgliedern um 3 % auf 133 500 Versicher­ te zulegen. Das DLG-Testzentrum in Gross­Umstadt (D) darf aufgrund einer Empfehlung des deutschen Bundesministeriums für Verkehr nun Kamera­Monitor­Systeme offiziell prüfen. Ende Dezember erfolgte der Spatenstich für den Neubau der heute zu GVS Agrar gehörenden Bovet SA in Saint­Aubin (FR). New Holland stattet seine Teleskoplader vom Typ «LM» ab sofort mit leistungs­ stärkeren Stufe­4­konformen Motoren aus. Produktionsjubiläum bei Fendt: Ende 2017 lief der 1000. Fendt «1000 Vario» vom Band. Der Käufer ist ein Farmer aus Kanada.

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WM­Silber

Marco Angst aus Wil ZH hat an der 64. Pflüger­WM, die am 1. und 2. Dezem­ ber in Nakuru, Kenia, stattfand, die Sil­ bermedaille im Stoppelpflügen der Kate­ gorie Drehpflug ergattert. Der Zürcher Unterländer musste sich einzig vom Iren John Whelan geschlagen geben. Im Gras­ land belegte Marco Angst den 12. Rang, was am Schluss im Gesamtklassement den 6. Rang bedeutete. Der zweite Schweizer WM­Teilnehmer Stefan Spring aus Wigoltingen TG nahm erstmals an einer WM teil. Der Thurgauer musste sich mit dem 18. Schlussrang begnügen. Die Bedingungen in Kenia auf dem Wett­ kampfgelände auf rund 2000 Meter über Meer waren ungewohnt. So fanden die nach Kenia gereisten WM­Teilnehmer Vulkanerde und zum Teil komplett aus­ getrocknete, harte Parzellen vor. Insge­ samt waren 19 Pflüger mit «Drehpflug» und 23 mit einem «Beetpflug» aus der ganzen Welt am Start.

Neue Halle Just einen Tag vor Ausstellungsbeginn konnte Silent in Otelfingen eine neue Halle beziehen, die für die eher schwe­ re Landtechnik und für den Kommunal­ bereich genutzt werden soll. Speziali­ siert hat sich das Unternehmen auf Spezialkulturen, wo man im Zuge redu­

zierter Herbizideinsätze mit effizienten Maschinen, insbesondere für den Un­ terstockbereich im Rebbau und den Baumstreifen im Obstbau, gefordert ist. Beispielsweise mit dem Geräteträ­ ger von Vitrac, einem vielseitig einsetz­ baren Mehrzweckfahrzeug, das seinen Ursprung im Südtirol hat. Dort hat es Willy Mulser für die Bewirtschaftung von schmalen Terrassenanlagen, steilen Lagen und engen Wenderäumen ent­ wickelt. Seit 2015 wird der Geräteträ­ ger in Serien produziert und in der Schweiz von Silent vermarktet. Dieses von Firmenleiter Peter Schärrer und sei­ ner Tochter Marléne präsentierte Fahr­ zeug ist 2,55 m lang, 750 kg schwer, weist eine Breite von 80 cm und einen Wenderadius von 1,30 m auf.


Aktuelles

Nicht nur Gross-Erntetechnik GVS Fried, bekannt als Schweizer Importeur und Vertrieb von Gross- Erntetechnik aus dem Hause Agco (Fendt, Laverda, Massey Ferguson) zeigte im Rahmen einer Hausausstellung an der Wingertstrasse 15 im aargauischen Koblenz Mitte Dezember einen Querschnitt durch das stets wachsende Produktprogramm. Unter anderem waren auch Maschinen wie der Mähdrescher Fendt «C5275 C PLI» mit Hangausgleich in Quer- und Längsrichtung zu sehen, die in der nächsten Saison auf der «Swiss Future Farm» in Tänikon eingesetzt werden. Wie Geschäftsführer Werner Müller betont, will sich GVS Fried künftig vermehrt im Landmaschinenhandel und als regionale Werkstätte betätigen, insbesondere für die Marken «Fendt» und «Valtra» sowie für das Produktprogramm von Agrar Landtechnik.

Fendt mit bestem Image

Im jährlich von der DLG erhobenen Image-Barometer konnte Fendt auch 2017 seine Spitzenposition verteidigen und führt die Rangliste mit 58 Punkten vor Claas (56) und John Deere (52) an. Auf den weiteren Rängen folgen Amazone, Lemken, Deutz-Fahr, Case IH, Horsch, Krone und Kuhn. Für das DLG-Imagebarometer wurden mehr als 700 Landwirte zu den Bereichen Markenwissen, Markenloyalität, Markenperformance und Markenimage befragt. Alle vier Bereiche wurden so gewichtet, dass jeweils eine Maximalzahl von je 25 Punkten und insgesamt maximal 100 Punkte erreicht werden können.

Erster John-DeereRaupentraktor Kurz vor Weihnachten konnte Robert Aebi Landtechnik als Schweizer Importeur von John Deere mit dem Modell «8360 RT» den ersten Raupentraktor in der Schweiz übergeben. Das Unternehmen Zurbuchen Bodenschutz aus dem thurgauischen Lippoldswilen hat sich nach einer längeren Evaluationsphase für dieses Modell entschieden und wird das knapp 3 m breite und 16 t schwere (Leergewicht) sowie mit GPS-Technik ausgestattete Gefährt vor allem mit einem bis zu einer Tiefe von 1,20 m arbeitenden Tiefenlockerer für die Wiederherstellung hochverdichteter Böden einsetzen.

Zwei Dünger in einem Arbeitsgang Einen «ZA-V»- oder «ZA-TS»-Düngerstreuer im Frontanbau einzusetzen, ist vor allem für Anwender, die zwei unterschiedliche Düngersorten in einem Arbeitsgang präzise ausbringen möchten, eine interessante Option. Anders als beim Streuen von Mischdüngern mit nur einem Düngerstreuer kann bei dieser Variante jeder Streuer optimal auf die

Eigenschaften des jeweiligen Düngers eingestellt und somit eine perfekte Querverteilung für beide Dünger erzielt werden. Diese Möglichkeit der Doppelstreuer-Nutzung stellt Amazone nun neu vor. Ist ein Anbaustreuer in der Front des Traktors angebaut, so ist das Streuwerk nicht nach hinten, sondern nach vorne ausgerichtet. Dementsprechend muss man bei der Bedienung des Streuers spiegelbildlich denken. Um dem Anwender dieses Umdenken zu ersparen, hat Amazone eine eigene Software für Düngerstreuer im Frontanbau entwickelt, mit der die Streufunktionen seitenverkehrt dargestellt werden.

Portfolio erweitert Per 1. Januar 2018 nahm Lely den Siloblockschneider Trioliet «TU 180 XL» in sein Fütterungsportfolio auf. Diese Maschine hat eine aussergewöhnlich hohe Schneidekapazität und soll selbst für schwierigste Silage geeignet sein. Dank der Tiefe von 105 cm ist die Maschine für das Füllen von Futterküchen ideal. Der Block enthält viel Futter und kann sicher in der Futterküche aufbewahrt werden, ohne dass ein Risiko des Herunterfallens besteht.

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Aktuelles

Mähdrescher enthüllt Im neuen Kompetenzzentrum Mathod VD enthüllte Grunderco noch vor Weihnachten das neue Mähdreschermodell «CX5.90» von New Holland. Das Fünfschüttler-Modell ist wie gemacht für den Schweizer Markt, insbesondere weil es kompakte Abmessungen mit hoher Leistung verbinden soll. Für Betriebe mit geneigten Flächen steht das «SmartSieve-System» zur Verfügung, das eine seitliche Neigung bis 25 % ausgleichen kann. Zusätzlich ist die Maschine als «Laterale»-Version verfügbar, bei der die Vorderachse bis

48. Ausstellung bei Mäder

zu 18 % seitliche Hangneigung ausgleichen kann. Mit der «Hillside»-Ausführung können bergauf zudem bis 30 % in Fahrtrichtung ausgeglichen werden. Das Modell ist in der Mittelklasse anzusiedeln, soll jedoch mit der Deluxe-Kabine ein Komfortniveau der Spitzenklasse bieten.

Wie gewohnt einen Grossandrang von Landtechnik-Interessierten gab es zwischen Weihnachten und Neujahr im aargauischen Niederwil, fand doch dort zum 48. Male bei der Firma Mäder AG eine Landmaschinen-Ausstellung statt. Firmenchef Rolf Mäder (Bildmitte) verabschiedete Anfang 2017 seinen langjährigen Verkäufer

60 Jahre Völlmin Landtechnik Mit einer dreitägigen Ausstellung feierte Völlmin Landtechnik in Ormalingen BL im Dezember das 60-Jahr-Jubiläum. Stark eingeschneit präsentierte sich die Maschinenausstellung: Zugmaschinen der Marken «DeutzFahr», «Reform» oder «Rigi-Trac» sowie die Maschinen und Geräte von Pöttinger, Oehler und Reck. Das stetige Wachstum vom Einmannbetrieb von Kurt Völlmin auf heute 26 Mitarbeitende sei «dank ausgezeichneter Mitarbeiter» realisiert worden, bis dato seien 70 Lehrlinge erfolgreich ausgebildet worden. 43 Jahre im Geschäft ist der heutige Inhaber Andreas Völlmin (auf dem Bild mit dem ersten vom Vater Kurt 1959 verkauften, von der Aecherli AG in Reiden gelieferten Porsche-Traktor); ein zweites Standbein ist CNC-Drehen und -Fräsen von mechanisch hochwertigen Fräs- und Drehteilen sowie Maschinenkomponenten für die Maschinen-, Lebensmittel- und chemische Industrie, das unter der Leitung von Sohn Silvan Völlmin steht. Der grösste Investitionssprung erfolgte 2007 mit der Werkstatterweiterung, dem MFK-anerkannten Bremsprüfstand und der Waschanlage mit chemiefreier Spaltanlage.

RTK-Genauigkeit im Fokus Im Rahmen der zweitägigen Weihnachtsausstellung präsentierte Grunderco an seinem Standort im luzernischen Aesch die neusten Technologien rund um GPS und Pression Farming. Spezialist Fritz Hofer zeigte den Interessierten, was heute mit RTK-Signalen und Teilbreitenschaltungen von Sägeräten, Düngerstreuern oder Pflanzenschutzspritzen alles möglich ist.

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Urs Fischer in den Ruhestand und bestritt die Ausstellung nun erstmals mit den beiden neuen Verkäufern Patrik Fiore (links, Kommunal- und Kleingeräte) und Ralf Meier (rechts, Landwirtschaft). Mäder ist über sein eigentliches Wirtschaftsgebiet hinaus bekannt für seine Vielfalt an Occasionen. So erstaunte es nicht, dass auf dem Parkplatz Autos mit Kennzeichen aus fast der ganzen Schweiz zu sehen sind.

Säkombinationen mit einfachem Gerätewechsel An der Agritechnica stellte Kuhn die neuen pneumatischen Sämaschinen «Venta 3020» und «3030» vor, verfügbar in zwei Versionen, das Modell «3020» mit Doppelscheibenschar und «3030» mit der «Seedflex»-Schiene mit Parallelogramm-Führung. Die Isobus-Kompatibilität sowie die Bedienterminal «CCI50» und «CCI1200» sind ebenfalls Teil der neuen Ausrüstung. «Venta» hat eine neue, patentierte Einstellung der Scharschiene, die eine einfache Handhabung ermöglicht. Eine der Besonderheiten ist, dass sie mit zwei verschiedenen Bodenbearbeitungsgeräten kombiniert werden kann. Es ist möglich, entweder mit den neuen Kreiseleggen der Serie «HR1040» oder einer Kurzscheibenegge «CD1020» zu arbeiten. Das patentierte Koppelsystem ermöglicht einen schnellen An- und Abbau der Drillmaschine am Walzenrahmen des Bodenbearbeitungsgeräts.


Aktuelles

Traditionelle Weihnachtsausstellung Wie jedes Jahr, so hat auch Ende 2017 Brack Landtechnik zur Weihnachtsausstellung ins Stammertal eingeladen, um Maschinen aus dem breiten Import- und Handelsprogramm zu präsentieren. Seit Frühjahr 2017 neu im Sortiment bei Brack ist Beregnungstechnik von Beinlich. Das in Ulmen bei Koblenz (D) domizilierte Unternehmen biete Beregnungsmaschinen und Pumpaggregate, Schlauchhaspel und Düsenwagen sowie Technik für die Frostberegnung an, wie Geschäftsführer und Firmeninhaber Martin Beinlich (Bild rechts) erklärte. Juniorchef Stefan Brack (links) betonte, der Vertrieb sei gut angelaufen, habe man doch 2017 schon einige Anlagen verkaufen können.

«hm Open» in Marthalen

Körnermaisstroh für Biogas

Mit einer Maschinen-Ausstellung startete Meier Maschinen in Marthalen bereits in der Altjahrswoche ins Jubiläumsjahr 2018. Der 2017 von Dominic und Corinne Müller übernommene Landtechnikbetrieb kann heuer nämlich sein 125-jähriges Bestehen feiern. Erstmals gezeigt wurde das Lader-Programm des italienischen Herstellers Multione sowie der «Grasskiller», ein mit Wasserhochdruck arbeitender Unkrautvernichter des Pflanzenschutzspezialisten Caffini aus Italien. Weiter präsentierten Spezialisten von Serco Landtechnik und Claas die «Shredlage»-Häckseltechnik.

Bei Niedernjesa (D) wurde in einem Feldversuch Körnermaisstroh für die Biogasnutzung geerntet. Das zurückgebliebene Stroh wurde dabei geschwadet, von einem Feldhäcksler aufgenommen und an einer Biogasanlage zusammen mit Zuckerrüben einsiliert. Diese neuartige Koppelnutzung, bei der sowohl Korn als auch Stroh von Mais verwendet werden, wird wissenschaftlich von der Universität Göttingen untersucht. So soll neben dem Stroh- und Gasertrag beispielsweise auch untersucht werden, wie viel Biomasse auf dem Feld verbleibt und wie viel Erde bei diesem Verfahren mit in den Silagestock gebracht wird. Die gemeinsame Silierung mit Rüben ermöglicht einerseits, dass das trockene Maisstroh ausreichend verdichtet werden kann, das Körnermaisstroh wiederum nimmt ideal den Sickersaft der Zuckerrüben auf.

Innovationspreis verliehen Der Innovationspreis 2018 der Agrovina – der Schweizer Leitmesse für Obstanbau, Weinbau und Önologie – geht an das Unternehmen Weber Mécanique SA und zeichnet eine mechanische Lösung aus, die es ermöglicht, Rebstöcke mithilfe eines Roboters zu beschneiden und von Ranken zu befreien. Zwei weitere Unternehmen werden

mit einem «Coup de cœur» ausgezeichnet, und zwar AgroFly SA, die eine Sprühdrohne für die Landwirtschaft entwickelt hat, sowie Multi-Color SA, ein Unternehmen aus dem Bereich innovativer Etikettengestaltung. Die offizielle Preisverleihung erfolgt am 23. Januar 2018 im Rahmen der offiziellen Eröffnung der Agrovina in Martigny.

SMSWettbewerb Jeden Monat verlost die Schweizer Landtechnik in Partnerschaft mit einem Landmaschinen-Händler ein attraktives Traktoren-Modell.

In dieser Ausgabe ist es ein Modell Fendt «724 Vario» von Siku im Massstab 1:32.

SMS – und gewinnen mit

Schreiben Sie ein SMS (1 Fr.) mit SVLT Name Adresse an die Nummer 880 und gewinnen Sie mit etwas Glück dieses Modell des Traktors Fendt «724 Vario». Der glückliche Gewinner des Modells Steyr «6230 CVT», das in der Dezember-Ausgabe der «Schweizer Landtechnik» zur Verlosung ausgeschrieben wurde, heisst Andreas Thalmann und kommt aus 9243 Jonschwil SG.

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Markt | Interview

Marcel Zahner sieht im gemeinsamen Vertrieb von Land- und Baumaschinen interessante Synergien. Bilder: Ch. Jenni und R. Engeler

Motivierte und stabile Organisation

Der Umstand, dass wir bei Robert Aebi sowohl Baumaschinen wie auch Landmaschinen im Sortiment haben, erlaubt uns, auch gut ausgebaute Regionalzentren in Regionen zu betreiben, wo der Absatz mit nur einem Geschäftsfeld kein solches Zentrum rechtfertigen würde. Durch diese Kombination können wir eine flächendeckende Betreuung unserer Kunden sicherstellen. Darüber hinaus können wir dank des gemeinsamen Volumens von Land- und Baumaschinen das modernste Ersatzteillager in unserer Branche betreiben. Dies wiederum führt dazu, dass wir die Ersatzteilversorgung für unsere Kunden aus beiden Bereichen weiter ausbauen konnten. Gerade haben wir einen eigenen Ersatzteilkurier eingeführt, wodurch wir unsere Regionalzentren und damit unsere Kunden sogar zweimal am Tag beliefern, sodass wir eine noch höhere Verfügbarkeit unserer Maschinen sicherstellen können.

Ihre Gruppe ist seit seit geraumer Zeit auch im Landmaschinengeschäft in Deutschland aktiv. Wie unterscheiden sich die Märkte in Deutschland und in der Schweiz? Der grösste Unterschied liegt wohl in der Fläche, die ein durchschnittlicher Betrieb

Seit rund einem halben Jahr verantwortet Marcel Zahner neben der Gesamtleitung von Robert Aebi auch das Schweizer Landmaschinen-Geschäft der Gruppe. Im folgenden Interview äussert er sich über Rochaden im Team und bei der Produktpalette. Roman Engeler

Schweizer Landtechnik: Sie verantworten seit rund einem halben Jahr neben der Gesamtleitung von Robert Aebi nun auch das Schweizer Landmaschinen-Geschäft Ihrer Gruppe. Welche Beziehung zur Landtechnik, zur Landwirtschaft haben Sie persönlich? Marcel Zahner: Seit meiner Kindheit habe ich eigentlich eine sehr enge Beziehung zur Landwirtschaft. Obwohl meine Eltern, zu meinem Bedauern, keinen eigenen Bauernhof hatten, habe ich jede freie Minute bei Freunden auf dem Hof verbracht. Diese Wurzeln meiner Kindheit habe ich nie verlassen.

Die Robert-Aebi-Gruppe hat mit der Marke «Volvo» und anderen eine 8

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starke Position im Baumaschinengeschäft: Wie unterscheidet sich dieser Markt von jenem der Landtechnik? Mit «John Deere» und «Volvo» haben wir zwei äusserst starke und qualitativ hochstehende Marken in unserem Sortiment. Der Markt ist gar nicht so unterschiedlich. So kommt es nicht von ungefähr, dass Volvo mit Landmaschinen begonnen hatte und dass John Deere auch Baumaschinen im Sortiment hat.

Einige Ihrer Regionalzentren bieten sowohl Baumaschinen und Landtechnik an. Gibt es Synergien zwischen diesen beiden Geschäftsfeldern? Soll diese «Symbiose» weiter ausgebaut werden?

Die Regionalzentren von Robert Aebi führen ab diesem Jahr das gesamte MaschinenProgramm von Kuhn im Sortiment.


Interview | Markt

bewirtschaftet. Diese Fläche ist in Deutschland definitiv grösser. Damit verbunden ist natürlich auch der Produktemix etwas anders, das heisst, wir verkaufen in Deutschland im Schnitt die etwas grösseren Maschinen.

Wo sind die Kunden anspruchs­ voller? Ich könnte keine Aussage machen, dass die Kunden im einen Land gegenüber den Kunden im anderen Land anspruchsvoller sind. Zumindest können wir dies in den von uns betreuten Gebieten nicht feststellen.

Gibt es für gleiche Produkte auch die gleichen Preise in den beiden Ländern? Das ist definitiv so. Unterschiede ergeben sich aber im Bereich der Arbeitsleistungen, da das Lohnniveau in der Schweiz auf einem höheren Level ist als jenes in Deutschland. Daneben gibt es länderspezifische Promotionen des Herstellers auf ein Produkt, wodurch es sein kann, dass punktuell eine Maschine in der Schweiz oder in Deutschland günstiger eingekauft werden kann. Dies ist aber immer zeitlich beschränkt.

«Wir wollen an all unseren Standorten ein abgerundetes, qualitativ hochstehendes Produktesortiment anbieten.» Kaufen Sie für alle Standorte/Län­ der gemeinsam ein? Zurzeit kaufen wir für die Schweiz und Deutschland noch separat ein. Dadurch, dass hingegen nun neu die Schweiz wie auch Deutschland organisatorisch innerhalb derselben Region von John Deere angesiedelt ist, gehe ich davon aus, dass wir künftig gemeinsam einkaufen werden.

Der Umzug der ehemaligen Matra von Lyss nach Regensdorf mit der Integration in Robert Aebi Landtechnik war ja für viele Mitarbeitende nicht einfach. Es hat in der Folge auch personelle Rochaden gegeben. Hat sich diese Situation nun beruhigt? Wir können heute definitiv sagen, dass wir mit der Robert Aebi Landtechnik AG eine äusserst motivierte und stabile Organisation haben. Es macht richtig Freude, mit diesem Team unsere Kunden mit unseren Produkten und Dienstleistungen noch erfolgreicher zu machen.

Können Sie beziffern, wie viele Mitarbeitende in dieser Zeit neu hinzukamen und wie viele das Unternehmen verlassen haben? Ein Umzug dieser Grössenordnung bringt leider selbstredend auch einen Wechsel im Team mit sich. Dies zu beziffern möchte und kann ich nicht. Für mich ist es das Wichtigste, dass wir die besten Leute im Team haben, sodass unsere Kunden und Partner die beste Betreuung erhalten. Und ich glaube aussagen zu können, dass wir definitiv das beste Team haben.

Die zwei Marken «Merlo» und «Multione», die Sie mit dem Kauf von Althaus übernommen haben, sind inzwischen nicht mehr in Ihrem Import­Portfolio. Wie sehr schmerzen diese Verluste? Es liegt in der Natur eines Handelsunternehmens, dass sich Veränderungen im Sortiment, das man vertritt, ergeben können. Zudem befindet sich unsere Branche in einer anhaltenden Konsolidierung, die zwangsläufig verschiedene Wechsel von Marken nach sich zieht. Für uns ist wichtig, dass wir unserer Linie und

unseren Werten treu bleiben, dass wir nur qualitativ hochstehende Marken vertreten.

Gerüchten zufolge sollen die Verkaufszahlen dieser Marken die Lieferanten enttäuscht haben, weshalb sie im Schweizer Markt andere Partner suchten. Haben Sie bei der Akquisition von Althaus Fehler gemacht? Jede Akquisition birgt Chancen und Risiken. Erst recht in einem Markt, der von einer starken Konsolidierungsphase geprägt ist. Damit müssen und können wir als Handelsunternehmen hingegen sehr gut umgehen.

Über Ihre Regionalzentren ver­ treiben Sie diese Lader zwar noch, sind aber nicht mehr Importeur. Wird diese Lücke demnächst wieder geschlossen? Wir sind bestrebt, unseren Kunden ein abgerundetes, qualitativ hochstehendes Produktesortiment an allen unseren Standorten anbieten zu können. Gerade was die Qualität betrifft, gehen wir hingegen keine Kompromisse ein.

Allenfalls mit Geräten des deutschen Herstellers Kramer, der kürzlich mit John Deere eine internationale Vertriebs­ kooperation vereinbart hat? Es stimmt, John Deere und Kramer sind eine strategische Partnerschaft eingegangen. In Deutschland werden wir an unseren Standorten tatsächlich Maschinen der Marke «Kramer» bereits ab diesem Jahr vertreiben. Schlussendlich liegt es jedoch an Kramer, unabhängig von der strategischen Partnerschaft, mit welchem Vertriebspartner sie in welchem Land zusammenarbeiten wollen.

In Ihren Regionalzentren ist auch Futterernte­Technik von Lely im Programm, nachdem Lely diese Sparte an Agco verkauft hat, wohl nicht mehr lange. Nun soll Kuhn diese Lücke füllen ... Ja, wir verkaufen ab diesem Jahr an all unseren Regionalzentren das Programm von Kuhn. 1

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Markt | Interview

Kuhn bietet aber weit mehr als Futterernte-Technik. Vertreiben Sie auch Geräte für die Bodenbearbeitung und den Pflanzenschutz von Kuhn? Ja, wir werden auch die Geräte für Bodenbearbeitung und Pflanzenschutz von Kuhn vertreiben. Diese Entwicklung passt ausgezeichnet in unsere Strategie, mit wenigen, qualitativ hochstehenden Partnern zusammenarbeiten zu können.

Sind noch weitere Veränderungen angedacht? Mit der anhaltenden Konsolidierung in unserer Branche müssen wir jederzeit mit Veränderungen rechnen. Diesen Herausforderungen stellen wir uns gerne. Für uns hingegen besonders wichtig ist, dass – unabhängig von den Veränderungen – wir für unsere Kunden ein nachhaltiger, verlässlicher und langfristiger Partner sind.

Bei den Traktoren mussten Sie mit der Marke «John Deere» in den letzten Jahren etwas Federn lassen. Nun sind mit der Baureihe «5R» und den neuen «6R»-Modellen für Schweizer Landwirtschaftsbetriebe und Lohnunternehmen interessante Modelle verfügbar. Was versprechen Sie sich davon? Es ist tatsächlich so, dass wir nun eine Modellpalette zur Verfügung haben, die hervorragend zum Schweizer Markt

passt. Wahrscheinlich hatten wir noch nie ein so massgeschneidertes Produktportfolio im Angebot. Das freut mich sehr für unsere Kunden und unser Team. Wir versprechen uns viel davon und haben uns entsprechend hohe Ziele gesetzt.

Wie wollen Sie diese Ziele erreichen? Dieses Ziel werden wir mit dem erwähnten, ausgezeichneten Produktportfolio, unseren starken Vertriebspartnern wie auch unserem hervorragenden, bestens qualifizierten und hochmotivierten Team erreichen.

Kürzlich konnten Sie mit dem Modell «8360RT» den ersten Raupentraktor von John Deere in der Schweiz verkaufen – sicher kein Alltagsgeschäft. Welchen Stellenwert hat ein solcher Verkaufserfolg für Sie als Importeur von John Deere? Für mich ist es ein Ausdruck dafür, dass wir mit der Marke «John Deere» Produkte von höchster Qualität haben und dass die Zusammenarbeit im Team, mit unseren Partnern und unserem Lieferanten ausgezeichnet funktioniert. Darauf können unsere Kunden zählen und das gibt ihnen die Sicherheit, auch eine grosse Investition mit uns zu tätigen, wofür wir dankbar und natürlich auch entsprechend stolz sind.

«Unsere Familie hat sich entschlossen, die Robert Aebi als Familienunternehmen zu führen, um eben genau eine langfristige Kontinuität sicherzustellen.»

Marcel Zahner zählt John Deere zu den führenden Unternehmen in Sachen «Smart Farming» und ortet deshalb in diesem Bereich noch viel Potenzial.

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«Wir haben nun eine Modellpalette zur Verfügung, die hervorragend zum Schweizer Markt passt», meint Marcel Zahner.

Der Kunde habe sich nicht zuletzt wegen der «Smart Farming»Technologien für diese Maschine von John Deere entschieden. Was bieten Sie Schweizer Kunden in diesem Segment heute schon alles an? Mittels «Smart Farming» können wir unsere Kunden heute schon effizient dahingehend unterstützen, ihre Böden optimal zu bearbeiten und den grösstmöglichen Ertrag zu generieren. John Deere ist in diesem Bereich technologieführend und bietet Komponenten mit einer Spurführung und Genauigkeit bis +/– 2 cm an. Wir dürfen uns mit jährlich über 100 verkauften Systemen in der Schweiz sicherlich zu den Marktführern zählen. Im Bereich von «Smart Farming» werden in naher Zukunft die grössten Entwicklungsschritte zu erwarten sein und es ist unser erklärtes Ziel, in Zusammenarbeit mit John Deere, an vorderster Front am Ball zu bleiben.

Die Firma Robert Aebi wechselte in der Vergangenheit immer wieder den Besitzer, weil jeweils keine Nachfolge vorhanden war. Mit Ihnen ist erstmals bei einem Eigentümer eine zweite Generation «am Ruder». Ist der Bann nun gebrochen? Unsere Familie hat sich entschlossen, die Robert Aebi als Familienunternehmen zu führen, um eben genau eine langfristige Kontinuität sicherzustellen. Es freut mich daher, dass ich nun bereits die zweite Generation vertreten darf. Und ja, meine Frau und ich haben sichergestellt, dass auch eine dritte Generation in die Fussstapfen von meinem Vater und mir wachsen kann. In ein paar Jahren müssen wir dann unsere Söhne überzeugen, dass es auch eine vierte Generation geben wird.


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Markt | Neuheiten

E-Filter und starke Hacker Auf der Agritechnica in Hannover D steht die Landtechnik im Mittelpunkt. Zu sehen gab es aber auch Neuheiten im Bereich der Heiz- und Brennholztechnik. Carsten Brüggemann*

Bei den Kesselherstellern geht es immer noch darum, die strengen Grenzwerte für Staub im Rauchgas einhalten zu können. Hier verweisen die Hersteller meistens auf elektrostatische Filter (E-Filter), die gegebenenfalls nachgerüstet werden müssen, wenn die Grenzwerte durch die normale Feuerungstechnik nicht eingehalten werden können. Der österreichische Kesselhersteller Eta präsentierte in Hannover Hackschnitzelfeuerungen der Serie «Eta eHack», die im Leistungsbereich von 20 bis 80 kW mit integriertem Elektrofilter ausgerüstet sind. Hinter dem Rauchgaswärmetauscher passieren die Rauchgase den Partikelabscheider, wo sie mit hoher Spannung ionisiert, also elektrisch aufgeladen werden. Staubpartikel lagern sich an der Wandung ab und werden mit dem nächsten Reinigungsintervall zusammen mit den Zügen des Wärmetauschers automatisch abgereinigt. Sie landen mit der restlichen Asche in der Aschebox. Der Abscheidegrad liegt laut Hersteller bei 80 bis 85 % und sorgt so auch bei schlechterer Brennstoffqualität für geringe Staubemissionen.

Wärmepumpe und Scheitholzkessel Guntamatic, ebenfalls aus Österreich, stellte eine Kombination aus Scheitholzkessel und Wärmepumpe vor. So kann eine durchgehende Bereitstellung von Wärme erfolgen, wenn der Feststoffkessel nicht ständig betrieben werden soll oder kann. Die sogenannte Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt Energie aus der Umgebungsluft, sodass der Wirkungsgrad bei geringen Temperaturen im Winter sinkt. So sollte dann möglichst der Kessel befeuert werden und die Wärmepumpe im Sommer oder in den Übergangszeiten laufen. Über Pufferspeicher kann gegebenenfalls auch Überschussstrom zum Beispiel einer Photovoltaik-Anlage in Wärme umgewandelt und gespeichert werden. *Der Autor ist Berater für Energietechnik bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.

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Kessel der Serie «Eta eHack» mit integriertem, elektrostatischem Staubfilter (rechts). Bilder: C. Brüggemann

Neuer Scheitholzkessel Die deutsche Firma Brunner, bisher als Hersteller für Ofeneinsätze und Einzelfeuerungen bekannt, stellte einen neuen Scheitholzkessel vor, der in 3 Stufen mit Leistungen von 12 bis 50 kW für Holzscheite von 33 bis 50 cm angeboten wird. Durch den seitlichen Abbrand, eine Steuerung mithilfe einer Breitband-Lambdasonde, ein Saug-Zuggebläse und zwei unabhängig geregelte Verbrennungsluftklappen werden laut dem Hersteller optimale Abgaswerte erreicht. Sekundäre Massnahmen wie E-Filter sollen nicht benötigt werden, was vom Hersteller auch garantiert wird. Auch eine automatische Zündung ist im Kessel enthalten. Der Preis, je nach Leistung, beträgt zwischen 10 000 bis 12 000 Euro netto. Der finnische Hersteller Veto liefert seine Kessel zunächst standardmässig ohne Filter aus. Bei Bedarf können elektrostatische Elemente in Form einer Sonde oberhalb des Aschekastens (für rund 1500 Euro) oder Elemente innerhalb des Wärmetauschers (rund 500 Euro) nachgerüs-

tet werden. Heizomat aus Deutschland bietet mittlerweile einen selbst entwickelten E-Filter für seine Hackschnitzelfeuerungen von 30 bis 1000 kW an, der auch nachträglich in den Rauchgasstrom integriert werden kann. Die Regelung des Filters erfolgt über die Kesselsteuerung.

Brennholzbereitung Neben moderner Kesseltechnik ist die Verwendung von hochwertigem, trockenem und entsprechend aufbereitetem Brennstoff mit geringem Anteil sehr feiner Bestandteile wichtige Voraussetzung für eine umweltfreundliche Holzverbrennung. Neben bekannten und bewährten Spaltgeräten zahlreicher Hersteller zeigten Tajfun und Uniforest kleinere Sägespalter als Neuheiten, die beide mit einem Sägeschwert als Schneidwerkzeug arbeiten. Das Modell «RCA 330 Joy» des slowenischen Herstellers Tajfun ersetzt die bisher mechanisch arbeitende Maschine «RCA 320». Die neue Einheit wird komplett über einen Joystick gesteuert. Sie kann Holzstämme von 5 bis 33 cm Durchmes-


Neuheiten | Markt

Sägespalter «RCA 330 Joy» von Tajfun, mit Joystick-Steuerung.

Neu, der Sägespalter «Titan 42/20 Standard» von Uniforest.

Eschlböck-«Biber»: Die Steuerbügel rund um den Einzug erhöhen Komfort und Sicherheit.

ser in Scheite von 20 bis 40 cm Länge verarbeiten. Der Spaltdruck beträgt 11 Tonnen, der Preis liegt bei 10 500 Euro. Uniforest zeigte mit dem Sägespalter «Titan 42/20 Standard» eine kleinere Variante der grösseren Premium-Maschine. Die «Titan» kann Stammdurchmesser von bis zu 42 cm verarbeiten der Spaltdruck beträgt 20 Tonnen, der Preis der Maschine liegt bei 14 700 Euro.

