Hotelier e
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Wie sich ein Investor, Milliardär und Lebenskünstler in ein Projekt verliebte
Die Menschheit hat die Möglichkeiten für eine gute Zukunft
Die 75 besten Winterhotels der Schweiz
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Da greift man gerne zu: Mit viel Leidenschaft und Bäckerstolz produzieren wir als eigenständiges Schweizer Familienunternehmen ein breites Sortiment tiefgekühlter Feinbackwaren sowie Konditoreiprodukte und beliefern damit die ganze Schweiz. So können Sie Ihre Gäste jederzeit verwöhnen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf romers.swiss oder Ihren Anruf unter 055 293 36 36.
Liebe Leserin, lieber Leser
Aussicht, Chance, Hoffnung, Möglich keend zum
ussicht, Chance, Hoffnung, Möglich keit. Diese Synonyme nennt der Du den für die Zeit, die noch bevorsteht, die noch nicht da ist, für die erst kommende oder künftige Zeit und das in ihr zu Erwartende. «Möglichkeitsraum» nennt der Schriftsteller Robert Musil (* 1880 in Klagenfurt, † 1942 in Genf) diese Zeit in seinem tausendseitigen Jahrhundertroman «Der Mann ohne Eigenschaften» (1930) ergänzend zum «Wirklichkeitsraum».
Die Zukunft oder die Zukünfte sind unser Möglich keitsraum. Ein Möglichkeitsraum lässt alles offen. Das ist kein Trost, sondern die Aufforderung zum Tun. Denn wir möchten, dass Zukunft nicht bloss passiert. Wir möchten sie heute schon gestalten. Illusionen machen wir uns – gerade im gegenwärtigen Raum voller ungewisser Möglichkeiten – keine.
Der persönliche Einfluss auf die Zukunft ist bei den meisten Menschen gering. «Trotzdem, meinen Weg und meine Ziele verfolgen und sie so optimal wie möglich umzusetzen», ist die Haltung, mit der eine Studentin der Schweizer Hotelfachschule Luzern ihre Zukunft anpackt. So soll es sein.
(Von) Krisen haben wir genug; ahnend, dass der Krisenmodus der Normalfall bleiben wird. «Hotelière» hat einen Fokus der aktuellen Ausgabe auf die Zeit danach gerichtet. Entstanden ist ein kleines Kompen dium von Zukünften, die für die Hotellerie relevant sind und im Idealfall inspirieren zum eigenen Tun.
Das Karl Wild Rating der besten Winterhotels ist ebenfalls ein Schwerpunkt der letzten Ausgabe in diesem Jahr. Ein Rating ist in besonderer Art auch ein Statement für die Zukunft. Es ist das Ergebnis von Zukunftsentscheidungen, die engagierte Hotelièren und Hoteliers in der Vergangenheit für die Zukunft des eigenen Hauses gefasst und mit wahrnehmbarem Erfolg umgesetzt haben.
Ihnen wünsche ich eine hoffentlich überraschende Lektüre. Erfahrungsgemäss wissen wir ja: Erstens kommt es – und zweitens oft anders als man denkt. Wir bleiben zuversichtlich. Meine Zukunftshoffnung ist, Sie auch in Zukunft zu unserer Leserschaft zählen zu dürfen.
Dr. Hilmar Gernet, ChefredaktorDie Thermoplan AG hat ihre Ziele zur Emissionsreduzierung von der Science Based Targets Initiative (SBTi) anerkennen lassen. Damit setzt das Unternehmen noch stärker auf Nachhaltigkeit und reduziert seine Klimaemissionen über die nächsten Jahre deutlich.
Die 2015 gegründete Science Based Targets Initiative (SBTi) ist eine Kooperation zwischen dem Carbon Disclosure Projekt (CDP), dem Global Compact der Vereinten Nationen, dem World Resources Institute (WRI) und dem World Wide Fund for Nature (WWF). Neben der Thermoplan AG haben sich mehr als 1400 Unternehmen der Initiative zu Netto Null Emissionen angeschlossen und sich wissenschaftlich fundierte Klimaziele gesetzt. Ziel der Initiative ist es, Unterneh men bei der Festlegung von Emissionsreduktionszie len im Einklang mit den Zielen der Klimawissenschaft und des Pariser Klimaabkommens zu unterstützen (maximaler Temperaturanstieg 1,5 Grad Celsius).
«Die Bestätigung unserer Ziele durch die Science Based Targets Initiative unterstreicht unser Engage ment im Bereich der Nachhaltigkeit. Wir möchten nicht nur über Nachhaltigkeit reden – sondern wir ergreifen konkrete Massnahmen», meint Adrian Stei ner, CEO der Thermoplan AG.
Um Anreize für die Umsetzung dieser Massnahmen zur Reduzierung der Klimaemissionen zu schaffen, wurde ein sogenannter CO2 Fonds eingerichtet. Für emissionsstarke Tätigkeiten, wie beispielsweise Flug reisen, müssen interne Kompensationszahlungen geleistet werden. Der monetäre Überschuss wird dann für Massnahmen im Bereich der Nachhaltigkeit eingesetzt. So konnten beispielsweise Anfang Juli 25 Elektroladestationen am Standort Weggis instal liert werden. Mitarbeitende mit einem Elektroauto können so kostenlos ihr Fahrzeug laden und profitie ren von einem reservierten Parkplatz.
Die Thermoplan AG entwickelt und produziert Kaffeevollautomaten für den professionellen Einsatz in Gas tronomie und Gewerbe. Das Familienunternehmen mit Produktionsstandort Weggis ist global tätig. In Weggis sind rund 470 Mitarbeitende tätig.
Der Lifthersteller Schindler und die APG|SGA span nen zusammen. Bis im Frühjahr 2023 werden 150 Screens in Aufzügen von Hotels in Tourismus und Bergregionen der ganzen Schweiz installiert. Die APG|SGA als Marktleaderin für Aussenwerbung schlägt mit der Vermarktung der Screens in Aufzügen von Schindler ein neues, digitales Kapitel auf. «Mit dem Angebot sind wir in der Lage, den Werbetreiben den neben den grossflächigen ePanels und eBoards weitere digitale Werbeflächen anzubieten. Die hoch wertigen Screens in Hotelaufzügen von Schindler sind dafür hervorragend geeignet», sagt Markus Ehrle, CEO der APG|SGA. Nach der Inbetriebnahme der zunächst rund 150 neuen Screens wird das Netz kontinuierlich ausgebaut. Auch Schindler sieht in der neuen Partnerschaft und den neuen digitalen Werbeflächen ein grosses Potenzial, um «die Fahr gäste zu informieren und die Fahrt kurzweiliger zu gestalten», sagt Patrick Hess, CEO der Schindler Auf züge AG. mm/phg
Die Schweizer Berghilfe unterstützte mit rund einer Million Franken zwei Hotel Umbauprojekte. Im Oktober wurden das Hotel Tannenboden in Flumserberg und das Grand Hôtel du Cervin in St Luc neu eröffnet. Durch die finanzielle Hilfe konnten veraltete Hotelinfrastrukturen erneuert werden.
Hilmar GernetHeute bietet das Hotel insgesamt 40 Zimmer bzw. 77 Betten. «Es war in der Tat eine riesige Herausforderung. Aber mit der jetzigen Lösung können wir konkurrenz fähig in die Zukunft gehen», sagt Hannes Kurath, Geschäftsführer vom Hotel Tannenboden.
Beide Hotels sind für ihre Region von grosser Bedeutung: Das traditionsreiche Hotel Tannenboden auf der Tannenbodenalp in den Flumserbergen und das denkmalgeschützte Grand Hôtel du Cervin in St Luc im Val d’Anniviers im Wallis. In beiden Tourismusregionen gingen in den letzten Jahrzehnten Hotels und Gasthäuser verloren. Oder traditionsreiche Betriebe wurden durch Eigentums wohnungen ersetzt. Die finanzielle Unterstützung der Berghilfe für das Hotel Tannenboden belief sich bei einer Gesamtinvestition von 8,3 Millionen Franken auf 300 000 Franken. Das Grand Hôtel du Cervin erhielt 650 000 Franken Unterstützung bei einer Gesamtinvestition von 9 Millionen Franken.
Kurt Zgraggen, Geschäftsführer der Schweizer Berg hilfe, ist überzeugt, dass solche Investitionen nötig sind: «Auch solch traditionsreiche Hotelbetriebe müssen sich für die Zukunft rüsten, haben es aber bei der Beschaffung der finanziellen Mittel sehr schwer, weil es immer grosse Investitionsvorhaben sind.» Die Schweizer Berghilfe ist eine ausschliesslich durch Spenden finanzierte Stiftung mit dem Ziel, die Existenzgrundlage und Lebensbedingungen der Schweizer Bergbevölkerung zu verbessern. Die Unter stützung trägt dazu bei, der Abwanderung aus dem Berggebiet entgegenzuwirken.
Das 1914 erbaute Hotel Tannenboden in Flumserberg wird seit 2010 von Hannes Kurath und seiner Familie in der fünften Generation geführt. Nach einer einge henden Analyse des Hotelbetriebs 2014 wurde klar, dass das Hauptgebäude zwingend saniert werden musste. «Wir wussten, dass es für uns sehr schwierig werden würde, eine passende und finanziell tragbare
Lösung zu finden», sagt Geschäftsführer Hannes Kurath. Die Familie entschloss sich dazu, das Haupt gebäude abzureissen und einen Neubau zu erstellen, mit dem nun insgesamt 40 Zimmer bzw. 77 Betten zur Verfügung stehen. Hannes Kurath: «Es war eine riesige Herausforderung. Wir haben uns sogar einige Male überlegt, das Hotel zu verkaufen. Aber mit der jetzigen Lösung können wir konkurrenzfähig in die Zukunft gehen.»
Grand Hôtel du Cervin Auf 1650 Meter über Meer thront das denkmalge schützte Grand Hôtel du Cervin. Der neoklassizisti sche Bau stammt aus dem Jahr 1893. 2013 sollte das Hotel, das 30 Jahre lang nicht mehr als solches betrie ben worden war, verkauft werden. Um das historische Gebäude zu erhalten, gründeten rund 40 Personen die Aktiengesellschaft «Grand Hôtel du Cervin à St Luc SA» und kauften das Hotel. Zudem gründeten sie den Verein «Amis du Grand Hôtel du Cervin», der heute rund 300 Mitglieder zählt und sich für den Erhalt des Hotels einsetzt. 2019 begannen die Umbau und Reno vationsarbeiten.
Für den Betrieb übernahm das Hotel das bewährte Konzept der Jugendherbergen. Das Haus bietet nun 110 Betten in 21 Zimmern. Der Bau des einzigartigen Wellnessbereichs – mit spektakulärem Blick auf die Bergwelt – wurde vollumfänglich von der Gemeinde Anniviers finanziert. Diese Wellnesswelt ist öffentlich zugänglich und steht allen Gästen im Val d’Anniviers zur Verfügung. Aude Héritier, die junge Walliser Geschäftsführerin, freut sich auf ihre Aufgabe: «Ich fühle mich sehr privilegiert, dieses aussergewöhnliche Hotel zu leiten. Diese spezielle Jugendherberge hat eine Seele, eine lange Geschichte, aber auch eine etwas verrückte Seite.»
Bezug auf einen Artikel der Zeitung «Nouvelliste». Als Grund für den Baustopp wurde angegeben, die Behörden warteten «vergebens auf Anzahlungen und Garantien seitens der russischen Investoren rund um die Aminona Luxury Resort and Village AG (ALRV).»
In Crans Montana soll eine neue «Bergdestination» entstehenn, wie einer Medienmitteilung vom 12. Ok tober 2022 zu entnehmen ist. Das «ultraluxuriöse Resort» soll von der schweizerischen Aminona Luxury Resort and Village SA (ALRV) mit Sitz in Crans Montana entwickelt und realisiert werden. Diese sei verantwortlich für den «gesamten Entwicklungs prozess, von der Planung, der Genehmigung und dem Bau bis hin zu den Verkaufs und Marketingaktivitäten des Aminona Village Masterplans, der die Schaffung einer neuen Bergdestination mit Hotels, Geschäften, Restaurants, Bars und Aktivitäten sowie einer Vielzahl von Freizeit und Unterstützungsein richtungen vorsieht», heisst es in der Mitteilung.
Den Hintergrund der Meldung bildet ein Projekt, das 2014 den Spatenstich erlebte. Das 700 MillionenProjekt, hinter dem eine russische Investorengruppe stehen soll, kam bereits mehrmals ins Stocken. Der Gemeinderat von Crans Montana verfügte 2018 eine Baueinstellung. Mit dem «erneuten Stopp interveniert die Gemeinde bereits ein zweites Mal», heisst es auf der Website www.1815.ch/news/wallis/aktuell/ aminona/ (besucht: 23.10.22). Die Website nahm
Nun soll das Projekt offenbar erneut starten. Geführt und betrieben werden soll das Resort dereinst von der italienischen Gruppe Lefay Resorts & Residences. Lefay Resorts & Residences wurde 2006 von Unternehmerehepaar Domenico Alcide und Liliana Leali ge gründet. Ziel war es, «die italienische Referenzmarke auf dem internationalen Markt für Luxus Wellnessurlaub» zu werden. Das erste Lefay Resort & SPA Lago di Garda wurde 2008 in Gargnano eröffnet. 2019 kam in Pinzolo das Lefay Resort & SPA Dolomiti hinzu. Das neue Resort in Crans Montana markiert die Expansion von Lefay ins Ausland. Die Medienmitteilung zitiert Domenico Alcide Leali, CEO von Lefay Resorts & Residences: «Ich freue mich sehr, dass Lefay neben anderen internationalen Marken von ALRV ausgewählt worden ist, deren Flaggschiff im neuen Aminona Projekt in Crans Montana zu verwal ten. Dieser Erfolg markiert den ersten Schritt unserer internationalen Expansion sowie unser erstes Objekt unter einem Managementvertrag.»
Das neue Lefay Resort soll 106 Suiten und zwölf pri vate Chalets mit Service anbieten. Das Lefay SPA wird sich über eine Innenfläche von mehr als 4000 Quadratmetern erstrecken und mehrere Innen und Aussen pools, Nassbereiche, einen Adults Only Bereich und 21 Behandlungskabinen umfassen. mm/phg
Die Inspektoren des renommierten Restaurantführers Guide Michelin adeln das Schweizer Gourmet Restaurantkonzept im Waldhaus Flims, das unter dem Patronat von Spitzenkoch Tristan Brandt steht und von Küchenchef Niklas Oberhofer, dem aktuell jüngsten Sternekoch der Schweiz, geleitet wird.
Nun prangen nicht nur am Himmel des Waldhaus Flims Sterne, sondern auch ein Michelin Stern am Restau rant Epoca des 5 Sterne Superior Wellness Resort Waldhaus Flims. Das Gourmet Restaurant ist bereits vom GaultMillau mit 16 Punkten ausgezeichnet worden.
Leidenschaft und Lockerheit
«Wir freuen uns gemeinsam mit Niklas und seinem Team über diesen ganz besonderen Erfolg und sind stolz auf ihn und die gesamte Epoca Mannschaft. Sie ist mit viel Herzblut und Leidenschaft daran, unser gemeinsames kulinarisches Projekt – ein ausgezeich netes Spitzenrestaurant im Waldhaus Flims – zu eta blieren», so Hoteldirektor Bosko Grozdanic.
Patron Tristan Brandt lobt «sein Nachwuchstalent» Niklas Oberhofer: «Er ist ein Vorbild für den Branchen nachwuchs in der Spitzengastronomie. Niklas Ober hofer gehört zur Riege derjenigen Köche, die eine neue Ära in der Spitzengastronomie einläuten. Er und sein Team überraschen mit einer modernen Küche mit vielen regionalen Zutaten, kreativ interpretiert, sowie einer offenen und lockeren Art, die bereits junge Gäste für die Gourmetküche begeistert.»
Der Ausgezeichnete meint noch etwas ungläubig: «Es ist unbeschreiblich, wir haben lange darauf hin gefiebert. Und ich kann es noch gar nicht fassen, dass wir uns ab sofort als Sternerestaurant bezeichnen dürfen. Ich glaube es auch erst, wenn die MichelinPlakette an unserem Eingang hängt.» Jetzt gelte es aber einen kühlen Kopf zu bewahren und weiter «an unseren kulinarischen Kreationen und unserem Service zu feilen, damit wir unseren Gästen ein einmaliges Epoca Erlebnis im Waldhaus Flims bieten können», betont der Geehrte.
Erst letztes Jahr haben Michael Schuler und sein Team das exklusive Gourmetrestaurant Aqua im 5 Sterne Hotel Alex Lake Zürich eingeweiht. Mitte Oktober wurde er mit seinem ersten Michelin Stern ausgezeichnet. Er ist damit, nebst Stefan Heilemann, zwei Michelin Sternen, Stefan Jäckel und Mattias Roock, je ein Michelin Stern, der vierte Starkoch des Hotellerie und Landwirtschaftsverbundes The Living Circle.
Das Gourmetrestaurant Aqua hat sich dank der intimen Atmosphäre mit nur 14 Sitzplätzen und vor allem der eindrück lichen Geschmackserlebnisse schnell als Place to be etabliert. Nun gehört es zum Kreis der Sternerestaurants und ist damit das erste in Thalwil. Michael Schuler und sein Team wurden für ihre herausragen den Kreationen mit dem begehrten Miche lin Stern ausgezeichnet.
Schulers Kochstil zeichnet sich durch klare, produktfokussierte Kreationen aus. Seine Leidenschaft gilt der Verbindung von französischen und asiatischen Ge schmackswelten. Diese kulinarischen Kompositionen bringt Pâtissière Larissa Wehrli mit ihren aufregenden Desserts zur Vollendung. Nicole Dummermuth, Chef de Service, begleitet die Gäste auf ihrer lukul lischen Reise. Jörg Arnold freut sich sehr für das junge Kollektiv: «Wir sind sehr
stolz, mit Michael Schuler und seinem Team im Alex Lake Zürich eine starke und talentierte Küchencrew im Restaurant Aqua zu haben.»
The Living Circle greift weiter nach Sternen Mit dieser Auszeichnung sind nun alle Gourmetrestaurants der 5 Sterne Hotels von The Living Circle mit mindestens einem Michelin Stern dekoriert. Stefan Heilemann, Widder Restaurant, hat seine zwei Michelin Sterne auch in diesem Jahr bestätigt, genauso Stefan Jäckel, La Rôtis serie, seinen Stern. Auch Mattias Roock, Locanda Barbarossa, hält seinen erfolg reich. Seit heute ist Michael Schuler mit seinen 28 Jahren in jeder Hinsicht der Jüngste darunter. Das verleiht den «The Living Circle» Spitzenköchen zusammen mit den Members of The Living Circle von der Caminada Group AG ein unvergleich liches Gewicht in der Schweizer Gourmet welt. mm/phg
möchte dann Direktor eines Hotels sein. Ob in einem gepachteten Haus oder mit einem Investor im Hintergrund, das ist ihm noch nicht so klar und auch noch nicht so wichtig. Seine Leidenschaft für die Hotellerie hat der Luzerner (*1994) nach Abschluss der kaufmännischen Lehre beim Infotag der SHL entdeckt. Obwohl, bereits als Sechstklässler habe eine berufliche Abklärung ergeben, dass er als kommunikativer und offener Mensch ein Gastgeber, ein Hotelier werden könnte.
Bevor ihn der Weg an die Schweizerische Hotelfachschule Luzern (SHL) führte, hatte er den Plan, in den USA in einer College-Mannschaft Tennis zu spielen und Wirtschaft zu studieren. Nach sechs Monaten in den USA gab er den Plan auf. Er kehrte zurück, machte die Berufsmaturität und absolvierte bis zum Start an der SHL ein einjähriges Praktikum im Hotel Schweizerhof Luzern.
Mit dem SHL-Diplom als Hotelier und Restaurateur im Sack, hat er Anfang Oktober als Food and Beverage-Manager im Hotel Walther in Pontresina angefangen. Man merkt bei jedem Satz, dass Sandro Jaray ein leidenschaftlicher Hotelier ist. In einem ersten Blick zurück meint er: «An der SHL habe ich gelernt, dass es darum geht, mit Herzblut dabei zu sein.» Diese Haltung hätten die Dozierenden überzeugend gelehrt und gelebt. In der Ausbildung alles von A–Z gesehen zu haben, war «mega wichtig». Es erlaube ihm nun, mit verschiedenen Blickwinkeln die anstehenden Aufgaben anzugehen. Der «Schulrucksack» helfe ihm, die nötige «Elastizität zwischen Theorie und Praxis» zu finden: «Was kann ich verän dern? Was muss ich sein lassen?»
Wenn er etwas an die SHL zurückspiegeln möchte, so wäre es, die Bedeutung der Führungsaufgabe noch stärker zu betonen. «Die Individualität der Mitarbeiten den im Betriebsalltag zu berücksichtigen, ist noch wichtiger, als ich gedacht habe.» Ihre Eigenheiten und Kompetenzen einzubeziehen, sei zwingend für ein funk tionierendes Team, das die Extrameile geht. Das SHL-Diplom sieht er als Meilen stein, als Ausbildungspuzzle. Ebenso wichtig sind ihm das Netzwerk, das er spinnen konnte, und die Freunde fürs Leben, die er gewonnen hat.
Er kann sich vorstellen, zusammen mit ebendiesen Freunden eine «neue Bewe gung» zu lancieren. Diese soll zeigen, dass die Hotellerie «coole Arbeitsplätze» bietet. Sandro Jaray möchte seine Leidenschaft für den Beruf und die Branche weiter geben. Das Hotel habe Chancen, attraktive Arbeitsplätze (Hort für Kinder von Mitarbeitenden, sinnvolle Dienstpläne, Benefits usw.) mit Work-Life-Balance anzubieten, ist er zutiefst überzeugt. Das Ganzheitliche, die Abwechslung, das Zusammenspiel – Unternehmer sein, Finanzen, Mitarbeitende und Gäste mit unterschiedlichsten Charakteren und vieles mehr –, das ist es, was ihn so fasziniert.
Hilmar GernetDas Waldhaus Flims Wellness Resort, ein beinahe iko nisches Alpenresort, wird neu von Bosko Grozdanic geleitet. Nabil Chihab wurde zum Executive Assistant Manager ernannt. Der neue Direktor kennt das Haus bereits sehr gut, leitete er doch bisher seit gut vier Jah ren die Rooms Division im Waldhaus Flims. Zudem bringt er 20 Jahre Hotelmanagement Erfahrung mit. Als Executive Assistant Manager wird Nabil Chihab eng mit dem neuen Direktor zusammenarbeiten und ihn in allen Bereichen des Resortbetriebs unterstützen. Er verfügt über gut 21 Jahre Erfahrung in der internationalen Luxushotellerie, darunter zuletzt als Food and Beverage Direktor im Waldhaus Flims. Im Juli 2022 gab das Waldhaus Films seine Partner schaft mit Alchemy Wellness Resort bekannt, einem wegweisenden Hotel und Wellness Managementun ternehmen. mm/phg
Aus dem Vorstand des Verbandes Schweizer Gastro planer wurde Mario Sekinger als neuer Präsident für die nächsten zwei Jahre gewählt. Mit Mario Sekinger von der Firma planbar ag in Zürich führt nun ein erfahrener Gastroplaner den Verband Schweizer Gas troplaner und vertritt die beruflichen Interessen der Mitglieder in der Öffentlichkeit. Nach seiner Kochaus bildung arbeitete Mario Sekinger gut 20 Jahre in ver schiedensten Positionen in der Küche und bildete sich stets fort; vor allem der Abschluss der höheren Fach prüfung zum Küchenchef mit eidg. Diplom soll hier erwähnt werden.
Seit rund zehn Jahren ist Mario Sekinger in der Gastronomie Fachplanung bei der planbar ag tätig und kann täglich seine Erfahrungen aus der akti ven Zeit miteinfliessen lassen. Die Verbandswebsite wurde neu gestaltet und ist nun erreichbar unter schweizergastroplaner.ch (ersetzt vsgg.org). red
Die «The Living Circle» Geschäftsleitung verstärkt sich mit drei erfahrenen Profis und setzt einen neuen Gastgeber im Zürcher 5 Sterne Widder Hotel ein. Jörg Arnold steigt Anfang 2023 zum Leiter Betriebe Nord und stellvertretender CEO der ex klusiven Schweizer Hotel und Land wirtschaftsgruppe auf. Simon V. Jenny wird per 1. November 2022 Leiter Betriebe Süd. Auf Arnold folgt im Widder Hotel Daniel Weist als Managing Director Ope rations. Nebst Arnold sind seit 1. Septem ber 2022 Thomas Hildebrand, Director Finance & IT, sowie seit 1. Juni 2022 Kri stina Tanasic, Director of Human Resources, in der Geschäftsleitung des The Living Circle. mm
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In den letzten Jahren ist die Zahl der Hotels der SV Group sehr dynamisch gewachsen. Allein in den letzten zwei Jahren wurden in der Schweiz und in Deutschland sechs Häuser eröffnet. Das Portfolio umfasst heute 19 Hotels, weitere acht sind in Bau oder Planung. Um diesen Entwicklungen Rechnung zu tragen, hat die SV Group wichtige Führungspositio nen neu besetzt. Mit Talenten aus den eigenen Reihen und Experten, die neu zur SV Group stossen, wurden Schlüsselpositionen mit erfahrenen Fachleuten be setzt.
Schlüsselpositionen besetzt
Alex Laukenmann ist seit 2017 bei der SV Group und übernimmt als Director Opening, Operations Support and Services zusätzlich die zentrale Reservation und das Service Center. Für die Area Operations Franchised Hotels in der Schweiz ist neu Marco Meier verantwortlich, der bisher Director für Design und Construction der SV Group war. Nico Giovanoli ist im Sommer 2022 als Director Area Operations für die Franchised Hotels von SV Hotel in Deutschland zur SV Group gestossen. Hansjürg Nagy bleibt unverändert Area Operations Manager für den SV eigenen Brand Stay KooooK sowie die Häuser Amaris und La Pergola. Arlett Hoff ist seit September 2022 als Director Busi ness Development SV Hotel für die strategische Ent wicklung der Business Unit verantwortlich.
SV-Talente: Nico Giovanoli, Arlett Hoff
Nico Giovanoli verfügt über umfangreiche Erfahrungen und ausgeprägte Fähigkeiten in Hotel Opera tions. Er war in verschiedenen führenden Funktionen bei namhaften Hotelgruppen als Manager, Cluster Manager und Area Manager tätig. Zuletzt war er Area Manager South der HR Group, deren Portfolio von Messe und flughafennahen Businesshotels über zen tral gelegene Stadthotels bis hin zu Hotels und Resorts in beliebten Ferienregionen reicht. Nico ist gelernter Koch und verfügt über Weiterbildungen im Bereich Finance und Strategie für die Hospitality Branche.
Arlett Hoff hat umfangreiche und langjährige Er fahrung in der Beratung und finanzwirtschaftlichen Analyse im Bereich Hotelentwicklung und invest ment. Sie hat in den letzten 16 Jahren bei HVS in London erfolgreich Investoren, Betreiber und Ent wickler von Serviced Apartments und Hotels in der Expansion auf geografischer und konzeptioneller Ebene beraten und begleitet. Zuletzt hat sie als Director Consulting and Valuation bei HVS Wirt schaftlichkeitsstudien, Bewertungen und strategische Ausrichtungen mit Fokus auf Co Living geleitet. Arlett Hoff ist Diplom Kauffrau und besitzt einen Master in Real Estate Investment and Finance der Henley Busi ness School (University of Reading, UK). mm/phg
Arlett Hoff ist seit Mitte September 2022 als Director Business Development SV Hotel für die strategische Ent wicklung der Business Unit verantwortlich.
Nico Giovanoli ist seit August 2022 Director Area Operations für die Franchised Hotels von SV Hotel in Deutschland.
Cheval
ist Ende Oktober
Award ausgezeichnet worden. Damit wird sein ausserordentliches Engagement in der Förderung gastronomischer Talente gewürdigt. Es waren in diesem Jahr nicht nur die begehrten Sterne, die bei der traditionsreichen Guide Michelin Star Revelation Gala überreicht wurden. Zum zweiten Mal würdigte die Jury mit dem Michelin Mentor Chef Award auch ausserordentliches Engagement in der Nachwuchsförderung. Gewinner des Awards ist Sternekoch Peter Knogl, der auch erneut als Inhaber von drei Michelin Sternen bestä tigt wurde.
Der Michelin Switzerland Chef Mentor Award wurde in diesem Jahr vom Guide Michelin zusammen mit den Schweizer Chocolatiers des Traditionshauses Sprüngli vergeben. Die Jury würdigte Peter Knogl als Talentförderer und Innovator, der sein enormes Wissen und seine einzigartige Expertise schon seit Jahren an junge, aufstrebende Köche weitergibt.
Tomas Prenosil, CEO der Confiserie Sprüngli: «Wir legen grossen Wert darauf, unseren Lernenden eine professionelle, anspruchsvolle und abwechslungsreiche Ausbildung zu bieten. Es ist uns wichtig, Nachwuchs optimal zu fördern, weshalb wir die Zusammenarbeit mit den kreativen jungen Talenten als eine bereichernde, fordernde und motivierende Aufgabe sehen.»
Nachdem die Sterneverleihung des Guide Michelin aufgrund der Coronapandemie letztes Jahr digital stattfinden musste, wurden die Sterne erstmals auf dem Campus der EHL Hospitality Business School in Lausanne überreicht. mm/phg
Die Direktion der HES SO Valais Wallis hat Blaise Larpin zum neuen Leiter des Instituts Tourismus ernannt. Er übernahm die Leitung am 1. November 2022 von Marc Schnyder. Blaise Larpin stiess 2011 zum Institut Tourismus der HES SO Valais Wallis und ist seit 2019 als Ordentlicher Professor FH tätig. Unter anderem koordiniert er die Dienstleistungen für Unternehmen und öffentliche Körperschaften und ist für die interdisziplinären Projekte im Bereich Regionalentwicklung verantwortlich. Das Auswahlkomitee war sowohl von seinen fachlichen Kompetenzen als auch von seiner Erfahrung im Bereich der Leitung bereichsübergreifender Projekte und des Managements beeindruckt, heisst es in einer Mittei lung der HES SO. Weiter überzeugte er durch seine strategischen Visionen für das Institut Tourismus und seine sehr guten Kenntnisse der Walliser Tourismus und Wirtschaftskreise. TI/phg
Franz W. Faeh, Culinary Director im Gstaad Palace, ist neuer Conseiller Culinaire der Chaîne des Rôtisseurs Schweiz. Er übernimmt das Amt und die Insignien von der langjährigen Würdenträgerin Irma Dütsch, der Grande Dame de la Haute Cuisine in der Schweiz. Zu seiner Vorgängerin, die ihn im Laufe seiner Karriere immer wieder unterstützt hat, meint er liebevoll, sie sei seine «berufliche Mama».
Der 62 jährige Franz W. Faeh, gebürtiger Saaner, ver pflichtet sich mit der neuen Aufgabe dazu, «den gemeinsamen Geist der Exzellenz, der feinen Tisch kultur zu wahren und die kulinarischen Künste zu fördern». «Dass mich der Schweizer Chapitre als Nachfolger von Irma Dütsch als Conseiller Culinaire gewählt hat», so Faeh, «erfüllt mich mit Stolz und Ehre. Sie ist eine der grössten Köchinnen der Schwei zer Geschichte.»
Als kulinarischer Berater – seit sieben Jahren im Gstaad Palace, wo er einst seine Lehre machte – sieht er seine Aufgabe darin, die Tradition der «kulinari schen Künste» weiterhin zu fördern. Zudem weiss er als Teamleader von 55 Fachleuten, dass man mit der Zeit gehen muss. Dazu gehört auch sein bewusst gepflegter, «anderer Führungsstil». Faeh erläutert: «Mit jungen Menschen und feinfühligen Könnerinnen und Könnern, was Küchenprofis stets sind, muss man wegkommen vom hierarchischen Befehlston. Vielmehr brauchen wir die Befähigung zur Kreativität, flache Hierarchien und Freude am Experimen tieren. Voraussetzung dafür ist, dass alle wissen, was sie tun, und im ABC der feinen Kochkünste sattelfest sind.»
Wurzeln im 13. Jahrhundert in Frankreich Bereits 1990 hat sich Franz W. Faeh der Chaîne des Rôtisseurs, angeschlossen, einer weltweiten Gemein schaft, die professionelle und nicht professionelle Gourmets zusammenbringt. Zu den Mitgliedern ge hören Hoteliers, Restaurantbetreiber, Chefköche und Sommeliers aus der ganzen Welt. Mit rund 21 000 Mit gliedern ist die Chaîne des Rôtisseurs die älteste und grösste gastronomische Vereinigung der Welt. Sie wurde 1950 in Paris gegründet. Ihre Wurzeln reichen bis ins Jahr 1248 in Frankreich zurück, als König Lud wig IX. die Genehmigung zur Gründung der Zunft der «Gänsebräter» gab. Heute ist die Chaîne des Rôtis seurs in über 75 Ländern etabliert und vereint Profis und Amateure aus der ganzen Welt. mm/phg
Im Giardino, der legendären Talentschmiede von Hans C. Leu, legte Adrian Stalder während neun Jahren eine Bilderbuchkarriere hin. Vom Einkäufer bis zum Stellvertreter von Leu war er so ziemlich alles. 1995 wechselte er ins Engadin, brachte in Pontresina das Saratz zum Blühen und schrieb mit dem Hotel sieben Jahre lang eine grandiose Erfolgsgeschichte. Im Hitzesommer 2003 kehrte er mit seiner Familie nach Ascona zurück. Ziel war es, das 5-Sterne-Haus Parkhotel Delta neu zu positionieren. Es sollte nicht das schlechteste Hotel mit fünf Sternen in Ascona sein, sondern das beste 4-Sterne-Haus im Tessin. Weil die Besitzerin den fünften Stern unter keinen Umständen loslassen wollte (sie verlor ihn später doch), verliess Stalder das Delta nach nur zwei Jahren und machte sich selbstständig.
Ende 2005 gründete er die Firma stalderprojects. Dank zwei grossen Auftrag gebern – Stefan Breuer vom Seven in Ascona und USM- Besitzer Alex Scherrer vom Omnia in Zermatt – ging die Post vom ersten Tag an ab. Und der Erfolg hielt an. Heute ist Stalder VR-Präsident der Swiss Quality Hotels, Delegierter der Hotel Caspar AG in Muri und Verwaltungsrat der Guardaval Sporz AG in Lenzerheide sowie der Martel AG in St. Gallen. Überdies ist er Fachjurypräsident von Best of Swiss Gastro und Dozent für Unter nehmensführung am Unterneh merseminar GastroSuisse. An seine Zeit als Hotelier denkt Stalder, der eigentlich die Kunstgewerbeschule besuchen und Fotograf werden wollte, gern zurück. Er pflegt bis heute Kontakt mit ehemaligen Mitarbeitern und viele seiner einstigen Gäste sind Freunde geworden. Zum Beispiel Fredy Gantner, Mitgründer der Partners Group und Besitzer des Maiensäss hotels Guarda Val.
Mit seinem heutigen Leben ist Stalder, seit kurzem Grossvater, rundum zufrieden. Der Starhotelier von einst, der schon immer ein Flair für Schönes hatte, lebt seit elf Jahren im Tessiner Flecken Verscio am Eingang zum Centovalli. «Ein schönes Haus mit grossem Garten, in dem es dank meiner Frau immer wunderbar blüht. Und mit einem grossen Büro unter dem Giebeldach mit Blick auf die Berge.» Verscio sei noch das echte Tessin, sagt er. «Mit Ein heimischen, Tessiner Dialekt, dem Teatro von Dimitri und ein paar schönen Grotti in der Nähe!»
Sie eröffnen im kommenden Februar ein neues Hotel in Istanbul, im März ein weiteres in London. Was kann der Gast erwarten?
Alles, was Peninsula ausmacht. Eine gross artige, raffinierte Hardware und Leute, die mit Leiden schaft für unsere Gäste da sind.
Kann man ein Hotel überhaupt noch besser machen als die derzeit besten?
Man kann immer noch irgendwo irgendetwas verbessern und verfeinern und aus begangenen Fehlern lernen. Und man kann den Gast stets aufs Neue über raschen. In Istanbul etwa werden 250 Bäume stehen, die wir aus ganz Europa zusammengekauft haben. Den entscheidenden Unterschied aber wird mehr denn je der Mensch ausmachen.
Was zeichnet ein gutes Hotel aus?
Eine Besitzerschaft, die langfristig denkt, laufend investiert und gut zu den Mitarbeiterinnen und Mit arbeitern schaut.
Welches Hotel ist für Sie das beste in der Schweiz?
Das Baur au Lac in Zürich. Aus den eben erwähnten Gründen.
Warum ist Peninsula nicht in der Schweiz? Auch mit demnächst zwölf Häusern sind wir klein und konzentrieren uns auf die grossen Finanzzentren London, New York und Tokio.
Über Ihr angebliches Interesse am Zürcher
The Dolder Grand wurde auch schon spekuliert. Wir würden nie ein Hotel kaufen, das bereits berühmt ist. Wir bauen Neues auf. Dolder und Peninsula – das ginge niemals zusammen.
Andermatt wäre etwas Neues gewesen. Wir haben die Entwicklung von The Chedi wie alles Neue mit Interesse verfolgt. Es war mutig, und der Erfolg verdient grössten Respekt. Wir konzentrieren uns in einer nächsten Phase auch verstärkt auf Life style und Freizeit. Das wird aber dort der Fall sein, wo wir schon sind. In den Städten.
Haben Sie noch grosse Ziele, Träume?
In den vergangenen drei Jahren bescherte mir Covid vor allem Albträume. Es waren die schlimmsten Jahre meines Lebens. Jetzt habe ich wieder andere Träume. Jene von tollen neuen Projekten.
Neues Peninsula Hotel in Istanbul wird 2023 eröffnet.
Der gebürtige Glarner Peter C. Borer absolvierte die Hotel fachschule Lausanne und stiess vor 41 Jahren zur Hongkonger Luxushotelgruppe Peninsula. 1994 wurde er General Manager im Peninsula Hongkong, dem weltberühmten Flaggschiff der Gruppe. 2004 ernannten ihn die Eigentümer zum Chief Operating Officer der Peninsula-Hotels und zum Executive Director der Dach organisation The Hongkong and Shanghai Hotels Ltd. Borer erhielt zahlreiche wertvolle Auszeichnungen, darunter zwei Orden der französischen Ehrenlegion, unter anderem für seinen unermüdlichen Einsatz für das Projekt Peninsula Paris. Er ist der erfolgreichste und angesehenste der vielen Schweizer Hoteliers im Ausland, ein eigentlicher Superstar der Welt hotellerie.
Samih Sawiris hat sein Tourismusimperium dem ältesten Sohn Naguib übergeben. Geändert hat sich für ihn freilich nicht viel. Das Leben in der Wüste und auf dem Meer, das er immer so geliebt hat, geniesst er heute einfach noch intensiver. Und Andermatt mit dem blühenden Herzstück The Chedi ist für ihn nicht bloss ein Milliardenprojekt, sondern mehr denn je eine Herzensangelegenheit.
Samih Sawiris traf ich erstmals vor mehr als zwölf Jahren. Vor dem Zürcher Hotel Stor chen, in dessen Nähe er eine prächtige Dachwohnung besitzt, wartete eine dunkle Limousine. Am Steuer sass Franz Egle, Ex Bundesratsberater, PR Berater und bis heute ein enger Vertrauter von Sawiris. Gemeinsam fuhren wir nach Andermatt, um ein paar Musterzimmer im The Chedi, das gerade im Bau war, zu besichtigen. «Ich habe der einheimischen Bevölkerung viel versprochen und bin emotional entsprechend engagiert», sagte Sawiris. «Alles andere als ein Erfolg des Projekts Andermatt ist undenkbar.»
Das letzte von vielen Treffen mit Sawiris war ein fast dreistündiger Lunch im The Chedi im Frühling dieses Jahres. Entspannt wirkt er zwar so gut wie immer, aber so locker hatte ich ihn kaum je erlebt. Er kam gerade von einem Trip durch die Wüste Saudi Arabiens. «Es ist immer wieder faszinierend, in Gegenden zu sein, wo noch nie ein Mensch war», weiss er. Wüstentrips haben bei ihm Tradition. Schon lange fährt er zweimal im Jahr je eine Woche durch die
Wüste von Oman oder Saudi Arabien von Oase zu Oase. Zwei bis drei Monate im Jahr lebt er irgendwo auf seinem Boot. Er könnte sich nicht vorstellen, zehn Tage zum Beispiel in New York zu verbringen. «Das Leben auf dem Meer aber ist wunder bar, und gerät man in einen Hurrikan, wird’s auch noch extrem spannend.»
Sawiris’ Lockerheit hat ihre Gründe. So eben sind die Zahlen der Andermatt Swiss Alps Gruppe für das vergangene Jahr ver öffentlicht worden, und die sind hervorra gend. Die Auslastung der Hotels The Chedi und Radisson Blu ist auf Rekordniveau, die
Immobilienverkäufe nahmen um 58 Pro zent auf 122 Millionen Franken zu. Seit dem Projektstart 2007 hat Sawiris in An dermatt 1,3 Milliarden Franken inves tiert, und mit dem bisher Erreichten ist er mehr als zufrieden. Überrascht ist er vor allem, dass er mit dem Chedi Geld ver dient. «Das Hotel habe ich in erster Linie gebaut, um Andermatt bekannt zu ma chen», sagt er. 300 Millionen Franken hat es ihn gekostet. Allein mit dem Verkauf von Immobilien hat er im Ort bislang das Doppelte davon eingenommen.
