Autonomy of the Suburban Ein
of the suburban leonie falkenstein prof. kazu blumfeld hanada
of architecture
Inhalt
i: Gesellschaft im Wandel 4-7
Einfluss Corona
Suffizientes Wohnen
Megatrends
Begegnungsräume
ii: Wohnen im Wandel 8-11
Cluster-Wohnungen
Third-Places
iii: Nachhaltige Methoden 12-15
Bauen im Bestand
Flächeninanspruchnahme Durchmischung
iv: Natur-neu definiert 16-21 Natur im Haus
v: Ein Nachbarschaftsgarten für Borghorst 22-43
Konzept Formfindung Entwurf Konstruktion
Wohntypologien
vi: Research für den Entwurf 44-47
Gemeinschaftswohnen
Gemeinschaftgärten
Gesellschaft im Wandel
Corona - ein Ereignis mit dem die meisten von uns einen Einschnitt in den Alltag und die Comfortzone verbinden. Im Lockdown musste man Arbeit, Familie und Freizet auf kleinstem Raum arrangiern. Die eigenenen 4 Wände wurden zum Fluch - zu viele Reize, zu wenig Frei raum, zu hohe Anfordungen an einen Wohnraum, der nicht für alle Tätigkeiten und Bedürfnisse ausgelegt ist. Dadurch, dass die Küchen die neuen Co-Working Spaces wurden, birgen sie neuen Raum für Konflikte. Zum konzentrierten Arbeiten benötigen wir nicht nur einen Tisch zum Arbeiten, sondern ein eigenen Raum mit wenig Ablenkung aber ausreichender Arbeitsatmosphäre.
Die Anforderungen an ein wertiges Wohnen und eine funktionierdes Zusammenleben sind durch die Pandemie also spürbar gestiegen.
Wir haben angefangen uns mit unserer Umgebung zu beschäftigen. Welche Strukturen stehen uns im Weg, welche fördern unser Wohlbe finden. Wie können wir verschiedene Räume gemeinsam nutzen ohne dass dies kollidiert?
Eine Ansatz ist dabei das Thema der Suffizienz. Weniger ist mehr- ein Leitbild das schon die Arbeit von Mies van der Rohe prägte. In sei
Garden and House in Tokyo_ Ryue Nishizawa
nen Gebäuden fand nur Platz was nötig war. Rationalität bekam einen neuen Stellenwert. Mit suffizientem Wohnen haben wir uns auf die ein oder andere Art und Weise wärend dernCoronapandemie auseinader gesetzt. Nachdem wir dann alles ausgemistet und umstrukturiert ha ben, wurde uns klar, dass weniger Fläche zum Wohnen und nur das Nötigste zu nutzen reizvoll sein kann. Suffizientes Wohnen fängt also bei uns selbst an und fördert Wandel, dennoch stellt uns Suffizienz bei gleichzeitigem Verlangen nach aus reichend Freiraum vor eine Herausforderung, wodurch neue Arten des Zusammenlebens entwickelt werden. Wohnraum sollte anpassungsfähig sein und sich den indivudllen Ver änderungen fügen können. Durch die Pandemie haben wir erfahren wie fördernd Wohnraum sein kann, der sich an unsere Lebenslage und Bedürfnisse richten kann. In diesem Sinne finden Megatrends immer mehr Gewichtun. Sie sind wie Lavienen in Zeitlupe. Dieses Bild beschreibt das Phänomen tref fend. Megatrends entstehen langsam, aber entwickeln dann sehr viel Kraft und werden dann durch Verstärker ins Rollen gebracht. Ein sol cher Verstärker ist seit 2 Jahren Covid 19. Vor allem am Beispiel der „New Work“ Bewegung- der Auseinandersetzung mit veralteten Ar beitsstrukturn, zu erkennen. Die rationale Leistungsgesellschaft des Industriezeitalters mit Konkurrenzkampf, Überstunden und Präsenz zeiten hat sich als nicht mehr tragfähig erweisen. Die Work live balan ce wurde immer wichtiger. Durch die Digitalisierung und dem Wunsch nach mehr Freizeit ausgelöst, nahm der Trend einen immer höheren Stellenwert ein, Modelle wie das Home Office wurden entwickelt und getestet, bis sie durch den Lockdown forciert wurden. Ebenfalls losge treten durch das Corona Virus ist der Trend der Neuen Ökologie. Eine begrünte Dachterrasse befriedigt unser Wohlbefinden und zeugen von einem Verlangen nach Freiraum im Wohnraum. Durch die Corona Pandmie haben wir außerdem intensiv wahrgenommen wie sehr das eigene Wohlergehen von der Verbindung zur Natur abhängt. Gesundes Wohnen ist zum Leitbild durch die Corona Pandemie geworden.