Zudem zeigte Eschlböck erstmals seinen Powertruck «Victor», der auf einen 550PS-Volvo-Lkw aufgebaut ist. Hier können vier verschiedene Hackertypen vom «Biber 83» bis «92» aufgebaut werden.

werden. Einzug: 1140 x 750 mm, die Hackschnitzelgrösse kann von der Kabine aus verstellt werden. Heizomat («Heizohack») zeigte mit dem Trommelhacker «HM 8-400K» eine abgespeckte Variante des «500K» als Einsteigermaschine. Bei einem Hacktrommeldurchmesser von 495 mm und einer Einzugshöhe von 400 mm (Breite 708 mm) können Stämme von bis zu 400 mm Durchmesser verarbeitet werden. Der maximale Leistungsbedarf liegt bei 148 kW (200 PS).

Holzhacker Im Bereich der Hacktechnik beschränkten sich Änderungen bei kleineren Maschinen, die meistens als Scheiben-, seltener als Trommelhacker arbeiten, aufs Detail. Insgesamt geht es darum, Leistungsfähigkeit, Sicherheitsstandards, Bediener- und Wartungsfreundlichkeit zu erhöhen. Eschlböck hat die Produktpalette der handbeschickten Hackmaschinen auf mittlerweile zehn Typen erweitert. Bei den kleineren Hackern («Biber 2-15»/«3-21») wurden die Einzugsöffnungen vergrössert sowie der Sicherheitsstandard durch ein neues «Smart Control»-Steuerungssystem mit Not-Aus-Taster erweitert.

Hacker auf Lkw-Chassis Jenz baut seit zehn Jahren «Chippertrucks«, also Hacker auf Lkw-Chassis, die im Laufe der Jahre immer wieder optimiert wurden. Auf der Agritechnica stellte das Unternehmen unter dem Schlagwort «Chippertruck 2.0» Verbesserungen des Antriebskonzeptes sowie der Steuerung und Bedienung vor. So wurde mit der «easy 2» eine neue Maschinensteuerung präsentiert, die neben Anzeigen vielfältiger Maschinenfunktionen und -daten unter anderem durch Automatisierung wiederkehrender Abläufe deutliche Erleichterungen für den Fahrer bietet. So ist nun auch eine Fernwartung oder Ferndiagnose vom Werk aus möglich. Mus-Max stellte mit dem Wood-Terminator «11RBV» die neue Kombination eines Lkw-Hackers vor. Mit dem «750-PSVolvo» sollen Hackleistungen von 250 Schüttraummeter pro Stunde erreicht

Deutz-Fahr «TTV 9340 Agrotron» mit Hub- und Drehkabine.

Drehkabine an Deutz-Fahr «TTV» Pezzolato bietet die beiden Hackertypen der «PTH»-Allroadserie nun auch in 80 km/h-Version für den Strassenverkehr an. Die Paul Nutzfahrzeuge GmbH zeigte einen Deutz-Fahr-Traktor «TTV 9340 Agrotron» mit einer neuen Hub- und Dreheinrichtung für die Fahrerkabine. Die Kabine lässt sich hydraulisch um 350 mm anheben und um 750 mm nach hinten versetzen sowie um bis zu 200 Grad drehen. So kann besonders auch bei der Arbeit mit Hackern eine gute Übersicht der Arbeitsabläufe erreicht werden.

Der neue «Wood-Terminator 11RBV» von Mus-Max.

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Pflanzenschutz

Marktübersicht Feldspritzen Der chemische Pflanzenschutz steht unter steter gesell­ schaftlicher Beobachtung. Neue Pflanzenschutztechnik ist generell auf einem hohen Niveau und minimiert bei richtiger Anwendung eine Umweltgefährdung. Ruedi Hunger

Bei der Applikation von Pflanzenschutzmitteln kommt es darauf an, die beabsichtigte Wirkung zu erzielen, ohne dabei Nebenwirkungen auf die Umwelt zu verursachen. Gleichzeitig soll der Arbeitsund Kontrollaufwand für den Anwender reduziert werden. Assistenzsysteme, Automatikfunktionen und Spritzcomputer helfen, diese Ziele zu erreichen. Zunehmend kommen Lösungen auf den Markt, die nicht mehr nur auf einzelne Funktionen fokussiert sind, sondern auf den ganzen Anwendungsprozess ausgerichtet sind. Vor einem Kauf eines Pflanzenschutzgerätes müssen verschiedene Fragen beantwortet werden, damit das Gerät den zukünftigen hohen Anforderungen entsprechen kann. Nachfolgend eine Übersicht zu den Bauarten und einige Hinweise zu den Ausrüstungsdetails. Eine detaillierte Markt-

übersicht ist unter www.agrartechnik.ch zu finden.

Angebaut oder gezogen? Die Frage «angebaut oder gezogen» wird durch die Flächenstruktur und die Betriebsgrösse beantwortet. Zusätzlich spielen die Kulturen und die damit verbundenen Wasseraufwandmengen eine Rolle. Für durchschnittliche Schweizer Betriebsgrössen und unregelmässig geformte Parzellen wird der Entscheid bei Eigenmechanisierung zugunsten der Anbauspritze fallen. Fassungsvermögen von 400 l bis 2200 l lassen einen grossen Auswahlspielraum offen. Entsprechend sind Arbeitsbreiten von 12 m bis 28 m möglich. Betriebe, die Flüssigdünger einsetzen, müssen beachten, dass das spezifische Gewicht der Flüssigdünger um einiges höher ist. Ist das tolerierbare Gewicht von

Bei den Diskussionen um den chemischen Pflanzenschutz steht der Anwender im Mittelpunkt. Die Technik ist aufgrund des hohen Standards weitgehend ausserhalb der «Schusslinie». Bild: R. Hunger

Spritze, Hinterachse und Reifen schon mit Wasser nahezu ausgereizt, darf der Behälter mit Flüssigdünger nicht mehr ganz gefüllt werden!

Maschinenkosten Der hohe technische Stand der Pflanzenschutztechnik hinterlässt seine Spuren im

Tabelle 1 – «Kauf oder Miete» Für einen Kauf muss die Einsatzfläche über der Kaufschwelle liegen. Mitentscheidend ist der externe (Miet­)Tarif für die Spritze.

Agroscope­ Maschinen­ Code bezeichnung

Anschaffungs­ Auslastung/Tarif Kaufschwelle Externer Tarif CHF Preis (CHF) (Hektaren) (Berechnungsbasis) ha Fr./ha

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Anbauspritze 12 m/600 l

20 300.–

50

46.04

40

50.00

5156

Anbauspritze 21 m/1000 l

39 000.–

250

22.73

167

25.00

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Anhängespritze 24 m/2500 l

62 000.–

300

34.66

190

38.00

Tabelle 2 – «Extern vergeben oder selber machen» Soll der Pflanzenschutz an Dritte (Lohnunternehmer) abgetreten werden? Der Entscheid wird aus wirtschaftlicher Sicht durch den externen Tarif bestimmt.

Auslastung/Tarif Kaufschwelle Externer Tarif CHF Agroscope­ Maschinenbezeichnung Geräte­Grösse Code (ganzes Verfahren) (Hektaren) (Berechnungsbasis) ha CHF/ha Kombination Kombination Kombination

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Traktor + Abbauspritze + Bedienung Traktor + Abbauspritze + Bedienung Traktor + Spritze gezogen + Bedienung

Schweizer Landtechnik

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12 m/600 l

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74.66

34

75.00

21 m/1000 l

250

40.74

124

43.00

24 m/2500 l

300

52.23

157

55.00


Pflanzenschutz

Anbaufeldspritzen Anbauspritzen

Systembeschrieb

Anbieter/Hersteller/Importeur

• Allgemeines: Anbauspritzen beanspruchen im ganzen Segment der Feldspritzen den zweitgrössten Marktanteil. Der Anbau erfolgt am Heck-3-Punkt. Die Anbauspritzen sollen den Traktor vorne möglichst wenig entlasten. Massgebend ist der Schwerpunktabstand zwischen Grundgerät und Hinterachse. Zusätzlichen Einfluss hat der Gestänge-Schwerpunkt. • Behälter/Tank Heute besteht die Standard-Ausrüstung bei Pflanzenschutzspritzen aus einem Spritzmittelbehälter, dem Wasserbehälter für die Reinigung (10 % des Nenninhalts) und einem Frischwasserbehälter für den Anwender. Der Spritzmittelbehälter muss mindestens 5 % grösser sein als das Nennvolumen. Als Materialien kommen Polyethylen, GFK oder Edelstahl in Frage. • Gestänge-Klappung Anbauspritzen unterscheiden sich auch durch die Gestänge-Klappung: a. Paket-Klappung horizontal. Sehr kompakt, mit tiefem Schwerpunkt. Kann manuell geklappt werden. Arbeitsbreiten bis 15 m möglich. b. X-Klappung. Für Gestänge kleiner Spritzen und manueller Klappung. c. Vertikal-Klappung. Eingeklappte Teilbreiten werden hydraulisch in vertikale Transportstellung geklappt. Transporthöhe ist grösser als der Traktor! d. Hubmast-Klappung. Eine Gestänge-Klappung nach vorne/oben verbessert die Schwerpunktlage und der Spritzbalken überragt das Traktorenprofil seitlich nicht oder nur wenig. Übersteigt aber die Bauhöhe des Traktors.

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Anschaffungspreis. Eine wirtschaftliche Auslastung ist nicht mehr auf jedem Betrieb möglich. Gleichzeitig ist die mögliche Flächenleistung so hoch, dass sich eine gemeinschaftliche Nutzung oder die Lohnarbeit anbieten. Nachstehend eine Kaufschwellen-Berechnung auf der Basis des Online-Berechnungsprogrammes «Tractoscope» von Agroscope/Tänikon.

Anbauspritzen In der Entwicklungsgeschichte des chemischen Pflanzenschutzes lösten die Anbauspritzen in den 60er-Jahren den im Feldbau wenig zielführenden Einsatz von Schlauch und Gun ab. Im Angebotsumfang der Firmen besteht bereits seit etwa zehn Jahren eine Dominanz der gezogenen Feldspritzen. Der Marktanteil von Anbauspritzen ist in der Schweiz struk-

turbedingt noch höher als bei den gezogenen Spritzen. Eine Trendwende zu gezogenen Spritzen kann auch bei uns beobachtet werden.

«Kleine Selbstfahrer» Die Kombination mit einem zusätzlichen Fronttank macht den Traktor mit Anbauspritze zum kleinen Selbstfahrer. Allerdings gibt es einschränkende Aspekte. In 1

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Pflanzenschutz

Mit Fronttank am Traktor Systembeschrieb

Anbieter/Hersteller/Importeur

• Allgemeines: Mit einem Frontbehälter kann das Behältervolumen der Anbaufeldspritze um 1000 l bis 1500 l Wasser/Spritzbrühe erweitert werden. Meistens stehen zusätzlich 100 l Klarwasser (Lemken) zur Verfügung. Die Pumpe für das Rühren, Reinigen und Einmischen ist hydraulisch oder elektrisch angetrieben. Der Fronttank übernimmt die Funktion eines Frontgewichtes.

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Systembeschrieb

Anbieter/Hersteller/Importeur

• Allgemeines: Aufbauspritzen benötigen ein Trägerfahrzeug mit einer entsprechenden Ladefläche. Die komplette Aufbaueinheit ist mit der Ladefläche des Systemtraktors oder dem Geräteträger verschraubt. Kann bei Bedarf zur anderweitigen Verwendung des Trägerfahrzeuges entfernt werden. + Arbeitsbreiten bis 30 m + Brühmengenbehälter zwischen 2000 und 4000 Liter + Übliche Applikations-Technik

www.agrio.de nicht bekannt

www.kuhn.com www.kuhncenterschweiz.ch www.kverneland.com www.agriott.ch www.lemken.com www.robert-aebi-landtechnik.ch www.tecnoma.com www.agrar-landtechnik.ch www.kdg.kubota-eu.com www.adbachmannag.ch

Aufbaufeldspritzen

erster Linie betrifft dies den gesetzlich geregelten vorderen Überhang. Generell führt ein Fronttank aber zu einer besseren Gewichtsverteilung. Ein weiterer Grund, der für den Fronttank und gegen die gezogene Spritze spricht, ist das Arbeiten an Hanglagen. Am Vorgewende ist ein rasches Wenden möglich. Denn eine gezogene Spritze kann unter diesen Bedingungen oft nur mit einer aufwendigen Nachlaufeinrichtung in der Spur gehalten werden. Eine funktionierende Kombination Anbauspritze/Fronttank stellt ebenso hohe Anforderungen an Rührleistung, Zirkulations- und Reinigungssystem wie gezogene Spritzen auch.

Aufbauspritzen Einige Hersteller bieten Aufbauspritzen an, welche auf entsprechende Trägerfahrzeuge montiert werden können. Das kann dann sinnvoll sein, wenn der Geräteträger oder der Systemtraktor ausserhalb der Vegetationszeit zum Beispiel im Kommunalbereich eingesetzt wird. Die aufgebaute Technik entspricht einer Anbauspritze mit gehobenem Ausbaustandard. 16

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Gezogene Feldspritzen Europaweit erreichen die gezogenen Feldspritzen mit jährlichen Zuwachsraten den höchsten Marktanteil. Die Anhänge-Variante stellt weniger hohe Ansprüche an das Eigengewicht des Traktors als eine grosse Anbauspritze. Insbesondere in Kartoffeloder Sonderkulturen, wo grosse Wassermengen benötigt werden, sind gezogene Spritzen im Vorteil. Gezogene Feldspritzen gibt es in verhältnismässig einfacher Bauweise bis zum Hightech-Gerät. Mit Füllmengen von 2200 l bis max. 14 000 l decken sie bezüglich Schlagkraft auch hohe Anforderungen ab. Allerdings ist bei Spritzen in diesen Dimensionen ein Tandemfahrwerk zwingend notwendig. Die Spritzgestänge sind Stahl oder – zum Gewichtsparen – aus Aluminium gefertigt.

Selbstfahrende Feldspritzen Zentral ist für die meisten Selbstfahrer eine kulturspezifische, hydraulische Anpassung der Spur und der Bodenfreiheit. Heute werden Selbstfahrer mit Fassvolumen von 4000 l bis zu 12 000 l gebaut. Zur besseren Schwerpunktlage sind die

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Spritzmittel-Tanks oft zwischen den Rädern abgesenkt. Die Motoren leisten 100 bis 250 kW. Der Antrieb erfolgt in der Regel hydrostatisch, es gibt auch mechanische Antriebsvarianten (Apache).

Ausrüstung Die technische Ausrüstung einer Feldspritze ist nur bedingt unabhängig von der Spritzen-Bauart. Nachfolgend eine Übersicht, was Hersteller anbieten.

Befüllung Ein neuer Trend für die Beigabe von Pflanzenschutzmitteln betrifft geschlossene Befüllsysteme. Mit diesen kommt der Anwender beim Einfüllen zu keiner Zeit mehr mit flüssigen Pflanzenschutzmitteln in Kontakt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Kanister sofort gespült werden. Solche Systeme ersetzen aber die Einspülschleuse nicht, da es noch immer Granulate gibt.

Pumpen Die meistverwendete Pumpe ist die Membranpumpe. In grossen Geräten/Spritzen werden aber zunehmend Kreiselpumpen


Pflanzenschutz

Gezogene Feldspritzen Systembeschrieb

Anbieter/Hersteller/Importeur

• Allgemeines: Gezogene Spritzen können Arbeitsbreiten bis über 50 m abdecken. Spritzgestänge, Pumpen- und Düsentechnik sowie die elektronische Ausstattung, entspricht dem üblichen Standard.

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• Wichtige Ausrüstungsmerkmale Eine Deichseldämpfung reduziert die Schwingungen und erhöht den Fahrkomfort merklich. Gleiches gilt für das gefederte Fahrwerk, es erhöht den Fahrkomfort und reduziert die Gestänge-Schwingungen merklich. Blattfedersysteme sind einfacher, aber weniger komfortabel als Polyurethan-Dämpfer bzw. hydraulische oder pneumatische Feder-Systeme. • Fahrwerk und Bereifung Als Anhängeart wird mit Vorteil der K80-Kugelkopf bevorzugt. Die Reifenwahl bestimmt den Bodendruck! Tendenziell werden grosse und breite Reifen gefordert. 580er- oder 650er-Reifen sind keine Seltenheit. Letztendlich ist die Kultur, der Reihenabstand oder die Fahrgasse mitbestimmend bei der Reifenauswahl. Pflegereifen kommen schnell an ihre Grenzen. • Lenksysteme Mit der Deichsellenkung wird kein absolut spurtreuer Nachlauf ermöglicht. In Kartoffeln, Zuckerrüben, Gemüsekulturen oder an Hanglagen macht eine Achsschenkellenkung bzw. Nachlaufeinrichtung daher Sinn.

eingebaut. Wichtig ist, dass die Pumpe auf die Anforderungen der Spritze abgestimmt ist. Die Leistung wird durch die Fahrgeschwindigkeit, die Arbeitsbreite und die Aufwandmenge pro Hektar bestimmt. Zudem muss genügend Leistung für das Rührwerk vorhanden sein und die äussersten Düsen müssen genügend Flüssigkeit erhalten, auch wenn der Spritz-Balken mit den grössten Düsen bestückt ist.

Gestänge/Gestängeschwingungen Umlauf- bzw. Zirkulationssysteme sollten ernsthaft geprüft werden. Dauernd zirkulierende Spritzbrühe setzt sich weniger ab und es gibt kaum mehr Verstopfungen. Diese Systeme sind in verschiedenen Ausbaustufen erhältlich.

Horizontale Gestängeschwingungen verfälschen das Spritzbild und die Wirkung. Systeme wie «Swing Stop pro» beschränken sich nicht nur darauf, die Horizontalschwingungen aktiv zu dämpfen, sondern sie passen die Applikationsmenge jeder Düse bei Vor- und Rückwärtsbewegung an.

Düsentechnik und Düsenwahl Bei der Düsenausstattung ist zu klären, ob man mit einer Ein-Düsen- oder doch besser mit einer Mehr-Düsen-Strategie fahren möchte. Mehrere und unterschiedliche Kulturen erfordern zwei oder mehr Düsen. Viele Hersteller bieten heute automatische, elektrisch oder pneumatisch arbeitende Düsenschaltungen an. Damit kann rasch

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gewechselt werden, ohne die Kabine zu verlassen. Düsenmonitore zeigen Echtzeitinformationen über den Düsenstand und können aufgrund des Spritzdrucks die Tropfengrössen der eingesetzten Düse anzeigen. Verstopfte Düsen werden identifiziert und angezeigt. Abdriftreduzierende Düsen werden von allen Herstellern angeboten. Die Frage ob kurze oder lange Injektordüsen, wird durch den gewählten Druck bestimmt (kurze Injektordüsen bei 2 bis 3 bar; lange Injektordüsen für einen Spritzdruck über 4 bis 5 bar). Dropleg-UnterblattSpritzdüsen stammen zwar aus dem Gemüsebau, bringen aber auch bei später Anwendung in Mais, Raps und Zuckerrüben Vorteile. 1

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Pflanzenschutz

Selbstfahrende Feldspritzen

Gerätereinigung Grundsätzlich gibt es zwei Reinigungsverfahren: die abgesetzte Innenreinigung und die kontinuierliche Innenreinigung. Bei der kontinuierlichen Innenreinigung wird das Spülwasser aus dem Spülwassertank über einen separaten Spülwasserkreislauf in den Haupttank geleitet. Die Reinigungsflüssigkeit wird auf dem Feld ausgebracht und Punkteinträge auf dem Hof werden verhindert. Bei Pflanzenschutzgeräten mit elektrischen Ventilen lässt sich der Reinigungsprozess über den Spritzcomputer automatisieren. Dazu muss der Fahrer nicht mehr vom Traktor steigen und der Zeitaufwand für die Reinigung wird minimiert. Fehlfunktionen können weitgehend ausgeschlossen werden.

Teilflächenapplikation Vor wenigen Jahren wurde ein erster Ansatz zur teilflächenspezifischen Applikation von Pflanzenschutzmitteln vorgestellt. 18

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Systembeschrieb

Anbieter/Hersteller/Importeur

• Allgemeines: Selbstfahrende Feldspritzen sind Saisonmaschinen für Grossbetriebe und Lohnunternehmer mit Einsatzgebiet im Ackerbau und/oder Gemüsebau. Unterscheidungsmerkmale sind: • Platzierung des Motors Der Antriebsmotor kann im Front-, Mittel- oder Heckbereich eingebaut sein. Entsprechend gibt es die Frontoder Mittel-Fahrerkabine und den Mittel- oder Hecktank. • Spritzgestänge Das Spritzgestänge ist mehrheitlich am Heck der Selbstfahrer angebaut. Es gibt auch die Variante mit Frontanbau (Matrot). Die Spritzgestänge weisen 6 bis 42 Teilbreiten auf. Die Düsenteilung beträgt 25 cm oder 50 cm. • Antriebsart/Fahrwerk Der hydrostatische Antrieb über Radmotoren gehört zur Grundausstattung der Profimaschinen aus europäischer Fertigung. Selbstfahrer gibt es üblicherweise mit drei Lenkarten, die 2-Rad/4Rad- und die Hundeganglenkung. Für empfindliche Pflanzenbestände gibt es pflanzenschonende Umbau-Kits, Unterbodenschutz und Radabdeckungen. • Bedienzentrum Um die Leitungen und damit die technischen Restmengen tief zu halten, ist das Bedienzentrum nahe am Tank positioniert (zwischen Vorder- und Hinterrad).

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Sensoren im Gestänge sind heute in der Lage, durch «Grünerkennung» Unkräuter und Ausfallgetreide auf dem Stoppelacker zu identifizieren, um sie zeitgleich gezielt zu besprühen. Die Automatisierung von Teilfunktionen, wie Einzeldüsenschaltung zur Verhinderung von Überlappungen oder die Mengenanpassung bei Kurvenfahrt (curve control), gehören zum «gehobenen» Ausrüstungs-Standard. Vor dem Hintergrund einer präzisen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und der Resistenzdiskussion sind solche Systeme für grosse Ackerbau-, Gemüsebetriebe und Lohnunternehmen sinnvoll.

Assistenzsysteme Die Möglichkeiten, manuelle Bedienung an Assistenzsysteme abzutreten, nehmen zu. Beispielsweise sind ab einer Arbeitsbreite von 18/21 m Abstandssensoren empfehlenswert und für grosse Arbeits-

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breiten empfiehlt sich die Konturenanpassung. Im Bereich Umfelderfassung kann heute mithilfe eines Laserscanners das Terrain vor der Maschine abgetastet werden. Zeitgleich wird das Spritzengestänge den verschiedenen Bodenkonturen angepasst. Das trägt dazu bei, dass ein einheitliches Sprühbild entsteht. Zudem erkennen diese Systeme Bestandslöcher, die bei der Applikation des Spritzmittels ausgespart werden können. Eine zusätzliche Hinderniserkennung entscheidet, ob ein Hindernis durch kurzzeitiges Anheben des Spritzgestänges überfahren werden kann (z. B. ein Holzpfosten) oder ob eine Notbremsung erfolgen muss (z. B. bei einem Strommast). Noch nicht praxistauglich sind Pflanzenschutz-Anwendungs-Manager, welche automatisch Abstandsauflagen berücksichtigen. Dazu ist eine entsprechende Schnittstelle zur Ackerschlagkartei notwendig.


Pflanzenschutz

Kontinuierliche und abgesetzte Innenreinigung Vorteile kontinuierliches Nachteile kontinuierliVerfahren ches Verfahren

+ Frischwasser wird über separate Pumpe zu den Düsen gepumpt + Spritzbrühe wird verdrängt, nicht verdünnt + Reinigung während des Fahrens + Einfache Bedienung und wenig Fehlerquellen + Kein Absteigen mehr not­ wendig + Kein Kontakt mit der behandelten Kultur

– Separater Spülwasserkreislauf mit zusätzlicher Pumpe notwendig (die weniger (!) leistet als die Hauptpumpe, max. 90 %) – Höhere Kosten für Nach­ rüstung – Filterreinigung muss (evtl.) noch manuell erfolgen

Vorteil abgesetztes Verfahren

Nachteile abgesetztes Verfahren

+ Kostengünstiger + Einfachere Nachrüstung + Automatisierungsschritte möglich

– Reinigung erfolgt in verschie­ denen Reinigungsschritten – Die Spritzbrühe wird verdünnt und immer wieder ausgebracht – Daher ist der Zeitaufwand grösser – Der Wasserverbrauch ist grösser – Manuell: Fahrer muss mehr­ mals absteigen – Manuell: Fahrer kommt mit der behandelten Kultur in Kontakt

KUHN, das ist meine Stärke!

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0799-GC-EU-CH-DE – Foto: D. Rousselot

Im Pflanzenschutz setze ich auf Präzision und Wirtschaftlichkeit.

ISOBUS-Steuerung VISIOREB RTK GPS Section Control Automatische Gestängeführung Gestängefederung EQUILIBRA Einzeldüsenschaltung

Quelle Grafiken: Europa Lehrmittel

Fazit Ökonomische, ökologische und ergonomische Aspekte sowie ei­ ne Zunahme der Regulationen durch den Gesetzgeber lassen die Anforderungen an Pflanzenschutztechnik weiter steigen. Der Ein­ satz von Assistenz­ und Automatisierungstechnik ermöglicht bei steigender Komplexität der Maschinen eine (idealer weise) sinken­ de Belastung des Traktorfahrers. Dabei verändert sich die Rolle des Maschinenführers vom klassischen Arbeiter hin zu einem Ma­ nager, der immer weniger direkt in Prozesse eingreifen muss.

KUHN Center Schweiz, 8166 Niederweningen Telefon +41 44 857 28 00 • Fax +41 44 857 28 08 www.kuhncenterschweiz.ch

Pflanzenbau I Tierhaltung I Landschaftspflege

be strong, be KUHN 1

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Pflanzenschutz

Trends bei Pflanzenschutzspritzen Im Bereich der Applikationstechnik gibt es klar ersichtliche Trends zu mehr umweltbezogener Gerätereinigung, besserer Gestängeführung, optimierter Düsentechnik und Fahrerentlastung. Ruedi Hunger

Ein Trend zu mehr Schlagkraft ist bei allen Bauarten von Spritzen zu beobachten. Bild: Berthoud/Apache

Die Anforderungen an eine nachhaltige Landwirtschaft bestehen darin, Produktivität mit Ressourcen- und Umweltschutz in Einklang zu bringen. Neben einem guten Fachwissen braucht der Landwirt dazu die entsprechende Technologie. Um eine nachhaltige Produktivität umzusetzen, stehen der Landwirtschaft verschiedene Technologien zur Verfügung. Im Bereich des Pflanzenschutzes zählen neuste Entwicklungen wie Prognosemodelle, optimierte Düsentechnik, mechanische Pflanzenschutztechnik, GPS-Steuerung und schliesslich die aufkommende Drohnen- und Roboter-Technologie zu den neusten Errungenschaften.

Trend: Schlagkraft erhöhen Der Trend zu mehr Schlagkraft ist auch bei uns auszumachen, wenn auch weniger 20

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ausgeprägt als im europäischen Umland. Tendenziell wachsen insbesondere die Fassvolumen bei gezogenen Pflanzenschutzspritzen. Die maximalen Behältergrössen liegen bereits bei über 10 000 Liter! Für entsprechende Betriebsgrössen kann die Vergrösserung der Fassvolumen in diese Grössenordnung ein bedeutender Schritt zur Schlagkrafterhöhung sein. Damit verbunden ist auch eine eigentliche Befüll-Logistik mit Anmischstation auf dem Betrieb und Wasserlogistik im Feld.

Trend: Gestängestabilität erhöhen Hardi arbeitet zum Zweck der Gestängestabilität mit intelligenten Ultraschallsensoren auf den Auslegern und Drehwinkelsensoren auf der Mittelsektion. Dieses, «AutoTerrain» genannte, System ermittelt permanent die Gestängeposition und

führt die notwendigen Korrekturen vollautomatisch durch. Weil AutoTerrain sowohl Auslegerbewegungen und Gierbewegungen im Pendel erfasst, kann das System proaktiv reagieren. Amazone kombiniert die aktive Schwingungstilgung «SwingStop» mit einer hochdynamischen Mengenregelung an jeder Einzeldüse. Die Gestänge-Horizontalbewegungen (Vor- und Rückwärts) werden mit «SwingStop» aktiv getilgt. Dazu messen Beschleunigungssensoren im Gestänge die relative Horizontalbewegung des Gestänges im Verhältnis zur Vorwärtsgeschwindigkeit der Spritz. Mittels zwei Hydraulikzylindern im Mittelsegment des Gestänges werden Schwingungen aktiv gedämpft bzw. eliminiert, worauf sich das Gestänge beruhigt.


Pflanzenschutz

In der Ausbaustufe «SwingStop pro» berechnen Sensoren in Echtzeit die Relativgeschwindigkeit jeder einzelnen Düse, setzt diese ins Verhältnis zur Fahrgeschwindigkeit der Spritze und steuert damit die entsprechende Ausbringmenge variabel an. Dazu sind neue Düsen mit einer speziellen Pulsweiten-Frequenzmodulation (PWFM) notwendig. Bei diesen wird das Verhältnis von geschlossener zu geöffneter Düse in einem Frequenzbereich von 0 bis 50 Hz geändert. Dieses hochdynamische Schalten der Ventile ermöglicht, dass sie in jeweils zwei Millisekunden geöffnet oder geschlossen werden können. Was möglich macht, dass die Spritzflüssigkeit stufenlos zwischen 30 % und 100 % variiert. Im Endeffekt bedeutet das: Bewegt sich die Düse schneller als die Spritze, wird die Öffnungszeit und damit die Menge kurzzeitig erhöht. Ist die Düse aber langsamer, bleibt sie länger geschlossen und die ausgebrachte Menge reduziert sich. Damit wird der Landwirt in die Lage versetzt, überall auf dem Feld exakt die gleiche Ausbringmenge zu realisieren.

Mit einer Stabilisierung der Gestängebewegungen will Amazone in erster Linie über- oder unterversorgte Teilflächen eliminieren. Bild: Amazone SwingStop

Trend: Optimale Düsentechnik Heute bieten praktisch alle Hersteller abdriftarme Düsen an, die sowohl im Bereich der kompakten wie auch bei den langen Injektordüsen anzusiedeln sind. Um die ideale Düse auszuwählen, kann der Praktiker aus einem breiten Angebot JKI-anerkannter, Abdrift reduzierter Düsen auswählen. Neben der Abdriftminderung darf die biologische Wirkung nicht vernachlässigt werden. Insbesondere wenn die Wassermengen immer stärker reduziert werden und / oder die Fahrgeschwindigkeit erhöht wird, erhält die biologische Wirksamkeit grössere Bedeutung. Es gilt daher, die Anwendungsqualität durch eine ausreichende Benetzung und bei Bedarf mit ausreichender Bestandes-Durchdringung zu kombinieren. Das «MultiSpray-System» der Firma Kuhn ermöglicht die elektronische Einzeldüsenabschaltung. Dabei gibt es verschiedene Varianten, von der Einzeldüse bis zum MultiSpray-Quattro-Düsenstock. Bei letzterem können alle vier Düsen am Düsenstock aus der Kabine des Schleppers bzw. vom System ausgewählt und kombiniert werden. Dieses System kann auch in Verbindung mit Applikationskarten arbeiten. PLA S.A. – ein argentinischer Hersteller von Pflanzenschutztechnik – hat an der Agritechnica 2017 sein neues Feldsprit-

Dieses pneumatische Düsensystem von Hardi erlaubt es dem Fahrer, schnell zwischen zwei Düsen zu wechseln oder sie gleichzeitig einzusetzen. Bild: Hardi AutoSelect

zenmodell «Map3 Cuadrupla» präsentiert. Durch die bestimmte Konfiguration der Sprühvorrichtung ist es möglich, bis zu vier verschiedene Pflanzenschutzmittel gleichzeitig und/oder unabhängig voneinander auszubringen. Es können somit 23 mögliche Kombinationen erzielt werden, die ausschliesslich von der Fahrerkabine aus gesteuert werden.

Trend: «Pulsweitenmodulierte» Düsensteuerung TeeJet hat kürzlich die neue Düsensteuerung «DynaJet Flex 7140» vorgestellt. Diese ermöglicht in einem breiten Bereich von

Fahrgeschwindigkeit und Aufwandmenge ein optimales Tropfenspektrum zu erzielen. Bisher muss beim Spritzen vielfach entweder ein Kompromiss bei der Kombination von Fahrgeschwindigkeit, Aufwandmenge und optimalem Druck eingegangen werden. Ein anderer gangbarer Weg ist der häufige Düsenwechsel, um unter Berücksichtigung der Tropfengrösse den Behandlungserfolg und die gewünschte Flächenleistung zu erzielen. DynaJet Flex ermöglicht nun dem Anwender dank extrem schnellem Öffnen und Schliessen der Düsenventile viel flexiblere Anwendungsmöglichkeiten. Im Zuge einer 1

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Pflanzenschutz

Bei der Applikation von Pflanzenschutzmitteln kommt es darauf an, die beabsichtigte Wirkung zu erzielen und dabei Nebenwirkungen auf die Umwelt zu vermeiden. Weiterentwicklung wurde die Schaltfrequenz der Magnetventile auf 20 Hertz verdoppelt und optimiert mit alternierender Schaltung die Längs- und Querverteilung. Lechler kommt mit einem neuen elektrischen Schliessventil (EVS) auf den Markt. Es besteht aus einer Einheit mit einfacher Verkabelung. Durch die elektrische Einzeldüsenschaltung mit EVS erhöht sich nach Angabe von Lechler die Präzision. Mit dem neuen EVS lassen sich Teilbreiten frei definieren. Sogar kleine Teilbreiten bis 25 cm sind möglich. Die Schaltzyklen zum Öffnen liegen bei lediglich 300 ms. Schliesslich ermöglicht die Isobus-Kommunikationsfähigkeit die Einbindung in bestehende GPS-Systeme. Berthoud rüstet seine «Vantage»-Anbauund «Raptor»-Selbstfahrspritzen mit der «Spraytronic» aus. Herzstück dieser Frequenz-Düsensteuerung ist ein Elektroventil, welches auf jeder Düse angebracht ist.