Das unabhängige Immobilienberatungs unternehmen Savills zählt Andermatt neu weltweit zu den Top 5 Prime Ski Resorts, «Times Travel» hat die Destination zum führenden Schweizer Skigebiet gekürt. Bei den Nörglern und Wadenbeissern, die dem Projekt Andermatt von Beginn weg nie eine Chance gegeben haben, sorgen solche Meldungen noch immer für hoch rote Köpfe. Dieselben Leute motzten auch wieder, als die Andermatt Sedrun Sport AG jüngst eine strategische Partnerschaft mit dem weltweit führenden Skigebiets
«Alles andere als ein Erfolg des Projekts Andermatt ist undenkbar.»
betreiber Vail Resorts einging. Die Ameri kaner beteiligen sich mit 55 Prozent an der Andermatt Sedrun Sport AG.
Der gesamte Transaktionsbetrag von 149 Millionen Franken wird vollständig in die Weiterentwicklung der Destination inves tiert. Dass die Neider Sawiris unterstellten, er wolle sich mit einem Teilverkauf berei chern, löst bei diesem nur Kopfschütteln aus. Schliesslich sieht er von diesem Betrag keinen Franken. Er wollte nur schneller bauen, und das ist jetzt möglich. «Hätte ich Geld gewollt, hätte ich The Chedi und das Radisson Blu Hotel verkaufen können», sagt er. «Dazu noch die Skipisten, viel Land und das Immobiliengeschäft. Das hätte mir eine Milliarde eingebracht.»
Mit allen reden Interessant wird es weiterhin auch auf der Halbinsel Isleten am Urnersee, wo Sawiris 180 000 Quadratmeter Land besitzt. Das heute kaum mehr bewohnte und nicht mehr genutzte Areal einer ehemaligen Sprengstofffabrik will er unter Wasser
setzen. In der so entstehenden Bucht sind Bootsanlegeplätze, ein Hotel im 3 oder 4 Sterne Bereich mit 50 Zimmern, Restaurants, Läden und 100 Wohnungen mit freiwilligem Hotelservice geplant. Auch 50 neue Stellen sollen geschaffen werden. Die Urner Regierung, die Sawiris im vergangenen Jahr für seine Verdienste um Andermatt zum Ehrenbürger ernannt hat, steht dem Projekt positiv gegenüber. Doch was ist, wenn aus allem nichts wird? «Dann verkaufe ich das Land meiner Tochter und sie lässt sich dort eine Villa bauen», lächelt Sawiris.
Dass er es immer wieder schafft, frühzeitig die Politik ins Boot zu holen und auf die Forderungen und Einwände von Umwelt und Landschaftsschützern einzugehen, ist eine von Sawiris’ ganz grossen Stärken. Ein weiteres Grundprinzip ist, Land zu kaufen, das sonst keiner will. Das Paradebeispiel ist El Gouna. Als er vor bald 30 Jahren mitten in der ägyptischen Wüste am Roten Meer für einen Pappenstiel Land erwarb und eine Stadt zu bauen begann,
erklärte ihn sogar sein Vater für verrückt. Heute ist El Gouna ein viel gelobtes Vorzeigeprojekt und war gar zur Coronazeit meist ausgebucht.
So lief das in allen neun Ländern, in denen Sawiris heute mit seinem Tourismusimperium Orascom tätig ist. Auch in Ander matt kaufte er dem Militär ein riesiges Stück Land zu einem äusserst günstigen Preis ab. «Wenn ich dort baue, wo kein anderer baut, habe ich meine Ruhe», sagt Sawiris. «Ich brauche keine Kompromisse einzugehen und muss mich nicht mit Kon kurrenten herumschlagen.» Und vor allem hat er Zeit. «Wenn ein Projekt nicht gleich Geld abwirft, kann ich geduldig warten. Andere Investoren wollen Geld sehen und reagieren panisch, wenn’s nicht läuft.»
Das sei ein Teufelskreis, weil man unter Druck gerate. «Dann tauchen Leute auf, die Einfluss nehmen wollen. Diesen ist man ausgeliefert. Man ist gezwungen, Entscheide zu treffen, die man sonst nie treffen würde.»
Sein Business ist für Sawiris sowieso mehr als eine Beschäftigung, mit der man Geld
verdienen kann. Es ist eine Leidenschaft. «Ich könnte nie etwas machen, ohne meinen Spass daran zu haben», sagt er. «Wer allein von Geldgier getrieben ist, verliert die innere Ruhe und ist erledigt. Ab einem gewissen Punkt sollte man zur Besinnung kommen.» Der Punkt ist für ihn bei 100 Millionen Franken erreicht. «Wer dann noch immer dem Geld hinter her rennt, hat ein Problem. Er sollte nicht mehr an seinem Vermögen arbeiten, son dern an seinem Verstand.» Sein Rezept,
«Wer allein von Geldgier getrieben ist, verliert die innere Ruhe und ist erledigt. Ab einem gewissen Punkt sollte man zur Besinnung kommen.»
Ausgezeichnet mit 14 GaultMillau Punkten: The Restaurant.
um auf die 100 Millionen zu kommen: «60 Prozent Glück, 15 Prozent Intelligenz, 15 Prozent Arbeit und 10 Prozent Mut.»
«Ich liebe das Leben» Mit dem, was man gemeinhin unter Arbeit versteht, ist es bei Sawiris so eine Sache. Was er überhaupt nicht mag, ist Stress. «Ich liebe das Leben und habe an keinem Tag mehr als fünf oder sechs Stunden in einem Büro verbracht», sagt er. Wer weitsichtig und langfristig arbeite, solle nicht zu lange in einem Zimmer sitzen. So bleibe genügend Zeit für anderes. Sawiris ist überzeugt, dass es entschieden mehr bringt, draussen in der Welt zu sein.
Sein Vertrauter Franz Egle hat ihm einmal geraten, das in der Schweiz nicht so zu sagen, es käme kaum gut an. Als Antwort erhielt er das bekannte milde Lächeln. Seine engsten Freunde wissen freilich, dass
Sawiris gerade in seinen Mussestunden die genialsten Ideen hat. Und sie haben schon vor Jahren prophezeit, was heute alle sehen: Die helvetische Hotellerie, der In nerschweizer Tourismus überhaupt, hatte geradezu unbeschreibliches Glück, dass sich Sawiris nicht nur in die Wüste und das Meer verliebte, sondern ausgerechnet auch noch in Andermatt.
Der Lebenskünstler ist gut gefahren mit seiner Philosophie des stressfreien Daseins und langfristigen Denkens. Entscheidend geholfen hat ihm in allen möglichen Si tuationen seine vielleicht eindrücklichste Eigenschaft: das gewinnende, freundliche, smarte Wesen. Sawiris ist selbstsicher, aber nie besserwisserisch oder gar arro gant. Er kommt an, weil er so ist, wie er ist. Eigentlich war das schon immer so. Als er von 1976 bis 1980 in Berlin Wirtschaftsingenieurwesen studierte, erhielt er von
seinem Vater Onsi, einem milliarden schweren ägyptischen Unternehmer, kein Geld. Papa fand, fürs Studium müsse er selbst aufkommen. Der Sohn wusste sich zu helfen. Er arbeitete nebenbei als Kellner in den Berliner Hotels Hilton und Inter conti, und hatte dann die zündende Idee: Er begann, Texte aus dem Arabischen ins Deutsche zu übersetzen. Und umgekehrt.
Lustig war das Studentenleben
«Plötzlich verdiente ich 3000 Mark im Monat und lebte wie ein Fürst», erinnert er sich. «Ich besuchte Partys, fuhr zum Fasching nach Köln und konnte mir für meine dama ligen Begriffe alles leisten.» Er hat die Stu dentenzeit als «ungemein lustige Jahre» in Erinnerung. «Sauer war eigentlich nur mein Vater, dem es gar nicht passte, dass ich so viel Geld hatte.» Sawiris hatte sich freilich schon zu helfen gewusst, bevor es ihm dank den Übersetzungen plötzlich so gut ging.
Dann etwa, als er ein Konzert der Berliner Philharmoniker besuchen wollte.
Es war die grosse Zeit von Stardirigent Herbert von Karajan, und weil die Vorstel lungen immer lange im Voraus ausver kauft waren, stellte Sawiris sich eine Vier telstunde vor Konzertbeginn jeweils mit einer Tafel mit der Aufschrift «Hast du ein Ticket?» vor den Eingang. «Ich bin immer, aber auch immer reingekommen», strahlt er noch heute. Einmal forderte ihn eine ältere Dame auf, mitzukommen. Sie führte den jungen Studenten Sawiris zu einem der besten Plätze überhaupt im Saal und sagte ihm nach dem Konzert, ihr Mann sei vier Tage zuvor verstorben. Die Faszination für die Berliner Philharmoniker ist geblieben. In den vergangenen Jahren hat Sawiris das Sinfonieorchester, das zu den weltweit führenden gehört, mehrmals ans Lucerne Festival ins KKL geholt.
Kein schlechtes Gewissen mehr Nach dem Studienabschluss als Diplomin genieur an der TU Berlin gründete Sawiris mit der National Marine Boat Factory in Kairo sein erstes Unternehmen und wurde zum ersten Bootsbauer Ägyptens. Später wurde er auch der erste Weinbauer des Landes, ehe er 1996 mit der Orascom in den Bau und Betrieb von Feriendestinationen einstieg und selbst zum Milliardär wurde. Ende vergangenen Jahres hat er seinen erstgeborenen Sohn Naguib als Thronfolger eingesetzt. Der 31 Jährige hat sich mit seiner Online Firma im Silicon Valley einen Namen verschafft. «Forbes» wählte ihn vor zwei Jahren gar unter die 30 besten Unternehmer unter 30 Jahren.
Der Vater hat dem Sohn nicht bloss die Funktionen übergeben, sondern ihn gleich zum Besitzer des Imperiums gemacht. Etwas anderes kam für ihn nicht infrage. «Für die Beziehung zwischen Vater und Sohn wie auch für das Unternehmen ist es das Beste, wenn die Eigentumsfrage ge klärt ist», ist Sawiris überzeugt. Die Leute kämen zwar noch immer regelmässig zu ihm, wenn sie Wichtiges besprechen möchten, «doch ich schicke sie alle regel mässig weg».
Was sich seit der Stabsübergabe sonst noch für ihn geändert hat? «Ich habe beim Einschlafen kein schlechtes Gewissen mehr, weil mich das Gefühl plagt, zu wenig gearbeitet zu haben», sagt er. Am Morgen freilich sei alles genauso, wie es schon immer war. Er schaue in den Spiegel und frage sich: «Junge, wie machst du dir heute am besten einen schönen Tag?»
Bernhard Russi: «Allein hätte Andermatt es nie geschafft»
Ski-Ikone Bernhard Russi hat immer in Andermatt gewohnt. Samih Sawiris lernte er kennen, als dieser das zweite Mal ins Dorf kam. Man diskutierte viel darüber, was in den Sparten Ski, Wandern, Biken, Golf und so weiter möglich wäre. Als ihm dann ein Verwaltungsratsmandat angeboten wurde, war Russi wenig begeistert. Er wollte im Ort nie allzu sehr involviert sein. Doch als das Projekt immer konkreter wurde, musste er umdenken: «Ich musste ja schliesslich wissen, wovon ich rede.» Heute ist er Verwaltungsrat von Andermatt Swiss Alps und AndermattSedrun Sport AG und kümmert sich hauptsächlich um sportliche Belange. Den wundersamen Wandel seines Heimatortes während den letzten zehn bis 15 Jahren hat er hautnah miterlebt. «Das ursprüngliche Dorf hat sich kaum verändert», sagt er. «Aber alles, was schon da war, ist besser geworden. Andermatt hat qualitativ einen Quantensprung gemacht. Fast jedes Haus hat sich herausgeputzt. Selbst aus ein paar Ruinen sind Bijoux geworden. Einheimische haben sicher über 100 Millionen investiert.»
Samih Sawiris habe dem Ort den entscheidenden Kick gegeben, der alles veränderte, sagt Russi. Aus eigener Kraft hätte Andermatt das Steuer nie herumreissen können. Man hatte zwar eine intakte Natur und viel Schnee, aber weit und breit niemanden, der mindestens eine halbe Milliarde Franken in eine moderne touristische Infrastruktur investiert hätte. Russi: «Ohne Samih Sawiris und seine Visionen wäre Andermatt von der touristischen Landkarte verschwunden.» Insgeheim hatte er immer darauf gehofft, dass jemand kommt und viel Geld in die Hand nimmt. «Aber dass einer wie Sawiris auftaucht, der mit einer Leidenschaft sondergleichen für sein Projekt zu kämpfen bereit war, das hätte ich nie für möglich gehalten», sagt er. «Was für Sawiris anfänglich noch eine normale Investition war, hat sich immer mehr zu einer Herzensangelegenheit entwickelt.»
Die Andermatt Swiss Alps AG investiert mit voller Power weiter. Das dritte Hotel nach dem Chedi und dem Radisson Blu wird ein Sport- und Lifestylehotel mit 250 Hotelzimmern sowie Appartements mit Hotelservice sein. Es soll im 4-Sterne-Bereich positioniert werden. Baubeginn ist im kommenden Jahr, die Eröffnung ist für 2026 geplant. In Andermatt Reuss sind zudem drei weitere Hotels vor gesehen, darunter ein Familienhotel mit wegweisender Infrastruktur. Auch der Verkauf von Ferienwohnungen läuft ausserordentlich gut und bewegt sich in Richtung Rekordjahr. Aktuell sind sechs Apparte menthäuser im Bau. Sämtliche Wohnungen sind bereits verkauft. In drei der sechs Häuser können die Wohnungen gegen Ende Jahr den Eigentümern übergeben werden.
Auf der Bündner Seite des Oberalppasses, in Dieni/Sedrun, ist zudem die Baueingabe für ein Resort mit 1800 Betten in 13 Gebäuden erfolgt. Geplant ist ein Mix mit 410 Hotel zimmern und 120 touristisch bewirtschafteten Wohnungen. Im neuen Dorf wird es Restaurants, Bars, Retailflächen und Freizeitangebote geben. Der Anschluss an den öffent lichen Verkehr und an die Pisten der SkiArena Ander mattSedrun ist gewährleistet. Für das Resort Dieni wird ein möglichst nachhaltiger Bau und Betrieb angestrebt. Dazu gehört die Wahl von entsprechenden Materialien, aber auch ein State-of-the-art-Betrieb. Das Resort wird CO 2 neutral von einer Holzpellet-Heizung mit Wärme versorgt; 50 Prozent der Dachfläche wird mit 1500 m² Photovoltaik ausgerüstet. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 170 Millionen Franken.
Der Name Andermatt weckt Erinnerungen an längst vergangene Zeiten. Es sind Erin nerungen daran, wie wir als blutjunge Gebirgsgrenadiere irgendwo im Gotthard massiv scharfe Hohlpanzergranaten auf unsere Sturmgewehre pflanzten und sie am gegenüberliegenden Berghang explo dieren liessen. Neben mir im Dreck lag ein gewisser Hans Peter Danuser. Der junge HSG Student verteidigte den Gotthard gegen den unsichtbaren Feind wesentlich überzeugender als ich und handhabte auch Gewehr und Granaten besser.
Er brachte es entsprechend weit und quit tierte den Dienst später als Major. Bemer kenswerterweise war er nie ein Militär kopf. Danuser legte dann in der Tourismusbranche eine der glanzvollsten Karrieren hin. In über drei Jahrzehnten pushte er die Marke St. Moritz zum Global Brand und zur weltweit bekanntesten Feriendestina tionsmarke schlechthin. Er holte für den Engadiner Nobelkurort über zehn Millio nen Franken an Lizenzgebühren ein und wurde dann, kurz vor der Pensionierung, von den Neidern stillos entsorgt. Doch das ist eine andere Geschichte.
Die kollektive Depression Nachdem ich ausgemustert worden war, vergass ich Andermatt. Selbst in meinen wirrsten Träumen wäre ich nie auf die Idee gekommen, dieses Kaff am Fuss von Gott hardmassiv und Oberalppass je wieder zu besuchen. Zumindest nicht freiwillig. Das Einzige, was ich von Andermatt aus der Distanz noch mitbekam, war sein Absturz in die Bedeutungslosigkeit; das böse Erwa chen der Einheimischen, als sich die Armee nach dem Ende des Kalten Krieges aus der Alpenfestung zurückzog. Man hatte gut gelebt von den anspruchslosen Soldaten, die abends die Beizen füllten. Die Wirte brauchten bloss die Hand aufzuhalten. Mühe geben mussten sie sich nicht.
Die ebenso komfortable wie gefährliche Situation führte dazu, dass Andermatt die touristische Entwicklung komplett ver schlief. Neben den paar rudimentären Restaurants gab es knapp eine Handvoll Herbergen. Die einen waren renovations bedürftig, die anderen eine glatte Zumu tung. Um die Transportanlagen stand es kaum besser. Sind viele Skifahrer da, musst du warten, sind wenige da, wartest du auch, frotzelte man im Dorf. Die jungen Leute suchten ihr berufliches Glück im Unterland, Andermatt verfiel in eine kol lektive Depression. Wovon sollte man jetzt leben?
The Chedi – ein schlechter Witz? Und dann das! Im Jahr 2005 flog der ägyp tische Investor Samih Sawiris über das Tal – und war begeistert. Er ortete in Andermatt ein gewaltiges Potenzial. Sawiris’ Vision, die von Bundesrat, Urner Regierungsrat und schliesslich von den Einheimischen mit über 90 Prozent Ja Stimmen gutgeheissen wurde: ein Resort mit Hotels, Appartements, Villen, Kon gresseinrichtungen, Schwimmbad und einem 18 Loch Golfplatz. Zudem sollten
die Skigebiete Andermatt und Sedrun zusammengelegt werden. Kosten: total 1,8 Milliarden Franken. Und im Mittel punkt sollte nicht irgendein Hotel stehen, sondern The Chedi. Als Glanzpunkt mit magnetischer Wirkung auf die ganze Welt.
Ein Chedi in Andermatt? Als ich erstmals davon hörte, glaubte ich an eine Falsch meldung oder einen schlechten Witz. Denn wer die Chedis auf Bali und das Chedi Muscat im Oman kennt, weiss: Chedis sind keine Hotels im herkömmlichen Sinn, son dern atemberaubend raffinierte Gesamt kunstwerke, in denen ein unvergleichlicher Lebensstil gepflegt wird. Von der Servicekultur ganz zu schweigen. Im Chedi Muscat etwa ist die Stimmung nach Son nenuntergang so friedlich wie zu Beginn der Schöpfungsgeschichte.
Rückkehr nach über 40 Jahren Doch das Ganze war weder ein Fake noch ein Witz, und so lockte mich The Chedi tat sächlich wieder nach Andermatt. Erstmals nach über 40 Jahren. Und weil ich schon mal oben war, fuhr ich auch noch durchs Dorf. Den Schlüssel, den Löwen und die Berg idylle, wo wir uns aus Langeweile des Öfte ren ins Elend gesoffen hatten, fand ich nicht mehr. Dafür hatten sich ein paar kleine Hotels, die ich als Bruchbuden in Erinne rung hatte, ganz schön herausgeputzt. Wo einst das Restaurant Alte Apotheke stand, entdeckte ich mit dem River House gar ein schmuckes neues Boutique Hotel. Und der Bären hatte es gar in die Gourmetführer geschafft. Nichts, aber auch gar nichts erin nerte an das trostlose Nest von einst.
Die Zahl jener, die beim Thema Andermatt noch immer die Hände verwerfen, ist in den vergangenen Jahren denn auch massiv geschrumpft. Übrig geblieben sind meist Männer im fortgeschrittenen Alter, die dort zu den tristesten Jahreszeiten miss mutig ihren militärischen Pflichten nach kamen. Sie wollten den Ort nie mehr sehen und waren auch nie wieder oben. Ihr Urteil über Andermatt ist entsprechend militär geschädigt. Verständlicherweise. Meines war’s ja auch.
Jean-Yves Blatt – der Mann hinter dem Erfolg des Chedi Grossen Anteil am Erfolg von The Chedi hat General Manager Jean-Yves Blatt, der vor zwei Jahren als Schweizer Hotelier des Jahres geehrt wurde. Die Laufbahn des Waadtländers ist interessant. Er lernte Koch im Bahnhofbuffet Château-d’Oex, sparte sich dann das Geld für die Hotelfachschule Lausanne zusammen und landete schliesslich im Lausanne Palace. Als Sales- und Marketingdirektor und rechte Hand des legendären Jean-Jacques Gauer war er mitverantwortlich für die glamouröse Wiedergeburt des Palace und galt in der Branche bald als Marketing-Genie. Diesen Ruf festigte er noch, als er vor zwölf Jahren als General Manager das darbende Park Gstaad zur Blüte brachte. Jean-Yves Blatt hat schwierige Aufgaben immer geliebt, doch die schwierigste erwartete ihn noch: Vor siebeneinhalb Jahren traf er sich mit Samih Sawiris – und war keine Stunde später General Manager des The Chedi Andermatt. Das Herzstück von Sawiris’ Milliardenprojekt als spektakulärstes Alpen-Hideaway zu positionieren, es weltweit bekannt zu machen, galt als eine der anspruchsvollsten Aufgaben überhaupt in der helvetischen Luxushotellerie. Jean-Yves Blatt meisterte sie exzellent und führte The Chedi in rekordverdächtiger Zeit in die schwarzen Zahlen.
The Chedi Andermatt und das Spitzhorn in Saanen Gstaad verteidigen die Führungspositionen in ihren Kategorien. Bestes Winterhotel mit vier Sternen ist neu das Walther in Pontresina. Elf Neue schaffen den Sprung ins Rating.
Karl WildEs war ein guter bis sehr guter Sommer für die besten Ferienhotels in den Schweizer Bergen. Namentlich dank der Rückkehr ausländischer Gäste war die Auslastung fast überall so gut wie vor Corona, oft sogar noch besser. Auch der Buchungsstand für den Winter ist gut bis sehr gut. Doch es gibt auch Fragezeichen. Der Krieg in der Ukraine, die Entwicklung in den wichtigen Auslandmärkten USA und UK, die Frankenstärke, die Inflation, der drohende Strom mangel: Vieles trägt zu einer gewissen Verunsiche rung bei. Nicht auszudenken, welche Folgen Ein schränkungen bei Bahnen und Liften, Wellness oder Schneekanonen auf die Hotellerie und die ganze Tou rismusbranche hätten.
Luxushotellerie ist Weltklasse
Bestes Ferienhotel mit fünf Sternen ist erneut The Chedi Andermatt. Das faszinierendste Hideaway der Alpen überrascht neu mit einem einzigartigen Winter Village und zählt mittlerweile gar in den US Medien zu den gefragtesten Luxushotels der Welt. Weltklasse findet sich indes auch auf den Rängen dahinter. Was die Schweizer Alpen Luxushotellerie heute in allen Bereichen zu bieten hat, ist beispiellos. Grösster Aufsteiger ist das vor eineinhalb Jahren eröffnete Kempinski Palace in Engelberg. Der 100 Millionen Franken Palast hat dem ganzen Ort den dringend benötigten zusätzlichen Schub gegeben. Erstmals in
den Top Ten erscheint das In Lain Hotel Cadonau, eine berauschend schöne Wohlfühloase im Unterengadiner Flecken Brail. Prominenter Rückkehrer ist das ehrwürdige Mont Cervin Palace in Zermatt. Der im Sommer aus dem Zermatterhof gekommene Starhotelier Rafael Biner hat dem Palace die ärgerliche Behäbigkeit rasch ausgetrieben.
Hotel Walther so gut wie noch nie In der Kategorie der besten Winterhotels mit vier Sternen steht erstmals das Walther in Pontresina ganz oben. Das von der Besitzerfamilie brillant geführte Schlösschen war noch nie so gut; bezeichnenderweise gehört es auch zu den am besten ausgelasteten Hotels im Land. Bereits auf Platz Drei schaffte es das Berg welt in Grindelwald, ein Design Hotel, das mit seinen Angeboten neue Massstäbe im Berner Oberland setzt. Auffälligster Neuling ist das Parkhotel Margna in Sils Baselgia, ein für 26 Millionen Franken prächtig renoviertes Juwel am Silsersee. Nummer Eins unter den führenden Hotels mit drei Sternen bleibt das Spitzhorn in Saanen vor der wunderbaren Chesa Randolina am Silsersee. Grösster Aufsteiger über haupt ist das Hotel Steinbock in Pontresina (plus acht Ränge). Die kleine Schwester des Hotels Walther wurde 1651 als Säumerstation eröffnet und kunstvoll renoviert.
Das Grace La Margna in St. Moritz und das Chasa Montana Hotel & Spa in Samnaun sind zwei interes sante 5 Sterne Superior Häuser, die Mitte Dezember eröffnen und noch nicht getestet werden konnten. Das Grace will die St. Moritzer Paläste nicht konkurrenzieren. Als ganzjährig geöffnetes, luxuriöses Boutique Hotel erhebt es aber den Anspruch, mit einem urbanen Lifestylekonzept und innovativer Gastronomie eine Nische besetzen und frischen Wind ins Tal bringen zu können.
Das Chasa Montana ist im Sommer für 20 Millionen Franken umgebaut worden und wird das erste Luxus hotel in Samnaun sein. Im Februar eröffnet zudem die thailändische Gruppe Six Senses in Crans Montana ihr erstes Luxusresort, und Multimilliardär Urs Wietlisbach hat mit dem im Sommer erworbenen Kulm in Arosa ebenfalls Grosses vor. Der Glaube an die Schweizer Hotellerie ist ungebrochen.
Karl Wild, «Hotelier»-Co-Chef redaktor, Buchautor und führender Schweizer Hoteltester, verfasst das Rating der besten Winterhotels. Er und sein Team, mehr als ein Dutzend Spezialisten aus Hotellerie und Tourismus sowie Vielreisende, haben alle Hotels besucht. Die Bewertungs kriterien sind:
– Wertung der wichtigen Hotel- und Restaurantführer
– Qualitätskontrollen führender Hotelvereinigungen
– Investitionstätigkeit
– Gastfreundschaft
– Charisma und Innovationsfreude des Hoteliers
– Charakter und Originalität des Hauses
– Lage und Umgebung
– Wintersport- und Freizeitangebot
– Preis-Leistungs-Verhältnis
– Gästebewertungen
– Subjektiver Gesamteindruck
2. (2) Kulm Hotel, St. Moritz
Tel. 081 836 80 00, kulm.com
DZ/F ab 995 CHF
Beste Sommersaison der Kulm Geschichte. Ein Weltklassehotel zum Träumen.
1. (Vorjahr: 1) The Chedi, Andermatt
Tel. 041 888 74 88, thechediandermatt.com DZ/F ab 650 CHF
Da war nichts zu machen: The Chedi Andermatt verteidigte Platz Eins souverän. Gründe dafür gibt es viele. Vor allem ist es die Einzigartigkeit, die das spektakuläre Luxus Hideaway auszeichnet. Es ist der Mix aus Urner Charme und modernsten Stilelementen, aus regionalen und asiatischen Materialien, der immer wieder fasziniert. Und die Tatsache, dass man sich regelmässig etwas Neues einfallen lässt, was beim Gast den Wow Effekt auslöst. Wo man im Sommer auf der wunderschönen Terrasse am Teich sitzt, steht im Winter neu The Winter Village, ein einmaliges Winter Wunderland mit einem Marktplatz voller Köstlich keiten und einem Wald aus (echten) Bäumen. Mitten im Wald: ein neues, grösseres Chalet mit Käsespezialitäten vom Allerfeinsten.
3. (3) Gstaad Palace, Gstaad
Tel. 033 748 50 00, palace.ch
DZ/HP ab 950 CHF
Und wieder ein Rekordsommer. Tolles Facelifting für die legendäre GreenGo Disco.
Preise: Winter-Zwischensaison
4. (4) Suvretta House, St. Moritz
Tel. 081 836 36 36, suvrettahouse.ch
DZ/F ab 680 CHF
Traumpalast mit atemberaubendem Blick auf die Berge und Seen.
10. (9) Riffelalp Resort, Zermatt
Tel. 027 966 05 55, riffelalp.com DZ/F ab 680 CHF
Ein Luxushotel wie kein anderes. Grosse Projekte sind in der Pipeline.
11. (11) Lenkerhof Gourmet Spa Resort, Lenk
Tel. 033 748 98 00, lenkerhof.ch DZ/F ab 455 CHF
Der neue Wellnessbereich macht das unkomplizierte Luxushaus noch beliebter.
12. (16) Kempinski Palace, Engelberg Tel. 041 639 75 75, kempinski.com/engelberg DZ/F ab 680 CHF
Der wunderschön renovierte Palast ist gross in Fahrt gekommen.
5. (5) Badrutt's Palace, St. Moritz
Tel. 081 83710 00, badruttspalace.com
DZ/F ab 495 CHF
Wahrzeichen von St. Moritz. Im Winter erst recht von unerreichter Faszination.
6. (7) Le Grand Bellevue, Gstaad
Tel. 033 748 00 00, bellevue-gstaad.ch
DZ/F ab 700 CHF
Das Hotel des Jahres 2022 war noch nie so grossartig und erfolgreich wie heute.
7. (8) The Alpina, Gstaad
Tel. 033 888 98 88, thealpinagstaad.ch
DZ/HP 590 CHF
Kompromissloser, unaufdringlicher Luxus in einem begeisternden Riesenchalet.
8. (6) Tschuggen, Arosa
Tel. 081 378 99 99, tschuggen.ch
DZ/F ab 440 CHF
Die neue Führung überzeugt. Genauso wie das neue Grand Restaurant und vieles mehr.
9. (12) In Lain Hotel Cadonau, Brail
Tel. 081 851 20 00, inlain.ch Suiten/F ab 540 CHF
Grandiose Umbauten – das Bijou hat tatsächlich noch einen Zacken zugelegt.
13. (12) Kronenhof, Pontresina Tel. 081 830 30 30, kronenhof.com DZ/F ab 575 CHF Zweitbeste Sommersaison in der 175 jährigen Geschichte des tollen Alpenpalastes.
14. (14) Waldhaus, Sils-Maria Tel. 081 838 51 00, waldhaus-sils.ch DZ/HP ab 375 CHF
Der Aufenthalt in diesem legendären Monument ist und bleibt ein Erlebnis.
15. (15) The Omnia Mountain Lodge, Zermatt
Tel. 027 966 71 71, the-omnia.com DZ/F ab 690 CHF Spektakuläre Lage, hervorragende Aus lastung – ein sicherer Wert in Zermatt.
16. (17) Carlton Hotel, St. Moritz
Tel. 081 836 70 00, carlton-stmoritz.ch Suite/F ab 828 CHF
Die Besitzerfamilie hat mächtig investiert. Es geht unweigerlich aufwärts.
17. (10) Grand Hotel Zermatterhof, Zermatt
Tel. 027 966 66 00, zermatterhof.ch DZ/F ab 640 CHF
Nach dem Abschied von Top Hotelier Rafael Biner nimmt der Hof neuen Anlauf.
18. (neu) Park Gstaad, Gstaad Tel. 033 748 98 00, parkgstaad.ch DZ/F ab 900 CHF
Mammutchalet, das den eigenen hohen Ansprüchen langsam wieder gerecht wird.
19. (19) Guarda Golf Hotel & Residences, Crans-Montana
Tel. 027 488 20 00, hotelguardagolf.com DZ/F ab 633 CH F
Luxus pur in wunderbarer Naturland schaft. Prächtige Suiten und Residenzen.
20. (neu) Mont Cervin Palace, Zermatt Tel. 027 966 88 88, montcervinpalace.ch DZ/F ab 570 CHF
Der Macher Rafael Biner bringt frischen Wind und neues Leben in den Palast.
21. (20) Kempinski Grand Hotel, St. Moritz
Tel. 081 838 38 38, kempinski.com/stmoritz DZ/F ab 650 CHF
Lobby und Bar in neuem Design, neue Luxusgeschäfte im Haus.
22. (21) Giardino Mountain, St. Moritz-Champfèr
Tel. 081 836 63 00, giardino-mountain.ch DZ ab 550 CHF
Sympathisches Haus, tolle Küche, brillan tes Team aus dem Giardino Ascona.
23. (24) Walliserhof Grand-Hotel & Spa, Saas-Fee
Tel. 027 958 19 00, walliserhof-saasfee.ch DZ/F ab 290 CHF
Die Wiedergeburt des Walliserhofs ist ein Riesengewinn für Saas Fee.
24. (neu) Villars Palace, Villars-sur-Ollon
Tel. 024 496 22 22, villarspalace.ch DZ/F ab 500 CHF
Grossartig renoviert, im vergangenen Sommer als innovatives Luxushotel wiedereröffnet.
25. (23) Ermitage, Schönried-Gstaad Tel. 033 748 04 30, ermitage.ch DZ/HP ab 460 CHF
Dank den Gründern Heiner Lutz und Laurenz Schmid ein Dauerbrenner.
1. (Vorjahr: 3) Walther, Pontresina
Tel. 081 839 36 36, hotelwalther.ch
DZ/F ab 360 CHF
Erstmals steht das Hotel Walther im schmucken Engadiner Dorf Pontre sina ganz oben in der Rangliste der besten Winterhotels mit vier Sternen. Das schmucke Schlösschen zählt nicht bloss zu den besten Hotels über haupt im Land, sondern mit seiner grandiosen Auslastung auch zu den erfolgreichsten. Genau genommen ist es der heimliche Star neben den weltberühmten Palästen von St. Moritz. Hinter dem Erfolg stehen Tho mas und Anne Rose Walther, die sich mustergültig ergänzen und das Hotel seit bald 25 Jahren führen. Ihnen ist es dank ungeheurem persön lichen Einsatz gelungen, eine rekordverdächtig grosse, treue Stamm kundschaft aufzubauen. Und eine atemberaubend schöne, grosszügige und lebendige Hotelwelt zu erschaffen, die alle Generationen begeistert.
2. (1) Wellness & Spa Pirmin Zurbriggen, Saas-Almagell
Tel. 027 957 23 01, zurbriggen.ch
DZ/F ab 240 CHF Schön, sympathisch, voller Lebensfreude. Eine einzigartige Walliser Hotelperle.
3. (5) Bergwelt Grindelwald, Grindelwald
Tel. 033 854 85 85, bergwelt-grindelwald.com
DZ/F ab 205 CHF Kreativ, innovativ und erfolgreich: die neue Nummer Drei auf dem Platz.
4. (4) Schweizerhof, Lenzerheide
Tel. 081 385 25 25, schweizerhof-lenzerheide.ch
DZ/F ab 300 CHF
Kaum zu glauben: Der Schweizerhof wird von Jahr zu Jahr noch schöner und besser.
10. (12) Hornberg, SaanenmöserGstaad
Tel. 033 748 66 88, hotel-hornberg.ch DZ/F ab 340 CHF Familienbetrieb wie aus dem Bilderbuch. Wieder wurden 2,6 Millionen investiert.
11. (15) Parkhotel Bellevue & Spa, Adelboden
Tel. 033 673 80 00, parkhotel-bellevue.ch DZ/F ab 320 CHF
Seit Jahrzehnten eines der besten und bestgeführten Häuser im Berner Ober land.
12. (7) Radisson Blu Hotel Reussen, Andermatt
Tel. 041 888 11 11, radissonblu.com/de/ hotel-andermatt DZ/F ab 350 CHF
Viel Betrieb und trotzdem Gemütlichkeit. Chedi Feeling in der beliebten Lobby.
18. (18) The Hide Hotel, Flims
Tel. 081 911 15 11, thehidehotelflims.ch DZ/F ab 220 CHF
Stimmung, Atmosphäre, ein Touch zum Urbanen. Anders – und überzeugend.
19. (19) Nira Alpina, Silvaplana
Tel. 081 838 69 69, niraalpina.com DZ/F ab 300 CHF
Beliebtes, trendiges Lifestylehotel mit privatem Zugang zur nahen Corvatsch bahn.
20. (neu) Le Mirabeau Hotel & Spa, Zermatt
Tel. 027 966 26 60, hotel-mirabeau.ch DZ/F ab 340 CHF
Von der Familie geführtes Traditionshaus mit unvergleichlich vielen Angeboten.
5. (2) Maiensässhotel Guarda Val, Lenzerheide-Sporz
Tel. 081 385 85 85, guardaval.ch
DZ/F ab 239 CHF
Bijou in fantastischer Naturlandschaft. Unverschuldet leicht zurückgefallen.
6. (neu) Parkhotel Margna, Sils-Baselgia
Tel. 081 838 47 47, margna.ch
DZ/F ab 350 CHF
Jahrhundertsommer für das wunderschön renovierte Haus an traumhafter Lage.
7. (8) Backstage Hotel Vernissage, Zermatt
Tel. 027 966 69 70, backstagehotel.ch
DZ/F ab 250 CHF
Anders als alle anderen. Und in mancher Hinsicht geradezu faszinierend.
8. (6) Waldhotel Doldenhorn, Kandersteg
Tel 033 675 81 81, doldenhorn-ruedihus.ch DZ/F ab 280 CHF
Schöner Erweiterungsbau für vier Millio nen. Führungswechsel innerhalb der Familie.
9. (9) Schweizerhof, Zermatt
Tel. 027 966 00 00, schweizerhofzermatt.ch DZ/F ab 400 CHF
Cooles, trendiges Lifestylehotel für lebensfrohe Ferienhungrige.
13. (10) Belvédère, Scuol
Tel. 081 861 06 06, belvedere-scuol.ch DZ/F ab 300 CHF Gelungene Erneuerung von Empfangsbereich und Speisesälen. Grosse Pläne.
14. (11) Valsana Hotel & Appartements, Arosa
Tel. 081 378 63 63, www.valsana.ch Appartements ab 350 CHF Erfolgreicher Sommer für die kleine Schwester des Tschuggen Grand Hotel.
15. (neu) Valbella Resort, Lenzerheide Tel. 081 385 08 08, valbellaresort.ch DZ/HP ab 310 CHF
Nach dem grossen Umbau gibt es eine ganze Menge attraktiver Neuigkeiten.
16. (13) Boutique-Hotel Vereina, Klosters Tel. 081 410 27 27, vereinaklosters.ch DZ/F ab 390 CHF Feine Hardware, grossartige Kulinarik auch im neuen asiatischen Restaurant.
17. (17) Unique Hotel Post, Zermatt Tel. 027 967 19 31, hotelpost.ch DZ/F ab 300 CHF
Cooles Lifestylehotel für lebensfreudige Gäste. Starke Gastronomie.
21. (neu) Hotel Glacier, Grindelwald Tel. 033 853 10 04, hotel-glacier.ch DZ/F ab 280 CHF
Heimeliger Komfort, alpines Design. Eine Perle mit internationalem Publikum.
22. (neu) Beausite, Zermatt
Tel. 027 966 68 68, beausitezermatt.ch DZ/F ab 300 CHF
Komplett umgebauter Palast mit einem vielversprechenden Konzept.
23. (23) Schlosshotel, Zermatt
Tel. 027 966 44 00, schlosshotelzermatt.ch DZ/ ab 280 CHF
Neu positioniertes Hotel voller Lebensfreude mit einem Spa der Superlative.
24. (24) Boutique-Hotel Alpenrose, Schönried-Gstaad
Tel. 033 748 91 91, hotelalpenrose.ch DZ/F ab 235 CHF
Gemütliche Atmosphäre, feine Küche. Von der Familie geführtes Bijou.
25. (25) La Val Hotel & Spa, Brigels
Tel. 081 929 26 26, laval.ch
DZ/F ab 320 CHF
Hideaway vom Feinsten in der Surselva. Grossartig auch die Küche.
1. (Vorjahr: 1) Spitzhorn, Saanen-Gstaad
Tel. 033 748 41 41, spitzhorn.ch
DZ/F ab 240 CHF
Seit der Eröffnung vor neun Jahren zählt das Spitzhorn zu den erfolg reichsten Hotels im Land. Entsprechend oft hören Ilse und Michel Wich man denn auch die Frage nach ihrem Erfolgsrezept. Alles mögen sie nicht verraten, aber ihr Leitsatz ist vielsagend: «Nicht immer mehr von allem, aber das Beste vom Wichtigen», wollen sie bieten. Die volle Konzentra tion auf das Wohlbefinden des Gastes oder herzliche, aufgestellte Mit arbeiterinnen und Mitarbeiter gehören selbstredend auch dazu. Ebenso ein Preis Leistungs Verhältnis, das nicht bloss im Berner Oberland unschlagbar ist. Aber es gibt noch anderes, was das Spitzhorn derart erfolgreich macht. Es ist vor allem die Persönlichkeit, das Charisma der leidenschaftlichen Gastgeber Ilse und Michel Wichman.
2. (2) Chesa Randolina, Sils Baselgia
Tel. 081 838 54 54, randolina.ch
DZ/F ab 270 CHF
Und wieder ein Rekordsommer für das liebenswerte Bijou am Silsersee.
