Eppan Magazin 2022

Page 46

Eppan Magazin

Geschichten aus Ihrem Urlaubsort
eppan.com

UNTERWEGS

4

6

22

Im Bann der Apfelblüte

Der Charme der Patina

Im Sog der Natur

56 Aus 500 magischen Momenten wird einer

Ein Dorf drunter und drüber

Inhalt

72

Im Rausch der Farben

84 Im Schein der Lichterketten

AKTIV

18 10 Abenteuer für die Kleinen, Größeren und Großen

24 Die Technik macht den Trail

32 Der Kick der Erfrischung

42 Wöchentliches Erlebnisprogramm

86 Events in Eppan

90 Maßgeschneiderte Vorteile genießen

MENSCHEN

28 Die Hand an den Saiten des Lebens

Generation Zukunft: Quo vadis?

Die Weinbereiterinnen

Weil Musizieren Freu(n)de macht

Wenn jemand eine Reise tut …

GENUSS

12 Von den Perlen im Glas

Der Gipfel der Genüsse

Die Einkehr auf der Wiese

Der Geschmack von einst

So frisch, da ist noch Erde dran

34
46
60
78
16
54
64
74
66

150 Jahre

Gastfreundschaft in Eppan: Das fühlt sich gut an!

Es war einmal eine beschauliche Weinbaugemeinde, nur einen Wimpernschlag entfernt von der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Dort lebte ein boden ständiges, der Landwirtschaft zugetanes Volk. Was sich anhört, wie der Beginn eines Märchens, ist die Geschichte vom Aufstieg dieses einst kaum bekannten Landstriches zur heutigen Urlaubshochburg Eppan an der Südtiroler Weinstraße.

Im Jahr 1872 beginnt die Geschichtsschreibung der touristischen Entwicklung. Einzelne Pioniere erkannten schon vor 150 Jahren das Potenzial, das Eppan auch heute noch als Ferienort auszeichnet, beginnend mit den prägendsten Merkmalen „Burgen – Seen – Wein“.

Anfänglich zog der climatische Kurort nur vereinzelte, adelige Gästen an. Erst, als sich die lokale Bevölkerung der touristischen Gesinnung öffnete, das We sen der Gastfreundschaft verinnerlichte, wurde Eppan zum Sehnsuchtsort für Reisende, Erholungssuchende sowie Abenteurer gleichermaßen.

Mit dem Verständnis und der Wertschätzung für den Tourismus wuchsen die Strukturen und das Angebot. Ob mit Wanderschuhen im Naherholungsgebiet der Montiggler Seen, mit dem E-Bike auf unbefestigten Trails, auf Entdeckungsund Genussreise in historischen Gebäuden, modernen Weinkellern oder beim Flanieren und Einkaufen an Marktständen und in Kaufläden: Die Vielfalt zeichnet Eppan aus.

Dahinter stehen bewährte Gastgeber und vielerorts eine junge, nachfolgende Generation, die den erfolgreichen Weg im Sinne eines nachhaltigen Qualitäts denkens weitergehen will.

150 Jahre touristische Entwicklung haben aus den beschaulichen Weindörfern jenes beliebte Feriendomizil gemacht, das Eppan an der Weinstraße heute ist. Gehen Sie mit uns auf Reisen, Sie werden sehen: Es fühlt sich gut an!

Wilfried Trettl Bürgermeister Gemeinde Eppan Evelyn Falser Präsidentin Tourismusverein Eppan Heidi Felderer Referentin Tourismus Gemeinde Eppan Thomas Rauch Direktor Tourismusverein Eppan
Eppan Magazin 3
UNTERWEGS 4 Eppan Magazin

Im Bann der Apfelblüte

Die Pracht des Frühlings genießen lässt sich nirgendwo besser, als inmitten von blühenden Obstwiesen und bei angenehmen Temperaturen. Während die Berggipfel noch im Schneeglanz schimmern, taucht der Lenz das Tal in einen wohlriechenden Teppich aus weiß-rosa Apfelblüten. Erliegen Sie dem Bann des Frühlings und genießen Sie die Blütentage in Eppan (4. bis 30. April)!

Eppan Magazin 5 UNTERWEGS

Der Charme der Patina

Dort ein Säulengang, da eine Loggia, hier eine Truhe, ein Fresko oder ein Porträt. Historische Gemäuer bergen nicht nur Schätze, sie sind selbst ein wahrer Schatz, den es zu erleben und zu erhalten gilt.

6 Eppan Magazin UNTERWEGS 6 Eppan Magazin

In einem Schloss logieren und sich die Wünsche von den Augen ablesen lassen, in einem prunkvollen Saal ein rauschen des Fest feiern und mitnichten an morgen denken müssen: All dies war früher – wie wir vielleicht glauben wollen – nur dem Adel und den vornehmen Herrschaften möglich. Vielleicht ist die Anziehungskraft der historischen Ansitze, der Burgen und Schlösser gerade deshalb bis heute ungebro chen. In die Welt von damals einzutauchen ist heutzutage aber einfacher denn je. Und dies vor allem im ansitzreichsten Landstrich Europas, in Eppan. Ob ein kulinarisches Event Feinschmecker in den Ansitz Zin nenberg lockt, eine besondere Ausstellung Kulturbeflissene ins Lanserhaus oder zum Festival ans Schlössl am Montiggler See: Wer Interesse zeigt, dem öffnen sich zahl reiche Türen. Wanderfreudige kommen im Drei-Burgen-Eck (Burg Hocheppan, Burg Boymont und Schloss Korb) in vielerlei Hinsicht auf ihre Kosten und selbst nachts öffnen altehrwürdige Strukturen für die müden Gäste ihre Gemächer, bieten von B&B bis zu luxuriösen Suiten Unterkunft für jedes Budget, etwa in den Schlössern Freudenstein, Korb, Warth, Englar und Paschbach. Wie es dazu kam und was den Reiz des Antiken ausmacht, erklärt ein Ken ner der Szene.

Eppan ist das burgenreichste Gebiet Euro pas: Warum treten historische Gebäude, Ansitze, Schlösser, Kapellen hier in so einer Dichte auf?

Baron Carl-Philipp von Hohenbühel, Prä sident des Südtiroler Burgeninstituts: Das liegt wohl am mediterranen Klima, der lieb lichen Landschaft und auch an einer gewis sen Modeerscheinung. Ab dem Ende des 16. Jh. bzw. zu Beginn des 17. Jh. wurde auch das Überetsch – und damit Eppan – von einem „Bauboom“ erfasst, der andernorts schon etwas früher eingesetzt hatte. Alte, bäuerlich-bürgerliche Familien, die sich

Eppan Magazin 7 UNTERWEGS

ES IST EIN LEBEN DER 1000 SCHRITTE UND 1000 HANDGRIFFE.

Baron Carl-Philipp von Hohenbühel, Präsident des Südtiroler Burgeninstituts

anlässlich einer Karriere im Dienste des Landesherrn durch repräsentative Bauten gesellschaftlich manifestieren wollten, holten sich Baumeister aus dem Lombardischen, wie Silvestro del Gallo und dessen Sippschaft. Die Handwerker überzeugten mit ihrer Arbeit und der Bau zog häufig den Eintritt der Familie in den Adel nach sich. So wollte der nächste auch so einen Ansitz. Und es folgte der nächste. Hier greift das Gesetz der Serie.

Gibt es bei dieser Vielzahl an mittelalterlicher Bausubstanz so etwas wie ein architektonisches Grundmuster?

Es gibt eine große Dichte an Ansitzen, die sich ähneln. Der Hausbereich zu ebener Erde war für den wirtschaftlichen Teil vorgesehen. Über schöne Freitreppen ging es in den ersten Stock. Dieser war geprägt durch einen mittigen Saal in Nord-Süd-Ausrichtung mit Bi- oder Triforen (= gekuppelte Fenster) und einer Zimmeranordnung zur linken und rechten Seite.

Dann gab es den Teil für die Seele, einen Hofraum, häufig eine einladende Loggia oder einen angenehmen Garten – und, wo möglich, eine Kapelle, oft integriert, oft freistehend.

Nicht zu vergessen die viele schmucken Elemente …

Es gibt Renaissanceelemente aus Sandstein, Tür- und Fenstereinfassungen, Säulchen, Kapitelle und Kegel. Als besondere Zeichen des „Herrschaftli chen“ werden symbolisch auftretende Wehrelemente in den Bau eingefügt: Ringmauern, Zinnen und Scharten, zu denen die typischen „Ochsenaugen“ (=Rundfenster) unter dem Dach zählen, ferner Gräben, Brücken und Türmchen. Diese Formensprache wird auch später – letztlich bis heute – als „romantisch“ empfunden.

Geschichte, die einlädt: Viele historische Ansitze in Eppan sind in Privatbesitz, manche werden touristisch genutzt und sind für Gäste zugänglich, wie hier Schloss Warth.
8 Eppan Magazin UNTERWEGS

Um die Ansitze zu errichten, war in jedem Fall ge nügend Kleingeld erforderlich … Die Herrschaften waren gewiss gut situiert. Auffallend ist aber, dass Adelssitze in Österreich oder Deutschland zumeist von sehr viel mehr Landbesitz umgeben sind. Bei uns konnten durchschnittlich gerade einmal ein bis zwei Familien angenehm davon leben.

Sie selbst sind Baron und auf einem Ansitz aufge wachsen: Wie lebt es sich so in historischen Ge mäuern?

Es ist sehr schön, aber auch ein großer Aufwand. Es ist ein Leben der 1000 Schritte und 1000 Handgriffe. Man versucht, vieles selbst zu erledigen, einen kaputten Ziegel auch selbst zu ersetzen. Die Erhaltung ist nicht einfach. Das sind keine Klimahäuser. Allein das Heizen ist ein enormer Aufwand.

Was macht für Sie das besondere Flair historischer Mauern aus?

Es ist die Ehrfurcht vor dem Schönen, vor der Archi tektur, vor der Landesgeschichte. Es handelt sich nicht um ein Fertighaus für eine Generation. Die Struktur ist verknüpft mit einem Generationendenken. Das bedeu tet einen tiefen Zugang, Verwurzelung und Tradition.

Wurzeln reichen oft weit zurück: Was ist heute noch konkret aus dem Mittelalter erhalten?

Viele Häuser haben sich weiterentwickelt. Aber sie haben noch den spätmittelalterlichen Wohnturm. Der war nicht sonderlich bequem und so wurde ringsum dazu gebaut. Aber der Kern reicht oft bis ins 14. oder sogar ins 13. Jahrhundert.

Warum übt das Antike diese Anziehung aus?

Die Menschen leben heute sehr zukunftsorientiert. Doch um die Zukunft zu gestalten, muss ich die Brücke zur Vergangenheit schlagen. Sei es durch eine Kritzelei an der Wand, ein Bild oder einen Gegenstand. Den einen oder anderen gab es hier schon vor 500 Jahren und das hat Gewicht. Generationsüberschreitende Strukturen berühren die Seele.

Warum sind Ansitze so beliebt, etwa für besondere Festlichkeiten?

Jeder geht gerne ins Theater, ins Kino, liebt den Ta petenwechsel. Wenn es um eine Feier geht – mögli cherweise gar um eine Hochzeit, so hat man gerne eine Choreografie dazu. Solche alten Gemäuer erlebt man mit allen Sinnen. Es riecht anders. Es hört sich anders an. Es geht um das sich Wohlfühlen, das Ver träumt-Sein.

Ein besonderer Platz für einen speziellen Anlass: Schlösser und Ansitze sind beliebt für Feierlichkeiten und Events (im Bild oben: das Schlössl am Montiggler See; im Bild unten: der Ansitz Zinnenberg).
Eppan Magazin 9 UNTERWEGS

Einen Besuch wert ist die Burg Boymont.

… und träumen lässt es sich besser auf einem Schloss? (lacht) Wenn es rein um die Ernährung ginge, könnte ich mich auch an einem Würstelstand eindecken. Wenn ich aber eine schöne Zeit verbringen will, dann wähle ich einen besonderen Ort und ich denke auch oft daran zurück. Das Wohlfühlerlebnis im historischen Kontext ist sehr prägend.

Alte Mauern sind also prädestiniert für eine touristische Nutzung?

Nun, entweder trägt Grundbesitz mit Obst-und Weinbau zum Erhalt bei, oder gegebenenfalls ein touristischer Nutzen. Es ist schließlich viel Kubatur vorhanden. Vom B&B über Pensionen bis Hotels und Restaurants haben wir in Eppan dahingehend ein vielfältiges Angebot.

Alte Strukturen müssen also sinnvoll genutzt werden, um sie nicht dem Verfall preiszugeben?

Wenn man so ein Objekt besitzt, muss man sich fragen: Kann ich es mir leisten? Wie bezahle ich Steuern, Wartung und Neuinvestitionen? Da fließt jedes Jahr der Wert eines Kleinwagens und mehr in die Erhaltung. Und allen Bemühungen zum Trotz lebt die Patina.

Eingriffe und Umbauten an historischen Gebäuden gestalten sich schwierig?

Man steht vor großen denkmalpflegerischen Auflagen. Sehr oft ist es eine Kostenfrage, Massenware greift nicht, der spezielle Kalk, die spezielle Farbe, die hochwertigen Materialien sind kostenintensiv.

Und viele Instanzen reden mit …

Das stimmt. Wenn man verkaufen will, so hat das Land (= die Provinz Bozen) das Vorkaufsrecht. Will man etwas verändern, muss man alles melden, sich einen Architekten nehmen und es gibt strenge Auflagen. Grundsätzlich ist das gut, denn es kann aus Unverständnis auch zu Schäden kommen. Wenn mir das Fresko an der Wand egal ist, dann wäre es unwiederbringlich verloren. Doch es besteht ein Interesse, dass es nicht dazu kommt und es gibt mehrere Instanzen: das Land, das Denkmalamt und den gesellschaftlichen Anspruch.

Dieser positive Zugang zu alten Häusern war nicht immer da … Nein. Die 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahre waren in dieser Hinsicht eine sehr schlechte Zeit. Heute ist es so, dass man das auf breiten Schultern als schön empfindet. Auf Ansichtskarten aus Eppan ist nicht etwa die Handwerkerzone oder die „Spaghettata“ (= Autobahnausfahrt von Bozen-Süd) abgebildet. Es sind vor allem die Ansitze, Schlösser, Burgen, Kapellen, die intakte Landschaft mit alten Häusern, die Identität stiften.

Im Rahmen von Events wie Castelmusika öffnen die Besitzer historischer Ansitze in Eppan ihre Tore und lassen Einblicke in sonst unzugängliche Bereiche zu. Eine gute Sache?

Gewiss. Denn allzu oft hieß es: Da sitzt der Graf und lässt niemanden hinein. Für den Besucher ist es eine glückliche Fügung, dass man hineinkommt und das erleben darf. Aber auch für den Besitzer ist es schön und wichtig. Denn die Leute, die angetan sind von der Struktur, werden selbst zum Anwalt für das Anwesen, sie zeigen Verständnis und schätzen den Einsatz für die Erhaltung. Jeder profitiert davon.

SOLCHE ALTEN GEMÄUER ERLEBT MAN MIT ALLEN SINNEN. ES RIECHT ANDERS. ES HÖRT SICH ANDERS AN.
10 Eppan Magazin UNTERWEGS

Eppans Wein- und Genusshaus im Herzen von St. Pauls

Ins Vis à Vis zu kommen, bedeutet: Tradition, Freundlichkeit und Fachkompetenz erleben. Mit unserem Wein- und Genusshaus im Herzen des idyllischen Weindorfs St. Pauls wollen wir Feinschmecker bei einem wohligen, entspannten und genussreichen Erlebnis zum Einkaufen einladen. Hier, in den urigen Räumlichkeiten, finden Sie typische Südtiroler Spezialitäten und italienische Feinkost, regionale und internationale Weine, Edeldestillate und Kraftbiere. Kommen Sie vorbei und nehmen Sie das Angebot unserer Verkostungsmöglichkeit wahr. So echt wie dieses Ambiente ist auch sein Inhalt! Damit nämlich unsere Philosophie mit der unserer Produzenten übereinstimmt, verfolgen wir jedes Produkt bis an seinen Ursprung zurück und füllen unsere Regale ausschließlich mit unverfälschten Lebensmitteln. Diese exquisiten Wurst-

und Käsespezialitäten, feinsten Delikatessen wie Wildsalami und Speck, hochwertigen Olivenöle und Balsamicoessige, handwerklich hergestellte Pasta, verschiedenen Aufstriche, aromatischen Kaffeemischungen sowie Edelschokoladen werden überwiegend von kleinstrukturierten Familienbetrieben hergestellt. Alle Produkte finden im Grundgedanken zusammen: „Wir wollen verstehen, wie unsere Lebensmittel entstehen und diese dann mit höchster Kompetenz an unsere Kunden weitergeben.“

Lernen Sie auch unsere eigene Produktlinie kennen. Gerne gestalten wir exklusive Geschenkpräsente und Wertgutscheine für jeglichen Anlass. Wir bieten Ihnen nicht nur ein einmaliges Einkaufserlebnis, sondern sorgen auch bei Bedarf für einen bequemen und schnellen Versand Ihrer Bestellung.

Unser Verkostungshighlight: Wein & Kulinarik findet jeden Donnerstag um 16 Uhr auf Voranmeldung statt. Gerne können Sie auch Ihre individuelle Eventverkostung bei uns buchen.

Wir freuen uns, Sie kennenzulernen.

Vis à Vis Enothek Wein- und Genusshaus Paulser Platz 16, St. Pauls | Eppan Tel. +39 0471 665 927 www.visavis-enothek.com

Die Inhaber Stefanie und Martin Schwarzer.

Öffnungszeiten: Mo–Fr 8.30–13 | 15–19 Uhr Sa 8.30–13 Uhr

UNTERWEGS
PR-ANZEIGE

Von den Perlen im Glas

Im vom Wein dominierten Eppaner Gebiet hat auch die Produktion von Schaumwein Tradition.

Eine prickelnde Spurensuche bei den drei Sektherstellern.

12 Eppan Magazin GENUSS

Perlen sind kostbar, veredeln Momente: Die Perlen im Sektglas sind flüchtig, doch das tut dem Genuss keinen Abbruch. Das wussten schon die Herrschaften der zahlreichen Eppaner Ansitze, zumeist öster reichische Adelige, und gossen sich bereits 1902 den ersten „Überetscher Goldchampagner” ein.

Eine Gräfin mit blauem Etikett

„Hier liegt also die Wiege des Südtiroler Flaschengärsektes“, erklärt Lorenz Martini aus Girlan beinahe ehrfürchtig. Sein Vater hatte einst ein paar 100 Flaschen Sekt zum Eigenbedarf gekeltert. „Und ich war fasziniert“, erinnert sich der Sohn. Er wollte mehr und begann 1985 in einem alten Keller mit seiner eigenen Produktion. Heute stellt die Sektkellerei Lorenz Martini 15.000 bis 20.000 Flaschen Schaumwein pro Jahr her.

Der Comitissa Pas Dosé Riserva präsentiert sich mit edlem Namen und adelsblauem Etikett.

Comitissa steht im Lateinischen für Gräfin. Pas Dosé verweist auf die extreme Trockenheit bei minimalem Restzucker (1,5 g/l) und den Verzicht auf die Zuckerzugabe bei der Dosage. Für das Mischverhält nis von Chardonnay, Weißburgunder und Blauburgunder hat Martini mittlerweile „sein eigenes Rezept“.