Das elektrische Schliessventil von Lechler-Agri bildet eine Einheit aus Ventil, Verkabelung und Stecker und zeichnet sich durch geringe Stromaufnahme aus. Bild: Lechler ESV

Entsprechend der Arbeitsgeschwindigkeit unterteilt der Spritzcomputer für das Elektroventil den Spritzvorgang. Die Verhältniszahl zwischen (Spritz-) Beginn und Ende stellt sich anhand der Geschwindigkeit auf eine bestimmte Spritzfrequenz ein. Mithilfe von «Spraytronic» kann die Menge einer Düse um 70 % variiert werden. Berthoud verspricht eine Steigerung des Aktionsbereiches, ohne dabei die Düsen austauschen zu müssen.

Trend: zusätzliche Aufgaben für Spritzcomputer Spritzcomputer übernehmen neue bzw. zusätzliche Aufgaben. So steuern sie bei-

Der Fluid Indicator misst den pH-Wert und die Wassertemperatur und zeigt dem Anwender die Ergebnisse auf dem Monitor an. Bild: Dammann Fluid Indicator

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spielsweise die automatische Teilbreitenschaltung und regeln den Zielflächenabstand. Mit manueller Teilbreitenschaltung kann nicht verhindert werden, dass mehr oder weniger grosse Teilflächen entweder nicht oder mehrfach behandelt werden. Besonders bei unregelmässig geformten Schlägen ist eine automatische Teilbreitenschaltung wesentlich genauer, sodass doppelt behandelte Flächenanteile mehr als halbiert werden. Bei automatischen Systemen kann eine Überlappung von 0 % bis 100 % mit Zwischenwerten gewählt werden. Der Zielflächenabstand ist eine wichtige Grösse bei der Behandlung von Flächenkulturen. Eine gleichmässige Querverteilung der Spritzflüssigkeit ist nur bei gleichbleibendem Zielflächenabstand möglich. Dieser Aspekt bekommt bei immer grösseren Arbeitsbreiten zunehmende Bedeutung. Zur permanenten Messung und Regelung des Abstandes zwischen Zielfläche und Düse werden mindestens zwei – bei grossen Arbeitsbreiten vier oder sechs – Ultraschallsensoren eingesetzt. Der Computer vergleicht die Messwerte und steuert bei Abweichungen die hydraulischen Stellglieder zur Gestängeanpassung. Weiter überwachen und steuern Spritzcomputer die Düsenfunktionen und die automatische Innenreinigung. Letztere wird zur erforderlichen Reinigung des gesamten Spritzflüssigkeitssystems auf dem Feld eingesetzt. Die bei vielen Geräten in mehreren Zyklen ablaufende Innenreinigung ist mit Fehlerquellen behaftet, wenn sie manuell bedient werden muss.


Pflanzenschutz

tisch eingeleitet, wenn der Füllstandsensor meldet, dass der Behälter leer ist. Die Innenreinigung wird gestoppt, wenn im Frischwassertank ein Restinhalt von 100 Liter erreicht ist. Damit steht noch genügend sauberes Wasser zur Aussenreinigung zur Verfügung.

Diese Düsensteuerung von TeeJet ermöglicht in definierten Bandbreiten für Fahrgeschwindigkeit und Aufwandmenge, ein wählbares Tropfenspektrum. Bild: TeeJet DynaJet Flex

Durch den Einbau elektrischer Ventile, die bei einem automatischen Reinigungsprozess vom Spritzcomputer gezielt gesteuert werden, wird dieser Nachteil aufgehoben. Am Julius Kühn-Institut JKI wurden verschiedene Systeme zur automatischen Innenreinigung getestet. Alle getesteten Systeme unterschreiten den definierten Grenzwert der Restkonzentration von 0,2 % zum Teil deutlich. Bei Sprühgeräten für Raumkulturen übernimmt der Spritzcomputer zusätzlich zur Aufwandmengenregelung die Lückenschaltung und regelt den Luftvolumenstrom.

höht sich die Sicherheit durch eine fachgerechte kontinuierliche Reinigung der Pflanzenschutzspritze.

Wirksamkeit und Löslichkeit von Pflanzenschutzmitteln werden unter anderem durch Temperatur und pH-Wert des Wassers bestimmt. Dammann baut zur Bestimmung der beiden Parameter den Messsensor «Fluid Indicator» ein. Dieser liefert die Messwerte zum Anzeigeterminal beim Einspülzentrum. Der Anwender kann daher bei ungünstigen pH- oder Temperatur-Werten während des Befüllens reagieren.

Bei Dammann-Spritzen wird die füllstandgeregelte Innenreinigung «CID» automa-

Lechler hat kürzlich eine Weiterentwicklung der bisherigen Kanisterreinigung vorgestellt. Der «CanCleaner 60» ist ein kugelgelagerter Rotationsreiniger mit Flachstrahldüsen. Zwei seitliche und ein nach oben gerichteter Flachstrahl reinigen gezielt den Kanister in einem 300°Bereich. Durch die farbliche Kennzeichnung (gelb) ist die Düsengrösse für den Anwender auf einen Blick erkennbar. Technische Kennung der Kanisterreinigung: Volumenstrom 20,4 l/min bei 2 bar, Spritzwinkel 35 °, Material: Thermoplast Polyoxymethylen (POM).

Zusammenfassung Die Anzahl Innenreinigungsdüsen hängt von der Form des Spritztanks und der Einbauten (Schwallwände) im Tank ab. Lechler produziert die Düsen in den Grössen 12, 25, 30 und 60 für Volumenströme von 5, 10, 12 und 25 l/min (3 bar). Als Richtwert gilt: der Volumenstrom der Reinigungsdüsen soll max. 90 % des Gesamtdüsenausstosses (alle Düsen, ganze Arbeitsbreite) betragen. Eine Kombination von unterschiedlichen Düsen kann sinnvoll sein.

Der chemische Pflanzenschutz ist ein Dauerthema in der öffentlichen Diskussion. Das ist insofern auch verständlich, als dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln generell zu den umweltrelevanten Themenbereichen zählt. Diesem Umstand ist wohl auch zu verdanken, dass keine andere Maschinensparte auf einem technisch so hohen technischen Niveau ist wie die Pflanzenschutztechnik. Deshalb ist auch weiterhin ein Trend zu transparenten Aufzeichnungen, genauerer Applikation und intelligenten Systemen zu beobachten.

Trend: Behälter- und Kanisterreinigung Das Reinigungssystem «Kir-o-Matic» von Agrotop ist eine sensorgesteuerte Schaltautomatik für kontinuierliche Innenreinigungssysteme bei Pflanzenschutzspritzen. Die Reinigungswirkung wird durch präzise, automatische Betätigung der Reinigungsdüsen optimiert und verkürzt die Reinigungszeit. Zudem wird die verdünnte Spritzlösung bestmöglich genutzt. Durch wirksame Anwenderentlastung er-

Der kontinuierlichen Behälterreinigung und der Kanisterreinigung schenken alle Hersteller mehr Bedeutung als auch schon. Bild: Lemken Sirius

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Pflanzenschutz

Moderner Pflanzenschutz ist digitalisiert Der Megatrend zur Digitalisierung ist im Bereich der Pflanzenschutztechnik sehr ausgeprägt. Aus Sicht des Anwenders wird die Forderung gestellt, dass alle elektronischen Hilfsmittel einfach zu bedienen sind und in Gesamtlösungen eingebunden werden. Ruedi Hunger Im Sinn von Landtechnik 4.0 werden folglich herstellerübergreifende, offene Lösungen benötigt. Diese sollen eine intuitive Unterstützung zur zielorientierten, termingerechten und präzisen Applikation von Pflanzenschutzmitteln ermöglichen. Schliesslich sollen die Systeme alle Bereiche von der Anwendung bis hin zur Dokumentation abdecken.

Prognose-Modellen die Entwicklung von Schaderregern und Kulturpflanzen vorhergesagt. Die Modellergebnisse werden gestützt durch umfangreiche Befallserhebungen auf repräsentativen Kontrollflächen und durch weiterführende Empfehlungen von zuständigen Fachpersonen. Nachfolgend einige Beispiele von Onlineplattformen:

Anwenderfreundliche Plattformen

Agroscope-Spritzmittelrechner

Interaktive Onlineplattformen von Agroscope bieten unabhängige Empfehlungen für Pflanzenschutz und Pflanzenbau. Mithilfe von Wetterdaten und schlagspezifischen Informationen wird in

Forschende von Agroscope haben ein modernes Werkzeug zur Unterstützung im professionellen Pflanzenschutz entwickelt. Weil der Spritzmittelrechner dem Anwender als App zur Verfügung gestellt

wird, kann der Anwender die Berechnung im Feld bzw. in der Kultur durchführen. Die App steht seit vergangenem Sommer kostenlos zur Verfügung und eignet sich für Beeren-, Obst- und Weinbau.

Agrometeo Wetter- und Witterung sind entscheidende Grössen für einen erfolgreichen Pflanzenschutz. Mit der Agrometeo-Plattform steht ein Hilfsmittel mit Informationen und Entscheidungshilfen für die optimale Anwendung von Pflanzenschutz-Massnahmen in der Landwirtschaft zur Verfügung. Sie dient der Risikoabschätzung für Krankheiten und Schädlingen im Acker-,

Im Bereich der Pflanzenschutztechnik besteht ein Mega-Trend zur Digitalisierung. Bild: Berthoud Hermes

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Pflanzenschutz

Digital im Feld: Online-Plattform-Apps können direkt im Feld eingesetzt werden. Bild: BASF

Obst- und Weinbau. Agrometeo steht (auch) als Web-App kostenlos zur Verfügung.

Agroscope «PhytoPRE» Mit PhytoPRE hat Agroscope ein seit Jahren bewährtes Informations- und Prognose-System zur gezielten Bekämpfung der Krautfäule im IP- und Bio-Kartoffelanbau. PhytoPRE informiert über die aktuelle Befallslage in der ganzen Schweiz und stellt standortgerechte Empfehlungen zur Verfügung. Steht (auch) als Web-App zur Verfügung.

Agroscope «FusaProg» Seit 2013 bietet Agroscope das FusaProgInformationssystem zur Risikobeurteilung von Fusarienbefall und DON-Belastung im Getreide als Web-App an. FusaProg kostet pro Saison CHF 30.–. Anmeldung unter www.fusaprog.ch/fusaapp.

Unterstützung durch Hersteller Anbieter und Hersteller von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutztechnik haben anlässlich der letzten Agritechnica

Digitalisierung: Elektronische Baugruppen steuern heute die Pflanzenschutzspritze und entlasten damit den Fahrer. Bild: Kuhn

kontinuierliche Innenreinigung. Das heisst, dass die Reinigungsdüsen automatisch betätigt und die Reinigungszeit verkürzt wird. Im Endeffekt wird der Fahrer im Bemühen, die Spritze fachgerecht zu reinigen, entlastet.

BASF-App Die Blattanalyse-App «Maglis®» von BASF ermöglicht dem Landwirt, Blattkrankheiten bereits in frühen Infektionsstadien direkt auf dem Feld zu erkennen. Dazu nimmt der Anwender mit seinem Smartphone ein Foto des vermeintlich befallenen Blattes auf. Anschliessend analysiert die App innerhalb weniger Sekunden die Symptome und ordnet sie sicher einem Schaderreger zu.

Bayer Mit Digital-Farming-Lösungen bietet Bayer den Landwirten die Möglichkeit, Pflanzenschutzmassnahmen zu optimieren. Geboten werden Entscheidungshilfen für den optimalen Einsatzpunkt und die teilflächenspezifische Dosierung. Die digitalen Produkte verbessern die An-

Digitale Lösungen tragen dazu bei, die Produktivität auf dem Acker zu verbessern, ohne gleichzeitig ökologische Zielsetzungen aus den Augen zu verlieren. verschiedene innovative Neuerungen vorgestellt. Nachfolgend einige Beispiele:

Agrotop-Spritzentechnik Zur Sicherung einer fachgerechten, kontinuierlichen Reinigung von Pflanzenschutzspritzen hat Agrotop die «Kir-oMatic» entwickelt. Diese beinhaltet eine sensorgesteuerte Schaltautomatik für die

wendung von Pflanzenschutzmitteln, indem der Einsatz präziser, einfacher und effizienter wird.

Fraunhofer ENAS Neue Technologien ermöglichen die Herstellung von Mikrosensoren, welche im Bereich «Smart Farming» für das Monito-

ring von Wachstumsbedingungen im Pflanzenbau geeignet sind und über Funk kommunizieren. Durch deren Einsatz soll eine genauere und besonders lokal höher aufgelöste Erfassung des Mikroklimas und des Irrigationszustandes erreicht werden. Spezielle Sensorbauteile, Kommunikationsmodule und Stromversorgung stehen dabei im Mittelpunkt.

Kuhn Mit dem «Multispray-System» hat Kuhn eine elektronische Einzeldüsenabschaltung im Angebot. Dieses System gibt es in verschiedenen Varianten von der Einzeldüse bis zum «Quattro»-Düsenstock. Bei letzterem erfolgt die Auswahl oder Kombination der vier Düsen am Düsenstock vom System selber oder manuell aus der Fahrerkabine. Das MultispraySystem kann in Verbindung mit Applikationskarten eingesetzt werden.

Digitales Fazit Die Kombination aus Spritzcomputer und Assistenzsystemen einerseits und elektronisch gesteuerten Baugruppen anderseits hilft, die hochgesteckten Ziele des modernen Pflanzenschutzes zu erreichen. Mit Digital-Farming-Lösungen werden dem Landwirt Werkzeuge in die Hand gegeben, um Pflanzenschutzmassnahmen weiter zu optimieren. So können beispielsweise die Wetterbedingungen schon während der Arbeitserledigung automatisch in die Dokumentation einfliessen. Die Integration dieser Wetterdaten in einer App vereinfacht die Dokumentation mit relevanten Informationen für die Datenanalyse wie Ausbringungsmenge, Fahrgeschwindigkeit, Wetter, Arbeitszeit- und Kraftstoffbedarf. 1

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Pflanzenschutz

Das Start-up-Unternehmen Dulks stellte anlässlich der Agritechnica verschiedene Hackeinheiten vor, die an gängigen Hackrahmen montiert werden können. Bild: Dulks

Hackfrucht kommt von «Hacken» Eine nachhaltige Landwirtschaft soll Produktivität mit Ressourcen- und Umweltschutz in Einklang bringen. Zur Verfügung stehen einerseits bewährte Pflege- und Hackmaschinen. Anderseits beleben neue Entwicklungen den Markt für die mechanische Unkrautregulierung. Ruedi Hunger

Es ist offensichtlich, dass der chemische Pflanzenschutz zunehmend von allen Seiten unter Druck gerät und entsprechend grossen Erklärungsbedarf hat. Muss der Pflanzenschutz neu definiert werden? Zumindest was die Unkrautbekämpfung betrifft, ist dies nicht der Fall. Es braucht aber einen Systemwechsel. Letzterer besteht unter anderem im Eingeständnis, dass nicht in jedem Fall ein völlig unkraut26

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freier Acker vorhanden sein muss. Die mechanische Unkrautbekämpfung ist keine neue Erfindung. Sie hatte sich bereits im Vor-Chemie-Zeitalter, mangels Alternativen, über Jahrzehnte mehr oder weniger bewährt. Neuheiten im Bereich der Pflanzenpflege und der mechanischen Unkrautregulierung optimieren die mechanischen Verfahren. Oder, wie nachfolgende Beispiele

zeigen, sie sind ein Bindeglied zwischen der rein chemischen und den nur mechanischen Verfahren.

Kombinierte Verfahren Schmotzer kombiniert unter der Bezeichnung «Hoe & Spray» das konventionelle Hacken mit der Applikation von Pflanzenschutzmitteln. Das kombinierte Hacken und Spritzen erfolgt in einem Arbeits-


Pflanzenschutz

gang. Bei diesem Verfahren wird das Herbizid beim ersten und zweiten Hackdurchgang direkt über der Pflanzreihe appliziert. Später, wenn die Rüben- und Maispflanzen grösser und entsprechend empfindlicher sind, erfolgt die Applikation mit zwei Spritzdüsen seitlich unter die Blätter der Kulturpflanze. Zusätzliche Blattheber erhöhen den Schutz für die Kulturpflanze. Zwischen den Reihen wird der Bereich rein mechanisch unkrautfrei gehalten. Schmotzer geht davon aus, dass auf diese Weise rund 70 % der Spritzmittel eingespart werden können. Die Arbeitsbreite der Hoe & Spray-Kombination richtet sich nach der Säbreite und ist bis 24-reihig oder 12 m breit lieferbar.

Einstellbarer Aggressionsgrad Zusammen mit einer ebenfalls einstellbaren Tiefenregulierung hacken die Fingerräder in der Pflanzenreihe, wo Hackschare nicht hinkommen. Bisherige Fingerhackmodelle sind starr und daher bei jungen Pflanzen im Keimblattstadium nur bedingt einsetzbar. Neu hat Schmotzer die Fingerräder mit einem einstellbaren Aggressionswinkel versehen und führt sie über ein Parallelogramm konstant 2 bis 3 cm tief. Mit dieser Einstellmöglichkeit ist es möglich, den Aggressionsgrad an Grösse und Stabilität der Nutzpflanze anzupassen.

Neu mit Variostriegel Als Innovation für die Zukunft bezeichnet die Firma APV GmbH den «Variostriegel VS». Dieser passt sich mit seinem einzigartigen Zinken-Federn-System präzise an den Boden an und schont die Kulturpflanze.

Hersteller

Geräte-/Systembezeichnung

Kontakt

Schmotzer

«Hoe & Spray»-Kombination

www.schmotzer.de

APV

«Variostriegel»

www.apv.at

Einböck

«Chopstar-Hybrid» & «Chopstar»

www.einboeck.at

DULKS

«ABRAH»-Hackmaschine

www.dulks.de

John Deere

Traktor-integrierte Aktiv-Anbaugerätelenkung

www.johndeere.com

und dient als Träger für die Hackkörper in Form von horizontal frei drehenden Tellern. Diese haben einen Durchmesser von 400 mm und schneiden den Boden knapp unter der Oberfläche. Dadurch werden die Wurzeln der Unkräuter bzw. die Unkräuter durchgeschnitten. Vor den Tellern laufen Spurkranzräder, die den Boden (senkrecht) schneiden und einen verstopfungsfreien Lauf der Teller garantieren. Die Tellerhacke kann auch mit der automatischen Kameralenkung «RowGuard» kombiniert werden und eignet sich für die Unkrautbekämpfung in Gemüse- oder Sonderkulturen.

Automatische Geräte-Aushebung Für ein noch genaueres Hackergebnis offeriert Einböck eine hydraulische Aushebung der einzelnen Hackelemente. Dazu verfügt jedes Hackelement beim «Chopstar»-Hackgerät über einen eigenen Hydraulikzylinder, der das Element bis 30 cm ausheben kann. Das Ausheben kann entweder manuell mittels Kippschalter für jedes Element einzeln veranlasst werden oder mit einer GPS-Steuerung, welche die Elemente exakt nach vordefiniertem Feld-

rand oder Vorgewende automatisch aushebt.

Neues Arbeitsprinzip Das Start-up-Unternehmen Dulks aus Meerbusch (D) stellte kürzlich die Hackmaschine «Abrah» vor. Diese Unkrautmaschine ermöglicht ein Hacken von Acker- und Gemüsekulturen mit engen Reihenabständen (ab 5 cm). Die jeweilige Hackeinheit passt auf alle gängigen Hackrahmen und kann durch einfaches Verstellen auf unterschiedliche Bodenarten angepasst werden. Der Abstand zur Pflanzenreihe ist sehr eng gefasst, da die abrollenden Werkzeuge keine Erde zur Seite schieben. Die Arbeit im Boden übernehmen zwei rotierende – über eine Kette verbundene – hintereinander laufende Werkzeuge. Die Zacken des ersten Werkzeuges greifen 1,7 cm tief in den Boden und lockern. Das zweite Werkzeug in Form einer Rotationsschar durchschneidet mit ihren Klingen den Boden horizontal. Durch eine Übersetzung dreht die zweite Werkzeugeinheit mit der doppelten Drehzahl.

Horizontal drehende Teller Einböck zeigte an der Agritechnica die neue Tellerhacke «Chopstar-Hybrid». Der bewährte Hackrahmen wird beibehalten

Das kombinierte Verfahren ist ein Bindeglied zwischen der rein chemischen und der mechanischen Unkrautregulierung. Bild: Schmotzer

Die Hackeinheit «Abrah» passt sowohl auf das «Omega»-Profil (Schmotzer, Kress) als auch auf Vierkantrohre (z.B. Steketee). Bild: Dulks

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Pflanzenschutz

APV hat neu einen Striegel mit indirekt gefederten Zinken im Angebot. Bild: APV

John Deere kommt mit einer automatischen Hackgerätesteuerung auf den Markt, die das Hackgerät über die Unterlenker steuert. Bild: R. Hunger

Noch exakter lenken Eine schlagkräftige Unkrautregulierung ist entweder auf eine manuelle Lenkung durch eine Zweitperson angewiesen oder benötigt ein automatisches Lenk- und Steuerungssystem. Bisher wurde die Lenkung bzw. Steuerung ausschliesslich auf dem Gerät realisiert. Dafür werden Schieberahmen oder Seitenparallelogramme verwendet. Bei beiden Bauarten wird ein

hydraulischer Schiebezylinder durch den Kamera-Computer angesteuert. Entgegen den bisherigen Systemen kommt John Deere mit einem neuen Lösungsansatz für automatisches Lenken auf den Markt. Die neue «Traktor-integrierte Aktiv-Anbaugerätelenkung» mit Traktor-Fahrgeschwindigkeitsregelung ermöglicht die präzise Führung von Hackwerkzeugen in Reihenkulturen durch die

Horizontal frei drehende Schneidteller sind eine Neuheit auf dem Markt. Bild: R. Hunger

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Unterlenker, ohne Verschiebeeinrichtung auf dem Gerät. In Verbindung mit dem neuen hybriden Traktorlenksystem «AutoTrac Vision» und mit dem «iTEC Pro» Vorgewende-Management kann die hochpräzise mechanische Unkrautbekämpfung in Reihenkulturen vollständig automatisiert werden. Diese Hochgeschwindigkeits-Anwendung ist eine echte ökonomische und ökologische Alternative zum Herbizid-Einsatz.

Fazit Das Angebot an Hackgeräten für die mechanische Unkrautregulierung und Bestandespflege bewegt sich in einem dynamischen Umfeld. Auch bei diesen Geräten ist ein zunehmender Trend zur Automatisierung klar erkennbar.


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Schau vorwärts und nicht zurück Auch im konventionellen Acker- und Gemüsebau liegen mechanische Regulierungsverfahren zunehmend im Trend. Ein Gerät, das gegen die erste und zweite Unkrautwelle eingesetzt werden kann, ist der Striegel. Ruedi Hunger

Striegel sind Universalgeräte für Betriebe, die ohne oder mit möglichst wenig Herbizid dem Unkraut zu Leibe rücken. Sie leisten eine nicht zu unterschätzende Arbeit beim Blindstriegeln und im frühen Nachauflauf der Unkräuter. Doch Striegel ist

nicht einfach Striegel, es gibt durchaus Unterschiede. Grösstes Unterscheidungsmerkmal sind die beiden Macharten – der Zinkenstriegel einerseits und der Rollstriegel anderseits. Bei den weiteren Unterscheidungsmerkmalen der Zinkenstriegel

vermischen sich die Grenzen schon weitgehend. Zinkenstriegel – auch Hackstriegel genannt – werden mit Arbeitsbreiten von 1,5 m bis 15 m angeboten. Das Gewicht der Anbaugeräte liegt zwischen 200 kg

Striegel-Bauarten im Überblick Striegel mit starrem Rahmen Neben den direkt gefederten Zinken gibt es Hackstriegel mit indirekt gefederten Zinken. Um die Zinkenkraft den Gegebenheiten des Bodens anzupassen, erfolgt die Vorspannung mechanisch oder hydraulisch. Die Zinkenaggressivität wird also nicht wie üblich durch die Verstellung des Neigungswinkels der Zinkenhalterung – dem Zinkenbalken oder der Zinkenleisten – eingestellt. Jeder Zinken ist einzeln mit einer Zugfeder und diese über ein Stahlseil mit einer zentralen Welle verbunden. Durch das Verdrehen der Welle werden die einzelnen Zugfedern gespannt und dadurch der Zinkendruck erhöht. Eine schwache Feder, welche in der starken Zugfeder integriert ist, ermöglicht auch eine kleine Vorspannung. Durch das besondere Federsystem bleibt die Andrückkraft der Zinken auf den Boden auch bei Dammkulturen nahezu gleich. Bild: Striegel mit starrem Rahmen der Firma Treffler

Striegel mit beweglichen Zinkenfeldern Die einzelnen Zinken sind an fünf oder sechs Zinkenbalken oder Zinkenleisten angebracht und ergeben ein Striegelfeld. Bei diesem Striegel sind die Striegelfelder beweglich an vier Ketten am pendelnden Tragrahmen aufgehängt; daher sind Bewegungen in der Höhe und quer zur Fahrrichtung möglich. Zusätzlich sind die Zinkenfelder durch Zweischeibenlager in sich verwindbar und passen sich dem Boden gut an. Mittels manueller oder hydraulischer Zinkenverstellung wird die Aggressivität eingestellt. Eine Schutzkante an der Zinkenleiste bzw. dem Zinkenbalken verhindert, dass höhere Kulturpflanzen durch die Windung der Striegelfelder geschädigt werden. Üblicherweise misst der Strichabstand 2,5 cm. Bild: Zinkenstriegel der Firma Hatzenbichler

Striegel mit fixierten Zinkenfeldern Die mit bis zu 60 Zinken bestückten Zinkenfelder werden durch eine Traggabel geführt bzw. getragen. Der Strichabstand beträgt üblicherweise 2,5 cm. Innerhalb der Traggabel können die Zinkenfelder in begrenztem Rahmen pendeln. Die Traggabel selber ist drehbar gelagert. Die Aggressivität der Zinken wird über die Zinkenverstelleinrichtung bei jedem Feld manuell und in Stufen verstellt bzw. angepasst. Auf Wunsch gibt es eine hydraulische Verstellung. Bei aufgesattelten Striegel-Modellen mit grossen Arbeitsbreiten ist jede Traggabel über ein Parallelogramm mit den Tragrahmen verbunden. Damit wird ein gleichbleibendes Bodendruckverhalten über die gesamte Arbeitsbreite des Gerätes sichergestellt. Bild: Zinkenstriegel der Firma Carré

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und 2000 kg, im Extremfall bei 2500 kg. Aufgesattelte Hackstriegel erreichen Arbeitsbreiten bis 24 m und bringen ein Gewicht bis 5500 kg auf die Waage. Je nach Arbeitsbreite sind zwei, vier oder sechs vorlaufende Tasträder erforderlich. Optional gibt es – vom Hersteller abhängig – zusätzlich ein nachlaufendes 2-Rad-Pendelfahrwerk. Rollstriegel gibt es mit Arbeitsbreiten ab 1,5 m und bis 12,0 m. Diese Geräte wie-

gen zwischen 250 kg und 2000 kg. Entsprechend sind Traktoren mit bis zu 100 kW erforderlich. Zinken- und Rollstriegel mit Arbeitsbreiten ab 3,0 m sind klappbar.

Einsatz und Wirkung Eine erfolgreiche Unkrautregulierung mit dem Hackstriegel kommt zu zwei Drittel durch das Verschütten der Unkrautkeimlinge zustande, das restliche Drittel wird ausgerissen. Damit dieser Erfolg eintritt,

müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: • Der Ackerboden muss gar und schüttfähig sein. • Ein grobscholliges Saatbeet im Herbst wird zum optimal schüttfähigen Boden im Frühjahr. • Ein nach strengem Frost hochgefrorener Boden sollte vorerst gewalzt und erst nach dem Aufrichten der Pflanzen gestriegelt werden.

Striegel mit rotierenden Sternrädern (Rollstriegel) Der Rollstriegel verbindet die Vorteile eines Hackstriegels mit denen einer Rotorhacke. Die Sternräder sind mit 6,5 mm starken Stahlstiften bestückt und in einem Strichabstand von 15 cm angeordnet. Das allgemeine Striegel-Arbeitsprinzip «entwurzeln oder verschütten» kann auch auf die drehenden Arbeitswerkzeuge des Rollstriegels übertragen werden. Die schräggestellten Sternräder erzielen einen guten Effekt sowohl zwischen den Reihen als auch in den Reihen, zudem werden Bodenverkrustungen aufgebrochen. Das drehende Rad zieht kein Mulchoder Pflanzenmaterial zusammen, sondern lässt es wieder frei (Mulchsaat). Der Arbeitsdruck ist hydraulisch einstellbar. Damit kein Seitenzug durch die schräg angeordneten Sternräder entsteht, sind diese jeweils ab der Gerätemitte spiegelverkehrt montiert. Bild: Rollstriegel der Firma Einböck

Striegelzinken Striegelzinken haben unterschiedliche Formen, Längen und Durchmesser und bestehen aus unterschiedlichen Stählen. Entsprechend ist auch die Kraft für eine bestimmte Auslenkung der Zinken in Fahrrichtung (Längsrichtung) oder quer zur Fahrrichtung (Querrichtung) unterschiedlich. Längere Zinken gleichen Bodenunebenheiten besser aus. • In schweren Böden bewähren sich gekröpfte Zinken von 490 mm Länge und 8 mm Ø. • Für steinige Böden empfehlen sich gerade Zinken mit 8 mm Ø. • Bei «mittleren» Bodenverhältnissen gekröpfte, 380 mm lange Zinken mit einem Ø von 6,5 mm. • In sehr leichten Böden dürfen die gekröpften Zinken auch 490 mm lang sein. • Gekröpfte Universalzinken mit 490 mm Länge und einem Ø von 7 mm bewähren sich für mittlere bis schwere Böden. • Schliesslich eignen sich in Sonderkulturen gekröpfte Zinken mit 600 mm Länge und 7 mm Ø.

Den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen 1. Je früher, umso besser! 2. Bodenzustand und Witterung beachten 3. Notwendigkeit abschätzen (nicht blind drauflosstriegeln!) 4. Blindstriegeln ist eine wirkungsvolle erste Massnahme, die bis zum «Spritzen» des Getreides möglich ist. 5. Bei idealen Boden- und Witterungsbedingungen ist der Bekämpfungserfolg bei Unkraut durch Verschütten oder Freilegen der Wurzel im Keim-/Keimblattstadium am grössten. 6. Der zeitlich optimale Einsatzzeitpunkt ist dann erreicht, wenn Unkrautkeime das Saatbeet durchstossen und die ersten Keimblätter sichtbar sind. 7. Besonders erfolgreich ist das Striegeln an sonnigen und windigen Tagen, wenn freigelegte Unkrautkeimlinge vertrocknen. 8. Hat das Unkraut bereits das Rosettenstadium erreicht, ist die Bekämpfung schwieriger.

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Pflanzenschutz

Striegel-Anbieter Fabrikat

Bauart

APV

Zinkenstriegel

Annaburger

Rollstriegel

Einböck

Roll- und Zinkenstriegel

Hatzenbichler

Roll- und Zinkenstriegel

HE-VA

Zinkenstriegel

Treffler

Zinkenstriegel

Unia-Akcent

Zinkenstriegel

• Zinkenstriegel erfordern eine hohe Fahrgeschwindigkeit (8 bis 12 km/h) für einen optimalen Bekämpfungserfolg. • Die Fahrgeschwindigkeit für den Rollstriegel darf nicht so hoch sein.

Hersteller

Vertrieb Schweiz

APV Technische Produkte GmbH A-3753 Hötzelsdorf Annaburger Nutzfahrzeuge D-06925 Annaburg Einböck GmbH A-4751 Dorf an der Pram Hatzenbichler Agro-Technik A-9433 St. Andrä HE-VA DK-7900 Nykobing (Dänemark) Treffler Maschinenbau D-86554 Pöttmes-Echsheim Euro-Jabelmann D-49847 Itterbeck

B. Kaufmann AG Altishofen (www.bkaufmann.ch) Landmaschinenstation Eglisau (www.landmaschinenstation.ch) Aebi Suisse, Gampelen (www.aebisuisse.ch) Robert Aebi Landtechnik, Ersigen www.robert-aebi-landtechnik.ch Ott Landmaschinen, Zollikofen (www.ott.ch) Agrar Landtechnik Balterswil (www.agrar-landtechnik.ch)

Fazit Striegel zur Unkrautbekämpfung auf Ackerflächen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Wer erstmals einen Striegel in einer Kultur einsetzt, hält sich mit

Vorteil an die Empfehlungen eines erfahrenen Bio-Ackerbauern. Am Anfang braucht es Mut, ein Grundsatz bereits erfahrener Stiegel-Praktiker lautet: «schau vorwärts und niemals zurück».

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Zentralsekretariat | Intern

Neue Homepage ist online Der SVLT hat eine neue Homepage im modernen, frischen Look aufgeschaltet. Neu gibt es einen internen Bereich für die Verbandsmitglieder. Roman Engeler

Die IT-Technologie entwickelt sich in raschen Schritten – auch bei den Applikationen rund um das Internet. Die Homepages müssen deshalb von Zeit zu Zeit einem Facelifting unterzogen werden, damit die neusten Elemente eingebaut und verfügbar gemacht werden können. Der SVLT hat diesen Schritt nun gemacht und – nach einiger Verzögerung allerdings – kurz vor Weihnachten die neue Homepage «scharf»schalten können. Die neue Website mit den altbekannten Adressen www.agrartechnik.ch oder www.svlt.ch wurde zusammen mit dem Kommunikationsspezialisten Koch aus Frauenfeld konzipiert und programmiert.

Sie basiert auf dem frei verfügbaren Content-Management-System «Typo 3», was das generelle Handling der Plattform künftig unabhängig vom jeweiligen Entwicklungspartner macht.

Mit Newsticker Damit die Homepage dynamischer erscheint, wurde ein Newsticker implementiert. Diese von der Redaktion der «Schweizer Landtechnik» bediente Informationsplattform orientiert tagesaktuell über das Geschehen in der weiten Welt der Landtechnik, berichtet über Lancierungen von Maschinen, Neuerungen aus dem Verband und weiteres mehr.

