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Einleitung
Der rötlich schimmernde Sandstein mit der plattenartigen, von einem leicht silbrigen Grauschleier überzogenen Struktur, fällt Ihnen in den nahezu komplett aus Sandstein errichteten größeren Baukomplexen sofort auf. Noch heute zeugen neben den zahlreichen einfachen Häusern, bei denen der Sandstein als Baumaterial verwendet wurde, viele bedeutende Bauwerke von der herausragenden Bedeutung des Solling-Sandsteins als Baumaterial in dieser Region. In den Schlössern, Klöstern und Herrenhäusern ist bis heute sichtbar geblieben, wie vielseitig der Sandstein verwendet worden ist.
Vom prachtvollen Mittelpunkt der Anlage — dem Schloss oder Gutshaus — sind bis zum kleinsten Hühnerhaus sämtliche Gebäude in irgendeiner Form mit Sandstein gestaltet. Die Mauern der Bauten sind größtenteils aus massiven Sandsteinwänden errichtet, die Dächer mit Sandsteinplatten gedeckt und die Giebelseiten der Häuser mit Sandsteinplatten behangen, die Eingangshallen mit Dehlenplatten aus Sandstein belegt.
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Die meist sehr weitläufigen, großzügig gestalteten Hausvorplätze sind mit kleinteiligem Mosaikpflaster aus SollingSandstein gepflastert. Die Entwässerungsrinnen der Höfe, die Treppen, von der schlichten Trittstufe vor Arbeiterhäusern bis zu den massigen manchmal einen halben Meter dicken und oft mehreren Metern langen Blockstufen des herrschaftlichen Eingangsbereiches — alles ist aus dem rot-braunen, häufig leicht verwitterten Sandstein gearbeitet. Der Weg in die Ställe, Scheunen und kleineren Nebengebäude führt über größere und kleinere Sandsteinplatten. Bei Regen sind die veralgten oder gar bemoosten Platten, die häufig mit einem quadratischen Mosaikpflaster vermischt sind, oft sehr glatt und es ist schwierig, den Hof zu überqueren.
Auch in den — heute meist leer stehenden Ställen — ist der Fußbodenbelag aus Sandsteinplatten, und die ehemals als Tränken und Futterstellen dienenden großen Sandsteintröge schmücken die Außenbereiche der Anlagen mit Sommerblumen.
In vielen Höfen finden Sie halbrunde Bodenvertiefungen, die häufig zu einer Seite eine Sandsteineinfassung aufweisen und mit Sandstein gepflastert sind. Nur noch selten sind diese ehemaligen
Pfosten und Pflaster in der Klosteranlage Amelungsborn