GYMlive 5/2021 - Das Turnmagazin

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Ausgabe Nr. 5 | Dezember 2021

IM FOKUS

FRAUEN IM TURNSPORT Mit viel Engagement zum Erfolg beigetragen GEMEINSAM AKTIV

Foto: Archiv STV

DIE STV-ETHIKKOMMISSION Präsident Daniel Mägerle über Sinn und Zweck dieses Gremiums Co-Partner


DIE GANZE WELT DES STV ONLINE AUF EINEN BLICK. Sei immer und überall auf dem neusten Stand, was die Turnschweiz bewegt. Unser Newsportal berichtet topaktuell und bietet viele spannende Geschichten, Videos und vieles mehr.

«GYMlive online» bietet als Ergänzung zur STV-Verbandszeitschrift zusätzlich Wissenswertes und Nachrichten aus dem STV-Land. Während das Printmagazin «GYMlive» vor allem den Blick hinter die Kulissen wagt, hält dich das Newsportal stets auf dem neusten Stand, was die Turnschweiz gerade

bewegt. Zum Beispiel, wer als neuer Schweizer Meister im Geräteturnen zuoberst auf das Podest steigen darf. Magazin und Newsportal bilden so eine moderne Symbiose aus Lesespass und tagesaktuellen Nachrichten. Wage den Sprung.

Alle News im Überblick gibt es auf unserem Newsportal gymlive.ch


EDITORIAL

WANDEL BRAUCHT ZEIT

Liebe Leserinnen und Leser Schon sind wir wieder Ende Jahr angelangt. Verrückt, wie schnell die Zeit vergeht. Ungefähr neun Monate ist es her, seit ich an dieser Stelle von meinen unruhigen Nächten berichtete, weil ich nicht sicher war, wie das neue Turnmagazin bei euch ankommen würde. Heute weiss ich, die Sorge war unbegründet. Davon zeugen die vielen positiven Feedbacks, welche die Redaktion übers ganze Jahr hinweg erhalten hat (s. Seite 38). Vielen Dank dafür! Der Schweizerische Turnverband steckt immer noch mitten im Umbruch. Viele Veränderungen sind im Gange, die im Turnsport – mit seiner langen Tradition – nicht allen gefallen, meiner Meinung nach aber nötig sind. Wozu es beispielsweise eine Ethikkommission braucht, erfahrt ihr im Interview ab Seite 18. Einen nachhaltigen Wandel herbeizuführen dauert seine Zeit. Dies zeigt beispielsweise auch die Tatsache, dass 50 Jahre nach Einführung des Frauenstimmrechts in der Schweiz auch im (Turn)-Sport immer noch nur wenige Frauen in Führungsgremien vertreten sind (mehr dazu ab Seite 12). Die Turnfamilie hat trotz verschiedener Turbulenzen und Schwierigkeiten zusammengehalten. Ich hoffe, dass wir im kommenden Jahr wieder unbeschwert unserer Leidenschaft nachgehen können. Nun wünsche ich euch einen friedlichen Jahresausklang und einen schwungvollen Start ins 2022 – zum Beispiel mit der «Gymotion» am 8. Januar (s. Seite 9).

Alexandra Herzog Chefredaktorin


Frauen im Turnsport

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IMPRESSUM GYMlive – Das Turnmagazin 2021: 164. Jahrgang Erscheint fünfmal pro Jahr Beglaubigte Auflage Gesamtauflage 108 403 (d: 92 987, f: 13 037, i: 2365) Herausgeber/Verlag Schweizerischer Turnverband (STV) Bahnhofstrasse, 5000 Aarau T +41 62 837 82 00, stv-fsg.ch Redaktion Ausgabe Deutschschweiz Alexandra Herzog (Chefredaktorin) Thomas Ditzler (Redaktor) Marc Frey (Redaktor) red-aarau@stv-fsg.ch

18

Abonnementspreise GYMlive CHF 30.– pro Jahr (Einzelnummer: CHF 6.–) Konzept/Layout/Kreation Kommuniversum AG, 8008 Zürich Illustrationen Getty Images Korrektorat Linkgroup AG, 8008 Zürich Druck/Versand Stämpfli Kommunikation, staempfli.com Mediavermarktung Stämpfli Kommunikation, staempfli.com Ruzica Dragicevic, Verantwortliche Mediaberatung und -vermarktung T +41 31 300 63 70 mediavermarktung@staempfli.com

Wofür genau gibt es die Ethikkommission?


INHALTSVERZEICHNIS

22 Trophäe geht nach Russland

Das «Welsch Master Team» weiss wie Show geht

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PORTRÄT Das «Welsch Master Team» ist eine eingeschworene Truppe.

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AUFGESCHNAPPT Sportliche Wissenshäppchen inklusive Wettbewerb

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IM FOKUS Frauen sind an der Basis gut ver­treten - weiter oben leider (noch) nicht.

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NACHGEFRAGT Aufgaben, Erfahrungen und Her­ausforderungen der Ethikkommission 18 KOMPAKT Diverse Kurzinfos aus dem Turnsport im Überblick

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STV-PARTNER Vistawell

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GEMEINSAM AKTIV Warum die Fussgesundheit so wichtig ist.

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TURNSPIRIT Die Abgeordnetenversammlung bietet wichtigen Austausch.

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PINNWAND Leserbriefe/Korrigenda

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SCHLUSSPUNKT Letzte Frage an Urs Zumsteg 39 MITGLIEDERANGEBOTE Aktionen für STV-Mitglieder

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Entdecke die Welt des STV

Die schwere Last der Füsse Alle News im Überblick gibt es auf unserem Newsportal gymlive.ch


ROMANDS SORGEN FÜR DIE SHOW


PORTRÄT

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Das 2016 von Myriam Bertholet-Laala ins Leben gerufene «Welsch Master Team» besteht aus rund fünfzig Turnerinnen und Turnern aus allen Teilen der Westschweiz. Im Januar 2022 werden sie erneut auf der Bühne des Hallenstadions an der «Gymotion» auftreten. GYMlive hat sie bei einem Training in Orbe getroffen.

Es ist 9 Uhr am Samstagmorgen, als wir die Orbe-Sporthalle betreten. Die Turnerinnen und Turner des «Welsch Master Teams» (WMT) sind bereits im Einsatz. Sie treffen sich etwa einmal im Monat für einen Tag oder ein Wochenende zu einem Intensivtraining in der Romandie. «Wir treffen uns für jedes Training an einem anderen Ort. Normalerweise schlafen wir am Samstagabend vor Ort, um den Turnenden lange Fahrten zu ersparen, aber vor allem, um den Zusammenhalt der Mannschaft zu fördern», erklärt Myriam Bertholet-Laala, die Leiterin und Choreografin der Gruppe. Die Kriterien für die Auswahl eines Trainingsortes sind recht einfach: Es muss eine Schlafmöglichkeit vorhanden sein, ein Parkplatz für den Bus, der den 900 Kilogramm schweren Luftboden transportiert, und ein Raum, der gross genug ist. Auch der Mietpreis ist ein entscheidender Punkt, denn die Turnerinnen und Turner bezahlen diesen aus eigener Tasche: «Wir organisieren Abendessen, Verkäufe, Vorführungen oder Spendenaktionen, um unsere Kosten zu decken», fügt die Verantwortliche hinzu. Zwischen diesen Gruppentrainings müssen die Turnerinnen und Turner die Choreografien zu Hause einstudieren. «Mehr ermöglichen» Die meisten WMT-Turnerinnen und -Turner sind bereits Mitglied in einem Turnverein. Warum also diese Gruppe grün-

den? «Das WMT ermöglicht uns mehr», erklärt Bertholet-Laala und fügt hinzu: «Wir nehmen nicht an Vereinswettkämpfen oder Schweizer Meisterschaften teil. Das WMT ist eine sekundäre Gruppe für Turnende, die es ermöglicht, uns an Galas oder internationalen Veranstaltungen zu präsentieren.» Ursprünglich wurde die Gruppe 2016 gegründet, um an der «Gym for Life Challenge» in Oslo teilzunehmen. Dank der Begeisterung der Turnerinnen und Turner geht das Abenteuer seither weiter. Das WMT tritt mehrmals im Jahr in der Schweiz und im Ausland auf. «Alle Veranstaltungen, an denen wir teilnehmen, sind intensiv. Ich habe tolle Erinnerungen an das ‹Gym for Life›-Finale 2016, an den Einzug ins Hallenstadion bei der ‹Gymotion› oder an die FIG-Gala an der Gymnaestrada in Dornbirn», sagt Cyrielle Verdon, die seit der Gründung dabei ist. Offen für alle Das WMT ist offen für alle Turnerinnen und Turner der französischsprachigen Schweiz. Um in die Gruppe aufgenommen zu werden, muss man jedoch eine Auswahl bestehen. «Wir sind immer zwischen 40 und 50 Turnende im Team», erklärt Bertholet-Lalaa. «Wenn wir zu wenig Turnende haben oder wenn wir einen bestimmten Wettkampf vorbereiten, gibt es ein Auswahlverfahren.»


