WiSe 21/22_Reisen

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PW14



PW14

Aktivierung von Nicht-Orten

Bachelorthesis Nadine Reisen MSA| Münster School of Architecture Wintersemester 2021|22 Betreuung | Prof. Kazu Blumfeld Hanada AA. Dipl. Münster, Februar 2022



Prolog Lexikon Einführung

08 11 13

ORT

15 17 21 29

WAHRNEHMUNG

33 34 36 38 41 46

SITUATION

49 50 53 59 62

4

BESTAND

65 67

5

ENTWURF Parkwerk14

100 102

Literaturverzeichnis Abbildungsverzeichnis

150 156

Dank

159

1 2 3

Übermoderne Nicht-Ort Anthropologischer Ort

Ort erleben Bewegung Aneignung Tun-Ebene Individuum

Anonyme Städte Im Kollektiv Pandemie Heterotopie der Übermoderne

Parkhaus Georgskommende

Gliederung


6


7


8


„Ein Ort ist für mich, wo ich mich wohl fühle, wenn ich mich sicher fühle, den ich überblicken und einschätzen kann, auch wenn er Teil eines Großen ist “ - Hannah „Ein Ort an dem ich mich wohl fühle, ist ein Ort der mir Schutz und Zuflucht bietet, den ich bereits kenne, wo ich aber auch neues entdecken kann“ - Gesa „Orte die eine Geschichte erzählen und mit den Dingen in ihnen eine Persönlichkeit erhalten.“ - Linea „Behaglichkeit und Schutz.“ - Felix „Ein Ort ist wo ich von Liebe und Wärme umgeben bin.“ -Nele „Der Ort an dem sich der Mensch wohlfühlt, seinen Puls verlangsamt und seinen Geist beruhigt, ohne Weiteres zu tun. Solch ein Ort verschafft das Gefühl von Sicherheit und Ungezwungenheit. “ -Helmut „Das können schöne Erinnerungen sein, das können besondere Abende mit besonderen Personen sein, oder vielleicht auch Orte, an denen ich meine persönlichen Ziele verwirklichen kann.“ -Dennis „Achtsamkeit und Besinnlichkeit um gestärkt zu werden, was dazu führt dass ich meine Quellen wieder aufladen kann und mich wieder erden kann.“ -Luca

individuelle Definitionen eines Ortes

Prolog

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LEXIKON

Utopie (U|to|pie die) Wortart

Substantiv, feminin

Häufigkeit

2/5

Bedeutung

undurchführbar erscheinender Plan Idee ohne reale Grundlage

Beispiele

eine soziale, politische Utopie das ist doch (eine) Utopie!

Herkunft

unter Einfluss von französisch utopie zu „Utopia“, dem Titel eines Werks des englischen Humanisten Th. More (etwa 1478-1535), in dem das Bild eines republikanischen idealen Staates entworfen wird; zu griechisch ou = nicht und tópos = Ort, Stelle, Land, also eigentlich = Nichtland, Nirgendwo 1

Heterotopie (He|te|ro|to|pie, die) Wortart

Substantiv, feminin

Häufigkeit

1/5

Bedeutung

Ort, Zone als tatsächlich realisierte Utopie, in der alle anderen Räume innerhalb einer Kultur zugleich reprä sentiert, bestritten oder umgekehrt werden Gebrauch: Philosophie (nach M. Foucault)

11


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EINFÜHRUNG

Unser Alltag ist geprägt von Menschen, Orten und unserer individuellen Wahrnehmung. Marc Augé differenziert hierbei zwischen absoluten Orten, oder Nicht-Orten. Die Art wie wir einen Ort wahrnehmen, uns mit unserer direkten Umgebung auseinandersetzen und mit ihr in Interaktion treten, entscheidet darüber ob wir uns an einem Ort sicher fühlen und eine Beziehung zu ihm herstellen können. Bezugslosigkeit, obgleich auf sozialer oder örtlicher Ebene, kann unsere Selbst- und Außenwahrnehmung ins Schwanken bringen, wodurch ein Empfinden von Unsicherheit erlebt werden kann. Nicht-Orte erfüllen nach Augé lediglich einen Zweck, oder befriedigen ein Bedürfnis. Eine aktive Auseinandersetzung zwischen solchen Nicht-Orten und dem Individuum scheint nur selten, bis kaum möglich. Diese Orte der Bezugslosigkeit gilt es zu erkennen und zu analysieren. Wie lassen sich eben solche Orte individuell aneignen und erlebbar machen und was zeichnet einen Nicht-Ort aus? Besonders unsere Städte sind geprägt durch Transitorte und Brachflächen, sowie monofunktionale Orte. Unser Alltag ist geprägt von spontanen Situationen und unendlich vielen Möglichkeiten. Daraus entstehen viele Chancen, aber ebenso viele Unsicherheiten. Wenn wir keine Konstante haben, uns die Bezugspunkte fehlen, dann geraten wir schnell ins schwanken. Um eine sichere Identität ausbilden zu können, benötigen wir also Orte und Menschen, die uns vertraut sind, zu denen wir uns verbunden fühlen. Da die benannten Nicht-Orte ständige Begleiter unseres Alltags sind, beispielsweise ein Supermarkt, eine Bahnstation oder ein Parkhaus, ist es unumgänglich eine aktive Auseinandersetzung mit solchen Orten zu unterstützen und zu aktivieren. Der Schwerpunkt meiner Bachelorthesis liegt in der Erforschung und Hinterfragung solcher [Nicht]Orte, sowie der Analyse und einer möglichen Aktivierung eines scheinbaren Nicht-Ortes. Hierzu werde ich verschiedene Anschauungen von Nicht-Orten vergleichen und verschiedene Strategien zur aktiven Auseinandersetzungen mit Orten analysieren. Ziel ist dabei das Identifizieren eines alltäglichen Nicht-Ortes und der anschließenden möglichen Aktivierung.

13


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ORT

Übermoderne Nicht-Ort Anthropologischer Ort

1 15


Abbd. 1

16

Eindruck

Großstadtstimmung [Hamburger Hauptbahnhof]


ÜBERMODERNE non-lieu

In der Lektüre Nicht-Orte, französisch non-lieu und englisch non-place stellt der französische Ethnologe und Anthropologe Marc Augé die These auf, dass Räume sich, wenigstens symbolisch, in Orte und NichtOrte charakterisieren lassen. Dafür analysiert er überwiegend den NichtOrt, seine Merkmale und Hintergründe, sowie Zusammenhänge unter Bezugnahme der Übermoderne, französisch Surmodernité. Als Nicht-Ort bezeichnet Augé durch Monofunktionalität geprägte Flächen, welche keine Individualität und Identität stiften.2 Die Übermoderne prägt diese NichtOrte durch ihr wichtigstes Merkmal, das Übermaß. Diesem Übermaß werden die drei Wandlungsprozesse, das Übermaß an Zeit, das Übermaß an Raum und die Individualisierung von Referenzen, untergeordnet.

Zeit

Das Übermaß an Zeit symbolisiert die geschichtliche Beschleunigung, durch den Transitverkehr, aber auch durch das Übermaß an vermittelten Ereignissen. Das Individuum wird so täglich überladen mit Ereignissen aus aller Welt, zusätzlich beschleunigt durch die Verbreitung über das Internet, Mobiltelefone oder die sozialen Medien.3

„Architektur manipuliert und speichert, verlangsamt und fragmentiert die Zeit; sie bringt sie zum Stillstand und setzt sie bisweilen sogar zurück. “ 7 Raum

Das Übermaß an Raum bezieht sich auf die Erschließung des Raumes. Es stellt sich durch immer kürzere Wege, sowie ein fälschliches Gefühl von Vertrautheit zu fremden Orten her. Durch das stetige Wachstum von Städten und das Ausbreiten der Städte in die Peripherie werden die Erschließungswege zwischen Städten verkürzt, gleichzeitig treibt der beschleunigte Transitverkehr den Transfer zwischen verschiedenen Städten an. So scheint unser erfahrbarer Raum keine Grenzen mehr zu haben und wir bekommen das Gefühl jeden Ort in kurzer Zeit besuchen zu können. Infolge der Digitalisierung erweitert sich das Übermaß des Raumes durch medial vermittelte weltweite Räume. Besonders durch Social Media Plattformen erscheinen uns fremde Orte beim ersten tatsächlichen Besuch nicht mehr neu, wir scheinen bereits einmal dort gewesen zu sein. Verstärkt wird dieses Phänomen durch zahlreiche Möglichkeiten, verschiedenste Orte weltweit durch dauerhafte, öffentliche live Videoübertragungen oder aber auch durch das virtuelle Erkunden der Orte, dank digitaler 3D Darstellung.

Supermodernité

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Wir scheinen diese Orte bereits gut zu kennen und nehmen dieses Übermaß des Raumes als eine Verkleinerung der Welt wahr.4 Die beiden Übermaße Raum und Zeit bilden gebündelt den dritten Wandlungsprozess der Übermoderne, die Figur des Ichs. Er beschreibt das Verhältnis zwischen der individuellen Identität und der kollektiven Referenz. Augé beschreibt den Zustand des Ich’s der Übermoderne als „Krise individueller und kollektiver Identität“, bei der sich das Individuum auf der ständigen Suche nach einem Sinn befindet und sich in individuelle Bezugssysteme flüchtet. Sind diese Bezugspunkte räumlich nicht gegeben, kann eine Sinnkrise des Individuums ausgelöst werden.5 Für die Identifikation des Individuums mit dem Ort, ist eine individuelle Wahrnehmung und Interaktion zwischen Mensch und Ort, sowie die Interaktion unter den einzelnen Individuen notwendig.6 Verschiedene wiederkehrende Bezugspunkte können dem Menschen hierbei helfen, den Raum individuell zu erleben und anzueignen. Erst der Mensch kann durch sein Agieren Raum erschaffen. Auch der geschichtliche Hintergrund eines Ortes begünstigt eine Identifikation zwischen Individuum und Ort.