Ein Bunker für die Praeclarus-Sekte

Ausschließlich auf die Chardonnaytraube setzt dagegen die Kellerei St. Pauls. „Wir machen Sekt seit 1979“, berichtet Obmann Dieter Haas. Die aktuelle Jahresproduktion liegt bei 35.000 Flaschen. Der Praeclarus Brut, ein „Sekt für alle“, hat letzthin durch eine reduzierte Flaschenreife eine Verjüngung erfahren. Er liegt mindestens 30 Monate auf der Hefe, bevor er degorgiert (= vom geeisten Hefepfropf befreit) und abgefüllt wird.

Der Ort der Flaschengärung ist dabei ein besonderer, denn die Kellerei St. Pauls hortet ihre prickelnden Schätze in einem Bunker. Vor dem Paulser Feld unweit des Dorfes wacht das markante, rundbuckelige Bauwerk aus dem Jahr 1937 über sechs bis sieben Jahrgänge. Die me terdicken Mauern sorgen für konstante Temperatur und Feuchtigkeit. Ganze 60 Monate auf der Hefe lagert der letzte Neuzugang. „Mit dem

Die Praeclarus-Sekte der Kellerei St. Pauls werden im wahrsten Sinne des Wortes gebunkert.

Das für die Lagerung ideale Bauwerk kann im Sommer im Rahmen von Führungen und auf Anfrage von Gruppen besichtigt werden.

Eppan Magazin 13 GENUSS

Hergestellt nach der klassischen Champagnermethode, sprich der Gärung in der Flasche, hat doch jeder der in Eppan produzierten Schaumweine seine Besonderheiten.

Praeclarus Pas Dosé haben wir dem Brut einen Jahrgangssekt zur Seite gestellt“, sagt Haas. Es ist ein Sekt par excellence, für den nur ausgewählte Weine eines speziellen Jahres veredelt werden. Aktuell ist jener von 2014.

Ein Neustart mit dem „Lamm N° 12“

In dickbauchiger Flasche und blumengespickter Box präsentiert sich der „Lamm N° 12“ der Sektmanufaktur Winkler in Girlan – benannt nach dem Familiensitz im Lammweg 12. „Manufaktur deshalb, weil die Handarbeit vom Weinberg über die gesamte Versektung fundamental ist und in einem Familienbetrieb auch bleiben wird“, berichtet Inhaber Michael Winkler. Er dreht die Flaschen in den aus der Champagne stammenden Rüttelpulten alle einzeln und per Hand.

Nach 20 Jahren des Stillstandes hat er die Sektproduktion wiederbelebt. 1977 von Vater Helmuth Winkler gegründet, musste der Betrieb 2001 der Gesundheit wegen aufgelassen werden. Am 29. März 2021 schließlich prä sentierte der älteste Sohn einen frischen, trinkigen Schaumwein, hergestellt nach Champagner-Methode aus Chardonnay (70%), Blauburgunder (20%) und Weißburgunder (10%), extra brut mit 3 g/l Restzucker.

Die Trauben für die Jahresproduktion von 13.000 Flaschen stammen von Lagen ab 550 Höhenmetern. „Für unsere Stilistik ist ein hoher Säuregehalt bei phänologischer Reife von Bedeutung“, erklärt Winkler.

Die elegante Aufmachung ist Teil eines großen Ganzen, zu dem sich 2022 ein Rosé gesellen soll.

GENUSS 14 Eppan Magazin14 Eppan Magazin

Eine Familie brennt für Hochprozentiges

2020 nahm die Brennerei St. Urban in London die Auszeichnung "Best Italian Classic Gin" entgegen.

Das Beste aus dem eigenen Hof herausholen und es in den Produkten wiederzufinden, ist, was Vater und Sohn antreibt. Sie haben immer das Ziel vor Augen, nur Produkte auf höchstem Niveau herzustellen.

Im hofeigenen Detailgeschäft findet man traditionelle Destillate wie Grappa, Frucht- und Beerenbrände, Liköre und Geiste. Doch auch besondere Geschmackssorten und Kreationen finden Platz, wie Kakaobohne, Blutorange und Gin. Bei den World Gin Awards 2020 in London wurde dieser als "Best Italian Classic Gin" ausgezeichnet.

Die letzte Neuheit, der St. Urban Single Malt, besticht durch dezente Rauchnoten, milde Malzsüße und wunderbare Fruchtaromen, die der Whisky durch die Lagerung in Gewürztraminer-Passito-Fässern erhält.

Öffnungszeiten Detailgeschäft: Mo–Fr 10–18 Uhr | Sa 10–16 Uhr Verkostung auf Anfrage

Wasser, Gerstenmalz, Liebe und Passion: Das sind die Inhaltsstoffe des St. Urban Single Malt.

St. Urban distillery Lammweg 13 39057 Girlan | Eppan Tel. +39 338 502 72 26 Tel. +39 339 121 13 28 www.st-urban.it

Eppan Magazin 15 PR-ANZEIGE
GENUSS 16 Eppan Magazin

Der Gipfel der Genüsse

Oh, wie das duftet! Und wie köstlich es schmeckt, wenn im Rahmen von Eppan Culinaria im Ansitz Zinnenberg aufgetischt wird. Passend zum Lenz kreieren Eppans Köche schmackhafte Gerichte aus der Frühlingskuchl (25., 26., 27. März und 1., 2., 3. April). Leicht und bekömmlich präsentieren sich die Gaumenfreuden der Sommerkuchl (1., 2., 3., 8., 9. und 10. Juli) – stets begleitet von edlen Tropfen der Dachmarke Eppan Wein. Machen Sie sich auf zum Gipfel der Genüsse!

Eppan Magazin 17 GENUSS

MONTIGGLER SEEN UND WALD

Wasser, Erde, Holz: Mit der Natur auf Entdeckungsreise zu gehen, ist ein überaus spannender Zeitvertreib. Noch dazu, wenn ein Naherholungsgebiet mit beschaulichen Badeseen sowie Wander- und Radwegen lockt. In eine Welt aus Wasser und Wald ein- und abtauchen lautet die Devise. Für noch mehr sportliche Ertüchtigung stehen Sportplätze bereit.

10 Abenteuer für die Kleinen, Größeren und Großen

Kinder brauchen vor allem eines: Zeit. Davon ist im Urlaub reichlich vorhanden. Für alles Weitere ist die Erlebnisdestination Eppan bestens gerüstet.

BURGENRUNDGANG UND BOGENPARCOURS

Auf historischen Pfaden unterwegs zu sein, ist im Burgendreieck Korb-Hocheppan-Boymont eine spannende Angelegenheit. Die mittelalterlichen Anlagen sind ein Paradies für Entdecker. Essen und Aussicht belohnen für so manches Auf- und Absteigen über Serpentinen und Treppen. Für Sportfans gibt es auf Burg Hocheppan einen 2,8 Kilometer langen Bogenparcours. Mit Karbonpfeil und Holzbogen geht es im nahegelegenen Wald auf die Jagd nach 28 verschiedenen 3D-Tier guren.

1
2 18 Eppan Magazin AKTIV

FRÜHLINGSTAL

In einer Mulde zwischen den Montiggler Seen und dem Kalterer See gelegen, macht das Frühlingstal seinem Namen alle Ehre. Während die Natur andernorts noch die frostige Winterschicht abzuschütteln versucht, erblüht entlang des Angelbaches ein Meer aus weißen Märzenbechern. Kleine und große Naturfreunde treffen am von Erlen gesäumten Wanderweg auch auf Leberblümchen, Schlüsselblumen und Lungenkraut.

EISLÖCHER

Eis mögen Kinder für gewöhnlich besonders gern – und es gibt gefragte Eisdielen in Eppan. Doch gemeint ist hier ein faszinierendes Naturphänomen. Die Eislöcher am Fuße des Gandberges sind den Wanderweg wert, der von St. Michael durch Weinreben und Wälder dorthin führt. Selbst im Hochsommer strömt kalte Gebirgsluft aus Löchern zwischen moosbewachsenen Steinblöcken heraus ins Freie. Manchmal bilden sich sogar Eiszapfen in den Öffnungen. Die Tour ist bei Familien sehr beliebt, Stufen, Felsen und Engstellen verhindern allerdings das Durchkommen mit dem Kinderwagen.

GLEIFKIRCHE UND TEUFELSSESSEL

Dass Himmlisches und Höllisches oft nah beieinanderliegt, zeigt sich am Gleifhügel. Den Weg hinauf säumt ein Kreuzweg, bestehend aus neun Kapellen mit Holzfiguren, die die Passion Jesu darstellen. Hoch am Eppaner Kalvarienberg thront das Gleifkirchlein. Gleich dahinter findet sich ein riesiger, glatt geschliffener Porphyrfels, ein Naturdenkmal. Über einen schmalen Pfad geht es zum sagenumwobenen Teufelssessel, einer Steinformation.

Zu einer Zeit, als die Adeligen auf den Eppaner Burgen zu sehr protzten, entführte der Teufel der Legende nach ein Mädchen und drückte es in den Sessel, auf dem auch heute noch seine Umrisse zu erkennen sind.

3 4
5 AKTIV Eppan Magazin 19

REITSTALL

Sich in den Sattel schwingen und die Landschaft vom Rücken eines Pferdes aus erleben, ist bei all den Pfaden und Ausflugsrouten in und um Eppan ein Hochgenuss. Der Überetscher Reitverein versorgt am Rande des Montiggler Waldes rund 70 Pferde verschiedenster Rassen und bietet Reitstunden auf dem Reitplatz und Ausritte an. Schnupper- und Reitstunden an den Wochenenden organisiert der Verband der Südtiroler Freizeitreiter.

CALISTHENICS-WORKOUT

Viel Geschick und etwas Muskeln sind an den Calisthenics-Geräten gefragt, die in den Dorfzentren der Eppaner Fraktionen St. Michael, St. Pauls, Girlan und Frangart bereitstehen. Ob Klimmzüge, Liegestützen oder Halteübungen: Das Training mit dem eigenen Körpergewicht ist vor allem bei Jugendlichen gefragt.

PUMPTRACKBAHN

Eine ganz spezielle Mountainbikestrecke mit Wellen und Steilwandkurven befindet sich am Lanser Anger unterhalb des Lanserhauses in St. Michael. Ziel ist es, den mit Erde aufgeschütteten Rundkurs mit dem Rad nur durch die richtige Körperbewegung – sprich durch Pumpen – ganz ohne Treten zu bewältigen.

6 7 8 AKTIV 20 Eppan Magazin

THEMEN-SPIELPLÄTZE

Viel Aufmerksamkeit lässt die Gemeinde Eppan den öffentlichen Spielplätzen zukommen. Die „Chillenden Apfelkisten“ etwa machen den Promenadenspielplatz oberhalb des Eisstadions in St. Michael zu etwas Besonderem: Die Apfelkisten werden zu Nischen für die Kinder. Es locken zudem eine Gestänge-Rutschbahn, Wasserspielgeräte, ein Fußballfeld auch für kleine Stürmer und ein Grillplatz. In der Form eines Traktors präsentiert sich der Spielbereich am Platz der ehemaligen Obstgenossenschaft Sacra. Weinfässer begeistern am Spielplatz von Girlan, Kletterwände und ein Wasserlauf prägen den Spielplatz in Gand und die Seilpyramide jenen von St. Pauls.

RADWEG MIT RASTSTATIONEN

Auf gemütlichen Wegen eine Runde drehen ist auf dem Überetscher Radweg zwischen St. Michael und Kaltern ein wahres Vergnügen. Ob mit dem Fahrrad, dem Laufrad, zu Fuß oder mit Kinderwagen: Immer wieder nden sich Rastplätze mit Spielbereichen zum Schaukeln, Rutschen und Buddeln. Ideales Ziel ist die Lokomotive in Kaltern, von wo aus der Rückweg in Angri genommen wird.

9 10 AKTIV Eppan Magazin 21

Im Sog der Natur

Rein in adäquates Schuhwerk und raus in die grüne Lunge vor der Haustür. Wiesen und Wälder in Eppan und Umgebung wollen erkundet, Obstgärten und Weinberge entdeckt, Anhöhen und Gipfel erobert werden. Ob beim Wandern oder Hiken, Laufen oder Biken auf einfachen Wegen oder verschlungenen Pfaden: Folgen Sie dem Sog der Natur und atmen Sie sich frei!

UNTERWEGS 22 Eppan Magazin
UNTERWEGS
Eppan Magazin
23

Die Technik macht den Trail

24 Eppan Magazin AKTIV

Rauf auf das Rad und rein in den Trail: Im Bikeparadies Eppan ist nichts einfacher als das. Wer in Wald und Wiesen über Stock und Stein radeln möchte, sollte sich zuvor noch die richtige Technik aneignen.

Er zeigt gerne, was er kann: Roland Zozin ist Bike guide und hilft all jenen auf die Sprünge, die auch abseits der befestigten Radwege sicher unterwegs sein und ihren Spaß haben wollen. Das Zauberwort heißt: Fahrtechnik-Training.

Bikeguide und Radexperte: Warum sind Sie, was Sie sind?

Roland Zozin: Es gibt für mich nichts Schöneres, als weg von der Straße und hinein in den Wald zu fahren. Wir haben hier alles, was das Bikerherz begehrt. So lebe ich meine Leidenschaft, das Mountainbiken.

Was gilt es zu beachten, noch bevor ich mit dem Rad losfahre?

Die Sicherheit: Ich sollte immer auf eine gute Bereifung Wert legen und einen kleinen Brems-Check machen.

Bei regelmäßigem Gebrauch sollte das Fahrrad mindes tens einmal im Jahr zur Inspektion zu einem Händler des Vertrauens gebracht werden.

Dann kann das Fahrtechnik-Training auch schon losgehen: Wie kann man sich den Ablauf vorstellen?

Es handelt sich um einen zweistündigen Kurs mit anschließender Ausfahrt in den Wald. Im Mittelpunkt steht das Techniktraining. Es geht um die allgemeine Position auf dem Bike, das exakte Bremsen und das Erlernen des richtigen Auf- und Absteigens. Es werden Gleichgewichtsübungen gemacht, Kurventechniken erlernt, Hindernisse gemeistert – all das auf einer Wiese nach einer kleinen Aufwärmrunde. Teilnehmen können alle ab 12 Jahren.

Kann ein Otto-Normal-Radfahrer bei so einem Fahr technik-Training mithalten?

Das Niveau wird an das Können der Teilnehmer an gepasst. Wir starten alle gemeinsam vom Büro des Tourismusvereins zur Übungswiese. Dabei kann ich schon feststellen, wie sich die Leute verhalten, wie ihre Sitz- und Trittposition ist. Darauf wird aufgebaut.

AKTIV Eppan Magazin 25

Roland Zozin, Bikeguide und Fahrtechniktrainer

Ziel des Kurses ist, einen Trail im Wald meistern zu können. Was braucht es dafür?

Die richtige Technik ist das Um und Auf. Ich habe sie mir über Jahre angeeignet und gebe sie erfolgreich weiter. Ein entscheidender Punkt ist das richtige Kurvenfahren – von engen Serpentinen bis zu langge zogenen 90-Grad-Kurven. Vor allem unsere Spitzkehren sind für die Teilnehmer eine große Herausforderung, die sie gerne ohne Absteigen bewältigen würden.

Was ist so besonders daran, mit dem Bike einen Trail im Wald zu meistern?

Das Schöne daran ist, dass die Natur immer wieder ein anderes Bild von sich zeigt. Im Sommer kann es durch die Hitze sehr trocken und dadurch rutschig sein, im Herbst kann das Laub die Bodenbeschaf fenheit teilweise verdecken, hat es geregnet, ist der Untergrund voller Rinnen und Furchen. So ist es jedes Mal ein neues Erlebnis. Auch wenn ich den Trail 100 Mal fahre, ich muss immer behut- und achtsam sein.

Ein besonderer Blick beim Biken Im Gelände gilt also der Bodenbe schaffenheit?

Sie spielt eine große Rolle. Doch man kann gewissermaßen etwas nachhelfen. Im Wald fährt man mit weniger Luftdruck im Reifen. Man bekommt dadurch eine bessere Traktion und Unebenheiten werden besser geschluckt.

Eppan ist idealer Ausgangspunkt für jede Art von Bike-Ausflügen, ob auf gemütlichen Genusswegen als auch auf anspruchsvollen Trails.
VOR ALLEM UNSERE SPITZKEHREN SIND FÜR DIE TEILNEHMER EINE GROSSE HERAUSFORDERUNG, DIE SIE GERNE OHNE ABSTEIGEN BEWÄLTIGEN WÜRDEN.
26 Eppan Magazin AKTIV

Mit welchem Rad sollten die Teilnehmer zum Training antreten?

Das Beste ist sicher, mit dem eigenen Rad zu kommen. Denn jedes Rad funktioniert anders. Wir machen keinen Unterschied, ob jemand mit dem Mountainbike oder dem E-Bike kommt. Letztere machen mittlerweile rund 80 bis 85 Prozent aus. Zu beachten ist, ein schwereres Rad verändert das Fahrverhalten, das betrifft das Kurvenfahren genauso wie einen längeren Bremsweg, den man benötigt.

Wie wichtig ist ein gutes Gleichgewicht?

Es ist unumgänglich. Je besser mein Gleichgewichtssinn ist, umso weniger oft muss ich absteigen, um so sicherer bin ich unterwegs und umso mehr Spaß habe ich.

Nach dem Training auf der Wiese geht es im Wald über Stock und Stein: Wie steht es da um den inneren Schweinehund? Woran die Leute am meisten knabbern, ist die Angst, in der Gruppe zu versagen, nicht mithalten zu können. Ich kann den Teilnehmern eine gute Technik mit auf den Weg geben, ein gutes Gefühl vermitteln. Das Gelände im Wald ist oft schwierig und das ist dann nicht jedermanns Sache. Vor allem, wenn Gäste das Flachland gewöhnt sind.

Angst sollte beim Trailfahren nie mit dabei sein?

Es bedarf einer gewissen inneren Überwindung. Die Angst soll nicht mitfahren, eine ordentliche Portion Respekt aber sehr wohl.

Ohne den wird es fahrlässig. Jeder macht, was er schafft, was ihm Spaß macht. Wir starten gemeinsam und kommen gemeinsam wieder zurück.

Sprechen wir von der richtigen Ausrüstung. Es braucht schon mehr als ein Rad und einen Fahrer …

Ein Helm gehört zur Grundausstattung. Ein gut festgeschnall ter Rucksack ist manchen Leuten unangenehm, aber es ist der beste Rückenprotektor. Es sollte immer etwas zum Trinken und etwas Proviant mitgeführt werden, ein Erste-Hilfe-Set und eine Regenjacke.

Findet das Fahrtechnik-Training bei jedem Wind und Wetter statt?

Das Training findet einmal wöchentlich statt, außer bei strömen dem Regen. Da wird es zu rutschig.

Was macht Eppan zum Bikeparadies?

Das Schöne ist, dass man innerhalb von wenigen Minuten vom Zentrum weg von der Straße und mitten in der Natur ist, sich auf Forst- und Fahrradwegen austoben kann. Vom Adrenalinjunkie bis zum Genussradler ist für jeden das Seine dabei.