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PORTRÄT

Einmal im Monat kommt die Gruppe zusammen, um zu trainieren. Foto: zvg

Auch 2022 wird das «Welsch Master Team» einen spektakulären Auftritt hinlegen. Foto: Martin Fröhlich

Die Kandidatinnen und Kandidaten müssen das Gerät, an dem sie auftreten werden, beherrschen, ein gutes turnerisches Niveau haben und die Choreografie intus haben. Die Turnerinnen und Turner unterzeichnen auch eine Charta, mit der sie sich für die Dauer des Wettkampfs verpflichten. Alle Kantone der Westschweiz sind vertreten, und die Turnerinnen und Turner kommen aus verschiedenen Bereichen: Geräteturnen, Kunstturnen, Akrobatik, Trampolin und sogar Rock’n’Roll. Das Konzept funktioniert, denn einige Turnerinnen und Turner sind seit dem Anfang dabei. «Die Trainingseinheiten sind intensiv, aber sehr belebend, denn die Turnerinnen und Turner haben ein hohes Niveau», meint Verdon. «Das WMT ist mehr als nur Turnen, es ist eine richtige Familie», fügt Bertholet-Laala hinzu. Internationale Erfahrungen Im Laufe der letzten Jahre sind die WMT-Mitglieder bei vielen internationalen Galas und Veranstaltungen aufgetreten. Im Jahr 2016, als die Gruppe gegründet wurde, belegte das Team in Oslo den zweiten Platz bei der «Gym for Life Challenge». Danach haben sie an der FIG-Gala der Gymnaestrada 2019 in Dornbirn (AUT) sowie mehrmals an der «Gymotion» teilgenommen. Auch die Agenda für 2022 und 2023 ist bereits

Das WMT ist wie eine richtige Familie Myriam Bertholet-Laala, Managerin Welsch Master Team

voll: «Wir werden an der Eurogym 2022 in Neuchâtel teilnehmen und wir hoffen, für die FIG-Gala der Gymnaestrada 2023 in Amsterdam ausgewählt zu werden», sagt die WMT-Verantwortliche. «Nach einem Jahr Pandemie und ohne Training freuen wir uns, wieder in der Turnhalle zu sein und uns auf Veranstaltungen vorzubereiten.» Eine besondere Atmosphäre Der nächste Auftritt liegt nicht mehr weit entfernt. Das WMT wird an der «Gymotion» 2022 in Zürich (s. Seite 9) zu sehen sein. «Wir lieben diese Veranstaltung», lächelt Bertholet-Laala. «Ein aussergewöhnlicher Anlass in der Schweiz und es ist eine Ehre für uns, daran teilzunehmen.» Die WMT-Choreografin bereitet für diesen Anlass eine einzigartige Show vor: «Wie 2020 wird die Gruppe eine Bodenübung mit MiniLuftmatten zum Thema ‹Rückkehr ins Leben› präsentieren, mit vielen Emotionen und Spass. Wir wollen dem Publikum einen echten Kick geben.» Die

«Gymotion» ist auch für die mitwirkenden Turnerinnen und Turner ein Highlight. Cyrielle Verdon bestätigt das: «Ich habe bereits zweimal an der Gymotion teilgenommen, es bleibt eine meiner schönsten Erinnerungen mit dem Team. Die Atmosphäre ist unglaublich.» Ein anderer treuer WMT-Turner, Sébastien Lohmann, stimmt zu: «Die Show, die Lichter, die Atmosphäre, alles ist unglaublich.» Man trifft sich also am 8. Januar 2022 im Hallenstadion Zürich, um diese aussergewöhnliche Show zu erleben. Text: Emilie Lambiel/ahv

MYRIAM BERTHOLET-LAALA IN KÜRZE Geburtsdatum: 9. November 1978 Wohnort: Suchy (VD) Familie: Geschieden, zwei Kinder (Liam und Maé) Beruf: Physiotherapeutin in der Pädiatrie, Managerin und Choreografin des Welsch Master Teams Hobbys: Turnen Meine erste Erinnerung an das Turnen: «Das Kunstturnen in Genf, als ich vier Jahre alt war».


PORTRÄT

WELTREKORDVERSUCH UND SCHWEIZER PREMIERE Am 8. Januar 2022 wirbeln wieder 600 Turnende aus der ganzen Schweiz durch das Hallenstadion Zürich. Ein absoluter Höhepunkt der «Gymotion» 2022 wird im Finale präsentiert. Rund 150 Athletinnen und Athleten zeigen eine einzigartige Sprungshow und versuchen damit, einen neuen Weltrekord auf die Beine zu stellen. Wie viele Doppelsaltos werden die Turnenden schaffen? Sei live dabei, denn Nervenkitzel und Spannung sind garantiert! Das Spektakel wird musikalisch von einem Top-Act der Weltklasse, den «Flying Drummer», begleitet. Mit hoher Geschwindigkeit werden die fliegenden Trommler, die zum ersten

Mal überhaupt in der Schweiz auftreten, in die Luft katapultiert. Sie begeistern mit einer rasanten Performance aus kraftvollen Trommelklängen in Verbindung mit innovativen Leuchteffekten. Live-Gesang, Pyro- und Lichteffekte, Special-Acts und natürlich ganz viel Turnsport auf höchstem Niveau. Ein absolutes Muss für Turnerinnen und Turner, für alle Showfans und perfekt für einen Familien- oder Vereinsausflug. «Ein Traum geht in Erfüllung» Anfang Oktober stand Michèle Bircher im Finale der SRF-Sendung «Stadt Land Talent». Mit dem Song «Never Enough» rührte sie Stefanie Heinzmann zu Tränen und erhielt von der Jury die volle Punktezahl. In der Endabrechnung reichte es zu Platz zwei hinter «Tüüfner Gruess». Dank ihrem zweiten Platz wird Michèle

schon bald ihren grossen Traum von einem Auftritt im Hallenstadion verwirklichen können. Sie wird am 8. Januar 2022 an der «Gymotion» zusammen mit Jesse Ritch und weiteren Schweizer Musikerinnen und Musikern die über 600 Turnenden mit ihrer Stimme live begleiten. Sichere dir jetzt dein Ticket unter: www.gymotion.ch


10 AUFGESCHNAPPT

KEIN PLATZ IM HANDGEPÄCK? Amüsante Anekdote am Rande: Angelina Melnikova zusammen mit Nikita Nagorny, Siegerin des diesjährigen Swiss Cup Zürich, hat aus Versehen ihre Trophäe im Hotelzimmer in der Schweiz liegengelassen. Keine Angst: Unterdessen dürften sie wiedervereint sein.

AUFGESCHNAPPT Ich fand die Woche sehr interessant und intensiv. Ich konnte viel lernen, zum Beispiel, wie man den Kindern spielerisch etwas beibringen kann und wie man besser auf sie eingeht. Beni Steinemann, TV Buchberg-Rüdlingen, zum J+S-Grundkurs in Neukirch-Egnach

AUF DAS SCHLIMMSTE VORBEREITET Der STV Neukirch an der Thur durfte an seinem Leiterworkshop eine Führung bei der REGA geniessen. Dem Thema entsprechend gab es vom Samariterverein einen Auffrischungskurs in Erster Hilfe. Der Fokus lag dabei auf Verletzungen und Unfällen im Sportbereich.


AUFGESCHNAPPT 11

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ZERFLEDDERTE FAHNE Die haben doch nicht…?! Doch haben sie. Die alte Fahne des STV Oberbüren verstaubt nicht irgendwo in einem Archiv, sondern hängt als Auszeichnung bei langjährigen und engagierten Mitgliedern in deren Stube. Mitglieder, die genau mit dieser Fahne gross geworden sind.

900:8 900 ZUSCHAUERINNEN und Zuschauer

GEWUSST, DASS … … wir unseren Füssen zu Lebzeiten rund 200 Millionen Schritte zumuten?

erlebten am 3. November die 38. Ausgabe des Mémorial Arthur Gander in Morges. Bei 8 teilnehmenden Nationen flatterten die Fahnen von Russland (Angelina Melnikowa) und USA (Yul Moldauer) zuoberst.

… unsere Füsse aus 27 Gelenken, 26 Knochen, 32 Muskeln und Sehnen sowie 107 Bändern bestehen?

WETTBEWERB Wie viele Regional-/Kantonalturnverbände werden von einer Frau präsidiert? Verlost werden drei «Ochsner Sport»-Gutscheine im Wert von je 100 Franken

Mitmachen – ganz einfach: Antwort per Online-Formular auf stv-fsg.ch/wettbewerbgymlive oder E-Mail mit dem Betreff «Wettbewerb 5/2021» und den vollständigen Adressangaben an red-aarau@stvfsg.ch senden.

Teilnahmeschluss: Mittwoch, 19. Januar 2022 Die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbes werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt.


Heute konzentriert im Wettkampf, morgen vielleicht engagiert und motiviert an einer Verbandsspitze. – Foto: Archiv STV / Martin Jörg


IM FOKUS 13

JE WEITER OBEN, DESTO GERINGER DER ANTEIL Obwohl der Sport immer weiblicher wird, sind Frauen in den Schweizer Sportgremien noch stark untervertreten. Das ist leider Tatsache. GYMlive zeigt auf, wie die Lage im Schweizerischen Turnverband aussieht und wirft gleichzeitig einen Blick in die Geschichte des Frauenturnens.

Heute zählt der Schweizerische Turnverband (STV) rund 155’000 weibliche Mitglieder (Stand: August 2021, Kinder unter 6 Jahren nicht mitgerechnet). Von den total 2’777 Aktivvereinen bestehen heute 917 nur aus Turnerinnen, 1’096 aus Turnern und 764 sind gemeinsam unterwegs. Auf Stufe Verein zeigt sich dann auch ein ausgeglichenes Verhältnis von weiblichen und männlichen Präsidien: 1’508 Präsidentinnen gegenüber 1’473 Präsidenten (50,5 zu 49,5 Prozent). So weit, so erfreulich.

Der STV hatte seit dem Zusammenschluss erst eine Zentralpräsidentin Eine Stufe weiter oben in der Pyramide (s. Grafik), in den Kantonal- bzw. Regionalverbänden, verhält es sich jedoch ganz anders. Nur fünf der dreissig Verbände haben eine Frau an der Spitze (16,6 Prozent).