In die Website integriert ist auch der YouTube-Kanal von «Schweizer Landtechnik», sodass künftig direkt von der eigenen Homepage aus die neusten Videos angeschaut werden können. Weiter ist die Website übersichtlicher aufgebaut und grundsätzlich in die zwei Bereiche «Verband» und «Zeitschrift» geordnet. Für die zahlreichen Anwender von mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets ist die Homepage im sogenannten «ResponsiveDesign» programmiert, will heissen, die Seite erkennt automatisch, mit welchem Endgerät ein Benutzer aktiv ist, und zeigt die jeweiligen Inhalte in optimierter Darstellung an.

Breiter Raum für Kurse Grosses Augenmerk wurde auf die Darstellung des Kurswesens, insbesondere auf die «G40»-Kurse gelegt. Die Suche nach dem besten Kursort – mit Google Maps hinterlegt – und die jeweiligen Informationen zum Angebot wurden optimiert. Die Anmeldung für die «G40»-Kurse muss aus rechtlichen Gründen aber immer noch schriftlich – ent weder per Post oder per Fax – eingereicht werden. Bei den anderen Kursen ist eine Online-Anmeldung möglich.

Neu: Interner Bereich

Seit Kurzem online: Die neue Website des SVLT (www.agrartechnik.ch oder www.svlt.ch) bietet den Usern neue Möglichkeiten. Bild: R. Engeler

Mit der Mitgliedsnummer, der Postleitzahl des Wohnorts, einem frei wählbaren Passwort sowie der eigenen E-Mail-Adresse können die Mitglieder des SVLT den Zugang zum Mitglieder- Login anmelden. Im Anschluss daran erhält man ein E-Mail, muss dann noch auf den Aktivierungslink klicken und hat dann den Zugang zum internen Bereich über das gewählte Passwort und die eigene E-Mail-Adresse. Dort kann in einer ersten Phase die aktuelle Ausgabe der «Schweizer Landtechnik» online gelesen oder das eigene Benutzerprofil verwaltet werden. Auch spezielle Downloads sind über diesen internen Bereich verfügbar. Künftig werden dort auch spezielle Aktionen für die Verbandsmitglieder angeboten werden. 1

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Impression | Fahrbericht

der Stufe 4 und ist für die nächste Stufe 5 bereits vorbereitet. Die Komponenten der Abgasnachbehandlung mit SCR- und Dieseloxidationskatalysator sowie Dieselpartikelfilter sind im hinteren Teil der Kabine gut und elegant geschützt untergebracht. Der Tankinhalt für Diesel beträgt 160 l, jener für den Zusatzstoff AdBlue 20 l.

Zwei Getriebe

Mit dem «Swisstrans» will Hersteller Schiltrac Fahrzeugbau künftig mehr Kundenbedürfnisse abdecken können. Bilder: R. Engeler

«Swisstrans» ergänzt Palette Die Firma Schiltrac ergänzt die Produktpalette mit dem neuen Modell «Swisstrans» und ist so in der Lage, basierend auf dem Prinzip des vor fünf Jahren auf den Markt gebrachten «Eurotrans», mit einem schlankeren Transporter nun auch Bedürfnisse von kleineren Betrieben abdecken zu können.

Ende 2017 präsentierte das innovative Nidwaldner Unternehmen Schiltrac Fahrzeugbau mit dem «Swisstrans» den neusten Wurf. Die «Schweizer Landtechnik» hatte die Möglichkeit, kurz nach dem Rollout aus der Buochser Produktionsstätte das erste Modell ausgiebig Probe zu fahren – allerdings aufgrund der Jahreszeit und der Witterungsverhältnisse nicht im vorgesehenen Einsatzgebiet, sondern auf dem nahegelegenen Flugplatz. Der «Swisstrans» soll die Lücke zwischen konventionellen Transportern und dem Premium-Produkt «Eurotrans» schliessen, Schweizer Landtechnik

«SmartRotary» Getriebe und Motor sind über das bekannte Pendel- oder Sicherheitschassis

Roman Engeler

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Beim neuen Transporter stehen mit einem stufenlosen CVT- und einem LastschaltGetriebe zwei Varianten zur Verfügung. Beide Getriebe haben sich beim «Eurotrans» bereits erfolgreich bewährt und stammen aus eigener Produktion. Beim Testmodell war das Lastschaltgetriebe verbaut. Das leicht schaltbare Aggregat umfasst vier Gänge mit drei Lastschaltstufen und eine unter Last schaltbare Wendeschaltung. Weiter kann elektrohydraulisch zwischen einer Strassen- und einer Gelände-Ganggruppe gewechselt werden. Die maximale Geschwindigkeit von 40 km/h wird im «Eco-Drive»-Modus bei 1800 U/min erreicht. Eine Kriech-Ganggruppe mit einer minimalen Geschwindigkeit von 110 m/h steht beim «Swisstrans» nun als Option zur Verfügung. Geschaltet wird über im Ölbad laufende Lamellenkupplungen. Die Fahrkupplung wird entweder per Fusspedal oder per Druckknopf am Joystick betätigt. Übrigens: Das stufenlose Getriebe mit aktiver Stillstandregelung basiert auf einem Hydrostat-Aggregat von Sauer Bibus und besitzt zwei Geschwindigkeitsbereiche (0–25 km/h und 0–40 km/h) mit automotivem oder non-automotivem Fahrmodus.

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heisst es bei Schiltrac. Auch wenn der gleiche Sechs-Zylinder-Motor wie beim «Eurotrans» verbaut wird, sehen die Entwickler im «Swisstrans» den Nachfolger der «Schiltrac 2068» und «92F».

Satte 175 PS Ausgestattet mit einem 175 PS starken 6-Zylinder-Motor von Deutz mit 6 l Hubraum, Turbolader und Common-Rail-Einspritzung, kommt der «Swisstrans» als richtiges Kraftpaket daher. Das maximale Drehmoment beträgt 750 Nm (bei 1450 U/min). Der Motor erfüllt die Abgasnorm

Die Achsen von Dana sind für eine Last von je 7 t (je Achse) ausgelegt. Der Lenkeinschlag beträgt 50 °.


Fahrbericht | Impression

Steckbrief Schiltrac «Swisstrans» Motor: Deutz, 6 Zylinder, 6,057 l Hubraum, 175 PS (nach ISO 14396) mit Common-RailDirekteinspritzung und Turbolader. Maximales Drehmoment: 750 Nm bei 1450 U/min. 160 l Tankinhalt, 20 l AdBlue. Getriebe: Stufenloses Getriebe mit 2 Geschwindigkeitsbereichen und aktiver Stillstandsregelung oder 4-Gang-Lastschaltgetriebe mit 3 Lastschaltstufen, Wendeschaltung sowie Strassen- und Geländegruppe (24x12 Gänge), optional mit Kriechganggruppe auf 36x12 Gänge erweiterbar. Hydraulik: 80 l/min mit 210 bar (optional 95 l/min). 3 Steuerventile (dw). Achsantrieb: Permanenter Allradantrieb über 100 % sperrbares Längsdifferenzial. Zapfwelle: 1000/1000 Eco hinten, optional zusätzlich 540/540 Eco hinten und 1000 vorne. Bremsen: Hydraulische Federspeicher-Feststellbremse. Zweikreisanlage mit MehrscheibenLamellenbremsen im Ölbad. Optionen: EU/CH Druckluftbremse, Retarder, hydraulische 2-Leiter-Anhängerbremse. Bereifung: AS 365/70R18. Lenkung: Hydrostatische Lenkung. Option: 4 Lenkungsarten Front-, Allrad-, Heck- und Hundeganglenkung. Masse: Höhe: 2400 mm, Breite: 2000 mm, Radstand: 2950 mm oder 3350 mm. Nutzlast: 7500 kg. Gesamtgewicht: 12 000 kg. Preis: ab CHF 179 500.– (exkl. MwSt.) (Herstellerangaben)

mit der Bezeichnung «SmartRotary» verbunden. Bis zu 45 ° unterschiedliche Neigung kann so zwischen Vorder- und Hinterachse ausgeglichen werden, sodass eine hohe Standfestigkeit und Bodenanpassung erreicht wird. Das Getriebe liegt auf dem hinteren, der Motor auf dem vorderen Chassis-Teil. Der Drehpunkt der beiden Teile ist weit vorne platziert. Die Achsen stammen vom Hersteller Dana. Sie weisen eine maximale Last von je 7 t auf, sind vorne und hinten sperrbar. Eine Federung gibt es als Wunschausrüstung. Standardmässig wird an der Vorderachse gelenkt, optional stehen auch die Varianten Allrad-, manuelle Heck- und Hundeganglenkung zur Wahl. Die Radkasten sind grosszügig dimensioniert, sodass der volle Radeinschlag von

50 ° auch bei einer Zwillingsbereifung möglich ist. Mit der 18-Zoll-Bereifung ergibt sich eine Gesamthöhe von 2,4 m für das Fahrzeug. Beim Radstand kann zwischen 2,95 m und 3,35 m gewählt werden. Vorhandene Aufbaugeräte in konventionellen Dimensionen lassen sich so problemlos nutzen.

Vereinfachungen bei der Kabine Die übersichtliche, harmonisch gewölbte und im modischen Grün-Métallisé lackierte Kabine vervollständigt das Erscheinungsbild des neuen Transporters. Standardmässig ist sie ohne Türen ausgestattet, demzufolge ist auch keine Klimaanlage verbaut. Beides gibt es aber auf Wunsch. Die Kabine lässt sich elektrohydraulisch kippen und ermöglicht so einen

optimalen Zugang für Wartungsarbeiten. Das Kippen ist sogar dann möglich, wenn an der (optional verfügbaren) Fronthydraulik Geräte angebaut sind. Über den Joystick werden sämtliche Fahr-, Getriebe- und Hydraulikfunktionen gesteuert. Das mittig angebrachte Keypad ist für weitere Bedienfunktionen konzipiert. Auf dem Farb-Bildschirm werden Fahrtrichtung, gewählte Getriebegruppe, Status der Hydraulik und Zapfwelle sowie aktivierte Warnleuchten angezeigt. Weiter können auch die Bilder einer montierten (Rückfahr-)Kamera dargestellt werden.

Baukasten-Prinzip Dank Baukasten-Prinzip bietet sich dem potenziellen Kunden die Möglichkeit, den «Swisstrans» exakt auf seine Bedürfnisse abzustimmen. Optionen wie Achsfederungen, Allradlenkung, Retarder-Bremse, Klimaanlage, Türen oder Bereifung – insgesamt über 40 Positionen – können je nach Wunsch zusätzlich gewählt werden. In der Standardausführung bietet der «Swisstrans» eine Nutzlast von 7,5 t. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 12 t.

Fazit Der «Swisstrans» hinterlässt nach der Probefahrt einen ausgereiften Eindruck. Eigentlich nicht verwunderlich, basiert das Fahrzeug doch auf dem bereits EU-zugelassenen «Eurotrans». Das geschwungene äussere Design besticht, im Innern wird weniger dem Filigranen, dafür mehr Gewicht der Funktionalität und Robustheit beigemessen. Der eine oder andere Interessent hätte wohl einen Vier-Zylinder-Motor im Fahrzeug erwartet. Nun, die Zukunft wird weisen, welchen Markterfolg dem «Swisstrans» und dem Schweizer KMU-Unternehmen Schiltrac Fahrzeugbau beschieden sein wird. Der Startschuss für die Serienfertigung ist erfolgt. Der Basispreis für den «Swisstrans» liegt bei CHF 179 500.– (ohne MwSt.).

Video zum Schiltrac «Swisstrans»

Ein Detail elegant gelöst: Am untersten Einstiegstritt ist das Tagfahrlicht angebracht.

Über den Joystick werden sämtliche Fahr-, Getriebe- und Hydraulikfunktionen des Transporters gesteuert.

Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-Kanal «Schweizer Landtechnik».

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Impression | Einsatzbericht

Der 4-Scharpflug «Cayros XM 4-950 VS» von Amazone ist für Traktoren bis 140 PS ausgelegt. Bilder: H. Röthlisberger

Mittelschwerer Allrounder Der «Cayros XM 4-950 VS» ist der mittelschwere Allrounder im Pflugprogramm von Amazone. Wie der 4-Scharpflug mit hydraulischer Breitenverstellung arbeitet, zeigt ein Besuch bei Landwirt André Häsler in Niederlenz AG. Heinz Röthlisberger Amazone und Pflug. Lange Zeit konnte man sich dies nicht vorstellen. Doch das ist heute definitiv nicht mehr so. Nachdem der deutsche Hersteller vor drei Jahren seine selbst entwickelte 5- und 6-Schar-Anbaudrehpflug-Baureihe «Cayron» im Markt einführte, konnte der Ackerbautechnik-Spezialist im Herbst 2016 von der in Konkurs geratenen Firma Vogel & Noot das Pflugwerk in Ungarn kaufen. Auf einen Schlag hat Amazone damit sein Programm der wendenden Bodenbearbeitung um fünf Pflug-Baureihen erweitert. Die Anbaudrehpflüge aus dem ungarischen Werk kommen nun in der grün-orangen Amazone-Farbe und unter der Bezeichnung «Cayros» auf den Markt. Den «Cayros» gibt es in den Baureihen «M», «XM», «XMS», «XS» und «XS pro», vom 2-Schar- bis 6-Schar-Pflug und für Traktoren von 50 bis 380 PS. Alle «Cayros»-Pflüge verfügen serienmässig über eine Steinsicherung mit Scherbolzen und 36

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Das Einstellzentrum der stufenlosen hydraulischen Schnittbreitenverstellung. Im Bild (Mitte, leicht links) sieht man den Anzeiger, der den Fahrer über die eingestellte Schnittbreite informiert.

eine mechanische Arbeitsbreitenverstellung in vier Stufen. Als Sonderausstattung ist der «Cayros S» mit vollautomati-

scher hydraulischer Steinsicherung und der «Cayros V» mit hydraulischer Arbeitsbreitenverstellung erhältlich.


Einsatzbericht | Impression

Steckbrief «Cayros XM 4-950 VS» 4-Schar-Pflug Für Traktoren: bis 103 kW/140 PS Arbeitsbreite: 32 bis 52 cm; hydraulische Schnittbreitenverstellung Rahmenhöhe: 78 cm Steinsicherung: hydraulisch Non-Stop Körperabstand: 950 mm Gewicht: ab 1330 kg Wendeachse: mit 90 mm Durchmesser; doppelwirk. Automatik-Wendezylinder Preis: ab CHF 25 810.− exkl. MwSt. (Herstellerangaben)

Am 130-PS-Traktor André Häsler aus Niederlenz AG setzt seit diesem Frühjahr auf seinem 30-ha-Ackerbau- und Munimast-Betrieb einen neuen «Cayros XM 4-950 VS» mit hydraulisch stufenloser Arbeitsbreitenverstellung, Streifenriestern und mit Non-Stop-Steinsicherung ein. Die «Schweizer Landtechnik» war im letzten Herbst mit dabei, als er ein gerodetes Zuckerrübenfeld umpflügte. Das Gewicht des Pfluges in dieser Ausführung inklusive Vorschäler und Stützrad beträgt rund 1500 kg. Damit ist der «Cayros XM V» im Pflugprogramm von Amazone ein mittelschwerer Allrounder. Drehwerk und Rahmen sind entsprechend ausgelegt für Traktoren bis 103 kW, respektive 140 PS Leistung. André Häsler setzt den Pflug mit einem 130-PSJohn-Deere des Typs «6130» ein. «Dieses Gespann passt bestens zusammen», sagt der Landwirt, der Getreide, Zuckerrüben, Gras und Mais anbaut und rund 100 Muni mästet. Der 4-Scharpflug sei sehr leichtzügig und habe sich in der ersten Saison bestens bewährt. Für die hydraulische Non-Stop-Steinsicherung habe er sich entschieden, weil schon der «alte» 3-Schar-Pflug damit ausgerüstet war. «Da gewöhnt man sich einfach daran, entsprechend war der Entscheid schnell gefallen.» Der Hydraulikdruck bei dieser Art

Steinsicherung kann stufenlos verstellt werden. Als Option erhältlich ist die zentrale und stufenlose Einstellung der Steinsicherung über ein Steuergerät des Traktors. Neben der vollautomatisch-hydraulischen Non-Stop-Steinsicherung gibt es für den «Cayros XM V» eine halbautomatische Steinsicherung mit Spiralfedern sowie eine mechanische Scherbolzen-Steinsicherung zur Auswahl.

Vario-Verstellung Der Entscheid von Häsler für eine NonStop-Steinsicherung stand schnell fest. Anders sah es bei der automatischen Schnittbreiten-Verstellung aus. Da habe es schon einige Diskussionen gegeben, ob es so etwas überhaupt brauche. «Jetzt ist sie mit auf dem Pflug und ich würde auch heute wieder so entscheiden», sagt der Landwirt. Die Einstellung der Schnittbreite erfolgt beim Vario-Modell stufenlos und hydraulisch vom Traktor aus. Auf einen Blick ist der Fahrer durch einen Zeiger über die Schnittbreiten-Einstellung informiert. Der Zugpunkt und die Schnittbreite des ersten Körpers über eine Schlittenführung werden dabei automatisch korrekt mit eingestellt. Ebenfalls automatisch mit angepasst werden sämtliche Vorwerkzeuge und das Stützrad. Das ganze Einstellungs-System des «Cayros»-Pfluges ist sehr einfach und logisch aufgebaut.

Bequem und nützlich «Ein Vorteil der hydraulischen Schnittbreitenverstellung ist, dass Traktor und Pflug insgesamt besser aufeinander abgestimmt werden können», sagt Häsler. «Wenn der Boden etwas schwerer ist, verringere ich einfach die Schnittbreite. So kommt auch der Traktor nicht an die Leistungsgrenze. Wenn die zu pflügende Erde leichter ist, dann kann man die Schnittbreite bequem wieder verbreitern.» Auch am Hang habe dies seine Vorteile. Zudem könne die automatische Breitenverstellung am Feldrand bei den Abschlüssen sehr nützlich sein, zum Beispiel dann, wenn die Parzelle in einen «Spitz» gehe. Da könne man breit anpflügen und gegen den «Spitz» hin einfach die Breite schmäler einstellen. Als Alternative zur Vario-Variante gibt es den Pflug mit mechanisch-manueller 4-Stufen-Schnittbreitenverstellung.

Connex-Buchsen Für die «Cayros»-Baureihe bietet Amazone fünf verschiedene Riester an.

Der 3-Punkt-Anbaubock des «Cayros XM 4-950 VS» von André Häsler ist in massiver Ausführung mit einer 90-mm-Dreh-

André Häsler bewirtschaftet in Niederlenz einen 30-ha-Betrieb.

achse mit nachstellbarer Kegelrollenlagerung gebaut. Gedreht wird der Pflug ruhig und ohne zu ruckeln mit einem doppelwirkenden Zylinder und automatischer Umschaltung. Jeder Drehpunkt am Pflug ist mit Qualitäts-Buchsen des Schweizer Herstellers Connex versehen. Mit einer Rahmenhöhe von 78 cm und einem Körperabstand von 95 cm sollte der Pflug auch mit grossen Mengen an Ernterückständen fertig werden. Insgesamt bietet Amazone für die «Cayros»-Baureihe fünf verschiedene Riester an. Darunter auch eine stark gewundene und langgezogene, die sich speziell für den Hang eignet. Die Vorschäler sind einstellbar im Schnitt zum Schar sowie auch beim Wurfwinkel, respektive dem Überwurf. Das erlaubt die perfekte Einstellung auf alle Ernterückstände und Arbeitsbedingungen.

Fazit Mit der «Cayros»-Baureihe, die im ehemaligen Vogel & Noot-Werk in Ungarn produziert wird, ist Amazone zum Komplett-Anbieter von Anbau-Drehpflügen geworden. Das Werk hat in seiner langjährigen Tradition jahrzehntelange Erfahrung in der Pflugproduktion und mit dem Härteverfahren «C-Plus» sind die Bauteile des «Cayros» auf eine hohe Langlebigkeit ausgelegt.

Video zum «Cayros XM 4-950 VS» Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTubeKanal «Schweizer Landtechnik».

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Impression | Einsatzbericht

Der etwas andere Schwebebalken Mit der Baureihe «Leeb LT» will Horsch im Markt der Anhängespritzen das Segment der top ausgestatteten Maschinen in mittleren Grössen erobern. Der Besitzer der ersten in der Schweiz ausgelieferten Maschine zieht nach einer Saison Bilanz. Ruedi Burkhalter «Der Zeitbedarf für den Pflanzenschutz ist jetzt deutlich geringer», sagt Joël Bon­ ny. Der Landwirt aus Cudrefin VD arbeitet seit einer Saison mit der ersten in der Schweiz ausgelieferten Anhängespritze «Leeb 4 LT» von Horsch. Bonny ist spezia­ lisiert auf Kartoffeln sowie Zwiebeln und ist mit einer jährlich zu behandelnden Fläche von über 1000 ha auf eine leis­ tungsfähige Technik angewiesen. Mit die­ ser Auslastung lohnt sich für ihn auch die Investition in ein automatisches Lenk­ system und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten wie die automatische Teil­ breitenschaltung. Mit der Baureihe «LT» macht Horsch einige Spitzen­Technologi­ en, die bisher dem Segment der Grossflä­ chen­Technik vorbehalten war, nun auch für mittelgrosse Maschinen verfügbar, al­ len voran die preisgekrönte Gestängefüh­ rung «Boom Control». Diese ermöglicht es, in Kombination mit dem Düsenab­ stand von nur 25 cm den Abstand zur Zielfläche gering zu wählen und so mit geringer Anfälligkeit auf Abdrift, hoher Präzision und hoher Geschwindigkeit zu arbeiten.

Drei Behältergrössen Die Baureihe ist mit Kunststofftanks in drei Grössen 4000 bis 6000 l Nenn­ volumen erhältlich, wobei das effektive Volumen bei der «4 LT» 4500 l beträgt. Zusätzlich liegt vorne am Haupttank ein 500 l fassender Frischwassertank zum Reinigen und Spülen der Maschine. Für den Anwender können im zusätzlichen Handwaschbehälter noch einmal 15 l sauberes Wasser mitgeführt werden. Der Haupttank ist in einer durchdachten, konischen Geometrie ausgeführt, die ei­ nerseits für geringe Schwallkräfte sorgt, anderseits dank grosser Bogenradien und einer völlig glatten Oberfläche die Reini­ gung erleichtert. Der tiefgezogene Sumpfbereich sorgt dafür, dass der Be­ hälter auch in Hanglagen vollständig entleert werden kann und dass man ent­ sprechend mit minimalen Restmengen arbeiten kann. 38

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Dank Zielflächenabstand 30 cm könne man mit der «Leeb LT» von Horsch bei geringer Abdrift arbeiten, meint Joël Bonny. Bilder: R. Burkhalter

Spurtreue Lenkung ohne Gestänge Der Rahmen der Maschine ist aus Fein­ kornstahl gefertigt. Die 12­t­Achse von BPW ist an einer Schwingen­Konstruktion aufgehängt und im Fall von Joël Bonny mit der optionalen Luftfederung mit Niveauausgleich ausgestattet. Diese Bau­ weise vermeidet einerseits ein Aufschau­ keln bei schneller Strassenfahrt, ander­ seits soll dank der verwindungsfreien Schwinge auch die bestmögliche Kipp­ stabilität in seitlich geneigten Flächen gewährleistet sein. Die Bodenfreiheit an der Achse beträgt mit der grössten mon­ tierbaren Bereifung mit 2,05 m Aussen­ durchmesser 85 cm, wobei die Unterseite der Maschine mit Edelstahlverkleidungen zur Schonung des Pflanzenbestands glatt ohne Ecken und Kanten gestaltet wurde. Eine Besonderheit ist die Achsschenkellen­ kung, die ganz ohne eine mechanische Verbindung zwischen Traktor und Maschi­ ne funktioniert. Das erforderliche Lenk­ signal wird mit einem über der Achse montierten Gyroskop erzeugt. Es handelt sich um einen elektronischen Kreiselkom­ pass, der jede vom Traktor vorgegebene

Richtungsänderung erfasst und den für eine spurtreue Führung erforderlichen Lenkwinkel automatisch regelt – mit dem Vorteil, dass die Maschine schneller ange­ baut ist und dass keine externen Gestän­ ge oder Sensoren beschädigt werden kön­ nen. Als Zusatznutzen kann das System auch die seitliche Neigung ermitteln und so gegensteuern, dass die Maschine auch am Hang genau der Traktorspur folgt.

Drei Ausstattungsvarianten Das Wassersystem der Baureihe ist in den drei Ausstattungsvarianten «ECO», «CSS» und «CSS Pro» erhältlich. Die einfachste Variante «Eco» zeichnet sich durch eine Zapfwellen­betriebene Kolben­Membran­ Pumpe sowie eine manuelle Bedienung der Saug­ und Druckseite aus. Die hier ge­ zeigte Variante «CSS Pro» hingegen ist mit zwei Pumpen ausgestattet, die beide ohne Zapfwelle über die Load­Sensing­ Hydraulik des Traktors angetrieben werden. Als Hauptpumpe arbeitet eine Kreiselpumpe mit beachtlichen 600 l/min Förderleistung. Die zusätzliche «CSS­ Kolbenmembranpumpe» wird unter an­


Einsatzbericht | Impression

derem dafür eingesetzt, Brühereste mit Frischwasser zu verdrängen. Eine zusätzli­ che Reinigungspumpe speist Klarwasser in das Leitungssystem ein. Die Spritzpum­ pe saugt dieses an und drückt damit die Restbrühe durch die Düsen aus dem Leitungssystem. Bei dieser Ausstattung werden sämtliche Funktionen der Saug­ und Druckseite elektronisch angesteuert und für eine optimale Bedienungsfreundlichkeit steht auf der linken Seite der Maschine, wo sich auch die Anschlüsse und die Ein­ spülschleuse befinden, ein zusätzliches Aussenbedienterminal mit Anzeigen zur Überwachung aller Vorgänge zur Verfü­ gung. Alle drei Ausstattungsvarianten ar­ beiten mit einem Zirkulationssystem, bei dem die Spritzbrühe durch das komplette Düsenrohr zirkuliert, sobald die Kreisel­ pumpe eingeschaltet ist. So steht beim Einschalten von Teilbreiten oder Einzel­ düsen immer sofort ohne Zeitverzögerung die gewünschte Austrittsmenge zur Ver­ fügung. Auch vereinfacht das System die Reinigung: Das Düsenrohr kann bei geschlossenen Düsen mit Frischwasser durchgespült werden, anschliessend muss nur noch drei Sekunden gespritzt werden, und schon sind auch alle Düsen gereinigt.

Mit Abständen von 50 und 25 cm werden zwei unterschiedliche Düsenträger eingesetzt.

Traktorkabine heran. Spritzbrühe­Tropfen auf dem Traktor oder eine Beeinträchti­ gung der Fahrersicht sind somit kein The­ ma. Das eigentliche Highlight der Maschi­ ne ist jedoch die automatische Gestänge­ führung «Boom Control», die mit einer Agritechnica­Innovationsmedaille ausge­ zeichnet wurde.

Das Gestänge hat es in sich Für die drei «Leeb LT»­Modelle bietet Horsch zahlreiche Gestängevarianten mit Arbeitsbreiten von 18 bis 42 m an. Die Maschine von Bonny verfügt über ein 7­teiliges Gestänge mit 27 m Arbeitsbrei­ te. Dieses lässt sich auch mit reduzierten Arbeitsbreiten von 12 oder 21 m einset­ zen und bietet so Flexibilität für den über­ betrieblichen Einsatz. Das Gestänge wird seitlich nach vorne geklappt, jedoch reicht das Gestänge in eingeklappter Position bei Weitem nicht bis an die

Zwei Parallelogramme Die Gestängeführung ist Ausdruck der Philosophie zur grösstmöglichen Abdrift­ Reduktion, die von Horsch verfolgt und weiterentwickelt wird. Zahlreiche Unter­ suchungen haben gezeigt, dass sich die Abdrift durch Reduktion des Zielflächen­ abstands auf unter 40 cm wesentlich effi­ zienter vermindern lässt als durch den Einsatz herkömmlicher Abdrift­reduzie­ render Düsen (siehe Grafik). Allerdings stellt der angestrebte Zielflächenabstand

Die Bedienung zum Befüllen mit Aussenbedienungsterminal ist auf der linken Seite angebracht.

von 30 cm hohe Anforderungen an die Gestängeführung, insbesondere wenn auch noch mit hohen Fahrgeschwindig­ keiten bis 20 km/h gearbeitet werden soll. Horsch löst dieses Dilemma durch ein einerseits «vollständig vom Fahrzeug entkoppeltes» und anderseits aktiv über Ultraschallsensoren geführtes Gestänge. Das Herzstück der Gestängeführung wird durch zwei Parallelogramme gebildet, die den Rahmen mit dem Gestänge verbin­ den. Das erste grosse Parallelogramm wird aktiv hydraulisch angesteuert, ab­ sorbiert die Erschütterungen in Fahrtrich­ tung und bestimmt die Höhe, in der das Gestänge geführt wird. Das zweite, kleinere Parallelogramm ist in einem zen­ tralen Punkt pendelnd aufgehängt, ab­ sorbiert Erschütterungen quer zur Fahrt­ richtung und wird aktiv pneumatisch angesteuert. Die aktive Ansteuerung die­ ses Parallelogramms verhindert, dass das Gestänge bei schnellen Kurvenfahrten oder Bodenunebenheiten auf einer Seite in den Bestand abtaucht. «Boom Con­ trol» gibt es in den drei Varianten «Eco» mit zwei Sensoren, «Pro» mit vier Senso­ ren und «ProPlus» mit sechs Sensoren. Bei der von Kartoffelprofi Bonny gewähl­ ten Variante «ProPlus» geschieht die akti­ ve Anpassung des Gestänges über die Höhenführung des Mittelteils, zusätzlich können sich beide Gestängearme sowie beide Aussenflügel über eine Winkel­ veränderung zusätzlicher Hydraulikzylin­ der an Bodenunebenheiten anpassen und so den geringen Zielflächenabstand auch in unebenem Gelände konstant halten. 1

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Impression | Einsatzbericht

Steckbrief Horsch «Leeb 4 LT» Brühetank-Nennvolumen: 4000 l Frischwasserbehälter: 500 l Leergewicht: 4850 bis 5850 kg Achslast: 10 000 kg Stützlast: 3000 kg Transportlänge: 7,7 m Transportbreite: 2,55 m Transporthöhe: 3,40 bis 3,60 m Spurweiten: 1,80 / 2,00 / 2,25 m Bodenfreiheit: 0,85 m Teilbreiten: 6 bis 42 Arbeitshöhe: 0,3 bis 2,5 m Arbeitsgeschwindigkeit: 4 bis 20 km/h Preis: ab CHF 75 000.– (ohne MwSt.) (Herstellerangaben)

Bedienung vom Feinsten Ein Zielflächenabstand von 30 cm bedingt, dass auch die Düsenabstände entsprechend reduziert werden. Horsch bietet dazu einen Abstand von 25 cm, wobei zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten von Einfach- bis Vierfachdüsenkörper möglich sind, um alle erdenklichen Ansprüche abdecken zu können. Bonny arbeitet mit einem Zweifachdüsenkörper alle 50 cm und einem Einfachdüsenkörper alle 25 cm. Ebenfalls bietet Horsch zahlreiche Kombinationen von Teilbreiten, maximal deren 42, jedoch keine Einzeldüsenschaltung. Joël Bonny hat sich für eine

Abdriftvergleich 25 cm / 50 cm Zielflächenabstand

100,0 90,0 80,0 70,0 60,0 50,0 40,0

Zielflächenabstand 25 cm, Düse Airmix 02

2 m / 2, s 5 m /s 3 m / 3, s 5 m /s 4 m / 4, s 5 m /s 5 m /s

1

0

Zielflächenabstand 50 cm, Düse Airmix 04 m /s

Benetzung

%

Kombination mit 13 Teilbreiten entschieden, die automatisch geschaltet werden. «Die Einzeldüsenabschaltung bringt nur noch eine geringfügige Verbesserung», begründet er. Hingegen hat er sich für die optionale «AutoSelect»-Steuerung entschieden. Dieses System entscheidet vollautomatisch, mit welchen Düsen und welchem Zielflächenabstand gearbeitet wird, um die im Computer vorgängig eingestellten Vorgaben zu erreichen. So wird beispielsweise beim Beschleunigen oder einer Geschwindigkeitsreduktion bei steiler Bergfahrt automatisch alles angepasst, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Die Bedienung kann wahlweise über das Isobus-Terminal des Traktors oder ein separates zweites Terminal erfolgen. Bonny arbeitet für eine optimale Übersicht mit einem zweiten Terminal «TouchME» von Müller-Elektronik. Auch hat er zusätzlich einen externen Joystick installiert, um die Maschine auch mit einem älteren Traktor intuitiv bedienen zu können. Die Bedienelemente zum Befüllen der Spritze sind an einer Stelle zusammengefasst, alles ist gut erreichbar. Die Einspülschleuse aus Edelmetall hat eine runde Form für rückstandsfreies Einspülen sämtlicher Produkte. Sie wird von einer Gasdruckfeder getragen und lässt sich entsprechend leicht aus- und einklappen. Für die Reinigung von Spritzmittelbehältern steht eine Rotationsdüse zur Verfügung.

Windstärke

Die Reduktion des Zielflächenabstands mindert Abdrift effizienter als Anti-Abdriftdüsen.

«Boom Control ProPlus» kann sich dank sechs Sensoren unebenem Gelände gut anpassen.

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Die Gestängeführung arbeitet mit zwei Parallelogrammen.

Zwei zentrale LED-Scheinwerfer machen das Spritzbild auch nachts sichtbar.

