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WIR SINd... WALdoRF,

aber nicht nur auf der Bühne, nicht nur an zwei Abenden! der kreative Weg zum „Poetry und Performances“-Abend der 10. Klasse

Erzählen, Dichten, Darstellen: Das sind die literarischen Genres Epik, Lyrik und Dramatik, die wir zum hundertjährigen Jubiläum auf die Bretterbühne bringen. Neuerlich haben wir dem Keller(theater) abgeschworen, dessen Bestand nicht zuletzt in Erwartung von Bau und Baggern fraglich schien.

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Mit einem maßgeschneiderten Konzept für die 10. Klasse und mit Fokus auf den horizontalen, alle Unterrichtsgegenstände umfassenden Lehrplan starteten wir in den Schaffensprozess, der vor allem den Formaspekt, aber auch Gestaltungskraft und Sprachregister auslotet. So stehen die Aufführungen am 22. und am 23. Jänner 2019 am Ende eines kompakten kreativen Prozesses.

Mögen die Theaterabende wohl anregen und unterhalten; so steht dennoch die Entwicklung, nicht das Ergebnis allein im Vordergrund. Theaterpädagogik vermag so vieles, das weit über den flüchtigen Moment der Vorstellung hinausgeht. Wir casten keine Schauspieler und Schauspielerinnen, wenn auch schon bekannte Größen aus der Schule im Maurer Schlössel hervorgegangen sein mögen: Jeder und jede soll die eigenen Fähigkeiten auf der Indoor-Pawlatschenbühne erproben können und sich selbst dabei ein wenig tiefer entdecken, den seelischen Innenraum entfalten. Die Schülerinnen und Schüler entschieden sich, nachdem sie im Brainstorming viele Aspekte eingebracht hatten, in einem Auswahlverfahren für die Themen „Digitale Überwachung“, „Vorurteile und Rassismus“ sowie „Drogen und Süchte.“ Sehr viele schöne und gelungene Texte wurden von den Jugendlichen in kürzester Zeit selbst verfasst; ergänzt wurde das Programm mit ausgewählten Gedichten und Sketches sowie Songs, die ihre Wahrnehmung der Welt wiedergeben. Eine gewisse Schwere und der – im Sinne Peter Pans nur notdürftig angenähte – Schatten sind in diesem Kontext Chiffren für den Gefühlshaushalt der Heranwachsenden...

In der kurzen Probenzeit von einer Woche entstand eine dichte und produktive Atmosphäre, in der wir uns auch ein schlüssiges Raumkonzept erarbeiteten. Es wurde geprobt, gefilmt, geschrieben, kaum gestritten, gestaltet, gedichtet und gelacht.

Auf dass die Metrik- und Poetikepoche kein Schattendasein mehr fristen möge; mit seinen Lyrics reüssierte schließlich auch Bob Dylan, und Poetry Slam ist in aller Munde: Auf die Bühne bringen wir unsere Kunst allemal! Es gibt noch viel zu sagen.

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