Meist Männer an der Spitze Blickt man in der Geschichte zurück, zeigt sich, dass schon immer mehrheitlich Männer die Geschicke im Schweizer Turnsport geführt haben. So wurde der Schweizerische Frauenturnverband (SFTV) die ersten vier Jahrzehnte nach der Gründung (1908–1946) von Männern präsidiert. Sowieso kam die Entwicklung des Frauenturnens in der Schweiz, wie auch die Einführung des Frauenstimmrechts, im Vergleich zum Ausland verspätet. Zur Selbstverständlichkeit wurde das Frauenturnen erst Ende der 1960er-Jahre. Als 1971 endlich das Frauenstimmrecht eingeführt wurde, existierte der Schweizerische Frauenturnverband (bis 1928: Schweizerische Damenturngesellschaft) zwar bereits 63 Jahre und zählte stattliche 86’186 aktive Mitglieder. Dennoch hatten die Frauen bis zu diesem Zeitpunkt immer wieder gegen grosse Widerstände zu kämpfen. Forderungen der Turnerinnen nach leistungsorientiertem Turnen blieben lange erfolglos, herrschte doch bei den Herren die Ansicht vor, dass Rhythmus und Lebensgefühl das Frauenturnen charakterisieren sollten. Entwicklung vorangetrieben Erst 1946 war es Marie Willmann vergönnt, als erste Frau die Spitze zu übernehmen und den gewünschten Wandel


14 IM FOKUS

In den Vereinen ist das Verhältnis viel ausgeglichener Dank der Hartnäckigkeit einiger Pionierinnen steht heute auch den Frauen die ganze Vielfalt des Turnsports offen. – Foto: Archiv STV / Martin Jörg

einzuleiten. Auf Willmann, die sich zehn Jahre als Präsidentin nicht nur halten, sondern auch wichtige Veränderungen durchsetzen konnte, folgten fünf weitere SFTV-Präsidentinnen, welche die Entwicklung des Frauenturnens in der Schweiz mit beharrlicher Arbeit vorantrieben. Im Jubiläumsjahr zum 50-jährigen Bestehen des SFTV erfreute sich der Verband über einen Zuwachs von 49 Sektionen. «Hoffen wir, dass diese erfreuliche Entwicklung auch die nächsten Jahre weiter anhält, dann werden wir in einem halben Dutzend Jahren bezüglich Sektionenzahl unseren Bruderverband eingeholt haben», so hoffte Frau in der damaligen Zusammenfassung der Mitgliederbilanz. Tatsächlich konnte der SFTV weiter kontinuierlich an Mitgliedern dazugewinnen. Die Mischung machts Rita Elsener-Canepa, die amtierende SFTV-Präsidentin beim Zusammenschluss von Eidgenössischem Turnverein (ETV) und Schweizerischem Frauenturnverband (SFTV) 1985, wurde die Ehre zuteil, auch das Zepter des frisch gegründeten Schweizerischen Turnverbandes (STV) zu übernehmen. Bis Ende 1991 amtete sie als Zentralpräsidentin. Elsener-Canepa blieb bis heute die erste und einzige Frau, die dem STV vorstand.

Von einem guten Team getragen zu werden, ist eine wichtige Voraussetzung, damit man sich überhaupt an eine Führungsrolle heranwagt. – Foto: Archiv STV / Peter Friedli

Im heutigen siebenköpfigen STV-Zentralvorstand ist mit Eliane Giovanola nur noch eine Frau vertreten (14,28 Prozent). «Auch wenn ich nichts von Quoten halte, finde ich das problematisch. Denn der Zentralvorstand repräsentiert den Turnsport der ganzen Schweiz», sagt Evi Hurschler (Präsidentin Turnverband Luzern, Ob- und Nidwalden). «Viel wichtiger als das Geschlecht der Person ist eine gute Mischung an Interessen, Hintergründen und Erfahrungen in den Führungsgremien», ist die Präsidentin des Schaffhauser Turnverbandes Andrea Fuchs überzeugt. «Lieber nur eine einzige Frau, dafür kompetent und engagiert, als Frauen, die nur als Alibi dienen», meint Lysiane Tissières (Präsidentin Gym Valais-Wallis, s. auch Seite 16/17). Fähige Frauen vorhanden Bei den Vorstandsgremien in den Kantonal- und Regionalturnverbänden fällt

Sed quo ommod ut omnimus et illaborecus cone vel idi numet labo.

auf, dass dort die Frauen die Mehrheit bilden. 307 Frauen gegenüber 196 Männern engagieren sich in der Führung. «Unser Ausschuss besteht aus sechs Frauen und einem Mann», so Tissières. Auch im Vorstand des Schaffhauser Turnverbandes (SHTV) sind mehr Frauen als Männer vertreten (3:1). Ähnlich verhält es sich in den Vereinen: 12’237 Frauen zu 8’568 Männern. Diese Zahlen beweisen, dass in der Turnschweiz genügend engagierte Frauen zu finden sind, die durchaus auch fähig wären, einem kantonalen oder nationalen Verband vorzustehen. Nun müssen diese es sich nur auch zutrauen und dann von ihren Verbandskolleginnen und -kollegen an die Spitze getragen werden. Text: Alexandra Herzog


IM FOKUS 15

VERHÄLTNIS FRAUEN – MÄNNER FÜHRUNGS­ GREMIEN IM TURNSPORT

MEHR VERNETZEN

STUFE STVZENTRALVORSTAND 14,28%

I ns

85,72%

6

STUFE KANT./REG.VERBÄNDE PRÄSIDIEN 30

16,6% sa

mt

5

I ns

ge

83,3% 25

61,1%

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38,9%

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I ns

ge

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mt

50 3

VORSTÄNDE KANTONAL/REGIONALVERBÄNDE

50,5%

sa ge I ns

49,5%

1473

12 237

I ns

ge

sa

mt

20  8

05

VORSTÄNDE VEREINE 58,82%

41,18%

Viola Amherd, Bundesrätin und Chefin des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) Frau Bundesrätin, warum sitzen heutzutage noch nicht mehr Frauen in Sport-Führungsgremien? Viola Amherd: Wenn es darum geht, in Sport-Führungsgremien Stellen zu besetzen, spielen die etablierten männlichen Strukturen und Netzwerke sicher eine Rolle. Man(n) sucht in seinen Netzwerken nach einer geeigneten Person. Heute sind die sportlichen Netzwerke noch zu wenig durchmischt und sehr stark männlich dominiert.

1508

mt

2’9

81

STUFE VEREIN PRÄSIDIEN

Foto: zvg

eg

sa

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7

1

8568

Wo müssen wir ansetzen, um dies zu ändern? Es ist wichtig, dass Sportlerinnen sich vernetzen, zum Beispiel im Verein ‹Sportif› oder bei ‹Helvetia rennt›, und dass sie sich gegenseitig unterstützen. Frauen müssen, auch im Sport, das Selbstvertrauen und den Mut haben, zu sagen, dass sie eine Führungsposition einnehmen wollen. Die Sportverbände müssen vermehrt für die Chancen von gemischten Teams sensibilisiert werden! Wenn wir mehr Frauen in Sport-Führungsgremien haben, können diese Vorbild für andere engagierte Frauen sein. Fördern können wir eine bessere Ver-

tretung von Frauen in solchen Führungsgremien zum Beispiel, indem sie dazu motiviert werden, ein Sportstudium zu absolvieren. Welche Projekte laufen diesbezüglich? Betreffend Frauenvertretung in Sport-Führungsgremien verlange ich, dass bis 2024 in den Sportverbänden ein Frauenanteil von 40 Prozent in Führungsgremien erreicht wird. Die Einhaltung dieser Vorgabe soll dann auch ein Kriterium dafür sein, wie viel Förderbeiträge ein Verband erhält. Wir sind ebenfalls daran, die Abläufe und Kriterien bei der Aufnahme zur Hochschule in Magglingen zu überprüfen. Unser Ziel ist klar: Frauen sollen die gleichen Chancen haben wie die Männer, um in Magglingen Sport zu studieren. Die Aufnahme an die Schule wird jedoch anspruchsvoll bleiben. Wir müssen die heutige Situation analysieren und wenn nötig Anpassungen und Verbesserungen vornehmen. Interview: Alexandra Herzog Frauen-Netzwerke: sportif.info ; helvetia-rennt.ch


16 IM FOKUS

RÜCKHALT GEBEN, SELBST­ VERTRAUEN FÖRDERN Vier der aktuellen Kantonal- und Regionalpräsidentinnen äussern sich über ihre Motivation, ein solches Amt auszuüben, und zum Thema Frauen in Führungsfunktionen.

Lysiane Tissières (Gym Valais-Wallis, seit 2019) «Das Turnen hat mir viel gegeben. Es ist mehr als die Ausübung einer Sportart, es ist eine grossartige Lebensschule. Für mich war es selbstverständlich, mich dafür zu engagieren und damit etwas zurückzugeben. Ich hoffe, dass bald mehr Frauen in der Lage sind und sich vor allem trauen werden, eine solche Verantwortung zu übernehmen. Quoten sind meiner Meinung nach nicht die Lösung. Die Erhöhung des Frauenanteils sollte keine Verpflichtung sein, sondern vielmehr Ausdruck eines Wunsches mehr Vielfalt und Reichtum einzubringen. Die Frauen müssen sich trauen, sich zu engagieren, den Schritt zu wagen, aber vor allem müssen sich die Männer stärker in das Familienleben einbringen. Dieses berühmte Zitat von Hillary Clinton fasst die Situation gut zusammen: ‹Ich habe immer daran geglaubt, dass Frauen keine Opfer sind. Wir sind Vertreterinnen des Wandels. Aber man muss uns eine Chance geben [es zu beweisen]›.» Andrea Fuchs (Schaffhauser Turnverband, seit 2018) «In Vereins- und Verbandsvorständen hat man die Möglichkeit, sich für den Turnsport, den wir alle lieben, einzusetzen und gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Motivation kam aus der einmaligen Gelegenheit, eine solche Aufgabe zu übernehmen und etwas zum Turnen beizutragen. Mit der Führung eines Verbandes verantwortet man schon fast ein Unternehmen – je nach Verbandsgrösse. Wir stehen immer wieder vor neuen Herausforderungen und können diese mit dem Vorstand, der Geschäftsstelle und den Vereinen anpacken und gemeinsam lösen. Das Miteinander und die zahlreichen neuen Kontakte sind aus meiner Sicht enorm wertvoll. Oft fühlt sich Frau wie auch Mann vom Umfang und von der Verantwortung einer solchen Aufgabe überfordert. Da ist es wichtig aufzuzeigen, was dahintersteckt, auf welche Unterstützung man zurückgreifen kann und besonders, welche positiven und gewinnbringenden Erfahrungen gesammelt werden können. Es braucht die richtigen Personen am richtigen Platz. Ob das abhängig ist vom Geschlecht, wage ich zu bezweifeln. Wichtig erscheint mir, dass wir eine gute Mischung an Interessen, Hintergründen und Erfahrungen haben und die einzelne Person motiviert und engagiert ist.»