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Supermodernité

Figur des Ichs


Übermoderne und Ich-Identität

Annäherung

19


Abbd. 2

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Fotoessay

Reisende [Armenien]


NICHT-ORT [Nicht] Ort

Augé unterscheidet grundlegend zwischen Orten und Nicht-Orten. Durch die Einflüsse und Wandlungsprozesse der Übermoderne vermehren sich im städtischen und ländlichen Raum sinnentleerte, funktionslose Orte, welche Augé als Nicht-Orte deklariert. Diese Orte der Ortlosigkeit definieren sich durch einen fehlenden geschichtlichen Hintergrund, sowie durch verloren gegangene Individualität der Individuen. Die Orte werden durch ihre monofunktionale Nutzung nicht mehr aktiv von den Menschen erlebt, wodurch die Interaktionsprozesse gehemmt werden. Die Nicht-Orte dienen also lediglich der Befriedigung von Bedürfnisse und Zwecken. Verkörpert werden solche Nicht-Orte unter anderem durch beschleunigende Transitorte wie Flughäfen, U-Bahnen, Parkhäuser, Haltestellen oder Raststätten, aber auch durch Orte des reinen Konsums, wie Super märkte, Malls oder Schnellrestaurants.8

“Neben dem Zweck existiert nichts – kein Raum, keine Zeit, keine Geschichte.“ 12 Symbolik

Die Kommunikation erfolgt hier vorrangig durch nüchterne, rationale Symbolik, welcher der Mensch lediglich folgen muss, ohne diese weiter zu hinterfragen.9 Durch Pfeile, Zahlen oder Anzeigetafeln durchläuft der Mensch die entsprechenden Orte und verzichtet unbewusst auf zwischenmenschliche Interaktionen. Die Dialoge finden still und direkt statt: Etwa lässt der Mensch sich im Supermarkt durch Etiketten an Produkten und Schilder in Gängen leiten. An der [Selbstbedienungs-]Kasse wird der Einkauf anschließend mittels Bankkarte gezahlt und den Instruktionen des Kartenlesegeräts Folge geleistet. Ähnliche Phänomene nehmen wir auch in Parkhäusern oder Bahnstationen war. Um den Ort betreten zu können, ziehen wir anonym ein Ticket, welches wir dann am Automaten eigenständig bezahlen werden.10

Ortsbindung

Diese genannten Nicht-Orte sind so Plattformen für größere Menschenmassen, die aber keine Beziehungen untereinander oder zu dem jeweiligen Ort herstellen können, da die Kommunikation untereinander durch die zweckdienlich optimierten Prozesse lediglich auf der Sachebene ablaufen. Der Begriff des Nicht-Ortes verallgemeinert hier jedoch die Wirkung solcher Orte und reduziert die Kommunikationen auf den handelnden Durchschnittsmenschen. Während ein Supermarkt oder Flughafen für

Nicht Orte

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den Durchschnittsmenschen oder den Besucher durch fehlende Bezugspunkte und mangelhafte Kommunikation einen Nicht-Ort darstellt, kann eben derselbe Ort für dort tätige Arbeitnehmer·Innen durchaus durch wiederkehrende Bezugspunkte, Abläufe und auch soziale Kontakte mit Kolleg·Innen einen Ort darstellen.

„Ort und Nicht-Ort sind fliehende Pole; der Ort verschwindet niemals vollständig und der Nicht-Ort stellt sich niemals vollständig her[…]“13 Die Wahrnehmung des Ortes wird individuell bestimmt durch die Interaktion des handelnden Individuums im Ort. Entsprechend ist der Begriff des Nicht-Ortes relativ und deshalb von dem jeweilig handelnden Individuum und seiner Beziehung zum Ort abhängig, weswegen der Ausdruck Orte der Über moderne eine zutreffendere Abbildung des von Augé benannten Nicht-Ortes darstellt.11 Schließlich werden solche Orte durch die Einflüsse der Übermoderne geprägt, die jeweilige Wirkung auf die handelnden Personen jedoch variiert durch die subjektive Wahrnehmung, weswegen der benannte Nicht-Ort sich nie vollständig als solcher herstellt.

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Orte der Übermoderne

Individuum


Flughafen

Abbd. 3

Fotoessay

23


Abbd. 4

24

Fotoessay

geschlossene Tore [Parkhaus]


volle Regale [Supermarkt]

Abbd. 5

Fotoessay

25


Abbd. 6

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Fotoessay

Flüchtlingslager [Tempelhofer Flughafen, Berlin]


Fließbandarbeit [Amazon]

Abbd. 7

Fotoessay

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Abbd. 8

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Eindruck

Zuhause bei Joerg


ANTHROPOLOGISCHER ORT Ort

Die Orte der Über moderne stehen hier im direkten Gegensatz zu anthropologischen Erinnerungsorten, welche einen konkreten und charakteristischen Ort beschreibt.15 Ein Ort weist zusammenfassend die Merkmale auf, die den Orten der Übermoderne fehlen. Orte sind sinnaufgeladen und wirken identitätsstiftend, beziehungsstiftend und historisch, anthropologisch.16 Der Ort stellt einen individuell erlebten Raum dar, welcher als Rahmen sozialer Interaktion verstanden wird und für die Menschen mit Bedeutungen und emotionalen Haltungen besetzt ist.17 Er wirkt so identitätsstiftend als Quelle örtlicher Besonderheit und symbolisiert kollektive, sowie anthropogene Verbundenheit.18

Auseinandersetzung

Interaktive Funktionen und Bezugspunkte können dem Individuum zu einer individuellen Wahrnehmung und Identifikation mit dem Ort verhelfen. Das Handeln und die Auseinandersetzung mit dem Ort, sowie die Wechselbeziehung zu anderen Individuen schaffen so eine persönliche Bindung zu dem Ort und bilden eine gemeinsame Identität. Die Wechselwirkung impliziert hier neben den Einheimischen des Ortes, beispielsweise den Bewohnern, auch die Partizipation Außenstehender, beispielsweise Reisender.19

Wege

Wir lernen Orte kennen, indem wir uns mit ihnen auseinandersetzen und sie durch verschiedene Wege und Routen erkunden20. Sind solche Wegstrukturen noch nicht vorgegeben, können wir uns eigene individuelle Wege erschaffen oder uns eigenständig für Richtungen entscheiden und den jeweiligen Ort so subjektiv erfassen. Auf unseren Wegen können wir andere Wege und somit andere Menschen kreuzen und uns mit neuen Eindrücken auseinandersetzen. Wir entscheiden uns bewusst für eine bestimmte Richtung und werden nicht durch vorgegeben Strukturen anonym und fremdbestimmt durch neue oder bekannte Orte geleitet. Eine Straße stellt beispielsweise einen festen, statischen Ort da, wird allerdings durch Fußgänger·innen als Akteur·innen als Ort aktiviert. So erklärt Thomas Hengartner,

„Es sind also die Menschen in ihrem Agieren, ihrem Bewegen und Handeln, die Raum schaffen und ihm Zeitlichkeit verleihen.“ 14

anthropologischer Ort

29


Die Orte der Übermoderne, auch Orte der Super modernité machen eben diese Auseinandersetzung zwischen Ort und Mensch nur schwer greifbar, weswegen die Identifikation oder das Ausleben der eigenen Identität an solchen Orten nur schwer, bis gar nicht möglich ist.

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anthropologischer Ort


Holocaust Tower [Libeskind]

Abbd. 9

Eindruck

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32


WAHRNEHMUNG

Ort erleben Bewegung Aneignung Tun-Ebene Individuum

2 33


ORT ERLEBEN

34

Durch die Super mordernité und die Gesellschaft der Postmoderne, werden Ortsstrukturen und die damit in Verbindung stehenden Wahrnehmungen des Menschen transformiert. Die verschiedenen Individualisierungsprozesse und Sozialisierungsprozesse werden insbesondere bei den Orten der Supermordernité, durch eine Überlagerung symbolischer Ordnungen umgepolt.21 Für eine intakte Mensch-Umwelt Beziehung ist eine mögliche Rückbindung und der Bezug zu dem sozialen und räumlichen Referenzsystem unabdinglich. Erst durch diese Rückbezüge erlebt das Individuum sich selbst als konsistente Persönlichkeit, was in Anbetracht mutierender Außenwelteinflüsse einen an Bedeutung gewinnenden Aspekt der Persönlichkeitsbildung darstellt. Konstante soziale Beziehungen im Raum prägen neben den gegeben räumlichen Strukturen gleichermaßen den Bezug zum Raum.22

Rückbezüge

Die Psyche jedes Individuums ist angreifbar und diesen Einflüssen ausgesetzt und gilt auf Grund dessen gestärkt zu werden. Verschiedene Faktoren wirken sich positiv auf die Psyche auf. Laut Wilson’s Biophilia-Hypothese wirkt sich die Begegnung mit der Natur positiv auf die Psyche des Menschen aus.23 Besonders Stadtbewohner·innen müssen oft auf einen privaten Garten oder Außenbereich verzichten und stattdessen auf öffentliche Grünflächen ausweichen. Eine aktive Auseinandersetzung und konstruktive Nutzung der öffentlichen Grünflächen ist nur selten möglich.

Psyche

Der Mensch agiert laut Kaplan und Kaplan auf Grundlage zweier Grundbedürfnisse mit seiner Umwelt, indem er neue Orte zunächst verstehen lernt und gleichzeitig entdeckend exploriert.24 Unbewusst bevorzugt der Mensch dabei Strukturen, welche ein mittleres Maß an Komplexität aufweisen, lesbar sind ohne zu langweilen, von Kohärenz und Strukturiertheit gezeichnet sind und letztlich auch über rätselhaft und zu entdeckende Komponenten verfügen. Dargestellt werden diese Merkmale durch Kaplan und Kaplan in einem 4-Faktoren Modell. Das Merkmal der Komplexität des Ortes definiert den Umfang an Aktionen die gleichzeitig in einer Situation stattfinden. Das Merkmal der Lesbarkeit des Ortes beschreibt den nötigen Eifer, welcher nötig ist um einen Weg durch das Gebäude auszumachen. Das Merkmal der Kohärenz hinterfragt die Harmonie zwischen den Einzelelementen der Umwelt, sowie die Möglichkeit neue Strukturen bilden zu können. Die Ungewissheit testet, inwieweit der Ort immer neue,