Fazit Nach einer Saison im Einsatz findet Joël Bonny kaum Anlass zu Kritik. «Gewisse Parzellen habe ich in dieser Saison mit der alten und der neuen Maschine behandelt, um den Aufwand direkt vergleichen zu können. Besonders bei unförmigen Parzellen ist der Zeitaufwand deutlich, bis fast auf die Hälfte gesunken. Dies einerseits, weil ich mich dank der automatischen Teilbreitenschaltung und dank ‹AutoSelect› voll auf das Fahren und Überwachen konzentrieren kann, anderseits weil ich mit bis zu 20 km/h auch deutlich schneller fahren kann. Bei unförmigen Parzellen spare ich jetzt zudem noch 5 bis 10 % Spritzmittel ein. Die Maschine ist gut durchdacht, auch mit einer grossen Aufwandmenge von 800 l/ha muss ich die Fahrgeschwindigkeit nur geringfügig reduzieren.» Allerdings gibt Bonny zu bedenken, dass bereits im Flachen mindestens 120 PS Motorleistung erforderlich seien, um das Potenzial der Maschine ausnutzen zu können. Geht es etwas bergauf, wird es schnell auch mit 160 PS knapp. Ein weiterer Wermutstropfen ist der hohe Preis von CHF 75 000.− (Grundausstattung). «Schliesslich wollte ich aber die beste Technik, die es zurzeit auf dem Markt gibt; dies hat halt auch seinenPreis.»


Testbericht | Impression

Arbeiten unter Hochdruck In der Landwirtschaft sind sie nicht mehr wegzudenken, die Heisswasser-Hochdruckreiniger. Sie ermöglichen eine leistungsfähige, wirtschaftliche Reinigung in allen Bereichen und sind dank der Warmwasseraufbereitung vielseitig einsetzbar. Die «Schweizer Landtechnik» hat sechs Geräte getestet. Martin Abderhalden* und Roman Engeler

Diese sechs Heisswasser-Hochdruckreiniger wurden in einem Vergleichstest untersucht. Bilder: M. Abderhalden, R. Engeler

Der wesentliche Vorteil von Heisswassergegenüber Kaltwassergeräten liegt darin, dass sich Schmutz mit warmem oder heissem Wasser besser abwaschen lässt und die Abtrocknung wesentlich schneller erfolgt. Reinigungsarbeiten sind bekanntlich nicht jedermanns Sache: Je schneller sie erledigt sind, desto besser. Ein passendes Gerät erleichtert diese Arbeit enorm. Gemäss Herstellern beträgt die jährliche Auslastung eines Geräts auf einem Landwirtschaftsbetrieb zwischen 80 und 100 Stunden. Das Angebot auf dem Markt ist gross und reicht vom einfachen Hobbygerät bis zur leistungsfähigen Profimaschine in unterschiedlichen Leistungsklassen und Ausstattungen. Die «Schweizer Landtechnik» hat im praktischen Einsatz sechs vergleichbare Heisswasser-Hochdruckreiniger der Hersteller Meier-Brakenberg, Kränzle, Kärcher, Lema, Nilfisk und Ehrle getestet. Alle Hersteller haben ein Gerät für zwei Wochen zur Verfügung gestellt, das in diesem Zeitraum während mindestens vier Stunden intensiv eingesetzt wurde. *Martin Abderhalden ist Landwirt und testet für die «Schweizer Landtechnik» regelmässig Maschinen und Geräte.

Dem Schmutz Zeit geben Grundsätzlich gibt es eine einfache Regel für die effiziente Reinigung von Maschinen oder Gebäuden: Schmutz braucht je nach Untergrund einfach Zeit, um sich zu lösen, und es bringt nicht viel, mit brachialem Druck und zu viel Wärme zu arbei-

ten. So besteht nur die Gefahr, dass beispielsweise die Farbe an Maschinen Schaden nimmt oder sich gleich auch ablöst. Die zu reinigende Oberfläche sollte also immer erst eingeweicht und eventuell mit einem geeigneten Schmutzlöser eingeschäumt werden. So spart man im Endef-

Richtiger Unterhalt für lange Nutzungsdauer Bezüglich Service und Unterhalt sind Hochdruckreiniger eigentlich recht genügsam. Einige Punkte sind für eine lange Lebensdauer jedoch zu beachten, die wichtigsten davon sind meist in der Betriebsanleitung festgehalten. Gerade in der kalten Jahreszeit ist es wichtig, das Gerät frostfrei zu lagern und das im Gerät befindliche Wasser abzulassen. Auch die vorhandenen Tanks von Reinigungsmitteln sollte man entleeren oder zumindest beschriften, welches Mittel sich darin befindet. Weiter lohnt es sich, diese Tanks gelegentlich zu reinigen. Vor jeder Anwendung sollten das Gerät, aber auch Lanzen und Düsen sowie Zubehör wie Schläuche und Schlauchroller und Gerät auf Beschädigungen und Funktionsmängel hin überprüft werden. Wichtig ist, den Ölstand der Pumpe zu kontrollieren,

um sicher und rationell arbeiten zu können. Es ist angezeigt, vierteljährlich den Wasser-Vorfilter zu reinigen. In Regionen mit hohem Kalkgehalt lohnt es sich, die Geräte ohne automatische Entkalkung manuell zu entkalken, sobald der Leitungswiderstand zu hoch wird (Betriebsanleitung beachten). Auch wenn man sauberen Treibstoff einfüllt, ist der Kraftstoff-Filter einmal pro Jahr zu ersetzen. Niemals sollte man Tankresten einfüllen. Abhängig von Einsatz und Auslastung, sollte man das Gerät gelegentlich zu einer Fachwerkstatt bringen und einen Service machen lassen. Einstell- und Wartungsarbeiten am Brenner und der Elektronik dürfen nur von einem Fachmann ausgeführt werden. Kleinere Mängel sollte man sofort beheben und nicht hinausschieben, so spart man spart Zeit und Ärger.

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Impression | Testbericht

fekt mehr Zeit, da der Waschvorgang entsprechend kürzer und das Ergebnis sauberer ist.

Optimale Kombination von Druck und Wassermenge Als Richtgrösse für die Testgeräte, die auf dem Landwirtschaftsbetrieb gefragt sind,

wurde ein Anforderungsprofil erstellt. Die Pumpenleistung sollte um die 1000 l/h und der Druck etwa 140 bar betragen. Nur wenn eine ausreichende Schwemmwirkung vorhanden ist, kann man rationell arbeiten. Stationäre Anlagen kosten in der Regel mehr als mobile Reiniger und lohnen sich in den wenigsten Fällen. Da

Kauftipps

man mit Brenner beheizte Geräte nicht in geschlossenen Räumen einsetzen sollte, stellt man sie vor die Türe und rollt den möglichst langen Schlauch aus. So sind Abgase und Lärm vom Arbeitsort getrennt. Ein guter Schlauch von mindestens 15 m Länge, besser sind 20 m am Gerät oder an einer Wand montierten Schlauchrolle, ist Pflicht.

Schäumen statt beimischen

Vor der Anschaffung eines Heisswasser-Hochdruckreinigers sollte man sich ein paar Punkte näher anschauen und sich seine Gedanken notieren, denn schnell gehen kleine Details bei den Kaufverhandlungen vergessen.

Praxis zeigt es Im Grundsatz sollte kein Gerät gekauft werden, ohne dass man es vorher ausprobiert hat. Technische Daten und Prospekte sind zwar gut, aber wie sich das Zusammenspiel der Komponenten in der Praxis auswirkt, erfährt man erst im Gebrauch. Zudem ist das Handling ein wichtiger Faktor, denn jede Minute, während der das Gerät läuft, hält man ja die Lanze und den Pistolengriff in der Hand.

Servicestelle/Fachgeschäft Wer ein Gerät beim Fachhändler kauft, kann sich meist darauf verlassen, dass auch der Service nach dem Kauf gewährleistet ist. Bei allen Geräten ist einmal eine Wartung nötig. Zudem kann auch einmal etwas kaputtgehen.

Wozu wird das Gerät eingesetzt? Auf einem Landwirtschaftsbetrieb wird intensiv gewaschen, oft auch bei viel Schmutz. Da braucht es die richtige Leistung, damit man effizient arbeiten kann. Die Pumpenleistung sollte mindestens 1000 l/h betragen, damit die Reinigungswirkung stimmt. Weiter sollte man sich nicht nur vom Druck täuschen lassen, wichtiger ist die optimale Kombination von Druck und Liter-Leistung. Weiter tragen Schlauch und Düse ebenfalls zu einer guten Waschleistung bei. Zudem macht es Sinn, ein Heisswassermodell zu nehmen. Es ist effizienter bei der Reinigung von Fettrückständen und die Abtrocknung erfolgt schneller.

Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein? Sind beispielsweise die Elektroinstallationen dort, wo man den Hochdruckreiniger auch einsetzt, ausreichend abgesichert und leistungsfähig? Reichen Wasser- und Stromanschluss für die Versorgung des Geräts aus? Eine grosse Pumpe braucht auch entsprechend viel Wasser, deshalb sollte der Wasseranschluss mindestens 2 bar mit einem ¾-Zoll-Rohr bringen. Ist das nicht der Fall, muss abgeklärt werden, ob es geräteseitig auch mit weniger geht. Für einen grösseren Heisswasser-Hochdruckreiniger muss man mit einer Anschlussleistung von 7 bis 9,5 kW rechnen. Entsprechend angepasst müssen Absicherung und Zuleitung sein.

Schlauchrolle ja oder nein? Eine Schlauchrolle sollte 20 m guten Schlauch aufweisen. Am besten ist die Rolle manuell und ohne Automatik aus- und einrollbar. So kann keine Feder überdehnen.

Zum Vornherein war eigentlich klar, dass «alle Geräte nur mit Wasser waschen» und es auf den ersten Blick wenig Unterschiede geben wird. Doch jedes Modell hat seine spezifischen Stärken und Schwächen, die erst auffallen, wenn man ein paar Stunden damit gearbeitet hat. Der Grundaufbau aller Geräte ist praktisch gleich, neu erfunden hat den Hochdruckreiniger keiner. Das Wasser wird nach dem Anschluss ans Gerät durch einen Filter in ein Schwimmergefäss geleitet, um unerwünschte Fremdkörper von der Pumpe fernzuhalten. Weiter geht es durch die Pumpe und den Heizkessel über den Schlauch zur Lanze. Da heute meist mit sogenannten Becherschaumlanzen eingeschäumt wird, hat die Bedeutung von Zusatztanks für Reinigungsmittel, aus denen über einen Injektor das Mittel angesaugt und beigemischt wird, an Bedeutung verloren. Becherschaumlanzen mischen vor dem Sprühkopf zusätzlich viel Luft dazu, sodass eine grosse Menge an zähfliessendem Schaum entsteht. Dieser haftet länger auf der Oberfläche und verbessert so das Einwirken. Zudem ist auch der Verbrauch an Reinigungsmitteln geringer.

Testkriterien Im Vergleichstest wurden bewusst nur Kriterien aus dem praktischen und täglichen Einsatz berücksichtigt. Für den Anwender kann das unter Umständen aussagekräftiger sein als theoretische Messungen und Leistungskurven aus dem Labor.

Automatisch entkalken? Wenn man in einer Region wohnt, in der das Wasser kalkhaltig ist und man keine Entkalkungsanlage angeschlossen hat, empfiehlt sich ein Gerät mit automatischer Entkalkung.

Transport-Fähigkeit Reicht das Fahrwerk für die Ansprüche (z.B. Kiesplatz)? Sind Unterfahrhilfen für Staplergabeln oder Tragösen für einen Hubtransport vorhanden?

Welches Zubehör braucht man? Zur Standardausrüstung gehören eine Standardlanze und ein Dreckfräser. Für Arbeiten, die viel Spülleistung erfordern, sind ein Doppelstrahlrohr und eine Schaumbecherlanze, mit der man Reinigungsmittel sparsam und effizient auftragen kann, gefragt. Oft macht ein Rohrspülset mit Schlauch und Rohrreiniger-Düse Sinn.

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Bei genug Leistung ist es sogar möglich, mit dem Dreckfräser die Spaltenböden von Harnstein und Kalk zu befreien.


Testbericht | Impression

Die Schaumbecherlanze ermöglicht einen effizienten und sparsamen Einsatz von Reinigungsmitteln aller Art.

• Handling Transport: Transportfähigkeit des Geräts auf unterschiedlichen Böden. • Handling Arbeit/Ergonomie: Handhabung von Schlauchrollen Lanzen und Pistolengriffen. • Ablagen: Halterungen für Lanzen Zusatzgeräte, Staufächer, Ablagemöglichkeiten, Kabelhalterung. • Servicefreundlichkeit: Handling von Flüssigkeiten wie Treibstoff, Reini-

gungsmittel oder Entkalkungsflüssigkeit. Manuelle oder automatische Entkalkung? Sind Füllstände gut ablesbar und wie gut lassen sich Verschalungen demontieren? • Waschen 1: Reinigen von stark verschmutztem Vorplatz, Strassen oder Spaltenböden, wobei – wenn vorhanden – der gerätespezifische Dreck fräser eingesetzt wurde. Es ging darum, wie schnell und sauber ein Asphaltplatz von festgefahrenem Schmutz und ein Verbundsteinplatz von Unkraut befreit werden kann. Auf rutschigen Spaltenböden musste man Mist und Harnstein entfernen. • Waschen 2: Reinigen von Maschinen vor dem Einwintern. Hier geht es darum, ein sauberes Ergebnis zu er zielen und mit verschiedenen Druck verhältnissen zu arbeiten. Man muss sich gezielter bewegen und betätigt den Pistolengriff mehr, wobei durch die Druck- und Temperatur-

schwankungen das Gerät aktiv reagieren sollte. • Waschen 3: Stallreinigung. Bei diesem Posten hiess es einfach nur Waschen und Spülen bei einer konstanten Temperatur von 60 °C, dies im Dauereinsatz zu jeweils zwei Stunden am Stück. • Ergonomie: Lanze, Pistolengriff. Wie bequem ist das Arbeiten im Dauereinsatz? • Technik: Einstellmöglichkeiten, Bedienung Display, Ablesen der Füllstände, Überwachungsfunktionen. • Zubehörangebot: Wie gross ist die Auswahl an Zubehör? • Preis-/Leistung-Verhältnis: Die Geräte wurden hinsichtlich ihres wirtschaftlichen Einsatzes auf einem gemischten Betrieb untersucht. Auf intensiven Betrieben wie bei Schweine- oder Geflügelmästern kann die Bewertung durchaus anders ausfallen. Die Bewertungen sind in der Tabelle zusammengefasst.

Kränzle

MeierBrakenberg

Nilfisk

Lema

Kärcher

Ehrle

therm 1165-1

MBH HOT 1320

MH 4M-220/1000

Red Power 22/220hot.3

HDS 13/20-4S

HD 1140

Anschlussleistung 7,5 kW

5,5 kW

7,2 kW

7,5 kW

9,3 kW

7,6 kW

Heizleistung

78 kW

80 kW

k. A.

100 kW

110 kW

Fördermenge

1165 l/h

1320 l/h

1000 l/h

1300 l/h

1300 l/h

1000 l/h

Pumpentyp

3-Kolben-Axial

3-Kolben-Reihe

3-Kolben-Axial

3-Kolben-Reihe

3-Kolben-Axial

3-Kolben-Reihe

Pumpendrehzahl

1400 U/min

1450 U/min

1450 U/min

1400 U/min

k. A.

1400 U/min

Temperaturbereich

max. 82 °C max. 90 °C Dampfstufe 155 °C

max. 90 °C max.90 °C max. 80 °C max. 98 °C Dampfstufe 150 °C Dampfstufe –140 °C Dampfstufe 155 °C

Arbeitsdruck

165 bar

Technische Daten

220 bar

200 bar

200 bar

Masse cm L x B x H/ (ohne SchlauchO 1050x800x1015 O 1200x700x1150 haspel = O)

1010x700x980

1050x690x865

O 1330x750x1060 1160x770x1350

Gewicht

213 kg

190 kg

149 kg

178 kg

186 kg

187 kg

Preis

CHF 6126.– (inkl. MwSt.)

CHF 6880.– (inkl. MwSt.)

CHF 3800.– (inkl. MwSt.)

CHF 5360.– (inkl. MwSt.)

CHF 7290.– (inkl. MwSt.)

CHF 3795.– (inkl. MwSt.)

Bewertungen

x = schlechtester Wert xxxxx = bester Wert

Handling Transport Handling Arbeit, Ergonomie

140 bar

230 bar

xxxx

xxx

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Ablagen

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Servicefreundlichkeit

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Waschen 1

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Waschen 2

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Waschen 3

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Technik

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Zubehör

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Preis/Leistung Anbieter

xxx kraenzle.ch

meier-brakenberg.de nilfisk.ch

xxx lema.at

xxx kaercher.ch

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xxxx sondershop.ch

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Impression | Testbericht

Gute Leistung mit Gefühl Hersteller Kränzle fertigt fast alle Bauteile für seine Hochdruckreiniger selbst. Man sieht es auch der Verarbeitung und der Konstruktion an, dass massive Komponenten verwendet werden. Davon zeugt das Eigengewicht 213 kg – das schwerste Gerät im Test. Auf den zwei Achsen befinden sich grosse Räder mit 30 cm Durchmesser. Eine Feststellbremse wirkt direkt aufs Rad, funktioniert gut und ist einfach mit dem Fuss zu betätigen. Nebst einem griffigen Haltebügel ist unterhalb nochmals ein Fussbügel montiert, mit dem man das Gerät auf die hintere Achse kippen kann: ideal für Kurvenfahrten oder beim Überwinden von kleineren Hindernissen. Sauber gelöst ist das Unterbringen des Netzkabels, der Lanzenhalterungen, der Schaumbecherlanzen und der verschiedenen Kurzlanzen. Fährt man über einen holprigen Platz, bleibt alles an seinem Ort. Die Verschalung ist rundum geschlossen. Das Armaturenbrett ist zusätzlich mit einem transparenten Schutz versehen, damit auch in rauen Umgebungen alles sauber und trocken bleibt. Der Dieseltank ist gut zu füllen, eine Füllstandanzeige fehlt leider.

Komplette Ausstattung mit Schaumlanzen anstatt Chemietank Die Ausstattung der Testmaschine war mit zwei Doppelrohrlanzen, einer normaler Lanze und einem Dreckfräser umfangreich. Unter der Kabelhalterung waren noch zwei weitere Schaumbecherlanzen und eine Kurzlanze platzsparend untergebracht. Da Kränzle über keinen Reinigungsmitteltank verfügt, ist ein Schlauch für externes Ansaugen montiert. In der Regel werden aber die Schaumbecherlanzen angewendet. Der Vorteil liegt darin, dass diese nach Gebrauch wieder einfach gereinigt werden können. Am Pistolengriff ist ein Schnellkuppler angebracht, mit dem alle Anbauteile in kurzer Zeit ausgetauscht sind. An der Verriegelungsmuffe sind zusätzlich zwei Nocken vorhanden. So wird ein unbeabsichtigtes Auslösen während der Arbeit verhindert. Eine automatische Entkalkung gibt es nicht, diese muss bei Bedarf manuell erfolgen. Die stabile Schlauchrolle fasst 20 m Hochdruckschlauch und funktioniert gut, die Arretierung ist aber eher dürftig ausgefallen. 44

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Durch die recht schlanke Bauweise liegt der Pistolengriff bequem in der Hand und das Arbeiten mit den leichten Lanzen gestaltet sich angenehm. Die Zugänglichkeit bei Wartungsarbeiten ist gut gelöst, denn beide Seitenschütze lassen sich werkzeuglos entfernen. Toll ist beim Kränzle die Spülleistung. Man spürt die 1165 l/h, welche die Pumpe fördern kann, und zusammen mit dem maximalen Druck von 165 bar passt das prima für alle Reinigungsarbeiten. Eine Digitalanzeige informiert über den Sollund Ist-Wert der Temperatur, die man zwischen 12–155 °C einstellen kann. Spe-

Umfangreiche Ausstattung mit zwei Doppelrohrlanzen, einer normalen Lanze und einem Dreckfräser.

ziell ist die Möglichkeit, über eine Prozenttaste die Temperatur «einzufrieren», damit die Temperaturschwankungen nur noch minimal sind. Müssen vor Ausstellungen Kühe gewaschen werden, ist das eine hilfreiche Funktion. Kurzbewertung – Keine Dieselstandanzeige – Keine automatische Entkalkung – Arretierung Schlauchrolle schlecht + gute Lanzen + Funktion Temperatur «einfrieren» + Geschütztes Armaturenbrett/Gummiauflage

Eine transparente Auflage schützt das Armaturenbrett und die Schalter.

Das Innenleben des Reinigers: Kränzle fertigt fast alle Bauteile selbst.


Testbericht | Impression

Der Praktiker mit Top-Leistung Schon beim Auftritt unterscheidet sich der «MBH Hot 1320» von Meier-Brakenberg von den anderen Testkandidaten. Die massive Haube aus CNS schützt das Gerät vor Wasser und Schmutz, aber auch vor sonstigen Beschädigungen. Von vorne her ist keine Abdeckung vorhanden, was zu Schmutzablagerungen führen kann. Das Gewicht von 190 kg lässt sich mit den zwei 43 cm grossen, aber schmalen Rädern gut verschieben und mit ein wenig Übung und Kraft geht es auch über grössere Stufen. Sämtliche Chassis- und Haubenteile sind aus rostfreiem Metall gefertigt. Auf der Rückseite sind massive und sichere Halter für bis zu vier Lanzen und das Netzkabel montiert. Originell und praktisch ist der Treibstofftank, der aus einem Standardkanister besteht. Einfach Haltebügel hockklappen, leeren Kanister entnehmen, Verschlusskappe mit den integrierten Schläuchen auf einen vollen Kanister aufklemmen, diesen wieder in den Schacht schieben, Haltebügel schliessen und weiter geht es. Dafür gibt es keine Füllstandsanzeige. Ebenfalls mobil sind die beiden Behälter für Reinigungsmittel, die neben dem Treibstofftank platziert sind.

Vorgaben verstellen. Nebst dem Stundenzähler auf der rechten Seite des Schaltkastens, den Ein-Aus-Knöpfen und einer integrierten Start/Stopp-Automatik wird alles einfach gehalten. Für die Wartung lässt sich nach dem Lösen von vier Rändelschrauben die ganze Abdeckhaube, inklusive dem Schlauchhaspel, nach vorne

klappen. Die eingebaute Plunger-Dreikolbenpumpe mit Keramikkolben liefert satte 1320 l/h bei nur 140 bar Druck. Estaunlich ist, dass dieses Gerät mit Abstand die beste Wasch- und Schwemmwirkung im Test hatte. Hier sind alle Komponenten, von der Pumpe bis hin zur Düse, gut aufeinander abgestimmt. Man merkt, dass dieses Gerät aus einem Praktiker-Betrieb stammt und auf optimale Leistung getrimmt ist. Kurzbewertung + Beste Reinigungsleistung + Praktischer Dieseltank mit einfacher Reinigung + Ganze Konstruktion rostfrei – Entkalkung nur bei Bedarf – Nach vorne keine Schutzhaube – Diesel-Füllstandanzeige durch Anheben des mobilen Tanks

Von der Praxis – für die Praxis Die Ausstattung ist reichhaltig. Je eine Schaum-, Druckregulier-Flachstrahl- und Dreckfräserlanze – alle mit Schnellverschlüssen kuppelbar – sind verfügbar. Der Schlauchroller mit 25 m Schlauch ist massiv und verfügt über eine Aufrollführung. Leider muss manuell entkalkt werden, sobald der Staudruck ohne Lanze über 25 bar steigt. Der Pistolengriff ist etwas gross, die einzelnen, leichten Lanzen liegen aber gut in der Hand. Für längeres Arbeiten sollte man aber Handschuhe tragen, da sonst die groben Rillen des Rohrgriffs unbequem werden. Für die Reiniger- oder Schaummittelbeimischung ist rechts am Schlauchhaspel ein Injektor-Ventil eingebaut, über das man die Ansaugung von Reinigungsmitteln aus einem Reinigungsmitteltank oder einem Gebinde einschaltet. Zusammen mit der Schaumlanze ist ein grosser Traktor innert einer Minute voll und dick eingeschäumt. Speziell ist weiter das Armaturenbrett, das über eine Digitalanzeige den Sollund Ist-wert anzeigt. Direkt daneben kann man über die Folientastatur gewisse

Die massive Metallhaube schützt das Gerät vor Wasser und Schmutz.

Die Temperatur kann über Folientasten eingestellt werden.

Umschalthahn für das Ansaugen von Reinigungsmitteln.

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Impression | Testbericht

Der Kompakte mit Komfort Der Nilfisk «MH 4M-220/1000» war äusserlich betrachtet der kompakteste und leichteste Reiniger im Test, gab sich aber keine Blösse. Mit einem Eigengewicht von 149 kg ist er gut manövrierbar. Man kann ihn wie ein Sackkarren über die Hinterachse kippen und so grössere Schwellen überwinden. Der grosse Griffbügel bietet guten Halt, um das Gerät zu bewegen. Die 25 und 30 cm grossen Räder passen gut. Gut gelöst sind weiter die Kabelhalterung und der Halter für die Lanzen. Alles ist sauber verpackt. Die seitlich angebrachte Dieseltanköffnung ist ordentlich zugänglich, der Tank selbst mit einer prima einsehbaren Füllstandsanzeige ausgestattet. Praktisch sind das Staufach vor dem Armaturenbrett und die Ablagemöglichkeit auf dessen Deckel. Bei ruckartigem Öffnen kann das Scharnier durchaus aushängen, es klickt aber gleich wieder ein. Gerade in kalkreichen Regionen ist die automatische Entkalkung sinnvoll. Der Tank vom Antistone befindet sich ebenfalls gut geschützt neben dem Staufach. Die Reinigungsmitteltanks (ein oder zwei) sind als Kanister ausgelegt, können einfach demontiert und gereinigt werden. Ein externes Ansaugen von Reinigungsmitteln ist ebenfalls möglich. Die Feststellbremse ist schön als Fusspedal ausgelegt, bremst im Gefälle aber etwas zu wenig. Die Verschalung ist schön geschlossen und modern gestaltet.

lung an der Doppellanze heraus. Der Druck lässt sich gut im Betrieb ändern, aber mit schmutzigen, nassen Handschuhen rutscht man schon mal ab. Von aussen ist auch der Wasserfilter gut einsehbar, der direkt unter dem Anschluss montiert ist. Das Drehrad an der rechten Seite ist für die Druckverstellung. Die Axialkolbenpumpe leistet 1000 l/h und das bei maximal 220 bar. Somit ist auch die Spülleistung bei viel Schmutz recht gut, obwohl der Druckschlauch eher dünn geraten ist. Für die Wartung lassen sich alle Seitenschütze und die Haube mithilfe eines grossen Schlitzschrauben-

ziehers aufschliessen und dann aufklappen. Bei den Wascharbeiten hat der Nilfisk ordentlich abgeschnitten und das Arbeiten mit den leichten Lanzen sowie dem gut geformten Pistolengriff ist angenehm.

Dank Eigengewicht von 149 kg ist die Maschine gut manövrierbar.

Eine einfache, aber zuverlässige Anzeige für den Dieseltank.

Kurzbewertung – Bremskraft Feststellbremse etwas knapp – Deckelscharnier des Staufachs etwas schwach – Verstellung Doppellanze fummelig + Gute Tankanzeige + Pistolengriff recht bequem + Schön kompakt gebaut und recht mobil

Elektronik mit Diagnose Unter dem Armaturenbrett ist die Schlauchrolle gut und platzsparend untergebracht. Das Armaturenbrett zeigt alle notwendigen Informationen an und verfügt über eine Diagnosefunktion sowie Warnung bei zu tiefem Pumpenöloder Treibstoffstand. Farbige Symbole informieren einprägsam über aktuelle Zustände. Am Drehschalter wird die Tem peratur ab 30 °C bis 150 °C angewählt. Von 55 bis 65 °C läuft der Reiniger im «eco»-Modus, das heisst mit optimierter Heizfunktion bei möglichst wenig Energieverbrauch. An einem weiteren Drehschalter wählt man, aus welchem Tank wie viel Reinigungsmittel beigemischt werden soll. Gut gefallen haben der komfortable Pistolengriff und der Schnellverschluss: Liegt gut in der Hand und ermöglicht ein ermüdungsfreies Arbeiten. Als etwas fummelig stellte sich die Verstel46

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Im Ablagefach hat es Platz für Zubehör. Rechts aussen der Einfüllstutzen für EnthärterFlüssigkeit.


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Einfach, aber leistungsfähig Äusserlich passt sich der «Red Power 22/220hot.3» des österreichischen Her­ stellers Lema gut in die Reihe ein. Die rundum verschlossene und moderne Ab­ deckung schützt vor Schmutz. Eine etwas zu leicht konstruierte Klappe an der Front bietet Zugang für Wartungsarbeiten und erlaubt einen schnellen Zugang zum In­ nenraum. Dort befindet sich das Gefäss für die Entkalkerflüssigkeit. Der Rest der Verschalung ist fest verschraubt. Vor der Tandemachse mit zwei kleineren (26 cm) und zwei grösseren Rädern (30 cm) ist noch eine Lenkrolle mit einer Feststell­ bremse eingebaut. Diese entlastet die Vorderachse und erleichtert das Handling bei Kurvenfahrten. Der hinten links integ­ rierte Treibstofftank ist gut und ohne Trichter zu füllen, verfügt zudem über ei­ ne einfache, aber informative Füllstand­ anzeige. Für den Reinigungsmitteltank ist auf dem Armaturenbrett eine Leuchtan­ zeige eingebaut, die darauf hinweist, wenn nur noch wenig im Behälter ist. Ein externes Ansaugen gibt es standardmäs­ sig nicht, ist aber als Option erhältlich. Für das Netzkabel fehlt ein Halter, um das Ka­ bel zu verstauen. Die Schlauchrolle mit 15 m grossvolumigem Hochdruckschlauch ist hinter dem Haltegriff angebracht. Eine Arretierung würde unbeabsichtigtes Ab­ rollen verhindern. Die beiden Lanzenhal­ ter sind ganz ordentlich. Um den Druck zu regulieren, muss man dies direkt am Ventil beim Gerät machen. Im kleinen Ablagefach vor dem Haltegriff finden kleine Sachen wie Ersatzdichtun­ gen oder Düsen Platz.

Die Doppelrohrlanze und der Dreckfräser bringen eine top Leistung und sorgen da­ für, dass die von der Dreikolben­Reihen­ pumpe produzierte Fördermenge von 1300 l/h und der Druck von 200 bar am Ziel auch ankommen. Wasch­ und Spül­ leistung sind gut, und auch bei wirklich viel Material kommt man gut vorwärts. Die grosse Waschleistung bedingt, dass man die abgewinkelte Lanze mit mehr Kraft halten muss. Da wäre eine gerade Lanze komfortabler. Schnellkuppler für die Lanzen waren leider nicht montiert, sind aber als Zubehör erhältlich. Schade ist, dass die Kanten am Pistolengriff nicht sauber bearbeitet sind und an den Hän­ den zu scheuern beginnen, wenn man keine Handschuhe trägt. Der Griff an sich

aber ist von den Dimensionen her recht bequem.

Die rundum verschlossene und moderne Abdeckung schützt vor Schmutz.

Das Armaturenbrett ist mit Drehschaltern und Leuchtanzeigen ausgestattet.

Kurzbewertung – Keinen Kabelhalter – Pistolengriff hat Kanten – Keine Arretierung des Schlauchhaspels + Automatische Entkalkung + Gute Wasch­/Spülleistung + Füllstandanzeige Treibstoff

Power mit 1300 l/h Das Armaturenbrett ist an der Front mon­ tiert und beherbergt alle wichtigen Funk­ tionen. Ein­Aus­Schalter, Temperaturvor­ wahl (leider ohne Feineinteilung) und fünf Warnleuchten für Füllstände, Störungen oder Betriebszustände. Ein Sicherheits­ System überwacht sämtliche Zustände und sorgt für maximale Sicherheit. Sollte irgendwo eine Störung auftreten, wird das Gerät automatisch ausgeschaltet. Der «Stop&Go­Modus schaltet nach 20 s in den Stand­by­Modus, wenn das Gerät nicht mehr benötigt wird. Das Gerät ist aber nach der Betätigung der Pistole so­ fort wieder einsatzbereit. Praktisch ist auch die automatische Entkalkung für kalkhaltige Gegenden.

Eine einfache Klappe im Frontbereich macht den Unterhalt einfach.

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Impression | Testbericht

Nützliche und komfortable Technik Von aussen sieht der «HDS 13/20-4S» von Kärcher in der Formgebung den kleineren Typen ähnlich. Die Profi-Geräte von Kärcher erstrahlen bekanntlich in Anthrazit, während die «Home&Garden»-Linie in bekannt gelber Farbe auf dem Markt sind. Die «HDS»-Baureihe wurde nach dem Jogger-Prinzip konstruiert, was die Mobilität vereinfacht. Dank zwei solider Schubbügel, den hinteren knapp 35 cm grossen, gummibereiften und vorne lenkbaren Rädern lässt sich das Gerät auch auf einem Kiesplatz gut manövrieren. Steht man mit einem Schuh in die «Kippmulde», kann man ohne grossen Kraftaufwand auf den Hinterrädern balancieren und so wie mit einem Sackkarren kleinere Hindernisse wie Schwellen überwinden. Die gut zugängliche Feststellbremse auf der rechten Vorderseite fixiert das vordere rechte Rad zuverlässig. Unter dem Bedienpanel ist ein grosszügiges Klappfach für die Unterbringung von Kabel, Schutzbrille oder Handschuhen montiert. Zudem ist auf der Oberseite nochmals ein geschütztes Staufach für die schnell zugreifbaren Dinge integriert.

Am mittleren Drehschalter wird die Betriebsart (Kaltwasser, Eco-Modus bis maximal 60 °C oder Heisswasser/Dampf) gewählt. Über den rechten Schalter stellt man die gewünschte Temperatur von 30 bis 155 °C ein. Am Testgerät war ein 20-m-Schlauchpaket mit einer Lanze montiert. Lanze und Becherschaumlanze sowie der Dreckfräser waren mit einem Schnellkuppler ausgerüstet. Eine Weltneuheit, die auch im Test eingesetzt wurde, war die neue «Easy-Force-HD»-Pistole für ergonomisches Arbeiten. Speziell daran ist, dass sich der Abzughebel nicht wie gewohnt vorne, sondern am Rücken des Pistolengriffs befindet. Stattdessen ist vorne nur ein kleiner Sicherungshebel angebracht, mit dem man den Abzug entriegelt und ein unbeabsichtigtes Betätigen verhindert.

