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Wie geht es uns nach eineinhalb Jahren Corona- Pandemie? Eine Bestandsaufnahme der Weleda Trendforschung 2021 Brigitte Söllner
Wie geht es uns nach eineinhalb Jahren CoronaPandemie? Eine Bestandsaufnahme der Weleda Trendforschung 2021
Brigitte Söllner, Erlangen
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Wenngleich die Welt sich immer noch im Pandemie-Zustand befindet, ist die Gesamtsituation eine andere als letztes Jahr. Ob und wie sich diese andauernde und doch veränderte Corona-Lage auf den Einzelnen und die Gesellschaft auswirkt, hinterfragte die Weleda Trendforschung 2021 [1] in ihrer fünften repräsentativen Erhebung. Welches sind die größten Belastungsfaktoren? Wie äußern sich Stressbeschwerden? Wie empfinden die Deutschen momentan ihr soziales Leben? Wird weiter Distanz statt Nähe überwiegen, obwohl soziale Bindungen so wichtig für unser Wohlbefinden sind? Eines der zentralen Ergebnisse: Die Deutschen sind zwar durch die Pandemie weiterhin hoher Belastung ausgesetzt – doch es hat eine Verschiebung der Stressoren und Beschwerden stattgefunden. Insgesamt scheinen wir uns mit der Situation besser arrangiert zu haben als noch im letzten Jahr; eine Adaption an die Dauerbelastung scheint in vollem Gange. Dabei kommt intakten sozialen Beziehungen eine große Bedeutung zu, die aktuelle Strategie vieler Befragter heißt hier dennoch „Qualität vor Quantität“.
Belastungsfaktoren im zweiten Pandemie-Jahr: „Boreout“, FOMO & Co.
Weit fortgeschritten im zweiten Pandemie-Jahr ergibt sich die Frage, was die Deutschen im Vergleich zu 2020 besonders belastet. Zu den aktuellen Stressoren befragt, sagten 39% der Deutschen, Angst vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 zu haben – das sind trotz fortgeschrittener Impfkampagne etwas mehr Menschen als letztes Jahr (32%). Zukunftsängste, wie etwa die Angst vor Jobverlust, plagten besonders die Jüngeren (18–29 Jahre: 33% vs. Gesamtschnitt: 19%). 13% der Deutschen mussten einen tatsächlichen Jobverlust bewältigen. Interessant: Letztes Jahr gaben noch 72% an, im neuen CoronaAlltag genau das tun zu können, was sie sich vorgenommen hatten; 57% sind Dingen nachgegangen, die sie erfüllen [2]. 2021 scheint dagegen im unfreiwilligen Leerlauf das Stichwort „Boreout“ in den Vordergrund gerückt zu sein: Mehr als jeder Fünfte (22%) stimmte zu, Langeweile als (sehr) starke Belastung zu empfinden, bei den 18- bis 29-Jährigen sogar 42%. Stress durch zu wenig Stimulation und erfüllende Beschäftigung – geht das überhaupt? Prof. Dr. Sonia Lippke, Leiterin der Abteilung Gesundheitspsychologie und Verhaltensmedizin an der Jacobs University Bremen, bestätigt das: „Sinnvolle Beschäftigungen und Aufgaben sind für unser Wohlbefinden äußerst wichtig. Fehlen sie, fehlen damit oft auch wichtige Motivation und äußere Taktgeber, die unserem Alltag Struktur verleihen. Dann können sich ungesunde Gewohnheiten festsetzen und sogar Ängste und andere psychische Störungen verstetigen.“ Mit dem eintönigeren Alltag korreliert offenbar ein weiterer Belastungsfaktor, denn besonders diejenigen, die vom Boreout am stärksten betroffen sind (56% der 18- bis 29-Jährigen gegenüber 30% im Gesamtschnitt), gaben an, unter Motivationsverlust zu leiden. Vor allem der Wegfall von kurz- und auch langfristigen Lebenszielen wie Party, Reisen oder Arbeit ist – neben psychischer (Über-)Belastung und bestimmten Lebensstilfaktoren wie starkem Internetkonsum – für Lippke als Grund für den Motivationsverlust wahrscheinlich: „Vieles war ja aufgrund der Beschränkungen nicht so einfach möglich oder so-
Abbildung 1 (© Weleda).
gar verboten.“ Gleichzeitig führten die fehlenden Möglichkeiten bei vielen Menschen offenbar zu der Angst, „das Leben zu verpassen“ (30%), auch bekannt als „fear of missing out“ (FOMO). Vor dem Hintergrund der obigen Zahlen ist nachvollziehbar, dass auch dieses Phänomen in der jüngsten Befragtengruppe mit 56% ausgeprägt ist (Abb. 1) [1].