Explorieren

Wahrnehmung


spannende Szenen eröffnet, je weiter er durchlaufen wird. 25

„Räumliche Identität befindet sich demnach in einem Spannungsfeld aus Variation und Stabilität.“ 30 Laut Orians und Heerwagen prüfen und bewerten wir unsere Umwelt und ihre Einflüsse indem wir uns die Frage stellen, inwiefern eine Exploration des Ortes uns lohnend erscheint, während wir gleichzeitig die verschiedenen Umweltmerkmale unbewusst stetig verarbeiten. Kaplan und Kaplan beschreiben diese geprüften Orte und ihre fördernden Auswirkungen auf die Psyche als restorative Umwelten, deren Aufgabe die Regeneration erschöpfter Aufmerksamkeitsressourcen ist. Sie charakterisieren sich durch das Gefühl dem Alltag entfliehen zu können [being away], die fesselnde Wirkung [extend], sowie Aufmerksamkeit fordernde Elemente [soft fascination]. Jedes Individuum nimmt seine Umwelt so individuell und abhängig von seinem aktuellen emotionalen Zustand war, wodurch alle Umweltwahrnehmungen durch spontane, subjektive, und emotional gezeichnete Prozesse verstanden werden.26 Symbiose

Bei der Wahrnehmung des Ortes wirken Ort und Mensch in einer Art Symbiose. Während der Mensch den Raum durch sein Agieren nutzt, nimmt er Einfluss auf ihn. Umgekehrt nimmt auch die gebaute Umwelt durch vorgegebene Strukturen und zu entdeckende Szenen Einfluss auf den agierenden Menschen, wodurch äquivalente Interaktionen beider Parteien erzeugt werden.27 Maßgebend hierfür ist die kreative und aktive Auseinandersetzung mit dem Ort. Dieser Prozess und die daraus gezogenen Schlüsse ermöglichen eine Wiedererkennung, was dem jeweiligen Ort letztlich eine persönliche Bedeutung für den Menschen zuschreibt.28 Der Ort kann so erregend und aktivierend wirken und zu bestimmten Erlebnissen und Handlungen anregen, andererseits aber auch monoton und langweilig auf den Menschen wirken. Die Identifizierung des Menschen mit der Umwelt vermittelt ein Gefühl von Zugehörigkeit zu bestimmten Räumen, unter Annahme der Adaptierbarkeit des Ortes und der damit verbundenen persönlichen Gestaltung und Aneignung. Durch das Eingreifen und Agieren des Menschen in seine Umgebung hinterlässt er seine Spuren. Sie können sowohl positive, aber auch negative Auswirkungen auf den Raum haben. Der Ort stellt so eine Repräsentation des agierenden Individuums dar.29

Wahrnehmung

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BEWEGUNG

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Neben dem selbstständigen Mitwirken im Raum, beschreibt Certeau den Akt des Gehens als raumgreifend. Das Gehen definiert sich durch die drei Elemente, die Aneignung von Topographie, die räumliche Realisierung und letztlich das Schaffen sozialer Beziehungen durch variable Positionen, die das Individuum durch das Gehen einnimmt.31 Neben Certeau beschreibt auch Pierre Bourdieu den Habitus als Generator32 und auch Johanna Rolshoven erklärt die Alltagsbewegungen des Menschen durch deren unauffällige Kreativität als Erschaffer von Raum.33

Gehen

Durch die kreative Auseinandersetzung mit vorgegeben Wegstrukturen verändert und erfindet der Mensch immer neue Möglichkeiten des Erlebens von Raum, indem er Abkürzungen, Umwege und Improvisationen von Wegen erschafft. So werden durch den Akt des Gehens ganz neue und individuelle Strukturen ausgebildet.34 Der physische Raum stellt dabei einen Handlungsrahmen für das Individuum dar. Das Individuum kann den Raum durch Gehen, Spielen, Durchschreiten, Verweilen und Umformen adaptieren.35

Wege

Tschumi schreibt der Bewegung im Raum die Elemente Objects, Movement und Event zu und stellt diese bildlich in Zeichnungen und Fotografien in seinem Manhattan Transcripts 4 als homogene Verbindungen dar, die sich gegenseitig auslösen. Das Objekt Object beschreibt architektonisch den Ort, in dem Bewegung stattfindet. Das Objekt unterstützt Bewegung Movement, also die individuelle Bahn des Individuums durch den architektonischen Raum. Die Bewegung wiederum erzeugt Ereignisse Events im architektonischen Raum Object.36

Transcripts 4

Bewegung


EducationalVersion GSEducationalVersion GSEducationalVersion GSEducationalVersion

Objects

Movements

Events GSEducationalVersion

Manhattan Transcripts 4

Abbd. 10

Annäherung

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ANEIGNUNG

38

Die konkrete, eigenständige Gestaltung und Aneignung von Raum spielt eine wichtige Rolle bei der Identitätsbildung und der Identifikation zwischen Mensch und direktem Umfeld. Durch den Prozess der Aneignung werden Räume individualisiert und aus der anonymen Masse gehoben.37 Alltäglich wird das direkte Wohnumfeld wahrgenommen und bildet so die primäre Referenzebene für raumbezogene Identität. Die Wahrnehmung des Wohnumfeldes umfasst dabei nicht lediglich die eigenen vier Wände, sondern steht ständig unter dem Einfluss äußerer Einflüsse, durch die Nachbarschaft aber auch die Nutzung von Außenbereichen.

Raumaneignung

So können private aneigenbare Gärten die Wahrnehmung des Umfeldes positiv beeinflussen. Eine kleinere Nachbarschaft wirkt sich zudem durch Interaktionen zwischen beiden Parteien auf einer privateren Ebene, ebenfalls positiv auf die Wahrnehmung des Raumes aus. Für die Identifizierung mit dem Raum sind solche sozialen Prozesse ebenso bedeutend, wie die Aneignung des architektonischen Raums. Unterstützend wirken hier optionale und soziale Funktionen, sowie nachbarschaftliche Aktivitäten. Der Faktor der sozialen Vertrautheit wird hierbei immer bedeutender und konnotiert intime, überschaubare soziale Bezüge, deutlich wirksamer als größere, unüberschaubare Nachbarschaften.

soziales Umfeld

Für die Identifizierung ist neben den genannten sozialen Bezügen die spezifische Gestaltung des Raumes notwendig. So können unter anderem Landmarks als Symbolträger und Anhaltspunkte fungieren. Besonders Landmarks helfen bei der Orientierung im großen, öffentlichen aber auch im privaten Raum. Städtebaulich und großräumiger, sind Landmarks oftmals große Monumente, die eine jeweilige Stadt definieren und direkt mit einer Stadt in Verbindung gebracht werden. Sie helfen uns die Orientierung zu finden und repräsentieren symbolisch eine Stadt. Kleinmaßstäblicher finden wir diese Landmarks in jeder Situation. So stellen auch die Mensa am Campus, oder auch die kleine Eisdiele im Dorf, Landmarks dar. Darüber hinaus wirken baulich räumliche Elemente, wie Barrieren, Formen, oder Baumaterialien als Symbolträger im Raum. Sie können grobe konstruktive Vorgaben im Raum sein die vom Menschen weiter spezifisch gestaltet und genutzt werden. Erst über die Gestaltung und Nutzung entsteht Identifikation.38

Landmarks

Aneignung Tools


Tun-Ebene

Gestärkt wird die soziale Handlungsebene dabei durch eine Stärkung TunEbene. Selber machen ist also der Leitsatz. Das Projekt Quinta Monroy setzt diesen Gedanken in die Tat um.

Aneignung Tools

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on

Abbd. 11

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Eindruck

Nachbarschaft [Quinta Monroy Chile]


TUN - EBENE Projekt Architekt· in Jahr Ort

Quinta Monroy Elemental 2003 Chile

Hintergrund

Das Projekt Quinta Monroy ist ein Sozialwohnungsprojekt von Elemental aus dem Jahr 2003 in Chile. Anders als bei deutschen Sozialwohnungsprojekten werden in Chile Eigenheime errichtet. Da die Wohnungen in Chile unabhängig von der Familiengröße gefördert werden und deshalb oft zu klein ausfallen, ist das Budget für die Quinta Monroy sehr begrenzt.

Konzept

Die Architekt·innen planen deswegen halbe Häuser, welche von den Bewohner·innen eigenständig erweitert werden sollen. Um eine hohe Dichte des Wohnraumes zu erzeugen, werden jeweils zwei Wohneinheiten entgegen des typischen Reihenhauskonzepts übereinander gestapelt. Die Wohneinheiten werden dann als bewohnbare Rohbauten an die Eigentümer übergeben, deren Aufgabe der weitere Ausbau der eigenen Wohneinheit ist. Die Bewohner·innen bauen so stolz ihr Eigenheim selbst mit und übernehmen Verantwortung. Jede Wohneinheit bekommt so ihren ganz individuellen Charakter und beinhaltet sämtliche emotionale und räumliche Bezugspunkte der Bewohner·innen.

Problematik

Problematisch ist jedoch die fehlende Verwaltung und Betreuung der Quinta Monroy und ihrer Bewohner·innen, weswegen das Projekt außer Kontrolle geriet. Die Bewohner·innen erweiterten ihre Eigenheime über die Plangrenze der Quinta Monroy hinaus. Außerdem wurden private Nutzräume erweitert und bis in kollektive Räume eingedrungen, was zu Konflikten innerhalb der Nachbarschaftsgemeinschaft führte.39

Fazit

Im Zentrum des Projekts Quinta Monroy steht das Selbermachen, gegenseitige Inspiration und Selbstständigkeit, verknüpft mit einem entwickelten Verantwortungsempfinden. Durch das handwerkliche Einwirken der Bewohner· innen wird jedes Haus individuell gestaltet, wodurch das Quartier von einer bunten Vielfalt geprägt ist. Die Bewohner· innen können sich hier frei verwirklichen.

case study

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Abbd. 12

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Eindruck

Rohbau [Quinta Monroy]


GSEducationalVersion

Annäherung

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Abbd. 13

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Eindruck

Erweiterung durch Bewohner · innen [Quinta Monroy Chile]


GSEducationalVersion

Annäherung

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INDIVIDUUM

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Das Streben nach Selbstverantwortung erscheint den Individuen heute geradezu essenziell, um ihre Identität auszubilden. Durch die Aufhebung konventioneller Muster wird eine End-Traditionalisierung angestrebt, denn erst durch das Aufbrechen alter Muster eröffnen sich Chancen für die Menschen. Neue Muster können neben Chancen aber auch Unsicherheiten darstellen. So beschreibt das Übermaß der Zeit, als Merkmal der Übermoderne, die immer schneller wandelnden äußeren Einflüsse und Bedingungen. Durch diese externe Unsicherheit wächst der Druck auf das Individuum, die eigene Identität zu stabilisieren. Marc Augé hat diese Entwicklung bereits als drittes Merkmal der Übermoderne, den Wandlungsprozess des Ich’s erkannt. Er beschreibt die Identitätskrise des Ichs als eine Epidemie der postmodernen Gesellschaft.40 Die Grundbedürfnisse eines Menschen sind soziale Interaktionen, Austausch, Schutz, Rückzug und Ruhe.