IM FOKUS 17

Evi Hurschler (Turnverband Luzern, Ob- und Nidwalden, seit 2020) «Ich finde es toll, aktiv am Geschehen mitmachen zu dürfen. Das gemeinsame Arbeiten im Team schätze ich sehr. Führungsaufgaben sind viel einfacher zu bewältigen, wenn das Team um die Person herum stimmt. Dort liegt vermutlich der Erfolg begraben. Meine Meinung ist klar: Es kommt nicht auf das Geschlecht an. Die Person ist entscheidend. Es braucht Leute, welche andere für Aufgaben motivieren und unterstützen können. Vermutlich trauen sich die Frauen diese Aufgaben weniger zu, als es Männer tun. Sie stellen ihre Anforderungen an sich selbst viel höher. Ich finde auch, dass die Arbeiten einer Frau an der Spitze noch genauer unter die Lupe genommen werden. Wir sind vor allem für alle anderen Frauen ein Dauerthema. Schade! Dieses Amt ist, wie viele andere auch, im Milizsystem angesiedelt. Wenn du solche Aufgaben als Hobby neben deiner beruflichen Tätigkeit erledigst, ist es äusserst anspruchsvoll. Diese Tatsache schreckt ab, da bin ich mir sicher. Attraktive Bedingungen sind zweiseitiger Natur. Meiner Meinung nach müsste ein Kantonalverband auch heute und in Zukunft mit ehrenamtlichem Engagement unterwegs sein.»

Connie Gamma (Urner Turnverband, seit 2016) «Die Zusammenarbeit und der Austausch sind sehr interessant und geben Gelegenheit für gute Gespräche. Mehr Frauen an die Spitze, das wird überall gefordert, auch in der Politik. Ich finde es sehr schade, dass im STV-Zentralvorstand nur eine Frau vertreten ist. Doch viele Frauen haben zu wenig Selbstvertrauen, um sich zu bewerben. Ich denke, der Zeitfaktor spielt oft eine Rolle, warum ein Amt nicht ausgeführt wird. Vielleicht ist auch die Rollenverteilung immer noch recht präsent. Die Meinungen der Frauen sind ein wichtiger Faktor in den Führungsgremien. Deshalb ist eine gute Mischung von Mann und Frau in den Vorständen erstrebenswert.»


PRÄVENTION, BERATUNG UND AUFSICHT

ZUR PERSON Daniel Mägerle (51) studierte in Zürich und Cork/Irland und ist seit 2006 selbständiger Rechtsanwalt mit einer eigenen Kanzlei in Winterthur. Er ist Fachanwalt SAV Arbeitsrecht und neben der Spezialisierung in Arbeitsrecht auf dem Gebiet des Sportrechts tätig. Seit 2019 ist er Vizepräsident von Swiss Sliding. In seiner Kindheit und Jugend war Daniel Mägerle Kunstturner im TV Neftenbach und im Trainingszentrum Winterthur. Später war er aktiver Triathlet und nahm 2004 sowie 2006 im ViererTeam am «Race across America» teil. Daniel Mägerle hat J+S-Ausbildungen in Triathlon und Handball absolviert. Er lebt in einer festen Partnerschaft und ist Vater von Zwillingstöchtern.


NACHGEFRAGT 19

Seit Januar 2021 hat der Schweizerische Turnverband (STV) eine unabhängige Ethikkommission. Zu ihren Aufgaben gehören Prävention, Beratung und Aufsicht, aber auch der Betrieb einer Anlauf- und Meldestelle. Präsident Daniel Mägerle gibt Einblick in Erfahrungen und Herausforderungen der Ethikkommission.

Daniel Mägerle, warum braucht der STV eine eigene Ethikkommission? Es existierten ja bereits diverse Anlaufstellen für Athletinnen und Athleten? Daniel Mägerle: Swiss Olympic hat schon vor längerer Zeit vorgegeben, dass jeder angeschlossene Verband über eine unabhängige Ethikmeldestelle verfügen muss. Der STV kam zum Schluss, dass seine damalige Anlaufstelle nicht genüge, und hat die Ethikkommission statutarisch eingeführt. Die Mitglieder wurden am 31. Oktober 2020 gewählt. Am 31. Oktober 2020 sind auch die ‹Magglingen Protokolle› erschienen. Ja, und viele meinen, die Einführung der Ethikkommission des STV sei eine Reaktion darauf. Diese war aber schon lange vorher durch alle Instanzen des Verbandes vorbereitet worden und die Wahlen waren lediglich der letzte Schritt. Es ist ein riesiger Zufall, dass beides am selben Tag stattgefunden hat.

Der STV hat sehr gut und glaubwürdig kommuniziert, dass es eine neue und absolut unabhängige Ethikkommission gibt Daniel Mägerle

Seit Januar 2021 ist die Ethikkommission nun an der Arbeit. Wie sieht Ihre Zwischenbilanz aus? Der Start war happig und schneller als erwartet. Wir hatten die Vorstellung, dass wir rund zwei Monate Zeit hätten, um uns kennenzulernen und uns zu organisieren. Am Montag nach der Wahl hat uns jedoch der Zentralvorstand des STV damit beauftragt, eine Untersuchung zu den Vorwürfen in den ‹Magglingen Protokollen› betreffend Kunstturnen Frauen zu führen. Wir sind also gewissermassen ins kalte Wasser geworfen worden und mussten sofort an die Arbeit. Bis im Frühling waren wir dann eingespielt und haben vom STV die nötigen Ressourcen erhalten. Seither läuft es gut. Stichwort Ressourcen: Was kostet die Ethikkommission den STV? Grundsätzlich arbeiten die fünf Mitglieder der Ethikkommission ehrenamtlich, wir erhalten eine Pauschalentschädigung gemäss der generellen Spesenregelung des STV. Bei Untersuchungshandlungen stellen wir den Aufwand auf der Basis einer eigenen Vereinbarung mit dem STV in Rechnung. Angestellt sind eine juristische Sekretärin mit einem 50-Prozent-Pensum und eine Assistentin mit einem Pensum von 15 Prozent.


20 NACHGEFRAGT

Wer sich korrekt und transparent verhält und seine Position nicht ausnützt, kann seine Tätigkeit auch in Zukunft ohne jegliche Verunsicherung ausüben. – Foto: Devon Yu

Wie können die Hürden für eine Meldung durch eine betroffene Person möglichst tief gehalten werden? Zum einen hat der STV sehr gut und glaubwürdig kommuniziert, dass es eine neue Ethikkommission gibt und dass diese absolut unabhängig ist. Dann ist es sehr einfach, uns zu erreichen: Man kann uns anrufen oder man kann uns schreiben. Und es gibt zwei Meldestellen, einmal bei einem männlichen Anwalt und einmal bei einer weiblichen Ärztin. Wir nehmen das Anliegen auf, und als Erstes hören wir zu und sprechen mit den Leuten. Manchmal ist das Anliegen damit bereits erledigt, die Leute wollen in einzelnen Fällen einfach jemanden, der ihnen einmal zuhört, Dampf ablassen oder eine Beratung. Oder sie entscheiden sich dann eben dafür, eine Meldung zu machen. Gibt es typische Meldungen? Wie unterscheiden sie sich? Grundsätzlich ist jede Meldung anders. Aber es lassen sich Gruppen bilden. Zum einen gibt es Meldungen, die oft

Als Erstes hören wir zu und sprechen mit den Leuten Daniel Mägerle

eine längere Geschichte haben und auf eine gewisse Angstkultur zurückzuführen sind. Dann gibt es Meldungen zu sportlichen Entscheiden. Hier klären wir aber höchstens ab, ob zum Beispiel eine Nichtselektion willkürlich oder diskriminierend erfolgt ist. Eine weitere Gruppe sind Meldungen, die das Verhalten eines Vereins oder Verbands betreffen, nachdem jemand dort ein Fehlverhalten eines Trainers oder einer Trainerin gemeldet hat. Das hat oft mit schlechter oder verweigerter Kommunikation zu tun. Und dann gibt es Fälle, wo Leute einfach nicht miteinander können, und schon lange ein Konflikt schwelt. In der Regel liegt in solchen Fällen kein Ethik-

verstoss vor, die Beratungen können dennoch hilfreich sein. Gibt es Fälle, für welche die Ethikkommission klar nicht zuständig ist? Wie bereits gesagt, nehmen wir keine Stellung zu sportlichen Entscheiden und mischen uns nicht in den Kompetenzbereich des Trainerstabs und der Chefs Spitzensport ein, sofern nicht Willkür oder eine Diskriminierung vorliegt. Wir sind auch keine allgemeine Beschwerdestelle, entsprechende Anliegen leiten wir mit dem Einverständnis der meldenden Person an die zuständige Stelle weiter. Ebenfalls sind wir nicht zuständig, wenn es um strafrechtlich Relevantes geht. Das ist Sache der Strafverfol-


NACHGEFRAGT 21

gungsbehörden und wir empfehlen in solchen Fällen eine Strafanzeige. Anonymität ist für viele eine wichtige Voraussetzung, um eine Meldung zu machen. Können Sie diese immer gewährleisten? Wir sorgen auf jeden Fall dafür, dass die meldende Person geschützt ist und keine Repressalien befürchten muss. Anonymität ist jedoch nicht immer möglich. Wenn zum Beispiel in einer bestimmten Halle zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Gerät etwas vorgefallen ist, wird es schwierig, weil wir ja die angeschuldigte Person mit diesem Vorfall konfrontieren müssen. Und wie geht es nach Abschluss einer Untersuchung weiter? Das kommt sehr auf den konkreten Fall an. Wir haben ja keine Entscheidkompetenz, sondern machen lediglich Empfehlungen. Das tun wir gelegentlich auch dann, wenn wir keinen Ethikverstoss festgestellt haben. Wenn wir einen Ethikverstoss feststellen, empfehlen wir in der Regel Massnahmen gegen die angeschuldigte Person oder organisatorische Verbesserungen. Ab Januar 2022 soll ‹Swiss Sport Integrity› die Funktion der Meldestelle übernehmen. Genau, am 26. November 2021 findet das Sportparlament von Swiss Olympic statt. Man geht davon aus, dass das Parlament dem neuen Ethikstatut zustimmt (Anm. d. Red.: Das Interview mit Daniel Mägerle fand vor dem Entscheid des Sportparlamentes statt. Dieser lag

