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Anästhesie Journal 32 (4) 2021 Verband
Lehrreiche Workshops am SwissAnaesthesia 2021 Dieses Jahr hat die SwissAnaesthesia vom 28. bis 30. Oktober in Genf stattgefunden. Das erste Wiedersehen nach zwei Jahren stand ganz im Zeichen der persönlichen Kontakte und des kollegialen Austauschs. Keine Frage, die zahlreichen Vorträge und interessanten Diskussionen um fachliche Neuheiten innerhalb der Anästhesie waren bereichernd. Ein kleiner Wermutstropfen war allerdings, dass verhältnismässig wenige Anästhesiepflegende den Weg ins Palexpo Genf auf sich genommen haben. Wir danken allen Kolleginnen und Kollegen herzlich, die es getan haben, um beispielweise auch an der Hauptversammlung sowie den spannenden, lehrreichen und vielfältigen Workshops und Vorträgen teilzunehmen. Diese Workshops möchten wir allen, die nicht dabei sein konnten, über die nachfolgenden Kurzberichte etwas näherbringen: EKG Refresher Der «EKG Refresher» war der erste Workshop des Tages. Der Saal war gut gefüllt, als Kathrin Bieri mit ihrem Referat startete und sogleich die Aufmerksamkeit des Publikums gewinnen konnte. Mit ihrer Präsentationstechnik gelang es ihr, das Thema «Elektrokardiogramm» hervorragend zu vermitteln. Sie zeigte anschaulich die Schwerpunkte der Reizbildung, Reizleitung und natürlich die Interpretation der verschiedenen Ableitungen. Was waren nochmals Vektoren? Wie kommt es zu den
turiert und wunderbar vorgetragen. Wenn mein erster Kontakt mit dem EKG in der Ausbildung genauso gewesen wäre, wäre es mir definitiv leichter gefallen, die Materie zu verstehen. Dieser Workshop lohnte sich für mich definitiv. Samuel Faust, Vorstandsmitglied und Kommissionsmitglied SIGA/FSIA prehospital care, dipl. Experte Anästhesiepflege NDS HF und dipl. Rettungssanitäter HF (A/RS), Kantonsspital Aarau und Spital Zofingen
Bedarfsgerechte Personalberechnung An diesem Workshop wurde ein anschauliches Beispiel aus der gelebten Praxis vorgestellt: Für anästhesiologisch betreute MR-Untersuchungen werden 20 Stellenprozent (zwei Halbtage) beantragt und bewilligt. Bald wird klar, dass deutlich über 50 Stellenprozent benötigt werden. Die ursprünglich angeforderten Kapazitäten reichen bei weitem nicht aus. Ausgehend von diesem Beispiel haben wir ein Berechnungstool entwickelt, das parametriert und damit die unterschiedlichen Arbeitszeitmodelle und vor allem die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Institution abgebildet werden können. In der anschliessenden Diskussion beteiligten sich auch die ärztlichen Mitarbeitenden mit grossem Interesse und konnten unserem Ansatz einiges abgewinnen. Fazit: Wir als SIGA/FSIA möchten mit unseren Partnern, der Schweizer Gesellschaft für Anästhesiologie und Perioperative Medizin SSAPM (ehemals SGAR/ SSAR), gemeinsam und konstruktiv daran weiterarbeiten und das Tool weiterent wickeln. Andreas Mathies, Vizepräsident SIGA/FSIA
verschiedenen Lagetypen? Von Blockbildern über Tachyarrhythmien bis hin zum akuten Myokardinfarkt wurde uns Zuhörenden mit eindrücklichen Beispielen aus der Praxis untermauert. Fazit: Dieser Refresher war sehr gut struk-
und Kommissionsvorsitzender SIGA/FSIA management, Leiter Pflege Anästhesie am Kantonsspital St. Gallen
Optiflow THRIVE® Aufmerksam folgten die Zuhörerinnen und Zuhörer dem Workshop-Referat zur High-Flow-Sauerstofftherapie Optiflow THRIVE®. Auf eine kurze theoretische Einführung folgte ein praktischer Teil. Mit Unterstützung von Francisco Aranda, Vertreter des Unternehmens Fisher & Paykel HealthCare, wurden uns zwei unterschiedliche Geräte vorgestellt. Die Teilnehmenden konnten die Wirkweise von Optiflow® an sich selbst testen und erfuhren dabei, wie sich eine derartige Therapie für die Patienten anfühlt, was für die Glaubwürdigkeit sicher hilfreich ist. Für die gute Verträglichkeit des hohen Sauerstoffflusses spielt die Erwärmung und Befeuchtung des Sauerstoffs eine essenzielle Rolle. Wir machten die Erfahrung, dass die Apnoezeit effektiv verlängert werden kann. Fazit: Die Veranstaltung war ein Erfolg, denn den meisten Teilnehmenden waren die Geräte und deren Anwendung bislang nicht bekannt. Hélène Brülhart und Ruth Enzler, dipl. E xpertinnen Anästhesiepflege NDS HF, Inselspital U niversitätsklinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie
Präklinische Patientenversorgung: Fallbeispiel eines A/RS-Systems Zum Einstieg wurde das Anästhesie/Rettungssanitäter Versorgungssystem vorgestellt, welches in der Schweiz teilweise bereits seit 25–30 Jahren praktiziert wird. Unabhängig der Berufgsgruppen waren sowohl die Inputs während des Workshops, gerade während der Bearbeitung eines interaktiven Fallbeispiels, aber auch die Gespräche nach dem Workshop sehr konstruktiv. Fazit: Die Anregungen von ausserhalb der Kommission helfen uns, unseren Weg für die kommenden Jahre weiterzuverfolgen. Wir hoffen, dass unser Beruf in der