Verraten Sie uns noch Ihre ersten Radfahrerinnerungen … Ich war ungefähr fünf Jahre alt und mit einem riesengroßen Rad unterwegs. Die Füße langten kaum auf den Boden und pe dalieren konnte ich auch nicht wirklich. Ich habe mich einfach angeschoben und auch die ersten Unfälle damit gehabt (lacht). Alles ist eine Frage der richtigen Technik!

Fahrrad daheim?

Auf zum Verleih in Eppan Wer ein Fahrrad vor Ort nutzen oder den Fahrspaß mit einem E-Bike testen möchte, der kann in Eppan bequem Räder ausleihen.

Easy-Living Rent a E-Bike Eppan Berg Turmbachweg 25 39057 Berg | Eppan Tel. +39 347 928 56 04 / +39 366 108 00 09 März bis November durchgehend täglich: von 8 bis 20 Uhr

Von November bis Ende März nach telefonischer Anmeldung

E-Bikeverleih Eppan Laubendurchgang 16 39057 St. Michael | Eppan Tel. +39 333 963 57 29 März bis November durchgehend täglich: von 8 bis 18 Uhr

Von November bis Ende Februar nach telefonischer Anmeldung

Radverleih Sanvit Sillweg 70 A 39057 St. Michael | Eppan Tel. +39 0471 660 775 Mo–Fr 9 bis 12 und 15 bis 19 Uhr Sa 9 bis 12 und 15 bis 18 Uhr

Radverleih Golf & Country Unterrainer Straße 74 39057 Unterrain | Eppan Tel. +39 0471 188 81 64 täglich von 7 bis 20 Uhr mit telefonischer Anmeldung

Hotel Mandelhof Mühlweg 8 39057 Girlan | Eppan Tel. +39 0471 662 477 Mo–Fr 9 bis 12 und 13 bis 19 Uhr nach telefonischer Anmeldung

AKTIV Eppan Magazin 27
Gefäße im Gehirn und Klänge im Kopf: Darum kreist das Leben und Schaffen des Girlaner Neurochirurgen Peter Winkler. Foto: SN-Robert Ratzer
28 Eppan Magazin MENSCHEN Eppan Magazin

Die Hand an den Saiten des Lebens

Es begann mit einem bescheidenen Leben als Girlaner Bauernbub. Dann zog Peter Winkler hinaus in die Welt, um zu einem international gefragten Neurochirurgen zu werden.

14.000 Operationen später proklamiert der leidenschaftliche Musiker vor allem eins: ein Zurück zum leisen Leben.

Erst war da der Blick hoch zur holzgetäfelten De cke der ehrwürdigen Laurin-Bar in der Landes hauptstadt Bozen, dann der Ausdruck des Erstaunens, gefolgt von einem erkenntnisreichen Lächeln. Peter Winkler zückt sein Handy, um den eben entdeckten Wandteppich zu fotografieren – oder vielmehr das geknüpfte Motiv: ein menschliches Gehirn. „Das ist gar nicht mal schlecht, da ist der Hirnstamm, das Geflecht an Gefäßen, …“ und schon ist der „Professore“ ganz in seinem Element. Winkler ist einer der weltweit führenden Neurochirurgen.

Ein Mann, dessen „Arbeitsplatz“ die Schaltzentrale anderer Menschen ist. Ein Mann, der OP-Säle auf der ganzen Welt sein Office nennen kann, der in den USA, Brasilien, Südafrika, Georgien, Portugal, Finnland, der Schweiz genauso wie in Deutschland und Österreich gelehrt, geforscht und praktiziert hat und dem man nun – nach seiner Pensionierung – an der Charité, Universitätsmedizin in Berlin, und als Ehrendoktor in Tiflis (Georgien) den roten Teppich ausrollt. In seiner Heimat lädt Winkler zum wiederholten Mal zum „Eu ropean Medical Forum South Tyrol“ (siehe Infobox).

Von der Einsamkeit des Operateurs 14.000 Operationen liegen hinter ihm – und es waren nicht etwa Bagatelleingriffe. Winklers Wirken kreist um Hirn- und Rückenmarktumore, um Gefäßerkran kungen des zentralen Nervensystems und degenerative Wirbelsäulenerkrankungen, um Epilepsiechirurgie. „Die Einsamkeit des Operateurs ist gigantisch. Du

hältst ständig das Leben des anderen in deiner Hand. Je näher am Hirnstamm du bist, um so komplexer wird es. Eine unbedachte Bewegung und der Mensch ist tot oder für sein Leben ge zeichnet.“ Über die gigantische Verantwortung könnte Winkler ein Klagelied singen, doch dafür ist ihm die Musik zu wertvoll.

Vom Selfmade-Musiker im OP „Ich brauche nur drei Töne und der Stau, der sich nach zehn Stunden im OP angesammelt hat, ist wie rausgeblasen“, sagt der leidenschaftliche Musiker. Warum das so ist: Musik aktiviert den Parasympathikus. Der sorgt für Ruhephasen und Entspannung. Alles eine Sache des Gehirns, des vegetativen Nervensystems, das ohne unser Zu tun läuft.

Ein Musikinstrument zu erlernen hingegen braucht aktive Beteiligung. Winkler spielt Schlag zeug, Saxofon, Klavier, Klarinette, Gitarre und will in Bälde auch der Panflöte Melodien entlocken. Immer als Autodidakt. Der Grundstein dafür wur de mit neun Jahren bei der Musikkapelle Girlan gelegt. Seiner Klarinette fiel damals ständig der untere Teil ab. „Da habe ich mir geschworen: Ich kaufe mir perfekte Instrumente, wenn ich einmal die Möglichkeit dazu habe.“ Heute hat er sie. Und er gibt gut verdaulichen, bekömmlichen Jazz zum Besten, u.a. mit der „Peter Winkler Jazz Combo“. Als er 17 Jahre alt war, wollte Winkler nach Graz,

MENSCHEN Eppan Magazin 29

Beliebtes Anschauungsmaterial:

Bevor Peter Winkler seine Patienten operierte, erklärte er den Eingriff anhand handgezeichneter Skizzen. Hier eingezeichnet ist jenes Hirnareal, in dem sich Musik manifestiert.

WENN ICH MUSIKER WÄRE UND DANEBENGRIFFE, DANN WÜRDE MICH EIN FALSCHER TON ÄRGERN, JA, ABER ES WÄRE NICHT SO SCHLIMM.

Peter Winkler, Neurochirurg und Musiker

um Jazz zu studieren. Geworden ist daraus schließlich ein Medizinstudium. „Wenn ich Musiker wäre und danebengriffe, dann würde mich ein falscher Ton ärgern, ja, aber es wäre nicht so schlimm“, sinniert Winkler über beiderlei Leidenschaften und die Konsequenz, dass am Neurochirurgen ein Profimusiker verloren ging.

Vom Respekt des Arztes und der Angst der Patienten

Das Wort Angst nimmt Winkler nie in den Mund. „Dann kann man den Beruf nicht machen.“ Respekt aber brauche es. „Je besser ein Arzt die Anatomie beherrscht, um so sicherer ist er, Technik und Computer sind nur Hilfsmittel“, so sein Credo. Letzthin hat Winkler über ein Gefäß geschrieben, das bisher noch nicht beschrieben wurde: „Es stellt eine perfekte Landmarke beim Operieren dar.“

Einen Routineeingriff gibt es für den Neurochirurgen nicht. Sein jeweiliges Gegenüber ist für ihn gerade „der wichtigste Mensch auf der Welt“. Winkler vermittelt so nicht nur seine Wertschätzung. Er gibt vielen angsterfüllten Patienten damit Sicherheit. Er zeichnet anatomische Skizzen und erklärt anhand dieser, was ihnen bevorsteht. Es ist eine Begegnung von Partnern auf Augenhöhe. „Nach jeder OP greife ich selbst zum Hörer und rufe die Angehörigen an. Am anderen Ende der Leitung hörst du dann buchstäblich einen Felsbrocken vom Herzen fallen“, berichtet der Mediziner.

Vom Rentner auf Kongressmarathon

Eine große Verantwortung abgestreift hat er auch, als er im März 2021 als Vorstand der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg offiziell in Pension ging. „Manchmal kribbelt es noch“, gibt der 66-Jährige zu: doch nun seien

MENSCHEN 30 Eppan Magazin

andere am Zug und denen will er durch immenses Wissen und enorme Erfahrung unter die Arme greifen. 1000 Neurochirurgen hat er bereits ausgebildet. Dabei zählen nicht nur die Fakten, sondern auch das Wissen, wie man mit dem Risiko umgeht, es schafft, dem Druck standzuhalten.

Beim Wort „Rentner“ zuckt Winkler sichtlich zusammen –obgleich er nun den Luxus genießt, zu tun, was er will. Doch das führt ihn dahin, wo die Atmosphäre gut ist, wo er etwas geben kann, auf Kongresse, Symposien, in Hörsäle und vermehrt in seine Wahlheimat München zur Familie. Winklers

Frau leitet dort eine große Ballettschule, keines der Kinder ging in die Medizin. Tochter Anna-Babette ist Ballerina am English National Ballet in London, die zwei Söhne sind in der Wirtschaft erfolgreich.

Von einer schaurig-schönen Kindheit

Was ihn als Univ.-Prof. Dr. med. heute noch mit dem Bauernbub von einst verbindet, ist ein bescheidenes und zurückhaltendes Leben. Seine Kindheit bezeichnet Winkler als schaurig-schön. Bitter deshalb, weil der Vater früh starb. „Meine Mutter war eine Mutter Courage. Sie hat acht Kinder allein durchgebracht. Wir waren Selbstversorger auf einem kleinen Höfl, hatten Wein, einen Acker und Vieh. Das galt es zu erhalten“, schildert er. Die prätentiöse Grundhaltung von heute: „Mir steht alles zu“, geht ihm mächtig gegen den Strich. „Nix steht mir zu, ich muss mir alles verdienen“, war seit jeher sein Antrieb.

Es war dieser gewaltige Ehrgeiz, der dem Halbwaisen ein Hochbegabtenstipendium des Landes Österreich einbrachte. Ein Einser-Schüler. Das hatte sich bereits in der Mittelschule abgezeichnet. Winkler war bei der Weinlese unter ein Fuhrwerk geraten und musste sechs Monate zuhause bleiben. „Das Jahr habe ich dann trotzdem als Klassenbester abgeschlossen“, erzählt er mit schelmischem Gesichtsausdruck. Er verbeißt sich gerne in ein Thema. Eine Gründlichkeit, die ihm überall zugutekam, „denn im Ausland musst du das Doppelte leisten“.

Gesundheitstreff und Jazz&Wine in Girlan

Univ.-Prof. Dr. Peter A. Winkler ist weltweit einer der führenden Neurochirurgen. Der gebürtige Girlaner lädt im Oktober in sein Heimatdorf zu „Prof. Winklers Gesundheitstreff – European Medical Forum South Tyrol“ mit hochrangigen Medizinern. Im Anschluss bei Jazz&Wine greift Winkler selbst zu Saxofon und Schlagzeug, um mit international bekannten Jazz-Musikern der „Peter Winkler Jazz-Combo” aufzutreten.

Von den Brücken im Kopf Winkler jongliert mit Namen, Zahlen, Orten und Geschichten, dass ein Zuhörer kaum folgen kann. All das funktioniert über Eselsbrücken. Zudem schreibt er Tagebuch: „Das Tolle daran ist: Man schaut rein und der Augenblick ist wieder da. Die Stimmung. Einfach alles. Wenn du ins Outlook reinschaust, ist da gar nix.“

Mit 66 Jahren blickt er nun mehr zurück als nach vorne. Nach Südtirol zu kommen, ist für ihn wie eine Reise durch die Vergangenheit. Der Geschwister, Neffen und Nichten sowie der Weintrauben wegen fühlt er Verbundenheit. Seine innere Rastlosigkeit weicht immer mehr einer inneren Stabilität. Ihm gehört zwar ein Haus in München, aber Winkler empfindet es anders: „Ich besitze das, was im Kofferraum meines Volkswagen Käfers Platz hat: zwei Saxofone, eine Klarinette und im Prinzip sogar mein Schlagzeug.“

Für Univ.-Prof. Dr. med. Peter Winkler war das Operieren von Hirn- und Rückenmarktumoren, Erkrankungen des Nervensystems und der Wirbelsäule alltägliches Schaffen.

DIE EINSAMKEIT DES OPERATEURS IST GIGANTISCH. DU HÄLTST STÄNDIG DAS LEBEN DES ANDEREN IN DEINER HAND.
MENSCHEN Eppan Magazin 31
AKTIV 32 Eppan Magazin

Der Kick der Erfrischung

Wasser bedeutet Leben, aber auch Frische, Erholung und Reinigung. Die Montiggler Seen im Eppaner Naherholungsgebiet punkten durch ihre ausgezeichnete Wasserqualität und die geschützte Lage, umringt von dichtem Mischwald. Wagen Sie den Sprung ins kühle Nass, um wieder klarer zu sehen oder genießen Sie ganz einfach den Frischekick an einem heißen Sommertag!

AKTIV Eppan Magazin 33
Gesichter einer neuen Generation im Tourismus: Evelyn Falser, Präsidentin des Tourismusvereins Eppan (M.) im Reigen mit (v.l.) Manuel Ebner, Sophie Dellago, Peter Linger und Daniel Hintner.
MENSCHEN 34 Eppan Magazin

Generation Zukunft: Quo vadis?

MENSCHEN Eppan Magazin 35

Zahlreiche Betriebe in Eppan haben den Generationenwechsel eingeläutet. Da gilt es: Neues wagen, ohne Stammkun den zu verlieren; zeitgleich aber am Erbe festhalten und eine neue, junge Urlauber schicht anzusprechen. Ein Spagat, der nicht immer einfach, aber zwangsläufig nötig ist.

Es knirscht im Gebälk der historischen Gemäuer und mancherorts auch darunter in den Rezeptionen der Hotels und Küchen der Restaurants. Wenn generationenübergreifend zusammengearbeitet wird, dann sind Reibereien vorprogram miert, ebenso wie ein beidseitiger, befruchtender Austausch. Hier kommen sechs junge Gastronomen zu Wort – stell vertretend für eine ganze Generation, die den Tourismus in Eppan in Zukunft weitertragen wird: Anna Nikolussi-Leck (23) vom Hotel Stroblhof, Sophie Dellago (23) vom Hotel Schloss Korb, Daniel Hintner (33) vom Restaurant Zur Rose, Martina Cologna Pramstrahler (31) vom Seehotel Sparer, Peter Linger (33) vom Hotel Linger und Manuel Ebner (35) vom Ansitz Rungghof.

ICH BIN DES VATERS SOHN, WENN DIE GÄSTE DAS SO SEHEN ODER HABEN WOLLEN.

Daniel Hintner, Restaurant Zur Rose, Sohn von Sternekoch Herbert Hintner

STATUS QUO

150 Jahre Tourismus in Eppan: Wo stehen wir heute?

Peter Linger: Der Tourismus in Eppan steht an oberster Stelle. Wir haben eine hohe Qualität auch im 3-Sterne-Segment, haben tolle Betriebe in der Gastronomie. Es lässt sich nicht nur gut wandern, sondern auch ein kulinarischer Urlaub erleben. Wir haben aber auch noch viel Potenzial auszuschöpfen.

WIR HATTEN EINEN GROSSEN WECHSEL DER GÄSTESCHICHT, ABER EINEN GUTEN.

Peter Linger, Hotel Linger

Daniel Hintner: Wir haben eine super geo graphische Lage auf einer kleinen Hochebene, mehrere Seen zur Auswahl, es ist klimatisch interessant, die Anbieter sind hochsternig. Der Tourismus hat sich gut entwickelt, auch in Zusammenhang mit der Weinkultur. Der Konsum, sei es beim Wein als auch beim Essen, spielt sich auf einem viel höheren Niveau ab als noch vor 30 Jahren. Im Kollektiv decken wir so gut wie jede Geschmacksrichtung ab.

MENSCHEN 36 Eppan Magazin

Anna Nikolussi-Leck: So einfach wie wir haben es nicht viele. Durch die Lage, die Seen, die Erreichbarkeit.

Eppan hat einen Logenplatz in Südtirol inne: ein Selbstläufer?

Sophie Dellago: Das Überetsch mit seiner histori schen Vergangenheit hat eine gute Position. Corona hat aber gezeigt, dass wir vor allem beim Marketing und Verkauf neue Wege gehen müssen. Der Stammgast ist das Wichtigste, doch der hat ein bestimmtes Alter. Und der junge Mensch sucht sich seinen Urlaubsort ganz anders aus.

Martina Cologna Pramstrahler: Die Südtiroler Weinstraße ist ein Anziehungspunkt, aber mein schöns tes Geschenk liegt direkt vor der Haustür: Es ist die einzigartige Lage direkt am Montiggler See.

Peter Linger: In gewisser Hinsicht hat man sich schon auf der einzigartigen Lage „ausgeruht“. Girlan etwa ist das älteste Weindorf Südtirols. Das gehört prominenter vermarktet. Zudem müssen wir ruhigere Zeiten zu belebteren machen.

Kundenwünsche werden zunehmend spezieller: Wie sehr gilt es auf personenbezogene Anforderungen einzugehen?

Martina Cologna Pramstrahler: Noch vor 20 Jahren war es ein Unding, Vegetarier zu sein. Man musste klas sische Gerichte bestellen und immer etwas weglassen. Heute bietet jedes Hotel vegetarische Alternativen, mitunter sogar schon vegane Gerichte. Das ist nicht mehr wegzudenken. Wir servieren einen Cappuccino auch mit Hafermilch.

Peter Linger: Wünsche hören nie auf und man kann im Grunde viele erfüllen, wichtig ist aber auch, dass man seiner Linie treu bleibt. Man darf den Gast auch führen. Unsere Weinkarte beinhaltet vor allem Süd tiroler Tropfen und ein paar Italiener. Unsere Linie ist die Regionalität und das verkaufen wir mit Herzblut.

Daniel Hintner: Wir stellen uns dem Gästewunsch nicht entgegen. Ich koche gerne vegetarisch oder vegan. Es ist eine Herausforderung, Dinge weglassen zu müssen und andere zu ergänzen, um doch ein vollwertiges Gericht anzubieten. Es gibt aber auch Dinge, die unmöglich sind. Bei komplexen Allergien, da wird es schwer.

GENERATIONEN

Sie arbeiten in Mehrgenerationen-Betrieben: Wie gut funktioniert das?

Anna Nikolussi-Leck: Ich wohne im Hotel. Seither läuft es blendend. Bei grundlegenden Entscheidungen setzen sich alle an einen Tisch und es wird darüber geredet. Es ist schließlich unser zukünftiger Betrieb und es sind daher Entscheidungen, die uns betreffen.

Peter Linger: Ich bin nach neun Jahren in München 2019 zurückgekommen. Da war es nötig, dass wir uns alle an ei nen Tisch setzen. Nach 40 Jahren ist in einem Betrieb vieles eingefahren und funktioniert nicht so rentabel oder effektiv, wie ich mir das vorstelle. Meine Eltern ließen mich machen, auch wenn sie nicht alles guthießen. Der Erfolg gab mir recht.

Daniel Hintner: Es funktioniert gut, hat aber seine Zeit gebraucht. Wenn wir Diskrepanzen haben – etwa bei der Technik – und es gibt eine Lösung, dann ist es gut. Schwieriger

ES GILT, EPPANS POTENZIELLE NEUKUNDEN ANZUSPRECHEN.