In vielen Fällen braucht es einfach eine neutrale Stelle, wo man etwas deponieren kann Daniel Mägerle

bis Redaktionsschluss nicht vor). Damit würde aus «Antidoping Schweiz» neu «Swiss Sport Integrity» und als Teil davon eine zentrale Meldestelle für Ethikfälle aller bei Swiss Olympic angeschlossenen Verbände geschaffen. Wie verändert sich damit die Aufgabe der Ethikkommission des STV? Wir werden die Ethikkommission für den STV bleiben, uns jedoch auf die Aufgaben wie Prävention, Beratung, Vernetzung und unsere Aufsichtsfunktion konzentrieren. In diesen Bereichen gibt es bereits verschiedene Projekte. Für konkrete Meldungen werden wir in Zukunft an «Swiss Sport Integrity» verweisen. Ebenfalls werden wir unsere laufenden Untersuchungen abschliessen. Und natürlich werden wir in Zukunft mit «Swiss Sport Integrity» zusammenarbeiten. Wenn Sie auf Ihr erstes Jahr als Präsident der Ethikkommission zurückblicken: Welche Erkenntnis erachten Sie als besonders wichtig? Zum Kulturwandel gehört, dass Missstände gemeldet werden dürfen, ohne dass man Repressalien oder andere Nachteile zu befürchten hat. Die EthikCharta des Schweizer Sports muss von

Wir haben keine Entscheidkompetenz und machen lediglich Empfehlungen Daniel Mägerle

allen Beteiligten, Funktionären, Trainerinnen und Trainern und so weiter auf allen Ebenen verinnerlicht und gelebt werden. Wer sich korrekt und transparent verhält und seine Position nicht ausnützt, kann seine Tätigkeit auch in Zukunft ohne jegliche Verunsicherung ausüben. Interview: Barbara Meier

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Fälle wurden der Ethikkommission zwischen dem 1. Januar 2021 und dem 25. Oktober 2021 gemeldet

DIE ETHIKKOMMISSION BESTEHT AUS: Daniel Mägerle, Winterthur Präsident / Jurist / Deutschschweiz Christian Blandenier, Fontainemelon Mitglied / Jurist / Romandie Valentina Lavagno, Giornico Mitglied / Juristin / Tessin Ursula Laasner-Haussmann, Winterthur Mitglied / Medizinischer Bereich / Deutschschweiz Roman Gisi, Oberkirch Mitglied / Athletenvertreter / Deutschschweiz


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Video für mehr Bekanntheit Die Sportversicherungskasse (SVK) ist einer der grossen Vorteile, die ihr als STVMitglied geniesst. Kennt ihr nicht? Die SVK steht euch bei Unfällen (ergänzend zur Grundversicherung) sowie bei Brillenschäden und Haftpflichtfällen im Zusammenhang mit dem Turnen finanziell wie auch beratend zur Seite. Wie eine Mitgliederumfrage Anfang 2021 ergab, sind die wertvollen Leistungen der SVK bei rund einem Viertel der Mitglieder nicht bekannt. Ein Video soll dies nun ändern Weitere Informationen zum Thema:

Foto: Janis Fasser

KURZINFOS AUF EINEN BLICK

TROPHÄE GEHT NACH RUSSLAND Zehn Nationenteams waren am 7. November 2021 zum 38. Swiss Cup Zürich im Hallenstadion angetreten. Der einzigartige Paar-Wettkampf, bei dem je eine Turnerin und ein Turner die Farben ihres Landes vertreten, bot viel Spannung und vermochte das Publikum zu begeistern. Das russische Duo mit Boden-Olympiasieger Nikita Nagorny und Weltmeisterin Angelina Melnikowa bewies seine Klasse einmal mehr. Runde um Runde erturnten sie die meisten Punkte und auch im Final gegen die Ukraine setzte sich Russland durch. Für eine Überraschung sorgte das Team Schweiz II mit Lena Bickel und Noe Seifert. Die beiden zeigten einen ausgezeichneten Wettkampf, stiessen bis in den Halbfinal vor und klassierten sich auf dem vierten Platz. Team Schweiz I (Stefanie Siegenthaler / Henji Mboyo) schied nach der Vorrunde auf Rang 7 aus. Weitere Informationen zum Thema: swiss-cup.ch

Foto: Luca Nastasi

Neue Team-Kategorie kam gut an 13 Titel konnten an den die Konkurrenz hinter sich. Neu auf dem Schweizer Meisterschaften Wettkampfprogramm stand die KategoGymnastik Ende September rie «Teams», welche auf grossen Anvergeben werden. Sieben da- klang stiess. Insgesamt 20 Dreier- bis von gingen in die West- Fünfer-Teams nutzten bei der Jugend schweiz. In der Königsklasse, und den Aktiven diese Startgelegenheit. Gymnastik Einzel zweiteilig, Weitere Informationen zum Thema: vermochte die Tessinerin Es- gymlive.ch telle Ranzoni (SFG Losone) zu überzeugen. Im zweiteiligen Wettkampf der Paare liessen die Cousinen Loanne und Eléa Roch (FSG Vétroz Amis Gymnastes)


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Alle News im Überblick gibt es auf unserem Newsportal gymlive.ch

EVENTS 2022 Januar 8.1. GYMOTION Zürich – gymotion.ch

Foto: STV / Thomas Ditzler

Foto: Stephan Boegli

Sich bewegen, ausprobieren, lachen Am Wochenende vom 12./13. März 2022 findet der «Gym’n’Move» in Aarau statt. Die ideale Möglichkeit, sich wieder zu bewegen, Neues auszuprobieren und gemeinsam zu lachen. Wir alle sehnen uns nach dem Spirit, den Emotionen und der Freude der Sportwelt. Zugleich können am «Gym’n’Move»-Wochenende die Anerkennungen im J+S-Kinder- und Jugendsport wie auch im Erwachsenensport verlängert werden. Die Anmeldung ist ab sofort möglich. Weitere Informationen zum Thema: i.stv-fsg.ch/gym-n-move-aarau

Investitionen vertretbar 171 Stimmberechtige sowie zahlreiche Gäste wohnten am Samstag, 23. Oktober 2021 der 36. Abgeordnetenversammlung des Schweizerischen Turnverbandes (AV STV) in Martigny bei. Eine Teilrevision der Statuten, das Budget fürs kommende Verbandsjahr sowie Ehrungen stellten die Hauptgeschäfte dar. Das Budget 2022 mit einem Ausgabenüberschuss von rund 384’000 Franken wurde einstimmig angenommen. «Es muss nun in die Anpassungen der Strukturen investiert werden, damit der Schweizerische Turnverband auch in Zukunft wirtschaftlich erfolgreich sein kann», erläuterte Felix Mangold, Verantwortlicher Finanzen im Zentralvorstand (Bild), die geplanten Ausgaben. Das Verbandskapital zeige sich mit 7,4 Millionen Franken sehr solide, womit diese Investitionen vertretbar seien. 18 verdiente Persönlichkeiten wurden in die STV-Ehrengarde aufgenommen (s. Seite 29).

Weitere Informationen zum Thema: gymlive.ch

8.1. SM KORBBALL HALLE MÄDCHEN U16 Steinmaur 22.1. SM KORBBALL HALLE DAMEN/HERREN U20 Laufen März 5.3. QUALIWETTKAMPF SM TRAMPOLIN Grenchen 5.3. STV-CUP KORBBALL HALLE Moosseedorf 12/13.3. GYM’N’MOVE Aarau 26./27.3. QUALIWETTKAMPF SM TRAMPOLIN Möriken Die Angaben sind ohne Gewähr (Stand: 8. November 2021).

Weitere Informationen zum Thema: stv-fsg.ch/de/events/terminliste


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FOKUS DEUTSCHSCHWEIZ

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Wissenswertes aus dem deutschen Sprachraum

1 Dank STV-Wettbewerb neu eingekleidet Die Frauenriege Staad (Gruppe Spass + Fit, Gruppe Seniorinnen) gewann am letztjährigen STVWettbewerb den Vereinshauptpreis (Ochsner-Sport-Gutscheine im Wert von 2500 Franken). Damit haben sich die Turnerinnen gleich mit JAKO-Trainerjacke und -Shirt neu eingekleidet.

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«Golden Girls» in Griechenland Der internationale Turnanlass, das «Golden Age Gym Festival», findet alle zwei Jahre statt und wird für Turngruppen ab 50+ durchgeführt. 2020 fiel auch dieser Event wie so viele der Pandemie zum Opfer. Zur Freude aller konnte «Rethymno 2020» dieses Jahr vom 3. bis 8. Oktober stattfinden – wenn auch mit diversen Einschränkungen und Auflagen. Trotz Einreiseformular für Griechenland, Covid-Zertifikat sowie BAG-Formular – die acht Turnerinnen vom FTV Illnau liessen sich nicht davon abhalten, die Schweiz an diesem tollen Anlass zu vertreten. So haben die acht «Golden Girls» die Workshops und die Atmosphäre in der schönen Stadt Rethymno auf der griechischen Insel Kreta genossen. Die Zürcherinnen freuen sich bereits auf das nächste «Golden Age Gym Festival» im Oktober 2022 auf Madeira (POR).

Weitere Informationen zum Thema: stv-fsg.ch


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Alle News im Überblick gibt es auf unserem Newsportal gymlive.ch

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Veteraninnen wünschen sich Zuwachs Am letzten Samstag im September traf sich die Schweizerische Turnveteraninnen-Vereinigung (STVV) zur Tagung im glarnerischen Schwanden. Während sich die Finanzen positiv entwickeln, sieht es in Sachen Mitglieder weniger rosig aus. Der Bestand ging seit der letzten Versammlung im Jahr 2019 von 240 auf 218 zurück. Marlies Hagenbuch (Bild) wurde als zweite Revisorin gewählt. Für Präsidentin Anita Rüeger und Etat-Verantwortliche Heidi Glaus wird 2022 das letzte Amtsjahr sein.

