RETO HIESTAND – PRÄSIDENT DER GYMNAESTRADA-KOMMISSION PRÉSIDENT CG.19 / PRESIDENTE CG.19
«Der Gymnaestrada-Virus lässt mich nicht mehr los» Zum zweiten Mal führte Reto Hiestand im Sommer 2019 die Schweizer als Delegationsleiter an eine Gymnaestrada. Mit welchen Gefühlen der 48-Jährige auf das Welt-Turnfest zurückblickt, erzählt er im Interview. Wie sieht Dein Fazit aus Schweizer Sicht aus? Wir konnten der Welt zeigen, wie gut und vielfältig die Schweizer Turnlandschaft ist. Sei es hinsichtlich Altersmischung aber auch die Vielfältigkeit der einzelnen Darbietungen. Die Erwartungen wurden vollends erfüllt. Dornbirn war für Dich bereits das zweite Weltturnfest, an dem Du die Schweizer Delegation angeführt hast. Was ist der Reiz der Gymnaestrada-Arbeit? Seit Berlin 1995 bin ich vom Virus angesteckt, einst selbst als Teilnehmer und heute als Präsident der GymnaestradaKommission. Die Vielfalt der Nationen, die Fröhlichkeit der Turnenden und ihre Begeisterung faszinieren mich immer wieder. Wenn dich einmal dieser Gymnaestrada-Virus gepackt hat, wirst du ihn nicht mehr los. Reto Hiestand, was kommt Dir beim Stichwort «Gymnaestrada Dornbirn 2019» in den Sinn? Eine super Organisation, grossartige Kameradschaften und gute Qualität des Turnsports sind die Aspekte, die mir als Erstes durch den Kopf gehen. Dornbirn war eine riesige Zusammenkunft verschiedener Turnnationen. Ich blicke nur positiv auf die Weltturnfest-Woche im Juli zurück. Wie präsent ist die Gymnaestrada 2019 bei Dir noch? Im Moment eigentlich nur noch dann, wenn ich auf den Social-Media-Kanälen mit Bildern konfrontiert werde. Ansonsten ist die vergangene Gymnaestrada kein Thema mehr. Viel mehr geht mein Blick bereits Richtung Amsterdam, der Austragungsort des nächsten Weltturnfestes im Jahr 2023. Blicken wir dennoch nochmals zurück. Was war Dein Höhepunkt in Dornbirn? Eindeutig die Eröffnungsfeier, auch wenn diese wegen des Wetters verschoben werden musste. Weitere Höhepunkte waren der Schweizer Abend und natürlich der traditionelle Kleidertausch. Unvergesslich bleibt auch der Einmarsch der Schweizer Delegation. Wenn du die Delegation anführen darfst und hinter dir 3000 Schweizer Turnende folgen, dann ist das ein unglaubliches Gefühl.
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Auch an der nächsten Gymnaestrada wirst Du wieder als Delegationsleiter der Schweiz tätig sein. Mit welchen Erwartungen blickst Du Richtung Amsterdam 2023? Das Ziel wird sein, dass die Schweizer Teilnahmezahl wieder gegen 4000 Turnende geht. Qualitativ wollen wir unsere Darbietungen weiter steigern. Persönlich erwarte ich im Vergleich zu 2019 mehr Arbeit. Dornbirn war für uns Schweizer sehr nah. Auch charakteristisch war es sehr ähnlich. Amsterdam wird allein wegen der Distanz und der Sprache wieder eine neue Herausforderung. Ich weiss aber, dass ich mich auf ein super Team im Rücken verlassen kann. In den Niederlanden erwarten uns ganz andere Gegebenheiten als noch im Vorarlberg. Dort fühlten wir uns als Schweizer beinahe wie zu Hause. Diese neuen Voraussetzungen machen es wiederum spannend. Interview: Thomas Ditzler