Kurzbewertung + Gute Gesamtleistung + Informatives Display + Innovativer, komfortabler Pistolengriff – Hoher Preis – Nur markeneigene Entkalker-Patronen möglich – J32-Steckdose notwendig

Neue Pistole Für Links- und Rechtshänder oder für den Zweilanzenbetrieb ist auf jeder Seite ein Lanzenhalter mit Gummiklemme angebracht. So fällt die Lanze beim Manövrieren nicht dauernd hinunter. Beim Waschen sind Leistung von 1300 l/h und Druck von 200 bar gut abgestimmt. Wenn man an der Lanze den Regler bequem aufs Maximum stellt, entfaltet das Gerät seine volle Leistung. Die Bedienung mit den drei soliden Drehschaltern auf dem Bedienpanel ist einfach. Hier sind auch die Arbeitsdruckanzeige und das LED-Display untergebracht. Auf dieser Anzeige werden der aktuelle Füllstand von Treibstoff (auch Biodiesel ist möglich) und den beiden Reinigungsmitteltanks angezeigt. Über einen Drehschalter, der geschützt auf der Geräteinnenseite untergebracht ist, kann man die Wasserhärte in vier Stufen anpassen. Zudem werden in der Serviceposition des Schalters die Betriebsstunden und aktuelle Servicedaten mit allfälligen Fehlercodes angezeigt. Die beiden integrierten Reinigungsmitteltanks fassen 10 und 20 l. Über einen Saugschlauch lässt sich aus einer externen Kanne Reinigungsmittel ansaugen. 48

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Dank zwei Schubbügeln und der vorne lenkbaren Räder lässt sich das Gerät gut manövrieren.

Für das Entkalken wird seitlich eine Patrone eingesteckt.

Blick auf das Anzeige- und Bedienpanel mit den vielen Einstell-Möglichkeiten.


Testbericht | Impression

Gute Leistung bei einfacher Bauart Der Ehrle «HD 1140» ist einfach ausgerüstet, ohne viele elektronische Einstellungsmöglichkeiten. Die einteilige Haube lässt sich ohne Werkzeuge öffnen. Das Innenleben wirkt einfach, aber aufgeräumt. Für die Geradeausfahrt sind die 26 cm grossen Räder gut, zum Manövrieren fehlt aber ein fester Haltebügel. Die in der Felge integrierte Feststellbremse hält das 187 kg schwere Gerät schön in Position. Schade ist, dass keine robusten Halterungen für Lanze und Kabel vorhanden sind. Bei der Fahrt auf einem holprigen Kiesplatz können diese Utensilien nämlich herunterfallen. Die Bedienungselemente sind auf der hinteren Metallabdeckung und den Seiten verteilt angeordnet. Gut positioniert sind Treibstoff- und Reinigungsmitteltank, die aber beide über keine Füllstandanzeige verfügen. Durch die grossen Öffnungen sieht man jedoch gut, was noch drin ist. Das robuste, selbsttragende Chassis ist gegen Korrosion geschützt, die Abdeckung ist aus schlagfestem ABS-Kunststoff gefertigt.

Beim Arbeiten merkt man schnell, dass es zur Sache geht. Die «Triplex»-Hochleistungspumpe mit Keramikkolben und Edelstahlventilen fördert 1000 l/h bei einem Arbeitsdruck von bis zu 230 bar. Das kommt dann der Waschleistung zugute, denn ob mit Dreckfräser oder Lanze, bekommt man so richtig Power geliefert. Die Waschleistung kann sich sehen lassen. Der Pistolengriff passt und der Schnellkuppler macht den Werkzeugwechsel einfach. Die abgewinkelte Lanze ist für kürzere Arbeiten prima. Arbeitet man länger, wird der Druck nach oben recht anstrengend, da man immer dem

Strahl entgegenhalten muss. Der Dreckfräser macht gründliche Arbeit und schafft den Dreck gut weg. Zusammengefasst: Ein einfaches Gerät mit viel Leistung und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Kurzbewertung – Lanzenhalterung schlecht – Keine Kabelhalterung – Keine automatische Enthärtung + Gute Wasch-/Schwemmleistung + Hoher Druck + Abdeckung lässt sich werkzeuglos öffnen

Reihenpumpe mit viel Leistung Auf der linken Seite befinden sich Druckregler, Stundenzähler mit Wartungsmeldung und Druckanzeige. Oben ist der Wählschalter für das Reinigungsmittel positioniert, mit dem man entweder auf den Tank oder auf einen externen Ansaugschlauch umschaltet. Rechts findet man den Ein/Aus-Schalter, die Temperatureinstellung und die Flammüberwachungsanzeige des Brenners. Auch trotz der einfachen Erscheinung ist eine Wasser- und Brennstoffmangelsicherung integriert. Das Brennergebläse läuft übrigens getrennt von der Hochdruckpumpe. Die Entkalkung muss bei diesem Gerät manuell durchgeführt werden, sobald der Leitungsdruck ohne Lanze die 25-bar-Grenze erreicht. Eine Stopp-Funktion schaltet den Hochdruckreiniger aus, wenn er während rund 20 Min. nicht benutzt wird. Die Schlauchrolle auf dem Bügel über den Armaturen fasst 20 m Hochdruckschlauch und lässt sich gut bedienen. Allerdings ist der Klappgriff etwas gewöhnungsbedürftig. Um die Temperatur genau einzustellen, muss man ein wenig pröbeln. Die Skalierung umfasst die Werte 45, 80, 120 und 150 °. Wünschenswert wäre eine Einteilung in 10°-Schritten.

Auf der rechten Seite befindet sich unter anderem auch der Schlauch für das externe Ansaugen von Reinigungsmitteln.

Blick auf die linke Seite mit Stundenzähler, Druckanzeige und der Druckanpassung.

Einfach und zweckmässig: Einteilige Abdeckhaube aus Kunststoff.

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Management | Rechtsecke

Zu schnell und ohne G40-Fahrkurs unterwegs «Traktor verlor Anhänger und stürzte in Fluss». Dieser Meldung an die Polizei folgt ein grosses Rettungsaufgebot und für den beim Unfall verletzten Lenker sowie den Traktorbesitzer ein Strafverfahren mit Schuldspruch. Heinz Röthlisberger

POLIZEI AKTUELL Traktor verlor Anhänger und stürzte in Fluss Gestern ereignete sich in xxx ein Selbstunfall. Ein Traktor mit einem Druckfass hat sich überschlagen – das Druckfass liegt auf der Strasse, der Traktor im Fluss. Der Traktorfahrer wurde verletzt. Die Unfallursache wird ermittelt.

Enorme Kräfte haben hier gewirkt: Das Güllefass bleibt auf der Strasse liegen, während der Traktor über das Trottoir gerät und in den Fluss stürzt. Der Fahrer wird verletzt und muss ins Spital. Bild: Kapo Luzern

Alles nahm seinen Lauf an einem Morgen kurz vor dem Mittag. Passiert ist es wirklich. Lenker A, er ist im Besitz eines Führerausweises der Kategorie G (30 km/h), fährt mit dem 40- km/h-Traktor von Landwirt X in eine nahe gelegene Gemeinde. A muss dort im Auftrag von X ein Güllefass abholen. Landwirt X folgt 50

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ihm mit seinem Auto nach und hilft A beim Ankuppeln des Güllefasses. Das 10-Kubik- Druckfass mit Schleppschlauchverteiler ist leer, hat Doppelachsen mit einer hinten lenkbaren Achse (Nachlaufachse), eine Piton-Fix- Kugelkupplung und ein Leergewicht von rund 5,5 Tonnen.

Rechtskurve wird zum Verhängnis A macht sich nach dem Anhängen mit dem Gespann auf den Weg zurück. Es ist trocken, der Himmel leicht bedeckt, die Fahrt geht zügig voran, vielleicht zu zügig. In einer leicht abfallenden Rechtskurve treibt es den Traktor mit den linken Rädern über die Strassenmitte hinaus. Der


Rechtsecke | Management

Traktor bricht mit dem Heck etwas nach links aus und bewegt sich, weil das Güllefass von hinten stösst, unkontrolliert nach rechts, bis er quasi in Querstellung auf das rechtsseitige Trottoir gerät, dieses überquert, in einen fast vier Meter tiefer liegenden Fluss stürzt und in dem rund 70 cm tiefen Wasser auf der Seite liegen bleibt. Das Güllefass seinerseits löst sich in der Sturzphase des Traktors von der Piton-Fix-Zugzapfenkupplung, überschlägt sich über die Längsachse nach links und bleibt seitlich gedreht, gegen seine Fahrtrichtung, auf der Strasse liegen. Dies alles geschieht in Sekundenbruchteilen. Augenzeugen benachrichtigen sofort die Polizei. Der Traktorlenker, der sich beim Traktorsturz verletzt, kann aus eigenen Kräften aussteigen und sich in Sicherheit bringen. Er hat einen Schutzengel.

Rettungskräfte schnell vor Ort Sofort sind die Retter zur Stelle. Neben der Polizei und der Ambulanz, die den Traktorfahrer ins Spital bringt, wird auch die Feuerwehr aufgeboten, die im Fluss eine Ölsperre errichtet. Ebenfalls vor Ort ist der Staatsanwalt und ein Vertreter des Amtes für Umwelt und Energie. Ein Abschleppdienst sorgt nach der Beweisaufnahme dafür, dass der Traktor aus dem Fluss geborgen wird und das Güllefass von der Strasse entfernt wird. Die Polizeibilder, die es danach in mehreren Online-Medien zu sehen gibt, sind spektakulär und werden vielfach angeklickt. Sie zeigen, dass der Fahrer grosses Glück hatte. Auch deswegen, weil andere Verkehrsteilnehmer nicht betroffen sind. Gross ist der Sachschaden. Über CHF 50 000.− Franken wird dieser am Traktor und am Druckfass geschätzt. Hinzu kommen die Kosten für die Rettungsund Abschleppdienste.

G40-Fahrkurs fehlt Das Verfahren nimmt seinen Gang. Die Polizei rapportiert, dass der Traktorlenker gemäss eigener Aussage mit rund 35 km/h oder mehr unterwegs gewesen sei. Mit dieser Geschwindigkeit müsste er den G40-Fahrkurs haben. Hat er aber nicht. In seinem Führerausweis eingetragen ist, wie schon eingangs erwähnt, einzig die Kategorie G (30 km/h). Der Besitzer des Traktors sagt seinerseits aus, dass er den Auftrag an Traktorführer erteilt hat, mit dem Traktor das Güllefass abzuholen, ob dieser aber über den G40-

Die wichtigsten Personen auf dem Unfallplatz Über den Verfahrensablauf ist den Strafakten Folgendes festgehalten: «... Der zuständige Staatsanwalt kam vor Ort. Er war mit den getroffenen Massnahmen einverstanden. Die Fahrzeugkombination wurde bis zu weiteren Erkenntnissen über den Ablauf des Unfalles sichergestellt … Nach der Einvernahme des Lenkers konnte die Fahrzeugkombination, nach Rücksprache mit dem zuständigen Staatsanwalt, freigegeben werden ...» Gemäss Art. 16 der Strafprozessordnung (StPO) ist die Staatsanwaltschaft für die gleichmässige Durchsetzung des staatlichen Strafanspruchs verantwortlich. Der Staatsanwalt leitet das Vorverfahren, verfolgt Straftaten im Rahmen der Untersuchung, erhebt gegebenenfalls Anklage und vertritt die Anklage. Die Polizei ermittelt gemäss Art. 15 StPO Straftaten aus eigenem Antrieb, auf Anzeige von Privaten und Behörden sowie im Auftrag der Staatsanwaltschaft; dabei untersteht sie der Aufsicht und den Weisungen der Staatsanwaltschaft. Polizei und Staatsanwaltschaft sind in rechtlicher Hinsicht die wichtigsten Akteure auf dem Unfallplatz. Obwohl die Polizei der Staatsanwaltschaft formell untergeordnet ist, haben die ersten polizeilichen Anordnungen grossen Einfluss auf den Fortgang des Verfahrens. Die Polizei verfügt meistens über mehr praktische Unfallerfahrung. Die

Eintrag im Führerausweis verfügt, habe er nicht kontrolliert. A habe sich auch nicht darüber geäussert, dass ein solcher gar nicht vorhanden ist.

Das Urteil Die für den Fall zuständigen Ämter haben aufgrund der Sachlage die beiden schuldig gesprochen. Traktorlenker A, er wurde von der Jugendanwaltschaft bestraft, ist schuldig für das Nichtanpassen der Geschwindigkeit an die gegebene Strassenlinienführung mit dem TraktorGüllefass-Gespann, für das Nichtbeherrschen des Fahrzeugs sowie das Führen eines Traktors ohne Besitz der erforderlichen Kategorie G40. Dafür erhielt A eine Busse und muss sämtliche Kosten seines Verfahrens tragen. Traktorbesitzer X hat sich schuldig gemacht, für das Überlassen eines landwirtschaftlichen Traktors mit 40 km/h an

erste Einschätzung des Unfallhergangs durch die Polizei ist ausschlaggebend und bestimmt in der Regel den weiteren Fortgang. Im vorliegenden Fall gelangte die Polizei ziemlich schnell zur Auffassung, Ursache des Unfalls sei ein Nichtanpassen der Geschwindigkeit in der leicht abfallenden Rechtskurve gewesen, also ein menschliches Fehlverhalten. So wurden weder Traktor noch Güllefass auf irgendwelche technische Mängel hin untersucht und nach dem Unfall freigegeben. Damit wurde bereits am Unfalltag die Verurteilung des Fahrers vorgezeichnet. Eine solche Verurteilung hat nicht nur für das Administrativverfahren – also den Führerausweisentzug – Relevanz, sondern auch für die Schadenshaftung des angeblich fehlbaren Fahrers. Glücklicherweise kam es nicht zu gravierenden Personenschäden, ansonsten könnte so ein Unfall massive, lebenslängliche Auswirkungen für den jugendlichen Lenker haben, viel mehr als nur der Sachschaden von immerhin rund CHF 50 000.−. Stephan Stulz ist praktizierender Rechtsanwalt mit einer eigenen Kanzlei. Nach der Lehre als Landmaschinenmechaniker absolvierte er ein Maschineningenieurstudium. Nach längerer Projektleitertätigkeit studierte er an der HSG (lic. iur). Stephan Stulz ist spezialisiert auf sämtliche Verwaltungs- oder Strafverfahren mit technischem Hintergrund. Anwaltskanzlei Stulz, Hahnrainweg 4, Postfach, 5400 Baden (Tel. 056 203 10 00; office@stulz-recht.ch, www.stulz-recht.ch

einen Führer, der den erforderlichen Führerausweis nicht besitzt. Der Besitzer des Traktors hätte laut dem Urteil bei pflichtgemässer Aufmerksamkeit wissen können, dass der Traktorführer den erforderlichen Führerausweis nicht besass. Dafür erhielt X eine bedingte Geldstrafe mit einer Probezeit von zwei Jahren und eine Busse. Zusätzlich muss auch er die Verfahrenskosten bezahlen.

Serie «Rechtsecke» In unserer neuen Serie «Rechtsecke» schildern wir tatsächlich passierte Unfälle mit Landwirtschaftsfahrzeugen und lassen diese sowie die daraus entstandenen «rechtlichen Folgen» von Rechtsanwalt Stephan Stulz analysieren. Die Serie erscheint in loser Folge.

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Management | Betriebswirtschaft

Green Future – Smart Technology Digitalisierung ist dann erfolgreich, wenn sie wirtschaftlich ist und der Landwirt damit etwas verdient. Feldroboter-Technik bietet zudem die Chance zu mehr Umweltschutz. Daher sind Fachleute der Überzeugung, dass zukünftige Roboter dazu beitragen, die Welt grüner zu machen. Ruedi Hunger

Für eine erfolgreiche Unkrautregulierung mit autonomen Feldrobotern sind zwei Dinge wichtig. Erstens: Um welches Unkraut handelt es sich? Zweites: Wo genau befindet sich das Unkraut? Mittels bildgebender Systeme und entsprechender Interpretation der Daten kann ein autonomes System die Unkrautart und die Position erkennen und die Ergebnisse zur Aktorsteuerung verwenden. Ein Beispiel für den Einsatz eines mechanischen Aktors mit hohem ökologischem Nutzen ist die bildbasierte Unkrautregulierung «Robocrop» von Garford, mit dessen Hilfe das Unkraut innerhalb der Pflanzenreihen entfernt wird. Während bisher die Impulse für einen Systemwechsel im Pflanzenschutz fast

ausschliesslich von der Praxis bzw. den Geräteherstellern kamen, besteht nun ein entsprechender Trend bei grösseren Unternehmen. Beispielsweise bei Claas E-Systems mit der «Culti Cam» für die automatische Steuerung von Hackgeräten in Reihenkulturen. Auch John Deere hat mit der Traktor-integrierten Anbaugerätelenkung «AutoTrac Implement Guidance», eine Kombination aus bildgebenden und mechanischen Aktoren, ein System vorgestellt und unterstreicht damit den Beginn eines Paradigmenwechsels beim Pflanzenschutz.

Nutzpflanzenerkennung Das Start-up-Unternehmen Peschak (Autonome Systeme) hat mit einem

autonomen Elektrofahrzeug eine Lösung entwickelt, um landwirtschaftliche Flächen zu bestellen. Das Elektrofahrzeug «Roboter» ist mit einem Raupenfahrwerk ausgerüstet und kann mit einem kamerabasierten System vollautonom das Feld befahren. Das Fahrzeug erkennt und folgt den Pflanzenreihen oder Dämmen, kann per GPS gesteuert werden und wendet autonom am Ende des Feldes. Dank eines autonomen Batteriewechselsystems ist dies 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche möglich. Zudem ist das Fahrzeug mit einem Nutzpflanzenerkennungssystem ausgestattet. Das heisst, das System identifiziert Nutzpflanzen kamerabasiert auf der Basis selbstlernender Algorithmen und

Nun interessieren sich auch grosse Firmen wie Agco/Fendt für einen Systemwechsel beim Pflanzenbau und Pflanzenschutz. Bild: Fendt

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Betriebswirtschaft | Management

Ein System mit hohem ökologischem Nutzen ist die bildbasierte Unkrautregulierung «Robocrop» von Garford. Bild: Garford

kann Nutzpflanzen von Unkraut unterscheiden. Die Position des Unkrauts wird an die Steuerung eines Lasers weitergegeben, der präzise an der Stelle des Unkrauts platziert wird und dieses entfernt.

Roboter-Technologie von Bosch Ein von der EU gefördertes Projekt mit der Bezeichnung «Flourish Deepfield Robotics Bonirob» hat das Ziel, die Lücke zwischen aktuellen und gewünschten Potenzialen von landwirtschaftlichen Robotern für «Precision Farming» zu schliessen. Durch die Kombination einer Überwachung aus der Luft durch einen Multikopter und einem landwirtschaftlichen «Mehrzweck-Vehikel» ist es möglich, ein Feld aus der Luft zu analysieren, mit detaillierten Informationen zur Entscheidungsfindung beizutragen und gezielt auf dem Boden einzugreifen. Partner

im Projekt ist unter anderem auch die ETH Zürich.

Roboter-Schwarm Agco/Fendt hat nach mehrjähriger Forschungsarbeit ein Roboter-Projekt unter der Bezeichnung «Xaver» zur Serienreife entwickelt. Der Ansatz von Xaver ist es, mit kleinen, im Schwarm arbeitenden Robotereinheiten und mithilfe einer Cloud-basierten Lösung die präzise Aussaat von Mais zu planen, zu überwachen und exakt zu dokumentieren. Ein wesentliches Element des Projektes ist das intelligente Management der eingesetzten Roboter. Ein Xaver-System besteht beispielsweise aus sechs bis zwölf Einheiten und erreicht dabei eine Flächenleistung von rund 1 ha/h. Der batteriebetriebene Roboter hat ein Gewicht von rund 50 kg. Der autonome Betrieb ist rund um die Uhr und sieben

Tage die Woche möglich. Das geringe Gewicht ist ein aktiver Beitrag zum Bodenschutz und die Roboter benötigen bei gleicher Arbeit rund 70 Prozent weniger Energie und verursachen entsprechend weniger CO2-Ausstoss.

Green Future – Smart Technology Arno Ruckelshausen von der Hochschule Osnabrück (D) schätzt die aktuelle Situation wie folgt ein: «Die Feldrobotertechnik in der Pflanzenproduktion und darüber hinaus hat sich aus dem Forschungsstadium hin zu ersten Prototypen und Produkten weiterentwickelt und wird wahrscheinlich den Agrarbau signifikant verändern.» Nach seiner Einschätzung besteht ein hohes Potenzial – und eine grosse Herausforderung – durch die Einführung intelligenter Feldrobotertechnologien, eine nachhaltige Landwirtschaft zu schaffen.

Definition «Smart»

«Smart» ist ein Begriff, der heute allgegenwärtig verwendet wird. Entsprechend liegt der Verdacht nahe, dass dieser Begriff nicht selten verwendet wird, ohne dass seine wirkliche Bedeutung hinterfragt wird. Definition «Smart»: «Smart» ist ein Akronym* und dient im Projektmanagement (…) zur eindeutigen Definierung von Zielen. (*Ein Akronym entsteht dadurch, dass Wörter oder Wortgruppen auf ihre Anfangsbuchstaben gekürzt werden)

Buchstabe

Bedeutung

Beschrieb

S

Spezifisch

Ziele müssen eindeutig definiert sein (nicht vage, sondern so präzise wie möglich).

M

Messbar

Ziele müssen messbar sein (Messbarkeitskriterien).

A

Ansprechend

Die Ziele müssen ansprechend und erstrebenswert sein.

R

Realistisch

Das gesteckte Ziel muss möglich und realisierbar sein.

T

Terminiert

Das Ziel muss mit einem fixen Datum festgelegt werden können.

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Management | Praxisfragen

grenzenden Feldern in die Miete eindrin­ gen kann oder das auf dem Vlies ab­ geleitete Wasser zu Staunässe führt. Das zu kompostierende Material muss aus hygienischen Gründen einer Hitzephase ausgesetzt werden, während drei Wo­ chen über 55 Grad Celsius oder während einer Woche über 60 Grad Celsius. Dazu sind anfänglich regelmässige Umsetzun­ gen des Kompostmaterials erforderlich. Das Beimischen von Gülle und Klär­ schlamm ist verboten. Mietenstandorte dürfen nicht baulich ver­ ändert werden. Sie dürfen nicht in Grundwasserschutzzonen oder ­arealen, in Naturschutzzonen, über Drainage­ leitungen, auf ökologischen Ausgleichs­ flächen oder auf extensiv genutzten Flächen liegen. Die Wege dürfen keine Querneigung zur Miete hin aufweisen (Vernässungsgefahr). Bei der Feldrandkompostierung sind fachmännische Pflege wie das regelmässige Umsetzen Voraussetzung für ein optimales Endprodukt. Bild: Urs Zimmermann

Feldrandkompostierung Die Feldrandkompostierung dient vorab der Verwertung biogener Abfälle aus Hof und Garten. Sie untersteht einer ganzen Reihe von Anforderungen, Verboten und Richtlinien. Urs Rentsch und Dominik Senn

Das Material muss auf einem festen Auf­ bereitungsplatz mit dichtem Belag (Be­ ton, Asphalt o. ä.) kontrolliert, zerkleinert und gemischt werden. Die eigentliche Kompostierung (Rotte) erfolgt aber nicht dort, sondern auf landwirtschaftlich ge­ nutzten Flächen entlang eines befestigten Weges (Mieten). Den Kompost nutzen hauptsächlich Landwirtschaftsbetriebe, welche Mietenflächen zur Verfügung stellen. Die Feldrandkompostierung darf weder die Kompostierung im Garten oder Quartier konkurrenzieren noch eine Billig­ variante der kommunalen oder regiona­ len Kompostierung sein.

Fremdmaterialien entfernen Damit ein qualitativ hochwertiger Kom­ post hergestellt werden kann, ist die einwandfreie Kontrolle und stoffliche Mischung der Rohmaterialien auf dem Aufbereitungsplatz Voraussetzung. Be­ treiber von Anlagen müssen einen Kom­ 54

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postierkurs besucht haben. Die kompos­ tierbaren Abfälle sind beim Einsammeln und bei jedem weiteren Verarbeitungs­ schritt auf Fremdmaterialien zu kontrollie­ ren und von diesen zu befreien. Das Ab­ wasser muss in ein Auffangbecken (z. B. Güllegrube) oder in die Kanalisation ein­ geleitet oder in einer eigens errichteten Anlage gereinigt werden.

Auswaschung vermeiden Im Gegensatz zu grossen stationären An­ lagen müssen bei der Feldrandkompostie­ rung die Mietenflächen nicht befestigt und entwässert sein. Damit jedoch die Auswaschung von Nährstoffen in den un­ terliegenden Boden minimal bleibt, soll­ ten die Feldrandmieten mit einem wasser­ abweisenden Vlies abgedeckt werden, um Vernässung zu vermeiden bzw. den Wasserhaushalt zu regulieren. Die Mie­ tenstandorte sind so zu wählen, dass nicht Fremdwasser vom Weg oder aus an­

Nach einem Jahr Standort wechseln Erfahrungsgemäss werden Teile der Nährstoffe in den Mieten – hauptsächlich Kalium und Stickstoff – in den Boden aus­ gewaschen. Damit die Nährstoffanreiche­ rung für Boden und Grundwasser nicht untragbar wird, darf am gleichen Stand­ ort maximal ein Jahr lang kompostiert werden. Nach dem Abräumen der Win­ termiete ist der Boden möglichst rasch zu lockern und anzusäen. Vorteilhaft ist der Wechsel der Mieten im Frühjahr, weil an­ schliessend die ganze Vegetationsperiode zur Verfügung steht. Mit geeigneten Pflanzen, beispielsweise eine Kleegrasmi­ schung mit Deckfrucht, können die Nähr­ stoffe genutzt werden. Im niederschlags­ reicheren Herbst besteht die grössere Ge­ fahr, dass Nährstoffe aus der Brachefläche in tiefere Schichten verfrachtet, ja sogar ins Grundwasser ausgewaschen werden.

Höchstens alle drei Jahre Damit auch längerfristig keine Nährstoff­ konzentration an den Mietenstandorten entsteht, darf derselbe Standort höchs­ tens alle drei Jahre mit einer Miete belegt werden. Somit richtet sich die Verarbei­ tungskapazität stark nach verfügbaren, geeigneten Feldrändern. Die Standorte für Kompostmieten müssen von der Ge­ meinde bzw. dem Kanton genehmigt werden. Bei Anlagen mit über 100 Ton­ nen kompostierbaren Abfällen sind über­ dies die Bestimmungen der technischen Verordnung über Abfälle (TVA) einzuhal­ ten, bei Anlagen mit einer Kapazität im vierstelligen Tonnenbereich auch die Um­ weltverträglichkeitsprüfung (UVP).


Begriffe | Wissen

Common Rail: der «Hochdruck-Zerstäuber» Die Common-Rail-Einspritztechnik hat sich längst durchgesetzt. Ohne den «Hochdruck-Zerstäuber» könnten die Abgasnormen kaum mehr eingehalten werden. Heinz Röthlisberger

zerstäubt und mit der Luft gemischt wird. Für den permanent hohen Druck sorgt eine Hochdruckpumpe, die unabhängig von der Motordrehzahl arbeitet. Einspritzzeitpunkt und Einspritzmenge werden durch eine elektronische Motorsteuerung geregelt. Diese betätigt elektrisch ein Ventil je Zylinder, den sogenannten Injektor. Insgesamt läuft der Traktor ruhiger und der Drehmomentverlauf ist gleichmässiger. Die Vorteile von Common-Rail-Motoren sind: • Saubere Verbrennung, weniger Russ, weniger Stickoxide. • Geringerer Verbrauch. • Einwirkung auf die Leistungscharakteristik des Motors, das heisst Leistungszugabe bei höheren Drehzahlen (Power Boost). • Genaue Angabe des aktuellen Verbrauchs. Das System hat aber auch Nachteile. Weil die Teile hochpräzise und der Steuerungsaufwand und die Sensortechnik aufwendiger sind, ist das ganze System teuer. Wegen des hohen Drucks ist der Leistungsbedarf der Pumpe höher. Dafür muss der Motor Leistung abgeben. Das Common Rail ist zudem empfindlich auf Schmutz.

Bis 1800 bar Druck

Schema einer Common-Rail-Einspritzanlage. ECU steht für Motormanagement-System. Bild: MTU

Common Rail – dieses Einspritzsystem ist heutzutage die Nummer 1, wenn es um saubere Kraftstoffverbrennung und weniger Verbrauch geht. Ohne die Common-Rail-Technik könnten heute zahlreiche Dieselfahrzeuge die Abgasnormen nicht mehr einhalten. Common Rail muss den Kraftstoff zum richtigen Zeitpunkt mit hohem Druck einspritzen und dabei die Kraftstoffmenge so genau wie möglich dosieren, um die notwendigen Bedingungen für eine schadstoffarme Verbrennung im Zylinder zu erzeugen. Das Einspritzsystem wurde 1997 von Bosch im Markt eingeführt und kam laut Wikipedia erstmals bei einem Alfa Romeo 156 in einem Strassenfahrzeug zum Einsatz. Im Automobil- und Lkw-Bereich hat sich Common Rail in den Dieselmotoren längst durchgesetzt. Erstmals in einem

Traktor zur Anwendung eingesetzt hat die Common-Rail-Einspritztechnik im Jahr 2003 John Deere bei der Serie 6020. Während zu den Anfangszeiten vor allem die PS-starken Traktoren mit diesem Einspritzsystem ausgerüstet waren, sind es heute infolge der strengen Abgasnormen auch die Traktoren der unteren PS-Klassen.

Vom «Rail» in den Brennraum Und so funktioniert Common Rail: Eine gemeinsame Kraftstoffleitung – das sogenannte «Rail» – speist alle Injektoren des Motors mit Kraftstoff. Wird der Diesel in einen Zylinder eingespritzt, öffnet das System die Düse des entsprechenden Injektors und der Kraftstoff gelangt vom «Rail» in den Brennraum, wobei er durch den hohen Druck fein

Zu den Anfangszeiten arbeitete die Common-Rail-Technik mit rund 1400 bar Einspritzdruck (1. Generation). Dann folgten 1600 bar und 1800 bar (2. Generation). Diese beiden Einspritzdrücke kommen heute auch bei den gängigsten Traktorenmotoren zum Einsatz. Für die nächsten Motorgenerationen im PkwBereich planen die Hersteller sogar bis zu 2500 bar Druck. Zum Vergleich. Früher arbeiteten mechanische Verteilerpumpen mit rund 600 bar und die moderneren mechanischen Reihenpumpen mit rund 900 bar Druck. Die wichtigsten heutigen Hersteller von Common-Rail-Systemen sind Bosch, L’Orange, Delphi und Continental.

«Landtechnik-Begriffe erklärt» Was ist ein «ABS», warum braucht es «AdBlue» und wie erkennt ein «NIRSensor» Pflanzengrün? Solche und ähnliche Fragen beantwortet die Schweizer Landtechnik in der Serie «Landtechnik-Begriffe erklärt».

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Wissen | Technisch

Insbesondere wenn nachträglich eine elektrische Frontladebedienung aufgebaut wird, sind sicherheitstechnische Normen zu beachten. Bild: Steyr

Elektrischer Frontlader Werden Nebenaggregate am Traktor bedarfsgerecht und lastabhängig angesteuert, kann damit Kraftstoff gespart und der CO2-Ausstoss reduziert werden. Eine Lösungsmöglichkeit ist die Elektrifizierung der Verbraucher. Ruedi Hunger

In modernen Landmaschinen wird die hydraulische Energie mithilfe von LoadSensing-Technologie (LS) bereitgestellt. Das heisst in einem LS-System ist die Anpassung des Hydraulikdrucks und des Volumenstroms abhängig von der momentanen Anforderung der jeweiligen Verbraucher. Zudem wird bei jedem konventionellen Hydrauliksystem der maximale Volumenstrom durch die momentane Drehzahl des Verbrennungsmotors eingeschränkt. Wird für die 56

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schnellere Geschwindigkeit des Arbeitszylinders die Drehzahl des Motors erhöht, führt dies unweigerlich zu höherem Treibstoffverbrauch. Wenn mittels Elektrifizierung die Hydraulikpumpe vom Antriebsstrang getrennt wird, kann dies daher energetische Vorteile bringen.

Potenzial beim Frontlader Last-Heben und Last-Senken sowie der Transport von Gütern sind typische Front-

laderarbeiten. Für den Transport wird keine hydraulische Energie benötigt, hingegen weisen Frontladerbewegungen einen grossen hydraulischen Leistungsbedarf auf. Ein elektrischer Lösungsansatz beinhaltet eine verstellbare Pumpeneinheit und deren Regelung durch eine Konstantpumpe, die von einem Elektromotor angetrieben wird. Aus der JoystickPosition (in der Fahrerkabine) wird ein Volumenstrom bzw. die Pumpendrehzahl errechnet und dem E-Motor als Sollwert vorgegeben. Aus der Grafik geht hervor, dass ein elektrisches System, mit einer Ausnahme, weniger Energie für die jeweils identische Arbeit (Höchstlast im Stand) benötigt und aufgrund der tieferen Energieverluste des Verbrennungsmotors (VB) fast 29 % Energie eingespart werden kann. Unter anderem fallen Verluste durch ein der Pumpe vorgeschaltetes Getriebe weg. Dem stehen Verluste der elektrischen Komponenten sowie des Generator-Getriebes gegenüber.


Technisch | Wissen

E-Motor

7,1%

7,2%

7,2%

VB-Motor

7,1%

8,8%

5%

1,3%

«Energiebedarf»: Einsparpotenzial im Stand (Heben / Senken)

48,8%

28,4%

79,1%

1 Hydr.-Zylinderarbeit

2 Energieverlust Hydraulik

3 Verlustarbeit Pumpe / Getriebe

4 Verlust E-Bordnetz

5 Energ.-Verlust Verbrennungsmotor

6 Einsparpotenzial

Massgebend ist ein Arbeitszyklus Während eines Arbeitszyklus (siehe Tabelle) lässt sich mit dem elektrischen System der Treibstoffverbrauch um zwei Prozent reduzieren. Die Arbeitshydraulik verbraucht im Vergleich zum konventionellen System rund 14 Prozent weniger hydraulische Energie. Im Gegensatz zum reinen Heben und Senken (im Stand; Gra-

fik) wird der Frontlader während eines Arbeitszyklus oft während der Fahrt betätigt. Folglich reduziert sich das Potenzial, den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren.

