Kurzvorschau – Elin Band 1

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Impressum

Alle Angaben in diesem Buch wurden vom Autor nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und von ihm und dem Verlag mit Sorgfalt geprüft.

Inhaltliche Fehler sind dennoch nicht auszuschliessen. Daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag übernehmen Verantwortung für etwaige Unstimmigkeiten.

Alle Rechte vorbehalten, einschliesslich derjenigen des auszugsweisen Abdrucks und der elektronischen Wiedergabe.

© 2016, 2017, 2018, 2020 Werd & Weber Verlag AG, Gwattstrasse 144, 3645 Thun / Gwatt 5., neu illustrierte Auflage 2020

Texte Melanie Oesch

Illustrationen Christina Wald

Werd & Weber Verlag AG

Lektorat Sophie Meyer und Renate Hodel

Covergestaltung Rahel Gerber und Sonja Berger

Gestaltung Inhalt Manuela Krebs, Sonja Berger und Dominic Siegrist Satz Sonja Berger

Korrektorat Martina Witschi und Iris Lengyel

ISBN 978-3-03818-176-7

www.werdverlag.ch www.weberverlag.ch

Inhalt

Vorwort ........................................................................................................................... 7

Elin und Berta lernen sich kennen .............................................................................. 8 Berta wartet auf Elin ................................................................................................... 10 Endlich schulfrei ......................................................................................................... 12 Elins Zuhause .............................................................................................................. 14 Mittagessen mit der ganzen Familie ......................................................................... 16 Elin und die Menschen ............................................................................................... 18 Eine Enttäuschung ...................................................................................................... 20 Elin ist traurig .............................................................................................................. 22 Elin schläft beruhigt ein ............................................................................................. 24 Besuch beim Grossvater ............................................................................................. 26 Ein besonderer Tag...................................................................................................... 28 Das Geburtstagsfest und eine Überraschung .......................................................... 30 Auf dem Weg zu Bertas Zuhause ............................................................................... 32 Grossvater Robert und die Zaubertreppe ................................................................. 34 Die Zaubertreppe ........................................................................................................ 36 Berta hat einen Plan .................................................................................................... 38 Das Vogelspektakel beginnt ....................................................................................... 40 Die unaufmerksamen Wandererinnen ..................................................................... 42

Vogeltreffen bei Berta ................................................................................................. 44 Berta spricht zu der Versammlung ............................................................................ 46 Der nächste Tag ........................................................................................................... 48 Die Magie der Musik ................................................................................................... 50 Elins Einsatz ................................................................................................................ 52 Das grosse Fest ............................................................................................................ 54 Tue d’Ouge uf ............................................................................................................... 57

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Vorwort

«Tue d’Ouge uf de, gsehsches scho, wie schön die Wäut cha sy, es git so viu z’gseh, chum blyb doch stah, süsch geit ds Läbe a dir verby.»

Die Botschaft dieser Liedzeile habe ich schon sehr lange im Kopf. Sie begleitet mich seit vielen Jahren und ermöglicht mir immer wieder Wunderbares zu entdecken und mit dem Herzen zu sehen. Dafür bin ich unendlich dankbar.

Ich schätze mich wirklich glücklich, dass ich in einer so schönen Gegend aufwachsen durfte, und dass mich meine Eltern und Grosseltern auf so mancher Entdeckungsreise durch die Natur begleitet haben. Sie haben mir Tiere gezeigt und Pflanzen erklärt, die ich heute noch erkenne und ich freue mich, wenn ich mich an die einzelnen Namen erinnern kann. Hätte mir niemand gesagt, wie die schönen Blumen auf der Wiese heissen, würde ich heute vielleicht an ihnen vorbeigehen ohne sie zu beachten.

Mit meiner Geschichte möchte ich ein paar symbolische Werte meiner Kindheit zurück-, oder besser gesagt, weitergeben und anderen Kindern, egal wie gross oder wie klein, sagen, dass es in unserer Natur so viel Schönes, Magisches und Fantasievolles zu entdecken gibt. Wir wissen es nämlich alle: Es sind oft die kleinen Dinge, die unseren Alltag bereichern.