DA HABEN WIR NOCH VIEL LUFT NACH OBEN.

Sophie Dellago, Hotel Schloss Korb

MENSCHEN Eppan Magazin 37

ist es bei verschiedenen Meinungen. Da produziert das Diskutieren nur wässriges Gerede. Gerichte zu erzählen, ist schwierig. Unsere Strategie: Wir machen und überzeugen dann damit.

Wie steht es um den Wunsch der Neuen nach großen Um- und Zubauten des Alten?

Manuel Ebner: Umbauen ja, aber mit Bedacht. Denn so viel Geschichte kannst du nicht niederreißen. Es geht darum, die Struktur, die du hast, sinnvoll zu nutzen.

Peter Linger: Ich verfolge nicht den Wunsch nach einem großen Haus. Wir verkleinern uns und konzen trieren uns auf Suiten und Appartements. Die Kunden erwarten sich heute einen bestimmten Standard und einen gewissen, versteckten Luxus.

Sophie Dellago: Betriebe mit neuem Design vermark ten sich gut und ziehen an. Da müssen wir schauen, dass wir nicht den Anschluss verlieren. Bei historischen Bauten geht es eher um ein Durchstylen des Hauses von oben bis unten und mit Liebe zum Detail. Wir punkten durch ein zeitloses Flair. Das ist unsere Stärke, die wir zukünftig noch gezielter umsetzen können.

Anna Nikolussi-Leck: Wir wollen der Familienbetrieb bleiben, den der Kunde schätzt und werden uns nicht vergrößern. Das Haus ist, wie es ist und die historische Struktur lässt nicht allzu viel zu. Was wir aber schon versuchen, ist, uns jedes Jahr qualitativ zu verbessern.

Stichwort: Die Konkurrenz schläft nicht. Wie gut versteht man sich mit den Mitbewerbern?

Martina Cologna Pramstrahler: Wir ziehen alle an einem Strang. Trotzdem kann jeder seine persönlichen Ziele verfolgen.

Peter Linger: Ich bewundere viele, aber beneide keinen. Wir sind alle in derselben Mannschaft und können uns nur die Bälle zuspielen, wenn wir erfolg reich sein wollen.

Daniel Hinter: Das Zentrum von Eppan hat in gastronomischer Hinsicht eine große Aufwertung erfahren, das spornt an. Unser Glück ist es, dass wir einen eigenen Stil haben. Das gefällt oder gefällt nicht.

Die berüchtigten vorgefertigten Fußstapfen: Was bedeutet es, ein gewisses Erbe anzutreten?

Sophie Dellago: Mein Vater befürwortet die alte Schule: Ohne Fleiß kein Preis! Doch er gewährt mir viele Freiheiten und das gibt mir ein gewisses Vertrau en, das mich stärkt. Jung und alt – das ist der beste Mix.

Manuel Ebner: Für mich ist es von Vorteil, keine vorgefertigten Fußstapfen zu haben – für die eigene Entwicklung.

Daniel Hinter: Ich bin des Vaters Sohn, wenn die Gäste das so sehen oder haben wollen. Der Vorteil ist, dass ich mich auf das operative Geschäft konzentrieren kann, weil mein Vater viel im Hintergrund erledigt, sich um das Strategische kümmert. Ein Nachteil wäre es, wenn ich plötzlich auf eine andere Art von Küche setzen würde. Aber dahingehend distanzieren wir uns nicht wirklich. Gut 50 Prozent der Gerichte tragen mittlerweile meine Handschrift.

Wann sollte eine Generation für ihre Nachfolger Platz machen?

Martina Cologna Pramstrahler: Es braucht eine gute Mischung zwischen alter und junger Generation. Ich bin jedenfalls froh, wenn ich mir Rat holen kann. Momentan lernt jeder von jedem, die Schwerpunkte werden verlagert und die Nachfolge geht fließend über.

Anna Nicolussi-Leck: Ich hoffe, dass unsere Eltern uns noch lange erhalten bleiben. Wir Jungen können stetig mehr Aufgaben übernehmen, überall reinwach

EIN GENERATIONENWECHSEL IST POSITIV FÜR DEN BETRIEB, DIE GEMEINDE, DAS LAND. Manuel Ebner, Ansitz Rungghof
MENSCHEN 38 Eppan Magazin

sen. Aber auch für die Gäste ist es wichtig und schön, wenn unsere Eltern noch lange im Haus sind, Präsenz zeigen.

Peter Linger: In der Zeit der Digitalisierung kommt eine gewisse Trennung ganz von allein. Für die frühere Generation ist es natürlich schwierig, die ganze Digitalisierung zu verarbeiten. Dann ist es an der Zeit für den Einsatz der Jungen.

Welche Effekte bringt der Generationenwechsel mit sich?

Peter Linger: Der Generationenwechsel ist für meine Gäste und mich eine neue Erfahrung. Wir setzen uns gemeinsam in ein Boot. Ein Stammgast hat es gerne immer gleich, nicht alles Neue ist für ihn gut. Doch ich bin bei meiner Linie geblieben. Wir hatten einen großen Wechsel der Gästeschicht, aber einen guten.

Sophie Dellago: Es bringt neuen Wind. Die jun gen Leute sprechen eine andere Sprache. Daraus ergibt sich Veränderung, es kommen andere Mit arbeiter. Die Struktur ist zeitlos, aber der Gast hat Neues zu entdecken.

Daniel Hintner: „Never change a winning team“ ist auf Dauer lang weilig.

Manuel Ebner: Ein Generationen wechsel ist positiv für den Betrieb, die Gemeinde, das Land. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, dazu gehört ein fixer Alltag und programmiertes Arbeiten. Das führt schnell zum be rühmten Tunnelblick. Auch ich kenne ihn schon. Dann heißt es, zur Seite treten, Perspektive wechseln.

jeder braucht eine Auszeit, um dann wieder alles zu geben.

Daniel Hinter: In der Sternegastronomie sind halbe Sachen per se nicht möglich. Und meinen Werdegang präge ich jetzt. Fange ich erst mit 30 Jahren oder noch später damit an, wird es immer schwieriger. Zudem geht es mir um die Qualität der Freizeit. Das Abtauchen in die digitalisierte Welt meine ich nicht damit.

Was können die Jungen besser als die Alten?

Peter Linger: Wir bringen eine gewisse Weitsicht mit, schauen über den Tellerrand hinaus. Ich war lange im Aus land und habe vieles gesehen und weiß: Man darf nicht von sich und seiner gewohnten Welt ausgehen.

Anna Nikolussi-Leck: Was die Technik betrifft, sind wir geschickter, weil wir es von klein auf lernen. Auf allen Portalen musst du stets am Ball bleiben, die Website muss immer auf dem neuesten Stand sein. Früher hat sich da oft lange Zeit nichts getan. Das geht heute nicht mehr.

Martina Cologna Pramstrahler: Sicher sind wir mit dem Computer fitter. Meine Mutter hat damals noch mit der Schreibmaschine geschrieben. Aber es hat funktioniert. Es

MEIN SCHÖNSTES GESCHENK

LIEGT DIREKT VON DER HAUSTÜR: ES IST DIE EINZIGARTIGE LAGE DIREKT

AM MONTIGGLER SEE.

Martina Cologna Pramstrahler, Seehotel Sparer

Der Generation Z wird mitunter vorgeworfen, sie scheue die Arbeit und wolle viel Freizeit: Wie steht es um die Arbeitsmoral heute?

Manuel Ebner: In meinem Freundes- und Jahr gangskreis herrscht schon ein Zukunftsdenken vor. Du musst jetzt etwas tun, du willst ja nicht mit 60 Jahren Erbsen zählen.

Peter Linger: Wir haben das Glück, dass unse re Vorgänger viel aufgebaut haben und steigen mit einem gewissen Luxus ein. Arbeiten ist sehr wichtig, aber sich selbst was zu gönnen sollte man dabei nicht vergessen.

Anna Nikolussi-Leck: Die Freizeit ist den Leuten heute schon viel wichtiger. Wir haben ein ziemlich junges Team und versuchen uns zu organisieren, dass auch an den Wochenenden freie Zeit möglich ist. Wir alle machen unsere Arbeit gerne, aber

MENSCHEN Eppan Magazin 39

ist also nicht schlechter, sondern anders. Nicht alles Neue ist gut und alles Alte schlecht.

Sophie Dellago: Wir können besser online sein, uns in der digitalisierten Welt vermarkten. Wenn ich Fotos und Videos poste, fragt mein Vater: Was machst du da? Früher hast du dich durch die Persönlichkeit vermarktet und der Kunde war das größte Sprachrohr. Aber es gilt, Eppans potenzielle Neukunden anzusprechen. Da haben wir noch viel Luft nach oben.

Welche Qualitäten kann man sich von den Eltern abschauen?

Sophie Dellago: Die alte Schule. Die Menschenkenntnis. Es gilt, den zwischenmenschlichen Kontakt zu pflegen. Die Liebe zum Detail und oftmals einfach auf sein Bauchgefühl hören.

Peter Linger: Mit Gewissheit die Disziplin, denn die braucht es. Dann den Hausverstand, denn vieles, das du in der Schule lernst, lässt sich so im Alltag nicht umsetzen. Und somit ist die Lebenserfahrung, die sie haben, sehr wertvoll.

Daniel Hintner: Mein Vater leistet viel Medienarbeit und zeigt sich oft außerhalb der Küche. Ich bin kein großer Mensch der Öffentlichkeit und, meiner Ansicht nach, habe ich die Zeit nicht dafür, werde sie aber irgendwann haben müssen.

QUO VADIS?

Thema Ganzjahresdestination – wie sinnvoll wäre das?

Martina Cologna Pramstrahler: Wir streben eine Ausweitung der Saison an, um uns künftig hin zu einer Ganzjahresdestination zu entwickeln. Ich bin überzeugt, dass das Gebiet um die Montiggler Seen als Urlaubsdestination das ganze Jahr über attraktiv ist. Zudem können wir unseren Mitarbeitern so rund ums Jahr einen sicheren Arbeitsplatz bieten.

Sophie Dellago: Es braucht die Pause. Und wir haben es im Winter auch schon versucht und sind an unsere Grenzen gestoßen. Es ist eine Frage der Rentabilität, vor allem mit einer alten Struktur. Ich kann mir aber vor stellen, einen Monat rund um die Feiertage auszufüllen. Mein Traum vom „Weihnachten im Schloss“ lebt.

Peter Linger: Es hängt vom Haus ab. Für bestimmte Betriebe kann das interessant sein, denn sie überbrü cken mit ihrem Angebot auch jene Monate, in denen weniger los ist.

Ich persönlich möchte keinen Ganzjahresbetrieb, die Saison aber von April bis Ende November ausweiten. Das kostet genug Zeit und Energie, dass eine Auszeit wichtig ist.

Tourismus in Eppan: Quo vadis?

Peter Linger: Wir sollten noch mehr auf Qualität setzen. Am Anfang ist der Weg schwierig, aber am Ende gewinnt Qualität immer. Auch braucht es einen guten Ausgleich zwischen Luxus und Einfachheit. Mein Slogan ist: Einfachheit ist der neue Luxus.

Sophie Dellago: Ich plädiere für Nachhaltigkeit, aber im Sinne einer Langlebigkeit der historischen Strukturen. Wir können nicht alle „grün“ werden, ein Schloss kann keinen CO2-Fußabdruck garantieren. Es gilt, die alten Betriebe weiterzuführen und den Jungen die Attraktivität des Tourismussektors vor Augen zu führen.

Manuel Ebner: Wir punkten durch Ruhe, Natur und Kulinarik. Das verträgt sich nur mit einem gewissen Volumen. Ganz Südtirol soll kein Massentourismus land werden.

AUCH FÜR DIE GÄSTE IST ES WICHTIG UND SCHÖN, WENN UNSERE ELTERN NOCH LANGE IM HAUS SIND, PRÄSENZ ZEIGEN.

Anna Nicolussi-Leck, Hotel Stroblhof

MENSCHEN 40 Eppan Magazin

Ein Dorf lebt Wein, mit Herz und Rebe

Schon seit Generationen bauen die Mitglieder der Kellerei im Weindorf St. Pauls Trauben an und haben sich nun mit neuem Aufritt, einer neuen Linie und neuer Führung bereit für die kommenden Generationen gemacht.

200 engagierte Mitglieder, 180 Hektar beste Lagen, über 100 Jahre Erfahrung und eine Kellerei, die all das vereint. 2019 hat sich die Kellerei St. Pauls mit Visionen und Werten beschäftigt und den gemeinsamen Weg in Worte gefasst: „Wir teilen Lebensfreude – seit Generationen, für Generationen“. Dies gelingt vor allem durch die Verbundenheit der Winzer mit Produkt und Kultur.

Der Neubeginn ist nun für jeden sichtbar: der Kellereiumbau ist abgeschlossen und das Sortiment wurde neu strukturiert und im besten Sinne aufpoliert. Durch die Einführung der neuen Weinlinie Alte Reben und des Spitzen-Merlots LONA erfahren die ausgezeichneten Lagen nun noch mehr Aufmerksamkeit.

Kellerei St. Pauls Schloss-Warth-Weg 21 St. Pauls | Eppan Tel. +39 0471 180 77 00 info@stpauls.wine www.stpauls.wine

Öffnungszeiten Vinothek Mo–Fr 9–12.30; 15–19 Uhr Sa 9–12.30 Uhr

Eppan Magazin 41 PR-ANZEIGE

Wöchentliches Erlebnisprogramm

Beim Wandern Eppan erkunden, Führungen durch historische Weinkeller, Besuche von Burgen und Kunstparks, Radtouren zu den Montiggler Seen: Eppans wöchentliches Erlebnisprogramm hat dies und mehr zu bieten.

DIENSTAG

Geführte Wanderung

Eiszeit in Eppan

Gemeinsam mit unserer Expertin Mythen, Sagen, Kraftplätze entdecken und erleben. Wissenswertes über Gletscher, Porphyr und Dolomiten erfahren. Den erfrischenden Abschluss bildet das Eintauchen in das geologische Phänomen der „Eislöcher“.

Einzigartig ausgewählte Wandertour zur Erkundung der atemberaubenden Bergwelt Südtirols mit unserem zertifizierten Wander- und Bergführer Josef im April, Mai, September und Oktober. Programm und Startpunkt wechseln wöchentlich. Worauf warten Sie? Los geht's!

Runde Sache: Knödelkochkurs

Am Bauernmarkt in St. Michael besorgen Sie saisonale, lokale Zutaten und zaubern im Workshop frühlingshafte Knödelvariationen, die Sie anschließend gemeinsam genießen.

MONTAG
AKTIV 42 Eppan Magazin

Kunsthistorische Kirchenführung in St. Pauls

Fachkundige Führung durch die Pfarrkirche von St. Pauls, den „Dom am Lande“, mit Turmbegehung. Abschließend erwartet Sie ein Glas Wein im Wein- und Genusshaus Vis à Vis.

Golf Schnupperkurs

In Schloss Freudenstein erlernen Sie die Grundlagen des Golfsports, z. B. Schlägerarten, Golfplatz mit Fairway, Greens. Erste Schläge mit dem Pro (Golflehrer) und seinen Assistenten. Kleiner Puttbewerb zum Abschluss. Anschließend: lockeres Informationsgespräch bei einem Glas Wein und Südtiroler Speck mit Schüttelbrot.

Kunstpark Hochfrangart

Exklusive Besichtigung des verzauberten, privaten Skulpturenparks hoch über Frangart. Picknickmöglichkeit bei einem Glas Pfefferer der Kellerei Schreckbichl auf dem Aussichtsplatz direkt bei der riesigen Kugel.

Weinspaziergang der Kellerei St. Pauls mit Sektbunker-Erlebnis

Tauchen Sie ein in die Welt der Kellerei St. Pauls. Nach der Besichtigung des Sektbunkers verkosten Sie die Vielfalt der dort gekelterten Weine und Schaumweine.

Lauftreff in Eppan

Laufen ja, aber nicht alleine! Wir organisieren für alle Lauffreunde einen Lauftreff in Eppan.

Die Welt des Apfels

Erfahrene Agronomen führen durch ein spannendes Apfelseminar im Fruchthof Überetsch in Frangart mit Flurbegehung, Besuch der Obstgenossenschaft und Apfelverkostung.

Reben – Schlösser – Ansitze

Geführte Expertenwanderung durch die malerische Reblandschaft Eppans mit einzigartigen, historischen Einblicken in private Schlösser und Ansitze. Lassen Sie die exklusive Entdeckungstour bei einem Glas Weißburgunder Schulthauser der Kellerei St. Michael mit Picknickmöglichkeit ausklingen.

Bike-Fahrtechnik-Training

Mit unserem ausgebildeten Bikeguide das Fahren von Spitzkehren, Gleichgewicht, Hindernissen und die richtige Bremstechnik erlernen. Anschließend wird die gelernte Technik mit einer kleinen Runde durch den Wald gefestigt. Geeignet für E-Bike und Mountainbike (siehe auch S. 22 ff.).

Weinparcours

Geführte Wanderung durch die Weinberge entlang des Weinlehrpfades mit anschließender Besichtigung und Verkostung in einer Kellerei und kleiner Brotzeit.

Einblick in die Welt eines Freien Weinbauern

Lernen Sie Klaus Lentsch bei einer Kellerführung in seinem Gut in St. Pauls kennen – mit anschließender Weinprobe von Erzeugnissen aus drei unterschiedlichen Südtiroler Weinbaulagen.

Wö chentliches Erleb n i ps gormmar·öWcEsehciltnehlrbe n i s p rogrammBURGEN + SEEN + WEIN = EPPAN AKTIV Eppan Magazin 43

Gassen – Weinhöfe – Keller

Geführter Streifzug durch das historische Weindorf St. Pauls mit Einblick in Geschichte, Architektur, Weinkultur und Alltagsleben. Abschließend lassen Sie die gewonnenen Eindrücke bei einem Glas Wein in der Kellerei St. Pauls auf sich wirken.

Von der Traube zum Wein –Besichtigung der Kellerei St. Pauls mit Weinverkostung

Erleben Sie die faszinierende Welt der Weinbereitung. Bei der Führung durch die Keller lernen Sie die einzelnen Schritte der Weinherstellung kennen. Anschließend verkosten Sie eine Auswahl an Weinen. Nur bis August!

Wein & Kulinarik erleben

Verkostung von Südtiroler und nationalen Spitzenweinen in Kombination mit kulinarischen Gaumenfreuden im Weinund Genusshaus Vis à Vis in St. Pauls.

Besichtigung der Edelbrand-Manufaktur

Destillationskunst auf höchstem Niveau: Besichtigung der Brennerei St. Urban in Girlan und Verkostung von Edelbränden.

Lauftreff in Eppan

Laufen ja, aber nicht alleine! Wir organisieren für alle Lauffreunde einen Lauftreff in Eppan.

FREITAG Gartenfreunde unter sich

Wer ein paar entspannende Wohlfühlstunden im Garten der Vielfalt von Hildegard Kreiter in Perdonig erleben und Wissenswertes rund um den Anbau von Gemüse und die Nutzung von Kräutern für die Hausmittelapotheke erfahren möchte, kommt bei diesem Angebot voll auf seine Kosten.

