HONDRICHHÜGEL
Hondrichhügel 2
Obergut / Eggli 2
Refugium unbekannter Zeitstellungen auf dem Hondrichhügel. LK 1227 618.40 / 169.40
Befestigte Höhensiedlung verschiedener Zeitstellungen in Lattigen. LK 1207 616.60 / 171.50 und 616.90 / 171.35
Der lang gezogene, auf der Nord- und Südseite steil abfallende Felshügel dürfte einen idealen Zufluchtsort für die frühe Bevölkerung geboten haben. In der Übersichtskarte der Schrift «Die Ur- und Frühgeschichte des Simmentals» zeigt Prof. Otto Tschumi auf dem Hondrichhügel einen «Mauerzug, Letzi» an. Dies dürfte jedoch kaum der Realität entsprechen, da hier weder aus strategischer noch aus taktischer Sicht ein Mauerzug angebracht wäre. Vielmehr dürfte auf dem rund 300 Meter langen und 20 Meter breiten Plateau ein Refugium (Fluchtburg) vermutet werden.
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OBERGUT / EGGLI
In der Tat können Strukturen im Gelände den Betrachter dazu verleiten, künstlich gearbeitete Wälle zu erkennen. Das Problem auf der rund 850 Meter über Meer gelegenen Ebene dürfte sicher die Wasserversorgung dargestellt haben.
Wer kennt den rund zehn Meter hohen, senkrechten Felsabsturz im Rustwald? Er war ein idealer Schutz gegen Norden für die am leicht geneigten Südhang gelegene prähistorische Siedlung. Wenn wir davon ausgehen, dass in der Gegend von Lattigen in früherer Zeit etliche kleinere und grössere Seen existierten, kann es nicht verwundern, wenn frühzeitliche Menschen an diesem Ort ihre Wohnhütten bauten. Einzelfunde an dieser Stelle und Tausende von geborgenen Scherben im nahen Eggliwald bewei-
sen, dass hier ein beliebter Siedlungsplatz war. Wir vermuten, dass sich ebenfalls im Spiezwilerwald bei Pt. 711, in der Riederen bei Pt. 670 und im Einigwald (Roggeren) bei Pt. 667 solche befestigte Siedlungsplätze befunden haben könnten. Gemachte Funde bestätigen diese Annahme. Die Fortsetzung dieser Siedlungskette ergab sich schliesslich bei der Strättligburg bei Pt. 655 und östlich davon bei Pt. 609 sowie an weiteren Stellen des Höhenzuges in Richtung Allmendingen (nachzulesen im Werk von Louis Hänni «Strättligen»).
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