Aber nicht nur die Wohnung steht dabei im Vordergrund. Sondern auch die Gesellschaft, die Stadt und ihre Vernetzungen zueinander. Dabei geht es vor allem auch darum wie wir selber unsere Umgebung mitgestalten und aktiv verändern können. Auch Begegungsräume werden durch die Pandemie neu betrachtet, jeder von uns benötigt seinen eigenen Rückzugsort, jedoch auf einen Ort des Zusammenkommens zugreifen zu können, wo wir auf Gesell schaft und Kommunikation treffen, gewinnt eine immer größere Da seinsberechtigung.
In der Corona Pandemie, wurde uns das genommen was uns als Men schen ausmacht - Freiheit und Kontrolle. Nun ist es die Aufgabe der Umgebung uns dieses Gefühl zurückzugeben. Dies zu erreichen stellt uns vermutlich vor eine komplizierte und nicht leicht zu bewältigende Aufgabe als Architekten. Einen Raum zu schaffen für den Menschenwelcher unsere Anforderungen erfüllen kann.
Wohnen im Wandel Wohnen, was ist Wohnen überhaupt? Wohnen ist nach Definition eine auf Dauer angelegte Unterkunft. Aber Wohnen ist viel mehr als Das. Wir definieren uns über unser Heim, unseren Wohnraum passen wir unseren Bedürfnissen an und gibt uns ein Gefühl von Vetrautheit. Die se Bedürfnisse ändern sich jedoch mit dem Wandel der Gesellschaft, da wir anderen Problemen und Situationen ausgesetzt sind. Das Wohnmodell einer Familienwohnung vertritt das typische Bild des Wohnens, jedoch gibt es auch Umdenken und neue Ansätze des Woh nen sind keine Seltenheit mehr.
Eine dieser Modelle ist das Cluster-Wohnen. Dieser Ansatz verfolgt das Prinzip gemeinschaftlichen Wohnens in Kombination mit privatem Raum. Cluster Wohnungen sind meist großflächige Strukturen, welche sich nach Funktion und Bedürfnis flexibel gestalten lassen. Dieses Modell vereinigt verschiedene Gesellschaftsgruppen und ist so für viele Mesnchen zu einer funktionierednden Alternative zum Single Wohnen geworden.
Die Freiheit der einzelnen Individuen wird gefördert bei gleichzeitgem Zusammenhalt, da die Flexibilität einer Cluster Wohnung mit der An Zahl der Mitbewohner steigt. Desto größer die Wohnfläche desto viel fältiger kann eine Cluster Wohnung gstaltet sein, nicht nur in Bezug auf die Charaktäre sondern auch die unterschiedlichen Wohnformen.
Eine Cluster Wohnung kann in mehreren Varianten ausgeführt wer den, so gibt es nicht nur die Basis Varianten sondern auch Einheiten zum temporären Wohnen für Pendler oder berufsspezifische Wohn einheiten. Es gibt aber auch Mischformen aus Cluster Wohnung und Wohngemeinschaft oder Cluster Wohnung für Menschen mit Betreu ungsbedarf. Die Varianten die entstehen sind sehr vielfältig und sind grade für Menschen interessant, die sich ein selbstbestimmtes Leben in einer Gemeinschaft wünschen. Dabei müssen Cluster Wohnungen bestimmten Anforderungen nachkommen um eine funktionierende Wohnatmopshäre zu ermöglichen. Zum einen sollten die Gemein schaftsflächen als Ausgleichsflächen gesehen werden wodruch ihre Dimensioierung genug Beachtung gewidmet werden sollten, aber auch der Kochbereich, Mittelpunkt einer jeden Wohnung, ist genug Fläche zuzusprechen. Eine weitere Priorität gilt dem Schallschutz um einen ruhigen und privaten Rückzugsort zu ermöglichen. Ein gutes Beispiel einer weiter entwickelten Cluster- Wohnung ist das Wohnkonzept San Riemo in München.