Mountainbike- | E-Bike-Tour

Erkunden Sie mit unserem ausgebildeten Bikeguide die reizvolle Landschaft in und um Eppan. Auf abwechslungsreichen Wegen, über Schotter, Singletrails und schönen Waldwegen bis hin zu wunderschönen Aussichtspunkten sollte für jedermann etwas dabei sein. Das Tourenprogramm wechselt laufend und wird an die Teilnehmer angepasst. Perfekt für Profis, aber auch Einsteiger. Informationen zum Bike-Verleih erhalten Sie gerne im Tourismusverein Eppan.

Mini-Kräuter mit mega Geschmack!

Führung durch den innovativen, vertikalen Bauernhof im Leitnhof in St. Pauls mit Verkostung der gesunden Microgreens.

Einblick in die Welt eines Freien Weinbauern

Lernen Sie Klaus Lentsch bei einer Kellerführung in seinem Gut in St. Pauls kennen – mit anschließender Weinprobe von Erzeugnissen aus drei unterschiedlichen Südtiroler Weinbaulagen.

WOCHENPROGRAMM

Mehr Informationen zu diesen und allen weiteren Aktiv- und Genusserlebnissen aus dem wöchentlichen Erlebnisprogramm finden Sie in der Broschüre oder unter eppan.com/wochenprogramm

Gäste unserer Mitgliedsbetriebe erhalten für ausgewählte Veranstaltungen eine Ermäßigung.

DONNERSTAG
eppan.com Wö chentliches Erleb n i ps gormmar·öWcEsehciltnehlrbe n i s p rogrammBURGEN + SEEN + WEIN = EPPAN AKTIV 44 Eppan Magazin

Geführte Wanderung zu den Burgen: Boymont und Hocheppan

Die Wanderung beginnt mit unserem ausgebildeten Führer Helmuth in St. Pauls und führt durch die wunderschöne Landschaft zum Burgendreieck. Auf dem Weg zu den Bur gen erfahren Sie allerlei Wissenswertes. Führung durch die Burganlage und die einzigartige Burgkapelle inklusive. Festes Schuhwerk empfohlen.

Wein-Talk in gemütlicher Runde

Lassen Sie sich in gemütlicher Runde durch die Welt der Weine führen. Nehmen Sie teil an einer geführten Weinprobe mit italienischen Spezialitäten von „Qualità Club Selection“ im Leitnhof in St. Pauls.

Faszination Destillation

Von der Frucht zum Destillat: Besichtigung und Verkostung in der Hofbrennerei Ortler in St. Michael.

SAMSTAG
AKTIV

Die Weinbereiterinnen

MENSCHEN 46 Eppan Magazin

Sie sind Weinbäuerinnen, Winzerinnen, Weinhändlerinnen und in erster Linie: Weingenießerinnen. In vielen Eppaner Betrieben sind Frauen am Werk. Sie begleiten den Wein von seinen Anfängen am Rebstock bis hin zum Genuss im Glas. Eine Begegnung mit Frauen, die dem Wein den Weg bereiten.

MENSCHEN Eppan Magazin 47

Besonders in den familiengeführten Weinhöfen sind die Frauen längst zu ebenbürtigen Partnerinnen in allen Belangen der Weinerzeugung geworden, wie Marlies Pohl Abraham (i.B.) vom Weingut Abraham in St. Michael.

Erika Call, Urlaub am Bauernhof “Call am See”

„Jede Jahreszeit hat ihre schönen Momente“, sagt Marlene Ausserer Niedermayr und erzählt vom Winter, wenn im Weinberg alles schläft, zugedeckt vom Schnee. Sie berichtet vom Frühling, wenn alles erwacht und staunt im Sommer über die Kraft der Natur und die großen Pflanzen, die aus den zurückgeschnittenen Rebstöcken erwachsen sind. „Am magischsten ist aber der Herbst, wenn alles auf den Moment hinausläuft, in dem die Trauben gelesen werden“, schwärmt die 33-Jährige von der Ernte als gesellschaftlichem Ereignis.

Am Hof Gandberg oberhalb von St. Michael betreiben ihr Mann und sie das Bioweingut Thomas Niedermayr und haben keinen einfachen Weg gewählt, doch den einzigen für sie stimmigen: ein natürlicher, pestizidfreier Weinbau. Sie produzieren Naturwein – spontanvergärt, ungeschönt und unfiltriert. Von der Rebe bis in die Flasche wird alles pur belassen. Basis bilden pilzresistente Sorten. „Die Natur liefert eigentlich alle Antworten für die Probleme der Zeit“, sagt die Weinbäuerin über das Leben und Arbeiten in einer – wenn man sie denn in eine gewisse Ecke drängen will –„wunderschönen Nische.“ Man müsse schon rausgehen und erzählen, was man mache.“ Ausserer selbst ist vor allem im organisatorischen Bereich bemüht. Das Zielpublikum sind Genussmenschen, die das Natürliche suchen und wert schätzen. Was sie finden, sagt Ausserer fasziniert, ist das „Lebendige im Wein, die Tiefe von Naturwein.“

Weinherstellung ist ein Prozess über Jahre „Immer wieder ein Neuanfang“ ist es für Marlies Pohl Abra ham vom Weingut Abraham in St. Michael. Mit besonderer Spannung erwartet sie den Moment der Ernte, aber auch jenen, „wenn der Wein abgefüllt wird. Dann wird es wirklich

ES IST SCHÖN ZU SEHEN, WENN IM WEINGUT ALLES ABGEERNTET UND SAUBER IST UND ES IST SPANNEND ZU ERFAHREN, WELCHE BENOTUNG MAN FÜR DIE GELIEFERTEN TRAUBEN BEKOMMT.
MENSCHEN 48 Eppan Magazin

konkret.“ Denn die Weinerzeugung ist ein langer Prozess, der über Jahre geht und die Bestätigung für all die Arbeit gibt es erst zum Schluss.

Ein besonderer Neuanfang steht den Abrahams 2022 bevor, wenn erstmals ein Sauvignon abgefüllt wird, 2023 folgt der Chardonnay. „Dann stellt sich heraus, ob man mit der Über zeugung, die man selbst hat, punkten kann“, sagt die quirlige Weinbäuerin, die vor allem im Marketing und Verkauf ihre kreative Ader einbringen kann. Eigenständig Wein herzustel len ist für die 44-Jährige „Lebenstraum und Lebensaufgabe zugleich.“

Eine besondere Passion und Verantwortung verknüpft Pohl mit den 70 Jahre alten Weißburgunderpergln(= traditionelle Rebgerüste). „Es ist die vierte Generation, die daran arbei tet“, unterstreicht die Weinbäuerin die Verbindung zu den Vorfahren und scheut nicht die Herausforderung, die alte Rebanlagen hinsichtlich der Qualität mit sich bringen. Das Ziel ist klar: Weine mit starkem, natürlichem Charakter.

Eppan Wein als gemeinsamer Nenner

„Es ist die Klarheit, das Graziöse beim Weißwein, die Ein fachheit beim Vernatsch, die mich immer wieder für unsere Weine begeistert.“ Es sind Sätze wie diese, die zeigen, wie sehr Erika Call den Eppaner Weinen zugetan ist. Südtirols größte Weinbaugemeinde bringt Spitzenerzeugnisse hervor, „die natürlich gereift sind, nicht gekünstelt“, stellt Call im mer wieder fest und spricht von einem besonderen Feeling beim Weingenuss. Sie selbst greift am liebsten zu einem Glas Vernatsch, der ist „unkompliziert und trinkig“.

Erika Call ist Weinbäuerin und hat die Dachmarke Eppan Wein, ein Zusammenschluss der örtlichen Wein-, Sekt- und Schnapsproduzenten, nach ihrem Start 2019 als Vorsitzende begleitet. „Besonders begeistert hat mich, dass alle Kellereien,

Katja Bicciato, Kellerei St. Michael-Eppan

Eppan Wein

Südtirols größte Weinbaugemeinde Eppan ist bekannt für ihre Spitzenerzeugnisse. Die Dach marke Eppan Wein vereint Weinproduzenten, Sekthersteller und Brennereien. Sie ist Schnitt stelle für Weinliebhaber und Produzenten, Gäs te und Partnerbetriebe, den Tourismusverein und die Gemeinde: www.eppanwein.it

Frauen gelten aufgrund ihrer feineren Geschmacksknospen als die besseren Verkosterinnen. Fachkundig geht auch Marlene Ausserer Niedermayr vom Bioweingut Thomas Niedermayr den edlen Tropfen auf den Grund.

DAS SPEKTRUM REICHT VOM KLASSISCHEN WEINFÜHRER BIS HIN ZUR WEITEN WELT DES INTERNETS ALS WICHTIGE INFORMATIONSQUELLE.
MENSCHEN Eppan Magazin 49

Hinter der Entscheidung, Qualitätswein auch glasweise auszu schenken, stand sehr oft die vorausschauende Denke von Frauen wie Elke Morandell Schwarzer vom Gasthof Paulserhof in St. Pauls, die hier im antiken Weinkeller edle Tropfen kredenzt.

Genossenschaften und Private, an einem Tisch saßen“, sagt die 53-Jährige. Die Dachmarke sei wichtig für einen gemeinsamen Nenner, einen gemeinsamen Auftritt.

Calls „Urlaub auf dem Bauernhof“-Betrieb am Montiggler See ist umgeben von Weinreben. Die Ernte wird gleich an drei Kel lereigenossenschaften geliefert, nicht aus Unschlüssigkeit, nein. „Das hat sich durch die verschiedenen Lagen so ergeben“, sagt sie, die als Mitglied somit Verbindlichkeiten mit gleich drei Abnehmern hat.

Die Bezahlung erfolgt je nach Menge und Qualität. Und so ist auch der Moment der Ernte für Call ein entscheidender: „Es ist schön zu sehen, wenn im Weingut alles abgeerntet und sauber ist und es ist spannend zu erfahren, welche Benotung man für die gelieferten Trauben bekommt.“ Im Vorstand der Kellerei St. Pauls ist Call die erste und einzige Frau. Sie findet es schade, dass die Frauen in der Weinwirtschaft vor allem in der Präsenta tion, im Marketing, im Verkauf zu finden sind. Doch auch dort leisten sie hervorragende Arbeit.

Guter Wein braucht auch ein gutes Marketing

Auf eine starke und bekannte Marke baut frau in der Kellerei St. Michael. „Wir haben Weine, deren Bekanntheit und Nachfrage so groß sind, dass sie schon frühzeitig ausverkauft sind“, berich tet die Marketingverantwortliche Katja Bicciato. Das trifft auf Kultweine, wie den Schulthauser oder die Premiumlinie Sankt Valentin zu. Ideenreicher muss das Marketing im Zusammenhang

mit Produkten ausfallen, die komplexer und deshalb auch hochpreisig sind. „Da gilt es zu vermitteln, wa rum wir Wein von dieser Qualität und zu diesem Preis haben und was den Wein besonders macht“, so die 29-Jährige. Schließlich bestimmt der Endkonsu ment die Nachfrage. Ein medienaffiner Kellermeister wie Hans Terzer, Koryphäe und Gesicht der Kellerei, kommt dem Ganzen natürlich sehr entgegen. Auch über die Auszeichnungen kann sich ein Hersteller pro filieren. Doch auch Pressearbeit und Fachzeitschriften, die Bindung durch Testimonials und Social Media spielen eine wichtige Rolle. „Das Spektrum reicht vom klassischen Weinführer bis hin zur weiten Welt des Internets als wichtige Informationsquelle“, weiß Bicciato. Ihr Wirtschafts- und Managementstudium deckt den marketingstrategischen Teil ihrer Arbeit ab, der Sommelierkurs das in diesem Sektor unabdingbare Weinwissen. Und i-Tüpfelchen ist „die Leidenschaft für das Naturprodukt Wein aus meiner Heimatgemeinde.“

Weinempfehlung und Beratung als Steckenpferd „Frauen haben in den vergangenen 15 bis 20 Jahren sehr viel für den Erfolg der Weinwirtschaft beigetra gen“, ist Kathrin Oberhofer überzeugt. Sie führt seit 18 Jahren die Vinothek und das Restaurant Pillhof in Frangart und das so gekonnt, dass sich dort Gäste wie Weinproduzenten die Klinke in die Hand geben. Von Anbeginn an hat sich die Gastronomin getraut, auch Qualitätsweine offen anzubieten: „Ich schenke auf Nachfrage jeden Wein glasweise auf und das schätzen meine Gäste.“ Von den 700 Etiketten kennt Kathrin –ganz nahbar von allen beim Vornamen genannt – jeden einzelnen Wein. „Ein gutes Erinnerungsvermögen“

ICH SCHENKE AUF NACHFRAGE JEDEN WEIN GLASWEISE AUF UND DAS SCHÄTZEN MEINE GÄSTE.

Kathrin Oberhofer, Vinothek und Restaurant Pillhof

50 Eppan Magazin

hilft ihr dabei. Und natürlich die Ausbildung zur Sommelière.

Im Unterschied zu früher stellt sie fest, dass der Kunde heute sehr viel professioneller und infor mierter an den Weingenuss herangeht – auch junge Leute. Um so spannender ist es für sie, „wenn sich jemand nicht auskennt und für alles offen ist“. Dann sprüht ihr Sommelière-Herz Funken. Gefragt ist die 45-Jährige auch als Weinfachfrau, die etwa andere Gastronomen in der Zusammen stellung ihrer Weinkarten berät: „Aktuell sind vor allem Schaumweine und Blauburgunder hoch im Kurs.“

Zu jedem Gericht den passenden Wein „Ein Wein kann noch so gut sein, entscheidend ist, dass er getrunken wird“, sagt Elke Morandell Schwarzer vom Gasthof Paulserhof in St. Pauls. Dort führt sie das Regiment im Service und im Keller und sieht im Betrieb ein Bindeglied zwi schen Hersteller und Kunden. Im Weinkeller lagert eine Unzahl von hochwertigen Weinen heimischer Produzenten. Dazwischen finden sich Raritäten älterer Jahrgänge. Bereits seit vielen Jahren werden im Paulserhof Südtiroler Qualitätsweine aus der 7/10-Flasche glasweise serviert. „Das war damals ein vielbeäug ter Schritt und ist heute nicht mehr wegzudenken“, sagt die Wirtin überzeugt. Auszeichnungen mit dem Südtirol-Preis für Weinkultur 2013 und für die „Beste Vernatschkarte“ zeugen von Morandells Engagement. Dem Gast serviert sie die genussvollen Haus

mannsgerichte ihres Ehemanns Stefan Schwarzer und die dazu harmonierenden edlen Tropfen, „denn zu jedem Gericht gibt es den passenden Wein.“

Gekauft wird nur, was auch selbst schmeckt 500 Etiketten zur Auswahl hat der Gast von Margot Rabensteiner Hintner. Seit über einem Vierteljahrhun dert wird das Restaurant Zur Rose im Zentrum von St. Michael mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Das liegt einerseits an der kreativen Küche von Her bert und Daniel Hintner, andererseits an Margot, der Chefin im Service und beim Wein. „Wein ist Emotion, ist Spaß. Ich kaufe nur, was mir auch selbst schmeckt“, sagt die 64-Jährige. Das lässt sich schon dadurch belegen, dass sich auf der um fangreichen Weinkarte kein einziger Rosé findet, „den mag ich nämlich nicht.“ Sie schwärmt jedoch für „Pri ckelndes, für Riesling und für besondere, alte Tropfen“, die es in der Rose auch glasweise zu verkosten gibt. Das Verkosten ist es auch, wie die Weinfachfrau zu ihren im Handel oft vergriffenen Schätzen im Keller kommt. 5000 Flaschen lagern dort und warten darauf, dass Rabensteiner sie für reif für den Genuss hält. Ihr Wissen hat sich die Wirtstochter im zarten Alter von 19 Jahren bei der Freitagsverkostung in einem reinen

Bei der Weinempfehlung geben oft die Frauen den Ton an, in der Küche die Männer: So gelagert ist es im Restaurant Zur Rose in St. Michael, wo Margot Rabensteiner Hintner gerade ihrem Mann und Sternekoch Herbert Hintner reinen Wein einschenkt.

DER SCHÖNSTE UND AUCH HERAUSFORDERNDSTE MOMENT IST DER REBSCHNITT. DANN, WENN DER KREISLAUF WIEDER JEDES JAHR VON NEUEM BEGINNT.
Sylvia Rauch Lentsch, Weingut Klaus Lentsch
MENSCHEN Eppan Magazin 51

Männerreigen und bei zahlreichen Weinreisen angeeignet. Ein Wissen, das sie sich notiert und ihrem Gast zum Glas Wein serviert.

Mit Ausdauer und Ausbildung zum Fachwissen

Durch enormes Fachwissen punkten kann auch Stefanie Ebner Schwarzer vom Wein- und Genusshaus Vis à Vis in St. Pauls. Den zehnjährigen Werdegang der familiengeführ ten Enothek hin zum Paradies für Feinschmecker hat die 49-Jährige entscheidend mitgestaltet. Das Leitbild: Wein und alles, was damit harmoniert. So finden sich 600 Etiketten bester Weine im Verkauf. „Gut 30 davon haben wir offen. Die können jederzeit verkostet werden“, sagt die Weinfachfrau mit Blick auf den professionellen Weindispenser in einer hinteren Ecke der altehrwürdigen Struktur, prall gefüllt mit ausgewählten (Nischen-)Produkten. „Sie selbst verkostet gut“, attestiert ihr Ehemann Martin Schwarzer. Weinreisen und Besuche bei den Produzenten sorgen für zusätzlichen Input, der für die fachkundige Beratung der Kunden essenziell ist. Die gelernte Betriebsbuchhalterin braucht auch keine No tizen: „Ich habe ein visuelles Gedächtnis.“ Und das zapft sie an, wann immer es um eine der zahllosen Spezialitäten geht. Sie selbst bezeichnet sich als „Vernatschfrau“, hat eine Lei denschaft für autochthone Sorten, aber auch für Sekt, Weiß burgunder und ausgefallene Weine. „Im Kommen sind auch Alternativen für Leute, die keinen Alkohol trinken“, verweist

Ebner auf Traubensäfte mit dem Prädikat „Sparkling“.

Ein besonderer Zugang zur Weinkultur Eine Frau der Weinkultur in mehrfacher Hinsicht ist Sylvia Rauch Lentsch vom Weingut Klaus Lentsch in St. Pauls. Die Inszenierung der Kellerei als Ausstellungsraum für Holz schnitzereien, für Bilder oder als Bühne für Theateraufführun gen ist mit den Jahren und durch das Engagement gewachsen. „Das Tolle ist, dass auch Gäste kommen, die an sich mit Wein nicht soviel am Hut haben“, zeigt sich die Hausherrin begeistert von den Begegnungen mit Künstlern und Besu chern und der Möglichkeit, die Vinothek, den Keller oder den Innenhof als Schauplatz der Kultur auch Nichtkennern der Weinszene zugänglich zu machen. Die großen Stahl- und Holzfässer, die Weinpresse und aufgestockte Weinkartone werden zur Kulisse. „Ein bleibender Eindruck, der nach außen getragen und mit dem Weingut verknüpft wird“, ist die gelernte Bankkauffrau überzeugt. Von Beginn an ist sie nun im Familienbetrieb mit ihrem Mann Klaus Lentsch aktiv, hat die finanztechnischen Kenntnisse mitgebracht und sich über Kurse auch in die landwirtschaftliche Seite eingearbeitet. Der schönste und auch herausforderndste Moment ist für sie „der Rebschnitt. Dann, wenn der Kreislauf wieder jedes Jahr von Neuem beginnt.“

Auch mit 600 Etiketten bester Weine im Verkauf verliert Stefanie Ebner Schwarzer vom Wein- und Genusshaus Vis à Vis in St. Pauls nie den Überblick. Enormes Fachwissen hilft ihr, ihre Kunden bestes zu beraten.
52 Eppan Magazin

„Wo der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens“

Bereits der griechische Dichter Euripides wusste um den Wert guten Weines. Vermutlich hätte er den preisgekrönten Weinen des Weinguts Klaus Lentsch in St. Pauls einiges abgewinnen können.