Abnehmende Stressbeschwerden, zunehmende Anpassung?
Dass chronischer Stress sich negativ auf unser psychisches und körperliches Wohlbefinden auswirken und krank machen kann, ist heute hinreichend bekannt. In der Trendforschung 2020 [2] wurde dies auch sehr deutlich sichtbar: 60% der Befragten fühlten sich im vergangenen Jahr niedergeschlagen, jeder Zweite hatte Schlafprobleme und etwa ein Drittel der Deutschen berichtete von Magenschmerzen und Verdauungsbeschwerden. Die wissenschaftliche Forschung bestätigte diese Ergebnisse zu vermehrten mentalen und somatischen Beschwerden während der Pandemie [3, 4]. Nach eineinhalb Jahren Ausnahmezustand hinterfragt die diesjährige Weleda Trendforschung den Ist-Zustand: Sie zeigt, dass die anhaltende Höchstbelastung den Deutschen psychisch nach wie vor zu schaffen macht. 41% sind nervöser und ängstlicher als im Vorjahr, jeder Vierte nimmt bei sich selbst eine erhöhte Reizbarkeit wahr [1]. Knapp einem Drittel (32%) fällt es regelmäßig schwer, Entscheidungen zu treffen (Abb. 2). Die Gesamtbilanz ist nicht überraschend: Die Deutschen sind pandemiemüde. Doch die gute Nachricht in Bezug auf die Stressbeschwerden der Deutschen ist: Den Befragten bereitet die Pandemie im wahrsten Sinne des Wortes weniger Kopfschmerzen als noch vergangenes Jahr. Wenngleich die Angabe, in den letzten 6 Monaten täglich darunter gelitten zu haben, bei manchen körperlichen Beschwerden etwas zugenommen hat (z.B. Magenschmerzen oder höherer Puls/Herzrasen je von 3% 2020 auf 6% 2021), so sagten die
Abbildung 2 (© Weleda).
Zurück in den eigenen Rhythmus finden
Neben der Stärkung der eigenen Resilienz, beispielsweise durch mehr Achtsamkeit, Meditation und andere kognitivbehaviorale Stressbewältigungsstrategien, können bei stressbedingten Beschwerden wie innerer Unruhe auch rezeptfreie Arzneimittel eingesetzt werden. Etwa jedem dritten Befragten ist dabei wichtig, dass diese den natürlichen Rhythmus unterstützen und die Selbstheilungskräfte anregen [1]. Neurodoron® Tabletten von Weleda etwa sind darauf ausgerichtet, den Organismus ganzheitlich zu stabilisieren. Die arzneiliche Komposition aus potenziertem Gold, Kalium phosphoricum und Ferrum-Quarz ist natürlich wirksam bei stressbedingter Erschöpfung und unterstützt dabei, das Nervensystem zu stärken.
Deutschen dennoch, ihr körperlicher und psychischer Gesundheitszustand sei tendenziell zunehmend besser. Es scheint also eine Art Gewöhnungseffekt einzutreten: Die Deutschen haben sich an die andauernde Belastung adaptiert und reagieren weniger stark mit Belastungserscheinungen [1].
Einsamkeit nimmt im Vorjahresvergleich ab
Betrachtet man die diesjährigen Zahlen zum Einsamkeitsempfinden, liegt die Vermutung nahe, dass diese Adaption nicht zuletzt im Umgang mit dem vermehrten Alleinsein liegen: Zwar litt etwa jeder Fünfte (18%) (sehr) stark unter den bisherigen Kontaktbeschränkungen, und immer noch gut ein Drittel der Deutschen (36%) gab an, sich einsamer zu fühlen als vor den pandemiebedingten Einschränkungen (vergleichbar mit 2020), jedoch belastet Einsamkeit uns offenbar nicht mehr so permanent und extrem: Sagten 2020 noch 27% der Deutschen, sich täglich oder mehrfach die Woche einsam zu fühlen [2], waren es dieses Jahr nur noch 23% [1]. Darüber hinaus gaben 2021 42% der Befragten an, sich „selten“ oder „nie“ einsam zu fühlen. Auch auf die Frage „Wie oft fühlen Sie sich unglücklich, alleine zu sein?“ antworteten 42% mit „überhaupt nicht“, weitere 42% mit „nur an einzelnen Tagen“ (Abb. 3) [1]. Für viele Deutsche gilt nun eher „alleine ≠ einsam“ – was sich laut den Angaben der Befragten zu ihrem gesamten psychischen und körperlichen Wohlbefinden 2021 offenbar positiv auswirkt. Dies unterstreicht auch Prof. Lippke aus psychologisch-medizinischer Sicht: „Alleinsein ist nicht au-
Abbildung 3 (© Weleda).