Identitätskrise

Habermas definiert die menschliche Identität durch sechs Dimensionen. Die erste Dimension beschreibt das Streben des Individuums nach Individualität und der Balance zwischen Nichtzugehörigkeit, Einsamkeit und Zugehörigkeit. Die zweite Dimension beschreibt den Wunsch nach Stabilität und Kontinuität. Weiter beschreibt er den Wunsch nach synchroner Selbstgleichheit, welche sich auf die Konsistenz der Identität bezieht. Das Individuum bilde außerdem ein Erfahrungsstreben, aktiv und wirksam auf die Umwelt und sich selbst einwirken und eigenständig agieren zu können. Die fünfte und sechste Dimension beschreiben zunächst das Körperwohl und das Empfinden sich zu Hause zu fühlen, sowie ein eigenes Selbstwertgefühl entwickeln zu können.41 Die Ortsbezogenheit ist hierbei ein wichtiger Aspekt und kann durch einen kreativen und phantasiereichen Umgang gefördert werden. Durch eigenständiges Verändern und Mitwirken des Ortes, erzeugt der Ort eine identitätsstiftende Wirkung auf das Individuum. Der Ort sollte dafür die Neugierde des Individuums wecken, sowie Lust auf weitere Erkundungen erzeugen42 und über eine Erlebnisqualität verfügen.43 Certeau beschreibt das Mitwirken des Individuums an einem Ort bereits als wichtigen Prozess. Durch das Eingreifen der Bewohner·innen in ein vorgegebenes System und eine vorgegebene Struktur, am Beispiel der Quinta Monroy durch den eigenständigen Weiterbau der Wohneinheiten, wird das System durch eigene Erfahrungen ergänzt und verhilft dem Ort so zu Pluralität und Kreativität.44

Dimensionen nach Habermas

Individuum


ersion

Individuum

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SITUATION

Anonyme Städte Im Kollektiv Pandemie Heterotopie Parkhaus

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ANONYME STÄDTE

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Neben der Wahrnehmung von Raum, verändert die Gesellschaft der Übermoderne auch die Wahrnehmung sozialer Interaktionen. Besonders das Leben in Städten führt nicht zwingend zu Einsamkeit des Individuums, macht Einsamkeit aber sehr einfach. So beschreibt Deine Diening in ihrem Artikel Berlin, Hauptstadt der Einsamkeit die Masse an Menschen in einer Stadt lediglich als Ornament. Fehlende Interaktionsprozesse, sowie anonyme Nachbarschaften können einsam machen. Die Gesellschaft der Übermoderne ist ständig bereit schnell weg zu sein, immer auf dem Sprung. Unverbindliche Verabredungen werden spontan verschoben, die SBahn fährt alle fünf Minuten und transportiert uns schnell durch die halbe Stadt.45

Einsamkeit

Verstärkt wird dieser fehlende Austausch der städtischen Gesellschaft durch die Wohnsituationen. In Münster sind ungefähr 55 Prozent der Haushalte Einpersonenhaushalte, im Zentrum sind es bereits 65 Prozent Einpersonenhaushalte, dabei ist die Quote seit 1999 um 20 Prozent angestiegen. Münster hat somit den zweithöchsten Anteil der Singlehaushalte in ganz NRW.46 Allerdings ist nicht jeder Singlehaushalt auch gleich einsam, oder auch umgekehrt nicht jeder der einsam ist lebt auch alleine.

Wohnsituation

Fehlende verkehrsberuhigte Zonen in Städten verhindern spontane Interaktionen und Begegnungen zwischen den Menschen.47 Nach der META-Analyse von Dr. Jaap Peen ist das Risiko für Angst- und Stimmungsstörungen bei der städtischen Bevölkerung ungefähr 30 Prozent höher als bei ländlicher Bevölkerung. Matthias Horx und Oona Horx-Strathern beschreiben im Zukunftsinstitut die Einsamkeit als Krankheit der heutigen Zeit. Der Begriff der Einsamkeit beschreibt dabei nicht lediglich ein Gefühl, sondern das Erleben von Bezugslosigkeit, wodurch Vertrautheit fehlt und das Individuum sich in seiner Umgebung fremd fühlt. Die vielen verschiedenen Reize und die hohe soziale Dichte der Städte, kann in Kombination von sozialer Isolation das Gefühl von Bezugslosigkeit vermitteln, wodurch wir eine Einsamkeit in Menschenmengen verspüren. Obwohl wir von unzähligen Menschen umgeben sind, so sind die Begegnungen doch nur flüchtig. 48

Überreize

Stadtleben


oben: Singlehaushalte `99 und `20 NRW unten Singlehaushalte `99 und `20 MS .

Abbd.14

Annäherung

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GSEducationalVersion

Abbd. 15

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Eindruck

Kollektivnutzung [Communal Villa]


IM KOLLEKTIV Projekt Architekt· in Jahr Ort

Communal Villa Dogma 2005 [Berlin]

Hintergrund

Die Architekten Pier Vittorio und MartinTattara haben, inspiriert durch die Ideologie des sparsamen Lebensstils, das Modell der Communal Villa entwickelt, welches darauf abzielt die Privatisierung von Eigentum zu hemmen und den gemeinschaftlichen Gedanken zu konstituieren. Sie hinterfragen hierbei die traditionellen Vorstellungen von Besitzverteilungen und dem „mein“/„dein“ Denken. Im Vordergrund steht hier das Zusammenspiel von Individuum und Gemeinschaft, welches durch die bewohnbare Wand, welche im Fokus des Entwurfs steht, definiert wird. Die bewohnbare Wand funktioniert als einziges Möbelstück, welches den gesamten Raum formt. In den Kollektivbereichen werden verschiedene Nutzungen vereint und entfachen so eine Dynamik zwischen den Bewohnern.

Kollektiv

Die inneren Kollektivbereiche werden durch die bewohnbaren Wände geformt. Der Kollektivraum ist ein großer Freiraum, welcher sich über die gesamte Gebäudehöhe zieht. Definiert wird er durch die Skelettstruktur des Gebäudes, wobei zwischen den Stützen raumtrennende Elemente kleinere Bereiche formen. So finden hier gemeinschaftliche Aktivitäten statt, die von allen Bewohnern gelebt werden können. Der Wunsch besteht darin, die Beziehung und Wechselwirkung zwischen den Künstlern zu fördern.

Privat

Während die privaten Zellen lediglich als Zufluchtsort dienen, fungiert der Kollektivraum als gemeinschaftlicher Ort, der zum Verweilen einlädt.49

Vernetzung

Im Vordergrund der Communal Villa steht dabei die Vernetzung von privater und kollektiv genutzter Fläche. Bewegungsfläche und Freizeitfläche verschwimmen durch flexible Grenzen und gemeinschaftliche Nutzungen. Bewohner können ihre Kollektivflächen gemeinsam gestalten und individuelle Nutzungen erzeugen wodurch neuer sozialen Austausch gefördert wird.

case study

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ationalVersion

Abbd. 16

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Annäherung

Außenraum [Communal Villa]


GSEducationalVersion

GSEducationalVersion

GSEducationalVersion

GSEducationalVersion

privat Vorderseite kollektiv Rückseite

Annäherung

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Abbd. 17

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Eindruck

bewohnbare Wand [Communal Villa]


kollektiv · privat [Communal Villa]

Abbd. 18

Eindruck

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Abbd. 19

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Exkurs

Stille Tage [Lockdown Düsseldorf]


PANDEMIE Lockdown

Verstärkt werden die fehlenden Interaktionsprozesse, sowie die Isolation der Individuen innerhalb der letzten zwei Jahren noch zusätzlich durch die Corona Pandemie. Der Mangel an menschlichen Kontakten, beispielsweise mit Arbeitskolleg·innen oder Freund·innen, sowie mit Nachbar·innen wirkt sich negativ auf die Psyche aus, da die kognitiven und sozialen Entwicklungen besonders gestört werden.50 Die Pandemie hat den Menschen gravierende Umstrukturierungen ihres alltäglichen Lebens und ihrer sozialen Gewohnheiten abverlangt, da soziale Distanzierung die wichtigste Bedingung ist um die Pandemie einzudämmen. Seit dem zweiten Weltkrieg stellt die Corona-Pandemie mit die größte Herausforderung mit den größten Veränderungen für die Gesellschaft dar. Arbeitsräume und Klassenzimmer verlagerten sich in das eigene Zuhause, welches gleichzeitig als Hauptrückzugsort immer mehr an Bedeutung gewann. Der Lockdown, als einziges effektives Mittel gegen die Ausbreitung, schränkt das menschliche Miteinander und die kreative Freizeitgestaltung massiv ein. Der Lockdown fordert von den Menschen Selbstisolierung, soziale Distanzierung und Quarantäne.

Bedürfnisse

Großstädte werden durch veränderte Mobilität in Stille versetzt. Die Pandemie hebt die typischen städtischen Merkmale noch mehr hervor. Minimale Wohnverhältnisse, sowie fehlender Zugang zu Park- und Grünflächen sind hierbei besonders auffällig und fordern eine Neubewertung der Wohntypologien. Die Psyche litt dabei außerdem unter dem Gefühl der neuen Verwundbarkeit und Unsicherheit.51 Vieles was zuvor noch Alltag war, Umarmungen, Essen teilen und tanzen-gehen scheinen unmöglich und führen zu Orientierungslosigkeit. So zählen seit dem Frühjahr 2020 vermehrtes Auftreten von Angst, Stress, Depression, Existenzängste und Perspektivlosigkeit zu typischen Symptomen der Pandemie.