3. (5) rocksresort (Swiss Lodge), Laax
Tel. 081 927 97 97, rockresort.com
Appartements (4 Pers.) 1900 CHF/Woche Sagenhaftes Angebot an Aktivitäten – und vier neue, prächtige Luxussuiten.
Preise: Winter-Zwischensaison
4. (3) Jungfrau Wengernalp, Wengen
Tel. 033 855 16 22, wengernalp.ch DZ/HP 500 CHF
Eine kleine Welt für sich inmitten einer unvergleichlichen Winterlandschaft.
10. (18) Steinbock, Pontresina
Tel. 081 839 36 26, hotelsteinbock.ch
DZ/F ab 220 CH F
Zweitbester Sommer der letzten 370 Jahre. Der ganz grosse Aufsteiger.
11. (10) Hotel Kernen, Schönried-Gstaad
Tel. 033 748 40 20, bruno-kernen.ch DZ/F ab 200 CHF
Das schmucke Hotel von Bruno Kernen ist ein sicherer Wert im Berner Oberland.
12. (20) La Couronne, Zermatt Tel. 027 966 23 00, hotel-couronne.ch DZ/F ab 310 CHF
Spannendes neues Konzept im Chalet. Erhält demnächst den vierten Stern.
18. (17) Bellerive, Zermatt
Tel. 027 966 74 74, bellerive-zermatt.ch DZ/F ab 230 CHF
Rekordsommer für das coole Hotel mitten in Zermatt. Viele Neuigkeiten.
19. (21) Boutique Hotel Beau-Séjour, Champéry
Tel. 024 479 58 58, beausejour-hotel-schweiz.de DZ/F ab 240 CHF
Weit und breit das beste Hotel mit drei Sternen. Schönes Spa, zusätzliches Chalet.
20. (24) Hotel Edelweiss, Blatten
Tel. 027 939 13 63, hoteledelweiss.ch DZ/F ab 170 CHF
Perle im Lötschental mit einem hervorragenden Preis Leistungs Verhältnis.
5. (6) Waldhaus am See, St. Moritz
Telefon 081 836 60 00, waldhaus-am-see.ch DZ/F ab 220 CHF
Das Kulthotel am See erinnert langsam wieder an seine besten Zeiten.
6. (7) Sporthotel, Pontresina
Tel. 081 838 94 00, sporthotel.ch DZ/F ab 220 CHF
Nach grosser Renovation ist das von der Familie geführte Sporthotel in Hochform.
7. (11) Privà Alpine Lodge (Swiss Lodge), Lenzerheide
Tel. 081 382 06 06, privalodge.ch DZ/F ab 210 CHF
Interessantes Chaletdorf an Toplage. Hier bleiben keine Wünsche offen.
8. (9) Romantik Hotel Schönegg, Wengen
Tel. 033 855 34 22, hotel-schoenegg.ch
DZ/F ab 250 CHF
Das gut geführte Schönegg rettet einmal mehr die Ehre von Wengen.
9. (4) Meisser Resort, Guarda
Tel. 081 862 21 32, hotel-meisser.ch
DZ/F ab 175 CHF
Idyllisch, romantisch und an Toplage. Für Gäste, die das Besondere lieben.
13. (12) Bettmerhof, Bettmeralp Tel. 027 928 62 10, bettmerhof.ch DZ/F ab 245 CHF Beliebtes, gastfreundliches Chalethotel mit viel alpinem Flair und Charme.
14. (13) Bernerhof, Kandersteg Tel. 033 675 88 75, bernerhof.ch DZ/F ab 175 CHF
Heimeliges Chalethotel im Herzen von Kandersteg. Neue Gartenterrasse.
15. (16) Parkhotel Schönegg, Grindelwald Tel. 033 854 18 18, parkhotelschoenegg.ch DZ/F ab 283.10 CHF Wieder ein Supersommer. Auch dank ständigen Investitionen top.
16. (15) Bestzeit, Parpan Tel. 081 354 00 54, bestzeit.ch DZ/F ab 250 CHF Lifestyle und Sporthotel an bester Lage mit attraktiven Angeboten.
17. (14) Albris, Pontresina Tel. 081 838 80 40, albris.ch DZ/F ab 240 CHF Erneut grosse Investitionen in neue Zimmer, Reception und Lounge.
21. (25) Hotel Alpenland, Lauenen bei Gstaad Tel. 033 765 55 66, alpenland.ch DZ/F ab 245 CHF
Direkt am Naturschutzgebiet. Ausge zeichnete Infrastruktur, feine Kulinarik.
22. (neu) Silvana Mountain Hotel, Zermatt Tel. 027 966 28 00, hotelsilvana.ch DZ/F ab 250 CHF
Walliser Bijou auf 1900 m Höhe. Traum landschaft am Fuss des Matterhorns.
23. (neu) Hamilton Lodge & Spa, Belalp Tel. 027 923 20 43, hamiltonlodge.ch DZ/F ab 194 CHF
Wunderbare Lage im Gebiet des Aletsch gletschers im autofreien Belalp.
24. (neu) Hotel Gädi, Grächen Tel. 027 956 18 28, hotel-gaedi.ch DZ/F ab 178 CHF
Familiär, entspannt und charmant. Schöner neuer Wellnessbereich.
25. (22) Revier Mountain Lodge (Swiss Lodge), Adelboden Tel. 058 330 66 66, adelboden.revierhotels.com DZ ab 99 CHF
Beliebt bei jungen Leuten. Kommunikativ hat man ganz viel Luft nach oben.
Die Gewinnerfilme der ersten Moviestar Awards von Private Selection Hotels für Lernende sind am letzten Oktobersonntag im Hotel Schweizerhof in Luzern gewählt worden. Die Jury wurde präsidiert vom bekannten Schauspieler Stefan Gubser.
Hilmar Gernet«Wir möchten in den Worten und Bildern unserer Lernenden die Attraktivität der Lehrbe rufe in der Hotellerie aufzeigen und damit die nächste Generation von Gastgebenden für unsere Berufe begeistern.» Ein Beitrag, um dieses Ziel zu erreichen, ist das erste Filmfest – auf dem Weg zum Filmfestival? –, bei dem fünf «Hotel Moviestar Awards» verliehen worden sind. Eingereicht worden sind bei der ersten Durchführung 27 Filme von Lernenden. Die Jury für die Vergabe der ersten Moviestar Awards von Private Selection Hotels hatte bei der Visionierung zahlreiche Kriterien zu bewerten: die Bild qualität und Beleuchtung, den Bezug zum Beruf, den emotionalen Touch sowie die Origina lität. Als besonderes Kriterium wurde in die Bewertung miteinbezogen, ob Ordnung und Hygiene, wie sie für ein Hotel angemessen und notwendig sind, im Film gewährleistet werden.
Träger und Initiatoren des Filmwettbe werbs sind die Private Selection Hotels & Tours, zudem unterstützt G’ART als Hauptsponsor den Anlass. Als Teil der Nachwuchsförderung der PSH & T sowie des Nachhaltigkeitsprogramms geniesst das Projekt auch die Unterstützung von Innotour/SECO. Hinzu kommen als wei tere Unterstützer GastroSuisse, Hotellerie Suisse, SWICA, Sebotics, Schweizer Hotel fachschule Luzern, Höhere Fachschule für Tourismus Graubünden, Auviso, Pistor, De Sede und Wyhus Belp. Der Filmwettbewerb
soll keine einmalige Sache sein, sondern künftig alle zwei Jahre durchgeführt wer den. Die zweite Ausgabe, so Private Selec tion Hotels, findet im Oktober 2024 statt.
Fünf Kategorien, fünf Gewinner In unterhaltsamen und anregenden Stun den hat die Jury alle Filme angeschaut, diskutiert und schliesslich prämiert. Wir präsentieren hier die Statements der Jury Mitglieder zu den Siegerfilmen in den fünf Kategorien des Nachwuchswettbewerbs.
Stefan Gubser – Restaurantfachmann/-frau: Der Schweizer Schauspieler Stefan Gubser übernahm für den Filmwettbewerb den Vorsitz der Jury, weil es ihm eine Herzens angelegenheit ist, Nachwuchstalente zu fördern und junge Menschen zu unterstüt zen. Im Vordergrund steht für ihn naheliegenderweise die Förderung von Theater oder Film. Als Geniesser und häufiger Hotelgast hat er aber gerne das Patronat für die Kategorie des Lehrberufes Restau rantfachmann/ frau gewählt. Stefan Gub ser: «Im Siegerfilm von Livia Zemp und Rahel Reinhardt vom Hotel Schweizerhof Luzern zeigen die zwei Protagonistinnen mit erfrischender Natürlichkeit und Ehr lichkeit die Facetten ihres Lehrberufes. Ausschlaggebend für mich ist, dass ich darin ihre Freude am Beruf, am Gästekontakt und am departementsübergreifen den Teamwork spüre. Als Zuschauer fühle ich mich in ihren Bann gezogen und kann – auch mit einem Augenzwinkern, wenn es ums Trinkgeld geht – erkennen, dass ihre
Ausbildung zur Restaurantfachfrau für sie die Beste der Welt ist.»
Rolf E. Brönnimann – Hotelfachassistent/in: Rolf E. Brönnimann, Präsident der Private Selection Hotels & Tours und zuständig für die Filme in der Kategorie Hotelfachassis tent/in, sagt zum Gewinnerfilm: «Hotelfach assistent/in ist ein sehr umfassender Beruf und erfreut sich stets grösserer Beliebtheit, da er sehr vielseitig ist. Man arbeitet am Empfang, im Housekeeping und im Ser vice. Die Protagonistin Elma Idrizzis vom Hotel La Couronne in Solothurn wurde zur Siegerin erklärt, weil sie alle Kriterien ab deckte und den Beruf auf sehr sympathi sche, natürliche Art rüberbrachte.»
Mario Garcia – Koch/Köchin: Der zweifache Küchenweltmeister Mario Garcia kommentiert den Siegerfilm der Kategorie Koch: «Ein Koch, der Berufsstolz und Liebe für seinen Beruf ausstrahlt, hat die Fähigkeit, bei seinem Gast Emotionen zu wecken. Der Film von Benjamin Grob vom Hotel Schweizerhof Luzern hat genau das ausgelöst. Zusätzlich sind alle wichtigen Aspekte einer Kochlehre abgebildet – das Ziel des Wettbewerbs ist somit genau getroffen. Ein wirklich gelunge ner Kurzfilm über den Beruf des Kochs.»
Elian Schmid – Hotel-Kommunikationsfach leute: Beruflich ist Elian Schmid verant wortlich für den Bereich Berufsbildungs Marketing bei HotellerieSuisse. Zum Sie gerfilm der Kommunikationskategorie meint sie: «Die Lernenden erhielten kein
vorgegebenes Drehbuch, sondern durften mit grösstmöglicher Freiheit ihr eigenes Filmprojekt umsetzen. Der Gewinnerfilm der Hotel Kommunikationsfachleute von Eric Siegenthaler vom Hotel Schweizerhof Luzern ist ohne viele Worte sehr ein drucksvoll. Er hat uns mit einer tollen Bild welt in den Bann gezogen und innerhalb des knappen zeitlichen Rahmens die viel fältigen Facetten dieser spannenden Aus
bildung aufgezeigt. Das hat die Jury beson ders beeindruckt.»
Nicole Martin – Kaufmann/-frau Hotel-Gas tro-Tourismus: Die Leiterin Marketing & Communications SHL, Nicole Martin, war in der Jury für die Filmkategorie Kauf mann/ frau zuständig. Sie sagt zum Gewinnerfilm: «An der Reception laufen die Fäden eines Hotels zusammen. Mitar
beitende in diesem vielfältigen Tätigkeits bereich sind Organisationstalente und Dienstleister:innen durch und durch. Der Gewinnerbeitrag in der Kategorie Kauf mann/ frau Hotel Gastro Tourismus zeigt die Vielfalt des Berufs auf eine äusserst frische, sonnige und sympathische Art, was uns als Jury überzeugt hat. Gewinne rin dieser Kategorie ist Mylène Valentin vom Hotel L’Estelle en Camargue.
Stress, Überstunden und niedrige Löhne sind die wichtigsten negativen Elemente in der Hotellerie und im Gastgewerbe. Als wirksame Korrekturmassnahme wird die 4 Tage Woche vorgeschlagen. Damit könne die Work Life Balance verbessert werden, hält eine neue Studie der Fachhochschule Wallis fest.
Hilmar GernetDas Hotel und Gastgewerbe befindet sich im Wandel, und diese Tendenz wurde durch die Coronakrise noch verstärkt. Die Arbeit nehmenden, insbesondere jene der Generationen Y (Jahrgänge 1980 bis 2000) und Z (nach 2000), messen den Arbeitsbedingun gen ebenso viel oder sogar mehr Bedeutung bei als dem Gehalt. Sie streben ein Gleichge wicht zwischen Privat und Berufsleben an. In Zusammenarbeit mit GastroValais ha ben die Absolvierenden des Studiengangs Tourismus der Hochschule für Wirtschaft (HES SO Valais Wallis) – unter Leitung von Professor Roland Schegg – eine wissenschaftliche Umfrage zur Wahrnehmung der Berufe im Sektor durchgeführt. Ein zentrales Motiv zur Durchführung der Untersuchung war der Fachkräftemangel im Hotel und Gaststättengewerbe. Die forschungsleitende Frage lautete: «Was kann im Hotel und Gastgewerbe getan werden, um dem von den jungen Erwach senen geäusserten Wunsch nach Sinn und Wohlbefinden am Arbeitsplatz gerecht zu werden?» An der Online Umfrage im Mai 2022 haben sich 326 Studierende der HES SO Valais Wallis beteiligt.
Die Umfrage zeigt, dass Stress bei der Arbeit, zahlreiche Überstunden und nied rige Löhne als die grössten Nachteile der Berufe im Hotel und Gastgewerbe angesehen werden. Weiter wurde die man gelnde Wertschätzung dieser Berufe durch die Gesellschaft genannt. Die unregelmäs sigen Arbeitszeiten tauchen ebenfalls in der Spitzengruppe der Nachteile auf. So ist es nachvollziehbar, wenn sich die ange henden Berufsleute eine bessere Work Life Balance wünschen.
Auf der Basis der Umfrageergebnisse sowie der entsprechenden Fachliteratur wurden verschiedene Ansätze vorgeschlagen, um die Attraktivität der Tourismusberufe zu steigern und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Die Studierenden erwarten von ihren zukünftigen Arbeitgebenden höhere Löhne, weniger Überstunden sowie die Einführung einer 4 Tage Woche. Die Ergebnisse der Umfrage bestätigen, was in den verschiedenen Branchen des Tourismus bekannt ist und seit längerem diskutiert wird. Die Studienautoren mei nen deshalb, es sei an der Zeit, die allge
Das Gastgewerbe wird von einer grossen Mehrheit (75 %) der Befragten als schwie rige Branche mit belastenden Arbeitsbedingungen wahrgenommen. Es gibt keine grossen Unterschiede in den Antworten zwischen den Studiengängen, jedoch einen Unterschied in der Wahrnehmung zwischen den Geschlechtern. Mehr Studentinnen (64 %) als Studenten (44 %) sind der Ansicht, dass der Beruf gleich viele Nachteile wie Vorteile hat, was möglicherweise damit zusammenhängt, dass Studentinnen im Vergleich zu Studenten mehr praktische Erfahrung in dem Sektor haben.
meinen Arbeitsbedingungen in der Bran che zu überdenken. So könne ein wesentlicher Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu anderen Branchen geleistet werden.
Die Studie formuliert auch konkrete Denk anstösse, um die Arbeitssituation für junge Berufsleute attraktiver zu machen. Dabei stehen nicht finanzielle Aspekte im Vor dergrund, die sich ein Unternehmen unter Umständen nicht leisten kann. So wird beispielsweise gewünscht, mehr «geplante Wochenende» oder eine bessere Kontrolle über die Überstunden zu haben. Zudem solle die Vier Tage Arbeitswoche einge führt werden.
Weiter hält die Studie fest, dass «Unterneh men die Art und Weise, wie sie die Arbeit organisieren, überdenken» müssten. Man geht davon aus, dass all die vorgeschlage nen Massnahmen zu einer besseren Verein barkeit von Berufs und Privatleben füh ren, wie der «Hauptwunsch der Generationen Y und Z» laute. Die Vorschläge seien als «kleiner Katalog zu sehen, aus dem jedes Unternehmen nach seinen Bedürf nissen und Möglichkeiten schöpfen kann.»
Wie kann das Hotelund Gaststätten gewerbe für Studierende attraktiv gemacht werden?
Wenig überraschend ist die Erhöhung der Löhne mit 65 % der Antworten die wichtigste Massnahme für die Studierenden. Bei den Tourismusstudierenden steigt dieser Anteil auf 81 %. Mehr Kontrolle über Über stunden zu haben, ist eine Massnahme, die im Vergleich zur Gesamtstichprobe (50 %) vor allem von Studierenden der Fach richtungen Gesundheit (69 %) und Soziale Arbeit (59 %) befürwortet wird. Die Einführung einer 4-Tage-Arbeitswoche wäre nach Ansicht der Studierenden in Bildender Kunst (67 %), Informatik (50 %) und Sozialer Arbeit (43 %) ein Vorteil.
Der internationale Aspekt des Sektors ist eindeutig der am häufigsten genannte Vorteil, gefolgt von der familiären Dimension. Interessanterweise betrachten Männer die Arbeitsplätze in diesem Sektor grösstenteils (54 %) als «Berufe mit Leidenschaft», während dies bei Frauen weniger der Fall ist (37 %). Die Reisemöglichkeiten sprechen vor allem Studierende des Gesundheits wesens an (54 %); Tourismusstudierende schätzen die Kundenzufriedenheit (45 %); Wirtschaftsstudierende erkennen das grosse Potenzial der Geschäftsmodelle in diesem Sektor (30 %).
Es lässt sich schnell feststellen, dass die Antwor ten aus dem Fragebogen mit den in der Literatur gefundenen Informationen übereinstimmen. Die Studierenden sehen die Hauptnachteile des Sektors in der stressigen Arbeitsumgebung, den vielen Überstunden und den niedrigen Löhnen. Weitere wichtige Aspekte sind, dass über 50 % der Befragten finden, dass diese Art von Arbeit in unserer Gesellschaft nicht wertgeschätzt wird, dass die Arbeitszeiten unregelmässig und manchmal belastend sind und dass die Verein barkeit von Berufs- und Privatleben schwierig ist.
Von Studierenden wahrgenommene Nachteile von Jobs im Gastgewerbe (II) Sexismus und Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen sind für 37 % der Studentinnen ein Problem, verglichen mit 19 % der Studenten. Die folgenden Punkte werden von Frauen ebenfalls deutlich problematischer gesehen als von Männern und spiegeln wahrscheinlich die Sorge der Studentinnen wider, ihr Privatleben (Familienleben) mit den Einschränkungen einer Arbeit in diesem Sektor in Einklang bringen zu können: Versetzte, flexible und nicht aufeinander folgende freie Tage. Mangelndes Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben. Vielfältige, flexible, versetzte und belastende Arbeitszeiten. Mangelnde Anerkennung der Arbeit / des Aufwands. Es gibt keine grossen Unterschiede in der Wahrnehmung von Nachteilen auf der Ebene der Studiengänge: Studierende der Tourismusbranche betonen im Vergleich zu Studieren den anderer Fachrichtungen stärker (32 %), dass es in diesem Sektor Missmanagement gibt. Studierende der Sozialen Arbeit sehen fehlende Absatzmöglichkeiten nicht als Problem an (nur 6 % im Vergleich zu 16 % in der Gesamtstichprobe).
Gründe, warum Studierende
arbeiten wollen 81 % der Studierenden im Studiengang Touris mus wollen nicht in diesem Sektor arbeiten, weil sie die Arbeitsbedingungen als schlecht empfin den. Dieser Wert ist signifikant höher als in allen anderen Studiengängen (der Mittelwert dieser Antwort für die Gesamtstichprobe liegt bei 52 %).
In Gonten (AI) entsteht hinter dem historischen Hotel Bären ein neues Quartier mit Hotelneubau, Alterswohnungen und «Unternehmerwohnungen».
Als Haupt Finanzierungspartnerin wählte Bauherr Jan Schoch die Bank WIR.
Aus gutem Grund.
Daniel FluryWer mit der Bahn nach Gonten unterwegs ist und sich von der idyllischen Landschaft ablen ken lässt, riskiert, das 1450 Seelen Örtchen zu verpassen. Denn es gilt «Halt auf Verlangen». Jedoch nicht mehr lange, wenn es nach Jan Schoch geht. Sein Projekt «Appenzeller Huus» soll Gonten von einem Durch gangsdorf zu einer Oase des Verweilens machen. Dies, ohne den Charakter der langgezogenen Siedlung zu verfälschen.
Die fünf neuen Gebäude in traditioneller Strickbau weise – eine Erweiterung des historischen Hotels Bären um einen Hotelneubau und vier Häuser mit Wohnungen – sind alle individuell gestaltet und haben ihren eigenen Charakter.
Sie sind in der Welt der Derivate und Fintechs zu Hause und haben sich einen Namen durch die Gründung von Leonteq gemacht. Wie kam es zum Kauf des «Bären» in Gonten?
Jan Schoch: Schon vor dem Verkauf des DerivatenFintech Leonteq 2017 war ich mit der Valastone AG im Immobilienbusiness tätig. Dadurch bin ich übrigens erstmals mit der Bank WIR in Kontakt gekommen. 2014 habe ich von der baldigen Schliessung des «Bären» gehört und meine Eltern, die dort vor knapp 45 Jahren geheiratet haben, zu einer Art Abschiedsessen eingeladen. Die engagiert arbeitenden Ange stellten des «Bären» taten mir ebenso leid wie der Umstand, dass auch das mit ziemlich genau 420 Jah ren älteste Gebäude im Dorf vor einer ungewissen Zukunft stand. Alle Einwohner Gontens verbinden mit diesem Gasthaus irgendeine persönliche Geschichte. Ich fand es wichtig, den Betrieb aufrechtzuerhalten und kaufte den Erben von Ex CS Präsident Hans Ulrich Dörig den «Bären» ab, mit dem Ziel, ihn zu neuem Leben zu erwecken.
Den Umbau des «Bären» haben Sie mit eigenen Mitteln finanziert. Mittlerweile hat das Projekt eine neue Dimension angenommen … Gegenüber dem «Bären» steht der «Löwen», ebenfalls ein denkmalgeschützter Bau. Ich hatte die Absicht, dort Räumlichkeiten für meine Büros zu mieten,
aber der Besitzer wollte verkaufen. Ich griff Anfang 2021 zu und entwickelte die Vision eines neuen Dorfteils, der den «Bären», den «Löwen», einen Hotelneubau, drei Gebäude mit Appartements bzw. Un ternehmerwohnungen und ein Gebäude mit Alters wohnungen umfasst. Gegenwärtig wird der «Löwen» umgebaut, ein Anbau zurück und neu aufgebaut. 2023 werden 24 Zimmer und ein Eventraum für Hochzeiten, Konzerte und Lesungen zur Verfügung stehen. Der Hotelneubau und die Wohnungen werden auf einer Matte hinter dem «Bären» zu stehen kom men und sollten Mitte oder Herbst 2024 bezugsbereit sein. Das ganze Projekt läuft unter dem Namen «Appenzeller Huus».
Das Projekt wird hauptsächlich von der Bank WIR finanziert. Wie kam es dazu? Das hat zwei Gründe. Zum einen wurde mir die Bank WIR von der Avobis Group AG einer unabhängigen Dienstleisterin in Sachen Immobilien und Hypothe ken, empfohlen. Damit war die Bank WIR aber erst eine Kandidatin unter vielen, denn es lagen Finanzierungsangebote von praktisch jeder infrage kom menden Bank zwischen Zürich und Appenzell auf dem Tisch. Den Ausschlag für die Bank WIR gab die Expertise der Bank im Bereich Hotelfinanzierung und bewertung, denn nicht nur die Finanzierung, sondern auch die Begleitung eines sich entwickelnden Projekts durch die Bank ist wichtig. Für mich sehr wertvoll ist insbesondere die Zusammenarbeit mit Christoph Känel. Er ist jemand, der die Branche ver steht und mir die kompetente, konstruktive, partner schaftliche und längerfristige Begleitung bietet, die ich mir vorgestellt habe. Das machte den Unterschied.
Ginge es einfach darum, das Hotel durch eine einma lige Überweisung zu finanzieren, wären andere Ange bote interessanter gewesen.
Wie wird der Komplex mit «Bären», «Löwen», Hotelneubau und Wohnungen positioniert sein? Das Boutique Hotel Bären beherbergt bereits heute Geniesser, Romantiker und Golfer – der 18 Loch Golfplatz ist nur Minuten vom Hotel Bären entfernt. Der «Löwen» ist für Familien und Sportbegeisterte gedacht. Im Sommer ist die Gegend für Biker und Wanderer ideal, ausserdem hat es einen Seilpark, einen Barfussweg, eine Rodelbahn und im fünf Minuten entfernten Appenzell Tennisplätze. Im Winter ist Schneewandern, Langlaufen und Skifahren angesagt; in der Region sind zwölf Skilifte in Betrieb. Ausserdem liegt Gonten am Jakobsweg, was übrigens das Wappen Gontens mit den beiden Pilgerstäben erklärt. Der Hotelneubau bzw. die Hotelerweiterung ist unterirdisch mit dem «Bären» verbunden und mit den 32 Zimmern und Suiten auf Gäste im Wellness und Spa Bereich ausgelegt. Pool und Sauna befinden sich im Dachgeschoss mit toller Aussicht auf die Berge. Die Wohnungen sind auf vier Häuser verteilt. In einem Haus werden 20 Wohnungen im Angebot stehen, 23 weitere Wohnungen für Unternehmer in drei sepa raten Häusern.
Alle Informationen zu Finanzierungen von Hotellerie projekten sowie der spannende Podcast mit Christoph Känel, Leiter Fachstelle Hotelfinanzierungen bei der Bank WIR, finden Sie auf www.wir.ch/hs.
Im Hotel und Gastgewerbe ist kein Tag wie der andere. Ob in der Küche, im Housekeeping, an der Reception oder in der Direktion – alle stellen sich täglich neuen Herausforderungen. Dies macht sich auch in der Personaladministration bemerkbar. Häufige Ein und Austritte von Mitarbeitenden sowie schwankende Löhne erfordern einfache Verfahren und individuelle Lösungen, insbesondere in der beruflichen Vorsorge
Mit unseren Vorsorgeplänen sind Sie sicher, sämtliche Ansprüche des L GAV korrekt zu erfüllen.
GastroSocial, die Ausgleichs und Pen sionskasse der Hotellerie und Gastro nomie, kennt die Branche genau. Seit 1948 beweist GastroSocial Qualität und ausgeprägte Kundenorientierung sowie Serviceleistungen mit Blick über den Tellerrand hinaus.
Selbstständige, Teilzeitarbeitende oder Kader –weiterführende Vorsorgelösungen für alle Auch wenn die Anstellungsverhältnisse und Lohn klassen in der Branche ganz unterschiedlich sind, ist es dennoch möglich, alle Mitarbeitenden in der beruflichen Vorsorge bestmöglich abzusichern. Ob Leistungen bei Pensionierung, Invalidität oder für Hinterbliebene, die wählbaren Vorsorgelösungen der Gastro Social Pensionskasse bieten verschiedene Möglichkeiten der Absicherung – für Saisonmitarbei tenden ebenso wie für die Hoteldirektion.
Vorsorgelösung Uno
– Speziell für Betriebe aus der Hotellerie und Gastronomie, berücksichtigt die Besonderheiten des Landes Gesamtarbeitsvertrags für das Gastgewerbe (L GAV).
Vorsorgelösung Scala
– Für Selbstständigerwerbende, die sich freiwillig versichern möchten, und Unternehmen, die nicht dem L GAV unterstellt sind.
Bei beiden Vorsorgelösungen wählen Sie den entspre chenden Vorsorgeplan für Ihre Mitarbeitenden:
– Deckt als Grundversicherung die Löhne bis zu CHF 86 040.– bzw. ab 2023 bis zu CHF 88 200.– pro Jahr ab.
– Deckt Löhne bis zu CHF 860 400.– bzw. ab 2023 bis zu CHF 882 000.– pro Jahr ab.
– Altersgutschriften auch auf den Lohnteilen, die über CHF 86 040.– bzw. ab 2023 über CHF 88 200.–pro Jahr liegen.
– Invalidenrente 40 % des versicherten Lohns
– Partnerrente 25 % des versicherten Lohns
– Deckt Löhne bis zu CHF 860 400.– bzw. ab 2023 bis zu CHF 882 000.– pro Jahr ab und bietet einen zusätzlichen Risikoschutz.
– Altersgutschriften auch auf den Lohnteilen, die über CHF 86 040.– bzw. ab 2023 über CHF 88 200.–pro Jahr liegen.
– Zusätzliche 2 % Altersgutschriften
– Invalidenrente 50 % des versicherten Lohns
– Partnerrente 30 % des versicherten Lohns
Für jede dieser Vorsorgelösungen ist die weiterfüh rende Versicherung Integral möglich. Diese versichert den AHV Bruttolohn ohne Koordinationsabzug (CHF 25 095.– bzw. ab 2023 CHF 25 725.– pro Jahr) und bietet somit attraktive Leistungen auch für Personen mit tieferen Löhnen (z. B. für Teilzeitangestellte und Aushilfen).
Rückwirkendes Abrechnungsverfahren Unterschiedliche Anstellungsverhältnisse sind nicht nur bei der Wahl der passenden Vorsorgelösung von Bedeutung, sondern auch bei der Abrechnung. Die Beschäftigung von Aushilfen macht es schwierig, im Voraus den BVG pflichtigen Lohn zu bestimmen. Deshalb rechnet die GastroSocial Pensionskasse die gemeldeten Löhne nachträglich ab. Die Arbeitgeben den melden die effektiven AHV Bruttolöhne, auf deren Grundlage sie die Lohnabrechnung für ihre Mitarbeitenden erstellt haben. Auf dieser Basis rechnet die GastroSocial Pensionskasse ab und erhebt gleich die effektiven Beiträge. gastrosocial.ch/vorsorge
GastroSocial ist die Ausgleichs- und Pensionskasse für die Hotellerie und Gastronomie und bietet alle obligatorischen Versicherungen der 1. und 2. Säule an. Mit der langjährigen Partnerin SWICA werden zudem auch spezifische Lösungen für die Krankentaggeld- und Unfallversicherung angeboten. Mit über 20 000 angeschlossenen Betrieben und mehr als 170 000 Ver sicherten zählt GastroSocial zu den grössten Sozialversicherungen der Schweiz. Im Jahr 2021 gewährte die GastroSocial-Pensions kasse eine Verzinsung von 4,00 % sowohl auf die obligatorischen als auch auf die überobligatorischen Altersguthaben. Die Ver sicherten profitieren zudem von einer seit Jahren soliden Finanzierung mit einem Deckungsgrad von 111,2 % (Stand per 30. September 2022). Der vorteilhafte Umwandlungssatz von 6,8 % auf den obligatorischen und 6,5 % auf den überobligatorischen Altersguthaben sorgt ausserdem für eine möglichst hohe Rente.
Schweizer Fleisch macht den feinen Unterschied. Davon ist Marco Böhler, Küchenchef im angesehenen «Stucki» in Basel, überzeugt. Fleisch ist in der Küche keine Selbstverständlichkeit mehr, aber weiterhin unverzichtbar. Hotelière sprach mit Marco Böhler über sein Verhältnis zu Fleisch – auch zum Cervelat.
Interview Hilmar GernetAls Küchenchef ist Marco Böhler ein Kopf, der sich explizit für Schweizer Fleisch in Schweizer Kü chen einsetzt. Sein Enga gement brachte ihm eine unerwartete Auf merksamkeit, die er gerne zur Kenntnis nimmt. «Ich habe Reaktionen auf WhatsApp erhalten. Die Leute freuen sich. Das ist toll», meinte der wichtige Mann in der Küche des Spitzenrestaurants «Stucki» von Tanja Grandits. Sie wurde 2014 und 2020 als «Koch des Jahres» GaultMillau» ausgezeichnet. Mit 19 Punkten und zwei Michelin Sternen zeichnen sie und ihr Team die beiden wichtigsten Guides aus.
Warum muss man für Fleisch werben? Es scheint auf dem Speiseplan keine Selbstverständlichkeit mehr zu sein. Marco Böhler: Momentan ist generell vege tarisches oder veganes Essen gefragt. Die Erwartungshaltung unserer Gäste ist je doch, dass zum Hauptgang Fleisch serviert wird. Alternativ bieten wir immer Fisch und vegane oder vegetarische Speisen an. Beim Business Lunch stehen drei verschie dene Hauptgänge zur Auswahl: Fleisch, ve gan, vegetarisch. Das Wichtigste ist, dass der Gast zufrieden ist und die Produkt qualität stimmt; egal was wir servieren.
Wie sehen Sie das Verhältnis von Fleisch zu veganen und vegetarischen Angeboten? Vermutlich entspannt? Wahrscheinlich wird der Fleischkonsum abnehmen. Vegetarisches und veganes Essen werden zunehmen. Weniger Fleisch zu essen, dafür qualitativ einwandfreies –vom Stall bis auf den Teller – ist ein guter Trend. Jeden Tag Fleisch ist nicht nötig.
Was fasziniert Sie als Küchenchef an Fleisch besonders?
Mein Opa war Metzger und Fleisch spielte in unserer Familie immer eine grosse Rolle. Mir ist es wichtig, die regionale Landwirt schaft, die kleinen Betriebe zu unterstüt zen, wo ein sehr guter Umgang mit den Tieren gepflegt wird. Ein gutes Produkt kann man nur erzielen, wenn die Tiere tier gerecht gehalten werden. Zudem bin ich davon überzeugt, dass wer die Arbeit und den Aufwand hat, auch direkt das Geld dafür bekommen soll – ohne Zwischen handel.
Das ist ein Bekenntnis zur regionalen Küche. Ist es da nicht ein Widerspruch, wenn Sie ins Berner Oberland fahren, um Fleisch einzukaufen?
Unser Hausmetzger ist die baselland schaftliche Metzgerei Jenzer in Arlesheim. Ins Berner Oberland fahre ich einmal im Monat, um Lammfleisch – Berglamm – bei Metzgermeister Hans Boss in Grindelwald abzuholen. Von Januar bis März hat er alle
Lämmer für mich reserviert. Er schlachtet und lagert sie für mich fünf Wochen. Im vollen Kühltransporter kommen sie dann nach Basel. Auch mit der Buure Metzg von Robert Bratschi und Rolf von Siebenthal in Gstaad sowie der Metzgerei Klemens Somm in Kreuzlingen arbeiten wir zu sammen; mit allen drei Partnern seit über 15 Jahren. Umfassend betrachtet, ist das eine sehr verantwortliche Zusammenar beit.
Welches Fleisch mögen Sie am liebsten? Ganz interessant finde ich als Koch alles, was geschmort wird. Mein Favorit ist ge schmorter Kalbsschulterspitz. Als Ge niesser liegt meine Präferenz ebenfalls bei Schmorstücken. Aber auch Innereien, beispielsweise Kalbsmilke, mag ich sehr. Es ist ein tolles Produkt, das in Frank reich eine grosse Nachfrage kennt. In der Schweiz gibt es auch einen Aufwind. Die Gäste in unserem Restaurant finden Kalbs milken Perlen interessant.
Wie ist Ihr Verhältnis zum Cervelat? Ein sehr gutes. Allerdings servieren wir Cervelat nicht unseren Gästen. Ab und zu machen wir Cervelatsalat mit Bratkartoffeln für unser Personal. Es ist ein tolles Abendessen und kommt sehr gut an.
Was essen Sie am liebsten, wenn es nicht Fleisch sein soll?
Rüeblisalat, leichte Sachen und Pasta.
Investitionsideen für den Betrieb wecken Finanzierungsbedürfnisse. Doch: Welche buchhalterischen Kennzahlen stehen bei den Geldgebern im Fokus?
Was benötigen sie für ihre Meinungsbildung und ihren Entscheid?
Christoph KänelWar die Leistung ge nügend? Hat der Ablauf für mich gestimmt? Schnell analysieren wir Si tuationen, bilden persönliche Meinungen. Täglich. Beruflich, aber auch privat. Und wir sind «gut» im Vergleichen; erst recht, wenn der Blick dabei über den eigenen Tellerrand hinausgeht. Wie hat der Mitbewerber, wie die Mitbewerberin abge schnitten? Wie sieht der Branchendurch schnitt aus? Bin ich erfolgreicher?
Die Antworten liefern Kennzahlen, über die sich nicht nur der Wert eines Unternehmens ableiten und folglich die Kredit würdigkeit einordnen lässt. – Kennzahlen sind, und das geht leider oftmals vergessen, auch Führungsinstrumente. Sie erlauben eine schnelle Analyse der Unternehmens situation. Sie zeigen, wenn auch mitunter schmerzlich, Problemzonen auf. Grund lage einer jeden Analyse bilden die Finan
zierungsverhältnisse (ablesbar aus der Bilanz) und die Rentabilität des Betriebes (mit Blick in die Erfolgsrechnung). Aus der Bilanz wird unter anderem die Liquidität einer Unternehmung ersicht lich. Das beantwortet eine zentrale Frage: Können anfallende Rechnungen fristge recht bezahlt werden? Stichworte dazu sind Mittelflussrechnung und detaillierte Liquiditätsplanung. Leider glänzt das Gastgewerbe hier selten mit guten Werten. Faustregel: Damit die Bezahlung von offe nen Kreditoren fristgerecht erfolgen kann, sollte der «Liquiditätsgrad 2» – errechnet aus Umlaufvermögen abzüglich Warenlager – mindestens bei 100 Prozent des kurzfristigen Fremdkapitals liegen. Weitere wichtige, aus der Bilanz herausles bare Kennzahlen sind der Eigen und Fremdfinanzierungsgrad (Wie stark ist der Betrieb verschuldet? Welche Eigenmittel sind vorhanden?) sowie die Anlageintensität und der Immobilisierungsgrad eines Unternehmens. Die Hotellerie hat hierbei das «Problem», dass meist ein hoher Immobilisierungsgrad vorhanden ist, der in den meisten Fällen durch Fremdkapital von Banken und/oder Investoren finanziert wird. Die Eigenkapitalbasis ist in unserer Branche dagegen leider eher schmal. Faust regeln: Der Eigenfinanzierungsgrad sollte bei 25 bis 35 Prozent liegen, beim Immobilisierungsgrad sind 80 bis 85 Prozent noch «gesund». Leider sieht die Kennzahlen Realität in der Hotellerie oft anders aus. Wie bereits erwähnt ist auch der Blick in die Erfolgsrechnung unerlässlich und auf schlussreich. Er liefert Antworten auf die Fragen betreffend Entwicklung des Um
satzes und des daraus erwirtschafteten Betriebserlöses und zur Kostenstruktur allgemein. Nebst Umsatz sind die Waren kosten und Aufwände für Mitarbeitende von zentraler Bedeutung, denn bei den beiden Positionen handelt es sich um die grössten Kostentreiber in der Branche: Sie entscheiden über Erfolg oder Misserfolg! Je nach Betriebsstruktur sollten die Kosten für Mitarbeitende 35 bis 43 Prozent des Umsatzes nicht übersteigen, sollte die Warenrendite zwischen 68 und 72 Prozent liegen. Nach Abzug aller betrieblichen Kos ten resultiert der sogenannte «Gross Ope rating Profit» – kurz GOP –, der den Ver gleich mit anderen Betrieben ermöglicht. Die Vergleichszahl liegt hier je nach Klassi fizierung und Anteil des Restaurationsum satzes am Gesamtumsatz zwischen 17 bis 24 Prozent des Umsatzes. Garni Betriebe liegen mit 24 bis 30 Prozent leicht höher. Unter dem Strich (der Erfolgsrechnung) beurteilen Banken und andere potenzielle Geldgeber natürlich das Ergebnis auf Stufe EBITDA (also vor Zinsen, Steuern sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und im materiellen Vermögenswerten). Aus diesen Werten wird für Gläubiger ersichtlich, ob und wie Kapitalzinsen sowie anstehende Amortisationen auf dem langfristigen Fremdkapital erwirtschaftet und letztlich bezahlt werden können.
Diese Aufnahme des Ist Zustandes fliesst bei Finanzierungsanfragen natürlich in ein zukunftsgerichtetes Budget ein. Hier kennen Sie die Faustregeln aus bereits pub lizierten Kolumnen: Je verständlicher und plausibler, desto grösser die Chancen für eine Finanzierungszusage.
Megatrends, übergeordnete Entwicklungen, beeinflussen uns alle. Es sind Trends, die epochal und global sind und in alle Bereiche hineinwirken. Zukunftsforschung hilft, bessere Entscheide über unsere Zukunft zu treffen, ist Georges T. Roos, renommierter Zukunftsforscher und Co Präsident von swissfuture, überzeugt. Er erläutert, wie sich Begriffe von Zeit und Zukunft verändern, wie und warum sich der Mensch so stark für die Zukunft interessiert.
Interview Hilmar GernetEine Frage an den Zukunfts forscher liegt zum Einstieg in unser Gespräch auf der Hand – was ist Zukunft?