Sicherheitsrelevante Funktionen Am Joystick zur Bedienung eines Traktor-Frontladers gibt es die sogenannte vierte Funktion. Der Kippschalter vorne

am Joystick steuert die Standardfunktion (dritte Funktion). Durch das gleichzeitige Drücken eines Tasters oben auf dem Joystick wird eine Zusatzfunktion (vierte Funktion) aktiviert. Mit sogenannten Risiko-Analysen wird jede Funktion daraufhin bewertet, ob im Fehlerfall der Benutzer oder andere Personen gefährdet sind. Kann diese Frage bejaht werden, wird diese Funktion als sicherheitsrelevant eingestuft. Es muss gewährleistet sein, dass die Signale vom Joystick, aber auch die Frontlader-Regelung und die Signale zu den Ventilen korrekt sind. Im Fall eines Funktionsfehlers muss die Elektronik automatisch einen gesicherten Zustand einleiten. Das bedeutet dann, dass die Hydraulik deaktiviert und der Frontlader in dem Zustand stehen bleibt, wo er gerade ist. Zur Absicherung von elektronischen Funktionen gibt es eine entsprechende ISO-Norm. Sie garantiert, dass funktionale Sicherheit von Anfang an eingeplant wird.

Fazit

Arbeitszyklus Typischer Y-Arbeitszyklus eines Traktors mit Fahranteil und teilweise gleichzeitiger Betätigung des Frontladers. 1. Fahrt von Startposition zur Lagerfläche; Absenken der Ladegabel 2. Gleichzeitige Hebe- und Kippfunktion des Frontladers, um den Ladevorgang durchzuführen 3. Zurückfahren von der Ladefläche zur Startposition 4. Fahrt von der Startposition zur Abstellposition. Anheben/Abstellen des Ladegutes 5. Zurückfahren von Abstellposition zur Startposition und Absenken des Frontladers

Wird ein Traktor oder eine Landmaschine mit einer zentralen elektrischen Energieversorgung bzw. Energieübertragung ausgerüstet, lassen sich verschiedene Arbeiten/Aktionen effizienter durchführen. Durch die teilweise Entkoppelung der Nebenverbraucher von Antriebsstrang ergeben sich Einsparpotenziale. Diesen Vorteilen stehen die typischen Herausforderungen der Elektrifizierung wie grösserer Platzbedarf und höhere Anschaffungskosten gegenüber. Zudem ist es wichtig, dass die funktionale Sicherheit den Normen entsprechend umgesetzt wird. Quellen: TU-Berlin/Kaiserslautern; ATZ 04/2017

Ideen aus der Praxis!

MEIER-BRAKENBERG

1260 l/h 1500 l/h

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Sicherheit | Gesetzgebung

Mit welchem Ausweis über die Grenze? In grenznahen Gebieten kommt es oft vor, dass junge Personen mit dem Traktor in den EU-Raum fahren. Die Schweizer Führerausweis-Kategorien für Traktoren sind aber nicht mit der EU harmonisiert. Stephan Berger*

entspricht der Schweizer Kategorie «F» (siehe Grafik).

Kategorie G und G40 ab 14 Jahren In der Schweiz darf man mit bestandener Theorieprüfung (Kategorie G) bereits ab 14 Jahren einen Traktor mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h fahren, aber keine Ausnahmefahrzeuge (z. B. Traktor mit Breitreifen und braunem Kontrollschild) oder selbstfahrende, landwirtschaftliche Arbeitsmaschinen (z. B. Mähdrescher). Es ist auch nicht gestattet, mit der Kategorie «G» einen 40-km/h-Traktor zu lenken, auch wenn damit nur 30 km/h gefahren wird. Hingegen dürfen mit der Kategorie «G40» Ausnahmefahrzeuge und selbstfahrende, landwirtschaftliche Arbeitsmaschinen gefahren werden. Mit der Kategorie «G» (Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h) darf in der EU ebenfalls erst ab 16 Jahren gefahren werden.

Grobfahrlässigkeit versichern

Wer von der Schweiz über die Grenze in den EU-Raum fährt, muss mindestens 16 Jahre sein, über die Kategorie «G40» verfügen und es gelten die Vorschriften der EU-Kategorie «L». Bild: Stephan Berger

Beginnt eine junge Person eine Lehre als Landwirt, verfügt sie meistens über einen Führerausweis mit der Kategorie «G40» (Theorieprüfung Kat. «G» sowie zweitägiger praktischer Fahrkurs, ab 14 Jahren möglich). Mit der Kategorie «G40» darf man einen Traktor für land- und forstwirtschaftliche Zwecke mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h fahren, auch mit Anhänger. Aber Achtung, wenn diese Person nun in der EU eine Arbeit ausführen muss und über die Grenze fährt: In der EU beträgt das Mindestalter zum Führen eines landwirtschaftlichen Traktors 16 Jahre und die Kategorien «G» und «G40» gibt es nicht. Die Kategorie «G40» entspricht in etwa der EU-Kategorie «L», mit der junge Per*Stephan Berger arbeitet beim Strickhof (Fachstelle Landtechnik) und ist Vorstandsmitglied der Sektion Zürich des SVLT.

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sonen ab 16 Jahre einen Traktor (40 km/h) fahren dürfen. Ist ein Wagen angehängt, ist das Tempo auf 25 km/h limitiert, ebenso dürfen solche Personen einen Mähdrescher auch nur mit dieser Höchstgeschwindigkeit fahren. Das heisst: Wer von der Schweiz über die Grenze in den EU-Raum fährt, muss mindestens 16 Jahre sein, über die Kategorie «G40» verfügen und es gelten die Vorschriften der EU-Kategorie «L».

Kategorie «T» In der EU gibt es nebst der Kategorie «L» noch die Kategorie «T». Diese wird in zwei Altersstufen mit 16 und 18 Jahren unterteilt. Die Kategorie «T-16» erlaubt, einen Traktor bis 40 km/h zu fahren, auch mit einem oder zwei Anhängern, ebenso Mähdrescher bis 40 km/h. Die Kategorie «T-18» erlaubt dann eine Geschwindigkeit bis 60 km/h. Die Kategorie «T-16»

Da diese unterschiedlichen Vorschriften komplex sind, ist es sinnvoll, eine Grobfahrlässigkeitsschutz-Versicherung abzuschliessen, insbesondere dann, wenn Angestellte oder Lernende auf dem Betrieb mitarbeiten. Ist die gesetzlich geforderte Ausrüstung eines Traktors oder eben der Führerausweis nicht korrekt, können die Versicherungen dem Lenker bei einem Unfall «Grobfahrlässigkeit» zur Last legen und die Leistungen kürzen. Nebst einer Busse oder gar einem Führerausweisentzug können solche Leistungskürzungen zu happigen Kosten führen. Laut Pirmin Schwizer, Versicherungsberater beim Zürcher Bauernverband, kann die Grobfahrlässigkeit weitgehend versichert werden. Das heisst, bei einem Unfall, der auf Grobfahrlässigkeit zurückzuführen ist, kann die Versicherung die Leistung somit nicht kürzen. Dieser Zusatz kann bei der Haftpflichtund Kaskoversicherung des Traktors ein-

«G40»-Kurs beim SVLT Da es in der Schweiz immer wieder zu tragischen Unfällen mit jungen Lenkern kommt, wird jungen Personen dringend empfohlen, beim Schweizerischen Verband für Landtechnik (SVLT) den «G40»Kurs zu absolvieren. Mit dem dort angeeigneten Wissen können Gefahren besser vorhergesehen und somit eher vermieden werden. www.g40.ch


Gesetzgebung | Sicherheit

geschlossen werden und kostet je nach Gesellschaft und Traktor zwischen CHF 30.– bis 60.– pro Jahr. Wichtig, bei Schä-

Führerausweiskategorien Schweiz

Alter Landw. Traktor (CH grünes Kontrollschild)

Mit Anhänger

können die Versicherungen trotz Grobfahrlässigkeitsschutz die Leistungen kürzen.

Traktor mit Breit- Landw. Arbeitskarren reifen (CH braunes wie Mähdrescher, ZuckerKontrollschild) rübenvollernter, (CH braunes Kontrollschild)

G

14

30 km/h

30 km/h

Nein

Nein

G40

14

40 km/h

40 km/h

40 km/h

G40 = L Achtung: gilt in der 16 EU erst ab 16 Jahren

30 km/h (max. Geschw. in CH)

40 km/h

40 km/h

40 km/h

30 km/h (max. Geschw. in CH)

16

40 km/h

25 km/h

In EU keine Spez.-kategorie

25 km/h

16

40 km/h

40 km/h

In EU keine Spez.-kategorie

40 km/h (max. Geschw. in EU)

18

60 km/h

60 km/h

In EU keine Spez.-kategorie

40 km/h (max. Geschw. in EU)

F* EU

den infolge Raserei oder Fahrten im angetrunkenen oder fahrunfähigen Zustand (Alkohol, Medikamente, Übermüdung)

L F=T

T

* Arbeitsmotorfahrzeuge und Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 45 km/h sowie Motorkarren und landwirtschaftliche Fahrzeuge Quelle: Strickhof. Die Informationen sind vom Verfasser auf deren Korrektheit sorgfältig recherchiert und geprüft worden.

Gut informiert – richtig investiert Praxisorientierte Fachzeitschrift für Landtechnik AbonnementsBestellung Ich will von den Leistungen des SVLT profitieren, werde Mitglied in einer Sektion (Jahresbeitrag CHF 70 – 105.–, je nach Sektion) und erhalte 11-mal im Jahr die Schweizer Landtechnik. Ich abonniere die Schweizer Landtechnik im Jahres-Abo für CHF 110.–. Ich bestelle ein Schnupper-Abo und erhalte 3 Ausgaben der Schweizer Landtechnik gratis. Name Vorname Adresse PLZ, Wohnort E-Mail

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Plattform | Forschung

Pflanzenöl als Herbizid-Ersatz Die thermische Unkrautbekämpfung ist nur eine Nischenanwendung. Sie weist jedoch entscheidende Vorzüge im Bereich der gesellschaftlichen Akzeptanz und Umweltverträglichkeit auf. Ruedi Hunger

Herkömmliche Abflammgeräte haben den Nachteil, dass sie flächig und in Reihenkulturen nur bedingt und wenn, dann nur mit einem verhältnismässig grossen Abstand zur Kulturpflanze eingesetzt werden können. Hinsichtlich Wirksamkeit und Effizienz sind diese Verfahren oft nicht befriedigend, weil unter anderem ein Grossteil der eingesetzten Energie auf dem Weg vom Brenner zur Pflanze verloren geht. Einen möglichen neuen Weg zeigen Versuche mit Pflanzenöl als Energieträger auf.

Wenn es dämpft und schäumt … Heisswasser- und Heisswasser-SchaumSysteme werden derzeit nur im kommunalen oder privaten Bereich zur Unkraut-

bekämpfung eingesetzt. Dazu wird Wasser (als Energieträger) in einem Durchlauferhitzer auf bis zu 95 °C erwärmt und mit entsprechender Applikationstechnik auf Zielpflanzen ausgebracht. Zur Optimierung der Wirkung kann zusätzlich biologisch abbaubarer Isolierschaum ausgebracht werden. Abhängig von Unkrautart und Unkrautdichte, sind die benötigten Wassermengen hoch. Bodenverschlämmung und Verkrustung kann nicht ausgeschlossen werden. Derzeit ist die selektive Unkrautbekämpfung in Reihenkulturen, ohne dabei die Kulturpflanze zu schädigen – wegen mangelnder Präzision, Wirksamkeit und hoher Energieverluste nicht möglich.

Eignungskriterien Derzeit wird am Institut für Landtechnik an der Universität Bonn ein neues und thermisches Verfahren für den selektiven Einsatz in Reihenkulturen untersucht. Dazu werden als (Energie-)Trägerstoff Pflanzenöle eingesetzt. In einem ersten Schritt wurden unter Laborbedingungen erste anwendungstechnische Einflussparameter wie Fallhöhe, Öltemperatur, Tropfengrösse und Anlagerungsverhalten einer Heissöl-Applikation untersucht, um daraus Antworten auf Energieeinsatz, Aufwandmenge und Bekämpfungserfolg zu erhalten. Dazu wurden fast einhundert Pflanzenöle auf ihre Eignung geprüft. Ein wesentliches Kriterium für die Eignung von Pflanzenölen ist ihre Herstellungsweise. Unterschieden wird zwischen kaltgepressten und raffinierten Pflanzenölen. Raffinierte Öle haben den Vorteil, dass unerwünschte Begleitstoffe durch den Raffinationsprozess entfernt werden. Dadurch erhöht sich die Rauchpunkt-Temperatur. Letztere liegt gegenüber unraffinierten Ölen meistens über 150 °C, was eine Endtemperatur ohne Rauchbildung ermöglicht. Für die Auswahl der Öle waren zwei weitere Kriterien massgebend, nämlich die Viskosität und die Dichte. Zudem wurde ein Dichte-Temperatur-Profil angefertigt, damit Änderungen der Dichte bei steigenden Temperaturen bekannt sind.

Für den chemischen Pflanzenschutz steht heute exzellente Technik zur Verfügung, doch das Verfahren steht unter gesellschaftlichem Druck. Bild: Hardi

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Forschung | Plattform

Wirkungsweise von thermischen Verfahren Durch Wärmeübertragung werden Pflanzenzellen auf eine letale (tödliche) Temperatur erhitzt. Damit wird eine Zerstörung der Zellwand durch Eiweissdenaturierung ab einer Temperatur von 45 °C erwirkt. Für eine erfolgreiche, thermische Unkrautbekämpfung durch Eiweissdenaturierung muss eine möglichst lange Wärmeübertragung (mind. 45 °C) über einen Zeitraum von mindestens zwei Sekunden auf die Pflanze erfolgen.

Thermische Verfahren mit Wasser als Energieträger eignen sich nicht zur selektiven Unkrautbekämpfung in Reihenkulturen. Bild: Hunger

Ergebnis der Eignungsprüfung Sowohl Raps- als auch Sonnenblumenöl sind für eine Heissölapplikation zur Unkrautbekämpfung geeignet. Da es sich um Raffinate handelt, können sie auf über 220 °C ohne Rauchbildung erwärmt werden. Zudem werden sowohl Raps- als auch Sonnenblumenöl europaweit in ausreichenden Mengen nachhaltig produziert. Pflanzenöle lassen sich im Vergleich zu Wasser signifikant schneller aufheizen. Raps- und Sonnenblumenöl können aufgrund ihrer um 53 % geringeren Wärmekapazität bei gleichem Energieinput rund 30 % schneller auf eine Temperatur über 100 °C gebracht werden. Damit wird die Eignung von Pflanzenöl als Trägerstoff von Wärme für eine thermische Unkrautbekämpfung bestätigt. Dabei muss unbedingt beachtet werden, dass durch die Erwärmung (Ausdehnung) das Volumen um bis zu 20 % zunimmt. Zudem nimmt während der Aufheizphase die Viskosität im Vergleich zu Wasser von 20 °C bis 250 °C

Eigenschaften von Öl Öl ist im Vergleich zum Trägerstoff Wasser für die thermische Unkrautbekämpfung deutlich besser geeignet, da es auf Temperaturen von bis zu 300 °C erwärmt werden kann. Dank günstigen Eigenschaften können Öle schnell Wärmeenergie aufnehmen und auf die Pflanzenorgane übertragen. Aufgrund der geringen Oberflächenspannung können sich Öle besonders gut an Pflanzenoberflächen anhaften. Für Spritzapplikation sind Öle mit hoher Wärmekapazität und Rauchpunkten von über 150 °C besonders geeignet. Die spezifische Wärmekapazität von Wasser und Pflanzenöl ist temperaturabhängig.

um 98 % ab und entspricht dann beinahe dem Wasser.

Applikation Durch den Einsatz einer Peristaltik-Pumpe werden unter Verzicht auf ein Düsenschaltventil einzelne Öltropfen appliziert. Abhängig von der Temperatur, haben die einzelnen Tropfen ein abnehmendes Volumen von 0,017 ml (bei 20 °C) auf 0,011 ml (bei 250 °C). Wesentlich mitentscheidend für den Bekämpfungserfolg ist die Energiemenge eines einzelnen Tropfens. Messungen mit der Thermokamera haben ergeben, dass einzelne Öltropfen beim Austritt und dem nachfolgenden freien Fall bis zu 70 % ihrer ursprünglichen Temperatur verlieren. Ursache ist die geringe Masse der Tropfen; zudem kühlen sich Tropfen äusserlich wesentlich stärker ab als im Kern. Dennoch reicht die Energie eines auf 250 °C erwärmten Rapsöl-Tröpfchens aus, um über einen Zeitraum von ca. zwölf Sekunden das pflanzliche Gewebe nachhaltig zu schädigen, bevor sich das Öl auf unter 45 °C abgekühlt hat. Selbst die

Erwärmung eines Rapsöl-Tröpfchens auf nur 100 °C mit einem Verlust von etwa 40 % im freien Fall dauert die schädigende Wirkung im Temperaturbereich von über 45 °C noch sechs Sekunden an. Bei der experimentellen Erprobung unterschiedlicher Düsenbauformen haben sich längliche (L > 10 mm) und möglichst spitz zulaufende Düsenformen mit einem Lochdurchmesser zwischen 0,2 und 0,3 mm als geeignet erwiesen.

Fazit Zusammenfassend hält das Institut für Landtechnik in Bonn (Peukert; Schulze; Damerow) fest, dass sich Raps- und Sonnenblumenöl aufgrund ihrer Eigenschaften zur selektiven, thermischen Unkrautbekämpfung in Reihenkulturen eignen. Jetzt geht es um die Umsetzung, quasi vom Labor ins Feld. In zukünftigen Versuchen an Ackerunkräutern soll der Einfluss von Ölaufwandmenge in Verbindung mit der Öltemperatur und der Fallhöhe auf den Bekämpfungserfolg untersucht und die notwendige Applikations-Technik geschaffen werden. Quelle: Landtechnik 72, 4/2017

Physikalische Eigenschaften Einheit

Rapsöl raffiniert

Sonnenblumenöl Walnussöl raffiniert unraffiniert

Rauchpunkt

°C

220

225

160

Flammpunkt

°C

317

316

> 200

Viskosität (20/250 °C)

mPas - s

67/1

59/1

72/5

Dichte (20/250 °C)

kg – m -3

919/765

917/756

915/773

Spez. Wärmekapazität

J - kg -1 – K-1

1970

1970

1970

Europa

Europa

Asien/Europa/Amerika

Anbaugebiet

Physikalische Eigenschaften von raffiniertem Raps- und Sonnenblumenöl sowie unraffiniertem Walnussöl.

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Passion | Youngtimer

Beat Zosso mit Sohn Mario beim Renault «Ceres 65», den sie nie hergeben würden. Bilder: mz/Dominik Senn

Ein «Hopeler» mit Renaults Seinen Renault «Ceres 65» von 1993 würde Landwirt und «Hopeler» – ein Ausdruck für Viehzüchter – Beat Zosso in Heitenried nie weggeben. Dominik Senn

Im freiburgischen Weiler Winterlingen von Heitenried, Gemeinde St. Antoni, steht der landwirtschaftliche Mischbetrieb von Beat Zosso. Futterbau auf 20 ha und Ackerbau auf 10 ha (Kartoffeln, Weizen, Mais und Gerste) erlauben die Haltung der etwa 30 Kühe der Rassen Holstein/Red Holstein, dazu etwa so viele Aufzuchtrinder. Bloss Kraftfutter muss zugekauft werden. Im Schnitt gehen jährlich 220 000 kg Milch in die vor sechs Jahren von rund 40 Produzenten in Heitenried erbaute Käserei, zur Produktion von Greyerzerkäse AOP und Vacherin; ein schönes Kontingent, denn Beat Zosso ist ein «Hopeler» (Milchviehzüchter), während sein Sohn, Landwirt Mario, eher der «Maschinist» ist. 62

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Leichte fruchtbare Humusböden Der erste Renault auf dem Hof war ein «LS» mit 75 PS aus einem Vierzylinder-Deutz-Motor mit 4,2 Liter Hubraum. Die LS-Serie wurde im Jahr 1985 eingeführt und setzte sich aus drei Modellen zusammen, alle in Hinterrad- oder Allradausführung sowie mit 12 Vorwärts- und 12 Rückwärtsgängen. Das kleine Modell, der Renault «65 LS», besass einen Dreizylinder-MWM-Motor mit 3,1 Litern Hubraum, der eine Leistung von 60 PS erreichte. Dass Beat Zosso im Jahre 1993 bei der Firma Schöpfer in Schmitten einen andersfarbigen Traktor gegen einen neuen «Ceres 65» mit bloss 65 PS aus dem MWM-Motor eintauschte, hatte zwei Gründe: Erstens kam er mit dem anderen

nicht zurecht, zweitens genügte der «65» vollauf, denn 80 Prozent der landwirt-

Der Renault «Ceres 65» stemmt den Achtkreisler von Fella ohne zusätzliches Frontgewicht.


Youngtimer | Passion

Der Renault «Ceres 65», der Claas «Celtis 446» und der «Ares 540 RZ» sind der ganze Stolz der Familie Zosso.

schaftlichen Flächen Zossos sind leichte, fruchtbare Humusböden.

«Jeder kann damit fahren» «Säen, Pflanzenschutz, Hacken, Eggen mit der 8-Meter-Wiesenegge, Düngen: Der ‹65› schafft alles. Er wird auf unserem Betrieb am meisten eingesetzt», sagt Beat Zosso. Er schätzt vor allem das Wendegetriebe Twinshift, den hydraulischen Oberlenker sowie hinten und vorne Doppelbereifung. Die Qualität des «Ceres» zeigt sich auch beim Kreiseln. Er bewältigt die Arbeit mit dem Achtkreisler von Fella ohne Frontgewicht. «Und er geit gäng», fährt er fort, «ob minus 20 Grad

Celsius oder nicht, der Motor springt zuverlässig an.» Bis heute haben Zossos dem «65» über 9000 Stunden aufgebrummt, «mit sehr wenigen Reparaturen». Mario Zosso pflichtet bei und ergänzt: «Jeder kann damit fahren. Er ist flink, spritzig und wendig. Gerne besorge ich damit und mit angebauter Seilwinde auch Arbeiten in unserem 2-HektarenWald. Ich gebe ihn bestimmt nie her.»

Den Renaults treu geblieben Zossos sind den Renaults treu geblieben, solange es diese gab. 2002 tauschten sie den «LS» gegen einen neuen «Ares 540 RZ Comfort» mit 95 PS und Doppel-

Claas übernimmt Renault Als Renault, Frankreichs führender Traktorenhersteller, im Jahre 1918 seinen ersten Traktor baute, hatte er bereits 20 Jahre lang Automobile hergestellt. 1933 kam der erste französische Dieseltraktor auf den Markt, der «VY», mit einem 4,3-Liter-Vierzylinder-Motor. Eines der wichtigsten Modelle war der «3040», mit Zweigang-Zapfwelle, hydraulischem Kraftheber und verstellbarer Spurweite, gefolgt von der D-Serie ab 1956 mit Synchrongetriebe und Differenzialsperre, beim «Super D» mit Dreipunktkupplung. Ab 1974 folgte eine neue Generation mit einem Spektrum von 30 bis 115 PS, ab 1987 die vibrationsgedämmte TZ-Hydrostable-Kabine. Die Renault-«Ceres»-Reihe wurde von 1993 bis 2003 in vier Generationen im Werk Le Mans produziert. Flaggschiff der 1990er-Jahre war der «180-94» mit 27-Gang-Getriebe, der 1999 durch den 185 PS starken «Ares» ersetzt wurde, dem ab 2001 der noch leistungsstärkere «Atles» folgte.

Claas hatte bereits im April 2003 mit 51 Prozent der Anteile die Mehrheit an der ehemaligen Traktorensparte von Renault erworben. Im Januar 2006 erwarb Claas weitere 29 Prozent und 2008 auch die letzten 20 Prozent der Anteile an Renault Agriculture SAS und wurde damit zu 100 Prozent Eigentümer des französischen Traktorenherstellers. Die bisherige Tochtergesellschaft Renault Agriculture erhielt den Namen Claas Tractor. Mit der komplett erneuerten Traktorproduktpalette verdoppelte sich der Exportanteil der im französischen Stammwerk Le Mans gefertigten Traktoren. Claas erzielte im Geschäftsjahr 2007 mit 8500 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 2,7 Milliarden Euro. Seit der Übernahme des Traktorenwerkes von Renault im französischen Le Mans 2004 bis ins Jahr 2014 hat Claas dort bereits 100 000 saatengrüne Traktoren gebaut – vom Axos 310 bis zum grossen Axion 950.

rädern vorne und hinten ein. «Dank unseren leichten Böden vermag dieser in einem Arbeitsgang grubbern, hacken und säen, und dies im Schnitt mit 7 km/h», versichert Mario Zosso. Der «Ares» hat bereits 5000 Stunden auf dem Zähler. Inzwischen steht ein Occasions-Claas «Celtis 446» mit 94 PS und Frontlader auf dem Betrieb. «Die Haupteinsätze erledigen wir heute mit dem Ares und dem Celtis, um den Ceres zu schonen und möglichst lange auf dem Hof behalten zu können», so Mario Zosso. Claas hatte übrigens die «Celtis»-Baureihe von Renault übernommen. Ab 2003 waren die Traktoren in der Claas-Farbe «Saatengrün» erhältlich. Die vier Modelle des «Celtis» gibt es in den Ausführungen «Profi» und «Comfort».

«Betrieb gesund gewachsen» «Hopeler» Beat Zosso ist stolz auf seinen Betrieb, der innert der zehn letzten Jahre die Milchproduktion von 80 000 auf 220 000 kg steigerte. «Der Betrieb ist gesund gewachsen», sagt er. Das Wachstum startete er mit dem Bau eines Laufhofes und mit der Anschaffung einer DeLaval-Rohrmelkanlage mit Selbstabnahme, «die Erste im Sensebezirk», sagt er. Seine Sorge galt und gilt der Züchtung mit dem eigenen Muni. Er hat noch nie Tiere zugekauft. Seine Züchtungserfolge mit den Holstein/Red Holstein sind weitherum bekannt. An der schweizerischen Zuchtfamilienschau 2014 heimste er mit 90 Punkten die zweithöchste Punktzahl ein, sechs Töchter erzielten je über 10 000 kg, und 2017 holte er sich zum 125-Jahr-Jubiläum der VZV Heitenried elf Podestplätze und die Titel für die Miss Holstein/Red Holstein und die Miss Protein. 1

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SVLT | Vorstand

Führerausweis-Revision geht für den SVLT zu weit Mit der Revision der Führerausweisvorschriften («Opera 3») will der Bund, dass die Kategorie «G40» durch die Kategorie «G» ersetzt wird und der Fahrkurs obligatorisch wird. Das entspricht nicht den Bedürfnissen der Landwirtschaft, sagt der SVLT. Heinz Röthlisberger

Der Bund will, dass der Traktorfahrkurs für alle obligatorisch wird. Bild: Archiv

Die Pläne des Bundesrates sind ambitiös. Mit der Revision der Führerausweisvorschriften, auch unter dem Begriff «Opera 3» bekannt, will der Bund die Fahrausbildung qualitativ verbessern, die Verkehrssicherheit erhöhen und den ad ministrativen Aufwand reduzieren. Im 187-seitigen Entwurf zur Vernehmlassung, die im letzten Oktober zu Ende ging, sind auch Änderungen für den Erwerb des Traktorführerausweises vorgesehen (siehe Kasten). Geplant ist, dass es künftig nur noch eine Kategorie «G» geben soll. Das heisst, die heutigen Kategorien «G» (30 km/h) und «G40» (40 km/h) werden in der Kategorie «G» zusammengeführt. Diese neue Kategorie «G» soll alle landwirtschaftlichen Fahrzeuge umfassen. Auch jene mit 40km/h-Höchstgeschwindigkeit sowie Ausnahmefahrzeuge. Um diese Kategorie fahren zu können, müssen alle nach erfolgreich bestandener Theorieprüfung zusätzlich einen zweitägigen Fahrkurs, der dem heutigen «G40»-Kurs entspricht, absolvieren. Der Fahrkurs soll also für alle obligatorisch werden.

Den meisten reicht 30 km/h aus «Der Vorschlag des Bundes, dass die Kategorie G40 durch die Kategorie G 64

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ersetzt werden soll, entspricht nicht den Bedürfnissen der Landwirtschaft», sagt SVLT-Direktor Aldo Rui. Denn mit dieser Neuregelung müssten in Zukunft alle einen Traktorfahrkurs absolvieren, auch diejenigen, die nur ein 30-km/h-Landwirtschaftsfahrzeug fahren werden. Und das sind nicht wenige. Gemäss Fahrberechtigungsregister haben in den letzten drei Jahren rund 5000 Leute die Theorieprüfung Kategorie «G» (30 km/h) erworben. Von diesen haben gerade mal 20 Prozent den «G40-Fahrkurs» absolviert. «Man kann nicht 80 Prozent für etwas zwingen, das sie gar nicht benötigen», sagt Rui. Wenn in Zukunft alle einen Traktorfahrkurs besuchen müssen, dann kann das hohe Kosten für eine Bauernfamilie verursachen, die mehrere Kinder oder mehrere Angestellte haben. Es besteht dann die Gefahr, dass ohne Ausweis gefahren wird. Denn auf vielen Bauernhöfen sind auch heute noch sehr viele 30-km/h-Traktoren im Einsatz. Ein weiterer Aspekt ist: bei den Wein- und Obstbautraktoren sowie den Fahrzeugen für die Berglandwirtschaft ist 30 km/h sehr gebräuchlich.

Standpunkt SVLT Aus diesen Gründen stellte der SVLT den Änderungsantrag, dass die heutige Kategorie «G» (30 km/h) und damit das 2-stufige Verfahren unverändert bleiben soll. Die Kategorie «G» soll Ausgangspunkt sein, für den Erhalt des Lernfahrausweises und den Erwerb der Kategorie «G40».

Wichtig: Mit Anhänger Der SVLT setzt sich ausserdem dafür ein, dass mit dem Lernfahrausweis für die Kategorie «G40» unbegleitete Fahrten mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen (40 km/h) und einem unbeladenen Anhänger durchgeführt werden können. Dies im Gegensatz zum Bund: Dieser möchte,

dass mit dem Lernfahrauweis nur landwirtschaftliche Fahrzeuge ohne Anhänger (Solofahrzeuge) gefahren werden können. «Das entspricht nicht der Realität», sagt Rui. Im Vernehmlassungsverfahren, das im Oktober 2017 zu Ende ging, hat der SVLT dem Bund seine ablehnende Position zu dieser Vorlage mitgeteilt. Definitiv über die Revision entscheiden wird der Bundesrat. Wann genau, ist noch unklar.

Das schlägt der Bund vor • Nach Bestehen einer Basistheorieprüfung (ab 14 Jahre) wird ein Lernfahrausweis erteilt. Dieser ist sechs Monate gültig. • Ein zweiter Lernfahrausweis wird erteilt, wenn die Anmeldung zum Traktorenfahrkurs vorgelegt wird. • Solange der obligatorische Traktorfahrkurs nicht absolviert ist, sollen Inhaber und Inhaberinnen des Lernfahrausweises der Kategorie «G» aus Sicherheitsgründen nur Solofahrzeuge und keine Ausnahmefahrzeuge führen dürfen. Anhänger dürfen während des zweiten Kurstages mitgeführt werden. • Sowohl die Traktoren als auch die mitgeführten Anhänger sind für die Dauer des Kurses hinten gut sichtbar mit einer blauen Tafel zu kennzeichnen. • Nach dem Bestehen der Theorieprüfung und des Traktorfahrkurses wird der Führerausweis der Kategorie «G» erteilt. Die Kategorie «G» berechtigt zum Führen von landwirtschaftlich immatrikulierten Arbeitskarren, Motorkarren und Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten sowie zum Mitführen von Anhängern. Die Kategorie M (Motorfahrräder) ist wie bisher mit dabei und wird voraussetzungslos eingetragen.


Sektionen | SVLT

SG

AR

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GL

ZH

Unfall – was nun?

Mechanische Unkrautbekämpfung

«Auf was ist bei einem Unfall zu achten, wenn man mit Polizei und Staatsanwalt­ schaft zu tun hat?» Diese Frage stand im Zentrum des Referats an der GV der Sektion St. Gallen, Appenzell und Glarus.

Vorträge und Vorführungen rund um die mechanische Unkrautbekämpfung im Zeitalter der Digitalisierung wurden im Anschluss an die Jahresversammlung der Zürcher Sektion thematisiert.

Roman Engeler

Roman Engeler

Bis auf den letzten Platz besetzt war der Saal des Restaurants Rössli in Dietfurt, wo am Dreikönigstag die 79. Generalversammlung der SVLT-Sektion St. Gallen, Appenzell und Glarus stattfand und Präsident Heiri Schmid neben vielen Gästen 106 Mitglieder begrüssen konnte. Die weiterhin rund 2200 Mitglieder umfassende Sektion konnte das vergangene Rechnungsjahr mit einem kleinen Gewinn abschliessen. Das Tätigkeitsprogramm umfasste viele Kreisversammlungen, verschiedene Exkursionen und Kurse, darunter vor allem die Tiertransportkurse. Ein spezielles «Geschäftsfeld» der Sektion sind die Kontrollen von Elektroinstallationen an landwirtschaftlichen Gebäuden. Geschäftsführerin Eliane Müller wird auch im neuen Geschäftsjahr das wiederum umfassende Tätigkeitsprogramm mit vielen interessanten Fachveranstaltungen, Kursen, Spritzentests, Ausstellungen und Exkursionen koordinieren. Nachdem ein Vorstandssitz aufgrund des Rücktritts von Christian Gross an der letztjährigen Versammlung nicht besetzt werden konnte, hat man nun in der Person von Köbi Knaus aus Unterwasser heuer den gewünschten Ersatz finden Sektionspräsident Heiri Schmid heisst Köbi Knaus im Vorstand willkommen. können.

