Kurzvorschau – Elin trifft neue Freunde (Neuauflage)

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Impressum

Alle Angaben in diesem Buch wurden vom Autor nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und von ihm und dem Verlag mit Sorgfalt geprüft. Inhaltliche Fehler sind dennoch nicht auszuschliessen. Daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag übernehmen Verantwortung für etwaige Unstimmigkeiten.

Alle Rechte vorbehalten, einschliesslich derjenigen des auszugsweisen Abdrucks und der elektronischen Wiedergabe.

© 2018, 2020, 2023 Weber Verlag AG, Gwattstrasse 144, 3645 Thun / Gwatt 3., neu illustrierte Auflage 2023

Texte Melanie Oesch

Illustrationen Christina Wald

Weber Verlag AG

Lektorat Alain Diezig

Gestaltung und Satz Sonja Berger

Korrektorat Lisa Inauen

Hörbuch

Aufnahme, Produktion, Mix & Master H2U GmbH, Thun, Oli Bösch, Bern

ISBN 978-3-03818-177-4

www.weberverlag.ch

neutral Drucksache No. 01-12-409142 – www.myclimate.org © myclimate – The Climate Protection Partnership
5 Inhalt Vorwort ........................................................................................................................... 7 Alle reden von Elin ........................................................................................................ 8 Ein Überraschungskonzert ........................................................................................ 10 Ein alter Schulfreund meldet sich ............................................................................. 12 Ein wegweisender Rat von Grossvater Robert 14 Elin ist sehr aufgeregt ................................................................................................. 16 Alles parat für die grosse Reise .................................................................................. 18 Die Reise beginnt ........................................................................................................ 20 Unterwegs .................................................................................................................... 22 Eine unerwartete Begegnung .................................................................................... 24 Elin ist fasziniert ......................................................................................................... 26 Alex’ Warnung 28 Harry der Waldkauz .................................................................................................... 30 Harrys Gedankensprudel ........................................................................................... 32 Es gibt einen Plan ........................................................................................................ 34 Berta hat ein ungutes Gefühl ..................................................................................... 36 Elins neue Kleid ........................................................................................................... 38 Am Alpabzug ............................................................................................................... 40 Am Stammtisch mit den Hab’chern Habichten 42 Ein Unfall passiert....................................................................................................... 44 Unerwartete Hilfe ....................................................................................................... 46 Medizin für Berta ........................................................................................................ 48 Die Kehrtwende........................................................................................................... 50 Die Tage der Genesung ............................................................................................... 52 Die Heimkehr .............................................................................................................. 54 Zämme chöimers schaffe 57

Vorwort

Als ich das fertige Buch «Elin das Baumzwergenmädchen – Band 1» zum ersten Mal in den Händen hielt, hatte ich richtig Augenwasser. Ein Kindheitstraum war in Erfüllung gegangen. Meine Geschichte von Elin, dem kleinen Baumzwergenmädchen, und ihrer Freundin, der Waldohreule Berta, wurde plötzlich in vielen Stuben und Kinderzimmern erzählt und angehört. Diese Vorstellung machte mich richtig glücklich.

Die ersten Reaktionen waren dann auch total überwältigend. Nie hätte ich mit so einer Begeisterung, mit so einer Euphorie und mit so vielen schönen Rückmeldungen gerechnet. Die Kinder hatten sich sofort in Elin und Berta verliebt. Wie schön!

An den verschiedenen Buchlesungen, an unseren Konzerten und oftmals auch per Post haben mir Kinder Fragen zum Buch und zu den Figuren gestellt, die ich selber nicht sofort beantworten konnte. Unbewusst habe ich mich also schon sehr früh mit einer Geschichte rund um die Geschichte, oder besser gesagt, mit einer möglichen Fortsetzung zu beschäftigen begonnen. Und ganz ehrlich: Das Eintauchen in Elins Fantasiewelt gehört mittlerweile auch für mich zu meinen absoluten Lieblings-ich-gönne-mir-jetzt-eine-Pause-Momenten.

Ich bin auch nach wie vor eine grosse Verehrerin der kleinen Dinge im Leben. Sie geben meinem Alltag oftmals die nötige Würze und rücken auch anstrengende und schwierige Momente in ein anderes Licht. Ja, ich finde schon, dass es die kleinen Sachen sind, die uns für einen neuen Tag, für ein neues Vorhaben und für eine neue Idee die nötige Energie geben. Dennoch vergessen wir dies manchmal. Wir versuchen uns auf eigene Faust durchzukämpfen, warten und warten, statt die Unterstützung von Freunden und Familie anzunehmen. Es war mir deshalb ein Anliegen, diese Botschaft mit der Figur von Harry, dem aufgestellten Waldkauz aus Habkern, zu verknüpfen.

Gemeinsam geht es einfacher, zusammen sind wir stärker und manchmal braucht es nur ein bisschen Geduld.

«Es isch eifach eso, wes söu guet use cho, ja de bruchts äbe aui drbi, zäme chöimers schaffe, chöi gränne, chöi lache, u aus – wird eifacher si.»

Ich wünsche euch viel Freude beim Eintauchen in meine Fantasiewelt und natürlich auch diesmal offene Augen, Ohren und Herzen.

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Alle

reden von Elin

Die Nachricht, dass Elin und Berta es geschafft haben, die Menschen von der Herzblindheit zu befreien, spricht sich herum wie ein Lauffeuer. Das Fest der leuchtenden Augen, lachenden Gesichter und sehenden Herzen ist innerhalb weniger Stunden in aller Munde und man weiss weit übers Eriztal hinaus Bescheid, welch grosse Tat das Baumzwergenmädchen und die Waldohreule vollbracht haben. Sogar in der Stadt Thun und entlang des linken Thunerseeufers wird von den zwei Heldinnen erzählt.