5 3 J+S-Kurs – drei in eins Gleich drei verschiedene J+S-Grundkurse fanden Mitte Oktober in Neukirch-Egnach statt. 50 Teilnehmende bildeten sich in den Sportarten Korbball, Faustball und Turnen aus und erwarben so die J+S-Anerkennung. Dabei wurde ihnen nicht nur in ihrer Sportart das Wissen vermittelt. Auch der Einblick in die anderen Fachgebiete wurde den angehenden J+S-Leiterinnen und -Leitern ermöglicht. Was wiederum nicht nur als Horizonterweiterung geschätzt wurde, sondern auch das Wochenprogramm abwechslungsreich gestaltete. Neben den Lektionen durften auch der gesellige Teil und der Austausch zwischen den Kursteilnehmenden nicht zu kurz kommen. Weitere Informationen zum Thema: jugendundsport.ch

«Wer eine Eiche pflanzt, denkt nicht an sich selbst, auch nicht an seine Kinder oder Enkel, sondern er glaubt an die Zukunft.» Markus Meier (Büren SO, Organisator der Baumpflanzaktion) Zum 100-Jahr-Jubiläum der Vereinigung der alt-Turnerinnen und -turner (aTuTi) des Kantons Solothurn pflanzten sie gemeinsam mit Kindern der Jugendriege in der Region Dorneck-Thierstein 200 Eichen. Weitere Informationen zum Thema: sotv.ch/atuti


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FOKUS ROMANDIE

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Wissenswertes aus dem französischen Sprachraum

1 Panathlon-Preis geht an Alain Golay Am 27. September wurde in der Sporthalle «Beausobre» in Morges Alain Golay (Bild Mitte) vor hundert Gästen der Preis des «Panathlon Clubs Lausanne» 2021 für sein Engagement im Sport verliehen. STV-Ehrenmitglied Golay ist eine bekannte Persönlichkeit in der Turnwelt. Als Instruktor und Trainer hat er bei der Organisation verschiedener Grossanlässe mitgewirkt, insbesondere am Memorial Gander, an der Gymnaestrada 2011 in Lausanne sowie an nationalen und internationalen Turnfesten. Der Morgien trug auch zur Integration der Frauen in die Wettkämpfe bei. Mehr Informationen zum Thema: panathlon-lausanne.ch

Dreimal Gold für Gast­geber-Kanton Nach der pandemiebedingten Absage der Wettkämpfe im Jahr 2020 konnten die Westschweizer Meisterschaften im Geräteturnen 2021 im Sportzentrum «La Blancherie» in Delémont stattfinden. So zeigten am Wochenende vom 2./3. Oktober Turnende aus der ganzen Romandie ihr Können in den verschiedenen Kategorien. Die Waadtländer Turnerinnen und Turner holten sich in den Mannschafts- und C3- + C4Wettkämpfen die Medaillen. Der erste Wettkampftag wurde von den Turnerinnen und Turnern aus Freiburg dominiert. Für den Gastgeberkanton gab es dreimal Gold. Mehr Informationen zum Thema: urg.ch

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Die Westschweiz an der «Gymotion» Am 8. Januar 2022 wird auch die Romandie an der «Gymotion» im Zürcher Hallenstadion vertreten sein. Unter den Westschweizer Vereinen haben sich die FSG Vevey-Ancienne, die FSG Jeunes-Patriotes und das Gym Morges zu einer neuen und überraschenden Bodenproduktion zusammengeschlossen, an der nicht weniger als 70 Turnerinnen und Turner teilnehmen. Eine weitere Waadtländer Riege, die FSG Yverdon-AmisGymnastes, wird eine aussergewöhnliche Nummer präsentieren, welche Turnen am Sprung, Gymnastik und Akrobatik kombiniert. Schliesslich wird das «Welsch Master Team», eine Gruppe von Turnerinnen und Turnern aus der ganzen Romandie, dem Publikum seine speziell für die «Gymotion» entwickelte Show vorstellen. Weitere Informationen zum Thema: gymotion.ch


KOMPAKT

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Klimmzüge für einen guten Zweck Am 5. September 2021 traf sich das «Ninja Pull Hop»-Team in Estavayer-le-Lac, um sich einer grossen Herausforderung zu stellen: 10’000 Klimmzüge in 12 Stunden zu machen, um Geld für den Verein «Just For Smiles» zu sammeln. Dieser bietet Freizeitaktivitäten für Menschen mit Behinderungen an. Die Aktion war mit 14’598 Klimmzügen für die «Ninjas», darunter Cédric Bersier, ehemaliger Schweizer Meister, ein voller Erfolg. Mehr Informationen zum Thema: ninja-pull-hop.ch/

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Eine Gala zum zehnjährigen Bestehen Am Samstag, 27. November 2021, organisierte das Gym Valais-Wallis eine Turngala im Rahmen der Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen des Verbandes. Eine Gala, an der die im Kanton ausgeübten Disziplinen zur Schau gestellt wurden. Fast zwanzig Gruppen nahmen daran teil und zeigten im Laufe des Abends ihr Talent. Mehr Informationen zum Thema: gymvalais.ch


28 KOMPAKT

EHRENGARDE ES JUBILIEREN … Ganz herzlich gratulieren wir unseren Ehrenmitgliedern zu ihren speziellen oder erfreulich hohen Geburtstagen:

Lilo Kennel Kirchgässli 8, 4710 Balsthal 92 Jahre am 15. Februar 2021

Veronika Fehr

Hugo Dürrenmatt

Brandrietstrasse 6, 5307 Effretikon 80 Jahre am 18. Dezember 2021

Bächlisackerstrasse 5, 4514 Lommiswil 75 Jahre am 13. Januar 2022

Oskar Bader

Erwin Hänggi

Jean-Marie Donzé

Schaffhauserstrasse 168, 8302 Kloten 91 Jahre am 4. März 2022

Zelgstrasse 42, 8134 Adliswil 80 Jahre am 2. Februar 2022

Rue du Mont-Terri 17, 2900 Porrentruy 75 Jahre am 14. Januar 2022

Stefan Bühler Gäuggelistrasse 60, 7000 Chur 91 Jahre am 17. Januar 2022

Georg Lehmann

Ursula Imhof Impasse Aurore 3, 3960 Sierre 75 Jahre am 9. Februar 2022

Kurt Straumann Hintermatt 18, 4417 Ziefen 90 Jahre am 18. Januar 2022

Hans Höhener

Güstrasse 54, 8700 Küsnacht 80 Jahre am 27. Februar 2022

Schützenbergstrasse 23, 9053 Teufen 75 Jahre am 4. Januar 2022

Kurt Müller Rankstrasse 15, 5430 Wettingen 85 Jahre am 27. Dezember 2021

Peter Scheuber Dorfstrasse 27, 6222 Gunzwil 75 Jahre am 4. März 2022 Kurt Füchslin Eisenbahnstrasse 8, 8840 Einsiedeln 70 Jahre am 18. Januar 2022

Guido Müller Grabenstrasse 1, 5426 Lengnau (AG) 60 Jahre am 24. Januar 2021

IN GEDENKEN Marcelle Scheurer-Stössel Romont 30. Dezember 1920 bis 23. Oktober 2021 – 1959–1969 Vizepräsidentin Schweizerischer Frauenturnverband (SFTV) – Technische Leiterin Waadtländer Frauenturnverband Wir werden Marcelle ein ehrendes Andenken bewahren.


KOMPAKT 29

An der STV-Abgeordnetenversammlung wurden 18 verdiente Persönlichkeiten in die Ehrengarde aufgenommen:

Die neuen Ehren­ mitglieder des STV Hintere Reihe, von links: Corina Vonplon (Thusis), Doris Schenk (Unterentfelden), Urs Pulvermüller (Wetzikon), Erwin Grossenbacher (Neuenkirch), Regina Beeler (Bremgarten b. Bern). Vordere Reihe, von links: Emil Rohner (Wilen b. Wil), Werner Kurmann (Hünenberg), Bruno Kunz (Jegenstorf), Peter Friedli (Melchnau), Christine Althaus (Frenkendorf). Nicht auf dem Bild: Evelyn Hofmann (Einsiedeln)

Fotos: Thomas Ditzler

Die Empfänger/-innen der Ehrenauszeichnung v. l.: Franz Vogel (Pfaffnau), Ursula Reist (Richterswil), Ruedi Oegerli (Hägendorf), Beat Herter (Winterthur) Nicht auf dem Bild: Roland Kunz (Willisau), Susanne Stähli (Brienz), Marietta Zanolari (Fideris).


30 STV-PARTNER

FOKUS TESSIN Wissenswertes aus dem italienischen Sprachraum «FeSTI»: der neue Sportverband im Tessin «FeSTI» setzt sich aus acht Verbänden zusammen. Der neue Tessiner Sportverband wurde in dieser schwierigen «PostCovid»-Phase mit dem Ziel gegründet, den Sport unter den Jugendlichen wieder aufleben zu lassen, Aktivitäten auf allen Ebenen anzubieten sowie den Bau von Sportanlagen zu fördern und die Interessen der verschiedenen Sportverbände zu vertreten. Der erste Vorsitzende ist der ACTG-Präsident Loris Galbusera (Bild, 4. v. links). «FeSTI» arbeitet bereits an einem Projekt zur Wiederbelebung des Sports, das sich speziell an junge Menschen richtet.