tomatisch ein Problem. Es kann allerdings zum Problem werden, wenn Leiden damit verbunden ist und wenn bei Krisen keine soziale Unterstützung mehr mobilisiert werden kann, entweder weil kein soziales „Auffangnetz“ vorhanden ist oder weil die soziale Kompetenz verlernt oder gar nie entwickelt wurde.“
Kontakte und soziale Beziehungen: Weniger ist momentan mehr
Sicherlich trägt auch die Reduzierung der Kontaktbeschränkungen für viele dazu bei, dass sie sich sozial nicht isoliert fühlen. Darüber hinaus hat uns die Pandemie offenbar dazu bewegt, Art und Häufigkeit von sozialen Kontakten und Beziehungen neu zu bewerten. Denn obwohl zum Zeitpunkt der Umfrage bereits seit längerem wieder eine größere Anzahl und Häufigkeit der persönlichen Kontakte gestattet war, gab fast die
Abbildung 4 (© Weleda).
Hälfte der Befragten (44%) an, sich im Vergleich zur Zeit vor Corona etwas oder viel seltener mit Freunden oder Familie zu treffen. Etwa jedem Zweitem (53%) geht es nach eigener Aussage ohne ausreichend soziale Kontakte nicht gut. Doch bei 36% ist die Anzahl der Personen, die sie treffen, nach eigener Aussage kleiner als vor der Pandemie (Abb. 3) [1]. Die Anzahl an direkten Kontakten, die als ausreichend (für das individuelle Wohlbefinden) empfunden wird, hat sich also stark verringert. Gleichzeitig hat die Qualität unserer Beziehungen zu unserem engsten sozialen Umfeld eine Veränderung zum Positiven erfahren: 69% haben das Gefühl, mit ihren Liebsten näher zusammengewachsen zu sein, und 76% haben Familie und Freunde nach eigener Aussage mehr zu schätzen gelernt (Abb. 4). Wohl auch deshalb wurden gerade die persönlichen Treffen mit engen Freunden oder Familienangehörigen von gut 2 Dritteln (67%) als wohltuend empfunden, für 63% gehören hier auch körperliche Berührungen wie Umarmungen dazu, wohingegen die (körperliche) Nähe fremder Personen von 69% gescheut wird [1]. Es scheint: Wir wählen unsere Kontakte jetzt bewusster und wissen um ihre Bedeutung für unser Wohlbefinden.
Während die engen Beziehungen also noch enger geworden sind, wahren wir Fremden gegenüber buchstäblich mehr Distanz.
AHA + L – für die Deutschen (vorübergehend) OK
Neben Kontaktbeschränkungen gehören auch die Hygieneregeln AHA+L (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske + Lüften) zu unserem Alltag mit dem Virus. Das Masketragen etwa stößt dabei auf hohe Akzeptanz: 89% der Befragten tragen in Geschäften oder im ÖPNV nach eigener Aussage stets einen Mund-Nasen-Schutz. Wenngleich diese Maßnahmen zentral für die Eindämmung der Pandemie waren und sind, hat ihre Befolgung teilweise Auswirkungen auf andere Aspekte des Wohlbefindens – und des Miteinanders. So gaben etwa 47% der Befragten an, dass Masken für sie „etwas Wichtiges aus einem Gespräch oder Treffen“ herausfiltern [1]. Aus psychologischer Sicht lässt sich das u.a. mit der Rolle der Mimik für den Beziehungsaufbau erklären, wie Lippke darlegt: „Es ist für eine gesunde Individualentwicklung und Sozialisation wichtig, das ganze Gesicht von Bezugspersonen und anderen Menschen zu sehen und das Gegenüber auch nonverbal wahrzunehmen.“ Wir stellen also Aspekte des eigenen Wohlbefindens hinter den Schutz der Gemeinschaft zurück. Über die Hälfte geht zudem – auch freiwillig – auf Distanz: 59% stimmen (eher) zu, dass ihr „Tanzbereich“ (der Abstand zwischen ihnen selbst und anderen, mit dem sie sich wohlfühlen) seit der Pandemie größer geworden ist (Abb. 5). Aber: Knapp 2 Dritteln der Befragten (64%) sind Umarmungen zur Begrüßung oder zum
Exkurs: Sind (uns) Touch-Screen-Berührungen genug?