Georges T. Roos: Zukunft ist, was noch nicht ist. Wie sich eine Gesell schaft aber Zukunft vorstellt, ist abhängig von den konkreten Lebensumständen und der damit verbundenen Zeiterfahrung. In der Agrargesellschaft prägte der Jahres kreislauf mit Säen und Ernten, ergänzt durch die wiederkehrenden religiösen Rituale, den Zeitbegriff der Menschen. Man spricht von einer zyklischen Zeitvor stellung, in der die Zukunft eine Wiederholung des Vergangenen ist, und nur Katastrophen unterbrachen den Zeitenlauf. Mit der Moderne, der Zeit unserer Grosseltern und Eltern, entwickelte sich eine vorwärts gerichtete Zeitvorstellung. Die Zeit wurde als Pfeil gesehen, nach vorne und nach oben gerichtet. In einer linearen Zeiterfah
rung ist die Zukunft nicht nur völlig anders als die Vergangenheit. Sie verspricht auch besser zu sein. Das ist der Kern des Zauber wortes Fortschritt.
Das sind historische Beschreibungen des Zukunftsbegriffs, die wir nach vollziehen können. Fortschritt ist realisiert und nicht mehr unbestritten. Wie sehen Sie als Zukunftsforscher Zeit und Zukunft heute? Heute scheint alles gleichzeitig auf uns ein zustürzen. Es gelingt kaum, eine logische Abfolge zu beschreiben. Damit wird alles zu einer Art ausgedehnter Gegenwart. Die langfristige Zukunft gerät aus dem Fokus. Für mich ist spannend zu beobachten, dass wir seit kurzem die weite Zukunft doch wieder vermehrt beachten: Wir haben zum Beispiel langfristige Klima und Entwick lungsziele.
Kann man also von einer Renaissance der Zukunft sprechen?
Als globale Gesellschaft stehen wir vor grossen Herausforderungen: das Klima, das Bevölkerungswachstum, neue Techno logien wie Künstliche Intelligenz oder Gen Editierung, die geopolitischen Verän derungen, um nur die wichtigsten zu nen nen. Sie alle verlangen, dass wir uns mit der Zukunft beschäftigen. Grundsätzlich ist es so, dass die Menschen immer an die Zukunft und auch an die Vergangenheit denken. Antizipieren ist eine genuin menschliche Eigenschaft. Eine Ausbildung beginnen, ein Wohnungsumzug planen oder eine Familie gründen sind immer ver bunden mit Zukunftsvorstellungen. Zukunftsforschung ist jene Disziplin, die sich systematisch und methodisch mit Zukunftsfragen beschäftigt. Wir fragen nach den Treibern, die unsere Lebens und die Rahmenbedingungen beeinflussen.
Das klingt interessant, aber auch etwas theoretisch. Wie gehen Sie methodisch konkret vor, um die angesprochenen Möglichkeiten zu erforschen, um Antworten auf Zukunftsfragen zu finden?
Es gibt mehrere Methoden: Eine Methode ist die Analyse und Beschreibung von Wandlungsmustern. Daraus lassen sich so genannte Megatrends erkennen. Das sind übergeordnete Entwicklungen, die drei Bedingungen erfüllen: Sie sind langfristig oder epochal. Sie sind global. Und sie wir ken in alle Bereiche hinein, sie sind ubiquitär. Sie beschreiben die künftigen Rah menbedingungen von Wirtschaft und Gesellschaft und sind mit einer grossen Wahrscheinlichkeit prognostizierbar. Be kannt ist zudem die Szenario Technik. Hier werden wichtige Treiber in die Zu kunft projiziert und zu Zukunftsbildern verknüpft.
Geben Sie ein Beispiel. Die Bevölkerungsentwicklung der Schweiz ist hauptsächlich von drei Variablen ge prägt: Migrationssaldo, Lebenserwartung und Fertilität – wie viele Kinder eine Frau im Durchschnitt gebärt. Am unsichersten ist davon der Migrationssaldo. Die beiden anderen verändern sich nur sehr langsam. Die verschiedenen Szenarien zeigen für die Schweiz im Jahr 2050 eine Bevölkerung in der Bandbreite von 8,5 Millionen bis 11 Millionen. Das scheinen mir belastbare und plausible Szenarien. Auch global schei nen mir die Bevölkerungsszenarien der UNO recht genau zu sein. Die Demografie reagiert wie ein Ozeandampfer. Es dauert lange, bis ein Kurswechsel sichtbar wird.
Wir lernen also, dass Zukunfts forschung nicht einfach die Weiter schreibung der Gegenwart oder der Vergangenheit in «die» Zukunft ist? Ja, aber es werden in den Analysen immer auch Datenreihen aus der Vergangenheit herangezogen. Dabei sind aber auch be sondere Entwicklungen zu berücksichti gen, etwa exponentielle Entwicklungen, wie sie beispielsweise bei der Elektromobi lität festgestellt werden können. Die Nach frage nach Elektroautos war über längere Zeit vernachlässigbar. Aber dann schnell ten die Verkaufszahlen nach oben. Bereits heute werden in der Schweiz mehr Elektro autos als Dieselfahrzeuge verkauft.
Zukunftsforscher in der Schweiz schliessen sich im Verband swissfuture zusammen, wo Sie Co-Präsident sind. Wie gross ist das Interesse am Verband? swissfuture ist die Plattform für alle, die sich professionell mit Zukunft beschäftigen. Ich habe über 20 Jahre Erfahrung in der Zukunftsforschung und kann sagen, dass das Zukunftsinteresse sehr gross ist.
Was sind die wichtigsten Angebote von swissfuture?
Neben dem Austausch im Netzwerk ist es sicher die Datenbank, die alle wissen schaftlichen Studien zur Zukunft der Schweiz zugänglich macht. Zu finden sind sie auf swissfuture.ch.
Kaum jemand hat die aktuellen Krisen vorausgesehen, auch nicht die professionelle Zukunftsforschung. Widerspruch. In verschiedenen Voraus schauen wurden alle gegenwärtigen Kri sen beschrieben. Selbst mögliche Reaktionen oder Vorsorgemassnahmen wurden aufgezeigt. Die Frage ist, ob man darauf ausreichend reagiert hat.
Konkret?
Putin versucht den Westen mit dem Gas hahn zu erpressen. Davor haben US Behör den schon vor Jahren gewarnt. Man hat die Warnungen der Trump Administration in den Wind geschlagen. Selbstverständlich waren dies Beschreibungen des Möglich keitsraum, anders gesagt, es waren mögliche Szenarien, auf die man sich besser hätte vorbereiten können. Auch das Risiko einer globalen Pandemie hatten die Ver antwortlichen in den Ländern auf dem Schirm. Nur deshalb hatten wir auch schon ein Pandemiegesetz.
Was hat eigentlich Zukunftsforschung mit Prognosen zu tun?
Das mag jetzt eigenartig klingen, aber Zukunftsforschung ist keine Prognose in einem engen Sinn. Vielmehr geht es darum, dass wir Entscheide, die einen grossen Einfluss auf unsere Zukunft haben, dank Zukunftsforschung besser informiert und umfassender fällen können. Prognose Ins trumente haben Grenzen. Die Entwicklung des Wirtschaftswachstums beispielsweise wird vierteljährlich revidiert, die Wetter
In der Langfristperspektive sieht der Zukunftsforscher Georges T. Roos für die Hotellerie eine Zukunft. Der Wunsch bleibe, Länder und Landschaften zu entdecken, trotz Metaverse.
Interview Hilmar GernetWelche Perspektive sehen Sie für die Hotellerie- Branche? Die Heraus forderungen sind sehr vielfältig.
Georges T. Roos: Ich habe eine Langfristperspektive. Und in dieser Perspektive hat die Hotellerie eine Zukunft. Auch künftig werden wir nicht nur MetaverseFerien machen. Der Wunsch, Länder und Landschaften zu entdecken und kennenzulernen, bleibt sehr gross. Geschäftsreisen hingegen wandern heute schon in die virtuellen Kanäle ab.
Wie ist Reisen mit der problematischen Klimafrage zu vereinbaren?
Wie man reist und wie weit man reist, wird bewusster gewählt. Reisen wird weniger alltäglich und bekommt eine höhere Wertigkeit. Kurztrips übers Wochenende in ferne Städte dürften weniger werden. Die CO 2 -Neutralität beim Reisen und in der Hotellerie wird sehr wichtig.
Wie verändert die starke Alterung der westlichen Gesellschaft die Hotellerie?
Die fitten Seniorinnen und Senioren bieten ein enormes Kundenpotenzial. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass der Wohlstand global betrachtet zunimmt. Der Mittelstand wächst, man kann es sich leisten zu reisen. Auch hier entstehen neue Zielgruppen,
neue Märkte. Die Luxushotellerie dürfte von dieser Entwicklung profitieren. Offen bleibt aber die Frage, wie sich das Problem des Overtourism entwickelt.
Welche Konsequenzen haben die Coronapandemie oder der Ukraine-Krieg für die Hotellerie?
Corona verändert die Geschäftsreisen bestimmt nach haltig. Wenn der Ukraine-Krieg erst der Auftakt geopoliti scher Verschiebungen sein sollte, wovon ich ausgehe und dabei in erster Linie an den wachsenden Konflikt des Westens mit China denke, wird das auch im Tourismus deutlich spürbar sein.
Der Präsident der Vereinigung Swiss Deluxe Hotels, Michael Smithuis, sagte in der letzten Ausgabe unseres Fachmagazins im Interview, seit 150 Jahren sei die Krisen bewältigung eine Kernkompetenz von Hoteliers und Hotelièren. Wird diese Kompetenz auch in Zukunft gefragt sein?
Diese Kompetenz muss grundsätzlich jeder Unternehmer und jede Unternehmerin haben. Man muss in der Lage sein, mit Unvorhergesehenem umzugehen. Die nächstes 25 Jahre werden zur fundamentalen Trans formation –digital, ökologisch, demografisch, geopolitisch.
prognosen werden sogar täglich ange passt. Beide Forschungszweige arbeiten mit Modellen und Daten und stellen Simu lationen her – und eigentlich sind Simulationen auch eine Form von Szenarien.
Die Aussage ist dann eine Wahrscheinlich keit. Aber was genau bedeutet es, wenn die Wetter App auf dem Mobile anzeigt: Morgen 70 Prozent Regen? Das verstehen viele Leute nicht. Einfach gesagt: Hätten wir an 100 Tagen genau die gleichen Daten, dann würde es an 70 Tagen regnen, an den anderen 30 hingegen nicht.
Zukunftsforschung spielt sich im Möglichkeitsraum ab, sagen Sie. Oder etwas anders gesagt, die Zukunft kommt von vorne. Lassen Sie uns ein kleines Spiel spielen. Ich präsentiere Ihnen verschiedene Zukunftsvor stellungen oder Reaktionsmöglich keiten auf Zukunftsprogramme. Sie sagen mir kurz und knapp, wie Zukunftsforschung auf diese Zukunfts ideen reagieren kann oder soll. Einverstanden, aber nochmals: Zukunfts forschung ist nicht Prognose.
Ist die Zukunftsforschung eine Beschreibung vergangener Zukünfte oder eine Beschreibung von in der Vergangenheit erhofften Zukünften?
Alle Zukunftsaussagen sind mitgeprägt von der Gegenwart, sind gesellschaftlich bedingt. Zukunftsbilder sind immer Aus druck von Visionen, Ängsten, Hoffnungen einer bestimmten Zeit.
Ist die Zukunftsforschung auch politisch geprägt?
Was heisst politisch? Es gibt zwei Ver ständnisse von Zukunftsforschung. Das eine Selbstverständnis, so könnte man sagen, ist politisch. In dieser Herangehens weise verstehen sich die Forschenden als Agenten für eine bessere Zukunft. Sie wollen aufrütteln. Man spricht auch von normativer Zukunftsforschung. Die andere Ausrichtung ist die deskriptive Zukunfts forschung. Dargestellt wird, was sich verändert. Ich bin der Meinung, dass die Zukunftsgestaltung nicht die Aufgabe der Forscher ist. Unsere Aufgabe ist es, für bessere Informationen zu sorgen, gesell schaftliche und politische Prozesse zu begleiten oder zu beraten. Entscheidungen für die Zukunft sind von den Betroffenen zu treffen, urdemokratisch. Davon bin ich überzeugt.
Back to the roots – ist diese Reaktion auf die Herausforderungen der globalen Welt ein Mega-Gegentrend?
Nein. Die Retro Bewegung ist in meinen Augen kein Zurück zu den Wurzeln, son dern ein sehr modernes Produkt. Und ganz sicher kein Megatrend.
Ist die Krise der neue Normalzustand, die Zukunft?
Die Zukunft ist auch nicht mehr, was sie einmal war. Wir leben in einer komplexeren, schnelleren, informierteren Welt
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Vielfältige Beschläge, Schlösser, Zylinder und Wandleser für Hoteltüren aller Art sowie Aufzüge, Zufahrten, Tore, Möbel u.v.m.
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FÜR MASSGESCHNEIDERTE SYSTEME
Flexible Kombination von virtueller Vernetzung, Funkvernetzung, Mobile Access, Online- und Cloud-Systemen.
Kompatibel zu diversen PMS-Systemen, Kassenabrechnungssystemen und dem SwissPass. Nahtlose Digitalisierung mit mobilen Hotelservices und Check-inSystemen.
Georges T. Roos, der Gründer eines privat finanzierten Zukunftsfor schungsinstituts und der European Futurists Conference Lucerne (2004), ist einer der führenden Zukunftsforscher der Schweiz. Seit 1997 analysiert er die treibenden Kräfte des gesellschaftlichen Wandels. Er ist Autor verschiedener Studien. Zuletzt erschienen: Megatrends 2038: Herausforderun gen für die Schweiz; Lifestyle 202X. Versuch einer Zeitdiagnose (ver griffen); Wertewandel in der Schweiz 2030. Vier Szenarien; Suva Zukunftsstudie 2029. Zudem ist Roos Co-Präsident des Vorstands von swissfuture – der Schweizeri schen Vereinigung für Zukunfts forschung. swissfuture ist eine Mitgliedgesellschaft der Schweizeri schen Akademie für Geistes- und Sozialwissenschaften SAGW. Roos wurde 1963 in Basel geboren, wuchs aber mehrheitlich in der Zentralschweiz auf. An der Univer sität Zürich studierte er Pädagogik, Publizistik und Psychologie und schloss als lic.phil.I ab. Er ist Vater von zwei erwachsenen Kindern und lebt heute in Luzern.
voller Interdependenzen. Die Verletzbarkeit ist grösser geworden. Krisen sind häu figer und werden mehr wahrgenommen.
Less is more – sparen, reduzieren, weniger, das ist das angesagte Zukunfts modell.
Es ist ein Negativ Narrativ. Es ist entstan den als Reaktion auf den Lebensstil in hochentwickelten Ländern, den wir wohl ändern müssen. Unser Fleischkonsum oder unsere Mobilität sind im globalen Kontext nicht zukunftsfähig. Es stellt sich die Frage, ob es sich um eine Verzichtsdoktrin oder um eine Werteveränderung handeln wird. Wir stellen beispielsweise bereits fest, dass sich die junge urbane Bevölkerung vom Auto als Prestigeobjekt gelöst hat.
Nichts tun als Zukunftsstrategie, wie sie die amerikanische Autorin Jenny Odell propagiert. Als Reaktion auf die Überforderung und Unfähigkeit der Politik, rasch wirksame Ergebnisse zu erzielen, beispielsweise beim Klima wandel.
Nichts tun ist kein zielführender Weg. Wir müssen uns mit unseren Zielen auseinan dersetzen und dann die Zukunft in diese Richtung zu gestalten versuchen. In Kennt nis der Trends und Herausforderungen.
Langfristige Szenarien zu entwickeln, macht in unseren dynamischen Zeiten keinen Sinn.
Der beschleunigte Wandel ist real. Es ist sehr wichtig, die unterschiedlichen Berei che oder Branchen sowie die Zeitspannen zu berücksichtigen, wenn Zukunftspers pektiven entwickelt werden. In der disrup tiven IT Branche ist es wenig angezeigt, Szenarien für die nächsten zehn Jahre zu machen. Beim Klima oder dem globalen Bevölkerungswachstum ist es aber wich tig, langfristige Entwicklungen ins kon krete, heutige Handeln einzubeziehen.
Hat eigentlich die Krisenresistenz der Menschen abgenommen? Es wird ja kaum mehr private, persönliche Vorsorge getroffen?
Meine Diagnose ist, dass die jahrzehnte lange Prosperität uns alle einlullte. Das Krisenbewusstsein verkümmerte vor al lem bei jungen Leuten. Sie müssen es nun schmerzhaft wieder lernen.
Zum Schluss möchte ich nochmals zurückkehren zu etwas Grund sätzlichem: Woher stammt eigentlich das Bedürfnis, in die Zukunft «zu schauen»?
Die Fähigkeit, sich räumlich und zeitlich in verschiedene Zeiten, auch in die Zukunft, versetzen zu können, ist ein evolutionärer Vorteil des Menschen. Es besteht das Be dürfnis, den Zufall zu reduzieren. Unsere Kultur ist das Ergebnis von Planung, Vision und Antizipation.
Astrologie und Horoskope sind in unserer aufgeklärten Zeit sehr populär. Das ist Entertainment.
Und persönlich, was erwarten Sie von der Zukunft?
Ich bin ein Possibilist. Ich bin überzeugt, dass die Menschheit die Möglichkeiten hat, für ihre Herausforderungen Lösungen zu finden. Ob sie es tut, ist eine andere Sache. Wir haben die Fähigkeiten. Kreativität und Intelligenz miteinander multi pliziert, brachte immer wieder Techniken und Technologien hervor, die uns in die Lage versetzten, unsere Kulturen und Zivi lisationen zu schaffen. Dazu gesellt sich die Anpassungsfähigkeit des Menschen. Mit diesen drei Eigenschaften ist die Zukunft zu schaffen.
Der Tourismussektor ist gefordert, die Krisen als Chance zu nutzen. Nachhaltigkeit, Digitalisierung und unideologische Politikarbeit sind Voraussetzungen, um die eigene Zukunftsfähigkeit zu erhalten. Die Erfolgsaussichten sind gut, denn es entwickelt sich eine neue Reisekultur.
Nicolo PaganiniDie Coronapandemie hat den Tourismussektor in seinen Grundfesten er schüttert und bestehende Realitäten verschoben. Die Coronakrise ist noch nicht ganz ausgestanden, da warten bereits weitere Herausforderungen auf den Sektor, wie die drohende Energiemangellage. Dazu kommt eine fragile geopolitische Lage, die die Zukunftsaussichten der Weltwirt schaft dämpft. So schmerzlich die Pande mie und die sich überlagernden Krisen für die Weltwirtschaft sind, so sind sie doch auch eine Chance für Neues. Die Krisen ebenen den Weg, um die Konzeption des Tourismus neu zu denken, bestehende Geschäftsmodelle zu hinterfragen und den Tourismussektor zukunftsfähiger zu ge stalten.
Chancen des Klimawandels Es ist klar absehbar, dass die Schweiz dank ihrer alpinen Lage von steigenden Durch schnittstemperaturen wird profitieren können. Am Mittelmeer wird es künftig vielleicht zu heiss sein für Sommerferien, in unseren Bergen und an unseren Seen aber nicht.
In vielen Bereichen des Tourismus zeichnet sich bereits ab, dass es zu tiefgreifenden Veränderungen kam und kommen wird. Es wird in vielerlei Hinsicht kein Zurück in alte Verhaltensmuster geben. Die Be dürfnisse haben sich bei Reisenden sowie Bereisten verändert. Es hat sich eine neue Reisekultur entwickelt. Reiseziele werden bewusster und achtsamer gewählt. Dies auch mit einem stärkeren Fokus auf Qualität, Sicherheit und die Umwelt.
Der Tourismus profitierte über Jahre von gesellschaftlichen Entwicklungen, die aus heutiger Sicht kritisch zu betrachten sind. Trotzdem darf man sich bei der Transformation des Tourismus nicht von Ideolo gien leiten lassen. Den Menschen zu verbieten, zu reisen, wäre falsch. Die Lust an der Mobilität, am Reisen und Entdecken liegt in der Natur des Menschen. Reisen bil det und sensibilisiert die Menschen dafür, ihre Umwelt zu schätzen und zu schonen. Das Reisen fördert auch den kulturellen Austausch, trägt zur Völkerverständigung bei und öffnet neue Horizonte.
Zudem hat der Tourismussektor aus öko nomischer Sicht einen gewichtigen Platz. Weltweit hängt jeder zehnte Arbeitsplatz vom Tourismussektor ab. In vielen Regio nen der Welt bietet er die einzige Einkom mensmöglichkeit für breite Schichten der Bevölkerung.
Nachhaltiges Reisen lässt sich nur über alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit verwirklichen. Der Umweltschutz muss begleitet sein von existenzsichernden Ge schäftsmodellen und einem passenden sozialen Umfeld. Der Tourismus ist in diesem Sinne eben nicht das Problem, sondern vielmehr ein entscheidender Teil der Lösung. Und genau deshalb ist es umso wichtiger, dass der Sektor seine gesell schaftliche Verantwortung wahrnimmt. Dafür benötigt es Mut, den Strukturwan del zuzulassen und auf nachhaltige Ange bote zu setzen. Nur so kann der Tourismus seinen wichtigen Beitrag für eine lebens werte Zukunft leisten.
Wettbewerbsvorteile durch Digitali sierung
Mut braucht es auch im Umgang mit der Digitalisierung. Die geschickte Nutzung der vorhandenen Technologien ist heute ein zentraler Wettbewerbsvorteil. Produk te, Prozesse und Geschäftsmodelle werden nur konkurrenzfähig bleiben, wenn die touristischen Unternehmen die Möglich
keiten der digitalen Welt nutzen. Dies trifft auf die Inspirations und Planungsphase der Reisenden in gleichem Masse zu wie auf den Aufenthalt und die Nachbereitung. Zudem werden die Unternehmen, die sich der Digitalisierung verschliessen, im sehr angespannten Fachkräftemarkt kein ge eignetes Personal mehr finden.
In dieser für den Tourismus herausfor dernden Zeit bieten starke Verbände den Unternehmen echten Mehrwert. In der Be wältigung der Pandemie hat sich auf prag matische Art und Weise die Zusammenarbeit der Verbände verstärkt. So konnten die touristischen Verbände und Organisa tionen noch während der Coronapandemie ein gemeinsames Commitment zum nach haltigen Tourismus verabschieden und dieses in handfeste Projekte ummünzen. Mit dem Kompetenzzentrum Nachhaltig keit, unter dem Dach des Schweizer Tourismus Verbandes, haben wir dafür beste Voraussetzungen geschaffen.
Weniger, einfacher, sachlicher Tourismus ist auch auf eine vorausschau ende Gesetzgebung angewiesen und steht deshalb in engem Kontakt mit den politischen Entscheidungsträgern. Hier setzt sich der Schweizer Tourismus Verband für den Abbau von bürokratischen Hürden und gegen komplizierte administrative Verfahren ein. Damit Innovation gefördert und Investitionen getätigt werden können, muss die Weiterentwicklung der touristi schen Förderinstrumente vorangetrieben werden.
Bei Projekten mit grosser nationaler Be deutung sollen die Förderinstrumente so ausgestaltet werden, dass eine längerfristige Finanzierung möglich ist. In Berei chen wie der Energieversorgung oder der Raumplanung braucht es ein sachliches Abwägen von Schutz und Nutzinteressen. Dafür benötigen wir Massnahmen, die zu einer wirklichen Lösung beitragen und nicht nur die Bürokratie aufblähen.
Was, wenn ein Hotel nicht nur für touristische Gäste da ist, sondern ein Dienstleistungszentrum für ein ganzes Dorf bildet? Damit Hotelbetriebe krisenresistenter werden, braucht es neue Ansätze. Dazu müssen wir uns zuerst Fragen stellen, die richtigen und auch die unangenehmen.
Martin BarthWie genau sieht das Hotel der Zukunft aus? Gefragt sind je länger je mehr kri sensichere Ideen –doch viele Hotelièren und Gastronomen geben sich dabei mit wenig zufrieden. Ein Bett für die Nacht, dazu Frühstück oder Halbpension, und fertig ist das Angebot. «Das war schon immer so», sagen die Alt eingesessenen gerne. Mit dieser Haltung gibts heute nichts mehr zu gewinnen.
Die Hotellerie wird von einer Serie von Krisen erschüttert: Covid, Krieg in Europa, Energieknappheit, teurer Eurokurs. Über leben wird nur, wer anpassungsfähig ist. Das Hotelgeschäft allein ist zu krisenanfällig, neue Dienstleistungen und breitere Kundenkreise könnten hier mehr Stabilität bieten. Ideen dazu werden bereits umgesetzt: So befindet sich die Poststelle von Kastanienbaum im Kanton Luzern an der Reception des Seehotels. Die Einheimi schen gehen hier ein und aus. Oder Brigitte und Marc A. Trauffers Bretterhotel im ber nischen Hofstetten ist zugleich ein Laden, eine Bäckerei, eine Beiz und so ein Treff punkt für die Dorfbevölkerung. Spinnen wir diesen Ansatz konsequent weiter: Einem Hotel könnten wir eine Kin derkrippe oder ein Altersheim angliedern. Es könnte eine Bankfiliale eingerichtet, ein
kleines Shopping oder ein Fitnesscenter eröffnet werden. Schon wäre der Betrieb ein Dienstleistungshub, der im ganzen Dorf abgestützt ist.
Die Hotelièren und Hoteliers haben mit Stolz und Engagement viel aufgebaut und erreicht. Das steht ausser Frage. Doch wir können nicht immer weiter das Gleiche tun; das bringt langfristig keinen Erfolg. Gefragt sind neue Geschäftsmodelle, das Verschmelzen von Alt und Neu. Nehmen wir doch das Beste von beidem!
Der Fachkräftemangel hat die Branche fest im Griff. Während der Pandemie sind viele gute Leute abgewandert. Sicher waren angenehmere Arbeitszeiten und höhere Löhne anderswo attraktiv – aber es geht nicht nur darum. Die Branche hat es schlicht verpasst, einen Blick in die Zukunft zu werfen und sich der aktuellen Problematik anzunehmen. Wie machen wir die Jobs in der Hotellerie für junge Menschen wieder attraktiv?
Heute stellt die Generation Z ganz andere Anforderungen an eine Arbeitsstelle als ihre Vorgänger Generationen. Viele von ihnen arbeiten bei einem Start up mit, helfen in einem Familienunternehmen aus, übernehmen Kinderbetreuung und einen Teil des Haushaltens. Sie alle suchen nach flexiblen Arbeitsmodellen und Teilzeitstellen. Es wird höchste Zeit, dass die Bran
che dazu Hand bietet, diesen Lebensstil aufnimmt, Neues ausprobiert. Die Jungen hinterfragen herkömmliche Arbeitsfor men und althergebrachte Karriereschritte. Wir sollten ihnen Antworten liefern und neue Vorschläge unterbreiten können.
Branche lebt von Quereinsteigern Unsere Welt und damit unsere Werte sind schnelllebiger geworden. Was heute gilt, ist morgen bereits überholt. Ist es da noch richtig, unser Bildungssystem allein auf die Vermittlung von Wissen zu beschrän ken? Würden wir den jungen Menschen nicht besser Handlungskompetenzen wie Leadership oder Sozialverantwortung mit auf den Weg geben? Die klassischen beruf lichen Werdegänge sind immer seltener anzutreffen. Die Branche lebt von Quereinsteigerinnen und Leuten, die anderswo Erfahrungen gesammelt haben. Es ist wichtig, dass zwischen den verschiedenen Systemen und Ausbildungen eine gute Durchlässigkeit besteht.
Exportgut Hotelfach-Ausbildung Gehen wir mutig einen Schritt vorwärts: Wieso unsere Lehrstätten nicht weiterent wickeln und als Geschäftsmodell im grös seren Stil anbieten – und zwar weltweit? Eine Kooperation unter den bestehenden Hospitality Schulen mit einem gemeinsa men Ausbildungssystem würde uns einen Schritt weiterbringen und ermöglichen,
die Lehrgänge als Exportgut zu vermark ten. Mehr junge Menschen aus der ganzen Welt könnten so eine Ausbildung an un seren renommierten Institutionen besu chen – mal mit Präsenzunterricht in der Schweiz, mal in hybrider Form. Wichtig ist, dass wir dabei unserem guten Ruf und den grossen Qualitätsanforderungen jederzeit gerecht werden.
Mehr geben als nehmen Vieles hat sich in den vergangenen zwei Jahren verändert oder verschoben. Doch nach und nach kehren alte Gewohnheiten zurück. Das Gedränge an den Flughäfen nimmt wieder zu. Die Menschen zieht es in die Ferne – die Sehnsucht nach Reisen er wacht neu. Aber nicht bei allen – oder nicht bei allen gleichermassen. Gerade ein Teil der jungen Generation schwört den Flug reisen ab, befasst sich ernsthaft mit Nach haltigkeit und verlangt nach Alternativen. Und was tun Touristikerinnen und Hoteliers? Viele haben heute nur den kurzfristigen Erfolg vor Augen und orientieren sich primär an der Gewinnmaximierung. Sie wollen zurück zu den Rekordzahlen von 2019. Aber ist das der richtige Weg? Ein fach die Hotels, Beizen und Bergbahnen wieder vollstopfen?
Die unangenehmen Fragen stellen
Wenn wir uns ernsthaft mit einer nachhaltigen Entwicklung befassen, kommen wir um einen Grundsatz nicht herum: Wir müssen der Erde mehr geben, als wir neh men. Das schaffen wir nur, wenn wir Denk weise und Verhalten ändern. Es darf keine Tabus geben. Wir stellen Fragen, die richti gen und auch die unangenehmen Fragen. Und zwar auf allen Stufen: im eigenen Betrieb, in der Destination, im Kanton, auf Bundesebene.
Wir müssen vorwärtsschauen und unsere Chancen in der Krise erkennen. Die Zu kunft gehört jenen, die aktiv und dyna misch handeln und innovativ sind. Nur wenn wir andere Ansätze finden und frische Blickwinkel suchen, kann etwas Neues entstehen. Etwas Gutes und Faszinierendes, das unsere Gäste entdecken und schätzen lernen. Gemeinsam statt einsam! Einen solchen Effort schaffen wir, wenn wir zusammenspannen.
Bevor Martin Barth in die Reise-, Tourismusund Gastgewerbebranche eintrat, studierte er an der HSG in St. Gallen, wo er mit einem Master abschloss und seine Ausbildung mit dem Anwaltsdiplom vervollständigte. 1994 trat er in die Mövenpick-Gruppe und wurde Generalsekretär aller MövenpickUnternehmungen. Aufgrund seiner Erfahrungen interessierte er sich zunehmend für die Themen Tourismus, Hotellerie, Nachhaltig keit und Innovation und nahm 2000 eine neue Herausforderung als Tourismusdirektor der Desti nation Savognin an. 2003 wurde Martin Barth an die Hochschule Luzern berufen. Heute ist er Professor am Institut für Tourismus und Mobilität, wo er Dienstleistungsmarketing, nach haltige Entwicklung und Hotelmanage ment lehrt. Ab 2007 konzipierte, organisierte und leitete Martin Barth das World Tourism Forum Lucerne (www.wtflucerne.org). Das Forum baute er während 15 Jahren zu einer weltweiten Plattform aus, auf der Minister, CEOs, Investoren, Akademiker mit Start-ups und jungen Nachwuchskräften an der Zukunft des Tourismus und der Reisebranche arbei teten. Als Praktiker ist Martin Barth weiterhin als Berater für verschiedene Firmen und Organisationen in den Bereichen Tourismus, Hotelmanagement, Bildung, Nachhaltigkeit und Mobilität tätig. Er sitzt in den Verwaltungs räten der Schwei ze ri schen Hotelfachschule Luzern SHL und des Start-up Hyll. Zudem ist er Experte bei der schweizerischen Agentur für Innovationsförderung Innosuisse.
Als bewährte Partnerin der Hotellerie und Gastronomie bieten wir alle Sozialversicherungen und Vorsorgelösungen aus einer Hand. Und vereinfachen zudem mit praktischen Online-Lösungen Ihre Administration.
Unsere 280 Mitarbeitenden kennen die Besonderheiten der Branche und des L-GAV genau und beraten Sie kompetent. Bereits über 20’000 angeschlossene Betriebe und 170’000 Versicherte vertrauen uns.
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Die Kompetenzen und Fähigkeiten von Hoteliers und Gastronomen sind – oder wären – in vielen Branchen wichtig. Anerkennung finden sie und ihre besonderen Skills in der Gesellschaft noch zu wenig. Das muss sich ändern, soll unsere Wirtschaft in Zukunft erfolgreich bleiben.
Wissen und Können der Hoteliers wer den von Exponen ten ausserhalb der Hotellerie und Gastronomie sehr oft unterschätzt. Gerade in der heutigen Zeit ist es jedoch wichtiger denn je, schnell und agil handeln zu kön nen. Genau diese Fähigkeiten haben gute Hoteliers und Gastronomen. Es zeichnet Führungskräfte und Mitarbeitende der Hotellerie aus, dass sie jederzeit hundert Prozent Leistung bringen müssen – und zwar auf Anhieb.
Der Kunde im Hotel, der Gast, ist vor Ort und will oder benötigt die Leistung hier und jetzt. Sofort. Es gibt keine zweite Chance, ohne dass es der Gast unmittelbar durch längere Wartezeiten spürt. (Was es in anderen Gewerben, beispielsweise im Gesundheitswesen, durchaus auch gibt). Ausserhalb der Hotellerie und Gastrono mie kennen wir in der Regel jedoch Liefer fristen.
Führung live Läuft bei einem Produktionsprozess etwas schief, so hat der Unternehmer (fast) im mer noch Zeit, wenn auch mit Zusatzauf wand, die bestellte Dienstleistung oder das angeforderte Produkt nachzubessern oder zu ersetzen. Der Kunde wird davon kaum etwas mitbekommen. Was aber, wenn man am Ende des Hauptgangs bemerkt: Die Hochzeitstorte ist nicht da. Diesen Fall habe ich einmal selbst erlebt. Da ist Füh rung live notwendig.
Eine Herausforderung unter grösstem Stress, unter äusserst anspruchsvollen Rahmenbedingungen wie höchste Erwar tungen des Hochzeitspaares, extremer Zeitdruck und ohne (externe) Hilfe. Und in den meisten Fällen ist die Situation mit Mitarbeitenden zu meistern, die unter schiedlichste Sprachen, Kulturen oder Re ligionen haben – und nicht alle die gleich perfekte Servicehaltung mitbringen, wie wir sie von Absolventen einer Schweizer Hotelfachschule kennen.
Roland Walker, 58 absolvierte eine kaufmännische Ausbildung in der Hotellerie, anschliessend eine Weiterbildung an der Schweizerischen Hotelfachschule Luzern SHL. Er war 20 Jahre lang in der Hotellerie in verschiedenen Funktionen tätig, am Schluss als Direktor eines 4-Sterne-Hotels. Er absolvierte Weiter bildungen in Leadership und Management EMBA. Der heutige CEO und Mit inhaber der beck konzept ag, Spezialist für Bau- und Umbau projekte in der Gastronomie und Hotellerie schweizweit, war zudem Seminarleiter (2011–2019) zum Thema Bauen in der Hotellerie an der SHL. Seit 2015 ist er regel mässig Fachcoach Gastronomie im Rahmen der Bachelorarbeiten Innenarchitektur an der HSLU Architektur und Technik in Horw.
Die Fähigkeit, ein Unternehmen auch unter solchen Umständen führen zu kön nen, dass auch diese Leistung auf Anhieb klappt, ist bei den Unternehmen der Hotel lerie und Gastronomie letztlich die Voraussetzung, um überleben können. Sich schnell auf neue Situationen einzustellen, Leistungen und Angebot anzupassen, das ist eine ihrer Kernkompetenzen – heute und in Zukunft noch mehr.
Gastgeber sein, das «kann» jeder Macht man den Schritt aus der Hotellerie und Gastronomie hinaus in andere Wirt schaftszweige, wird man schnell feststel len, dass diese speziellen Fähigkeiten nicht wahrgenommen werden. Für jemanden, der «nur» Gastgeber ist, ist der Wechsel in ein anderes Gewerbe nicht einfach. Die Haltung «Gastgeber sein, das kann jeder» ist sehr weit verbreitet. Zumal man bei sich zu Hause ja auch Gastgeber ist. Was es bedeutet, ein Hotelunternehmen zu führen, das Mitarbeitenden aus vielen ver
schiedenen Kulturkreisen eine Beschäfti gung gibt und als 24/7 Betrieb funktio niert, wird massiv unterschätzt.
Gastgeber haben Chancen in vielen Branchen Agiles Führen und flexibles Handeln in einem sich stetig wandelnden Umfeld sind Stärken heutiger Führungskräfte in un serer Wirtschaft – und müssen für die Zukunft noch stärker in den Fokus rücken. Hoteliers und Gastronomen sind sich im Berufsalltag gewohnt, dass Augenblick anders ist als der vorangegangene und ihre Kunden, sprich Gäste, unmittelbar den Betrieb beeinflussen. Deshalb verfügen sie über ein Berufsprofil, das in vielen Bran chen gefragt und Erfolg versprechend ist.
Nicht dass jetzt alle Hoteliers und Gastro nomen die Flucht aus ihrer schönen und einmaligen Tätigkeit ergreifen und sich ausserhalb der Branche eine neue Tätig keit suchen. Wichtig aber ist es, dass in der Wirtschaft und Gesellschaft erkannt
und anerkannt wird, dass Hoteliers und Hotel Führungskräfte in einem äusserst anspruchsvollen Umfeld arbeiten und mit ganz spezifischen Skills unterwegs sein müssen, um unternehmerisch erfolgreich und zukunftsfähig zu sein. – Übrigens: Das Hochzeitspaar und seine Gäste muss ten nicht auf die Torte verzichten.
Grohe veröffentlicht Environmental Product Declarations (EPDs) für mehr als 600 Produkte und ist damit ein Pionier in der Branche. Der Produktausweis gewährleistet transparente und vergleichbare Daten über Umweltauswirkungen von Produkten während ihres gesamten Lebenszyklus.
Rund 40 Prozent der weltweiten Kohlen stoffemissionen entfallen auf Gebäude und das Bauwesen. Das Wissen über die Umweltauswirkungen eines Gebäudes wird daher für die Bauindustrie zum Schlüssel, um auf die grüne Transformation hinzuar beiten. Environmental Product Declarations (Umwelt produktdeklarationen) sind auf diesem Weg ein geeig netes Mittel zur umfassenden Nachhaltigkeitsbewer tung eines Gebäudes. Um gegenüber der Kundschaft Transparenz über den ökolog ischen Fussabdruck
ihrer Produkte zu bieten, werden von Grohe Umwelt deklarationen zu 600 Einzelprodukten (z. B. Wasch tisch und Küchenarmaturen, Thermostate und Brau sestangensets, Spezialarmaturen, Handbrausen, Ins tallationssysteme) publiziert.
Ökobilanz so wichtig wie Preis und Qualität «Mit der Einführung von EPDs ermöglichen wir unseren Kund:innen eine einfache Orientierung und transparente Vergleichsmöglichkeiten zur Ökobilanz unserer Produkte», schreibt Grohe in einer Mitteilung.
Vier Grohe Best sellerprodukte als Cradle to Cradle Certified ® Varianten auf dem Markt verfügbar. Die vier Produkte Eurosmart S-Size und Eurosmart Kitchen, BauEdge S-Size sowie das Brausestangenset Tempesta 100 erreichten den Produktstandard in Gold.
«Durch den auf der Bauindustrie lastenden Druck, Gebäude nachhaltiger zu gestalten, werden solche Informationen in Zukunft ein Auswahlkriterium für Produkte sein. Sie werden denselben Stellenwert haben wie Preis, Design oder Qualität», sagt Jonas Brennwald, Leader, LIXIL EMENA.
Ein Produktepass liefert transparente und vergleich bare Daten über die Umweltauswirkungen im Lebens zyklus eines Produkts. Der Lebenszyklus wird von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und die Nutzungsphase bis hin zur Entsorgung betrachtet, einschliesslich der Auswirkungen der einzelnen Transportwege. Man habe auch die Nutzungsphase betrachtet. Sie ist der Haupttreiber für den Wasser
und Energieverbrauch und damit eine entscheidende Information für das Gebäudemanagement, insbeson dere für Hotels.
Transparenz ist das «neue Normal» Mit ihrer Transparenzinitiative will Grohe dazu bei tragen, bis 2050 eine Netto Null Emission zu errei chen. «Um unseren Planeten zu schützen, müssen wir die Art und Weise, wie wir unsere gebaute Umwelt gestalten, ändern. Die EPDs sind das ‹neue Normal› in der Branche, um den Wandel hin zu Projekten mit geringer Umweltbelastung und niedrigem Energieverbrauch zu fördern», beschreibt Jonas Brennwald die Nachhaltigkeitsambition der Marke. mm/phg
«Votre Cercle de Vie», ein Hotelprojekt in Château d’Oex, gewinnt den Hotel Innovations Award 2022. Das Siegerprojekt überzeugte die Jury mit der Verbindung von Tradition, Handwerk und Biodiversität sowie den ganzheitlichen Ausbildungskonzepten. Der Preis wurde am 8. November im Verkehrshaus der Schweiz zum sechsten Mal vergeben.