Dieses Konzept setzt sich mit einer sehr aktuellen Thematik auseinan der und zwar das Schrumpfen und Wachsens einer Wohnung. Das Konzept greift also den gesellschaftlichen Wandel auf, dadurch das flexibel gestaltbare Wohnungen immer mehr in der Nachfrage ste hen und diese sich Entwicklungen anpassen. Insbesondere das Nucleus-Wohnen hinterfragt das gängige Hierarchi wohnen, individuelle Räume können durch die Bewohner einer Einheit selbst zugeordnet werden. Dieser Wohnansatz unterscheidet sich in sofern vom Cluster Wohnen, dass Kernräume wie Bad, Küche und die Privaträume einem Haushalt zugeordnet sind. Flächen können nach Bedarf vergößert oder verkleinert werden, aber auch ein neues Be wusstsein wird bei den Bewohnern geschaffen, da sie sich nun selbst mit ihrer wirklich genutzen Fläche auseinandersetzen. In diesem Zusammenhang findet auch die Thematik der Third Places Gewichtung. Es handelt sich dabei um einen Ort der einen Ausgleich zwichen Familie und Beruf schafft. Sie sollen als Gemeinschaftlich ge nutzter Arbeitsraum funktionieren und werden zu einem aktiven Bau stein der Wohnkultur. Die eigene Wohnung kann nicht immer eine
ungestörte Arbeitsatmosphäre ermöglichen, grade durch die Coroan Pandemie ist dies deutlich hervorgegegangen, dass man eine Alter native zum eigenen Wohnraum benötigt. Third places sind wie das eigene Wohnzimmer, und ersetzen die repräsentativen Eigenschaften des Eigenheims. Die Möglichkeiten eines solchen Third Places können variieren, tagsüber dienen sie als Co-Working place und abends als Veranstaltungsraum. Das Angebot der Third Places bezieht sich also auf Orte des Alltäglichen, welche wir nicht zu unserem Wohnraum zäh len.Gleichzeitig können sie mehrere Funktionen erfüllen, indem sie in sich einen Waschsalon oder eine Werkstatt bergen. Viele Tätigkeiten und Aufgaben können in der eigenen Wohnung nicht nachgegangen werden wodruch die third places immer mehr an Relevanz gewinnen, da sie regelmässig in unseren Alltag genutzt werden können. Thrid places geben uns also ein neues Gefühl von Zuhause, sie gehen auf all unsere spontanen Bedürfnisse ein und passen sich unseren flexib len Alltagsrythmus an. Die eigene Wohnung wird so zu einem Raum der nur das Nötigste birgt um uns ein Gefühl des Privatseins zu ver schaffen, während die Third Places zu einem neuen Knotenpunkt des Lebens werden.
Nachhaltige Methoden
Nachhaltige Methoden- aber was kann Nachhaltigkeit übergaupt be deuten? Bauwerke sollten auf eine Art und Weise errichetet werden, dass sie keine Altlast für zukünfitge Generationen beduetet. Dabei sollten die Chancen des wirtschaftlichen Strukturwandels ge nutzt werden, wie die Umnutzung von Industrie und Landwirtschafts brachen, oder die Nutzung regionaler Materialien aber auch das Sensibilisieren von Fachleuten für die Bestandserneuerung. Grade Gebäudebestände auf dem Land scheinen keinen Nutzen zu finden. Jeodch gibt es Punkte die für eine Nutzung von Bestandsgebäuden spricht, zum einen wird die Identität eines Ortes bewahrt zum anderen wird Menschen eine Alternative zum Neubau geboten, wenn diese sich den nicht leisten können. Auschlagebend ist jedoch das Einsparen von Baustoffen und Energiekosten. Die Umbaukultur wird also der Neu baukultur defintinv bevorzugt auch wenn die Tendezen eine andere Richtung einschlagen.