Digitaler Kontakt kann persönlichen Kontakt für 86 % der Befragten nicht ersetzen [1]. Knapp 3 Viertel widersprechen der Aussage, das meiste könnte auch in Zukunft digital ablaufen. 42 % haben den Eindruck, in der digitalen Kommunikation entstünden mehr Missverständnisse, mehr als die Hälfte findet die digitale Kontaktpflege anstrengender. Die (zwischenmenschliche) Zukunft ist also nicht rein digital, wenn man die Deutschen fragt. Für Prof. Lippke eine begrüßenswerte Nachricht, denn im virtuellen Raum fehlt etwas für den Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen ganz Entscheidendes: Körperkontakt. „Wir brauchen als Gesellschaft physische Berührungen, denn diese lösen die Ausschüttung des Bindungshormons Oxytocin aus.“ Gesunde Bindungen sind der Expertin zufolge dabei nicht nur für die individuelle Gesundheit von großer Bedeutung, sondern auch für Betriebe und Organisationen (z.B. entstehen dem Arbeitgeber hohe Kosten bei Einsamkeit der Arbeitnehmer [5]) und für die gesamte Gesellschaft. Bei rein digitalen Kontakten werden aber auch psychologisch wichtige Bestandteile der Kommunikation ausgefiltert. Menschen brauchen vielfältige Signale von anderen Menschen, um sich wohl zu fühlen, also auch das, was digital nicht immer „rüberkommt“.
Abschied – zumindest bei nahestehenden Personen – wichtig, und 30% stimmten der Aussage, dass Händeschütteln zur Begrüßung dazu gehört, (eher) zu.
Ausblick: Mehr Distanz – wird unser „Tanzbereich“ größer?
In Anbetracht der diesjährigen Ergebnisse sowie der Tatsache, dass immerhin 33% der Deutschen angeben, die Gesellschaft anderer fehle ihnen selten oder nie [1], drängen sich Fragen zur gesamtgesellschaftlichen Entwicklung auf: Drohen wir, uns zu einer Gesellschaft von „Einzelkämpfern“ zu entwickeln? Wird mehr (körperliche) Distanz der neue Standard für das Miteinander? Auf den ersten Blick scheint dies eine realistische Möglichkeit: 72% der Befragten sind überzeugt, dass wir ein stärkeres Bewusstsein für Nähe und Distanz beibehalten werden. 68%
Abbildung 5 (© Weleda).
glauben, dass Abstände noch lange verbreitet sein werden (Abb. 5), und mehr als 3 Viertel (77%) glauben oder halten es für möglich, dass viele Menschen gar eine leichte Angst vor (körperlicher) Nähe davontragen werden [1]. Die Weleda Trendforschung 2021 zeigt aber auch: 2 von 3 Befragten (66%) fehlt trotz der offenbar laufenden Anpassung an das veränderte gesellschaftliche Beziehungsgefüge oft oder manchmal die Gesellschaft anderer Menschen. 57% vermissen etwa das Gemeinschaftsgefühl, das sie beim Teilen von Erlebnissen wie Fußballspielen oder Konzerten spüren (Abb. 5) [1]. Bis zu einem gewissen Grad konnten wir das gewohnte soziale Gefüge bereits wiederherstellen, teilweise durch das Zurückkehren der Kontaktmöglichkeiten, teilweise durch unsere Neubewertung sozialer Beziehungen. So sind wir in der „neuen Normalität“ angekommen – und der Wandel geht wohl weiter: Knapp jeder zweite Deutsche (48%) glaubt oder hält es für möglich, dass wir in Bezug auf (Körper-)Kontakt über kurz oder lang zurückkehren werden zum „PräPandemie-Zustand“. Wenn wir gesamtgesellschaftlich wieder zu einem vertrauten Miteinander ohne Einschränkungen für Gesundheit und Wohlbefinden finden wollen, eine gute Nachricht.
