SoSe 18_bärm_hartkopf

Page 1

Lilly Bärm Marc André Hartkopf

ba.m1.2_ss 2018 [allegory of space _5.0] prof. kazu blumfeld hanada © münster school of architecture 2018


01_ [ allegorical space ]

01.00 01.01 01.02 01.03 01.04 01.05 01.06 01.07

Perspektive, 2018 Atmosphäre, 2018 Konzeptskizze, 2018 Ansicht I, 2018 Ansicht II, 2018 Ansicht III, 2018 Ansicht IV, 2018 Aufsicht/Grundriss, 2018

Walter Benjamin Berliner Kindheit um 1900

Walter Benjamin Berliner Kindheit um 1900

Die Aufgabe war es ausgewählte Kapitel des Buches in räumliche Modelle zu übersetzen, welche die besondere Stimmung der von Benjamin beschriebenen Orte widerspiegelt.

The task was to translate selected chapters of the book into spatial models that reflect the special mood of the places described by Benjamin.

In diesem Zuge haben wir das Kapitel „Die Farben“ ausgewählt. Folgende Zitate waren für uns am eindrücklichsten und waren Grundlage für unsere räumlichen Interpretationen. „In unserem Garten gab es einen verlassenen, morschen Pavillon. Ich liebte ihn der bunten Fenster wegen. Wenn ich in seinem Inneren von Scheibe zu Scheibe strich, verwandelte ich mich; ich färbte mich wie die Landschaft, die bald lohend und bald verstaubt, bald schwelend und bald üppig im Fenster lag.“ „Ähnliches begab sich mit Seifenblasen. Ich reiste in ihnen durch die Stube und mischte mich ins Farbenspiel der Kuppel bis sie zersprang.“

2

In this context we have selected the chapter „The colors“. The following quotes were most impressive for us and were the basis for our spatial interpretations. „In our garden there was a deserted, rotten pavilion. I loved it because of the colorful window. When i walked from window to window, I transformed myself; I dyed like that Landscape, soon looming and soon dusty, soon smoldering and soon lush in the window.“ „The same thing happened with soap bubbles. I traveled through the room with them, mingling with the colors of the dome until it shattered.“


01.00

01.01

01.02

3


Aus dieser Bildsprache entwickelten wir einen gewunden Gang durch gleich groĂ&#x;e, doch jeweils gedrehte Stäbe, wodurch man bei jedem Schritt eine neue Perspektive einnimmt. Von AuĂ&#x;en wirkt es wie eine sehr homogene Mas^nimmt man die verspieltheit wahr - durch die gedrehten Stellungen der Elemente wird das Licht an jeder Stelle unterschiedlich gebrochen und regt so an immer weiter hinein zu schreiten.

From this imagery, we developed a winding corridor through equally large, but each rotated rods, which gives you a new perspective with each step. From the outside, it looks like a very homogenous mas; if one perceives the playfulness - through the rotated positions of the elements, the light is refracted differently at each point and thus stimulates to move ever further into it.

01.03

01.04

01.05

01.06

4


01.07

5


02_ [ space of dialoge (composition) ]

02.00 02.01 02.02 02.03 02.04 02.05 02.06 02.07 02.08 02.09 02.10

02.00

6

Gipsoteca A. Canova, Possagno (Carlo Scarpa) Modellfoto, 2018 Modellfoto, 2018 Ansicht I, 2018 Ansicht II, 2018 Ansicht III, 2018 Ansicht IV, 2018 Aufsicht, 2018 Grundriss, 2018 Schnitt I, 2018 Schnitt II, 2018


Carlo Scarpa Museum Gipsoteca Canova in Possagno (1957)

Carlo Scarpa Museum Gipsoteca Canova in Possagno (1957)

Als Vorlage für diesen Aufgabenteil galt uns der Erweiterungsbau für das Museum Gipsoteca Canova von Carlo Scarpa aus dem Jahr 1957.