Derweil erhält Grossvater Robert einen Anruf von der Zeitschrift «Freunde der Natur». Sie hätten ebenfalls von der wunderbaren Geschichte des quirligen Baumzwergenmädchens und ihrer Freundin Berta gehört und möchten in der kommenden Sommerausgabe einen Beitrag dazu veröffentlichen. Robert zögert zunächst mit der Zusage. Er weiss, dass die ganze Situation trotz Happy End nicht leicht war für Elin, und dass speziell die Organisation des Vogelspektakels viel Energie gekostet hat. Dann wird ihm jedoch klar, dass Elin für viele Baumzwergenkinder nun ein Vorbild ist und es ganz gut ist, diese tolle Botschaft in die Welt hinauszutragen. Er stimmt der Reportage zu.

Ein Überraschungskonzert

Als Elin zwei Tage nach dem Fest wieder in die Schule kommt, wird sie von ihren Klassenkameradinnen und Klassenkameraden mit bunten Transparenten und lauten Bravo-Rufen empfangen: «Du hast es geschafft, Elin!» – «Elin, wir sind stolz auf dich!»

Wie sie den Pausenplatz betritt, ertönt aus den Bäumen rundherum ein heller und fröhlicher Gesang. Die gesamte Vogelschar ist noch einmal zusammengekommen – diesmal aber nicht, um für die Menschen, sondern um ganz alleine für das kleine Baumzwergenmädchen zu singen. Elin ist gerührt und bleibt wie angewurzelt stehen. Als der Vogelgesang verstummt, hält die Lehrerin eine kurze Rede. Sie betont, dass sie dank Elin wieder gelernt habe, wie wichtig Musik im Alltag sei. Sie habe deshalb beschlossen, ab sofort die alten Lieder aus dem Tal wieder in ihren Unterricht einzubauen. Und ja, auch für andere, neue Melodien sei sie offen. Jedes Baumzwergenkind solle, wenn es mal in die Welt hinausziehe, ein paar Lieder im Gepäck haben und anstimmen können. Schliesslich habe Musik schon so oft über Sprach- und Landesgrenzen hinweg Brücken geschlagen.

Elins Herz juchzt vor Freude. Sie ist sichtlich gerührt über die liebevolle Geste ihrer Mitschüler und über die wundervolle Idee ihrer Lehrerin. Ohne viel Aufmerksamkeit zu erregen, kramt sie das weisse, mit blauen Vergissmeinnicht bestickte Taschentuch hervor und putzt sich zwei Tränchen ab. So etwas hat sie wirklich nicht erwartet.

Mit glänzenden Augen geht sie auf ihre Mitschüler zu, drückt jedem die Hand und bedankt sich für die absolut gelungene Überraschung.

Berta hockt wie immer auf dem alten, verzworgelten Ast der mächtigen Buche und beobachtet die Szene mit einem Lächeln im Gesicht. Als die Baumzwergenkinder schliesslich alle in der Schulstube sitzen, macht sich die Waldohreule auf den Weg nach Hause. Ihr wurde berichtet, dass wichtige Post auf sie warte.

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Ein alter Schulfreund meldet sich

Den Brief von Harry findet Berta in einem grossen braunen Umschlag vor. Sie erkennt die Schrift ihres alten Schulfreundes sofort. In fetten, hellbraun glänzenden Lettern hat er ihre Adresse darauf gekritzelt. Harry berichtet, dass man sogar in Habkern vom einzigartigen Vogelspektakel im Eriztal erzähle, und dass er wahnsinnig beeindruckt sei, wie Berta und Elin mit Musik und Naturklängen die Aufmerksamkeit der Menschen zurückgewinnen konnten. Er habe Berta schon lange mal wieder schreiben wollen, aber leider sei ihm immer etwas dazwischengekommen. Er schreibt, dass er fest daran glaube, dass die geniale Idee der beiden Freundinnen auch die Lösung für seine Probleme sein könnte. Er habe nämlich immer öfters mit Leuten zu tun, Ortskundige, aber vor allem Touristen, die durch die Bergwelt rennen, als wären sie kurz vor Ladenschluss in einem Einkaufszentrum. Ausserdem sei der Zusammenhalt unter den Vogelfamilien so schlecht wie schon lange nicht mehr. Das wolle er dringend ändern. Schliesslich bittet er die Waldohreule um Unterstützung vor und während des traditionellen Alpabzugs und lädt Elin und Berta zu sich nach Habkern ein.

Berta freut sich über die Post ihres alten Schulkollegen. Harry war ihr stets ein treuer Freund und Weggefährte. In den letzten Jahren hatten sie leider sehr wenig Kontakt. Aber Berta erinnert sich besonders gerne an die Zeit, als der Weg über den Grünenbergpass noch als Handelsroute genutzt wurde, und sie und Harry sich drei Mal die Woche trafen, um die wichtigsten Neuigkeiten auszutauschen und um aufzupassen, wer wie und wann den Pass überquerte. Heute wird der gut ausgebaute und geschichtsträchtige Weg vor allem von Älplerfamilien, Jägern, Wanderern und Bikern genutzt. Dennoch weiss sie, dass eine Reise mit Elin alles andere als einfach werden würde, und dass das Gebiet doch auch einige Gefahren birgt. Berta beschliesst, das Vorhaben gleich morgen mit Elins Grossvater Robert zu besprechen.

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