Literatur
1 Weleda Trendforschung 2021, repräsentative Umfrage im Auftrag von Weleda. Stichprobe: 1.002 Personen der deutschen Bevölkerung ab 18 Jahren. Bilendi
GmbH. Befragungszeitraum: 22.–28.07.2021. Erhebungsart: online 2 Weleda Trendforschung 2020, repräsentative Umfrage im Auftrag von Weleda.
Stichprobe: 1.050 Personen der deutschen
Bevölkerung ab 18 Jahren. Bilendi
GmbH. Befragungszeitraum: 08.–15.06.2020. Erhebungsart: online 3 Lippke S et al. Einsam(er) seit der Corona-Pandemie: Wer ist besonders betroffen? – psychologische Befunde aus
Deutschland. Präv Gesundheitsf März 2021. https://doi.org/10.1007/s11553021-00837-w 4 Dahmen A et al. Angst vor dem Coronavirus, Absicht zum Befolgen der AHA-
Regeln und Risikowahrnehmung bezüglich Arztbesuchen: Querschnittsstudie mit psychisch vorerkrankten Menschen. Das
Gesundheitswesen 2021;83:274-281 5 https://neweconomics.org/uploads/files/
NEF_COST-OF-LONELINESS_DIGI-
TAL-Final.pdf
Anschrift der Verfasserin:
Brigitte Söllner Lärchenweg 10 91058 Erlangen
Retardformulierung von Tofacitinib jetzt auch für die Therapie der PsoriasisArthritis zugelassen
Ab sofort steht der orale Januskinase (JAK)-Inhibitor Tofacitinib als 1× tägliche Dosierung (Xeljanz® Retardtabletten 11mg) in Deutschland auch für Patienten mit Psoriasis-Arthritis (PsA) zur Verfügung. Indiziert ist Tofacitinib in Kombination mit Methotrexat (MTX) zur Behandlung der aktiven PsA bei erwachsenen Patienten, die auf eine vorangegangene krankheitsmodifizierende antirheumatische (DMARD-)Therapie unzureichend angesprochen oder diese nicht vertragen haben. Durch eine Tofacitinib-Formulierung mit verzögerter Wirkstofffreisetzung reicht bei der Therapie der Rheumatoiden Arthritis (RA) wie der PsA eine 1× tägliche Einnahme von 11mg aus. Die Wirkung ist mit der von 2× täglich 5mg Tofacitinib vergleichbar. Die Umstellung der Behandlung mit Tofacitinib 5mg Filmtabletten 2× täglich auf Tofacitinib 11mg Retardtabletten 1× täglich und umgekehrt kann jeweils am Tag nach der letzten Dosis der jeweils anderen Tablettenart erfolgen. Die Zulassung der Einmalgabe für die Behandlung der RA in Deutschland erfolgte im Februar 2020. Der von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) – standardmäßig bei der Prüfung modifizierter Formulierungen von bestehenden Medikamenten – geforderte Nachweis der Bioäquivalenz von Tofacitinib 11mg 1× täglich zum Referenzprodukt Tofacitinib 5mg 2× täglich wurde seinerzeit in 2 pharmakokinetischen Studien mit gesunden Probanden erbracht. Ferner lagen die Ergebnisse einer ExpositionsReaktions-Analyse vor.
S. M.
Die erste CAR-TZelltherapie bei ALL und DLBCL 1
I AM KYMRIAH®
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Bei der abgebildeten Person handelt es sich nicht um einen Patienten, sondern ein Testimonial. 1. KYMRIAH® 1,2 x 106 bis 6 x 108 Zellen Infusionsdispersion.