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Publireportage

OLGA in den Tessiner Kinos Seit dem 25. November 2021 läuft der Film «Olga» des westschweizerischen Regisseur Elie Grappe in den Tessiner Kinos. Vier Tage zuvor, am 21. November, waren die Tessiner Schauspielerinnen und Turnerinnen Caterina Barloggio und Thea Brogli bei den beiden öffentlichen Vorpremieren anwesend. Weitere Informationen zum Thema:

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Vier Medaillen für Canobbio Am 23. Oktober 2021 fanden in der SPAI-Turnhalle in Biasca die Tessiner Meisterschaften Geräteturnen Mannschaften statt. Der Sie+Er-Wettkampf musste mangels Teilnehmenden abgesagt werden. Es nahmen rund 250 Turnerinnen und Turner aus 14 Vereinen teil. Während zwei Wettkampftagen konnte das Publikum die Ausführungen bewundern. Insgesamt wurden 25 Medaillen in neun Kategorien vergeben. Am erfolgreichsten war die SFG Canobbio mit drei Siegen und einer Silbermedaille, gefolgt von SFG Valle del Vedeggio mit zwei Siegen und SFG Bellinzona mit einem Sieg und drei Silbermedaillen. Der Tessiner Turnverband und die Wettkampfleitung waren zufrieden. Weitere Informationen zum Thema: actg.ch


STV-PARTNER 31

DEN BALL NEU ERFINDEN

STV-SPONSOREN & PARTNER Der STV dankt seinen Partnern für ihre tatkräftige Unterstützung zugunsten des Turnsports. Gemeinsam können wir das

Vistawell kennt sich aus, wenn es um Bälle geht. In den 90er-Jahren (des vergangenen Jahrhunderts) haben wir den Einsatz von grossen Physiotherapie-Bällen (Swiss Ball, eine von Vistawell deponierte Marke) im Gesundheitswesen, Sport und Bewegung im Allgemeinen popularisiert. Vor einiger Zeit habe ich mir gedacht, dass man den Ball neu erfinden könnte. Ich gab Francine Engelwald-Brand, langjähriges Mitglied unseres «Trainer Circle», die Aufgabe, die Anwendungsmethoden mit drei unterschiedlich grossen Bällen neu zu gestalten. Die erste Präsentation des neuen Konzepts «Body Ball» fand am 11. September 2021 in Lausanne im Rahmen des «Gym’n’Move» statt. Ein Erfolg! Die nächste Präsentation folgt am «Gym’n’Move» in Aarau im Frühling 2022. Auftritte an den STVAusbildungstagen im nächsten Jahr sind ebenfalls geplant.

BERNARD PRÉBANDIER Ich möchte den Moment auch nutzen, um Ihnen mitzuteilen, dass ich mich von meiner beruflichen Aktivität zurückziehe. Nach 37 Jahren wird meine operationelle Tätigkeit ein Ende nehmen. (Ich bleibe jedoch weiterhin Geschäftsinhaber). Evelyne Sahli und Monique Prébandier werden die Leitung der Firma übernehmen.

Turnen weiterentwickeln und Emotionen auslösen. Dafür herzlichen Dank!

Co-Partner

Partner

Liebe Mitglieder des STV, ihr seid wunderbare Menschen. Unsere freundschaftliche und produktive Zusammenarbeit hat mir stets viel Freude bereitet. Ich wünsche euch allen nur das Beste für die Zukunft!

Leichtigkeit – Harmonie – Kraft sind die drei Schlagwörter des neuen Konzepts. Auf unserer Website www.vistawell.ch finden Sie ein kurzes Video sowie weitere Informationen.

Supplier

Wie du von den Partnerschaften des STV profitieren kannst, siehst du bei den Mitgliederangeboten (S. 40–42) oder unter stv-fsg.ch/mitgliederangebote


GEMEINSAM AKTIV

FÜSSE LEISTEN SCHWERARBEIT

Füsse sind schon im Alltag starken Belastungen aus­ gesetzt. Bei sportlichen Aktivitäten sind diese noch um ein Vielfaches höher. Dennoch geniessen die Füsse am wenigsten Beachtung bei der Pflege und Kräftigung. GYMlive zeigt auf, warum gesunde Füsse so wichtig sind und wie dies beeinflusst werden kann.


GEMEINSAM AKTIV 33

«Die Füsse sind unser Fundament, denn sobald wir aufgestanden sind, stehen wir auf ihnen und das den ganzen Tag. Darum sind gesunde Füsse das A und O für ein normales Alltagsleben», sagt der ehemalige Marathonläufer Viktor Röthlin. Dazu einige eindrückliche Zahlen, die Röthlins Aussage unterstreichen: In unserem Leben gehen beziehungsweise laufen wir ganze zwei- bis viermal um die Erde. Das sind ungefähr 200 Millionen Schritte. Während eines ganzen Tages müssen unsere Füsse einem Druck und Gewicht von durchschnittlich 2’500 Tonnen standhalten – das entspricht in etwa zwei Einfamilienhäusern. Schon allein wenn wir stehen, trägt unsere Ferse drei Viertel unseres Körpergewichts. Die Achillessehne kann bis zu einer Tonne Gewicht aushalten. Bei der Fusscreme fängt es an Da fragt man sich schon, warum viele Leute die Pflege und Kräftigung der Füsse so vernachlässigen. «Man sollte seine Füsse genauso pflegen wie sein Gesicht oder die Hände. «Ganz viele Menschen besitzen eine Hand- und eine Gesichtscreme, aber nur wenige haben auch eine Fusscreme», so Laufexperte Röthlin. Genau dort fange für ihn die Prävention für gesunde Füsse an.

Foto: WavebreakmediaMicro/stock.adobe.com

Gesunde und starke Füsse bilden die stabile Basis für unseren Bewegungs­apparat und für unsere Körperhaltung. Mit gezielter Fussgymnastik und -pflege reagieren unsere Füsse nicht nur schneller, sondern übertragen die Kräfte optimaler und beugen Verletzungen vor. Kimberly Zwygart, santé24 Fachspezialistin für Bewegung, MSc Sportwissenschaftlerin und zert. Personal Health Coach

Nicht nur im Sommer, wo wir die Füsse offen zeigen, sollten sie gepflegt werden. Vor allem auch jetzt im Winter muss man dafür sorgen, dass sie nicht austrocknen. Denn häufig ist dann auch die natürliche Schutzfunktion der Hautbarriere gestört. Bakterien, Keime und Pilze können leicht eindringen und Infektionen hervorrufen, wodurch die Haut noch mehr Feuchtigkeit verliert. Auch eine regelmässige Nagelpflege gehöre für den Erhalt der Fussgesundheit dazu. Mit den Füssen spielen Ausserdem empfiehlt Viktor Röthlin, möglichst häufig die Schuhe auszuziehen, um dem Fuss Luft und Bewegungsfreiheit zu bieten. Hinzukommt, dass das Barfussgehen die einfachste Kräftigungsübung für die Füsse sei, so Röthlin. Also sollte man möglichst häufig ohne Schuhe unterwegs sein. Dies gelinge einem in der Regel aber vor allem drinnen. «Viele Hausschuhe haben auch schon wieder eine Stützfunktion, darum zumindest zu Hause so oft wie möglich ohne Hausschuhe herumlaufen», betont der Laufexperte. «Die Hand- und Fussmuskulatur wäre eigentlich fast identisch. Weil man aber von klein auf die Fussmuskulatur nie richtig benützt, entwickelt sich diese nicht entsprechend», erklärt Röthlin. Man solle versuchen, soviel wie möglich mit den Füssen insbesondere den Zehen zu spielen. Durch Krallen und Spreizen der einzelnen Zehen werden die kleinen Fussmuskeln trainiert.


34 GEMEINSAM AKTIV

4 EINFACHE TIPPS FÜR KRÄFTIGE UND GESUNDE FÜSSE – Regelmässige Fussbäder machen und die Füsse mit einer feuchtigkeitsspenden Salbe eincremen. – Häufiger barfuss unterwegs sein. – Wenn Schuhe, dann gute und in der richtigen Grösse. Auch das Tragen von zu engen Socken ist zu vermeiden. – Mehrmals wöchentlich Fussgymnastik machen. Hierzu einige Übungsideen: Zehen zusammenkrallen / spreizen, Zeitungsblatt zerknüllen, ein Tuch aufheben, schreiben / malen mit den Füssen, einen Ball auf, unter oder zwischen den Füssen hin und her rollen. Pinguin-Übung: Stelle dich hin wie ein Pinguin (Fersen berühren sich, Fussspitzen auseinander. – Fersen vom Boden abheben (sie berühren sich weiter). – Abwechslungsweise einen Fuss nach dem anderen anheben. Der Fersenkontakt bleibt immer bestehen!

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GEMEINSAM AKTIV 35

Die meisten Menschen besitzen keine Fusscrème. Foto: New Africa - stock.adobe.com

Die richtigen Schuhe Beim Joggen wirkt das dreifache Körpergewicht auf unsere Gelenke. Dabei beginnt der Schlag jedes Mal unten beim Fuss bei der Landung und geht von dort nach oben durch den Körper. Ist nun schon dieser erste Kontakt falsch, zieht sich dies bis ganz nach oben durch. Daher sollte man den richtigen Schuh an den Füssen haben. So hat man zumindest einen korrekten Startimpuls. «Wichtig ist dann aber natürlich auch, dass man sich die entsprechende Muskulatur antrainiert, um zum Beispiel die Beinachse oder die Beckenstabilität aufrechtzuerhalten», betont Röthlin. Wie beim Fusskrafttraining, braucht es auch für Knie, Hüfte/Becken und Rücken entsprechendes Ergänzungstraining.

Und ganz wichtig: Wer mehr als einmal pro Woche Laufen geht, sollte laut Viktor Röthlin mehrere Laufschuh-Modelle besitzen. Eine regelmässige Abwechslung helfe, Überlastungsprobleme zu vermeiden. Als Faustformel gilt: pro Laufeinheit = ein Paar Laufschuhe. Text: Alexandra Herzog

Barfussgehen ist die einfachste Kraftübung für die Füsse Viktor Röthlin, Laufexperte


MEHR ALS TROCKENE TRAKTANDEN Die Abgeordnetenversammlung ist für viele Turnfunktionäre eine feste Grösse in deren Jahresplanung.

Mehr als eine Versammlung. Jährlich treffen sich die Vertreterinnen und Vertreter der Kantonalverbände für ein Wochenende zur Abgeordnetenversammlung, dem obersten STV-Organ. Was auf den ersten Blick als nüchterne Tagung erscheint, hat für viele Teilnehmende eine zentrale Rolle und ist in deren Jahreskalender nicht mehr wegzu­ denken.

«An einer Abgeordnetenversammlung sieht man, wie stark das Turnen verankert ist», sagt Jörg Sennrich. Der Präsident des Aargauer Turnverbandes ist einer von 171 Stimmberechtigten, der Ende Oktober an der 36. Abgeordnetenversammlung (AV) in Martigny teilgenommen hat. Wegen der Corona-Pandemie mussten sich die Turnfunktionäre ein Jahr länger gedulden, ehe sie sich für die zu behandelnden Geschäfte wieder treffen konnten. «Der Austausch mit den anderen Kantonalvertreterinnen und -vertretern hat mir extrem gefehlt», erklärt Evi Hurschler, Präsidentin des Turnverbandes Luzern, Ob- und Nidwalden.