Im Buch muss Elin schmerzhaft erfahren, dass viele Menschen verlernt haben genau diese kleinen Dinge zu sehen. Sie sind blind auf dem Herzen und lehnen Elins Einladungen zum gemeinsamen Spielen und Verweilen unhöflich ab. Dank einer Idee von Elins bester Freundin, der weisen Waldohreule Berta und mit grosser Unterstützung der Vogelfamilien im Eriztal, gelingt es dem Baumzwergenmädchen die Herzen der Menschen wieder zu öffnen. Dass dabei auch die Musik eine wichtige Rolle spielt, ist mir sehr wichtig.

Nun wünsche ich euch viel Freude beim Eintauchen in meine Fantasiewelt und natürlich stets offene Augen, Ohren und Herzen.

Elin und Berta

lernen sich kennen

Es ist schon eine Weile her, dass sich Berta die Waldohreule und Elin kennengelernt haben. Berta weiss noch ganz genau, wie lange sie das Baumzwergenkind beobachtete und sich an ihrem aufgestellten und fröhlichen Wesen erfreute. Elin war schon damals sehr neugierig und musste alles anfassen und an allem riechen.

Als die Kleine dann aber eine Handvoll knallrote, weiss gepunktete Fliegenpilze sammeln wollte, musste Berta handeln und rief: «Uii, mein Mädchen! Diese Pilze sehen zwar schön aus, aber die sind giftig! Die solltest du nicht anfassen.»

Ganz verdutzt schaute Elin die kleine Waldohreule an: «Danke, lieber Vogel! Mein Grossvater hat mir von giftigen Pflanzen erzählt, dass es aber auch giftige Pilze gibt, wusste ich nicht! Aber sag mir, wer bist denn du?»

Und so begann Berta der kleinen Elin zu erzählen: «Ich bin Berta, die Waldohreule! Ich lebe seit vielen Jahren hier im Eriztal und helfe den Menschen die Natur, die Tier- und Pflanzenwelt besser zu verstehen.»

Elin war fasziniert und sagte dann nach langem Staunen: «Weisst du was, liebe Berta, wenn ich einmal gross bin, dann will ich auch so werden wie du.»

Von dem Tag an, waren die beiden richtig gute Freundinnen.

Berta

wartet auf Elin

Heute sitzt Berta, wie jeden Mittag, auf dem grossen, verzworgelten Ast der alten Buche und wartet bis ihre Freundin Elin aus dem Schulhaus kommt.

Es ist ein wunderbar sonniger und sehr milder Frühsommertag. Ein leichtes Lüftchen zieht durchs Eriztal und verbreitet den Duft von frisch gemähtem Gras. Von weitem hört man das Surren eines Traktors und das lebendige Rauschen der Zulg.

Endlich

schulfrei

Lautes Gelächter und Kinderstimmen reissen Berta aus ihren Gedanken. Eine Schar Baumzwergenmädchen und Baumzwergenjungen stürmt aus der Schule. Sie freuen sich auf einen schulfreien Nachmittag.

Elin springt ganz vorne. Als sie die Waldohreule entdeckt, winkt sie ihr freudig zu und die zwei Freundinnen machen sich gemeinsam auf den Heimweg. Elin erzählt ganz stolz, dass sie heute Morgen in der Schule wieder zwei neue Buchstaben gelernt hat und nun schon richtige Sätze schreiben kann.

Berta ist beeindruckt. «Richtige Sätze? Das sind ja schon ganz viele Buchstaben», staunt sie. Und während sie reden und lachen, erreichen die beiden bald die grosse Linde. Dort ist Elins Familie schon seit vielen Jahren zu Hause.

Elins Zuhause

Elin wohnt mit ihren Eltern und ihren drei Brüdern oben im Baumhaus, Grossvater Robert wohnt ganz unten im Baum. In der grossen Linde führen Elins Eltern mit viel Liebe für alle Waldbewohner eine kleine Apotheke. Die haben sie vor ein paar Jahren vom Grossvater übernommen. Robert ist nun schon siebzig Jahre alt und mit seinem grauen, langen Bart sieht er ein bisschen aus wie ein Zauberer. Elin mag ihren Grossvater sehr, sehr gerne und verbringt oft Zeit mit ihm. Er weiss viel über die Tiere und Pflanzen im Wald und Elin liebt es, wenn er ihr und ihren drei Brüdern die alten Geschichten vom Tal erzählt.