Die jährliche Hauptversammlung der Zürcher Sektion des SVLT war heuer von drei Vorträgen und entsprechender Maschinendemonstration rund um das Thema der mechanischen Unkrautbekämpfung im Zeitalter der Digitalisierung geprägt. Die Referenten Marius Frei (GPS-Lenkung), Dominik Müller (KameraLenkung) und Hanspeter Breiter (mechanische Spurführung mit Zinken) zeigten die Vor- und Nachteile von heute verfügbaren Systemen auf, die sie selbst im Einsatz haben oder im Verkaufssortiment führen. Neben den Kosten wurden vor allem die teilweise beschränkten Einsatzmöglichkeiten (Abschattung bei GPS-, wenig Kontrast bei Kamera-Lenkung oder nicht optimale Bodenstruktur bei der rein mechanischen Variante) als Problempunkte erwähnt. Vorteile ergeben sich durch die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln oder generell bessere Durchlüftung des Bodens.

Bild: R. Engeler

«Unfall – Polizei»: Auf was ist zu achten? Für das traditionelle, nachmittägliche Referat konnte Rechtsanwalt Stephan Stulz gewonnen werden. Der Bauernsohn und gelernte Landmaschinenmechaniker hat auf dem zweiten Bildungsweg ein Studium als Maschineningenieur und in Rechtswissenschaften absolviert, konnte also aus erster Hand auf Fragen rund um Unfälle, Befragungen durch Polizei und Staatsanwaltschaft eingehen und dazu wertvolle Tipps vermitteln. Stulz meinte, man solle mit detaillierten Ausführungen zurückhaltend sein, «denn diese können sich allenfalls schnell zum Nachteil auswirken.» Vorsicht sei zudem geboten bei unsicheren, unklaren oder unlogisch erscheinenden Fragen. «Bereiten Sie sich gut auf eine Einvernahme vor, legen Sie eine Strategie fest, kontrollieren Sie das resultierende Protokoll immer genau und bringen Sie, wenn nötig, Korrekturen an», riet der Rechtsanwalt.

Kuhn neu im Vorstand Die Versammlung selbst brachte Präsident Urs Wegmann zügig und problemlos über die Bühne. Im Jahresbericht erwähnte er die zahlreichen regelmässigen (Traktorkurse, Spritzenkontrollen oder Bremsentests) und auch ausserordentlichen Veranstaltungen (Pflügerkurs oder Geschicklichkeitsfahren). Die Jahresrechnung konnte mit einem Gewinn abgeschlossen werden, sodass der Jahresbeitrag auf gleicher Höhe belassen wird, zumal auch das Budget für das neue Rechnungsjahr von einem positiven Abschluss ausgeht. Gefordert wird die Sektion mit der Organisation der schweizerischen Delegiertenversammlung im kommenden März sein. Adrian Kuhn nimmt neu Einsitz im Vorstand, Stephan Berger wird Geschäftsführer und sein Vorgänger Hans Burri amtet künftig als Vizepräsident. Brigitte Grab trat zudem als Aktuarin von ihrem Amt zurück, um sich vermehrt dem eigenen Betrieb widmen zu können.

Adrian Kuhn nimmt neu Einsitz im Vorstand der Zürcher Sektion. Bild: R. Engeler

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SVLT | Sektionen

Generalversammlungen

LOHNUNTERNEHMER SCHWEIZ 1. Lohnunternehmer-Infotag

VD Donnerstag, 18. Januar 2018, 10.15 Uhr Casque d‘Or, Centre de la Protection Civile in Gollion

LOHNUNTERNEHMER SCHWEIZ Freitag, 9. März, 9.30 Uhr, GVS Agrar, Schaffhausen

SO Dienstag, 23. Januar 2018, 10.30 Uhr Restaurant Eintracht, Kestenholz

ZG Dienstag, 30. Januar 2018, 19.45 Uhr Restaurant Brandenberg, Zug

GE Mittwoch, 31. Januar 2018, 10.30 Uhr Hangar Röthlisberger, Russin

FR Dienstag, 20. Februar 2018, 9.30 Uhr Café de la Gare, Vuadens

Am 31. Januar 2018 bei Agro-Technik Zulliger, Bernstrasse 13 C, 6152 Hüswil Mit den Lohnunternehmer-Infotagen schaffen wir eine neue Informations- und Kommunikationsplattform für Betriebsleiter und ihre Mitarbeiter. Die Infotage finden regional statt (Zentralschweiz, Ostschweiz, Westschweiz) und sind für unsere Mitglieder und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr kostengünstig. Der Teilnehmerbetrag beschränkt sich auf die Kosten der Verpflegung. Mit den Lohnunternehmer-Infotagen bieten wir auch unseren Sponsoren eine zusätzliche Möglichkeit, sich zu präsentieren. Die Themen werden so ausgewählt, dass Sponsoren aus allen Bereichen die Gelegenheit haben, sich einzubringen. Die Veranstaltungen 2018 widmen sich den Themen Strassenverkehr, Pflanzenschutz sowie Boden und Saat. Der Auftakt erfolgt am 31. Januar 2018 bei Agro-Technik Zulliger in Hüswil. Schätzungsweise ein Drittel der Arbeitszeit verbringen Lohnunternehmer und ihre Mitarbeiter auf der Strasse, Grund genug, dem Thema einen ganzen Tag mit spannenden Vorträgen und Diskussionen zu widmen. Bei dieser Veranstaltung möchten wir sowohl über Entwicklungen im Strassenverkehrsgesetz informieren als auch technische Lösungen für einen sicheren und kostengünstigen Transport von landwirtschaftlichen Gütern vorstellen. Die Veranstaltung richtet sich an Lohnunternehmer, Landwirte und alle interessierten Personen. Mitglieder von Lohnunternehmer Schweiz profitieren von einer vergünstigten Teilnahmegebühr. Anmeldung bis 22. Januar 2018 mit folgenden Angaben: Name und Vorname Teilnehmer, Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Themen des Tages: • Begrüssung und Betriebsvorstellung durch Roger Zulliger • Entwicklungen im Strassenverkehr • Landwirtschaftliche Reifen: Was gibt es Neues? • Welches Potenzial bietet der Einsatz von Strassenbereifung am Traktor? • Produktvorstellung des Strautmann «Aperion» Rollbandwagens • LKW oder Traktor? Vorstellung der Vor- und Nachteile beim landwirtschaftlichen Transporteinsatz mit anschliessendem Podiumsgespräch

Tageskurs landwirtschaftliche Transportanhänger

GR

Freitag, 26. Januar, ab 8.15 Uhr, Serco Arena in 4538 Oberbipp

Mittwoch, 21. Februar 2018, 20 Uhr Restaurant zur alten Brauerei, Thusis

NW Mittwoch, 21. Februar 2018, 20 Uhr

NE Freitag, 23. Februar 2018, 13.15 Uhr Gorgier

Stehen bei Ihnen Investitionen in Transportanhänger an? Möchten Sie sicherstellen, dass der neue Anhänger sowohl die betrieblichen Bedürfnisse als auch die gesetzlichen Anforderungen längerfristig erfüllt? Möchten Sie sich ein Bild darüber machen, welche Ausrüstungsmöglichkeiten es bei modernen Anhängern gibt und welches die systembedingten Vorund Nachteile sind? Dann sollten Sie den Kurs Landwirtschaftliche Transportanhänger: Worauf kommt es an? besuchen. Der Kurs richtet sich an Lohnunternehmer und technikinteressierte Mitarbeiter, Werkstattleiter, Landtechnikfachlehrer und -berater. Er findet statt am Freitag, 26. Januar 2018, von 8.15 bis 17 Uhr, in der Serco Arena, Niedermattstrasse 25 in 4538 Oberbipp. Die Kosten betragen für Mitglieder von Lohnunternehmer Schweiz 295 Franken, für Nichtmitglieder 350 Franken, inklusive Kursunterlagen und Mittagessen. Landwirtschaftliche Transportanhänger stehen am Kurs in Oberbipp im Fokus.

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Schweizer Landtechnik

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2018


Sektionen | SVLT

AG Aargauer Landtechnikabend: Ladungssicherung Dienstag, 20. März 2018, 19.30 bis 22 Uhr Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, Gränichen Gemäss Strassenverkehrsgesetz ist die Ladung so anzubringen, dass sie niemanden gefährdet oder belästigt und nicht herunterfallen kann. Die Landwirtschaft ist mit grösseren Fahrdistanzen und höheren Ladegewichten genauso gefordert wie die übrige Transportbranche, um diese Regelung einzuhalten. Am Aargauer Landtechnikabend geben wir Ihnen wertvolle Tipps mit auf den Weg, wie Sie Ihre Transportgüter einfach und richtig sichern können. Kursleitung: Hansjörg Furter, Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Kurs ist kostenfrei. Die Veranstaltung steht allen interessierten Personen offen.

Traktorfahrkurs für Frauen Donnerstag, 5. April, oder Freitag, 6. April, jeweils von 9 bis 16.15 Uhr, Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, Gränichen Einmal einen Traktor erklärt bekommen, mit dem Traktor mit und ohne Anhänger manövrieren, Anbaugeräte wie Kreiselheuer, Kreiselschwader kennenlernen und an den Traktor anbauen. Dies ohne Stress und Zeitdruck, damit Sie das nächste Mal wenn «Not an der Frau» ist, Bescheid wissen: Bedienung des Traktors, wichtige Kontrollen, sicheres Manövrieren mit Traktor, Anhänger und Anbaugerät, · Gefahrensituationen auf Hof, Gelände und Strasse erkennen und meistern. Dieser Kurs richtet sich an Frauen, welche ihre praktischen TraktorKenntnisse verbessern wollen. PW- oder Traktorfahrausweis wird verlangt. Keine weiteren Vorkenntnisse notwendig. Die Kursleitung hat Hansjörg Furter, Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg. Kosten: Fr. 110.–, inkl. Kursunterlagen und Mittagessen, wenn Ehemann, Partner oder Freund Mitglied beim Aargauischen Verband für Landtechnik ist, Fr. 130.– für Nichtmitglieder. Anmeldung: bis 20. März 2018 an LZ Liebegg, 5722 Gränichen, Kurssekretariat, Marianna Kühn, 062 855 86 15, kurse@liebegg.ch

FR Traktorfahrkurs für Frauen und Junglenker Samstag, 3. März 2018, von 9 bis 16.30 Uhr Landwirtschaftliches Institut Grangeneuve, Posieux Einmal einen Traktor erklärt bekommen, mit dem Traktor mit oder ohne Anhänger manövrieren; dies ohne Stress und Zeitdruck … damit Sie das nächste Mal, wenn «Not an der Frau» ist, Bescheid wissen! Dazu organisiert der Freiburgische Verband für Landtechnik (FVLT) einen Kurs für Frauen und Junglenker, die ihre praktischen Traktorkenntnisse verbessern wollen. PW- oder Traktorfahrausweis wird verlangt (Kategorie: B, C, D, F, G). Keine weiteren Vorkenntnisse nötig. Kosten: 110 Franken für Ehefrauen und Kinder von Mitgliedern des FVLT, für Nichtmitglieder 130 Franken. In den Kurskosten inbegriffen: Unterlagen, Kaffee, Gipfeli, Mittagessen, Warnweste

Die Einschreibung hat unter folgender Adresse bis spätestens am 23. Februar 2018 zu erfolgen: FVLT, Robert Zurkinden, robert.zurkinden@rega-sense.ch, 079 680 16 68

Bremsenkontrolle 2018 Der Freiburgische Verband für Landtechnik (FVLT) hält die Bremstestkampagne aufrecht. Dieser Test ist gedacht für Karren und Anhänger aller Art, 30 oder 40 km/h, die während des ganzen Jahres im Einsatz stehen und deren Wartung leider oft vernachlässigt wird. Am Ende der Kontrolle werden die Eigentümer im Besitz einer genauen Diagnose ihrer Fahrzeuge sein, die von akkreditierten Fachbetrieben für Anhängerbremsen erstellt werden. Sie findet statt in der Nähe Ihres Wohnortes in dafür ausgerüsteten Ateliers. Die Liste der Werkstätten ist auf der Webseite unter www. agrotecsuisse.ch zu finden. Wichtig: Für die Prüfung müssen die Anhängerzüge mit pneumatischen oder hydraulischen Betriebsbremsen ausgerüstet sein. Für seine Mitglieder bietet der FVLT einen Rabatt von 50 Franken pro Achse. Dazu genügt es, eine Kopie der Rechnung an folgende Adresse zu senden: AFETA/FVLT, Robert Zurkinden, Heitiwil 23, 3186 Düdingen Dieses Angebot gilt nicht für den Kauf von neuen Geräten oder bei einem später folgenden Aufgebot zur Expertise.

LU Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofa- und Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten, inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–. Nächste Termine: Mittwoch, 28. Februar 2018, in Sursee, 13.15–17.30 Uhr Mittwoch, 28. März 2018, in Hochdorf, 13.15–17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 29.– Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils in Büron und Sursee statt. Die Kosten betragen für Mitglieder CHF 300.–, für Nichtmitglieder CHF 320.–. Nächste Termine: Kurs 601: jeweils Samstag, 10./17. März 2018, 12.00–16.00 Uhr Kurs 603: jeweils Samstag, 21./28. April 2018, 13.00–17.00 Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Schüpfheim und Hochdorf: für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.–. Nächste Termine: Kurs Nr. 402: 4 Abende jeweils Montag/Mittwoch: 19./21./26./28. März 2018, 19.00–21.00 Uhr, in Sursee Kurs Nr. 403: 4 Abende jeweils Dienstag/Mittwoch: 22./23./29./30. Mai 2018, 19.00–21.00 Uhr, in Sursee Die Kurse können nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt werden. Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als zum Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lektionen): für Mitglieder CHF 539.–, für Nichtmitglieder CHF 579.–. Der Lastwagentheoriekurs umfasst 32 Lektionen in vier Wochen, jeweils an einem Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg ist jederzeit möglich. Nächster Kursbeginn: 2. März 2018; Durchführung jeweils in Luzern. Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit, bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch

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2018

Schweizer Landtechnik

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SVLT | Sektionen

Voranzeige: Spritzentest 2018 – Termine 12./13./14. März 2018 Gebläsespritzentest 15./16. + 19.–22. März 2018 Feldspritzentest Alle Spritzenbesitzer, welche keine Einladung erhalten, bzw. die neu ihre Spritze prüfen möchten, bitten wir, uns zu kontaktieren (info@lvlt.ch oder 041 467 39 02).

SG

AR

AI

GL

Kreisversammlungen Es können auch Kreisversammlungen anderer Kreise besucht werden. 18. Januar 2018, 20 Uhr, Restaurant Rössli, Henau: Smart Farming (Schwarzenbach, Zuzwil, Zuckenriet) 22. Januar 2018, 20.15 Uhr, Restaurant Sternen, Nesslau: Ertragswertschätzung und die Auswirkung auf die Pachtzinsen (Wattwil, Neu St. Johann, Unterwasser) 22. Januar 2018, 20 Uhr, Restaurant Ochsen, Neuhaus: Herdemanagement, Brunst- und Gesundheitsüberwachung bei Kühen (Wagen, Schmerikon, Goldingen, Eschenbach) 25. Januar 2018, 20 Uhr, Hotel Post, Sargans: Smart Farming (Buchs, Sarganserland) 13. Februar 2018, 20 Uhr, Landgasthof Rössli, Tufertschwil: Herdemanagement, Brunst- und Gesundheitsüberwachung bei Kühen (Kirchberg, St. Peterzell, Lütisburg, Dietfurt)

Referate Kreisversammlungen 2017 / 2018 Smart Farming Zur Optimierung von Produktionssystemen und zur Qualitätssicherung stehen vermehrt sensorgesteuerte, automatisierte Verfahren zur Verfügung. Neben Entscheidungsgrundlagen für den Einsatz von Mensch und Maschine bieten Smart-Farming-Technologien und deren Vernetzung neue Potenziale bezüglich: • Wirtschaftlichkeit (Kostenreduktion und Effizienzerhöhung) • Qualitätserhöhung (z. B. weniger Antibiotikaeinsätze) • Emissionsminimierung (z. B. Gewässerschutz) • Ressourcenschutz (z. B. Wassereinsparung) • Verbesserung von Tierwohl und -gesundheit Dabei besteht ein grundlegender Forschungsbedarf, unter welchen Voraussetzungen diese neuen Technologien in der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft einen Mehrwert bringen. Referent: Thomas Anken, Agroscope Tänikon Herdenmanagement – Brunst- und Gesundheitsüberwachung bei Kühen Herdenmanagement beinhaltet das Sammeln, Aufzeichnen und Auswerten von Daten einer Tiergruppe. Das Herdenmanagement soll helfen, realistische Betriebsziele zu erreichen. Entsprechend werden die Zuchtstrategie, die Zuchtziele und die Auswahl der Genetik gewählt. Allfällige Fehler werden durch die Auswertung der Daten früh bemerkt. Regelmässige Standortbestimmungen helfen, Verluste durch Herdeprobleme zu vermindern. Die Fütterung und die Tiergesundheit spielen im Herdenmanagement die Das Referat «Herdenmanagement» findet am 22. Januar in Neuhaus und am 13. Februar in Tufertschwil statt.

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Schweizer Landtechnik

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zentralen Rollen. Gesundheitliche Probleme auf Herdenbasis äussern sich oft in Fruchtbarkeitsstörungen, Euter- oder Klauenerkrankungen. Die Basis zur Problemlösung sind auch hier sorgfältig aufgezeichnete Daten. Referent: Michael Böhi, Swissgenetics Speichermöglichkeiten der Solarenergie Referent: Christian Wolf, MBRsolar AG Ertragswertschätzung und die Auswirkung auf die Pachtzinsen Neue Situation mit den Ertragswertschätzungen im Zusammenhang mit den Pachtzinsen Referenten: Walter Appert / Adolf Widmer, LZSG

Traktorentheoriekurs mit Prüfung 2018 Kursleiter ist Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach Kursort

1. Kurstag

2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Mittwochnachmittag

Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 24. Jan 18 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA

28. Febr 18

Neu St. Johann, Klostergebäude Mi, 7. Febr 18 Kaltbrunn, Rest. Löwen / StVA Kaltbrunn

14. Mrz 18

Niederbüren, Schulh. Probelokal Mi, 21. Febr 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA

21. Mrz 18

Salez, Rheinhof Wangs, Parkhotel / StVA Mels

Sa, 3. Mrz 18 28. Mrz 18

Trogen, Rest. Krone Trogen, Rest. Krone / StVA Trogen

Mi, 7. Mrz 18 4. Apr 18

Widnau, Rest. Rosengarten Sa, 17. Mrz 18 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA Wangs, Parkhotel Wangs, Parkhotel / StVA Mels

18. Apr 18

Sa, 7. Apr 18 9. Mai 18

Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 11. Apr 18 Kaltbrunn, Rest. Löwen / StVA Kaltbrunn

16. Mai 18

Mosnang, Oberstufenzentrum Mi, 25. Apr 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA

23. Mai 18

St. Peterzell, Schulhaus Mi, 2. Mai 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA

6. Jun 18

Salez, Rheinhof Wangs, Parkhotel / StVA Mels

Sa, 26. Mai 18 13. Jun 18

Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 30. Mai 18 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA

20. Jun 18

Widnau, Rest. Rosengarten Sa, 16. Jun 18 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA

20. Jun 18

Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 23. Jun 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA

18. Jul 18

Wangs, Parkhotel Wangs, Parkhotel / StVA Mels

Sa, 7. Jul 18

Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 11. Jul 18 Kaltbrunn, Rest. Löwen / StVA Kaltbrunn

22. Aug 18

29. Aug 18


Sektionen | SVLT

Trogen, Rest.Krone Trogen, Rest. Krone / SVA Trogen

Mi, 15. Aug 18 12. Sept 18

Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 1. Sept 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln / StVA

19. Sept 18

Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 5. Sept 18 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA

26. Sept 18

Salez, Rheinhof Wangs, Parkhotel / StVA Mels

Im Theoriekurs Kat. F / G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km / h. Siehe auch www.fahrkurse.ch

Sa, 15. Sept 18 10. Okt 18

St. Peterzell, Schulhaus Sa, 22. Sept 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA

17. Okt 18

Neu St. Johann, Klostergebäude Sa, 29. Sept 18 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn

24. Okt 18

Widnau, Rest. Rosengarten Mi, 31. Okt 18 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA

28. Nov 18

Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 10. Nov 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA

5. Dez 18

Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 21. Nov 18 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn Wangs, Parkhotel Wangs , Parkhotel/StVA Mels

Theoriekurse Kategorie F / G

AG Kursort und -daten: Liebegg, 24. Febr. 2018 und 3. März 2018, 8.30 Uhr; Frick / FiBL, 26. April 2018 und 3. Mai 2018, 18.30 Uhr. Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich) BL, BS

12. Dez 18

Kursorte und -daten: Vorkurs Ebenrain, Sissach: 11. Apr, 13.30 Uhr, 31. Okt., 13.30 Uhr; Prüfung (MFP Münchenstein): 21. April 2018, 9 Uhr, 17. Nov. 2018 Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, bvlt@bluewin.ch FR

Sa, 24. Nov 18 19. Dez 18

Kontakt: FVLT, Laurent Guisolan, Route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, laurent.guisolan@fr.ch, 026 305 55 58 GR Kursorte: Landquart, Ilanz, Thusis, Scuol, Samedan Kontakt: Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch

ZH Kurs «GPS mit Real Time Kinematic (RTK)» 26. Januar, 8.30 bis 12 Uhr, Strickhof, 8315 Lindau Was kann ein RTK-System? Der Kurs am Strickhof gibt Auskunft.

Der Kurs findet im Rahmen des Wahlfachs «Vertiefung Landtechnik» statt: Für alle an Precision Farming interessierten Landwirtinnen und Landwirte werden die Schultüren geöffnet. Kosten: 30 Franken. In diesem Kurs lernen die Landwirte die Funktionsweise und die Unterschiede solcher Systeme kennen. Denn es ist wichtig, dass sich Landwirte bei einem allfälligen Kauf nicht alleine auf das Vertrauen in den Händler verlassen müssen. Vielmehr sollten sie das nötige Wissen über diese Technik selber mitbringen, um beispielsweise nicht in nachträgliche Kostenfallen zu tappen. Nur wer die Technik versteht, kann das für seinen Betrieb optimale System kaufen. Inhalte: • Anwendung und Genauigkeiten der unterschiedlichen Korrektursignale • Warum ist RTK (noch) nicht gratis? • Signalverfügbarkeit: Warum gibt es RTK-Ausfälle? Wie können diese Ausfälle minimiert werden? Was eignet sich für die Praxis am besten? • Schnittstellen / ISOBUS • Kostentransparenz • Erweiterung und Möglichkeiten der automatisierten Maschinensteuerung • Datenerfassung, Datentransfer bis hin zur Datenvernetzung durch Smart Farming Anmeldung bis 22. Januar 2018 bei Charlotte Baumgartner, 058 105 98 22, oder www.strickhof.ch Weitergehende Informationen: Stephan Berger, Telefon 058 105 99 52

NE Kontakt: M. Bernard Tschanz, Chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch SG, AI, AR, GL Kurs 1, Näfels (Rest. National): 10. Febr. 2018, 8.15–12 Uhr; Schwanden (STVA), 10. März. 2018, 13.30–17.15 Uhr. Kurs 2, Schwanden (STVA), 10. Febr. 2018, 13.30–17.15 Uhr; 10. März. 2018, 8.15– 12 Uhr. Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SH Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Martin Müller, Haldenhof 286, 8213 Neunkirch, 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch SO Kursort: Wallierhof, Riedholz Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch SZ, UR Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch TG Kontakt: VTL / Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen VD Kursort: Oulens-sous-Echallens. Kursdaten: März 2018 und Juni 2018 Kontakt: ASETA-Section vaudoise, Virginie Bugnon, chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch ZH Kursorte: Strickhof, Lindau. Kursdaten: 24. Febr. 2018, 9. Juni 2018, 22. Sept. 2018 und 17. Nov. 2018, je 9.30–15.30 Uhr Kontakt: SVLT ZH, Eschikon 21, 058 105 98 22, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch

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Schweizer Landtechnik

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SVLT | Porträt

Bauer und Brauer Wer erinnert sich nicht an das feine Bier, das an der Abendunterhaltung der Delegiertenversammlung in Stein am Rhein reichlich floss? Dann war er nicht an der DV oder hat vermutlich zu viel erwischt. Es stammte von Brauer Bruno Gnädinger, Landwirt und seit 2011 Präsident der Sektion Schaffhausen, der seit 1998 mit verschiedenen Spezialitätenbieren die Liebhaber entzückt. Dass an besagter DV der Männerchor Ramsen-Buch einen Auftritt hatte, geht auch auf sein Konto: Er spielt am Neujahrskonzert am ersten Januarwochenende immer an der anschliessenden Theateraufführung als Laienschauspieler mit. Zusammen mit Ehefrau Evelyn zieht er die drei gemeinsamen Kinder gross und sorgt sich um den Landwirtschaftsbetrieb mit Leghennen, einer Tierhaltergemeinschaft, Ackerbau (Weizen, Gerste, Zuckerrüben, Raps, Sonnenblumen und Mais) und Reben. Ein festangestellter Mitarbeiter ist ihm dabei behilflich. Der Stallauslauf ist übrigens zu einem geringen Teil auf deutschem Boden – den 18 000 Hennen ist es aber offensichtlich egal. Bruno Gnädingers Anwesen steht im Weiler Wiesholz in Ramsen. Dort gibt es aber zwei noch ältere Ortsteile: Moskau und Petersburg. Sie entstanden nach einer Besetzung durch österreichische, russische und französische Heeresteile im Zeitraum von 1798 bis 1800. Die Russen hätten damals in der Gegend ein Heerlager errichtet, wie Bruno Gnädinger berichtete. Man kann also noch visumfrei nach Moskau und Petersburg reisen. Zum Beitritt in den Vorstand der Sektion Schaffhausen ermunterte ihn um die Jahrtausendwende herum der damalige Aktuar Albert Neidhart. «Wir beide bilden heute noch die genannte Tierhaltergemeinschaft mit fast drei Dutzend Kühen», fügte er hinzu. Dass er den 14 Vorstandsjahren jetzt bereits 7 Präsidentenjahre angehängt hat, habe mehrere Gründe: Die Sektion sei seit jeher sehr aktiv und scheue auch die Organisation von DV nicht. Praktisch alle Vollerwerbslandwirte seien Mitglieder. Der Vorstand arbeite in sich harmonisch. Die Zusammenarbeit mit den kantonalen Behörden sei ebenfalls gut, denn «man kennt und schätzt einander in unserem kleinen Kanton». Und die Landtechnik habe im Kanton Schaffhausen einen grossen Stellenwert, man denke nur an den intensiven Acker- und Weinbau. Entsprechend seien Feldspritzen- und Rebensprayertests sowie die jeweils zusammen mit GVS und dem Maschinenring organisierten Pflanzenbautagungen und Maschinenvorführungen gross angelegte, jährlich wiederkehrende Aktivitäten. Dem SVLT wünscht er ein gutes Händchen für zukünftige Weichenstellungen und richtige Entscheide, die «den Nerv der Bauern treffen und den herrschenden Mitgliederschwund aufhalten», so Bruno Gnädinger. Aufgezeichnet von Dominik Senn

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Kurse | SVLT

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT Kursorte G40 1260 *Nyon VD 1315 *La Sarraz VD 1510 *Moudon VD 1562 *Corcelles-près-Payerne VD 1630 **Bulle FR 1920 *Martigny VS 1964 *Conthey VS 2208 *Les Hauts-Geneveys NE 2720 *Tramelan BE 2852 *Courtételle JU 3186 Düdingen FR 3250 Lyss BE 3267 Seedorf BE 3421 Lyssach BE 3510 Konolfingen BE 3550 Langnau i.E. BE 3770 Zweisimmen BE 3792 Saanen BE 3800 Interlaken BE 3818 Grindelwald BE 3930 Visp VS 4222 Zwingen BL 4415 Lausen BL 4702 Oensingen SO 5040 Schöftland AG 5505 Brunegg AG 6056 Kägiswil OW

Die G40-Fahrkurse 2018 6130 Willisau LU 6210 Sursee LU 6276 Hohenrain LU 6430 Schwyz SZ 6472 Erstfeld UR 6702 ***Claro TI 7130 Ilanz GR 7302 Landquart GR 7430 Thusis GR 7524 Zuoz GR 7550 Scuol GR 8180 Bülach ZH 8200 Schaffhausen SH 8460 Marthalen ZH 8500 Frauenfeld TG 8836 Biberbrugg SZ 8856 Tuggen SZ 8867 Niederurnen GL 8932 Mettmenstetten ZH 9133 Sitterdorf TG 8625 Gossau ZH 9436 Balgach SG 9465 Salez SG 9602 Bazenheid SG * Sprache Französisch ** Sprache Deutsch u. Französisch ** *Sprache Italienisch

Video zu den «G40»-Fahrkursen Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube- Kanal «Schweizer Landtechnik».

Mit dem Führerausweis Kat. G und erfolgreich absolviertem Fahrkurs G40 können landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge und Landwirtschaftstraktoren sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorkurs G40 des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik ist vom Bundesamt für Strassen, ASTRA, anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Siehe www.fahrkurse.ch.

CZV – Weiterbildungskurse Kursart

Kursdatum

Erste Hilfe im Strassenverkehr, Deutsch

24.01.2018

ARV1 / Digitaler Fahrtenschreiber, Deutsch

12.02.2018

Ladungssicherung, Deutsch

auf Anfrage

Moderne Fahrzeugtechnik, Deutsch

05.02.2018

Hebegerätekurse Suva-anerkannt: Gegengewichts- und Teleskopstaplerkurs; Instruktion Hoflader

Kursort und Sprache

Kurstag 1

Kurstag 2

Chavornay VD, Französisch

12.02.2018

13.02.2018

Chavornay VD, Französisch

16.02.2018

17.02.2018

Oberbipp BE, Deutsch

08.03.2018

09.03.2018

Oberbipp BE, Deutsch

12.03.2018

13.03.2018

Goldach SG, Deutsch

17.05.2018

18.05.2018

Oberbipp BE, Deutsch

25.10.2018

26.10.2018

Oberbipp BE, Deutsch

29.10.2018

30.10.2018

Rümlang ZH, Deutsch

auf Anfrage

auf Anfrage

Schweisskurse

Kursort: Riniken AG

Kursart Informationen und Auskünfte zu den rechtsstehenden Kursen: www.agrartechnik.ch oderwww.fahrkurse.ch 056 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch

Kursort: Riniken AG

Kursdatum

Lichtbogen-Handschweissen (E-Hand), Deutsch

auf Anfrage

Metall-Schutzgasschweissen (MAG/MIG), Deutsch

auf Anfrage

Wolfram-Schutzgasschweissen (TIG), Deutsch

auf Anfrage

Impressum 80. Jahrgang www.agrartechnik.ch Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT NR Werner Salzmann, Präsident Aldo Rui, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 00 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung Dr. Roman Engeler, Postfach, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate/Anzeigen Stämpfli AG, Dominik Kittelmann Wölflistrasse 1, Postfach, 3001 Bern Tel. 031 300 63 82, inserate@staempfli.com Alex Reimann, Anzeigen-Verkauf Tel. 079 607 46 59, inserate@agrartechnik.ch Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2018. Kombinationsrabatt bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition AVD Goldach AG, Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

Nächste Ausgabe Schwerpunkt: Fütterungstechnik Impression: Verschiedene Elektro-Futtermischwagen im Vergleich Markt: Fünf Mega-Trends in der Landtechnik Wissen: Was ist ein Drehmomentwandler?

Nr. 2/2018 erscheint am 15. Febr. 2018. Anzeigenschluss: 2. Febr. 2018

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Schweizer Landtechnik

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GVS Agrar AG Im Majorenacker 11 CH-8207 Schaffhausen info@gvs-agrar.ch www.gvs-agrar.ch

1713 ST. ANTONI, GABAG Landmaschinen AG 3148 LANZENHÄUSERN, Staudenmann AG 3179 KRIECHENWIL, Hämmerli AgroTech AG 3232 INS, GVS Agrar Ins AG 3315 BÄTTERKINDEN, Stephan Wyss Landtechnik GmbH 3324 HINDELBANK/KOPPIGEN, Käser Agrotechnik AG 3365 GRASSWIL, LMG Landmaschinen AG Grasswil 3647 REUTIGEN, Burger Reutigen AG 3664 BURGISTEIN, Sterchi Landtechnik AG 3951 AGARN, Fentra GmbH 4147 ANGENSTEIN/AESCH, Brunner Daniel 4415 LAUSEN, Hugo Furrer AG 4624 HÄRKINGEN, Studer & Krähenbühl AG 5054 KIRCHLEERAU, Roos Peter AG 5322 KOBLENZ, GVS Fried AG 5324 FULL-REUENTHAL, Heinz Kämpf Landmaschinen AG 5502 HUNZENSCHWIL, Odermatt Landmaschinen AG 6016 HELLBÜHL, Amrhyn Gustav AG 6130 WILLISAU, Kronenberg Hans 6170 SCHÜPFHEIM, Zihlmann Maschinen & Geräte AG

7205 ZIZERS, Kohler Landmaschinen AG 8193 EGLISAU, Landmaschinenstation Eglisau AG 8207 SCHAFFHAUSEN, GVS Agrar AG 8214 GÄCHLINGEN, GVS Agrar AG 8308 MESIKON-ILLNAU, Gujer Landmaschinen AG 8374 OBERWANGEN, Technikcenter Grueb AG 8476 UNTERSTAMMHEIM, Brack Landtechnik AG 8566 LIPPOLDSWILEN, Mühlethaler Technik AG 8587 OBERAACH, Jakob Hofer AG 8722 KALTBRUNN, Steiner Berchtold AG 8834 SCHINDELLEGI, Schuler Maschinen und Fahrzeuge AG 8934 KNONAU, Hausheer & Sidler 9249 ALGETSHAUSEN, Traber Landmaschinenbetrieb AG 9303 WITTENBACH, Maschinencenter Wittenbach AG 9445 REBSTEIN, Maschinencenter Rebstein AG 9470 BUCHS, A. Stricker Landmaschinen 9475 SEVELEN, Maschinencenter Sevelen AG 9494 SCHAAN, Wohlwend Damian Anstalt 9548 MATZINGEN, Schneider Landmaschinen AG 9615 DIETFURT, Franz Bachmann AG


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