Entdecken Sie bei unseren wöchentlichen Weinverkos tungen die Vielfalt unserer Weine aus dem Überetsch, Unterland und Eisacktal. Tauchen Sie einen Moment ab in unsere bezaubernde Weinwelt.

Wir nehmen Sie gerne mit und öffnen für Sie unsere Tore:

 Entdecken Sie die Welt eines Freien Weinbauern immer mittwochs um 16.30 Uhr und immer freitags um 14.30 Uhr Dauer 1,5 h; Preis: 15 € pro Person, mit WeinPass 7,5 €

 Wine Talk in gemütlicher Runde immer samstags ab 11 Uhr Dauer 1,5 h; Preis: 20 € pro Person, mit WeinPass 10 €

Weingut Klaus Lentsch Reinspergweg 18/a 39057 St. Pauls | Eppan Tel. +39 0471 967 263 info@klauslentsch.eu www.klauslentsch.eu

PR-ANZEIGE
54 Eppan Magazin GENUSS

Die Einkehr auf der Wiese

Ein Platz im Halbschatten unter hochragenden Lärchen ist schnell gefunden. Die Picknickdecke, um sich niederzulassen, ist schon da. Wenn dann auch noch ein prall gefüllter Korb voller sorgfältig ausgewählter Spezialitäten bereitsteht, dann ist das Genusserlebnis auf den Gaidner Wiesen perfekt. Freuen Sie sich auf ein Picknick de luxe und wandern Sie zum Schlemmen auf „dem grünen Teppich“ (11. September).

Eppan Magazin 55 GENUSS
56 Eppan Magazin UNTERWEGS

Aus 500 magischen Momenten wird einer

Vom Gletscher geformt, mit Reben bewachsen gehören sie zum Landschaftsbild von Eppan. Nun rücken die besonderen Hügel ins Rampenlicht.

Eppan Magazin 57 UNTERWEGS Eppan Magazin 57

Nur einen Wimpernschlag noch und es ist dunkle Nacht.

Er, ein Einzelgänger, ist längst in seine schwarze Kluft geschlüpft und betrachtet den dämmrigen Schimmer der Bergsilhouette. Jetzt ist der perfekte Augenblick, um sein Werk zu beginnen. Alles ist bereit. Er schnappt sich zwei Taschenlampen und spurtet los ... Nein, Erwin Flor ist kein Dieb, der auf Beutezug durch das schläfrige Eppaner Gemeindegebiet streift. Er ist ein Samm ler von Momenten. Beruflich ist Flor als Kameramann für die bewegten Bilder zuständig, in seiner Freizeit aber ist er ausschließlich Fotograf. Und für sein aktuelles Projekt wurde er zusehends nachtaktiv.

Die Hügel als Motiv

Sein Motiv: die sanft geschwungenen Hügel, die seine Heimat mitprägen. So lieblich in ihrer Form, dass man sie mitunter übersieht. „Sie verleihen der Landschaft einen gewissen Charakter“, sagt Flor schwärmerisch. Flach wäre eintönig. „Die Landschaft ist ganz eindeutig von Gletschern gemacht, von der Natur so geformt“, stimmt Alfred Donà mit ein. Er, der pensionierte Lehrer, hatte Flor dazu angehalten, diese Gebilde vor der Haustür doch endlich einmal zu fotogra fieren. Beide stammen aus St. Pauls. Dort, wo sich nahe der Schlossruine Altenburg ein besonderes Exemplar erhebt: der Galgenbühel, benannt nach seinem einstigen Nutzen zur Vollstreckung von Gerichtsurteilen. Heute ist der Hügel in Reih’ und Glied mit Weinreben bepflanzt und auf der Kuppe thront ausladend ein Nussbaum. Begonnen hat alles dort und bei Tageslicht.

Das Licht als Stimmungsgeber

Für die perfekte Aufnahme macht sich Erwin Flor wieder und wieder auf, um die Gegend zu erkunden und zu erforschen, denn: „Jede Landschaft hat einmal das beste Licht und das

gilt es auszumachen.“ Und so ist der Hobbyfotograf zumeist bei tieferstehender Sonne in der Morgen- oder Abenddäm merung unterwegs. „Schatten verleihen einem Bild Tiefe, schattenlose Aufnahmen sind flach“, erklärt er. Und flach ist einmalmehr eintönig. Entstanden sind Fotos beim Putzer Gschleier, Tschigatt und Schloss Warth in St. Pauls, beim Kreithof in St. Michael oder in Missian. Überall dort hat die Würm-Kaltzeit, die bisher letzte großräumige Vergletscherung der Alpen, diese Moränenhügel hinterlassen. Je nach Örtlichkeit bilden Kalk, Schotter, Lehm, Granit, Dolomit oder auch Sandstein die Basis und prägen den Charakter des darauf gedeihenden Weines.

Die Nacht als Begleiter

Bei einem Glas Wein sinnieren Flor und Donà dann auch über die entstandenen Nachtaufnahmen. Im Mittelpunkt: die beleuchteten Hügel. Doch nicht etwa Unmengen an positio nierten Scheinwerfern sorgen für die Ausleuchtung, sondern ein sehr sportlicher Fotograf mit nur zwei Taschenlampen. Während also die Hightech-Kamera an einem bestimmten

GRUNDLAGE IST IMMER DAS MOTIV, SPRICH DER HÜGEL, DOCH DAS WERTVOLLE IST DIE LICHTSTIMMUNG.
Erwin Flor, Fotograf
Es ward Licht am Galgenbühel in St. Pauls.
58 Eppan Magazin UNTERWEGS

Standort aufgestellt und programmiert wird, durchschreitet Flor die gesamte Reblandschaft und beleuchtet jede Pflanzenreihe von Hand.

Da kann es schon mal eineinhalb Stunden lang dauern, bis eine Fläche von zwei Hektar und 450 Höhenmetern durchwandert ist.

„Ich bin deshalb schwarz gekleidet, damit man mich auf den Fotos nicht sieht“, erklärt der Nachtwandler, der in der Dunkelheit keine Reihe verfehlen oder auslassen darf. Seine Kamera hält das Geschehen in aufeinanderfolgenden Aufnahmen fest.

Die Technik als Helfer

Bei einem Anlauf entstehen so bis zu 500 Bilder. Jedes für sich ist eine magische Momentaufnahme, und alle gemeinsam werden sie zu einem einzelnen Foto verrechnet. Live-Composit heißt diese Technik. Das Besondere daran ist, dass die Software in der Kamera ein Basisbild aufnimmt und dann immer nur die dazukommenden, helleren Bildanteile speichert. „Das spart Speicher und der Ausgangsmoment in der Dämmerung bleibt erhalten“, erklärt Flor. Mit Hilfe der Technik entsteht so eine Fotografie, die durch ihre Vielschichtigkeit beinahe wie ein Gemälde anmutet.

Was Flor am Fotografieren in der Dunkelheit fasziniert, ist, „dass du das mit keinem Handy und keinem normalen Fotoapparat machen kannst.“ Und das Ergebnis natürlich.

Das Bio Paradies zählt seit 1989 zu Südtirols Bio-Pionieren, wenn es um authentische biologische und biodynamische Naturkost, gesunde und nachhaltige Lebensweise, Pflanzenprodukte, Naturheilmittel und Kräuter aus Südtirol geht.

Sie finden hier allerhand an biologisch, veganen, glutenfreien, laktosefreien Nahrungsmitteln, sowie auch loses Getreide, Nüsse, frisches Brot, Bio-Obst und Gemüse und vieles mehr. Besonders stolz sind wir auf unsere erneuerte und sehr beliebte Karadar Linie, die das Ziel hat, die Gesundheit mit hochwertigen Pflanzentinkturen, Gemmomazeraten oder Aromapflegeprodukten aus der eigenen Herstellung, zu erhalten. Ob ätherische Öle, Naturkosmetik, Bachblüten, Aura Soma, Räuchern, gesunde Ernährung oder Nahrungsergänzungen – unsere geschulten Fachverkäuferinnen stehen Ihnen gerne beratend zur Seite.

Bio Paradies

Fach-Reformhaus & Naturkost

Albertus-Magnus-Platz 5, St. Michael | Eppan Tel. +39 0471 660 708

info@bioparadies.it, www.bioparadies.it www.facebook.com/bioparadies

Eine Hightechkamera, zwei Taschenlampen und ein schwarz gekleideter Mann: Das macht zusammen stimmungsvolle Aufnahmen einer lieblichen, mit Reben bewachsenen Hügellandschaft in Eppan.
Ihre Gesundheit, natürliche Schönheit und Wohlbefinden liegen uns am Herzen.
Eppan Magazin 59 UNTERWEGS

Weil Musizieren Freu(n)de macht

Ein beliebter Marsch, eine schwungvolle Polka, bekannte Filmmusik und moderne Stücke: Das Repertoire der örtlichen Musikkapellen ist so vielseitig wie die Geschmäcker der Zuhörer bei den Auftritten – insbesondere den Eppaner Musiknächten.

60 Eppan Magazin MENSCHEN

Endlich wieder proben, endlich wieder musizieren, endlich wieder auftreten. Nach der pandemiebe dingten Pause lechzen die Eppaner Musikkapellen nach öffentlichen Auftritten und ein Stück weit auch nach dem wohltuenden Beifall ihrer Zuhörer. „Wenn dann auch noch viele Leute im Publikum sit zen, erhöht das die Konzentration, es steigert die Lust und die Freude am Spielen“, sagt Alex Pircher. Der Tenorhornspieler steht als Obmann und Stabführer der Bürgerkapelle St. Michael-Eppan mit ihren 68 Mitglie dern vor. Bedingt durch die örtlichen Begebenheiten mit den Eppaner Fraktionen St. Michael, St. Pauls, Girlan und Frangart stellt die Gemeinde mit ihren 15.000 Einwohnern gleich vier Kapellen.

Wenn die Sommernächte erklingen

Diese laden neben ihren Einsätzen zu kirchlichen Anlässen, den vielbeachteten Jahreskonzerten und beliebten Festauftritten in lauen Sommernächten zur abendlichen Eventreihe der Eppaner Musiknächte. Teils wird in den Musik-Pavillons in den Ortszentren konzertiert, „besonders schön, aber auch eine spezielle Herausforderung sind die Auftritte in einem Ansitz oder Innenhof. Da ist die Akustik plötzlich ganz an ders“, weiß Alex Pircher über die beliebten aber auch zeit- und arbeitsaufwändigen Ortswechsel. Da heißt es, um 19 Uhr antreten, wenn das Konzert unter der Leitung von Kapellmeister Patrick Gruber um 20.30 Uhr losgeht.

Der Kultur und Tradition begegnen

Von der tollen Atmosphäre der Musiknächte angetan zeigt sich auch Bernhard Andrich, Obmann der Mu sikkapelle Girlan, mit ihren 60 Mitgliedern inklusive Ehrenmitgliedern. „Da sich im Sommer viele Gäste aus dem Ausland oder den Großstädten wie Mailand und Rom in Eppan aufhalten, kommen sie so mit unserer Tradition und Kultur in Berührung. Viele bitten auch um ein gemeinsames Foto.“ Gespielt wird, was ankommt. Da für jeden Zuhörer etwas dabei sein soll, reicht die Literatur von Mär schen und Polkas über Ouvertüren und Filmmusik bis hin zu modernen Stücken. „Bei allen Kapellen sehr beliebt ist die Marschmusik“, sagt Andrich. Die musikalische Ausrichtung, die Art und Schwierig keit der Stücke bestimmt der Kapellmeister. Im Fall der Girlaner Aufstellung ist es Manfred Sanin. „Der Charakter des Kapellmeisters hat großen Einfluss auf die Stimmung innerhalb der Kapelle, die Einstellung bei den Proben“, weiß der Waldhornspieler.

Die Kameradschaft und das Musizieren Ein Rotbart am Schlagzeug ist Obmann-Stellvertreter der Musikkapelle St. Pauls. Dominik Ebner sieht im Musizieren einen guten Ausgleich zur Arbeit. Für ihn

MENSCHEN Eppan Magazin 61

Alex Pircher, Obmann Musikkapelle St. Michael-Eppan

steht die Kameradschaft im Vordergrund, „denn nur die hält auf Dauer zusammen.“ Dicht gefolgt von der Freude am Musizieren, der Lust an der Musik. Mit Christoph Stadler, einem Kapellmeister aus den eigenen Reihen, zeigen die 70 Musikanten ihr Können besonders in Sachen Marschmusik und Kirchlichem, ging die Kapelle doch aus der einstigen, diözesanen Kirchenmusik hervor.

Eine optimale Zusammensetzung

Was die Zusammensetzung betrifft, „so ist eine ausgewogene Mischung aus tiefem und hohem Blech, Holz und Schlag zeug wichtig“, weiß Ebner, sagt aber auch: „Wir sind hier nicht bei den Wiener Philharmonikern. Was wir brauchen, ist eine anständige Musik für unser Dorf.“ Ist ein Register (zu) gut besetzt, kann es vorkommen, dass manche Bläser bei gewissen Passagen einfach aussetzen. Und schon passt der Gesamtklang wieder.

Anders ist es, wenn bestimmte Register etwas schwach be setzt sind. „Da kommen dann Musiker anderer Kapellen und helfen uns aus“, weiß Jakob Obkircher, Obmann der Musikkapelle Frangart. Mit dem heurigen 50. Jubiläumsjahr ist dies die jüngste Kapelle und mit 40 Mitgliedern auch die zahlenmäßig kleinste – gemessen an der Einwohnerzahl für ein Dorf wie Frangart aber doch von beachtlicher Größe.

In die Wiege gelegtes Talent

Oft scheinen das Talent und die Begeisterung für das Musizie ren familiär bedingt, manchen wird sie sprichwörtlich in die Wiege gelegt und führt mit dem Besuch einer Musikschule dann mitunter in die Reihen der Musikkapelle. Obkirchers

Prächtig anzusehen und anzuhören: Die Eppaner Musikkapellen in ihren farbenprächtigen Trachten stehen für gelebtes Brauchtum und tief verwurzeltes Kulturgut.
SITZEN VIELE LEUTE IM PUBLIKUM, ERHÖHT DAS DIE KONZENTRATION, ES STEIGERT DIE LUST UND FREUDE AM SPIELEN.
WIR SIND HIER NICHT BEI DEN WIENER PHILHARMONIKERN. WAS WIR BRAUCHEN, IST EINE ANSTÄNDIGE MUSIK FÜR UNSER DORF.
Dominik Ebner, Obmann-Stellvertreter Musikkapelle St. Pauls
62 Eppan Magazin MENSCHEN

BEI UNS SIND GUT DIE HÄLFTE FRAUEN. OHNE SIE KÖNNTEN WIR AUFHÖREN.

Bernhard Andrich, Obmann Musikkapelle Girlan

Familie bzw. Verwandtschaft stellt zeitweise neun Musikanten. „Dabei stellt die Mitgliedschaft auch eine Verpflichtung dar“, erinnert der Obmann. Dazu gehören nicht nur die Auftritte, sondern auch die Proben, die zweimal pro Woche – vor wichtigen Konzerten auch öfters – stattfinden.

Ein standesgemäßer Auftritt nur in Tracht

Ein besonderes Zeichen der Zugehörigkeit zur Musikkapelle stellt die Tracht dar, die für einen standesgemäßen Auftritt unabdingbar ist. Die Herrentracht – bestehend aus knielangen Lederhosen, weißem Hemd, rot-grüner Weste, grünen Hosenträgern, braunem Gehrock und einem Scheibenhut sowie Stutzen (= Kniestrümpfe) und Trachtenschuhe mit Schnalle – entspricht der Überetscher Tradition. Die Damen tragen zu Bluse und rot-grünem Oberteil einen schwarzen, plissierten Rock mit Baumwollschürze.

Die vier Kapellen sind ähnlich ausstaffiert. Nur die Paulsner fallen etwas auf mit ihrer blauen Jacke und dem Zylinderhut. „Das Blau stammt aus den 1950er-Jahren, da hat der Stoff beim Schneider gelegen und gefallen. Den Zylinder haben wir auf uralten Aufnahmen gesehen und wieder eingeführt“, erklärt der Paulsner Vize-Obmann Dominik Ebner.

Eine standesgemäße Tracht hat ihren Preis. Bis zu 3000 Euro pro Stück kostet die Kapellen die Ausstattung pro Mitglied. Der federkielbestickte Bauchgurt um 1500 Euro kommt noch dazu. Die Tracht gehört der Kapelle und wird den Mitgliedern zur Verfügung gestellt.

Der weibliche Part der Kapelle

Im weiteren Sinne zur Kapelle gehören auch die Marketender innen. Früher waren nur Männer in den Kapellen vertreten, da marschierten vier Frauen zur Zierde mit, zwei mit Schnapsfässchen und zwei mit Blumenschmuck. Heutzutage gestaltet sich die Damensuche für Begleitzwecke oft etwas schwieriger, zumal bereits eine stattliche Anzahl Musikantinnen sind. „Bei uns sind gut die Hälfte Frauen. Ohne sie könnten wir aufhören“, scherzt der Girlaner Obmann Bernhard Andrich. Doch ans Aufhören will derzeit niemand denken. Im Gegenteil. „Es sind neue Mitglieder hinzugekommen und sogar einige wie der zurückgekommen, die vor einigen Jahren aufgehört hatten“, freut sich der Michaeler Obmann Alex Pircher. Und der größte Wunsch seines Frangarter Kollegen Jakob Obkircher ist: „Wieder unbefangen zu musizieren, ohne an Verantwortung und Konse quenzen denken zu müssen.“

DIE MITGLIEDSCHAFT IN EINER MUSIKKAPELLE STELLT AUCH EINE VERPFLICHTUNG DAR.

Jakob Obkircher, Obmann Musikkapelle Frangart

Auf dem Gemeindegebiet Eppan sind drei Musik- und eine Bürgerkapelle aktiv.
MENSCHEN Eppan Magazin 63
64 Eppan Magazin GENUSS

Der Geschmack von einst Mmh! Hier treffen Röstaromen von Kalbsund Schweinhaxe auf den Duft von Omas Scheiterhaufen: Die Tage der Eppaner Bauernkuchl im Ansitz Zinnenberg (28., 29., 30. Oktober und 4., 5., 6. November) widmen sich ganz den traditionellen Bauernköstlichkeiten, neu interpretiert, und von edlen Tropfen der Dachmarke Eppan Wein begleitet. Gehen Sie im Rahmen von Eppan Culinaria auf Genussreise und entdecken Sie alte, überlieferte Rezepte und Speisen in der Aufmachung des 21. Jahrhunderts!