Psyche

Laura Krzikalla beschreibt die Einflüsse der Pandemie auf unsere Psyche in einem Artikel des ZDFs. Durch die Isolation reagiert unser soziales Gehirn sehr sensibel auf fehlenden Austausch durch verloren gegangene Routinen wie Freundes- und Familientreffen. Durch fehlende soziale Kontakte wird durch das Belohnungssystem weniger Dopamin ausgeschüttet, wodurch wir uns im Alltag unmotivierter fühlen. Durch fehlende Planung und Strukturierung unseres Alltags fallen unsere Routinen weg und wir werden unkonzentrierter, beziehungsweise lassen uns schneller ablenken,

Corona Pandemie

59


was wiederum kombiniert eine überfordernde Wirkung auslöst. Durch Einschränkungen der Freizeitgestaltung fehlt uns alltägliche Inspiration, wodurch wir ständig ins Grübeln geraten und sorgenerfüllt sind. Ständige negative Eindrücke durch neue Informationen und ungewöhnliche Situationen, sowie Zukunftsängste können zu chronischem Stress führen. Da wir die Pandemie als einzelnes Individuum kaum verändern können, fühlen wir uns der immer neuen Situationen ausgeliefert.52 Gesundheit, Sicherheit und menschliche Kontakte erscheinen immer wichtiger. So lernen die Menschen während der Pandemie, selbstständig zu wirken und Dinge selber zu erschaffen. Da gesellschaftliche Freizeitaktivitäten, besonders während des Lockdowns unmöglich sind, werden neue Aktivitäten ausgetestet. Die Büros und Parkflächen in den Städten stehen längere Zeiten leer und das Essen wird eigens zu Hause zubereitet und verspeist. Die kleinen Wohntypologien in den Städten verlangen eine Veränderung.

60

Corona Pandemie

Wandel


Schlange stehen

Abbd. 20

Exkurs

61


HETEROTOPIE DER ÜBERMODERNE Alltägliche Orte der Übermoderne sind die Parkhäuser. Sie stellen oft den Beginn oder das Ende einer Autofahrt dar und dienen rein zweckorientiert, um die Autos in der Stadt zu verstecken. Parkhäuser werden, besonders in Filmen, als unwirkliche, graue und hässliche Orte der Gewalttaten und gebrochener Gestalten inszeniert. Das persönliche Verhältnis zu Parkhäusern scheint dabei sehr distanziert geprägt, obwohl sie für Autofahrer·innen einen unverzichtbaren Ort darstellen. Wir nehmen Parkhäuser war, sehen und erleben sie durch das Durchqueren, zu Fuß und mit dem Auto und wir riechen sie. Doch trotz ihrer zentralen städtischen Lage finden hier keine tieferen Interaktionen zwischen Menschen statt. Stattdessen finden sie höchstens beiläufig, alltäglich und flüchtig statt.53

Außenwirkung

Michael Foucault beschreibt eben solch Andere Räume als Heterotopien. Die Heterotopien beschreiben neben Utopien, realisierte Utopien, die von klaren Ordnungen und Regeln geprägt sind.54 So funktionieren Parkhäuser auf einer pragmatisch, zweckgebundenen Ebene und symbolisieren etwas Mythisches. So lassen sich verschiedene Grundsätze Foucaults auf die Parkhaustypologien beziehen.

Heterotopien

Der erste Grundsatz beschreibt die Abweichungstheorie. Als Beispiele für Heterotopien nennt Foucault hier Altenheime, Friedhöfe, Psychiatrische Kliniken und Gefängnisse. So dienen auch Parkhäuser dem Isolieren und Wegsperren von Autos, ähnlich wie auch Straftäter·innen in Gefängnissen isoliert werden.55 In solche Heterotopien steckt man laut Foucault, Individuen, deren Verhalten von der Norm abweicht. In seinem dritten Grundsatz spricht Foucault von einem Ort. Mit verschiedenen Platzierungen und Räumlichkeiten, stellt das Parkhaus symbolisch einen weißen, leblosen Raum des Nichts, inmitten eines Zentrums mit maximaler Intensität dar. Nach dem vierten Grundsatz stellen Parkhäuser im funktionalen Sinn die Überführung der fließenden Verkehrsströme in den Stillstand dar. Das Durchfahren der Schranke im Parkhaus kündigt hierbei den Wechsel zwischen Bewegung und Stillstand an.

Grundsätze

Das Foto des Fahrradtages in Münster entstand 1990 und vergleicht den Flächenverbrauch , welchen 72 Personen in Autos, auf Fahrrädern, zu Fuß oder in einem Bus. Die Autos nehmen hierbei 90m Quadratmeter ein, der Bus vergleichsweise lediglich 35 Quadratmeter.56

62

Heterotopie Parkhaus


Fahrradttag 1999

Abbd.21

Exkurs

63


64


WAHRNEHMUNG

Annäherung Eindrücke Pläne

4 65


Schwarzplan Münster

66

Annäherung


ANNÄHERUNG MÜNSTER

Fläche

Das Stadtgebiet Münster umfasst eine Fläche von 30.310 ha, wobei der Schwarzplan den Stadtteil Mitte, sowie die Altstadt darstellt. Blau markiert ist hier das Parkhaus Georgskommende, welches innerhalb der Altstadt, nahe Aasee und Schloss verortet ist.57

Zielgruppe

In der Stadt leben 316.403 Menschen, von denen 19,5% zwischen 20 und 29 Jahren alt sind und 19,6 Prozent Studierende ausmachen.58 Die Stadt wächst kontinuierlich an, in den letzten zehn Jahren bereits um 5,6 Prozent.

Haushalte

Münster ist mit 55,9 Prozent, gleich hinter der Stadt Aachen, landesweit die Stadt mit der zweithöchsten Anzahl an Singlehaushalten, das sind bereits 21,7 Prozent mehr als vor 20 Jahren.59

Verkehrsmittel

Auf dem Weg zu Lehr- und Ausbildungsstätten nutzen 50 Prozent das Fahrrad. Auf dem Arbeitsweg hingegen ist weiterhin das Auto das am meisten genutzte Verkehrsmittel, doch auch hier greifen 34,2 Prozent auf das Fahrrad zurück.60

Work-Spaces

Die Stadt ist besonders durch junge Menschen und kreative, lokale Gewerbe geprägt. Die Stadt verfügt über eine Vielzahl an Coworking Spaces, welche vorrangig am Hafen verortet sind.61

Touristen

Immer mehr Tourist·innen zieht es jährlich in das Münsterland, so zog es im Jahr 2019 rund 1.757 Millionen Besucher·innen in die Altstadt.

Landmarks

Besonders attraktiv sind die Museen und die traditionelle Gastronomie, sowie der Aasee, der Schlossgarten und der Hawerkamp.

Wohnungsmarkt

Arbeitsplatzperspektiven und Hochschulen ziehen mehr Menschen in die Stadt, wodurch der Wohnungsnachfragedruck stetig steigt.62 Bis 2030 wird ein städtisches Bevölkerungswachstum von 7,2 Prozent prognostiziert. 63

Annäherung

67


Schwarzplan Münster Parkhäuser

68

Annäherung


STANDORT

Eine Vielzahl an Parkhäusern verortet sich zentrumsnah, innerhalb des äußeren Ringes in Münster. Hier ist die durchschnittliche Auslastung der Parkhäuser sehr gering. Die Vielzahl an leerstehenden Parkplätzen könnte daher anderweitig genutzt werden. Denn: nicht Autos, sondern Menschen gehören in die Stadt. Die Vielzahl an ungenutzten Parkplätzen kann so umgewandelt werden und für den Menschen aktiviert werden.

69


Abbd. 22

70

Luftbild Geogrskommende

Luftbild Georgskommende


GEORGSKOMMENDE

Verortung

Zwischen dem Schlossplatz und dem Aasee erstreckt sich die Hauptverkehrsstraße, Am Stadtgraben. Etwa 350 Meter Fußweg vom Aasee entfernt liegt das Parkhaus Georgskommende, auf welches ich meinen Entwurf beziehen werde.

Struktur

Das Parkhaus funktioniert über zwei Ebenen und ist konstruiert durch eine offene Betonskelettstruktur. Die Skelettstruktur des ursprünglich mehrgeschossig geplanten Parkhauses endet im ersten Geschoss auf ungefähr ein Meter Höhe, da der Bau frühzeitig abgebrochen wurde.

Fläche

Die Grundgeschossfläche beträgt 117 qm, ist jedoch nie vollständig ausgelastet, weswegen eine Parkplatzreduzierung denkbar ist. Das Parkhaus bietet gleichwertig verteilt auf zwei Parkebenen insgesamt 212 Parkplätze.

Erschließung

Es wird über zwei Rampen, sowie zwei kalte Außentreppen nordöstlich erschlossen. Südlich verläuft die Hauptverkehrsstraße am Kanonengraben, welche ein hohes Verkehrsaufkommen aufweist. Neben Autofahrer· innen passieren auch Radfahrer· innen das Gebäude über den fortlaufenden Radweg, welcher eine Verbindungsstrecke zwischen Schloss, Altstadt und Aasee darstellt.

Nachbarschaft

Die Georgskommende stellt eine Anfahrtmöglichkeit für den Personenverkehr der westlichen Altstadt dar. Die Nachbarschaft ist geprägt durch Verwaltungs- und Lehreinrichtungen mit einer Mischwohnnutzung in den oberen Geschossen. Die Nachbarbebauung prägt sich durchschnittlich durch eine Viergeschossigkeit und Satteldachformen. Der Kanonengraben mit seiner großzügigen Grünfläche ist im Sommer ein beliebter Treffpunkt für junge Leute und Spaziergänger· innen. Der Personenverkehr ist zudem stark durch das Gymnasium Paulinum geprägt, welches mit 900 Schüler· innen besonders morgens und mittags zu einem hohen Personenverkehr führt.

Einblick

71


GSEducationalVersion

GSEducationalVersion

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umliegende Nutzung

72

Annäherung


NACHBARSCHAFT Parkhaus Georgskommende

Zwischen dem Schlossplatz und dem Aasee erstreckt sich die Hauptverkehrsstraße, Am Stadtgraben. Etwa 350 Meter Fußweg vom Aasee liegt das Parkhaus Georgskommende, auf welches ich meinen Entwurf beziehen werde. Es stellt einen funktionalen Ort dar, welcher einen bestimmten Nutzen, dem Abstellen von Autos, verfolgt.