Peter GloorZentrale Herausforderungen für die Schweizer Hotellerie sind die steigenden Erwartungen der Gäste, die Notwendig keit zu Innovation und Differenzierung im Angebot sowie klarer Positionie rung, der erhöhte Kostendruck und die rasante Ent wicklung der Informations und Kommunikations technologie. Diese Umstände erfordern hohe und wiederkehrende Investitionen: Es braucht neue, inno vative Betriebskonzepte und Geschäftsmodelle.
Vor diesem Hintergrund haben die Initianten Gastro Suisse und SGH 2016 einen jährlichen Unternehmerwettbewerb, den Hotel Innovations Award (HIA), ins Leben gerufen. Dabei werden die vielversprechendsten eingereichten Geschäftsmodelle und Betriebskonzep te bestehender und operierender, kleiner und mittlerer Hotels (KMH) prämiert und bei der Weiterentwick lung ihrer Vorhaben unterstützt.
Angesprochen werden Betreiberinnen und Betreiber von KMH bzw. Beherbergungsbetrieben mit mindes
tens zehn bis maximal 50 Zimmern (maximal 100 Bet ten). Die eingereichten Konzepte und Modelle dürfen zum Zeitpunkt der Bewerbung noch nicht in Betrieb sein. Die besten Projekte werden mit einem Workshop im Wert von CHF 800, der Teilnahme an Netzwerkver anstaltungen von GastroSuisse und der SGH sowie einer VIP Einladung für den Hotel Innovations Tag geehrt. Der Hauptgewinnende wird bei der Umset zung seines Vorhabens durch ein individuelles, profes sionelles Coaching im Wert von insgesamt CHF 15 000 unterstützt.
Die Bewertungskriterien der Wettbewerbseingaben sind: die Originalität des Geschäftsmodells (Innova tion oder Grad der Imitation bestehender Modelle), der Kundennutzen und Kundenmehrwert, die effek tive und kurzfristige Realisierbarkeit des Projektes, das Potenzial zur Imitierung durch andere, die regio nale Stärkung der Wertschöpfung durch das Geschäfts modell und Kooperationen sowie die Wirtschaftlich keit und Tragbarkeit.
SGH als Mitbegründerin des Awards in der Trägerschaft
Die SGH setzt als Kompetenzzentrum die Beherber gungsförderung als Teil der Tourismuspolitik des Bundes um. Sie gewährt subsidiäre Darlehen an Be herbergungsbetriebe in Fremdenverkehrsgebieten und Badekurorten. Zudem bietet sie Beherbergungs betrieben, Tourismusunternehmen, Banken, der öf fentlichen Hand sowie weiteren Institutionen in der ganzen Schweiz Beratungsdienste an.
Neben den beiden erwähnten Aufgaben rundet der Wissenstransfer zugunsten der Beherbergungsbran che das Tätigkeitsfeld der SGH ab. So engagieren sich die Mitarbeitenden als Dozierende an Fachhochschu len und helfen bei der Erarbeitung von Inhalten an Fachanlässen.
Das Mitwirken beim Hotel Innovations Award deckt sich mit dem Förderauftrag der SGH. Mit der Aus zeichnung werden innovative Projekte der Beherbergungsbranche bei der Umsetzung der Idee in die Praxis unterstützt. Die SGH ist bei der Ausrichtung der Workshops aktiv involviert und in der Jury für die Nominierung der Projekte vertreten. Zudem leistet sie einen finanziellen Beitrag an den Hauptpreis. Zusammen mit GastroSuisse unterstützt und fördert sie den Zugang zu Fremdmitteln für die Hotellerie, u. a. mit dem Erbringen von Beratungsleistungen zur Umsetzung.
Schweizer Berghilfe als Partnerin des Awards
Seit 1943 setzt sich die Schweizer Berghilfe für die Menschen in den Schweizer Bergen ein. Sie unterstützt Projekte, die Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Berggebiet schaffen. Damit wirkt sie der Abwande rung entgegen und sorgt dafür, dass die Bergregionen auch in Zukunft lebendig bleiben. Die Finanzierung der Beiträge erfolgt ausschliesslich durch Spenden.
Im Bereich des Tourismus werden Projekte gefördert, die abseits touristischer Zentren liegen, sich anhand eines regional typischen Themas positionieren, regio nal gut verankert sind sowie Wertschöpfung für die Region generieren. Die Berghilfe ist damit eine pas sende Partnerin für den HIA und wirkt ebenfalls aktiv in der Jury mit.
«Die Hotellerie ist einer der wichtigsten Wirtschaftspfeiler im Berggebiet und trägt massgeblich zur Wertschöpfung in diesem Wirtschafts- und Lebensraum bei. Um die Gäste und Arbeitnehmen den für sich zu gewinnen, benötigen die Hoteliers viel Kraft und Ausdauer, aber immer auch gute Ideen. Mit der Unter stützung des Hotel Innovations-Awards möchten wir einen Beitrag leisten, damit diese Ideen auch tatsächlich umgesetzt werden können.»
Beatrice Zanella, Leiterin Projekte und Partnerschaften, Berghilfe; Margrith Bertini, Projektleiterin Tourismus, Berghilfe
Was wurde aus den Ideen und Konzepten ehemaliger Gewinner?
Seit der Lancierung im Jahr 2016 wurde der HIA in diesem Jahr zum sechsten Mal vergeben. Pandemiebedingt fand die Preisverleihung 2020 nicht statt. Vier der fünf bisherigen Siegerkonzepte wurden erfolg reich umgesetzt und sind operativ im Markt tätig. Zeit für einen kurzen Rückblick mit der Frage, wie sich die bisher prämierten Projekte entwickelt haben. Nachfolgend stellvertretend zwei Projekte.
Weinhaus am Bach, Gewinner 2016 Silvana und Albi von Felten vom Landhotel Hirschen in Erlinsbach, haben 2016 den ersten Hotel Innovations Award gewonnen. Die Jury wählte die Preistragenden aus über 20 Bewerbungen aus. Für das Weinhaus am Bach sprachen insbesondere die kohä rente Geschäftsidee, die sich in das bestehende Kon zept des Hauses einfügt, die regionale Verankerung sowie der Kooperationsgedanke. Wohldurchdachte überbetriebliche Konzepte können die Wettbewerbs fähigkeit deutlich steigern.
2017 wurde das Hotel eröffnet. Die Idee, die Zimmer mit persönlichen Utensilien und Aussagen von Winze rinnen und Winzer zu positionieren, kam sehr gut an.
So sind aktuell 20 Zimmer von Schweizer Weinprodu zierenden buchbar. Dazu kommen vier Zimmer von Prominenten, die edle Tropfen in unseren Nachbarländern herstellen. Grossen Anklang finden die zwei Juniorsuiten sowie zwei exklusive Weinsuiten, u. a. mit begehbaren Weinschränken.
Martin Abderhalden, Leiter Hotellerie und Tourismus bei GastroSuisse, sagte an der seinerzeitigen Eröff nungsfeier: «Das Weinhaus hat eine Vorbildfunktion. 08/15 Betriebe werden es künftig schwer haben; was zählt, ist das Erlebnis.» Michael Kauer, damaliger stellvertretender Direktor der SGH, erklärte reimend, weshalb die von Feltens den Preis gewonnen haben: «S Konzept isch ganz us eim Guss / und passt zur Huus Philosophie: em Gnuss / Bi höcher Choch kunscht cha me fein diniere / Und nachher sanft gebettet au logiere / Und d Jury het natürli au vor usgseh / dass es ufgaht, au fürs Portemonee.»
Bretterhotel – Trauffer Erlebniswelt, Gewinner 2021 2021 hat die Jury das Konzept und Geschäftsmodell der Erlebniswelt von Marc A. und Brigitte Trauffer überzeugt. Die Umsetzung schafft ein neues und einzigartiges Angebot und Erlebnis für den Gast. Die Holzspielwarenfabrik Trauffer wird zu einer ein zigartigen Erlebniswelt im Berner Oberland. Die be stehende Fabrik erweitert sich durch ein Bretterhotel mit 31 Zimmern (Highlights: mehrere Arvensauna Zimmer und Suiten, Erlebniszimmer mit Röhren rutschbahn), einem Shop, einer Bäckerei mit Bistro, einem Dorfladen, der Post, einem À la carte Restau rant sowie Event und Kursräumen.
In Kombination mit geführten Fabriktouren, Erlebnis rundgängen, Holzschnitzkursen und vielen weiteren Attraktionen entsteht eine faszinierende Erlebniswelt rund um das Thema Holzspielwaren. Das Projekt gene riert rund 40 neue Stellen, stärkt die regionale Ent wicklung und steigert die touristische Attraktivität des Berner Oberlands.
Die Trauffer Erlebniswelt und das Bretterhotel wurden am 4. Juni 2022 eröffnet.
«Als wir ein Jahr nach dem Erhalt des Hotel Innovations-Awards unser Projekt ‹Hirschens Weinhaus am Bach› eröffneten, half uns diese Auszeichnung bei der Vermarktung unseres Weinhotels. Die Preissumme haben wir in das Marketing fliessen lassen. Heute noch werden wir von Gästen auf den Award angesprochen. Meine Frau und ich finden den Innovations-Award einen wichtigen und tollen Preis, der sich in der Branche etabliert hat. Wir finden es wichtig, dass er an Projekte vergeben wird, bei denen man weiss, dass sie innert zwei Jahren umgesetzt werden können.»
von Felten, Preisträger des ersten Hotel Innovations-Awards 2016
«Dass wir bereits vor der Eröffnung einen Award gewinnen durften, hat uns während der intensiven Zeit der letzten Bauphase und während der Zeit nach der Eröffnung unglaub lich motiviert. Es war grossartig zu wissen, dass wichtige Vertreterinnen und Vertreter der Branche an unser Projekt glauben. Wir können uns nur noch einmal von Herzen für diese wertvolle Auszeichnung bedanken.»
Gewinner 2022: Votre Cercle de Vie soll 2024 eröffnet werden.
Gewinner 2022: Votre Cercle de Vie, Château-d’Oex An der Verleihung vom 8. November 2022 im Verkehrs haus der Schweiz wurde das Familienunternehmen von Esther und Nicolas Mottier ausgezeichnet. Die Jury hat insbesondere die Verbindung von Tradition, Handwerk und Biodiversität überzeugt, aber auch der Umgang mit relevanten Themen wie Ökologie, ganzheitliche Ausbildungskonzepte und innovative Arbeitsplätze. Zudem werden durch das Projekt Land wirtschaft, Tourismus, Gesundheit und Bildung ver eint, was für die Schweiz aktuell einzigartig ist. Die Eröffnung des Hotels mit 29 Zimmern, einige davon Mehrbettzimmer, ist auf Ende 2024 geplant.
Fazit der SGH zum Hotel Innovations-Award Wir freuen uns, dass seit 2016 jährlich um die 20 Be werbungsdossiers für den HIA eingereicht werden. Die Jury hatte bis anhin immer die Möglichkeit, die Nomi nationen aus einer Vielzahl von unterschied lichen innovativen Konzepten und Modellen auszuwählen. Die Vielfalt der in Entwicklung stehenden Projekte empfinden wir als gross und beeindruckend.
Die der Wahl zugrundeliegenden Auswahlkriterien zeigen auf, dass es der Jury bisher gelungen ist, Kon zepte zu prämieren, die auch grossmehrheitlich um gesetzt werden und sich im Markt erfolgreich posi
tionieren können. Dies auch ganz im Sinne des ersten Preisträgers aus dem Jahr 2016.
Bemerkenswert ist, dass eine Vielzahl der Dossiers nicht von Personen aus der klassischen Hotellerie eingereicht werden, sondern von Quereinsteigenden und denkenden. So werden u. a. Geschäftsmodelle entwickelt, die Bestehendes mit der Beherbergung ergänzen und damit für den Gast einen echten Mehr wert und Erlebnisse schaffen.
Die SGH ist stolz, Teil dieses Awards zu sein und damit ihrem Förderauftrag zugunsten der Branche gerecht zu werden.
Quellen: www.gastrosuisse.ch/de/service/branchenfoerderung/ hotel-innovations-award/ www.berghilfe.ch www.hirschen-erlinsbach.ch/hotel/haus-am-bach www.trauffer.ch/bretterhotel www.votre-cercledevie.ch/de
Vielfältige Optionen für individuelle Designkonzepte: Mit seiner neuen Teppichfliesen Kollektion, die sich flexibel mit LVT und nora® Kautschukböden kombinieren lässt, bietet das Bodenbelagsunternehmen Interface dem Hotel und Gastgewerbe erstmalig einzigartige Gestaltungsmög lichkeiten. Die speziell für die Hotellerie entwickelte Kollektion erfüllt deren hohen Ansprüche an Qualität, Design und Nachhaltigkeit. Sie minimiert den Tritt schall, behält dank Solution Dyed Garnen auch nach der Reinigung ihre Farbkraft, lässt sich bei Bedarf partiell austauschen und ist über ihren gesamten Produktlebenszyklus CO2 neutral.
Den Gästen Wohlfühlatmosphäre bieten Jedes Interieur erzählt eine Geschichte. Es bildet die Kulisse, in der sich die Gäste geborgen und wohl fühlen und die sie dazu inspiriert, einzigartige Erinnerungen zu kreieren. Opulenz, Strahlkraft und In dividualität ergänzen sich harmonisch. Es entstehen Innenräume, die das Gasterlebnis fördern. Inhaber und Betreiber im Hotellerie Sektor möchten Räume schaffen, die einladend und unverwechselbar sind, von Loungebereichen bis hin zu den Gästezimmern, im Personalbereich ebenso wie auf den Fluren.
«Architekten und Designer im gesamten Hospitality Segment sind jetzt gefordert, die Gäste wieder dazu zu
inspirieren, zu reisen, sich zu treffen und auf Entdeckungstour zu gehen», so Ivan Sunde, Hospitality Business Development Director, EAAA. «Der Schnitt punkt, an dem wir dabei helfen können, ist die Gestal tung erstklassiger und ansprechender Räume. Diese können zum längeren Verweilen einladen, das Wohl befinden der Gäste und Mitarbeitenden steigern und einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben.»
Die unverwechselbare neue Kollektion wurde vom Interface Design Studio entworfen. Sie besteht aus 21 neuen Teppichfliesendesigns aus zu 100 Prozent recyceltem Garn, die sowohl durch LVT als auch durch nora® Kautschukböden optimal ergänzt werden kön nen. Die Designs sind standardmässig mit der CO2 negativen Rückenkonstruktion CQuest™Bio ausgestattet, haben einen geringen CO2 Fussabdruck und einen Gesamtanteil an recycelten und biobasierten Materialien von über 90 Prozent. Neben den bisherigen Standardformaten 50 × 50 cm sowie 25 × 100 cm wurde das Sortiment erstmals um zwei weitere For mate ergänzt: 50 × 100 cm sowie 100 × 100 cm. Dadurch entsteht ein umfassendes Portfolio an kontrastreichen, modularen und flexiblen Lösungen, die jede Designvision erfüllen.
Die 21 Teppichfliesenvarianten lassen sich ohne Über gangsschienen mit den LVT Kollektionen von Inter face kombinieren. So bieten sie unendliche Gestal tungsmöglichkeiten für alle Räume – von Gästezim mern bis zu Lobbys, von Fluren bis zu Bars und ande ren Räumen, in denen Menschen entspannen, arbeiten
oder essen. Für Küchen und Treppenhäuser stellen die Kautschukbeläge norament® 926 und noraplan® unita neben LVT und Teppichfliesen pflegeleichte Lösungen dar, die nahezu in jedes Designkonzept passen.
Insgesamt eröffnet die Hospitality Kollektion sechs inspirierende Farbwelten. Designer können – einen beruhigenden, entspannenden Innenraum mit Mustern gestalten, der von der pastellfarbenen Pa lette Serene und der neutralen Pure Palette inspi riert ist; – eins mit der Natur werden, wenn die von Bergen, Meer und Wäldern inspirierte Earth Palette zum Einsatz kommt, oder einen Hauch von Geheimnis und Mysterium durch die dunkleren, satteren Töne der Allure Palette hinzufügen; – mutig mit den dynamischen, abwechslungsreichen Paletten Opulence in Beerentönen und Vibrance in intensiven Farben arbeiten, um eine anregende und belebende Umgebung zu schaffen.
«Die Kollektion ist von dem Wunsch inspiriert, einzig artige und vielfältige Orte zu würdigen», so Mandy Leeming, Design Director, EAAA. «Unser Designteam hat sich verschiedene Kulturen und Traditionen zum Vorbild genommen und in Textur und Farbe übersetzt, um eine Kollektion zu entwerfen, die den unterschied lichen Bedürfnissen entspricht. Das individualisier bare Bodenbelagsportfolio bietet Architekten und Designern die nötige Flexibilität oder Homogenität, um den richtigen Raum für ihre Kunden zu gestalten.»
Keine Angst, in diesem Artikel geht es nicht um Silikon, Hyaluron, künstli che Wimpern und auch nicht um Fake News. Obschon wir in einer Zeit leben, in der «Fake» eine wichtige Rolle in der Gesellschaft eingenommen hat. Seit Instagrama bility eine grosse Bedeutung im Marketing gewonnen hat, ist es einfach geworden, sich und alles andere mit diversen Foto und Videofiltern ins beste Licht zu rücken. Wer das Ganze dann noch mit hippen Beats untermalt, sorgt mit Sicherheit für die nötigen Clicks.
Doch wie viel «Fake» finden wir gut? Wo sind die Grenzen? Gerade in der Innenarchitektur ist «Fake» ein weit verbreitetes und polarisierendes Thema. Dabei spreche ich noch gar nicht vom Schaden, den die Möbelindustrie jährlich durch billige und qualitativ schlechte Plagiate erleidet. Vielmehr meine ich die Auswahl der Materialien, die zum Einsatz kommen.
Während die einen auf das Original schwören, bevorzu gen andere das Imitat. Nehmen wir das Beispiel Parkett. Für ein echtes Holzparkett sprechen seine warme Hap tik und Optik. Doch gibt es mittlerweile diverse Mög lichkeiten, mit Laminat, Vinyl oder Fliesen das Original derart gut zu imitieren, dass kaum noch ein Unterschied wahrzunehmen ist. Und das Imitat kann, je nach Mate rial, auch viele Vorteile mit sich bringen. Einerseits sind es die günstigeren Preise, andererseits bieten sie oft bes seren Schutz vor Kratzern oder Feuchtigkeit. Wenn ein Gast in einem Hotelzimmer ein paar Tropfen Rotwein verschüttet und sie nicht sofort selbst beseitigt, kann es bei echtem Parkett zu irreparablen und unschönen Fle cken kommen. Bei einem Vinylboden reicht es meistens, wenn das Reinigungspersonal die Flecken wegputzt. Oder bei Nasszellen: Wer hier nicht auf Holzoptik ver zichten will, dem bieten Fliesen klare Vorteile, nicht nur wegen des Schutzes vor Feuchtigkeit, sondern auch, weil sie sich gut mit einer Bodenheizung kombinieren las sen. Gerade im Bereich der Keramik gab es einen enor men Entwicklungsschub. Es gibt fantastische Designs in teils riesigen Formaten und Rapporten, die von Naturstein so gut wie nicht mehr zu unterscheiden sind.
Das Gleiche gilt für Vorhang oder Polsterstoffe, egal ob Leinen, Wolle, Seide oder Leder, von jedem natürli
chen Produkt gibt es täuschend echte Kopien in teil weise herausragender Qualität. Auch hier spielen die geringeren Kosten eine Rolle, aber auch die unter schiedlichen Anforderungen in der Objektbranche erklären den hohen Bedarf. Da ist zum einen der Brandschutz, der bei der Auswahl von Materialien im öffentlichen Bereich zu berücksichtigen ist. Es sind aber auch die Betreiber selbst, die grossen Wert auf Waschbarkeit und Schmutzunempfindlichkeit legen. Knitterfreie Vorhänge, die man nicht glätten muss, dürfte jeder Hotelier und Gastronom bevorzugen.
Kunstpflanzen sind ebenfalls ein kontrovers diskutier tes Thema. Doch wem die nötigen Lichtverhältnisse oder die personellen Kapazitäten für ihre Pflege fehlen, dem bleibt nicht viel anderes übrig als «Fake». Wer auf üppige Begrünung nicht verzichten will, dem empfehle ich, auf eine Kombination zu setzen. Alles in unmittel barer Nähe des Gastes, also in Greifnähe, sollte echt sein. Aber Achtung, im Unterschied zu den meisten an deren «Fakes» ist hier das Original meist günstiger.
Nicht dass man mich falsch versteht, ich schwenke hier keinesfalls die Fahne für «Fakes» und Imitate. Ich möchte lediglich die Angst vor ihnen nehmen und zeigen, welche Möglichkeiten sich mit ihnen bieten. Ich bin ein Freund des Originals. Wo immer die Mög lichkeit besteht, setze ich es ein. Aber es ist nicht immer möglich, und bei gewissen Gegebenheiten bie ten «Fakes» sogar Vorteile. Wer diese kennt, kann Geld und Arbeit sparen, ohne dabei auf die gewünschte Ästhetik verzichten zu müssen.
Das Original: Nuindie Akku Tischleuchte von Sigor. Erhältlich in vielen Farben. Die IP54 geschützte Lampe ist im Innen und Aussenbereich flexibel einsetzbar.
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Das Familienunternehmen fm Leuchten hat über 50 Jahre Erfahrung und ist ein Pionier im Gross handel der Beleuchtungs branche in der Schweiz. «Unser lichtver rücktes Team ist immer auf der Suche nach Innovation und Fortschritt. Know how weiterzugeben und auf den Kunden ab gestimmte Lichtlösungen zu finden, ist unser Anspruch», sagt Werner Funk von fm Leuchten. Darum lautet das Firmen credo auch: Wir setzen die Schweiz in ein besseres Licht.
Energie sparen ohne Kompromisse Aktuell geht das Thema Energie und die steigenden Kosten durch die Decke. Auch die Hotellerie blieb davon nicht verschont, und die Tatsache, dass die Beleuchtung etwa 20 Prozent der Energiekosten aus macht, zeigt das Sparpotenzial in diesem Bereich. Neuste LED Technologie hilft in allen Bereichen des Betriebes, die Energie kosten zu senken und gleichzeitig Licht qualität und Lichtstimmungen zu verbes sern! Der Gast erwartet in der Gaststube eine gemütliche Atmosphäre, im Hotelzimmer je nach Bedarf helles Arbeitslicht oder eine gedämpfte Stimmung zur Erho
lung. In der Küche braucht es perfektes Arbeitslicht, im Flur oder Treppenhaus steht die Sicherheit der Gäste im Zentrum. Bewegungsmelder helfen Strom zu sparen und Dimmer sorgen beim Gast für das ge wünschte Ambiente. Alle diese Bedürfnisse können mit aktuellen Leuchtmitteln oder Leuchten abgedeckt werden. Ein Wechsel auf LED ist aber nicht immer ganz problemlos zu bewerkstelligen. fm Leuchten hilft, mit kleinstmöglichem Aufwand auf die neue Technik umzustellen.
Mit Licht renovieren, zukunftssicher investieren Modernes und sparsames Licht bedeutet nicht, dass Räume aufwändig umgestaltet oder umgebaut werden müssen. Oft genügt die Wahl des richtigen Leuchtmittels, um die Stimmung im Raum zu verbessern oder die verschiedenen Arbeitsplätze perfekt auszuleuchten. fm Leuchten hilft bei der richtigen Auswahl im sich ständig ändern den technischen Umfeld und empfiehlt sich als langjähriger Partner für das richtige Licht zu besten Konditionen.
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Wie soll der Preis für ein Hotelzimmer 2023 festgelegt werden? Jeder Hotelier fragt sich, wie er die höheren Kosten auf die Kunden umwälzen kann. Die PricingExperten wissen, wie man die herausfordernde Entscheidung anpackt und umsetzt.
Gianluca MarongiuDie Energiekrise zwingt uns, das Pricing für 2023 zu überdenken. Sie fordert Hoteliers in der Praxis mit wichtigen Entscheidungen heraus. Soll man die Kosten auf die Kun den umwälzen und wenn ja, wie soll das in der Praxis aussehen? Das sind Fragen, auf die wir als Pricing Experten Antwor ten haben.
Erstens gilt es zu unterscheiden, ob man im eigenen Betrieb über eine normale Teuerung spricht oder ob es sich um eine grobe Veränderung der Kostenstruktur handelt. Eine Teuerung kann man anhand der geschätzten Kosten mit Prozent Auf schlägen auf die Zimmerpreisstruktur verteilen. Wir empfehlen, auf die tieferen Preise weniger aufzuschlagen und auf die Hochsaisonpreise einen grösseren Aufschlag einzuführen. Der Vorteil dabei ist, dass man während der Tiefsaison konkurrenzfähig bleibt und in der Hochsaison mit Sicherheit mehr verdient.
Kurz gesagt, sind die Umsätze während der Hochsaison viel stabiler, während in schlechten Zeiten die Gäste viel preissensibler sind. Als Hotelier möchte man ver meiden, in der Tiefsaison das gewünschte Volumen wegen mangelnder Konkurrenz fähigkeit zu verpassen. In der Hochsaison ist die Nachfrage sowieso da und das Übernachtungsvolumen grösser – so lassen sich Preisaufschläge besser umwälzen und das Volumenrisiko bleibt aus.
Preis und Auslastung
Wichtig ist dabei, das Verhältnis zwischen Preis und Auslastung im Auge zu behalten, ansonsten geht unser Hotel Business Case nicht mehr auf. Das Risiko von Preisauf schlägen sollte nicht unterschätzt werden, denn die Nachfrage garantiert uns nicht, dass wir bei höheren Preisen die gleiche Auslastung erzielen und somit unser Um satzbudget erreichen.
Wir empfehlen deshalb, den Fokus auf den RevPar (Revenue per available room) zu legen, denn diese Kennzahl summiert die Auslastung und den Durchschnittspreis. Sie sagt uns, wie viel Umsatz wir pro ver fügbarem Zimmer pro Tag machen. Genau diese Kennzahl wird bei der Berechnung des Energiezuschlags entscheidend sein, denn die Energiekosten kann man sehr gut auf die verfügbaren Zimmer des Hotels hin berechnen.
Die Branche erwartet wegen den Energie kostenzuschlägen eine weitere Krise, die sich ab Januar 2023 bemerkbar machen soll. Grund dafür sind die aktuell hohen Strompreise auf dem freien Markt. Wer für 2023 vertraglich nicht gedeckt ist und jetzt Offerten einholt, riskiert bis zu einer Verfünffachung der Stromkosten. In die sem Fall sprechen wir in der Praxis von einer groben Veränderung der Kosten struktur, die verschiedene Folgen mit sich bringt.
Eine leichte Preisanpassung aufgrund der Teuerung reicht nicht aus, denn eine Verfünffachung würde heissen, dass sich die Stromkosten von ca. 1 bis 2 Prozent vom Umsatz bis auf 10 Prozent erhöhen. Bei gleichbleibenden Umsätzen droht ge wissen Hotels einen Konkurs, denn die Margen in unserer Branche sind zu gering, um diesen Kostenzuschlag abzuwälzen. Dazu kommt, dass sich die Hotels zum jetzigen Zeitpunkt gerade finanziell von der Coronakrise erholen und die Schuld kredite abzahlen müssen. Eine weitere Verschuldung liegt nicht drin und die Reserven sind aufgebraucht. Was sollen Hoteliers in dieser Situation tun?
Komplette Kostenstruktur hinter fragen
Nebst den üblichen Energiesparmassnah men sollte sich jeder Hotelier gut überlegen, welche Outlets rentabel sind und welche stromintensiven Bereiche man strategisch mittels Angebots oder Struk turveränderung umgehen kann. Das kann zum Beispiel eine hauseigene Wäscherei sein, die man in Zukunft vielleicht besser zu einer Wäscherei Firma auslagern soll te, um so teure Fixkosten mit variablen Kosten zu ersetzen. Wir sind der Meinung, dass eine solch grobe Veränderung der Kostenstruktur nicht nur mittels Preiserhöhung gedeckt werden kann. Man muss die komplette Kostenstruktur des Hotels erneut hinterfragen und versuchen, sich aufs rentable Geschäft zu konzentrieren.
Erreicht man intern eine Veränderung der Kostenstruktur, so kann man die Preise nach dem Teuerungsprinzip erhöhen. Sollte das nicht gelingen, so muss man im Pricing Massnahmen treffen, um die Kos ten abzuwälzen. Zuerst gilt es, den Ener giezuschlag im Detail zu berechnen, und ihn auf die verfügbaren Zimmer pro Tag zu verteilen.
Beispiel: 10 Prozent mehr Nettoumsatz
Als Hilfsmittel nehmen wir ein konkretes Hotelbeispiel zur Hand. Das hilft uns, einen realistischen Business Case zu si mulieren. Unser Beispielbetrieb hat drei Sterne und erzielt mit seinen 20 Zimmern 80 Prozent Auslastung mit einem Netto Durchschnittspreis von 170 CHF aufs Jahr. Der RevPar beträgt also in diesem Fall CHF 136 netto (Durchschnittspreis × Aus lastung). Die Stromkosten belaufen sich auf ca. 2000 CHF pro Monat, respektive 24 000 CHF pro Jahr.
Zuerst gilt es, den Energiezuschlag in CHF mittels Simulation zu berechnen und durch die verfügbaren Zimmer aufs Jahr zu verteilen. Folgen wir diesem Rechenbei spiel, so sprechen wir bei einer Verfünffachung der Kosten von 8000 CHF Mehr aufwand pro Monat, respektive 96 000 CHF mehr Kosten im Jahr. Dividiert man das durch die Anzahl Tage und die Anzahl Zimmer, so kommt man auf ca. 13 CHF RevPar, die man netto pro verfügbarem Zimmer mehr erwirtschaften sollte. Diese Zahl liegt 10 Prozent über dem RevPar, der bis heute (CHF 136) erzielt worden ist. Das heisst, dass wir 10 Prozent mehr Nettoumsatz brauchen, um allein diese Kosten erhöhungen für 2023 zu decken.
Um 13 CHF netto mehr pro verfügbarem Zimmer zu erzielen, müssen wir bei gleich bleibender Auslastung von 80 Prozent 16.50 CHF netto mehr Durchschnittspreis erzielen. Rechnet man die MwSt. sowie die Kommissionskosten (ca. 10 Prozent) hoch, so kommt man auf ca. 19 CHF mehr Ver kaufspreis, den wir pro verkauftes Zimmer im Durchschnitt erzielen müssen. Kurz gesagt, würde man alle Preise um 19 CHF erhöhen, würden die zusätzlichen Strom kosten eins zu eins wieder aufgefangen. So weit, so gut. Nur, wer garantiert uns, dass wir mit 19 CHF Preiszuschlag die gleiche
Auslastung erzielen? Ist das Risiko nicht zu gross, dass man damit im Wettbewerb übermässig viel Auslastung verliert und im schlimmsten Fall sogar weniger Umsatz erreicht?
Alternative zum grossen Risiko Unsere Antwort darauf ist ja, das Risiko ist zu gross. Wir müssen andere Wege finden, um langfristig die höher werdenden Kosten in der Schweiz auf die Kunden abzuwälzen. Weltweit sind wir als Hochpreisinsel be kannt und die Übernachtungszahlen sind in den letzten 20 Jahren stagniert. Nicht zu vergessen: Die Schweiz hat knapp 50 Pro zent Inlandtourismus. So wirken sich hö here Preise doppelt negativ aus, indem auch die Schweizer vermehrt den Weg ins Ausland suchen.
Unsere Antwort darauf ist die Nacktpreis strategie. Bei dieser Preistaktik geht es da rum, die Preise von Leistungen zu befreien, um so dem Gast eine Preistransparenz zu geben. In einem ersten Schritt sollten die Basisleistungen wie Frühstück, Parkplatz sowie Gasttaxen oder ein Spa Zutritt ex kludiert werden. Diese Preisstrategie wird seit mehreren Jahren erfolgreich in der Hotellerie angewendet. Die Gäste haben sich langsam daran gewöhnt, sich wie auch in anderen Tourismusbranchen, die ge wünschte Leistung selbst zusammenzu stellen. Der Vorteil für den Gast ist eine sogenannte «Stay Customization», die es ihm ermöglicht, nur für das zu bezahlen, was wirklich gebraucht und konsumiert wird. Der Hotelier hat durch den tieferen Einstiegspreis einen Wettbewerbsvorteil und kann seine Kosten besser auf die ein zelnen Gäste umwälzen.
Der nächste Schritt wäre, Gebühren und zusätzliche Kosten wie Energie auf die Gäste umzuwälzen. Dazu haben verschie dene Hoteliers in der Schweiz und im Ausland schon Stellung genommen und haben einen prozentualen Aufschlag bei der Schlussabrechnung verrechnet. So beispielsweise das Hotel Bad Bubendorf, Teil der Balance Gruppe, die angefangen hat, auf Gästequittungen 5 Prozent Ener giezuschlag zu verrechnen. Wir finden, das ist die richtige Strategie. Nach Abklärun gen mit den wichtigsten OTAs lassen sich
diese Gebühren und Zuschläge bei Online Buchungen gut kommunizieren. Der Vor teil dabei ist: Die Preise bleiben gleich oder enthalten samt Teuerung nur eine übliche Erhöhung, womit man konkurrenzfähig bleibt. Ein weiterer grosser Vorteil ist, dass diese Leistungen von der Kommission befreit bleiben.
Wir finden, dass diese Strategie ein guter Ausweg für Hotels darstellt, die eine grosse Veränderung in der Kostenstruktur auf sich nehmen müssen. Gleichzeitig sehen wir es als Chance für die Zukunft, zusätz liche Abgaben und Gebühren auf die Kun den abzuwälzen. Andere Branchen wie Air lines, Rental Cars oder auch Delivery Apps machen es uns vor. Airbnb hat hier auch als OTA wieder einmal die Nase vorn. Mit transparenter Kommunikation weist sie schon heute den Kunden jegliche Gebüh ren inkl. Kommission der Hotels aus. Die Plattform eat.ch wälzt in Sachen Delivery die Lieferungskosten komplett auf die Gäste um und zieht das konsequent durch.
Gianluca Marongiu ist bei Swiss Hospitality Solutions Managing Partner, Senior Consultant und Dozent. Sein Team begleitet Hotels, Restau rants und Destinationen mit modernen Sales-Strategien und Konzepte zum Erfolg. Er hat 2016 den Tourismuspreis Milestone gewonnen und führt seit 2020 mit seiner Frau la belle vue Hotel in Spiez.
«Uns wurde das Wissen für Hospitality E Commerce von nationalen und internationa len Top Referenten von Grund auf vermittelt. Dies ist die Aus bildung, auf die die Branche gewartet hat, und ein MUSS, um sich für unsere Gegen wart und Zukunft zu wappnen», sagt Rod man von Heeren, Revenue Manager bei der HR Group und Teilnehmer im Lehrgang Executive Diploma in Hospitality: Director of E Commerce. In 16 Tagen, zur Hälfte online in Form von Webinaren, zur Hälfte in Präsenzveranstaltungen, vermittelt die SHS Academy gemeinsam mit der Hotel & Gastro Union Inhalte aus den Bereichen Revenue Management, Digital Marketing, Distribution und Hoteltechnologie.
Unser Teilnehmerfeld ist aussergewöhn lich divers. Dazu gehört, dass das Durch
Der Lehrgang «Executive Diploma in Hospitality: Director of E-Commerce» wird gemeinsam von Hotel & Gastro Union (Berufsverband Hotel Administ ration Management) und der SHS Academy durchgeführt. Alls Studien leiter fungieren Jordan Kestle und Daniel Plancic. Der nächste Lehrgang auf Deutsch startet im März 2023 mit zwei Klassen. Am 5. Dezember findet ein Info-Webinar zum Lehrgang statt. Weitere Informationen unter:
hotelgastrounion.ch/de/bvham/bildung/ director-of-e-commerce
schnittsalter zwar 37 Jahre beträgt; die jüngste Teilnehmende jedoch Jahrgang 1997 hat und der älteste Teilnehmende 1963 geboren ist. Die Gruppe besteht ziem lich genau zur Hälfte aus Frauen. Bei den Positionen treffen sich vom Hotelinhaber über den Direktor bis hin zum Revenue Manager und Front Office Manager alle im Berufsfeld «Director of E Commerce». Mehrere Teilnehmende konnten bereits während des Lehrgangs verantwortungs vollere Positionen einnehmen.
Eine Stärke des Lehrgangs ist eindeutig das Format. Die 16 Kurstage verteilen sich über mehrere Monate von März bis Novem ber. Diese Dauer ermöglicht einerseits, den Lehrgang sehr gut mit Berufs und Privat leben unter einen Hut zu bringen, andererseits ist sie dem Lernprozess dienlich. Die Teilnehmenden haben Zeit, die Inhalte aufzunehmen und Erkenntnisse direkt in ihre Arbeit einfliessen zu lassen.
Schliesslich nennen die Teilnehmenden die Gastreferenten als weitere Stärke des Lehrgangs. Durch unser starkes nationales und internationales Netzwerk konnten wir mehrere Expertinnen und Experten für unseren Lehrgang gewinnen. Dazu ge hören u. a. Timo Albiez, Vizedirektor der SHL, Dr. Steffen Müller und Fabienne Fini von der ZHAW School of Management & Law oder Gerhard Wasem, Gründer von Mice Rate und Fachmann für MICE Re venue Management.
Der Lehrgang wird aufgrund der sehr hohen Nachfrage 2023 gleich dreifach durchgeführt, und zwar in zwei Parallel klassen auf Deutsch und in einer Tessiner
Klasse auf Italienisch. Ausserdem hat die Studienleitung gemeinsam mit der HSMA Deutschland ein Projekt initiiert, um den Lehrgang in Zukunft nach Deutschland zu bringen.
Michelle Müller, Teilnehmende im Lehr gang und Front Office Specialist bei b_smart, meint: «Man kann viele neue Einblicke in neue Perspektiven ergattern und überdenkt Prozesse und Denkweisen für das eigene Unternehmen. Die Weiter bildung ist eine tolle Bereicherung in jegli cher Hinsicht.»
Schweizer Hotellerie. Neben seinen vielseitigen Tätigkeiten, wie z. B. Studiengangsleiter des Weiterbil dungslehrgangs «Director of E- Commerce», den die SHS Academy gemeinsam mit der Hotel & Gastro Union durchführt, ist er Konferenz leiter des Swiss Innovation Day.
Die Welt ist in Aufruhr und die Energiepreise steigen ins Unermessliche. Roh stoffmangel und Logistik probleme ziehen sich wie ein alter, geschmackloser Kaugummi durch die bisher gut funktionierenden Mühlen unserer Weltwirtschaft. Anderer seits stellen sich Zeitgeistfragen zu Nach haltigkeit, Regionalität und Klimaneutra lität. Kurz gesagt, es wird schwer sein, diese politischen und weltökonomischen Entwicklungen planerisch im Griff zu haben, und das Ende ist zumindest und leider derzeit nicht in Sicht. Es könnte im Worst Case auch noch schlimmer werden. Gründe genug, sich dem Thema Einkauf mehr denn je zu widmen, alte Gewohnhei ten und Verbindungen zu hinterfragen und vor allem, die Dimensionen des eigenen Handelns vielschichtiger zu betrachten.
Die alte Floskel «Im Einkauf liegt der Gewinn» bekommt in heutigen Zeiten eine völlig neue Dynamik.
Selbstverständlich gibt es immer irgendwo und irgendwie etwas billiger. Ob Grauimporte oder eine schlechtere Qualität unsere Probleme lösen, wage ich zu be zweifeln. Ganz im Gegenteil sehe ich den Trend in noch mehr Qualität, noch mehr Swissness, noch mehr Innovation und noch mehr Tiefe! Bisher habe ich die Er
fahrung gesammelt, dass der Einkauf immer noch – insbesondere in der Hotellerie – sehr eindimensional funktioniert. Natürlich gibt es auch einige Produkte aus dem Ausland, bei denen der SchweizAufschlag nicht zu rechtfertigen ist. Dieses Thema erlebe ich oft bei Non Food und Table Top.
Die Reduzierung von Logistikkosten, die Einsparung von Arbeitszeit sowie digitalisierte Prozesse sind sicher schon einmal drei wichtige Faktoren für bessere Kosten quoten. Weiter ist es elementar, beim Cost Controlling mit den internen Abläufen, bei den wirtschaftlichen Gebindegrössen und den Chancen einer cleveren und transpa renten Preispolitik zu punkten.
Die Zeiten, in denen die Lieferanten zu jeder Stunde den kurzfristigen Wünschen der Bestellenden nachkommen, sind spä testens mit dem noch immer anhalten den Krisenmodus vorbei, zumindest wenn man gute Preise haben möchte. Denn diese maximale und komfortable Flexibilität ist auch maximal teuer – und minimal nachhaltig. Ebenso die Floskel des guten Preises und der hohen Rückvergütung. Am Ende zählt ein transparenter und gut nach vollziehbarer Netto Netto Preis, der sich individuell zusammensetzen kann, jedoch erst mit einer Vielzahl von Faktoren zu einem guten Preis wird.
Ein Auszug wichtiger Punkte für eine Checkliste:
– Prüfen Sie die Lieferscheine aus dem CC im Detail?
– Verkauft Ihnen Ihr Metzger Handels ware oder Produkte aus eigener Produk tion?
– Konzentrieren Sie sich bei den Kredit karten auf den Kommissionssatz?
