Dimensions 4/2015

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Dimensions 4 2015 | wissenschaft

Ästhetische Zahnmedizin in Zeiten der Minimalinvasivität «Wie verschönere ich ein Lächeln, ohne zu schaden?» Diese Frage stellt sich uns Zahnärzten immer häufiger, da viele Menschen zunehmend auch bei den Zähnen grossen Wert auf Ästhetik legen und mit entsprechenden Anliegen an uns gelangen. Gesucht sind möglichst wenig invasive Lösungen. Wie diese aussehen können, wird im vorliegenden Artikel anhand eines konkreten Beispiels gezeigt.

Dr. med. dent. Christian Ramel Zürich

Die Anzahl Patienten, die mit kosmetischen ­Anliegen zu uns Zahnärzten kommen, ist im ­Verlaufe der Zeit immer mehr gestiegen. Es sind in diesen Fällen keine Pathologien, die einer medizinischen Therapie bedürfen, sondern ­ ­gesunde Hart- oder Weichgewebe, die nicht dem gängigen Schönheitsideal und damit den Vorstellungen des individuellen Patienten entsprechen. Damit gewinnt der hippokratische Eid «nil nocere» besondere Bedeutung: Es muss ganz speziell in der kosmetischen Zahnmedizin darauf geachtet werden, dass beim Abwägen der möglichen Therapieformen eine möglichst wenig invasive Lösung angestrebt wird. Genau darauf zielt dieser Beitrag ab: Es soll die Möglichkeit beleuchtet werden, die ästhetische Erscheinung von Frontzähnen in Sinne der ­Ansprüche des Patienten auf möglichst wenig invasive, idealerweise sogar nichtinvasive Art zu verbessern. Konkret sprechen wir hier von «nonprep veneers», zum Teil auch «Additionals» oder «etch-pieces» genannt.

Ausgedehnte Diagnostik Als Diskussionsgrundlage soll das Beispiel folgender Patientin dienen: Aufgrund früheren nächtlichen Knirschens wurden die leicht retrudierten zentralen Schneidezähne inzisal abradiert. Sie erscheinen zu kurz, die Lachlinie ist gerade bis invers und hinterlässt beim Betrachter einen unfreundlichen Eindruck.

Die Patientin stört sich daran und wünscht eine Harmonisierung ihres Lächelns. Ausser kleinen, suffizienten interdentalen Füllungen sind die Zähne gesund, so wie auch das Parodont. ­Anam­nestisch und bei der Befundaufnahme konnte ein aktuelles Bruxen ausgeschlossen werden. Beim initialen, ausführlichen Beratungsgespräch muss genau herausgespürt werden, was die Patientin bemängelt, so dass die Therapie ­ ­konsequent darauf ausgerichtet werden kann.


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