Bewährungshilfe

Benachbart zum Parkhaus findet sich der Fachbereich Bewährungshilfe. Der Fachbereich unterstützt seine Proband·innen hinsichtlich der Suche einer Arbeitsstelle oder Wohnung, sowie bei der Suche nach geeigneten Therapieeinrichtungen und Beratungsstellen.64 Der Fachverband für Verhaltenstherapie liegt ebenfalls direkt benachbart zum Parkhaus. Ärzt·innen und Therapeut·innen engagieren sich im Bereich der Psychotherapie, sowie Kinder- und Jugendtherapie.65

Verhaltenstherapie

geisteswissenschaftliche Forschung

Paulinum

„Das Käte Hamburger Kolleg „Recht als Kultur“ möchte einen Beitrag zum Verständnis von Recht in Zeiten einer voran- schreitenden Globalisierung normativer Ordnungen leisten.“66

Das Gymnasium Paulinum mit 900 Schüler·innen und 70 Lehrkräften liegt gegenüber des Parkhauses Georgskommende. Die zugehörige Mensa Paula verfügt über ein kleines Mittagsangebot. Verschiedene große Foyers bieten Raum für Austausch und Gruppenarbeiten, zusätzlich wird in dem Orchester Blaso gemeinsam musiziert. Die Schule verfügt über einen kleinen Schulgarten, der allerdings nur in Begleitung von Lehrkräften genutzt werden darf.

Ausblick

73


Bus Fußgänger·innen Radfahrer·innen Autofahrer·innen

1:5000

74

Annäherung

Personenverkehr Georgskommende


VOR DER TÜR

Das Parkhaus zeichnet sich durch seine zentrale Lage zwischen Schloss und Aasee aus. Die direkte Nähe zur Promenade erzeugt einen regen Radverkehr, direkt vor dem Parkhaus. Weiterhin zeichnet sich der Publikumsverkehr durch die Schüler·innen des benachbarten Gymansiums Paulinum aus. Die Hauptverkehrsstraße Am Stadtgraben prägt zudem den hohen Autoverkehr, der zusätzlich eine Hauptzuwegung für Besucher·innen von Außerhalb darstellt.

Annäherung

75


1:5000

76

Annäherung

Landschaft

GSEducationalVersion

Grünflächen Promenade Gewässer


Wohnen

noisreVlanoitacudESG

Wohnen

1:5000

Annäherung

77


Abbd. 23

78

Eindruck Bau

Freifläche


Stützen

Abbd. 24

Georgskommende

79


Abbd. 25

80

Eindruck Bau

Tragwerk


Montage

Abbd. 26

Georgskommende

81


Abbd. 27

82

Eindruck Bau

Montage


Montage

Abbd.28

Georgskommende

83


Aussen

84

Annäherung


zwei Parkplätze

Georgskommende

85


Erschließung

86

Annäherung


Stützen

Georgskommende

87


Rampe

88

Annäherung


Parkdeck

Georgskommende

89


Entschleunigung

Aneignung

sion

Licht

sion

Kollektiv

sion

Wohnen

sion

90

Ansatz


Ansatz

91


GSEducationalVersion

Grundriss Parkgeschoss 0

92

Annäherung

1:500


Parkgeschoss 0

Eindruck

93


Grundriss Parkgeschoss 1

94

Annäherung

1:500


Parkgeschoss 1

Eindruck

95


Schnitt aa 1:500

96

Annäherung


BESTAND

Die Parkfläche des eingeschossigen Parkhauses Georgskommende beträgt 117 Quadratmeter und bietet auf 2 Parkebenen insgesamt 212 Parkplätze. Das Parkhaus ist 62 Meter breit und 48 Meter tief. Die Geschosshöhe beträgt 2,70 Meter. Am Dienstag, 04.01.2022 um 15 Uhr waren 8 der Parkplätze belegt, wodurch sich eine Auslastung von lediglich knapp vier Prozent ergibt. Das Parkhaus zeichnet sich durch seine zentrale Lage zwischen Schloss und Aasee aus. Die direkte Nähe zur Promenade erzeugt einen regen Radverkehr direkt vor dem Parkhaus. Weiterhin zeichnet sich der Publikumsverkehr durch die Schüler·innen des benachbarten Gymansiums Paulinum aus. Als realisierte Utopie lässt sich das Parkhaus als Heterotopie in der Stadt bezeichnen. Das Auto, als störendes Objekt, wird aus dem fließenden Verkehr gezogen und im Parkhaus abgestellt. Durch die immense Tiefe des Parkhauses, mangelnde Beleuchtung und funktionale Nutzung, werden soziale Aktivitäten oder intensive Begegnungen zwischen den Besucher·innen nahezu unmöglich. Dem gilt es entgegenzusteuern. Durch entschleunigtes Parken, eine Verknüpfung und Verbindung nach Außen, sowie konstante, interaktive Strukturen kann eine Aktivierung des leeren Ortes erfolgen. Da das Parkhaus lediglich eine minimale Auslastung aufweist, kann eine Vielzahl von Parkplätzen gestrichen werden und die gewonnene Fläche für dringend benötigten Wohnraum umgenutzt werden.

Annäherung

97


Ansicht Nord-West [Georgskommende] 1:500

98

Annäherung


Ansicht Nord-Ost 1:500

Annäherung

99


Ansicht Süd-West [Am Stadtgraben]

100

Annäherung


Ansicht Süd-Ost [Aa-Promenade] 1:500

Annäherung

101


1: 200 1:1000 102

Annäherung

Tragwerk Feld Bestand Tragwerk Bestand


Das Stahlbetonskelett des Bestands zeichnet sich durch die enormen Trägerspannweiten von 16 Metern aus, wodurch großzügige Freifelder und Zonierungen möglich werden. Alle 80 Zentimeter findet sich ein Stahlbetonträger. Der Stützenabstand beträgt 2,50 Meter und zoniert gleichzeitig auch die Parkplätze, welche auf 2,50 x 5,00 Metern zoniert sind. Aus ehemaligen Bauplänen geht hervor, dass das Parkhaus Georgskommende ursprünglich um weitere Geschosse ergänzt werden sollte. Aus unbekannten Gründen wurde diese Planung allerdings nie ausgeführt, weswegen sich heute eine Aufstockung der Struktur anbietet. Die massiven Stützen weisen mit ihren Maßen von 25x50 Zentimetern eine hohe Tragfähigkeit auf. So lassen sich zusätzlich anfallende Lasten durch neue Tragstrukturen ableiten.

Annäherung

103


104


ENTWURF

Tragwerk Elemente Pläne Eindrücke

5 105


1:200

106

Entwurf

Tragwerk Aufstockung auf Bestand


Um ohne zusätzliche Bodenversiegelung mehr Nutzfläche zu schaffen, wird die Skelettstruktur des Bestandes aufgestockt. Um hier klar zwischen alter und neuer Struktur differenzieren zu können, wird auf die Betonstruktur des Bestandes eine Stahlskelettkonstruktion aufgestockt. Die neuen Stützmaße von 25x25 Zentimetern heben sich zusätzlich von der bestehenden Stützstruktur von 25x50 Zentimetern ab. Ebenfalls werden die Träger lediglich im Stützraster von 2,5 Meter addiert und durch Zwischenträger ergänzt.

Entwurf

107


1:200

108

Entwurf

Tragwerk Aufstockung


Tragwerk Aufstockung

1:1000

Entwurf

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GSEducationalVersion

GSEducationalVersion

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2.OG 1.OG EG 110

Privatisierung

privat Wohnen kollektiv Wohnen öffentlich

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Durch eine Aufstockung des Bestandes werden neue Ebenen geschaffen und das Quartier um bis zu 42 neue Bewohner·innen, und 14 Wohneinheiten ergänzt. Ziel der Aufstockung und der neu gewonnenen Wohnsituationen ist keine maximale Wohnauslastung, sondern eine ausgeglichene Verortung variabler Aktivitäten, welche Bewohner·innen und Besucher·innen in den Dialog bringen. Durch eine Aktivierung des Ortes nach Außen und durch aktive Aneignung des Ortes können Bezugsysteme zwischen Ort und Mensch geknüpft werden. Um diese Aktivierung nach außen zu erzeugen, wird die Bestandsstruktur um ein weiteres Geschoss aufgestockt. Das Erdgeschoss ist die erste Anlaufstelle für Passanten und zeichnet sich durch eine vollständig öffentliche, lockere Struktur aus. Die erste Geschossebene fördert die Durchmischung zwischen Bewohner·innen und öffentlichem Personenverkehr. Die zweite Geschossebene zeichnet sich durch komplette Privatisierung aus. Hier finden sich die privaten Zimmer der Wohneinheiten. Verbunden sind alle Geschosse durch Sicht- und Lichtbezüge, sodass nie eine vollständige Trennung der Ebenen erzeugt wird und die Grenzen zwischen Privat- und Kollektivraum fließend verschwimmen.

Privat | Kollektiv

Entwurf

111


oben unten 112

Elemente

Element Lichthöfe Element Werkstatt


Die Lichthöfe sind nötig um innere Zonen des dunklen Parkhauses nutzen und aktivieren zu können. Durch das Entfernen von Teilen der Bestandsdecke und Trägern, werden so Cuts in die Bestandsstruktur gesetzt, wodurch die innen liegenden Flächen durch Tageslicht beleuchtet werden. Der Lichthof findet sich in drei Formen in der neuen Struktur wieder. Der Lichthof s ist den privaten Wohneinheiten zugehörig und fördert zusätzlichen Lichteinfall in die Erschließungszone der angrenzenden Wohneinheiten. Sie bieten außerdem die Möglichkeit der privatisierten Außenraumnutzung, da sie lediglich im zweiten Obergeschoss, der privaten Ebene ohne öffentlichen Personenverkehr, verortet sind. Der Lichthof m beginnt im Bestandsparkdeck und kann auch in dieser Ebene erschlossen werden. Er zoniert und belichtet den kollektiven Bereich. Besucher·innen des Parkdecks können so einen Außenraum betreten und Luft schnappen, ohne den Kollektivraum und ihre aktuelle Situation verlassen zu müssen. Der Lichthof l erzeugt die Hauptbelichtung der innen liegenden Nutzflächen. Anders als der Lichthof m lässt sich der Lichthof durch keine Ebene begehen, ist also in horizontaler Ebene vollständig geöffnet. Der Lichthof fluchtet ist lediglich in den beiden Obergeschossen durch eine Fassade eingefasst, fluchtet aber im Erdgeschoss durch seine externe Skelettstruktur. In der Flucht ergibt sich im Erdgeschoss offene Beete, welche durch die offene Struktur maximal mit Licht [und Regenwasser] versorgt werden.