Die ganze Familie sitzt schon am Tisch als Elin endlich nach Hause kommt.

Mittagessen

mit der ganzen Familie

Elins drei Brüder Tim, Jan und Luk warten ganz ungeduldig am Tisch. Lauthals erzählen sie den Eltern und dem Grossvater von ihrem Schulmorgen. Es duftet nach frisch gekochter Suppe und ofenwarmen Brötchen.

Sobald Elin sitzt, schöpft die Mutter jedem eine Kelle dampfend heisse Gemüsesuppe, verteilt die Brötchen und alle fangen nach einem lauten «Guten Appetit» sofort an zu essen. Und dann wird es tatsächlich kurz still am Tisch. Die ganze Familie geniesst das feine Essen.

«Mmmmmmhh – das schmeckt hervorragend. Danke Mama!», ruft Elin nach dem letzten Löffel Suppe begeistert und rennt, noch mit fast vollem Mund, fröhlich zum Spielen nach draussen.

16

Elin

und die Menschen

Die letzten Schneereste an den Felsen der Sieben Hengste glänzen und glitzern in der Sonne. Fast so als wollten sie sich vor dem endgültigen Dahinschmelzen ehrenvoll verabschieden. Elin mag es, wenn auf den Wiesen wieder alles zu spriessen und zu blühen beginnt. Dann kommen nämlich auch wieder viele Menschen am Lindenbaumhaus vorbei: Wanderer, Naturliebhaber, und auch die Älplerfamilien zieht es wieder auf den Berg. Elin liebt es gemeinsam mit ihren Brüdern und mit den Menschen zu spielen. Das hat schon so manchen Nachmittag wie im Flug vorbeigehen lassen.

Eine Enttäuschung

Heute jedoch erlebt Elin etwas, was sie so noch nie erlebt hat.

Sie kann es kaum erwarten nach draussen zu gehen und mit den Menschen zu spielen. Mit einer Blitzgeschwindigkeit erledigt sie ihre Hausaufgaben, schlüpft in ihre geblümten Lieblings-Gummistiefel und stapft über die kleine Wiese vor dem Lindenbaumhaus. Sie blinzelt in die Sonne und hat richtig gute Laune. Tim, Jan und Luk halten bereits Ausschau nach dem ersten Spaziergänger, mit dem sie in der Wiese herumtollen und spielen können. Doch die vorbeigehenden Wanderer sehen an diesem Nachmittag allesamt besonders merkwürdig, um nicht zu sagen, komisch aus. Mit abwesenden Blicken und in scheinbar grosser Eile marschieren sie an der grossen Linde vorbei.

Die Geschwister haben kein Glück: Niemand hat auch nur eine Minute Zeit um mit ihnen zu spielen. Einige sind sogar richtig unfreundlich und gehen ohne ein Wort und ohne den Blick zu heben am Baumzwergenhaus vorbei und lehnen die Einladung zum Spielen unhöflich ab.

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Elin ist traurig

An dem Abend ist Elin sehr traurig und kann nicht einschlafen. Die Erlebnisse des Nachmittags gehen ihr nicht aus dem Kopf. Warum bloss haben die Leute keine Zeit, um mit ihr und ihren Brüdern zu spielen?

Da hört sie ein leises Klopfen. Elin erschrickt kurz und sieht Berta, wie sie vor dem Fenster sitzt und mit ihrem Schnabel an die Scheibe klopft. Elin rutscht aus dem Bett und öffnet das Fenster.

«Meine gute Berta», flüstert Elin, «komm herein. Ich bin ja so froh, dass du gekommen bist. Sicher hast du gespürt, dass es mir heute nicht so gut geht.»

«Arme Elin … Was du heute erlebt hast, ist nichts Aussergewöhnliches – es ist leider ein Teil der Menschenwelt», sagt Berta und hockt sich auf den Bettrand.