As a model for this task, we considered the extension of the museum Gipsoteca Canova by Carlo Scarpa from the year 1957.

Auffallend an der Gipsoteca Canoviana sind zum einen die Eckfenster, welche den Gegenlichteffekt reduzieren und das Licht ebenso auf die direkt anliegenden Wände des Fensters streut. Wir reduzieren seine Vielzahl an Fensterformen auf L-förmige Fenster. Diese zeigen sich in unterschiedlicher Ausarbeitung in unserem Entwurf. Ein weiterer Aspekt den wir nach der Analyse Carlo Scarpas in unseren Entwurf aufgenommen haben, war das Ineinanderschieben von Räumen und ihre Übergänge zueinander. Versprünge in Decke und Boden schaffen Architektonische Tranzparenz und unterteilen den Raum. Durch auslaufende Stufen in den folgenden Raumteil akzenutiert er diesen Effekt. Diese Geste übertrugen wir in unserem Entwurf ebenso auf Lamellen im Außenraum die im Inneren als Stützenreihe weiterlaufen, sowie auf Wände, Decken- und Bodenplatten, welche im Außenraum auslaufen und somit eine Beziehung zwischen Innen und Außen herstellen und Räume unterschiedlicher Qualitäten schafft.

One striking feature of the Gipsoteca Canoviana is its corner windows, which reduce the effect of the backlight and also diffuse the light onto the directly adjacent walls of the window. We reduce its multitude of window shapes to L-shaped windows. These are reflected in different elaborations in our design. Another aspect we have included in our design after Carlo Scarpa‘s analysis was the nesting of spaces and their transitions. Crevices in the ceiling and floor create architectural transparency and subdivide the space. By leaking steps in the following part of the room he accents this effect. In our design, we also applied this gesture to slats in the outer space, which continue inside as columns, as well as to walls, ceiling and floor slabs, which leak outwards, thus creating a relationship between inside and outside and creating spaces of different qualities.

02.01

02.02

7


02.09

02.10

8


02.03

02.04

02.05

02.06

02.07

02.08

9


03_ [ house of rhetoric ]

03.00 03.01 03.02 03.03 03.04 03.05 03.06 03.07 03.08 03.09 03.10 03.11

Konzeptblatt, 2018 Lageplan, 2018 Konzeptblatt, 2018 Modellfoto, 2018 Ansicht I, 2018 Ansicht II, 2018 Ansicht III, 2018 Ansicht IV, 2018 Grundriss, 2018 Schnitte, 2018 Durchwegung, 2018 Modellfotos, 2018

Im letzten Aufgabenteil galt es die Raumkompositionen der vorherigen Aufgabenteile in konkrete Architektur zu übersetzen. Das Grundstück befindet sich in Münster. Direkt am Schlossgarten gelegen, genießen die großzügigen Einfamilienhäuser nicht nur den Blick in die Natur, sondern auch den direkten Anschluss an den Schlossgraben. So idyllisch liegt das Grundstück trotzdem stadtnah. Der Entwurf bietet einen ruhigen Ort für einen Künstler, welcher sein alltägliches Wohnen, sein Malen und seine Ausstellung verbinden soll. Mit einem weitläufigen Galerie-Kubus wendet sich das Gebäude der Öffentlichkeit Richtung Straße zu. Mit einem „Schaufenster“ und einer Terrasse mit ausgestellten Skulpturen macht der Künstler auf sich Aufmerksam. Durch eine mit Lamellen bespielte Eingangssituation gelangt man von Außen in das Haus und in die offene Wohnküche, wo der Künstler seine Gäste empfangen und in die anliegende Galerie begleiten kann. Zur Rechten schneidet sich der private Wohnbereich in den Raum. Der besonders hohe Raum öffnet sich durch eine große Fensterfront zum Garten und Schlossgraben und bietet einen grünen Ausblick und viel Licht für die Arbeit des Künstlers. 03.00