Die Werkstätten im Erdgeschoss stellen den ersten Kontakt von Besucher·innen zum Innenraum dar. Die Werkstätten öffnen sich nach außen durch die reine Glas-Pfosten-Riegel Konstruktion. Abläufe und Nutzungen im Innenraum werden so durch die vollständig licht- und blickdurchlässig Fassade komplett nach außen sichtbar gelegt und fungieren wie eine Art Schaufenster. Passant·innen können sich so bereits ein Bild von der sie erwartende Innenraumsituation zeichnen, wodurch die Scheu vor dem Eintreten in den Innenraum minimiert wird. Kleingewerbe wie Tischlereien oder Fahrradwerkstätten können sich hier einen Kubus mieten und sich niederlassen.

Elemente

113


oben unten 114

Elemente

Element Wohnen Element Kollektiv


Die Wohneinheiten bilden die einzige begehbare Struktur im zweiten Obergeschoss. Eine Wohneinheit bildet sich über zwei Geschosse aus, so finden sich in der Erschließungseben im ersten Obergeschoss die gemeinschaftlichen Zonen der privaten Wohnung. Sie grenzen direkt an die Kollektivflächen und Lichthöfe an. Die Wohnungen finden in verschiedenen Größen statt und lassen sich durch ihre offenen Strukturen frei aneignen. Die Zonen der Parkplätze und der Träger werden hier zur Raumbildung herangezogen. Wenngleich Kollektiv und obere Wohnraumflächen nicht nebeneinander stattfinden, so sind sie durch die lichte Raumhöhe miteinander verbinden. Blickbezüge von oben nach unten und umgekehrt integrieren und vermischen so die Strukturen, bieten aber durch flexible Sichtschütze die Möglichkeit der vollständigen Verschließung und Privatisierung.

Das Volumen der Kollektivfläche zieht sich bis ins 2. Obergeschoss hoch. Es zeichnet sich durch eine großzügige lichte Höhe von 5,7m aus und vermittelt so eine ungezwungene, öffentliche Atmosphäre. Der hohe Luftraum fördert außerdem durch Blickbezüge die Interaktion zwischen Kollektiv- und Wohnflächen über die Ebenen hinweg.

Elemente

115


116


Lichthof | Beet | Fahrradboxen

Eindruck

117


Lichteinfall Bestand

118

Bestandsanalyse


Lichtblick. Die Lichthöfe ergeben sich aus der mangelnden Beleuchtung des Bestandes. Da die Beleuchtung nahe der Fassade keine Problematik darstellt, orientieren sich die Lichthöfe im inneren Bereich der Fläche. Jede Wohneinheit ist mit einem Lichthof verbunden, so lassen sich innen liegende Einheiten durch natürliches Tageslicht großzügig beleuchten. Gleichzeitig schafft man so eine Verbindung von Natur und Grün, welche direkt in das eigene Zimmer gezogen wird.

410 qm

Verortung Lichthöfe

Entwurf

119


Bewegung Bestand

120

Bestandsanalyse


Wohnplatz. Die Wohnungstypen entstehen aus der Analyse des Bestands, beziehungsweise der Bewegungs- und Ruhezonen im Parkhaus. Die neuen Wohnkuben sitzen exakt auf der ehemaligen Parkplatzrasterung. So werden die Bewohner·innen, ähnlich wie das Auto, aus dem [Bewegungs]Verkehr gezogen. Verortet auf den Parkplatzstrukturen liegen die privaten Zimmer, sowie intimen Nassräume. Die Bewegungszonen der Wohneinheiten stecken sich aus den Parkplatzstrukturen heraus und greifen in die Bewegungsfläche hinein. Die sich aus den Parkplatzstrukturen ergebene Rasterung ermöglicht eine Vielzahl von Situationen und Wohnvariationen.

1.080 qm

Verortung Wohnen

Entwurf

121


Erschließung Bestand

122

Bestandsanalyse


Erschließung bleibt Erschließung. Das Parkhaus zeichnet sich durch ein Übermaß an Fläche aus, welche als offene, großzügige Erschließung genutzt werden kann. So überträgt sich die Zonierung der Bewegung der Autos im Bestand, gleichermaßen auf die Erschließung im Geschoss der Aufstockung. Drei Bewegungsschläuche ziehen sich durch das gesamte Parkdeck und symbolisieren bereits im Bestandsparkhaus eine Zone, gezeichnet von Begegnungen, wenn auch nur flüchtig. Die neue differenzierte Erschließung ergibt sich zwischen den Lichthöfen und Wohnungen und wird so natürlich belichtet. Der Raum ist den Wohngemeinschaften, aber auch den städtischen Bewohner·innen frei zugänglich und lässt sich nutzungsoffen individuell aneignen. Er dient so als erweiterter, gemeinschaftlicher Wohn- und Arbeitsraum. Von außen lässt sich die öffentliche Kollektivfläche über die kalte Bestandsrampe, sowie über die kalte Bestandstreppe aus dem Erdgeschoss erschließen.

1.075 qm

Verortung Kollektivfläche

Entwurf

123


rsion

Dachaufsicht

124

Entwurf


GSEducationalVersion

Kollektivzone Lichthöfe Wohnungen

Gesamtverortung

ionalVersion

Entwurf

125


1

2

3

4

1:300

126

Entwurf

Parkplatz Raum Erschließung Zonierung


2. OG

1. OG

1 2 3

4

Das Auto als störendes Individuum wird aus dem fließenden Verkehr gezogen und auf dem Parkplatz abgestellt. Der Parkplatz wird als Raum ausgebildet. Erschließung bleibt Erschließung - Stillstand bleibt Stillstand. Die Erschließungsfläche der Wohnung kragt aus der Parkplatzzone heraus und greift in die Bewegungszone hinein. Die privaten Zimmer liegen in der Parkplatzzone. Erschließungsschlauch und Wohnfläche werden verbunden und bilden die geschlossene Wohneinheit. Die Wohneinheiten werden durch den Kollektivraum über die erste Geschossebene erschlossen. Im Erdgeschoss findet sich der Nassraum, sowie das Kräuterbeet des privaten Innenhofes. Hier können Kräuter gepflanzt, geerntet und in der angrenzenden Küche kulinarisch verarbeitet werden. Die Treppe als einziges zonierendes Element, führt in das obenliegende Privatgeschoss. Hier finden sich der kalte Innenhof, sowie die privaten Zimmer.

Grundriss Wohnung

1:300

Entwurf

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128


Ausblick Lichthof

129


n io lV ers na tio ca du SE G

Grundriss Parkgeschoss 0

130

Bestand

1:500


GSEducationalVersion

Bestand

131


n io lV ers na tio ca du SE G

1 2

Grundriss Parkgeschoss 0

132

Entwurf

1:500

4 5 6 7 8 9 10 11

12

14


EBENE 0

GSEducationalVersion

GSEducationalVersion

Die Ebene 0 des Parkhauses stellt die öffentliche Zone und somit die Verbindung zwischen Innenraum und Stadt dar. Sie lässt sich in 3 Ebenen gliedern. Der erste Kontakt erfolgt über die Straße am Stadtgraben. Hier siedeln sich parallel zum Rad- und Fußgängerweg einzelne Glaskuben an. Fahrradwerkstatt, Pumpstation, Radverleih, Keramikwerkstatt- und Verkauf, Café und Möbeltischlerei bieten Raum für kreative, interaktive Aneignung. Die Kuben lassen sich durch Vorhänge in zwei Zonen einteilen, so kann sich beispielsweise der Tischler oder die Tischlerin einen Kubus mieten und dort eine Werkstatt betreiben. Wird der Vorhang geschlossen, formt sich ein neuer Bereich innerhalb der Werkstatt. Hier eröffnet sich für die Bewohner·innen des Parkwerk14 die Möglichkeit unter Aufsicht von Fachpersonal eigene Möbel, alleine oder gemeinsam mit Wohnungsmitbewohner·innen, für Kollektiv oder Privaträume zu bauen. Sie können so ihre Räumlichkeiten nach ihren eigenen Wünschen gestalten und selber Hand anlegen. Die Beziehung zu den eigenen Möbeln und somit auch zur privaten Wohnung, wird dadurch gestärkt. Die Kuben werden von außen durch ihr offenliegendes Schauspiel wie Schaufenster in der Stadt wahrgenommen- doch kann man hier das Schaufenster betreten und selber mitgestalten. Gegenüber der Tun-Kuben finden sich die Nimm-Kuben. Sie ist besonders für Besucher·innen attraktiv, denn hier kann geschaut und mitgenommen werden. So lässt sich hier handgefertigte Keramik finden, gleichzeitig besteht die Möglichkeit gegenüber der Fahrradwerkstatt ein Fahrrad auszuleihen und die Stadt über die Promenade zu erkunden. Verbunden sind die Tun- und nimm- Kuben durch einen großzügigen Spazierweg. Die zweite Zone zeichnet sich durch das entschleunigte Parken aus. Die 22 Fahrradboxen bieten einen Ort um das eigene Rennrad sicher abstellen zu können. Sie können zeitweise gemietet werden, so lässt sich das Fahrrad abstellen, während man über den Spazierweg oder durch die Innenstadt bummelt. Die dritte Zone bietet 14 Bewohner und wenige weitere Autoparkplätze. Die 14 Wohneinheiten haben hier jeweils einen Stellplatz, so können sie sich ein Auto teilen, oder falls kein Bedarf besteht, den eigen Stellplatz Nachbar·innen zur Verfügung stellen.