TURNSPIRIT 37

Gym-Vaud-Präsident Cédric Bovey (links) im Gespräch mit ETF-19-Geschäftsführer und STV-Ehrenmitglied Stefan Riner. Die Netzwerkpflege hat an einer AV einen grossen Stellenwert.

Eine Ehrensache Doch was genau macht das jährliche Treffen so unverzichtbar? Ist es die Traktandenliste der eigentlichen Versammlung am Samstag, das anschliessende Bankett oder der Ausflug am jeweiligen Tagungsort am Sonntagvormittag? «Für mich gehört die AV ins Jahresprogramm. Eine Teilnahme ist Ehrensache», meint beispielsweise Hurschler. «Das AV-Wochenende ist jener Moment, an dem wir uns mit den anderen Präsidentinnen und Präsidenten treffen und die Zukunft des STV gestalten können», ergänzt GymVaud-Präsident Cédric Bovey. «An diesem Wochenende haben wir 36 Stunden, in denen wir gemeinsam das Turnen leben können. Zwar nicht sportlich, dafür gesellschaftlich», so Sennrich. Eine AV habe für ihn immer etwas Positives: «Hier werden die Werte, die Gemeinschaft und das Miteinander gelebt.» Sowohl Sennrich, aber auch Bovey und Hurschler betonen die Wichtigkeit der Netzwerk-Pflege an einer AV. «Diese ist ein grosser Mehrwert. Je länger ich beim Turnen dabei bin, desto höher ist dieser Stellenwert», sagt Evi Hurschler. Derweil bereits in die Zukunft blickt Bovey: «Mit dem Eidgenössischen Turnfest 2025 ist für uns die Vernetzung

wichtiger denn je. Gerade an einer AV müssen wir uns präsentieren und austauschen können», so Bovey. Verschiedene Regionen kennenlernen Den grossen Stellenwert des Austausches an einer AV betont auch Christine Althaus. Die Baselbieterin war bis zu ihrer Pensionierung 2020 als Ressortchefin Sekretariat beim STV auf der Geschäftsstelle in Aarau tätig. In dieser Funktion organisierte sie 21 Abgeordnetenversammlungen. «Eine zweitägige AV ist wichtig, damit die Verbandsvertreterinnen und -vertreter auch in einer lockeren Atmosphäre diskutieren können», glaubt Althaus das Geheimnis der AV zu wissen. Fast so wichtig sei auch der wechselnde Austragungsort. «Es ermöglicht uns, das Turnen in der ganzen Schweiz zu zeigen und so auch verschiedene Regionen kennenzulernen», so Althaus. Und auch wenn am Ausflug, der jeweils am Sonntag auf dem Programm steht, nicht immer alle teilnehmen, sei es doch auch ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber dem lokalen Organisationskomitee. Denn während auf der STV-Geschäftsstelle die AV-Vorberei-

tungen jeweils rund sechs Monate vor der Versammlung anfangen, beginnt die Arbeit für die OKs meistens schon eineinhalb Jahre davor mit der Bekanntgabe des Austragungsortes. Ein gesellschaftlicher Anlass Eine spezielle Beziehung zur AV hatte in den letzten Jahren auch Erwin Grossenbacher. Als STV-Zentralpräsident leitete der Luzerner von 2013 bis 2020 jeweils die Versammlungen. «Für mich war es immer ein wichtiger Termin», sagt er. Während an den Verbandsleiterkonferenzen im Vorfeld die Diskussionen geführt wurden, galt es an der AV, die Beschlüsse abzusegnen. «Eine AV ist ein gesellschaftlicher Anlass. Hier kommt die Turnfamilie zusammen.» Die Geselligkeit und die gute Atmosphäre habe er zum Abschluss eines Turnjahres als ZV-Präsident immer sehr genossen. Egal ob Abgeordnete, Organisierende, Ehren- oder ZV-Mitglieder – hinter einer AV steckt für alle mehr als nur eine Versammlung. Text: Thomas Ditzler Fotos: Thomas Ditzler und Marc Frey


38 PINNWAND

LESERBRIEFE Mit grosser Freude habe ich das «GYMlive» vom 4. Okt. 2021 gelesen und ich möchte Ihnen ein grosses Kompliment machen und mich herzlich bedanken für diese Ausgabe. Ich möchte festgestellt haben, dass diese Ausgabe die Beste und Interessanteste war, seit ich unsere Turnzeitung bekam. Ich bin seit dem Eintritt in die Jugendriege des BTV Küsnacht im Jahr 1936 und seither Aktivmitglied des BTV Küsnacht, des TV Neumünster, des TV Veltheim und wieder zurück im Jahr 1970 in die Männerriege des BTV Küsnacht bis heute. Ich habe jedes Eidg. Turnfest von Bern 1947 bis 1978 in Genf aktiv sowie seit 1984 Winterthur bis 2007 Frauenfeld als Kampfrichter besucht. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude und Erfolg.

Nach mehreren Ausgaben im ne uen Layout möchte ich ein kleines Feedback geben. Insgesamt finde ich da s Magazin toll, vo r allem sind die Themenschwer punkte informat iv und lehrreich. Danke für Euer Engagement! Es gibt nur eine Sache, die mir m it jeder neuen Ausgabe ins Au ge sticht und ich w irklich unpassend finde, und das ist die sc hw arze Farbe der Umschlagse iten. Sie vermitt elt eine düstere, aggressive Atm osphäre, so dass ich sie jeweils sogleich entferne ! Ich finde auch , dass dies gar nicht zum Inhalt des Magazins pa sst! Zudem dürfte die Riesen menge unnötig er Farbe für 108’403 Exempl are pro Ausgab e nicht gerade Ökologie des Bl zur attes beitragen . Es wäre schön, wenn ihr wiede r zu einem helle n Erscheinungs gelangen könnte bild t! Claudia Tschopp

(DTV Zürich Ob ers

trass)

Hermann Germann (MR BTV Küsnacht, 1929).

ganze Inhalt Die Gestaltung, das Layout, ja der wunderbar ist » azin des «Gymlive, Das Turnmag Bestaunen. zum zum Lesen, zum Bewundern und nt TurnerinDie Fotos sind sehr schön. Man ken en aktiv und nen und Turner, die vor vielen Jahr sehr guten der n schö erfolgreich waren. Danke er so. Wir weit Redaktion des «Gymlive». Macht en und viel alten Turner können nur noch lern profitieren. Hans Scherer (MTV Rothenburg LU,

Jahrgang 1939)

KORRIGENDA Die Olympischen Spiele in Amsterdam fanden 1928 statt und nicht wie im GYMlive 4/2021 geschrieben 1924 (Seite 14). Ausserdem hat die Redaktion Georges Miez eine Medaille unterschlagen – auch er hat in seiner Karriere acht Olympia-Medaillen erturnt und damit gleich viele wie Eugen Mack (Seite 15).


SCHLUSSPUNKT 39

TURNWELT IN BILDERN

Foto: zvg / Turnverein Diegten

Foto: STV

LETZTE SEITE – LETZTE FRAGE, BITTE

Nicht Roger Federer und Robert De Niro sind die anerkanntesten Botschafter von Schweiz Tourismus. Auf Social Media übernehmen unsere Turnvereine die Aufgabe als Influencer mit Leichtigkeit. Schweiz Tourismus gelang im Mai 2021 ein grosser Coup. Mit Roger Federer und Robert De Niro konnten sie zwei Persönlichkeiten von Weltformat für ihre Werbebotschaften gewinnen. Doch weder Weltstars noch teuer bezahlte Influencer zeigen die schier endlose Vielseitigkeit der Schweiz. Es sind unsere Turnvereine, welche mittels ihrer Exkursionen die wahren Schönheiten der Schweizer Ausflugsziele auf den OnlineKanälen präsentieren.

Wer bei Facebook und Instagram nach dem Begriff «Turnfahrt» sucht, erhält zahlreiche grandiose Bilder von Turnvereinen, die über Stock und Stein ihren Weg durch die Schweizer Bergwelt suchen. So auch der Turnverein Diegten, welcher bei seiner Turnfahrt die Region um Interlaken erkundete und uns dieses eindrucksvolle Bild entdecken liess. Text: Marc Frey

AUSBLICK

GYMLIVE 1/2022

Die nächste Ausgabe erscheint am Mittwoch, 9. März 2022. Redaktionsschluss: 26. Januar 2022

Urs Zumsteg Verantwortlich für Material und Logistik sowie Hauswart beim Schweizerischen Turnverband. Der Schweizerische Turnverband residiert seit 1930 in der zwischen 1850 und 1860 erbauten Zurlinden-Villa in Aarau.

Urs, du bewirtschaftest nebst deinem eigentlichen Aufgabengebiet auch ‹unsere› GeschäftsstellenVilla. Was sind dabei die grössten Herausforderungen? Urs Zumsteg: Wer die Geschäftsstelle des STV erstmals betritt, wird im ersten Moment stutzen. Hinter der schlichten Fassade verbirgt sich unerwarteter hochherrschaftlicher Glanz. Die Gebäudetechnik und der Unterhalt dieses Glanzes stellen uns vor gewisse Herausforderungen. Auch aufgrund des Denkmalschutzes. Die Energieeffizienz sowie die klima­tischen Verhältnisse im Innern sind Knacknüsse. Umrahmt ist die Geschäftsstelle von einer öffentlichen Parkanlage, welche gerade im Sommer ein beliebter Treffpunkt für alle Aarauerinnen und Aarauer ist. Lärm, Littering und Vandalis­mus gehören da leider dazu. Trotzdem: Der Glanz überstrahlt. Ein Besuch auf der STV-Geschäftsstelle lohnt sich immer! Willkommen beim STV!


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– Im Beauty-Onlineshop findest du über 26’000 Haar- und Beautyprodukte in den Bereichen Haarpflege und -styling, Kosmetik, Nails und Parfüms. – Sehr beliebt sind unter anderem Angebote von Lancôme, Estée Lauder, Kérastase, Clinique, Wella Professionals und vielen weiteren Topmarken! – Bei haar-shop.ch findest du alles für deine Schönheit – und dies zu Top-Preisen!

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