– Haben Sie Ihre Versicherungen in den letzten Jahren einem neutralen Check unterzogen?
– Kennen Sie die Inhaltsstoffe Ihrer Amenities?
– Haben Sie Ihren Einkauf einem neutralen Check unterzogen, der sich an den Netto Netto Preisen orientiert?
Hier schlummern so Tausende von Fran ken und Upselling Potenziale, die Ihnen sicherlich bei Investitionen, Rücklagen für Krisenzeiten oder Marketingideen besser dienlich wären.
Die gegenwärtigen Zeiten sollte man ins gesamt als echte Chance betrachten, insbesondere jedoch bei Einkauf, HR und Energie. Seit dem Zweiten Weltkrieg wurden wir noch nie so intensiv mit wesentlichen Veränderungen auf dem Markt konfrontiert wie jetzt. Noch nie wurden wir in diversen Feldern unseres Handelns dermassen gebündelt aus der Komfortzone gerissen und dem Change vorgeführt.
Unsere Gäste sind über diesen Wandel ebenso gut informiert. Meines Erachtens waren sie noch selten so bereit, intelligente, smarte und nachvollziehbare Veränderungen mitzugehen. Laut einer deutschen Studie sind erstaunliche 70 Prozent der Hotelgäste bereit, aufgrund der aktuellen Situation eine Preiserhöhung zu akzeptieren.
Ob Einzelhotels oder grössere Strukturen, in meiner täglichen Arbeit erlebe ich sehr viel logisches und innovatives Handeln, jedoch auch veraltete Hierarchien mit hohen personellen Kostenstrukturen –und eben die gut gemeinten, aber kontraproduktiven Betrachtungen dieses Themas. «Wir haben bereits einen guten Preis», das ist die Standardfloskel aus den Abteilungen der Hotels, insbesondere im F&B. Mit der Krise kam die Preisfrage stär ker in den Fokus. Und siehe da, der Preis war doch nicht so gut wie gedacht.
Hier liegt die Quintessenz des Problems. Analysen, Benchmarks und Alternativen kosten Zeit und Nerven, sind aber essenziell dafür, um gute Preise definieren zu können. Unser Consulting Team ist hier zu 120 Prozent mit nichts anderem beschäf tigt und kann sich logischerweise voll damit auseinandersetzen. Selbst grosse Strukturen prüfen das eigene Handeln regelmässig, um der Preisfrage nachzuge hen. In aller Regel erhalten sie auch Ant worten, die in vielen Fällen die gewünsch ten Potenziale aufzeigen.
Nehmen Sie sich die Zeit, priorisieren Sie die Themen, binden Sie Ihre Mitarbeiter ein. Nachhaltige und effiziente Lösungen sind oft nur in Verbindung mit dem Marketing, Sales und den F&B Abteilungen gemeinsam zu erreichen. Und suchen Sie starke Partner, die Ihnen den Rücken für die vielen anderen, ebenfalls wichtigen Themen freihalten. Bessere Qualität, mehr Swissness, Innovation und Nachhaltigkeit zu insgesamt tieferen Konditionen. Das und nicht mehr ist das Ziel.
Jürgen W. Sperber Nach Stationen in der Küche bei Lothar Eiermann, Horst Petermann, Joel Robuchon u. a. übernahm er den elterlichen Hotelbetrieb im Schwäbischen und absolvierte die Hotel fachschule Heidelberg. Später wurde er als Berater intern ational aktiv. Diverse Family Offices, Hotels und Restaurantketten beauftragten ihn mit Projekten zu Upselling, Konzep tion, Cost Controlling und dem Food-Management. Seit 2015 ist er als Direktor Deutsch schweiz mit Prokura für die PHAR SA, Lausanne, sowie für Einkaufszentralen tätig.
Jürgen W. Sperber ist in einer Partnerschaft, Vater von zwei Klein kindern und lebt in Uetikon am See.
In den letzten Jahren hat sich der Trend zu regional produzierten Lebensmitteln etabliert. Regio nalität und regionale Identität sind zu politischen und ökonomi schen Schlüsselbegriffen geworden. Der Begriff «regional» entstammt ursprüng lich dem Vokabular der Raumplaner und Geografen und fand seit den 1980er Jahren Eingang in den politischen, kulturellen und sozioökonomischen Diskurs. Parallel zu dieser Entwicklung vollzog sich in den Kultur und Sozialwissenschaften der sogenannte «spatial turn», die Hinwen dung zum Raum. Der Raum und nicht mehr die Zeit steht im Zentrum kulturwis senschaftlicher Untersuchungen.
Diese Entwicklung ist auch an der Lebens mittel und Getränkebranche nicht spurlos vorübergegangen. Gründeten die Anfänge dieser Bewegung noch in einer ökologisch glaubhaft motivierten Überzeugung, so stehen mittlerweile zu einem grossen Teil ökonomische Überlegungen im Vorder grund. «Think globally, act locally»1 ist zur Parole derjenigen Protagonisten ge worden, die noch vor wenigen Jahren die Globalisierung und Internationalisierung hiesiger Esskulturen als moderne Errun genschaft feierten.
Die grossen, auf überregionales Wachstum ausgerichteten Detailhändler haben der weil mit grossem Marketing Aufwand Konzepte und PR Strategien für die Ver marktung lokal produzierter Lebensmit tel entworfen. Der Begriff des Regionalen ist zu einem inflationär verwendeten Mar keting und Modebegriff geworden.
Werfen wir einen Blick auf die Getränke und insbesondere die Spirituosenindust rie, so tritt Erstaunliches zutage: Die ge samte inländische Alkoholproduktion im Brennjahr 2020/21 betrug 30 959 Hektoliter reinen Alkohols2. Demgegenüber wur den allein in den ersten beiden Quartalen des aktuellen Jahres 2022 bereits 276 266 Hektoliter reinen Alkohols in die Schweiz importiert3. Das ergibt rund das neunfache Volumen in der Hälfte der Zeit. Den auf wändig kuratierten Worten der Verkaufs abteilungen folgen allzu oft also keine Taten.
Die Gründe dafür sind schnell gefunden. Insbesondere die Spirituosenindustrie wird dominiert von wenigen, global agie renden Milliardenkonzernen, deren Port folio das Erscheinungsbild des Grossteils der Schweizer Back Bars und Speed Racks prägt. Mit lukrativen Pouring Verträgen und grosszügigen Marketing Beiträgen ge
lingt es den internationalen Giganten, gas tronomische Unternehmer zu binden und für ihre Zwecke einzusetzen. Deren Bereit schaft zur Kooperation ist verständlich, denn die Schweizer Barszene ist mit zahl reichen Einzelunternehmen sehr kleinteilig und die Inhaber gehen bei der Grün dung zum Teil beträchtliche finanzielle Risiken ein.
Allerdings werden durch diese Alimentie rung auch unwirtschaftlich arbeitende Betriebe künstlich am Leben gehalten und allzu viele Zauderer zum Schritt in die vermeintliche Selbstständigkeit verführt. Eine Korrektur täte der Branche gut und würde insbesondere denjenigen Gastronomen helfen, die tatsächliche Gastlich keit mit klarem Konzept in den Vorder grund ihrer Tätigkeit stellen.
Der vorschnelle Ruf nach bedingungsloser Regionalität entpuppt sich hierbei allzu oft als modische Worthülse. Die entschei dende Frage sollte sein, wie ein Produkt hergestellt wurde, und nicht, wo dies ge schah. Es lässt sich beobachten, dass das Label «Swiss Made» immer öfter als rein kosmetische Aufwertung für inhaltsleere Produkte missbraucht wird.
Die letzten Jahrzehnte waren von einem beständigen Ideen und Gedankentransfer zwischen den unterschiedlichen Regionen dieser Welt geprägt und haben eine un glaubliche Vielfalt an Nahrungsmitteln und sensorischen Errungenschaften er geben, die heute niemand mehr missen möchte.
Ich plädiere für einen konservativen Regio nalismus, der lokal produzierte Produkte sowie die dahinterstehende Expertise wertschätzt und fördert. Hierbei gilt es nicht, internationale gegen regionale Produkte auszuspielen, sondern diese nebeneinander zu präsentieren und ge konnt zu kombinieren. Neben einigen
anderen möchte ich hierbei explizit die Karel Korner Bar in Luzern oder das Herz in Basel sowie das la belle vue Boutique Hotel in Spiez hervorheben. Deren kombinierter Ansatz, lokale Traditionspro dukte wie den Schweizer Obstbrand aufzugreifen und neu zu interpretieren, ist innovativ und zukunftsgerichtet. Den Gastronomen und Hoteliers obliegt in dieser Fragestellung eine besondere Ver antwortung. Denn die Entscheidung liegt nicht beim Gast, sondern beim Gastgeber. Der Gast kann nur bestellen, was auf der Karte steht.
1 Die Aussage wird in ihrer originalen Form «Think global, act local» dem schottischen Stadt und Raumplaner Patrick Geddes zugeschrieben, der diese sinngemäss in seiner Publikation «Cities in Evolution» wiedergibt.
2 Quelle: Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit, Statistik: «Gesamte inländische Erzeugung aus Destillation und Fabrikation in Hektoliter reinen Alkohols», Stand am 17.1.2022.
3 Quelle: Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit, Statistik: «Einfuhr von Spirituosen, alkoholischen Erzeugnissen und nicht denaturiertem Ethanol in Hektoliter reinen Alkohols», Stand am 25.7.2022.
Jonathan Schönberger trat 2019 in das Familienunterneh men Distillerie Studer & Co AG ein und leitet dieses seit 2022 in 5. Generation zusammen mit seinem Schwiegervater Ivano Friedli-Studer. Geboren wurde er 1989 in Münster (Westfalen, Deutschland), aufgewachsen ist er in Passau (Bayern). Nach dem Abitur studierte er in Berlin Architektur. Dieses Studium schloss er an der Universität der Künste mit dem Master of Arts erfolgreich ab. Gemeinsam mit seiner Frau Alicia sowie den drei Kindern Laila, Aaron und Johanna wohnt er in Luzern.
Das Dorf Vitznau liegt am Vierwaldstättersee. Nicht nur das milde Klima ist eine Besonderheit des Ortes, sondern auch das Neuro Campus Hotel. Darin integriert: ein Restaurantkonzept mit drei Gastronomiezonen – das Gestern, das Heute und das Morgen.
Im Bereich «das Morgen» – der direkt an die Lobby angrenzt – fällt auf, dass das Hotel alles andere als gewöhnlich ist. Roboter fahren umher und begrüssen Gäste freundlich, das Willkommensgetränk fährt schon mit und der Roboter bittet höflich, dieses vom Tablett zu nehmen. «Gerade bei Flying Dinner werden Häppchen für Gruppen mit unserem ‹Robie› – wie der Serviceroboter vom Serviceteam liebevoll genannt wird – serviert. Auch beim Frühstück findet er seinen Einsatz. Er fährt das Geschirr nach Gebrauch durch den langen Gang zur Spüle», so Gastgeber und Restaurantleiter Silvan Sutter. Auch bei Geburtstagsfeiern kommt der Serviceroboter immer wieder zum Einsatz im «Mor gen» und begeistert mit seiner Musik, die individuell hinterlegt werden kann. Sot wird der Einsatz des Roboters zu einem besonderen Highlight bei solchen Festen und sorgt für grosse Begeisterung im Raum.
Doch wie wird der Roboter allgemein vor Ort wahrgenommen? «Die Gesellschaft ist in enormem Wandel. Robotik provoziert bei den Gästen. Gewisse erkennen die Unterstützung für das Servicepersonal bereits, andere sehen das Ganze sehr kritisch. Auf die Gastro nomie werden Roboter definitiv einen grossen Einfluss haben. Auf jeden Fall werden wir mit Robotik in der Gastronomie weiterfahren», so Sutter über den Ein satz der Roboter im eigenen Betrieb.
Der KettyBot der Firma Sebotics hat zwei Ablageflächen auf seiner Rückseite und ist 1,1 Meter hoch. Robie aus dem «Morgen» hat zudem einen Bildschirm auf der Front, der Restaurant und Hotel repräsentiert. Durch künstliche Intelligenz erkennt er Menschen, geht auf sie zu und zeigt Produkte, Aktionen oder Dienstleistungen des jeweiligen Betriebes.
Mehr Informationen zu unserem Sortiment: sebotics.com
Der KettyBot der Firma Sebotics in der Restaurantzone «Das Morgen.» im Einsatz.
Dass man nicht nur arbeiten kann, sondern auch ruhen muss, sah schon die Bibel vor. Bis der Staat gesetzlich Ruhetage vorschrieb, dauerte es dann noch rund zweitausend Jahre. Erst mit der im Zuge der Industrialisierung aufgekommenen Fabrikarbeit und der damit verbundenen Ausnutzung der Menschen gab es ein staatliches Bedürfnis, die Arbeit zu regulieren. Heute regelt der L GAV im Wesentlichen den Anspruch auf Ruhetage. Die praktische Anwendung der Normen scheint aber nicht überall verstanden zu werden.
Martin SchweglerDie biblische Vorgabe, wonach der siebte Tag der Woche ein Ruhetag sein soll, wurde in Art. 329 OR umgesetzt. Dort steht noch heute, dass man bloss einen Tag pro Woche – in der Regel der Sonn tag – frei hat. Erst das 1966 in Kraft getretene Arbeits gesetz sah vor, dass die Arbeitnehmerschaft neben dem Sonntag (oder Ersatzruhetag) mindestens noch einen wöchentlichen freien Halbtag zu Gute hat. Die Fünf Tage Woche ist heute jedoch Standard, obwohl der Samstag rechtlich immer noch ein Werktag ist. In Branchen, in denen am Wochenende gearbeitet wer den muss, ist die Aufteilung in fünf Arbeitstage und zwei Ruhetage üblich. Für die Hotellerie und Gastro nomie regelt Art. 16 L GAV diesen Anspruch. Einzig artig im Vergleich zu anderen Branchen ist, dass bei Nichteinhaltung der zwei Ruhetage eine Entschädigung von 1/22 eines Monatslohnes pro nicht bezogenem Ruhetag geschuldet ist. Damit beginnen die Probleme.
Wann ist ein Ruhetag ein Ruhetag?
Ein Ruhetag gilt als bezogen, wenn im Anschluss an die Nachtruhe 24 Stunden frei waren. Das Arbeitsgesetz schreibt gar vor, dass für den einen Ruhetag zwischen Arbeitsende und Wiederbeginn 35 Stunden
frei sein muss (Art. 21 Abs. 2 ArGV1). Weil der L GAV noch einen zweiten Ruhetag vorschreibt, ist nicht ganz klar, ob für diesen weiteren Ruhetag die 35 Stunden Regel ebenfalls gilt. Da gemäss Arbeitsgesetz einmal pro Woche die Nachtruhe acht statt elf Stunden betra gen darf, ist es wohl legitim davon auszugehen, dass beim zweiten Ruhetag pro Woche deren 32 Stunden frei eingehalten werden müssen. Darunter geht es auf keinen Fall. Wenn Mitarbeitende bis nach Mitternacht arbeiten müssen, dann anschliessend einen Tag frei haben und am Tag darauf bereits wieder vor 8 Uhr beginnen, so ist der freie Tag nur vermeintlich ein ganzer Ruhetag.
In der arbeitsrechtlichen Beratung tauchte früher öfters der Umstand auf, dass die Arbeitgeberseite meinte, mit der Ruhetagsentschädigung sei auch die Überstundenentschädigung abgegolten. Dem ist aber nicht so: Nach der Konzeption des L GAV sind Über stunden, die entstehen, weil man Ruhetage nicht ein halten kann, faktisch doppelt zu bezahlen: Einmal als Überstundenlohn und einmal als Ruhetagsentschädigung.
Schwegler, lic. iur. / RA
Der Autor dieses Beitrages ist seit 1994 Dozent für Arbeitsrecht an der SHL Schweizerische Hotelfachschule Luzern. Hauptberuflich ist er in der von ihm gegründeten Anwaltskanzlei Schwegler & Partner Rechtsanwälte und Notare AG in Menznau (LU) tätig. 2020 hat er die correct.ch ag gegründet, die arbeitsrechtliche Dienstleistungen für die Hotelund Gastrobranche anbietet. Ein Produkt der Firma ist correctTime, eine Zeiterfassung, die nach L-GAV und ArG korrekt rechnet.
Die Ruhetagsentschädigung ist immer geschuldet, wenn die zwei Ruhetage pro Woche nicht bezogen wurden. Die Überstundenentschädigung ist zusätz lich geschuldet, wenn im Schnitt mehr als die wöchent lich vorgegebene Arbeitszeit gearbeitet wurde. Aus Arbeitgebersicht muss man deshalb zwingend solche Ruhetagsentschädigungen vermeiden. Denn es han delt sich dabei um eine Art Strafzahlung für nicht gehabte Freizeit. Die effektive Arbeitszeit wird ja bereits mit dem Lohn und eventuell mit dem Über stundenlohn abgegolten.
In Zeiten, in denen im Arbeitsmarkt die Vier Tage Woche immer beliebter wird, beziehen die Mitarbei tenden logischerweise jeweils mehr Ruhetage, als sie minimal Anspruch haben. Der Ruhetagesaldo rutscht somit in das sogenannte Minus. Damit hat man in der Branche ein Problem: Die Mitarbeitenden meinen dann, sie schuldeten deshalb den Arbeitgebenden noch irgendetwas und es kommt zu Diskussionen. Sie reklamieren wegen dem Minussaldo bei den Ruhetagen. Dabei bedeutet ein solcher nur, dass mehr Ruhetage bezogen wurden, als minimal vorgeschrie ben sind.
Die Zeiterfassungssysteme lösen das Problem im Regelfall damit, dass man Kompensationstage eintra gen kann. Dabei handelt es sich um eine Art Plazebo: Jeder freie Tag ist grundsätzlich ein Ruhetag nach Art. 16 L GAV. Ob er als das bezeichnet wird oder nicht, spielt keine Rolle. Verwendet ein System Kompensati onstage, muss man genauer hinschauen, ob wirklich alles richtig gerechnet wird. Bezog eine Mitarbeiterin nämlich viele Kompensationstage, dafür aber weniger Ruhetage, kann es sein, dass gemäss System eine Ruhetagsentschädigung geschuldet ist. Obwohl die Kompensationstage auch Ruhetage nach L GAV und Arbeitsgesetz sind, werden diese nicht als solche mit gerechnet. Stattdessen wird ein Guthaben der Mitarbeiterin ausgewiesen. Diese er wartet dafür ver ständlicherweise eine Abgeltung – zu Unrecht.
Zuversichtlich, unverdrossen und realistisch. So könnte man die Sicht von Studierenden verschiedener Semester und Bildungsgänge der SHL Schweizerischen Hotelfachschule Luzern auf die Zukunft zusammenfassen. Sie haben auf drei Fragen geantwortet und werfen Blicke auf die Situation der Welt, die persönlichen Perspektiven und die Entwicklung der Hotellerie.
Für den Schwerpunkt Zukunft in der aktuellen «Hotelière» Ausgabe haben wir Studie rende gebeten, folgende drei Fragen zu beantworten:
1. In der westlichen Welt verändern sich derzeit die Rahmenbedingungen unseres Lebens, unseres Wohlstands. Wie beurteilen Sie in diesem Wandel Ihre persönliche Situation, ihre Zu kunfts perspektiven?
2. In Ihren zukünftigen Tätigkeiten in der Hotellerie und Gastronomie – worauf freuen Sie sich da besonders?
3. Welchen Zukunftswunsch möchten Sie sich erfüllen?
Chiara Segmüller Semester 2, Praktikum Gastronomie, Dipl. Hotelier(e)-Gastronom(in) HF
1. Zwischen Sorge um unseren Wohlstand und der Tatsache, keinen Einfluss dar auf zu haben, versuche ich trotzdem meinen Weg und meine Ziele zu verfol gen und sie so optimal wie möglich um zusetzen.
2. Besonders freue ich mich auf interes sante Begegnungen mit Menschen und darauf, ihnen eine Freude zu bereiten. Denn darum geht es in unserer Branche: ein unbeschwertes und entspannendes Erlebnis zu bescheren.
3. Für die Zukunft kann ich mir vieles vor stellen. Im Ausland arbeiten? Oder ein eigenes kleines Restaurant führen? Den endgültigen Zukunftswunsch lasse ich mir bewusst noch offen. Und ich bleibe neugierig.
Semester 2, Praktikum Gastronomie, Dipl. Hotelier(e)-Gastronom(in) HF
1. Mit all dem, was sich in letzter Zeit getan hat, lebe ich das Leben bestimmt bewusster. Für mich hat die Frage nach einer Perspektive neu an Bedeutung gewonnen.
2. Ich freue mich besonders darauf, mei nen eigenen Fussabdruck in der Bran che zu hinterlassen, sie selbst zu inter pretieren und die eigenen Vorstellungen weiterzugeben.
3. Ein Leben im Ausland. Mich haben die USA schon als Kind geprägt. Mich dort auszuleben, wäre ein grosser «Wish come true».
Semester 1, Gastronomie, Dipl. Hotelier(e)-Gastronom(in) HF
1. Ich denke, dass es in Zukunft immer wichtiger wird, mit dem Zeitgeist mit halten zu können und sich dabei stetig den neuen Rahmenbedingungen anzu passen. Dabei sollte man sich jedoch nicht einschüchtern lassen. Denn mit viel Elan, Kreativität und Flexibilität kann man auch in sich verändernden Zeiten vieles erreichen.
2. Besonders freue ich mich auf das Ar beiten an verschiedenen Orten auf der Welt und dass ich dabei neue Kulturen, Menschen und ihre Lebensweisen ken nenlernen kann. Auch freue ich mich, in möglichst vielen Bereichen der Gastro nomie und Hotellerie Erfahrungen zu sammeln und mit engagierten Arbeits kolleg:innen zusammenzuarbeiten.
3. Mein Zukunftswunsch ist es, eines Tages meinen eigenen Betrieb zu führen und dabei meine Ideen in die Realität umzusetzen.
Carolina Cruz Semester 1, Gastronomie, Dipl. Hotelier(e)-Gastronom(in) HF
1. Auch wenn sich der Wohlstand verän dert, bewegen wir uns nach wie vor in beachtlichem Wohlstand. Das ist mir klar. Mir ist auch bewusst, dass die aktuelle Weltlage unseren Wohlstand gefährdet. Es ist an der Zeit, unseren Fokus auf Nachhaltigkeit und erneuer bare Ressourcen zu legen. Weiter darf auch nicht vergessen werden, dass es nach wie vor notwendig ist, unsere Branche besser in der Politik zu vertre ten, um massgeblich dazu beizutragen, dass unsere Stimme gehört wird.
2. Ich bin sehr dankbar dafür, dass wir an der SHL auf das Thema Nachhaltigkeit in allen Bereichen sensibilisiert werden. Und ich freue mich darauf, «Sustainability» in unserer Branche zu fördern – und alle meine Weggefährten dazu anzuregen.
3. In erster Linie möchte ich mir eine Zukunft im Ausland aufbauen, wo ich meine wertvollen Erfahrungen einfliessen lassen und den mir wichtigen Themen eine Stimme geben kann.
Semester 6, Unternehmensführung, Dipl. Hotelier(e)-Gastronom(in) HF
1. Vor zehn Jahren hätte ich Wohlstand noch mit materiellen Dingen definiert. Ein Leben gefüllt mit genügend Zeit für die Dinge, die mir persönlich am Herzen liegen und Freude bereiten, das bedeutet für mich Wohlstand heute. Ein Wandel bedeutet immer auch eine Chance. Wenn wir es schaffen, die Än derungen der Rahmenbedingungen nicht nur wahrzunehmen, sondern dar auf einzugehen, steht einer erfolgrei chen Zukunft – auch für die Hotellerie und Gastronomie – nichts im Weg. Eine grosse Chance hierbei sehe ich in der Aufwertung der Arbeitgeberattraktivität. Hier sind kreativen Ideen keine Grenzen gesetzt, um der schönen Be rufung des Gastgeberseins durch gute Arbeitsbedingungen wieder Faszina tion zu verleihen.
2. Durchzustarten! Wo genau mich meine berufliche Zukunft hinbringt, weiss ich noch nicht. Doch eines ist klar: Es soll eine Tätigkeit sein, die mir erlaubt, mitzudenken, mitzusprechen und mit zuentscheiden. Denn darauf freue ich mich sehr.
3. Mein Traum ist es, meine beiden Leidenschaften, Yoga sowie Hotellerie und Gastronomie, miteinander zu verknüp fen. Im Januar beginne ich dafür eine Weiterbildung in Yoga. Ein Yoga Hotel in der Schweiz zu gründen, ist mein Her zenswunsch für die Zukunft.
Chi Keung Wan1. Die letzten Jahre waren für alle Hoteliers eine wahre Achterbahnfahrt. Re silienz, Authentizität und Nachhaltig keit werden meiner Meinung nach die neuen Normen von Hospitality sein. Ich bin zuversichtlich, dass unsere Branche wieder aufblühen und glänzen wird.
2. Ich freue mich sehr auf die bevorstehen den Veränderungen in der Hotellerie und Gastronomie. In den nächsten Jahren möchte ich mich für diese Verän derungen einsetzen, selbst wertvolle Veränderungen herbeiführen und neue Ideen für die Branche einbringen.
3. Mein langfristiges Ziel ist es, ein Unter nehmen zu gründen, das klassische Hospitality Modelle modernisiert und in das digitale Zeitalter überführt.
Neu: «La Confiture» – aus Schweizer Früchten im edlen Mini-Jar.
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Gesellschaftliche Veränderungen brin gen grosse Herausforderungen. Mega trends sind die grössten Kräfte des Wandels. Wie gehen die Sommeliers mit diesen Herausforderungen um? Was sind mögliche Zukunftsszenarien für unseren Beruf und wo geht die Entwicklung hin? Gefragt sind Offenheit für Neues, gutes Gespür für Trends und überdurchschnittliche Kommunikationsfähigkeiten. Konnten früher Sommeliers mit lexikalischem Wissen und guten Weinkenntnissen ihre Gäste beeindrucken, sind in Zukunft andere Fähigkeiten gefragt. Dank Onlinediensten, Apps, Google und unzähligen Wein blogs sind alle Weine der Welt sofort abrufbar, wovon viele Gäste regen Gebrauch machen. Der Mensch ist zwar nicht durch Maschinen ersetzbar, aber neue Technologien entlasten ihn trotzdem. Aufgrund dieser freigewordenen Kapazitäten können sie sich auf Neues konzentrieren. Kein Roboter oder Onlinedienst kann einen kompetenten Gastgeber ersetzen.
Wo der Sommelier noch eine Chance hat und sich in Zukunft behaupten kann, ist in der Rolle des liebevollen, einfühlsamen Gastgebers. Wein lässt sich zukünftig kaum noch über trockene fachliche Analyse und Sachlichkeit vermitteln. Gefragt sind vielmehr Gefühle, Hedonismus mit gut darin verpack ten Argumenten, die für den Gast nachvollziehbar sind und seine Emotionen und Vorlieben zu spiegeln vermögen. In Zukunft liegt die Stärke eines Sommeliers in den soft skills. Und Führungskräfte spielen dabei eine bedeutende Rolle. Schnell und kontinuier lich zu lernen ist ein unbedingtes Muss, um wettbe werbsfähig zu sein. Dafür sind das growth mindset,
das Wachstumsdenken, sowie der dynamische Selbst wert unumgänglich. Gemeinsam mit der emotionalen Intelligenz sind sie die wichtigsten Aspekte, um in Zukunft gefühlvolle Kompetenzen zu entwickeln und zu erreichen.
War früher dieser Beruf nur für Leute in gewissem Alter und mit Lebenserfahrung zugänglich, werden heute in der Mehrheit junge Fachleute mit gutem theoretischem Rüstzeug eingestellt. Junge Berufsleute und Sommeliers wollen Neues, Freches, Unkonventionelles und Cooles erleben. Welche Kompetenzen können uns jetzt erfolgreich in die Zukunft führen? Neben den soft skills sind die sogenannten digital skills unentbehrlich. Dazu gehören Selbstbewusst sein, Kommunikation, kritisches und lösungsorien tiertes Denken, aber auch die Bereitschaft, Herausforderungen anzunehmen, und Durchhaltevermögen. Die Bereitschaft eines Menschen für Veränderung und lebenslanges Lernen ist eine Maxime für die Entwick lung von solchen Fähigkeiten, die zur persönlichen Agilität führt.
Revolution auf dem «Menüplan»
Jetzt schon und in absehbarer Zukunft steht im Gastgewerbe und auch für den Beruf des Sommeliers eine ganz andere Revolution auf dem «Menüplan». Der Megatrend signalisiert das Ende der rationalen, nur auf Arbeit fokussierten Leistungsgesellschaft. Arbeit muss Spass und Freude bereiten und darf nicht nur Broterwerb sein. Gesundheit ist einer der wichtigsten Megatrends, der sich tief ins Bewusstsein der Ge sellschaft und besonders der Generation Z eingeprägt hat und sämtliche Lebensbereiche betrifft. Frische
und gesunde Ausgangsprodukte, Protein Powerfood, Superfoods, kleinere Portionen sowie eine neue Quali tätsorientierung zeugen vom erhöhten Bewusstsein dafür. Essen ist nicht mehr vorwiegend Genussmittel, sondern dient als Antrieb für den Körper. Dadurch sind auch die Trinkgewohnheiten im Wandel, was ins besondere den Sommelier massgeblich betrifft. Das individuelle Getränkeangebot muss sich diesem Trend anpassen, mit weniger Alkohol, kleineren Einheiten und mehr Vielfalt in Bezug auf frische, gesunde Ge tränke. Von der traditionellen Gastronomie erfordert dies ein gewaltiges Umdenken. Die Generation Z und Millennials sind sehr an Gesundheit und Wohlbefinden interessiert. Das wird auch Eingang in das Getränkeangebot finden. Es soll gesund sein, Ökobilanz und Nachhaltigkeit müssen stimmen, bio oder organic sind normal. Vermehrt wird Nichtalko holisches verlangt, inklusive Wein und Cocktails.
Ein Sommelier muss die nonverbalen Wünsche und Erwartungen seiner Gäste reflektieren, erkennen und lesen können, noch bevor diese es selbst artikulieren. Solche Fähigkeiten zu fördern und zu trainieren kann motivieren, sensibilisieren und schliesslich die Begeisterung für diesen Beruf neu entfachen. Wir brauchen im Service und in der Sommellerie heute einen neuen Typus von Mitarbeitenden – Menschen mit emotionalen Gastgeberqualitäten und empathi scher Fachkompetenz. Man erhält immer nur so viel, wie man gibt, das gilt für Gast wie Gastgeber. Die Zauberwörter sind Empathie und Resilienz, sowohl für die Führungsebene als auch für die Mitarbeiten den an der Front. Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun und welche Kompetenzen unsere Sommeli ers zukünftig erlangen.
Wenn der Hotel und Reiseführer Guide Michelin erstklassige Schweizer Restaurants auszeichnet, darf Schweizer Premiumkäse nicht fehlen. Switzerland Cheese Marketing vermittelt Gastroprofis umfassendes Wissen zu saisonalen und regionalen Besonderheiten verschiedener Käse. Und die Käser produzieren Jahr für Jahr – mit Cheese Awards – ausgezeichnete Natur und Spitzenprodukte.
Hilmar GernetWissen Sie, dass in der Schweiz ausgezeichneter Blauschim melkäse hergestellt wird? Wissen Sie, dass Raclette du Valais AOP auch hervorra gend schmeckt, wenn er nicht geschmolzen ist? Wissen Sie, dass sich das Aroma eines Bergkäses je nach Jahreszeit verändert? Oder wissen Sie, wann die Saison für Vacherin Mont d’Or AOP beginnt? (Antworten im blauen Kasten.)
«Wir unternehmen einen grossen Effort, um das Wis sen über Schweizer Käse an die Gastronomie weiter zugeben. Insbesondere die Spitzenköch:innen wollen wir für Schweizer Käse begeistern und ihnen die hohe Qualität und grosse Vielfalt unserer Käsespezialitäten näherbringen», sagt Martin Spahr, Chief Marketing Officer von Switzerland Cheese Marketing.
Schweizer Käse ist ein handwerkliches Spitzenpro dukt, das sich in der Gastronomie vielfältig einsetzen
Die Antworten, ohne Käse Martin Spahr, Chief Marketing Officer von Switzerland Cheese Marketing, formulierte die Antworten zu den Käse-Fragen am Anfang des Artikels.
Blauschimmelkäse: Es gibt eine Vielzahl an Schweizer Blauschimmelkäsen aus regionaler Pro duktion wie den Bleuchâtel aus Les Martel im Neuenburger Jura; den Jersey Blue von Willi Schmid aus dem Toggenburg oder den Lenker Berg Bleu aus dem Simmental. Der Schweizer Konsument verbindet Blauschimmelkäse zu Unrecht vorwiegend mit Gorgonzola oder Roquefort aus dem europäischen Ausland, da die Schweiz (noch) kein Renommee als Blauschimmelkäse-Land hat.
Raclette du Valais AOP ist ein vorzüglicher Halbhartkäse aus Walliser Rohmilch und lässt sich problemlos auch ungeschmolzen geniessen (raclette-du-valais.ch).
Aroma von Bergkäse: Das Futter der Tiere beeinflusst die Milch massgeblich – und somit auch das Aroma des Berg käses. Entsprechend gibt es Frühlings-, Sommer- und Winterkäse, die sich in Farbe und Geschmack unterscheiden.
Vacherin Mont-d’Or AOP ist ein saisonales Produkt, dessen Saison von Ende September bis Ende April dauert.
Le Gruyère AOP von Marc Delacombaz aus der Käserei Montbovon ist der Käse Schweizer meister 2022. Die Jury hat diese Auszeichnung bei der Schweizer Käsemeisterschaft im September im Val de Bagnes vergeben.
lässt: sowohl als Komponente einer Speisekreation als auch als eigener Käsegang. Höchste Sorgfalt bei der Produktion und bei der Auswahl, der Fokus auf Regionalität und Nachhaltigkeit sowie das Bestreben, immer wieder neue Genusskombinationen zu kreie ren, verbindet die Gastronomie und das Käserhand werk.
Aus der Vielfalt an Hart , Halbhart und Weichkäsen zu wählen, diese richtig zu präsentieren und ihre Herkunft und ihre Besonderheiten zu kennen, ist auch für Gastroprofis eine Herausforderung. Zusammen mit dem Berufsverband GastroSuisse bietet Switzer land Cheese Marketing daher die Ausbildung zum Käsesommelier respektive zur Käsesommelière an. Gastroprofis lernen in diesem Spezialistenseminar alles kennen, um ihre Gäste mit käsigen Genussmomenten zu begeistern. Im Käseseminar sind die Produktion, die Reifung und die fantastischen Käse Pairings mit Wein, Bier und Spirituosen Themen, die präsentiert, diskutiert und probiert werden.
Die Herstellung von Käse ist ein traditionelles Hand werk, das in der Schweiz mit grosser Leidenschaft ausgeübt wird. «Es ist unser Ziel, dass die Gastronomie dieselbe Leidenschaft entwickelt wie die Käse produzenten, um so die hiesigen Käsespezialitäten professionell zu servieren», sagt Käsemarketing Profi Martin Spahr.
Ein wichtiges Instrument, um dem Schweizer Käse die verdiente Wertschätzung und Aufmerksamkeit zu ver schaffen, ist die jährliche Vergabe der Swiss Cheese Awards. Erst kürzlich sind die Auszeichnungen in den 32 Kategorien vergeben worden. Zum Besten der Bes ten und somit zum Schweizermeister Käse 2022 kürte die Jury den Le Gruyère AOP von Marc Delacombaz aus der Käserei Montbovon.
Die Käsekategorien-Gewinner Damit der Schweizer Käse auch tatsächlich in aller Munde ist (bzw. kommt), sind in 32 Kategorien die besten Käse 2022 ausgezeichnet worden. Diese Aus zeichnungen sind zum einen Motivation für die Käser. Zum anderen können sie dazu beitragen, Käse als na tionales Kulturgut und traditionelles Naturprodukt in seiner regionalen Vielfalt und geschmacklichen Breite schweizweit bekannt zu machen.
Als Produkte erster Güte sind folgende Kategoriengewinner ausgezeichnet worden:
Emmentaler AOP: Walter Lang, Käserei Seetal AG, Hämikon
Le Gruyère AOP: Marc Delacombaz, Laiterie-Fromagerie, Montbovon (zugleich Schweizermeister-Käse 2022)
Le Gruyère d’alpage AOP: Maurice Babst, Alpage Vacheresse, Charmey
Sbrinz AOP: Samuel Trachsel, Käserei Trachsel AG, Walde Appenzeller: Hans Näf, Käserei Niederbüren AG, Niederbüren Rohmilch-Tilsiter: Franz Rüdisüli + Arnold Forrer, Rüttiberg Käse AG, Rufi
Bündner Bergkäse: Jürg Flükiger, Sennerei Splügen, Splügen
Walliser Raclette AOP: «Raclette Haudères AOP» von Daniel Perret, Laiterie Centrale de la Commune d’Evolène société coopérative, Les Haudères
Raclette und Bratkäse (ohne aromatisierende Zusätze): «Raclette FRIESENHEID» von Louis-Alexandre Yerly, Fromagerie de Friesenheid, Schmitten Raclettekäse mit aromatisierenden Zusätzen: «Seiler Raclette grüner Pfeffer» von Felix Schibli, Seiler Käserei AG, Giswil
Vacherin Fribourgeois AOP: Grégory Maisonneuve, Fromagerie Gumefens, Gumefens
Vacherin Mont d’Or AOP: Frenky Chuard, Fromagerie du Coteau Chuard Sàrl, Ballaigues Tête de Moine AOP: Franz von Büren, Fromagerie Villeret SA, Villeret
Bloderkäse und Sauerkäse AOP: «Werdenberger Sauerkäse AOP» von Thomas Stadelmann, Käserei Stofel AG, Unterwasser
L’Etivaz AOP: Jean-Louis Karlen, Fromagerie d’Alpage La Sottana, La Lécherette Berner Alpkäse und Berner Hobelkäse AOP: «Berner Alpkäse AOP» von Niklaus Walker, Alp Haslerberg Wallegg, Lenk
Formaggio d’Alpe ticinese DOP: Caseificio Boggesi Alpe Stabiello, Patriziato di Cavagnago, Bedretto Glarner Alpkäse AOP: Ruth Marti, Alpkäserei Ramin, Elm
Übrige Halbhartkäse mit Laibgrösse mind. 3 kg (ohne aromatisierende Zusätze): «Niederbürer Dorfkäse Rezent» von Hans Näf, Käserei Niederbüren AG, Niederbü ren Übrige Halbhartkäse mit Laibgrösse unter 3 kg (ohne aromatisierende Zusätze): «Kleiner Schweizer» von Christian Oberli, Käserei Oberli Rislen AG, Rossrüti Halbhartkäse mit Laibgrösse mind. 3 kg mit aroma tisierenden Zusätzen: «Vollmond-Chäs» von Albert und Silvio Schöpfer, Käse vom Schöpfer AG, Werthenstein Halbhartkäse mit Laibgrösse unter 3 kg mit aroma tisierenden Zusätzen: «Rauchmutschli» von Reto Güntensperger, Güntensperger Käse AG, Bütschwil Übrige Hart- und Extrahartkäse: «Alpjuwel» von Walter Grob, Käserei Engelberg AG, Engelberg Weichkäse Weissschimmel: «Rose d’Ogoz» von Nicolas Charrière, Fromagerie d’Ogoz, Vuisternens-en-Ogoz Weichkäse geschmiert: «BIO Rotchäppli» von George Hofstetter, BIO Genuss Käserei Hofstetter GmbH, Ruswil Frischkäse: «Frischkäse wilde Paprika» von Daniel Erni, Neue Napfmilch AG, Hergiswil Blauschimmelkäse: «Bleu de Combremont» von Michael Hanke, Fromagerie Hanke SA, Combremont-le-Petit, affiniert durch Gourmino AG, Urtenen-Schönbühl Schafkäse extrahart, hart und halbhart: «Prättigauer Schafkäse Halbhart» von Georg Summer, Bio Käserei Prättigau Genossenschaft, Pragg-Jenaz Schafkäse Weich- und Frischkäse: «Weisser Stanser Schaf» von Axel Dippold + Christian Sulzberger, Molki Stans AG, Stans Ziegenkäse extrahart, hart und halbhart: «Ziegenperle» von Walter Hungerbühler, Käsekult AG, Oberrindal Ziegenkäse Weich- und Frischkäse: «Le Petit Chevrier Frischkäse Pfeffer» von Emmi Käse AG, Kaltbach Käseinnovationen (maximal 2 Jahre auf dem Markt oder noch nicht eingeführt): «Weingestein» von Philipp Müller, Käserei Neuwies, Lütisburg Station
äste verlangen Individua lisierung statt Standar disierung. Evelyne Rast, welche Möglichkeiten haben Gastronominnen und Gastronomen beim Kaffeekonzept? Positionieren sich Gastronominnen und Gastronomen mit ihrem Betrieb über ein Kaffeekonzept, leben sie bereits ein hohes Qualitätsbewusstsein und eine ausgeprägte Leidenschaft für Kaffeekultur. Eine eigene, massgeschneiderte Kaffeemischung – also ein exklusiver, für den eigenen Betrieb kre ierten Blend – ermöglicht dem Hotel oder Restaurant ein zusätzliches Alleinstel lungsmerkmal. Denn mit einem in seinem Geschmack unverwechselbaren Kaffee dif ferenziert sich ein Gastro Unternehmen im kompetitiven Konkurrenzumfeld. Ein individueller Blend prägt und stärkt den eigenen Brand!