GSEducationalVersion

GSEducationalVersion

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Entwurf

133


Grundriss Aufstockung 1.OG

134

Entwurf

1:500


EBENE 1

GSEducationalVersion

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Die erste Geschossebene ist das ehemalige Parkdeck. Die Bestandsbodenplatte des ehemaligen Parkdecks wird beibehalten und sichtbar gemacht. Die Markierungen der Bestandsparkplätze bleiben klar lesbar und geben einen Hinweis auf die Geschichte und ursprüngliche Nutzung des Parkhauses. GSEducationalVersion

Durch die erste Geschossebene schraubt sich eine öffentliche Kollektivfläche. Durch die Überlagerung von Materialien und Wänden ergeben sich hier immer wieder neue Eindrücke und Situationen. Die Ebene ist komplett zur öffentlichen Nutzung geöffnet. Entlang der Träger, welche durch das 5 Meter hohe Raumvolumen kragen, führen Vorhänge entlang, welche durch Öffnen oder Schließen neue Raumsituationen zonieren können. Die Vorhänge sind schwach transparent, sodass sich die Zonen nie komplett verschließen lassen, sondern lediglich eine Barriere darstellen, die ausbremst und die es zunächst zu überbrücken gilt. Individuell geformte Räume und Situationen werden so aus dem Bewegungsverkehr gezogen. Sie bleiben weiterhin jederzeit öffentlich zugänglich, werden jedoch entschleunigt und symbolisieren so einen ruhigen, sicheren Rückzugsort in der dynamischen nutzungsoffenen Kollektivfläche. Die Kollektivfläche wird durch das Einsetzen von Wohnkuben zoniert und unterbrochen, wodurch sich immer wieder neue Abzweigungen ergeben. Die Wohneinheiten liegen exakt in der ursprünglichen Zone der Parkplätze. Ihre private Erschließung kragt allerdings in die Bewegungsebene heraus. Die Erschließung verortet sich somit konsequent außerhalb der Bestandsparkplätze. Die Wohnkuben grenzen direkt an die Kollektivflächen und Lichthöfe an. Die Wohnungen finden in verschiedenen Größen statt und lassen sich durch ihre offenen Strukturen frei aneignen. Die Zonen der Parkplätze und der Träger werden hier zur Raumbildung herangezogen. Die Lichthöfe werden hier durch Glas und Polycarbonat sichtbar gemacht. Grüne Bepflanzung aus dem Erdgeschoss wächst hier hoch und verbindet Grün, Erdgeschoss und Obergeschoss miteinander. Die Natur wird so sichtbar in das Gebäude hineingezogen.

Entwurf

135


Grundriss Aufstockung 2.OG

136

Entwurf

1:500


EBENE 2

GSEducationalVersion

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Die zweite Geschossebene ist vollständig privatisiert und lediglich für die Bewohner·innen der jeweiligen Wohneinheit zugänglich. Die Zimmer ergeben sich hier aus der Struktur der Parkplätze mit 2,50 mal 5,00 Metern. Ob Schlafraum, Büro oder Atelier -das entscheiden die Mieter·innen selbst. Die sachliche Struktur bietet die Möglichkeit für verschiedenste Nutzungen. Der Fußboden der Wohneinheit ist heller Linoleum, die Wände bestehen aus Gipswänden. Die Stahlträger laufen sichtbar durch das Zimmer und sind thermisch vom Kollektiv- und kalten Außenraum entkoppelt. Die Materialien wurden bewusst roh gehalten, so lässt sich mit dem Raum arbeiten. Beleuchtet werden die Zimmer entweder durch ihre Verortung an der Außenfassade, oder durch die Positionierung an einem der Lichthöfe l. Die Lichthöfe umhüllen die Natur, welche an der Fassade hinauf wächst. So kann das Individuum seinen persönlichen sicheren Rückzugsort, mit Einfluss der scheinbar ins Gebäude hinein wachsenden Natur und einen damit verbundenen Blick vom Ruhebereich in die Baumkronen, beleben.

Entwurf

137


Dachaufsicht Aufstockung 1:500

138

Entwurf


DACHAUFSICHT

GSEducationalVersion

Die Dachaufsicht ist geprägt durch die vielen Lichthöfe, an deren Fußpunkt die grüne Natur herauswächst.

Entwurf

139


1:150

140

Entwurf

Erdgeschoss | Spazierweg | Möbelwerkstatt | Möbelverleih | Beet


Erdgeschoss | Radwerkstatt | Radverleih | Rampe

1:150

Entwurf

141


1:150

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Entwurf

1.Obergeschoss |Kollektiv | Wohnen | Erschließung


2. Obergeschoss | Wohnen

1:150

Entwurf

143


144


Fahrradboxen Erdgeschoss

Eindruck

145


ducationalVersion

Glas Polycarbonat Vorhang Gipsputz 146

Entwurf

GSEducationalVersion

GSEducationalVersion


Die Hüllen und Wände der einzelnen Elemente bestehen aus Polycarbonat, Glas und Gipsputz. So wird eine maximale Blickdurchlässigkeit durch transparente Glaswandmodule erzeugt, Lichtdurchlässigkeit und Blickundurchlässigkeit durch Polycarbonat erzeugt und private Zonen durch massive Gipsputz-Wandmodule geformt. Transluzente Vorhänge in den Wohnungen und Kollektivzonen ermöglichen eine flexible Aneignung und Zonierung von Räumen. So können Bereiche der Kollektivzone geöffnet werden, aber durch Zuziehen der Vorhänge auch verschlossen um privatere Nutzungen, wie Workspaces zu ermöglichen. Durch die unterschiedlichen Transparenzen ergeben sich verschiedene räumliche Überlagerungen und individuelle Raumbeziehungen. So können transparente Lichthöfe den Blick aus der Wohnung ins Grün erweitern und den Raum so optisch ausdehnen.

Blickbezüge

Entwurf

147


148


Kollektivraum

Eindruck

149


1:500

150

Bestand

Schnitt aa


151


1:500

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Struktur

Schnitt aa


AUFSTOCKUNG

Durch die Aufstockung des Bestandsskeletts durch eine Stahlskelettstruktur, werden zwei weitere Geschosse ausgebildet. Die neue Fassade zeichnet sich dabei durch ein Wechselspiel zwischen Polycarbonat und Glas aus. Die Glasmaterialität ist in der Fassade den öffentlichen Kuben im Erdgeschoss am Spazierweg zuzuordnen. Außerdem zeichnen sich durch die Glaselemente die Wohnungen in der Fassade ab. So wird eine maximale Lichtdurchlässigkeit gewährt. Die Kollektivvolumen zeichnen sich durch Polycarbonat in der Fassade ab, Situationen lassen sich hier im Inneren wie ein Schattenspiel erahnen. Durch die Lichthöfe im Inneren ergeben sich großzügige Einschnitte in die Struktur. Neben dem Lichteinfall eröffnen die Lichthöfe auch neue spannende Blicke. So kann man in einem der Grünbeete verweilen und in den freien Himmel blicken. Die offene Struktur im Erdgeschoss bietet eine optimale Verbindung zwischen Parkwerk14 und dem äußeren Personenverkehr. Offene Situationen lassen sich bereits beim passieren des Gebäudes erahnen und machen neugierig. So werden Menschen in die Struktur hineingezogen, um das Gebäude dann eigenständig entdecken zu können.

Struktur

153


1:500

154

Bestand

Ansicht Süd-West [Am Stadtgraben]


Ansicht Süd-Ost [Aa-Promenade]

1:500

Bestand

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1:500

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Struktur

Ansicht Süd-West [Am Stadtgraben]


Ansicht Süd-Ost [Aa-Promenade]

1:500

Struktur

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Blau Schwarz 158

Fassadenschnitt

Aufstockung Bestand


Fassadenansicht

Eindruck

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Kollektiv

Eindruck

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Perspektivischer Schnitt 1:70

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Entwurf


Entwurf

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Erdgeschoss

Modellfotos

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1. Obergeschoss

Modellfotos

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Tragwerk Aufstockung

Modellfotos

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2. Obergeschoss

Modellfotos

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Dachaufsicht

Modellfotos

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ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 01: Fontana, Mauro Firenze Santa Maria Novella Station, Florenz https://divisare.com/projects/383918-giovanni-michelucci-mauro-fontana-firen ze-santa-maria-novella-station#lg=1&slide=3 [20.01.2022] Abbildung 02: Schulz-Dornburg, Ursula Metaphysischer Halt, Armenien https://www.deutscheboersephotographyfoundation.org/de/sammeln/kuenst ler/ursula-schulz-dornburg.php [17.12.2021] Abbildung 3-5: Piwowar, Emily Nicht-Orte – Orte, die keine sind. https://emilypiwowar.com/nicht-orte [17.12.2021] Abbildung 06: AFP, Hangar, Tempelhofer Feld https://www.welt.de/politik/deutschland/article149226958/Asylkrise-im-Frei zeitparadies-des-gruenen-Milieus.html [20.01.2022] Abbildung 07: DPA https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/eu-prueft-steuerdeal-in-luxemburg-ama zon-versteuert-gewinne-seit-mai-in-deutschland/11820222.html [20.01.2022] Abbildung 08: Colberg, Joerg http://jmcolberg.com/weblog/extended/archives/photography_and_memo ry_part_2/ [17.12.2021] Abbildung 09: Flickr https://www.flickr.com/photos/ilnycilnyc/37593714805 [19.01.2022] Abbildung 10: Tschumi, Bernard https://www.moma.org/collection/works/55 [19.01.2022] Abbildung 11: Palma, Christobal https://www.architectural-review.com/buildings/housing/revisit-quinta-monroyby-elemental [9.01.2022] Abbildung 12: https://arquitecturaviva.com/works/viviendas-quinta-monroy-1 [9.01.2022] Abbildung 13: Bauwelt https://www.bauwelt.de/themen/Nichts-fuer-Kontrollfreaks-SelbstbauprojekteElemental-Alejandro-Aravena-2086044.html Abbildung 14: eigene Darstellung in Anlehnung an Diening, Deike Berlin, Hauptstadt der Einsamkeit https://www.tagesspiegel.de/berlin/allein-unter-millionen-berlin-hauptstadt-dereinsamkeit/21194978-all.html%2010.11.21 Abbildung 15: El Croquis, Dogma https://twitter.com/elcroquis_mgz/status/1396773779750199299 [9.01.2022] Abbildung 16: El Croquis, Dogma https://hiddenarchitecture.net/communal-villa/ [9.01.2022]

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Abbildung 17: El Croquis, Dogma https://hiddenarchitecture.net/communal-villa/ [9.01.2022] Abbildung 18: El Croquis, Dogma https://twitter.com/elcroquis_mgz/status/1396773779750199299 [9.01.2022] Abbildung 19: Kralle, Dirk https://thedorf.de/kultur/kunst/das-fotoprojekt-das-jahr-2020/ [13.01.2022] Abbildung 20: Sanvito Agnese https://www.bbc.com/news/in-pictures-52708777 [13.01.2022] Abbildung 21: https://www.stadtwerke-muenster.de/blog/verkehr/das-wohl-bekannteste-mu enster-foto-der-welt/ [25.01.2022] Abbildung 22: Google Earth Abbildung 23-28: Núñez, Diego Amt für Immobilienmanagement

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DANKE! Mein Dank geht an all die jenigen, die sich meine Ideen und Ansätze angehört und mich zu neuen Blicken inspiriert haben. Herzlichst bedanken möchte ich mich für die Betreuung meiner Thesis bei Ihnen Prof. Kazu Blumfeld Hanada AA. Dipl.

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