18 /GESELLSCHAFT/
Vinschgerwind 9-22
05.05.22
Kolping im Vinschgau
Tag der offenen Tür in Marienberg
Früherer Generalpäses Festing verstorben
Am Samstag, den 14.05.2022 von 10 – 17 Uhr kann beim Tag der offenen Tür das Kloster Marienberg (er)lebt werden. Die Museumsbesichtigung und alle Führungen sind am Tag der offenen Tür kostenlos. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Den ganzen Tag ist freier Zutritt im Museum mit den Sonderausstellungen, verschiedene Führungen und Besichtigungsmöglichkeit. Die Öffnung nach außen ist dem Konvent von Marienberg sehr wichtig. So sind die Patres an diesem Tag gerne bereit, Bereiche des Klosters zu öffnen, die ansonsten für Besucher nicht zugänglich sind.
Unglaubliche Vielfalt Marienberg/Vinschgau - Die unglaubliche Vielfalt an veredelten Produkten waren in Marienberg auf dem Frühstückstisch. Die Vielfalt inszeniert hatte Karlheinz Steiner und das Ziel war es, über die Direktvergabe der Öffentlichen Körperschaften und Einrichtungen für faire und regionale Produkte zu informieren und sich auszutauschen. von Erwin Bernhart
V
iele waren der Einladung gefolgt: Die BM der Gemeinden Taufers, Stilfs, Latsch, Schnals, Schluderns, Glurns und sogar Partschins. Für andere Gemeinden wie Mals und Prad war der zuständigen Referent gekommen. Vertreter:innen von Seniorenheimen von Mals, Schluderns und Laas waren zugegen. Das Thema, wie man regionale oder fair gehandelte Lebensmittel bei der Vergabe berücksichtigen kann, interessiert und stößt auf Aufgeschlossenheit bei Gemeindevertretern, bei Vertretern der Seniorenwohnheime, bei Schulmensen usw. In die inspirierenden Mauern von Kloster Marienberg geladen hatten Richard Theiner vom Weltladen Latsch, Armin Bernhard von der Bürgergenossenschaft Obervinschgau „da“ und der Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau Dieter Pinggera. Von Partschins bis Langtaufers, in allen Seitentälern des Vinschgaus werde eine unglaubliche Vielfalt an Lebensmitteln produziert, begrüßte Richard Theiner. Es sei uns oft gar nicht bewusst: „Wir möchten aufzeigen, wo Verbesserungen bei der Vergabe möglich sind und wie Wertschöpfung im Tal bleiben kann.“ Seit 6 Jahren versuche die Bürgergenossenschaft Obervinschgau eine sektorenübergreifende Entwicklung mitzugestalten, sagte Armin Bernhard: „Wir unterstützen Produzenten in der Vermarktung, wie Produ-
Regionales Frühstücksbuffet im Kloster Marienberg - v. l.: Richard Theiner vom Weltladen Latsch, der Präsident der Bezirksgemeinschaft Dieter Pinggera, der Schenner Gemeindesekretär Armin Mathá und Armin Bernhard von der Bürgergenossenschaft Obervinschgau „da“
Fotos: Erwin Bernhart
Am 20. April verstarb, fast 92-jährig, der 7. Nachfolger von Adolph Kolping, Prälat HEINRICH FESTING. Generalpräses Festing hat von 1965 bis 2002 die Kolpingarbeit weltweit tiefgreifend geprägt, auch in unserem Land! Er wurde am 10.12.1930 in der Nähe von Paderborn geboren, erlernte das Tischlerhandwerk und wurde Geselle und als Spätberufener – wie einst Adolph Kolping – 1961 zum Priester geweiht. Ab 1965 war er Kolping- Diözesanpräses von Paderborn und ab 1972 Generalpräses des Internationalen Kolpingwerkes, dieses Amt bekleidete er 30 Jahre lang. Ihm war es zeitlebens ein großes Anliegen, die Gedanken und das Werk Kolpings weltweit zu verbreiten. Bei seinem Amtsantritt war Kolping in 14 Ländern vertreten, bei seinem Ausscheiden in 54 Ländern! Unter anderem war es ihm wichtig, auch in Südtirol den Kolpinggedanken wieder einen neuen, beständigen Impuls zu geben. Dies gelang ihm auch – gemeinsam mit Präses August Außerer – und anderen Freunden. In seine Amtszeit fällt der Neubau der Kolpinghäuser in Bozen und Meran, sowie die Neugründung von 8 Kolpingsfamilien in unserem Lande und die Reaktivierung der vorhandenen. Der wohl größte Erfolg von Heinrich Festing, gehört sicherlich die Seligsprechung Adolph Kolpings im Oktober 1991 in Rom. Wie oft weilte er dort, um dieses Anliegen weiter zu verfolgen und Schwierigkeiten zu überwinden. Ich selbst durfte ihn meist auf den unzähligen Fahrten begleiten und unterstützen. Dankbar wollen wir seiner gedenken und ihn in ehrenhafter Erinnerung behalten. R.I.P. Otto von Dellemann
zenten mit Kunden verbunden werden können. Wir haben viel, aber es ist noch viel mehr möglich.“ Als positives Beispiel für regional und fair erzeugte Produkte führte Bernhard die Führung der Dorfsennerei Prad an. „In den letzten Jahrzehnten hat man entweder eine Industriealisierung vorangetrieben oder es sind Hofkäserein mit Selbstausbeutung entstanden. Das handwerkliche Wissen, das wir ausgelagert haben, kehrt nun für die Selbstversorgung zurück.“ Dieter Pinggera beklagte, dass es das Vergabegesetz behindere, loklae Produkte einzubauen. Der politische Wille sei im Sinne der
Nachhaltigkeit jedenfalls vorhanden. Der Gemeindesekretär von Schenna und Rechtsanwalt Armin Mathá wies darauf hin, dass die Vergabesbestimmungen tatsächlich eine große Herausforderung für die Verwalter darstellen. Über die Qualität in den Ausschreibungen könne man allerdings einiges bewirken. Bei landwirtschaftlichen Produkten könne man bis zu 10.000 Euro pro Jahr und Produzent frei vergeben. Am Frühstücksbuffet wies Pater Philip Kuschmann darauf hin, dass im Kloster jene Lebensmittel auf den Tisch kommen, die gerade in den Gärten reif sind.