Kymriah® 1,2 x 106 bis 6 x 108 Zellen Infusionsdispersion. Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Wirkstoff: Tisagenlecleucel. Zus.-setz.: Arzneil. wirks. Bestandt.: Jeder Ethylenvinylacetat(EVA)-Infusionsbeutel m. Kymriah enthält d. Tisagenlecleucel-Zell-Dispersion in einer chargenabhäng. Konz. an genet. veränderten autologen T-Zellen, d. einen gegen CD19 gerichteten chimären Antigenrezeptor exprimieren (CAR-positive lebensfähige T-Zellen). 1 oder mehrere Infusionsbeutel enth. insg. 1,2 x 106 bis 6 x 108 CAR-positive lebensfähige T-Zellen. Sonstige Bestandteile: Glucose, Natriumchlorid, Humanalbumin-Lsg., Dextran 40 zur Injekt., Dimethylsulfoxid, Natriumgluconat, Natriumacetat, Kaliumchlorid, Magnesiumchlorid, Natrium-N-Acetyltryptophanat, Natriumcaprylat, Aluminium, Wasser f. Injektionszwecke. Anwend.: Behandl. v. Kdr. u. Jugendl. u. jungen erw. Pat. im Alter bis einschl. 25 Jahren mit refraktärer od. rezidivierter (Rezidiv nach Transplantation od. zweites od. späteres Rezidiv) akuter lymphat. B Zell Leukämie (ALL), sowie von erw. Pat. mit rezidiviertem od. refraktärem diffus großzelligen B Zell Lymphom (DLBCL) nach zwei od. mehr Linien einer syst. Therapie. Geg.-anz.: Überempfindl. gegen d. Wirkstoff od. einen d. sonst. Bestandteile. Geg.-anz. d. Chemotherapie zur Lymphozytendepletion sind zu beachten. Nebenw.: Sehr häufig: Infektionen - nicht näher spezifizierte Pathogene, virale Infektionen, bakterielle Infektionen, Pilzinfektionen. Anämie, Blutung, febrile Neutropenie, Neutropenie, Thrombozytopenie (>28 Tage anhaltende Zytopenien mögl.). Zytokin-Freisetzungssyndrom (häuf. 1-10 Tage nach Infusion), Hypogammaglobulinämie. Verminderter Appetit, Hypokaliämie, Hypophosphatämie, Hypomagnesiämie, Hypokalzämie. Angst, Delirium, Schlafstörungen. Kopfschmerzen, Enzephalopathie. Arrhythmie. Hypotonie, Hypertonie. Husten, Dyspnoe, Hypoxie. Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Abdominalschmerzen. Ausschlag. Arthralgie. Akute Nierenschädigung. Fieber, Müdigkeit, Ödem, Schmerzen, Schüttelfrost. Verringerte Lymphozytenzahl, Verringerte Anzahl weißer Blutzellen, Verringertes Hämoglobin, Verringerte Neutrophilenzahl, Verringerte Thrombozytenzahl, Erhöhte Aspartat-Aminotransferase. Häufig: Hämophagozytische Lymphohistiozytose, Leukopenie, Panzytopenie, Koagulopathie, Lymphopenie. Reakt. im Zusammenh. mit einer Infusion, Graft-versus-Host-Reaktion. Hypoalbuminämie, Hyperglykämie, Hyponatriämie, Hyperurikämie, Hypervolämie, Hyperkalzämie, Tumor-Lyse-Syndrom, Hyperkaliämie, Hyperphosphatämie, Hypernatriämie, Hypermagnesiämie. Schwindel, Periphere Neuropathie, Tremor, Motorische Funktionsstörung, Krampfanfälle, Sprachstörungen, Neuralgie, Ataxie. Sehstörung. Herzversagen, Herzstillstand. Thrombose, Kapillarlecksyndrom. Schmerzen im Oropharynx, Lungenödem, Nasenverstopfung, Pleuraerguss, Tachypnoe, Akutes respiratorisches Distress-Syndrom. Stomatitis, Abdominale Distension, Trockener Mund, Aszites. Hyperbilirubinämie. Pruritus, Erythem, Hyperhidrose, Nachtschweiß. Rückenschmerzen, Myalgie, Schmerzen des Muskel- u. Skelettsystems. Grippeähnliche Symptome, Asthenie, Multiorganversagen. Erhöhte Alanin-Aminotransferase, Erhöhtes Bilirubin im Blut, Gewichtsverlust, Erhöhtes Serum-Ferritin, Verringertes Fibrinogen im Blut, Erhöhter INR-Wert (international normalised ratio), Erhöhtes Fibrin-D-Dimer, Verlängerte aktivierte partielle Thromboplastinzeit, Erhöhte alkalische Phosphatase im Blut, Verlängerte Prothrombinzeit. Gelegentlich: B-Zell-Aplasie. Ischämischer Hirninfarkt. Hitzewallungen. Lungeninfiltration. Warnhinw.: Enthält Natrium. Enthält Dextran 40 und Dimethylsulfoxid. Beh. Pat. dürfen weder Blut, Organe, Gewebe noch Zellen spenden. Verschreibungspflichtig. Weit. Hinweise: Siehe Fachinformation(en). Stand: Juni 2021 (MS 06/21.5). Novartis Pharma GmbH, Roonstr. 25, 90429 Nürnberg. Tel.: (0911) 273-0, Fax: (0911) 273-12 653. www.novartis.de