In diesem Sinne findet auch die Thematik der Flächenversiegelung eine starke Gewichtung, neue Flächeninanspruchnahme sollte ver mieden werden um die Ressource Fläche sicherzustellen. Auch wenn Boden eine endliche Ressource ist muss der Boden mit seinen Funk tionen für Wasserhaushalt, Klimaschutz , Erzeugung nachwachsender Rohstoffe geschützt werde. Statistiken zeigen, dass die Flächenneu inanspruchnahme aus der Nachfrage von Wohn-,Arbeits-, Erholungs und Verkehrflächen resultieren. Der demografische Wandel und die steigenden Zahlen an Wohnflächen pro Kopf steigen was die Flächen inanspruchnahme stark beeinflusst. Aber auch der Drang ins Grüne zu ziehen fördert die Flächeninanspruchnahme. Programme wie die der Flächenkreislaufwirtschaft oder Festsetzungen von Zielen sollen dazu beitragen die Reduzierung der Flächeinansprchnahme als Gewinn zu sehen.
Der Umbau oder die Umnutzung eines Gebäudes sind somit Themen die in Zukunft immer wichtiger werden für nachhaltiges Wohnen.
Ein Referenzprojekt welches im großen Stil mit Umnutzung umgeht ist das Loki-Areal in Winterthur.
Bei dem Projekt handelt es sich um ein Industriegelände in dem sich Wohnungen,Läden, Schulen und Geschäftsräume befinden.
4 Zeilen definieren die ehemalige Baustruktur der Lokomotivfabrik, eine alte und erhaltene Eisengusshalle wird zum Zentrum des ehe maligen Werkes.
Sie birgt 2 Zeilen welche einen Raum für Gemeinschaftsaktivitäten um schliessen. Das Projeket zeigt in mehreren Punkten nachhaltige Züge auf, zum einen reagiert es auf unterschiedliche Lebensanforderungen der Bwohnern und deckt mit seinen unterschiedlichichen Wohnungs typen die individuellen Anfordernugen der Bewohner ab. Gleichzeitig versucht man dadurch eine Druchmischung der Bevölkerung zu errei chen, denn Nachhaltigkeit beudetet in Bezug auf Quartiersbildung eine auf lange Sicht funktionierende Gemeinschaft und Durchmischung verhindert Segregation. Die geschaffene Dichte soll urbane Qualität schaffen und der Zersiedlung entgegenwirken. Das Loki-Areal ist nicht nur für die in Winterthur Ansässigen attraktiv durch ihre Nähe zur Alt stadt, sondern auch für Arbeitnehmenden in Zürich durch die schnelle Anbindung.
Natur-Neu definiert
House in Chayagasaka / Tetsuo Kondo Architects
Haus für eine Familie
Der Entwurf zielt auf ein Einzimmerhaus ab, mit vielen verbundenen Ebenen und Bereichen. Gerahmt werden diese von Grünflächen wo druch eine sehr offene Raumatmosphäre entsteht, gleichzeitig er scheinen die Grünräume wie Raumtrenner da sie immer zwischen den adaptiven Kuben vorzufinden sind. Es gibt kaum Wände die Bereiche definieren sondern unterschidliche Niveeaus mit individuellen Funk tionsflächen. Die offene Architektur sorgt für eine starke Ausgewo genheit und viel Raum für Gemeinschaftsfläche. Die Gärten oder die Terrassen die nicht wie konvetionell an die Architektur anküpfen und addaptiv wirken, sondern in den Raum intergriert werden, machen den Raum sehr gelöst und offen.
Grüner Raum wird zum Bestandteil des Entwurfs und wirkt wie in tergrierte Fläche zum Gemeinschaftsraum. Durch die verschiedenen Blickbeziehungen die durch die Öffnungen innerhalb des Hauses ent stehen, hat man ein Gefühl von Leichtigkeit und Überschaubarkeit.
Das intergrierte Grün überdeckt die Nähe zu den dicht besiedelten Nachbargrundstücken.
Der wie ein Atrium ausgeführte Gemeinschaftsraum schafft durch die verschieden Ebenen auch Verbindungnen zu anderen Raumbereichen auf unterschiedlichen Niveaus.
Die Treppe ist dabei als Gestaltungselement zu sehen und verdeutlicht diese Verknüpfungnzu den anderen Berichen. So entsteht eine allge genwärtige Nähe zu den Mitbewohner des Hauses, auch wenn diese sich allein in einem anderen Teil der Gemeinschaftsfläche befinden. Die Teppe mündet an der obenliegenden Terrasse und verdeutlicht dadurch die Wirksamkeit und Bedeutung der Grünflächen im Haus. Die Privaträume werden im Gegensatz zu den Grünflächen addaptiv wie Kuben an den Gemeinschaftskern gefügt.