«Weisst du, die Menschen heutzutage sind rastlos und finden oft kaum noch Zeit ein mal durchzuatmen und zu verweilen. Oder mit dir und deinen Brüdern zu spielen. Die Leute sind so sehr mit sich selber beschäftigt, dass sie die schönen Dinge um sich herum nicht mehr sehen. Sie sind blind auf dem Herzen.»

Elin hört aufmerksam zu und hat bald eine Idee: «Vielleicht könnten meine Eltern eine Medizin herstellen? Und dann könnten wir mit wenigen Tropfen die Herzblindheit der Menschen heilen.»

«Meine kleine Elin, deine Idee ist wunderbar, auf jeden Fall, aber für blinde Herzen gibt es leider keine Medizin aus der Apotheke», antwortet Berta und sieht Elin tief in die Augen. «Weisst du, wir tragen diese Medizin eigentlich alle in uns.»

Elin atmet tief durch und fragt entschlossen: «Und wie kann ich diese Medizin finden? Verräts du mir das Geheimis, Berta?»

Berta schaut das Baumzwergenkind lange an: «Es gibt kein Geheimnis dafür, liebe Elin. Alles was es braucht ist ein bisschen Aufmerksamkeit, Respekt und Dankbarkeit. All das hast du schon in dir drin. Aber du musst wissen, nicht alle sind so auf merksam und gutmütig wie du, und nicht alle Kinder auf dieser Welt haben das Glück, an einem so schönen Ort aufzuwachsen wie du es kannst. Mein Urgross vater hat mich gelehrt, dass man sich immer für alles Schöne im Leben bedanken und ihm respektvoll begegnen soll. Und das versuche ich seither an all meine Vogelfreunde, an die Menschen, aber auch an die grossen alten Bäume, an die Rehe und Füchse im Wald und an alle, die hier leben, weiterzugeben. Hör zu, wenn der Wind für dich singt – lausche dem Rauschen der Blätter, dem Zirpen der Grillen und dem Gezwitscher der Vögel. Das fehlt den Menschen heute leider.»

22

Elin schläft beruhigt ein

Elin ist total fasziniert von Bertas Wissen und ihrer Weisheit. Und obwohl sie nicht ganz alles versteht, was die Eule ihr erklärt, spürt sie ganz deutlich, wie ihr Herz leichter wird. Sie weiss, dass Berta ihr helfen wird, die Menschen von ihrer Krankheit zu befreien. Doch bevor Elin mit dem Pläneschmieden beginnen kann, fallen ihr die kleinen Äuglein zu und bald schläft sie friedlich und sanft ein. Berta bleibt noch eine Weile sitzen, bevor sie zu ihrem Nachtflug ansetzt und sich auf den Heimweg macht.

24

Besuch

beim Grossvater

Am nächsten Tag besucht Elin ihren Grossvater. Als sie die grosse, schwere Türe zu seiner Wohnung aufstösst, steigt ihr ein intensiver, aber sehr angenehmer Geruch in die Nase. Neugierig hüpft sie hinein und beobachtet ihren Grossvater, wie er haufenweise getrocknete Blätter in grosse Konfitürengläser abfüllt.

«Was machst du denn da, Grossvater?», fragt Elin und steckt sofort ihre Nase in eines der Gläser rein.

«Ich habe letzte Woche die ersten Kräuter gesammelt und getrocknet. Jetzt fülle ich sie in die Gläser ab, damit ich mir jeden Morgen zum Frühstück meinen Kräutertee kochen kann», erklärt der Grossvater.

«Ach so», sagt Elin kurz und berichtet ihm dann von den Menschen, die keine Zeit zum Spielen haben und von dem, was Bertas Urgrossvater gesagt hat. Grossvater Robert schmunzelt in seinen grauen langen Bart hinein. Obwohl ihn die Waldohreule schon längst über die Geschehnisse informiert hat, hört er Elin aufmerksam zu und nickt immer wieder.

