Zeitung Vinschgerwind 24-21 vom 02.12.2021 Bezirk Vinschgau Südtirol

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Vinschgerwind 24-21

02.12.21

Kolping im Vinschgau

Trinkwasser ab 2023 erheblich teurer

Beheimatung geben!

Ab 2023 dürften die Trinkwassergebühren in allen Gemeinden Südtirols steigen. Von rund 10 Cent/Kubikmeter ist die Rede. Für die Gemeinde Naturns würde dies einer Steigerung des Tarifs von 25 % bedeuten. Dies berichtete BM Zeno Christanell im Naturnser Gemeinderat. Grund für diese Preissteigerung sei „eine solidarische Unterstützung für die Berggebiete“ bei der Erneuerung der dortigen Trinkwasserversorgung. Eine entsprechende Gesetzesvorlage ist in Ausarbeitung. Dies habe LH Arno Kompatscher den BM mitgeteilt.

chon die alten Römer nutzten eine eigene Formulierung, wenn sie jemanden besondere Ehre zuteil werden ließen. Der Senator Marcus Tullius Cicero war einer der wenigen, dem der Titel „pater patriae“ (Vater des Vaterlandes) zuerkannt wurde. Das hat sich in ähnlicher Weise bis in unsere Tage erhalten, wenn vom „Vater Kolping“ oder der „Mutter Kirche“ die Rede ist. Der sprachliche Verweis auf die eigenen Eltern zeigt: Hier fühlt sich jemand angenommen, geborgen, verstanden, gemocht, vielleicht auch beschützt… Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen, denn es bräuchte viele Adjektive, um zu beschreiben, was das Wort „Heimat“ wirklich bedeutet. Leben und Werk Adolph Kolpings sind ein dauerhafter Auftrag: einerseits Heimat zu bleiben für diejenigen, die bereits dabei sind und andererseits Heimat zu bieten für andere, die kommen möchten. Vom Gründerverein in Elberfeld bis zu Kolping International – auch zu Kolping Vinschgau – von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute – Kolping hat nie das sein sollen, was man neudeutsch einen „closed shop“ (geschlossenes Geschäft) nennt. „Da tat er sein Haus auf und rief uns hinein“, diese Zeile aus dem Kolping-Grablied besitzt nicht nur im übertra-

genen, sondern im Wortsinn bis in die heutige Zeit ihre ganz spezielle Bedeutung. Also unser aller Auftrag: Beheimatung geben!! Otto von Dellemann

1000 Leute ungeimpft Naturns - Der Akustikplan in Naturns ist unter Dach und Fach. Die CoronaSituation ist für den gewaltigen Besucherrückgang im Schwimmbad Naturns verantwortlich. Eine Verkehrsentlastung könnten geleaste E-Bikes bringen.

Naturnser Ratssitzung im Onlinemodus am 22. November: „Ende des Jahres 2021 wird Naturns „nur noch“ 4,2 Millionen Euro Schulden haben“, sagt BM Zeno Christanell Foto: Erwin Bernhart

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Foto: Erwin Bernhart

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von Erwin Bernhart

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000 Leute könnten sich in der Gemeinde Naturns noch impfen lassen. Mit diesen Worten begann BM Zeno Christanell seinen Bericht und seit Ende September seien Corona-Kontrollen in Restaurants und Bars unterwegs. „Einmal die Woche kommt eine Einheit von Schlanders und kontrolliert und straft“, sagte Christanell. Am Gefahrenzonenplan sei man dabei und das Verwaltungsgericht Bozen habe der Gemeinde in der Causa „Saumoar“ Recht gegeben (sh. Seite 4). Gemeindereferent Michl Ganthaler skizzierte den Fahrplan für den Kindergartenneubau: Das Vorprojekt sei vom technischen Landesbeirat genehmigt und komme demnächst zur Genehmigung in den Gemeinderat. Ganthaler erhofft sich, dass im Oktober 2022

die Ausschreibungen gemacht werden und im Frühjahr 2023 Baubeginn sein wird, mit einer Bauzeit von 2 Jahren. Genehmigt wurde im Rat der von den Fachleuten Günther Wanker und Michele Morandini erläuterte Akustikplan, der die Ist-Situation abbilde. Man werde, so BM Christanell, den Akustikplan bei künftigen Wohnbauzonen, Freizeitanlagen und Industriebauten mitberücksichtigen. Das Anas-Haus sei um 1,03 Millionen Euro an die H-Bau VGmbH (Horst Preims, Freisinger Georg und Horst) versteigert worden. Gravierende Einbrüche habe es, so berichtete die Referentin Astrid Pichler, beim Schwimmbad gegeben. Waren es in „normalen“ Zeiten um die 90.000 Besucher im Jahr, zählte man heuer bis September an die 30.000. Die Kosten blieben gleich. Deshalb entstehe für

2021 ein Kapitalbedarf von rund 475000 Euro aus der Gemeindekassa. „Das Schwimmbad erfüllt einen wichtigen sozialen Faktor, der etwas kosten darf“, sagte Pichler. Ein Vorschlag vom Referenten Florian Gruber wurde beschlossen: Um einen Teil des innerörtlichen Verkehrs auf Fahrrad umzustellen, gerade um bei kurzen Strecken eine umweltfreundliche Alternative bieten zu können, will die Gemeinde mit einem Beitrag von 200 Euro ein Leasing eines EBikes fördern. Partner dieser Aktion ist Ötzi Bike, der mit weiteren 200 Euro Preisnachlass diese Aktion fördert. Gegen einen geringen Leasingbeitrag ist man sofort Besitzer eines ansonsten teuren E-Bikes. In dieser Form sei es ein Pilotprojekt in Südtirol, in Österreich und in Deutschland gebe es diese Art der Förderung schon.


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