SPITZENSPORT
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SPORT D’ÉLITE / SPORT ÉLITE
Reise nach Tokio gebucht Nach dem verletzungsbedingten Verzicht von Pablo Brägger und einem angeschlagenen Oliver Hegi blieb der Medaillensegen an der EM in Stettin (POL) für einmal aus. Trotzdem erturnten die Schweizer Kunstturner drei Diplome und bewiesen die aktuelle Leistungsdichte im Nationalkader der Männer. In der Vorbereitung auf die WM in Stuttgart (GER) wurde bei den Männern alles dem Team untergeordnet. Mit einer fast perfekten Leistung und dem 6. Platz in der Qualifikation erreichte das Team den Final und löste gleichzeitig zum zweiten Mal in Folge das Ticket für die Olympischen Spiele (OS). Auch wenn die Schweizer Turner im Team- wie im Mehrkampffinal nicht mehr ganz an die Leistung aus der Qualifikation anschliessen konnten, so haben sie dennoch ein starkes Zeichen gesetzt. Die Schweiz gehört seit 2014 zu den Top-8-Teams der Welt. An der EM mussten die Kunstturnerinnen noch auf ihr Zugpferd Giulia Steingruber verzichten, welche sich nach ihrem Kreuzbandriss vom Vorjahr noch im Aufbau befand. So sorgte einzig Ilaria Käslin mit dem Balken-Diplom für einen Lichtblick. Pünktlich auf die WM kehrte Steingruber ins Team zurück. Trotz einer deutlichen Steigerung um sechs Punkte gegenüber dem Vorjahr (ohne Giulia) landete das Team nur auf Rang 17 und verpasste die Teamqualifikation für die OS
deutlicher als erwartet. Steingruber selber überzeugte, sicherte sich ihre persönliche Olympia-Qualifikation und bewies ihr Diplom-Potential am Sprung und am Boden für die OS in Tokio. Nach der Auflösung des Nationalkaders im Vorjahr wurden in der Rhythmischen Gymnastik auf Elitestufe keine internationalen Wettkämpfe bestritten. Im Sommer konnte aber erfolgreich mit dem Neuaufbau der Gruppe für den nächsten Olympia-Zyklus gestartet werden. Weiter konnte in Zusammenarbeit mit der Stadt Biel ein Hallenprojekt lanciert werden. Im Trampolin verpasste Fanny Chilo nach einer durchzogenen Leistung in der Weltcup-Serie die angestrebte OSQualifikation klar und beendete ihre Karriere nach der WM. Die aktuelle Leistungssituation ist besorgniserregend. Lässt sich in Zusammenarbeit mit den Regionen keine Strategie für einen «Turnaround» finden, so steht das Überleben des Trampolins als Spitzensportart im STV auf der Kippe.
Internationale Meisterschaften 2019 Kunstturnen Männer Europameisterschaften in Stettin (POL), Elite, Mehrkampf (Top 24): Eddy Yusof (14.), Christian Baumann (17.). – Geräte (Top 20): Benjamin Gischard (4./Boden, 4./Sprung), Christian Baumann (6./Barren, 10./Reck), Taha Serhani (12./Barren, 12./Reck), Eddy Yusof (19./Ringe, 17./Reck) Weltmeisterschaften in Stuttgart (GER), Elite: Mannschaft: Schweiz (7.). – Mehrkampf (Top 24): Pablo Brägger (15.), Oliver Hegi (23.). – Geräte (Top 20): Oliver Hegi: (9./Reck), Pablo Brägger (13./Barren), Christian Baumann (17./Barren) EYOF in Baku (AZE), Junioren: Mannschaft: Schweiz (7.). – Mehrkampf (Top 24): Mattia Piffaretti (11.), Luca Botarelli (15.). Geräte (Top 8): Luca Botarelli (4./Ringe), Mattia Piffaretti (7./Ringe) Kunstturnen Frauen Europameisterschaften in Stettin (POL), Mehrkampf (Top 24): Ilaria Käslin (18.). – Geräte (Top 20): Ilaria Käslin (4./Balken)
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