«Na, da weisst du ja schon viel mehr als manche Erwachsene hier im Tal, meine Kleine», lobt der Grossvater seine Enkelin. «Ich bin sicher, dass du und Berta schon sehr bald eine Idee haben werdet, wie ihr die Menschen von den blinden Herzen befreien und sie wieder auf die Schönheit der Natur aufmerksam machen könnt. Wenn ich etwas für euch tun kann, so stehe ich euch jederzeit gerne mit Rat und Tat zur Seite.»

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Ein besonderer Tag

Die Tage vergehen, ohne dass Elin und Berta die zündende Idee finden, wie sie den herzblinden Menschen helfen können. Und so steht plötzlich schon Elins Geburtstag vor der Tür. Berta kann kaum glauben, dass das quirlige Baumzwergenmädchen mit der blonden Lockenpracht heute schon stolze sieben Jahre alt wird.

Am selben Morgen erwacht Elin erst, als die ersten Sonnenstrahlen durch ihr Fenster scheinen und sie an der Nase kitzeln. «Guten Morgen, liebe Sonne», sagt Elin noch etwas verschlafen, «schön, dass ich an meinem Geburtstag von dir geweckt werde. Das freut mich sehr, viiiielen Dank!»

Dann zieht sie sich flink ihr blaues, geblümtes Lieblingskleid an, kämmt sich ihre blonden Locken und hüpft die Treppe runter in die Küche. Pünktlich um halb acht kommt auch Berta angeflogen und begleitet das Geburtstagskind zur Schule.

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Das Geburtstagsfest und eine Überraschung

Am Nachmittag ist viel los.

Grossvater Robert sitzt auf der Bank vor der alten Linde und beobachtet, wie sich die kleine Wiese vor dem Baumzwergenhaus langsam füllt. Alle Kinder aus der Nachbarschaft und auch die kleinen Hasen und Eichhörnchen sind für Elins Geburtstag gekommen. Der Grossvater hat extra frischen Wiesenkräutertee gekocht und Apfelringe getrocknet, und Elins Mutter hat einen Schokoladenkuchen mit bunten Smarties drauf gebacken. Das ist nämlich Elins Lieblingskuchen.

Es ist ein fröhliches Treiben und Elin geniesst die grosse Spielrunde in vollen Zügen!

Als sich die Besucher auf den Heimweg gemacht haben, kehrt vor dem Baumzwergenhaus langsam wieder Ruhe ein. Elin und Berta sitzen auf der Bank vor der alten Linde und geniessen die letzten Sonnenstrahlen.

Berta hat für ihre Freundin ein wunderbares Geburtstagsgeschenk vorbereitet: «Weisst du was, liebe Elin? Wenn ich dich morgen nach der Schule abhole, möchte ich dir gerne mein Zuhause zeigen. Du bist jetzt gross genug und kannst den beschwerlichen Weg dorthin bewältigen.»

Elin traut ihren Ohren nicht. Sie ist ganz aus dem Häuschen. «Vielen tausend Dank, Berta! Das ist ja eine tolle Überraschung!»

Auf dem

Weg zu Bertas Zuhause

Am nächsten Morgen in der Schule hat Elin Mühe sich zu konzentrieren. Immerzu muss sie daran denken, dass sie heute mit Berta durch den grossen Wald, hoch hinauf bis unters Trogenhorn klettern wird. Wie es wohl da oben aussieht?

Als kurz vor zwölf das Klopfen des Buntspechtes den Schulschluss ankündigt, hat Elin schon alle ihre Sachen gepackt.

Gut gelaunt und voller Neugierde stapft Elin tapfer den schmalen Weg entlang. Berta fliegt dicht über ihr und zeigt ihr den Weg.

«Berta! Hier ist es noch viel schöner, als ich es mir mit Grossvaters Geschichten ausgemalt habe!», schwärmt Elin. «Ich habe noch nie so viele verschiedene Grüntöne gesehen. Hier gibt es sogar das lustige Sternlimoos! Das gefällt mir besonders gut.»

Berta strahlt den kleinen Blondschopf an. Es erfreut sie immer wieder aufs Neue, wie genau Elin alles beobachtet. Das kleine Baumzwergenmädchen ist wirklich etwas Besonderes.

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