Laas Marmor
Auf den Spuren des
weißen Goldes
Was haben das Queen-Victoria-Denkmal in London, die U-Bahn-Station im World Trade Center in New York und der Pallas-Athene-Brunnen in Wien gemeinsam? Alle Denkmäler sind gefertigt aus einem einzigartigen Naturstein, der im Örtchen Laas seinen Ursprung hat. von Anna Alber
Il marmo di Lasa „Nelle foto della mia infanzia, tutti i sentieri sono bianchi. Bianco marmo“. È così che l‘artista e autore Luis Stefan Stecher, nato a Lasa, descrive i suoi ricordi d‘infanzia più formativi. È vero: i marciapiedi sono pavimentati con il nobile materiale, la piazza e la fontana del villaggio sono in marmo e numerosi monumenti e sculture adornano il paese. La cosa più preziosa che Lasa possiede, tuttavia, è un gioiello. Gli artigiani rimasero stupiti quando, nel corso dei lavori di restauro della chiesa di San Giovanni negli anni Settanta, si imbatterono in numerose reliquie in marmo dietro le pareti poco appariscenti dell‘ex sacrestia.
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Sommerwind 2022
Fotos: Anna Alber
IT
Marmor im Blut: Mit Passion, umfangreichem Wissen und spannenden Anekdoten begeistert Franz Waldner (Bildmitte) Kulturinteressierte aus Nah und Fern.
M
armor, vor Millionen Jahren entstanden, ist keineswegs ein kalter, alter Stein - sondern steckt voller Faszination, Geheimnis und historischer Bedeutung. Zusammen mit Fremdenführer, Buchautor und Künstler Franz Waldner begeben wir uns auf Marmor-Spurensuche.
Kunstvoll und ausdrucksstark „In den Bildern meiner Kindheit sind alle Wege weiß. Marmorweiß.“ So beschreibt der gebürtige Laaser Künstler und Autor Luis Stefan Stecher seine prägendsten Kindheitserinnerungen. Wahrhaftig:
Gehsteige sind mit dem edlen Material gepflastert, der Dorfplatz und Dorfbrunnen sind aus Marmor gestaltet und zahlreiche Denkmäler und Skulpturen schmücken die Ortschaft. Eine besonders beeindruckende Geschichte verbirgt sich hinter dem Werk „Mutter mit Kindern“, die vom Bildhauer Elmar Kopp im Rahmen der internationalen Steinbildhauersymposien von 1992 bis 1994 in Laas angefertigt wurde. Tag für Tag, stundenlange Knochenarbeit. Doch trotz des Verlustes der rechten Hand in seinen Jugendjahren schaffte es der Tiroler Künstler, den unerbittlichen Naturstein zu bearbeiten und das Werk zu vollenden.