Eppan Magazin 65 GENUSS

Das Weindorf Girlan war einst unter der Erde größer als oberhalb. Das Kellerensemble mit nachweisbar romanischen, gotischen, barocken und gründerzeitlichen Strukturen ist ein Unikat in Europa, ein wichtiger Zeitzeuge der Vergangenheit und ein Juwel, das zur Identität des Dorfes gehört.

66 Eppan Magazin UNTERWEGS

Ein Dorf drüber und drunter

Eppan Magazin 67 UNTERWEGS
68 Eppan Magazin UNTERWEGS

Über Jahrhunderte hinweg wurden die Keller von Winzern und Weinkellereien genutzt.

Girlan gilt als eines der ältesten Weindörfer Südtirols. In dem auf 435 Metern Meereshöhe gelegen Dorf war schon in vorchristlicher Zeit der Weinbau der bestimmende Wirtschaftsfaktor. Von den rund 1100 Hektar Weinbaufläche der Gemeinde Eppan, die als größte Weinbaugemeinde Süd tirols gilt, entfällt rund die Hälfte auf Girlan. Um 1900 gab es im Weindorf 24 Weinproduzenten, heute befinden sich immerhin noch zwei von zwölf Südtiroler Kellereigenossenschaften, vier private Weinkellereien, zwei Sektproduzenten und zwei Hofbrennereien im Ort.

Die Keller seinerzeit Über Jahrhunderte hinweg waren die Keller einfach da und wurden von Winzern und Weinkellereien genutzt. Die erdgeschossigen und tiefen Keller waren trotz ihrer stattlichen Ausmaße und der eindrucksvollen Gewölbe keine Sensation, sondern einfach im Arbeitsalltag genutzte Räume, in denen die Weine lagerten und reiften. Übrigens wurden die Kellerräume stets von oben nach unten gebaut. Die ältesten Keller sind oftmals nicht einmal ein getieft sondern ebenerdig. Erst als der Platz nicht mehr ausreichte, wurde in tiefere Geschosse erweitert.

Die Unterwelt heute Seit 2007 gilt auf Bemühen der „Weinwelt Girlan“, der Gemeindeverwaltung und anderen Institutionen für die Keller im Ortskern der Ensembleschutz: Ihr Erhalt ist damit gesichert. Aktive Kellereien und Winzer nutzen die Keller nach wie vor für die Kelterung der Weine, Bauern und Privatpersonen ebenso, aber auch zum Aufhängen von Speck und Kaminwurzen, als Speisekammer

Eppan Magazin 69 UNTERWEGS

für Eingelegtes und Eingekochtes sowie als Loca tion für gesellige Stunden. Die imposanten Keller von ehemaligen Weinkellereien sind inzwischen im Besitz der Gemeinde, an ihrer Inszenierung und Besichtigung wird derzeit gearbeitet.

Girlans Kellerwelten erleben Die beeindruckende Girlaner Unterwelt kann bei Führungen erkundet werden. Bei einem Rundgang durchs Dorf laden Schilder mit QR-Codes zu Tief blicken ein. Mittels Scan können Besucher einen Blick hinter die Fassaden, Mauern und Häuser werfen und die Girlaner Unterwelt virtuell entde cken. Eine gute Gelegenheit, nicht nur die Keller zu erleben, sondern auch Weine zu genießen, bieten die Veranstaltungen Girlaner Weinsommer, Nacht der Keller und das alle vier Jahre stattfindende Girlaner Kellerfest. Informationen und Termine gibt der Tourismusverein Eppan.

Ein Teil der imposanten Keller ist inzwischen im Besitz der Gemeinde, die an der Inszenierung und Besichtigung der Girlaner Unterwelt arbeitet.

Die beeindruckende Girlaner Unterwelt kann bei Führungen erkundet werden.
70 Eppan Magazin UNTERWEGS

glücklich –my feeling!

Eines liegt auf der Hand: Wir lieben das Glück, das Gefühl lebendig zu sein und besondere Momente zu sammeln. Mit Leichtigkeit und Abenteuerlust im Gepäck sind wir mit unseren neuen Kollektionen nach draußen und haben unsere Lieblingsplätze entlang der Südtiroler Weinstraße besucht. Hier schon ein kleiner Vorgeschmack. Mehr zum Entdecken gibt es in unserer kleinen Boutique am Rathausplatz in St. Michael. Neben unserem eigenen Label präsentieren wir besondere Mode von kleinen Schneidereien und jungen Designern aus der näheren Umgebung, welche zu uns passen und unsere Philosophie teilen.

glücklich Rathausplatz 11 St.Michael | Eppan Tel. +39 0471 974 989

Wir mögen vielleicht nicht die größte Marke der Welt sein, aber wenn wir klein und unglaublich sind, reicht das für uns.
www.gluecklich.it contemporary alpitude brand&shops gluecklich.it Eppan Magazin 71 PR-ANZEIGE

Im Rausch der Farben

Goldgelb glitzert das Weinlaub in der tieferstehenden Sonne und lädt ein, dem Herbst ins Freie zu folgen. Die eingefärbten Blätter feiern ein letztes rauschendes Hochfest. Die Landwirte fahren ihre Ernte ein und erfreuen sich an den eingebrachten und eingekellerten Köstlichkeiten. Erleben Sie das Brauchtum des Törggelens in all seinen genüsslichen Facetten!

UNTERWEGS 72 Eppan Magazin
UNTERWEGS
Eppan Magazin
73
GENUSS 74 Eppan Magazin

So frisch, da ist noch Erde dran

Zehn Karotten, zwei Pastinaken, einen Kopfsalat … und was darf es sonst noch sein? Bauernmärkte werden immer beliebter, Wochen- und Flohmärkte haben Hochkonjunktur – und in Eppan gibt es gleich mehrere davon.

H

ier ist der Name Programm: Immer Diens tagvormittag wird der Rathausplatz in St. Michael zum Marktplatz. Dann ist wieder Bauern markt-Zeit. Früher trafen sich hier die Landwirte, um ihre Geschäfte abzuwickeln und sich mit Pro dukten für das kommende Jahr einzudecken, es wurde Vieh ge- und verkauft. Heute sind es nach wie vor die Bauern, die ihre Erzeugnisse anbieten, doch vor den Verkaufstischen findet sich längst nicht mehr nur die Bauernschaft wieder.

Auf den Markt zu gehen ist ein beliebter Zeitver treib für die einen und notwendiger Einkaufsbum mel für die anderen. Da gibt es Obst und Gemüse der Saison. Frühmorgens noch im Feld, ist es frischer als hier nicht zu bekommen. Das Wur zelgemüse ist oft noch von einer erdigen Schicht bedeckt. Es gibt alte, vielerorts in Vergessenheit geratene Sorten, echte Liebhaberprodukte und immer die Frucht der eigenen Hände Arbeit. Feilgeboten werden Freilandeier ebenso wie Käse, aus alten Getreidesorten gebackenes Brot, Wein, Säfte und viele andere Qualitätsprodukte aus der heimischen Landwirtschaft. Haltbares wie Kräu tersalz, Speck oder Honig eignet sich hervorragend als schmackhaftes Mitbringsel.

Anziehungspunkt Wochenmarkt Während die Bauernmärkte rein den Erzeugnissen und Produkten des eigenen Hofes vorbehalten sind, verhält es sich auf den Wochenmärkten an ders. In St. Michael, St. Pauls und Girlan (siehe

Eppan Magazin 75 GENUSS

Der Bauernmarkt ist ein beliebter Treff punkt: Eigenerzeuger, sprich heimische Landwirte, bieten dort frisches Obst und Gemüse und viele weitere, regionale Produkte an.

Infobox) feilschen dort resolute Hausfrauen um den besten Preis für Ge schirrtücher und Tischdecken, während junge Mütter an den Ständen mit Baby-Ausstattung Preise vergleichen. Um die Ecke bieten jahrein, jahraus italienische Lederjackenhändler und Südtiroler Sockenverkäufer ihre Waren an. Am Würstel-Stand gibt es Pommes für die Kleinen und ein Glas Roten für den blaubeschürzten Rentner.

Auf dem Markt zeigen sich Land und Landsleute von ihrer einfach gestrick ten Seite und müssen sich damit nicht verstecken: Denn Eppan ist nun mal multikulturell, traditionsbewusst und aufgeschlossen zugleich. Besonders große Wochenmärkte finden auch in der Kurstadt Meran immer freitags und in der Landeshauptstadt Bozen jeweils samstags statt.

Stöbern auf den Floh- und Happymärkten Nicht aus Notwendigkeit, sondern aus Neugierde und Passion finden Ver käufer und Käufer auf Flohmärkten zusammen. Was für den einen keine Zweckbestimmung mehr hat, findet in anderen mitunter einen neuen, glücklichen Besitzer. Grundkonzept ist, dass Gebrauchtes von Privatperso nen an Private weitergegeben wird. Oft handelt es sich auch um Ware aus Haushaltsauflösungen. Seinen Namen verdankt der Flohmarkt mutmaßlich der Vorstellung, dass in den angebotenen Textilien auch Flöhe sitzen. Flohmärkte begeistern als Ort zeithistorischer und alltagskultureller Bildung. So finden sich hier verschiedene Medien wieder, insbesondere Bücher und Zeitschriften oder auch Tonträger, die im Handel nicht bzw. nur selten erhältlich sind. Dazu kommen vereinzelt Antiquitäten.

Wer es auf besondere Sammlerstücke, wertvolle Gegenstände und Erin nerungen aus den 1960er- oder 1970er-Jahren abgesehen hat, der ist auf

GENUSS 76 Eppan Magazin

einem Happymarkt richtig. Dort gibt es neben den gewohnten Flohmarkt-Utensilien auch ganz spezielle Dinge, Ersatzteile und antike Sammlerobjekte. Small Talk und Alltagsgespräche sind fester Bestandteil eines Marktbesuches, Handeln und Feilschen sind Teil des Erlebnisses.

Der neue Heimwerkermarkt Handgestrickt, handgenäht, selbst gebastelt, geschnitzt oder heimgewerkt: Selbstgemachtes kommt nicht nur zu Weihnachten gut an. Ob Taschen oder Schmuck, Kinderbekleidung und traditionelle Hausschuhe, Filzwaren, Kerzen, Seifen, Öle, Kräutermischungen, Kaffee, Müslis, Honig, Schokolade oder Pralinen: Auf der Online-Plattform SelberGMOCHT bieten mittler weile über 100 Aussteller ihre Waren an. In Eppan wird es im Frühling und Herbst auch möglich, den Heim werkern persönlich zu begegnen: auf dem Markt von SelberGMOCHT

Beliebt: der Jahrmarkt

Nur einmal im Jahr und als Highlight mit Dorffest charakter präsentiert sich der Martinimarkt in Girlan. Rund 170 Aussteller machen den Kirchtag am 11. November zu einem besonderen Feiertag, der früh morgens auf den belebten Gassen beginnt und oft spät abends in den Weinkellern des Dorfes ausklingt.

Marktkalender

Bauernmarkt

St. Michael | Eppan, Rathausplatz: ganzjährig jeden Dienstagvormittag;

Wochenmärkte

St. Pauls | Eppan, im Dorfzentrum, Schulweg: jeden Montagvormittag im Zeitraum April bis Oktober;

St. Michael | Eppan, Hans-Weber-Tyrol-Platz, Parkplatz 2: jeden Dienstagvormittag im Zeitraum April bis Oktober;

Girlan | Eppan, Dorfzentrum: jeden Donnerstag vormittag im Zeitraum April bis Oktober;

Markt von SelberGMOCHT

St. Michael | Eppan; 9. April und 1. Oktober;

Happymarkt

St. Michael | Eppan; 12. März, 2. April, 14. Mai, 20. August, 24. September, 15. Oktober;

Martinimarkt

Girlan | Eppan, Dorfzentrum: Jahrmarkt am 11. November ganztägig

Eppan Magazin 77 GENUSS

Wenn jemand eine Reise tut …

MENSCHEN 78 Eppan MagazinEppan Magazin

… so kann er was erzählen …

Der Ausspruch des Dichters M. Claudius trifft auch auf Eppan zu. Denn der Weg von der beschaulichen Weingemeinde hin zur beliebten Urlaubsdestination ist eine Reise in vielen Etappen.

Ein Blick auf 150 Jahre Tourismus in Eppan an der Südtiroler Weinstraße.

Das eigene Dorf als Urlaubsort für Aristokratie und Bürgertum aus ganz Europa? Darüber konnten die einfachen Leut‘ anfangs wohl nur den Kopf schütteln oder hatten weder Zeit noch Vorstellungskraft, um sich das auszumalen. Den Anstoß dazu, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken, gab Kaiserin Elisabeth von Österreich, als sie in den 1870er-Jahren Meran besuchte und die Stadt schlagartig zum beliebten Kurort avancierte.

Erster Anlauf als climatischer Kurort

Auch in Eppan beginnt die touristische Geschichtsschreibung zu jener Zeit. „Am 25. August 1872 wurde im Gasthaus Zur Sonne in St. Michael der Cur- und Verschönerungsverein für das Überetsch gegründet“, liest Kulturvermittlerin Wally Kössler aus alten Berichten vor. Der Gemeindearzt Dr. Benoni wurde erster Obmann und Eppan mit Genehmigung der Statthalter in Wien climatischer Kurort für Herz-, Kreislauf- und Asthmakranke. Es gab bereits einige gutgehende Zimmer- und Wohnungsvermietungen und man beschloss, keine Kurtaxe einzuführen.

MENSCHEN
Eppan Magazin
79

Fortschrittliche Entwicklungen, wie der Bau der Mendelstraße, der Straße durch das Warthtal nach Bozen oder die Inbetriebnahme der Überetscher Bahn für den Handel, begünstigten die Erreichbarkeit Eppans in den 1880er-Jahren um ein Wesentliches. Es gab erste Zimmer im Gasthaus Zur Sonne in St. Michael, im Adler in St. Pauls und im Rössl in Girlan. „Drei Betriebe, die es heute leider nicht mehr gibt“, bedauert Kössler.

Nobler, aber durchwachsener Start

Mit dem Umbau des Ansitzes Hemmerbach zum Hotel Eppanerhof verwirklichte der Weinhändler und Ziegelei-Besitzer Franz Mayr um 1900 eine Luxusunterkunft in St. Michael. Auch Paul Putzer von Reibegg gelang es, erste internationale Gäste – vorwiegend Adelige aus Wien, aber auch aus England, Russland, Amerika und China – nach Eppan zu holen. Mit ihnen kam die Wiener Küche, aufklärerisches und fortschrittliches Gedankengut in die ländliche Gemeinde und stand in Diskrepanz zur bäuerlichen Bevölkerung.

Die Euphorie über den Tourismus verblasste bald. „Die Leute sind nicht auf den Zug aufgesprungen“, berichtet die Kulturvermittlerin. Die ersten Versuche, Eppan als attraktiven Kurort zu bewerben, scheiterten zudem durch weltbewegende Ereignisse: Erster Weltkrieg, Teilung Tirols, Anschluss an Italien, Faschismus. Nichtsdestotrotz fallen in diese Zeit auch visionäre Ansätze. So hat etwa Ubald v. Lutz „Inhalte geprägt, die heute noch gültig sind, wie die Traubenkur.“ Er hat die Liebenburg zur Pension umgebaut, Kellerbesichtigungen und Burgenbegehungen initiiert, die Gäste per Pferdekutsche und die Koffer per „Loaterwagen“ in seine Pension gebracht. Gar einige vorausschauende Unternehmer setzten in den 1920er-Jahren engagierte Schritte in die touristische Richtung, doch die bewegte Geschichte – Wirtschaftskrise, Italienisierung Südtirols, Option und Zweiter Weltkrieg – ließ sie nur ansatzweise erfolgreich sein.

Aufschwung durch die breite Masse In den 1950er-Jahren dann – gekoppelt an das deutsche Wirtschaftswunder nach den Kriegswirren – erfasste die Tourismusdenke auch die lokale Bevölkerung und stellte vor allem den Frauen einen willkommenen Zuerwerb zum landwirtschaftlichen Betrieb in Aussicht. Auf Betreiben des Gemeindebeamten Alois Dellagiacoma entstand am 15. Juli 1952 der Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Eppan mit der Burg Hocheppan als verbindlichem Werbe-Icon. 1957 erschienen erste, gedruckte Prospekte, 1958 wurde ein Bettenbeitrag von 250 Lire eingeführt und 1960 eröffnete im Gemeindehaus das Vereinsbüro als Anlaufstelle für die rasant ansteigende Anzahl an Touristen.

ZUM 150-JAHR-JUBILÄUM WOLLEN WIR VERSTÄRKT AUCH IN DER BEVÖLKERUNG DAS BEWUSSTSEIN WECKEN, WIE WICHTIG DER TOURISMUS FÜR EPPAN IST.
Kulturvermittlerin
Wally Kössler
MENSCHEN 80 Eppan Magazin

Der große Aufschwung in den 1960er-Jahren erfasste Haus, Hof und Landwirtschaft. „Fast in jedem Haus wurden Privatzimmer angeboten, oft auch die Ehe- und Kinderzimmer den Gästen zur Verfügung gestellt“, erinnert Kössler an die schier grenzenlose Gastfreundschaft. Der Urlauber suchte den Familienanschluss, man saß in der Stube und im Keller beisammen. Wein aus Eppan wurde zum Werbeträger. 1963 konnten 140.000 Übernachtungen verzeichnet werden. Es gab 33 gastgewerbliche Betriebe mit 668 Betten und 70 Privatzimmervermieter mit 304 Betten.

Der damit einhergehende Wohlstand sorgte für eine Blüte auch in anderen Bereichen: Bars und Konditoreien entstanden, es wurde in neue Gewerbezweige investiert.

Eppan als Sehnsuchtsort

Mit Konrad Dissertori an der Spitze des Fremdenverkehrs- und Verschönerungsvereins begann 1964 eine neue Ära. Er sammelte Spenden für den Verein, animierte Hausbesitzer zur Verschönerung der Fassaden, ließ Wanderwege auszeichnen und dort Bänke aufstellen, Bildstöcke und Wegkapellen restaurieren. Er ließ moderne Hinweisschilder anfertigen, setzte sich für einen Fahrradweg ein und sorgte für eine geregelte Müllabfuhr.

„Sein größter Verdienst jedoch ist die Werbung. Schon früh erkannte Konrad Dissertori die Wichtigkeit von strategischem Marketing“, sagt Wally Kössler. Die Präsenz auf Tourismusmessen, Städte-Partnerschaften, Werbefahrten von Musikgruppe und Trachtenverein sowie Fußballturniereinladungen machten Eppan zum Sehnsuchtsort für den deutschen Gast. „Und der Gast war treu über Jahre, blieb gerne auch länger, so zwei bis drei Wochen“, so die Kulturvermittlerin. Durch Mundwerbung, private Korrespondenz, den Kontakt zu Journalisten wie Reiseveranstaltern und Tausende von Prospekten mit Adressaten in Deutschland, Österreich und der Schweiz war die Urlaubsdestination in aller Munde.

Geburt der Südtiroler Weinstraße

Auf Dissertoris Betreiben kam das Werbekomitee „Südtiroler Weinstraße“ mit den Gemeinden von Eppan bis Salurn und der Werbefilm „Südtiroler Weinstraße – uralte deutsche Kulturlandschaft“ zustande. Das Ziel: gemeinsam Werbung für den Tourismus, aber auch die Obst- und Weinwirtschaft zu betrei-

150 Jahre Tourismus in Eppan:

Wie gut steht die Urlaubsdestination heute da?