Ein eigener Blend? Blend bedeutet eine Mischung aus ver schiedenen einzelnen Kaffeesorten. Wie beim Wein ein Cuvée. Für den eigenen Blend wählen Gastronominnen und Gastronomen verschiedene Kaffees mit jeweils individuellen Röstprofilen und unter schiedlichen Aromakomponenten. So kre ieren sie den hauseigenen Kaffee im Eigen Label, der die Gäste begeistert und zum Betriebskonzept passt.
Gastronominnen und Gastronomen können also eine Kaffeemischung kreieren, die es nur in ihrem eigenen Haus gibt?
Ja, wir machen Customized Blends mög lich. Das ist die höchste Form von Indivi dualisierung. Das Kreieren einer Mischung ist wie die Herstellung eines Parfums: Je nach Komposition ist das Resultat eher
blumig fruchtig oder nussig schokoladig.
Im Kaffee sind insgesamt bereits über 2000 natürliche Aromen entdeckt worden, der eigenen Kreativität sind also fast keine Grenzen gesetzt. Bei der Entwicklung der ganz eigenen Kaffeemischung stehen wir den Gastronomen und Gastronominnen zur Seite und stellen ihnen unsere langjäh rigen Erfahrungen als Kaffeeverkosterin nen und Kaffeeröster zur Verfügung.
Worauf müssen Gastronominnen und Gastronomen bei der Kreation eines eigenen Blends achten?
Das hängt ganz von den Vorlieben und den Ansprüchen der Gastronominnen und Gastronomen und ihrer Gäste ab. Je nach Zusammensetzung der Mischung kann sich aus verschiedenen Geschmacksnoten eine Spannung ergeben, die überrascht und begeistert. Oder die Aromen ergänzen sich zu einer runden Harmonie. Werden beispielsweise Kaffees mit Schokolade und Haselnussnoten mit Kaffees mit einer
fruchtigen Note gemischt, ergänzen sich die Aromen durchaus zum Vorteil des Kaffeegenusses. In einer harmonischen Mischung treffen dann beispielsweise eher schokoladige und honigsüsse Kaffees auf einander. Ein Blend kann aber auch nach Herkunftsländern und Anbaugebieten zusammenstellt werden.
Und die Gastro-Unternehmen erhalten von Ihnen die Exklusiv-Garantie? Absolut! Nachdem ein Gastro Unterneh men seine individuelle Kaffeemischung kreiert hat, legen wir diese Mischung und die entsprechenden Röstprofile der einzel nen Kaffeesorten als Norm für alle künfti gen Bestellungen dieses Unternehmens fest. Die Kaffees dieser ganz individuellen Kaffeemischung rösten wir jeweils separat. Mit der eigenen, individuell zusammenge stellten Kaffeemischung haben die Unter nehmen die Garantie, dass diese nur für sie und ihre Gäste bestimmt und anderswo nicht erhältlich ist.
Evelyne Rast leitet zusammen mit ihrer Schwester Beatrice Rast die Gourmet Rösterei Rast Kaffee mit Sitz in Ebikon bei Luzern. Das inhabergeführte Familienunter nehmen gewann 2022 zum zweiten Mal die Auszeichnung «Röster des Jahres».
rast.ch
«Joy» ist das Zauberwort, das Selecta seinen Kunden bieten will. Dazu ist bei Selecta ein Umbruch im Gang, der das Unternehmen zukunftsfähig macht, erklärt CEO Christian Schmitz. Die Produkte entsprechen dem schnellen Zeitgeist. Sie sollen jederzeit die unter schiedlichen Bedürfnisse und Rhythmen der Menschen bedienen können. Potenziale für das Unternehmen sieht er bei 2 und 3 Sterne Hotels. Düster sieht es aus für die Minibar. Er hat eine Alternative parat.
Interview Hilmar GernetMit Selecta verbinden viele Leute Automaten, die irgendwo und überall stehen und Süssigkeiten oder Getränke anbieten. Ist das Selecta?
Christian Schmitz: Ja, das war und ist Selecta. Unser Kerngeschäft ist tatsächlich der Premium Kaffee und die Snacks aus Automaten. Mit unseren rund 400 000 Installationen erzielen wir in 16 Ländern einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro, davon gut 15 Prozent in der Schweiz. Auch wenn wir in allen Ländern, in denen wir präsent sind, die erste oder zweite Marktposition innehaben, befindet sich unser Unternehmen in einem grossen Umbruch.
Wohin geht die Reise?
In Richtung Essen, vielfältige Verpflegung, frische Gerichte und Produkte.
Und dabei will Selecta nicht nur Produkte bieten, sondern «Moments of Joy». Beispielsweise den besten Kaffee des Tages – jenen am Morgen auf dem Weg zur Arbeit oder bei der Arbeit. Selecta
will der Freude-Lieferant sein? Aber können Automaten tatsächlich Freude und Genuss bringen? Genuss hat viele Dimensionen, der Cappuccino zwi schendurch oder ein schönes Abendessen. Heute bekommt man beinahe ein schlechtes Gewissen, wenn man Chips oder Schokolade isst. Ist nicht alles gesund, muss man sich fast entschuldigen. Selecta ist nicht für den Genuss zuständig, sondern nur für bestimmte Momente – und die bestimmen unsere Kunden. Wir haben täglich 10 Millionen Kunden, da braucht es eine grosse Menge von Lösungen, von Genüssen: Gesund, frisch, süss, salzig – wir wollen die ganze Bandbreite anbieten.
Selecta-Systeme liefern schnell Snacks oder Getränke. Ist «schnell» der Zeitgeist beim Essen und Trinken, dem sie Rechnung tragen? Wir wollen Angebote für unterschiedliche Bedürfnisse und Rhythmen der Menschen bieten, und zwar jederzeit. Diese ändern im Tagesablauf. Das kenne ich vor allem am Morgen, da bleibt wenig Zeit, denn da bestimmen unsere
vier und sechsjährigen Kinder den Rhythmus. Die Bedürfnisse ändern sich aber auch unter der Woche und am Wochenende. Da bietet unser Geschäftsmodell mit unseren unbemannten Systemen gute Lösungen.
Aber wo bleibt der Genuss?
Ein Produkt schnell anzubieten, heisst nicht, dass es mit Höchstgeschwindigkeit konsumiert werden muss. Bei einem guten Produkt, wie beispielsweise einem Premium Kaffee, bleibt Genuss immer möglich. Ent scheidend sind hochwertige Produkte. Ob man Zeit dafür hat, ist eine andere Frage. Wir leben in einer hastigen Gesellschaft, die unterschiedlichste Dinge und Genuss gleichzeitig will.
Ein neuer Trend in den Angeboten von Selecta sind frische Produkte. Wie passen Sie das Sortiment der sich ändernden Nachfrage an? Für uns gibt es zwei zentrale Fragen: Was sind die Trends? Welches sind die grossen Märkte für diese Trends? Die Distribution und den technischen
Service, das können wir. Deshalb beobachten wir sehr genau, wie sich die Verpflegungs und Catering Land schaft bewegt. Da stellen wir unter anderem fest, dass die Kantine seit Corona gefährdet ist. Die Leute sind weniger im Büro. Der Montag wurde zum Übergangs tag. Am Freitag sind viele Büros leer. Die Leute wollen flexibel und nicht unbedingt zwischen 11.30 und 13.30 Uhr essen. Solche Beobachtungen und neue Technolo gien bringen wir zusammen.
Können Sie ein konkretes neues Angebot nennen, das diese Trends und neue Technologien zusammenbringt?
Den «Smart Fridge», den intelligenten Kühlschrank. Da können Sie ein frisches Produkt rausholen und sich umentscheiden, das Produkt wieder reinstellen und etwas anderes wählen. Das ist problemlos möglich; Sie brauchen einzig eine Kreditkarte oder eine App. Wir setzen den «Smart Fridge» in ganz Europa in 150 Amazon Zentren, an vielen Flughäfen, in Spitälern und bereits in einigen Hotels ein.
Wie verhält es sich dabei mit dem Schutz der Kundendaten beziehungsweise mit der Daten bewirtschaftung durch Selecta? Mir scheint, diese wird im Foodbereich immer wichtiger. Ich bin ein militanter Datenschützer. Wir arbeiten auch in diesem Feld sehr sauber. Alle Selecta Daten sind anonymisierte Transaktionsdaten, ohne jegliche Verknüpfung zwischen gewähltem Produkt und Zahlung. Das ist für mich auch persönlich sehr wich tig. So läuft bei uns aktuell ein «Shop & Go» Projekt in Belgien ganz ohne Personal. Da gibt es keine Kameras, sondern nur Sensorik. Wenn ein Kunde den Store betritt, so erscheint er nur als wandelnder Punkt. Der Check out erfolgt über eine Schranke und die Warenbezüge werden direkt über die Kreditkarte abgerechnet.
Kehren wir nochmals zurück zu Ihrer Markt beobachtung. Wie erkennen Sie die Trends und Veränderungen im Kaufverhalten Ihren Kunden? Selbstverständlich werten wir die Käufe in unseren Automaten aus. Wir haben viel in die Digitalisierung, in das intelligente Innere, investiert. Heute sind wir in der Lage, für jeden Standort sehr schnell zu sehen und auszuwerten, was wann verkauft worden ist. Zudem sind unsere rund 7000 Mitarbeitenden, die tagtäglich die Automaten befüllen, sehr gute Markt forscher. Ihre Hinweise bringen die meisten Inputs, von denen viele mit unserem Technologie Team um gesetzt werden. Und klar, wir führen auch regelmässig Umfragen bei unseren Kunden durch. Selecta hat einen echten Innovationssprung gemacht, obwohl wir in den letzten zehn Jahren bereits Marktführer waren. Wir erfinden das Unternehmen neu.
Neu erfunden? Wie?
Wir gehen weg von einer Kultur, die sich in erster Linie an Wachstum und Finanzzahlen orientiert. Wir wollen unseren Kunden «Joy», Freude, bringen. Das ist andersrum gedacht. Gelingt es, so stimmen auch die Zahlen. Wir wollen aussergewöhnliche Zufrieden heit, das ist unser Ziel. Auf einer Skala von 1 bis 10 wollen wir eine 9 oder eine 10 erreichen. 7 oder 8 sind neutral und bringen nichts und bis 7 ist ein Minus. Wöchentlich führen wird dazu mit unseren Kunden rund 500 Telefonate. Wer unsere Leistung tiefer als 7 bewertet, wird innerhalb von 48 Stunden kontaktiert. Bring joy to the people, davon bin ich besessen. Und ja, das war ein kultureller Schock für Selecta.
Woher haben Sie diese Spitzensportler-Haltung?
Bereits als Kind hat mir das Gewinnen am meisten Freude gemacht. Wenn ich bei Monopoly nicht ge wann, war der Sonntag gelaufen. Zudem prägte mich mein Aufenthalt in den USA. Dort haben sie einen anderen Fokus auf das Thema Service und darauf, wie man auf Wünsche der Kunden eingeht. Es ist wichtig, die bestehenden Kunden zu halten – und zwar 99 Prozent. Dann machen wir vieles richtig. Sind es nur 95 Prozent, so sehe ich das kritisch. Dabei bilden die Faktoren «Joy» an erster Stelle, kombiniert mit den Finanzzahlen die gute Formel.
Lassen Sie uns abschliessend noch auf Hotels zu sprechen kommen. Sie erwähnten, dass sie bei der Entwicklung neuer Angebote und Produkte von Selecta eine wichtige Rolle spielen. Hotels im 2 und 3 Sterne Business, die ihr Geschäfts modell bereits stark optimiert haben, bieten für uns weiteres Potenzial. Ich denke an die ungewisse Zu kunft der Minibar, die durch den «Smart Fridge», inklusive dem kühlen Bier, ersetzt werden könnte. Oder Experimente mit kleinen Food Markets in der Lobby. Solche neuen Ideen begeistern mich.
Sie sprühen vor Energie, bringen viele Ideen und viel Bewegung in das Traditionsunter nehmen. Gab es eigentlich nie Widerstand? Nie Fragezeichen?
Kritische Stimmen gibt es. Klar. Aber die alte Selecta funktioniert nicht mehr, sie wäre nicht zukunftsfähig. Wir kreieren ein Momentum und hören unseren Kunden zu. Mit exzellentem Service zu jeder Zeit wollen wir ein integriertes Unternehmen bauen, das Produkte anbietet, deren Geschmäcker vor Ort typisch und verschieden bleiben. Das ist meine Ambition.
Christian Schmitz wurde im Mai 2020 zum Chief Executive Officer der Selecta-Gruppe ernannt, nachdem er fünf Monate als Interim Chief Operating Officer tätig gewesen war. Zuvor war er im April 2020 in den Verwaltungsrat der SelectaGruppe berufen worden. Christian Schmitz war vorher Partner bei McKinsey & Company und Director im Private-Equity-Operations-Team von KKR.
Die Selecta-Gruppe hat ihren Hauptsitz seit 1957 in Cham. Sie ist Europas führende Anbieterin von Kaffee- und innovativen FoodTech-Lösungen am Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum. Täglich zählt Selecta 10 Millionen Kunden in 16 Ländern Europas und versorgt sie mit Premium-Kaffee und -Getränken, Snacks und frischen Mahlzeiten. Der Jahresumsatz beträgt 1,4 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigt rund 7000 Mitarbeitende. Nachhaltigkeit betrachtet das Unter nehmen als integralen Bestandteil der eigenen Geschäftstätigkeit.
Die «Master Distiller Edition IV» aus Matten bei Interlaken wir in nur 284 Flaschen angeboten. Seit 1999 wird am Rugen in Interlaken Whisky gebrannt. Die Rugen Distillery mit zwei Pots gehört zu den grössten Whisky Brennereien der Schweiz.
Noah MüllerDie Rugenbräu AG und das Tropenhaus Frutigen pfle gen eine langjährige part nerschaftliche Zusammenarbeit. So kam die Idee auf, einen gemeinsamen Whisky zu kreie ren: Im Jahr 2018 wurden drei Fässer, gefüllt mit Swiss Mountain Single Malt Whisky, im Tropengarten des Tropenhaus Frutigen gelagert. Das tropische Klima mit der hohen Luftfeuchtigkeit und einer Tem peratur von rund 23 °C führen zu einer deutlich schnelleren Reifung des Whiskys sowie einem vollen bis üppigen Aroma. Nun wurde das erste Fass zur Master Distiller Edition abgefüllt. Die «Master Distiller Edition IV» bzw. «Master Distiller Tropenhaus Edition I» ist im Umfang von 284 Flaschen à 70 Zentiliter verfügbar.
Für diese Edition trug Distiller Ludwig Stranzky die Verantwortung. Er beschreibt den Whisky wie folgt: «Die Reifung ist im Malbec Colomé Rotweinfass erfolgt, was dem Whisky Aromen von dezentem Kara mell, dunkler Schokolade sowie Eichenno ten verliehen hat.» Der Whisky überzeugt durch seinen besonders voluminösen Kör per. «Es ist für uns eine Ehre, in unserem Tropengarten einen Whisky heranreifen
zu sehen», schildert Nicolas Buchmann, CEO Tropenhaus Frutigen. Remo Kobluk, CEO Rugenbräu AG, freut sich ebenso: «Eine Master Distiller Edition ist für jede Brennerei ein Highlight. Dass wir hier eine Rarität aus Berner Oberländer Tropen anbieten können, macht das Produkt noch aussergewöhnlicher.»
Für den Master Distiller der Rugen Distil lery, Philip Zollner, steht die bisherige und weitere Entwicklung im Zentrum: «Der neu lancierte Whisky zeigt schön auf, welchen wertvollen Einfluss das tropische Klima mit der hohen Luftfeuchtigkeit und Temperatur auf die Reifung hat. Ein Whisky mit drei bis vier Jahren weist eine Reifung eines zwölf bis 16 jährigen Whiskys auf. Die jetzt präsentierte Master Edition wurde im Pot Still Verfahren ge brannt. Der Whisky wird in Fassstärke, un filtriert, naturbelassen und unbehandelt angeboten. Die Tropenhaus Edition weist eine Bernsteinfarbe mit leicht kupferroten Nuancen auf. Neben dem neuen Produkt ist man in Matten aber weiterhin gespannt auf den Whisky, der sich in den verbliebe nen zwei Fässern weiterentwickelt.
Welches Fleischgericht im Basler Zwei-Sterne-Restaurant Stucki auf die Karte kommt, entscheidet Marco Böhler. Woher das Fleisch kommt ebenso. Er setzt auf Schweizer Fleisch – aus gutem Grund: Von den Metzgern seiner Wahl erfährt er, wie die Tiere gehalten und gefüttert werden, woher genau sein Fleisch kommt und wie es gelagert wird.
Darum fährt er oft selbst zum Metzger, um das beste Fleisch auszusuchen – manchmal sogar von Basel bis nach Grindelwald. Für gute Qualität ist ihm kein Weg zu weit. Denn Marco Böhler ist überzeugt: «Wer auf gute Metzger setzt, setzt auf gute Pro duzenten, setzt auf gutes Fleisch.»
Beim Metzger seines Vertrauens Lammfleisch bezieht Marco Böhler von Metzger Christoph Jenzer, einem absoluten Meister seines Fachs.
Perfekt zubereitetes Lammrack
Und eine Wohltat fürs Auge: Die farbliche Harmonie der Gourmetgerichte ist ein Markenzeichen des Restau rants Stucki mit seinen 19 «Gault & Millau»-Punkten.
«Ist der Metzger gut, sind es die Produzenten, ist es das Fleisch.»
Im privaten wie im gewerblichen Sauna Sektor sind die Ansprüche, Anforderungen und Bedürfnisse von Gästen mittlerweile sehr differenziert geworden. Neue Trends sind die Folge. Der führende Wellness und Spa Ausstatter KLAFS hat darauf reagiert und präsentiert neue, vielseitige Weiterentwicklungen im gewerblichen Spa Bereich.
Heute scheint die Zeit schneller zu laufen als früher – wir jonglieren viele Bälle gleichzeitig, stehen stetig unter Leis tungsdruck und leben mit der Erwartung, permanent erreichbar zu sein. Auch Be treiber:innen von gewerblichen und priva ten Saunas mussten sich diese neuartigen Entwicklungen vor Augen führen, denn sie wirken sich auf die Erwartungen ihrer Kund:innen aus: Durch den immer hekti scheren Alltag sind Momente der Regene ration für Körper und Geist extrem kostbar geworden. Die Auszeit im Spa ist dennoch – oder gerade deswegen – so beliebt wie nie. Aber Funktionalität alleine reicht nicht mehr, Vielfalt und Behaglichkeit sind genauso wichtig oder sogar wichtiger ge worden. So erwarten wir beim Saunagang nicht nur Hitze, sondern erhoffen uns davon eine Wohltat für alle Sinne. Bietet ein Spa diese entspannenden Wohlfühlmomente, wird er zu einem begehrlichen Ort. Im Gegensatz dazu sind einwandfreie Qualität und Funktionalität allenfalls noch Nebenfaktoren. «Begeisterungstrei ber» sind formschön gestaltete Anlagen, die dem Auge schmeicheln, hochinnovative
Produkte für Gesundheit und Regenera tion – und eben dieses Extra an Wohnlich keit, das uns für einen Moment zum Rück zug aus der lauten Welt einlädt.
Auf die Saison 2022 hin hat das Unternehmen KLAFS seine Produktpalette mit den veränderten Bedürfnissen seiner Ziel gruppen abgeglichen und wartet nun mit vielen spannenden Neuheiten auf. Alle neuen Produkte folgen den gegenwärti gen Trends und erfüllen die Sehnsucht nach Behaglichkeit, Behütetsein, Freiheit, Natürlichkeit und Vielfalt.
Noch stärker in den Fokus gerückt ist unter anderem das Thema «Multisensorik – das Sauna Erlebnis für alle Sinne». So wird in der Eventsauna PROFI VARIO audiovisuell und olfaktorisch zu einer Reise durch die Jahreszeiten der alpinen Bergwelt eingeladen.
Ein ganz besonderer Blickfang der neuen Saison nennt sich ATMOSPHERE – modu lar angeordnete und brillant integrierte Flatscreens, die in einem durchgängigen Bild eigens für diesen Zweck produzierte Naturaufnahmen in die Sauna zaubern.
Highlight des edlen Interieurs: die schwerelos wirken den Liegeflächen und den komfortab len Saunakissen und -matten.
Ein kleines frostiges Spekta kel, das beruhigt und natürlich dazu einlädt, sich die eine oder andere Eisblüte zu schnappen und der eigenen Abkühlung zuzuführen.
Diese Flatscreens sind ein echtes Plus für gewerbliche Anlagen, die nicht mit einem wirklichen Panoramablick auf Naturland schaften aufwarten können. Mit einer perfekten Illusion schafft ATMOSPHERE ein Fenster zur lebendigen Natur. Die in 8K gedrehten, künstlerisch und qualitativ hochwertigen, atemberaubenden Natur filme werden, zusammen mit authenti schen Originalklängen, Teil der Raumge staltung. Das Slow Movement Produkti onsverfahren entschleunigt und fördert so Entspannung und Wohlbefinden bei den Gästen.
Mit der EISLOUNGE beweist KLAFS seine Kompetenz auch am unteren Ende der Temperaturskala und kreiert einen kalten Kontrapunkt: eine erfrischende Abküh lung nach dem Gang in die Sauna – und das ganzjährig. Der Eisbrunnen STALAG MIT bildet dabei den zentralen, frostigen Blickfang und funktioniert gleichzeitig als Quelle der Kälte.
Die SALT LOUNGE ist genauso wohltuend wie Badeferien am Meer. Denn der Strand aufenthalt und das Baden im Salzwasser tun der Seele gut. Die Lounge von KLAFS stellt eine wunderbare Alternative zu einem Aufenthalt am Meer dar und macht letzteren überflüssig – zumindest in Sachen gesundheitswirksamer Trocken salzinhalation. Insbesondere Menschen mit Atemwegsbeschwerden profitieren von der Microsalt Anwendung. Der in mikroskopisch kleine Partikel zermahlene Sand verteilt sich über ein speziell entwickeltes Verfahren im ganzen Raum, gelangt beim Einatmen in das gesamte Atemwegssys tem, von der Nase bis in die äussersten Lungenbereiche, und wirkt daher positiv auf den Körper.
Die Natur wird Teil der Raumgestaltung.
Wo KLAFS drauf steht, steckt Wohlbefinden und Design drin.
Als Markt- und Innovationsführer im Bereich Sauna und Spa steht KLAFS seit über neunzig Jahren für Fachkompetenz, Qualität und Design.
«Wir sind ‹die mit de Chüeh›»: Die Holzkuh mit den roten Flecken und der Glocke um den Hals ist ein Schweizer Kultobjekt. Diese und viele weitere Holzspielwaren werden seit drei Generationen in Hofstet ten bei Brienz von der Familie Trauffer hergestellt. Die kultige Holzkuh wird mit viel Liebe zum Detail komplett von Hand gefertigt und lässt so alte Traditionen weiterleben. Jedes einzelne Stück dieser kleinen Kunstwerke ist ein meisterliches Unikat. Die Kühe –und natürlich zahlreiche andere Holzspielwaren –
bringen seit den Dreissigerjahren Kinderaugen zum Strahlen und Erwachsene zum Schwelgen. Nicht um sonst steht die Marke für Tradition und Swissness, Qualität und Nachhaltigkeit.
Hinter den Kulissen vor wunderschöner Kulisse Der Sitz des Familienunternehmens Trauffer, seiner Manufaktur, seiner Erlebniswelt und seinem Hotel, liegt am Ufer des türkisblauen Brienzersees am Fusse der schönsten Schweizer Berge und vereint verträumte Naturlandschaften mit wunderbar frischer Bergluft –
Wellness im eigenen Hotelzimmer? Im Trauffer Bretterhotel ist das möglich. Die Saunen aus Arvenholz versprechen private Wohlfühlmomente und garantierte Entspannung, die alle Sinne anspricht.Das Bretterhotel mit Trauffer Erlebniswelt.
Das Bad besticht mit pflegeleichtem schwarzem WSP.
In der Suite findet sich eine Arvensauna von Küng Wellness.
und ist unschwer zu erkennen, ziert doch eine fünf Meter hohe und mehrere Tonnen schwere rotgefleckte Holzkuh den mit Brettern verzierten Gebäudekom plex. Diese Holzverkleidung soll an die frühere Nut zung – eine Sägerei – erinnern und gleichzeitig den Weg vom Holzbrett zur handgefertigten Kuh veran schaulichen. Wenn Sie diese Kindertraumfabrik vor atemberaubender Kulisse besuchen wollen, bietet Ihnen Trauffer seit dem Sommer 2022 einen Erlebnis rundgang an, in dessen Zentrum die kultige Kuh steht. Während des Rundgangs – mal digital und mal ana log, aber immer spannend und abwechslungsreich –wird Holzkuhkunde betrieben und ein Blick hinter die Kulissen geworfen. Sie erfahren alles über die Geschichte, die Tradition und das Schnitzhandwerk der kultigen Holzfiguren: Wer hatte eigentlich die Idee, eine Holzkuh zu schnitzen und ihr rote Flecken an zumalen? Wie ist sie weltweit so beliebt geworden? Wie wird das süsse Ding hergestellt und was bedeutet die Aussage, sie sei «von Hand gemacht» und «nach haltig»? Wer noch mehr lernen möchte, kann auch an einem Schnitzkurs teilnehmen.
Nach dem Rundgang ist vor dem Rundgang: Ein Gastronomiebetrieb lädt zum kulinarischen Schlemmen
ein, im Shop kann eine grosse Auswahl an Produkten erstanden werden und für eine passende Unterkunft ist auch gesorgt. Denn im Trauffer Bretterhotel kann man nach einem langen, aktiven Tag – sei es nach einer sportlichen Biketour, einer gemütlichen Wande rung oder einem erlebnisreichen Schnitzkurs – die Seele baumeln lassen und ein Stück Wellnessglück in der eigenen Sauna geniessen. Der Bretterkomplex bietet mit 31 lässig stylischen, «kuhlen» und holzklassigen Zimmern und 104 Betten für jeden – egal ob Grossfamilie oder Aktivsport Urlauber – eine moderne, gemütliche und einladende Wohlfühlatmo sphäre zum Entspannen. Beispielsweise verfügt ein Zimmer neben Arvensauna auch über ein Wohnzimmer und eine grosse private Dachterrasse mit herrlichem Bergpanorama. In einem anderen Zimmer, dem Erlebnis Spielzimmer, gibt es ein Bett im siebten Spielhimmel, das mit einer Leiter erreichbar ist und über einen Rutschtunnel wieder verlassen werden kann. Die Betten, die im Übrigen gar nicht bretterhart sind, eignen sich bestens dazu, sich gemütlich darin einzukuscheln. Bretter gibt es aber natürlich trotz dem. Diese sind herrlich duftend und schaffen eine Wohlfühlatmosphäre, die Sie herrlich träumen lässt. Das Design und der Hotelname spiegeln das wider, was Trauffer (aus)macht: «Wir verarbeiten Bretter
zu Kühen», erklärt Brigitte Trauffer das Konzept des Bretterhotels. Die Ehefrau des Sängers Marc A. Trauffer ist Mitinhaberin und Gastgeberin im Hotel, für dessen Inneneinrichtung sie massgeblich zu ständig war und alles mit Sorgfalt ausgesucht hat. «Es sollte kein Chalet Stil sein, sondern traditionell und gleichzeitig sehr modern – handwerklich geprägt und nachhaltig», sagt die Gastgeberin. Das Innenleben des Hotels ist ein Mix aus Massivholz, Beton und schwarzen Elementen, die dem Ganzen einen industriellen Touch verleihen. Sogar die Wohlfühlbäder wurden komplett aus fugenlosem, schwarzem WSP® der Firma Steinhaus GmbH gefertigt. Ausschlag gebend für diesen Entscheid waren die Robustheit und die einfache Reinigung dieses Hightech Werkstoffes. Durch seine freien Gestaltungsmöglichkeiten in Form und Farbe konnten die Bäder perfekt dem Konzept angepasst werden. Qualität und Swissness stehen bei Trauffers hoch im Kurs, deshalb werden die Hotelgäste in einigen der Zimmer sogar mit einer Sauna aus Arvenholz aus der Manufaktur von Küng Wellness verwöhnt. Damit folgen die Betreiber dem Trend zum Spa in den eigenen Hotelzimmerwänden. Anstelle von öffentlichen Spa Bereichen bieten Wellness Suiten die Rückzugsmöglichkeit einer privaten Ruhezone. Auf der oberen Etage liegen fünf exklusive Suiten, vier
davon haben eine finnische Sauna, die grosse Suite eine Bio Sauna. Die Saunas bieten Platz für zwei Personen und verteilen ihren wohltuenden Arvenduft im ganzen Raum. Die Wellnesszone ist perfekt ins Interieur eingebettet und mit rahmenlosen Glasfronten ausgestattet, die den Blick auf das Zimmer freigeben. Das moderne, familien und hundefreund liche Bretterhotel und die Erlebniswelt stecken also voller Liebe zum Detail. Das lockere Motto «You sleep better in the Bretter» ist in der Trauffer Erlebniswelt und im Bretterhotel Programm und sorgt in einem grossen touristischen Gebiet für unvergessliche Ferien.
Brigitte Trauffer ist ausgebildete Lehrerin und Journalistin. Seit 2020 ist sie mit Marc A. Trauffer verheiratet. In ihrem Gemein schaftsprojekt, dem Bretterhotel, amtet Brigitte Trauffer als Geschäftsführerin und Gastgeberin. Die Quereinsteigerin im Hotelund Gastrobusiness hat ein Wirte patent und eine Ausbildung zur Gastro-Betriebsleiterin.
Seit November letzten Jahres kann sich die Schweiz über eine neue spektakuläre Wellnessanlage freuen, dem Fortyseven in Baden im Kanton Aargau. Wobei Begriffe wie «Wellnessanlage» oder auch «Thermalbad» dem besonderen Anspruch des neuesten Wellness Hotspots in der Schweiz nicht ganz gerecht werden. Geschäftsführerin Nina Suma spricht lieber von der ersten Wellness Therme in der Schweiz.
Baden – seit zweitausend Jahren ein tradi tioneller, historischer Badeort – ist der ideale Standort für den neuen Wellness Tempel von Fortyseven. Hier badeten schon die alten Römer und wussten das warme Thermalwasser – das mineralreichste Ther malwasser in der Schweiz – zu schätzen. Mit 47 Grad (daher auch der Name Fortyseven) fliesst es aus na türlichen Quellen. 1847 fuhren die ersten Gäste aus Zürich mit der damaligen Spanisch Brötli Bahn nach Baden zur Kur. Die Stadt Baden entwickelte sich zu dieser Zeit zu einem bedeutenden Kurort. Das alte Thermalbad wurde 2012 geschlossen, woraufhin 2018 der Bau der heutigen Wellness Therme Fortyseven begann.
Beim Fortyseven ist schon der Blick auf die Aussenan sicht ein Genuss, ein 160 Meter langer, mit einer Natur steinfassade verkleideter Flachbau, der sich wie eine offene Hand mit fingerartigen Öffnungen dem Himmel entgegenstreckt. Da erkennt man die Handschrift von Stararchitekt Mario Botta. Er hat mit Fortyseven nicht nur ein Thermalbad, sondern eine einmalige Thermen landschaft als Verbindung zwischen Bad, Stadt, Park und Fluss konzipiert.
Auch bei der Innenraumgestaltung wurde nichts dem Zufall überlassen. So sorgt das Interieurkonzept von Iria Degen, einer international renommierten Desig nerin, für ein harmonisches Zusammenspiel mit der Aussenarchitektur, das die warmen Farben der Natur wieder aufnimmt. So tragen Böden und Wände in Terrakotta Farben und mit Ahornholz ausgestattete Deckenvolumen zu einer besonderen und warmen Atmosphäre bei.
«Aufgrund der Positionierung des Fortyseven war es für uns wichtig, dass wir ausschliesslich sehr hoch wertiges Mobiliar einsetzen, das gleichzeitig funktio nal und einfach zu reinigen sein musste», erklärt Nina Suma. «Schliesslich sprechen wir nicht von einem Hotel mit 30 Zimmern, sondern von einer Therme mit durchschnittlich 800 Besuchern pro Tag.»
Entsprechend dem Highlevel Anspruch des Manage ments wurde seinerzeit für die kosmetischen Behand lungsräume im Spa Bereich ein Produkt gesucht, das Handtücher vorwärmen und trocknen konnte, sehr wenig Platz im Raum benötigt und auch nach dem Rohbau noch problemlos zu installieren war. Schliess lich wurde man beim Schweizer Raumklimaspezialisten Zehnder mit seinem Innovationsprodukt Zehn der Zenia fündig.
«Der Bau war schon weit fortgeschritten, als wir uns für dieses Wärmekomfortgerät entschieden haben. Im Gegensatz zu den meisten Wettbewerbsprodukten gab es den Zehnder Zenia auch in einer Aufputzvariante für eine harmonische Integration in moderne Badmöbel Ensembles. Und auch in dieser Einbauvariante beansprucht der Zenia dank seiner sehr
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geringen Masse wenig Raum und Stellfläche. Gerade dieser Punkt war für uns sehr wichtig, da wir in un seren Spa Räumen relativ viel Mobiliar einzustellen hatten», erklärt eine begeisterte Nina Suma. Als wei teren Pluspunkt zählten die Leistungsfähigkeit und die einfache Bedienbarkeit des Gerätes.
«Zehnder Zenia ist viel mehr als nur ein Design Heiz körper», erläutert Thomas Klink, Projektleiter Ent wicklung bei der Zehnder Group. «Ich würde ihn eher als multifunktionalen Alleskönner bezeichnen. So kann man beispielsweise mit dem Einschalten eines leistungsfähigen Heizlüfters einen Raum inner halb kürzester Zeit um ein paar Grad erwärmen. Zudem können bis zu drei Bade und Duschtücher hin ter einer Infrarot Glasheizfläche aufgehängt, schnell aufgewärmt und getrocknet werden.» Damit sind Badezimmer eigentlich immer aufgeräumt.
Der Zehnder Zenia wird in allen Treatment Räumen im Spa Bereich eingesetzt. Auch wenn alle Behand lungsliegen über eine integrierte Heizung verfügen, schätzen es die Gäste, wenn sie mit einem gewärmten Badetuch bedeckt werden. Zudem ist ein vorgewärm tes Badetuch zum Abtrocknen nach dem Duschen sehr angenehm. Dieses Wohlfühlen ist das Ergebnis der Zukunftsvisionen von Zehnder Zenia. Und Fortyseven bietet genau den richtigen Rahmen, um solchen Zukunftsvisionen ganz nah zu sein.
Der Outdoor Thermal Pool direkt an der Limmat.
Zusätzlich zum Spa-Angebot gehören auch moderne Treatment-Räume. Anzeige
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Cocooning, Sicherheit, Privatsphäre – diese Trends verändern auch die Bedürfnisse des Hotelgastes. Es stellt sich daher die Frage: Wo und unter welchen Voraussetzungen fühlen sich Hotelgäste wohl?
Um diesen neuen Ansprüchen und Bedürfnissen Rechnung zu tragen, braucht es darauf abgestimmte Ange bote – beispielsweise auch im Sauna bzw. im gesamten Wellness Sektor. So bietet eine private Sauna oder ein privater Well ness Bereich im eigenen Hotelzimmer die Möglich keit, den immer stärker werdenden Wunsch nach mehr Privatsphäre zu erfüllen. Im Unterschied zu öffentlichen Sauna und Wellness Bereichen bieten
Spa Suiten einen völlig privaten Rückzugsort, wo die Gäste zeitlich flexibel und ungestört entspannen und die Seele baumeln lassen können. Den erholsamen Saunagang oder das Bad in einer aussergewöhnlichen Badewanne mit spektakulärem Blick auf atemberau bende Landschaften können die Gäste so ganz für sich allein geniessen. Diese Ruhe und Sicherheit sind ein Privileg, das in der heutigen Zeit hochgeschätzt wird und sowohl den Gästen als auch den Hoteliers mehrere Vorteile bietet:
– Ein attraktives Wellnessangebot ist für die Entspan nung wichtig. Wenn die Gäste dieses Angebot im eige nen Hotelzimmer nutzen können, ist das ein deutli cher Mehrwert für sie. Zugleich erlaubt dieses Mehr an Leistung den Hoteliers, einen höheren Preis für die Exklusivität der Zimmerkategorie zu verlangen.
– Die Spa en Suite deckt verschiedene Ansprüche gleichzeitig. Beispielsweise wird so auch in der Ne bensaison eine bessere Zimmerauslastung gewähr leistet. Ausserdem können Hotelgäste gewonnen werden, die zwar gerne wellnessen, aber nicht un bedingt gerne in eine öffentliche Sauna gehen.
– Ein schöner, entspannender und gesundheitsför dernder öffentlicher Wellness Bereich wird zwar von vielen geschätzt, ist aber in einer gewissen Grösse zu halten, sodass mehrere Gäste gleichzeitig den Bereich nutzen können. Der Vorteil eines privaten Spas bzw. Wellness Bereichs liegt darin, dass dieser kleiner und kompakter gestaltet werden kann, da ihn maximal zwei Personen gleichzeitig verwenden.
Planung ist das A und O
Die Mission von KLAFS, Pionierin der Saunakultur in der Schweiz seit 1972, ist es, spannende und entspannende Wellnessund Spa-Momente zu ermöglichen – egal ob privat oder gewerblich. KLAFS schafft Momente, die geistig, seelisch und körperlich nachhaltig bereichern und die Gesundheit fördern. Hohe Servicequalität, grosses Know-how und Pioniergeist zeichnen das Unter nehmen aus.
Das Wichtigste bei einer Sauna en Suite ist die Pla nung. Da nicht jedes Hotel bzw. jedes Hotelzimmer dieselbe Ausgangslage bietet und gleich ausgestattet ist, erfordert jedes Projekt individuelle und massgeschneiderte Lösungen. Grundsätzlich gibt es aber für alle Hotelzimmer verschiedene Möglichkeiten, eine kleine, aber feine Sauna unterzubringen. Die Expert:innen von KLAFS helfen, die beste Variante auszuwählen und die Sauna den Raumgegebenheiten massgeschneidert anzupassen. Denn nur, wenn alle Ecken, Schrägen und Nischen optimal genutzt werden, verwandelt sich das Hotelzimmer in einen Ort des Wohlfühlens. Eine clevere Raumaufteilung und eine technisch optische Integration des Wellness Bereichs in das Inneneinrichtungskonzept des Zimmers sind daher essenziell. Um ein bereits bestehendes Zimmer in eine Spa Suite zu verwandeln, sind viele Planungs schritte notwendig. Diese Arbeit zahlt sich aber aus, weil damit ein gänzlich neues und attraktives Angebot für die Gäste geschaffen wird. Zudem sind den Planer:innen keine Grenzen gesetzt, wie sie das Hotelzimmer in eine Wohlfühloase umbauen, welche Materialien sie dazu verwenden oder in welchem Stil sie die Spa Suite halten. Denn egal wie das Projekt realisiert wird – ob modern minimalistisch, klassisch opulent oder dezent gemütlich – letztendlich ist der wichtigste Punkt, einen Mehrwert der Entspan nung und ein einzigartiges Wellnessambiente für die Gäste zu erzielen. Insbesondere auch für diejenigen Gäste, die keinen öffentlichen Wellness Bereich nut zen möchten und lieber vollkommene Privatsphäre geniessen.
Die ausfahrbare und platzsparende Sauna S1 von KLAFS ist die Innovation für genussvolles privates Saunieren und eignet sich auch für Hotelzimmer mit geringem Platz. Wie ein hochwertiges Möbelstück passt sich die formvollendete Sauna in das Interieur des Zimmers ein. Dabei nutzt sie den vorhandenen Raum sehr clever und findet so in jedem Zuhause und in jedem Hotelzimmer Platz. Denn in geschlossenem Zustand, wenn sie gerade nicht benutzt wird, ist die
Sauna mit einer Tiefe von 60 cm nicht grösser als ein gewöhnlicher Wandschrank. Per Knopfdruck kann die im minimalistischen Design gehaltene Sauna ähn lich einem Zoom Objektiv von Kameras ausgefahren werden. Dank dieses Zoom Prinzips entsteht so bin nen 20 Sekunden eine voll funktionsfähige Sauna mit einer Tiefe von 160 cm – eine Wellnessoase pur, die ausserdem eine lange Lebensdauer aufweist. Ent schleunigung, Entspannung und tiefes Wohlbefinden sind so auch auf kleinstem Raum möglich.
Das Miramonti Boutique Hotel setzt auf moderne Architektur – und auf die Sauna S1 en suite.
Um in die Zukunft zu investieren, gibt es so einige Möglichkeiten. Man kann in die eigene Weiterbildung und in die persönliche Zukunft investieren. Oder man investiert in die Zukunft des Betriebes, in Form einer Renovation oder eines Umbaus. Setzt man auf neue Arbeitszeitmodelle, um für künftige Generationen ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, ist dies auch eine Investition in die Zukunft des Unternehmens.