10


The last task was to translate the spatial compositions of the previous parts of the task into concrete architecture. The property is located in Münster. Located directly on the castle garden, the spacious family homes not only enjoy the view of nature, but also the direct connection to the moat. So idyllic, the plot is still close to town. The design provides a quiet place for an artist to combine his everyday living, his painting and his exhibition. With a sprawling gallery cube, the building turns towards the street. With a „shop window“ and a terrace with exhibited sculptures, the artist draws attention to himself. The entrance to the house and the open kitchen, where the artist can receive his guests and accompany them into the adjoining gallery, can be accessed from the outside by means of a louvered entrance. To the right, the private living area cuts into the room. The particularly high room opens up to the garden and moat through a large window front and offers a green view and plenty of light for the artist‘s work.

03.01

03.02

11


Eine Zwischendecke und ihre tragenden Stützen unterteilen den Raum. Es bildet sich dort eine gemütliche Atmosphäre. Über eine Wendeltreppe gelangt man auf die Empore. Hier oben liegen zurückgezogen das Badezimmer, ein Ankleideraum und das Bett mit Blick über das Wohnzimmer, in die Natur und in den Himmel. Mit diesen Ausblicken kann der Künstler seinen Tag ausklingen lassen beziehungs Weise in den neuen Tag starten. Carlo Scarpa schafft es innerhalb des Museo Canoviano eine Raumfolge zu generieren, ohne dass er dafür Wände als raumtrennende Elemente verwendet. Er benutzt kleine Gesten die das Gebäude für dessen Besucher optisch gliedern und gleichzeitig die Weitläufigkeit nicht einschränken. So setzt er Unterzüge, Stützen und Höhenunterschiede in Decke und Boden ein um einzelne „Räume“ zu schaffen. Scarpa akzentuiert die architektonische Tranzparenz indem er die unterteilenden Elemente nicht mit der Raumhülle fluchten lässt. Desweiteren benutzt Scarpa bei seinem Entwurf besondere Fensterformen, um eine Belichtung zu gewährleisten, welche die Ausstellungsstücke in Szene setzt. Die Fenster sind dabei Teile der Ecken oder Kanten eines Raumes. Durch diese Positionierung fällt das Licht nicht nur auf die gegenüberliegende Wand, sondern streut sich ebenso auf die anliegenden Wände. Der Gegenlichteffekt wird damit reduziert und lässt die Kunstwerke in indirektem Licht harmonisch erscheinen. Dieses Belichtungs-Phänomen haben wir mit Lförmigen Fenstern aufgenommen und in unterschiedlichen Ausfühurngen in unserem Entwurf eingesetzt.

12

A false ceiling and its supporting columns divide the space. It forms a cozy atmosphere there. A spiral staircase leads to the gallery. Up here are the bathroom, a dressing room and the bed with a view over the living room, the nature and the sky. With these views, the artist can end his day or start the new day. Carlo Scarpa manages to generate a spatial sequence within the Museo Canoviano without using walls as space-dividing elements. He uses small gestures that structurally structure the building for its visitors while at the same time not restricting the expanse of space. So he uses joists, columns and height differences in the ceiling and floor to create individual „rooms“. Scarpa accentuates the architectural transparency by not letting subdivision elements align with the space envelope. Furthermore, Scarpa uses special window shapes in his design to ensure an exposure that highlights the exhibits. The windows are parts of the corners or edges of a room. Due to this positioning, the light not only falls on the opposite wall, but also spreads to the adjacent walls. The backlight effect is thus reduced and makes the artwork appear harmonious in indirect light. This exposure phenomenon was recorded with Lshaped windows and used in different ways in our design.


03.03

13


03.04

GSEducationalVersion

03.06

03.05

GSEducationalVersion

03.07

GSEducationalVersion

03.08

GSEducationalVersion

03.09 GSEducationalVersion

14


03.10

03.11

15



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.