Evelyn Falser, Präsidentin des Tourismusvereins Eppan: Wir stehen sehr gut da. Südtirol hat einen guten Ruf und Eppan hat alles, was es für einen Urlaub braucht. Seen und Berge in unmittelbarer Nähe, Wandern und Kultur –es ist stets der perfekte Ausgangspunkt.

Es weht ein frischer Wind in vielen Eppaner Betrieben (siehe S. 32 ff.): Wie wichtig ist das Engagement der „Generation Zukunft“ ?

Das ist überaus wichtig und wir tun gut daran, dieser Generation diesen Schritt schmackhaft zu machen. Potenzial und Perspektive sorgen für Motivation. Entscheidend jedoch ist, dass Jung und Alt in einem Betrieb zusammenspielen. Es braucht die neuen Ideen der Jungen und deren Zugang zu den sozialen Kanälen. Der Gast verjüngt sich ja auch. Es braucht aber auch die Kontinuität, das Wissen und die Erfahrung der Älteren über die Gepflogenheiten unserer Gäste, vor allem der Stammgäste, die das Gros der Urlauber in Eppan ausmachen.

EINEN URLAUB BRAUCHT.

Evelyn Falser, Präsidentin des Tourismusvereins Eppan

Was braucht es, um die touristische Entwicklung erfolgreich weiterzuschreiben?

Ganz wichtig ist die Tourismusgesinnung in der Bevölkerung. Es ist unabdingbar, dass die Leute vor Ort Eppan als Urlaubsdestination mittragen. Übertourismus lässt sich durch gezielten Qualitätstourismus vermeiden. Es gilt, die Orte erlebbar zu machen, auf bewährte und neue Veranstaltungen zu setzen und im Sinne der Nachhaltigkeit zu agieren, etwa, was die Mobilität betrifft. Gemeinsam arbeiten wir an der Weiterentwicklung und Stärkung unserer Position als Genussregion.

„Entscheidend ist, dass wir zusammenspielen!“
SÜDTIROL HAT EINEN GUTEN RUF UND EPPAN HAT ALLES, WAS ES FÜR
MENSCHEN Eppan Magazin 81

150 Jahre Tourismus in Eppan:

Wie wird das Jubiläum 2022 gefeiert?

Thomas Rauch, Direktor des Tourismusvereins Eppan: Wir haben ein reichhaltiges Programm (siehe S. 86 und www.kurorteppan.info), mit dem wir das Jubiläum das ganze Jahr über in den Mittelpunkt rücken. Es wird eine eigene Festschrift geben und ein Buch (erscheint im Folioverlag), in dem Kulturpublizist Martin Hanni die 150 Jahre Tourismus in Eppan von seinen Anfängen bis zur Gegenwart nachzeichnet. Dazu passend wird eine Ausstellung im Lanserhaus in St. Michael realisiert.

Bei unseren Events wird es sogenannte Walk-Acts zum Thema geben. Geplant ist auch ein Erzählcafé, bei dem erfahrene Touristiker Schülern und Interessierten Einblicke in die erfolgreiche Entwicklung gewähren. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wollen wir uns aber auch mit der Zukunft des Tourismus befassen.

ben. Seit 1971 trägt Eppan den werblichen Zusatz „an der Weinstraße“. Entlang dieser ließ Dissertori 500 Mandelbäume pflanzen, als Frühlingsgruß für den Urlauber. Und der Gast kam gerne. 1980 konnten 430.000 Übernachtungen verzeichnet werden. Es gab 146 Gastbetriebe mit 3500 Betten und 382 Privatzimmerlizenzen mit 3000 Betten. „So viele Betten wie damals gibt es heute nicht mehr“, rechnet Kössler vor.

Die 1980er-Jahre waren gekennzeichnet von einer gewissen Stagnation. Die Privatzimmer wurden aus Eigenbedarf zu Wohnungen umfunktioniert. Es kam eine neue, anspruchsvollere Art von Gast.

Hin zum Qualitätstourismus

Ab den 1990er-Jahren gewann die Verlagerung in Richtung Qualitätstourismus stetig an Fahrt. Das Private wurde wieder privat. Gekoppelt an landwirtschaftliche Betriebe hat sich das Konzept des „Urlaubs auf dem Bauernhof“ durchgesetzt. Der Gasthof und das Hotel wurden zum Drei-, Vier- und Fünfsterne-Betrieb ausgebaut. Wege, die einst von Pionieren beschrieben wurden, sind heute in Tourismusentwicklungskonzepten festgelegt. Gezieltes Marketing, einst über Werbeanzeigen oder gedruckte Broschüren, hat sich überwiegend ins Internet verlagert.

Geblieben jedoch sind der Gast, der gerne nach Eppan kommt, die Landschaft, die anzieht und die Gastfreundschaft vor Ort. 2010 verzeichnete Eppan 474.117 Übernachtungen bei 65 Gastbetrieben mit 2340 Betten und 152 Privatzimmerlizenzen mit 1323 Betten.

„Zum 150-Jahr-Jubiläum wollen wir verstärkt auch in der Bevölkerung das Bewusstsein wecken, wie wichtig der Tourismus für Eppan ist“, resümiert Wally Kössler. Dazu wird es im Jubiläumsjahr Feierlichkeiten, eine Festschrift, ein Buch und eine Ausstellung geben. Genug zu erzählen gibt es allemal.

Welche besonderen Erkenntnisse ergeben sich beim Blick auf 150 Jahre touristische Geschichtsschreibung?

Der Tourismus von damals war ganz anders als er heute ist. Die Unterkünfte haben sich gewandelt, der Kurverein von damals ist heute in Form des Tourismusvereins ganz neu aufgestellt. Vom einstigen Bettenvermittler haben wir uns zu einer Marketinggesellschaft entwickelt, die ihre Tätigkeit auf Einheimische wie Gäste ausrichtet.

Mit Dankbarkeit. Wir schauen gerne zurück, unser Bestreben ist aber auf die zukünftige Entwicklung ausgerichtet. Die Devise lautet: Nicht mehr, aber noch besser werden und die Destination Eppan als nachhaltige und qualitative Genussregion festigen.

„Mit Dankbarkeit und vielen tollen Events“
Mit welchen Emotionen verknüpft ein Direktor eine so erfolgreiche Tourismusgeschichte?
DIE DEVISE FÜR DIE ZUKUNFT LAUTET: NICHT MEHR, ABER NOCH BESSER WERDEN.
Thomas Rauch, Direktor des Tourismusvereins Eppan
MENSCHEN 82 Eppan Magazin
|office@stmichael.itstmichael.it+39-0471-664654| Eppan Magazin 83
84 Eppan Magazin UNTERWEGS

Im Schein der Lichterketten

Es ist eine magische Zeit, wenn der Advent mit seinen Düften und Klängen, den Lichtern und geschmückten Bäumen Einzug hält. Plätze und Gassen, Marktstände und Schaufenster strahlen im Glanz der Weihnachtszeit. EppanAdvent begeistert mit heimischen Leckereien und handwerklichen Produkten, mit Krippenausstellung und Christkindlmarkt (von 25. November 2022 bis 6. Januar 2023). Entfachen Sie mit uns das Leuchten, das von innen kommt!

Eppan Magazin 85 UNTERWEGS

Events in Eppan

Das ganze Jahr hindurch finden Urlauber und Interessierte in Eppan vielfältige Aktiv-, Gourmet – und Kulturangebote.

JUBILÄUMSPROGRAMM www.kurorteppan.info

März bis Dezember 2022 150 Jahre Tourismusverein Eppan Erzählcafé | Podiumsdiskussion | Lesungen Buchvorstellung | Traubenkur Ausstellungseröffnung 150 Jahre u.v.m.

April bis Oktober Erzählcafés in verschiedenen Locations

15. Mai

Hausberg AVS-Initiative: auf dem Touristensteig durch die Furglau

8. Juni

Podiumsdiskussion „Tourismus, Wirtschaft und Wein“

Juli & August beim Langen Mittwoch: Freiluftkino mit alten Filmen über Eppan

5. August

Buchvorstellung: „Auf dem Weg zum Paradies –Klimatischer Kurort Eppan“ von Martin Hanni

Anfang August Ausstellungseröffnung: 150 Jahre Tourismus in Eppan –Pension Lanserhaus

25. August Offizieller Gründungstag des Kurvereins Eppan

Goldene Herbstwochen Traubenkur

Weitere Veranstaltungen und Termine finden Sie unter eppan.com/events. Änderungen vorbehalten.

AKTIV 86 Eppan Magazin

FRÜHLING

17. März bis 9. April Kulinarische Frühlingswochen an der Südtiroler Weinstraße

25., 26. & 27. März + 1., 2. & 3. April Eppan Culinaria | Frühlingskuchl

4. bis 30. April Blütentage in Eppan

Runde Sache: Knödelworkshop | Genusskutschfahrt durch Eppans Blütenmeer | Blumige Asphaltmalerei Genuss-(E)-Bike-Tour | Kulturhistorische Weinfüh rung in Missian

9. April Event-Markt SelberGMOCHT

21. April Kulturhistorische Weinführung in Missian 23. April Burgfest Hocheppan 14. Mai Konzert Merano Pop Symphony Orchestra 21. Mai Tag des Weines Mai Bike Weeks Mai bis September Eppaner Musiknächte

Zahlreiche Konzerte von Frühling bis Herbst Eppa ner Musiknächte, Kulturkontakt Eppan, Pauls Sakral

SOMMER

4. bis 6. Juni Castelronda 8. Juni Podiumsdiskussion „Tourismus, Wirtschaft und Wein“

1., 2., & 3. + 8., 9. & 10. Juli Eppan Culinaria | Sommerkuchl

1. bis 17. Juli Eppaner Humor Sommer 6., 13., 20. & 27. Juli + 3., 10., 17., 24. & 31. August Langer Mittwoch

AKTIV Eppan Magazin 87
21. bis 30. Juli WeinKulturWochen 22. Juli Patrozinium Hocheppan 20. August GassenGenuss HERBST September Meet&Greet Reinhold Messner 11. September Picknick auf den Gaidner Wiesen 11. September bis 13. November Herbstwochen 1. Oktober Event-Markt SelberGMOCHT 8. Oktober Tag der Romanik – Hocheppan 16. Oktober Castelmusika 28., 29. & 30. Oktober + 4., 5. & 6. November Eppan Culinaria | Bauernkuchl 29. Oktober Prof. Winklers Gesundheitstreff 29. Oktober Jazz&Wine 25. November bis 6. Januar EppanAdvent Krippenausstellung, St. Pauls | Christkindlmarkt, St. Michael | Wei(h)nachten in Girlan | Nikolaus kA t i v e, genussvolle u nd kulturrei c h e E v stne DAS EPPANERLEBNIS AKTIV 88 Eppan Magazin
INS_Spielwelt_210x148mm.indd 2 03/02/2022 20:33 Eppan Magazin 89 PR-ANZEIGE

Maßgeschneiderte Vorteile genießen

Ist etwas nach Maß, dann ist es passend. Und genau darum es geht bei den individuellen Gästekarten: Viele auf Ihren Urlaub abgestimmte Vorteile erwarten Sie – und das völlig kostenfrei.

Es ist DIE besondere Zeit im Jahr: Unbeschwerte Ferien beginnen genau da, wo die Bemühungen des Alltages auf hören. Kein Rennen, um alles zu schaffen. Kein Organisieren, um ja nichts zu verpassen. Kein Planen, um alles zu sehen. Das Schönste am Urlaub ist: sich nicht mühen zu müssen. Und genau das gewährleisten die Gästekarten. Denn als Inhaber genießen Sie ein umfassendes Paket an Leistungen und Angeboten – und das ohne zusätzliche Kosten.

Allzeit freie Fahrt mit Zug, Bus und Bahn

Sich unbeschwert und obendrein umweltfreundlich fort zubewegen, ist im Urlaub ein Must-have. Dank der breit aufgestellten Mobilität in Südtirol ist es naheliegend, auch dem eigenen Fahrzeug eine Auszeit zu gönnen und sich mit Bus, Zug oder Bahn auf Entdeckungsreise in und um Eppan zu machen.

Öffentliche Verkehrsmittel bringen Sie gezielt bis hin zum Museum oder zur geführten Wanderung. Das gilt für die

gesamte Dauer des Aufenthalts – uneingeschränkt, umwelt schonend und ohne Zusatzkosten. Das Ticket für die freie Fahrt und noch viele weitere Leistun gen haben Sie bei Ausflugsstart bereits bei sich und zwar in Form Ihrer Gästekarte. Es führt Sie erlebnisreich mitten durch die Obst- und Weingüter, fachkundig durch den Kräutergar ten oder hoch hinauf bis in den Kirchturm: Die Angebote sind vielfältig und lassen Sie Ihre Urlaubsdestination auf Herz und Nieren prüfen, ihre Vorzüge (aus-)kosten und genießen.

Gut zu wissen: Die Vorteilskarten sind an das Urlaubsdomizil gekoppelt. Je nach Unterkunft und deren Kundenorientierung können die „mobil&activ Card“ bzw. der „WinePass“ Teil der Ihnen kostenfrei zur Verfügung gestellten Leistungen sein. Die Gästekarten sind für die gesamte Dauer Ihres Aufent halts gültig.

Hier die maßgeschneiderten Vorteile für Ihren erlebnisrei chen Urlaub in Eppan an der Weinstraße auf einen Blick:

AKTIV 90 Eppan Magazin

mobil&activ Card

Die Gästekarte „mobil&activ Card“ beinhaltet zwei Angebote:

Sie können nach Belieben alle öffentlichen Verkehrsmittel in ganz Südtirol kostenlos nutzen:

- Regionalzüge (Brenner – Trient, Mals – Innichen)

- Nahverkehrsbusse (Stadt-, Überland- und Citybusse)

- Seilbahnen nach Ritten, Meransen, Jenesien, Mölten, Kohlern und Vöran

- Trambahn Ritten und Standseilbahn Mendel

- PostAuto Schweiz zwischen Mals und Müstair

11 hochwertige Leistungen, welche von den Orten entlang der Südtiroler

Weinstraße gratis angeboten werden:

- Geführte Wanderung am Biotop Kalterer See

- Kulturhistorische Führung durch die Kirchen in Kaltern

- Bike-Fahrtechnik-Training in Eppan

- Kunsthistorische Kirchturmführung in St. Pauls

- Apfelführung in Nals

- Geführte Wanderung für die ganze Familie in Tramin

- Geführte Wanderung in Tramin und Umgebung

- Tageswanderung in den umliegenden Bergen

- Geführte Dolomitenwanderung

- Dorfführung: Erleben Sie Neumarkt, den ältesten Markt Tirols und dessen besonderen Charme

- Geführte Wanderung durch Obst- und Weingut mit Erklärungen zu Anbau und Sorten in Kurtinig

WinePass

Die Gästekarte „WinePass“ beinhaltet vier Angebote:

Sie können nach Belieben alle öffentlichen Verkehrsmittel in ganz Südtirol kostenlos nutzen:

- Regionalzüge (Brenner – Trient, Mals – Innichen)

- Nahverkehrsbusse (Stadt-, Überland- und Citybusse)

- Seilbahnen nach Ritten, Meransen, Jenesien, Mölten, Kohlern und Vöran

- Trambahn Ritten und Standseilbahn Mendel

- PostAuto Schweiz zwischen Mals und Müstair

- Über 90 Museen und Sammlungen der museumobil Card

- Rund 70 Angebote zum Thema Wein -50% RABATT

- Freizeitaktivitäten -50% RABATT

Alle Details zu den Gästekarten „mobil&activ Card“ sowie „WinePass“ unter: www.eppan.com/gaestekarte

Meraner Land Express

Für eine stressfreie Anreise aus Deutschland bietet der Meraner Land Express zweimal wöchentlich (jeweils mittwochs und samstags) vom 26. März bis 5. November eine Busfahrt von München inklusive Shuttleservice direkt zu Ihrer Unterkunft in Eppan/Kaltern und zurück. In einem modernen und komfortablen Reisebus reisen Sie bequem und ohne Kofferschleppen direkt in Ihre Unterkunft. Für nähere Informationen zu Buchung und Abfahrtszeit steht Ihnen der Tourismusverein Eppan gerne zur Verfügung.

Südtirol Express

Für eine Anreise aus der Schweiz bietet der Südtirol Express jeden Samstag von Ende März bis Ende Oktober eine Busfahrt von St. Gallen, Wängi, Winterthur, Zürich und Landquart inklusive Shuttleservice direkt zu Ihrer Unterkunft in Eppan/Kaltern und zurück. In einem modernen und komfortablen Reisebus reisen Sie bequem und ohne Kofferschleppen direkt in Ihre Unterkunft. Kinder unter 6 Jahren fahren kostenlos und Jugendliche bis 14 Jahren um den halben Preis mit. Auch die Mitnahme des eigenen Fahrrads ist möglich. Nähere Informationen zu Buchung und Abfahrtszeit finden Sie unter www.suedtirolexpress.ch

IMPRESSUM

Redaktion: Tourismusverein Eppan; Grafisches Konzept, Layout: effekt.it, Tourismusverein Eppan; Übersetzung: Tourismusverein Eppan; Fotoquellen: Alex Filz, Helmuth Rier, HGV, IDM Südtirol/Marion Lafogler, IDM Südtirol, Johannes Fein, Kellereigenossenschaft Girlan landw. Ges., Erwin Flor, Peter Winkler, Christof Lackner, Manfred Mair, Carl-Philipp von Hohenbühel, Waltraud Kössler, Evelyn Elsler, Roland Zozin, Kathrin Oberhofer, Klaus Peterlin-allesfoto, Marion Lafogler, Harald Wisthaler, LIVEStyle Agency, Roland Pernter, Seppi Toni, shutterstock.com, St. Urban distillery, Kellerei St. Michael landw. Ges., Kellerei St. Pauls landw. Ges., Spielwelt der Marini Evi, Bio Paradies KG, glücklich OHG, Vis à Vis Enothek KG des Schwarzer Martin, Weingut Klaus Lentsch, Jakob Obkircher, Bernhard Andrich, Alex Pircher, Dominik Ebner, Salzburger Nachrichten/Robert Ratzer;

Autoren: Petra Kerschbaumer – Und Punkt, Tourismusverein Eppan; Herausgeber: Tourismusverein Eppan, Präsidentin Evelyn Falser, Direktor Thomas Rauch;

Druck: Athesia; Auflage: 7.000 Deutsch, 1.500 Italienisch, 750 Englisch; Hinweis: Trotz sorgfältiger Auswahl der Quellen kann für die Richtigkeit der Angaben nicht gehaftet werden. Nachdruck und Verwendung nur mit Genehmigung der Redaktion.

Alle Angaben ohne Gewähr.

AKTIV

ST. MICHAEL GIRLAN ST. PAULS FRANGART MISSIAN UNTERRAIN PERDONIG GAID MONTIGGL BERG GAND

EPPAN TOURISMUS Bahnhofstraße 7 I-39057 St. Michael | Eppan an der Weinstraße Tel. +39 0471 662 206 info@eppan.com eppan.com facebook.com/eppan instagram.com/eppan_tourism

Burgen | Seen | Wein

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.