Die Stiftung Hans Schellen berg, unter Verwaltung der Vereinigung diplo mierter Hoteliers Restau rateure, verleiht jährlich den Hans Schellenberg Stiftungspreis. Diese Auszeichnung wird verliehen, wenn eine Diplomarbeit aussergewöhnlich, in novativ und für die Branche von Bedeu tung ist. Zudem entscheidet der Stiftungs rat über die Veröffentlichung der Diplom arbeit, sofern die Verfasserin oder der Ver fasser zustimmt.
Zwei Diplomarbeiten werden publiziert 2022 wurden zwei informative und span nende Diplomarbeiten veröffentlicht, um sie der ganzen Branche zugänglich zu machen. Die Themen lauten: «Finanzie rung von Bauprojekten in der Berghotellerie» und «Tod der Zimmerstunde».
Melanie Zenger hat sich mit dem Thema «Finanzierung von Bauprojekten in der Berghotellerie» auseinandergesetzt. Sie stellt die unterschiedlichen Kapitalquellen für Fördergelder vor und gibt wertvolle Ratschläge und Tipps.
Die Diplomarbeit von Christian Burkhard wurde ebenfalls veröffentlicht. Zudem wurde sie mit dem Hans Schellenberg Stif tungspreis ausgezeichnet. Sie beschäftigt sich mit neuen Arbeitszeitmodellen in der Hotellerie. Die Diplomarbeit «Tod der Zimmerstunde» gibt Antworten auf die Fragen: Welche Arbeitszeitmodelle gibt es? Welche Konsequenzen haben verschiedene Modelle für einen Betrieb? Was wäre die optimale Lösung? Diese beiden Diplomarbeiten sowie sieben weitere der letzten Jahre stehen für einen geringen Unkostenbeitrag von CHF 20.– im Online Shop unter www.shop.vdh.swiss zum Download zur Verfügung.
Hotelbetriebe in Bergregionen sind zum Teil infrastrukturell veraltet, ausserdem besteht beträchtlicher Investitionsstau. Vielen Beherbergungsbetrieben im alpinen Raum fehlen jedoch die nötigen finanziellen Mittel für grosse Investitionen. In der Schweiz sind zahlreiche Förderungs programme vorhanden; die Fördergelder auszulösen, ist allerdings nicht einfach.
Kapitalbeschaffung: Ablauf und Tipps
Die Diplomarbeit bietet kleinen bis mittleren Hotelbetrieben in Berggebieten eine Übersicht von Möglichkeiten zur Kapital beschaffung. Die Arbeit versteht sich als konkrete Wegleitung dafür, wie Hotelbetriebe Kapital für ihre Projekte be schaffen können. In der Erneuerung von Unterkünften in den Bergen liegt grosses Potenzial, denn die Zielgruppe für diese Beherbergungsbetriebe wächst.
Die Arbeit zeigt die Quellen von Fördergeldern auf. Ausserdem wird darauf hinge wiesen, wie essenziell eine gewissenhafte Vorarbeit seitens der Betriebe für die Ka pitalbeschaffung ist und wie wichtig eine Zusammenarbeit zwischen ähnlichen Be trieben ist. Aufgrund ihrer Recherchen kommt die Autorin zum Schluss, dass es nicht an Fördergeldern für Investitionen bei Hotelbetrieben in Berggebieten man gelt. Die Herausforderung für die Betriebe ist jedoch, Anfragen bei den unterschied lichen Kapitalgebern zu platzieren.
Das Umfeld eines alpinen Beherbergungsbetriebes ist häufig emotional stark engagiert. Hier Unterstützung anzufragen, kann sich lohnen. Auch füh len regionale Banken eine volkswirtschaftliche Verantwortung und unterstützen Betriebe vor ihrer Haustüre mit Krediten, obschon die Hotellerie als Risikobranche eingestuft wird.
Interessengemeinschaft für Berghotels gründen Die Hotellerie ist eine sehr gut vernetzte Branche. Trotzdem fehlt den Betrieben oftmals die Zahlenbasis, wenn es darum geht, Benchmark Zahlen für mögliche Kapitalgeber zusammenzutragen. Kleine Berghotels würden daher von einem Zusammenschluss und einem Wissensaustausch in Form einer Interessensgemeinschaft (IG) oder der Gründung eines eigenen Labels profitieren. Ein konstruktiver Austausch würde die Umsetzung von Projekten erleichtern. Im Nach gang könnten die entstandenen Beziehungen beibe halten werden, um Synergien zu nutzen, Erfahrungen auszutauschen und um weiterführende Zusammen arbeit zu betreiben.
Die Umsetzung von Investitionsprojekten ist eine langwierige Angelegenheit. Die Devise sollte also lauten: Spass haben am Projekt, am Verhandeln und an der Fleissarbeit, die Leidenschaft für das Projekt weitergeben und auf Investoren und Partner übertragen. Was gibt es denn am Ende Schöneres, als sein eigenes Investitionsprojekt zu verwirklichen und eines Tages die Neueröffnung feiern zu können?
Fachkräftemangel, immer weniger Ler nende, Abwanderung von guten Mitarbei tenden, demotivierte Angestellte – mit die sen Themen befassen sich Führungskräfte in der Hotellerie und Gastronomie. Zen tral stellen sich zwei Fragen: Wie komme ich zu neuen Mitarbeitenden? Wie behalte ich sie?
Nach intensiver Recherche steht fest: Geht man auf die Mitarbeitenden ein und passt die Arbeitsbedingungen deren Be dürfnissen an, so bleiben sie motiviert und loyal. Die Produktivität steigt. Zu dem kann man sich als attraktiven und innovativen Arbeitgeber positionieren und so einfacher Mitarbeitende rekrutieren. Besonders was Arbeitszeitmodelle betrifft, haben Hotel lerie und Gastronomie Ent wicklungspotenzial. Was passiert also, wenn man die Arbeitszeitmodelle anpasst? Welche Konsequenzen hat das für einen Betrieb? Welche Nachteile bringt die Veränderung mit sich? Kann jeder Betrieb die Zimmerstunde abschaffen?
Acht Arbeitszeitmodelle
In der Diplomarbeit findet man Antworten auf all diese Fragen und noch vieles mehr. Der Fokus liegt auf acht Arbeitszeitmodel len. Es werden Vor und Nachteile der Ar beitszeitmodelle und Anwenderbeispiele von verschiedenen Betrieben aufgezeigt. In der umfassenden Recherche zum Ist Zustand der Schweizer Hotellerie kommt Christian Burkhard zum Schluss, dass es einen grossen Handlungsbedarf in der Branche gibt. Die Arbeit begnügt sich nicht mit der Analyse. Der Autor präsentiert anregende Handlungsempfehlungen und ein eigenes Modell, das abgestimmt ist auf die Bedürfnisse aller Stakeholder – mit einem Fazit: Diese Diplomarbeit geht der Zimmerstunde an den Kragen.
modelle für einen Betrieb und was wäre die optimale
Aufgewachsen ist Raphael Guggenbühl im Zürcher Seefeld als Sohn eines Psychologen und einer Sozialarbeiterin. Zusammen mit seinem Bruder Alexander ist er in die Restaurant Selbstständigkeit gestartet. Inzwischen sind seine besten Freunde Mitinhaber vom «Restaurant Rechberg 1837» in Zürich.
Bruno-Thomas EltschingerZuallererst war da ein kleines handge schriebenes Weinkeller Büchlein, das sich «Weinkarte» nannte und von Raphael Allan Victor Guggenbühl (35) vom Restaurant Rechberg 1837 in Zürich stammte. Er bewarb sich damit 2019 für den Winelist Award des Weinmagazins Vinum. Einsenden konnte er es nicht, denn es existierte nur eine einzige Ausgabe davon.
Sonderpreis für Schatzkarte
Als Jurypräsident machte ich mir die Mühe, die «Wein karte» dort selbst anzuschauen, um mir ein Urteil zu bilden. Jede Änderung wurde mit dem Gummi und Bleistift von Hand vorgenommen. Vinum hat die Weinkarte dann mit dem Ueli Prager Preis, dem Jury Sonderpreis für die ungewöhnlichste, neuartigste Weinkarte der Gegenwart ausgezeichnet. Seine Wein karte, die Schatzkarte, ist ein absolutes Unikat, das gleichzeitig als Kellerbuch fungiert und so manche Preziosen beherbergt. Dieses Kaleidoskop von Ge heimtipps erfüllt damit genau die Massstäbe, die Ueli Prager mit seinem Aufbruch in die neue Welt voll brachte und hier mit der Philosophie «Zurück zu den Wurzeln» umgesetzt wurde.
1837 ist Programm
Im Konzept Rechberg 1837 ist die Zahl im Namen Programm. Die Gerichte bestehen nur aus Zutaten, die im Jahr 1837 – als der «Rechbergs» erbaut wurde – in und um Zürich auf dem Markt erhältlich waren.
Raphael Guggenbühl sagt dazu: «Wir wissen, wie unsere Produzenten arbeiten, und die Ursprünglich keit der Produkte steht im Zentrum. Wer einmal gesehen hat, wie viel Arbeit und Liebe in einem einzel nen Rüebli oder Apfel stecken, geht ganz anders damit um.» Damit will er sagen, dass bei Lebensmitteln, die das ganze Jahr über erhältlich sind, das Bewusst sein für deren Ursprung leicht verloren geht. Aber auch alle Getränke und über 600 Weine, die er im avantgardistischen Rechberg 1837 direkt von den Winzern bezieht, stammen ausschliesslich aus der Schweiz.
Raphael Guggenbühls Werdegang ist geprägt von luxuriösen Hotels und alternativen Jazzclubs sowie Partys. Als er sich selbstständig machte, war die Idee, diese beiden Welten zusammenzubringen: Das soziale und ökologische Denken sowie der persönliche und tiefere Umgang mit den Kunden der alternativeren Szene gemischt mit der hohen Qualität der Produkte und Dienstleistungen der 4 und 5 Sterne Hotellerie. Dieses gemeinsame Verständnis hat die Freunde Raphael, Alexander, Carlos und Celine zu einer kleinen Familie zusammengeschweisst. «Das wünsche ich jedem Gastrobetrieb», sagt der junge Chef. Da ihnen Innovation sehr wichtig ist, haben sie eine soziale Firmenstruktur aufgebaut, bei der die Mitwirkenden viel Mitspracherecht haben. Raphael Guggenbühl ist stolz auf sein Team, das wie ein «fluides Uhrwerk» läuft.
Der Rechberg 1837 steht für gehobene Gastronomie mit Sterne Qualität, aber ohne Sternen Steife. Eine gute Stube für Freunde, in der das gälische Sprichwort ‹als Fremder kommst du, als Freund gehst du› gelebt wird. Vielleicht eine kleine Reminiszenz an Raphael Guggenbühls schottische Vorfahren aus Aberdeen. Weil sich sein Bruder stark für Musik interessiert, der eigene Werdegang gespickt ist von Jazz Clubs und Bars (u. a. Eden au Lac, Widder Bar und Bazillus) und sie nach ihrer Selbstständigkeit wenig Zeit für Konzertbesuche hatten, begannen sie, musikalische Abende zu gestalten. Kunst und Kulinarik, die Fusion der Künste. Das Resultat sind inzwischen 15 GaultMillau Punkte sowie ein grüner Michelin Stern. Auch das zweite Lokal fängt gerade an zu laufen, das «Kultur Lokal Rank» im Zürcher Niederdorf, dort, wo früher der älteste, legendäre Kult Stripclub der Schweiz «Calypso» zu Hause war.
Mit Credo in den Vorstand Raphael Guggenbühl ist ein Rebell und eröffnete sein eigenes Restaurant nach dem Motto «No risk no fun, all in». Dazu kämpft er für eine nachhaltige Gastronomie – auf ökonomischer, ökologischer und sozialer Ebene –, für eine, die neue Wege geht und trotzdem den Bezug zur Tradition nicht verliert. Wen verwun dert es da noch, dass er kürzlich mit anderen dabei war, als es bei einer Kampfwahl zum Umsturz im Branchenverband kam und er in den Vorstand von «Gastro Stadt Zürich» gewählt wurde. «Als ich fünf Jahre alt war, sagte mir meine Mutter, dass Glück der Schlüssel zum Leben sei», erzählt er. «Ich liebe es, Gutes zu tun, selbstständig in Gastronomie und Kul tur zu sein. Nicht sehr reich an Geld, aber mit Taten drang, Wissen und Liebe zu meiner Umgebung», ist sein Credo. Mit Mut, jugendlicher Frische und Konsequenz setzt er seine Ideen um. Eine Konsequenz, die beeindruckt und auf die er und seine Freunde sehr stolz sein dürfen.
Ein Gefühlsmensch, der immer 100 Prozent gibt, mit 30 Personen in die Ferien geht und süffigen Blauburgunder mit radikal denkenden Sommeliers trinkt. Das ist Raphael Guggenbühl – und noch viel, viel mehr.
Sind Sie ein Gefühls- oder ein Kopfmensch? Ich würde mich eher als ein Gefühlsmenschen bezeich nen. Wenn sich etwas richtig anfühlt, muss es weiter verfolgt werden und lässt mich nicht mehr los.
Welchen Titel hätte Ihre Biografie? «Chopf abe und gnüsse». Ich versuche bei allem, was ich mache, 100 Prozent zu geben und dabei mich selbst und authentisch zu bleiben.
Was ist das Beste an Ihrem Beruf? Menschen glücklich zu machen, Emotionen weiterzutragen und Beziehungen zu Menschen aufzubauen, die viel Liebe für ihr Produkt besitzen.
Welchen Geschmack verbinden Sie mit Ihrer Kindheit? Karamellisierte Äpfel mit viel Butter.
Welcher Wein hat ursprünglich Ihre Liebe zum Wein geweckt? Ein Zürichsee Räuschling, den ich bei meinem Lehr antritt im Hotel Eden au Lac kennenlernen durfte.
Welchen Wein haben Sie immer vorrätig? Einen süffigen Blauburgunder und einen gereiften Completer sowie einen handgerüttelten Schaumwein.
Welche junge Winzerin beeindruckt Sie?
Die Winzerin Madlaina Erni aus dem Misox. Die Emo tionen, der Tatendrang und ihre Leidenschaft für den Weinbau faszinieren mich.
Welche Weinpersönlichkeit hat Sie am meisten beeindruckt?
Vermutlich Chosy – Josef Marie Chanton. Sein Wissen über die Schweizer Trauben, seine Ruhe und Gutmü tigkeit haben mich stets mitgerissen.
Wie arbeiten Sie als Sommelier mit Winzern zusammen?
Für mich ist ein direkter Austausch entscheidend. Es ist mir wichtig zu wissen, wer und was hinter dem Produkt steht, was für Arbeitsweisen, welche Ideale und Zukunftsvisionen die Personen auf dem Weingut haben.
Was erwarten Sie von einem guten Sommelier? Dass er nicht voreingenommen oder radikal denkt und nicht ausschliesslich seine Vorlieben oder Ge schmäcker verkauft, sondern das richtige Produkt im richtigen Moment für den Gast sucht.
Was ist Ihre letzte Weinentdeckung? The Juice vom Domaine des Groubeaux, Les Cuvées Pompette. Ein süffiger, einfacher Sommerwein, der seine Ecken und Kanten hat, aber durchaus Spass macht.
Welcher war der beste Wein Ihres Lebens und wo haben Sie ihn getrunken?
Ich bin ein Fan von Completer, auch Zürirebe genannt. Ich habe einen alten Jahrgang von Giani Boner ge schenkt bekommen, dieser oder der etwas jüngere 1997, den mir Peter Keller mitgebracht hat, ist wohl mein Favorit.
In welchem Restaurant sind Sie immer wieder Gast?
Im F39 im Zürcher Seefeld. Privat geführt, keine falsche Coolness oder Abgehobenheit. Ehrliche Leidenschaft für das Kochen, lokale Produkte und sehr hohe Qualität, ohne sich anzupassen. Ehrlich und authentisch. Einfach grossartig.
Welcher Koch hat Sie am meisten beeindruckt?
Mein Jugendfreund und Geschäftspartner Carlos Navarro. Er hat eine unbremsbare Energie dafür, Neues zu probieren und sich weiterzuentwickeln, ohne dabei Mitbewerber zu kopieren.
Was fällt Ihnen an anderen Menschen als erstes auf?
In der Regel die Aura eines Menschen, ob er beispiels weise offen ist, etwas Neues kennenzulernen. Oder
ob die Person einen schlechten Tag hat, sie kopflos geniessen will oder nicht offen ist, Risiken einzugehen.
Was ist der beste Rat, den Sie je erhalten haben? Es gibt kein Richtig oder Falsch, Schwarz oder Weiss, die Welt ist grau und jeder hat seinen eigenen Ruck sack mit Erlebnissen und Erfahrungen, die die Mo mente anders erleben lassen.
Was darf in Ihrem Kühlschrank niemals fehlen? Eine Flasche Adank’s Brut und ein Stück Käse.
Welche Haushaltsarbeit machen Sie am liebsten? Putzen, da sieht man das Ergebnis gleich und weiss, was man gemacht hat.
Für welche Eigenschaft bekommen Sie die meisten Komplimente? Männer kriegen keine Komplimente.
Was war Ihr schönstes Ferienerlebnis? Alle zwei Jahre gehen wir mit der Grossfamilie, mit mehr als 30 Personen, in die Ferien. Wir mieten ein abgelegenes Haus, wegen unseren Wurzeln in der Regel in Schottland. Die Ferien erden mich jeweils und lösen oft Knöpfe vom Alltag.
Auf welcher Website verbringen Sie online am meisten Zeit?
Privat ist es wohl SRF, NZZ, 9gag, Discord, Steam oder Reddit.
Gibt es etwas, das Sie unbedingt noch erleben wollen?
Neben meiner ruhigen, leicht introvertierten Art habe ich eine sehr aktive und abenteuerlustige Seite, die noch sehr viel vorhat.
Am Swiss Wine Vintage Award 2022 erntete der Jahrgang 2012 Lorbeeren. Swiss Wine Connection organisierte in Zürich eine Masterclass mit 16 reifen Schweizer Spitzenweinen aus der Schatzkammer des Mémoire des Vins Suisses, die nicht mehr erhältlich sind. Ob ein Wein simpel oder nobel ist, zeigt sich erst nach längerer Zeit des Reifens.
Bruno-Thomas Eltschinger
Zum Beweis dieser These führt «Swiss Wine Connection» als Partner des Mémoire des Vins Suisses seit 2005 den Swiss Wine Vintage Award durch und darf regelmässig gereifte Weine aus dessen Schatzkammer präsentieren. Die Weine des Jahrgangs 2012 entwickelten sich im Keller erfreulich. Die erfahrene Fachjury nahm die zehnjährigen Schwei zer Weine kritisch unter die Lupe und kam zu einem gefreuten Fazit. Der renommierte Weinsensoriker und Degustationsleiter Hans Bättig sowie die beiden Weinjournalisten Pierre Thomas und Martin Kilchmann bewerteten von 100 eingereichten Mustern 70 Weine mit 17 oder mehr Punk ten. Damit konnten sie den Gewächsen, die wirklich noch echte Freude bereiten, den Swiss Wine Vintage Award 2022 verleihen.
Anlässlich einer Masterclass wurden wei tere 16 rare Weine der Jahrgänge 2011, 2008, 2005 und 2002 von den vier bekann ten Weingütern Domaine Louis Bovard (Dézaley Grand Cru Médinette), Denis Mercier (Cornalin), Weinbau von Tschar ner (Churer Blauburgunder Gian Battista) und Gialdi Vini SA (Sassi Grossi) präsen tiert. In Anwesenheit der Winzerin und Winzer wurden die letzten Flaschen der Jahrgänge 2011, 2008, 2005 und 2002 der Schatzkammerweine geöffnet und vertikal verkostet. Die Degustation hat aufgezeigt, dass auch viele 2012er, weisse wie rote Gewächse, überraschend gut gereift sind und sich heute von ihrer schönsten Seite zeigen. Die Teilnehmer konnten sich von der Noblesse lange gereifter Schweizer Spitzenweine des Mémoire des Vins Suisses überzeugen.
Women & Wine-Society: Montag, 28. November 2022 «Enjoy Alcohol – Es geht auch ohne», Zürich
Die Women & Wine Society WWS des Sommelierverbandes Deutsch schweiz SVS ist eine Damengruppe innerhalb des Verbandes. Sie hat das Ziel, den weiblichen Mitgliedern ein eigenes Format anzubieten. Die Society will, interessierte Frauen für die Welt des Weins und die Inter aktion zwischen Wein, Speisen und Kultur begeistern. Zudem möchte sie eine Plattform und Möglichkeiten zum Austausch unter Frauen zu bieten. Der Status von Frauen in der von Männern dominierten Branche soll mit gegenseitiger Förderung und durch Weinkompetenz gestärkt werden.
Anmeldung & Auskunft: SVS-Sekretariat, Werdstrasse 34, 8004 Zürich, 044 241 80 60, sekretariat@svs-sommeliers.ch
Bitte beachten Sie auch die Website des SVS: svs-sommeliers.ch
Geschäftsmodelle der sonderbaren Art stehen diesmal im Zentrum der sonderbaren Presseschau an der Sonder Bar.
GernetEs gibt in einer Stadt kaum etwas öderes als zugekleis terte Schaufenster von Läden, die schliessen mussten. Gehäufte und langanhaltende Leerstände von Ge schäften sind das sichtbare Zeichen wirtschaftlicher Probleme, die einzelne Ladenbesitzer zwangen aufzugeben. Oder, wenn es noch schlimmer ist, stehen die leeren Läden für den wirtschaftlichen Abschwung eines Quartiers oder einer ganzen Stadt.
Normalerweise interessieren leere Schaufenster und Läden kaum. In Wien ist das anders. Da entstand eine erfolgreiche Geschäftsidee: Aus ungenutzten Ladenlokalen wurden Hotelzimmer. Die Urbanauts GmbH bietet rund 30 Hotelzimmer in ehemaligen Ladenlokalen. «Verköstigung» gibt es keine. Dafür «Hand reichungen für Frühstückslokale und Bierbeisl in der Nachbarschaft, Bars und Klubs». Die Initiantin dieses innovativen Konzepts, Theresia Kohlmayr, stammt aus einer Hotelierfamilie. Sie spricht von einer «hori zontalen Anordnung» ihres Hotels, das seine Dienste in der Nachbarschaft anbietet – «mit der Stadt als Foyer». Dies im Gegensatz zu klassischen Hotels, die ihre Zimmer und Services vertikal anbieten.
Das Konzept ist erfolgreich. Die Betreiberfirma schreibt schwarze Zahlen und erzielt mit zehn Beschäftigten einen Umsatz von rund 2 Millionen Euro. Die Auslas tungsquote der Ladenlokalhotelzimmer, die in Wien teil weise «nahe der Touristenhotspots Belvedere und Kara melitermarkt» liegen, beträgt übers Jahr gerechnet 80 Prozent. Die Ladenlokalhotelzimmer sind auf Dauer angelegt und nicht bloss Übergangslösungen, bis der Laden wieder vermietet ist. Man ist teilweise Pachtver träge über 15 Jahre eingegangen.
Die Ursprungsidee machte aus leeren Ladenlokalen ein zelne Hotelzimmer. Heute stehen aber nicht nur Zimmer zur Verfügung. In Linz wurden in einer umgebauten ehemaligen Tabakfabrik 33 möblierte Appartements gemietet, die vor allem von Geschäftsreisenden genutzt werden. Weitere Expansionsmöglichkeiten werden ge prüft. Überall dort, wo es leerstehende Lokale mit einem «Foyer» in der Nachbarschaft gibt, kann das Konzept prinzipiell angewendet werden. Aktuell gibt es ein Pro jekt in Triest. Und mit Besitzern von leerstehenden Schlössern ist man in Gespräch. (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9.9.2022)
Bevor man ein Hotel online bucht, konsultiert man gerne Empfehlun gen von Gästen, die bereits im ausgewählten Haus abgestiegen sind. So weit, so unproblematisch. Das Problem beginnt dann, wenn man nicht mehr weiss, ob die Bewertungen, die Kommentare und Empfeh lungen echt oder fake sind. Und das weiss man eigentlich nie.
Bewertungen und Empfehlungen von Hotels sind zur gewöhnlichen Handelsware geworden. Im Internet werden sie feilgeboten. Im Selbst test habe ich am 28. Oktober, 18.10 Uhr, «Bewertungen kaufen Hotel» gegoogelt. Das Ergebnis: über 23 Millionen Treffer und auf der ersten Seite zwölf Firmen, die Hotelbewertungen anbieten (z. B. Holiday check, Tripadvisor, Fivestar Marketing, Rezensio, Mystar Marke ting, pro.regiondo, freiraummanager, abouttravel usw.). Da wurden von einer Firma fünf Bewertungen für 74.95 Euro angeboten; zehn Bewertungen kosten 143.95 Euro (statt 149.50) und 50 Bewertungen sind für 629.95 Euro (statt 747.50) zu haben.
Unter dem Titel «Fünf Sterne für alle(s)» geht ein Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (11.10.22) der Sache mit den Online Bewer tungen in Deutschland nach. Die Recherche kommt zum Schluss: «Fake Bewertungen sind im Internet omnipräsent – und führen Kunden in die Irre. Agenturen verkaufen sie inzwischen auf skrupellose Art und Weise.» Die Handelsware Hotelbewertung (wohl aber jede Bewertung im Internet) hat ein Glaubwürdigkeitsproblem. Das sehen auch grosse Anbieter wie Google, oder Amazon so, wie der FAZ Artikel festhält. 2021 habe Google «knapp 100 Millionen Rezensionen geblockt oder entfernt». Amazon wird mit der Aussage zitiert, das Unternehmen habe 2020 «mehr als 200 Millionen mutmasslich missbräuchliche Rezensionen unterbunden». Der Vertrauensschaden und der volkswirt schaftliche Schaden solcher Fake Bewertungen lässt sich allerdings «nicht seriös beziffern».
Auf EU Ebene blieben Anstrengungen, die von Unternehmen, die Be wertungen verkaufen, mehr Transparenz verlangten, bisher erfolglos. Konsumentenschützer fordern, dass die Sache bei fehlbaren Firmen mit strafrechtlichen Massnahmen verfolgt wird – weitgehend erfolglos. Ein Grund dafür ist, dass es «so viele unterschiedliche Geschäftsmodelle der Portale» gibt. Dagegen anzukommen, meint eine bayrische Verbraucherschützerin, wäre nur mit einem «Potpurri an vielen kleinen Regelungen». Auf der anderen Seite werden Unternehmen, beispielsweise Google im Artikel mit Aussagen zitiert, wonach sie im Kampf gegen Fake Bewertungen Investitionen in «erheblichem Umfang» tätigen. Das Rennen zwischen Regel Potpurri und nicht völlig glaubwürdigen Unternehmen ist noch offen. Der Autor des Artikels aber meint abschliessend: «Je tiefer man sich in die Welt der Bewertungen im Internet begibt, desto grösser wird das Misstrauen, das einen beschleicht.»
«Zukunft» ist nicht nur ein Thema in unserem Fach magazin. In Deutschland fand kürzlich das Jahrestreffen der Reisebranche statt. Die Entwicklungen im Reiseverhalten sind in gewissem Sinne ein Indikator für Entwicklungen in der Belegung und Auslastung von Hotels in Feriendestinationen. Der Präsident des Reiseverbandes zeigte sich präsidialoptimistisch und nannte dafür als wesentlichen Grund: «Wir sind eine Zukunftsbrache. Denn das Reisen lässt sich nicht digitalisieren.»
Der deutsche Wirtschaftsminister, Rudolf Habeck, war als Gastredner geladen und setzte dazu einen Kontrapunkt. Die Ausgangsposition bildeten die Aussagen zur «Zukunftsbranche». Aber auch die acht Prozent der globalen Emissionen, die Tourismus und Reisen verursachen. Der Spitzenpolitiker der Grünen sagte: «So sehr Reisen Horizonte erweitert, so sehr trägt es auch zur Erderwärmung bei. Das zuzugeben ist keine Schande. Es zu leugnen wäre eine.» Die Ände rungen in Reiseprogrammen nannte er «die halbe Miete».
Zurück zum deutschen Reiseverbandspräsidenten. Er erwähnte auch Rückschläge in der Pandemie und stellte eine grundlegende Veränderung des Personal marktes in der Reisebranche fest: «Die klassische Stel lenausschreibung hat ausgedient. Statt ‹wir suchen› muss es von nun an heissen ‹wir bieten›.» Zudem mahnte er seine Mitglieder, bei der Personalsuche «nicht mehr alle im selben Teich zu fischen – nämlich bei den Wettbewerbern in der Branche». (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.10.22) Dieses Problem scheint in der Schweiz etwa anders akzentuiert zu sein. An der Walliser Fachhochschule wollen rund 80 Prozent der Studentinnen und Studenten im Bereich Tourismus erst gar nicht in der Branche arbeiten.
Der deutsche Lichtspezialist steht seit 1937 für höchste Ansprüche an die Lichtqualität und die Lebensdauer. Sigor arbeitet weltweit mit den führenden Produktions zentren zusammen und lässt dort seine innovativen Leuchtmittel und LED Retrofit Lampen produzieren. Dank intensiver Zusammenarbeit mit Designern und Forschungszentren wurde die Produktpalette in den letz ten Jahren stetig verbessert. Egal ob das warme Licht einer Filament Lampe gewünscht ist oder Spots, Einbauleuch ten, Lichtstreifen oder Retrofit Leuchtmittel benötigt werden, bei Sigor findet sich immer das Passende. Beste Konditionen und eine Garantie von zwei Jahren runden das Angebot ab. Ein Verkaufshit aus dem Hause Sigor ist die Tischleuchte Nuindie. Die robuste, IP54 geschützte Akku Leuchte eignet sich perfekt für den flexiblen Einsatz in der Hotellerie und Gastronomie. Hoteliers profitieren von günstigen Grosshandelspreisen. Vertrieb Schweiz:
Brauerei Inhaber Karl Locher arbeitet bereits seit Jahrzehnten unermüdlich an der Entwicklung neuer Wege, Brauerei Neben produkte wie Treber oder Bierhefe in hochwertige Nahrungsmit tel zu verwandeln. Entstanden sind neue, genussvolle Produkte.
brewbee «plant-based»-Linie – die wirklich nachhaltige, alternative Proteinquelle
Auf der Suche nach nachhaltigen, alternativen Proteinquellen spielt der Biertreber eine entscheidende Rolle. Der Malztreber wird zu vielversprechenden Fleischalternativen verarbeitet, die unglaubliches Potenzial haben: brewbee «Ghackets» und brewbee «Gschnetzlets».
Diese sind nur der Anfang der veganen brewbee «Plant based» Linie. Von der Bolognese bis zum Dessert: Der kreativen Küche sind keine Grenzen gesetzt. Bereits seit längerem arbeiten meh rere Gastronomen und Metzgereien im ganzen Land mit diesen Produkten. Ab sofort sind «Ghackets» und «Gschnetzlets» auch für den Endkonsumenten im Online Shop der Brauerei erhältlich, samt Zubereitungstipps und Rezeptvorschlägen.
brewbee.ch/produkte/plant-based
Ein Umbau mit Erweiterung sowie eine neue Gestaltung im Inneren machten aus dem Öschberghof in Donaueschingen ein 5 Sterne Superior Hotel. Einen wesentlichen Beitrag zum stim migen Gesamtbild leisten die speziellen Brunner Möbel.
Bereits 2012 entschied die Leitung des Öschberghofs um Hoteldirektor Alexander Eisenbrey, das Hotel im laufenden Betrieb umfassend umzubauen und zu erweitern. Nach gut sechs Jahren konnte im Frühjahr 2019 neu eröffnet werden. Aus dem einstigen 4 Sterne Haus in Donaueschingen ist unter der Leitung des Archi tekturbüros allmannwappner ein 5 Sterne Superior Hotel gewor den. Das idyllisch im Schwarzwald gelegene und von einem Golf platz umgebene Resort wurde von 73 auf 126 Zimmer erweitert, die Fläche des Spas wurde auf 5000 Quadratmeter verdoppelt. Während von aussen der Charakter des Öschberghofs weitgehend erhalten blieb, unterzogen die Innenarchitekten von JOI Design das Innere einer Frischzellenkur. Mit Vollholz Eichendielen, Schurwolle und Naturteppichen in gedeckten Farben nahmen sie Elemente der traumhaften, durch grosse Fensterfronten sichtbaren Umgebung auf. Verschiedene, teilweise massgefertigte Brunner Möbel in Sonderausstattung unterstützen das gestalte rische Konzept, sei es in der Bibliothek, im Restaurant oder in der Lounge. Farb und Materialmixe aus Leder und Stoff erzeugen spannende Kontraste und lockern das Gesamtbild auf. Besonders elegant wirkt die Karosteppung, mit der mal die Innen , mal die Aussenseite der fina club Polstersessel versehen ist. Ausgestattet mit einer speziellen Komfortpolsterung sind sie nicht nur ausgesprochen bequem, sondern dank des hochwertigen Leders in der Innenseite zudem besonders langlebig. Auch in den Lounges, dem Spa, den Zimmern und dem 1000 Quadratmeter grossen Tagungszentrum sind verschiedene Brunner Serien im Einsatz: vom crona Polstersessel mit zweifarbigem Bezug über pivot Steh tische bis hin zum first class Stapel Reihenstuhl mit extradickem Polster und vielem mehr. mm
Preise Abonnement
Herausgeberin
Verlegerin Annette Weber Hadorn a.weber@weberverlag.ch
Verlagsleiter Zeitschriften Dyami Haefliger d.haefliger@weberverlag.ch
Chefredaktion
Dr. phil. Hilmar Gernet (phg) h.gernet@hotelier.ch
Karl Wild (kw) k.wild@hotelier.ch
Autor:innen dieser Ausgabe: Martin Barth (Professor am Institut für Tourismus und Mobilität, Hochschule Luzern), Christian Burkhard (Personal chef Lenkerhof gourmet spa resort), Ivo Christow (Head of Design kruckerpartner.ch), Bruno Thomas Eltschinger (Präsident SVS/ASSP), Daniel Flury (Chefredaktor Kundenmagazine WIR Bank), Peter Gloor (Direktor Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit SGH), Nicole Martin (Marketing & Communications SHL), Gianluca Marongiu (Hotelier, Managing Partner Swiss Hospitality Solutions ), Noah Müller (Redaktor), Nicolo Paganini (Nationalrat, Präsident Schweizer Tourismus Verband), Daniel Plancic (Geschäftsleiter der SHS Academy), Christoph Känel (Bank WIR), Evelyne Rast (Rast Kaffee), Martin Schwegler (Rechtsanwalt), Jonathan Schönberger (Geschäftsführer Distillerie Studer & Co AG), Laura Spielmann (Redaktorin), Jürgen W. Sperber (Direktor Deutschschweiz PHAR SA), Roland Walker (CEO beck konzept ag), Melanie Zenger (Hotelière).
Anzeigenverkauf Thomas Kolbeck t.kolbeck@weberverlag.ch
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Layout Cornelia Wyssen
Bildbearbeitung
Adrian Aellig
Korrektorat Esther Loosli
Druck
AVD Goldach AG Sulzstrasse 10 12 9403 Goldach
The Chedi Andermatt: Cover, 20, 21, 26, 28, 29; Lea Dörig: Seite 7; lvffood.com: Seite 9; GstaadPalace Franz W. Faeh: Seite 16; Kanipak Photography: 22 (links), 23; Valentin Luthiger: 22 (rechts), 24, 25; Roland Halbe: 27; Reto Guntli: 32; Raffi Falchi: 51; Nicola Pitaro: Seite 53; Inter face: 72–73; Felix Meinhardt: 87; Leonardo Mastro stefano: 92, 123, 124; envato: 93, 125; Tiberio Sorvillo: 118.
1 Jahr (6 Ausgaben): CHF 120.–2 Jahre (12 Ausgaben): CHF 240.–
Einzelausgabe: CHF 16.–, Ausland zuzüglich Porto ISSN 1664 7548
WEMF/SWBeglaubigung 2022 Total gedruckte Auflage: 8000 Exemplare Total verbreitete Auflage 7021 Exemplare
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Offizielles Publikationsorgan «Hotelière» ist das offizielle Publikationsorgan des Schweizer Sommelierverbandes ASSP SVS und der Vereinigung dipl. Hoteliers VDH.
Was langweilt Sie am meisten? Technik, die nicht funktio niert, eintönige Vorträge, zu wenig Abwechslung.
Was weckt Ihre Begeisterung? Kreative Projekte und Ideen –besonders dann, wenn mir gesagt wird, dass es nicht gehen oder funktionieren könnte.
Was macht Sie glücklich? Fröhliche, begeisterte und zufriedene Gesichter. Men schen zur Seite zu stehen, zu fördern und zu fordern und dabei positive Entwicklungen beobachten zu dürfen.
Was macht Sie traurig? Wenn Werte wie Respekt, Wertschätzung und Verständ nis im Miteinander fehlen.
Ihr bisher grösster Erfolg?
Eine Notsituation, in der wir helfen konnten. Heute sind deshalb zwei Menschen glück lich verheiratet.
Der grösste Flop?
Als 7 Jährige war ich einmal unzufrieden, da habe ich mein bescheidenes Hab und Gut in meinen Puppenwagen gepackt und wollte ausziehen. Nach einer halben Stunde stand ich wieder im Elternhaus.
Ihre Lieblingsbeschäfti gungen?
Aktiv an der frischen Luft sein: zu Fuss, auf dem Velo oder den Ski. Zwischendurch darf’s auch ein spannendes Buch sein.
Was möchten Sie gerne können?
An einen Pianoflügel sitzen und freiheraus spielen können. Davon träume ich, seit ich klein war.
Welchen Traum würden Sie sich gern erfüllen?
Das verrate ich erst, wenn die ser wahr geworden ist.
Ihr grösster Wunsch?
Gesund und fit bleiben bis ans Ende eines erfüllten Lebens.
Ein Jahr lang Ferien – was würden Sie tun?
Mit unserem Wohnmobil Euro pa bereisen und meine Sprach kenntnisse etwas aufpolieren.
Welche drei lebenden Persönlichkeiten bewun dern Sie am meisten? Generell Menschen, die sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, pragmatisch und besonnen han deln und stets guter Dinge sind.
Wer wird Ihrer Meinung nach völlig unterschätzt? Zurückhaltende Menschen. Diese überraschen bei passender Gelegenheit oft mit einer ausser gewöhnlichen Persönlichkeit.
Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gern einen Abend verbringen? Angela Merkel.
Was wäre das Thema? Ihr Rückzug aus Politik und Öffentlichkeit. Wie sie als Privatmensch ist und wie es ihr heute geht.
Ist Ihr Leben heute spannen der als vor zehn Jahren? Es war schon immer etwas tur bulent mit neuen, ungewohnten Herausforderungen. Und es bleibt spannend. Dank unglaublich vielen Erfahrungen.
Wo leben Sie am liebsten? Wenn nicht an der Lenk, dann da, wo es warm ist. Ich bin ein Sommerkind. Wasser, Sonnen schein und Wärme sind meine Elemente.
Was haben Sie im Leben verpasst?
Ich fühle mich noch zu jung für die Antwort. Das Leben ist ein Geschenk, ein Erlebnis und die Summe all meiner Entscheide. Ich habe bis heute nichts verpasst.
Als was würden Sie am liebs ten wiedergeboren werden? Ich fühle mich ganz wohl in meiner Haut.
Ihr Lebensmotto? «Manche spüren den Regen, andere werden nur nass.» Das kommt von Bob Marley. Wichtig ist mir, bewusst im Hier und Jetzt zu leben.
Ihr Lieblingshotel – und warum?
Es muss genügend Weite haben und Angebote fürs «Kopflüften». Es soll familiär und gemütlich sein, kulinarisch begeistern und feine Cocktails servieren. Auf Schloss Elmau hat es mir immer sehr gut gefallen.
Heike Schmidt wuchs bei Radolfzell am Bodensee auf, wo sie nach dem Wirtschafts abitur Tourismusbetriebswirt schaft studierte und als diplo mierte Betriebswirtin abschloss.
Ihre ersten praktischen Erfah rungen sammelte sie als Rezeptionistin und wechselte vor 16 Jahren in die Schweiz. Als Front Office Manager arbeitete sie im Ascot in Zürich und im Poho in Weggis und wechselte dann als Reservations Manager ins Baur au Lac nach Zürich.
Seit 2007 ist sie mit Jan Stiller zusammen, mit dem sie 2010 die Direktion des Lenkerhofs übernahm. Heike Schmidt und ihr Partner führen das Luxus haus im Simmental mit gröss tem Erfolg.
Ihr Lieblingsrestaurant –und warum?
Der einfache Italiener um die Ecke. Ich mag die Vielfalt Italiens.
Was soll man später einmal von Ihnen sagen? Sie war immer da, hat ein spannendes Leben geführt und ist ihren Weg gegangen.
Senken Sie jetzt Ihre Energiekosten. Dank neuster LED-Leuchtmittel sparen sie Geld und steigern gleichzeitig die Lichtqualität. An die Verhältnisse optimierte Leuchten, werten Ihren Betrieb auf und geben Ihren Gästen ein gutes und sicheres Gefühl.
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Weitere Informationen unter: www.fm-leuchten.ch/hotel-und-gastro